11 minute read

N. Huber,Th.Küpper

Next Article
orwortV

orwortV

Nicola Huber, Thomas Küpper

Rehabilitation und Wiederaufbautraining nach Snowboardunfällen

Rehabilitation after snowboard accidents

SUMMARY

Snowboarding is the fastest growing discipline of all winter sports.First we describe the typical injuries of snowboard accidents.Then we develop strategies of training and recovery after the acute phase of hospitalization.The strategies focus recreational as well as competition snowboarders with special regard to the importance of physiotherapy during the process of rehabilitation. Keywords: Snowboard accidents,rehabilitation,physiotherapy,recreational snowboarding,competition snowboarding.

ZUSAMMENFASSUNG

Das Snowboardfahren stellt den am schnellsten wachsenden Sektor aller Wintersportarten dar.Auf der Basis einer Zusammenfassung der aktuellen Literatur zu Snowboardunfällen werden Strategien und Schwerpunkte in der Rehabilitationsphase und beim Wiederaufbautraining sowohl für Freizeitfahrer als auch für Leistungssportler erarbeitet,wobei ein besonderer Schwerpunkt beim Stellenwert physiotherapeutischer Maßnahmen im Rahmen des therapeutischen Gesamtkonzeptes gelegt wird. Schlüsselwörter: Snowboardunfälle,Rehabilitation,Physiotherapie,Freizeitsport,Leistungssport.

EINLEITUNG

Beim Snowboarden handelt es sich um die am schnellsten wachsende Disziplin aller Wintersportarten mit 3,6 Millionen Aktiven allein in den USA (1998) im Vergleich zu 9,1 Millionen Skifahrern (1) und seit Nagano 1998 handelt es sich auch um eine olympische Disziplin.Bereits jetzt sind in einigen Wintersportgebieten mehr Snowboarder unterwegs als Skifahrer

(2).Parallel zur zunehmenden Popularität steigen natürlich auch die Unfallzahlen.In der Schweiz nimmt das Snowboarding bereits Platz 3 unter allen Sportunfällen ein (3).Im Vergleich zu Skifahrern sind Snowboarder im Mittel jünger [11–42 Jahre vs.3– 69 Jahre (4)] und 74 % sind männlich (1). Ein typisches Risiko ergibt sich für Snowboarder dadurch,dass sie häufiger außerhalb markierter Pisten im alpinen Gelände unterwegs sind. Trotzdem ist die Hauptursache,dass die beobachteten Verletzungsmuster von denen der Skifahrer abweichen,vor allem darin begründet,dass alle – auch unerwünschte – Bewegungen mit beiden Füßen fixiert auf dem Brett stattfinden.Dieses wird kontrolliert,indem der Körperschwerpunkt verschoben wird und/oder indem Rotationsbewegungen mit dem Körper ausgelöst werden.Aufgrund dieses Bewegungsmusters wird auch oft betont,dass Snowboarden und Windsurfen oder Skateboardfahren gute Sportkombinationen seien.Im Gegensatz zum Skifahren werden keine Stöcke verwendet und als weiterer – verletzungsrelevanter – Unterschied zum Skifahren sind Sicherheitsbindungen nicht etabliert,die Füße also auch im Falle eines Unfalles mit dem großen Hebelarm des Brettes verbunden (4). Die Daten über Verletzungshäufigkeiten,die in der Literatur angegeben werden,sind teilweise widersprüchlich:Während einige Untersucher eine dem Skifahren vergleichbare Häufigkeit feststellten (5–7),zeigten andere eine 2- bis 2,4fach erhöhte Häufigkeit beim Snowboarden (3,8).RONNING errechnete im Vergleich zu Abfahrern oder Telemarkskifahrern einen 3–4-mal höheren distanz-korrelierten Verletzungsindex (9).Die meisten Studien ergeben,dass Verletzungen bei Snowboardunfällen meist weniger gravierend sind als beim Skifahren (3,7,10),allerdings finden sich in Einzelfällen auch genau gegenteilige Ergebnisse (11).Die Variabilität ist unseres Erachtens am ehesten in Unterschieden zwischen den untersuchten Kollektiven begründet.

