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Mach den Mund auf! Sie wollen, dass Ihre Worte ankommen? Dann sollten Sie dafür sorgen, dass Ihre Stimme auch gehört wird. Ab Seite 6
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#08 08.08.2017
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BILDUNGaktuell
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Neue Kommunikationswege über Whatsapp & Co. beeinflussen auch die Arbeit von Coaches. Denn die Entwicklungen sind hier nicht aufzuhalten. Der persönliche Kontakt von Coach und Cochee habe zwar viele Vorteile, betont Uwe Reusche. Doch Coaches seien zumindest aufgefordert, sich mit neuen Kommunikationsarten auseinanderzusetzen. Reusche gibt einen Überblick über die neuen Wege und zeigt deren Vor- und Nachteile. Ab Seite 3
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Gute Rednerinnen und Redner nuscheln nicht, verleihen ihren Worten Klang sowie Ausdruck und das schaffen Sie meist, indem Sie die richtige Technik verwenden. Was in der Schule nicht gelehrt wird, müssen viele Menschen später mühsam trainieren. Petra Falk und Pamela Obermaier wissen, wie es geht, und geben in Ihrem Buch „Gut gebrüllt und schon gewonnen“ hilfreiche Tipps. Einen Auszug aus dem Buch lesen Sie ab Seite 6
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Es ist immer gut zu wissen, was dazu führen kann, ob wir einen Sieg oder die Niederlage erleben. Robert Egger hat für Führungskräfte ein Programm entwickelt, dass Klarheit gibt und einen die Kraft bündeln lässt. „Challenge Management“ sorgt dafür, dass Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hoch motiviert sind und ein klares Ziel vor Augen haben. Weil sie einen Leader haben, der das alles vermitteln kann. Welche Rolle Shaolin Mönche und das limbische Gehirn dabei spielen, erfahren Sie ab Seite 8 Impressum Medieninhaber &Herausgeber: Alexander Karp karp | communication company Siegfriedgasse 52/19, 1210 Wien Redaktion & Anzeigenverwaltung: E-Mail: redaktion@bildungaktuell.at Web: www.bildungaktuell.at
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Coaching im digitalen Zeitalter Ist es sinnvoll, Informations- und Kommunikationstechnologien für Coachings zu nutzen? Das fragen sich viele Coaches, haben sich doch die Lebens- und Arbeitsbedingungen ihrer Klienten sowie deren Kommunikationsverhalten verändert. Eine Analyse von Uwe Reusche BILDUNGaktuell 08/2017
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igitale Transformation – so lautet ein Buzz-Wort in der aktuellen Management-Diskussion. Damit verbunden ist die Erwartung, dass der Fortschritt im Bereich der modernen Kommunikations- und Informationstechnologie die Prozesse in den Unternehmen radikal verändert – auch im Bereich der betrieblichen Weiterbildung. Die zwischenmenschliche Kommunikation erfolgt zunehmend im virtuellen Raum. Deshalb stellt sich auch für Coaches die Frage: Sollen wir Seite 3
die moderne Kommunikations- und Informationstechnik stärker für unsere Arbeit nutzen?
Die meisten Coaches haben ihr Handwerk in Präsenztrainings und Coaching-Sitzungen erlernt, in denen ihnen der Coachee – also die gecoachte Person – gegenüber saß. Hieraus erwuchs ihre Überzeugung: Zum Coachen bedarf es eines persönlichen Treffens. Und diese Sichtweise wurde im Lauf der Jahre immer wieder als „richtig“ bestätigt. Trotzdem sollten Coaches diese Grundeinstellung überdenken, weil heute ihre Klienten und die Rahmenbedingungen zunehmend andere Settings (er-)fordern. Der Begriff Coaching fasst laut Wikipedia unterschiedliche Beratungsmethoden zusammen. Gemeinsam ist ihnen: Sie zielen darauf ab, die Lösungskompetenz des Coachees zu steigern und dessen individuelle Ressourcen zu aktivieren. Dabei führt der Coach den Coachee im Verlauf des Prozesses von einer problemorientierten zu einer handlungsorientierten Denkweise mit verschiedenen Handlungsoptionen.
