BIOBOOM.DE
DAS MAGAZIN FÜR KOPF UND BAUCH
IMMER SCHÖN IM KREIS
Cradle to Cradle HIER L ÄUF T’S RUND
Pflanzen, Tiere, Menschen auf dem Bio-Hof OHNE MUH UND MÄH
Milch ist nicht alternativlos GEWINNEN KOCHBÜCHER + HEIMAT IM GLAS + WEIL WIR ESSEN LIEBEN
B I O - B R O TA U F S T R I C H PA K E T E
mitgegeben von:
H E R B S T 2 0 1 8 | G R AT I S
Folge uns Meine Kraft- und Ruhe-Insel: Die Morgenroutine einer Single-Mom Vom Morgenmuffel zum morgendlichen Genussmensch Von Kathi Klaudel in Bio-Family Die ersten Morgenstunden sind für die meisten Menschen die stressigsten des gesamten Tages. Alles muss schnell gehen. Alles ist eine einzige Hetzjagd durch Küche, Bad und Schlafzimmer, bis man völlig aus der Puste im Auto oder der Bahn sitzt und zur Arbeit fährt. Das war bei mir früher ähnlich. Mehr noch – meine Eltern sind bis heute der festen Überzeugung ich sei ein Morgenmuffel. Nix da! Dank meiner selbstgewählten Morgenroutine genieße ich die ersten Stunden des neuen Tages mittlerweile in vollen Zügen. Die einzelnen Elemente dafür, habe ich aus der Achtsamkeitslehre, dem Ayurveda und meinem geliebten Yoga geklaut.
/dennsBiomarkt /dennsOesterreich
Themen Bio-Branche Bio-Family DIY Emelys Zickenzone Helden des Alltags Naturkosmetik Naturtextilien Saisonale Rezeptideen
Autoren Ariane Bille Erbse Huth Kathi Klaudel Julia Keith Renée Herrnkind
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Von Erbse Huth in Bio-Leben
Dieses Jahr ist mein zweites mit einem eigenen Balkon mitten in der Stadt. Nachdem ich zuerst bemüht war, ihn mit einigen wenigen Bienenblumen zu bestücken und der Fokus eher auf der Vogelfütterung lag, wurde es diesen Frühling ganz anders. Meine drei Wohnungskatzen haben endlich ihren Platz draußen auf dem Balkon bekommen. Und so war klar, dass die Vogelfütterung vorerst ein Ende finden musste. Das ist mir gar nicht so leicht gefallen, aber wenn ich jetzt sehe wie glücklich die drei an der frischen Luft sind, will ich ihnen dieses Vergnügen natürlich nicht mehr verwehren. Dadurch fand ich etwas mehr Zeit, um mich intensiver mit Wildbienen zu beschäftigen und den Balkon nach und nach in eine kleine Wildbienen-Oase zu verwandeln. Ich konnte so viele Ideen sammeln, dass ich mich bereits auf das nächste Frühjahr freue und hoffe, dich nachfolgend ein wenig damit anstecken zu können.
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INHALT
4 DER KREISLAUF ALS FORTSCHRITT. Schneller, höher, weiter – sowohl in der Landwirtschaft als auch im Konsum haben wir uns immer weiter weg vom Kreislaufmodell und hin zu linearen Abläufen bewegt. Vieles spricht dafür, den Kreislauf als Modell nachhaltigen Wirtschaftens (wieder) zum Standard der Zukunft zu machen – unser Schwerpunkt-Thema in dieser Bioboom-Ausgabe. Bioboom-Autor Jörg Oberwittler hat die Cradle to Cradle-Bewegung unter die Lupe genommen: Damit es rund läuft, setzt sie auf geschlossene Rohstoff-Kreisläufe, und zwar auch für Waschmaschinen, Smartphones und Co. Das wiederum soll uns Konsum ohne schlechtes Gewissen ermöglichen – ein Konzept, das theoretisch durchaus überzeugen kann, aber nicht so einfach umzusetzen ist – und auch kritische Stimmen auf den Plan ruft. Wie Kreislaufwirtschaft in der Bio-Landwirtschaft, in diesem Falle nach dem Demeter-Prinzip, funktioniert, das hat sich BioboomAutorin Kristin Kasten auf dem Lobacher Hof angeschaut. Ein großes Umdenken, ein Zurück zu den Wurzeln, hat auch beim Thema Ernährung eingesetzt: Verwerten statt verschwenden, weniger Exotisches, mehr Heimisches aus Nutzgarten, Wald und Wiese. Dabei wird eine Menge Wissen wiederentdeckt, das für die Vor-Wirtschaftswunder-Generation noch selbstverständlich war. Wir stellen zwei Bücher vor, die sich genau dieser Themen annehmen. Wer mit dem traditionellen Lebensmittel Milch aus ethischen oder ernährungsphysiologischen Gründen Probleme hat, greift zu einer der zahlreichen Alternativen: BioboomAutorin Annette Sabersky stellt sie vor. Und außerdem finden Sie natürlich in dieser Ausgabe Tipps zum Naturkosmetik-Einkauf, spannende Produkte und Rezepte zum Ausprobieren. Viel Spaß beim Lesen und genussreiche Herbsttage wünschen Ihnen
Jeanine Tovar und das Bioboom-Team
EDITORIAL
THEMEN UND MENSCHEN Monsanto/Kinderernährung/ Rückwürfe IMMER SCHÖN IM KREIS Cradle to Cradle denkt Rohstoff kreisläufe neu
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Zu vieles bleibt offen Grundlegende Veränderung statt Klein-Klein
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EINBLICK Hier läuft‘s rund Wie Pflanzen, Tiere und Menschen auf dem Lobacher Hof zusammenleben
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KOCHEN Wider die Lebensmittelverschwendung Rezept: Resterollen Gewinnen: Sach-/Kochbuch ›Weil wir Essen lieben‹
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KOCHEN Traditionelle Schätze aus Garten, Wald und Hecke Rezept: Hagebuttenmus Gewinnen: Kochbuch ›Heimat im Glas‹
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GUT ESSEN Erbsen/Honig/Mandel/Dinkel/Reis… Gewinnen: Brotaufstrich-Paket
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WA R E N W I S S E N Ohne Muh und Mäh Milch ist nicht alternativlos
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GUT LEBEN Quetschbeutel/Effektivität/Gute Nächte/Rosiges/Wascherde/Brotbeutel
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U P DAT E N AT U R KO S M E T I K Mit Brief und Siegel Echte Naturkosmetik erkennen
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LESER/IMPRESSUM
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BIO MIT MEHRWERT Quinoa aus Norddeutschland
bioboom.de
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MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN
DAUERBRENNER GENTECHNIK GLYPHOSAT UND KREBS
URTEIL GEGEN MONSANTO > Vor Gericht hat der krebskranke Dewayne Johnson gesiegt: Eine Geschworenenjury in San Francisco entschied einstimmig, dass die Bayer-Tochter Monsanto ihm 289 Millionen US-Dollar Schadenersatz zahlen soll. Es ist die erste Entscheidung von voraussichtlich mehreren Tausend Klagen, bei denen es um Gesundheitsschäden durch den HerbizidWirkstoff Glyphosat gehen wird. Das Urteil im Fall Johnson könnte Signalwirkung für die anderen Prozesse haben. Mehrere Jahre hatte der 46-jährige Johnson die Grünanlagen eines kalifornischen Schulzentrums gepflegt, bevor er 2014
Lymphdrüsenkrebs bekam. Er führte die Krebserkrankung darauf zurück, dass er regelmäßig Monsantos glyphosathaltige Unkrautvernichter versprühte. Die Geschworenen folgten dieser Argumentation und legten Monsanto zur Last, vorsätzlich nicht vor diesem Risiko gewarnt zu haben. Monsanto will gegen das Urteil Berufung einlegen. Damit ist offen, ob Johnsons Frau und seine Kinder die 289 Millionen Dollar tatsächlich erhalten werden. Denn in der Vergangenheit wurden so hohe Schadenersatzsummen von der nächsten Instanz schon deutlich reduziert. Für den Chemiekonzern Bayer,
der Monsanto erst im Juni für 63 Milliarden US-Dollar gekauft hatte, ist der Schaden in jedem Fall enorm. Die BayerAktie brach nach dem Urteil um mehr als zehn Prozent ein. Damit verlor der Chemiekonzern zehn Milliarden Euro an Börsenwert. Dewayne Johnson wird es das Leben kosten. Aber er hoffe, so sagte er nach dem Urteil, dass sein Prozess anderen helfen und die Menschen auf das Problem Glyphosat aufmerksam machen könne. < r Vera Fischer | Informationsdienst Gentechnik
w keine-gentechnik.de
HARTZ IV-SATZ
REICHT NICHT FÜR VOLLWERTIGE KINDERERNÄHRUNG > 2,77 Euro pro Tag – mit dieser Summe pro Tag sollen Hartz IV-Empfänger Kinder bis zum 6. Lebensjahr gesund und vollwertig ernähren. Bloß: Das ist schlicht nicht möglich, mahnen Ernährungswissenschaftler der Fachgesellschaft Society of Nutrition and Food Science (SNFS) mit Sitz an der Universität Hohenheim. Denn es geht nicht allein um die Kalorien: Entscheidend ist die ausreichende Versorgung mit allen Nährstoffen. Kinder brauchen für Wachstum und eine gesunde Entwicklung abwechslungsreiche Ernährung. Nur mit genügend Obst und Gemüse, Milchprodukten, Fleisch und Eiern, er-
gänzt durch Kartoffeln, Reis und Nudeln wird sichergestellt, dass die Kinder genügend Energie und Eiweiß und nicht zuletzt Vitamine, Mineralien und Spurenelemente zu sich nehmen. Prof. Dr. Hans Konrad Biesalski, Ernährungsmediziner an der Universität Hohenheim, warnt: ›Es gibt zahlreiche Untersuchungen dazu, dass die Qualität eines Lebensmittels, also die Menge an enthaltenen Mikronährstoffen, mit sinkendem Preis abnimmt, während der Energiegehalt zunimmt‹. Das Kind werde damit zwar satt, nehme aber zu viele Kalorien und zu wenig Mikronährstoffe auf. ›Es kommt zu dem, was wir als ‚double burden‘ be-
Bioboom
MELDUNGEN
zeichnen: Übergewicht bei unzureichender Versorgung mit Mikronährstoffen.‹ Es drohten Entwicklungsstörungen, die nicht nur das körperliche Wachstum, sondern auch die geistige Entwicklung beträfen. Deshalb appellieren die Forscher an die Politik, den Hartz IV-Regelsatz zu erhöhen, rund 4 Euro brauche es, um eine gesunde Ernährung für Kinder unter 6 Jahren zu gewährleisten. Auch Möglichkeiten wie kostenloses Essen in Kitas und Ganztagsschulen könnten einen Beitrag zur Lösung des Problems bringen. Die komplette wissenschaftliche Stellungnahme findet sich auf der Website.< w snfs.org
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MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN
RÜCKWURF GILT NICHT
> In den Schleppnetzen internationaler Fischereiflotten landen bei jedem Fang auch kleine, junge Fische und Meerestiere, die nicht als Speisefisch verkauft werden können. Damit dieser Beifang nicht auf die vorgeschriebenen Fangquoten angerechnet wird, werden die Tiere häufig halbtot zurück ins Meer geworfen, darunter auch der beliebte NordseeKabeljau. Dies verstößt gegen das Rückwurfverbot. Wertvolle Arten sind schon jetzt bedroht und müssen geschützt werden. Die Deutsche Umwelthilfe
(DUH) fordert zur EU-weiten Umsetzung des Rückwurfverbots verantwortungsvolle Fangpraktiken und bessere Kontrollen. Die Fischerei müsse vollständig dokumentiert werden, um das Ausmaß der Rückwürfe zu beziffern. Meeresschutzgebiete in Nord- und Ostsee dürften nicht nur auf dem Papier bestehen. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, hat die DUH eine OnlineProtestaktion gegen illegale Fischrückwürfe gestartet – mit Unterstützung. In selbstgedrehten Videos machen Promi-
Fotos: duh
DEUTSCHE UMWELTHILFE WILL ILLEGALE FISCHRÜCKWÜRFE STOPPEN
nente und Aktivisten wie Schauspielerin Marion Kracht oder Politikerin Renate Künast auf das Problem aufmerksam, indem sie vollbekleidet ins Wasser springen. Wer mitmachen will, muss nicht unbedingt ein kaltes Bad nehmen, sondern kann sich einfach online an der E-MailAktion beteiligen. < w duh.de/stopptrueckwuerfe
immer schรถn im kreis
VON DER WIEGE BIS ZUR WIEGE, STATT BIS ZUR BAHRE: CRADLE TO CRADLE WILL ROHSTOFFKREISLร UFE NEU DENKEN.
