BILDUNGaktuell
Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung
#07 11.07.2017
Zeit für eine Pause Gut gegen Burnout: Sie kommen im Büro zu ändern! Ab Seite 8
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nie zur Ruhe? Höchste Zeit, das
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» Themen. Autoren. Inhalte. Kennen Sie Ihre eigene Erfolgsdefinition? „Eine konkrete Vorstellung von Erfolg ist Grundvoraussetzung dafür, dass man sein Ziel auch realisieren kann“, weiß Mag. Michaela Kern. Aber das ist noch nicht alles. Es gehe auch darum, zu unterscheiden, ob man einen Wunsch oder ein Ziel hat. Und um Mut, Einsatz und darum, einen Plan zu haben. Sie sind eine Frau und wollen nicht immer in der zweiten Reihe landen? Lesen Sie, wie Sie dieses Ziel beherzt angehen. Ab Seite 3
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„Wenn Sie rechtzeitig die Stopp-Taste drücken und die Rezepte kennen, um einen Konflikt richtig einzukochen, dann können Sie aus den giftigsten Ausgangsstoffen ein stärkendes Gericht zubereiten“, empfehlen Mag. Susanne Lederer und Mag. Kathrin Erhardt-Neger im Buch „Konflikte einkochen“ (Illustrationen von Monika Frick). Einen Auszug aus dem Buch lesen Sie ab Seite 5
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Wer den täglichen Mini-Urlaub am Arbeitsplatz beherrscht, lebt nicht nur gesünder, sondern fühlt auch mehr Zufriedenheit in Job und Freizeit. „Wer seinem Kopf Lösungen abverlangt, der muss ihn auch rasten lassen. Nur ein entspannter Geist ist kreativ und konzentriert“, schreibt MMag. Dr. Ingrid Pirker-Binder. Hilfreiche Tipps für Ihre Pausen finden Sie ab Seite 8
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Mit Plan, Herz und Mut zum Erfolg Wünschen Sie noch oder haben Sie echte Ziele? Wer Ziele hat, wird sich auch dafür einsetzen, mit Risiken, Strategien und Arbeit. Was vor allem Frauen darüber wissen sollten, weiß Mag. Michaela Kern
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rauen sehen sich in einem oft männerdominierten Arbeitsumfeld meist besonderen Herausforderungen gegenüber: Klartext sprechen, sich durchsetzen, mit Engagement und Kampfgeist verhandeln, gewinnen wollen – das sind für viele Frauen männlich akzentuierte Verhaltensweisen, denen sie oft wenig abgewinnen können. Heißt das auch, Frauen haben deshalb weniger Chancen auf Erfolg? Sicher nicht, denn es geht nur darum, die Geschlechterunterschiede (die laut neuesten Studien recht erheblich sind) zu erkennen und in diesem Rahmen die eigenen „weiblichen“ Potenziale sinnvoll zu nutzen und einzusetzen. Das kann man lernen – hier ein paar Ideen aus meinem Seminar, speziell für Frauen.
Die eigene Erfolgsdefinition als Grundlage: Ziel oder Wunsch? In all meinen Jahren als Trainerin und Coach BILDUNGaktuell 07/2017
habe ich oft erlebt, dass nur wenige Menschen eine klare Vorstellung davon haben, was Erfolg für sie persönlich bedeuten könnte. Erfolg misst sich vor allem an der eigenen Freude und Zufriedenheit, etwas erreicht zu haben – und das ist für jeden etwas anderes. Darum sollten Sie sich bewusst machen: Eine konkrete Vorstellung von Erfolg ist Grundvoraussetzung dafür, dass man sein Ziel auch realisieren kann. Ganz wichtig ist die Unterscheidung: Handelt es sich um einen Wunsch, den ich habe, oder ist es mein Ziel? Für Ziele sind wir bereit, uns kraftvoll einzusetzen, zu investieren, zu agieren, zu arbeiten, Risiken einzugehen und gegebenenfalls auch Frustrationen hinzunehmen. Wünsche hingegen sind in unseren Gedanken und Träumen aufgehoben, wir sind nicht bereit, für ihre Realisierung Energie und Strategie aufzuwenden. Seite 3
Als Frau mit Plan und Herz agieren Unlängst habe ich gehört, Männer würden im Beruf ihre strategischen Kompetenzen viel mehr für sich einsetzen als Frauen. Frauen würden den harmonischen Kuschelkurs bevorzugen. Das scheint mir etwas Wahres dran zu sein. Dabei können Frauen genauso mit Struktur und Plan handeln – wir müssen uns das nur bewusst machen und Strategien zum Erfolg entwickeln. Strategie bedeutet, sich einen Plan für das eigene Vorgehen zu machen und diesen dann auch konsequent und mit Einsatz – Stichwort Fokus – zu verfolgen. Rückschläge inbegriffen!
