Bioboom 81

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BIOBOOM.DE

DAS MAGAZIN FÜR KOPF UND BAUCH

B I O -Z Ü C H T U N G

Auf der Suche nach dem Huhn von morgen ORTSTERMIN

Zukunft aus Vergangenheit AUSZEIT

In der Badewanne GEWINNEN KOCHBÜCHER + VEGAN CHRISTMAS + SMÖRGÅS

DVD + GUARDIANS OF THE EARTH

mitgegeben von:

W I N T E R 2 0 1 8 | G R AT I S


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INHALT

NEUE NORMALITÄT. Autor Jörg Oberwittler schickt seinen Artikel zum Thema ökologische Hühnerzüchtung. Ich öffne die Datei: ›Deutschland sucht das Superhuhn‹ steht da. Toller Titel, tolle Idee. Trotzdem hat er es nicht auf den Titel geschafft. Warum nicht? Weil es leider einfach nicht stimmt. Deutschland sucht kein ›Superhuhn‹ (das eigentlich das ganz normale Huhn wäre, dazu unten mehr). Obwohl Kükentöten und Massentierhaltung hochemotionale Themen sind, wird das ›System Huhn‹ nicht grundlegend in Frage gestellt. Es sind nur wenige, die sich auf die Suche nach dem Huhn von morgen begeben, nämlich die Bio-Tierhalter und Bio-Züchter. Sie suchen das Huhn, das einmal normal war und es wieder werden soll: Tiere, die Eier legen und Fleisch ansetzen können und nicht lebende agrarindustrielle Hochleistungsmaschinen sind. Zu einer solchen neuen Normalität würde dann auch gehören, dass tierische Lebensmittel immer seltener, viel, viel seltener auf den Tisch kommen und entsprechend gewürdigt werden. Dass weniger Fleisch nicht weniger Genuss bedeutet, ja, dass Speisen auf höchstem Niveau auch rein pflanzlich ganz selbstverständlich möglich ist, beweisen übrigens unsere Kochbuch-Tipps: Smörgås (ganz wenig Tierisches) und Vegan Christmas (wie der Name sagt: konsequent rein pflanzlich). Weniger tierische Produkte zu essen: Das ist übrigens auch einer der wirkungsvollsten Beiträge, die der Einzelne zum Klimaschutz beitragen kann. Doch leider: Abwarten und Tee trinken, das scheint nach wie vor das globale Motto zu sein, wenn es um den Klimawandel geht. Das führt dazu, dass das Unnormale normal werden könnte: Zum Beispiel Mitte Oktober bei weit geöffnetem Fenster im T-Shirt das Editorial für eine Vorweihnachts-Ausgabe zu schreiben. Wenn schon, dann nehmen wir es wörtlich mit dem Teetrinken und trinken ihn schwarz, grün oder weiß – aber auf jeden Fall Bio. Und falls es irgendwann tatsächlich noch mal Winter werden sollte, dann beherzige ich meinen eigenen Rat und tauche ab in der Badewanne (ohne Smartphone, damit die Welt einfach mal draußen bleibt). Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit!

THEMEN UND MENSCHEN Voluntourismus/Mehrweg/ Gentech-Studien

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BIO-ZÜCHTUNG Auf der Suche nach dem Huhn von morgen

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Brücke in die Zukunft Ausweg aus dem agrarindustriellen System ORTSTERMIN Zukunft ist Vergangenheit Zu Besuch beim Zweinutzungshuhn

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KOCHEN Für ein rein pflanzliches Fest Rezept: Pastinaken-Vanille-Suppe Gewinnen: Kochbuch ›Vegan Christmas‹

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KOCHEN Gemeinsam gemütlich genießen Rezept: Gerösteter Sesamrosenkohl Gewinnen: Kochbuch ›Smörgås‹

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GRÜNER WEIHNACHTSMARKT Nachhaltig, praktisch, gut Gewinnen: DVD ›Guardians of the Earth‹

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WA R E N W I S S E N Abwarten und (Bio-)Tee trinken

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N AT U R KO S M E T I K Abtauchen und genießen Badeurlaub

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LESER/IMPRESSUM

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BIO MIT MEHRWERT Ein Feld, drei Nutzen

Jeanine Tovar und das Bioboom-Team

EDITORIAL

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MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN

DAUERBRENNER GENTECHNIK GENTECHNIK-STUDIEN

WER SCHAUT WIE GENAU HIN? > KOMMENTAR Gentechnik in Lebensmitteln sei sicher, betont die Agrarindustrie immer wieder. In den rund 30 Jahren, in denen Gene von Nutzpflanzen verändert wurden, habe die Technologie niemandem gesundheitlich geschadet, wird behauptet. Die Frage ist: Wer hat wie genau hingeschaut? Eine australische Studie hat gerade darauf hingewiesen, dass nur für ein Fünftel von 47 relevanten Pflanzen, die mittels Gentechnik gegen das Totalherbizid Glyphosat resistent gemacht wurden, Fütterungsstudien vorliegen. Und dass man ohne Studien auch nicht erkennt, welche Gesundheitsprobleme von gentechnisch veränderten Le-

bensmitteln kommen, erscheint logisch. Werden dann tatsächlich Versuchstiere mit Gentechnik-Pflanzen gefüttert, fragt sich: wie lange und wie viel? Besteht nur fünf Prozent des Futters aus gefriergetrockneten Gentech-Kartoffeln, reduziert sich natürlich auch das Risiko, Gesundheitsschäden zu finden. Und eine 80-Tage-Untersuchung kann verständlicherweise keine Auskunft geben über Langzeitwirkungen. So werden jedoch in vielen Fällen die Unternehmensstudien erstellt. Trotzdem gibt es immer wieder Hinweise, dass Gentechnik in Lebensmitteln gesundheitliche Risiken birgt. Australische Wissenschaftler haben jetzt

in einem sechsmonatigen Fütterungsversuch gezeigt, dass die Gifte, mit denen Gentech-Pflanzen sich gegen Schädlinge wehren, bei Ratten die Magenschleimhaut schädigen. Dies könne unter Umständen zu Krebs führen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen mexikanische Forscher für die Darmschleimhaut von Mäusen. Das sind Fakten, die man nicht ignorieren kann – gerade wenn man sich als riesiger Agrarkonzern gerne auf die Fakten beruft. < r Vera Fischer

Informationsdienst Gentechnik

w keine-gentechnik.de

GETRÄNKEVERPACKUNGEN

> Obwohl Verpackungs-Themen wie Plastikmüll in den Weltmeeren Medien und Verbraucher bewegen: Tatsächlich werden in Deutschland seit Jahren immer weniger Getränke in Mehrwegflaschen abgefüllt. Die neueste Auswertung der Getränkeabfüllung in Deutschland zeigt, dass ihr Anteil 2016 mit rund 44 Prozent auf einen neuen Tiefststand gesunken ist – und das, obwohl in dieser Zahl bereits die sogenannten ›ökologisch vorteilhaften Einweggetränkeverpackungen‹ mit eingerechnet sind, also Kartonverpackungen, Polyethylen-Schlauch-

beutel und Folien-Standbodenbeutel. Damit wird das in der Verpackungsverordnung vorgegebene Ziel von 80 Prozent am Gesamtverbrauch deutlich verfehlt, wie das Bundesumweltamt (UBA) auf seiner Internetseite mitteilt. Mit einem Anteil von 52,2 Prozent werden also die meisten Getränke nach wie vor in Einwegkunststoffflaschen abgefüllt. Auch das 2003 eingeführte Einwegpfand für diese Verpackungen konnte daran nichts ändern. Einen Grund dafür sieht das UBA darin, dass Discounter meist ausschließlich Getränke in Einwegverpackungen

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MELDUNGEN

anböten. Zur Vermeidung von Abfällen sind Mehrwegsysteme unverzichtbar. Mehrweg-Glasflaschen können bis zu 50-mal, PET-Mehrwegflaschen immerhin bis zu 20-mal wieder befüllt werden. Je häufiger die Mehrwegflaschen wiederverwendet werden, je kürzer die Transportwege und je effizienter die Reinigungsprozesse sind, desto umweltfreundlicher sind die Flaschen. < w umweltbundesamt.de

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Bilder (wenn nicht anders gekennzeichnet): Dreamstime

EINWEG-KUNSTSTOFFFLASCHEN DOMINIEREN DEN MARKT


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MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN

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oder Wochen Freiwilligenarbeit verbinden und dabei Gutes tun? Das wollen immer mehr Urlauber, gerade die, denen Nachhaltigkeit und Fairness am Herzen liegen. Das Resultat: Der so genannte Voluntourismus ist zu einem profitablen Geschäft geworden. ›Wählen Sie kritisch, wo Sie Ihr Engagement, Ihr Herzblut, Ihr Geld und Ihre Arbeitskraft einbringen wollen‹, empfiehlt deshalb die Non-Profit-Reiseplattform ›Fair unterwegs‹. Zwar könne ein Freiwilligeneinsatz unbestritten die Möglichkeit bieten, tiefgreifende und wichtige Erfahrungen zu machen. Doch nicht alle Angebote seien gleich gut: Gerade kommerzielle Veranstalter sollten genau geprüft werden, ob sie Freiwillige enttäuschen und vor allem, ob sie Menschen vor Ort ausnutzen und schädigen, wie es zum Beispiel beim ›Waisenhaustourismus‹ der Fall sein kann. Worauf Interessierte achten sollten und woran man seriöse Angebote erkennt, dazu gibt‘s auf der Seite sowohl ein kurzes Erklärvideo als auch eine ausführliche Broschüre zum Download. <

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Foto links: Toni Cuenca, unsplash

BioZĂźchtung


BIO-ZÜCHTUNG

Auf der Suche D

er Umgang mit Tieren, die nicht brauchbar‹ sind, ist ein dunkles Kapitel der Fleischproduktion. Bekanntestes Beispiel: Die männlichen Küken der Legehennenrassen. Die ersten, die sich des Themas aktiv annahmen, waren Initiativen aus der BioBranche, wie zum Beispiel ›Bruderhahn‹, ›Haehnlein‹ oder ›Spitz und Bube‹. Denn auch Bio ist betroffen – und arbeitet an Lösungen. Eine davon: das Huhn von morgen. Also, wann kommt es endlich (wieder), das Superhuhn, das Eier legen kann und einen guten Bio-Braten abgibt?

nach dem Huhn von morgen lionen. Tötungs-Tendenz steigend: Denn obwohl die mediale Allgegenwart des Vegan-Trends anderes vermuten ließe: Uns Deutschen schmecken Eier und Fleisch nach wie vor bestens.