CHARAKTERISTIKA VON SNOWBOARDUNFÄLLEN UND IHREN VERLETZUNGSMUSTERN

Weniger als 50 % der Snowboarder wurden durch professionelle Lehrer ausgebildet und 42–58 % der verletzten Personen sind Anfänger (8,12, 13,14).83 % tragen keinerlei Schutzausrüstung und 80,7 % der Unfälle sind selbst verschuldet [Abb.1 (15)].Im Vergleich zu Skiunfällen zeigen die meisten Studien eine höhere Zahl von Verletzungen im Bereich der Arme und der Schultern [etwa 50 % aller Verletzungen,s.a.Abb.2 (3,4, 12,16,17)].Allerdings zeigen auch hier vereinzelte Untersuchungen einen gegenläufigen Trend (8).

Abbildung 1: Verletzungsursachen bei Snowboardunfällen [nach (4)]

Eigenschuld Fremdschuld

Liften Materialfehlerkeine Angaben

Abbildung 2: Verletzungen bei Ski- und Snowboardunfällen,differenziert nach Körperregionen [nach (3)]

Mit der Häufung der Verletzungen der oberen Extremität zeigt sich ein deutlich geringerer Anteil an Knieverletzungen (Snowboarding 17 %,Ski 31 %,s.a.Abb.2),während die Kopfverletzungen vergleichbar häufig sind [Abb.2 (17)].Insgesamt handelt es sich bei Snowboardverletzungen in 10–30 % um Verrenkungen und Bandverletzungen (4,12) und in 22–66 % um Frakturen (4,8,12,18).Besonders schwere Verletzungen werden durch Materialdefekte verursacht (15).Während der in Fahrt-

richtung vorne liegende Arm im Vergleich zum Gegenarm nur ein gering höheres Verletzungsrisiko aufweist,ist das vordere Bein signifikant häufiger betroffen als das hintere [80 % vs.20 % (15,18,19)]. Der mit Abstand häufigste Verletzungsmechanismus beim Snowboard ist der Sturz auf das Handgelenk in hyperextendierter Haltung (3,4,12,16, 17).Für diesen Unfallmechanismus könnte das Verletzungsrisiko um immerhin 50 % reduziert werden,wenn Handgelenkschützer konsequent zum Einsatz kämen (12,13,14).Frakturen oder Luxationen der Schultern – ungefährt 2/3 aller Luxationen beim Snowboarding – werden ebenfalls meist durch direkte Gewalteinwirkung verursacht (20),während Ellenbogenfrakturen normalerweise durch einen Sturz auf den gestreckten Arm resultieren (1).Verletzungen im Beinbereich treten vor allem dann auf,wenn sich eine Bindung vor oder während des Sturzes löst und die andere fixiert bleibt.Das typische Verletzungsmuster dieser Unfälle sind Frakturen und Bandrupturen im Bereich des oberen Sprunggelenkes, insbesondere dann,wenn Softboots getragen werden [„snowboarder’s ankle“ (15)].Im Gegensatz dazu stehen „Boot top fractures“ der Tibia oder Fibula im Bereich der Stiefeloberkante,wenn Hartschalenschuhe getragen werden (20).Knieverletzungen – insgesamt recht selten – treten vor allem bei der Liftbenutzung auf,weil hier der frontale Fuß in rotierter Stellung fixiert ist und der andere Fuß zum Anschieben benutzt wird (2). Im Vergleich zu Skifahrern erleiden Snowboarder häufiger eine Wirbelsäulenverletzung,weil sie wesentlich häufiger nach hinten fallen.Die Fallenergie wird meist direkt in das Gesäß eingeleitet und vom Becken unmittelbar auf die Wirbelsäule übertragen (21–23).Schädel-Hirn-Verletzungen treten häufiger bei fortgeschrittenen Fahrern auf, die höhere Geschwindigkeiten fahren,bei Kollisionen oder Akrobatik (22,23).Auch sie sind ein Ergebnis direkter Gewalteinwirkung.Eine zwar seltene, jedoch u.U.folgenreiche und vor allem für das Snowboarding sehr typische Verletzung ist das Vulvatrauma.Dieses kann entstehen,wenn bei einem Sturz ein Fuß das Board verläßt,die Bindung aber aufrecht stehen bleibt (24).51 % der Verletzten erleiden ein Hämatom,26 % ein Hämatom in Kombination mit einer Riss-/Schnittwunde und 23 % eine reine Riss-/Schnittwunde (24).69 % der Verletzten muss operativ behandelt werden (24). Neben den aufgeführten akuten Verletzungen wurden auch Überlastungsschäden beschrieben.Diese sind besonders im Bereich der Knöchel, Knie,Hüftgelenke und der Lendenwirbelsäule lokalisiert (25).