So machen Sie sich stark Ein Tipp, bevor Sie mit Ihrer Strategiearbeit beginnen: Überlegen Sie, was Sie genau erreichen möchten und schreiben Sie es idealerweise nieder. Beim Schreiben wird vieles konkreter, klarer. Spielen Sie in Gedanken Ihre gewünschte Erfolgssituation durch und stellen Sie sich Ihre Zielsituation intensiv vor – in Bildern und Farben, Ihren eigenen Worten und mit Geräuschkulisse und Stimmen. Wichtig ist es auch, sich mögliche Hindernisse zu veranschaulichen, einen Plan für ihre Überwindung zu entwickeln und diesen wiederum gedanklich auszuprobieren. Zum Beispiel könnte es sein, dass Sie in Ihrem Zielfilm sehen und erleben, wie Sie gerade ein schwieriges Gespräch mit einem Kollegen gut meistern. Und Sie auch die guten Gefühle spüren, wenn Sie dabei mit Überzeugungskraft und Verständnis agieren, gut ankommen und Klartext sprechen. Sollten Sie Einwände und Widersprüche erBILDUNGaktuell 07/2017
warten, erleben Sie vielleicht in Ihrem „Film“, darauf sachlich zu reagieren und damit sicher zurechtzukommen. Sprechen Sie im Selbstdialog Ihre Antworten auch laut aus – zur Übung. So können Sie Ängste abbauen und mit dem oft vorhandenen weiblichen Schreckgespenst „wenn ich widerspreche, bin ich weniger beliebt“ besser umgehen. Wenn Sie wollen, optimieren Sie die Situation, bis Sie aus Ihrer Sicht so ist, wie Sie sie anstreben. Die Erfahrung zeigt: Starke innere Zielbilder oder gar Filme stärken unsere Persönlichkeit und lassen uns auch mit Hindernissen erfolgreicher umgehen. Sie sind quasi ein Testdurchgang im Trockendock. Solche mentalen Übungen ermöglichen uns eine zuversichtlichere innere Haltung einzunehmen, mit der wir dann auch sehr herausfordernde Situationen besser meistern.
