BILDUNGaktuell_04_2008

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BILDUNGaktuell Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung

#04 31.03.2008

WORK-LIFE-BALANCE

Kurz vor dem Kollaps

¢ HEILIGE ZEITEN Management-Trainer und Bestsellerautor Pater Anselm Grün zeigt Wege aus der Hektik Ein Medienprodukt der karp | communication company

¢ HARMONIE-STREBEN Tipps von der Psychologin: So halten Sie Ihr Leben im Gleichgewicht

¢ HILFE FÜR CHAOTEN Zeitmanagement ade – klammern Sie sich an Ihre Stärken!

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Viele Menschen führen ein Leben am Limit. Immer einsatzbereit, engagiert, erfolgsorientiert. Experten raten: Arbeiten Sie an Ihrem Lebensentwurf!


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Anzeigen & Advertorials: Alexander Karp Redaktion & Anzeigenverwaltung: Siegfriedgasse 52/19, 1210 Wien www.BILDUNGaktuell.at Tel. +43.1.87 668 18 Offenlegung Medieninhaber & Herausgeber: Alexander Karp www.karp.at Siegfriedgasse 52, 1210 Wien Unternehmensgegenstand: Pressebetreuung, Konzeption und

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Alexander Karp Herausgeber PS: In der nächsten BILDUNGaktuell-Ausgabe widmen wir uns dem Thema Personal. Online ab 28. April 2008 auf www.bildungaktuell.at

Impressum Herausgeber: Alexander Karp Redaktion: Mag. Annemarie Josef, Hannelore Schulz Autoren dieser Ausgabe: Mag. Birgit Freidorfer, Mag. Gunther Fürstberger, Mag. Verena Grimm, Pater Anselm Grün, Mag. Angelika Kail, Mag. Cordula Nussbaum Grafik & Visual Design: Toni Froschauer (PDF) Thomas Nitschinger (Online)

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Über die Burnouter Britney Spears, Renée Zellweger, Oliver Kahn – sie alle hatten es schon einmal. Und jetzt leidet angeblich auch Victoria Beckham darunter. Der Boulevard meldet immer wieder prominente Burnouter. Eine Krankheit, die für Schlagzeilen sorgt. Eine Krankheit, die aber auch ein Tabu ist, zumindest in Managerkreisen. Wer gibt schon gerne zu, dass alles zu viel ist, der Job keinen Spaß mehr macht, der Druck zu groß ist? Weisheiten wie „Love it, change it or leave it“ helfen auch nicht weiter, wenn man bereits mitten in der Krise steckt. Wenn der Körper streikt, die Konzentrationsfähigkeit gleich null

ist, Humor nichts mehr nützt und schon gar nicht positives Denken. Wer ausschließlich für seinen Beruf brennt, dem droht die Gefahr auszubrennen. Warum die Lebens-Balance so wichtig ist und wie man sie erreicht, erklärt Gerhard Zadrobilek, Ex-Radrennprofi und Managementtrainer, im Interview auf Seite 11. Er findet seinen Ausgleich heute in der Zucht von Hochlandrindern und erholt sich am liebsten in der Natur. Pater Anselm Grün, laut Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ Deutschlands „spiritueller Superstar“, rät zu Ritualen, um der Beschleunigungsfalle zu entkommen (Seite 3). Und wie Sie mit dem System der Balanced Score Card Ihr Wohlbefinden für sich messbar machen können, erklärt Ihnen Mag. Gunther Fürstberger ab Seite 17.

Erstellung von Special-Interest-Magazinen im B2B- und B2C-Bereich. Grundlegende Richtung: Journalistisch unabhängige Berichterstattung und Hintergrundberichte zu den Themen Aus- und Weiterbildung, Karriere, Lernen, Bildungspolitik, Management, Schule, Universitäten, alternative Lernformen, Persönlichkeitsentwicklung, Bildung im weitesten Sinne. Hinweis: Bei allen personenbezogenen

Bezeichnungen gilt die gewählte Form für beide Geschlechter. Alle im Inhalt angeführten Preis- und Terminangaben sind vorbehaltlich Druckfehler und Änderungen. Bezahlte PR-Texte sind als „Promotion“, „Advertorial“, „Werbung“ oder „Anzeige“ gekennzeichnet. COPYRIGHT: Alle Rechte sind vorbehalten. Abdruck, auch nur auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

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Ruhe, Raum und Rituale

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Wer die Hektik als ständigen Begleiter hat, läuft Gefahr den Boden unter den Füßen zu verlieren. Wie Sie der Beschleunigungsfalle entgehen, verrät ManagementTrainer und Buchautor Pater Anselm Grün.


IDEEN-WERKSTATT � Viele Manager jammern heute, alles würde immer schneller. Sie haben den Eindruck, dass sie in einem Hamsterrad stecken, das sich immer schneller dreht. Wenn sie aussteigen würden aus diesem Hamsterrad – so befürchten sie –, dann könnten sie nicht mehr mitreden. Dann würden sie an Einfluss und Macht verlieren. Also drehen sie sich weiter, obwohl ihr Körper und ihre Seele ihnen sagen, dass das nicht mehr lange gut geht.

Das gönne ich mir Für mich gibt es ein paar Wege, die sich in der christlichen Spiritualität bewährt haben, um der Beschleunigungsfalle zu entgehen. Der erste Weg sind RITUALE. Rituale schaffen eine heilige Zeit. Heilig ist das, was der Welt entzogen ist, worüber die Welt keine Macht hat. Die heilige Zeit gehört mir. Da kann niemand darüber verfügen. Viele meinen, sie hätten diese heilige Zeit nicht zur Verfügung. Doch das ist für mich eine Ausrede. Es gibt zwei Wege, sich eine heilige Zeit zu nehmen. Der erste Weg: Ich nehme mir bewusst Zeit für die Stille, für die Meditation, für ein Gebet, für eine Gebärde oder für Joggen oder einen Spaziergang mit dem Hund. Diese Zeit gehört mir. Da kann ich aufatmen. Da habe ich das Gefühl, dass ich selber lebe, anstatt gelebt zu werden. Weil ich Lust habe, den Tag mit der Meditation zu beginnen, gönne ich mir das. Der zweite Weg besteht darin, dass ich die Dinge, die ich sowieso tue, in einer ganz bestimmten Weise tue. Jeder von uns steht morgens auf und geht abends ins Bett. Die Frage ist, ob ich einfach in den Tag hineinstürze BILDUNGaktuell 04/2008

und abends müde ins Bett falle. Dann werde ich von außen gelebt. Ich habe den Eindruck, dass ich nur Erwartungen von außen erfüllen muss. Jeder will etwas von mir: die Familie, die Firma, die Gemeinde, die Kirche, die Gesellschaft. Doch wenn wir nur Erwartungen erfüllen müssen, werden wir bitter. Ritual heißt: Ich stehe bewusst auf, begrüße den Tag, genieße das Frühstück. Eine Mutter von kleinen Kindern sagte mir: „Die fünf Minuten, in denen ich allein im Bad bin, sind für mich eine heilige Zeit. Die genieße ich.“