Kein Huhn für alle __Hühner legen Eier, Hähnchen werden gebraten. Alles klar? Nun ja: In der modernen Agrarproduktion werden die Eier von eigens gezüchteten HochleistungsLegehennnen gelegt. 50 Prozent ihres Nachwuchses sind aber männlich.

Und diese Brüder der Legehennen fressen zwar wie die Scheunendrescher – bleiben aber mager. Das lohnt sich nicht. Also haben diese Küken ein entsprechend kurzes Leben. Ebenso hochgezüchtet sind die Masthähnchen-Rassen. Hier gibt es zwar kein Kükentöten, aber auch hier sind die Hochleistungstiere, die sich mit ihren geschwollenen Brüsten und überlasteten Gelenken kaum bewegen können, weit entfernt von dem, was man sich unter einer bäuerlichen Landwirtschaft vorstellt.

Als der britische Starkoch Jamie Oliver 2008 im TV-Studio vor laufender Kamera ein Dutzend Küken in einem Plexi-glasBehälter vergaste, war das Entsetzen und die Aufregung groß, war das Thema doch im öffentlichen Bewusstsein noch nicht breit angekommen. Mit eigenen Augen zu sehen, wie rabiat die Fleischproduktion mit Tieren umgeht, ist eben etwas ganz anderes, als an der FleischTheke frisches Hühner-Filet zu kaufen. Damals war noch von 25 Millionen jährlich getöteten männlichen Küken in Deutschland die Rede, die hierzulande direkt nach dem Schlüpfen vergast oder sogar geschreddert werden, weil sich die Aufzucht für die Geflügelhof-Betreiber nicht lohnt – heute sind es bereits 50 Mil-

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THEMA

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AUF DER SUCHE NACH DEM HUHN VON MORGEN

Industriehühner vs. Bio-Tierhaltung __ Wie kam es dazu? Als die Urform heutiger Züchtungen gilt das ›Bankivahuhn‹. In seinem Leben von durchschnittlichen zehn Jahren legte es ungefähr 200 Eier. Ein Hochleistungshuhn von heute liefert knapp 330 Eier – wohlgemerkt in einem einzigen Jahr. In den 1950er Jahren trennten sich mit der Intensivierung der Landwirtschaft die Zuchtlinien der Hühner. Galt vorher für alle Hühnerrassen: Die Hühner legen Eier, die Hähnchen werden Braten gilt seitdem: Entweder Eier oder Braten – beides geht nicht mehr. Nur vier Zuchtkonzerne dominieren heute weltweit den Markt. Sie haben die Rassen für die hochintensive konventionelle Landwirtschaft optimiert. Das stellt Bio-Geflügelbauern vor große Probleme: Bereits 2016 berichtete Bauer Thomas Müller vom Hofgut Brachenreuthe in Baden-Württemberg im MesseMagazin der BioMessen, er habe einen

›Porsche‹ im Stall stehen, der als ›Elektroauto‹ gehalten werden solle. Denn: Die Hochleistungszuchtlinien, auf die auch Bio-Bauern aufgrund der Marktkonzentration angewiesen sind, brauchen um zu funktionieren so viel Eiweiß, dass es für Bio-Landwirte schwierig wird, den Bedarf zu befriedigen. Denn sie können nicht einfach auf das passende Hochleistungsfutter zurückgreifen, sondern müssen und wollen schließlich die Haltungs- und Fütterungsvorschriften der EU-Bioverordnung beziehungsweise der Verbände des ökologischen Landbaus (Bioland, Demeter, Naturland…) erfüllen. Also: Bio-Hühnerhalter benötigen dringend Bio-Hühnerrassen. Doch bis das perfekte ›Elektroauto‹ im Stall stehen wird, wird es wohl noch Zeit brauchen, unter Umständen viele Jahre. Denn solange dauert die Züchtung neuer Nutztierrassen, zumal wenn sie ohne die Manpower und finanzielle Ausstattung von Konzernen geleistet werden muss.

Bruderhahn-Aufzucht als Brücke in die Zukunft __So lange wollen weder die Bio-Kunden noch die ökologisch arbeitenden Hühnerhalter warten. Eine Übergangslösung sollen die Initiativen bilden, die die Bruderhähne aufziehen. ›Diese ganze Diskussion waberte damals durch die Branche und Medien‹, erinnert sich Pamela Wieckmann an die Gründung der Initiative 2012. ›Damals hatten sich in Norddeutschland dann mehrere Händler und Höfe entschlossen, eine sofortige Lösung gegen das Küken-Töten zu entwickeln. Wir wollten jetzt handeln – und damit sofort aufhören.‹ Das sei es doch auch, was die Verbraucher von Bio erwarten: ›Landwirte mit Idealismus, die etwas verändern wollen und für eine ethische Geflügelhaltung stehen. Und die gut begründen können, warum ihre Lebensmittel einen höheren Preis haben.‹

Seit 2013 stehen in Bio-Läden neben den Eiern auch die Eier der Bruderhahn-Initiativen. Wer bis zu 4 Cent pro Ei mehr ausgibt, unterstützt auch gleichzeitig die Aufzucht des Bruders. Eine tolle Sache, finden zumindest die Verbraucher, die von der Verbraucherzentrale NRW befragt wurden. ›Ja, wir sind bereit, sogar bis zu 6 Cent mehr für diese Eier zu bezahlen, wenn es dem Tierwohl zugutekommt‹, sagten sie den freundlichen Meinungsforschern des Forsa-Instituts am Telefon – aber tun sie es auch wirklich an der

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THEMA

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Bilder (wenn nicht anders gekennzeichnet): Dreamstime

330 EIER PRO JAHR LEGT EIN HUHN IN DER KONVENTIONELLEN LANDWIRTSCHAFT, EIN BIO-HUHN SCHAFFT 270 BIS 280.


NEU

AUF DER SUCHE NACH DEM HUHN VON MORGEN

Jackfruit Eine echte Alternative zu Fleisch

Kasse im Bio-Laden? ›Ja, definitiv‹, bestätigt Pamela Wieckmann von der Bruderhahn-Initiative. Seit 2013 seien 30 Millionen Bruderhahn-Eier verkauft worden. Bei der Initiative ›Haehnlein‹ freut man sich über 150.000 ›gerettete Hähne‹ seit Bestehen.

Auch beim Bio-Kunden: Eier ja, Hähne nein? __ Allerdings stießen die BruderhahnProjekte schnell auf wirtschaftliche Probleme. Zwar kaufen die Kunden die Bio-Eier mit Aufpreis – aber das Bruderhahn-Fleisch mögen sie nicht. Es schmeckt dunkler und intensiver als ein normales Masthähnchen-Fleisch, liefert nicht die fleischige, zarte Hühnerbrust und saftigen Keulen, mit denen die Geflügelanbieter das meiste Geld verdienen.

›Tropfen auf dem heißen Stein‹ __ Genau daran störte sich die Tierschutz-Organisation PETA: Sie kürte ›Bruderhahn‹ zum Unwort des Jahres 2016: Der Tod der Tiere werde damit nicht verhindert, sondern lediglich hinausgezögert, denn spätestens nach sieben Monaten geht es auch für die Brüderhähne ins Schlachthaus. Zudem sei dies keine wirkliche Lösung, denn nur ein Bruchteil der in Deutschland verzehrten Eier stamme aus den Bruderhahn-Projekten. Ersteres betrifft die immerwährende fundamentale Auseinandersetzung zwischen Öko-Tierhaltern und Veganern.