Souverän agieren – sichtbar werden Ihr Zielbild vor Augen, braucht es nun noch Ihre Potenziale zu nützen. Frauen haben gehirnphysiologisch großartige Voraussetzungen für erfolgreiches Arbeiten im modernen digitalen Arbeitsumfeld: sprachliche Flexibilität, Achtsamkeit auf alle im Team, gute Einschätzungsund Beziehungsfähigkeit, um nur einige zu nennen. Ist es Ihre Kommunikationsfähigkeit, Ihre Entscheidungsstärke, Ihre Konfliktkompetenz oder Verhandlungsstärke, die Sie erfolgreich einsetzen können? Machen Sie sich diese nicht nur selbst bewusst, sondern auch für Ihre Umgebung sichtbar. Wer nicht auffällt, fällt durch, habe ich einmal gelesen – und das stimmt. In einer Welt der
vielen Informationen geht unter, was Standard ist. Um sich zu zeigen, braucht es Mut, ein angemessenes Maß an Risikofreudigkeit und den Willen zum Wettbewerb. Die letzteren Eigenschaften werden eher Männern zugeordnet – aber Frau hat sie auch. Wenn Sie Scheu haben, diese einzusetzen – probieren Sie es Schritt für Schritt aus. Beispiel: Beim nächsten Vortrag setzen Sie sich in die erste Reihe – probieren Sie das „Vorne“gefühl aus – vielleicht ist es ja aufregend und spannend – der/die Vortragende jedenfalls werden sich freuen, nicht vor einer leeren ersten Reihe zu sprechen. Melden Sie sich in einer nächsten Sitzung zu Wort und artikulieren Sie Ihre Meinung. Bereiten Sie zumindest drei Fragen für ein Meeting vor und stellen Sie sie. Vielleicht stoßen Sie nicht immer auf Zustimmung (passiert Männern auch) – aber es ist ein wesentliches Signal, das Sie mit dabei sind, mitgestalten und mitbestimmen wollen. Beanspruchen Sie unbedingt Redezeit in Diskussionen, bleiben Sie am Wort in heiklen Kommunikationssituationen – die Rolle der Zuhörerin allein reicht für Sichtbarkeit nicht aus. Sprechen Sie klar aus, worum es geht und was Sie erreichen wollen – man wird es Ihnen danken.
Mut tut gut – Trauen Sie sich! Erfolg muss man wollen und ist selten ein Zufall, sondern meist das Ergebnis von viel Willen und Einsatz. Das gilt für alle Disziplinen – ob Sport, Wirtschaft, Kultur, Forschung und viele mehr. Etwas bewegen, erreichen wollen – das macht aber auch Freude. Aber Achtung: Wenn
Sie als Frau erfolgreich im Job sind – binden Sie Ihre Erfolge an sich und nicht allein ans Team. Das hat nichts mit Angeberei zu tun, sondern kommuniziert anderen Ihre Leistung deutlich. Das stärkt nicht nur Ihr Selbstwertgefühl, sondern macht Kompetenzen sichtbar und setzt ein deutliches Signal. Aufwertend über die eigenen Leistungen reden ist wesentlich. Denn wer sich ständig kleinredet (Stichworte: nur, ein bisschen, etwas, vielleicht u.ä.), braucht sich nicht zu wundern, nur kleine Projekte oder Gehaltserhöhungen zu bekommen. Und last but not least: Wenn Ihnen eine neue Aufgabe oder gar ein interessanter Job angeboten wird und Sie sich nicht sicher sind, ob Sie alles können, was dafür verlangt wird, sagen Sie erst mal ja – trauen Sie sich was – Sie können das schon! Mag. Michaela Kern begleitet als Sparringpartnerin in Führungsfragen, in Veränderungsprozessen und bei Karriereentwicklung. Sie ist selbstständig mit ihrem Unternehmen Kernkompetenz Executive Consulting und konzentriert sich auf Training und Beratung für persönliche Entwicklung, Führung und Kommunikation. Seminartipp: Als Frau erfolgreich im Job Termin: 16.11. bis 17.11.2017 Ort: WIFI Management Forum am wkocampuswien Klick! www.kernkompetenz.at ÒÒ Klick! www.wifi.at/managementforum ÒÒ Seite 4
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Rezepte gegen
Konflikte
Die besten Zutaten, um Disharmonie und Streit zu lösen. Erfahren Sie, wie Sie brandheiße Probleme und Missverständnisse abkühlen können. Von Mag. Susanne Lederer und Mag. Kathrin Erhardt-Neger
