BILDUNGaktuell
Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung
#09 13.09.2016
Mut tut gut: So erreichen Sie Ihre Ziele selbstbestimmt und fair. Ab Seite 5
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SEI DEIN EIGENER HELD
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Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Führungskräfte sehnen sich nach echter, ehrlicher Kommunikation. Davon ist Mag. Michael Traindt, Coach und Trainer für Politik und Unternehmen, überzeugt. Er schreibt: „Scheinbar ,altmodische‘ Wörter wie Wahrhaftigkeit und Vertrauen werden wieder modern.“ Da bleibt Entscheidern nichts anderes übrig, als sich auch mit Konfliktstoff auseinanderzusetzen. Essenzielle Denkanstöße dazu gibt Traindt ab Seite 3
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„Ich begegne im Alltag vielen Menschen, die sich mehr Selbstbestimmung wünschen, jedoch nicht den Mut haben, den Weg von Anfang bis zum Ende zu gehen. Sie klagen andere an, jammern und lassen sich von Widerständen aufhalten“, schreibt Monika A. Pohl in ihrem Buch „Selbstbestimmung“. BILDUNGaktuell bringt einen Auszug aus dem Buch, in dem Sie gleich erfahren, wie Sie in Zukunft Ihre Ziele beherzter umsetzen, ohne Selbstzweifeln zu erliegen. Ab Seite 5
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Führen ohne Chef zu sein Foto: iStock.com
Strategie, Kommunikation und Commitment: So setzen Sie Ihre Ideen durch!
Jeder hat das Potenzial, in modernen Unternehmen Einfluss zu nehmen. „Führen ohne Chef zu sein“, das ist vor allem dort, wo es flache Hierarchien gibt, ein wichtiges Thema. Alles, was Sie darüber wissen sollten, erfahren Sie in unserem BILDUNGaktuellThemenspecial ab Seite 8
Univ.-Lekt. Dr. Josef Sawetz
Vivian Dittmar
Dirk W. Eilert
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gRÖSStEn tREFFEn
Erleben Sie Star-Referenten hautnah.
ImpULStag 2016 – So EmotIonaL! Impuls 1: Josef Sawetz „Emotionale Intelligenz als Führungsinstrument“ Impuls 2: Vivian Dittmar „Gefühle am Arbeitsplatz“ Impuls 3: Dirk W. Eilert „Nie wieder Tomaten auf den Augen“
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Do, 3. November 2016, 14.00 - 18.00 Uhr, WIFI Wien
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Raus mit der Sprache! Zwei Denkanstöße, wie Sie schwierige Gespräche konsequent und glaubwürdig meistern. Von Mag. Michael Traindt
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zwei Denkanstöße geben, wie schwierige Gesprächssituationen gemeistert werden können, indem Sie klar, deutlich sowie konsequent bleiben und dennoch die Würde des Gegenübers geschützt bleibt.
Erster Denkanstoß: Auf meine Rolle kommt es an Die erste wichtige Frage bei schwierigen Gesprächen ist jene nach der Rolle: In welcher Rolle führe ich dieses Gespräch? Die Auseinandersetzung mit dieser Frage kann bereits in »
Ehrlichkeit erfordert in erster Linie eine Entscheidung: will ich es wirklich sagen?
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ie Zeit der Blenderinnen und Blender geht zu Ende! Damit meine ich, dass wir in der Kommunikation in Unternehmen immer deutlich sehen, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch Führungskräfte nach klarer, echter, ehrlicher Kommunikation sehnen. Scheinbar „altmodische“ Wörter wie Wahrhaftigkeit und Vertrauen werden wieder modern. Perfekte rhetorisch ausgefeilte Statements reichen nicht aus, um in schwierigeren Gesprächen möglichst große Klarheit und damit letztlich auch Sicherheit zu schaffen. Im folgenden Artikel möchte ich
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der Vorbereitung vieles erleichtern. Von Kundinnen und Kunden im mittleren Management größerer Unternehmen höre ich oft sinngemäß „diese Entscheidung kommt von oben, ich würde das als Expertin ganz anders entscheiden und jetzt muss ich das auch noch meiner Abteilung mitteilen. Da kann ich doch nur sagen, dass ich es selbst völlig anders sehe und wir uns fügen müssen.“
Ein wichtiger Gedanke hierbei ist, dass uns die Rolle schützt. Die Führungsrolle erleichtert uns die innere Klarheit und sie schützt uns. Wer überbringt als Privatmensch schon gerne schlechte Nachrichten von der Ablehnung einer Gehaltserhöhung bis zur Kündigung? Wir sprechen diese schlechten Nachrichten jedoch nicht in der privaten Rolle, sondern eben als Führungskraft.