REHABILITATION UND TRAINING FÜR FREIZEITSNOWBOARDER

Im Gegensatz zum Skifahren fokussiert sich die Rehabilitation von Snowboardfahrern nach Unfällen vor allem auf die Balance und die Kraft der unteren Körperhälfte.Darüber hinaus muss der individuelle Stil berücksichtigt werden (Intensität,Freizeitfahrer,Wettkampfsport,Freestyle …). Im Folgenden verstehen wir unter „Freizeitfahrern“ Personen,die ihr Snowboard 1–2 Wochen pro Jahr als Urlaubssportgerät ausschließlich zum Spaß benutzen.Im Gegensatz dazu trainiert der „Wettkampfsportler“ regelmäßig Snowboard und nimmt darüber hinaus natürlich auch an Wettkämpfen teil.Bei letzteren sollten zwei Teilkollektive unterschieden werden:Rennen und Freestyle.Natürlich müssen die folgenden Vorschläge unter Berücksichtigung persönlicher Grenzen durch Verletzungen oder Erkrankungen,dem persönlichen sportlichen Ziel und der Bereitschaft,wie intensiv das Training durchgeführt werden kann,individuell angepasst werden. Da die meisten Verunglückten relativ jung und recht aktiv sind,ist einer der ersten Schritte der Rehabilitation die Vermittlung der Fähigkeit,das Belastungsniveau realistisch einzuschätzen und aktiv adäquat zu steuern.Ansonsten werden weitere Verletzungen riskiert.Im Folgenden wird die aerobe Ausdauer,die Kraft und die Kraftausdauer im Bereich der Beine und des Körperstamms verbessert.Dabei bildet eine gut und symmetrisch ausgebildete Kraft im Bereich des Körperstamms die proximale Kontrolle der selektiven Beinbewegungen,mit denen das Brett gesteuert wird.Zu Beginn ist beispielsweise die Technik nach Brunkow,eine neurophysiologische Technik zur Wiedererlangung physiologischer Bewegungsmuster durch isometrische Anspannung,ideal (27).Später sollte dann propriozeptive neuromuskuläre Facilitation (PNF) zur Anwendung kommen (26).Die Kräftigung der Muskulatur sollte unbedingt mit Stretchingtechniken kombiniert werden,beispielsweise postisometrische Relaxation. Spätestens in diesem Stadium der Rehabilitation sollten Übungen zur Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten des Patienten integriert werden,beispielsweise um es zu ermöglichen,dass das Board durch eine kontrollierte Verlagerung des Körpergewichtes vom vorderen auf das hintere Bein in Kombination mit einer dosierten Flexion der Beine aufgekantet werden kann.Dazu sind Therapiekreisel,Balance-Pad,Weichbodenmatte oder Schaukelbrett geeignete Trainingsgeräte.Durch wechselnde Widerstände durch den Physiotherapeuten steigert sich gleichzeitig die Stabilität der Beinachse. Sobald die muskuläre Kraft des Patienten wieder nahezu das Ausgangs-

niveau erreicht hat,beinhaltet der nächste Schritt die Vermittlung verantwortungsbewusster Trainingsinhalte,wobei das den Patienten meist bekannte Fitnesstraining unbedingt mit Stretching kombiniert werden sollte,ggf.auch mit Hantel- oder Gerätetraining.Bei Erreichen des gewohnten Leistungsniveaus kann der Patient sein persönliches Training wie früher durchführen,natürlich auch wieder sein Snowboardfahren.