CRADLE TO CRADLE
Die Natur verschwendet nichts.
Alle Stoffe werden wiederverwertet. Ein ewiger Kreislauf. Die Bewegung ›Cradle to Cradle‹ – Englisch für ›Von der Wiege zur Wiege‹ – will dieses Prinzip auf unser Wirtschaftssystem übertragen und Produktions-Prozesse völlig neu denken. Auch immer mehr Bio-Unternehmen finden Gefallen an dem Ansatz: Aber es gibt gewichtige Unterschiede zwischen Bio und Cradle to Cradle. Europas größter Heilpflanzengarten liegt am Rande der Schwäbischen Alb nahe Schwäbisch Gmünd bei Stuttgart. Auf 23 Hektar – das entspricht einer Fläche von 32 Fußballfeldern – gedeihen 160 Heilpflanzenarten, darunter heimische Arten wie die Ringelblume, Johanniskraut und Blauer Eisenhut, aber auch exotische Pflanzen wie die Artischocke, die wärmere Gefilde bevorzugen und deshalb im Gewächshaus stehen.
Braungart und dem US-amerikanischen Architekten William McDonough im gleichnamigen Buch beschrieben wurde. Kein Stoff wird verschwendet, alles fließt in den Kreislauf zurück. ›Ökoeffektivität‹ nannten die Autoren dieses Prinzip. So, wie es die Natur seit Jahrmillionen vormacht. Jeder Stoff ist ein Wertstoff, der von einem Tier oder eine Pflanze gebraucht wird. Sogar wir Menschen werden nach unserem Tod wieder Teil dieses Kreislaufs. Wahrlich effektiv. Davon können sich Besucher im ›Erlebniszentrum‹ in Schwäbisch Gmünd überzeugen.
zu radikal?
R Allerdings:
Der Heilpflanzengarten der Weleda AG für Naturkosmetik und anthroposophische Arzneimittel exis-
tiert bereits seit 1950 und damit viel länger als die Cradle to Cradle-Bewegung. ›Wir bewirtschaften den Heilpflanzengarten bio-dynamisch‹, erklärt Tobias Jakob von der Unternehmenskommunikation. ›Der Garten ist nicht nur Ausprobieren einer Kreislaufwirtschaft nach ‚Cradle to Cradle’, sondern ein fester Bestandteil unseres Produktionsprozesses. Der Ansatz der Kreislaufwirtschaft ist ja bereits viel älter‹, ergänzt Jakob und bezieht dies auf den Begriff des ›Hof-Organismus‹ des ältestes Bio-Verbands Demeter, den es bereits seit 1928 gibt. Dann sind Bio und ›Cradle to Cradle‹ also ein und dasselbe? Jein. Beiden geht es um Kreisläufe. ›Cradle to Cradle‹ will ein Ende der Plastikflaschen, die im Meer landen und am Ende zermahlen im Magen von Fischen
nach dem vorbild der natur
RAus den geernteten Heilpflanzen entstehen Tinkturen für Arzneimittel, nach der Abpressung bleiben Pflanzenreste übrig, die im Heilpflanzengarten zu Kompost werden, der den Boden anreichert und die Zahl der darin lebenden Mikroorganismen erhöht. Ein perfekter Kreislauf – und ein perfektes Beispiel für ›Cradle to Cradle‹, ein Konzept, das 2002 von dem deutschen Chemiker Michael
Bioboom
Kein Stoff wird verschwendet, alles fließt in den Kreislauf zurück.
THEMA
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IMMER SCHÖN IM KREIS
Der Mensch nicht als Schädling, sondern als Nützling für unseren Planeten? gefunden wird, will keine Wärmeschutzdämmung für Ein-Familien-Häuser, die niemals wiederverwendet werden kann, wenn das Haus einmal abgerissen wird. Cradle to Cradle will geschlossene Stoffkreisläufe, bei denen nichts Abfall wird. Aus jedem Schreibblock, jeder Zeitung soll wieder tadelloses Papier für Neues entstehen. Wäre da nicht die Problematik, dass bestimmte Druckfarben mit ihren enthaltenen Schwermetallen leider nicht erlauben, dass hieraus neues Papier entsteht, sondern höchstens Toilettenpapier. Kritiker sehen ›Cradle to Cradle‹ daher als zu radikalen Ansatz, der es zwar gut meint, aber an der heutigen Realität der Wirtschaft doch vorbei gehe. ›Dazu wollen wir uns nicht äußern. Wir machen keine Aussage pro Bio oder pro Cradle to Cradle‹, winkt eine Gesprächspartnerin am Telefon ab, die sowohl biozertifizierte als auch Cradle to Cradlezertifzierte Produkte vertreibt. Und schiebt hinterher: ›Aber wenn sie mich persönlich fragen: ein heikles Thema...‹ Auch an anderer Stelle heißt es, bei Cradle to Cradle gehe man die Sache doch recht verbissen an.
lich und entspannt erklärt er das Konzept. Vorsitzende seiner Organisation ist Monika Griefahn, ehemalige Umweltministerin von Niedersachsen, Mitbegründerin von Greenpeace und die Frau von Michael Braungart. In den 1980ern haben sich beide kennen- und lieben gelernt. Braungart war ambitioniert dabei, als die Umweltbewegung gegen Atom-
>wir sind nicht zu viel<
stand der Berliner Organisation ›Cradle to Cradle‹ wirkt nicht verbissen. Sach-
kraftwerke demonstrierte, sich auf Gleisen ankettete und für bessere Luft auf die Straße ging. Was ihm nicht gefiel, war die unterschwellige Botschaft der deutschen Umweltbewegung, dass der Mensch in seinem Konsum letztlich ein Problem sei und sich deswegen permanent schlecht fühlen müsse: Verbrauche nicht zu viel Ressourcen, schränke dich ein, gleiche deinen CO2-Abdruck aus… Braungart wollte kein Problem sein, son-
Bioboom
THEMA
Sich nicht schlecht fühlen müssen
RTim Janßen, geschäftsführender Vor-
dern Teil der Lösung. Deswegen postuliert er: Der Mensch sei kein Schädling, sondern könne ein Nützling für unseren Planeten sein. 7,6 Milliarden Menschen leben derzeit auf der Erde. ›Wir sind nicht zu viel‹, sagt Tim Janßen. ›Die Biomasse der Ameisen beträgt 28 Milliarden Lebewesen gegenüber uns 7,6 Milliarden Menschen. Die Ameise ist nützlich, ohne sie könnten wir keine Biomasse effizient zerkleinern. Ohne sie gäbe es keine Regenwälder.‹ Bloß, so die Kritik, die Ameise fährt keinen Mittelklasse-Wagen, sie sitzt nicht im Urlaubsflieger nach Mallorca und sie isst auch nicht diese leckeren Flugmangos, direkt aus Südamerika. Jan-
ßen führt das Beispiel der biologischen Landwirtschaft Sekem in Ägypten an. Ein Land, das zu 91 Prozent aus Wüste besteht und seinen Einwohnern nur entlang des langen Nil-Flusses fruchtbaren Boden beschert. Umso sorgsamer geht das Sekem-Projekt mit dem Ackerland um: Der fruchtbare Boden ist reich an organischen Substanzen, kann dadurch mehr Wasser speichern, hat mehr Bodennährstoffe, die Pflanzen gedeihen
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IMMER SCHÖN IM KREIS
lassen. Durch spezielle Fruchtfolgenwechsel wird der Boden zusätzlich geschont. Zudem macht die Initiative zusätzlich Wüstenboden urbar. Studien bestätigen dem Projekt, laut der Cradle to Cradle e.V., dass der Bio-Boden deutlich mehr CO2 pro Hektar speichert als konventionell bewirtschaftete Vergleichsflächen. Auch hier ein Beispiel, das eine perfekte Bio-Kreislaufwirtschaft im Einklang mit der Natur zeigt.