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Man spricht nicht mehr gerne oder gar nicht miteinander. Wenn es zu einem Gespräch kommt, hagelt es Vorwürfe und es lauern hinter jedem Satz Missverständnisse. Man geht sich aus dem Weg und spricht – wenn überhaupt – lieber mit Dritten über das Problem. Man sieht den Anderen in einem veränderten Licht. Gedanken wie „Er ist ganz anders geworden“, oder „Wie konnte ich mich nur so in ihr täuschen“ treten in den Vordergrund und lenken den Blick auf zurückliegende Geschehnisse. Man hat das Gefühl, dem anderen nicht mehr über den Weg trauen zu können. Vieles scheint von der einst vertrauten Person nun in böswilliger Absicht getan oder gesagt zu werden. Die Folge ist, dass die Auseinandersetzung eskaliert. [...] Zu Beginn ist es meist kaum merkbar, dass man sich auf einem Konflikt-Weg befindet: Gespräche werden schwieriger und enden ohne Ergebnis. Dann kann der Konflikt aber rasch – Schritt für Schritt – eskalieren. Andere Personen kommen ins Spiel, das Vertrauen geht verloren, stattdessen gibt es Druck und Drohungen. Und ehe man sich versieht, ist der BILDUNGaktuell 07/2017
Eine gute Portion Mut und Entschlossenheit sollte in keinem Menü fehlen. Mit Mut schaffen Sie es viel leichter, sich Situationen und Personen zu stellen, denen Sie bisher unsicher oder mit Unbehagen begegnet sind.
gemeinsame Spaziergang zum Kriegspfad geworden, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Im schlimmsten Fall kann der Konflikt im gemeinsamen Untergang enden. [...] Versuchen Sie, einen Ausweg zu finden! Weg von dem zu gehen, was geschehen ist. Hin zu Schritten in Richtung Deeskalation und konstruktiver Gesprächsbasis. Ist das nicht mehr möglich, weil der Streit schon zu sehr außer Kontrolle geraten ist, sollten Sie die Auseinandersetzung mit Hilfe eines Experten (Mediator) lösen. Denn die giftigen Substanzen eines Streits können Ihrer Gesundheit großen Schaden zufügen! Wenn Sie jedoch rechtzeitig die Stopp-Taste drücken und die Rezepte kennen, um einen Konflikt richtig einzukochen, dann können Sie auch aus den giftigsten Ausgangsstoffen ein stärkendes Gericht zubereiten. (...)
lastende Situation zu verbessern. Sie verträgt sich geschmacklich überhaupt nicht mit bitteren Gewürzen wie der Opferrolle oder der Hilflosigkeit. Nehmen Sie den Kochlöffel selbst in die Hand!
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onflikte sind Teil jedes Lebens und ganz natürlich. Jeder hat sie, aber niemand spricht gerne darüber. Oft bemerkt man es erst sehr spät, oder es fällt schwer, sich einzugestehen, dass man mit einem Familienmitglied, Freund oder mit Kollegen am Arbeitsplatz einen Streit ausficht. Die Kennzeichen dieser zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen sind immer ähnlich:
Ressourcen vermehren: Kräuter und Gewürze Die Basis jedes Konfliktlösungs-Menüs sind besonders gute Zutaten. Sie sind die Voraussetzung dafür, dass die Rezepte in diesem Buch funktionieren. Wie jeder gute Koch sollten Sie daher vor Beginn Ihrer Arbeit überprüfen, welche der folgenden „Kräuter und Gewürze“ Sie bereits zur Verfügung haben und wie viel Sie von der einen oder anderen Zutat noch brauchen.
Geduld: Davon kann man nie genug haben. Denn diese Zutat gibt Ihnen die Gewissheit, dass eine Verbesserung oder eine Konfliktlösung Zeit braucht. Sie ist in allen Lebenslagen hilfreich, weil Sie Ihren Blick für kleine Veränderungen schärft. Zuversicht: Wer genügend Zuversicht zur Verfügung hat, dem kann auch ein heftiger Streit nicht so viel anhaben. Denn dadurch erhalten Sie das prinzipielle Vertrauen, dass sich Menschen und Situationen positiv entwickeln. Die Zuversicht lässt sich hervorragend mit dem „Blick für das Gute“ kombinieren. Ein besonders stark wirkendes Kraut, das Sie all jene Dinge sehen lässt, die Ihnen gut tun und hilfreich sind, aber auch Ihren Blick für positive Veränderungen schärft.
