COACHINGaktuell
Das eMagazin des ACC – Österreichischer Dachverband für Coaching
Spe zial
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STÄRKE KOMMT VON INNEN
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Resilienz als Wettbewerbsfaktor: Lernen Sie die Fähigkeit, Schwierigkeiten zu meistern und gestärkt aus ihnen hervorzugehen.
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EDITORIAL
Wir erleben seit einigen Jahren fundamentale Veränderungen in unserem Wirtschaftssystem, und die Führungskraft muss sich nicht erst für morgen rüsten, sondern hat die Herausforderung schon heute am Tisch. Mag. Michael Tomaschek Das Thema Leistungsfähigkeit und Gesundheit steht seit Jahren im Fokus aller Personalentwicklung und Krankenkassen-Prognosen. Auch die Führungskräfte selber zeigen immer mehr Betroffenheit – nicht zuletzt aus eigener oder unmittelbar erlebter Erfahrung. KollegInnen, die monatelang ausfallen oder die eigene körperliche und psychische Befindlichkeit, die nicht mehr der eigenen Motivation und den Ansprüchen gehorcht, ängstigen zu recht. Doch was tun, wenn Wellnesswochenenden und das „Entspannungsachterl“ auch nicht mehr wirken? Dieses aus einer ureigensten Verdrängung kommende technisch-symptomatische Verleugnungs- und Vermeidungsverhalten ist ausweglos – und wer solch einen Zustand einmal erreicht hat, dem ist „nicht mehr zu helfen!“. Das ist natürlich wienerisch gemeint und nicht fatalistisch. Coaching muss viel früher ansetzen und die COACHINGaktuell
Möglichkeiten dazu sind längst gegeben. Coaching ist bereits etabliert und akzeptiert, es fehlen nur ab und an noch brauchbare Konzepte und Modelle, die KundInnen auch verstehen und helfen die eigenen Versagensängste zu überwinden. Und es geht gesellschaftlich und in den Unternehmen eben nicht mehr nur um Kosmetik und ein bisschen Pflaster draufzukleben! Wir erleben seit einigen Jahren fundamentale Veränderungen in unserem Wirtschaftssystem, und die Führungskraft muss sich nicht erst für morgen rüsten, sondern hat die Herausforderung schon heute am Tisch. Es geht um eine massive Haltungsänderung und die Methoden dazu sind noch nicht überall bewusst. Dabei geht es schon lang nicht mehr um Leistungsfähigkeit, sondern ums nackte Überleben und die Grundlage dazu. Die Orientierung ausschließlich an der Ich-Optimierung bei gleichzeitigem Verlust aller bis-
her gültigen Regeln und Normen hat viele Menschen heillos überfordert. Tatsächlich sind die alltäglichen Herausforderungen die gleichen wie vor Jahrzehnten, jedoch sind sie sehr viel komplexer und umfassender geworden und die Ergebniserreichung ist viel ungewisser. Coaching als lösungs- und ressourcenorientierte Begleitung kann dabei wieder eine Verschnaufpause und durch die entstehende Klarheit einen Motivationsschub geben. Die Zufriedenheit über die eigenen Möglichkeiten oder auch Unmöglichkeiten lassen das Ungewisse der Neuzeit leichter ertragen – und das reicht oft schon für die eigene Leistungsfähigkeit. Wir brauchen frei nach Viktor Frankl meist nur wieder ein Warum, dann ertragen wir auch wieder fast jedes Wie! Mag. Michael Tomaschek, MSc Präsidiumsmitglied und Obmann des ACC Österreichischer Dachverband für Coaching
Impressum
Diese COACHINGaktuell-Ausgabe ist eine entgeltliche Sonderproduktion im Auftrag des ACC – Österreichischer Dachverband für Coaching. Für den Inhalt verantwortlich, redaktionelle Leitung: Mag. Michael Tomaschek ACC – Österreichischer Dachverband für Coaching Gerstnerstraße 3 A-1150 Wien COACHINGaktuell-Herausgeber und Medieninhaber: Alexander Karp karp | communication company Siegfriedgasse 52/19, 1210 Wien E-Mail: hallo@karp.at Hinweis: Alle im Inhalt angeführten Preis- und Terminangaben sind vorbehaltlich Druckfehler und Änderungen. Copyright: Alle Rechte sind vorbehalten. Abdruck und Weiterverwendung der Inhalte, auch nur auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.
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Diagnostik, Coaching und Training: Wie Menschen beim Aufbau von Resilienz unterstützt werden können. Von Dr. Heribert Waitzer
WISSENSPOOL KÖRPER
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Ein Drittel der Menschen haben in den Studien von Emmy Werner (1971, 1977, 1982, 1992) und Aaron Antonovsky (1970) unter widrigsten Umständen resilient reagiert. Das bedeutet, sie sind aus extremen Belastungen gestärkt hervorgegangen und konnten ihr Potenzial entfalten. Erst als Folge dieser Studienergebnisse wurde nach Merkmalen in der Persönlichkeit oder der Biografie gesucht, die dafür verantwortlich sein könnten. Mittlerweile gibt es in der modernen Resilienzforschung eine Vielzahl von Versuchen, diese Eigenschaften und Fähigkeiten zu clustern. Eine anschauliche Form findet man bei Karsten Drath (2014) im Sphärenmodell. Die einzelnen Schichten sind Persönlichkeit, Biografie, Haltung, Ressourcen, Hirn-Körper-Achse, Beziehung / Authentizität und Sinn. Die Frage ist nun, ob es durch ein Beratungssystem, wie Coaching, möglich ist, Menschen, die von Natur aus nicht mit viel „roher“ Resilienz ausgestattet sind, beim Aufbau „erworbener“ Resilienz zu unterstützen. Unser eigener Ansatz (move2prevent) verfolgt ein multimodulares Konzept aus Diagnostik, Coaching und Training. Dabei kann man in den drei Elementen durchaus Entsprechungen zu dem Rahmenkonzept der Salutogenese wiederfinden. Die ausführliche körperliche Untersuchung mit Messung der Sauerstoffaufnahmefähigkeit sowie die Bestimmung der unbewussten
vegetativen Regulationsbreite über die Herzratenvariabilitätsmessung tragen zur Verstehbarkeit der aktuellen Situation bei. Der CoachingProzess hilft, für sich selbst zu entwickeln, welche Schritte so viel Bedeutsamkeit haben, dass es sich lohnt, die Energie einzusetzen. Letztendlich zeigt das konkrete Training die Realisierbarkeit oder Handhabbarkeit auf. Dabei ist Training durchaus als körperliches Training zu verstehen und zielt nach obigem Modell auf die Hirn-Körper-Achse ab. Auch im Coaching-Prozess bieten wir an, vom Beratungstisch in den Raum zu kommen und den Wissenspool des Körpers zu nutzen. Die Hirn-Körper-Achse wird dann zur Körper-Hirn-Achse als bottom-up-Konzept, vom Somatischen zum Kognitiven und Emotionellen. Erfreulicherweise gibt es Anzeichen, dass erworbene Resilienz im beruflichen Kontext sogar besser einsetzbar sei als die von der Natur mitgegebene. n DR. HERIBERT WAITZER, MSc Facharzt für innere Medizin und internistische Sportheilkunde, Professional Coach, Leitung Sportmedizin St. Pölten, Gerichtsgutachter, Lektor an der FH St. Pölten Seite 3
SCHUTZSCHIRM FÜR DIE SEELE Wie Management und Mitarbeiter widerstandsfähiger werden, um Krisen besser zu meistern. Von Dr. Lisa Tomaschek-Habrina
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Der aus der Biologie bekannte Begriff Resilienz wird inzwischen auch auf Unternehmen und Organisationen umgelegt und bezeichnet dort die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen, Stresssituationen und veränderten Rahmenbedingungen. Der Begriff leitet sich vom englischen Wort „resilience“ (Spannkraft, Elastizität) ab und bezeichnet die Fähigkeit, selbst in schwierigen Lebenskrisen und nach schweren Schicksalsschlägen wieder auf die Beine zu kommen. Resilienz steht sinnbildlich für das Immunsystem der Psyche, ein Schutzschirm für die Seele. In Zeiten permanenten Wandels ist die Fähigkeit, Schwierigkeiten zu meistern und gestärkt aus ihnen hervorzugehen, ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Was macht resiliente Unternehmen aus? Und wie können Management und Mitarbeiter widerstandsfähiger werden, um Krisen besser zu überstehen?
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Was machen resiliente Menschen anders? Sie haben die Gelassenheit im Umgang mit sich,
mit ihren Mitmenschen und mit den Herausforderungen, die das Leben und ihre tägliche Arbeit für sie bereithalten. Resiliente Menschen verbinden diese Fähigkeit mit einer erstaunlichen Zielorientierung, Konsequenz und Disziplin in ihrem Handeln und erreichen dadurch etwas, was sie von vielen anderen unterscheidet: persönlichen Erfolg UND ein sehr großes Wohlbefinden. Sie unterscheidet auch, dass sie sich in schwierigen Zeiten Hilfe organisieren, also nicht glauben, alles alleine schaffen zu müssen. Nicht selten ziehen sie dann auch einen Coach hinzu, der in einem lösungsorientierten Setting in seiner „Hebammenfunktion“ maßgeschneiderte Strategien gemeinsam mit dem Coachee für die jeweils anstehende Situation erarbeitet.
Coaching als Schlüsselkompetenz zur Resilienzstärkung Coaching richtet sich zumeist in erster Linie auf die aktiven Gestaltungsmöglichkeiten in beruflichen Kontexten und darüber hinaus im Lebensganzen (Work-Life-Balance oder Life-Coaching, » Seite 4
vgl. Buer und Schmidt-Lellek 2008). Geübte bewusste Selbstsorge ist hier im Coaching oft ein Weg, um auf innere Ressourcen und Potenziale den Blick zu richten, um sie im Alltag entsprechend aktivieren zu können. (siehe auch BEEP Prinzip weiter unten) Vor allem die Lösungsund Zukunftsorientierung im Coaching kommt resilienten Menschen, oder jenen, die ihre Resilienz erhalten wollen, entsprechend entgegen. Im klar definierten systemischen CoachingSetting der Anliegenklärung, Ziel-, Auftragsdefinition und Erarbeitung handhabbarer, verstehbarer und sinnvoller erster Schritte für die Integration ins alltägliche Tun, ist Coaching vor allem im beruflichen Kontext, insbesondere für Führungsverantwortliche, auf dem Weg, eine Schlüsselkompetenz zu werden. Der Coach hat eine „Hebammenfunktion“ inne, in der er als Prozessbegleiter KlientInnen unterstützt, eigene Strategien und Lösungsansätze zu den individuellen Herausforderungen zu entwickeln.
Welche Eigenschaften fördert Resilienz Die wesentlichen Eigenschaften für psychische Widerstandsfähigkeit sind nach Meinung vieler Experten Optimismus, Akzeptanz, Lösungsund Zukunftsorientierung sowie die Fähigkeit, nicht in die Opferrolle zu fallen. Personen, bei denen diese Faktoren stark ausgeprägt sind, können Schicksalsschläge und belastende Situationen nicht so leicht aus der Bahn werfen. Viele der identifizierten Schutzfaktoren finden sich auch in Modellen zur Führungskompetenz wieder. Sieben Schlüsselfaktoren werden hier von Experten immer wieder hervorgehoben: COACHINGaktuell
Die wesentlichen Eigenschaften für psychische Widerstandsfähigkeit sind nach Meinung vieler Experten Optimismus, Akzeptanz, Lösungs- und Zukunftsorientierung sowie die Fähigkeit, nicht in die Opferrolle zu fallen. Dr. Lisa Tomaschek-Habrina Problemlösefähigkeit: Probleme und Schwierigkeiten sind für sie Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Sie suchen nach einer Lösung und organisieren sich dabei auch Hilfe, wenn es nötig ist. Selbstverantwortung, Selbstwirksamkeit und Selbstwertgefühl: Sie sind überzeugt, die Situation selbst gestalten zu können. Sie verfügen über eine ausgeprägte, lebenslange Lernbereitschaft und versuchen, mit Engagement, Begeisterung, Humor und Kreativität gemeinsam mit anderen, Dinge in Bewegung zu setzen, und zu erledigen. Soziale Kompetenz: Sie sind fähig, andere Menschen zu begeistern, mitzureißen und ungewöhnliche Strategien auszuprobieren. Stressbewältigung: Sie wissen, was sie können und was nicht, wo Ihre Grenzen der Belastbarkeit sind und achten auf Ausgleich zwischen Berufs- und Privatleben. Positives Denken: Sie haben die Fähigkeit, den verborgenen Gewinn, der in nahezu jeder Schwierigkeit steckt, zu entdecken. Für Sie ist das Leben ein Trainingsfeld, ein Lernfeld für Erfahrungen.
Das BEEP- Prinzip zur Resilienzstärkung Resilienz ist nicht angeboren, sondern erlern-
bar. Resilienz kann mit der Zeit und unter verschiedenen Umständen variieren. Kein Mensch ist immer gleich widerstandsfähig. Wie lassen sich nun die sieben Schutzfaktoren in den Alltag integrieren? Das BEEP-Prinzip, vor allem für die Burnoutprävention entwickelt, kann als Matrix zur Resilienzstärkung im Coaching genutzt werden. BEEP steht für Bewegung, Entspannung, Ernährung und Psychohygiene. Bewegung: Bewegungstriade beachten: Bewegungschancen im Alltag nutzen, Bewegungspausen einlegen, Bewegungsprogramme durchführen. Bewegungschancen im Alltag nutzen: Zum Beispiel Stiegensteigen, von und zur Arbeit mit dem Rad fahren, das Auto weiter weg parken, den Rest zu Fuß gehen; Bewegungspausen einlegen: in Pausen einmal um den Häuserblock gehen, Besprechungen im Gehen abhalten, gezielte Workout-Übungen im Büro durchführen. Bewegungsprogamme: regelmäßige Bewegung wie Laufen, Walken Spazierengehen. Eine Stunde pro Tag ist Minimum an Bewegung, 10.000 Schritte pro Tag sind gesundheitsfördernd. Entspannung: Handyfreie und Laptopfreie Zeiten einrichten, Pausenkultur entwickeln – alle 90 Minunten fünf Minuten Pause. Suchen Sie sich Rituale fürs Heimkommen – oder Weggehen aus der Arbeit, damit die Grenze zwischen
Arbeit und Freizeit sicht- und spürbarer für Sie wird. Atemübungen oder andere Entspannungsübungen wie Yoga oder progressive Muskelentspannung für Zwischendurch lassen Ihr vegetatives Nervensystem entspannen. Genießen Sie eventuell auch einmal ein Massage zwischendurch. Ernährung: Achten Sie in dichten Zeiten auf eine ausgewogene Ernährung. Regelmäßige Nahrungsaufnahme pro Tag (zumind. 3x/Tag, einmal etwas Warmes) fördert die Stressresistenz und stabilisiert den Blutzuckerspiegel. Proteinreiche Kost wirkt dem Proteinabbau bei Stress entgegen. (Fisch, helles Fleisch, Hülsenfrüchte etc.) Ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Psychohygiene: Versuchen Sie körperliche und psychische Warnsignale wahr- und ernstzunehmen. Schärfen Sie Ihr Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse, Gefühle und Grenzen. Lernen Sie »
ibos – Institut für Burnout und Stressmanagement bietet ganzheitliche Diagnose- und Behandlungsprogramme für alle Burnout- und Stresserkrankungen sowie Präventionsmaßnahmen für Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen an. www.ibos.co.at
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auch mal „Nein“ zu sagen. Überdenken Sie Ihre Erwartungshaltungen und Glaubenssätze – sind diese noch adäquat oder stammen sie aus einer früheren Zeit. Orten Sie Ihre inneren Antreiber wie „Ich muss es perfekt machen“ oder „Ich muss es allen recht machen“, und erarbeiten Sie innere Erlauber dafür, die Ihnen einen fürsorglichen Umgang mit sich selbst ermöglichen wie z.B. „Ich tue es so gut ich kann“ oder „Ich darf auch auf meine Grenzen achten!“ Unterscheiden Sie Energiediebe von Energiebringern. Durchleuchten Sie biografische Hinweise zu Überlebensstrategien (Der/die PerfektionistIn, Everybodies Darling, Der/die Verantwortliche, Der/die Zuständige etc.). Integrieren Sie die humorvolle Sicht aufs Leben im Gegensatz zur allzu strengen. Reflektieren Sie Ihre Sinn- und Wertebezüge im Sinne von: Ist mein Tun verstehbar, handhabbar und sinnvoll? Und pflegen und erweitern Sie vor allem Ihr soziales Netz. Menschen, die das tun, sind einfach resilienter.
Was zeichnet resiliente Unternehmen aus? Turbulenzen nicht nur unbeschadet zu überstehen, sondern gar gestärkt aus ihnen hervorzugehen, zeichnet resiliente Organisationen aus. Während die einen an der Wirtschaftskrise zerbrechen oder an ständig ändernden Rahmenbedingungen verzweifeln, scheinen diese unerwarteten Ereignisse andere geradezu zu beflügeln. Mit Begeisterung werden neue Produkte entund verworfen, alternative Standbeine gesucht oder unterschiedliche Szenarien durchgespielt. Möglich ist das nur, wenn Mitarbeiter persönCOACHINGaktuell
Resilienz ist kein Talent, das man nur in die Wiege gelegt bekommt – man kann sie trainieren. Dr. Lisa Tomaschek-Habrina lich gefestigt und gleichzeitig die Strukturen der Gestaltungsmöglichkeiten und Reflexion zulassen.
Resiliente Systeme befinden sich in einem dynamischen Prozess Widerstandsfähigkeit ist ein dynamischer Prozess, der von Wechselwirkungen geprägt ist. Resiliente Systeme reagieren in herausfordernden Situationen, Krisen und unter Druck mit flexibler Abfederung statt mit Härte und Starre, und sie gehen aus Turbulenzen und Krisen gestärkt hervor. Dieser Prozess ist vergleichbar mit einem Schwamm, der Flüssigkeit aufsaugt, sich zusammendrücken und beliebig verformen lässt, danach aber wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückspringt.
Resiliente Unternehmensführung Organisationale Resilienz ist gekennzeichnet durch ein hohes Maß an erfinderischem Denken und die Fähigkeit, Widersprüchlichkeit zu fördern, statt diese zu reduzieren, um eine schnelle und lösungsorientierte Anpassung an die Umwelt vorzunehmen. Resiliente Organisationen hören auf leise Signale, die Veränderungen ankündigen. Sie lernen potenzielle Gefährdungen und Verletzlichkeiten in ihren Kernbereichen zu erkennen und zu verstehen, bevor
sie eintreten. Sie zeugen von hoher Ausdauer, Beharrlichkeit und Zähigkeit.
Was können Unternehmen tun? Die gute Nachricht: Resilienz ist kein Talent, das man nur in die Wiege gelegt bekommt – man kann sie trainieren. Das Institut für Burnout und Stressmanagement (ibos) hat gemeinsam mit CSC-Consulting das multimediale e-TrainingProgramm „Resilienz4Business“ für Unternehmen entwickelt. Mit diesem e-learning-Programm in vier Modulen (Ich-Stärke, Führung, Arbeitstechnik/Organisation und Fitness) können Unternehmen in Zukunft neben Coaching ihren MitarbeiterInnen eine hilfreiche und anonymisierte Personalentwicklungsmaßnahme zum Thema Resilienzstärkung oder Burnoutprävention anbieten, die jederzeit zum individuellen Gebrauch zur Verfügung steht und vergleichsweise kostengünstig, auch als eine Folgemaßnahme aus der Evaluierung der psychischen Belastungen am Arbeitsplatz nach ASchG angeboten werden kann. n Infos unter www.resilienz4business.com DR. LISA TOMASCHEK-HABRINA, MSc Psychotherapeutin, Psychodramatikerin, ISO zertifizierte Coach, Trainerin. Vorstand der origo Gruppe, Psychotherapeutische Leitung der origo Gesundheitszentren, wissenschaftlicher Beirat der E•S•B•A – European Systemic Business Academy.
Die E•S•B•A – European Systemic Business Academy bietet an mehreren Standorten in Österreich und Deutschland Ausbildungen rund um den Themenschwerpunkt „Systemisches Coaching“ an: vom Kennenlernen über Basisausbildungen bis hin zum Professional Lehrgang (Abschluss: ISO 17024 -Kompetenzzertifizierung zum Coach). www.esba.eu
Die E•S•B•C – European Systemic Business Competences begleitet Unternehmer und Führungskräfte bei der Gestaltung ihrer unternehmerischen Zukunft; mit Fokus auf den Faktor Mensch. Wir vertrauen darauf, dass Menschen Kompetenzen, Ressourcen und Potenziale in sich tragen und unterstützen dabei, diese sichtbar zu machen und zu aktivieren. www.esbc.eu
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Freiräume zur
Selbstbestimmung COACHINGaktuell
Geht es wirklich um den Menschen, wenn von Resilienz die Rede ist? Ein kritischer Kommentar von Dipl.-Ing. Udo Bräu Psychische Belastungen werden neuerdings in Österreich auch von Amtswegen evaluiert. Firmen entdecken die Resilienz, um Mitarbeiter robuster und widerstandsfähiger zu machen. Wir fragen uns nur, ob dieses neue Zauberwort mitunter von Firmen zu sehr gemäß seiner Herkunft aus der Materialwirtschaft benutzt wird? Dort beschreibt Resilienz die Fähigkeit eines Stoffes, nach elastischer Verformung wieder in den Ausgangszustand zurückzukehren. Geht es in Unternehmen nur darum, den Grad der Verformung noch ein Stück weiter nach oben zu schrauben? Hamsterrad 2.0? Oder geht es wirklich um den Menschen in Unternehmen und um ein neues Miteinander? Grundlage für ein funktionierendes Miteinander ist Vertrauen, was nicht nur in Beziehungen gilt, wie etwa vom Paartherapeuten John Gottman beschrieben. Vertrauen ist auch für die Beziehungen in Unternehmen zwischen Kunden, Mitarbeitern und Führungskräften gefragt, um echte Verantwortungsübergabe zu ermöglichen. Damit werden auch Freiräume zur Selbstbestimmung und Eigenwirksamkeit geschaffen. So wird „work“ wieder zu „life“. Die viel beschriebene Work-Life-Balance hat uns ja letztlich auch suggeriert, dass die Arbeit nicht zum Leben gehört. Welche Niederlage für die Menschheit! Und welche Niederlage für Unternehmen! Glückliche Mitarbeiter sind erfolgreicher, und damit auch
die Unternehmen, in denen diese Mitarbeiter tätig sind. Und mit Glück ist hier nicht das FitnessStudio im Unternehmen, die nächste Teamentwicklungsmaßnahme im Rafting-Boot oder Gratis-Bio-Mittagessen in der Firmen-Lounge gemeint. So wird das Unternehmen zum Zoo – der zwar viele artgerechte Spielsachen hat, aber immer noch Gitterstäbe. Neben Selbstbestimmung und Eigenwirksamkeit braucht es Bewegungsspielraum, um die Masken fallen zu lassen, mit welchen wir täglich in Meetings sitzen. Erst dann können wir an etwas Bedeutsamen arbeiten. Frederic Laloux spricht in seinem aktuellen Buch „Reinventing Organisations“ vom evolutionären Zweck, den es zu verfolgen gilt. Und hier ist nicht das übliche Leitbild gemeint, das in der Eingangshalle hängt. „Trying to do some epic shit“ – wie es eine Google-Managerin kürzlich so treffend formuliert hat. Vielleicht erübrigt sich dann die Frage nach der Resilienz. n DIPL.-ING. UDO BRÄU Geprägt durch die Rollen als Organisationsanalytiker, Geschäftsführer und systemischer Coach hat er eine große Nähe zur Unternehmenskultur. Seite 7
DER STRESS-
SELBSTTEST Ein neues E-Learning-Programm hilft, Anzeichen von psychischen Belastungen zu erkennen – und rechtzeitig darauf zu reagieren. Von Mag. Michael Tomaschek Unsere Arbeitswelt ist geprägt von einer immer höheren Geschwindigkeit und verschiedenen Stressfaktoren. Dazu zählen nicht nur die vielfältigen Aufgaben im Beruf und Privatleben, sondern auch sich ständig verändernde Rahmen- und Umweltbedingungen. Nicht jeder reagiert auf Stress gleich! Was für einen Menschen noch anregend ist, kann für einen anderen bereits der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Psychische Widerstandskraft Das Ziel des neuen e-Learning-Programms der CSC Consulting und ibos ist: „Gesund in jeder Lebenslage! Entwickeln und Verstärken Sie Ihre psychische Widerstandskraft.“ Das Programm führt Schritt für Schritt durch die wichtigsten Bereiche der psychischen Gesundheit und zeigt Wege auf, wie die TeilnehmerInnen ihre Widerstandskraft aufbauen und weiterentwickeln können. Ziel ist ein achtsamer UmCOACHINGaktuell
gang mit der eigenen Psyche und dem eigenen Körper. Dadurch werden die Konzentrationsund Leistungsfähigkeit der MitarbeiterInnen erhöht und Ausfälle durch Burn-out reduziert. Die TeilnehmerInnen erkennen die kritischen Faktoren im Bereich der psychischen Belastung. Durch einfache Selbsttests erfolgt eine Einschätzung der persönlichen Ist-Situation. Dabei werden nicht nur berufliche, sondern auch private Faktoren erfasst. Die Führungskräfte erkennen bei ihren MitarbeiterInnen die ersten Anzeichen von psychischen Belastungen und können somit frühzeitig darauf reagieren. Dies ermöglicht eine vorzeitige Unterstützung der MitarbeiterInnen, das Aufzeigen von Lösungsmöglichkeiten, und in der weiteren Folge können Krankenstände und längere Fehlzeiten verhindert werden. Wichtig dabei ist, dass die Führungskräfte ein gut anwendbares Handwerkszeug erhalten, um die Signale zu erkennen, anzusprechen und »
Resilienz 4business.com
eTRAINING
FIT UND KRISENFEST IM GESCHÄFTSLEBEN Seite 8
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Im Mittelpunkt des Programmes steht die Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten, den daraus resultierenden Reaktionen im Umfeld und wie diese Muster effizient und nachhaltig verändert werden können. Mag. Michael Tomaschek
Praxis erleben | Wissen erweitern Das Coaching-Magazin wendet sich an Coachs, Personalentwickler und Einkäufer in Unternehmen, an Ausbildungsinstitute und potenzielle Coaching-Klienten. Das redaktionelle Ziel ist es, dem Leser eine hochwertige Mixtur aus Szene-Informationen, Hintergründen, Konzepten, Portraits, Praxiserfahrungen, handfesten Tools und einem Schuss Humor anzubieten. Dabei ist der Redaktion wichtig, inhaltlich wirklich auf das Coaching als professionelle Dienstleistung fokussiert zu sein und nicht schon jedes kleine Kunststückchen aus dem Kommunikationstraining in Verbindung mit modischen Lifestyle-Themen zum Coaching hochzustilisieren.
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richtig darauf zu reagieren. Oft liegt die Ursache für eine Stressbelastung nicht primär im Arbeitsumfeld, sondern wird durch private Ereignisse erst ausgelöst. Das Programm verringert die natürliche Hemmschwelle, diese Themen auch offen anzusprechen, weil es viele praktische Hinweise zur Unterstützung der MitarbeiterInnen enthält. Die Führungskräfte müssen das Thema nicht alleine tragen, sondern können auf professionelle Hilfsangebote verweisen. Die Führungskraft bekommt einen guten Überblick, welche Fragen aus rechtlicher und moralischer Sicht in einem MitarbeiterInnen-Gespräch gestellt werden dürfen und welche nicht. Der Grad der Unterscheidung ist dabei oft ein sehr schmaler und bedarf eines gewissen Fingerspitzengefühls. Deshalb ist es von Vorteil, sich gut auf diese Gespräche vorzubereiten. Im Mittelpunkt des Programms steht die Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten, den daraus resultierenden Reaktionen im Umfeld und wie diese Muster effizient und nachhaltig verändert werden können. Das Programm ist als Instrument der individuellen Unterstützung für jeden einzelnen Nutzer gedacht, und die Lösungsansätze sind kompakt und einfach im Alltag umzusetzen. Durch die Form des e-Trainings kann jeder User sein eigenes Tempo und persönliche Schwerpunkte bestimmen und das Programm völlig anonymisiert und für sich nutzen. Das Programm ersetzt keinen Therapeuten, sondern sensibilisiert für das Thema, um so rechtzeitig die richtigen Maßnahmen setzen zu können. In vier Bereichen werden von einem Expertenteam konzipiert und wissenschaftlich fundiert
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DIE WIRKUNG VON COACHING
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Um herauszufinden, wie Coaching beeinflussen kann, braucht es die Zusammenarbeit von Theorie und Praxis. Ein Gastbeitrag auf Englisch von Tim Theeboom
COACHINGaktuell
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Coaching, which can broadly be defined as a dialogue-based change methodology, has become big business: the global revenue of coaching is estimated to be around $2 billion worldwide. Today, coaching is no longer seen as a socially accepted form of therapy for dysfunctional managers, but is now seen as an opportunity to invest in one’s own professional development. An opportunity that is no longer exclusively available to high-level executives but also for people ‘on the floor’ such as nurses and teachers. Coaching has often be claimed to be ‘the next big thing’ in management. Is this claim justified?
What research tells us, and what it doesn’t Research on coaching is still in its infancy. Although the body of research is steadily growing, the number of scientific studies is still relatively small. Nevertheless, the first signs give reason to be optimistic. Meta-analytic studies (studies that quantitatively summarize other studies) show that coaching can help people to attain their goals, to develop their skills, to perform better and to feel better. However, these metaanalytic reviews also point out that the current literature on coaching has some methodological challenges to overcome. For instance, most of the research on coaching is based on selfreport studies in which the client him or herself is asked whether the coaching was effective. We know from earlier research that people have a strong tendency to overestimate their own progress. Another shortcoming of the current research is COACHINGaktuell
It is time to shift our attention from the question „does coaching work” to the question „how does coaching work”. Tim Theeboom that there is virtually no research on the longterm effects of coaching. In most studies, the coachees are asked how effective the coaching was directly after the last coaching session. This way of evaluating the effectiveness of coaching might not be very accurate. Most of us have probably been there: right after a workshop we feel inspired and ready to take on the world as changed men (or women). After a couple of days however, we are back to business as usual. In sum, there is reason to believe that coaching can be effective, but we should also be aware that the current research might provide us with an overly optimistic view on coaching effectiveness.
