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Frühling 2012 | Gratis | bioboom.de

Das Magazin für nachhaltigen Genuss

Saatgut ist Kulturgut Bio-Engagement für Nutzpflanzenvielfalt

Tomaten auf dem Dach Wie Landwirtschaft die Städte erobert

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Inhalt

Guten Tag, Wenige multinationale Konzerne teilen sich den internationalen Markt für Saatgut auf. Auf der Strecke bleibt die über Jahrhunderte entstandene Vielfalt traditioneller Nutzpflanzen. Wir zeigen, wie sich Vereine, Initiativen und Unternehmen für Bio-Saatgut engagieren um dieser Entwicklung gegenzusteuern. Denn nicht nur Goethe (Schriftsteller) und Beethoven (Komponist), auch Breuhahn (Apfel) und Eggeblomme (Kartoffel) sind Kulturgüter, die es zu schützen und zu erhalten gilt. Vom Engagement der ökologischen, unabhängigen Züchtung profitiert deshalb nicht nur die Bio-Branche, sondern die Gesellschaft insgesamt. Das Unbehagen an der industriellen Agrarwirtschaft zeigt sich auch daran, dass immer mehr Menschen selber sehen wollen, wie Pflanzen wachsen — und das sogar mitten in den Städten: Auf Flachdächern sprießen Tomaten, in Hinterhöfen wächst Bärlauch, auf Balkonen gedeihen Chilischoten und verwahrloste Grünstreifen zwischen Fahrbahnen werden mittels „Samenbomben“ begrünt. „Urban Gardening“ liegt im Trend. Bioboom hat zwei Projekte in Berlin besucht. Ob aus dem eigenen Garten, aus dem Bio-Laden oder vom Wochenmarkt: Das Gemüse ist da, nun müssen die passenden Rezepte her. Wir stellen Ihnen Neues aus der Gemüseküche vor. Eigentlich gehört in die Frühjahrs-Ausgabe eines Magazins ja so etwas wie die „Bikini-Diät“. Wir berichten lieber über Schokolade. Und die ist gar nicht so ungesund! Ein weiteres klassisches Frühjahrs-Thema ist das Reinemachen. Während wir den Artikel über das ökologische Putzen gestalteten, überkam uns selber die Lust, ein bisschen im Magazin umzuräumen — die Ergebnisse sehen Sie auf den folgenden Seiten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und einen guten Start in den Frühling!

Jeanine Tovar und das Bioboom-Team

Editorial

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Einstieg Linda und das Recht auf Kartoffel

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(Bio-)Saatgut ist Kulturgut Vom Saatguttausch zur Protoplastenfusion

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(Bio-)Saatgut ist Kulturgut Patente gefährden Sortenvielfalt

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(Bio-)Saatgut ist Kulturgut Engagement für ökolologische Züchtung

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Einblick Tomaten auf schlafenden Riesen Von der Rückkehr der Landwirtschaft in die Stadt

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Kochen Chili statt Geranie Vom Garten direkt in den Topf Mitmachen und Kochbuch gewinnen!

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Kochen Erkenne Dich! Und handle! Mitmachen und Buch gewinnen! Nudeln aus Gemüse. Lecker!

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Gut essen Von Babygläschen bis Schlemmerpastete

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Fitfood Schokolade Mehr als Kalorien

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Gut leben Von Winterpflege bis Frühlingsfrische

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Zuhause Sanfte Engel statt Putzteufel So wird’s nachhaltig sauber

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Bioboom Mix — Faire Möbel — Mehr Haushaltsgeld — Weniger Raubbau

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Leserbriefe/ Impressum

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Wo k채men wir hin, wenn jeder einfach alles anbauen d체rfte?

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Erinnern Sie sich an den Streit um Linda? 2005 wollte die Saatgutfirma Europlant die gerade im Bio-Anbau beliebte Kartoffel vom Markt verschwinden lassen. Verbraucher und Anbauverbände liefen Sturm und das Thema ›können Pflanzen einer Firma gehören‹ wurde das erste Mal in breiter Öffentlichkeit diskutiert.

Foto: jala/photocase.com

Vielleicht zu einer besseren Welt?

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Foto: dpa/Marc Müller

erbraucher und Bio-Branche sind sich einig in ihrer Ablehnung der grünen Gentechnik. Doch um den Öko-Landbau dauerhaft zu sichern braucht es mehr.

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er ökologische Landbau muss seine eigenen Bio-Saatgutstrukturen weiter entwickeln und ausbauen um dauerhaft unabhängig und nachhaltig wirtschaften zu können. Dabei ist die Unterstützung von Bio-Firmen, Handel und Verbrauchern gefragt. Denn: Die Vielfalt unserer Nutzpflanzen soll nicht lizenzpflichtiges Eigentum multinational agierender Konzerne werden.

Thema

(Bio-)Saatgut ist Kulturgut BLICK ZURÜCK Selbstversorger tauschten Saatgut Ein Garten voller Gemüse zur Selbstversorgung einer großen Familie war in den 1960er Jahren noch ein gewohntes Bild. Samen wurden gesammelt um sie im nächsten Jahr wieder auszusäen, bewährte Sorten wurden mit dem Nachbar getauscht. So entwickelten sich robuste, kräftige Pflanzen, die bestens an die klimatischen Bedingungen und an die Bodenverhältnisse der Region angepasst waren und sich durch einen unverwechselbaren Geschmack auszeichneten. Rund 40 Jahre später sind viele dieser Haus- und Kleingärten aus unserer Kulturlandschaft verschwunden und mit ihnen viele alte Gemüsesorten. Obst und Gemüse kaufen wir heute im Laden oder auf dem Markt. Bei Äpfeln und Kartoffeln ist es uns noch bewusst, dass es verschiedene Sorten gibt, die unterschiedlich schmecken. Aber bei Erdbeeren, Möhren, Tomaten, Blumenkohl stellt sich die Frage kaum noch. In eben diesen 40 Jahren fand eine rasante Entwick-

lung in der Agrarwirtschaft statt. Mit dem Wirtschaftswunder entwickelte sich aus den kleinbäuerlichen Strukturen eine Agrarlandschaft mit industriellem Charakter. Der Markt forderte immer mehr Produkte zum kleinen Preis. Mit dem Einzug der Discounter und dem Siegeszug von Fertigprodukten wie Pommes, Gemüsekonserven etc. entwickelte sich ein Vertragsanbau, der uniforme Gemüse erwartete, schädlingsresistent, schnell wachsend, zur gleichen Zeit reif und unproblematisch in der industriellen Verarbeitung. Nur so konnten bei geringen Stückpreisen hohe Erlöse erzielt werden. Auch politisch wurde diese Entwicklung vorangetrieben: Normgrößen und makelloses Aussehen wurden in Handelsklassen gesetzlich festgeschrieben. Die Kunden haben sich mittlerweile daran gewöhnt — Gemüse und Obst mit Formund Farb-»Fehlern« sind mittlerweile nur noch schwierig zu verkaufen.

Einblick Bioboom

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KONVENTIONELLE SAMENERZEUGUNG Hybride und ›kleine Gentechnik‹ Mit der Züchtung neuer Sorten trugen die Saatgutunternehmen zu dieser Entwicklung bei. Mittlerweile wird der Saatgutmarkt von so genannten Hybriden dominiert. Dabei werden zwei nicht verwandte, künstlich erzeugte Inzuchtlinien miteinander gekreuzt. Im ersten Jahr sind die daraus entstehenden Hybridsorten in der äußeren Erscheinung sehr einheitlich und bringen höhere Ernteerträge. Aber sie liefern kein brauchbares Saatgut für weitere Vermehrung. Übrigens: Hybridsorten kann auch der Hobbygärtner an dem Hinweis »F1« auf der Saatguttüte erkennen. Haarscharf zwischen Züchtung und Gentechnik wird das so genannte CMS-Saatgut (Cytoplasmatische Männliche Sterilität) erzeugt. Dabei handelt es sich um eine spezielle Hybrid-Züchtung, die sich der Protoplastenfusion (Zellfusionstechnik) bedient. Bei ihr werden artfremde Zellen miteinander verschmolzen. Diese Züchtungs-Technik wird auch als »kleine Gentechnik«bezeichnet. Auch die CMS-Technik gefährdet die Sortenvielfalt, da die aus den Pflanzen hervorgehenden Samen zu 100 Prozent steril sind.

(noch) an geeigneten Alternativen. Gut zu wissen: Der Anbau von CMS-Hybriden ist laut Richtlinien der Bio-Anbauverbände Bioland, Demeter und Naturland definitiv verboten — obwohl diese laut EU-Öko-Verordnung erlaubt wären. In einer besonderen Liste werden die von den Bio-Verbänden nicht zugelassenen Hybridsorten für die Landwirte jährlich aktuell aufgeführt.