REHABILITATION UND TRAINING FÜR WETTKAMPFSPORTLER

Die frühe Rehabilitationsphase ist mit der oben für Freizeitsportler beschriebenen nahezu identisch.Allerdings sollte das Training intensiver sein und die Belastungssteigerung erfolgt schneller,wobei die Schmerzgrenze als limitierender Faktor natürlich immer berücksichtigt wird.Dieses intensivere Training berücksichtigt sowohl die Tatsache,dass Wettkampfsportler ihr gewohntes Training sobald wie möglich wieder aufnehmen müssen,als auch die sehr spezifischen Bewegungsmuster.Erneut sei darauf hingewiesen,dass die Vermittlung adäquater Belastungssteuerung zu Beginn eines jeden Rehabilitationstrainings die wichtigste Präventionsmaßnahme gegen erneute Verletzungen darstellt. Im Gegensatz zu Freizeitsportlern stellt die allgemeine Fitness (aerobe Ausdauer) beim Wettkampfsport einen integralen Bestandteil des Rehabilitationstrainings dar.Daher sollte jede Trainingseinheit auch in der Rehabilitationsphase ein Ausdauertraining von mindestens 30 Minuten Dauer beinhalten.Im Verlauf der Rehabilitation wird sowohl Dauer als auch Belasungshöhe regelmäßig an das Leistungsniveau des Patienten angepasst.Sobald wie irgend möglich sollte das Training mindestens 4mal pro Woche durchgeführt werden,ein Tag sollte zu Erholungszwecken trainingsfrei bleiben.Das Fitnesstraining wird mit Übungsteilen zur Stärkung der Rumpf- und Beinmuskulatur,zur Stabilisation der Beinachse und zur Verbesserung der Koordination kombiniert (Beispiel in Tabelle 1). Sobald der Patient die Grundlagen des Rehabilitationstrainings verinnerlicht hat und die ersten Schritte der Rehabilitation erfolgreich absolviert wurden,kann der Sportler mit selbstständigem Training beginnen. Dabei hat es sich besonders bewährt,wenn das Training als Serie von Übungen angelegt wird,die vom Sportler selbstständig,jedoch unter Überwachung des Physiotherapeuten durchgeführt werden.Dies unterscheidet sich vom Rehabilitationstraining von Freizeitsporlern,bei denen der Therapeut viel direkter in die gerade vom Patienten durchgeführten Übungen involviert ist.Beim Leistungssport überwacht und korrigiert der

Physiotherapeut dagegen das vom Sportler weitgehend eigenverantwortlich durchgeführe Training.Sobald wie möglich wird dann ein vorsichtiges Snowboardtraining ergänzt.Dies setzt unbedingt einen persönlichen Kontakt und regelmäßige Absprachen zwischen dem Trainer und dem Therapeuten voraus.Dabei muss insbesondere die Steigerung der Trainingsintensität und der technischen Schwierigkeiten diskutiert werden.

Montag

Dienstag

Allgemeines Training Spezielles Training Hauptziel Nebenziel

Ausdauertraining und Verbesserung der Kraft Stabilisation der Stretching im Rumpfbereich Beinachse Ausdauertraining und Verbesserung der Koordinationstraining Stretchin Beinkraft

Donnerstag

Freitag

Samstag

Mittwoch

Ausdauertraining und Verbesserung der Kraft Stabilisation der Stretching im Rumpfbereich Beinachse Ausdauertraining und Verbesserung der Koordinationstraining Stretching Beinkraft Ausdauertraining und Stretching

Sonntag

Tabelle 1: Beispiel für ein Wiederaufbautraining eines Wettkampf-Snowboarders

Beim Snowboardrennen,insbesondere beim Riesenslalom,Slalom,Parallelslalom und Banked Slalom,sind das Timing,die Vertikalbewegungen und die Bewegungsdynamik wichtige Trainingsziele.Nur damit ist es dem Sportler möglich,schnelle Last- und Kantenwechsel zwischen den Kurven kontrolliert durchzuführen.Die letztgenannten Trainingsziele sind nicht ohne zusätzliches Schnellkrafttraining optimal realisierbar.Letzteres sollte jedoch im Falle von Beinverletzungen nicht begonnen werden, bevor die erste Phase der Rehabilitation abgeschlossen ist.Als besonders geeignetes Training seien dynamische Übungen auf der Weichbodenmatte besonders empfohlen.Im Stadium fortgeschrittenen Trainings kann vorsichtig ein Niedersprungtraining eingefügt werden – immer natürlich unter strikter Beachtung der Schmerzschwelle und guter koordinativer Fähigkeiten.