Kein Zutritt für Probleme Rituale schließen eine Tür und öffnen eine Tür. Viele Ê Manager kommen abends von der Arbeit nach Hause. Aber sie haben die Tür der Arbeit nicht geschlossen. Sie sind nicht wirklich ansprechbar für ihre Frau oder für ihre Kinder. Und schon entstehen Missverständnisse. Ich muss die Tür der Arbeit erst schließen. Ich kann im Büro noch ein paar Minuten inne halten und die Arbeit und ihre Probleme im Ausatmen loslassen. Ich kann den Heimweg oder die Heimfahrt bewusst dazu benutzen, um die Arbeit hinter mir zu lassen. Oder spätestens, wenn ich die Haustürklinke drücke, mache ich mir bewusst, dass ich die Arbeit draußen lasse. Nur wenn die Tür der Arbeit geschlossen wird, kann die Tür des Zuhauses, die Tür der Familie, aufgehen. Und ich bin dann ganz dort, wo ich bin. Dann haben die Probleme der Arbeit keinen Zutritt. Ein anderer Weg, der Beschleunigungsfalle zu entgehen, ist die bewusste Verlangsamung. Das bedeutet nicht, dass ich jetzt »

Nur wenn die Tür der Arbeit geschlossen wird, kann die Tür des Zuhauses, die Tür der Familie, aufgehen. Pater Anselm Grün


Raus aus dem Hamsterrad Noch ein letzter Weg, der Beschleunigungsfalle zu entgehen, besteht für mich darin, in mir den heiligen Raum zu entdecken, den Raum der Stille, zu dem die Menschen mit ihren Ansprüchen und Erwartungen, mit ihren Urteilen und Verurteilungen keinen Zutritt haben, zu dem auch meine eigenen Sorgen und Ängste, meine Selbstentwertungen und Selbstantreiber nicht vordringen können. Dort, wo es still ist in mir, hat die Hektik keinen Zutritt. Stille kommt von „stellen, stehen bleiben“. Wir müssen bewusst still werden, inne halten und den inneren Raum der Stille spüren. Dort können wir aufatmen. Dort ist in uns ein heiliger Raum, zu dem die Welt mit ihren Problemen keinen Zutritt hat. Für die Griechen vermag nur das Heilige zu heilen. Dort, in dem heiBILDUNGaktuell 04/2008

ligen Raum bin ich heil und ganz. Dort kann ich aufatmen. Dort kann niemand mich verletzen und niemand mich antreiben. Wenn ich mit diesem Raum in Berührung bin, wenn ich in meiner eigenen Mitte bin, dann bin ich aus dem Hamsterrad ausgestiegen. Ich bin bei mir und kann aus der Mitte heraus mehr und effektiver arbeiten, ohne in Hektik zu verfallen. Das deutsche Wort „Hetze“ kommt von „hassen“. Wer gehetzt wirkt, der hasst sich selbst. Wir sollen gut mit uns umgehen, uns den heiligen Raum der Stille in uns gönnen, dann bleiben wir mitten in der äußeren Hektik stehen. Wir stehen in uns selbst. Wir stehen letztlich auf dem Fundament Gottes. Und da kann uns keiner vertreiben, da kann uns keiner antreiben, immer schneller zu laufen und den Boden unter uns zu verlieren. Wer auf einem soliden Fundament steht, steht letztlich auf dem Fundament Gottes, der wirkt aus der Ruhe heraus. Und das, was er tut, ist letztlich effektiver, als das, was die Wichtigtuer und Staubaufwirbler zustande bringen. ∞ Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel bezeichnete Pater Anselm Grün als einen „der meistgelesenen Alltagsphilosophen Deutschlands, Massenprediger und Managertrainer“ und „spirituellen Superstar der Nation“. Der Doktor der Theologie ist der erfolgreichste christliche Sachbuchautor in Deutschland. Seine Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt, ihre Gesamtauflage beträgt rund 14 Millionen.

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langsamer arbeite. Für den hl. Benedikt soll der Cellerar nicht langsam sein. Es gibt eine Langsamkeit, die nicht effektiv ist. Wenn ich zu viel Energie dazu verwende, um das, was ich in mir nicht gutheiße, unter Verschluss zu halten, dann wird meine Arbeit langsamer. Benedikt aber fordert, dass die Arbeit fließt. Das verlangt eine innere Freiheit von dem Druck, sich vor anderen beweisen zu müssen. Verlangsamung heißt vielmehr, dass es beides geben muss: die schnelle und effektive Arbeit, aber immer auch das bewusste LangsamerWerden, etwa im Gehen oder im Sprechen. Wenn ich nach Hause gehe, muss ich daheim nicht das gleiche Tempo einführen, das in der Arbeit herrscht. Da soll ich es bewusst langsamer angehen.


Balanceakt Wenn die Freizeit nur noch dazu da ist, um dem Stress in der Arbeit zu entgehen, läuft etwas schief. Von Mag. Angelika Kail

Arbeitsstress durch Freizeitentspannung zu begegnen, gleicht meist einem Kampf gegen Windmühlen, setzt er doch häufig nur am Symptom an und nur selten an der Wurzel. Die „Wurzelbehandlung“ verlangt eine intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Person und den individuellen Prioritäten. Stellt sich also die Frage, welche Qualitäten wir heute benötigen:

» Klarheit über die eigenen Werte, eine Lebensvision und daraus resultierende Lebensziele als Antwort auf die Frage „Was ist mir wirklich wichtig im Leben?“ » Selbstverantwortung, die auf Selbst-Bewusst-Sein und dem Ernst-Nehmen eigener Bedürfnisse beruht. » Ein individuelles „Frühwarnsystem“ in Form einer guten emotionalen und körperlichen Wahrnehmung. » Das Bewusstsein über persönliche Rollenmuster und Haltungen im sozialen Umfeld. » Klarheit über vorhandene innere Ressourcen und deren gezielte Nutzung. Mag. Angelika Kail ist diplomierte Lebensberaterin, Coach, Kinesiologin und leitet den bfiWien-Diplomlehrgang Burn-out und StressPrävention (Start im November 2008)

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Work-Life-Balance allein ist nicht mehr genug, beinhaltet ja bereits der Begriff eine überdenkenswerte Grundhaltung, die auf der Differenzierung von Arbeit („work“) und Leben („life“) beruht und beide als scheinbar getrennte Welten betrachtet: Hier Arbeit mit allen subjektiven Repräsentationen einer überlebenswichtigen Not-Wendigkeit und da Leben als Ausdruck eines vermehrten Ausgleichsstrebens.


Klammern Sie sich an Ihre Stärken!

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Chaoten sollten auf traditionelles Zeitmanagement verzichten und den Alltag bunt gestalten. Was Sie dafür brauchen, weiß Mag. Cordula Nussbaum.