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BIO-BAUERN Strenge Kriterien für zugelassenes Saatgut Grundsätzlich muss Saatgut im Bio-Anbau aus biologischer Erzeugung stammen. Die EU-Öko-Verordnung lässt allerdings Ausnahmen zu, wenn das Saatgut nicht aus biologischer Produktion verfügbar ist. Im ökologischen Anbau wird aber auf jeden Fall nur Saatgut, das gentechnikfrei und ungebeizt (also nicht schon vor der Aussaat mit Pestiziden vorbehandelt) ist. Auch im Bio-Anbau geht es derzeit nicht ohne Hybridsorten. Das hat mehrere Gründe: Zum einen lassen sich bei vielen Sorten nur so die Ansprüche der Anbauer an die Pflanzen und die Ansprüche des Kunden an das Aussehen des Gemüses erreichen. Und: Es fehlt

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Monopole auf Saatgut und Sorten ehn multinationale Saatgut-Konzerne, darunter zum Beispiel Bayer, Monsanto oder Limagrain, kontrollieren 67 Prozent des weltweiten Saatgutmarkts. Sie betreiben intensive Lobbyarbeit in der Politik. Neben restriktiven Saatgutgesetzen fordern sie die Absicherung der von ihnen beanspruchten geistigen Eigentumsrechte, die Patentierbarkeit ihrer Sorten sowie eine starke Einschränkung, beziehungsweise ein Verbot, aller bäuerlichen, nicht eingetragenen Sorten. Und das durchaus erfolgreich: 1998 stimmte das Europäische Parlament der Richtlinie »Rechtlicher Schutz biotechnologischer Erfindungen« zu. Seitdem wurden etwa 900 Patente auf Tiere und 1800 Patente auf Pflanzen erteilt. Innovationen werden dadurch behindert, denn anderen Züchtern ist es nicht mehr erlaubt, mit patentierten Pflanzen selber weiter zu züchten. Viele der für den Handel zugelassenen Saatgutsorten unterliegen mittlerweile den Lizenzrechten einer Saatgutfirma oder gar einem Patentrecht. Die fruchtbare und vielfältige Weiterentwicklung von optimal angepassten Nutzpflanzen, die unzählige Menschen an unzähligen Orten quasi seit Beginn der Zivilisation betreiben, kommt dadurch zum Stillstand. »Man geht davon aus, dass bis zu 90 Prozent der alten samenfesten Sorten des Gemüsebaus in den vergangenen 50 Jahren aus den Gärten und von den Feldern verschwunden sind«, sagt Susanne Gura, Vorsitzende des Vereins zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN). So werden nicht nur Gärtner und Landwirte weltweit ihrer angestammten Rechte beraubt, diese Entwicklung ist auch gefährlich für die ökologische Vielfalt und so letztlich für die Ernährung der Menschheit.

(Bio-)Saatgut ist Kulturgut


Baumwolle:

NACH ACHT JAHREN ANBAU SIND IN INDIEN MUTIERTE SCHÄDLINGE AUFGETAUCHT

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onsanto und andere Firmen bewerben ihr Hochleistungs-Saatgut als Technologie im Kampf gegen den Hunger und Armut. Ob aber wirklich, wie versprochen, die Erträge steigen und weniger Pestizide nötig sind, bezweifelt unter anderem Vandana Shiva, Ökologin und Trägerin des alternativen Nobelpreises. Ein Beispiel: Nach acht Jahren Anbau sind in Indien Schädlinge aufgetaucht, die sich nicht mehr von der genmanipulierten Monsanto-Baumwolle aufhalten lassen. Die betroffene Sorte Bollgard produziert aufgrund gentechnischer Veränderungen ein Gift, das die gefürchtete Rosarote Baumwollkapselraupe abtöten soll. Doch in Teilen des Bundesstaates Gujarat ist die Raupe resistent gegen dieses Gift geworden. Dass der Nutzen gentechnisch veränderter Pflanzen zeitlich begrenzt ist, gab selbst Monsanto in einer Pressemitteilung zu. »Resistenzen kommen natürlicherweise vor«, heißt es darin. Durch Mutationen, ein natürlicher Vorgang, würden die Schädlinge unempfindlich gegen die von der Pflanze produzierten Gifte.

SAATGUT FÜR DEN BIO-ANBAU Thema seit den 1990ern n den 1990er Jahren kam das Saatgut-Thema erstmals so richtig auf die Agenda der Verbände des ökologischen Landbaus. Erste Projekte wurden ins Leben gerufen, um eigene Saatgutentwicklungen zu erforschen — ziemlich spät, sollte man meinen. Dr. Klaus-Peter Wilbois vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) erklärt die historische Entwicklung so: »Die in den 1970er und 80er Jahren verfügbaren konventionellen Sorten haben für die Bedürfnisse des Bio-Landbaus relativ gut gepasst. Erst im Zuge der Optimierung von Hochleistungssorten auf das konventionelle Anbausystem wuchs die Kluft zwischen den Ansprüchen ökologisch und konventionell wirtschaftender Landwirte. So werden in Weizensorten mittlerweile Ertragspotenziale von 15 Tonnen pro Hektar angelegt. Das

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Natur macht’s

wieder gut!

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Hochleistungszucht löst Probleme nicht

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G lässt sich nur mit intensiven Düngeund Pflanzenschutzmaßnahmen erreichen. Somit geht die Schere zwischen gewünschten Sorteneigenschaften des konventionellen und biologischen Anbaus auseinander.« Der Weg ist zum ökologisch erzeugten Saatgut ist mittlerweile beschritten. Aber wenn es offiziell als Sorte zugelassen werden soll, ist er lang und kostspieli

g.

Bioboom

SAMENFEST, SCHMACKHAFT UND BEKÖMMLICH Die ökologischen Sorten der Zukunft anz vereinfacht gesagt wird eine Sorte »samenfest« genannt, aus der man im nächsten Jahr mit selbstabgenommen Samen wieder die gleiche Sorte anbauen kann. Anders als bei Hybriden sind die einzelnen Pflanzen allerdings leicht unterschiedlich und die Anbauer müssen sorgfältig immer das Saatgut von den Pflanzen aussuchen, die jeweils die besten Eigenschaften der Sorte auf sich vereinen. Und noch ein Wermutstropfen: Auch bei samenfesten Sorten kann es sein, dass die Lizenzen in Händen der Saatgutkonzerne liegen und beim kommerziellen Anbau Lizenzgebühren fällig werden. Seit etwa 15 Jahren wird im Bio-Bereich an der Entwicklung eigener, samenfester Sorten gearbeitet. Wirtschaftlich und philosophisch ist der Hintergrund hier ein anderer als bei Monsanto & Co: Im ökologischen Anbau gilt der Leitsatz: Saatgut ist Kulturgut, das der gesamten Menschheit gehört. Die entwickelten Sorten sollen nicht kommerziell über Lizenzen vermarktet werden. Statt dessen sind Stiftungen und Vereine entstanden, um die langwierige und kostenintensive Züchtungsarbeit zu finanzieren. Auch Initiativen, kleine bäuerliche Betriebe und Gärtnereien, sogar Hobbygärtner engagieren sich bundesweit für die Erhaltung, Verbreitung und Weiterentwick-

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lung »alter Sorten«. Während es den »Konventionellen« vorwiegend um hohe Erträge, Einheitlichkeit und Kompatibilität mit Agro-Chemikalien geht, legen die Öko-Anbauer bei »ihren« Sorten Wert auf natürliche Widerstandskräfte. Auch Kriterien wie Geschmack und Bekömmlichkeit, also die Ernährungsqualität, stehen ganz oben auf der Prioritätenliste.

Bio-Saatgut als Beitrag für eine nachhaltige Zukunft Dass den Öko-Betrieben derzeit noch nicht so viele ökologisch gezüchtete Sorten zur Verfügung stehen, hat handfeste Gründe: Aus den Erlösen der Vermarktung können sich Öko-Züchter kaum finanzieren. Sie benötigen finanzielle Förderung. Ein wesentlicher Förderer ist die im Jahr 2000 von Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen gegründete Zukunftsstiftung Landwirtschaft. Im Rahmen ihres »Saatgutfonds« stellt sie über 50 Prozent der Gesamtmittel für ökologische Pflanzenzüchtung in Deutschland bereit. Geld, das dringend benötigt wird: Die Entwicklung einer neuen Sorte kostet etwa 600.000 €, informiert die Zukunftsstiftung Landwirtschaft. »Es kann leicht zehn Jahre dauern, bis man eine Sorte im Probeanbau soweit gezüchtet hat, dass man sie beim Bundessortenamt anmelden kann«, sagt die Gartenbaumeisterin Sabine Marten. Sie ist Koordinatorin bei Dreschflegel, einem Zusammenschluss ökologisch wirtschaftender Betriebe, der bewährte Sorten erhalten und neue entwickeln möchte. Dieses Ziel verfolgt auch der 1994 gegründete Verein Kultursaat. 41 Gemüsesorten sind bereits als Neuzüchtungen des Vereins beim Bundessortenamt zugelassen; für weitere 13 Sorten ist Kultursaat als Erhaltungszüchter eingetragen. »Wenn wir darauf warten, dass die Verwendung von Ökosaatgut steigt, um auf diesem Wege Einkünfte für die Züchtung zu generieren, kämen wir nicht weit«, sagt Geschäftsführer Michael Fleck. »Das ist einer der Gründe, weshalb sich die unter dem Dach von Kultursaat zusammengeschlossenen Züchter unabhängig vom

(Bio-)Saatgut ist Kulturgut


Wirtschaftsleben für die Gemüsezüchtung engagieren.« Der Verein finanziert die Züchtungsarbeit über Mitgliedsbeiträge, Zuwendungen von Stiftungen und Projektförderung aus der öffentlichen Hand. Mit ihrer Arbeit für Bio-Saatgut legen die vielen Engagierten nicht nur das Fundament dafür, dass wir auch in Zukunft leckeres und gesundes Bio-Gemüse, -Getreide und -Obst bekommen. Jenseits aller wirtschaftlichen Begehrlichkeiten legen sie den Keim für eine nachhaltige Zukunft. Die Ernte wird allen zugute komme /ley/nab

n.

Internet saatgutfonds.de Der Saatgutfond der Zukunftsstiftung Landwirtschaft. saveourseeds.org Europaweite Initiative zur Reinhaltung des Saatguts von Gentechnik. organicxseeds.com Datenbank der FiBl zur Verfügbarkeit von ökologischem Saatgut, mit Bestellmöglichkeit.

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Bedrohte Saat – Saatgutpflege und der Kampf gegen die Macht der Agrarkonzerne«, Pforte Verlag, 324 Seiten, 14 Euro

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Saatgut ist Kulturgut, das der gesamten Menschheit gehört.

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Tomaten auf schlafenden Riesen EINST WURDE DIE LANDWIRTSCHAFT VON DER INDUSTRIE AUS DER STADT VERTRIEBEN. NUN KEHRT SIE ZURÜCK. SIE MUSS. DENN 2050 WERDEN 80 PROZENT ALLER MENSCHEN WELTWEIT IN STÄDTEN LEBEN. DOCH ›URBAN FARMING‹ WILL MEHR SEIN ALS BLOSSE GEMÜSEZUCHT. IN DEUTSCHLAND IST BERLIN VORREITER DIESER RAPIDE WACHSENDEN BEWEGUNG.