Menschlich eine völlig verständliche Reaktion und als Führungskraft mehr als gefährlich, denn: Ich verhalte mich völlig illoyal zu meinen eigenen Führungskräften sowie dem Unternehmen. Ich zeige Schwäche vor meinem Team und ich werde bei der Umsetzung unter Umständen auf mangelnde Unterstützung in der Abteilung stoßen, weil „ja nicht mal unsere Chefin dahinter steht, warum sollen dann wir?“ Im Seminar wird mir dann vielfach entgegengehalten „soll ich also lügen und meine Glaubwürdigkeit verlieren?“ Die Antwort liegt in der Rollenwahl!
An jede Rolle sind eigene und fremde Erwartungen geknüpft. Sehr deutlich sieht man diese bei Rollenwechseln. Wird eine Kollegin aus dem Team zur neuen Chefin desselben Teams bestimmt, dann besteht manchmal die Erwartung, bildlich gesprochen, „Sehr gut, endlich eine von uns. Ab jetzt geht jeder Urlaubsantrag und jede Gehaltserhöhung durch!“. Und in der alten Rolle „Kollegin“ wäre dies vielleicht tatsächlich so, nur in der neuen Rolle „Führungskraft“ werden manche dieser Erwartungen enttäuscht werden müssen, weil nicht nur die Aufgabe eine andere wird, sondern eben auch die Rolle und damit die Verantwortlichkeiten. Und wieder behaupte ich, dass ein begründetes „nein“ zu einer Gehaltserhöhung als ehemalige Kollegin und nunmehrige Führungskraft glaubwürdig kommuniziert werden kann. Die Rolle schützt uns!
In der Rolle Fachexpertin oder Fachexperte kann ich Dinge unterschiedlich sehen. Als privater Mensch kann ich Entscheidungen anderes bewerten. Im oben erwähnten Beispiel spricht jedoch nicht die Expertin oder die Privatperson, sondern die Führungskraft und in dieser Rolle besteht höchstmögliche Glaubwürdigkeit, wenn man Beschlüsse der Unternehmensführung mit voller Kraft mitträgt und daher auch überzeugend präsentiert. Ist das immer einfach? Nein! Nur die Alternative wäre Illoyalität zum Unternehmen und Führungsschwäche! BILDUNGaktuell 09/2016
Reflexionsübung zur Rollenklarheit: Notieren Sie bitte zwei bis drei Ihrer Rollen (Beispiel: Führungskraft, Expertin, Kollege, Mentorin,…) und notieren Sie Erwartungen, die Sie an sich selbst in der jeweiligen Rolle stellen. Was ist Ihnen in der jeweiligen Rolle wichtig? Und dann
notieren Sie bitte Erwartungen von relevanten Bezugsgruppen (Beispiel: Ihre Mitarbeiterinnen, Ihr Vorgesetzter, der Betriebsrat,…) Als letzten Schritt in dieser Reflexionsübung überlegen Sie, welche Erwartungen Sie gerne erfüllen, welche Ihnen schwer fallen und welche Erwartungen Sie in Zukunft enttäuschen müssen.