Können Sie auf Anhieb Ihre drei Stärken nennen? Drei Aktivitäten oder Eigenschaften, die Ihnen leicht von der Hand gehen? Dinge, die Sie gut können? Tätigkeiten, bei denen Sie aufblühen? Die meisten Menschen können das leider nicht. Denn in der Regel konzentrieren wir uns auf unsere Schwächen oder spielen unsere Stärken herunter. Wir hadern, dass wir nicht besser Englisch können. Wir schimpfen uns selbst, wenn der Schreibtisch mal wieder unter Papierbergen begraben ist, obwohl wir uns doch ernsthaft vorgenommen hatten, ordentlicher zu werden. Und wer mitreißend gute Reden halten kann, der sagt von sich „Ach, das ist doch nichts Besonderes. Das können andere Menschen auch.“ Was unsere Stärken betrifft, stellen wir uns oft blind und taub. Scha-

de, denn damit verschenken wir unendlich viele Möglichkeiten unsere Zeit besser zu nutzen und dem Stress ein Schnippchen zu schlagen. Nehmen Sie sich eine Minute Zeit, jetzt und hier, um über Ihre Stärken nachzudenken. Diese Minute wird sich tausendfach auszahlen. Weil Sie nämlich völlig anders durch Ihr Leben navigieren, wenn Sie sich vor Augen halten, was Ihnen liegt, und wenn Sie dann Schritt für Schritt im Alltag Raum für Ihre Talente freischaufeln. Viele Menschen haben einen Beruf erlernt, weil „es sich so ergeben hat“, weil die Eltern das so wollten, oder weil sie nie ernsthaft darüber nachgedacht haben, was sie wirklich wollen. Das Resultat: Der Job frustet nach einigen Jahren, der Arbeitselan ist dahin, der Stress steigt, die Zufriedenheit sinkt. » Seite 7


KREATIVE CHAOTEN Wer hingegen nach seinen Talenten lebt, » erlebt Freude bei der Arbeit – und hat niemals das Gefühl, seine Zeit zu vergeuden; » erwirbt schneller und mühelos Wissen; » wird auf diesem Gebiet schnell zum Experten – und Experten verdienen mehr.

So toll bist Du gar nicht Doch was ist ein Talent, eine Stärke, eigentlich? Ein Talent ist etwas, das man besonders gern tut und gut kann oder etwas, das man gern tun würde beziehungsweise an anderen bewundert (verborgenes Talent). Leider kennen und nutzen wir viele unserer Talente nicht, weil wir in einem Schulsystem aufgewachsen sind, das alle über einen Kamm schert und sich um individuelle Begabungen nicht besonders bemüht. Aber auch unsere Eltern haben oftmals dazu beigetragen, dass unsere Stärken nicht gefördert wurden. Meist wurde uns als Kind Bescheidenheit gepredigt oder das Gefühl vermittelt: So toll bist du gar nicht. Das führt dazu, dass eine aus TV-Serien bekannte Schauspielerin ihre Karriere abbricht, und sie jetzt mit 28 Jahren noch eine BankLehre machen will, weil die Eltern immer gepredigt haben, sie solle einen „vernünftigen Beruf“ lernen. Und das obwohl ihr die Schauspielerei viel Spaß macht und der Erfolg ihr Talent bestätigt. Das führt dazu, dass ein Steuer-Experte die Kanzlei des Vaters übernimmt, obwohl er absolut keinen Draht zu Zahlen und den Details des Steuerrechts hat. Bei Erwachsenen kann es ein wenig dauern, BILDUNGaktuell 04/2008

bis sie ihre Talente (wieder) entdecken und für sich annehmen können. Persönlichkeitsanalysen können dabei eine gute Hilfe sein. Dann sehen Sie schwarz auf weiß, dass Sie beispielsweise ein Händchen dafür haben, Ideen zu entwickeln und Leute zu begeistern. Oder dass es Ihnen liegt, Dinge Ê systematisch umzusetzen und zu Ende zu bringen. Oder dass Sie aufblühen, wenn Sie Informationen sammeln und an andere umfassend weitergeben dürfen. Oder dass Sie sich gerne in Zahlen, Fakten und Details vergraben. Oder, oder, oder . . .

Chaoten denken anders Viele meiner Leser und Seminarteilnehmer erleben hier einen echten AHA-Effekt. Sie merken plötzlich, dass das, was ihnen immer selbstverständlich erschien oder manchmal sogar unredlich („Ich darf doch nicht ständig neue Ideen haben, ich muss doch auch etwas tun!“) in Wahrheit sehr viel wert ist. Und dass sie sehr gut zum Wohle aller ihre Talente ausleben dürfen. Denn andere Menschen haben andere Talente, und das Geheimnis besteht darin, dass wir uns im Team ergänzen. Dabei gilt: Es gibt kein „gut“ oder „schlecht“, es gibt nur „anders“. Untersuchungen haben ergeben, dass jeder von uns eine bestimmte Art und Weise hat, » wie er mit anderen umgeht; » wie er Informationen sammelt und nutzt; » wie er Entscheidungen trifft; » wie er sich und andere organisiert. Aus der Gehirnforschung wissen wir heute zu-

dem, dass manche Menschen eher von der linken Hirnhälfte (Fakten, Zahlen, Systematik) gesteuert werden, andere von der rechten Hirnhälfte (Bilder, Gefühle, Spontaneität). Diese „Denke“ beeinflusst auch, wie Sie mit Ihrer Zeit und Ihren Aufgaben umgehen. Deshalb lohnt es sich gerade für „Chaoten“, die in der Regel mit den Tipps des klassischen Zeitmanagements nicht klarkommen, sich selbst besser kennen zu lernen und neue Wege zu entdecken. Tatsache ist, dass das traditionelle Zeitmanagement von systematischen Menschen entwickelt wurde und demnach wunderbar bei systematischen, linkshirnig dominanten Menschen funktioniert. Sie setzen die klassischen Tipps „mit links“ um und profitieren doppelt: Sie gewinnen Zeit und haben auch noch Spaß dabei. Rechtshirner sträuben sich jedoch gegen starre Vorgaben, Listen und Routine. Ihr Gehirn verlangt nach einem eher spielerischen und kreativen Ansatz.

Chaot oder Systematiker? Und auch hier gilt: Hadern Sie nicht mit Ihren vermeintlichen Schwächen, sondern entdecken Sie, welches Potenzial in Ihren „Macken“ liegt und nutzen Sie diese bewusst, um sich und Ihre Aufgabe zu organisieren. Sind Sie eher der strukturierte Mensch, dann werden Sie übersichtliche Tagespläne, saubere To-Do-Listen, detaillierte Maßnahmenpläne sowie Checklisten lieben und daraus eine echte Erleichterung Ihrer Arbeit ziehen. Nutzen Sie diese und denken Sie daran, Zeiten zu blocken, in denen Sie Ihr Talent (siehe oben)

ausleben können: Sie brüten gerne stundenlang über Zahlen? Dann halten Sie sich in dieser Zeit den Rücken frei von Störungen. Sie werden aus dem ungestörten Arbeiten an einem „Wohlfühl-Thema“ viel Energie ziehen! Als eher kreativ-chaotische Persönlichkeit lieben Sie es hingegen flexibel, bunt und abwechslungsreich. Entwerfen Sie deshalb lieber nur grobe Konzepte für Ihre Tage und Wochen, und schaffen Sie sich Zeit-Inseln für Herzensangelegenheiten wie Ideen spinnen. Sie wollen es genauer wissen? Eine kostenlose Analyse „Chaot oder Systematiker“ mit passenden Tipps finden Sie unter www.KreativeChaoten.com.