Außensicht: Mit ihrer Hilfe sind Sie bereit, den Konflikt und sich selbst von außen durchaus auch kritisch zu betrachten. Sie versuchen, wie ein unbeteiligter Beobachter auf die handelnden Personen zu blicken und die Situation möglichst ohne Wertung zu beschreiben.
Mut & Entschlossenheit: Eine gute Portion Mut und Entschlossenheit sollte in keinem Menü fehlen. Mit Mut schaffen Sie es viel leichter, sich Situationen und Personen zu stellen, denen Sie bisher unsicher oder mit Unbehagen begegnet sind. Die Entschlossenheit gibt Ihnen die Kraft, etwas ändern zu wollen.
Selbst etwas bewirken: Eine wichtige Zutat, die Ihnen den Glauben daran gibt, dass Sie selbst etwas dazu beitragen können, die be-
Verständnis: Dieses Grundnahrungsmittel für alle Konfliktköche macht es Ihnen möglich, sich in andere hineinzuversetzen und Ihr Gegenüber Seite 6
zu akzeptieren, wie es ist, selbst wenn diese Person anders denkt und fühlt als Sie. Kreativität & Offenheit: Die Kreativität ist eine Mischung aus vielen bunten Kräutern, die jedes Menü verschönern. Sie lässt Sie neue Zugänge zu verfahrenen Problemen und verfestigten Verhaltensmustern finden. Sie schmeckt besonders gut mit einer ordentlichen Prise Offenheit. Mit deren Hilfe können Sie positive Veränderungen an Ihrem Gegenüber schneller entdecken und Neues leichter annehmen. Die Offenheit gibt Ihnen auch die Möglichkeit, von Ihrer Position abzuweichen und den Vorschlag einer anderen Person anzunehmen, wenn Ihnen der neue Gedanke sinnvoll erscheint. Selbstfürsorge: Tun Sie sich etwas Gutes! Damit Ihnen das Leben richtig gut schmeckt, sollten Sie darauf achten, dass es Ihnen möglichst
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BILDUNGaktuell 07/2017
Wenn Sie alle Zutaten beisammen haben, dann steht nichts mehr im Weg, um den ersten Schritt zu tun und Ihren Konflikt in die Pfanne zu hauen.” Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch „Konflikte einkochen. Rezepte zur Streitbeilegung“ von Susanne Lederer und Kathrin Erhardt-Neger. Mit Illustrationen von Monika Frick, erschienen 2017 im C.H.BECK Verlag.
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Senden Sie eine E-Mail an buch@bildungaktuell.at und gewinnen Sie ein Exemplar von „Konflikte einkochen. Rezepte zur Streitbeilegung“ Das Gewinnspiel findet unter Ausschluss des Rechtsweges statt. Eine Barablöse ist nicht möglich. Einsendeschluss ist der 1. August 2017
gut geht. Das bedeutet auch, dass Sie sich abgrenzen gegenüber allem, was Ihnen Schaden zufügt. Eine ausgezeichnete Gewürzmischung für alle Lebenslagen bildet die Selbstfürsorge in Kombination mit einer möglichst „dicken Haut“, an der giftige Worte und Taten abprallen. Sie können nun Ihre ganz persönliche Zutatenliste zusammenstellen. Wiegen Sie ab, wieviel Sie von der einen oder anderen Zutat noch vorrätig haben, oder wo es gut wäre noch etwas mehr davon zu haben. Fragen Sie sich, was Ihnen helfen könnte, mehr von den noch fehlenden Zutaten zu bekommen? Wieviel Gramm Verständnis habe ich im Moment? Wieviel Gramm Verständnis wäre es gut zu haben? Wie kann es mir gelingen, mehr Verständnis zu bekommen, um auf die von mir gewünschte Portion zu kommen?
