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H E R B S T 2 0 1 6 | G R AT I S | B I O B O O M . D E

D A S M A G A Z I N F Ü R N A C H H A LT I G E N G E N U S S

ORTSTERMIN

Zurück zu den Wurzeln WAR ENKUND E

Wildes Bio GEWINNEN + KOCHBUCH ›PEGAN‹ + KOCHBUCH ›BIT TER‹ + DV D › C OW S P I R A C Y‹

überreicht durch:

WA S B I O BEFÜRCHTET


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Tipps für ein Leben ohne Müll Von Erbse Huth in Querbeet Könnt ihr euch vorstellen keinen Mülleimer in der Wohnung zu haben? Ich habe die letzten Wochen ganz genau darauf geachtet, was in meinem Haushalt im Müll landet. Dadurch habe ich beinahe automatisch meinen Alltag durchleuchtet und eine Menge über mich selbst und mein Verhalten gelernt. Zwar würde ich mich eher als bewusste Einkäuferin bezeichnen, aber trotzdem füllen sich die Müllbeutel täglich mit großen Mengen an Plastik und Blechdosen. Das hat ganz schön an mir genagt, sodass ich nun dabei bin meine Müllberge zu reduzieren.

Themen Bio-Branche DIY Emelys Zickenzone Helden des Alltags Naturkosmetik Naturtextilien Querbeet Saisonale Rezeptideen

Autoren Ariane Bille Erbse Huth Johanna Zellfelder Johannes Korten Julia Keith Renée Herrnkind Stiliana Doynova

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Mein DIY-Tipp: Die Rosen-Tuchmaske Von Julia Keith in Naturkosmetik, DIY

In Asien sind Tuchmasken so beliebt, dass man sie gleich gern mal im Zehnerpack kauft. Leider kommt dieser Trend bisher nur zögerlich in Deutschland an, und in der Naturkosmetik machen sich die Tuchmasken noch rarer… Was diese Tuchmasken so interessant macht und wie sie funktionieren? Man legt sich dafür eine mit pflegender Flüssigkeit getränkte gesichtsförmige Maske aus dünner Baumwolle für etwa 5 Minuten auf das Gesicht. Die Haut fühlt sich danach herrlich erfrischt, gekühlt und zudem befeuchtet an. Gerade im Sommer finde ich solche kühlenden und hydratisierenden Masken ideal!

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INHALT

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WILDWUCHS UND REGELWERK ›Front gegen den Freihandel‹, so hieß die erste Version unseres Titelthemas. Klingt gut, schöne Alliteration, aber: Nein. Wer gegen TTIP ist, hat ja nicht unbedingt etwas dagegen, dass Nationen frei miteinander Handel treiben. Das WIE ist es, dass bei TTIP zur Diskussion steht. Was Bio befürchtet: dass es eben keine Balance, keinen fairen Interessenausgleich zwischen Freiheit und Schutz, Groß und Klein geben wird, das treibt so viele Menschen auf die Straße. Übrigens: Weder Clinton noch Trump, die beiden Kandidaten für die im November anstehenden Präsidentschaftswahlen auf der anderen Seite des Atlantiks, gelten als engagierte Verfechter von TTIP, sie setzen eher auf Abschottung. Es könnte also gut sein, dass das umstrittene Abkommen in der Versenkung verschwindet: Aber vielleicht aus den falschen Gründen. In der Wildnis wird nichts reglementiert: Da herrscht eben Wildwuchs. Was sich dort behauptet, soll kräftiger, wirkstoffreicher und intensiver im Geschmack sein, als die zahmen Verwandten – weshalb sich immer mehr Menschen auf die Suche nach den wilden Wurzeln begeben. Unsere Autorin Kristin Oeing hat es ausprobiert und sieht nun alte Bekannte in völlig neuem Licht. Wenn der Wildwuchs allerdings von professionellen Sammlern abgeerntet wird, dann ist es schon gut, wenn es Richtlinien gibt, die sicherstellen, dass aus der Wildnis keine Wüste wird. Deshalb setzen Bio-Hersteller auf kontrollierte Bio-Wildsammlung. So können Sie sicher sein, dass wildes Bio nicht neben der Autobahn oder dem Chemie-Acker gewachsen ist, dass nur soviel gepflückt wurde, wie die Wildnis verkraften kann und die Sammlerinnen und Sammler ordentlich bezahlt wurden. Der Ausgleich von Interessen aller Beteiligten, die Wahrung eines nachhaltigen Gleichgewichts: Auch das ist es, wofür Bio steht und Bio sich stark macht, egal ob auf der Wiese oder dem politischen Parkett. Herzlichst

Jeanine Tovar und das Bioboom-Team

EDITORIAL

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EINSTIEG Haifischbecken FRONT GEGEN TTIP Was Bio befürchtet

Genfood gegen Schmutzdiesel Verlierer auf allen Seiten?