Leben Sie Ihre Talente Natürlich ist es wahrscheinlich, dass Sie nicht von heute auf morgen Ihren beruflichen Alltag so verändern können, dass Sie Ihre Talente ausleben können. Gehen Sie einfach kleine Schritte. Oder überlegen Sie, wie Sie vielleicht ohne größere Veränderung in Ihrer derzeitigen Position mehr Raum für „Ihre“ Themen finden. So wie Peer. Er arbeitet als Event-Manager in einer Agentur. Er ist gut, aber fühlt sich nicht richtig „erfüllt“ von seiner Tätigkeit. In einer Selbsteinschätzung gibt er an, „ziemlich kreativ“ zu sein. Später stellt sich heraus, dass er das gesagt hat, „weil man als Event-Manager doch kreativ sein muss, oder? In einem TeamWorkshop und einer Denkstilanalyse (HBDI) zeigt sich, dass Peer einen sehr logischen und analytischen Denkstil hat und gerne mit » Seite 8


Kleine Schritte zum Erfolg Halten Sie die Augen offen nach Aktivitäten, die Ihren Stärken entsprechen, und machen Sie jeden Tag einen kleinen Schritt in die Richtung, diese auch wirklich anwenden zu können. Damit tun

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Zahlen und Fakten arbeitet. Das hat er aber in den vergangenen Jahren immer unterdrückt. Doch genau mit dieser Stärke im logischen Denken ist er für das Team Gold wert. Die Kollegen sind nämlich alle sehr kreativ, kommunikativ und strukturiert – also bestens geeignet, Events zu planen und umzusetzen. Peer brauchen sie dringend, weil er auf die Zahlen schauen kann, weil er Qualitätsstandards formulieren und überwachen kann und somit der Agentur Gewinn bringt. Seit einem Team-Workshop hat sich das Aufgabengebiet von Peer nur leicht verschoben – und er blüht auf.

Sie nicht nur sich selbst einen Gefallen, sondern auch Ihrem Unternehmen oder Arbeitgeber. Denn wer gerne arbeitet, arbeitet automatisch gut, effektiv und mit mehr Erfolg. ∞ Cordula Nussbaum ist Expertin für kreatives Selbst- und Unternehmens-Management. Schwerpunkte: „Zeitmanagement für kreative Chaoten“ und „Marketing“. Unternehmer und Führungskräfte schätzen seit vielen Jahren den frischen und kreativen Ansatz von Cordula Nussbaum, um mit mehr Spaß, Erfolg und Zufriedenheit zu arbeiten. Die aus TV und Print bekannte Expertin entdeckt mit ihren Vortragsgästen, Seminarteilnehmern und Coaching-Klienten deren Talente, auf denen diese dann eine schlagkräftige Firma, ein erfolgreiches Marketing oder einen besseren Umgang mit der Zeit aufbauen.

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BUCH-TIPP Organisieren Sie noch oder leben Sie schon? Zeitmanagement für kreative Chaoten. Mag. Cordula Nussbaum, Campus-Verlag www.campus.de

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Auf dem Weg ins Burnout – und zurück Ein Ungleichgewicht der Work-Life-Balance kennen viele. Wer am Rande des Perfektionismus jedoch auf sich selbst vergisst, brennt aus. Von Dr. Lisa Tomaschek-Habrina und Univ. Prof. Mag. Dr. Wolfgang Lalouschek.

Eine optimale Work-Life-Balance wird oftmals im Zusammenhang mit flexibleren Arbeitsbedingungen gesehen – eine dieser flexiblen Arbeitsformen stellt etwa Projektarbeit dar. In BILDUNGaktuell 04/2008 ADVERTORIAL

einem Forschungsprojekt wird IBOS die Burnoutgefährdung in projektorientierten Unternehmen erheben und gemeinsam mit Projektteams individuelle Maßnahmen zur Prävention und Bewältigung erarbeiten.

Dr. Lisa Tomaschek-Habrina ist Psychotherapeutische Leiterin des Instituts für Burnout und Stressmanagement IBOS, Univ. Prof. Mag. Dr. Wolfgang Lalouschek ist Medizinischer Leiter des Instituts.

Denn die ersten Schritte werden meist sehr spät gesetzt – erst wenn schon deutliche Leistungseinbußen oder Arbeitsausfälle eintreten. Der Weg aus der Burnout-Falle kann mit Fragestellungen beginnen: Welche Ziele haben für mich Priorität? Genügt Veränderung im Beruf allein? Oder wäre es wichtiger, Ihre verschiedenen Lebensbereiche (Beruf, Familie, Freunde, Hobbys, Gesundheit…) zu harmonisieren? Sie können mit individuellen Strategien dem Burnout-Syndrom entgegenwirken: Nehmen Sie Ihre eigenen Belastungsgrenzen wahr und lernen Sie rechtzeitig „nein“ zu sagen. Achten Sie auf das Gleichgewicht zwischen Ihrem Beruf und Privatleben, entdecken Sie individuelle Entspannungsmöglichkeiten und Ressourcen.

IBOS bietet Betroffenen eine umfangreiche Begleitung, die von PsychologInnen, PsychotherapeutInnen und MedizinerInnen gemeinsam durchgeführt wird, um ein ganzheitliches Bild zu bekommen. Darüber hinaus bietet IBOS auch Unternehmen und Führungskräften Unterstützung – mit Impulsvorträgen, individuell angepassten Workshops, Coaching sowie Aus- und Fortbildungen zum Thema Burnout und Gesundheit am Arbeitsplatz als BurnoutPräventionsmaßnahmen in Ihrem Unternehmen.

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Befragungen des Gelsenkirchner Instituts für Arbeit und Technik zeigen, dass mehr als ein Viertel der Beschäftigten nach der Arbeit nicht mehr abschalten kann, knapp die Hälfte klagt über Erschöpfung. Bei Führungskräften wird die Gefährdung am Burnout-Syndrom zu erkranken, auf 15–25% geschätzt. Die ersten Symptome – das Gefühl, nie Zeit zu haben, die Vernachlässigung eigener Bedürfnisse, eine besonders hohe Identifikation mit den Aufgaben, sowie freiwillige, unbezahlte Mehrarbeit und die Einschränkung der sozialen Kontakte sind Anzeichen der Anfangsphase. Burnout hat nicht nur für die Betroffenen gravierende gesundheitliche und psychische Auswirkungen, sondern hat auch massive – und oft unterschätzte – ökonomische Auswirkungen auf die Unternehmen durch sinkende Produktivität, Effizienz und Servicequalität, steigende Krankenstände und Fluktuation.