Im Gegensatz zum Freizeitsport muss der Wettkampfsnowboader sowohl sein Fitnesstraining als auch das Techniktraining als Jahresplan anlegen. Auch aus diesem Grund muss aktives Snowboardfahren sobald wie möglich in die Rehabilitation integriert werden.Dabei müssen natürlich die Grenzen,die die Verletzung setzt,berücksichtigt und das Training im Gelände Schritt für Schritt aufgebaut werden,insbesondere anfangs also in sicherem Gelände auf leichten Hängen bei guten Schneebedingungen stattfinden.Falls Snowboarden mangels Schnee oder geeigneten Hängen nicht möglich ist,ist Skateboardfahren ein brauchbarer Ersatz. Ähnlich wie beim Snowboardrennen ist auch beim Freestyle der Trainingsschwerpunkt auf die Beinkraft fokussiert,denn der Sportler muss in der Lage sein,vor jedem Sprung in der Halfpipe oder von der Schanze sein Körpergewicht abzudrücken.Natürlich verlangt Freestyle darüber hinaus auch außerordentliche koordinative Fähigkeiten.Einige Bewegungsmuster können erst in fortgeschrittenen Rehabilitationsstadien,beispielsweise auf dem Trampolin,traininert werden.Doch grundlegende koordinative Trainingseinheiten können bereits zuvor mittels Therapiekreisel,Balance-Pad und Weichbodenmatte durchgeführt werden.Die koordinativen Schwierigkeiten können erhöht werden,indem gleichzeitige Aufgaben für die Arme gestellt werden,beispielsweise durch Fangen von Bällen.Letzteres lässt sich durch unregelmäßig erfolgende Ballwürfe aus unterschiedlichen Richtungen weiter verschärfen,wozu allerdings mehrere Helfer nötig sind. Das Rehabilitationstraining von Boarder-Cross-Fahrern („Boarder-X“) berücksichtigt die Charakteristiken dieser Snowboardvariante,die Rennund Freestyle kombiniert,indem die Strecke Hindernisse beinhaltet,die umfahren werden müssen.Im Gegensatz zum Freestyle sind die Sprünge jedoch ausschließlich einfach und ohne zusätzliche Manöver wie Schrauben oder Salti.Außerdem ist eine möglichst geringe Zeit,in der die Strecke absolviert wird,relevant.In der Konsequenz sind die Anforderungen an die koordinativen Fähigkeiten etwas geringer als im Freestyle. Das Rehabilitationstraining sollte also auf den Elementen des Snowboard Racing aufgebaut und mit einigen koordinativen Übungen zunehmenden Anforderungsniveaus ergänzt werden.Dies kann durch eine weniger stabile Körperposition und zusätzliche Aufgaben – insbesondere der Arme – erreicht werden. Zusammenfassend kann festgestellt werden,dass das Wiederaufbautraining von Patienten,die einen Snowboardunfall erlitten haben,sobald wie möglich begonnen werden sollte.Dabei sollten die spezifischen Anforderungen dieser Sportart und ihrer Varianten berücksichtigt und das Trai-

ning durch eine optimale Zusammenarbeit von Arzt,Physiotherapeut, Patienten und Trainer realisiert werden.Es kann nicht genug betont werden,dass durch entsprechende Schutzausrüstung,insbesondere Handgelenkschützer,ein wesentlicher Teil der Verletzungen verhindert werden kann.Leider werden diese Ausrüstungsteile kaum benutzt.Gerade für das rehabilitative Training und die Wiederaufbauphase sind sie jedoch von besonderer Wichtigkeit,um eine erneute Verletzung des Sportlers,der sich mit einem vorübergehend verminderten Leistungsniveau zurechtfinden muss,nach Möglichkeit zu verhindern.