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ORTSTERMIN Zurück zu den wilden Wurzeln Wie Kristin die Brennnessel schätzen lernte

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KOCHEN Vegan trifft Paleo Rezept: Grüne Energiesuppe Gewinnen: Kochbuch ›Pegan‹

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KOCHEN Bitter ist nicht bäh Rezept: Oliventapenade mit Zitronenthymian Gewinnen: Kochbuch ›Bitter‹

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GUT ESSEN Duftig/asiatisch/koköstlich/ sommerlich/sinnlich/toskanisch

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GUT LEBEN Nachwachsend/bedenkenlos/ vegan/informativ Gewinnen: DVD ›Cowspiracy‹

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WA R E N K U N D E Wildes Bio Aromatisch, intensiv und nährstoffreich

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MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN Dauerbrenner: Gentechnik/ Olympischer Fisch/ Schwarze Liste Pestizide

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IMPRESSUM

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D I E F O O D -T E S T E R I N S I N N I E R T : Alles halb so wild

bioboom.de

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beo

MAitusSgoanrgguengewiss Im Verlauf der Verhandlungen um das Abkommen Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) werden massive Interessenkonflikte ausgetragen.


Das Ttip

obachtet


TTIP

Es so l scha l die grö ßte F ffen : sche r n de das Ha eihande lszon r EU Trad ndel e e s u TTIP and In nd den -Abkom der We vest lt m . Di U en S A m e schl osse Bio-Br ent Pa ‚Transa zwirtne n ge anch Brüs rsh tlantic ge e s ler u el. Denn n das ›B formie ip‹, kur rt ü z : n brin d -Kun Für Bio rokratie sich g egen, den -Her Wer schl was wird stell k au os e D s intra senen T iploma es kaum r, -Händ ten nspa üren Vor te rent en W und da ils hinte teile r ve egen mit a ruf verh and höchst eln.


WA S B I O B E F Ü R C H T E T

Frontgegen Es ist nicht leicht, Stephanie Strotdrees ans Telefon zu bekommen. Die BioLandwirtin aus Harsewinkel bei Bielefeld bekommt für ihren Bioland-Hofladen gerade eine neue Fleischtheke geliefert. Am Telefon bittet die Mutter von fünf Töchtern um einen Moment Geduld und erklärt zwei Besuchern den Weg zurück in die Stadt. Und dann ist auch noch Sommerzeit. Hochsaison. Auf dem Feld. Im Laden. Und im Stall. Trotzdem nimmt sich die 47-Jährige Zeit, den Ansatz des Bio-Hofs zu schildern, den sie und ihr Mann Ludger seit 25 Jahren betreiben. Und sie erklärt gerne, warum sie so klar gegen TTIP ist, das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den USA, das Diplomaten derzeit verhandeln. ›Die Menschen möchten ehrliche Lebensmittel. Der BioLandbau steht für mich für Transparenz und Ehrlichkeit. Das leben mein Mann und ich mit jeder Faser.‹ Die Kunden können ihnen in die Ställe gucken, die alte Deele ist zum Hofladen umfunktioniert und das Fleisch

TTIP

der Schweine und Hühner hat keinerlei Transportwege hinter sich. ›Sämtliches Futter wächst auf unserer 70 Hektare umfassenden Fläche oder kommt aus einem Umkreis von 20 Kilometern‹, erklärt Stephanie Strotdrees, die nicht müde wird Öffentlichkeitsarbeit für Bio zu machen. Sie spricht mit Zeitungen, lädt das LokalFernsehen zu sich auf den Hof ein. Als stellvertretende Präsident des größten Bio-Anbauverbandes Bioland steht sie auch in Berlin auf dem Potsdamer Platz, um mit Zehntausenden gegen TTIP zu demonstrieren. ›TTIP bedeutet für mich mangelnde Transparenz und Unehrlichkeit gegenüber dem Verbraucher. Das fängt doch schon bei den Verhandlungen hinter verschlossenen Türen an. So etwas schürt Misstrauen.‹