›ES REICHT NICHT, 4 CENT MEHR PRO EI ZU BEZAHLEN – ES GIBT AUCH DEN BRUDERHAHN, DER VERWERTET WERDEN MUSS.‹

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Foto Annie Spratt, unsplash

›Wir hören von Betrieben, die es sehr schwer haben, das Bruderhahn-Fleisch zu verkaufen. Bei Betrieben mit 200, 300 Tieren führen hohe Verluste und ein hoher Futterverbrauch zu hohen Kosten – bei größeren Betrieben mit 2.000 bis 3.000 Bruderhähnen scheint es hingegen zu funktionieren‹, erklärt Wieckmann und appelliert hier an die Kunden: ›Es reicht nicht, 4 Cent mehr pro Ei zu bezahlen – es gibt auch den Bruderhahn, der verwertet werden muss, damit das System stabil bleibt. Es ist ja keine Wohltätigkeitsveranstaltung für den Hahn.‹

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AUF DER SUCHE NACH DEM HUHN VON MORGEN

Neue Tiere braucht das Land __ Möglicherweise scharren die Vorfahren des Huhns von morgen ja schon auf dem Geflügelhof von Inga Günther am Bodensee. Die Geflügelzüchterin hat viel zu tun. ›Ich lege Sie mal kurz zur Seite‹, sagt sie am Telefon. Zwei Kinder. Erste Schulwoche. ›Sie verstehen.‹ Erst kürzlich hat sie einen Förderpreis für die Ökologische Tierzucht (ÖTZ) gGmbH entgegengenommen, beziehungsweise: entgegennehmen wollen. Der Zug war verspätet. Auch bei der Zucht des Huhns von morgen wartet die Bio-Branche gespannt. Sechs Jahre ist Inga Günther bereits dabei. ›Unsere Zwischenbilanz sieht gut aus. Wir sind in der Lage, alle wesentlichen, für die Zucht notwendigen Daten aufzunehmen, um so die Hühner, die wir züchten,

›DIE FRÜHERKENNUNG IM EI LÖST NICHT DAS PROBLEM DER ÜBERZÜCHTUNG VON HÜHNERN AUF MAXIMALE EIERPRODUKTION ODER MASTLEISTUNG.‹

immer besser an die ökologischen Haltungsund Fütterungsbedingungen anpassen zu können.‹ Inga Günther ist Geschäftsführerin der ÖTZ. Die gemeinnützige GmbH wird von Bioland und Demeter getragen und will durch ökologische Züchtung die Unabhängigkeit der Bio-Tierhalter sichern. Die 3.000 Tiere an ihrem ÖTZ-Zuchtstandort laufen mit so genannten RFIDChips über das Gras, ihre Eier legen sie in bestimmte Fallnester, damit sie eindeutig zugeordnet werden können. 330 Eier pro Jahr legt ein Huhn in der konventionellen Landwirtschaft, ein Bio-Huhn schafft 270 bis 280. Inga Günthers Hühner schaffen 240, und außerdem können sie noch 2,8 Kilo Fleisch ansetzen. ›Wir sind gut vorangekommen.‹ Noch vor einiger Zeit habe sie nicht für möglich gehalten, ›was wir jetzt schon geschafft haben.‹ Derzeit arbeitet Inga Günther an einem eigenen Siegel für die Tiere.

Mehr Aufklärung, mehr Geld __ Aber wie lange wird es dauern, bis das Zweinutzungshuhn wirklich flächendeckend in deutschen Bio-Höfen von Nord nach Süd steht? Experten rechnen mit 10 bis 15 Jahren Zuchtarbeit, die noch nötig wären, bis sich die Zweinutzungshühner wirtschaftlich für den Bio-Hof rechnen. Inga Günther kann und will sich da nicht festlegen. ›Züchtung ist ein Prozess und hört nie auf. Es kommt jedoch weniger auf die Tiere an, die sind heute schon gut und stehen für die Praxisbetriebe zur Verfügung. Vielmehr geht es darum, dass die Produkte Eier und Fleisch entsprechend zu höheren Preisen abgenommen werden.‹ Den Ball gibt sie folglich an die Verbraucher weiter: ›Es ist also eine Frage, die der Gesellschaft gestellt werden muss: Wie lange soll die ÖTZ warten, bis die Kunden bereit sind, höhere Preise für Lebens-

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Bilder (wenn nicht anders gekennzeichnet): Dreamstime

Letzteres streitet auch Pamela Wieckmann, Sprecherin der Bruderhahn-Initiative Deutschland, nicht ab. Sie spricht selbst von ›einem Tropfen auf dem heißen Stein‹, was die Bruderhahn-Eier anbelangt. Denn über 30 Millionen verkaufte Eier und damit ebenso viele gerettete Küken: Das klingt zwar gut, aber nur mal zum Vergleich: 12,1 Milliarden Eier essen wir Deutschen im Jahr, Tendenz leicht steigend. Gelegt werden sie von 40,6 Millionen Legehennen. Nur 4,5 Millionen davon stehen in Bio-Ställen, ein Anteil von rund 11 Prozent. Und doch: Damit zählt das Bio-Ei zu den beliebtesten Bio-Produkten der Deutschen, was nicht zuletzt an der Berichterstattung über Kükentöten, Massentierhaltung und Co. liegt.


AUF DER SUCHE NACH DEM HUHN VON MORGEN

mittel zu zahlen?‹ Und es brauche mehr Aufklärungsarbeit: ›Es geht nicht nur ums Ei – sondern auch ums Fleisch. Wer gegen Kükentöten ist, muss einmal im Jahr einen Hahn kaufen. Wenn das nicht passiert, ist die Idee der Zweinutzung nicht umsetzbar‹, mahnt Inga Günther. Und: Züchtung sei ein kostspieliges Unterfangen. ›Aus der Naturkostbranche erhalten wir bereits viel Unterstützung über die Kampagne‹, so Günther und meint damit den einen Cent pro gehandeltem Ei eines Zweinutzungshuhns für die Zucht. ›Auch Stiftungen und politische Projektgelder unterstützen die Arbeit. Aber langfristig muss das noch mit weiteren Partnern ausgebaut werden, damit die Züchtung nachhaltig finanzierbar ist.‹

Ausweg aus dem agrarindustriellen System __ Ein Ei von einem Zweinutzungshuhn kostet 60 bis 70 Cent. Ein stolzer Preis, der dem Verbraucher vermittelt werden muss, und dazu kommt eine Menge Arbeit für Züchter und Landwirte. Die konventionellen Tierhalter und Zuchtunternehmen stehen ebenfalls unter dem Druck, das Kükentöten zu beenden, wollen aber mit dem bestehenden System weiterarbeiten. Sie setzen darauf, dass die Technologie der Geschlechtsfrüherkennung im befruchteten Ei bald in großem Maße einsatzfähig ist: Ist der Embryo ein Weibchen: perfekt – ist er ein Männchen, wird das befruchtete Ei vernichtet. Eine Technologie, die dem Tier Leid und dem Landwirt Kosten erspart. Warum will es die Bio-Branche unbedingt anders machen? Die Verbände

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Demeter, Bioland und Naturland lehnen diese Methode einhellig ab, denn: ›Die Früherkennung im Ei löst nicht das Problem der Überzüchtung von Hühnern auf maximale Eierproduktion oder Mastleistung. Nur die Züchtung eines Zweinutzungshuhns löst dieses Grundproblem‹, sagt Bioland-Sprecher Gerald Wehde. Ähnliches sagt auch Markus Fadl, Sprecher von Naturland, der auf das Projekt ei care der Marktgesellschaft der Naturland-Bauern verweist, das ebenfalls die Züchtung des Zweinutzungshuhns vorantreibt. Und Inga Günther, selbst Demeter-Bäuerin, formuliert es so: ›Wie gehen wir mit unseren Nutztieren verantwortungsvoll um? Wenn der Hahn aufgezogen, geschlachtet und als hochwertiges Fleisch wertgeschätzt wird, hat er einen Platz im landwirtschaftlichen Kreislauf.‹ Ein anständiges Leben, mehr Tierwohl, weniger Hochleistung – diese Lösungen stehen Bio gut. ›ÖTZ Cream‹ und ›ÖTZ Coffee‹ heißen zwei vielversprechende Rassen, die die bislang besten Produktionsergebnisse bei Eiern und Fleisch erbringen. Damit das Huhn von morgen nicht erst übermorgen Realität wird, braucht es nicht nur das Engagement von Bio-Züchtern und Bio-Geflügelbauern. Es braucht Verbraucher, die nicht nur von Bio mehr erwarten – und die bereit sind, nicht nur gegenüber Meinungsforschern, sondern auch an der Kasse Position zu beziehen. r Jörg Oberwittler w bruderhahn.de oekotierzucht.de aktion-ei-care.de huhn-von-morgen.de

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Zukunft aus Vergangenheit

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ei Bio-Landwirt Wolfgang Grimme auf Gut Wardow in Mecklenburg werden Hühner gehalten. So, wie es einmal war und in der ökologischen Landwirtschaft wieder werden soll: Die Hennen legen Eier, die Hähne wachsen in aller Ruhe zu stattlicher Größe heran.


S ZU BESUCH BEIM ZWEINUTZUNGSHUHN

Ja

wo sind sie denn? Nur vereinzelt sind ein paar Hühner zu sehen, dabei soll es hier über 3.000 von ihnen geben. ›Denen ist jetzt zu warm, die verdrücken sich in den Schatten‹, sagt Wolfgang Grimme. Und tatsächlich: Auf der anderen Seite des mobilen Hühnerstalls sitzt das Federvieh, fein im Kühlen. Und elegant sehen sie aus: Kamm und Kehllappen kräftig rot, das Federkleid strahlend weiß, Beine und Füße stahlblau.

Fotos: Birgit Schumacher Illustrationen: Dreamstime

Eine alte französische Hühnerrasse Hier leben hauptsächlich Bresse-Hühner, die wegen der ungewöhnlichen Farbe der Beine auch Les Bleues genannt werden. Doch das Besondere der alten französischen Rasse ist eigentlich etwas anderes: Bresse-Hühner sind sogenannte Zweinutzungshühner – die Hennen legen eine passable Menge an Eiern, die Hähne setzen in drei bis vier Monaten einigermaßen Gewicht an. Das macht es überflüssig, männliche Küken auszusortieren und zu töten. Gut Wardow ist einer von sechs Betrieben, die am ei care-Projekt des Anbauverbands Naturland teilnehmen. Auf Höfen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern wird BresseGeflügel gehalten – so will man herausfinden, ob die Zweinutzungshühner eine Alternative zur herkömmlichen Geflügelhaltung sein können.