Zu viele Kreisläufe bleiben offen
RIm größeren Maßstab stößt das allerdings an seine Grenzen. ›Sobald ein Obst den Hof verlässt, ist es doch aus dem Kreislauf raus‹, sagt Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). Er hegt viele Sympathien für Cradle to Cradle und sieht unterm Strich viele Gemeinsamkeiten, doch ›Cradle to Cradle‹ spiele im BÖLW derzeit nur eine kleine Rolle. Warum, das erklärt er so: Was ›Cradle to Cradle‹ für die Wirtschaft ist, sei doch Bio für die Landwirtschaft: eine Kreislaufwirtschaft, die die Ressourcen wie die Qualität des Bodens schont, die Artenvielfalt fördert, auf künstliche Pestizide verzichtet und sich für das Tierwohl stark macht. ›Wir müssen Bio aber auch weiterdenken‹, sagt wiederum Tim Janßen. ›Es gibt bis jetzt noch kein Bio-Label, bei dem auch der Mensch ein klarer Teil des Kreislaufs ist. Jetzt entnehmen wir dem Boden Wertstoffe, wie zum Beispiel Phosphor, bringen diese aber nicht wieder zurück.‹ Damit meint Tim Janßen nicht die Rückkehr zum Plumpsklo, bei dem die Ausscheidungen des Bauern wieder auf dem Feld landen, sondern die übergeordnete >Es gibt bis jetzt Frage, wie wir zum Beispiel noch kein Bio-Label, bei mit unseren Ausscheidundem auch der Mensch gen generell umgehen, die im Abwasser landen, aber ein klarer Teil des nicht wirklich abgebaut Kreislaufs ist.< werden. ›Der Kreislauf stockt hier bei Stoffen wie Medikamenten- oder Schwermetall-Rückständen aus Druckfarben von Zeitungen, aus denen dann das Recycling-Klopapier hergestellt wird.‹ Felix Prinz zu Löwenstein sieht die Phosphat-Rückgewinnung ebenfalls als großes Thema. Hier entziehe der Mensch dem Boden in der Tat einen wertvollen Rohstoff. Und nicht nur das: mit Kunstdüngern pumpe die konventionelle Landwirtschaft viel zu viel Masse in den Naturkreislauf. ›Jährlich düngen Bauern 160 Kilogramm Stickstoff auf einen Hektar Ackerland, davon kommen aber nur 90 Kilogramm in der Pflanze an – der Rest landet im Grund- oder Oberflächenwasser sowie in der Atmosphäre.
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IMMER SCHÖN IM KREIS
Diese Verschwendung zu mindern, wäre schon ein großer Schritt.‹ Felix Prinz zu Löwenstein sieht hier die Politik in der Pflicht, diese wirklichen Kosten und verbrauchten Ressourcen bei den Lebensmitteln endlich einzupreisen. ›Jetzt haben wir billige Lebensmittel, aber dafür rasant steigende Wasserpreise und explodierende Kosten im Gesundheitssystem, weil sich zu viele Menschen eben doch falsch ernähren und dies auf Kosten der Gesundheit geht.‹
Grundlegende Veränderung statt Klein-klein R Tim
Janßen mag diesen erhobenen Zeigefinger nicht mehr sehen. ›Wir reden viel zu viel über Einschränkung: darüber weniger Strom zu verbrauchen, einen geringeren CO2-Fußabdruck zu haben, weniger Fleisch zu essen. Das sind alles klassische Effizienzfragen. Wir wollen aber zuerst über Effektivität diskutieren: Was ist unser Ziel? Was stellen wir her? Ist das kreislauffähig? Statt die falschen Produkte zu optimieren, sollten wir endlich die richti-
gen herstellen.‹ Der Earth Overshoot Day, der verdeutlicht, wann die Menschheit die regenerierenden Ressourcen auf der Erde verbraucht hat, rückt jedes Jahr auf dem Kalender näher. Für Tim Janßen der Warnschuss: ›Wir müssen jetzt aufhören mit diesem Klein-Klein, sondern unsere Wirtschaftsweise grundlegend verändern!‹
Weniger Verpackung oder bessere Verpackung? R Über
das Thema Verpackung sind die Deutschen in diesem Kontext vielleicht derzeit am besten ansprechbar. Viele sorgen sich um Plastikberge im Meer, Plastikteile im Magen von Tieren. ›Unverpackt‹-Läden finden in vielen Städten mehr und mehr Anhänger. Ginge es nach Michael Braungart, könnten wir so viele Plastiktüten verbrauchen, wie wir wollen – ließe sich der Kunststoff endlos zu neuen Tüten ver-
arbeiten oder sie beständen zum Beispiel aus Cellulose und zersetzten sich tatsächlich auf einem Kompost. ›Das bestreite ich heftig‹, entgegnet hier nochmal Felix Prinz zu Löwenstein. ›Denn auch für die Herstellung einer CelluloseTüte wird Energie verbraucht. Und wir werden nie in der Lage sein, unseren derzeitigen Primärenergie-Verbrauch allein durch Wind, Wasser und Sonnenenergie abzudecken. Wir müssen zu weniger Energieverbrauch kommen!‹ Das Thema Verpackungen wird derzeit in der Bio-Branche heiß diskutiert: Warum muss eine Bio-Gurke eingeschweißt werden? Warum benötigt eine Bio-Schokolade zwei Verpackungshüllen? 110 Kilogramm Plastik verbraucht ein Deutscher durchschnittlich pro Jahr, sagt Löwenstein: ›Dann ist es doch höchst sinnvoll darüber nachzudenken, ob es nicht doch weniger sein darf, statt alles auf Cellulose-Basis herzustellen.‹
Das Thema Verpackungen wird derzeit in der Bio-Branche heiß diskutiert >Statt die falschen Produkte zu optimieren, sollten wir endlich die richtigen herstellen.<
Ökoeffektivität versus Ökoeffizienz
RVielleicht liegt die Wahrheit – wie so oft – in der Mitte. Statt ›entweder oder‹ wird es auf ›sowohl als auch‹ hinauslaufen, meint Ulrich Walter, Geschäftsführer von Lebensbaum, Hersteller von
Bioboom
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IMMER SCHÖN IM KREIS
fruchtige & nussige
Gewürzen, Tee und Kaffee. Er sitzt im Beirat der Organisation ›Cradle to Cradle‹, das Thema ist ihm ein Herzensanliegen. ›Ich finde den ressourcenschonenden Ansatz richtig. Er ist das, was wir im Bio-Bereich auch wollen. Deshalb braucht es Forschung, Bio-Firmen, die mitmachen, und Öffentlichkeitsarbeit, um die Menschen zu erreichen.‹ Beide Ansätze könnten, findet Ulrich Walter, voneinander profitieren. Aber es brauche auch seine Zeit, bis sich in der Bevölkerung dieser neue Denkansatz durchsetzen könne: ›Denken Sie an Bio: Die Bio-Bewegung besteht seit 40 Jahren und noch immer liegen wir bei einem Marktanteil von 5,7 Prozent.‹ Er setzt auf den Cradle to Cradle-Kongress, der am 14. und 15. September in Lüneburg stattfindet, und hofft darauf, dass dort auch viele Vertreter der BioBranche dabeisein werden. Felix Prinz zu Löwenstein könnte sich, sollte er kon-
to Cradle zu diskutieren. Er würde ihm dann von seinem Besuch bei einem sehr großen Winzer für Bio-Wein am Bodensee erzählen. Der füllt seinen Wein in Mehrwegflaschen ab und hat sich von einer örtlichen Universität vor einiger Zeit mal ausrechnen lassen, bis wohin er diese Mehrwegflasche hin- und zurücktransportieren lassen kann, bis deren Klimabilanz schlechter wird als die Einwegflasche, die man nach dem Cradle to Cradle-Gedanken einschmelzt und hieraus wieder eine neue macht. ›Die Grenze liegt ein paar Kilometer nördlich über Hamburg‹, sagt er – eine Fahrt quasi durch die gesamte Bundesrepublik. ›Dieses Beispiel macht deutlich, dass wir immer genau hinschauen müssen und sämtliche Produktionskosten mit berücksichtigen müssen.‹ Die Bio-Mehrwegflasche brauche sich gegenüber einer ›Cradle to Cradle‹-hergestellten Einweg-
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kret gefragt werden, durchaus vorstellen, mal mit Michael Braungart auf dem Podium über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Bio und Cradle
bioboom.de
flasche nicht zu verstecken. Ein Beispiel, das für ihn auch zeigt: Bio ist auf dem richtigen Weg. r Jörg Oberwittler w c2c-kongress.de
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HIER LÄUFT’S RUND.
Möglichst geschlossene Kreisläufe, ein Zusammenleben von Pflanze, Mensch und Tier wie in einem lebendigen Organismus: Das ist das Ideal des ökologischen, insbesondere des Demeter-Anbaus.
S BIOLOGISCH-DYNAMISCHE LANDWIRTSCHAFT
G
Fotos: Kristin Kasten
roße Vielfalt auf kleiner Fläche: Bio-Landwirt Malte Bauer baut auf seinem Demeter-Hof im sächsischen Rackwitz bis zu 30 verschiedene Gemüsesorten und Kräuter ressourcenschonend und nachhaltig an. Sein Hof ist ein lebendiger Organismus, in dem Menschen, Tiere, Pflanzen und Böden aufeinander angewiesen sind und voneinander profitieren. Ein Kreislauf, der allen zugutekommt.