Sorgen und Bedenken nicht ernst genommen  Timo Lange von LobbyControl stimmt da zu. Der Verein beobachtet den Lobbyismus in Berlin und Brüssel kritisch. Rund 5.000 Lobbyisten kommen in Ber-

lin auf die Bundestagsabgeordneten: Vertreter großer Lebensmittelkonzerne, von Verbänden wie dem Bauernverband und sogar einige aus der Bio-Branche. In Brüssel sollen es nach Schätzungen des Politikwissenschaftlers sogar bis zu 20.000 Lobbyisten sein, die sich dort für die Ziele der Wirtschaft einsetzen. TTIP wird seit 2013 auf internationaler Ebene verhandelt. Ursprünglich hätte das Abkommen bereits 2015 die EU-Instanzen passiert haben sollen. Timo Lange kritisiert, dass Lobbyisten der großen Konzerne von Beginn an eingebunden gewesen seien – nicht aber Vertreter der Zivilgesellschaft, wie Verbraucherschützer oder Gewerkschaftsvertreter. Diese seien erst vergleichsweise spät herangezogen worden. ›Hier ist die Europäische Kommission unter Führung von Jean-Claude Juncker sehr ungeschickt vorgegangen und hat die Sorgen und Bedenken der Bürger viel zu wenig berücksichtigt.‹ Gleiches gelte für das parallele Abkommen mit Kanada, CETA, dessen 1.500 Seiten Vertragstext der Kommissi-


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onspräsident ebenfalls zügig durch die EU-Gremien bringen wollte, um sich als Macher zu profilieren. ›Mit Effizienz und Schnelligkeit zu argumentieren, ist hier aber zu schwach‹, entgegnet Timo Lange.

rum genau formiert sich die Branche so geschlossen gegen ein Vorhaben, das offiziell mehr Handel, mehr Arbeitsplätze und damit mehr Wohlstand für die EUBürger bringen soll?

Ungleiche Behandlung von Interessengruppen

Mit dem XXL-Mähdrescher durch den Weizengürtel

Monate auf einem Bio-Hof in den USA. Neulich hat sie der Mutter Fotos geschickt: Große Silos und Hallen statt kleiner Ställe. Selbst auf einem Bio-Hof. ›Ein Hof ist dort eine reine Produktionsstätte und hat nicht den Anspruch Naherholungsgebiet für Städter zu sein. Da wird günstig und in großem Maßstab produziert, und dabei kann unsere feingliedrige Landwirtschaft – die auch Kulturpflege bedeutet – nicht mithalten.‹ Experten nennen das die Unvereinbarkeit zweier landwirtschaftlicher Systeme: Über dem Teich wird Landwirtschaft vom Staat deutlich stärker subventioniert. Die größten Mähdrescher der Welt fressen sich im Sommer durch den ›Weizengürtel‹ der USA. Nicht selten fahren ein Dutzend der XXL-Maschinen Seite an Seite über schier endlose Felder, die sich östlich der Rocky Mountains von der kanadischen Grenze bis runter nach Texas zum Golf von Mexiko erschließen. Die Ernte­ helfer fangen im Mai im Süden an und

Die Intransparenz während der Verhandlungen, die ungleiche Einbindung verschiedener Interessengruppen – das alles halten Nicht-Regierungs-Organisationen und Vereine wie LobbyControl, Foodwatch oder Greenpeace für höchst bedenklich. Greenpeace gelang es, geheime Protokolle zu veröffentlichen, die der BUND mit dem Verein Friends of the Earth ausgewertet und die Folgen für die europäische Landwirtschaft in einer umfangreichen Studie untersucht hat. Ihr Fazit fällt vernichtend aus: TTIP werde schwerwiegende Konsequenzen für den Agrar-Sektor und für die Verbraucher eine Absenkung der mühsam erkämpften Standards bedeuten. Interne Protokolle würden offenbaren, dass die EU-Kommission diese in Verhandlungen zu wenig verteidigt. Doch was würde TTIP konkret an Nachteilen für die Bio-Branche bringen? Wa-