Mag. Susanne Lederer ist Klinische- und Gesundheitspsychologin sowie Mediatorin. Mag. Kathrin Erhardt-Neger ist Juristin, Mediatorin und Journalistin beim ORF. Klick! www.weiterkommen.at ÒÒ Klick! www.beck-shop.de ÒÒ Seite 7
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Nennen Sie es, wie Sie wollen: Chillen, Füße hoch oder abschalten. Täglich kleine Pausen zu machen, ist wichtig und selbst für gestresste Büromenschen möglich. Die besten Tipps um zwischendurch aufzutanken. Von MMag. Dr. Ingrid Pirker-Binder
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Nicht vergessen, Pause machen!
BILDUNGaktuell 07/2017 06/2017
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er erinnert sich nicht an die schönsten Zeiten im Schulalltag zurück? Die Pause! Essen, plaudern, lachen, bewegen, spielen, oder einfach kurz Körper und Geist ausruhen, dafür standen die Pausenzeiten. Wo sind sie hin, diese angenehmen Unterbrechungen während eines langen Tages?
Wer leistungsfähig bleiben und mit seinen Ressourcen gut umgehen möchte, sollte sich und seinem Körper Pausenminuten über den Tag verteilt gönnen.
Sobald wir die Schule hinter uns lassen und ins Berufsleben eintreten, sind sie verschwunden. Je größer die Identifikation mit der Arbeit, je größer der Verantwortungsbereich und Perfektionismus, je höher der Termindruck, desto schneller wird die erholsame und notwendige Pause wegrationalisiert.
kann sich danach wieder besser konzentrieren! Lernen Sie wieder aktiv pausieren und behalten Sie Ihre Lebensenergie im Griff!
Nehmen wir nur das Wort chillen, das längst zum täglichen Sprachgebrauch gehört. Meine Eltern hatten noch nicht das Vergnügen zu chillen und auch mir wurde die Bedeutung von chillen erst durch meine damals pubertierenden Söhne nicht nur zur Kenntnis gebracht, sondern auch sehr plastisch vorgeführt. Alle BILDUNGaktuell 07/2017
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Und wie steht es um Ihre Pause? „Pause? Was meinen Sie damit?“, oder „Pause, dazu habe ich keine Zeit, zu viel Stress“, ist die fast täglich gehörte Antwort. Erstaunlich, dass eine in Schulzeiten so bedeutende Zeit im Berufsleben so schnell verschwindet. Woran liegt es denn? Ist das Wort Pause vielleicht schon OUT? Das wäre nicht weiter verwunderlich, denn es gibt ja mittlerweile für alles und jedes einen fremdsprachlichen Ausdruck oder eine neue Wortkreation.
Es gibt viele Arten, Pause zu machen:
Eltern, die während der Pubertät ihrer Kinder schwierig werden, sind über die zahlreichen Facetten des Chillens informiert. Wir Eltern sind einfach nicht gechillt genug für die Launen der Pubertät. Ist Chillen die neue Pause? Vielleicht sollten wir von der Jugend auch etwas lernen? Wie sieht es denn wirklich im Berufsleben aus? Es scheint fast so, als wäre das Wort Pause zum Unwort der heutigen Arbeitswelt geworden. Dabei ist sie die wichtigste Zeitspanne des Tages, egal ob man sich mehrmals nur zwei Minuten gönnt, ein entspanntes Mittagessen und / oder einen Nachmittagsbreak. Wer leistungsfähig bleiben und mit seinen Ressourcen gut umgehen möchte, sollte sich und seinem Körper Pausenminuten über den Tag verteilt gönnen.