Zweiter Denkanstoß: Auf eine klare Entscheidung kommt es an „Raus mit der Sprache“ und damit Ehrlichkeit erfordert vor allem Mut, Konsequenz und in erster Linie eine Entscheidung: Will ich es wirklich sagen? Habe ich eine Alternative? Was ist meine Rolle, meine Verantwortung? Bleiben wir bei den oben bereits erwähnten schlechten Nachrichten: ein „österreichisches Leiden“ ist die sanfte Umschreibung, die bereits mit einer Einleitung, wie der folgenden beginnen könnte: „Vorwegschicken möchte ich, dass ich mit Ihrer Arbeit außerordentlich zufrieden bin. Es ist mir auch sehr unangenehm, dass ich es bin, der dieses Gespräch mit Ihnen führen muss und ich hoffe, dass zwischen uns da jetzt auch nichts hängen bleibt und wir weiterhin so gut zusammenarbeiten. Es ist nicht einfach, das kann ich Ihnen sagen und ich weiß auch gar nicht, wie ich jetzt beginnen soll…“ Wie würden Sie sich nach so einer, zugegebenermaßen etwas übertriebenen, Einleitung als Gegenüber bereits am Beginn des Gesprächs fühlen? Ich behaupte, Einleitungen dieser Art sind nicht nur sinnlos, sondern verschlimmern die Situ-
ation unnötig und ich behaupte weiter, dass dies ein deutliches Indiz ist, dass die Entscheidung „sag ich es oder sag ich es nicht?“ nicht getroffen wurde. Und „ich sag die Hälfte und den Rest soll er sich selber denken“ ist ein häufig gewählter Weg und dennoch nicht hilfreich. Meine Erfahrung zeigt, dass wenn die Entscheidung bewusst und klar getroffen wurde, die richtigen Worte von alleine gefunden werden. Ich zeige damit meinem Gesprächspartnerauch, dass ich bereit bin die Verantwortung für meine Entscheidungen zu tragen und erleichtere damit das würdevolle Lernen oder zumindest die würdevolle Übermittlung meiner Botschaft. Beide Denkanstöße klingen einfach, doch meiner Erfahrung nach liegen die Ursachen für schwierige Gespräche genau in diesen beiden Themenbereichen. Es macht daher Sinn mit diesen Überlegungen zu starten – viel Erfolg! Mag. Michael Traindt ist Coach und Trainer für Politik und Unternehmen. Er wurde unter anderem an der Universität Cambridge ausgebildet. Im Jahr 2016 wurde Michael Traindt als erster Österreicher in Großbritannien als einer der Coaches des „Queens Young Leaders Program“ ausgewählt. Er hält ab 22.02.2017 die Seminarreihe „Schwierige Gespräche“. Weitere Infos und Anmeldung zur Seminarreihe unter www.wifiwien.at/40369025 Klick! gruppe-hollenstein.at ÒÒ Klick! www.wifi.at/managementforum ÒÒ Seite 4
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Mehr Mut ZUM ERFOLG
Wer selbstbestimmt leben will, braucht auch die Courage, seinen eigenen Weg bis zum Ziel zu gehen. Was dabei hilft, weiĂ&#x; Monika A. Pohl
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Kurze Zeit später wurde sie zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen, mit dem sie eine Urlaubsreise an die Ostküste der USA verband. Sie bekam eine Zusage und war überglücklich. Doch plötzlich tauchten Zweifel auf. Sie zweifelte an ihren Sprachkenntnissen, daran, ob sie neue Freunde finden würde und die alten Kollegen einfach zurücklassen könne. Was würde aus ihrer geliebten Wohnung? Für alle Beteiligten recht unerwartet lehnte sie das Angebot ab. Noch 20 Jahre später bereut sie diesen Entschluss. Hätte sie damals bloß die Chance genutzt – und ihre Wohnung in Deutschland hätte sie ja einfach noch zur Sicherheit eine Weile behalten können. Gehen Sie Ihren eigenen Weg, und stecken Sie sich realistische und konkrete Ziele, die Sie auch tatsächlich erreichen möchten. Arbeiten Sie darauf hin, und rechnen Sie damit, dass Sie diese Ziele in absehbarer Zeit auch erreichen werden. Malen Sie sich aus, wie es sich anfühlen und was der nächste Schritt BILDUNGaktuell 09/2016
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chon als Teenager träumte Agnes davon, eines Tages Chefärztin in einem US-amerikanischen Krankenhaus zu werden. Mit Vorliebe schaute sie sich sogar entsprechende TV-Serien an. Ein paar Jahre nach ihrem Studium arbeitete Agnes dann als Onkologin in einer renommierten Kinderklinik in München. Ihrem alten Traum hing sie aber immer noch nach, und so beschloss sie, sich auf eine leitende Position im Massachusetts General Hospital in Boston zu bewerben.
wie es kommt. Es ist noch immer gut gegangen. Was fort ist, ist fort. Nichts bleibt, wie es war.“ Diese entspannte Grundhaltung ist jedenfalls schon mal eine gute Ausgangsbasis.