Eine erste Erklärung kommt aus Harsewinkel am Telefon. Stephanie Strotdrees’ Tochter lebt gerade für ein paar

Die größten Mähdrescher der Welt fressen sich im Sommer durch den ›Weizengürtel‹ der USA

Bioboom

THEMA

Y

April 2015: Proteste in München gegen TTIP

$ 8


Hallo! Unsere Serie neutral heißt jetzt Serie sensitiv

FRONT GEGEN TTIP

arbeiten sich dann Monat für Monat gen Norden hoch, über 3.200 Kilometer. Hiesige Bauern fürchten daher noch mehr Konkurrenzdruck durch diese US-amerikanische hochindustrielle Landwirtschaft, einen noch ruinöseren Preiskampf zu Lasten von Standards.

‚Genfood gegen Schmutzdiesel“   Vor allem befürchten Bio-Bauern einen generellen Qualitätsverfall bei Lebensmitteln. Denn TTIP würde aller Voraussicht nach das Aushebeln des europäischen ›Vorsorgeprinzips‹ bedeuten, das mit dem US-amerikanischen und kanadischen ›Nachsorgeprinzip‹ kollidiert. In Europa muss ein Unternehmen, das zum Beispiel neue Chemikalien einsetzen will, vor der Zulassung wissenschaftlich belegen, dass diese unschädlich sind. Wenn es begründete Bedenken oder potenzielle Risiken gibt, können Regierungen sogar vorsorglich Alarm schlagen, informiert der Verbraucherschutz-Verein Foodwatch. In Nordamerika (den USA sowie Kanada) gilt hingegen: Alle Substanzen werden und bleiben so lange zugelassen, bis ihre Schädlichkeit nachgewiesen worden ist. Zum Beispiel: Das Insektizid DDT war dort noch bis in die 1980er Jahre auf dem Markt. Der krebserregende Baustoff Asbest ist in den USA bis heute nicht verboten. Das Aushebeln des hart erkämpften Vorsorgeprinzips würde US-amerikanischen Großkonzernen zugute kommen, die derzeit ihre Produkte nicht in die EU einführen dürfen. Hierzu abermals die BUND-Studie: ›Die öffentlich gewordenen TTIP-Dokumente zeigen, dass in den TTIP-Verhandlungen, anders als von der EU stets behauptet, sensible Themen wie die Lebensmittelsicherheit zur Disposition stehen. Sowohl die EU als auch die USA wollen in den Verhandlungen die Interessen ihrer exportorientierten Konzerne durchsetzen.‹ Das berge vor allem für die bäuerliche und ökologische Landwirtschaft sowie die Verbraucher und die Umwelt ›erhebliche Risiken‹. Hans Hohenester, Öko-Bauer und Präsidiumsvorsitzender des zweitgrößten Bio-Anbauverbandes Naturland kritisiert, dass nach dem nordamerikanischen Risikoprinzip auch umstrittene neue Verfahren angewendet werden dürfen, zum Beispiel der Anbau genmanipulierter Pflanzen oder der Einsatz von wachstumsfördernden Hormonen in der Tierhaltung. Es erinnert an Kungelei, was da verhandelt wird: Die EU bekommt für ihre Autoindustrie Zollerleichterungen – die USA im Gegenzug einen ungehinderten Marktzugang für ihre Agrarprodukte. ›Genfood gegen Schmutz-Diesel‹, nennt Hohenester dies und mahnt: ›Die Zukunft unserer Agrarkultur darf nicht einem solchen Deal zum Opfer fallen.‹