Ausgebrannt

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Die Signale von Körper und Geist nicht rechtzeitig zu erkennen, kann zu Burn-out führen. Viele Menschen sind aber besser im Ignorieren als im Erkennen der Warnzeichen, sagt der ehemalige Radrennprofi Gerhard Zadrobilek im Interview. Von Mag. Annemarie Josef

BILDUNGaktuell: Herr Zadrobilek, was bedeutet Work-Life-Balance für Sie? GERHARD ZADROBILEK: Ich kann mit diesem Begriff eigentlich nicht wirklich was anfangen. Work-Life-Balance, Balance zwischen Leben und Arbeit? Für mich geht es viel mehr um die Lebens-Balance.

um Visionen, Freude, Spaß, Verwirklichung? Den kurzfristigen Erfolg kann man oft schnell erreichen, doch längerfristig braucht es mehr. Ich beziehe mich da auf das Lebensmodell von Nossrat Peseschkian (Neurologe, Psychiater und Begründer der positiven Psychotherapie, Anm. der Redaktion).

Sprechen wir über die Lebens-Balance … Jeder hat das Bedürfnis erfolgreich zu sein. Deshalb kann nur jeder für sich selbst definieren, was für ihn Erfolg bedeutet. Wie steht es

Was steckt hinter diesem Modell? Dabei geht es darum, an dieser Stelle natürlich sehr vereinfacht zusammengefasst, die Vision des Lebens bzw. den Sinn, die Gesundheit,

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den beruflichen Erfolg und das soziale Umfeld in einer Ausgewogenheit zu halten. Zum Leben und zur Arbeit sollte das soziale Umfeld passen, aber auch die körperliche und geistige Gesundheit. Nennen Sie mir bitte ein Beispiel dafür, wie man merkt, dass das soziale Umfeld nicht mehr passt? Ganz einfach. Stellen Sie sich vor, Sie haben zu wenig Zeit in Ihre Familie investiert, Ihre Freunde vernachlässigt. Eine Zeit lang kann

das gut gehen. Vereinfacht gesagt könnte es jedoch irgendwann passieren, dass sie eines Tages nach Hause kommen und Ihr Türschloss ist ausgetauscht. Denken wir nur an die vielen Manager, die dem Job einen so hohen Stellenwert beimessen dass sie Familie und Freunde vernachlässigen. Dauert diese Prioritätensetzung zu lange, gibt es keine Ausgewogenheit. Was könnte noch passieren? Irgendwann könnte die Säule mit dem Sozialen Umfeld wegbrechen und das » Seite 11


AUSGEBRANNT ausgetauschte Türschloss-Bild wird zur traurigen Realität. Was dann als Erstes darunter leidet, ist die Leistungsfähigkeit und dies wird sich im Beruflichen dementsprechend auswirken. Dasselbe gilt für Freunde, die ja auch eine wichtige Rolle des Reflektierens, des Austausches auch von Problemen darstellen. Soziale Vereinsamung ist in unseren Breiten kein Fremdwort mehr und geht dann oft mit der Sinnfrage einher. Da sie ja aus dem Spitzensport kommen. Haben Sie einen Tipp, wie man die Lebens-Balance trainieren könnte? Nein, da geht es nicht um Training. Es geht darum, rechtzeitig zu erkennen, wenn die Ausgewogenheit nicht mehr passt. Und darum, das zu akzeptieren und gegenzusteuern. Wenn ich auf irgendwelche der genannten Komponenten länger vergesse, riskiere ich den Burn-out. Ich darf die Signale des Körpers und Geistes nicht übersehen. Auf der beruflichen Ebene geht es meistens darum, sich Zeitfenster für persönliche Bedürfnisse, für das soziale Umfeld und die Gesundheit zu planen und auch zu nehmen. Welche Signale meinen Sie? Die Signale können recht unterschiedlich sein, etwa andauernder Stress, Lustlosigkeit, Übermüdung, Schlafstörungen und vieles mehr. Führungskräfte sind oft durch die gestiegenen Anforderungen im Beruf so überfordert, dass sie die Symptome nicht wahrnehmen und erkennen. Die Signale nicht rechtzeitig zu erkennen, heißt sich in Richtung Burn-out zu beweBILDUNGaktuell 04/2008

gen. Viele Menschen sind aber besser im Ignorieren als im Erkennen der Warnzeichen. Obwohl man darüber schon viel gehört oder gelesen hat … Es ist so, als würden Sie das Lämpchen der Ölkontrolle beim Auto zupicken, sobald es anfängt rot aufzuleuchten. Ich habe im Sport gelernt, was genauso im Berufs- oder Privatleben Gültigkeit hat: Ohne Freude am Tun geht nichts. Mit Lustlosigkeit und Ausgebranntsein kann man keine Leistung erbringen. So ist man schnell weg vom Fenster. Zurück zur Balance oder Ausgewogenheit im Leben. Wie viel Balance braucht denn ein Mensch wirklich? Geht das nicht auch in Richtung Harmoniesucht, man kann es doch nicht in allen Bereichen gleich

richtig machen, das wäre ja auch langweilig … … Balance ist niemals statisch. Man kann natürlich nicht immer im Harmoniefluss sein. Beruflich investieren wir die meiste Zeit, und es wird immer wieder Phasen geben, in denen wir unserem sozialen Umfeld unserem Körper und Gesundheit nicht die Aufmerksamkeit widmen können. Ich sollte mir jedoch bewusst sein, dass dies auf Dauer ein gefährliches Spiel werden kann. Deswegen sollten solche Phasen zeitlich begrenzt sein. Manche Menschen glauben, sie können wie die Hamster im Rad weiterlaufen. In meinen Seminaren hat sich gezeigt, dass es viele Menschen gibt, die ihre „verlorene Zeit“ in der Freizeit durch Intensität kompensieren wollen und somit aus dem Stress und Leistungsdenken nicht mehr oder nur schwer herauskommen.

Was empfehlen Sie? Bewegung ist ein guter Ausgleich, doch sollte Sport nicht zu intensiv ausfallen, sodass ich mir die Möglichkeit schaffe wieder die Batterien auf zu laden. Wie wichtig ist es für Sie, Beruf und Freizeit zu trennen? Wichtig. Jeder, der in der Arbeit von der Insel träumt, ist weder am Arbeitsplatz noch auf der Insel. Und wer im Urlaub ständig seine E-Mails checkt, nutzt nicht die Zeit, um seine Batterien aufzuladen. Wenn der Geist rastlos ist, kann man auch Techniken entwickeln und anwenden, um zwischendurch zu entspannen und Energie tanken. Egal, ob das autogenes Training oder Sport ist. Natur ist für mich ein wunderbares Instrument, um abzuschalten. Warum haben aber immer mehr Menschen das Problem, abschalten zu können? Ich habe auch den Eindruck, dass die Anforderungen gestiegen sind dadurch so manche Ziele nicht erreicht werden, die Zeit für persönliche Bedürfnisse in den Hintergrund gedrängt werden und dadurch die Unzufriedenheit teilweise zugenommen hat. Immer mehr Menschen halten dem Druck immer weniger stand. Wir leben auch in einer Gesellschaft der Zwänge. Ich muss dieses und jenes haben, um glücklich zu sein. Wie wehrt man sich dagegen? Man darf sich von diesen Zwängen nicht vereinnahmen lassen, da man sonst Gefahr » Seite 12