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hristian Echternacht zieht die schwere Tür zur Seite und betritt das Innere des weiß gestrichenen Containers. Metall quietscht, draußen pfeift der Wind, drinnen: Stille. Einzig ein strenger Fischgeruch liegt noch in der Luft. „Das Ganze ist ein Kreislaufsystem“, erklärt der 41-Jährige, Siebzigerjahre-Koteletten, Röhren-Jeans, Winterjacke mit Fellkragen, und zeigt auf einen kreisrunden Zwei-Meter-Tank. Wo sich einst dicke Karpfen tummelten, herrscht heute gähnende Leere. Die Fische haben Winterpause. „So könnte man es auch nennen“, sagt Christian Echternacht und schmunzelt. „Wir haben sie gegessen.“ Er selbst habe die Tiere getötet, er sei der einzige mit einem Anglerschein. Gut konnte er sich an diesen Oktobertag erinnern: Die Jungs konnten gar nicht hinsehen, die Mädchen waren ganz fasziniert. Und irgendwie sei es seltsam gewesen, den toten Fisch auf den Grill zu legen.

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Neue Perspektiven für alte Fabriken So lernen Großstädter das Landleben kennen. Im Container schwimmen die Fische, eine Etage höher im Treibhaus wachsen in Hydrokulturen Tomaten, Kräuter und Blattsalate — das ist die Kreislauf-Idee der „Containerfarm“. Die Pflanzen profitieren von den Ausscheidungen der Fische, damit bleibt der Energieaufwand gering. Das „Aquaponic-System“ hat das Team „Frisch vom Dach“ mit einer Schweizer Firma ausgeklügelt. Der Prototyp im Miniaturformat soll zeigen, was ein paar Etagen höher auf dem ganzen Dach schon 2013 möglich wäre: eine Farm auf 7.000 Quadratmetern Dachgeschossfläche, 4.000 Quadratmeter für Tomaten und eine Etage tiefer 22 Becken mit Fischaufzucht. Die Pläne sind da — was fehlt, ist bislang ein Investor. Die Malzfabrik sei ein „schlafender Riese“, meint Echternacht. Früher

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trocknete hier die Gerste fürs Bier der Schultheiss-Brauerei, heute warten die gespenstisch leeren Geschossflächen auf kreative Kleinunternehmer. Ein Goldschmied ist schon da, ein Mitarbeiter einer Firma für SchaufensterDekorationen schiebt nackte Puppen über den Innenhof. Seit Monaten führt Christian Echternacht Besuchergruppen über das Gelände, das eingekesselt zwischen Autobahn-Auffahrten, Möbelhäusern und Lkw-Speditionen ist. Unter den Besuchern: Sterne-Köche, die sich den Container sogar direkt vor dem Restaurant vorstellen können, um selbst Kräuter hochzuziehen und das Image aufzupäppeln. Seht her, wir kochen bio! Marokkaner, die am wassereffizienten Kreislaufsystem für ihre Wüstenfarmen Interesse haben und gegen ihre Höhenangst auf dem luftigen Dach dreißig Meter über den Boden ankämpfen. Sogar E-Mails aus den USA treffen ein, erzählt Christian Echternacht stolz: „You are an inspiration for mankind.“ — „Sie sind eine Inspiration für die Menschheit.“ Kein Wunder, steht die Dachfarm eines Tages, wäre sie die weltweit größte Aquaponic-Farm. Den Berliner Umweltpreis haben sie für ihre Idee bereits 2011 gewonnen.

›You are an inspiration for mankind.‹

KIEZGÄRTEN Natur erleben — Nachbarschaft stärken Berlin hat Masern. Kleine grüne Sprenkel verteilen sich gleichmäßig über den Stadtplan. „Carrot City“ heißt die Karte von der Technischen Universität Berlin, die sämtliche urbanen Gärten in der Hauptstadt verzeichnet. Nachbarschaftsbeete in Hinterhöfen, interkulturelle Gemeinschaftsgärten auf Brachflächen, Kinderbauernhöfe, bepflanzte Straßeninseln. Gärtnern 2.0. Beim „Urban Gardening“ ist die Hauptstadt Vorreiter. Doch anders als in den MegaStädten Indiens oder Chinas geht es den vielen Initiativen weniger um eine Überlebensstrategie, sondern um die Steigerung ihrer Lebensqualität. „Dem Städter in Prenzlauer Berg nützt die Wiese in Brandenburg nichts“, erklärt Susanne Thomaier vom Institut für Stadt- und Regionalplanung an der TU Berlin und meint damit, dass der Berliner zwar weiterhin sein Obst und Gemüse aus Brandenburg beziehen könne, dass es ihn aber ebenfalls nach grünen Wohnformen dürstet: Kinder können an die Natur herangeführt werden, Arbeitslose sich mit günstigem Gemüse versorgen und Wohnungsbesitzer das Grün vor der Haustür genießen. Was das genau heißt, zeigt ein Besuch beim Kiezgarten Schliemannstraße in Prenzlauer Berg. Im Vorzeige-Stadtteil Berlins reihen sich schick sanierte, fünfstöckige Altbauten aneinander,

Fotos: Kiezgarten

Welternährungsprobleme da lösen, wo sie entstehen Auf der ganzen Welt basteln Architekten und Wissenschaftler an vertikalen Farmen. Ganze Hochhäuser sollen Pflanzen und Tieren neue Lebensräume mitten in der Stadt bescheren. „Lebendige Hochhäuser“ in Illinois, Dachgärten in Kairo, Gemüse-Wände in Singapur. Der Salatkopf als neuer Nachbar. Doch warum? Die Antwort: Neun Milliarden Menschen. So viele werden 2050 laut einer UN-Prognose auf der Welt leben. 80 Prozent davon in Städten. Und deshalb ergibt es Sinn, das Gemüse dort aufzuziehen, wo es auch verbraucht wird. Das verursacht geringe Transportwege, schont das Klima, außerdem sieht der Verbraucher, woher sein Gemüse kommt. Lokalität und Transparenz sind die Schlüsselwörter. Aus dem Garten um die Ecke, statt von den Wasser verschwendenden Toma-

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tenplantagen aus Alicante. „Um so viele Menschen zu ernähren, brauchen wir eben Ressourcen schonende Produktionsstätten“, erklärt Nicolas Leschke, der mit Christian Echternacht und Karoline vom Böckel die Dachfabrik zum Leben erwecken will. Die konventionelle Landwirtschaft werde da künftig nicht reichen. Bei der Frage, wie viel das alles kostet, hält sich der 33-Jährige bedeckt. Er wolle eigentlich nicht mehr über Zahlen sprechen, weicht er aus. Auf beharrliches Nachfragen wird er aber doch konkreter und beziffert das Projekt auf mindestens 500.000 Euro. „Es hängt von vielen Faktoren ab. Nach oben ist alles offen.“

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›Finger mehr als zum Klicken auf der Maus benutzen‹

Ökologische Qualität aus der Großstadt – geht das?

›Kleinvieh macht auch Mist‹

Das wachsende Interesse können auch Kritiker wie Professor Christian Ulrichs von der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität nicht bezweifeln. „Erobern Fische und Tomaten die Stadt?“ heißt der Vortrag, zu dem er an einem Donnerstagabend miteingeladen hat. Der Professor steht vor einem proppevollen Auditorium und staunt nicht schlecht ob des Besucherandrangs zu dieser späten Stunde. „In solch vollen Hörsälen

Früher war hier eine Kohlenhandlung, dann kam 1939 der Krieg und dann 1999 der Kiezgarten. Zweimal musste die kontaminierte Erde ausgetauscht werden. Heute liegt hier guter Mutterboden, mit dem Mist vom nahe gelegenen Kinderbauernhof und dem Meerschweinchen-Mist der Kinder aus dem Gemeinschaftsprojekt, zu dem sich 15 Nachbarn zusammengeschlossen haben. „Kleinvieh macht auch Mist“, sagt

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Tomaten auf schlafenden Riesen

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Fotos: Kiezgarten

zwischendrin ein brach liegendes Gelände in der Größe von zwei Häusern. Wo eigentlich der zweite Hinterhof wäre, befindet sich neben einem Spielplatz der Kiezgarten. Der Lärm einer Holzsäge zerfurcht die FamilienbezirkIdylle. Ein Hausmeister schneidet überflüssige Äste von Sträuchern. Auf 300 Quadratmetern wachsen Kartoffeln, Mangold, Kräuter. Buchsbäumchen umrahmen den Eingang. Kein Zaun, keine Hecke. Jeder kann eintreten. „Eine vierköpfige Familie könnte sich von dieser Größe bequem ernähren“, sagt Kerstin Stelmacher. „Gucken Sie!“, ruft die 36-Jährige und zieht eine Kartoffel aus dem winterfest gemachten Beet. „Ein Bamberger Hörnchen, das wohl beim Umgraben übrig geblieben ist. Das ist eine Delikatesskartoffel, die im Supermarkt gar nicht erhältlich ist.“

