Lebensbegleitend lernen

Page 1

BILDUNGaktuell

p Don owere d b au-U nive y rsit Kre ät ms

Foto: Donau-Universität Krems / Suzy Stöckl

Das eMagazin für Management, Personalwesen und Weiterbildung

Spe zial

Studienführer 2015/16

Lebensbegleitend

LERNEN

Das aktuelle Weiterbildungsprogramm der Donau-Universität Krems.

Ein Medienprodukt der karp | communication company


Foto: DUK/Reischer

EDITORIAL. THEMEN. INHALTE.

Liebe Leserinnen und Leser! Die wachsende Bedeutung von Wissen in modernen Gesellschaften schließt sowohl technologisches Wissen als auch Handlungskompetenz in fast allen Lebensbereichen mit ein. Dies bedingt, dass wir unsere Fähigkeiten, erworbenes Wissen anzuwenden, durch Lernen im Lebenslauf ständig anpassen und erweitern müssen. Nur so können persönliche Orientierung, gesellschaftliche Teilhabe und Beschäftigungsfähigkeit erhalten und verbessert werden. Wer sich dafür rüsten und Führungsaufgaben übernehmen will, benötigt nicht nur Fachwissen auf aktuellem Stand, sondern umfassende Kenntnisse, die sowohl soziale Kompetenzen als auch technologische, rechtliche und globale Entwicklungen umfassen. Mit ihren Universitätslehrgängen und Studienprogrammen stellt sich die Donau-Universität Krems dieser Herausforderung. Als einzige Universität für Weiterbildung in Österreich und als führende öffentliche Universität für Weiterbildung in Europa sind wir mit BILDUNGaktuell

Spezial

den besonderen Anforderungen von Weiterbildungs-Programmen und berufsbegleitender Lehre vertraut und setzen auf die Verbindung von praktischer Anwendbarkeit und wissenschaftlicher Fundierung. Mehr als 8.500 Studierende sind an der Donau-Universität Krems inskribiert, 17.000 AbsolventInnen haben ihr Studium erfolgreich bei uns abgeschlossen. Informieren Sie sich über unser Lehrangebot. Gerne beraten wir Sie auch persönlich und freuen uns, wenn Sie uns am Campus Krems besuchen. Mag. Friedrich Faulhammer Rektor Donau-Universität Krems Studienbereiche » Medizin, Gesundheit und Soziales » Wirtschaft und Unternehmensführung » Recht, Verwaltung und Internationales » Bildung, Medien und Kommunikation » Kunst, Kultur und Bau

Personalmanagement, Führung und Organisation

03

Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie

04

Game Based Media & Education

05

Neo-Salafistischer Islamismus

06

Diplomacy in Difficult Environments

07

Gesundheitsmanagement und Kommunikation für Health Professionals

09

Musik und Recht

11

Impressum Diese BILDUNGaktuell Spezialausgabe ist eine entgeltliche Sonderproduktion im Auftrag der Donau-Universität Krems. Für den Inhalt verantwortlich, redaktionelle Leitung: Isabella Senk, BA / Mag. Gabriele Bayer DLE Marketing / Donau-Universität Krems BILDUNGaktuell-Herausgeber und Medieninhaber: Alexander Karp karp | communication company Siegfriedgasse 52/19, 1210 Wien E-Mail: redaktion@bildungaktuell.at Hinweis: Alle im Inhalt angeführten Preis- und Terminangaben sind vorbehaltlich Druckfehler und Änderungen. Copyright: Alle Rechte sind vorbehalten. Abdruck und Weiterverwendung der Inhalte, auch nur auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

Seite 2


GUTE FÜHRUNG

MOTIVIERT Wie lässt sich der Unternehmenserfolg durch mitarbeiterzentriertes Personalmanagement steigern? Ein neuer Lehrgang liefert das nötige Know-how.

Modernes Personalmanagement zielt auf nachhaltigen Erfolg ab. Zielorientierte Maßnahmen und Ressourcenplanung im Personalbereich sowie eine geeignete Unternehmenskultur tragen maßgeblich zum Erreichen von Unternehmenszielen bei. In dynamischen Organisationswelten werden von HR-Professionals, Führungskräften und OrganisationsberaterInnen zusätzlich zum strategischen Denken und ganzheitlichen Managementverständnis auch ausgeprägte emotionale Intelligenz, Reflexionsfähigkeit, vernetztes Denken und soziale Kompetenzen gefordert. Sie sind mit hohen, sich stetig verändernden beruflichen Anforderungen konfrontiert, die unmittelbar auf den Menschen als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter Einfluss nehmen.

Mitarbeiterzentriertes Personalmanagement Foto: istockphoto

Es geht nicht mehr nur darum, Strategien zu entwickeln und Managementkonzepte und -instrumente zielgerichtet einzusetzen. Im Hinblick auf deren Umsetzung und die damit verbundene Bewältigung von Veränderung und Komplexität sind spezifische Kenntnisse in der Führung, Förderung und Motivation von MitarbeiterInnen, Teams und Projektgruppen unerlässlich. Modernes HR-Management zielt unter anderem darauf ab, die Arbeitszufriedenheit aller MitarbeiterInnen zu verbessern, dadurch Fehlzeiten sowie Fluktuationsraten zu senken und gleichzeitig die Leistung des gesamten Unternehmens zu steigern. Die Forschung hat in den letzten Jahrzehnten zahlreiche empirische Befunde für den positiven Beitrag des Personalmanagements zum Unternehmenserfolg hervorgebracht. „Füh-

BILDUNGaktuell

Spezial

rungskräfte, Berater und Personalverantwortliche müssen sich in jeder zukunftsorientierten Organisation nicht nur in einer Management-Rolle auszeichnen, sondern immer wieder auch als ExpertInnen des Menschen wahrgenommen werden“, so Werner Kienast, Leiter des Lehrgangs „Personalmanagement, Führung und Organisation“. Eine systematische Personalentwicklung, der Aufwand für die Personalbeschaffung, der Anteil der variablen Vergütung, das Fürsorgeempfinden der Organisation für ihre MitarbeiterInnen und eine leistungsfördernde Arbeitsgestaltung stehen mit dem Unternehmenserfolg in positivem Zusammenhang. Der Lehrgang „Personalmanagement, Führung und Organisation“ schafft die Rahmenbedingungen, sich mit den aktuellen Herausforderungen in diesen Bereichen auseinanderzusetzen. n MEHR ZUM LEHRGANG In zwei Semestern führt der Lehrgang „Personalmanagement, Führung und Organisation“ zum Universitätszertifikat, in vier Semestern zum akademischen Abschluss „Master of Science“ (MSc). Die nächsten Starts sind im Mai und September. Zur Zielgruppe gehören HRProfessionals, Personaldienstleistungskräfte, OrganisationsberaterInnen sowie Fachund Führungskräfte mit HR-Bezug, die eine fundierte Weiterbildung anstreben, um in zentralen Aufgabenfeldern des HRManagements bessere Handlungs-und Reflexionskompetenzen zu erlangen.

ì Klick! www.donau-uni.ac.at Seite 3


Foto: istockphoto

Ethik sowie rechtliche und psychosoziale Rahmenbedingungen, Konzepte der Gesundheitsvorsorge und -förderung, Krisenintervention, Diagnostik und Kommunikation sind nur einige prägende Schlagworte der Klinischen- und Gesundheitspsychologie. Sie ist ein Teilgebiet der Psychologie, umfasst die Untersuchung, Beratung und Behandlung von Menschen im Hinblick auf psychische, soziale und körperliche Beeinträchtigungen und Störungen. Untersucht aber auch die Auswirkungen anderer Erkrankungen, etwa Krebs oder chronischer Herzleiden, auf das Erleben und Verhalten des Menschen.

Theoretisch-fachliche Kompetenz

BILDUNGaktuell

Spezial

HILFE FÜR

MENSCHEN Um im gesundheits- oder klinisch-psychologischen Bereich zu arbeiten, benötigen PsychologInnen gemäß dem Psychologengesetz 2013 eine Zusatzausbildung. Diese bietet der neue Universitätslehrgang „Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie“.

Der neue Universitätslehrgang „Klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie“ dient als Basis für eine klinisch-psychologische oder gesundheitspsychologische Tätigkeit. Ziel ist die Vermittlung theoretisch-fachlicher Kompetenz in Klinischer Psychologie und Gesundheitspsychologie. Lehrgangsleiterin Mag. Alexandra Koschier: „Es werden alle Bereiche abgedeckt, die für die selbstständige Berufsausübung von Klinischen oder GesundheitspsychologInnen notwendig sind. Das Besondere ist der dreigeteilte Aufbau, der größtmögliche Flexibilität bietet: So können die Studierenden wählen, ob sie nur das Grundmodul oder zusätzlich ein Aufbaumodul beziehungsweise beide Aufbaumodule absolvieren möchten.“ n

MEHR ZUM LEHRGANG Personen, die eine postgraduale Ausbildung zum/zur Klinischen- und GesundheitspsychologIn nach dem Psychologengesetz 2013 anstreben, erlangen berufsbegleitend in zwei Semestern ein Zertifikat für das Grundmodul und in jeweils drei Semestern ein Zertifikat für das jeweilige Aufbaumodul.

ì Klick! www.donau-uni.ac.at

Foto: istockphoto

Was hält gesund, was macht stabil? Gesundheitspsychologie beschäftigt sich mit der Förderung und Erhaltung von Gesundheit, den verschiedenen Aspekten gesundheitsfördernden Verhaltens und Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen von Gesundheitsförderung und -versorgung. Im Fokus steht die Frage: „Was hält den Menschen gesund, was macht ihn trotz Risiken und Belastungen stabil?“ Die Ausbildung zum/zur Klinischen- und GesundheitspsychologIn erfolgt in Österreich nach dem Psychologengesetz 2013 und setzt sich aus einer allgemeinen Ausbildung (Grundmodul) und einer besonderen Ausbildung (Aufbaumodul) zusammen. Zum Studium der Klinischen und Gesundheitspsychologie gehört die Vermittlung von Theorien, Forschungsergebnissen und Methoden differenzieller Gesprächsführung in unterschiedlichen klinischen Problemstellungen, Zielsetzungen und Kontexten. Dabei steht unter anderem die Vermittlung grundlegender Kompetenzen zur Durchführung von Beratungs-

gesprächen und psychosozialen Interventionen im Sinne klinisch-psychologischer Gesprächsführung und Kommunikation auf dem Programm. Auch die Vermittlung von Wissen über Gesundheit und Krankheit sowie Informationen über Hilfsangebote werden immer wichtiger.

Seite 4


Foto: istockphoto

Spielend lernen Wer kennt es nicht, das Gefühl der inneren Sperre, das sich automatisch einstellt, sobald man mit vermeintlich unliebsamen Lerninhalten konfrontiert wird? (Digital) Game Based Learning könnte die Lösung für dieses Problem sein. Gemeint ist die Verschmelzung von Wissensvermittlung mit Computer- und Videospielen. Das Motivationspotenzial digitaler Spiele soll zum Erlernen von „realem“ Wissen verwendet werden, das über das Spiel hinaus genützt werden kann. Ein Beispiel ist das Vokabellernen, bei dem aber nicht das Üben, sondern aufgrund des digitalen Formats der Spaß im Vordergrund stehen soll.

Based Media & Education“ richtet sich an MedienwissenschafterInnen mit Hauptaugenmerk auf (Computer) Game Studies. Im Mittelpunkt stehen individuelle Forschungsinteressen der Studierenden und eine zukunftsorientierte Anknüpfung an die aktuelle Spiele-, Medien- und Bildungsforschung. Lehrgangsleiter Alexander Pfeiffer: „Der Lehrgang bietet unseren StudentInnen die Möglichkeit, sich neben den Pflichtmodulen ein persönliches ‚Best-of‘ an Lehrinhalten zusammenzustellen und dadurch die Ausbildung so zu gestalten, wie es für das eigene Berufs- und Interessensfeld am passendsten ist.“ n

So lernt die „Generation Playstation“

„Spielen ist keine Trägheit, es ist vielmehr höchste Kraft“. Dieses Prinzip verfolgt der neue Lehrgang „Game Based Media & Education“ und macht sich dabei die besonderen Vorteile des Spiel(en)s zunutze. BILDUNGaktuell

Spezial

Der Einsatz von Game Based Learning ermöglicht, was herkömmliche Lernformen nicht bieten. Jugendliche der „Generation Playstation“ stellen hier eine besondere Zielgruppe dar, da sie mit Spielkonsolen aufgewachsen sind und teilweise kaum noch mit herkömmlichen pädagogischen Mitteln zum Lernen motiviert werden können. Aber auch in anderen Bereichen nützt man das Potenzial digitaler Spiele. Ein Schlagwort ist die sogenannte „Gamifizierung“, bei der spieltypische Elemente im an sich spielfremden Kontext Anwendung finden, um Personengruppen zu motivieren, etwas Bestimmtes zu tun. Spiele unterstützen die Fähigkeit zum problemlösenden, kreativen Denken, zum Forschen und zum Ausprobieren, was auch am Arbeitsplatz nützlich sein kann. Der Universitätslehrgang „Game

MEHR ZUM LEHRGANG Der Universitätslehrgang „Game Based Media & Education“ bietet eine inhaltlich umfassende berufliche Weiterqualifizierung für Personen, die sich mit aktuellen Entwicklungen im Spannungsfeld digitaler Spiele, neuer Medien und innovativer Bildungskonzepte vertraut machen wollen, und für ForscherInnen, die sich mit dem Thema wissenschaftlich auseinandersetzen möchten. Er kann entweder in sechs Semestern oder nach zwei Zusatzsemestern als Aufbaustudium nach dem MA mit dem akademischen Titel Master of Science (Msc) absolviert werden. Lehrgangsstart ist am 31. Oktober 2015.

ì Klick! www.donau-uni.ac.at Seite 5


Eineinhalb Milliarden Muslime entscheiden jeden Tag, wie sie ihre Religion leben und die Worte des Korans auslegen wollen. Radikale IslamistInnen stehen dabei im Mittelpunkt von Debatten und öffentlichen Auseinandersetzungen, wobei zunehmend die Bildung einer eigenständigen neo-salafistischen Jugendbewegung zu beobachten ist. Mit intensiver Propagandatätigkeit, für die immer mehr das Internet und die sozialen Medien systematisch eingesetzt werden, wird eine extremistische Ideologie verbreitet, um weltweit Menschen für den bewaffneten Kampf anzuwerben. Planung und Umsetzung einer hochwertigen Präventionsarbeit gewinnen dadurch an Bedeutung.

Orientierungswissen zu Themen wie Salafismus, Islamismus, Ideologie und Strategien des Dschihadismus wird immer wichtiger, um die unterschiedlichen innerislamischen Richtungen klar differenzieren, konkrete aktuelle Phänomene einordnen und den jeweiligen politischen, religiösen, ideologischen und historischen Kontext besser verstehen zu können. Besonders wichtig ist dabei die Auseinandersetzung mit Faktoren und dem Verlauf von Radikalisierungsprozessen – vor allem bei Jugendlichen mit oder ohne Migrationshintergrund – sowohl auf individueller als auch auf sozialer Ebene, aus psychologischer und psychotherapeutischer Sicht sowie aus der Perspektive der empirischen Forschung. Die Donau-Universität Krems bietet mit dem neuen Certified Program „Neo-Salafistischer Islamismus. Grundlagen – Analyse – Prävention“ eine fundierte Weiterbildung für Personen, die in BILDUNGaktuell

Spezial

Foto: istockphoto

Radikalisierung verhindern

Wie entsteht

Extremismus? Auf welche Prinzipien berufen sich Organisationen wie der sogenannte „Islamische Staat“? Wie rekrutieren sie? Und wie kann die Zivilgesellschaft dem vorbeugen? Diesen Fragen widmet sich ein neuer Lehrgang zum Thema „Neo-Salafistischer Islamismus“.

ihrem Berufsfeld mit dem Phänomen der Radikalisierung im Kontext der salafistisch-dschihadistischen Mobilisierung und Anwerbung für die Kampfgebiete in Syrien und im Irak konfrontiert sind. Der Lehrgang richtet sich vor allem an MitarbeiterInnen in Jugend- und Sozialarbeit, Bewährungshilfe, Asyl- und Flüchtlingswesen, öffentlicher Sicherheit, kommunaler Integrationsarbeit und muslimischen Organisationen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Frage nach den Voraussetzungen und Formen hochwertiger Präventionsmaßnahmen. Ein weiteres Thema sind konkrete Bedingungen und Zugänge in der Arbeit mit bereits radikalisierten Personen, sogenannte Deradikalisierungsmaßnahmen. Lehrgangsleiter Ernst Fürlinger: „Wenn uns der interreligiöse Dialog zwischen Christen, Muslimen und Juden und ganz generell der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft wichtig ist, müssen wir uns aktiv und offensiv mit der Problematik des dschihadistischen Extremismus auseinandersetzen.“ n

MEHR ZUM LEHRGANG Wie groß die Nachfrage nach Weiterbildung im Bereich des Islamismus in Österreich und Deutschland ist, hat das hohe Interesse am ersten Lehrgang gezeigt. Dieser ist am 26. März 2015 mit der maximalen TeilnehmerInnenzahl von 33 Personen gestartet. Ein zweiter Durchgang ist ab dem Sommersemester 2016 geplant.

ì Klick! www.donau-uni.ac.at Seite 6


Foto: istockphoto

MISSION für die Welt Krisen gehen uns alle an. Internationale Konfliktbetreuung erfordert eine profunde Ausbildung. Der Lehrgang „Diplomacy in Difficult Environments“ bereitet auf derartige Aufgaben vor. Diplomatie gilt als eine der beständigsten Institutionen des modernen Staates. In bewaffneten Konflikten ist eine Vielzahl von AkteurInnen tätig, die diplomatische Funktionen erfüllen – etwa in Task Forces, humanitären Hilfsorganisationen oder internationalen NGOs. Sie schlichten, verhandeln und behandeln, schützen und überzeugen teils in Zusammenarbeit mit der offiziellen staatlichen Diplomatie.

Internationale Konfliktbetreuung Auch internationale Einsätze bestehen heute oft aus einer Mischung von militärischem und zivilem Personal, um Konfliktursachen, wie schwache Staaten mit schlecht funktionierenden In- » BILDUNGaktuell

Spezial

Seite 7


Die Dynamik der Konflikte erkennen Tatsächlich geht von schwachen Staaten eine Sicherheitsgefahr für andere aus, da terroristische Gruppierungen in ihrem Inneren freie Hand haben und ihre Kriegsstrategie – über wirtschaftliche Schwächung der Wohlstandszonen ihre ideologischen Ziele zu erreichen – ohne Widerstand vorbereiten können. In diesen Krisengebieten kann die Mehrheit der Einwohner weder auf Sicherheit noch auf Entwicklung hoffen. Wenn sich die ohnehin prekären Lebensbedingungen in lebensbedrohende Situationen wandeln, ist es nur plausibel, wenn BILDUNGaktuell

Spezial

Foto: istockphoto

stitutionen, gezielt gelenkte Wirtschaftsstrukturen, oder niederes Bildungsniveau ohne Orientierung auf das Gemeinwohl, an der Wurzel zu bekämpfen. Diese komplexe und aufeinander abgestimmte Unterstützung wird heute als internationale Konfliktbetreuung verstanden, die eine adäquate Ausbildung erfordert. Vor allem die universalistisch geltenden Menschenrechte legen der internationalen Gemeinschaft die Schutzverantwortung auf, bei massiver Bedrohung von Bevölkerungsgruppen notfalls auch gegen den Willen der souveränen Staaten militärisch einzugreifen. Für all diese Tätigkeiten sind Armaden von ‚Internationals‘ in aller Welt in oft sehr schwierigen Umfeldern tätig. Sie setzen sich dabei nicht nur selbst zahlreichen Gefahren aus, sondern riskieren auch, ihre Arbeit nicht erfüllen zu können, wenn Hilfsgüter geraubt werden, die Bevölkerung massiv bedroht wird oder Flüchtlingslager in militärische Geiselhaft von Rebellengruppen geraten.

Internationale Konflikte erfordern interkulturelles Agieren ihre Bevölkerung das Weite sucht, was zu Migrationsströmen in die Wohlstandszonen führt, aber auch zu einer Intensivierung von illegalen Geschäftszweigen wie dem Schlepperwesen. Um derlei Szenarien entgegenzuwirken, bedarf es genauer Kenntnisse über die Dynamik solcher Konflikte. Diese werden im Masterlehrgang „Diplomacy in Difficult Environments“ in Theorie und Praxis gelehrt. Oberstes Ziel sollte es sein, Krisengebiete zunächst zu befrieden. Daran knüpft auch der Impuls, nach der Transformation eines gewalttätigen Konfliktes in einen politischen Konflikt beim Aufbau eines funktionierenden, politisch gerechten Staates zu helfen, um ein politisches Klima zu schaffen, das der Bevölkerung die ihr national und international garantierten Rechte auch tatsächlich gewährt und Institutionen errichtet, die diese Rechte verlässlich schützen. Die Milleniumsziele der Vereinten Nationen

sollten 2015 erreicht werden. Sie priorisieren Hungerbekämpfung, Bildung für alle Kinder, die Gleichstellung der Geschlechter, Gesundheitsverbesserung, ökologische Nachhaltigkeit und eine Entwicklungspartnerschaft zwischen armen und reichen Ländern. Auch diesen Zielen kann nur nähergekommen werden, wenn verstärkt international tätige Fachkräfte eingesetzt werden.

Interkulturell agieren In einer Welt, die immer komplexer und vielschichtiger wird, widmet sich der Lehrgang außereuropäischen Sichtweisen auf aktuelle Probleme wie Migration, Terror oder Klimawandel sowie den Analysen von neuen globalen politischen Akteuren wie beispielsweise Brasilien, Indien, China oder Russland. Anhand dieser Perspektiven werden die AbsolventInnen umfassend darauf vorbereitet und sensibilisiert, in schwieri-

gen politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Umfeldern interkulturell zu agieren. Im Masterprogramm „Diplomacy in Difficult Environments“ werden sowohl fundiertes theoretisches Wissen, als auch praxisbezogene Fähigkeiten vermittelt. Gleichzeitig können schon im Seminarraum Kontakte zu anderen ‚Internationals‘ geknüpft werden. Diese kommen aus den in Wien ansässigen internationalen Organisationen wie der Atomenergiebehörde der UNO, der OSZE, aber auch aus Botschaften, österreichischen Ministerien sowie multinational agierenden Firmen. Ein optimales Betreuungsverhältnis sowie die geblockten Lehrveranstaltungen erleichtern dieses Studium berufsbegleitend zu absolvieren und den nächsten Karriereschritt vorzubereiten. n MEHR ZUM LEHRGANG Studierende des Lehrgangs „Diplomacy in Difficult Environments“ schließen berufsbegleitend in fünf Semestern mit dem akademischen Titel „Master of Arts“ (MA) ab, die Unterrichtssprache ist Englisch. Veranstaltungsorte sind Krems und Wien. Angestellte internationaler Organisationen und Dienste, österreichische und auswärtige DiplomatInnen, für NGOs Tätige, Ministerialbedienstete sowie generell alle, die in ihrem Beruf mit Krisenregionen, bewaffneten Konflikten und Migrationsumfeldern konfrontiert sind, können in diesem Lehrgang neue Karrierechancen in einem brandaktuellen Bereich ergreifen. Start ist im Oktober.

ì Klick! www.donau-uni.ac.at Seite 8


GESUNDHEIT

Das österreichische Gesundheitssystem befindet sich im Wandel und mit ihm die beruflichen Qualifikationen der MitarbeiterInnen im Gesundheitsbereich. Ein neuer MSc-Lehrgang verbindet „Gesundheitsmanagement und Kommunikation für Health Professionals“.

Foto: istockphoto

RICHTIG MANAGEN

Wir leben in einer Gesundheitsgesellschaft. Gesundheitsfragen gehören bereits zu den am meisten gesuchten Themen im Internet und das Informationsbedürfnis der Bevölkerung steigt weiter. Gleichzeitig wachsen die beruflichen Anforderungen an alle Gesundheitsberufe: Aufgrund der Sparzwänge im Gesundheitsbereich ist zunehmend auch ein ökonomisches Verständnis der BehandlerInnen gefordert. » BILDUNGaktuell

Spezial

Seite 9


Die Anforderungen an Gesundheitsberufe wachsen Um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen, sind ManagerInnen in Einrichtungen des Gesundheitswesens auf neue Kompetenzen und Methoden angewiesen. Die Do-

MEHR ZUM LEHRGANG Der Lehrgang „Gesundheitsmanagement und Kommunikation für Health Professionals“ kann in zwei Semestern als Certified Program, in drei Semestern als akademischer Lehrgang oder in vier Semestern als Masterstudiengang mit dem akademischen Grad „Master of Science“ (MSc) abgeschlossen werden. Start ist am 9. November 2015.

ì Klick! www.donau-uni.ac.at BILDUNGaktuell

Spezial

nau-Universität Krems hat diese Trends aufgegriffen und bereitet im Universitätslehrgang „Gesundheitsmanagement und Kommunikation für Health Professionals“ auf die neuen Aufgaben vor. Ziel ist es, Einrichtungen des Gesundheitswesens effektiv und effizient führen zu lehren und auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen zur fachlichen, beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung der Studierenden beizutragen.

Aufgrund der Sparzwänge im Gesundheitsbereich ist zunehmend auch ein ökonomisches Verständnis der BehandlerInnen gefordert.

Foto: istockphoto

Gleichermaßen wird der Aspekt der Kommunikation mit den unterschiedlichen internen und externen Gruppen von Stakeholdern immer bedeutender, wie Gottfried Haber, Vizedekan der Fakultät für Gesundheit und Medizin und Leiter des Lehrgangs „Gesundheitsmanagement und Kommunikation für Health Professionals“ bestätigt: „Sowohl im Management als auch in der Kommunikation kommt den Schnittstellen von Systemen und Prozessen wachsende Bedeutung zu. ManagerInnen im Gesundheitsbereich werden in Zukunft nicht nur Systeme gestalten und Prozesse optimieren, sondern all diese Maßnahmen auch kommunikativ umsetzen müssen.“

Empathisch kommunizieren als Erfolgsfaktor Zu den Lehrinhalten zählen die wichtigsten Stakeholder und Kennzahlen im österreichischen Gesundheitssystem, spezifische Grundlagen der Gesundheitsökonomie sowie personenzentrierte Kommunikations-Tools für empathischere PatientInnengespräche. Darüber hinaus sollen Studierende befähigt werden, die interne Kommunikation mit MitarbeiterInnen und die externe Kommunikation mit bestimmten Zielgruppen richtig zu steuern und für Krisenfälle kommunikativ gerüstet sein. Das Programm richtet sich an Führungskräfte in privaten oder öffentlichen Einrichtungen des Gesundheits- und Spitalswesens, MedizinerInnen, MitarbeiterInnen in Pharmaunternehmen, SelbsthilfegruppenvertreterInnen sowie MitarbeiterInnen von PR-Agenturen und JournalistInnen mit Fokus auf Gesundheitsthemen. Der Universitätslehrgang wird als berufsbegleitendes Studium in Modulform angeboten und berücksichtigt Elemente des Blended Learning. n Seite 10


MUSIKBUSINESS Zentrale Rechtsbereiche der Musikwirtschaft werden für MusikerInnen immer relevanter. Der neue Lehrgang „Musik und Recht“ widmet sich den aktuellen Veränderungen und Herausforderungen des Musikmarktes. Gesetze, Rechte und Verordnungen rund um das Musikgeschäft werden nicht nur zunehmend komplexer, sondern auch stets intensiv diskutiert, zumal Geschäftsmodelle und Erlöse in der Musikwirtschaft wesentlich von den rechtlichen Rahmenbedingungen abhängen.

Die große Chance

Foto: istockphoto

Durch Technologie und neue Medien ergeben sich für Musikschaffende und für die gesamte Musikwirtschaft neue Chancen und Perspektiven, welche Adaptierungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Musikbusiness notwendig machen. Digitalisierung von Musik und Globalisierung des Musikschaffens haben nicht nur die künstlerischen Produktionsbedingungen verändert, sondern, bedingt durch den erleichterten Zugang zu neuen Produktions- und Distributionsmitteln, auch die Strukturen des Musikmarktes. MusikerInnen müssen Aufgaben des Managements übernehmen, Kontakte zu Agenturen pflegen, Selbst- und Projektmanagement beherrschen und professionelle Medienarbeit leisten. Musik stellt sich in diesem

BILDUNGaktuell

Spezial

Kontext als Modellfall heraus, in dem zahlreiche Problemlagen, die nun die gesamte Kulturwirtschaft erfassen, erstmals aufgetreten sind. Fragen des Urheberrechts in der digitalen Distribution, neue Geschäfts- und Erlösmodelle, Filesharing und illegaler Download, aber auch die zunehmende De-Institutionalisierung des Musiklebens und die Durchlässigkeit von KünstlerInnenkarrieren haben sich in der Musikbranche prototypisch abgebildet.

Know-how für den Musikmarkt Das Certified Program „Musik und Recht“ vermittelt relevante Grundlagen der europäischen Rechtslage unter anderem zu Fragen des Vertragsrechts, Urheberrechts, Veranstaltungsrechts, Arbeits- und Steuerrechts und geht auf rechtliche Besonderheiten des E-Commerce ein. Studierende werden darauf vorbereitet, gültige Rechtsgrundlagen für ihre Tätigkeit in deutschsprachigen und internationalen Musikmärkten zu verstehen und selbst zu erstellen. Im Studiengang sollen motivierte Studierende durch das Verknüpfen von Kompetenzen in den musikwirtschaftlichen Bereichen Recht und Finanzierung qualifiziert werden, sich den Anfor-

derungen des sich schnell wandelnden europäischen und globalen Musikmarktes zu stellen und für ihre Berufstätigkeit in der nationalen und internationalen Musikwirtschaft weiterzubilden. Der Lehrgang schließt in zwei Semestern als Certified Program ab. Das Land Niederösterreich gewährt NÖ ArbeitnehmerInnen eine Bildungsförderung in Höhe von 50 bis 80 Prozent der Kurskosten für berufsspezifische Weiterbildung, die zur Arbeitsplatzsicherung dient. n MEHR ZUM LEHRGANG Der Lehrgang „Musik und Recht“ geht auf die aktuellen Rechtsproblematiken des Musikgeschäfts ein und wendet sich an JuristInnen, MusikerInnen, Musikschaffende, Musiklehrende, VeranstalterInnen sowie an MitarbeiterInnen von Verlagen, Tonstudios, Labels und Agenturen. Der Einstieg in den Lehrgang ist jederzeit möglich. Er kann in zwei Semestern als Certified Program absolviert werden, oder bei Buchung von einzelnen Lehrveranstaltungen in ein bis zwei Tagen mit einem Zertifikat abschließen.

ì Klick! www.donau-uni.ac.at Seite 11


EN IER ! M OR TZT F E N J I H s SIC tenlo an: s E I o k S n Sie hrer

fü er Ford n Studien t/ e ac.a u . i e n n den u-u ona uehrer d . f w ww tudien s

DONAU-UNIVERSITÄT KREMS IN ZAHLEN

Foto: Donau-Universität Krems / Suzy Stöckl

Studierende insgesamt: 8.641 aus 91 Ländern Durchschnittsalter: 39,9 Jahre Anteil der ausländischen Studierenden: 29% Anteil der weiblichen Studierenden: 44% AbsolventInnen insgesamt: 17.833

BILDUNGaktuell

Stand Wintersemester 2014/15 Quelle: www.donau-uni.ac.at/uniinzahlen

Universitätslehrgänge in den Bereichen: » Medizin, Gesundheit und Soziales » Wirtschaft und Unternehmensführung » Recht, Verwaltung und Internationales » Bildung, Medien und Kommunikation » Kunst, Kultur und Bau

Spezial

Seite 12


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.