Koedukation mit Radioprogramm Etwa alle zwei Monate bekommt Wolfgang Grimme 700 bis 750 Küken von einer Bio-Brüterei aus Süddeutschland geliefert, gerade mal einen Tag alt. Die ersten Wochen verbringen männliche wie weibliche Tiere zusammen in einem Mobilstall mit Wärmelampe, bis nach

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Doppelter Nutzen, aber weniger Geld Durchschnittlich 180 Eier legt so ein Bresse-Huhn pro Jahr – eine konventionelle Legehenne schafft 320 bis 330 Eier, ein ›normales‹ Bio-Huhn nur etwas weniger. Der Bresse-Hahn braucht dreieinhalb bis vier Monate, bis er ein Schlachtgewicht von 1,7 bis zwei Kilogramm erreicht. Ein konventionelles Masthähnchen wird in rund fünf Wochen auf dieWOLFGANG ses Gewicht gebracht, mit allen üblen GRIMME Begleiterscheinungen wie verformten Knochen und schmerzenden Gelenke; ein Bio-Hähnchen wird nach zehn Wochen geschlachtet. Für einen Bio-Landwirt wie Grimme, der auch wirtschaftlich denken muss, heißt das: ›Die Haltungsform ist Bresse-Hähne leben länger, vereinfach die notwendige Bedingung für die Qualität.‹ brauchen daher mehr Futter und sind deshalb teurer im Unvier bis sechs Wochen die gelben Feterhalt. Bresse-Legehennen leben zwar derchen durch ein weißes Federkleid erlänger als ihre Artgenossinnen im konsetzt sind. Das hält dann warm genug, ventionellen oder Bio-Stall. Aber sie leum winters wie sommers den Tag draugen eben vergleichsweise wenig Eier und ßen auf der Wiese zu verbringen. Nach bringen damit weniger Geld ein. Geschlechtern getrennt werden die ›Das muss als Spitzenprodukt Tiere erst nach acht bis zehn Wochen. wahrgenommen werden‹ Die Jungtiere im ersten grünen Mobilstall sind fast bereit für ihren ersten AusAber der Geschmack! Grimme kommt flug nach draußen, ein paar Tage müssen ins Schwärmen: Die Eier mit der chamsie noch warten. Und Radio hören: Laut pagnerfarbenen Schale – unvergleichlich! Und das feste Fleisch des Hähnchens – schallt das Programm von Antenne MV in Frankreich als Delikatesse hochgedurch den Stall. Das soll sie an menschliche Geräusche gewöhnen und die Tiere schätzt. Bei uns dagegen müsse sich erst weniger schreckhaft machen. ›Früher lief das Wissen durchsetzen, dass das Fleisch immer Deutschlandfunk, da waren die Hühlänger gegart werden müsse und anders ner noch schlauer‹, witzelt Grimme. So schmecke als ein labberiges Nullachtoder so, das Programm scheint zu wirfünfzehn-Hähnchenfilet. Nämlich inken. Als Grimme die Stalltüre aufmacht, tensiver und nussiger, fast ein bisschen weichen die Hühner nicht zurück oder nach Fasan oder Wild. ›So ein Bressewerden gar panisch, sondern schauen Hähnchen, das muss als Spitzenprodukt neugierig auf die Besucher. wahrgenommen werden, so auf der Ebene

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von Dry-Aged-Beef oder Angus Rind‹, sagt er, ›als Fleisch für Genussmenschen.‹ Deshalb sollte seiner Meinung nach bei der Vermarktung nicht die ökologische Aufzucht im Vordergrund stehen, sondern der Geschmack und die Nährwerte. ›Die Haltungsform ist einfach die notwendige Bedingung für die Qualität.‹

Mobilstall und Auslauf

chen werden die Ställe ein paar hundert Meter weitergefahren, damit die Hühner wieder eine grüne Wiese unter den Füßen haben und sich die bis dahin beanspruchte Fläche in Ruhe erholen kann. Platz ist reichlich vorhanden: Grimme besitzt 60 Hektar Land, das sich die Hühner mit Pommerschen Landschafen sowie Wasserbüffeln teilen.

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Seinen Hühnern und Hähnen jedenfalls geht es bestens. In den Mobilställen sind jeweils 300 Tiere untergebracht, nur einer ist für 600 Hühner ausgelegt. Morgens zwischen acht und neun Uhr wird die Luke aufgemacht und das Federvieh kann nach draußen – oder auch nicht, ganz nach Belieben. Abends, wenn Heiko Janssen die Klappen wieder schließt, sind die meisten schon wieder drin: ›Die gehen freiwillig rein, wenn es anfängt zu dämmern.‹ Alle zwei Wo-

›3.000 produktive Tiere‹ sind Grimmes Ziel, sprich 3.000 Legehennen. Dazu kommen die jungen, heranwachsenden Hennen – vom Schlüpfen bis zum ersten gelegten Ei dauert es etwa 18 Wochen. Und natürlich die Hähne. ›Für jedes Huhn wächst auch ein Hahn bei uns auf‹, sagt Grimme, ›denn die Mischung bei den Küken ist etwa 50/50.‹ Vier bis sechs Hähne pro Mobilstall sorgen für ein ausgeglichenes Miteinander unter

Bioboom

ORTSTERMIN

den Hennen. Der große Rest lebt in einem Extrastall bis der Schlachttermin naht. 120 bis 130 Tiere sind es derzeit. Oder etwa doch nicht mehr so viele? Vor dem Zaun liegt ein Haufen weißer Federn, ein schlechtes Zeichen. ›Was ist denn hier schon wieder passiert? Heiko, zähl nachher mal nach, wie viele noch da sind‹, sagt Grimme. Ein Abnehmer in Hamburg wartet auf seine vorbestellte Anzahl von Hähnchen. Aber die Freilandhaltung lockt eben auch Habicht und Milan, Fuchs und Marder an – etwa zehn Prozent der Hähne und Hennen muss der Landwirt im Schnitt als Verlust verbuchen. Vergangenes Jahr sind ihm sogar 200 Hühner aus dem Stall geklaut worden: ›Da muss nachts jemand reingegangen sein und hat die einfach eingesackt.‹ Wachhunde und Elektrozäune sollen das nun verhindern.

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Fotos: Birgit Schumacher / Illustrationen: Dreamstime

Grimme besitzt 60 Hektar Land, das sich die Hühner mit pommerschen Landschafen sowie Wasserbüffeln teilen.


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Vorfreude zum

HEIKO JANSSEN

Aufgießen

Vier bis sechs Hähne pro Mobilstall sorgen für ein ausgeglichenes Miteinander unter den Hennen. Der große Rest lebt in einem Extrastall.

Nur Eier, Brust und Keule? Eigentlich ist Wolfgang Grimme rundum zufrieden mit seinem Bresse-Geflügel: ›Die Tiere sind robust, legen genug Eier und setzen auch Fleisch an – das ist alles gut ausbalanciert.‹ Wäre da nicht der Unsicherheitsfaktor Kunde. ›Wir könnten deutlich mehr Eier verkaufen, 30 Prozent mehr wären überhaupt kein Problem.‹ Und das, obwohl so ein Ei etwa 60 Cent kostet. Aber wenn zu jedem Huhn ein Hahn großgezogen werden soll, muss auch der an den Mann beziehungsweise die Frau gebracht werden. Und da hakt es derzeit noch. Für die Anfangszeit hat der Gründungspartner und Großhändler Terra Naturkost den Landwirten eine Abnahmegarantie für die Eier und das Fleisch gegeben. Eigentlich sollen die Tiere im Ganzen verkauft werden, um die Verarbeitungskosten im Rahmen zu halten. ›Die meisten wollen aber nur Brust oder Keule‹, seufzt Grimme. Oder sie essen als Vegetarier zwar die Eier, aber nicht das Fleisch. Und finden es trotzdem gut, dass auch den Hähnen ein Leben gegönnt wird. r Birgit Schumacher w gutwardow.de

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Pastinakenvanille-suppe ZUTATEN FÜR 6 PORTIONEN ZEIT: 40 MINUTEN 2 EL Rapsöl oder Wasser 4 Bananenschalotten*, fein gewürfelt 1 Knoblauchzehe 8 Pastinaken, geschält und in 2 cm große Stücke geschnitten 2 Zweige frischer Thymian 440 ml Gemüsebrühe (knapp 2 cups) 440 ml Mandelmilch (knapp 2 cups) 1 Vanilleschote 3 EL Zitronensaft Meersalz und Pfeffer ZUM SERVIEREN 60 G HASELNUSSKERNE (½ CUP) 50 G GETROCKNETE CRANBERRYS (½ CUP) ein paar Zweige frischer Thymian oder Rosmarin hochwertiges Olivenöl

Rezept Tipp

*Anm. d. Redaktion: Mit ›normalen‹ Schalotten oder gar einer kleinen Zwiebel dürfte es auch schmecken

ZUBEREITUNG Das Öl oder Wasser in einem Topf auf mittlerer Stufe erhitzen. Schalotten und Knoblauch darin zart dünsten. Mit etwas Salz und Pfeffer würzen, dann Pastinaken und Thymianzweige zufügen. Die Temperatur auf sehr niedrige Stufe reduzieren und den Topf mit dem Deckel verschließen. Die Pastinaken unter häufigem Rühren 15 Minuten dünsten, bis sie zart sind. Brühe und Milch unterrühren. Die Vanilleschote längs halbieren und das Mark mit dem Messerrücken herausschaben. Mark und Schote zu den anderen Zutaten in den Topf geben und die Flüssigkeit zum Kochen bringen. Vom Herd nehmen und die Vanilleschote entfernen. Die Suppe vorsichtig in den Standmixer umfüllen und glatt pürieren. Zurück in den Topf füllen, mit Salz und Pfeffer würzen und mit Zitronensaft abschmecken, um die Aromen richtig schön zu unterstreichen. In vorgewärmten Schüsseln oder Bechern servieren, garniert mit Haselnusskernen, Cranberrys und frischen Kräutern. Abschließend jeweils noch etwas natives Olivenöl auf jede Portion träufeln.