benötigen. Auf dem Misthaufen selbst wächst derweil Gemüse. ›Die Schweineund Pferdemisthaufen lassen wir mit Kürbis bewachsen.‹
Der Boden im Mittelpunkt
Gesund soll er sein, sein Boden, artenreich, vital, voller Leben. Dafür nimmt Malte Bauer viel zusätzliche Arbeit in Kauf. Gerade schiebt er die ›STATT DIE AUBERGINE MIT EINER FOLIE Silage, die um die AubergiABZUDECKEN, NUTZEN WIR nenpflanze aufgeschichtet SILAGE. SO KANN SICH EIN ist, zur Seite und legt zarte GANZ ANDERES BIOTOP Haarwurzeln frei, die in das ENTWICKELN, GANZ ANDERE ORGANISMEN.‹ durch Gärung konservierte Grünfutter eingewachsen sind. ›Statt die Aubergine mit einer Folie abzudecken, nutzen wir Silage. So kann sich ein ganz andeAuch auf dem Lobacher Hof greifen die res Biotop entwickeln, ganz andere OrgaKreise von Tierhaltung und Landbau ineinander, obwohl auf dem Hof selbst nur nismen.‹ Dann entdeckt er einen kleinen wenige Tiere leben. Zwanzig Hühner, ein Käfer, der sich fleißig durch ein Blatt der paar Schafe und Schweine. Die Schweine Pflanze futtert. ›Die Larve von dem Karbekommen die Reste aus dem Gemütoffelkäfer pflücken wir mit der Hand von seanbau als Futter, die Schafe Heu aus der Aubergine, da suchen wir jede einzelne Kleegras und anderen Pflanzen, die als Pflanze ab.‹ Eine Sisyphusarbeit. Zwischenfrüchte auf den Äckern wachKürbisse vom Misthaufen sen. ›Und unser Nachbar hat zwei Pferde, die nur Bio gefüttert werden, von ihnen Mit organischem Dünger, Fruchtfolbekommen wir zusätzlichen Mist. Zusamgen und viel Liebe zur Natur erhält Malte Bauer [48], die Gesundheit seiner Pflanmen mit dem, was wir selber produzieren, zen und des Bodens – der Grundlage zur reicht das für die Düngung unserer Böden Erzeugung von gesunden, naturbelasseaus.‹ Der tierische Mist wird komposnen Lebensmitteln. Der Lobacher Hof tiert und liegt dann mindestens ein Jahr, in Sachsen wirtschaftet biologisch-dybevor er in die Gewächshäuser und auf den Flächen aufgebracht wird, auf denen namisch, also nach den Richtlinien des im Folgejahr Pflanzen wie Kohl, Sellerie Demeter-Bundes. Das Ideal: eine mögund Kartoffeln stehen, die viel Stickstoff lichst geschlossene Kreislaufwirtschaft.
Kreisläufe, wie dieser Futter-MistKreislauf, sind das Fundament des ökologischen Landbaus. Sie schonen die Umwelt und machen den Landwirt unabhängig von Kunstdünger. Chemische Pflanzenschutzmittel und künstlicher Dünger sind, wie überall im Bio-Anbau, tabu. ›Wir arbeiten nur mit handgefertigten biologisch-dynamischen Präparaten.‹ In den Gewächshäusern setzt der Landwirt Brennesseljauche ein. ›Dafür nimmt man Brennesselpflanzen, legt sie im Wasser ein, deckt sie ab und lässt sie eine Woche im Wasser gären bevor man sie aufbringt.‹ So ist der Boden bestens vorbereitet, um neues Saatgut aufzunehmen. Malte Bauer kennt alle Tricks und Kniffe, wenn es um die Erhaltung der Bodengesundheit geht. Er ist auf einem biologisch geführten Hof in Bad Vilbel groß geworden. Ein eigener Hof war für den Landwirtschaftsmeister, der stets in Demeter-Betrieben gearbeitet hat, lange undenkbar. ›Doch nachdem ich ein bisschen durch die Welt gekommen bin, wurde mir klar, dass es das ist, was mich glücklich macht.‹ Fünf Jahre suchte er nach dem passenden Hof, 2007 wurde er in Rackwitz bei Leipzig fündig und zog mit seiner Familie hierher. Sie starteten mit einem Hektar Gemüseanbau, bauten einen Lieferservice auf. ›Wir haben ganz klein angefangen, hatten anfangs nur drei Kunden und mussten viel Werbung machen‹, erinnert sich der Bio-Landwirt. ›Irgendwann hatten wir die Sicherheit, dass es
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Kooperieren statt konkurrieren
Das Gemüse, die Kräuter und die Backwaren werden nicht nur im eige-
nen Hofladen und Bio-Läden vermarktet. Malte Bauer bietet seine Erzeugnisse auch im Netzwerk der Marktschwärmer an. Über das Online-Portal des sozialen Start-ups können Kunden direkt beim Erzeuger bestellen. Kunde und der Produzent treffen sich einmal in der Woche an einem definierten Ort und Termin, dort holen die Kunden dann ab, was sie bestellt haben. ›Und ich als Produzent ernte nur das, was bestellt wurde. Es kann also nicht passieren, dass ich wieder etwas mit nach Hause nehme, wie es auf dem normalen Markt üblich ist.‹ Denn das ist Malte Bauer wichtig und gehört für ihn zur Kreislaufwirtschaft dazu: Nur so viel zu produzieren, wie gebraucht wird. Falls das trotz guter Planung mal nicht gelingt: Ungenutzt bleibt es trotzdem nicht. ›Einen Teil der Gemüseabfälle und der übrig gebliebenen Feldfrüchte bekommen die Schweine, der Rest bleibt auf dem Feld zurück oder wird kompostiert. So oder so kommt es dem Boden wieder zugute.‹
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läuft und alles, was wir anbauen, auch vermarktet werden kann.‹ Jahr für Jahr haben die Bauers ihr Sortiment vergrößert. 2011 konnte Malte Bauer den Grund und Boden in Kooperation mit einem Partner vom Vorbesitzer kaufen. ›Heute bewirtschaften wir in der Gärtnerei 4,5 Hektar Boden und zusätzlich 1.000 Quadratmeter im geschützten Anbau unter Folientunnel. Wir haben mit 15 verschiedenen Produkten angefangen und sind mittlerweile über das Jahr verteilt bei 25 bis 30 Produkten angekommen.‹ Zusammen mit dem Hof übernahm Malte Bauer 2011 auch die Bio-Mühlenbäckerei und vier Ferienwohnungen, die an den Hof angeschlossen sind.
Neue Wege im Direktverkauf
Ernte gut, alles gut Auf dem Weg zum Acker stehen bereits zarte Salatpflanzen in Kästen bereit, ein paar Schritte weiter wachsen schon dicke, saftig-grüne Salatköpfe aus dem Boden. ›Im Mai und Juni haben wir am meisten zu tun, müssen säen und pflanzen, investieren viel Zeit in die Pflege unserer Kulturpflanzen. Gleichzeitig ist dann auch schon die Ernte im Gange.‹ Im Hochsommer ist es dagegen eher ruhig. ›Die Leipziger sind dann gerne im Urlaub. Das ist manchmal ein Problem mit den Tomaten und den Gurken, da muss man aufpassen, dass wir nicht zu viel produzieren.‹ Ein paar Meter neben den Salatköpfen pflanzen die beiden Auszubildenden Felix und
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Fotos: Kristin Kasten
NUR SO VIEL ZU PRODUZIEREN, WIE GEBRAUCHT WIRD. FALLS DAS TROTZ GUTER PLANUNG MAL NICHT GELINGT: UNGENUTZT BLEIBT ES TROTZDEM NICHT.
Vollständig in sich geschlossen sind die Kreisläufe auf dem Lobacher Hof nicht. Aber: ›Zur Kreislaufwirtschaft gehört auch die Kooperation mit anderen Biobetrieben in der Region.‹ So kommt auf dem Lobacher Hof nicht nur der Pferdemist, sondern auch die Silage für die Auberginenpflanzen von einem anderen Demeter-Betrieb, ebenso wie das Getreide für die Bäckerei. Das Saatgut, hauptsächlich samenfeste Sorten, bezieht der Lobacher Hof zum Großteil von der Bingenheimer Saatgut AG. Hier ist der Lobacher Hof nicht nur Kunde, sondern auch Lieferant, nämlich für Möhren-Saatgut, das auf etwa 2.000 Quadratmetern produziert wird. Bereits der Vater von Malte Bauer war nicht nur Gemüseanbauer sondern auch Züchter. ›Er hat damals mit der Möhre angefangen, die heute unter dem Namen Rodelika-Möhre bekannt ist.‹ Auch der ›Dottenfelder Dauer‹, ein bio-dynamisch gezüchteter Weißkohl, stammt aus dem väterlichen Betrieb und ist unter Mitarbeit des Sohnes entstanden.
S HIER LÄUFT‘S RUND.
ER TRÄUMT VON EINER RINDERHERDE UND EINEM HÜHNERMOBIL.
mer eine Saatgutmischung aus Klee, Phacelia, ein bisschen Sonnenblume, Luzerne und Malve. Die Pflanzen und ihre Wurzeln sterben im Winter ab, die Knöllchenbakterien bleiben zurück und stehen für die nachfolgende Frucht zur Verfügung.‹ Auf dem Lobacher Hof wird zunächst Kleegras angepflanzt, dann kommen Kartoffeln oder Kohl, danach Kürbis. ›Dann machen wir entweder mit den Salaten weiter oder mit Roter Bete und Pastinake. Nach Lauch und Zwiebeln kommt dann entweder wieder Kleegras oder nochmal Salate, bevor wir mit der Fruchtfolge nach sechs Jahren von vorne beginnen.‹ Die Fruchtfolge ist für die Gesundheit des Bodens und das Gedeihen der Gemüsepflanzen und ihrer Früchte entscheidend.
Visionen verwirklichen
Neben der Düngung mit tierischem Mist spielt auf dem Hof von Malte Bauer die Gründüngung des Bodens eine wichtige Rolle. ›Wir haben immer einen Teil der Fläche mit Kleegras belegt. Das hilft bei der Unkrautregulierung und bringt Stickstoff in den Boden.‹ Klee ist ein Stickstoffsammler, in dessen Wurzelgeflecht Knöllchenbakterien leben, die den Stickstoff aus der Luft in mineralischen Stickstoff umwandeln und im Boden einlagern. ›Auch zwischen einzelnen Kulturen säen wir im-
Wer auf dem Lobacher Hof zu Gast ist, kann sich selbst ein Bild von den Anbaubedingungen machen. Auf den Feldern sehen sie, wie das Gemüse wächst und wie es aussieht, bevor es auf den Teller kommt – oder den Weg in ihre Backwaren findet. Denn Paprika, Tomaten, Zucchini und diverse Kräuter aus den Gärten landen als Backzutaten in der Bäckerei. Dass es nicht sein eigenes Getreide ist, das in den Backwaren steckt, bedauert der Bio-Landwirt. ›Aber hier in der Leipziger Tieflandbucht sind die Flächen leider sehr begehrt. Ich würde gerne mein eigenes Getreide anbauen, noch vielseitiger werden, aber momentan reichen die Flächen dafür nicht aus.‹ Auch den Tierbestand würde Malte Bauer gerne erweitern. Er träumt von einer Rinderherde und einem Hühnermobil. ›In ein paar Jahren habe ich eventuell etwas zum Pachten in Aussicht‹, sagt Malte Bauer, dann könnte er seinen Hofkreislauf erweitern und Lücken aus eigener Kraft schließen. r Kristin Kasten w lobacher-hof.de
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ORTSTERMIN
Peggy Staudensellerie. Bei hochsommerlichen Temperaturen eine schweißtreibende Arbeit. ›Du kannst ruhig ein bisschen größer werden vom Abstand‹, ruft Malte Bauer über das Feld. Er blickt auf den Boden, der staubtrocken ist. ›Momentan müssen wir ihn alle drei bis vier Tage bewässern. Das ist der trockenste Sommer seitdem wir hier sind.‹ NOCH EIN KREISLAUF
Die Fruchtfolgen
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Rezept Tipp
igentlich sind Rezepte für die Restküche ja ein Widerspruch in sich, denn der Rest widersetzt sich in jedem Falle der grammgenauen Kategorisierung. Deshalb sind die Rezepte im Buch als Anregung zu lesen, liefern Prinzipien des Umgangs mit Lebensmitteln, die übrig sind: Pürieren, zum
Beispiel. Verknödeln, Verbraten, zu Salat machen. Oder eben, wie hier: Einrollen. Apropos ›oder‹: Das vielleicht wichtigste Wort der Resteküche. Man nehme Gurke oder Zucchini, Reispapier oder Chinakohl, Limette oder Zitrone… erlaubt ist, was gefällt, beziehungsweise was der Vorrat hergibt!
ZUTATEN FÜR 12 STÜCK 200 g Gemüse (Karotten, Kohl, Paprika, Gurken, Zucchini, Lauch …), gemischt 300 g Reis, Glasnudeln oder Spaghetti (gekocht) 1 Zweig Minze oder Koriander 1 Knoblauchzehe 2 TL Zucker, Honig oder Agavendicksaft 2 TL Sojasauce 2 TL Reisessig oder Zitronensaft
1 TL Sesamöl 12 Reispapierblätter oder große Blätter Salat 12 (Kopfsalat oder blanchierter Chinakohl …) Chinakoh Saft von einer Limette Pfeffer und Chilipulver nach Belieben O P T IO N A L: Fleischreste vom Grillen, angeröstete Kerne oder klein gehackte Nüsse, Obst (Mango, Apfel …), gekochte Eier, Tofu fe
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KOCHEN
ZUBEREITUNG 1. Das Gemüse waschen und in schmale Streifen schneiden. Nudeln oder Reis mit den klein geschnittenen Kräutern, gepresstem Knoblauch, Zucker, Sojasauce, Reisessig, Sesamöl, Limettensaft und Pfeffer vermengen. 2. Einen tiefen Teller oder eine Schüssel mit Wasser bereitstellen. Jeweils ein Reispapier etwa 10 Sekunden lang ins Wasser tauchen, kurz abtropfen lassen und dann auf ein angefeuchtetes Geschirrtuch legen. 3. Mit Reis, Nudeln, Gemüse belegen. Oben und unten einen drei Zentimeter breiten Rand lassen. Die Ränder umklappen und alles einrollen. ANMERKUNG DER REDAKTION: Ob das Rezept zufällig oder absichtlich kein Salz enthält, vermögen wir nicht zu sagen (immerhin liefert die Sojasauce ja Salz), trauen aber jedem Nackochenden zu, die Resterollen ganz nach eigenem Bedürfnis abzuschmecken.
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Rezept aus: Weil wir Essen lieben‹, Oekom Verlag. Fotonachweis: © Daniel Anthes & Katharina Schulenburg
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BUCH
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▒ KURZCHECK ▒ lFAKTENREICHER LESESTOFF lALLTAGSTAUGLICH lVEGAN-/VEGETARIERTAUGLICH
Aus nachhaltiger Küstenfischerei
Daniel Anthes/ Katharina Schulenburg, ›Weil wir Essen lieben‹ Vom achtsamen Umgang mit Lebensmitteln: Mit Rezepten für die Resteküche. 160 Seiten, Paperback Oekom Verlag 18 € (D)
Wenn Lebensmittel übrig bleiben von der verschwendung zur neuen achtsamkeit
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ie beiden Food-Aktivisten Daniel Anthes und Katharina Schulenburg engagieren sich gegen Lebensmittelverschwendung. Mit ihrem aktuellen Buch legen sie eine gelungene Mischung aus Hintergrundinformationen, handfesten Tipps und alltagstauglichen Rezepten vor. »Das Kochen mit Resten, das vor ein paar Jahrzehnten noch zum Alltag gehörte, scheint heute so gut wie ausgestorben und verlernt – das gilt es, wieder zu entdecken!«, appellieren die beiden Autoren. Neben harten Fakten zur globalen Lebensmittelverschwendung (313 Kilogramm Lebensmittel werden in Deutschland weggeworfen – jede Sekunde!) werden auch Positiv-Trends wie Foodsharing, Nose to Tail/ Leaf to Root oder Ugly Food vorgestellt. In Kurzinterviews präsentieren sich Initiativen wie Restlos glücklich oder Knödelkult. Praktische Tipps zum Einkaufen und Lagern
von Lebensmitteln aller Art, sowie ein Saisonkalender runden das Ganze ab. Gut geschrieben und spannend wird hier die große Faktenlage mit dem individuellen Handeln zuhause anschaulich verknüpft – das macht Lust, aktiv zu werden.
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BIOBOOM VERLOST fünf Mal das Buch ›Weil wir Essen lieben‹. Schicken Sie bis zum 31. Oktober 2018 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: ›Essen lieben‹ Vordere Schöneworth 17 a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@ bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen vermitteln. Die Daten von Gewinnteilnahmen werden ausschließlich in Zusammenhang mit diesen genutzt und nach Ablauf gelöscht/vernichtet, sofern keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten bestehen.
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Fisch- und MeeresfrüchteSpezialitäten aus unserer Familien-Manufaktur Thunfisch per Hand mit Angel gefangen Mit BIO-Zutaten veredelt
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Hagebuttenmus ZUBEREITUNG 1. Kochen Sie die Hagebutte zusammen mit dem Apfelsaft weich und streichen Sie anschließend die Masse durch ein Sieb oder die Flotte Lotte. Es entsteht eine feine tomatenrote Creme.
ERGIBT 4–5 GLÄSER À 250 ML ZUTATEN 1 kg reife Hagebutten (vorzugsweise von Wildhecken) 500 ml Apfelsaft 500 g Gelierzucker 2:1 1 Prise Salz 1 Bio-Zitrone, nur der Saft, frisch gepresst
2. Das aufgefangene Mus müssen Sie nun mit dem Gelierzucker, einer kleinen Prise Salz und dem Zitronensaft vermischen und 4 Minuten lang sprudelnd kochen. Dann sofort in die sauberen Gläser füllen, diese fest verschließen und für kurze Zeit auf Deckel stellen, dann wieder umdrehen. ›Natürlich könnten Sie sich auch die Mühe machen, die Hagebutten vor dem Kochen mit einem Messer zu halbieren und die Kernchen (eigentlich sind es Nüsschen) herauszukratzen. Das dauert bei einem Kilo Hagebutten etwa drei Stunden. Diese Methode hat den Vorteil, dass nicht soviel Fruchtfleisch im Sieb zurückbleibt und das Mus fruchtiger wird.‹
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Rezept aus: ›Heimat im Glas‹, Südwest Verlag. Rezeptfoto: Meike Bergmann
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agebutten kann man meist ab Anfang Oktober sammeln. Sie sind dann zwar noch sehr hart und etwas säuerlich, besitzen aber zu dieser Zeit sehr viel Vitamin C. Wenn Sie Ihr Mus lieber süßlicher mögen, müssen Sie vor der Ernte die ersten Nachtfröste abwarten. Allerdings lässt sich die weiche Hagebutte dann nicht mehr so leicht pflücken. Einfacher ist es, die festeren Früchte zu nehmen und sie dann geputzt (dazu Köpfchen und Stielansatz abschneiden) für 48 Stunden in den Gefrierschrank zu legen und ihnen dadurch eine Frostnacht ,vorzugaukeln‘‹
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Daniela Wattenbach Heimat im Glas – Vergessene Köstlichkeiten 208 Seiten, Paperback Südwest Verlag 180 € (D)
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Tradition im Trend w
fast vergessenes aus garten, wald und wiese
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ie weckt man richtig ein, ganz klassisch, mit Gummiband und Glasdeckel? Wie stellt man Saft her, Likör oder Sirup? Wie kandiert man Früchte? Das Kochbuch ›Heimat im Glas‹ macht vertraut mit traditionellen, oft fast vergessenen Kulturtechniken zum Haltbarmachen von Schätzen aus Garten und Natur. Autorin Daniela Wattenbach, begeisterte Köchin und Wildkräuterexpertin lebt auf einem alten, restaurierten Bauernhof im Frankenland. In ihrer Küche verarbeitet sie aber nicht nur Obst und Gemüse aus dem Garten, sondern auch in Vergessenheit Geratenes wie Gänseblümchen, Brennnesseln, Spitzwegerich oder Schlehen (aus letzteren werden bei ihr, herzhaft eingelegt, übrigens die bemerkenswerten ›Fränkischen Oliven‹). Insofern ist ›Heimat im Glas‹ auch eine Fundgrube für alle, die mehr darüber wissen wollen, was Garten, Wald und Wiese so alles an Schätzen zu
bieten haben. Das Einkochen, Haltbarmachen, Fermentieren und Dörren ist nachhaltig und sorgt für leckeren Vorrat, volle Zutatenkontrolle inklusive. Es lässt den Duft und Geschmack der Jahreszeiten bewusster wahrnehmen und, angenehmer Nebeneffekt: man hat auch stets individuelle Mitbringsel zur Hand.
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BIOBOOM VERLOST fünf Mal das Buch ›Heimat im Glas‹. Schicken Sie bis zum 31. Oktober 2018 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: ›Heimat‹ Vordere Schöneworth 17 a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen vermitteln. Die Daten von Gewinnteilnahmen werden ausschließlich in Zusammenhang mit diesen genutzt und nach Ablauf gelöscht/vernichtet, sofern keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten bestehen.
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süß/ sauer
vegan
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fü Erbsen [+] Wenn es darum geht, ganz schnell etwas Gutes in den Bauch zu kriegen, sind belegte Brote mit ihren Verwandten wie Baguette, Sandwich, Toast, Bagel und Co. schlicht nicht zu toppen. Auch ernährungsphysiologisch können sie punkten, wenn zum Beispiel die veganen Brotaufstriche von NaBio ins Spiel kommen und jede Menge wertvolles rein pflanzliches Protein liefern. Gegen den Brotaufstrich Erbse Basilikum dürften auch hungrige Prinzessinnen nichts einzuwenden haben. Dafür sorgt die Kombi mit leckeren würzigen Zutaten wie Chili, Kurkuma, Kräutern oder Senf. Neben dem grünen Sommer-Hit Erbse Basilikum gibts noch fünf weitere leckere Sorten. Sie alle machen sich übri-
gens auch bestens als Taco-Füllung oder Dip! w nabio.de
[+] Reis ist für indische Bauern das wichtigste selbst angebaute Grundnahrungsmittel. Gleichzeitig ist es aber auch das landwirtschaftliche Erzeugnis, das deren Einkommen sichert. Besonders der aromatische, lockere BasmatiReis ist auf der ganzen Welt beliebt. Von Bio-Pionier Rapunzel gibt’s nun einen ganz besonderen Basmati-Reis: Er stammt aus der von Vandana Shiva gegründeten Organisation ›Navdanya‹ (›Neun Samen‹). Ziel von Navdanya ist es, traditionelles und regionales Saatgut zu schüt-
zen und die Bauern vor der Abhängigkeit von patentiertem Saatgut oder Hybridsamen zu schützen. Auch der hier vorgestellte Reis ist samenfest, das heißt, die Bauern können wiederum Setzlinge aus ihm ziehen. Mit dem feinen, in der Himalayaregion angebauten BasmatiReis aus dem Navdanya-Projekt will Rapunzel nicht nur deutschen Bio-Kunden ein authentisches Produkt bieten, sondern auch die Aufmerksamkeit auf dieses bepro- sondere Projekt lenken.
BIOBOOM VERLOST fünf Pakete mit je sechs verschiedenen Nabio Proteinaufstrichen (Erbse Basilikum ist natürlich auch dabei). Schicken Sie bis zum 31. Oktober 2018 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: ›Brotaufstrich‹ Vordere Schöneworth 17 a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen vermitteln. Die Daten von Gewinnteilnahmen werden ausschließlich in Zusammenhang mit diesen genutzt und nach Ablauf gelöscht/vernichtet, sofern keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten bestehen.
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[+]] Balsamessige, die fein-balancierten Mischungen aus Säure und Süße, sind wahre Multitalente der Küche. Sie verfeinern Dressings, geben beim Abschmecken Soßen und Suppen das gewisse Etwas und ein Spritzer Balsamessig macht ein schlichtes Glas Wasser zum Getränk. Längst gibt es nicht mehr nur den klassischen Trauben-Balsamico. Variationen aus Apfel, Quitte und Co. sorgen für Abwechslung in der feinen Bio-Küche. Das Prinzip Balsamessig wird von der Adrian-Manufaktur perfekt umgesetzt: Essig aus der namensgebenden Frucht, sorgfältig vergoren und lange gereift, verfeinert mit Dicksaft. Eine ganz besondere Spezialität ist der AdrianHonig Balsamessig. Er wird tatsächlich aus 100 Prozent reinem Honig sorgfältig fermentiert und anschließend nochmals mit Honig verfeinert – macht sich bestens in herbstlichen Salaten. w adrian-manufaktur.de
[+] Er ist nicht neu, nein im Gegenteil: Der Wolken Zwieback von ErdmannHauser ist ein echter Bio-Klassiker. Seinen Namen verdankt er der ErdmannHauser-typischen Wolkenform, die bei Kindern ausgesprochen gut ankommt. Oder ist es doch die Tatsache, dass er leicht und locker wie ein Wölkchen zu knabbern ist? Wie dem auch sei, ein ›Zwieback‹ der seinen Namen verdient, wird natürlich zweimal gebacken: Zunächst in offenen Kastenformen, in de-
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GUT ESSEN
himmlisch
größte Walnusswald der Welt. Faszinierend: Kein Walnussbaum wurde von Menschenhand gepflanzt, das Alter mancher Bäume wird auf um die 1.000 Jahre geschätzt. Um so wichtiger ist der Beitrag, den das Morgenland Bio-Projekt dazu leistet, dass dieses Naturjuwel schonend und ökologisch sinnvoll genutzt wird. w morgenland.bio
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nen er schön aufgeht und die besondere Wolkenform entsteht. Erst dann werden die Laibe in Scheiben geschnitten und auf Röstblechen ein zweites Mal schön ›rösch‹ gebacken. Übrigens: Der Wolkenzwieback Dinkel ist ungesüßt und wird mit biologisch-dynamischem Getreide gebacken – auch jenseits von Kinderwagen und Sandkiste ein Genuss! w erdmannhauser.de
[+] ›Wildes‹ gilt als besonders geschmacksintensiv und nährstoffreich. Auf die kirgisischen wilden Walnüsse von Morgenland trifft das voll und ganz zu: Zwar sind sie kleiner und ihre Schale ist dicker – dafür sind sie super aromatisch und bieten im Vergleich zu KulturWalnüssen konzentriertere Nährwerte. In Kirgisien, wo die nährstoffreiche Nuss traditionell eine wichtige Rolle spielt, initiierte der Bio-Spezialist gemeinsam mit Akteuren vor Ort das Projekt im Arslanbobtal. Dort steht der aromatisch
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[+] Viel Protein, kein Gluten und toller nussiger Geschmack: Man muss kein Low-Carb-Anhänger sein, um die angesagten Mehle aus Ölsaaten und Nüssen zu schätzen. Für das feine Mandelmehl aus der Ölmühle Solling werden teilentölte Mandeln schonend vermahlen. Es enthält noch zirka 12 Prozent des wertvollen Öls (bei ganzen Mandeln sind es zirka 60 Prozent.) Zusätzlich liefert es pflanzliches Eiweiss, Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Mineralstoffe, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und hochwertige Fettsäuren. In der Feinbäckerei, wenn es zum Beispiel um Kekse geht, läuft Mandelmehl mit seinem feinen Duft und Geschmack zu Hochform auf. In Rezepten lassen sich zehn bis zwanzig Prozent der angegebenen Mehlmenge ersetzen, eventuell etwas mehr Flüssigkeit zugeben. w oelmuehle-solling.de
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ie Milch macht’s.‹ Jahrzehntelang warb Verbraucherschutz oder sollen, das Cholesterin zu senken. Alle Verwirrung? die CMA, mittlerweile verblichene WerDrinks ohne Getreide sind frei von Glubeorganisation der Deutschen AgrarAber stopp: Als ›Milch‹ dürfen die ten und somit geeignet für Menschen i wirtschaft, um den Wert der Kuhmilch pflanzlichen Alternativen nicht bezeichmit einer Gluten-Unverträglichkeit. im Bewusstsein der Verbraucher ins net werden. Der Gesetzgeber hat entschieden, dass diese Bezeichnung der Was drin steckt und rechte Licht zu rücken. Heute müsste was nicht es heißen: Die Milchalternative macht‘s. Milch vom Säugetier vorbehalten bleiDenn die Umsätze wachsen und gedeiben muss, also von Kühen, Schafen und i Auch in punkto Nährstoffe können sich die pflanzlichen Alternativen sehen hen stetig – anders als bei herkömmZiegen (die aktuelle Diskussion darülicher Milch. Für dieses Jahr prognoslassen. Sie liefern zum Beispiel ungesätber, ob eine Veggie-Bratwurst ›Brattiziert das Marktforschungsinstitut wurst‹ heißen darf, oder ob Sie als tigte Fettsäuren, die der Organismus braucht, und lösliche Ballaststoffe, die Innova Market Insights aus den Verbraucher dadurch ungebührlich verwirrt werden, hat also Trafür Sättigung sorgen und den Darm in Niederlanden einen Umsatz von Schwung bringen. Soja und Lupine sind dition). Darum werden die pflanzli16,3 Milliarden US-Dollar für verflüssigten Reis, Mandeln, Sojabohchen Alternativen meistens ›Drink‹ reich an ernährungsphysiologisch hochnen und Co. Vor acht Jahren betrug genannt, also zum Beispiel Sojawertigem Eiweiß. Pflanzendrinks enthalCashew der weltweite Umsatz mit Pflanzendrink oder auch: Hafergetränk. Imten mit um die 50 Kilokalorien je Liter milch nur etwa die Hälfte. merhin dürfen sie überhaupt im Remeist etwas weniger Energie als Kuhgal stehen: Kaum glaublich, aber bis milch. Vielfalt ohne Ende 1990 war der Verkauf von MilchalterAllerdings: Mit dem ›Knochenstoff‹ Kalzium, der reichlich in Kuhmilch i Dazu hat auch die beeindruckende nativen aus Soja, Getreide und Nuss Kreativität der ›Pflanzenmilch‹-Macher‹ generell verboten, um den Absatz enthalten ist, können sie nicht diebeigetragen. Während es bis in die Nulvon Milch und Milchprodukten nen. Deshalb wird er manchmal nicht zu gefährden. lerjahre hinein vor allem Soja- und Reishinzugefügt. Gut zu wissen: Isoliertes Kalziumkarbonat ist für Biodrinks gab, werden heute MilchalternaGute Alternative Lebensmittel nicht erlaubt. Als tiven aus Getreide, zum Beispiel Hafer, Dinkel und Hirse, Mandeln und NüsDabei freuen sich nicht nur alle, bessere Alternative wird die kalzii Kokos umreiche Rotalge Lithothamnium sen (bis hin zu Edel-Kreationen aus Madie vegan leben, über die Alternaticadamia) oder auch Hanf und Lupinen ven-Vielfalt im Regal. Auch alle, die Calcareum verwendet. hergestellt – und die Aufzählung erKuhmilch nicht vertragen, etwa, hebt keinen Anspruch auf Vollzähligweil sie eine MilchzuckerunverträgIn der Pflanzenmolkerei keit. Der neuste Schrei: Erbsenmilch. lichkeit (Laktoseintoleranz) oder Alli Die Herstellung von ›PflanzenDas Startup Ripple Foods aus dem milch‹ ist natürlich aufwendiger als die ergie haben, sind sie eine echte BeSilicon Valley hat sie in den USA von Kuhmilch, die quasi fix und fertig reicherung. Da Pflanzendrinks von bereits auf den Markt gebracht. Da Natur aus cholesterinfrei sind, greiaus dem Euter kommt, aber auch nicht die Hülsenfrüchte aus Frankreich (!) fen Menschen mit hohen Blutfettwirklich kompliziert (übrigens: zum Beikommen, könnte die Milch aus gel- Mandel werten gerne zu, besonders beim spiel eine fettarme H-Milch hat auch eiben Erbsen aber auch bald nach EuHaferdrink: Denn das Getreide ist niges an Aufbereitung hinter sich, bis sie ropa schwappen. reich an Beta-Glucanen, die helfen im Regal landet). Jedenfalls: Sojabohnen
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und Lupinen, die Hülsenfrüchte sind, werden im Zuge der Herstellung erst Reis einmal eingeweicht und gemahlen. Der Brei wird dann aufgekocht und die Flüssigkeit abgeseiht. Soll aus Mandeln oder anderen Nüssen ›Milch‹ werden, müssen diese nur gemahlen, eventuell geröstet, mit heißem Wasser übergossen, stehen gelassen und abgefiltert werden – mit Rezept und einem Hochleistungsmixer klappt das sogar zu Hause. Für Pflanzenmilch aus Getreide braucht es ein bisschen mehr Produktions-Know how: Nach dem Schroten und Kochen der Körner in Wasser wird der Mix noch mit (selbstverständlich gentech-freien) Enzymen versetzt, die die Stärke ab- und zu Zucker umbauen. Darum schmecken Getreidedrinks von Natur aus leicht süß. Die Zugabe von etwas Raps-, Sonnenblumen-, Distel- oder anderem pflanzlichen Öl sorgt für ein angenehm ›milchiges‹ Mundgefühl. Einige Anbieter setzen Emulgatoren, zum Beispiel Sojalecithin ein. So wird verhindert, dass sich die Pflanzenmilch ›absetzt‹, andere setzen darauf, dass der Kunde zuhause einfach einmal kräftig schüttelt. Anschließend werden die Pflanzendrinks für wenige Sekunden auf 135 bis 150 °C ultrahocherhitzt. So bleiben sie ungeöffnet lange haltbar und können problemlos monatelang in den Vorrat. Je nach Sorte kommen die Alternativen pur in die Packung oder werden leicht gesüßt mit Zucker oder Agavendicksaft. Auch Varianten mit Vanille, Schokolade oder Fruchtnote sind im Angebot, ebenso kleine Packs mit Trinkhalm für Rucksack, Aktenkoffer oder Schulranzen.