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Mehr Risiken als Chancen für Bio   Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, wie sie die deutsche Bio-Szene prägen, hätten mit TTIP das Nachsehen – sie hätten kaum Chancen, ihre Produkte auf den US-amerikanischen Markt zu bringen. Für einen Bio-Bauern wird es wenig lukrativ sein, seine Möhren nach Übersee zu verschiffen. Für Hersteller von Bio-Waren könnte der US-Bio-Markt, der als größter weltweit gilt, immerhin theoretisch attraktiv sein. Allerdings: Sowohl die USA als auch die EU sind, was Bio angeht, ein ›Aufnahmemarkt‹. Das heißt: die Nachfrage übersteigt auch hier vor Ort deutlich das Angebot. Deshalb geben Export-Experten dem TTIP-Abkommen wenig Chancen, die Bio-Warenwirtschaft zu beflügeln. Entsprechend können auch Bio-Hersteller, zum Beispiel die Genossenschaftsmolkerei Berchtesgadener Land, dem Abkommen kaum Positives abgewinnen. ›TTIP bedroht unsere Molkereigenossenschaft sowie die gesamte alpenländische Kulturlandschaft‹, warnt Geschäftsführer Bernhard Pointner. Ein liberalisierter transatlantischer Markt werde den Preiskampf auch für Bio-Milch verschärfen. Und, so befürchtet Pointner, die jetzige strenge EU-Gentechnikgesetzgebung könnte sich durch einen fragwürdigen Winkelzug diskret erledigen: Offiziell bliebe sie auf dem Papier bestehen, inoffiziell einigten sich beide Seiten still auf die gegenseitige Anerkennung ihrer Produkte. ›In der Folge könnten die USA den EU-Markt mit einer Vielzahl von Gentech-Pflanzen fluten und

dies ohne Kennzeichnung.‹ Die BUNDStudie gibt Pointner Recht: Die Milchwirtschaft sowie die Rind- und Schweinefleischproduktion hätten nach TTIP besonders unter Wettbewerbsnachteilen und Wirtschafts­einbußen zu leiden. Übrigens: Ihre Bio-Standards erkennen die EU und die USA bereits seit 2012 gegenseitig an. Floriert habe das Geschäft dadurch kaum, heißt es aus Kreisen von Zertifizierungsunternehmen, die BioProdukte für den US-amerikanischen Markt zertifizieren. Lediglich deutsche Wurst, Bier oder französischer Käse schafften es ›sporadisch‹ in die Bio-Regale von New York bis Kalifornien.

Umstrittene Schiedsgerichte   Ein weiteres großes Problem, das nicht nur Bio-Unternehmen betrifft: TTIP sieht den Einsatz von nicht-staatlichen Schiedsgerichten vor, die sogar Staaten verklagen könnten. Das könnte vor allem US-amerikanische Investoren schützen. Und welcher kleine (Bio-)Betrieb könnte sich einen solchen Rechtsstreit, bei dem unter Umständen Millionenstrafen zu befürchten wären,

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FRONT GEGEN TTIP

leisten? Und welche Folgen hätte dies für Gesetze im Verbraucher- und Umweltschutz, die für das Gemeinwohl gedacht waren?

Verlierer auf allen Seiten?   So zeigt sich immer wieder: Von TTIP profitieren würden eher Großkonzerne als kleinere Strukturen. Und dann, argwöhnen Vertreter der Bio-Branche, würde auch die Umwelt am Ende zu den Verlierern gehören. Denn wenn kleinbäuerliche Strukturen durch Monokulturen ersetzt werden, entstehen weitere Umweltschäden. Bereits heute gilt, dass die Preise der konventionellen Lebensmittel leider immer noch nicht die Wahrheit sagen, befindet Elke Röder, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren (BNN). ›Und wenn der Anbau gentechnisch manipulierter Pflanzen hierzulande zunehmen würde, käme es über die Bienen oder die Luft auch zu einer steigenden Verbreitung. Somit wäre auch der Aufwand für Bio-Landwirte gentechnikfrei zu arbeiten, deutlich größer.‹ Mit Sorge beobachtet Elke Röder auch, wie die internationale Handelspolitik mit Schwellen- und Entwicklungsländern zurzeit ins Stocken gerät. Bedeutende multilaterale AgrarAbkommen, zum Beispiel die DohaRunde im Rahmen der Welthandelsorganisation (World Trade Organization WTO), lägen wegen Uneinigkeit auf Eis. Ergo gingen EU-Diplomaten zu bilateralen Gesprächen über, da man zwischen zwei Staaten einfacher Abkommen verhandeln und diese dann als Erfolg verkaufen könne. Das Nachsehen hätten am Ende ärmere Länder wie in Afrika oder Südamerika. Wenn TTIP verabschiedet würde, entstünde, am Bruttoinlandsprodukt gemessen, die größte Freihandelszone der Welt. Produkte aus anderen

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Ländern hätten es dann enorm schwer. Deren Erzeuger müssen Zölle zahlen, US-amerikanische hingegen nicht. Somit behindert TTIP letzten Endes auch die Schwachen in ärmeren Ländern, prognostiziert der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). ›Nach wie vor muss deshalb das Ziel lauten, vor allem die wirtschaftlich und politisch schwachen Länder des Südens in multilaterale Abkommen einzubeziehen‹, stellt der Dachverband der landwirtschaftlichen Bio-Erzeuger, -Verarbeiter und -Händler in einem Positionspapier heraus.