Kerstin Stelmacher und lacht. Doch ist es nicht seltsam dort Gemüse zu ernten, wo Hunde hinpinkeln, Autos mit ihren Abgasen vorbeisausen und betrunkene Jugendliche im Sommer hinterm Bärlauch urinieren? „Die Fläche liegt etwas versteckt hinter dem Spielplatz, insofern haben wir damit wenig Probleme“, erklärt sie beim anschließenden Gespräch im Kinder-Café um die Ecke. Kleinkinder stürzen sich ins Plastikball-Meer, suchen heulend Mamis Schoß auf. Was folgt, ist ein intensives Gespräch über Großstädter, die ihre Finger mehr als zum Klicken auf der Maus benutzen wollen. In Erde wühlen, Natur genießen. Über Kinder, die lernen, dass die Möhre nicht im Supermarkt wächst. Über eine Nachbarschaftsgemeinschaft, die sich gut versteht, wo jeder was mitbringt, niemand Mitgliedsbeiträge bezahlt, und der Bezirk mal Geld für Sachausgaben, wie Spaten oder Saatgut, dazuschießt. Über reichhaltige Ernten; Äpfel, Kirschen, Kartoffeln, Johannisbeeren, Quitten. Kerstin Stelmacher schwelgt in Erinnerungen ans letzte Erntefest. Doch zum Schluss wird sie Ernst: „Stellen Sie es nicht als bloßes Hobby-Gärtnern da. Es ist mehr. Uns geht es wirklich ums Selbermachen; darum, die Stadt mitzugestalten und einen Austausch zwischen den Nachbarn zu schaffen.“ Derzeit sei ja Urban Gardening so etwas wie ein Hype. „Der wird sich zwar wieder legen, aber solche Gärten sind die Zukunft. Die Leute wollen Wurzeln schlagen, sesshaft werden, das Stadtbild mitbestimmen.“


stehe ich selten.“ Im Hintergrund leuchtet das Power-PointFoto eines Autobahnkreuzes, das die Form eines vierblättrigen Kleeblattes hat. In dem Inneren jeweils die Zeichen für Obst und Gemüse, wie Äpfel oder Salatköpfe. Ob die Zuhörer das essen wollen würden, fragt er rhetorisch in die Runde, um gleich darauf zu erklären, dass Stadtbewohner zweihundert Mal mehr Schadstoffe einatmen als auf dem Land. Deshalb habe er Bauchschmerzen mit Produkten aus der Stadt. „Jedes Jahr reißt Berlin die Latte der EU-Feinstaubnorm.“ Auch das schlechtere Wasser in der Innenstadt würde die Anfälligkeit für Schadstoffe bei Pflanzen erhöhen. Und zu guter Letzt hätten mehre Studien erhöhte Blei- und Cadmiumwerte bei städtischem Obst und Gemüse ergeben. Das dürfe man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Zumindest in Deutschland brauche es kein Obst und Gemüse aus der Stadt, wo selbiges gut und billig auch im Umland produziert werden könne.

›Die Zeit ist reif‹ BUCH

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CHRISTA MÜLLER (Hrsg.) Urban Gardening – Über die Rückkehr der Gärten in die Stadt, 349 Seiten, Oekom Verlag, 19,95 Euro (D)

Doch die sozialen Effekte mag auch er nicht anzweifeln: Nachbarschaftliches Zusammenwachsen, Integration von ausländischen Minderheiten, mehr Grün für alle. Bei den Bewohnern sei das angekommen – jetzt müsse der Gedanke auch im Kopf von Stadtplanern fruchten. Diese müssten rechtliche Rahmenwerke schaffen, zum Beispiel in Flächennutzungsplänen auch die Kategorie urbane Gärten einführen, um letztlich die Qualität der Erträge zu gewährleisten. „Es bedarf eines Umdenkens“, sagt er. Die Städte sind voll mit Leuten, die willig und guter Dinge sind – jetzt sei die Zeit reif, dem Ganzen auch vom Gesetzgeber einen Rah//obe men zu gebe

n.

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Kochen

Lust auf Grün konkret verwirklicht ›Chili statt Geranie…‹ … so lautet der Schlachtruf der neuen Gärtner, die derzeit nicht nur die Rasenflächen der Einfamilienhäuser, sondern auch Community Gardens, Hinterhöfe und Balkone erobern. Vom Beet oder Blumentopf in den Kochtopf – die „Gartenküche“ bietet Hilfestellung und zahlreiche Rezeptideen für leuchtend buntes Gemüse, saftige Früchte und aromatische Kräuter. Jahreszeitlich gegliedert führt das Autorenpaar Hans Gerlach und Susanna Bingemer durch die Gartenwelten und stellt die Highlights der Obst- und Gemüsesorten der Saison vor. So erfährt der Leser anschaulich, wie man regionale Produkte am besten anbaut, pflegt, erntet und natürlich auch genießt. In „Gartenküche“ finden sich über 120 Rezeptideen, in denen Gemüse, Kräuter und Früchte — egal ob aus dem eigenen Garten oder vom Wochenmarkt — die Hauptrolle spielen, gelegentlich ergänzt durch Fleisch und Fisch. Neben den Rezeptideen geben die Autoren auch zahlreiche Tipps und verraten in Pflanzenporträts beispielsweise, wo welches Pflänzchen am besten gedeiht. Ein Arbeitskalender am Anfang des Buches gibt einen schnellen Überblick über die wichtigsten anfallenden Arbeiten im Gemüsegarten. Ein Buch für Möchtegern-Gärtner, die tatsächlich loslegen wollen, für Großstadtpflanzen, die Balkon oder Fensterbank nach dem Motto „Chili statt Geranie“ ummodeln wollen und für alle, die versessen auf all die feinen Sachen sind, die man aus frischem Gemüse machen kann — selbstverständlich auch, wenn Sie Ihr Gemüse auf dem Wochenmarkt oder beim Bio-Bauern kaufen.

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Rezept „Löwenzahn ist ein Geschenk des Gartens an den Gärtner. Er wächst, ohne dass man sich um ihn kümmern muss — und zwar vor jedem anderen Salat oder Gemüse.“

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Hans Gerlach/Susanna Bingemer, Gartenküche — Frischer Genuss rund ums Jahr, 256 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, GU Themenkochbuch, 24,99 € (D)

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ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN 1 große Handvoll Löwenzahnblättchen · ½ Bund Schnittlauch 1 kg neue Kartoffeln · 3 EL Rapsöl Salz, Pfeffer · 1–2 Prisen gemahlener Kreuzkümmel oder Garam Masala (nach Belieben) 1 EL Butter · 4 Eier (M) 1 TL frisch gepresster Zitronensaft 1. Den Löwenzahn verlesen und gründlich waschen, trocken schleudern. Größere Blätter in mundgerechte Stücke teilen. Schnittlauch abbrausen, trocken schütteln und in

Bratkartoffeln mit Löwenzahn


Röllchen schneiden. Die Kartoffeln so gründlich waschen, dass später die Schalen mitgegessen werden können. Kartoffeln in etwa 2 cm große Würfel schneiden. 2. In einer beschichteten Pfanne 2 EL Rapsöl erhitzen. Darin die Kartoffeln bei mittlerer Hitze 15 Minuten braten. Dabei einen Deckel so auf die Pfanne legen, dass er nicht ganz schließt, und die Kartoffeln zwar im eigenen Dampf gleichmäßig garen, aber trotzdem mehr braten als dünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen – wer möchte gibt auch den Kreuzkümmel oder das Garam Masala dazu. Kartoffeln immer wieder durchschwenken. 3. Die fertigen Bratkartoffeln auf zwei Pfannen (auch nett: 4 kleine Portionspfannen nehmen) verteilen und flach darin ausbreiten. Jeweils ½ Esslöffel Butter in Flöckchen dazugeben und 2 Eier über die Kartoffeln schlagen, 3–4 Minuten braten. Inzwischen Löwenzahn mit dem übrigen Öl, dem Zitronensaft und etwas Salz und Pfeffer anmachen.

1. Knoblauch schälen und in dünne Scheiben schneiden. Die Tomaten waschen und grob würfeln, dabei Stielansätze entfernen. In einer Pfanne 4 EL Öl erhitzen und die Mandeln darin hell anrösten. Knoblauch, Chilischote(n) und Paprika zugeben, einmal umrühren und die Pfanne vom Herd nehmen. Alles mit Essig und Kreuzkümmel mit einem Stabmixer fein pürieren, dabei das restliche Öl einlaufen lassen. Die Paprikasauce mit Salz abschmecken.

Lust auf ...

... sonnengetrocknete Früchte, roh-köstliche Konfekte oder erlesene Nüsse in Bio-Qualität?

2. Den Holzkohlegrill anheizen. Die Frühlingszwiebeln waschen, Wurzeln und äußere Blätter dran lassen. Möglichst viele Frühlingszwiebeln in ein Klappgitter legen und 5–8 Minuten von jeder Seite bei mittlerer Hitze grillen. Die Zwiebeln in Zeitungspapier wickeln und 3 Minuten ruhen lassen. Dann aus den äußeren Hüllen lösen und mit der Sauce servieren. Dazu schmeckt ofenwarmes Weißbro

t.

4. Jeweils ein Spiegelei samt Bratkartoffeln auf einen Teller gleiten lassen, den Löwenzahn auf den Spiegeleiern verteilen. Mit Schnittlauch bestreuen und sofort servieren.

© Rezepte aus: Gräfe und Unzer ›Gartenküche‹. Fotos: Klaus Maria Einwanger

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„Mit den gegrillten Frühlingszwiebeln ,Calcots‘ feiern Katalanen das Ende des Winters. “

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Zutaten für 4 Personen 2 Knoblauchzehen · 2 Tomaten 100 ml Olivenöl · 50 g gehäutete Mandeln · 1–4 getrocknete Chilischoten · 50 g edelsüßes Paprikapulver · 2 EL Rotweinessig 1 TL gemahlener Kreuzkümmel Salz · 30 dicke Frühlingszwiebeln Außerdem: Holzkohlegrill Klappgitter Zeitungspapier

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Frühlingszwiebeln mit Paprikasauce

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Keimling Naturkost GmbH • Zum Fruchthof 7a/BB 21614 Buxtehude • Telefon 04161/51 16 17 Fax 04161/51 16 16 • naturkost@keimling.de www.keimling.de • www.keimling.at • www.keimling.ch


Kochen

Nudeln aus Grünzeug

Hingucker auf dem Teller

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Rübenstreifen mit Ziegenkäse und Basilikum BUCH

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Rezept

Gemüse-Spaghetti – Nudeln aus Gemüse, Orathay Souksisavanh und Vania Nikolcic, 72 Seiten, Hardcover, Walter Hädecke Verlag, 12,95 € (D)

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN ZUBEREITUNGSZEIT: 10 MINUTEN 4 EL Olivenöl · 4 EL Aceto Balsamico Salz, Pfeffer · ½ Bund Basilikum 2 Rote Bete (300 g) 2 Chioggia-Bete* (300 g) 100 g Ziegenfrischkäse 1. Öl, Essig, Salz und Pfeffer zu einem Dressing verrühren. Das Basilikum waschen, trocken schütteln, die Blätter abzupfen. 2. Die Rote Bete und Chioggia-Bete putzen, schälen und in lange Streifen schneiden. Dazu mit der breiteren Klinge des Julienneschneiders wie beim Apfelschälen gleichmäßig und ohne abzusetzen außen herum um die Rüben fahren und möglichst lange und feine Streifen abschneiden. 3. Das Dressing mit den Rübenstreifen mischen, den Ziegenkäse darauf verteilen und die Basilikumblätter darüberstreuen. *CHOGGIA-BETE ist eine alte Wurzelgemüsesorte aus dem Veneto. Wir aus der Redaktion haben sie noch nirgendwo gesehen und würden sie im Zweifelsfalle einfach durch noch mehr Rote Bete ersetzen.