Experten-Tipp
Viele Menschen, die sich mehr Selbstbestimmung wünschen, haben nicht den Mut, den Weg von Anfang bis zum Ende zu gehen. sein wird. Und haben Sie Mut, diesen nächsten Schritt dann wirklich zu gehen. Arbeiten Sie an Ihren Zweifeln und Ängsten im Vorfeld, nicht im Nachhinein. Manche Türen öffnen sich nur einen Spalt weit und nur für kurze Zeit. Wenn es Ihnen Sicherheit gibt, stellen Sie einen Plan B auf. Aber lassen Sie sich unter keinen Umständen von Ihrer eigenen Courage ins Abseits stellen. Dann nämlich waren alle Ihre Bemühungen vergebens. Ich begegne im Alltag vielen Menschen, die sich mehr Selbstbestimmung wünschen, jedoch nicht den Mut haben, den Weg von Anfang bis zum Ende zu gehen. Sie klagen andere an, jammern und lassen sich von Widerständen aufhalten, statt mit Zuversicht und Vertrauen für sich zu entscheiden: „Hier bin ich, das will ich und dafür stehe ich ein!“ Packen Sie aus den
vielen Übungen und Anregungen Ihren ganz eigenen Werkzeugkoffer und stellen Sie sich Ihr eigenes Konzept zusammen. Warten Sie nicht darauf, dass eine Einladung dazu ins Haus flattert, sondern gehen Sie beherzt ans Werk. Sie wissen am besten, was Sie tatsächlich brauchen und was Ihre wichtigsten Themen sind. Ich biete Ihnen mit diesem Buch eine wertvolle Unterstützung, eine Art Leitfaden. Aber die Arbeit müssen Sie schon selbst erledigen. Denn nur so können Sie sich weiterentwickeln und später stolz auf das Ergebnis zurückblicken. Kennen Sie das Kölsche Grundgesetz? Es ist so einfach und so bodenständig, dass es mich immer wieder inspiriert. Hier ein kleiner Auszug: „Et kütt, wie et kütt. Et hätt noch immer jot jejange. Wat fott es, es fott. Et bliev nix, wie et wor.“ Was so viel heißen soll wie: „Es kommt,
Planen Sie ein Belohnungssystem, um Ihre kleinen und großen Erfolge zu honorieren. Gönnen Sie sich etwas Schönes. Nutzen Sie Krisen als Chancen, um an ihnen zu wachsen. Bleiben Sie am Ball, ein Leben lang. Lassen Sie es nicht zu, dass Sie immer passiver und unzufriedener werden. Denn das ist ein Schritt in die falsche Richtung! Wer ein selbstbestimmtes Leben einfordert, der sollte sich auch Gedanken darüber machen, bis wohin er bereit ist zu gehen und wo die Rechte anderer verletzt werden. Immer dann, wenn wir mit unseren Wünschen und Erwartungen die Bedürfnisse anderer missachten und auf Kosten unserer Mitmenschen handeln, stellt sich die Frage nach der Moral. Wenn Sie auch hier auf Ihre Intuition hören und achtsam und wertebasiert agieren, werden Sie sicher nicht alle Beteiligten zufriedenstellen, aber vermutlich auch niemandem Unrecht tun. Alles, was darüber hinausgeht, wo andere Menschen zu Schaden kommen, übersteigt in meinen Augen die Grenzen der Selbstbestimmung. Oft ist die Ursache eine Selbstüberschätzung aufgrund einer verzerrten Selbstwahrnehmung. Dies soll keine Aufforderung zur Anarchie oder ein Plädoyer für egozentrisches Verhalten sein. Ich möchte Sie vielmehr ermutigen, für Ihre Be » Seite 6
dürfnisse und Wünsche einzustehen und zugleich empathisch und wertschätzend zu handeln. Entgegen der Vorstellung vieler Zeitgenossen schließt aus meiner Sicht das eine das andere nicht aus. Wir Menschen brauchen Gemeinschaft und damit auch gemeinsame Werte. Dennoch steht jedem von uns ein selbstbestimmtes Leben zu. Mal klar und deutlich „Nein“ zu sagen, wenn Ihnen etwas widerstrebt, Ihren eigenen Herzenswünschen mehr Raum zu geben, selbst zu entscheiden, was, wann und mit wem Sie etwas tun wollen und mit wem, wann oder was eben nicht. Loten Sie diesen Spielraum sorgfältig aus. Damit geben Sie sich ein authentisches Profil, das Ihre einzigartige Persönlichkeit unterstreicht. Bedenken Sie jedoch, dass an-
>> BÜCHER ZU GEWINNEN! Senden Sie eine E-Mail an buch@bildungaktuell.at und gewinnen Sie ein Exemplar von „Selbstbestimmung – Raus aus der Fremdbestimmung, rein ins selbstbestimmte Leben“ Das Gewinnspiel findet unter Ausschluss des Rechtsweges statt. Barablöse ist nicht möglich. Einsendeschluss ist der 6. Oktober 2016 BILDUNGaktuell 09/2016