‚Die Kuh ist schon fast vom Eis“   Wie wird es nun mit TTIP weitergehen? ›Das Spiel ist aus‹, titelte bereits der Tagesspiegel aus Berlin. Trotz einiger Fortschritte lägen die USA und die EU bei Grundsatzfragen einfach zu weit auseinander. ›Die Kuh ist schon fast vom Eis‹, schätzt auch Bio-Landwirtin Stephanie Strotdrees. ›Aber wir müssen das weitere Vorgehen der Diplomaten weiterhin gut beobachten und dran bleiben – gerade bei dieser starken Intransparenz.‹ Einer, der sehr nah dran sitzt, ist Jan Plagge, der für die Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM) in Brüssel mit EUPolitikern spricht. Seine Einschätzung: TTIP wird dasselbe Schicksal ereilen wie CETA. Die EU hat jetzt die Ratifizierung des Kanada-Abkommens durch die nationalen Parlamente erlaubt. Das heißt: alle Parlamente müssen zustimmen. Es steht sehr zu bezweifeln, dass dies überall durchgehen wird. Übrigens: Auch die US-Präsidentschaftskandidaten Hillary Clinton und Donald Trump gelten nicht gerade als TTIP-Befürworter. Im Wahlkampf lassen sie das leidige Thema allerdings lieber unter den Tisch fallen. r Jörg Oberwittler

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Zurück w zu den wilden Q n Wurzeln O ORTSTERMIN

Kräuterpädagogin Angelika Künzel

regano, Thymian und Basilikum: Das Standard-Repertoire jedes Gewürzregals findet sich auch in meiner Küche. Auf meinem Balkon ziehe ich mehr oder weniger erfolgreich Kräuter in kleinen Töpfchen, im Garten vor unserem Haus Brennnesseln und Löwenzahn. Doch dann muss ich auch schon passen. Huflattich, Schachtelhalm, Johanniskraut – klar, die Namen habe ich alle schon gehört. Aber wie sie aussehen, wo sie wachsen? Keine Ahnung. Das soll sich jetzt ändern. Im Internet suche ich nach geführten Kräuterwanderungen und bin erstaunt über die Vielzahl von Angeboten. Ich entscheide mich für eine Wildkräuterführung im Chemnitzer Zeisigwald. Bereits zwei Tage später spaziere ich auf einem Teilstück des Sächsischen Jakobswegs, der auf 300 Kilometern von Bautzen nach Hof führt. Kräuterpädagogin Angelika Künzel führt und entführt in die Welt von Blüten, Blättern und Wurzeln.

immer häufiger hätte sie jetzt jüngere Teilnehmer. ›Wildkräuter zu sammeln, ist momentan einfach ziemlich trendig‹, freut sich die Kräuterpädagogin. Von April bis September bietet sie im Zeisigwald Chemnitz, im Stadtwald Oederan und im Zschopautal Braunsdorf Kräuterspaziergänge an.

daher Angelika Künzels erster Rat: ›Es verbietet sich Pflanzen zu kosten, die man nicht kennt.‹ Ein Kräuter-Bestimmungsbuch dabeizuhaben, sei schon mal ein guter Anfang, sagt die Kräuterexpertin. Meines schlummert noch in meinem Rucksack, schließlich will ich nicht, dass es nass wird.

Nichts kosten, was man nicht kennt

Praktische Erfahrungen

☙ Unser Spaziergang startet im leich-

zwanzig, zumeist ältere, Damen. Ich bin mit Abstand die jüngste Teilnehmerin, sieht man von dem kleinen Mädchen ab, das an der Hand seiner Oma mitläuft. Angelika Künzel relativiert: Zwar seien es oft ältere Damen, die Zeit und Muße in die Kräuterkunde investieren, aber