Lange Listen i Der Erfolg der Bio-Pflanzendrinks
Mit Rezept und einem Hochleistungsmixer klappt Selbermachen sogar zu Hause.
und der Trend zu pflanzlichen Lebensmitteln hat dazu geführt, dass auch konventionelle Anbieter und Händler die Produkte anbieten. Nicht nur, dass die Rohstoffe dann aus konventioneller Landwirtschaft (zum Beispiel Sojabohnen aus Südamerika) stammen. Auf der Zutatenliste konventioneller Milchalternativen finden sich häufig Aromen, Säuerungsmittel, Stabilisatoren, Emulgatoren und Süßungsmittel wie Maltodextrin oder Dextrose, die gemeinsam für Mainstreamtauglichkeit in punkto Geschmack und Konsistenz sorgen.
Die Richtige finden i Welche Sorte nehme ich? Das ist
persönliche Geschmackssache – und es macht Spaß, immer neue Varianten auszuprobieren. Sojadrinks eignen sich wie Kuhmilch prima zum Aufschäumen für vegane Lattes oder Cappuccinos. Die leicht süßen Getreidedrinks aus Reis, Hafer und Dinkel machen sich bestens im Müsli, in Desserts oder zum Backen. Das gilt auch für die nussigen Drinks, ob Mandel, Cashew, Macadamia oder Haselnuss, die als heißer Kakao auch köstlich sind. In der herzhaften Küche, für Saucen, Suppen und Dressings sind ungesüßte Varianten ideal, Kokosdrinks sorgen für Asia-Flair.
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Milchalternativen auch, wenn es um die Öko-Bilanz geht. Die Erzeugung von Sojamilch verursache nur ein Viertel der Treibhausgase und beanspruche rund 60 Prozent weniger Fläche im Vergleich zu Kuhmilch, Hafer schreibt die Albert-SchweizerStiftung mit Bezug auf eine schwedische Studie. Dabei kommt es natürlich auf die Herkunft der Hauptzutaten an. Für die Bio-Varianten werden in der Regel Rohstoffe aus Europa verwendet, zum Beispiel Bio-Soja aus Österreich, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Ungarn, Italien Einen klaren Heimvorteil haben und auch aus Deutschland, Länder, in denen kein GenHafer, Dinkel und Co., die Soja angebaut wird. Im Verhierzulande wachsen und gleich: Die Herstellung von verarbeitet werden. einem Liter Milch aus kalifornischen Mandeln setzt zwar unter zwei bis über drei Euro je Linur ein Zehntel der Treibhausgase ter und ist damit deutlich teurer frei – im Vergleich zu Kuhmilch jeals Kuhmilch. Allerdings: das ist doch verschlingt der Anbau rund nur die halbe Wahrheit. Denn in 17-mal mehr Wasser. den Preisen für die Flower-PowerAllerdings: Die Mandeln für BioDinkel Milch steckt auch mehr Mehrwertsteuer. Während Milch als LebensMandelmilch stammen meist aus mittel gilt und mit sieben Prozent dem Mittelmeerraum. Dafür lieUmsatzsteuer belegt ist, werden gen leider keine Ökobilanzen vor, der Wasserverbrauch dürfte aber etwas Pflanzendrinks von Staats wegen als Genussmittel betrachtet, deshalb werden geringer sein. Einen klaren Heimvorteil haben Hafer, Dinkel und Co., die hierzuhier ungerührt satte 19 Prozent Umsatzlande wachsen und verarbeitet werden. steuer fällig: Eine Widersinnigkeit, die seit langem nicht nur bei vegan LebenWunderliches zum den und Menschen mit MilchunverträgSchluss lichkeit Unverständnis auslöst. r Annette Sabersky i Pflanzenmilch hat ihren Preis. Je nach Sorte und Anbieter kostet sie von [bio-food-tester.de]
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[+] Sie sind die sanfte Aromatherapie zum Aufsprühen: Hydrolate, auch Pflanzenwässer genannt, entstehen bei der Wasserdampfdestillation von Duft- und Heilpflanzen. Sie enthalten noch einen geringen Anteil ätherischer Öle, vor allem aber die wasserlöslichen Bestandteile der jeweiligen Pflanze. Ein Klassiker der Aromatherapie und Naturkosmetik ist das Rosenwasser. Von Aromatherapie-Spezialist Primavera gibt es die duftende Kostbarkeit in bester Bio-Qualität. Neu: Statt Alkohol, der bis jetzt vor Verkeimung schützte, wird nun ein Fermentationsprodukt aus Milchsäurebakterien zur Haltbarmachung eingesetzt. Das hilft sogar zusätzlich dabei, die Hautflora in gesunder Balance zu halten. Das Primavera-Rosenwasser, inklusive eingesetztem Ferment, ist vegan, frei von gentechnisch veränderten Mikroorganismen und entspricht damit den strengen Kriterien zertifizierter Naturkosmetik. w primavera-life.de
GUT LEBEN
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Echte Naturkosmetik erkennen MIT BRIEF UND SIEGEL
NATURKOSMETIK IST ANGESAGT. ABER WER SICHER SEIN WILL, DASS NATUR NICHT NUR DRAUFSTEHT, SONDERN AUCH DRINSTECKT, MUSS NACH WIE VOR GENAUER HINSCHAUEN – ODER EINFACH IM BIO-MARKT EINKAUFEN.
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Während die EU-Bio-Gesetzgebung ganz klar sicherstellt, dass nur da Bio draufstehen darf, wo auch Bio drin ist, gibt es für Naturkosmetik keine europäische Richtlinie und Reglementierung. Das führt dazu, dass Aussagen wie ›pflanzlich‹, ›natürlich‹, ›BioKosmetik‹ etc., unterstützt von hübschen Pflanzenbildern, botanischen Bildwelten, auch auf Produkten prangen können, die alles andere als natürlich sind.
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Zum Glück ist es aber gar nicht so schwierig, echte Naturkosmetik zu erkennen, denn es gibt verlässliche Siegel für zertifizierte Naturkosmetik. Die beiden größten und bekanntesten Naturkosmetiksiegel sind NaTrue mit Sitz in Brüssel und COSMOS. In dem Verband haben sich europäische Vorgänger wie BDIH, Cosmebio, Ecocert, ICEA und Soil Association gegründet, um ihre Standards international zu harmonisieren. Daneben gibt es kleinere Verbände wie ICADA, auch Demeter zertifiziert Naturkosmetik. In ihren Richtlinien de-
finieren sie für ihre Mitglieder und deren Produkte, welche Inhaltstoffe in Naturkosmetik gehören und welche nicht. Das ist eine relativ simple und einleuchtende Sache, solange es um Bestandteile wie Wasser oder Alkohol geht, um Pflanzenöle und -extrakte, um ätherische Öle oder Pulveriges wie Tonerde oder Pflanzenhaarfarben. Dann wird es allerdings komplizierter: Denn die meisten Produkte in deutschen Badezimmern bestehen aus Dutzenden unterschiedlicher Zutaten. Eine lange INCI, wie die Zutatenliste genannt wird, heißt noch lange nicht, dass ein Produkt keine Naturkosmetik ist. Shampoos und Duschgele schäumen nur mit Tensiden, in Lotionen und Cremes sorgen Emulgatoren dafür, dass sich Fett- und Wasserphase zu einem sahnigen Ganzen verbinden. Ohne ›Chemie‹ funktioniert auch Naturkosmetik nicht. Die Frage ist: Welche Verfahren gewährleisten Verträglichkeit für Haut und Haar, wie umweltschonend ist die Produktion, wie sieht es mit der Abbaubarkeit aus? COSMOS fasst diesen Komplex unter ›Green Chemistry‹
Bioboom
KOSMETIK
Verlässliche Zertifizierungen
zusammen. Die beiden Großen unterscheiden sich dabei durchaus in der Systematik und Details von Bewertungen, nicht aber wenn es ums Prinzip geht: Pflanzliche Zutaten, so wenig verarbeitet wie möglich, Arten- und Tierschutz wird Rechnung getragen, Rohstoffe von toten Wirbeltieren sind tabu.
Von Natur- zur Bio-Kosmetik
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Sowohl NaTrue als auch COSMOS definieren einen zusätzlichen Standard für Naturkosmetik, die auch Bio ist. Die dreistufige NaTrue-Zertifizierung unterscheidet Naturkosmetik, die Bio-Zutaten enthalten kann, aber nicht muss. Für die zweite Stufe müssen mindestens 70 Prozent der natürlichen Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau und/oder kontrollierter Wildsammlung stammen. Für die höchste Stufe ›Biokosmetik‹ sind es dann mindestens 95 Prozent. Gleichzeitig wird auf den jeweiligen Stufen ein jeweils höherer Anteil von natürlichen und geringerer Anteil an naturnahen Inhaltsstoffen gefordert.
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*Diese Zertifizierungen entsprechen der Naturkosmetik-Sortimentsrichlinie, die der Bundesverband Naturkost Naturwaren BNN erarbeitet hat. Sie ist verbindlich für Bio-Händler, die Mitglied sind, und bietet eine gute Orientierung.
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Wermutstropfen: Die Zertifizierungsstufe muss auf der Verpackung nicht zwangsläufig ersichtlich sein. Mit COSMOS Natural und COSMOS Organic differenziert auch dieser Verband zwischen einem Basis-Naturkosmetik und einem Bio-Kosmetik-Standard, zusätzlich wird der prozentuale Gehalt von Bio-Bestandteilen auf dem Etikett deklariert. Je weniger Rohstoffe in einem Produkt stecken und je weniger verarbeitet diese sind, desto einfacher und unkontroverser ist eine Bio-Zertifizierung. Reine Öle oder Ölmischungen, wie Körper-, Haar- oder Badeöle, vielleicht beduftet mit reinen ätherischen Ölen. Hydrolate wie Rosen- oder Lavendelwasser, aber auch Pflanzenhaarfarben: Sie alle können 100 Prozent bio sein. Hier liegt das Problem eher in der zuverlässigen Beschaffung
der richtigen Qualitäten. Wie ihre Kollegen im Bio-Lebensmittelbereich setzen Naturkosmetik-Unternehmen wie Weleda, Wala, Martina Gebhardt oder Primavera, um nur einige Beispiele von vielen zu nennen, deshalb auf eigene Anbauprojekte beziehungsweise eine langfristige verbindliche Zusammenarbeit mit ihren Erzeugern und Lieferanten. Na klar, Naturkosmetik mit NaTrue- oder Cosmos-Siegel gibt es mittlerweile auch im Drogeriemarkt. Wer allerdings nicht jedes Produkt in die Hand nehmen und das Kleingedruckte lesen möchte, und vor allem: wer naturkosmetisch aus dem Vollen schöpfen möchte, der ist in der Kosmetikabteilung seines Bio-Marktes am besten aufgehoben – dort gibt es im Idealfall auch die kompetente Beratung gleich dazu.
Bioboom
Bienen
Ö K O L O G I S C H
K O N S E Q U E N T Sonett hilft Bienen in Not und spendet 10 Cent pro Flasche beim Kauf einer Handseife Calendula für die Initiative von Mellifera e.V. „Eine Welt mit Biene, Mensch und Natur im Einklang“. Wesensgemäße Imkerei Mellifera setzt sich ein für einen achtsamen und wesensgemäßen Umgang mit Bienen, der sich an den natürlichen Bedürfnissen des Bienenvolks orientiert. Das gilt sowohl in der Imkerei, als auch in der Pflege ihrer Lebensräume.
VERLÄSSLICHE SIEGEL FÜR ZERTIFIZIERTE NATURKOSMETIK* BDIH .................................. w CCPB .................................. w Cosmebio ........................... w Cosmos .............................. w Demeter ............................. w Ecocert ............................... w EcoGarantie ....................... w Ecogruppo Italia ................. w ICADA ................................ w NaTrue ............................... w Naturland .......................... w NCS .................................... w Österr. Lebensmittelbuch ... w Soil Association .................. w USDA ................................. w
Sonett hilft
kontrollierte-naturkosmetik.de ccpb.it cosmebio.org cosmos-standard.org demeter.de ecocert.de ecogarantie.eu lnx.ecogruppoitalia.it icada.eu natrue.org naturland.de gfaw.eu/ncs lebensmittelbuch.at soilassociation.org usda.gov
www.sonett.eu www.mellifera.de
Erhältlich im Naturkostfachhandel und bei Alnatura.
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IMPRESSUM
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Bioboom Heft 80 Herbst 2018 bioboom.de
WA S S I E S AG E N
HERAUSGEBER
LESERBRIEFE
Harting+Tovar GmbH Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover bio@bioboom.de
oder einfach an Problematisierung: Mit dem Vergleich mit dem TÜV bei der Problematik, dass der Auftraggeber identisch mit dem zu Kontrollierenden ist, ist das Thema zu leichtfertig abgetan. Gerade dieses Verhältnis verlangt nach ganz starker behördlicher Kontrolle der konkurrierenden Kontrollstellen. Das Kontrollieren ist ein Geschäft, wer das verharmlost, dem wird das auf die Füße fallen. Prüfmängel beim Staat sind genau kein Gegenargument, denn die potenzieren sich ja genau dadurch, dass nun die privaten Kontrolleure nur geprüft werden – eben genauso gut oder schlecht, wie hier argumentiert. Ich bin sehr gespannt auf die Zukunft in diesem Bereich. M. NUSSBAUM per E-Mail
ZU: LANDLEBEN STATT AGRARSTEPPE
T 0511.16 15 920 · F 0511.16 15 925 REDAKTION
Jeanine Tovar (V.I.S.D.P.) + Detlef Harting REDAKTIONSANSCHRIFT
Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover MITARBEIT
Vera Fischer, Kristin Kasten, Jörg Oberwittler, Annette Sabersky VERTRIEB/LOGISTIK/ANZEIGEN
Es dauert zu lange
Der letzte Laden bei uns auf dem Dorf hat vor zehn Jahren zugemacht. Tagsüber ist hier keiner. Oft kann man kein Fenster aufmachen, weil es nach Schweinemast stinkt. Leider normal auf dem Land. Bio ist gut, aber es dauert zu lange. P. WOLFF per E-Mail ZU: ÖKO-KONTROLLE
Maxi Heyenbruch, Andre Loheide
Kann auf die Füße fallen
BILDER Dreamstime
Generell finde ich das Thema gut und ausführlich abgehandelt. Es sind auch die nicht zu leugnenden Probleme beim Tierwohl angesprochen, bei dem die Bio-Verbände sehr lange hinterher hinkten und sich auf einem einfachen Image ausruhten. Wo es mir allerdings an Selbstkritik fehlt,
GESTALTUNG+BILDREDAKTION Torsten Jäckel ERSCHEINUNGSWEISE
Bioboom erscheint 4 x jährlich AUFLAGE 195.000 BEZUG Bioboom gibt’s gratis in Bio-Läden,
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Sagen Sie was: Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen, die wir gründlich und mit Interesse lesen, auch wenn wir sie leider nicht immer vollständig abdrucken können! Redaktion Bioboom, c/o Harting +Tovar GmbH, Vordere Schöneworth 17a, 30167 Hannover, bio@bioboom.de
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infach gute Produkte machen, das reicht vielen Bio-Unternehmen nicht aus. Sie engagieren sich für mehr Fairness, Ökologie, Umweltschutz, Zukunftsfähigkeit, kurz: Sie wollen die Welt ein bisschen besser machen. Zum Beispiel die Bohlsener Mühle: Der norddeutsche Bio-Pionier macht sich dafür stark, dass das Andengetreide Quinoa auch in Deutschland wächst.
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BOHLSENER MÜHLE
Quinoa
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aus Norddeutschland
da: Ernteten die werdenden Quinoa-Bauern im ersten Jahr nur zwei Tonnen, sind es heute bereits 25 Tonnen Bio-Quinoa, die über die Bohlsener Mühle und den Bio-Laden auf unsere Teller gelangen. ie Erfahrungen mit dem Neu-Bürger auf dem Acker sind positiv. Die auch als Reismelde bezeichnete Pflanze ist anspruchslos und robust, sie kommt mit wenig Niederschlag und niedrigen Temperaturen klar: Das passt. ›Bisher haben wir versucht, die Melde – genauso wie Quinoa ein Gänsefußgewächs – auf unseren Böden als Unkraut zu verhindern. Jetzt haben wir mit Quinoa eine Frucht, die wir sogar noch nutzen können und die gleichzeitig unsere Fruchtfolge erweitert‹, berichtet Landwirt Reiner Bohnhorst schmunzelnd. ›Und: Das Pseudogetreide durchwurzelt den Boden tief. Das ist gut für die Bodengesundheit und seine Nährstoffversorgung‹, ergänzt Philip Luthardt. Der Quinoa-Anbau lässt sich übrigens sogar im eigenen Garten ausprobieren.
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Tipps gibt’s unter: w bohlsener-muehle.de/quinoa
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igentlich war es erst mal ein Experiment‹, erzählt Philip Luthardt, der das Quinoa-Projekt der Bohlsener Mühle betreut. Mit vier Bioland-Bauern zusammen begann man 2016 auszuprobieren, ob das Pseudo-Getreide aus den Anden auch im platten norddeutschen Land gedeiht. Warum? ›95 Prozent der globalen Quinoa-Produktion findet in Südamerika statt‹, erläutert der Nachhaltigkeits-Manager der Bohlsener Mühle. ›Deshalb steht das Korn immer wieder in der Kritik: Die langen Transportwege führen zu einer hohen Klimabelastung und die Bauern in den Ursprungsländer profitieren kaum von den gestiegenen Marktpreisen. So ist Quinoa dort kein Grundnahrungsmittel mehr für die ärmere Bevölkerung. Für sie ist ihre Alltagsnahrung zu teuer geworden.‹ uf der anderen Seite ist das PseudoGetreide für alle, die sich vollwertig und/oder vegan ernähren wollen, eine gute Sache: Die kleinen Körnchen sind reich an pflanzlichem Eiweiß, Mineralstoffen und sogar glutenfrei – Grund genug, einen Versuch zu wagen. Und siehe
Philip Luthardt
MEHRWERT + kürzere Transportwege schonen das Klima + keine Marktverzerrung in der Ursprungsregion + Ökologisierung der heimischen Landwirtschaft Quinoa
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