Manchmal scheint es, als verharrten Menschen lieber in dem Job, den sie nicht mögen, bevor sie irgendetwas verändern. Leiden manche einfach gerne? Menschen leiden nicht gerne. Es fehlt an der Erkenntnis. Es ist einfacher, die Verantwortung für sein Schicksal abzuschieben und die Schuld dafür woanders zu suchen: z. B. die Wirtschaftslage, der Chef, die Kollegen, die Umstände. Jeder hat für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Wenn ich Erfolg haben möchte, komme ich nicht umher, dass ich Ê realistische Ziele auch erreiche. Dazu braucht es Visionen. Und die richtige Einstellung. Den Satz „Was du säst, das erntest du“ kann man auch auf die Art des Denkens beziehen. Wie ist das zu verstehen? Wenn ich mich nur darauf konzentriere, was ich nicht haben möchte oder nur die Probleme sehe, wird es schwierig, denn ich habe nur ein begrenztes Energiepotenzial, welches ich nutzen kann, um meine Träume zu verwirklichen oder falsch eingesetzt – etwa als Neid, Ängste, Wut, Rache, Zweifel, Ärger – mir damit schaden kann. Viele Menschen wissen daher oft über ihre Schwächen besser Bescheid als über ihre Stärken. BILDUNGaktuell 04/2008

Hat das auch mit der Angst vor dem Scheitern zu tun? Ja, vielen geht es darum, den Misserfolg und die damit verbundenen Schmerzen zu vermeiden. Statt sich auf die Belohnung, den Lustgewinn zu konzentrieren, den Sie aus einem erreichten Ziel ziehen könnten. Aber Niederlagen sind ja auch furchtbar … Hasse nicht das Verlieren, sondern liebe das Siegen. Wer sich die Niederlage zum Feind macht, wird’s schwer haben. Sie gehört zum Erfolg dazu. Man kann die Verantwortung dafür übernehmen, dann kommt man auch wieder raus. Nur wer bereit ist zu verlieren, kann auch gewinnen. Was möchten Sie als Abschluss Führungskräften zum Thema „Lebens-Balance“ unbedingt mitgeben? Etwas, was nicht nur für eine Führungskraft gilt, einfach für alle Menschen: Es geht darum, die Sensoren zu schärfen, damit Fehlentwicklungen rechtzeitig erkannt werden und man rechtzeitig gegensteuern kann. Nicht erst wenn der geistige und körperliche Supergau da ist. ∞ Gerhard Zadrobilek bestritt drei Mal die Tour de France, bei der er 1987 den 14. Platz belegte. 1989 feierte er mit dem Sieg beim Weltcuprennen in San Sebastian den größten Triumph. Seit mehreren Jahren ist er Wirtschaftscoach und Motivationstrainer.

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läuft, fremd gesteuert zu reagieren. Es ist täglich meine freie Entscheidung, was ich wirklich brauche und was ich dafür tun möchte. Es hat jedoch alles seinen Preis, ein Preis der im Voraus bezahlt wird. Da gilt es, auch einmal etwas zu verändern im Leben.

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Von der Achtsamkeit zur Balance So halten Sie Ihr Leben im Gleichgewicht. Die besten Tipps und Techniken von Mag. Verena Grimm, Gesundheitspsychologin und Biofeedbacktherapeutin.

Die ausgleichende Harmonie zwischen Arbeits- und Privatleben herzustellen, ist das Bestreben vieler Berufstätiger, aber erfreulicherweise auch immer häufiger von Arbeitgebern. Es gibt Bücher, Seminare und persönliche Ratschläge, die helfen sollen, doch vieles davon wird im Alltag nicht umgesetzt. Eine wesentliche Voraussetzung für die Balance ist nämlich etwas, » Fotos: istockphoto

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BIOFEEDBACK das Ratgeber oft vergessen – die Achtsamkeit oder auch sensible Wahrnehmung dessen, was Körper und Psyche gerade wirklich brauchen. Was nutzen die besten Techniken, wenn wir nicht bemerken, dass wir sie gerade jetzt ganz besonders benötigen würden. Welchen Erfolg haben die heilsamsten Methoden, wenn sie nicht angewendet werden?

Signale sichtbar machen Es muss also erst eine gute Körperwahrnehmung geschaffen werden, erst dann können Tipps wirksam werden. Diese so genannte Interozeption muss zumeist erst wieder trainiert werden, da der moderne Mensch oft viel davon verlernt hat. Zunehmende Stress-Belastung schränkt die Achtsamkeit auf eigene Bedürfnisse zusätzlich ein, der Focus liegt darin, die Leistung (im Beruf) zu erbringen und nicht darin, notwendige erholsame Maßnahmen zu ergreifen. Kurzfristig ist das kein Problem, doch langfristig wird die fehlende ausbalancierte Harmonie zwischen Anspannung und Entspannung schädlich. Ziele sind also: Bedürfnisse bemerken (Achtsamkeit), diese berücksichtigen (Pausenmanagement) und regenerierende Handlungen setzen (Work-LifeBalance). Eine hilfreiche Technik für Körperwahrnehmung ist Biofeedback. Bei dieser Methode werden Körpersignale (Puls, Atmung, Muskelspannung), die normalerweise autonom und unbewusst ablaufen, gemessen und über einen Monitor sichtbar gemacht. Es besteht so die Möglichkeit, in die Prozesse des autonomen Nervensystems „hineinzuschauen“ und BILDUNGaktuell 04/2008

Mit Hilfe von Biofeedback wird die Achtsamkeit für kleine Veränderungen im Körper geschärft und gleichzeitig gelernt, ausgleichend auf diese einzuwirken. Mag. Verena Grimm

auszuprobieren, wie unterschiedliche Situationen unmittelbar auf diese Vorgänge Einfluss nehmen. Verändern sich durch eine Stress-Situation z. B. Atmung oder Körperhaltung, sind unangenehme Ereignisse im Gedächtnis präsent, so wirkt das innerhalb von Sekundenbruchteilen auf den Organismus. Die Schweißdrüsen arbeiten stärker, die Herz-Kreislauf-Tätigkeit nimmt zu, die Muskeln spannen sich an, Finger werden kalt, ein „flaues Gefühl“ breitet sich im Magen aus. Es kommt zur sympathikotonen Stressreaktion, Energien werden für die zu erbringende Leistung bereitgestellt und verbraucht. Bemerken wir diese auf Dauer unangenehmen Veränderungen, so können wir versuchen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, doch häufig verdrängen wir diese Empfindungen bis sie sehr massiv und wir vollkommen erschöpft sind. Das kann bedeuten, dass unser Berufsalltag derart fordernd ist, dass unbemerkt zu viele Energien verbraucht werden, die an einem freien Wochenende nicht mehr durch „Ausruhen“ erneuert werden können. Hier fehlt die Balance zwischen Anforderung und Erholung im Organismus.