Bioboom

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Rübenstreifen mit Ziegenkäse und Basilikum

Rezept und Bild aus: ›Gemüse-Spaghetti‹, Hädecke Verlag. Foto oben links: © Charlotte Lascève

ie schmecken so gut, wie sie aussehen: Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Kartoffel, Rote Bete, Chicorée, Kohl und viele andere mehr werden als feine „Spaghetti“, breite „Tagliatelle“, in Streifen oder Stiften serviert. Die Gemüse-„Nudeln“ sind abwechslungsreich, farbenfroh und sehen spektakulär und wie vom Chefkoch persönlich aus. Dieser außerordentlich ästhetische Trend aus der gehobenen Gastronomie lässt sich auch zu Hause ganz einfach umsetzen – unser Buchtipp zeigt Ihnen, wie es geht. Alles, was benötigt wird, sind knackige Gemüse und ein Sparschäler, Gemüsehobel oder Spiralschneider und schon kann es losgehen. Die Bandbreite der Rezepte ist groß: Als raffinierte Rohkost, gekocht oder frittiert, als Salat, Fingerfood oder Teil eines Hauptgerichts. Die Rezepte selbst sind lecker, aber eigentlich ganz unkompliziert – ideal für alle, die auf der Suche nach einem kreativen Kick für ihre Gemüseküche sind!


Erkenne dich … „Mein kleines, zum Handeln anregendes Büchlein ist fertig“, so schrieb uns Bio-Spitzenkoch Jürgen Piquardt. „Nun geht es darum, diese Streitschrift unter die Leute zu bringen.“ Es ist uns ein Vergnügen, diesen Pionier echter, feiner, einfacher und doch so raffinierter Bio-Genüsse dabei zu unterstützen. Bereits seit 1986 kocht Jürgen Piquardt in seinem 1977 gegründeten Restaurant La Provence in Hannover konsequent ökologisch. Entschieden und doch unnachahmlich charmant formuliert er seine Erkenntnisse als ein Dutzend „An-Gebote“ — diese allerdings mit jeder Menge Ausrufezeichen. Pointiert wirft er Sätze in den Raum wie: „Zwischen 21 Uhr und dem Frühstück bleibt die Kühlschranktür geschlossen.“ Ermutigt uns freundlich zu kleinen Schritten: „Jeder, jedem, fällt etwas anderes leicht. Und mit dem Leichten sollte angefangen werden.“ Kurz, knackig, mitfühlend, provozierend, unbeschreiblich. Bioboom-Tipp: Selber lesen! Gut durchdenken! Entfalten lassen! JÜRGEN PIQUARDT Erkenne Dich! Und Handle! Anleitungen zu nachhaltigem Genuss, 46 Seiten, broschiert, G 5 Netz Verlag

MITMACHEN UND GEWINNEN Bioboom verlost 10 Exemplare ›Erkenne Dich Und Handle!‹ im Wert von 3,95 Euro. Schicken Sie bis zum 30. April 2012 eine Postkarte, ein Fax oder eine E-Mail an: Redaktion Bioboom, Stichwort ›Erkennen‹, Vordere Schöneworth 17a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen vermitteln.

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Gut essen ▸ Schlemmerpasteten Toni Maroni, Arti Schocki und Felipe Funghi von Evers Naturkost

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Genuss im Trio Toni Maroni, Arti Schocki und Felipe Funghi – die drei neuen Schlemmerpasteten von Evers Naturkost punkten nicht nur mit sympathischen, ›sprechenden‹ Namen, sondern vor allem mit ihren köstlichen, mediterran angehauchten Rezepturen – hier schmeckt man die über zwanzig Jahre Naturkostkompetenz des Unternehmens Evers Naturkost. Die drei Geschmacksvarianten sind nicht nur als delikater Brotaufstrich eine herzhafte Alternative zu Wurst und Käse. Sie eignen sich auch wunderbar zum Verfeinern von Saucen und Dips. Alle Pasteten sind rein pflanzlich/vegan, das heißt, sie enthalten weder Milch- noch Ei-Bestandteile. Basis der Pasteten ist Nährhefe, die mit ihren B-Vitaminen eine ideale Grundlage für pflanzliche Pasteten ist. Geschmack für die ganze Familie! eversnaturkost.de

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Luftig-locker Die Wölkchen-Form passt perfekt zu diesem knusprig-leichten WeizenZwieback, den Kinder und Erwachsene gleichermaßen schätzen. Der Demeter-Weizen für diese feine Gebäckspezialiät wird von den Bauern direkt bei ErdmannHauser angeliefert, dort in der eigenen Spezialmühle gemahlen und auf handwerkliche Weise gebacken. Demeter-Honig aus wesensgemäßer Bienenhaltung sorgt für eine

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Bioboom

Gut essen

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Fruchtige Ge-Nüsse Bestreichen Sie Ihr Frühstücksbrötchen doch mal mit ›Studentenfutter‹!Doch, das geht: Für den Nuss plus Frucht Aufstrich Studentenfutter werden Nüsse aus biologischem Anbau schonend geröstet und zu Nussmus vermahlen. So bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe von Haselnuss, Mandel, Cashewnuss & Co erhalten. Bio-Kunden wissen: Mit ihren hochwertigen Fettsäuren, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen leisten Nüsse einen wichtigen

Bio-Fisch statt Raubbau Der Appetit der Menschen auf Fisch ist für die Meeresbewohner mittlerweile zu einem echten Problem geworden. Auch die Kabeljaubestände, aus denen traditionell die bei Groß und Klein so beliebten Fischstäbchen hergestellt werden, sind mittlerweile ziemlich dezimiert. Die Fischstäbchen von Ökoland sind eine Alternative. Das Pangasiusfilet, das hier verwendet wird, stammt aus ökologischer Aquakultur, genauer gesagt

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Beitrag zu einer gesunden Ernährung. Kommen dann, wie beim klassischen Studentenfutter noch köstliche Bio-Trockenfrüchte hinzu, dann ist das Ergebnis nicht nur sehr, sehr lecker, sondern unterstützt auch die Fitness von Hirn und Nerven. Die Eisblümerl Nuss plus Frucht Aufstriche ›Studentenfutter‹ und ›Haselnuss Dattel‹ sind glutenfrei, vegan und frei von Aroma-, Farb- oder Konservierungsstoffen. eisbluemerl.de

aus der ersten und einzigen Bio-Pangasius Aquakultur im oberen Mekong-Delta in Vietnam. Dort wachsen die Fische in ihrem natürlichen Lebensraum unter naturnahen Bedingungen auf – ohne künstliche Farbstoffe, synthetische Zusatzstoffe oder Hormone im Futter. Frisch und schonend verarbeitet, umhüllt von einer knusprigen Panade bieten sie dann konsequenten Bio-Fischgenuss.

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Hier steckt mehr drin als Kalorien

Fitfood Schokolade GUTE NACHRICHT FÜR ALLE SCHOKO-FANS: ES MEHREN SICH DIE HINWEISE DARAUF, DASS SCHOKOLADE ERNÄHRUNGTECHNISCH VIEL BESSER SEIN KÖNNTE, ALS IHR RUF. OB WIR CHOCOHOLICS ALLERDINGS ZUSÄTZLICHE GRÜNDE BRAUCHEN, UM ZUZULANGEN — DAS SEI DAHINGESTELLT.

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ie ist lecker, sie macht gute Laune und hilft sogar gegen Liebeskummer. Aber leider liefert sie auch jede Menge Fett, Zucker und Kalorien. Deshalb stand Schokolade lange auf der Liste der „sündigen“ Lebensmittel, die oft mit schlechtem Gewissen genossen wurden. Damit könnte es bald vorbei sein: Immer mehr Studien geben Hinweise darauf, dass in Schokolade, beziehungsweise Kakao, jede Menge gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe stecken.

steht Anlass zu vorsichtigem Optimismus, weitere Forschung zu dem Thema wird auch von unabhängigen Experten als lohnend erachtet.

Jede Menge Polyphenole

Eine Tatsache steht wohl bereits fest: Wenn es um gesundheitliche Vorteile geht, haben die Sorten mit hohem Kakaogehalt, also die dunklen Schokoladen, definitiv die Nase vorn. Nicht nur, dass sie besonders viel Kakao und somit besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe enthalten, sie kommen meist auch mit weniger Zucker aus. Bio-Marken wie Naturata, Rapunzel oder Vivani tragen dem mit Sortimenten hochwertiger Edelschokoladen Rechnung. Sogar Rohkostfans kommen auf ihre Kosten: Das junge niederländische Unternehmen Lovechock stellt Schokoladenriegel aus kalt gemahlenem Kakao her, der besonders reich an Antioxidantien sein soll.