The biggest challenges for coaching research Besides the issues mentioned above, there are bigger overarching challenges to address in future research. First of all, I would argue that it is time to shift our attention from the question ‘does coaching work’ to the question ‘how does coaching work’. Research that addresses the first question mainly benefits the marketing efforts of coaching agencies (see, it works!) whereas research that addresses the second question can truly advance coaching practice. It is only by uncovering the processes that un-
derlie effective coaching that coaching practitioners can understand ‘which buttons to push’ and refine their interventions. Second, there is a strong need for research that investigates how coaching can be combined with other interventions that are aimed at facilitating professional development (such as training). Currently, coaching is mostly studied as a stand-alone intervention. From an academic perspective, this is understandable. Studying coaching as an isolated intervention allows for clean and ‘context-free’ research that is much more likely to get published in prestigious academic journals. However, such an approach does not necessarily reflect how coaching is used in practice. In most organizations, developmental interventions (such as coaching, mentoring and training) are embedded in broader strategic human resource management systems (e.g. talent-management programs) that are aligned with the organizations’ missions and goals. If we assume that a major aim of coaching research is to inspire evidencebased practice, we should make sure that our research recognizes the systemic nature of human resource management in organizations.
Researchers and practitioners unite! The challenges outlined above require an active effort from researchers to find a balance between research that is methodologically rigorous (and hence, ‘publishable’) and practically relevant. However, true progress does not only require researchers to be sensitive to the needs of practitioners, but it also requires practitioners to be sensitive to the needs of researchers.
Over the years, countless practitioners have offered me to help me with data-collection for my research. Unfortunately, many of them lose interest as soon as I explain that my aim as a researcher is not to ‘prove’ that interventions work and that I will need financial resources, a control group and preferably, a coherent theoretical rationale in order to conduct meaningful research that can truly deepen our understanding of coaching. In my opinion, a fruitful way to move forward could be to create more opportunities and platforms (e.g. events and conferences) for coaching researchers and practitioners to engage in constructive conversations that can establish a foundation for collaboration. That is, conversations that are open, allow for a multitude of perspectives and help to explore the best ways to move forward. As people with a shared passion for coaching, this shouldn’t be too difficult for us. n This article is based on the following publication: T.Theeboom (in press). The current state of research. In C. van Nieuwerburgh (Ed), Coaching in Professional Contexts. London: Sage Publications Ltd.
TIM THEEBOOM, MSc Coaching-Forscher der Universität Amsterdam. Top-KeynoteSpeaker am internationalen Coachingkongress „Wirkung, Qualität und Evaluation im Coaching”, 14./15.06 2016, Olten/Schweiz Seite 11
4. Internationaler Coachingkongress «Coaching meets Research» 14./15. Juni 2016, Olten/Schweiz Wirkung, Qualität und Evaluation im Coaching | Der Siegeszug von Coaching ist fulminant. Wie aber wirkt Coaching? Kann die Wirkung von Coaching verbessert werden? Wie lässt sich Qualität im Coaching bewerten? Diese Fragen und aktuelle Ergebnisse aus Wissenschaft und Praxis stehen im Mittelpunkt des kommenden Coachingkongresses. Top Keynotes | Coaching-Pionierin Dr. Astrid Schreyögg (D), Expertin für Positive Psychologie und Coaching, Dr. Carol Kauffman (Institute of Coaching, Harvard Medical School, USA), Coaching-Forscher Tim Theeboom (Universität Amsterdam, NL) und Director Executive Coaching and Leadership von Google, Dr. David Peterson (USA) Weitere Kongressformate | Forschungskolloquium | Themen-, Kontroversen- und Trendlabs | Podien | Live-Coachings | Networking-Event | Coaching-Marktplatz Zielpublikum | Personen, die für ein anspruchsvolles und qualitativ hochwertiges Coachingverständnis stehen. Neben Coaches und Forschenden adressiert der Kongress Weiterbildner, Verbandsvertreter und Coachingverantwortliche von Unternehmen. Information und Anmeldung | Silvia Vogelsang | +41 62 957 21 49 | silvia.vogelsang@fhnw.ch www.coaching-meets-research.ch
Olten liegt im Zentrum der Schweiz: eine gute halbe Zugstunde von den Flughäfen Basel, Bern und Zürich und mit bester Anbindung an ICE/IR-Züge.
COACHINGaktuell
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