Der sechste Sinn Mit Hilfe von Biofeedback wird die Achtsamkeit für kleine Veränderungen im Körper geschärft und gleichzeitig gelernt, ausgleichend auf diese einzuwirken. Man lernt, die Muskeln wieder zu entspannen, Atmung und Herz zu beruhigen, und spürt wie mentale Techniken regenerierend auf Körper und Psyche einwirken. Biofeedback ist eine Trainingsmethode, die im Einzel-Setting erlernt wird, sodass » Seite 15


Arbeits-Pause Ist die Achtsamkeit erst einmal verbessert, kann ein „Body-Scan“ im Alltag Hinweise auf Bedürfnisse geben. Regelmäßiges Innehalten im Arbeitsprozess und das darauf folgende Überprüfen wie sich Körper und Psyche gerade anspüren sind hilfreich und können für kurzfristig wirksame entspannende Übungen benützt werden. Dazu bieten sich einfache Tätigkeiten wie Bewegung (Dehnen, Treppen laufen), bewusstes Atmen und Ablenken, positive Selbstinstruktionen oder In-die-Ferne-schauen, aber auch Humor. Idealerweise berücksichtigt man dabei, dass die Leistungsfähigkeit etwa alle 90 Minuten abnimmt und zu diesem Zeitpunkt Pausen und Übungen besonders effektiv sind. Wer darauf achtet, merkt, dass die Leistungskraft wahrscheinlich am Beginn des Arbeitstages weitaus höher ist als unmittelbar nach dem Essen oder nachmittags. Arbeitsabläufe daran anzupassen ist ein Schritt, den Arbeitnehmer und geber beachten sollten. Ein attraktiver Arbeitgeber bietet heute seinen Mitarbeitern neben individueller Zeitplanung auch innerbetriebliche Angebote, z. B. RuheBILDUNGaktuell 04/2008

raum, Weiterbildung, zur Gesundheitsförderung. Um die Balance langfristig zu erhalten, bedarf es zusätzlicher Veränderungen im Lebens- und Arbeitsstil. Wichtigster Bestandteil ist die Berücksichtigung von persönlichen Rhythmen, seien es die Pausen am Tag (mehrere Kurzpausen verteilt) oder arbeitsfreie Tage im Arbeitsalltag. Die Freizeit kann zur Regeneration optimal genutzt werden, wenn Entspannungseinheiten (Lesen, heißes Bad, Entspannungstechniken), regelmäßige Bewegung (Spaziergang, Hometrainer, Gymnastik) und individueller „Genuss“ (Hobby, Sozialkontakte) ausreichend Platz finden. Bei allen Tipps darf jedoch die wichtigste Voraussetzung nicht übersehen werden – schulen wir unseren sechsten Sinn und gehen wir achtsam mit unseren Energien um, dann sollte einer echten Work-Life-Balance nichts im Weg stehen. ∞

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man danach im Alltag früher erkennt, dass die Muskeln oder das Herz-Kreislaufsystem überanstrengt werden oder die Psyche eine Pause braucht. Zuerst dient das Biofeedback-System als sechster Sinn, letztendlich ist die Interozeption so gut, dass dieser „neue Sinn“ intuitiv angewendet wird. Die erlernten Techniken helfen den entspannenden Ausgleich wieder herzustellen.

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Mag. Verena Grimm ist Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin und Biofeedbacktherapeutin. Sie arbeitet in freier Praxis in Wien. ist leitende Referentin der Europäischen Biofeedback-Akademie. Neben Biofeedback-Training und Therapie, bietet sie auch Supervision für Biofeedbacktrainerund -therapeuten. Die Autorin hat mit Mag. Sabine Kasper in Wien das Institut für psychosoziale Kompetenz und Ressourcenstärkung, Human in Progress, gegründet.

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Wenn Stress blind macht

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Sehen, hören, fühlen: Wer die Signale des eigenen Körpers nicht wahrnimmt, ist gefährdet. Wie Sie mit dem System der Balanced Score Card Ihr Wohlbefinden messbar machen können. Von Mag. Gunther Fürstberger Ein erfolgreicher Unternehmer, 44, ist auf dem besten Weg, seinen Lebenstraum zu verwirklichen. Doch plötzlich spielt die Gesundheit nicht mehr mit. Einer der bekanntesten Management-Gurus gesteht öffentlich ein, dass er zwei Ehen seinem Arbeitseifer geopfert hat. Und Ingvar Kamprad, IKEA-Gründer und einer der reichsten Menschen der Welt, auf die Frage eines Journalisten, ob er etwas bereue? „Dass ich mir nicht genügend Zeit für meine Kinder nahm, als sie klein waren.“ Jeder Manager kennt ähnliche Lebens-Geschichten im eigenen Bekanntenkreis. Die gute Nachricht: Nicht alles muss aus eigener Erfahrung gelernt werden. Die meisten Manager teilen die Meinung, dass Work-Life-Balance wichtig ist – theoretisch. Nur wie schaffen

wir es, in einer Gesellschaft in der vor allem die Topleistungen top honoriert werden, diese Balance zu finden und zu halten? Wer an einem Selbstmanagement-Seminar teilnimmt, geht mit einem Aha-Erlebnis nach Hause und probiert meist das eine oder andere aus – doch vieles versiegt im Strom des Alltags. Deshalb ist ein Instrument gefordert, eine Erinnerungshilfe, etwas das sicherstellt, dass verändertes Verhalten andauert. Die Balanced Score Card (BSC) für Individuen könnte so eine viel versprechende Neuentwicklung sein. Sie wurde für Organisationen entwickelt, um sicherzustellen, dass sie ihre Ziele in den Bereichen Finanz, Markt/Kunde, Innovation/ Mitarbeiter und Prozess ausgeglichen erreichen können. Kaum ein Großunternehmen » Seite 17


BALANCED SCORE CARD verzichtet heute auf den Einsatz der BSC. Warum also nicht dieses Erfolgsinstrument in angepasster Form auch Einzelpersonen zur Verfügung stellen?

Die 4. Dimension Für jeden Menschen sind wahrscheinlich die vier wichtigsten Lebensbereiche Geist/Psyche, Körper, Beziehungen und Wirtschaft. Und nur eine ausgewogene Berücksichtigung dieser vier Dimensionen kann langfristigen Erfolg sicherstellen. Für einen beschränkten Zeitraum können Bereiche vernachlässigt werden, aber irgendwann kommt der Zeitpunkt der Abrechnung. Meist gibt es leise Signale als Frühwarnindikatoren. Wenn diesen „Botschaftern des Gleichgewichts“ Gehör geschenkt wird, kommen die Dinge wieder ins Lot. Das Problem ist: Im operativen Alltagsstress nimmt bei vielen diese Wahrnehmungsfähigkeit ab und der Fokus liegt nur auf einer Ebene. Zum Beispiel wird mehr gearbeitet als alles andere – mit der Ausrede, damit ja etwas für die Familie zu tun. Erst die wirklich lauten Signale „Krankheit“, „Scheidung“, „Depression“, „Arbeitsplatzverlust“ zwingen dazu, das Gleichgewicht wieder herzustellen.

wogen reife Persönlichkeit eher beziehungsfähig ist und umgekehrt, dass ein stabiles Beziehungsnetzwerk sich positiv auf Gesundheit und ökonomischen Erfolg auswirkt. Die Wechselwirkungen können genutzt werden, um eine Aufwärtsspirale in Gang zu setzen.