Neben dem Muntermacher Theobromin und Mineralien wie Magnesium sind es vor allem die reichlich enthaltenen sekundären Pflanzeninhaltsstoffe, die im Fokus von mittlerweile weit über hundert Studien stehen. Da wären zum Beispiel die Polyphenole. In vielen Pflanzen kommen sie als Farbstoffe, Geschmacksstoffe und Gerbsäuren vor. Ihnen wird zugeschrieben, vor Krebs schützen und Entzündungen hemmen zu können. Auch sollen sie laut einer australischen Studie den Blutdruck senken, der Arterienverkalkung vorbeugen und vor Herzinfarkt schützen können. Flavonoide (eine Untergruppe der Polyphenole) sollen die Durchblutung des Körpers, auch des Gehirns, fördern. Andere wiederum verbessern vermutlich die Hautelastizität und den Schutz vor UV-Strahlung. Zwar wurden einige dieser Studien — es muss gesagt werden — von der Ernährungsindustrie finanziert. Dennoch be-

Bioboom

Schokolade: ernährungtechnisch viel besser als ihr Ruf? Fitfood Schokolade

Dunkle Schokolade In jeder Hinsicht ganz vorne

Da passt es gut, dass unter Gourmets schon seit einiger Zeit die dunklen Schokoladen besonders angesagt sind. „Unsere Nummer eins ist die Feine Bitter mit 85 % Kakao“, bestätigt Monika Noack, zuständig für das Marketing

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bei Vivani. „Das ist eine richtig intensive, dunkle Schokoladen-Spezialität. Auch bei unserer neuen Sorte Feine Bitter mit Cranberries, die wir jetzt ganz neu im Sortiment haben, gehen wir davon aus, dass sie sehr gut ankommen wird.“ Natürlich sei die Kombination von dunkler Schokolade mit einer ebenfalls als „Power-Beere“ gehandelten Frucht wie der Cranberry auch unter dem Gesichtspunkt der Inhaltsstoffe interessant, sagt die Diplom-Oekotrophologin. „Aber Cranberry und dunkle Schokolade sind eben auch kulinarisch eine hochinteressante Kombination und das ist letztlich entscheidend für den Erfolg.“

Weniger ist mehr Ein angenehmer Nebeneffekt: Während sich eine konventionelle, oft übersüße Milchschokolade in Mengen nebenbei verschlingen lässt, erziehen die intensiv-dunklen Bio-Schokoladen zu bewusstem Schoko-Genuss: Ein oder zwei Riegel, die man genüsslich und langsam auf der Zunge zergehen lässt, ein aufmerksames Nachschmecken und Genießen der Aromen – so bleibt auch die Kalorienbilanz im Rahmen.

ist das nicht eine gruselige Vorstellung? „Also, gerade beim Naschen gehe ich doch nicht danach, ob es gesund ist. Ich lasse mir schmecken, worauf ich wirklich Lust habe – das macht mich glücklich und bringt mich nach vorne“, ist Schoko-Fachfrau Monika Noack überzeugt. Dass Genuss und Gesundheit zusammen gehören — für Bio-Kunden ist das eine gern gelebte Selbstverständlichkeit. Egal, ob cremige Vollmilch oder nachtdunkle Edelbitter: Sie freuen sich über die köstliche Vielfalt in Ihrem BioLaden und wissen, dass sie in jedem Fall hochwertige Zutaten genießen, die im Einklang mit der Natur erzeugt wurden. Also: genug gute Gründe, um zuzugreife

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Schoko-Fans lieben die Vielfalt. Daher gibt es nicht nur dunkle Schokoladen mit unterschiedlichem Kakao-Anteil (ab 50% handelt es sich um Zart- beziehungsweise Halbbitterschokolade, ab 60% um eine Bitterschokolade, früher auch „Herrenschokolade“ genannt), sondern auch jede Menge Varianten mit Gewürzen wie Zimt, Kardamom oder Chili, mit Nüssen oder Beeren wie Goji oder Cranberry – die alle wiederum ihre eigenen gesundheitlich wertvollen Bestandteile einbringen.

Bewusst genießen statt auf Schoko-Pille warten Die konventionelle Lebensmittelindustrie arbeitet derweil mit Hochdruck an „Gesundheitsschokoladen“. Bereits auf dem amerikanischen Markt erhältlich sind besonders polyphenolreiche Kakaoprodukte, die der Nahrungsergänzung dienen. ,Ich muss jetzt noch meinen Schokoriegel essen‘ — mal ehrlich,

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Gut leben Darf’s ein bisschen mehr sein? Trockene und empfindliche Haut neigt oft zu Rötungen und Trockenheitsfältchen. Gerade in und nach der kalten Jahreszeit benötigt sie intensive Pflege und Schutz. Die verspricht die französische Naturkosmetikmarke Melvita mit den Apicosma-Produkten. Ein patentierter ›3-Honig-Wirkstoffkomplex‹ mit Akazien-, Orangenblüten- und Thymianhonig pflegt strapazierte und empfindliche Haut. Ob schmelzzarter Körperbalsam oder extra reichhaltige Handcreme: Die Haut wird revitalisiert, genährt und geschützt. Der schützende Lippenpflegestift mit Bienenwachs verwöhnt spröde Lippen und kann sogar unter dem Lippenstift aufgetragen werden. melvita.com

Durchatmen Früher hatte die Dame von Welt ganz selbstverständlich ein Riechfläschchen in ihrer Handtasche. Die fein ziselierten Kräuter-Riechfläschchen von HaTha lassen diese schöne Tradition wieder aufleben. Sie enthalten eine ayurvedisch inspirierte Rezeptur, die unter anderem fein gemahlene Pomelo, Kassia, arabischen Jasmin, Lotus, und Menthol enthält. Einfach nach Bedarf schnuppern und den befreienden, erfrischenden, entspannenden und konzentrationsfördernden Duft genießen. Ebenfalls sehr zu empfehlen: Der kühlende und würzige HaTha Kräuterbalsam, der zum Beispiel bei Stress und Anspannung auf Stirn oder Schläfen aufgetragen wird.

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Minimal Gardening Sie lieben Blumen, haben aber keinen grünen Daumen? Sie sehen täglich ein graues Fleckchen Erde, das sie nervt? Die Samenbombe von Aries ist die einfachste Form des Gärtnerns. Die Kugeln aus Blumensamen, Erde und Ton werden einfach dorthin geworfen, wo es bunt und grün werden soll. Wenn die Witterungsbedingungen mitspielen, sehen Sie und Ihre Mitmenschen nach einigen Wochen ein blühendes Ergebnis. Wenn Sie die Erde feucht halten können, um so besser. Die Idee entstammt dem so genannten Guerilla Gardening, ist aber auch ganz brav als unkomlizierte Bepflanzung für Balkonkästen und Terassenkübel geeignet. aries-online.de

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Frühlingsdüfte Leicht, frisch und modern, dabei ausschließlich natürlich, frei von überflüssigen oder gar schädlichen Substanzen – so soll ein modernes Naturparfüm sein. Die beiden Düfte ›Emozione‹ und ›Passione‹ von Laura Lorenzo werden diesen strengen Ansprüchen gerecht. Der fruchtig-frische Duft ›Emozione‹ begeistert durch lebendige Intensität und feine Nuancen. Von geheimnisvoll-edlen Holznoten und frischen Zitrusakzenten ist der vielschichtige Duft ›Passione‹ geprägt, der auch für ›ihn‹ geeignet ist. Beide Düfte werden zu 95% aus Bio-Zutaten wie ätherischen Ölen, Blütenauszügen, Fruchtextrakten und traditionellen Tinkturen hergestellt, selbstverständlich ohne synthetische Fixateure, Farb- und Konservierungsstoffe. taoasis.com ▾ Samenbomben von Aries

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Silicium für Sensibelchen Die erste Körper- und Gesichts-Pflege mit pflanzlichem Silicium aus Reis präsentiert GesundheitsSpezialist Fitne. Ob Haut, Haare oder Bindegewebe: Das natürliche Element Silicium gilt als ›der Stoff, aus dem die Formen sind‹. Im menschlichen Organismus sorgt es für Festigkeit, Spannkraft und Elastizität. Das Silicium für diese besondere Pflegeserie ist

Eisen und Vitamine Diese wohlschmeckende Fruchtsaftmischung mit Kräuterauszügen versorgt den Körper mit Eisen und Vitaminen. Das essenzielle Spurenelement Eisen unterstützt die normale Bildung von roten Blutkörperchen und Hämoglobin. Da Eisen vom Körper nicht selbst gebildet wer-

rein pflanzlich und wird aus spagyrisch aufbereiteten Reisschalen gewonnen. In gelöster Form als Kieselsäure ist dieses ReisSilicium besonders gut verfügbar und kann seine pflegende und stabilisierende Wirkung voll entfalten. Ideale und unkomplizierte Frühlings-Pflege nicht nur bei sensibler Haut! fitne.de

den kann, muss es in ausreichender Menge mit der Nahrung aufgenommen werden. Fehlt Eisen, kann es schnell zu Müdigkeit oder gar Erschöpfungszuständen kommen. Bei erhöhtem Bedarf, zum Beispiel in Schwangerschaft oder Stillzeit, bei Diäten oder einseitiger Ernährung, bietet sich das alkoholfreie und vegane Herbaria Blutquick als wohlschmeckende und bekömmliche Ergänzung an.

Teil 1: Mehr Lebensqualität

Reinheit aus Tradition Das St. Leonhards Qualitätsversprechen → Qualität auf den ersten Blick ausfindig zu machen ist oft gar nicht so einfach. Denn nicht überall wo Bio drauf steht, ist auch tatsächlich Bio drin. Und gerade bei Mineralwässern, für die es aktuell kein offizielles Biosiegel gibt, stellt sich dem Verbraucher die Frage, was genau in der Flasche steckt. Woran lässt sich also ein hochwertiges Wasser vor dem Kauf erkennen? → Chemische Wertetabellen allein geben dazu nur bedingt Auskunft. Vielmehr zählt neben der ursprünglichen Reinheit des Produkts auch die allgemeine Haltung des Herstellers – gegenüber Abfüllung, Umwelt und Handel. Um hier die nötige Klarheit zu schaffen setzt der Familienbetrieb St. Leonhards mit dem Qualitätssiegel „Mit der Natur im Reinen“ ein unabhängiges Zeichen: Für traditionelle Qualitätsstandards, die weit über dem liegen, was der Gesetzgeber vorsieht und für den Anspruch, die natürliche Beschaffenheit des lebendigen Wassers bis zum Verbraucher zu bewahren. → Denn nur Wasser, das seinen natürlichen Reifezyklus vollendet hat und damit eine einzigartige kristalline Struktur besitzt, wird abgefüllt, und zwar so schonend wie möglich. Das ganzheitliche Ziel: Ein respektvoller Umgang mit der Natur und die wohltuende Einfachheit der Produkte. Dafür steht St. Leonhards seit 1995 – Und nicht erst seit dem neuesten Bio-Trend.