Persönliche Begegnung erweitert Wahrnehmung Diese Coaching-Definition setzt kein persönliches Treffen von Coach und Coachee voraus. Erfahrene Coaches wissen jedoch: Ein persönliches Sich-Begegnen und Miteinander-Sprechen ist sehr hilfreich beim Coachen, denn es ermöglicht, ein intensiveres Wahrnehmen und somit oft angemesseneres Reagieren auf die BILDUNGaktuell 08/2017
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Credo: Coaching setzt persönliches Treffen voraus
Fakt ist bereits heute: Die zwischenmenschliche Kommunikation erfolgt zunehmend im virtuellen Raum. gecoachte Person als zum Beispiel ein Kontakt per Mail oder Telefon; zudem erleichtert es den Beziehungs- und Vertrauensaufbau. Coaching-Sitzungen lösen bei Menschen oft intensive innere Prozesse aus: Es wird etwas „bewegt“. Diese innere Bewegung artikuliert sich außer durch verbale Äußerungen unter anderem in einer veränderten Stimmlage, Sprechgeschwindigkeit und Lautstärke. Und noch deutlicher zeigt sie sich oft in der Körpersprache – zum Beispiel einer veränderten Körperhaltung. Solche Beobachtungen signalisieren dem Coach, welche Prozesse im Coachee ablaufen. Sie helfen ihm, den Coachee beim Finden der Lösung zu begleiten. Sie ermöglichen es ihm
zudem, festzustellen, ob der Coachee sich noch in einem Problemzustand befindet oder schon in einer Lösungsphysiologie. Seine Wahrnehmungen und hieraus resultierenden Vermutungen kann der Coach dem Coachee spiegeln und so neue Impulse in das „System“ des Gegenübers geben. Dies spricht für eine persönliche Begegnung von Coach und Coachee.
Nachteile des klassischen Coachings Das klassische Coaching hat jedoch auch Nachteile. Es vergeht zum Beispiel nach einer Coachingsitzung stets eine mehr oder minder lange Zeit, bis der Coach und der Coachee sich erneut treffen. Treten in dieser Zeit Fragen auf, steht der Coach oft nicht zeitnah zur Verfü-
gung. Das heißt, der Coachee muss häufig bis zum nächsten Termin warten, bis er seine Frage stellen kann – sofern er sie bis dahin nicht vergessen hat. Deshalb ist es sinnvoll, über Alternativen oder Ergänzungen zum klassischen Coaching nachzudenken. Zudem haben sich die Coaching-Rahmenbedingungen verändert. Heute ist der Faktor Zeit oft der zentrale Engpassfaktor beim Coachen – nicht nur auf Seiten des Coachees, der häufig einen engen Terminkalender hat und eine schnelle Lösung wünscht. Ähnlich verhält es sich beim Coach. Auch bei ihm ist der Terminkalender meist der zentrale Engpass, wenn es darum geht, wie viele Coachees er begleiten und unterstützen kann.
Mangelnde Begleitung zwischen Coaching-Sitzungen Außerdem hat sich die Lebens- und Arbeitswelt der Coachees verändert. Die Bereiche Arbeit und Freizeit, die früher getrennt waren, verschmelzen bei beruflich stark engagierten Personen immer mehr. Und der zunehmende Zeitdruck macht es für Coaches und Coachees immer schwieriger, einen Termin zu finden. Die Coachees haben zudem zwischen den Coaching-Sitzungen seltener die erforderliche Muße und Zeit, um das beim Coaching Besprochene nochmals zu reflektieren. Die Folge: Das in den Sitzungen Besprochene „verpufft“ häufig – sofern zwischenzeitlich keine Begleitung erfolgt. Und weil sich viele Menschen und somit auch Coachees zunehmend „ausgelaugt“ fühlen, erleben sie die Coaching-Termine oft eher als Zusatz-Belastung denn als hilfreiche Unterstützung. Seite 4
Die modernen Medien für das Coaching nutzen Sind heute andere Coaching-Settings sinnvoll als in der Vergangenheit? Und: Empfiehlt es sich, verstärkt auf Coaching-Designs zu setzen, die Präsenz-Coachings mit Coachingformaten verknüpfen, bei denen der Coach und der Coachee mittels der elektronischen Medien miteinander kommunizieren – wie dies im Weiterbildungsbereich bei den Blended Learning-Konzepten bereits geschieht? Für solche Designs stellt die moderne Kommunikationstechnologie Coaches bereits viele Tools bereit.