Grafisch dargestellt, könnte das folgendes Bild ergeben:

Die Umsetzung Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt: Skalenfragen sind ein wunderbares Mittel, um die Bildung neuer Gewohnheiten zu unterstützen. So kann sich der Entwicklungswillige zum Beispiel fragen: „Wo sehe ich auf einer Skala von 1 – 10 meinen mentalen/ökonomischen/körperlichen/beziehungsmäßigen Erfolg?“ Wobei 1 keinen Erfolg bedeutet und 10 für den wünschenswertesten Zustand steht.

Auf einen Blick ist der „Balancierungsgrad“ ersichtlich. In unserem Beispiel ist die wirtschaftliche Dimension etwas vernachlässigt. In den anderen drei Bereichen wurden allerdings ausreichend Ressourcen für einen wirtschaftlichen Fokus geschaffen. Am besten

Positiver Dominoeffekt Andererseits kann ausgewogener Erfolg einen positiven Dominoeffekt auslösen. Der Volksmund sagt: „In einem gesunden Körper lebt ein gesunder Geist.“ Demografische Studien bestätigen, dass wohlhabende Menschen länger leben. Und die meisten Psychologen würden der Aussage zustimmen, dass eine ausgeBILDUNGaktuell 04/2008

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stellt man sich die Frage einmal täglich, z. B. gleich morgens als Rückblick auf den gestrigen Tag. In eine Excel-Tabelle eingegeben, können dann die Durchschnittswerte für den laufenden Monat automatisch gezeigt werden. Ein Blick darauf hilft die richtigen Entscheidungen für den heutigen Tag zu treffen. Der Nutzen kann noch gesteigert werden, indem zu den vier Bereichen Ziele formuliert werden. Jahres- und/oder Monatsziele wie für den Bereich Geist/Psyche „mindestens ein Buch im Monat zu lesen“ schaffen eine strategische Orientierung.

Eigene Erfahrungen Bevor ich diese Gedanken niederschrieb, habe ich ein Jahr lang selbst experimentiert. Die Ergebnisse sind: Ich betreibe mehr Sport und fühle mich fitter, nehme mir eindeutig mehr Zeit für Familie und Freunde, fühle mich ausgeglichener und meine Firma entwickelt sich auch in die richtige Richtung. Der wahrscheinlich wichtigste Unterschied ist: Ich lebe bewusster und nehme mir täglich Zeit für mich selbst. ∞

Mag. Gunther Fürstberger ist geschäftsführender Gesellschafter des Management Development Insitute (MDI). Das Unternehmen wurde 1964 als Managementinstitut der Industrie von der Industriellenvereinigung in Österreich gegründet.

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Einfach leben Wenn Sie immer öfter das Gefühl haben, Ihr Leben sei weniger erfüllt, sondern nur gefüllt, wird es höchste Zeit für aktives Life-Management. Es klingt wie ein einfaches Kochrezept, das uns manchmal von unseren Müttern vermittelt wird: „Mischen Sie Beruf & Karriere, Familie & Freunde, Spiel, Spaß & Sport sowie Spiritualität & Werte zu einem ausgewogenen Potpourri und genießen Sie das Leben!“ Die Schwierigkeit: Nirgendwo steht, wie viel man wovon nehmen muss, damit man sich im Gleichgewicht fühlt. Die meisten Menschen wissen nicht, welche Zutaten ihr Lebens-Balance-Mix benötigt. Sie spüren allerdings einen persönlichen Balanceverlust – durch ansteigende Unzufriedenheit, Stresssymptome, Krankheiten, Überforderung und zunehmende Verpflichtungen. Der Druck auf die arbeitenden Menschen, die Komplexität der Anforderungen der modernen Arbeits- und Lebenswelt nehmen in einem Ausmaß zu, dass es gezielter Maßnahmen zur Erhaltung von Arbeits- und Lebensqualität bedarf. Genügte es früher, im Berufsalltag darauf zu achten, sein Wissen und Können zu pflegen, ist es heute zunehmend wichtig, einen ganzheitlichen Zugang zu seinem »

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Es klingt simpel, ist es aber nicht. Denn um im Gleichgewicht zu bleiben, muss man selbst aktiv werden, weiß Mag. Birgit Freidorfer.

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11 SCHRITTE ZU MEHR (WORK)-LIFE-BALANCE • Setzen Sie sich, beruflich wie privat, mittel- und langfristige Ziele • „Wer schreibt, bleibt.“ Schreiben Sie diese Ziele auf • Legen Sie auf Basis dieser Ziele Prioritäten fest

geistig-seelischen Potenzial zu finden. Lebensbalance stellt sich nach den Forschungen des Neurologen und Psychiaters Nossrat Peseschkian dann ein, wenn folgende vier Komponenten einigermaßen ausgeglichen im Leben eines Menschen präsent und erfüllt sind:

1. Arbeit & Beruf, etwas Sinnvolles schaffen, schöpferisch tätig sein

2. Ein ressourcenvolles Beziehungsnetz (Familie & Freunde)

3. Gesundheit & Vitalität 4. Werte & Spiritualität in einem kongruenten Selbstkonzept

• Lernen Sie Nein zu sagen • Unterscheiden Sie zwischen dringenden und wichtigen Aufgaben • Berücksichtigen Sie alle vier Lebensbereiche • Planen Sie bewusste „Ich“-Zeiten • Machen Sie regelmäßig Bewegung, ernähren Sie sich gesund und ausgewogen, erlernen Sie kurze wirkungsvolle Entspannungstechniken und mixen Sie positive zuversichtliche Gedanken in Ihren Lebenscocktail • Umgeben Sie sich mit positiven Menschen • Entrümpeln Sie, misten Sie aus! Trennen Sie sich von äußerem Müll, aber auch von Menschen, die Ihnen Energie rauben sowie von beschränkenden Glaubenssätzen • Lachen Sie!

BILDUNGaktuell 04/2008

Ist einer dieser zentralen Bereiche langfristig oder dauerhaft aus der Balance (z. B. durch anhaltende berufliche Überforderung), beeinflusst dies mittelfristig auch die anderen. Umgekehrt hat die Verbesserung der Balance in einem Bereich positive Auswirkung auf das gesamte System. Nur Sie selbst können etwas an Ihrer Situation ändern. ∞

Mag. Birgit Freidorfer ist selbstständige Unternehmensberaterin. Sie ist Trainerin für Kommunikation & Rhetorik sowie Gesundheitsthemen (z. B. Ausbildung zum diplomierten Wellnesscoach) am WIFI Steiermark, Wien und Oberösterreich.

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