Eine kurze Auszeit zur Erholung ist besonders wichtig für alle, die im Sommer im Freien arbeiten. Abkühlen, genug trinken und essen ist für den Kreislauf bei extremen Temperaturen unbedingt notwendig. Aber auch alle Personen, die viel Zeit vor dem Computer verbringen, brauchen kurze Pausen, um Augen, Kopf und Nacken zu entlasten. Den Blick hinaus ins Grüne schweifen lassen ist besonders wichtig für die Augenmuskulatur. Schultern und Halswirbelsäule danken für ein bisschen Bewegung, Dehnen und Strecken. Pausenzeiten sind die kleinsten Präventionseinheiten zum Erhalt unserer Leistungsfähigkeit, Konzentration, aber vor allem unserer Gesundheit. Wer kurz die Arbeitsspannung loslässt,
Genusspause Mittags-, Nachmittags- oder Frühstückspause sind absolute Genusszeiten. Gönnen Sie sich einen gesunden und schmackhaften Imbiss. Es muss nicht immer eine schnelle Wurstsemmel sein, es darf auch gesund sein. Wer von seinem Körper Energie verlangt, der muss ihm auch gutes Futter bieten, und es darf auch etwas genussvoll Gutes für die Seele sein. Die kommunikative Pause In manchen Firmen gibt es sogenannte Kommunikationsecken. Danken Sie Ihrem Arbeitgeber, falls Sie solche in Ihrer Firma haben. Ein kurzer Austausch mit KollegInnen, Humor, eine kleine Ablenkung durch ein nettes Gespräch vom Alltag tut gut und lädt die Batterien auf. Die „Tu-dem-Körper-Gutes“-Pause Wer den ganzen Tag sitzt, oder den Körper einseitig belastet, MUSS mehrmals am Tag aufSeite 9
stehen, den Körper dehnen, Schultern, Nacken und Wirbelsäule entlasten. Schmerzen müssen nicht ein. Achten Sie auch auf die Position Ihres Bildschirmes, ich sehe viel zu oft falsch eingestellte Bildschirme, die den Nacken unnötig belasten. Wer allerdings den ganzen Tag in Bewegung ist, womöglich auch noch schwer arbeitet, sollte sich eine Ruhepause gönnen., damit bis Arbeitsende nicht alle Energie verbraucht ist. Ihr/e LebenspartnerIn wird es Ihnen danken. Die Augenpause Augenschmerzen, Kopfschmerzen oder trockene Augen sind die Nebenwirkungen unserer technisierten Computerwelt. Um die Augen zu entlasten ist es angeraten, kurz auch in die Ferne zu schauen, um die Augenmuskulatur zu entlasten. Schauen Sie öfter mal aus dem Fenster, in die Weite, ins Grüne. Wer in beleuchteten Räumen sitzt, kann sich eine Brille mit Blaulichtfilter besorgen. Diese neue Generation von Gläsern hält die schädlichen Strahlungen (von Lampen, Bildschirmen, Fernsehern, Tablets, etc) vom Auge fern. Die Stille-im-Kopf-Pause Können Sie noch kurz innehalten und alle Gedanken für eine Minute loslassen? Wenn nicht, dann ist es fünf nach zwölf für ein aktives Stressmanagement. Wer seinem Kopf Lösungen abverlangt, der muss ihn auch rasten lassen. Nur ein entspannter Geist ist kreativ und konzentriert. Die Spiegelpause während der T-Zeiten T-Zeiten – die besonderen und das Leben beBILDUNGaktuell 07/2017