WhatsApp-Coaching Letztlich eine spezielle Form des E-Mail-Coachings, bei der über Smartphones jedoch auch kurze Sprach- und Video-Nachrichten versendet werden können. Vorteile: » Coachee hört zwischenzeitlich auch mal die Stimme des Coaches und sieht ihn (sowie umgekehrt); das stärkt die persönliche Beziehung » Sprach- und Videonachrichten transportieren auch Signale über das „Befinden“ des Coachees Nachteile: » eher für Kurznachrichten geeignet; ungeeignet zum Bearbeiten komplexer Fragestellungen auch weil kein echter Dialog erfolgt.
E-Mail-Coaching Diese Form der Kommunikation praktizieren schon viele Coaches. Das heißt, sie stellen den Coachees zwischen den Coachingsitzungen zum Beispiel per Mail den Transfer sichernde Aufgaben und beantworten Fragen, die beim Coachee auftauchen. Vorteile: » sorgt dafür, dass das Coaching-Anliegen zwischen den Treffen nicht in Vergessenheit gerät » Fragen können falls notwendig zeitnah beantwortet werden Nachteile: » Coach und Coachee sehen und hören einander hierbei nicht » schriftliche Kommunikation erschwert die Wahrnehmung inner-persönlicher Prozesse beim Coachee; Fehlinterpretationen sind auf die Weise leicht möglich » ein echter Dialog findet anders als beim persönlichen Coaching nicht statt BILDUNGaktuell 08/2017
Video-Coaching Coaching mit audiovisuellen Medien wie Skype und Facetime. Vorteile: » ermöglicht ein Coachen von Einzelpersonen und Teams auf Distanz, bei dem das Gegenüber und seine Reaktionen auch akustisch und visuell wahrgenommen werden » Reisezeiten entfallen » kurzfristig planbar » echter Dialog, bei dem ein spontanes Reagieren auf das Gesagte und Wahrgenommene möglich ist. Nachteile: » Wahrnehmung des Gegenübers ist auf das von der Kamera Aufgezeichnete beschränkt Telefon-Coaching Längst eine übliche Kommunikationsform zum Coachen von Einzelpersonen und Teams.
Vorteile: » ähnlich wie beim Video-Coaching, nur dass die visuelle Wahrnehmung entfällt » Medium Telefon steht (fast) jederzeit zur Verfügung » niedrige Hemmschwelle; Coachees sind den Umgang mit dem Telefon gewohnt Nachteile: » Wahrnehmung der körperlichen Reaktionen des Gegenübers entfällt, sofern diese sich nicht über die Stimme artikulieren » höheres Risiko von Fehleinschätzungen als bei Video-Coaching
Apps für den Coachingprozess nutzen Neben den genannten Medien spielen Apps in unserem Leben eine immer bedeutendere Rolle. Viele Menschen nutzen sie bereits zum Sprachenlernen oder als Selbst-Coaching-Instrumente – zum Beispiel, wenn es darum geht, regelmäßig Sport zu treiben oder das Gewicht zu reduzieren. Auch klassische Coachingprozesse lassen sich mit Apps dynamischer gestalten. So können zum Beispiel mit Hilfe einer App dem Coachee die relevanten Infos über den Coachingverlauf, die getroffenen Vereinbarungen usw. zur Verfügung gestellt werden. Zudem kann der Coach dem Coachee zwischen den Sitzungen Aufgaben stellen, die dieser, wenn er Zeit und Muße hat, bearbeiten kann. Außerdem können sich via App mehrere Coachees zu einer Gruppe zusammenschließen und sich in einem Chat-Raum über mögliche Problemlösungen austauschen. Und der Coach kann diesen Prozess moderierend und Input gebend begleiten.