LITERATUR

(1) Tilburg van C.:In- area and backcountry snowboarding:medical and safety aspects.Wilderness Environmental Med.11:102-108 (2000). (2) Mc Lean V.A.:Snowsports Industries America Snow Sport Fact

Sheet.Ski Industry Association,1999 (www.snowlink.com ). (3) Müller R.B.:Snowboardunfälle.Sportverletz.Sportschaden 4 (4): 121-127 (2000) (4) Sutherland A.G.:Differing injury patterns in snowboarding and alpine skiing.Injury 27 (6):423-425 (1996). (5) Fischler L.R.:Ski- und Snowboardunfälle im Vergleich.Ein aktueller Überblick aus dem Skigebiet von Arosa (Schweiz) (1988/89 bis 1994/95).Schweiz.Rundsch.Med.Prax.85 (24):777-782 (1996). (6) Pigozzi F.S.:Snowboard traumatology:an epidemiological study.

Orthopedics 20 (6):505-509 (1997). (7) Sacco D.E.:Evaluation of alpine skiing and snowboarding injury in a notheastern state.J.Trauma 44 (4):654-659 (1998). (8) Bladin C.G.:Australian snowboard injury dara base study.A fouryear prospective study.Am.J.Sports Med.21(5):701-704 (1993) (9) Ronnig R.G.:Risk of injury during alpine and telemark skiing and snowboarding.The equipment-specific distance-correlated injury index.Am.J.Sports Med.28 (4):506-508 (2000). (10)Bergstrom K.A.:Evaluation of skiing injuries by Injury Severity

Score.Scand.J.Med.Sci.Sports 9 (2):110-113 (1999).

(11)Hackam D.J.:Snow-related recreational injuries in children:assessment of morbidity and managememnt strategies.J.Pediatr.Surg. 34 (1):65-68 (1999). (12)Idzikowski J.R.:Upper extremity snowoarding injuries.Ten years results from the Colorado snowboard injury survey.Am.J.Sports

Med.28 (6):825-832 (2000). (13)Machold W.K.:Verletzungsrisiken beim Snowboarden.Sportverletz.

Sportschaden 13 (1):1-7 (1999). (14)Machold W.K.:Risk of injury through snowboarding.J Trauma 48 (6):1109-1114 (2220). (15)Jerosch J.:Snowboarden:typische Verletzungen – Ursachen – prophylaktische Maßnahmen.Dtsch.Ztschr.Sportmed.47 (11/12): 562-569 (1996). (16)O’Neill D.F.:Injury risk in first-time snowboarders versus first-time skiers.Am.J.Sports Med.27 (1):94-97 (1999). (17)Oberthaler G.P.:Snowboardunfälle 1991 bis 1994 – eine Analyse.

Sportverletz.Sportschaden 9 (4):118-122 (1995). (18)Bjornstig J.B.:Skador vid snowboardakning borde kunna forebyggas.Nord.Med.111 (1):7-9 (1996). (19)Zollinger H.G.:Verletzungen beim Snowboardsport – eine prospektive Studie.Sportverletz.Sportschaden 8 (1):31-37 (1994). (20)Ulmrich E.,Barthle S.,Rist A.,Ruther R.,Schierenbeck C.,Thomas

A.:DSV Lehrbrief.Deutscher Skiverband,München,1994. (21)Seino H.M.:Traumatic paraplegia in snowboarders.Spine 26 (11): 1294-1297 (2001). (22)Shorter N.,Mooney D.,Harmon B.:Snowboarding injuries in children and adolescents.Am.J.Emerg.Med.17:261-263 (1999). (23)Yamakawa H.M.:Spinal injuries in snowboarders:risk of jumping as an integral part of snowboarding.J.Trauma 50 (6):1101-1105 (2001). (24)Kanai M.O.:Warning from Nagano:increase of vulvar hematoma and/or lacerated injury caused by snowboarding.J.Trauma 50 (2): 328-331 (2001).

(25)Wolf K.:Wintersportverletzungen und Überlastungsschäden.Notfall.Med.90:70 (2000). (26)Adler S.,Beckers D.,Buck D.:PNF in Practice – An illustrated

Guide.Springer-Verlag,Heidelberg 1996. (27)Block R.:Stemmführung nach R.Brunkow – eine krankengymnastische Behandlungsmethode bei neuromuskulären Störungen.

Enke-Verlag,Stuttgart 1989.

This article is from: