BILDUNGaktuell Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung
#01 12.01.2010
WORK-LIFE-BALANCE
NEU-START 2010 Besser leben: So kommen Sie beruflich und privat ganz schnell und einfach in Topform.
¢ DAS MACHEN WIR ANDERS Neue Serie: So bringt Sie ChangeManagement auf Erfolgskurs
¢ HALLO NACHBAR Auslands-Erfahrung: So werden Schüler fit für Ost-Europa
E-Learning: So treiben Kinder und Jugendliche die Revolution des Lernens voran Ein Medienprodukt der karp | communication company
Foto: istockphoto
¢ DIGITAL NATIVES
Foto: argos.tv | Armin Plankensteiner
Das Jahr 2009 war kein einfaches. Umstrukturierungen, Kostenreduktion und verschärfte Konkurrenzsituationen sind bis heute die großen Themen. Auch der Druck im Job-Alltag hat merklich zugenommen. Um diesen leichter zu ertragen und die geforderten Leistungen zu erbringen, putschen sich immer mehr Menschen mit Alkohol, Koffein und Nikotin auf. Selbst vor Drogen- und Tablettenmissbrauch wird kein Halt gemacht. Wer den zunehmenden Strapazen nichts entgegenzusetzen hat, ist besonders in Gefahr, psychisch und physisch Schaden zu nehmen. Was tun? Oft sind es, selbst in den schwierigsten Zeiten, die einfachsten scheinbar banalen Dinge, die aus der persönlichen Sackgasse
führen können. Etwa zwei Liter Wasser statt zwei Kannen Kaffee, frisches Gemüse statt Leberkässemmel und regelmäßige Bewegung im Alltag. Für Matthias Herzog, er ist der führende Experte im deutschsprachigen Raum für Spitzenleistungen, sind zudem Ganzheitlichkeit und eine positive Lebenseinstellung die Erfolgsfaktoren, um beruflich und privat in Topform zu kommen. Wie Sie sich 2010 für Spitzenleistungen ab sofort fit machen können, lesen Sie ab Seite 7. Manchmal muss man auch etwas verändern und sich von alten Strukturen und Strategien lösen. Laotse sagt: „Erkennst du klar, dass sich alle Dinge verändern, dann wirst du an nichts festhalten wollen.“ Auch für Frank M. Scheelen, Experte für Zukunftsbusiness und Change-Management, zeigt sich die Notwendigkeit zum Change während und nach einer Krise. Wie Sie die Kraft der Veränderung für Ihr Unternehmen nutzen, lesen Sie in dieser Ausgabe ab Seite 10.
Der Weiterbildungs-Bestseller.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen! Alexander Karp Herausgeber
Impressum Herausgeber: Alexander Karp karp | communication company Autoren dieser Ausgabe: Matthias Herzog, Mag. Hans Mörtenhuber, Mag. Karl Pleyl, Frank M. Scheelen, Duane Sider Layout & Grafik: Anton Froschauer Redaktion & Anzeigenverwaltung: Siegfriedgasse 52/19, 1210 Wien E-Mail: redaktion@bildungaktuell.at
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Offenlegung Medieninhaber & Herausgeber: karp | communication company www.alexkarp.com Siegfriedgasse 52/19, 1210 Wien Unternehmensgegenstand: Pressebetreuung, Konzeption und Erstellung von Special-Interest-Magazinen im B2B- und B2C-Bereich. Grundlegende Richtung: Journalistisch unabhängige Berichterstattung und Hintergrundberichte
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zu den Themen Aus- und Weiterbildung, Karriere, Lernen, Bildungspolitik, Management, Schule, Universität, alternative Lernformen, Persönlichkeitsentwicklung und Bildung im weitesten Sinne. Hinweis: Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen gilt die gewählte Form für beide Geschlechter. Alle im Inhalt angeführten Preis- und Terminangaben sind vorbehaltlich
Druckfehler und Änderungen. Bezahlte PR-Texte sind als „Promotion“, „powered by“, „Advertorial“ oder „Werbung“ gekennzeichnet. COPYRIGHT: Alle Rechte vorbehalten. Eine Weiterverwendung und Reproduktion über den persönlichen Gebrauch hinaus ist nicht gestattet. Übernahme und Nutzung der Daten zu anderen Zwecken bedarf der schriftlichen Zustimmung des Herausgebers.
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E-LEARNING
So lernt die eGeneration Die eLearner von heute sind „Digital Natives“. Sie stehen mitten im Lernprozess und haben diesen selbst in der Hand. Die Revolution von Lernmethoden und deren Umsetzung analysiert Duane Sider
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onsverarbeitung, denn unterschiedliche Erfahrungen führen zu unterschiedlichen Hirnstrukturen. Die Generation der Digital Natives ist es gewohnt, Informationen sehr schnell zu empfangen und aufzunehmen; sie liebt es, parallel im Multitasking zu arbeiten. Heutige Kinder und Jugendliche bevorzugen anstatt des seriellen den direkten und parallelen Zugriff auf Informationen, ziehen die Grafik dem Text vor und wollen vernetzt sein. »
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In unserer heutigen digitalen Umwelt sind Erwachsene nur „Immigranten“, während sich Kinder in ihr wie „Eingeborene“ bewegen. Marc Prensky, Autor und kritischer Vordenker zum Thema Lernen und Weiterbildung, beschreibt im Jahr 2001 erstmals alle Kinder ab etwa dem Geburtsjahrgang 1980 als Digital Natives. Diese Generation ist die erste, die mit den neuen Technologien des digitalen Zeitalters aufgewachsen und von klein auf vertraut ist: Computerspiele, E-Mails, Internet, Handys und Instant Messaging sind integrale Bestandteile ihres Lebens. Als Resultat dieser frühen Sozialisation einerseits und der allgegenwärtigen Ausstattung und massiven Interaktion andererseits entstehen andere Denkmuster und fundamentale Unterschiede in der Informati-
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E-LEARNING Lineare Arbeitsabläufe werden von den Digital Natives eher als einengend und langweilig empfunden. Die Trennlinie von Schule/Arbeit und Freizeit ist für diese Generation bei Weitem nicht mehr so deutlich gezogen, wie sie es für die Generation der 1970er-Jahre (und früher) heute noch immer ist. Die Kinder des 21. Jahrhunderts sind viel mehr Teilnehmende als Beobachtende, sie sind nonlineare Denker und aktive Benutzer von Inhalten. Schüler verarbeiten jetzt Informationen aufgrund ihrer permanenten Beschäftigung mit neuen Medien anders – und langweilen sich folglich in der Schule sehr schnell. Deshalb ist es wichtig, neue Medien auch in die Bildungsumgebungen zu integrieren. Das Internet schafft das Umfeld, aktiv an Prozessen teilzunehmen, nicht-linear zu lernen, und verbindet Bilder, Texte und Sound. Es sollte deshalb als geeignetes Bildungswerkzeug für die Kinder von heute angesehen werden. Wurde das eLearning nun seinen Vorschusslorbeeren gerecht? Eine richtungweisende Studie (LINK) im Jahr 2001 belegte, dass zwei Drittel von Unternehmensangestellten, denen ein freiwilliger eLearning-Zugang angeboten wurde, sich nie online anmeldeten. Selbst zu verpflichtendem eLearning meldete sich ein Drittel nicht an, und viele, die sich registrierten, fielen relativ früh wieder aus. Auch bei neueren eLearning-Angeboten, die den Kinderkrankheiten entwachsen sind, war die Abschlussrate häufig gering, die Ausfallrate jedoch sehr hoch. Im Hinblick auf das große „Hurra!“, das das Aufkommen von eLearning in den späten 1990er-Jahren begleitete (der BILDUNGaktuell
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Computerspiele, E-Mails, Internet, Handys und Instant Messaging – die Kinder von heute nutzen die digitalen Welten von klein auf
Begriff wurde 1998 geprägt), haben Lernende heute bezüglich des eLearnings und dessen bescheidener Erfolge eine beachtenswert ambivalente Einstellung. eLearning versprach, die vorhandene Zeit besser nutzen und das Lernen beschleunigen zu können, es sollte globale Reichweite bringen und schnelles, individualisiertes Lernen im eigenen Tempo zu jeder
Zeit und überall ermöglichen. Und eLearning lieferte: zumindest das „e“ – die Onlineplattformen, die das eLearning von anderen Unterrichtslösungen unterscheiden. Paradoxerweise könnte hier das Problem liegen. Obwohl sich die Technologien für das Entwickeln, Bereitstellen und Kontrollabhören des eLearnings in den letzten Jahren ra-
sant verbessert haben, werden viele eLearning-Kurse nach wie vor um das traditionelle Klassenzimmermodell herum entwickelt, auch wenn der Kurs im eigenen Tempo abgelegt werden könnte und sollte. Es wird viel über den Lernenden diskutiert, die Idee eines von ihm bestimmten Lernumfeldes ist jedoch oft beschränkt auf das Angebot von standardisierten Online-Lernkursen, die er zur Auswahl hat. Hat eLearning sein Versprechen nicht eingehalten, so könnte die Hauptursache im Kursparadigma an sich zu finden sein, mit dessen Schwerpunktsetzung auf den Inhalt und die Fokussierung auf die Lehrperson; die Art und Weise, wie Lerninhalte übermittelt werden; das Bestreben, dem Anspruch an Disziplin, Tiefgang und Breitenwirkung von traditionellen Kursen gerecht zu werden; das Vertrauen auf umfangreiche Kursziele, statisch lineare Kursinhalte und Aufbaukursmodelle. Traditionelle Kurse bleiben trotz ihrer Onlineverfügbarkeit traditionelle Kurse und übersehen den durch die digitalen Technologien geschaffenen Paradigmenwechsel. Sie ignorieren einen komplett neuen Lerntypus, für den neue Technologien den Zweck und den Prozess des Lernens verändern. Im digitalen Zeitalter bedeutet Lernen in großem Maße eLearning. Doch eLearning bedeutet nicht eTeaching: der Kurs wird nicht von einer Lehrperson, dem Kursprogramm oder dem Lernmodell gesteuert, sondern vielmehr vom Lernenden selbst. In Zukunft wird die Effektivität von eLearning zunehmend von intelligentem Kursdesign abhängen, das dem » Seite 4
E-LEARNING Lernenden die Steuerung seines individuellen Lernprozesses zugesteht. Und auch die künftige Rolle des Lehrers wird sich entwickeln: weg von der Wissensvermittlung und hin in Richtung Unterstützung und Motivation des Lernenden. Der neue Lerntypus des eLearners steuert den eLearning-Prozess selbst. Er ist ein Digital Native – ein Mensch beliebigen Alters, der den Computer auf natürliche Art und Weise verwendet und das Internet, Social Media und alle sonstigen digitalen Instrumente als primäres Kommunikations-, Unterhaltungs-, Transaktions-, und Erziehungsmedium in allen Bereichen des täglichen Lebens einsetzt. Der eLearner ist nicht nur ein Student oder Arbeitnehmer, dem traditionelle Lernmöglichkeiten online zugänglich gemacht werden, sondern ein Lernender, der digital unabhängig lernt, das eLearning selbst strukturiert und es selbst in der Hand hat, ob es ihm Erfolg bringt oder nicht. Bei der Entwicklung von eLearning-Medien für Lernende in der Schule, am Arbeitsplatz oder zu Hause, sollten Kurs- und Online-Plattform-Entwickler bestimmte Charakteristika der heutigen Digital Natives berücksichtigen:
» Relevanz Der durchschnittliche Digital Native konzentriert seine Aufmerksamkeit in 15- bis 30-Minuten-Abschnitten, in denen er Informationen sammelt, erstellt und verarbeitet, die seinem persönlichen Zweck und der sofortigen Aufgabenlösung dienen. Die Informationen müssen rund um die Uhr verfügbar und jederzeit je BILDUNGaktuell
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Um Infos zu bekommen, nutzen Digital Natives mehrere Quellen gleichzeitig. Sie surfen, mailen, chatten, probieren, kopieren und analysieren Daten auf jede mögliche Art und Weise
Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit, wo ständig vieles passiert, was wiederum anderes beeinflussen kann. Um vernünftige Entscheidungen zu treffen, versuchen Digital Natives allerdings nicht, die unüberschaubare Informationsflut zu bewältigen oder sich all die Dinge zu merken, die sie für eine bestimmte Aufgabenstellung oder Disziplin benötigen – vielmehr lernen sie, wie sie Zugang zu diesen Daten bekommen, diese evaluieren und nutzen können. Sie setzen ihre Fähigkeiten des Erforschens, der Analyse, Konzeption und Entscheidungsfindung ein, damit sie genau das finden und anwenden, was sie für die sofortige Problemlösung benötigen. Und sie wollen das Feedback umgehend, wollen sichergehen, dass die Information akkurat und relevant ist.
» Netzwerke
nach Bedarf abrufbar sein. Daraus ergibt sich die Anforderung für eLearning-Modulentwickler, die Lerneinheiten in möglichst 15- bis 30minütigen Happen zu konzipieren und Lernmaterial zu liefern, welches der Lernende für seinen spezifischen Bedarf verwenden kann. Es sollte die Möglichkeit bestehen, Material online zu suchen und zu finden, das Gelernte gleich zu üben und die neu gewonnenen Informationen sofort einzusetzen. Lernziele müssen auf Minuteneinheiten reduziert werden und nicht auf Wochen ausgelegt sein.
» Simultanität Um relevante Informationen schnell zu erlangen, greifen Digital Natives auf mehrere Quellen gleichzeitig zu. Sie surfen, probieren, analysieren, kopieren, mailen, chatten und manipulieren die Daten auf jede mögliche Art und Weise, um die benötigten Informationen zu erhalten – ein Prozess, der vielen von uns viel zu komplex erscheint. Durch diesen Ansatz holt der Lernende jedoch aus der überwältigenden Komplexität des modernen Lebens alle für ihn sinnvollen und relevanten Inhalte heraus.
Traditionell Lernende erwerben und speichern Informationen ihrer Lehrpersonen durch Aufmerksamkeit, Aufnahmefähigkeit und Konzentration. Digital Natives aber knüpfen und bewahren aktiv Netzwerke, die außerhalb der eigenen Ressourcen liegen, und gleichen eigene Inhalte mit solchen Informationen ab, die an anderer Stelle gespeichert sind. Im digitalen Zeitalter ist alles verknüpft; jeder von uns ist in eine Reihe von Netzwerken integriert: in Telefon-, Satelliten- und Energieversorgungsnetze, das Bankensystem, das Web an sich – und nicht zuletzt in soziale Netzwerke, die uns mit Menschen in Familien, Unternehmen, in der Nachbarschaft, in politischen Gruppierungen, Sportteams, Studentenvereinigungen, Buch- oder Ehemaligen-Clubs verbinden. » Seite 5
Traditionelle Kurse ignorieren einen komplett neuen Lerntypus, für den neue Technologien den Zweck und den Prozess des Lernens verändern. Duane Sider Erfolgreiche Digital Natives haben gute Verbindungen und optimieren ihre Netzwerke ständig. Erfoglreiche eLearning-Tools optimieren deshalb die Networking-Fähigkeiten von Digital Natives und digitaler Technologie, um den eLearner zu einem aktiven Teilnehmer im Lernprozess zu machen.
» Steuerung Will der Digital Native etwas Neues lernen, verschafft er sich zunächst im Internet einen ersten Überblick über die Verfügbarkeit benötigter Informationen. Danach taucht er per Suchfunktionen des Browsers regelrecht ein in die Weiten des Internets und vertraut außerdem auf eine Reihe von sozialen Netzwerken, um spezielles Wissen zu erwerben oder eine spezifische Kompetenz aufzubauen. In einer idealen eLearning-Umgebung steuern die Digital Natives diesen Lernprozess. Sie stützen sich auf Netzwerke, um in mehreren Quellen gleichzeitig nach brauchbaren, relevanten Informationen zu suchen. Der Digital Native, umgeben von einer Vielzahl von Lernoptionen und Lernnetzwerken, BILDUNGaktuell
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steht im Mittelpunkt – und nicht die Lehrperson oder der eLearning-Kurs. Um die Motivation von Digital Natives im Lernprozess zu steigern, ist dem Lernenden die Steuerung von Struktur und Inhalt, Dauer, Geschwindigkeit und Zielen in die Hand zu geben. Während externe Faktoren die Erwartungen bestimmen, steigern Selbsteinschätzung und Selbstkontrolle die Motivation. Effektive eLearning-Kurse ermöglichen eine aktive Beteiligung und Interaktion, gepaart mit optimalen Herausforderungen und positivem Feedback. Zugegeben: eine Vielzahl von Lernenden erwirbt Wissen heute nicht selbstgesteuert; sie warten vielmehr auf Richtungsgeber oder Anweisungen von außen. Es ist Zeit, ihnen zu sagen, dass sich die Zeiten geändert haben. Es ist in ihrem eigenen Interesse, sich der digitalen Revolution anzuschließen. n Duane Sider ist Director of Learning bei Rosetta Stone, einem Anbieter von online- und CDROM-basierten Sprachkursen. Die eLearningKurse basieren auf der Dynamic-Immersion™ Methode. Diese arbeiten interaktiv und mit wirklichkeitsgetreuen Farbbildern, um die Bedeutung der im Programm gesprochenen und geschriebenen Phrase zu vermitteln. Mit Hilfe der strukturierten Reihenfolge, der geschriebenen Texte sowie des kontinuierlichen Anhörens von Muttersprachlern lernen die Nutzer einfach und schnell, ohne Auswendiglernen, Übersetzungen und mühsamen Grammatikdrill.
Bildung verbindet. 18. Internationale Leitmesse und Kongress für professionelle Bildung, Lernen und IT Der LEARNTEC Kongress bietet Ihnen einen Einblick in die Zukunft der Branche und ihrer wesentlichen Handlungsfelder, Vorträge zu zukunftsweisenden Technologien und Best-Practice Modellen. Die wichtigsten Anbieter für E-Learning Lösungen und professionelle Bildung stellen Ihnen auf der Fachmesse die passenden Produkte und Lösungen vor.
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WORK-LIFE-BALANCE
Das ist Spitze! Gesund, glücklich und erfolgreich. Wie Sie mit Achtsamkeit und einer positiven Lebenseinstellung beruflich und privat in Topform kommen. Von Matthias Herzog
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Die folgenden Tipps unterstützen Sie dabei, 2010 fit für Spitzenleistungen zu werden – ohne Pillen. Dabei geht es um weitaus mehr als ausschließlich Ihren beruflichen Erfolg. Beruflich spitze, privat Amateur funktioniert nur kurzfristig und führt langfristig zu Frust und Niederlagen. Verfolgen Sie einen ganzheitlichen Ansatz. Beachten Sie auch andere Lebensbereiche, wie Ihre Gesundheit, Beziehungen (Familie, Freunde) und Freizeit (z.B. Hobbys).
Spitzenleistungen gilt es in allen Lebenslagen zu zeigen.
Ein 75er oder 25er? Sie haben die Wahl. Lenken Sie Ihren Fokus zukünftig vermehrt auf die positiven Dinge im Leben. Unsere Wahrnehmung ist heute bevorzugt negativ orientiert: „Den Mist sehen wir immer.“ Schnell fällt uns auf, was alles nicht passt: der kleine Kratzer am vorderen Kotflügel im ansonsten makellosen Lack, der Kommafehler im Kundenangebot, der einzige Vierer im Zeugnis » Seite 7
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Der Leistungsdruck in unserer Gesellschaft nimmt immer weiter zu. Früher war es möglich, dass Sie mit halbem Einsatz Erfolge erzielen oder zumindest noch halben Erfolg haben. Diese Zeiten sind längst vorbei. Halber Einsatz heißt heute kein Erfolg mehr. Nur wenn Sie bereit sind, stets Ihr Bestes zu geben und Spitzenleistungen zu bringen, haben Sie die Chance, auf dem Spielfeld des Lebens ganz vorne mit dabei zu sein. Wussten Sie, dass heute bereits jeder fünfte Arbeitnehmer bereit ist, regelmäßig Pillen zu schlucken, um dem wachsenden Leistungsdruck und der Arbeitsverdichtung gewachsen zu sein? Über die langfristige Wirkung von Zigaretten, Alkohol und zu viel Kaffee denkt heute sowieso schon keiner mehr nach.
WORK-LIFE-BALANCE der Tochter, das buchstäbliche Haar in der Suppe. Wir schauen auf das, was nicht funktioniert, was schlecht läuft und insbesondere auf das, was wir nicht besitzen. Der „Jammerlappen“ ist bei uns sehr stark ausgeprägt, den ganzen Tag sind wir am Raunzen. Sie wissen vielleicht, dass nur ca. 25 % der Dinge, die uns täglich passieren, negativer Natur sind und 75 % positiv. Menschen, die verstärkt auf die negativen Dinge im Leben achten – also die typischen 25er – entwickeln mehr und mehr eine negative Grundhaltung, die sich durch ihr ganzes Leben zieht. Die Umwelt wird mit der Zeit zum Spiegelbild der eigenen Person. Menschen mit einer positiven Grundhaltung, die 75er, besitzen dagegen mehr Selbstbewusstsein, mehr Mut und sind vor allem weitaus erfolgreicher. Sie sind gesünder, leben länger und haben erfülltere Beziehungen. Sie achten verstärkt darauf, was sie haben, was sie können, freuen sich bereits über kleine Erfolge, nehmen Misserfolge nicht so ernst und schauen positiv in die Zukunft. Auch diese Menschen scheitern das eine oder andere Mal. Sie gehen jedoch gestärkt daraus hervor und sagen sich z.B.: „Jetzt erst Recht. Beim nächsten Mal klappt es. Ich glaube an mich. Ich schaffe es.“
Bringen Sie Bewegung in Ihren Alltag. Wir haben uns vom Fleisch- und Pflanzenfresser zum Fastfood- und Zuckerkonsumenten entwickelt. Wir essen zu viel, zu fett, zu süß, zu salzig – einfach gesagt: ungesund. Außerdem haben wir uns vom Jäger und Sammler zum Sitzmenschen entwickelt. Der DurchBILDUNGaktuell
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schnittseuropäer sitzt heute sieben Stunden täglich und kommt mit zwölf Minuten Bewegung am Tag aus. Wieso wundern wir uns da eigentlich noch, dass uns Spitzenleistungen schwer fallen? Erhöhen Sie beim Mittagessen in der Kantine den Gemüseanteil und machen Sie Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Reis und Nudeln zur Beilage. So erhalten Sie mehr wichtige Nährstoffe, sparen Kalorien und vermeiden den „SchniPoSa-Effekt“. SchniPoSa = Schnitzel, Pommes und Salat. Sie fühlen sich satt und gleichzeitig leistungsfähig. Außerdem bedankt sich die Waage bei Ihnen. Greifen Sie im Meeting statt zu Keksen und Gebäck vermehrt zu Gemüsesticks aus Karotten, Paprika, Gurke, Kohlrabi – dazu ein leckerer Dipp zum Eintunken. Wählen Sie auch gerne ungeröstete Erdnüsse und weitere Nusssorten wie Wal- und Haselnüsse. Sie sind u.a. reich an wichtigen Omegafettsäuren. Diese erhöhen Ihre Konzentration, stärken das Immunsystem und schützen Sie vor Bluthochdruck und anderen Erkrankungen. Gemüse können Sie beliebig viel am Tag verzehren, bei Nüssen gilt eine Hand voll pro Tag. Der Körper braucht viel Flüssigkeit, bevorzugt in Form von Wasser. Wasser ist Leben. Wir trinken heute zu viele Süßgetränke in Form von Limonade, Cola und gesüßtem Kaffee und Tee. Diese sind gefährliche Dickmacher. Gleichzeitig trinken viele Menschen zu wenig. So bedeuten zwei Prozent Flüssigkeitsverlust bereits zehn Prozent Konzentrationsverlust. Tagesempfehlung: 40ml/kg Körpergewicht, heißt bei 50 kg = zwei Liter, 75 kg = drei
Liter. Stellen Sie sich morgens zwei volle Flaschen Wasser im Büro auf den Tisch und trinken Sie stündlich ein Glas Wasser von 0,2 Liter. So erreichen Sie, dass Ihr Körper ausgezeichnet mit Sauerstoff versorgt wird, da die Fließeigenschaften des Blutes verbessert wer-
nen weiter entfernten Parkplatz, der Sie zu einem kleinen Spaziergang auffordert. Auf diese Weise bauen Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag ein und nehmen zusätzlich wichtigen Sauerstoff auf, der Ihren Körper mit purer Lebensenergie versorgt.
Essen mit Hirn: jeden Tag ein Apfel, zwei Liter Wasser und 15 Minuten Bewegung können Ihre Leistung erheblich verbessern. Probieren Sie es doch einfach mal aus
den. Steigern Sie Ihr Trinkverhalten langsam, indem Sie pro Woche Ihre Tagesmenge um 0,2 Liter steigern. Freuen Sie sich, wenn Ihr Parkplatz weiter weg liegt (z.B. vom Arbeitsplatz, Kunde, Kino, Restaurant) – am besten wählen Sie gezielt ei-
Verabreden Sie sich einmal die Woche mit Freunden, Kollegen, Verwandten zu einem gemeinsamen Sportabend. Was haben Sie früher gerne an Sport gemacht? Tennis, Squash, Krafttraining, Joggen, Aerobic? Finden Sie den richtigen Sport für sich und bringen Sie ein » Seite 8
WORK-LIFE-BALANCE wenig Abwechslung ins Spiel. Gemeinsam mit anderen macht es richtig Spaß, dazu erhalten Sie Ihre Kontakte aufrecht. Finden Sie einen festen Termin pro Woche. So überwinden Sie Ihren inneren Schweinehund und es fällt Ihnen viel leichter, Sport zu treiben.
Bitte abschalten: Schaffen Sie sich Freiräume für positive Gedanken. Das wirkt nicht nur stressmindernd, sondern bringt auch neue Energie
Nutzen Sie passende Musik und Sie erreichen einen Spitzenzustand oder Entspannung. Eine ausgezeichnete Methode, mit der Sie innerhalb weniger Sekunden in einen „Spitzenzustand“ gelangen, ist der gezielte Einsatz von Musik. Was geschieht, wenn Sie Ihr Lieblingslied im Radio hören? Sie verbinden damit sofort positive Emotionen, ggf. sogar Gänsehautgefühl. Ihr Energieniveau steigt. Nutzen Sie diese Wirkung und hören Sie in Zukunft vor einem wichtigen Termin motivierende Musik – am besten laut. Musik können Sie heute auf fast jedes Handy laden, dazu gibt es passende Kopfhörer. Gehen Sie zukünftig gut gelaunt im Spitzenzustand in Ihre Termine. Wenn Sie abends dagegen Probleme haben, „herunter zu kommen“ und z.B. einzuschlafen, können Sie auch hier Musik hören. Besonders gut eignet sich dabei entspannende Musik. Das kann Klassik oder auch langsame Chartmusik sein, die Sie leise hören. Schnell spüren sie eine entspannende, angenehme Wirkung.
Stellen Sie sich morgens bereits vor, was Sie abends Schönes tun. Eine unglaublich einfache und gleichzeitig sehr wirksame Übung, um Ihr Stressempfinden innerhalb von Sekunden zu reduzieren, ist BILDUNGaktuell
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die folgende: Nehmen Sie sich morgens eine Minute Zeit und stellen Sie sich vor, was Sie abends noch an angenehmen Aktivitäten unternehmen werden, auf die Sie sich jetzt bereits freuen können. Sie gehen z.B. mit Freunden ins Kino, machen sich einen schönen Abend mit Ihrem Partner, gehen noch zum Sport. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass der Stresshormonspiegel anschließend um durchschnittlich 50 % sinkt, obwohl Sie sich das Ganze nur vorstellen. Positive Gedanken erzeugen sofort positive Gefühle. Ihr Gehirn kann nicht unterscheiden zwischen einer intensiv vorgestellten und tatsächlich gemachten Erfahrung. Je mehr Sinne Sie einsetzen –
sehen, hören, fühlen, schmecken, riechen – desto stärker sinkt das Adrenalin. Ihr Gehirn empfindet diese Gedanken als real.
Die 72-Stunden-Regel zum Erfolg. Ein englisches Sprichwort lautet: „Strike while the iron is hot!“ Auf Deutsch: „Schmiede das Eisen, solange es heiß ist.“ Je länger der Schmied wartet, desto mehr Kraft braucht er, um sein Ziel zu erreichen. Am Ende ist seine Chance gleich null, das Eisen zu formen. Dasselbe gilt für das Wissen aus diesem Artikel. Die „72“ ist dabei eine magische Zahl: Alles, was Sie innerhalb von 72 Stunden ins Handeln bringen, hat eine über 90-prozentige Chance
auf Erfolg. Danach sinkt die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung rapide gegen null. Sie brauchen es nicht innerhalb der 72 Stunden abgeschlossen zu haben. Entscheidend ist, dass Sie den ersten Schritt machen. So ist es z.B. möglich, dass Sie sich für Ihr Vorhaben innerhalb von 72 Stunden einen Aktionsplan erstellen und auf den Weg bringen. Stellen Sie sich für Ihren Aktionsplan die folgenden Fragen: Wer? Macht was? (Vorhaben) Bis wann? (Ende) Ihre Antworten auf diese Fragen bringen Sie sofort ins Handeln. Was auch immer es ist, von nichts kommt nichts. Was so einfach klingt, stellt für viele Menschen eine unüberwindbare Hürde dar. Sie drücken sich vor bestimmten Dingen, bis sie Sie förmlich erdrücken. Kein Wunder, wenn Ihr Körper rebelliert und psychosomatische Probleme auftreten. Statt erneut etwas vor sich her- oder wegzuschieben, greifen Sie jetzt zum Stift. Um direkt mit dem Training Ihres Entscheidungsmuskels zu starten, wählen Sie bitte drei Dinge aus, die Sie definitiv in den nächsten 72 Stunden ins Handeln bringen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung. Seien Sie zukünftig spitze, wenn`s drauf ankommt! n Matthias Herzog gilt als führender Experte im deutschsprachigen Raum zum Thema Spitzenleistungen. Er ist Diplom-Wirtschaftsingenieur und hat Sportwissenschaften mit den Schwerpunkten Psychologie und Ernährungswissenschaften studiert.
Ê Klick! www.matthiasherzog.com Seite 9
CHANGE-MANAGEMENT
JETZT
ERST RECHT
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Sie haben genug vom Gerede über Krise und schwierige Zeiten? Dann ergreifen Sie die Chance, indem Sie für Ihr Unternehmen die Kraft der Veränderung nutzen. Von Frank M. Scheelen Change – Veränderung betrifft gerade in diesen Tagen viele Menschen. Besonders in Unternehmen und Branchen, die schwierige Zeiten durchmachen, muss und wird sich vieles ändern. Während und nach einer Krise zeigt sich häufig die Notwendigkeit zum Change. Dieser kann jedoch auch progressiv und fokussiert ablaufen – zielgerichtet auf eine erfolgreiche Zukunft. Damit bedeutet er letztlich nichts weiter, als von einer Situation, Handlung oder Entwicklungsstufe in die nächste überzugehen. Übergang – Transition – wäre demnach der korrektere Begriff. » BILDUNGaktuell
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Veränderung bringt Sie nach vorne Wir leben in einer Gesellschaft, in der sich Technologien und Wirtschaft sehr schnell verändern und weiterentwickeln. Viele Unternehmen geraten deshalb angesichts immer kürzer werdender Entwicklungszyklen in eine Art operative Hektik und versuchen, das Altbewährte mit dieser Hektik in den nächsten Zyklus zu retten. Statt also kurz inne zu halten und die eigene Einstellung, die eigenen Produkte, das eigene Unternehmen zu überdenken, wird mit dem Blick zurück nach vorne gerannt. Dass dieser Weg auf Dauer gegen die Wand führt, ist eigentlich logisch. Warum also
Veränderung muss nicht nur Folge einer Krise, sondern kann auch Folge einer Vision sein. Vergessen Sie den Satz „Das haben wir schon immer so gemacht“! Frank M. Scheelen nicht die Chance nutzen und progressiv und konstruktiv nach vorne blicken? Die London School of Economics rät gerade jetzt dazu, sich Investitionen und Innovationen zu widmen und John Butler, Management-Berater aus Irland, sagt dazu: „Aus diesen Krisen gehen 20% aller Unternehmen gestärkt hervor – wenn sie ihre Chance nutzen!“ Denn Veränderung muss nicht nur Folge einer Krise, sondern kann auch Folge einer Vision sein. Vergessen Sie den Satz „Das haben wir schon immer so BILDUNGaktuell
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gemacht“! Wo wären wir heute, wenn Motorola 1983 nicht den Mut gehabt hätte, das erste Handy für umgerechnet ca. 10.200 DM auf den Markt zu werfen?
Seien Sie anders als andere Differenzierung wird immer wichtiger, denn wo Produkte und Portfolios zunehmend einander gleichen, müssen Sie sich von der Masse abheben, um wahrgenommen zu werden. Bereits 2006 haben 40% der von einer deutschen Wirtschaftszeitschrift befragten TopManager Differenzierung als Top-Priorität für ihre unternehmerischen Ziele angegeben. Change Management – der richtige Umgang mit Veränderung ist entscheidend. Die Hauptfrage ist: Wie können wir die Situation heute für eine Neu-Positionierung und Neuausrichtung unserer Strategie, unseres Unternehmens nutzen? Machen Sie sich bewusst, was bei Ihnen anders ist oder anders sein kann. Und: Sehen Sie sich um, welche Trends in der Zukunft Bestand haben werden. Nehmen Sie sich bewusst regelmäßig Auszeiten, um sich Zukunftstrends und Zukunftsmärkte kreativ vor Ihr geistiges Auge zu führen und die Potenziale für Ihr Unternehmen zu entdecken. Lesen Sie im nächsten BILDUNGaktuell den zweiten Teil dieser Serie. n Frank M. Scheelen, der Experte für Zukunftsbusiness und Change Management, ist erfolgreicher Unternehmer, bekannter BestsellerAutor und visionärer Speaker.
Ê Klick! www.frank-scheelen.de Seite 11
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SCHÜLER-AUSTAUSCH
WIR LERNEN OHNE GRENZEN Fremde Sprachen und Kulturen verstehen: Ein Schulprojekt bringt Jugendlichen einen beruflichen Startvorteil in der Centrope-Region. Von Mag. Hans Mörtenhuber und Mag. Karl Pleyl Wenn Schülerinnen und Schüler während ihrer Ferien berufliche Erfahrungen sammeln können, dann ist das eine feine Sache. Wenn dieser Ferialjob in Zusammenhang mit ihrer schulischen Ausbildung steht, so ist das noch besser. Und wenn diese Berufspraxis gar im Ausland stattfinden kann, dann haben sich die jungen Menschen einen Startvorteil für ihr erstes Bewerbungsgespräch geschaffen. BILDUNGaktuell
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Das ist der Grund, warum Schüler und Lehrer der kaufmännischen Schulen des bfi Wien gemeinsam mit ihren Partnerschulen an einem großen internationalen Projekt arbeiten. Doch alles der Reihe nach: Schon seit vielen Jahren hat unsere Schule unter dem Namen CROSSOVER gute Kontakte zu Schulen in den benachbarten Staaten aufgebaut. CROSSOVER heißt auch die dreimal jährlich erscheinende mehrsprachi-
ge Zeitschrift, in der Schülerinnen und Schüler unserer Schule gemeinsam mit ihren Partnern aus Bratislava, Brünn, Györ, Sofia, Odessa, Székesfehérvár und Vršac ihre Projekte dokumentieren. Diese Initiative der HAK und HAS des bfi Wien zur Entwicklung von Schulpartnerschaften mit Schulen der oben angeführten Städte wurde mit Unterstützung der EU gestartet. Zwischen dem ersten Erscheinen » Seite 12
SCHÜLER-AUSTAUSCH und der aktuellen Nummer 31 der Zeitschrift CROSSOVER hat eine Vielzahl von Projekten und Begegnungen stattgefunden: Gemeinsame betriebliche Exkursionen und Stadtbesichtigungen, gemeinsame Feste, Sport- und Kulturveranstaltungen sowie historische Projekte und ein Projekt zur Jobsituation von Jugendlichen. Im Rahmen des letztzitierten Projektes haben Schüler aus Bratislava und Wien statistisch erfasst, welche Jobs während der Schulzeit und auch in den Ferien die Schüler der beiden Schulen ergreifen, welche Arbeiten sie dabei leisten, wie viele Stunden sie arbeiten und vieles mehr. Die Wiener Arbeiterkammer hat die Idee aufgegriffen und darauffolgend eine Untersuchung durchgeführt: Wiener Klassen besuchen die Partnerstädte und arbeiten mit ihren Kolleginnen und Kollegen, und umgekehrt kommen genauso viele unserer ausländischen Schulpartner auch nach Wien. Zentraler Bestandteil unserer Zusammenarbeit ist das Projekt Workplacement, das die Schulen des bfi Wien gemeinsam mit ihren Partnerschulen betreiben. Dabei konnten die Schüler der Partnerschulen ein drei- bzw. vierwöchiges Ferialpraktikum bei ausländischen Unternehmen leisten. Internationale Erfahrungen zu gewinnen und sicheres Auftreten in international tätigen Firmen zu erlernen, sind die Ziele des Projektes. Im Schuljahr 2003/2004 wurde das Projekt gestartet. Mehrmals schon konnten Schülerinnen und Schüler unserer tschechischen, ungarischen und slowakischen Partnerschulen im Sommer vier Wochen Ferialpraxis bei renommierten Unternehmen in Wien absolvieren. Die Banken Bank Austria BILDUNGaktuell
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Wenn Schule verbindet: Das Projekt CROSSOVER ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, wertvolle Erfahrungen in Nachbarländern zu sammeln
und Bawag sowie die Unternehmen mobilkom austria und Thales konnten als Partner für unser internationales Projekt gewonnen werden. Natürlich haben auch die Wiener Schüler im Sommer die Gelegenheit bekommen, internationale Erfahrungen in Bratislava, Brünn, Györ und heuer erstmals in Hevis zu sammeln. Banken, die Börse in Bratislava, ein Reisebüro, Tourismusunternehmen, Handelsfirmen, Mu-
seen und das Brünner Planetarium waren hier unsere Partner. Für das kommende Schuljahr werden wir das Projekt wieder als LeonardoProjekt der Europäischen Union einreichen. Die dritte Klasse der Handelsakademie, Fachrichtung Europäische Wirtschaft, leistet traditionell die Vorbereitungsarbeiten für dieses Workplacement. Das bedeutet, den Kontakt zu Firmen herzustellen, Sprachworkshops
für die Wiener Schüler und Quartiere für die Partnerschüler zu organisieren und den Praktikantinnen und Praktikanten während ihres Wienaufenthaltes mit Ratschlägen, kulturellen Hinweisen und weiteren wertvollen Tipps zur Seite zu stehen. Neben der Arbeiterkammer, der Gewerkschaft der Privatangestellten und dem Österreichischen Gewerkschaftsbund wurden wir bei unserem Projekt auch von der L&R Sozialforschung und der Österreichischen Liga für Menschenrechte sowie dem Europabüro des Stadtschulrates für Wien unterstützt. Die positive Aufnahme des Projektes, sowohl durch die Schüler, als auch durch unsere außerschulischen Partner, zeigt uns, dass die Idee der Zusammenarbeit grenznaher, benachbarter Schulen auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Eine Idee, die unter Partnern nicht nur inländische Partner versteht, sondern die Neugierde am Anderen, Fremden wecken, sowie die Grenzen überschreiten und nicht neue errichten will. Uns ist es wichtig, junge Menschen zusammenzubringen und ihnen neue, gemeinsame Erfahrungen zu ermöglichen. Um Wien herum entwickelt sich ein dynamischer Wirtschaftsraum – Centrope. Angesichts dessen ist es unbedingt notwendig, neue Kulturen, Sprachen und Städte unvoreingenommen kennen zu lernen. n Mag. Hans Mörtenhuber und Mag. Karl Pleyl leiten das internationale Schulpartnerprojekt CROSSOVER an den Schulen des bfi Wien.
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w ww.h r- webinare.a t
JETZ T ANMELDEN ! Online-Seminare für Personalisten. Live dabei! Rechts-Update 9. Februar 2010, 17-18 Uhr, mit Mag. Ernst Patka, Geschäftsführender Gesellschafter der Kanzlei Steuer & Service
Das Webinar bietet einen Überblick über die relevanten rechtlichen Änderungen aus dem laufenden Quartal. Unser Online-Seminar bringt sie auf den aktuellen Stand des Arbeits-, Lohnsteuer- und Sozialversicherungsrechts.
Weitere Informationen geben wir Ihnen gerne unter info@hr-webinare.at