dere Menschen andere Sichtweisen und Überzeugungen haben. Es ergibt keinen Sinn, ihnen Ihre Brille aufsetzen zu wollen. Gestehen Sie Ihren Mitmenschen einen eigenen Standpunkt und eine individuelle Betrachtungsweise zu. Die Lösung heißt, tolerant zu sein und andere so zu respektieren, wie sie sind, unabhängig vom sozialen, religiösen und kulturellen Hintergrund. Nur so kann Selbstbestimmung auf der Basis sozialer Gebundenheit funktionieren – ein Stück mehr Freiheit für alle. Was viele Menschen allerdings nicht gelernt haben, ist: sich selbst ernst zu nehmen und zu respektieren. Dabei ist dies die Voraussetzung, um andere zu respektieren und ernst zu nehmen. Dieser Text ist ein Auszug aus dem Buch „Selbstbestimmung – Raus aus der Fremdbestimmung, rein ins selbstbestimmte Leben – ein Erfolgstraining“ von Monika A. Pohl, erschienen 2016 im Gabal Verlag. Monika A. Pohl ist Verfechterin von Soft Skills im Business. Ihre Überzeugung: Nur wer gut für sich selbst sorgt, kann sein Bestes geben! Es ist ihre Leidenschaft, Menschen in Veränderungsprozessen zu begleiten und zu neuen Gedanken und Verhaltensformen zu ermutigen. Dazu bietet sie Vorträge, Coachings und InhouseSchulungen an. Sie ist Geschäftsführerin der Physioyoga Akademie und erfolgreiche Autorin zahlreicher Ratgeber zum Thema Persönlichkeit und Lebenshilfe.
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Das eMagazin fĂźr Management, Personalwesen und Weiterbildung
Spe zial
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Strategie, Kommunikation und Commitment: So setzen Sie Ihre Ideen durch! Ein Medienprodukt der karp | communication company
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FĂźhren ohne Chef zu sein
» Vorwort
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MANAGEMENT DEVELOPMENT INTERNATIONAL
Die Kernfrage lautet: Schaffen Sie es, Commitment für Ihre Projekte und Anliegen zu gewinnen? Sicher kennen Sie die Geschichte von Kodak und der versäumten Investition in die Digitalfotografie: Noch Jahre vor der Konkurrenz hat ein Mitarbeiter des Unternehmens diese Technologie erfunden und intern vorgestellt. Es gab allerdings weder Commitment noch wollte man Ressourcen dafür aufwenden und so wurde nichts davon umgesetzt. Für den Mitarbeiter sicher extrem frustrierend und für das Unternehmen ebenso: Jahre später ging es in Konkurs und andere wurden mit genau dieser Innovation groß und reich. Speziell in unserer heutigen Wissensgesellschaft sind Experten – als die Träger des fachlichen Know-hows – der Schlüsselproduktionsfaktor Nummer eins. Sie alle, die Sie diese Zeilen lesen, haben damit das Potenzial, Ihr Unternehmen vor-
anzubringen und mit Ihren Ideen und Ihrem Wissen Wettbewerbs- und Innovationsvorteile zu generieren. Wenn Sie dafür das nötige Commitment gewinnen! Das Konzept der lateralen Führung liefert dafür die nötigen Tipps, Tools und Kompetenzen. Deshalb wünsche ich Ihnen viel Freude und Inspiration beim Lesen der kommenden Seiten und vor allem hilfreiche Tipps und Ansätze für Ihre Arbeit als laterale Führungskraft und beim Führen ohne Chef zu sein. Herzliche Grüße Gunther Fürstberger Managing Director MDI Management Development GmbH
Impressum Dieses Themenspecial ist eine Sonderproduktion im Auftrag der MDI Management Development GmbH. Für den Inhalt verantwortlich: Julia Bröderbauer, MDI Management Development GmbH, Mariahilfer Strasse 51/1/6; A-1060 Wien
BILDUNGaktuell-Herausgeber und Medieninhaber: Alexander Karp karp | communication company Siegfriedgasse 52/19, 1210 Wien E-Mail: redaktion@bildungaktuell.at Web: www.bildungaktuell.at
BILDUNGaktuell-Themenspecial
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Inhalte, auch nur auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.
Führen ohne Chef zu sein
Praxisausbildung für Experten ohne hierarchische Macht
Einfluss nehmen und Ziele erreichen ganz ohne Vorgesetztenfunktion – Schlüsselkompetenz in einer digitalisierten Welt mit flachen Hierarchien im Unternehmen und Wissen als wertvollster Ressource.
Neu & nur bei MDI Praxislehrgang: Effektiv führen als ExpertIn
Hohe Umsetzungsverantwortung aber keine formale Macht! Vor dieser Herausforderungen stehen viele Experten tagtäglich. Der 3-modulige Lehrgang vermittelt genau die Kompetenzen, die es braucht, um eigene Anliegen voranzutreiben und Vorhaben abteilungsübergreifend umzusetzen.
Schwerpunkte & Inhalte Modul 1 Laterale Führung auf Augenhöhe – Commitment gewinnen und Ziele erreichen Modul 2 Erfolgsfaktor Kommunikation – Wirkungsvoll kommunizieren Modul 3 Umgang mit Widerständen – Widerstände und Konflikte als Ressource nutzen
Zusatzvorteile 6 Monate Online-Kurs und Lernbegleitung Buch „Commitment gewinnen als laterale Führungskraft“ DiSG® Persönlichkeitsanalyse Yin/Yang Kommunikationsstilanalyse Thomas Kilman Konfliktstilanalyse
Informationen & Anmeldung unter www.mdi-training.com
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Die richtige Strategie führt zum Ziel Wenn der Funke überspringt, lassen sich Anliegen leichter durchsetzen. Wie Sie mit Strategie und Kommunikation andere für Ihre Ideen begeistern.
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oderne Formen der Zusammenarbeit – innerhalb von flachen Managementstrukturen, Matrix- oder Expertenorganisationen – fordern ein neues Verständnis von Führung. Laterale Führung bedeutet, ohne die hierarchische Autorität einer Führungskraft Einfluss zu nehmen, um gemeinsam Ziele zu erreichen. Klassische Führungstools stoßen hier immer wieder an ihre Grenzen. Der partnerschaftliche Ansatz der lateralen Führung hingegen stellt mit der Commitment-Spielplatte ein Instrument für die Kernaufgaben einer lateralen Führungsperson zur Verfügung: Strategieentwicklung und Kommunikation. Wenn ich als Experte meine BILDUNGaktuell-Themenspecial
Anliegen „durchbringen“ will, stelle ich mir zwei Fragen: Was ist meine Strategie? Wie kommuniziere ich, um andere an Bord zu holen? Wenn ich die erste Frage außer Acht lasse, kann es trotz hoher Überzeugungskraft passieren, dass ich mit den falschen Personen in die falsche Richtung gehe. Vergesse ich auf die zweite Frage, wird es mir nicht gelingen, den Funken der Begeisterung überspringen zu lassen. Und obwohl ich die Situation durchschaue, stehe ich ziemlich alleine da. Den meisten Menschen fällt die Antwort auf je eine der beiden Fragen leichter, weil sie mehr ihrem Naturell entspricht. Strategische Fähigkeiten haben mit Denken und Analyse zu tun. Es geht darum, sich etwas Ab- » Seite 10
stand zu verschaffen, um das Ganze zu erkennen. Die Fähigkeiten des Kommunikators haben andererseits mit Fühlen, mit Resonanz und persönlicher Überzeugungskraft zu tun. Wer seine Stärken und Entwicklungspotenziale kennt, kann sie bewusst einsetzen bzw. für Ausgleich sorgen.
Der partnerschaftliche Ansatz der lateralen Führung stellt mit der Commitment-Spielplatte ein Instrument für die Kernaufgaben einer lateralen Führungsperson zur Verfügung: Strategieentwicklung und Kommunikation.
schen Schritte Sie setzen, um mit möglichst geringem Energie- und Zeitaufwand die Zustimmung zu Ihrem Anliegen zu maximieren.