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Neuer Auftritt für einen Klassiker

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ls Heliotrop-Gründer Ernst Kunze im Jahr 1925 seine ersten Kosmetikprodukte herstellte, da war er am Puls der Zeit. Die junge Reformhausbewegung hatte genug vom allgegenwärtigen Siegeszug der Chemie — Natürlichkeit und Pflanzenpower waren angesagt. Seit über achtzig Jahren stehen seine Produkte nun für eine gelungene Symbiose von anspruchsvoller Wirkstoffkosmetik und Naturkosmetik. 2007 kam die klassische Reformhausmarke unter das Dach des Naturkosmetikpioniers LOGOCOS, der in den 70er Jahren mit LOGONA, später mit SANTE die neuen Klassiker der Naturkosmetik in die damals entstehenden Bio-Läden brachte. Nun dürfen wir das neue Heliotrop erleben: Naturkosmetik-Formulierungen, die höchstes Entwicklungs-Know how mit kostbaren Rohstoffen und elegantsubtilen Düften vereinen.

Die Kombinationen aus natürlich wirksamen Pflanzenölen, -extrakten und phytokosmetischen Wirkstoffkomplexen optimieren die natürliche Schönheit der Haut. Konsistenz und Wirkung sind perfekt auf den jeweiligen Hauttyp abgestimmt. Die strikte Einhaltung von Zertifizierungsrichtlinien ist für Heliotrop seit jeher oberstes Gebot. So entsprechen die neuen Heliotrop Produkte den strengen Kriterien von NaTrue, die eingesetzten Rohstoffe sind nach EcoControl zertifiziert.

Bioboom-Fazit: Über achtzig und

noch so frisch — das geht eben nur mit Naturkosmetik!

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SANTE dental med Vitamin B₁₂ Zahncreme wurde in Zusammenarbeit mit dem Vegetarierbund Deutschland (VEBU) entwickelt und ist mit dem essentiellen Mikronährstoff Vitamin B₁₂ angereichert (Sie sehen es an der rötlichen Farbe). Wäh-

rend des Putzens wird das Vitamin über die Mundschleimhaut aufgenommen und steht so dem Organismus zur Verfügung. Bei regelmäßiger Anwendung kann SANTE dental med Vitamin B₁₂ Zahncreme einen Mangel an Vitamin B₁₂ reduzieren oder sogar ausgleichen*. Vitamin B₁₂ ist für den

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Heliotrop · Sante

Vegan

menschlichen Organismus unverzichtbar. Aber leider kommt es nur in tierischen Lebensmitteln in nennenswerter Menge vor. Bei Veganern, Vegetariern, aber auch bei älteren Menschen, kann es schnell zu einem Mangel kommen. Übrigens: SANTE dental med Vitamin B₁₂ Zahncreme ist selbstverständlich auch eine effektive, natürliche Zahnpflege. Erhältlich ab Mitte März 2012 im gutsortierten Bio-Handel!

*Tests an der Universität Magdeburg ergaben bei regelmäßiger Anwendung über 4 Wochen 60% Vitamin B₁₂ Anreicherung.


Update Pflanzen-Haarfarben

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Natürlich schön ohne Risiko

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er Wunsch nach Abwechslung auf dem Kopf ist so alt, wie die Menschheit selbst. Um ihn zu erfüllen, hält die konventionelle Kosmetikindustrie ganze Arsenale von Mittelchen bereit. Die haben allerdings Risiken und Nebenwirkungen. PflanzenHaarfarben bieten eine natürliche Alternative.

Konventionelle Haarfarben gehen an die Substanz Denn sie bestehen aus Mixturen aromatischer Verbindungen wie Phenylendiaminen oder Aminophenol, Wasserstoffperoxid, Ammoniak und natürlich diversen Emulgatoren und Hilfsstoffen. Diverse Bestandteile von Haarfärbemitteln sind in den vergangenen Jahren verboten worden, die verbliebenen dürfen nur noch mit drastischen Warnhinweisen wie „nicht für Jugendliche unter 16 Jahren geeignet“ eingesetzt werden.

KLARSTELLUNG

Foto: marshi/photocase.com

›Schwarzes Henna‹ gibt es nicht

Pflanzen-Haarfarben umhüllen mit Glanz und Pflege Die klassischen Pflanzen-Haarfarben von LOGONA oder SANTE bestehen aus fein vermahlenen Kräutern, Pflanzen und Wurzeln, ergänzt durch ExtraPflegestoffe wie Jojobaöl und Weizenprotein. Sie legen sich wie eine schützende Hülle um jedes einzelne Haar. Sowohl die „klassischen“ Pflanzen-Haarfarben als auch die besonders anwendungsfreundlichen, gebrauchsfertigen Color Cremes von LOGONA sind rein pflanzlich, frei von synthetischen Farb-, Duft- und Konservierungsstoffen. Deshalb können auch Jugendliche oder Schwangere sie unbesorgt verwenden.

Pfl Einblick anzen-Haarfarben

Wie eine schützende Hülle um jedes einzelne Haar

sante.de · logona.de

Immer wieder geistert der Begriff „schwarzes Henna‘“ durch die Medien. Gemeint ist damit die Farbe, die für so genannte „Henna Tattoos“ eingesetzt wird. „Diese Tattoo-Farben enthalten bedenkliche chemische Substanzen und haben mit pflanzlichem Henna oder Pflanzen-Haarfarben überhaupt nichts zu tun“, stellt LOGONA-Produktmanagerin und Naturkosmetik-Fachfrau Claudia Düwel klar. „In der LOGONA PflanzenHaarfarbe Schwarz ist zum Beispiel der Naturfarbstoff Indigo für die färbende Wirkung verantwortlich. Verbraucherinnen sollten sich hier nicht verunsichern lassen.“ Reine, natürliche und unbedenkliche Farben lassen sich übrigens auch daran erkennen, dass sie mit dem anerkannten Naturkosmetik-Siegel NaTrue ausgezeichnet sind.

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So wird’s nachhaltig sauber

Geschäftsführerin der Firma Sodasan ökologische Wasch- und Reinigungsmittel. „Die moderne Produktgeneration ist den konventionellen Produkten in der Leistungsfähigkeit so gut wie immer absolut ebenbürtig.“ Auch in der Anwendungsfreundlichkeit lassen die „Ökos“ nichts mehr zu wünschen übrig: Sparsam und wirkungsvoll beseitigen sie selbst schwierigen Schmutz wie die so unbeliebten „Staub-Fett-Gemische“, die sich so gerne auf Küchenschränken bilden. Großer Vorteil: Basis der Produkte sind pflanzliche Waschrohstoffe, oft Seife. Erdölchemie, Gentechnik und synthetische Duft- und Konservierungsstoffe bleiben außen vor. Aufgepasst: Anders als bei Lebensmitteln gibt es kein gesetzliches BioSiegel für Wasch- und Reinigungsmittel. Anerkannte Anbieter wie Almawin, Sodasan oder Sonett setzen auf eine unabhängige Zertifizierung mit Labeln wie EcoGarantie — so können Verbraucher sicher sein, dass sie kein Greenwashing betreiben, sondern wirklich ökologisch putzen.

Sanfte Engel statt Putzteufel

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Foto: emoji/photocase.com

FENSTER PUTZEN, STAUB WISCHEN, BADEWANNE SCHRUBBEN… SO RICHTIG GERNE MACHT DAS JA EIGENTLICH KEINER. NICHT VON UNGEFÄHR SORGT DIE ›PUTZFRAGE‹ IN BEZIEHUNGEN, WGs UND FAMILIEN IMMER WIEDER FÜR STRESS. UND TROTZDEM: WENN DIE ERSTEN STRAHLEN DER FRÜHLINGSSONNE DURCH FLECKIGE FENSTER FALLEN, DANN JUCKT ES UNS IN DEN FINGERN – FRÜHJAHRSPUTZ IST ANGESAGT!

er in der Ernährung auf Bio setzt, der greift natürlich auch beim Putzen zu ökologischen Mitteln, richtig? Leider nein! Obwohl es mittlerweile vom Allzweckreiniger bis zum Wäscheduft so gut wie alle erdenklichen Mittelchen auch in ökologischer Qualität gibt, entfallen nur zirka 0,5 Prozent des Umsatzes der Bio-Läden und BioSupermärkte auf das Wasch- und Reinigungsmittelsortiment. Im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel ist es das Acht- bis Zehnfache. Woran liegt es? Denn grundsätzlich sind die Kunden schon an ökologischen Saubermachern interessiert, wie eine von TNS Infratest durchgeführte Umfrage zum Thema zeigt. Allerdings: 53 Prozent

der Befragten meinten, dass die Leistung ökologischer Produkte schlechter sei als die herkömmlicher Wasch- und Reinigungsmittel. Hier gibt es für die Hersteller also noch Aufklärungsarbeit zu leisten. „Dass Öko-Putzmittel nicht richtig sauber machen, ist ein altes Vorurteil aus der Anfangszeit der BioBranche“, erklärt Kerstin Stromberg,

Bioboom

Frühjahrsputz

FÜNF TIPPS FÜR DEN FRÜHJAHRSPUTZ

1. SYSTEMATISCH VORGEHEN Wer erst im Schlafzimmer die Kommode und dann im Wohnzimmer die Fensterbank abwischt, verzettelt sich. Nehmen Sie sich lieber einen Raum nach dem anderen vor und freuen Sie sich am Ende über ein sichtbares Ergebnis. 2. NICHT ZU VIEL VORNEHMEN Denn sonst ist schlechte Laune vorprogrammiert. Lieber das Ganze über meh-

Öko-Putzmittel: Sparsam und wirkungsvoll 28


rere Tage verteilen, sich vielleicht nur einen Raum auf einmal vornehmen.

landet anschließend in der Umwelt. Und da bleibt es lange.

3. ANDERE MIT INS BOOT HOLEN Geht viel schneller und macht mehr Spaß: Motivieren Sie Ihre Mitbewohner zum Mitmachen. Oder Sie verabreden sich mit guten Freunden und putzen Ihrer beider Wohnungen jeweils gemeinsam.

4. ›WEIL WIR UNS ZU HAUSE WOHL FÜHLEN WOLLEN.‹ Es ist einfach ein gutes Gefühl, wenn Sie wissen, dass Ihr gemütlicher Rückzugsort ohne harte Chemie ganz natürlich sauber ist - und man riecht es auch.