ten Nieselregen. Auf den Blättern sammelt sich Wasser und fällt in dicken Tropfen von den Kronen. Der Geruch des Waldes steigt mir in die Nase, feuchte Erde, nasse Pflanzen. Natur pur, das fühlt sich gut an. Mein Blick wandert zu Boden, darauf bedacht, keine der zahlreichen Nacktschnecken zu zertreten, die der Regen aus ihren Verstecken gelockt hat. Nach nicht mal einer Minute: Stopp, Angelika Künzel zeigt auf zarte, grüne Pflänzchen, die wie ein ›Tannenwald für Zwerge‹ am Wegesrand stehen. Wald-Schachtelhalm, eine Zierpflanze, die im Gegensatz zum AckerSchachtelhalm keine heilende Wirkung hat, aber auch nicht giftig ist, wie der Sumpfschachtelhalm. Oje, denke ich, das fängt ja gut an. Für Laien ist es nicht leicht, die Pflanzen zu unterscheiden,

Bioboom

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Wildkräuter voll im Trend

☙ Am Treffpunkt stehen bereits knapp

☙ Ein paar Meter neben dem Wald-

Schachtelhalm entdeckt Angelika Künzel einen Breitwegerich und pflückt ein grünes Blatt ab. Sie hält es hoch und erzählt von ihrem Mann, der auf einer langen Wanderung neue Schuhe trug. Schnell zwickten sie ihn, also suchte er Breitwegerich, rieb die Blätter zwischen den Händen, legte sie um seinen Zeh und zog die Socke wieder an. ›Am Ende des Tages hatte er keine Blase, keine gereizte Stelle, nichts.‹ Wir kommen nur langsam voran, aber das stört niemanden. Die Geschichten und Ausführungen von Angelika Künzel sind so unterhaltend, dass einige Damen ihre Schirme noch aufgespannt haben, obwohl der Regen längst aufgehört hat und die Sonne durch die Wolkenlücken scheint. Die Kräuterpädagogin, eine sportliche, schlanke Frau mit kurzen grauen Haaren und beherztem Auftreten, hat früher als Maschinen-

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Im Chemnitzer Zeisigwald entdeckt Kristin Oeing den Reichtum der heimischen Natur und stellt fest: DAS KANN MAN JA ESSEN.

A Kristin Oeing

bauingenieurin gearbeitet, ›irgendwann wollte ich mehr über die Kräuterkunde wissen und habe angefangen, mich in meiner Freizeit damit zu beschäftigen. Das traditionelle Wissen über die alte Volksmedizin fand ich unheimlich spannend.‹ Im Jahr 2009 entschied sie sich, an einer einjährigen Ausbildung als Kräuterpädagogin teilzunehmen, seit 2010 gibt sie ihr Wissen an andere weiter, zunächst nebenberuflich, heute in Vollzeit.

›Das Viagra der Natur‹

Wiederum wenige Schritte weiter erneuter Stopp. Pflanzen mit kleinen, leuchtend gelben Blüten: Johanniskraut. ›Eine Zauberpflanze‹, sagt Angelika Künzel, ›im Mittelalter wurde sie benutzt, um den Teufel auszutreiben.‹ Bis heute wird Johanniskraut in Dragees und Tees eingesetzt. ›Ich trinke es, wenn ich in der dunklen Jahreszeit den Winterblues habe‹, sagt Angelika Künzel, ›es ist ein natürliches Antidepressivum.‹ Bei stärkeren Beschwerden solle man allerdings auf konzentrierte Fertigpräparate zurückgreifen – oder zum Arzt gehen. ›Wir sollten froh sein, dass wir die Schulmedizin haben‹, betont die Kräuterexpertin, aber prophylaktisch und für kleinere Beschwerden biete die Natur eine Vielfalt an Möglichkeiten. Eine Frau lacht, ›wir haben immer Johanniskrautschnaps getrunken.‹ Auch das helfe gegen trübe Gedanken. Angelika Künzel entpuppt sich als wandelndes Kräuterlexikon, ihre Begeisterung ist ansteckend. Keine Frage bleibt unbeantwortet, auch wie man Tees, Cremes und Tinkturen zubereitet, weiß die Expertin. Bei ihrem nächsten Stopp zeigt Angelika Künzel auf hochgewachsene Brennnesselpflanzen. ›Die Samen der Brennnessel sind eine wahre Schatztruhe, das Viagra der Natur sozusagen.‹ Daher sei die Pflanze in den Klöstern des Mittelalters verboten gewesen, schließlich habe man dort keine liebestollen Männer haben wollen. Und auch kulinarisch sei die Pflanze interessant. ›Wer von Ihnen hat schon mal ein Brennnesselsüppchen probiert?‹ Gleich mehrere Frauen stimmen

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ZURÜCK ZU DEN ZU WILDEN WURZELN

einen Lobgesang auf das Pflänzchen an, mit dem ich im Kindergartenalter unliebsame Bekanntschaft gemacht habe. Seitdem meide ich Brennnesseln und wäre nie auf die Idee gekommen, dass sich daraus eine Suppe kochen lässt.