Der Experte als Kommunikator Jetzt geht es um die konkrete Kommunikationssituation. Sie wollen das Commitment von Mitspielern im Gespräch gewinnen. Im Gegensatz zum Strategen ist nun Nähe gefragt. Sie wollen genau heraushören, wo der andere steht, was ihn bewegt, welche Interessen er in Bezug auf Ihr Anliegen hat. Sie wollen aber auch schlüssig erklären können, warum Ihr Anliegen für Ihr Gegenüber und die Organisation von Bedeutung ist.
Der Experte als Stratege Nehmen wir an, Sie sind Experte z.B. für Qualitätsmanagement und Sie wollen ein neues Qualitätsmanagement im Angestelltenbereich Ihrer Organisation einführen. Nicht alle sind von der Idee begeistert.
Aus der Erfahrung mit Tausenden Experten hat sich herauskristallisiert, dass die folgenden drei Schritte für erfolgreiche Kommunikation wesentlich sind: 1. Vertrauen auf- und ausbauen 2. Zweck und Interessen klären 3. Optimalen Nutzen für alle Beteiligten verfolgen beziehungsweise, sollte dies nicht möglich sein, bewusst mit Eskalation umgehen
Damit sehen Sie auf einen Blick, wie sehr die Mitspieler von Ihrem Anliegen überzeugt sind und wie sehr sie Ihnen als laterale Führungskraft vertrauen. Sie können in weiterer Folge auch deren Gewicht (Autorität) einschätzen und die Beziehungen zueinander analysieren. So verschaffen Sie sich einen Überblick über das ganze Feld, um dann zu definieren, welche strategiBILDUNGaktuell-Themenspecial
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Als Erstes sollten Sie sich über Ihr eigenes Anliegen klar werden. Was ist die Zielsetzung? Welche Zwecke verfolgen Sie? Woran erkennen Sie, dass Sie Erfolg haben? Es braucht eine klare Zieldefinition, mit der Sie sich idealerweise selbst gut identifizieren können. Machen Sie das zum Beispiel, um Kundenzufriedenheit und Produktivität zu erhöhen? Als Nächstes identifizieren Sie die relevanten Mitspieler und analysieren deren Commitment. Ein Tool dafür ist zum Beispiel die Commitment-Spielplatte.
Die Reihenfolge ist nicht zufällig: Immer wieder lässt sich beobachten: Wenn das Vertrauen fehlt, lässt auch die Offenheit zu wünschen übrig, über eigene Interessen und Bedürfnisse zu sprechen. Und ohne die Interessen zu kennen, lassen sich auch kaum gute Lösungsideen für Nutzenoptimierung finden. Leider wird dann oft die vermeintliche Abkürzung zur Eskalation genommen, was häufig zu einer Beschädigung der Beziehung führt. n Seite 11
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Zielführende Kommunikation ist die Basis jeder Zusammenarbeit. Und meistert Hürden.
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Bleiben Sie trotz Konflikt im Gespräch! BILDUNGaktuell-Themenspecial
m besten anhand eines Beispiels erklärt: Ein Freelance-Anbieter im Bereich Technik fordert drei Monate vor der Durchführung einer Großveranstaltung eine Preiserhöhung um 20%. Der Auftraggeber reagiert verschnupft und antwortet, dass er eine Preiserhöhung während eines Projekts nicht akzeptabel finde und bietet an, die Rahmenbedingungen für die Veranstaltung im nächsten Jahr zu besprechen, um dann rechtzeitig zu sehen, ob ein Zusammenkommen möglich sei. Die beiden leben in verschiedenen Städten und das Angebot für ein Telefonat oder Skype-Gespräch wird abgelehnt. Schriftlich sei besser. Beide stellen die zukünftige Zusammenarbeit in Frage und es gibt Auswirkungen auf andere Teammitglieder. Eigentlich waren beide Seiten mit der Qualität und dem Inhalt der Zusammenarbeit von mittlerweile neun Jahren sehr zufrieden. Von außen betrachtet drängt sich die Vermutung auf, dass die zwei einfach besser miteinander kommunizieren sollten. In der Tat! Analysieren wir das Geschehene anhand der Commitment-Kommunikation, ist so ziemlich alles schief gegangen: Statt Vertrauen aufzubauen, wurde Vertrauen abgebaut. Damit
entwickelte sich die Situation eher zu einem Positionskampf, anstelle sich über die dahinter liegenden Interessen auszutauschen. Anstelle einer Nutzenvergrößerung wurde eher Schaden für beide Seiten angerichtet. Zum Glück war die Erde noch nicht wirklich verbrannt. Am Beginn der Großveranstaltung suchten die beiden das Gespräch. Sie achteten bewusst darauf, zuzuhören, in Resonanz zu gehen und somit die Yin-Yang-Gesprächstechniken in Balance zu halten. Durch respektvollen Umgang, das Zeigen von Verständnis und die eine oder andere Entschuldigung wurde Vertrauen (wieder) hergestellt. Und plötzlich war das Preisthema nicht mehr im Vordergrund, da beiden die Veranstaltung mit Non-Profit-Charakter sehr wichtig war. Sie entwickelten Ideen, wie sie ihren Nutzen optimieren und dabei die Kosten gering halten können. Eine Eskalation war nicht mehr nötig, im Gegenteil. Innerhalb einer Stunde war der Konflikt völlig de-eskaliert und die Zusammenarbeitsbasis vielleicht sogar besser als vor Beginn des Konflikts. Was leicht in einen verwüstenden Sturm ausarten hätte können, war dank zielführender Kommunikation nun ein reinigendes Gewitter. n Seite 12
Schritt für Schritt: So setzen Sie Ihre Anliegen durch Schritt 1: Klarheit des Anliegens
Schritt 4: Autoritäts- und Beziehungs-Analyse
Machen Sie sich bewusst, was Ihr Anliegen ist und warum es für Sie selbst, für Ihre Organisation und andere Personen wichtig ist. Wollen Sie ein neues Produkt entwickeln, einen Prozess verbessern, sicherstellen, dass die Compliance-Regeln gerne eingehalten werden? Je stärker Ihre eigene Überzeugung, desto leichter wird der Funke überspringen.
Schätzen Sie ein, wer von den Mitspielern besonders viel Einfluss hat und warum. Liegt es an der Positionsmacht, der Ausstrahlung des Mitspielers, dessen Expertise? Und wer von den Mitspielern steht mit wem in welcher Art von Beziehung?
Schritt 2: Relevante Mitspieler
Schritt 5: Strategische Optionen
Beobachten Sie die Balance der rezeptiven und expressiven Gesprächsanteile und zwar bei sich und beim Gegenüber. Yin-Gesprächstechniken (rezeptiv) sind: in Resonanz gehen, das für das Gegenüber Wesentliche heraushören und wirksame Fragen stellen. Yang-Gesprächstechniken (expressiv) sind: Sagen, Überzeugen und Belohnung anbieten oder Druck ausüben. Ihren persönlichen Kommunikationsstil können Sie hier herausfinden.
Nachdem Sie sich die Ist-Situation genau angesehen haben, überlegen Sie Ihre strategischen Optionen und die nächsten Schritte. Einer kann sein: Commitment von Mitspielern mit Multiplikatorwirkung gewinnen. Laden Sie dazu zum Beispiel alle stärker Beteiligten zu einem KickOff-Meeting ein. Erstellen Sie einen Kommunikationsplan.
Falls das Gegenüber gar nicht mitspielen will, obwohl Sie schon alles Mögliche versucht haben, um sein Commitment zu gewinnen, gehen Sie in eine bewusste und langsame Eskalation und geben dem anderen dabei immer wieder die Chance zur De-Eskalation. n
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Überlegen Sie sich, wie Sie im Gespräch Vertrauen ausbauen und sprechen Sie über Interessen. Entwickeln Sie kreative Lösungsideen, die Ihr Projekt voranbringen.
„Commitment gewinnen als laterale Führungskraft” Gunther Fürstberger und Tanja Ineichen; erschienen 2016 im Haufe Verlag. Bestellung unter:
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BILDUNGaktuell-BUCHTIPP
Ver la
Schritt 6: Gute Gesprächsvorbereitung
aufe
Analysieren Sie das Commitment der Mitspieler, indem Sie jeweils zwei Fragen beantworten: Wie sehr vertraut/misstraut mir die Person? Und wie sehr ist die Person vom Sinn/Unsinn des Vorhabens überzeugt?
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Schritt 3: Die Commitment-Analyse
Schritt 8: Bewusste Eskalation
Foto
Identifizieren Sie die relevanten Mitspieler für das Anliegen. Schreiben Sie alle Personen auf, die von Ihrem Vorhaben betroffen sind, die ein Interesse daran (Stakeholder) und Einfluss haben. Überlegen Sie, wer davon Ihrem Ziel potenziell nutzen oder schaden könnte.
Schritt 7: Yin-Yang Balance
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