Coaches müssen mit der Zeit gehen Coaches haben heute viele Möglichkeiten, Coaching-Designs zu entwerfen, die Präsenz-Coachings mit Coachingformen, die die moderne Informations- und Kommunikationstechnik nutzen, verknüpfen. Welche Verknüpfungen zielführend sind, gilt es ziel-, bedarfs- und themenabhängig sowie abhängig davon, wer die zu coachenden Personen sind, zu entscheiden. Zum Teil ermöglicht die moderne Informations- und Kommunikationstechnik jedoch erst ein Coachen – so zum Beispiel, wenn der Coach und der Coachee weit voneinander entfernt wohnen. Entsprechendes gilt bei Teamund Gruppen-Coachings, bei denen die Teilnehmer an unterschiedlichen Orten leben, so dass persönliche Treffen mit hohen Reisekosten und langen Reisezeiten verbunden wären. Hier macht das Nutzen der modernen Technik ein Coaching oft erst ökonomisch vertretbar. Deshalb sollten sich Coaches intensiv mit den Coachingmöglichkeiten befassen, die ihnen die moderne Informations- und Kommunikationstechnik bietet – und diese, soweit pädagogisch sinnvoll, nutzen. Sonst besteht die Gefahr, dass sie mit der Zeit vom Markt verschwinden, weil ihr Coachingangebot nicht mehr den Marktanforderungen entspricht! Uwe Reusche ist einer der beiden Geschäftsführer des ifsm Institut für Sales & Managementberatung, Urbar bei Koblenz, das unter anderem zertifizierte Sales- und Change-Coaches ausbildet . Klick! www.ifsm-online.com ÒÒ Seite 5
Sprechen Sie mit voller Stimme
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enn Sie meinen, keine Ahnung vom Technischen in Bezug aufs Sprechen zu haben, dann dürfen wir Sie trösten: Damit sind Sie nicht allein! In unserem Schulsystem stehen – mit wenigen Ausnahmen an Musischen Gymnasien, wo durch Vokalmusik zumindest ein Fach besteht, in dem man sich mit der Stimme beschäftigt – Stimmbildung und Sprechtechnik leider nicht auf dem Lehrplan. Folglich werden höchstwahrscheinlich weder unsere Eltern noch unsere Lehrer begnadete Sprecher gewesen sein. Wenn Sie sich nicht zufällig später im Leben dafür interessiert haben, ist es gar nicht so einfach, ein technisch einwandfrei sprechender Mensch zu werden, denn die Vorbilder, die Ausbildung und das BILDUNGaktuell 08/2017
Training fehlen meist gänzlich. Technisch richtig sprechen zu können, ist allerdings die Voraussetzung für einen guten Redner und folglich dafür, dass einem die Leute zuhören, weil man präsent und am Punkt ist. Darum gilt es, den einen oder anderen „Fehler“ zu beheben, wenn Sie künftig besser wirken möchten.
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Wer gehört werden will, braucht den vollen Klang seiner Stimme. Was das mit der richtigen Atmung zu tun hat, und warum Sie lernen sollten, den Mund mehr aufzumachen, erklären Petra Falk und Mag. Pamela Obermaier
Und genau darum geht es beim Sprechtechnischen: zu lernen, wie wir Laute richtig bilden können. Menschen, die nicht besonders gut verständlich oder nicht präsent sind, öffnen in den meisten Fällen beim Sprechen schlicht und ergreifend den Mund Seite 6
zu wenig. Das ist in unseren Gefilden weit verbreitet, weil gerade wir in Mitteleuropa den Mund ständig geschlossen haben, während Menschen in südlicheren Gebieten das Kiefer auch immer wieder mal unkontrolliert und locker nach unten hängen lassen, wenn sie gerade nicht sprechen.
cke hineinfliegen kann – demnach durchaus aus gut gemeinten Gründen. Das hilft allerdings nicht dabei, ein Unterkiefer zu haben, das es gewöhnt ist, schön locker zu sein und sich weit zu öffnen.
Dass das an und für sich die natürliche Haltung wäre, können wir aber auch in unseren Breiten beobachten, und zwar wieder einmal bei den Kindern: Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass die meisten Kinder, während sie sich konzentriert auf eine Sache einlassen, etwa gespannt einem Film im Fernsehen folgen oder etwas spielen, den Mund offen haben? Achten Sie mal darauf! Doch das unterbinden die Erwachsenen relativ schnell, indem sie die Kleinen dazu auffordern, den Mund zu schließen, damit kein Speichel rausfließen und keine Mü-
Die Schwierigkeiten beginnen allerdings schon einen Schritt vorher, nämlich bei der Atmung: Wer zu flach und zu kurz atmet, seinen Atem sozusagen verbläst und damit Luft ungenutzt entweichen lässt und verschwendet oder etwa hörbar, weil geräuschvoll Atem holt, zu viel Luft auf einmal einsaugt oder aber wem der Atem ausgeht, der wird nicht optimal sprechen können. Widmen wir uns darum zunächst der richtigen Atmung: Die findet nämlich nicht, wie wir es uns alle angeeignet haben, in der Brust, sondern im Bauch statt.
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Die richtige Atmung als Basis für gutes Klingen und exaktes Sprechen
Aber beginnen wir von vorne: Zwischen Atmung und Stimme besteht ein direkter Zusammenhang. Die falsche Atmung sorgt für ein Verrutschen des Stimmsitzes – denn bei gesunden Menschen folgt die Stimme unweigerlich dem Atem. Wenn Babys zur Welt kommen, atmen sie – vorausgesetzt, sie sind gesund – ganz von allein richtig. Das bleibt im Kindesalter so bestehen. Doch nicht nur Kinder, auch Tiere atmen richtig. Und wie steht es um erwachsene Menschen? Nun, solange Erwachsene gesund sind, atmen sie zumindest im entspannten Zustand und während des Schlafens ebenfalls richtig. Wir Menschen können im Bereich der Brust
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und im Bereich des Bauches atmen. Bei der Brustatmung bewegt sich wenig überraschend der Brustkorb. Bei dieser Atmungsform bekommt der Körper weniger Sauerstoff, was das Sprechen in der mittleren Sprechstimmlage, die wir bereits kennengelernt haben, eher schwierig, ja oft sogar unmöglich macht. Ganz anders verhält es sich mit der Bauchatmung, auch Abdominalatmung, Zwerchfellatmung oder Diaphragmalatmung genannt. Sie ist eine ruhigere Form des Atmens – die natürliche Atmung, mit der wir geboren werden – und führt dazu, dass wir uns beim Sprechen eher in der Indifferenzlage befinden als bei der Brustatmung. Denn während der Bauchatmung wölbt sich beim Einatmen der Bauch und der Brustkorb bleibt wesentlich ruhiger. Das Einatmen erfolgt durch das Zusammenziehen des Zwerchfelles, wodurch ein Unterdruck entsteht. Diesem Unterdruck folgend dehnt sich die Lunge aus und dadurch wird Luft angesaugt. Sänger, Blasmusiker, sowie gute Redner setzen diese Atmung ein, aber auch in vielen asiatischen Kampfkunstarten kommt sie bewusst zum Einsatz, weil sie die gesündeste Form der Atmung ist. Um hautnah zu erfahren, worum es dabei geht, machen Sie am besten folgende Übung:
Übung zur Bauchatmung Legen Sie sich auf den Rücken, lassen Sie Ihre Hände auf Ihrer Bauchdecke ruhen und beobachten Sie Ihre Atmung! Wenn Sie entspannt sind, atmen Sie automatisch richtig – geben Sie sich deshalb ein wenig Zeit, um in die Entspannung zu kommen, wenn Sie gerade einen hektischen Tag hinter sich haben sollten. Füh-
len Sie, wie sich Ihr Bauch beim Einatmen hebt und beim Ausatmen senkt. Haben Sie es? Das ist die richtige, die Bauchatmung. Ein nächster Schritt befasst sich damit, diese Atmung in Ihren Alltag zu integrieren: Denken Sie in wiederkehrenden Situationen wie etwa beim Zähneputzen, Abwaschen oder bei jedem Telefonat, das Sie führen, oder jedes Mal, wenn Sie in einen Fahrstuhl oder in den Bus oder Ihr Auto einsteigen, daran, sich bewusst auf die Bauchatmung zu konzentrieren! Falls Sie Schwierigkeiten haben sollten, in die Bauchatmung zu finden, legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch und stellen Sie sich vor, wie Sie beim Einatmen einen Ballon aufblasen, der sich unter Ihrer Bauchdecke befindet. In einem weiteren Schritt denken Sie auch während des Sprechens an die Abdominalatmung und daran, Pausen zu machen und während dieser Pausen in Ihren Bauch zu atmen! Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch „Gut gebrüllt und schon gewonnen“ von Petra Falk und Mag. Pamela Obermaier, erschienen 2017 im Goldegg Verlag. Petra Falk ist diplomierte Trainerin für Erwachsenenbildung sowie Sprech-, Stimm und Kommunikationstrainerin. Mag. Pamela Obermaier ist Journalistin und arbeitet u.a. als Lektorin, Ghostwriterin, Trainerin und Moderatorin. Klick! www.sprechtraining.at ÒÒ Klick! www.textsicher.at ÒÒ Seite 7
Kompetenz der Gewinner Hohe Selbstmotivation, mehr Energie, mehr Klarheit und Konzentration auf das Wesentliche – das wünscht sich jede Führungskraft. Wie die Strategie der Shaolin Mönche dabei helfen kann, weiß DI Robert Egger
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ieger sind im Challenge Management – im Management der großen, raschen, permanenten Veränderungen – professioneller. Ob Menschen professionell, effektiv und effizient agieren, entscheidet das limbische Gehirn. Daniel Kahnemann erhielt für diese Entdeckung den Wirtschaftsnobelpreis.
BILDUNGaktuell 08/2017
Die aktuellen Veränderungen sind keine bloße Verschärfung der altbekannten Anforderungen. Sie sind eine qualitative Änderung der Spielregeln. Sieger beherrschen die neuen Spielregeln besser. Die entscheidende Sieger-Kompetenz ist die professionelle Anwendung der Winning Limbik Principles. Sie sind direkt von Dani-
el Kahnemann und weiterführenden Forschungen abgeleitet und basieren auf den Erfahrungen der Shaolin Mönche. Das limbische Gehirn verfügt über zwei Strategien: die rote und die grüne Phase. Die Winning Limbik Principles verhindern rote und verstärken grüne Phase. In grüner Phase bleiben effektiv und effizient agierende Menschen in dynamisch vernetzten, komplexen und vielschichtigen Systeme Gewinner. Challenge Manager® steigern mit leistungsstärksten Methoden der Neurophysik Produktivität, Ergebnisfokus, Führungskommunikation, Klarheit, Achtsamkeit Agilität und Change-Performance.
Unternehmenskultur verändern mit Challenge Management Ergebnisfokussierung,
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Menschen werden Follower, wenn sie durch eigenes Agieren limbisch belohnt werden.
tion, Agilität und Klarheit sind Indikatoren erfolgreicher Führung und strategischen Managements. Sie entscheiden über Sieg oder Niederlage. Sie verdienen höchste Priorität.
Unternehmen und Organisationen entwickeln mit Challenge Management erfolgreich Follower. Menschen werden Follower, wenn sie durch eigenes Agieren limbisch belohnt werden. Challenge Management – Ergebnisfokussierung, wirksame Führung, wirksames Management und wirksamer Verkauf – zeichnet sich durch limbische Belohnung aus. Es entwickelt Menschen, Unternehmen und Organisationen zu Followern des Challenge Managers®. Es ist Dienstleistung am limbischen Gehirn der Follower. Challenge Management steigert die Produktivität. Es verbessert Führungskommunikation, Verkauf, Effektivität, Effizienz, Management und Kultur. Es fördert Innovation BILDUNGaktuell 08/2017
limbischen Instruktionen Sicherheit, Macht/ Status oder Freiheit muss für jedes Teammitglied erfüllt werden. Der Zusammenhalt steigt, wenn die Gruppe das Ziel nur gemeinsam erreichen kann.
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Es braucht Challenge Manager® als Leader, damit der Wandel in einer volatilen-unsicherenkomplexen-ambivalenten Zukunft zielfokussiert gesteuert wird. Es braucht Follower – selbstmotivierte, selbstorganisierte, selbstgesteuerte – Mitarbeiter und Kunden in der ergebnisfokussierten Umsetzung. Die große Herausforderung des Challenge Managers® ist, agile Ergebnisfokussierung in erfolgreichen, flexiblen Prozessen und Strukturen abzubilden und Follower mit ergebnisfokussiertem Mit-Denken und Mit-Handeln zu generieren. Leadership erweitert sich zur Dienstleistung. Top-Performance und Follower sind der Gewinn des Challenge Managers®.
und Wissensmanagement. Challenge Management transformiert Vorsätze in Handlung und erweitert Effizienz um Effektivität.
High Performance Teams bilden: Das Meister-Schüler-Verhältnis Die moderne Hirnforschung und die Erfahrung der Shaolin Meister zeigen, die meisten Menschen genießen einen ausgeprägten Individualismus. Menschen schließen sich aber freiwillig zu Teams zusammen, wenn der limbische Nutzen, den sie mit dem Team erreichen können, größer ist als der, wenn sie Einzelgänger bleiben.
4 Schritte zu High Performance Teams Menschen schließen sich freiwillig und selbstmotiviert zu Teams zusammen, wenn die eigene Zielrerrichung bedroht ist, sie externe Unterstützung oder Informationen für die Zielerreichung benötigen. Teambuilding wird daher we-
der durch Anordnung „von oben“ noch durch ausgefeilte Controllingsysteme erreicht. Der Shaolin Meister ist ein erfolgreicher Challenge Manager. Er nutzt richtige limbische Kommunikation mit dem Schüler/dem Mitarbeiter zur Performancesteigerung! Selbst scheinbar rein rational gesteuerte Unternehmen haben eine Unternehmenskultur. Diese ist zumeist unbewusst oder „automatisch entwickelt“, aber deswegen nicht weniger wirksam. Eine limbisch unterentwickelte Unternehmenskultur verhindert oft die wirksame Selbstmotivation der Mitarbeiter. 1) Ergebnisfokus: Klarheit schaffen, worum es geht Erfolgreiche Teams bieten ihren Mitgliedern ein faszinierendes Ergebnis als Vision, ein plastisches Bild von einer gemeinsamen und wünschenswerten Zukunft. Zumindest eine der drei
Das bedeutet, die Zielerreichung ist für jedes einzelne Teammitglied alleine unmöglich, aber in der Gruppe sind die äußeren Schwierigkeiten lösbar. Ist diese Voraussetzung erfüllt, wird im Individuum der Gruppen-Schutz-Mechanismus aktiviert. Das gemeinsame Ergebnis ist das Fundament jedes starken Teams. Das Bewusstsein um dieses Ergebnis muss permanent wach gehalten werden. Dazu bedarf es einer starken, charismatischen Führerpersönlichkeit – den limbisch kompetent ausgebildeten Challenge Manager. 2) Effektive Führungsarbeit: Führung muss führen Ein natürlicher Mechanismus in unserem limbischen Gehirn veranlasst uns, einem einmal etablierten Führer zu folgen! Ohne diesen Mechanismus würde sich eine Gruppe durch permanente Führungskämpfe selbst schaden. Damit wird klar: Ohne eine starke Führungspersönlichkeit kann sich auf Dauer kein stabiles Seite 9
Team bilden. Die Grundvoraussetzung für jede erfolgreiche Führungspersönlichkeit ist eine ausgeprägte, limbische Macht/Dominanz Instruktion. Der Challenge Manager als charismatische Führungspersönlichkeit appelliert ständig an die gemeinsame Idee. Er lenkt die Kräfte auf die gemeinsame Zielerreichung und stellt klare Regeln auf, um das Team zu mobilisieren. 3) Teamkodex: klare Spielregeln in der Zusammenarbeit Starke Gruppen und Organisationen basieren auf einem, allen Teammitgliedern bekannten, gemeinsamen Wertesystem! Dieses, allen bekannte Wertesystem vermeidet Konflikte und Unklarheiten. Es ist das Leitsystem, welches Menschen bei den vielen kleinen täglichen Entscheidungen Orientierung, Klarheit und damit Sicherheit gibt. Es fördert und fordert Verhaltensweisen, die zum Erreichen des gemeinsamen Zieles dienen. Solche Wertesysteme müssen relativ einfach formuliert und für jeden leicht und einprägsam sein. Sie beinhalten aber auch in aller Regel harte Strafen bei Nichtbeachtung der gemeinsamen Spielregeln. 4) Berechenbarkeit der Führungskraft Selbstmotivation wird durch limbische Bewertung folgender zwei Punkte ausgelöst: 1. Welches Ergebnis soll ich erbringen? 2. Wer ist die Führungskraft, für die ich dieses Ergebnis erbringen soll? Die meisten Menschen sind limbisch sicherheitsbetont geprägt. Das bedeutet: „Wenn ich das gewünschte Ergebnis selbstmotivierte lieBILDUNGaktuell 08/2017
fere, erhalte ich von meiner Führungskraft erhöhte Sicherheit!“ Ergebniskontrolle sowie ergebnisfokussierte Lob- und Kritikgespäche sind wichtige Werkzeuge des erfolgreichen Challenge Managers, damit diese Sicherheit auch kommuniziert werden kann. Die Berechenbarkeit begleitender Ergebniskontrolle, Lob und Anerkennung bei Ergebniserreichung und fairer Kritikgespräche bei Abweichungen von vereinbarten Ergebnissen durch die Führungspersönlichkeit, ergibt Sicherheit durch Vertrauen in die Führungpersönlichkeit. Das löst bei einer Vielzahl limbisch sicherheitsbetonter Menschen Selbstmotivation aus. Berechenbarkeit ist damit einer der wesentlichsten Faktoren besonders wirksamer Führungsarbeit. DI Robert Egger ist ehemaliger Projektmanager in der Raumfahrt und Gründer und Vorstand von Shaolin Österreich. Er hat mit dem Challenge Manager ein neues Format kreiert, das von nationalen und internationalen Unternehmen genutzt wird, um Managementteams neu auszurichten und trotz Tagesgeschäft die Chancen der Zukunft zu nutzen. Seminartipp: Challenge Management – Wirksam Führen mit der Shaolin-Strategie Termin: 23.11. bis 24.11.2017 Ort: WIFI Management Forum am wkocampuswien Klick! www.robertegger.at ÒÒ Klick! www.wifi.at/managementforum ÒÒ Seite 10