4. GUT VORBEREITEN Sie brauchen kein Riesenarsenal für grundlegende Sauberkeit, aber Allzweck-, Glas-, Bad- und vielleicht noch einen Essigreiniger für die Küche (besonders den Kühlschrank!) sollten Sie parat haben. Staubsauger, Besen und ein paar Lappen gehören ebenfalls zur Grundausstattung. Wem es richtig ernst ist: Für fiese Ecken eignen sich eine Zahnbürste und ein Pinsel bestens. 5. AUF SICHERHEIT ACHTEN Bitte keine wackeligen Leitern, keine waghalsigen Manöver um Oberlichter streifenfrei zu putzen, kein Putzeimer vor der vielbenutzten Tür!

5. ›WEIL ES EINFACH MEHR SPASS MACHT.‹ Wenn Sie beim ökologischen Putzen plötzlich gute Laune kriegen, kann das vielleicht daran liegen, dass hier fast immer natürliche ätherische Öle wie Orange, Zitrone oder Lemongrass für den angenehm frischen Duft sorgen — und die sind in der Aromatherapie dafür bekannt, dass sie für fröhliche Stimmung und gute Konzentration sorgen.

MITMACHEN UND GEWINNEN

FÜNF GUTE GRÜNDE FÜR ÖKOPUTZMITTEL

1. ›WEIL ES AUCH OHNE HARTE CHEMIE FUNKTIONIERT.‹ Denn mit Pflanzenseife, Orangenöl, Alkohol & Co wird alles ganz leicht hygienisch sauber. 2. ›WEIL ES NICHT MEHR KOSTET.‹ Wenn es um den Preis pro Anwendung geht, sind moderne Öko-Reiniger meist nicht teurer als konventionelle Markenprodukte — vor allem, wenn man bedenkt, dass die „Ökos“ ausgesprochen ergiebig sind. 3. ›WEIL NICHT EGAL IST, WAS IN DEN ABFLUSS GEHT.‹ Alles was Sie an Erdölchemie, gentechnisch erzeugten Enzymen, Farbstoffen und synthetischen Düften „verputzen“,

bioboom.de

Bioboom verlost zehn Mal je ein 3 in 1 Frühjahrsputz-Paket mit Dusche & Bad Reiniger, Glas & Flächenreiniger und Allzweckreiniger sensitiv von Sodasan im Wert von 9,99 Euro. Schicken Sie bis zum 30. April 2012 eine Postkarte, ein Fax oder eine E-Mail an: Redaktion Bioboom, Stichwort ›Frühjahrsputz‹, Vordere Schöneworth 17 a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht möglich. Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinnspielen gewerblich vermitteln.

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Bioboom Mix MEERESZERSTĂ–RUNG MIT STEUERGELDERN Greenpeace-Aktivisten protestierten im Januar in Bremerhaven gegen das Auslaufen des Fischtrawlers ›Jan Maria‚, um auf die rĂźcksichtslose Ausbeutung der Ozeane durch die Fangotte der Europäischen Union (EU) aufmerksam zu machen. Die schwimmende Fischfabrik gehĂśrt mit einer Länge von 117 Metern und rund 5.000 Tonnen Ladekapazität zu den grĂśĂ&#x;ten Schiffen der Fischereiotte in der Europäischen Union (EU). In die ›Jan Maria‚ sind laut Greenpeace seit 1999 Ăźber 23 Millionen Euro direkte und indirekte EU-FĂśrdergelder geossen –

WENIGER TREIBHAUSGASE, MEHR HAUSHALTSGELD Nicht nur in Sachen Klimabilanz sind panzliche Produkte wie Fleischalternativen aus Soja, Weizen & Co unschlagbar. Auch wenn’s um die Haushaltskasse geht, bietet ›Panzeneisch‚ ein enormes Einsparpotential. Allein durch die Verwendung von Soja statt Hackeisch kĂśnnte ein Haushalt in Deutschland jährlich 140 Euro sparen, so Berechnungen des Vegetarierbund Deutschland (VEBU). Aber nicht nur preislich, auch geschmacklich steht die Soja-Alternative ihrem tierischen Vorgänger in

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so werden die Steuerzahler in der EU, ob sie wollen oder nicht, an der ĂœberďŹ schung der Meere beteiligt. AuĂ&#x;erdem wĂźrden nach wie vor wirtschaftliche Interessen Ăźber den Schutz der Fischbestände gestellt: Fast nie folgten die Minister Empfehlungen, stattdessen erlaubten sie hĂśhere Fangquoten oder schwächten die empfohlenen Reduzierungen ab. Greenpeace fordert, die anstehende Reform der EU-Fischereipolitik zum Abbau der Flotte zu nutzen, die Fangquoten an wissenschaftliche Empfehlungen anzupassen und Schutzgebiete zu schaffen. greenpeace.de

nichts nach: In einem Experiment in der Uni-Mensa Bochum wurde heimlich Soja-Gulasch anstelle von ›normalem‚ Gulasch serviert. Erstaunlicherweise konnten 88% der Befragten keinen Unterschied feststellen. Da die Ă„hnlichkeit in Konsistenz und Geschmack zwischen tierischem und panzlichem Hackeisch sogar noch grĂśĂ&#x;er ist, dĂźrfte hier die Akzeptanz selbst bei Ăźberzeugten Fleischessern mindestens ebenso hoch sein, ist Sebastian ZĂśsch, GeschäftsfĂźhrer des VEBU, Ăźberzeugt. vebu.de

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E FAIRE MĂ–BEL

in Pilotprojekt des Forest Stewardship Council (FSC) und Fairtrade Deutschland macht es mĂśglich: Auf der Internationalen MĂśbel Messe (IMM) wurden MĂśbel aus von beiden Organisationen  zertiďŹ ziertem Holz vorgestellt. So sollen die Stärken beider Siegel gebĂźndelt werden und so genannten ›Kleinwaldbetrieben‚ der Einstieg in den Weltmarkt sowie bessere Lebensund Arbeitsbedingungen ermĂśglicht werden. Die FSC-ZertiďŹ zierung belegt, dass die Wälder nach strengen sozialen, Ăśkologischen und Ăśkonomischen Standards bewirtschaftet werden. Die Fairtrade-Standards stellen zusätzlich sicher, dass die Kleinwaldbetriebe einen fairen Preis fĂźr ihre Produkte erhalten und dass eine Fairtrade-Prämie ausgezahlt wird. Die ersten teilnehmenden Kleinwaldbetriebe beďŹ nden sich in Bolivien, Chile und Honduras. Die zertiďŹ zierten MĂśbel der Kollektion Vera Cruz der Marke Quadrato sind in Deutschland unter anderem Ăźber die Memo AG erhältlich. Ob das gemeinsame Pilotprojekt der beiden Organisationen fortgesetzt werden kann, hängt nun davon ab, ob sich genĂźgend Abnehmer fĂźr das doppelt zertiďŹ zierte Holz ďŹ nden. fairtrade-deutschland.de

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IMPRESSUM Bioboom Heft 54 Frühling 2012 bioboom.de

Was Sie sagen.

HERAUSGEBER Harting & Tovar GmbH Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover bio@bioboom.de T 0511.16 15 920 · F 0511.16 15 925 REDAKTION Jeanine Tovar (V.I.S.D.P.) + Detlef Harting REDAKTIONSANSCHRIFT Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover MITARBEIT Annette Leyssner/ley

Zu: Bio — eine Frage des Geschmacks, Bioboom Winter 2012

Claudia Nabbefeld / nab Jörg Oberwittler/obe

Bio kaufen, weil es anders schmeckt In Ihrem Artikel beschreiben Sie die ›Imitationsstrategie‹, mit deren Hilfe Bio-Produkte möglichst genauso schmecken sollen, wie konventionelle und die ›Differenzierungstrategie‹, bei der Hersteller darauf setzen, die Unterschiede zu erklären. Schade dass immer mehr Bio-Produkte einfach nur noch Klone von konventionellen sind. Das gilt für den Geschmack genauso wie für die Verpackung. Wer braucht Fertigsuppe im Plastikbecher oder Trinkjoghurt in Kunststofffläschchen? Bitte berichten Sie doch mal über dieses Thema. C. Müller, per E-Mail

Schon wieder seltsame Bilder Ich finde Ihr Magazin wirklich toll — außer bei den Titelbildern, da haben Sie irgendwie kein glückliches Händchen! Erst diese seltsame getrocknete Frucht, die auf den ersten Blick eher wie etwas anderes aussah und nun diese Lolita-Frau, die sich lasziv die Lippen leckt — das hat für mich so gar nichts mit Bio bzw. den Inhalten Ihres Magazins zu tun. Garantiert gibt es passende ›Bio-Titelbilder‹, die nicht gleich so angestaubt öko wirken. A. Heck, per E-Mail

VERTRIEB/LOGISTIK/ANZEIGEN Carola Schröder GESTALTUNG Torsten Jäckel FOTOS Dreamstime, Photocase, dpa ERSCHEINUNGSWEISE Bioboom erscheint 4 x jährlich AUFLAGE 140.000 BEZUG Bioboom gibt’s gratis in Bio-Läden, Bio-Supermärkten und Reformhäusern Keine Ausgabe verpassen? Bioboom im Jahresabo für 8 Euro (Inland) bequem per Post nach Hause/Einzelheft 2 Euro (Inland) FÜR NATURKOST- UND NATURWARENFACHGESCHÄFTE, REFORMHÄUSER UND BIO-MÄRKTE Abonnieren Sie Bioboom kostenlos für Ihre Kunden: 0511.16 15 920 DRUCK CW Niemeyer Druck GmbH Böcklerstraße 13 · 31789 Hameln

Sagen Sie was: Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen, die wir gründlich und mit Interesse lesen, auch wenn wir sie leider nicht immer vollständig abdrucken können! Redaktion Bioboom, c/o Harting & Tovar GmbH, Vordere Schöneworth 17a, 30167 Hannover, bio@bioboom.de

DIE NÄCHSTE BIOBOOM ERSCHEINT AM 16. MAI 2012

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