BIOBOOM VERLOST drei Mal das Buch ›Vegan Christmas‹. Schicken Sie bis zum 7. Dezember 2018 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: ›Vegan Christmas‹, Vordere Schöneworth 17 a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen vermitteln. Die Daten von Gewinnteilnahmen werden ausschließlich in Zusammenhang mit diesen genutzt und nach Ablauf gelöscht/vernichtet, sofern keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten bestehen.

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Rezept aus: Vegan Christmas, Narayana Verlag. Rezeptfoto: © Simon Smith / Illustrationen: Dreamstime

Auf diese gewagte Kombination von Pastinaken und Vanille bin ich gekommen, als ich noch im Restaurant Le Gallois arbeitete. Vanille passt richtig gut zur erdigen Cremigkeit der Pastinaken.


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er 25-jährige Waliser Gaz Oakley gehört zu den Shooting Stars der jungen veganen Kochszene auf Instagram und YouTube. Die Rezepte und aufwendig produzierten Kochvideos des ausgebildeten Kochs zeichnen sich dadurch aus, dass sie komplex, zeitintensiv und sehr, sehr lecker sind. Mit dem brandneuen Buch ›Vegan Christmas‹ bietet Gaz Oakley nun ein ganzes Buch voll Alternativen zu den traditionell sehr fleisch-, ei- und milchproduktlastigen Weihnachtsklassikern. Ob durchwachsener ›Speck‹, ›Jakobsmuscheln‹, ›Kein Truthahn‹: Sie alle werden vegan ›nachgebaut‹. Klar, die Zubereitung dauert ihre Zeit und für Kochanfänger sind die meisten Rezepte auch nicht das Richtige. Wer ambitioniert vegan kochen möchte, gerne Zeit in der Küche verbringt, vielleicht zusammen mit Freunden und Familie, der wird seine Freude an den 70 Rezepten haben. Vom Frühstück am Weihnachtsmorgen über Party-Snacks bis zu den oben erwähnten großen ›Braten‹ mitsamt Beilagen sowie essbaren Geschenken ist an jede Lebenslage gedacht. Tipps zur Resteverwertung und viele rund ums Jahr verwendbare Basics (vegane Bratensoße!) runden das Ganze ab. Natürlich dürfen auch etliche typisch britische Spezialitäten nicht fehlen: Mince Pies, Christmas Pudding, Würstchen im Teigmantel und Co. Geschmackssache: Was die zahlreichen Porträts des Autors angeht, wäre weniger mehr gewesen, das Gleiche gilt für den Gebrauch von Worten wie ›wunderbar‹ und ›großartig‹.

Die natürliche Alternative zur Jodtablette.

Ideal für die Schilddrüse JodNatur ist eine einzigartige Mischung aus Mineralwasser artesischen Ursprungs und jodhaltiger Sole im Verhältnis 54:1. Diese wertvolle Sole entstammt dem Urmeer, das vor Millionen von Jahren den Chiemgau bedeckte. Jod ist ein essentielles Spurenelement für die Schilddrüse. Es trägt zu einer normalen Schilddrüsenfunktion bei und leistet einen Beitrag zu einem normalen Energiestoffwechsel. Der tägliche Bedarf an Jod lässt sich durch eine kleine Flasche JodNatur perfekt ergänzen.

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Gerösteter Sesamrosenkohl ZUTATEN 800 g 1 3–4 EL 4 EL 2 EL 2 EL

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Rosenkohl (möglichst kleine Exemplare) Knoblauchzehe Olivenöl 1 Prise Salz Ahornsirup Sojasoße Salz, Pfeffer helle Sesamsamen Pul Biber (nach Belieben)

ZUBEREITUNG 1. Den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen (Umluft 180° C). Den Rosenkohl waschen und gründlich putzen, sehr große Röschen längs halbieren. Knoblauch schälen, einmal quer und einmal längs halbieren und die Stücke in Scheiben schneiden. Öl, Ahornsirup und Sojasoße in einer großen Schüssel gründlich verrühren und dann mit Rosenkohl und Knoblauch mischen. 2. Rosenkohl auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und mit Salz und Pfeffer würzen (nicht zu viel salzen, die Sojasoße ist schon sehr salzig).

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Im heißen Ofen (Mitte) ca. 30 Minuten garen, dabei nach gut der Hälfte der Zeit einmal durchrühren. Wer will, schaltet gegen Ende noch für 3–5 Minuten kurz den Grill zu, sollte den Kohl dann aber im Auge behalten, dass er nicht verbrennt. 3. Währenddessen den Sesam in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis er duftet und leicht knistert, abkühlen lassen. Den Rosenkohl abkühlen lassen und in eine Schale geben, evtl. nochmals mit Salz und Pfeffer nachwürzen, dann mit Sesam und nach Wunsch mit Pul Biber bestreuen.

BIOBOOM VERLOST drei Mal das Buch ›Smörgås‹. Schicken Sie bis zum 31. Dezember 2018 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: ›Smörgås‹, Vordere Schöneworth 17 a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen vermitteln. Die Daten von Gewinnteilnahmen werden ausschließlich in Zusammenhang mit diesen genutzt und nach Ablauf gelöscht/vernichtet, sofern keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten bestehen.

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Rezept aus: ›Smörgås – gemeinsam genießen‹, Südwest Verlag. Rezeptfoto: © EMF/Tina Bumann

Rezept Tipp

vegan


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Gemeinsam gemütlich geniessen so wird das buffet zum smörgasbord

›Smörgasbord‹, das heißt übersetzt: Butterbrot und Tisch. Dahinter steckt jedoch weit mehr. Die schwedische kulinarische Tradition des Smörgåsbords ist ein opulentes Buffet, dass sich bestens dazu eignet, gemeinsam mit Freunden und Familie zu genießen. Jeder nimmt sich, was und wie viel er will, und der Gastgeber, der alles vorbereitet hat, darf ebenso entspannt zugreifen. Kleine Gerichte, Snacks, Tapas, Dips und Fingerfood werden liebevoll und farbenfroh angerichtet. Wie es geht zeigt Tanja Dusy mit ›Smörgås‹. Und: Sie beweist, dass ein Smörgåsbord nicht nur skandinavisch, sondern auch italienisch, griechisch, provencalisch, orientalisch oder asiatisch geprägt sein kann.

Gurkenhappen oder Caponata, OrangenSafran-Aioli, Dukkah oder Saté-Spieße: Zu jedem Smörgås-Thema gibts die passenden Rezepte, dazu Tipps für Ergänzungen wie Obst, Gemüse, Nüsse, Brot etc. ›Smörgås‹ ist ein prima Ideengeber für Brunch und Partybuffet, bei den Rezepten kommen auch Veganer und Vegetarier auf ihre Kosten.

GEWINNEN Tanja Dusy Smörgås – gemeinsam genießen 160 Seiten, gebundene Ausgabe EMF Verlag 20,00 € (D)

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herzhaft goldener

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nussig

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Mehr protein, mehr geschmack backen mit nussmehlen

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okos, Mandel, Lein und Co.: Aus BioNüssen und -Ölsaaten werden in der Ölmühle Solling nicht nur mühlenfrische Öle kalt gepresst, sondern auch eine Vielfalt von Nussmehlen, die ihresgleichen sucht. Je nach Sorte enthalten sie noch 10 bis 15 Prozent natives pflanzliches Öl. Vor allem aber liefern sie pflanzliches Protein und ernährungsphysiologisch wertvolle Ballaststoffe satt. Die durchweg glutenfreien Nussmehle sind ideal für alle Fans der veganen und Low Carb-Ernährung. Sie machen sich nicht nur bestens in Smoothies oder morgendlichen Müslis, sondern auch in der (Weihnachts-)Bäckerei: ›Einfach bis zu 15 Prozent des Getreidemehls im Rezept durch Nussmehl ersetzen und gegebenen-

falls etwas mehr Flüssigkeit zugeben‹, weiß Werner Baensch, Gründer der Ölmühle Solling und begeisterter Hobbybäcker. ›So bekommen Plätzchen und Kuchen das besondere nussige Etwas und werden gleichzeitig ernährungsphysiologisch aufgewertet.‹ Die Ölmühle Solling ist eine kleine Manufaktur für große kulinarische Ansprüche. Liebevoll und handwerklich verarbeitet Familie Baensch dort ausgesuchte Bio-Ölsaaten und -Nüsse aus der Region und aller Welt zu einer Vielfalt wertvoller Spezialitäten.

knusprig und lecker kokoswaffeln

Zutaten Für 10 Personen 500 g Weizenmehl 1050 130 g Kokosmehl aus der Ölmühle Solling 200 g Rohrzucker 200 g Kokosöl aus der Ölmühle Solling 600 ml Kokosmilch oder Vollmilch 3 St. Bio Hühnereier 1 Pk. Backpulver 1/2 TL Bourbon Vanille Pulver Mandel- Vanille Würzöl aus der Ölmühle Solling Dauer: zirka 30 Minuten Zubereitung Alle Zutaten zusammenfügen und zu einem geschmeidigen Waffelteig rühren. Der Teig soll noch flüssig sein und vom Löffel tropfen – eventuell noch etwas Wasser zugeben. Im heißen Waffeleisen

oelmuehle-solling.de

ausbacken (besonders lecker wird es, wenn dieses mit Mandel-Vanille-Würzöl aus der Ölmühle Solling gefettet wird). Zu den Kokoswaffeln passen bestens Rote Grütze oder heiße Kirsche – und natürlich Schlagsahne.