Wer die regenerative Pause beherrscht, hat sich in die Oberliga des Stressmanagements vorgearbeitet. Es bedeutet, dass man sein Lebensenergiemanagement sehr gut im Griff hat. gleitenden Loslasszeiten. Es handelt sich dabei nicht um ein Teestunden, sondern um die notwendigen Toilettenzeiten. Für viele sind sie lästige, schnell zu erledigende, störende Zeitfresser. Ohne geht es aber auch nicht, also was oder wer hindert Sie, sie als kurze Besinnungspause zu entdecken? Hetzen sie nicht zu diesem speziellen Ort, legen Sie langsam und bewusst ihre Arbeit nieder, atmen Sie aus und machen sich dann auf den Weg. In jeder Toilette gibt es Spiegel. Werfen sie einen Blick hinein. Und seien Sie freundlich zu der Person, die Ihnen hier entgegenblickt, denn sie werden Sie Ihr Leben lang nicht mehr los. Lächeln Sie Ihr zu, bügeln Sie Ihr die Stressfalten aus der Stirn, entkrampfen Sie Nacken und Schultern, während Sie bewusst ausatmen. Ihr Spiegelbild macht die Veränderung deutlich. Nehmen Sie sich bewusst wahr, steigen Sie einen Moment lang aus der Hektik, Ihrem Termindruck, aus der Verantwortung aus. Kehren Sie langsam zu Ihrem Arbeitsplatz zurück. Die Wasserpause Welches Glück ein Wassertropfen bedeuten kann, kommt erst in unser Bewusstsein, wenn wir uns in einem Land befinden, in dem trinkbares Wasser nicht aus der Wasserleitung kommt. Wasser, eines der wichtigsten Lebensspender. Gutes Wasser bewusst trinken soll-
te zu kurzen täglichen Bewusstseinsmomenten werden. Sie können uns ins Hier und Jetzt bringen und erden. Die Energietank oder regenerative Pause Wer die regenerative Pause beherrscht, hat sich in die Oberliga des Stressmanagements vorgearbeitet. Es bedeutet, dass man sein Lebensenergiemanagement sehr gut im Griff hat und in wenigen Augenblicken seinen Stresslevel reduzieren und in einen inneren Gleichklang kommen kann. Gleichklang bedeutet, Atmung und Herzschlag zu rhythmisieren, Spannung aufzulösen, aufzutanken. Der Organismus kann durchatmen, Puls und Herzschlag beruhigen sich – ein kurzes Auf-Leerlauf-Schalten, bevor man sich neuen Aufgaben widmet. Wer Probleme mit dem Loslassen hat, dem sei Biofeedback unterstütztes Stressmanagement empfohlen. Die ROTE Ampel Pause Rote Ampeln und kleinere Staus sind Zeitgeschenke! Ergreifen Sie diese. Machen Sie es wie Ihr Auto – schalten Sie ab. Managerpausen Wer viel reist, muss meist auch viel warten; auf das Taxi, den Abflug, ein Meeting … Es ist Ihre Entscheidung, ob Sie diese Zeiten für aktive Regeneration nützen oder sich lieber stressen
wollen. Nehmen Sie Ihre Ressourcen und Lebensenergie Ernst, sonst stehen Sie bald ohne da. Es passiert schneller als man denkt. Geben Sie Ihrem Burnout keine Chance. In diesem Sinne RELAX & feel free!
Übungsanregung Pause – Urlaub für Körper, Geist und Seele Gönnen Sie sich ein paar Minuten Auszeit. Nehmen Sie eine bequeme Position ein, egal wo Sie gerade sind, im Auto, Im Freien, im Büro… Atmen Sie den Stress bewusst aus. Konzentrieren Sie sich dann eine Minute nur auf Ihre Atmung, besonders auf das Ausatmen. Machen Sie Ihren Kopf mit jedem Ausatmen gedankenfrei und entspannen Sie Ihre Muskulatur. Vergessen Sie nicht Ihrem Körper auch eine gute Jause und Mittagessen zu gönnen. Bedenken Sie: Ohne Pause muss der Organismus am Nachmittag viel mehr Energie aufwenden, um dieselbe Konzentration wie am Vormittag aufzubringen! MMag.Dr. Ingrid Pirker-Binder ist Leiterin des Instituts für Biofeedback & Stresstherapie in Wien. Zudem ist sie als Wirtschafts- und Arbeitspsychotherapeutin im Health- und Persönlichkeits-Coaching für Führungskräfte tätig. In ihrem neuen Blog-Magazin veröffentlicht sie jeden Monat inspirierende Beiträge zu den Themen Stressbewältigung und Burnoutprävention. Klick! www.stress-out.at ÒÒ Seite 10
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