R Rezept

Tipp Die Schlagsahne mit etwas Rohrzucker und 1-2 TL Mandel-Vanille oder Weihnachtszeit Würzöl aus der Ölmühle Solling verfeinern.

Mehr Rezepte aus der Ölmühle Solling gibt’s hier: oelmuehle-solling.de/rezepte

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Omega

Für die

kalte

[+] Das nussige Omega-Cuvée aus dem Hause Teutoburger ist ein wahres NaturTALENT: Die harmonische Komposition aus kaltgepresstem Raps-Kernöl, Hanf- und Leindotteröl überzeugt mit ihrem aromatischen Geschmack und eignet sich ideal für die vegane Festtagsküche: Das hochwertige Öl, das besonders in der kalten Küche zu Hochform aufläuft, basiert auf einem Verhältnis von 1:1 von e Küch Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren. Vor allem letztere kommen in der veganen Ernährung oft zu kurz. w die-kleine-muehle.de

[+] Jod ist ein essentielles Spurenelement, das heißt, es muss über die Nahrung aufgenommen werden. Aber: Nur natürliches Jod kann vom Körper optimal verwertet werden, da sind sich ganzheitliche Ernährungsexperten einig. JODNATUR ist eine Mischung aus Mineralwasser artesischen Ursprungs und jodhaltiger Sole im Verhältnis 54:1 und liefert dem Körper jeden Tag das gesunde Plus, um die Schilddrüse optimal zu versorgen, für Vitalität und Energie. Gut zu wissen: tut Eine 0,33 l JodNatur deckt den täggut lichen Jodbedarf. Auch für Veganer bestens geeignet. ürlich t a n f r w jod-natur.de odbeda

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DVDTipp

Guardians of the Earth – Als wir entschieden die Erde zu retten Österreich, Deutschland 2017 Dokumentarfilm / 86 Minuten Regie: Filip Antoni Malinowski ab 0 Jahren freigegeben

[+] Wir schreiben das Jahr 2015: In nur elf Tagen sollen sich 20.000 Vertreter aus 195 Ländern in Paris auf das erste globale Abkommen gegen den Klimawandel einigen: Ein Pakt, der das Leben jedes Menschen auf der Erde, lebend oder ungeboren, beeinflussen wird. Die Dokumentation von Filip Antoni Malinowski gibt einen hochemotionalen Einblick in die Interessenkonflikte hinter den Kulissen der Weltklimakonferenz in Paris (COP 21): Reich gegen Arm, Profiteure gegen Opferdes Klimawandels. Und über allem schwebt bereits bedrohlich der OffKommentar des späteren US-Präsidenten Donald Trump: Ein globales Klimaabkommen? – ›One of the dumbest things I've ever seen‹.

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Abwarten und (Bio-)Tee trinken OB GRÜNER, SCHWARZER ODER WEISSER TEE: IMMER SIND ES DIE BLÄTTER DER CAMELLIA SINENSIS, DIE FÜR ANREGENDEN GENUSS SORGEN. UND WENN ANBAU UND VERARBEITUNG BIO UND FAIR SIND, SCHMECKT ES GLEICH NOCH BESSER.

Bilder (wenn nicht anders gekennzeichnet): Dreamstime Foto links: Oriento, unsplash

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(BIO-)TEE

Es

war einmal vor rund fünftausend Jahren: Der chinesische Kaiser Chen Nung hatte sich auf einer Reise heißes Wasser bringen lassen und saß mit seinem Getränk unter einem Strauch. Es war windig, einige Blätter wurden in seine Schale geweht, ohne dass er es bemerkte. Gedankenverloren kostete er: Das Wasser schmeckte herb-frisch, war leicht grün und der Kaiser fühlte sich wunderbar belebt. Der Baum war ein wilder Teestrauch und die Tradition des Tees geboren – so die Legende. Und Teetrinker genießen glücklich bis zum heutigen Tage…

Eine lange Geschichte Fest steht, dass der Tee im sechsten Jahrhundert nach Christus mit buddhistischen Mönchen von China nach Japan kam. Von dort aus gelangte er, wiederum rund 1000 Jahre später, nach Amsterdam, und verbreitete sich von dort in Europa. Obwohl die Kultur des Teetrinkens so britisch wirkt, sind die Engländer übrigens gar nicht diejenigen, die am meisten Tee trinken: In Asien, Arabien und Russland wird mehr Tee konsumiert als in England. In Deutschland sind es die Ostfriesen, die jährlich durchschnittlich rund 300 Liter Tee schlürfen und damit auch im weltweiten Vergleich weit vorne liegen.

Eine Pflanze, viele Tees Ob duftiger grüner Matcha, aufgeschäumt in der Teeschale und pur genossen oder dunkelbrauner Ostfriese, der ein Fall für Kandis und Sahnewölkchen ist: Immer handelt es sich um die Blätter des Teestrauchs Camellia sinensis. Das Anbaugebiet, die Sorte, vor allem aber die Verarbeitung und gegebenenfalls auch die Mischung sorgen für eine unglaubliche Geschmacks- und Aromenvielfalt, die sich mit der edler Weine messen kann. Für Schwarztee werden die Blätter traditionell nach der Ernte gewelkt und gerollt, also in Trögen oder auch in der Sonne getrocknet und dann gebrochen. Dabei platzen die Blattzellen auf, der Pflanzensaft tritt aus und oxidiert mit dem Luftsauerstoff. Durch die Fermentation färben sich die Blätter dunkel. Vollautomatisch und in Windeseile funktioniert das mit der ›CTC-Methode‹, die vor allem für preiswerte Tees zum Einsatz kommt: Da werden die Blätter gebrochen (Crushing), zerrissen (Tearing) und gerollt (Curling), so dass in kurzer Zeit viel Zellsaft austritt und sich die Fermentationszeit verkürzt.

Die leckersten Kugeln für die Festtage

Verarbeitung ist entscheidend Anders läuft es beim Grüntee: Hier werden die Blätter kurz gedämpft oder sogar geröstet. Deshalb behalten sie (und der Tee) ihre grünliche Farbe und den besonderen, leicht erdigen Geschmack. Die Blätter des weißen Tees, der so heißt, weil er aus den feinen weiß-silbernen Blattknospen des Teestrauchs gewonnen wird, werden nur sanft getrocknet. Überhaupt: Ob es nur die zar-

Im Tiefkühlbereich Ihres Bio-Ladens erhältlich! Bioboom

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www.natural-cool.de


(BIO-)TEE

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Grün oder schwarz: Muntermacher Keine Frage des Tee-Fans schätzen nicht nur den je nach Sorte frisch-blumigen oder auch Anbaulands Die meisten Grüntees stammen aus China oder Japan, die meisten Schwarztees aus Indien, Ceylon oder Afrika. Aber wie bei der Vielfalt der Familie Tee nicht anders zu vermuten, gibt es Ausnahmen, zum Beispiel einen grünen Darjeeling. Oder beim ›Gunpowder‹, der eigentlich eine chinesische Spezialität ist, aber auch mal aus Ceylon stammen kann. Seinen Namen verdankt er der Tatsache, dass seine Blätter maschinell oder von Hand zu kleinen Kugeln geformt werden.

Mischen macht‘s

Beim Gartentee stammen die Blätter aus nur einem einzigen Teegarten. Es handelt sich um Premium-Tees mit klarem, reinem Aroma. Aber oft werden unterschiedliche Sorten wie Darjeeling, Assam oder Ceylon kombiniert. Klassische Teemischungen sind zum Beispiel der English Breakfast Tea aus Assam-, Ceylon- und Kenia-Tee, oder der Ostfriesentee, der aus zehn verschiedenen Schwarzteesorten, angeführt von Assam, komponiert wird.

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kräftig-herben Geschmack des Blattgetränks, sondern auch die anregende Wirkung. Denn wie Kaffee enthält auch Tee den Muntermacher Koffein. Der wird gleich in den ersten drei Minuten des Ziehens frei gesetzt. Danach dominieren Gerbstoffe, die das Koffein wiederum binden. Deshalb ist ein Tee, der nur kurz zieht, tatsächlich anregender als einer, der ausgiebig gezogen hat.

Jede Menge gute Wirkstoffe Aber Tee hat mehr zu bieten, als Koffein: Beim Ziehen lösen sich auch die im Tee enthaltenen Polyphenole und gehen in den Tee über. Diese Antioxidantien gelten als Gesundmacher, da sie unerwünschte so genannte freie Radikale binden. Das sind Substanzen, die Fettsäuren oxidieren, die sich dann als Plaque an den Gefäßwänden ablagern. Besonders Grüntee gilt als Wellnessgetränk, denn er liefert so genannte Flavonoide, die angeblich sogar Entzündungen hemmen, das Immunsystem stärken und den Cholesterinspiegel senken sollen.

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Bilder (wenn nicht anders gekennzeichnet): Dreamstime

ten, knospigen Blätter der Triebe oder auch größere, ältere Blätter sind, die gepflückt werden, ist für den Geschmack (und den Preis) genauso entscheidend wie der Erntezeitpunkt. So gelten die japanischen Schattentees, die vor der Ernte abgedeckt werden, als besonders edel. Die frischen Blätter eines indischen Darjeelings von den Hängen des Himalayas, der im Frühjahr geerntet wird (First flush), sind besonders zart-blumig. Zum späteren Erntezeitpunkt (Second flush) mundet dieselbe Teesorte viel kräftiger und würziger. Sind die Blätter ›broken‹, also gebrochen, bilden sie beim Ziehen ein kräftigeres Aroma aus. Als ›Dusts‹, also Stäube, werden die Blätter für Teebeuteltees bezeichnet. Sie werden pulverisiert, damit das heiße Wasser trotz der ›Verpackung‹ eine möglichst große Angriffsfläche hat, und auch, damit der Tee schnell fertig ist. Dass es sich beim Inhalt von Teebeuteln um die vom Boden aufgekehrten staubigen Reste handelt, wie böse Zungen gerne behaupten, stimmt allerdings nicht. Unter Tee-Gourmets ist der Teebeutel trotzdem verpönt – auch wenn er in manchen Lebenslagen unbestritten praktisch ist.


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Entfaltung bieten Duft und Geschmack eines Tees möchten sich entfalten – im wahrsten Sinne des Wortes, stecken sie doch in den getrockneten Blättern. Entfaltung braucht Platz: Also kommen die Blätter – Faustregel: Ein Teelöffel pro Tasse – in ein Baumwollnetz, Bambuskörbchen oder weites Sieb. Ideal ist es, wenn der Tee zunächst in einer weiten Kanne ziehen kann und anschließend in ein zweites Gefäß abgeseiht wird. Für einen Schwarztee werden die Blätter mit heißem, nicht mehr kochenden Wasser (etwa 90°C) übergossen und dürfen dann, je nach gewünschter Intensität und Wirkung, drei Minuten (anregend) oder fünf Minuten und länger (dunkel und beruhigend) ziehen. Die Aromen des Grüntee mögen es kühler: Darum werden sie mit abgekochtem, auf zirka 50 bis 85°C abgekühltem Wasser überbrüht und ziehen etwa zwei Minuten. Gute Grüntees oder weißer Tee können übrigens auch noch ein zweites Mal aufgegossen werden und rechtfertigen so ihren Preis.

Wildkirsch, Vanille und Co. Eine weitere Tee-Variante sind die aromatisierten Tees: Klassiker hier sind Earl Grey, Schwarztee, der mit Bergamotte eine zarte, parfümierte Zitrusnote gewinnt sowie Grüner Tee mit Jasmin oder Rose. Der Kreativität der Hersteller, gerade im konventionellen Bereich, scheinen hier keine Grenzen gesetzt: Ob es wirklich ›Erdbeer-Sahne‹ oder ›Karibischer Traum‹ sein muss – das ist Geschmackssache… Für Bio-Tees werden meist Fruchtstückchen, zum Beispiel von Mango oder

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Papaya, Blüten, Gewürze wie Zimt und Vanille oder Kräuter mit dem Tee vermischt, auch Gewürzextrakte oder ätherische Öle kommen zum Einsatz. Aufgepasst: So genannte ›natürliche‹ Aromen stammen nicht von der namensgebenden Zutat, sondern werden in biochemischen Prozessen industriell hergestellt. Ihr Einsatz ist in Bio-Tees nicht generell verboten, sie werden dort aber deutlich seltener eingesetzt als bei konventionellen Tees.

Bio-Tee: besser für alle Und überhaupt: Bio-Tee ist die bessere Wahl, sowohl für das teetrinkende Individuum als auch für Umwelt, Natur und die Menschen, die den Tee anbauen. Die Teepflanzen werden ohne chemische Pestizide und Herbizide angebaut, das schützt die Umwelt - und auch die Teepflückerinnen werden somit nicht Giften ausgesetzt. Allenfalls kommen pflanzliche Präparate zum Einsatz, die durch ätherische Öle einen Duft verbreiten, der Schädlinge abschreckt oder, wie Extrakte aus Neem, direkt gegen Schadorganismen wirken. Bei Bio sind auch synthetische Düngemittel tabu. Mischkulturen spenden Schatten und schützen den Boden vor dem Austrocknen, Kompost und Grasschnitt nähren ihn: Das entspricht den Grundsätzen einer enkeltauglichen Landwirtschaft. Dass BioTees in der Regel pestizidfrei sind, bestätigt auch ein Test der Stiftung Warentest. Danach waren sechs von sechs geprüften Bio-Assam-Tees in Sachen Pestizide ›++‹, also sehr gut. Viele Bio-Tees sind darüber hinaus fair erzeugt. Das heißt: Die Ernten werden von den Anbietern vorfinanziert, die Erzeuger erhalten faire Preise für den Tee und die Arbeiterinnen und Arbeiter wiederum angemessene Löhne – beste Voraussetzungen für ungetrübten Genuss. r Annette Sabersky [bio-food-tester.de]

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Willkommen in der Weltküche. Wir sind die Bio-Lebensmittelhandwerker von Sanchon. Wir machen Essen mit Liebe, Sachverstand und viel Handarbeit. Bei uns trifft deutsches Gemüse auf indisches Curry. Genauso arbeiten wir zusammen, offen für die bunte Vielfalt der Welt. Das „mit“ ist uns wichtig: Mit guten Zutaten, mit Geschmack und mit Sorgfalt.

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So isst die Welt.


n N AT U R KO S M E T I K

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aden ist etwas Wunderbares: Abtauchen und genießen in duftendem, warmen Wasser, die Welt bleibt draußen… Wenn wir heute in die Badewanne gehen, dann fast immer mit dem festen Vorsatz, uns zu entspannen.

Tür zu und Wasser marsch!

Einmal in der Woche

Kein (Bade-)Urlaub ohne Vorbereitung

Das war nicht immer so. Noch vor gar nicht so vielen Jahrzehnten war das Wannenbad die normale und angesagte Form der Körperreinigung und noch vor hundert Jahren war es durchaus gang und gebe, dass am Wochenende alle Familienmitglieder hintereinanderweg in eine Wanne stiegen, denn heißes Wasser war aufwändig und teuer. Heute hat die schnelle Dusche die Badewanne als Reinigungsspezialistin abgelöst und das ist auch gut so: Denn was Wasser- und Energieverbrauch angeht, ist das gute alte Vollbad natürlich gegenüber der schnellen, spritzigen Dusche eindeutig im Nachteil, wenn es um die Ökobilanz geht.

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Aber wenn das Wannenbad auch nicht mehr führend in Sachen Reinigung ist, so hat es doch eine ganz neue Funktion übernommen: Es bietet uns eine willkommene und oft dringend benötigte Auszeit von Stress und Kälte.

Als ›Reisebüro‹ empfiehlt sich ein gutsortiertes Naturkosmetik-Regal im BioLaden, Bio-Supermarkt oder Reformhaus Ihres Vertrauens, denn für einen gelungenen ›Badeurlaub‹ ist ein feiner Badezusatz von zentraler Wichtigkeit.

Die Schaumigen Haben Sie sich als Kind auch so gerne mit großen Schaumbergen (meist intensiv nach Fichtennadel duftend) umgeben? Naturkosmetik bietet sanfte Alternativen, bei denen Sie auf den geliebten Schaum nicht verzichten müssen (zum Beispiel von Ayluna, Farfalla). Vorteil beim Schaumbad: Sie werden gleich or-

dentlich sauber. Nachteil: Gerade wenn Sie gerne etwas länger im warmen Wasser verweilen oder sowieso schon trockene oder empfindliche Haut haben, laugt es die Haut aus. Also: Hinterher gut eincremen!

Die Pflegeprofis Wer es intensiv pflegend möchte, greift dagegen zum Badeöl: Es wirkt während des Bades intensiv rückfettend. Naturkosmetische Badeöle sind oft mit ätherischen Ölen von Blüten und Kräutern angereichert, können entspannen, aufmuntern oder lassen wieder tief durchatmen (zum Beispiel von Dr. Hauschka, Martina Gebhardt). Sensibelchen greifen gerne zu puren nativen Pflanzenölen, wie zum Beispiel Mandeloder Aprikosenkernöl (zum Beispiel von Baensch Pure Care, Primavera). Sie eignen sich nämlich bestens als von Natur aus duftstofffreies Badeöl. Übrigens: Wer das Badeöl vor dem Einlaufen mit etwas Milch oder Sahne verschüttelt, kann die kostbare Pflege noch besser im Wasser verteilen. Und wer sich nach einem Ölbad nur sanft abtupft, spart sich zusätzliches Eincremen.

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Bilder (wenn nicht anders gekennzeichnet): Dreamstime Fotos: Anita Austvika, unsplash.com

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Bade urlaub


n N AT U R KO S M E T I K

Pflege zum Wohlfühlen Genießen Sie üppig-sanfte Badeschäume mit sinnlich-natürlichem Duft. Umhüllen Sie sich mit wohltuender Pflege aus ausgesuchten, edlen Ölen. Bio, vegan und halal: Ayluna bringt orientalische Wohlfühltradition in deutsche Badezimmer. Ayluna gibt es im ausgewählten Bio- und Naturkosmetikfachhandel.

Wie am Meer Mit Recht beliebt unter den natürlichen Badezusätzen ist übrigens auch Badesalz. Bei Naturkosmetik basiert es meist auf natürlichem Meersalz, das von Natur aus reich an Mineralien und Spurenelementen ist (zum Beispiel von CMD, Fitne). Oft ist es nicht nur mit duftenden ätherischen Ölen sondern auch mit Blüten angereichert – ideal um sich entspannt treiben zu lassen.

Wohltemperiert Ist das Wasser zu kühl, wird es in der Wanne schnell ungemütlich; ist es dagegen zu heiß, wird der Kreislauf unter Umständen belastet und die Haut stärker ausgetrocknet. Generell liegt die ideale Badetemperatur zwischen 36° C und 38° C – je wärmer das Bad, desto entspannender wirkt es. Eigentlich sollte so ein Bad nicht länger als fünfzehn Minuten dauern, bei sehr empfindlicher Haut sogar nur um die zehn Minuten, aber... ganz ehrlich, halten Sie sich daran?

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Bitte nicht stören Wenn Sie dann Ihren Lieblings-Badezusatz im Haus haben, suchen Sie sich einen ungestörten Nachmittag oder Abend, an dem Sie sicher sein können, dass niemand Sie (oder das Badezimmer) plötzlich und unbedingt in Beschlag nehmen möchte. Dass es für Mensch und Gerät gleichermaßen böse Folgen haben kann, wenn Sie in der Wanne mit elektrischen Geräten wie Fön herumhantieren, das wissen Sie ja. Das gilt leider auch für neumodisches elektronisches Spielzeug wie Smartphones und E-BookReader. Außerdem: Wie entspannend wäre schon ein Wannenbad mit einem Smartphone? Gut kommen dagegen ein ganz altmodisches Buch und ein Tässchen Tee. Fein ist auch, Badehandtuch und/oder Bademantel über der Heizung schon mal ein bisschen vorzuwärmen. Und auch hinterher sollten Sie nicht gleich wieder mit voller Power loslegen müssen – machen Sie es sich lieber noch ein bisschen auf dem Sofa gemütlich.

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IMPRESSUM

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Bioboom Heft 81 Winter 2018 bioboom.de

WA S S I E S AG E N

HERAUSGEBER

LESERBRIEFE

Harting+Tovar GmbH Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover bio@bioboom.de T 0511.16 15 920 · F 0511.16 15 925

LESER H. PETERSEN ZU DEM DISPUT ZWISCHEN

REDAKTION

FELIX LÖWENSTEIN UND TIM JANSEN (BIOBOOM

Jeanine Tovar (V.I.S.D.P.) + Detlef Harting

SOMMER-AUSGABE ›CRADLE TO CRADLE‹)

REDAKTIONSANSCHRIFT

Nach über 30 Jahren Biolandwirtschaft stimme ich Tim Jansen voll zu. Auch Nährstoffkreisläufe gehören geschlossen! Und dass die Bioszene sich jetzt nur den Phosphor rauspickt (aus sehr pragmatischen aber nicht ökologischen Gründen…) ist eher ein Armutszeugnis denn ökologischer Fortschritt. Eine Kuh, die als Teil des ›Betriebskreislaufes‹ immer wieder gerne als Beispiel für den Nährstoffkreislauf herangezogen wird, scheisst eben nicht nur Phosphor auf den Acker sondern das komplette Nährstoffpaket. Und so funktionieren natürli-

Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover MITARBEIT

Vera Fischer, Jörg Oberwittler, Birgit Schumacher, Annette Sabersky VERTRIEB/LOGISTIK/ANZEIGEN

Maxi Heyenbruch, Andre Loheide BILDER (wenn nicht anders gekennzeichnet): Dreamstime GESTALTUNG+BILDREDAKTION Aaron Pallokat ERSCHEINUNGSWEISE

Bioboom erscheint 4 x jährlich AUFLAGE 195.000 BEZUG Bioboom gibt’s gratis in Bio-Läden, Bio-Supermärkten und Reformhäusern Keine Ausgabe verpassen? Bioboom im Jahresabo für 8 Euro (Inland) bequem per Post nach Hause/Einzelheft 2 Euro (Inland) FÜR NATURKOST- UND NATURWAREN­ FACHGESCHÄFTE, REFORMHÄUSER UND BIO-MÄRKTE

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che Kreisläufe. Wir Bios müssen mit der Forderung an den Gesetzgeber ran, dass wir für eine nachhaltige Landwirtschaft unsere Nährstoffe aus der Stadt ­zurück brauchen. Sich auf das gerade Machbare zu beschränken ist wie ›Stühle rücken auf der Titanic‹ (Thilo Bode). LESERIN G. KIND IST MIT DEM REZEPT-TIPP HAGEBUTTEN-MUS NICHT EINVERSTANDEN (BIOBOOM SOMMER-AUSGABE ­­›HEIMAT IM GLAS‹):

In Anbetracht der industrialisierten Landwirtschaft mit immer weniger Hecken und folglich immer weniger Nahrungsangebot gerade im Winter empfehlen Sie die noch verbleibenden Wildhecken zu plündern!

sagen sie was: Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen, die wir g­ ründlich und mit Interesse lesen, auch wenn wir sie leider nicht immer vollständig abdrucken k­ önnen! Redaktion Bioboom, c/o Harting +Tovar GmbH, Vordere Schöneworth 17a, 30167 H ­ annover, bio@bioboom.de

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infach gute Produkte machen, das reicht vielen Bio-Unternehmen nicht aus. Sie engagieren sich für mehr Fairness, Ökologie, Umweltschutz, Zukunftsfähigkeit, kurz: Sie wollen die Welt ein bisschen besser machen. Zum Beispiel Barnhouse: Der bayerische Bio-Pionier sorgt dafür, dass auf den Feldern rund um Mühldorf wieder (Bio-) Hafer wächst – und das ist nicht a­ lles…

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PROJEKT

MEHRWERT 3-NUTZEN FELD + Hafer + Leindotter + Bienenweide

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Das blühende Leindotterfeld ist eine wunderbare Bienenweide, zumal die Pflanze in einer Zeit blüht, in der die Tiere sonst wenig Nahrung finden. Der ausgereifte Hafer und Leindotter können zusammen geerntet und beim Dreschen getrennt werden. Die Leindottersaat

Tipp: Bei Barnhouse lässt sich ›Bio‹ immer wieder hautnah vor Ort er­leben, zum Beispiel bei Felderbegehung, ­Hafer-Aussaattag oder Hoftouren. Die aktuellen Termine finden sich unter ­­barnhouse.de

Fotos: © Ba

Hafer ist nicht nur die Grundlage für das leckere Bio-Krunchy, das mit dem Namen Barnhouse untrennbar verbunden ist. ›Hafer gilt als Gesundungsfrucht für den Boden‹, erläutert Barnhouse-Geschäftsführerin Bettina Rolle. Dennoch war er von den Feldern rund um Mühldorf weitgehend verschwunden. Grund genug für das Bio-Unternehmen, ökologisch wirtschaftende Bauern in der Region für den Anbau des Getreides zu gewinnen. Mit Erfolg: ›Als Landwirt genau zu wissen, für wen und was ich mein Getreide anbaue, ist großartig‹, findet Hans Reichl vom Schafdorner Hof aus Schwindegg.

Er ist einer von mittlerweile 46 Landwirten, mit denen Barnhouse zusammenarbeitet. Langfristige Zusammenarbeit, ordentliche Preise und Transparenz – das bedeutet Win-win für Bauer und Verarbeiter. Aber in der intensiven Zusammenarbeit vor Ort wachsen auch neue Ideen. Eine davon ist das 3-Nutzen-Feld. Auf dem Feld wird zum Hafer auch Leindotter gepflanzt, eine traditionelle Ölpflanze und Bodenverbesserer. ›Der Leindotter ist eine sogenannte Kavalierspflanze‹, erzählt Bettina Rolle. Bitte, was? Die Bio-Profifrau lächelt. ›Er geht vor dem Hafer auf und sorgt damit dafür, dass Unkräuter wenig Chancen haben. Anschließend nimmt sich der Leindotter zurück, ganz Kavalier eben, und lässt dem Hafer den Vortritt ans Licht.‹

­liefert wertvolles Öl und pflanzliches ­Eiweiß. Der Hafer wird zu Krunchy, Granola, Müsli und Co. verarbeitet. ­ Übri­gens: Seit 2018 wächst der Spelz­ hafer ­›Sinaba‹ auf den Feldern. Er ist benannt nach Barnhouse-Gründerin Sina Nagl. Die weltweit erste rein ökologische Züchtung einer Spelzhafer-Sorte wurde auf dem Dottenfelderhof mit kräftiger Unterstützung von Barnhouse entwickelt. Für sein umfassendes Engagement für Bio-Anbau, Umwelt- und Naturschutz wurde das Unternehmen ­Barnhouse im September mit dem Förder­preis ›Mehr Bio für morgen‹ ausgezeichnet, der von den BioMessen als Branchenpreis vergeben wird.

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