Genuss ›to go‹

☙ So geht es auf dem Spa-

ziergang nicht nur um Gesundheitsfragen, auch welche Kräuter zu Salaten, Suppen und diversen Gerichten passen, weiß die

Kräuterexpertin. Die Knoblauchrauke am Wegesrand bringt sie regelrecht ins Schwärmen. ›Sie hat einen dezenten Knoblauchgeschmack, aber nach dem Essen riecht man nicht danach.‹ Sie eigne sich bestens für Butter, Pesto oder Frischkäse. Beim nächsten Stopp reicht Angelika Künzel gelbe Blüten der WiesenPlatterbse herum. Gerade will ich eine in den Mund nehmen, da warnt mich eine Stimme von links, ›Vorsicht, schauen Sie erst, ob sich in der Blüte ein Käfer versteckt.‹ Und in der Tat, kaum streiche ich die Blütenblätter auseinander, kommt ein winziger schwarzer Käfer rausgekrabbelt. Glück gehabt. Von allen Seiten inspiziere ich nun misstrauisch die daumennagelgroße Blüte und falte sie auf der Suche nach weiteren Artgenossen akribisch auseinander. Nichts. Zaghaft blicke ich auf die Damen, die fleißig kauen, dann nehme ich die gelbe Blüte unter einem letzten kritischen Blick beherzt in den Mund. Eine Geschmacksexplosion bleibt aus, aber neben einem erdigen Geschmack kann ich auch etwas Süßes ausmachen. Nicht schlecht, damit ließe sich Salat durchaus aufpeppen.

Sammeln mit Respekt und Verstand

scheinlich nicht mehr.‹ Alle lachen. Mein Kräuterwissen hat sich tatsächlich in kürzester Zeit vervielfacht. Nur: Wo ich nicht nur suchen, sondern auch pflücken darf, weiß ich noch nicht. Der Teil des Zeisigwaldes, durch den wir gerade spazieren, ist Naturschutzgebiet. Das Kräutersammeln ist hier verboten. Glücklicherweise: In vielen Wäldern ist das Pflücken erlaubt. ›Wälder mit Lichtungen sind besonders für die Kräutersuche geeignet‹, sagt Angelika Künzel, ›meiden sollte man hingegen die Bereiche um konventionell bewirtschaftete Felder, ebenso wie Kräuter, die an Straßenrändern wachsen.‹ Auch im eigenen Garten kann gepflückt werden, solange die Wiesen und Beete frei von chemischen Düngemitteln und Unkrautvernichtern sind. Je wilder und ursprünglicher der Garten, desto besser. Da fällt der Kräuterpädagogin, die ihren Garten selbst liebevoll einen ›Wildgarten‹ nennt, noch ein Spruch ein: ›Hast du den Salbei im Garten, der Tod muss warten.‹ Ob Salbei auf dem Balkon wohl auch ausreicht? Ich hoffe es. Zum Sammeln der Kräuter nimmt man am besten einen Korb oder Stoffbeutel mit, auch ein Taschenmesser und eine Lupe gehören zur Ausrüstung, empfiehlt die Expertin, schließlich will man ja genau sehen, ob es sich um die gesuchten Kräuter handelt oder nicht. Wer die Kräuter nach dem Pflücken benutzen will, sollte schnell sein: Die Überlebensdauer von gepflückten Kräutern ist kurz. Möchte man sie trocknen, sollten sie nicht gewaschen werden, rät Angelika Künzel. Ausgenommen Wurzeln, diese müssen natürlich vor der Weiterverarbeitung von der Erde befreit werden.

Q

Küche oder Apotheke?

☙ ›Wahnsinn, was es so ☙ Salben, Tinkturen, Öle, Gelees, Li-

alles gibt‹, sagt eine der Teilnehmerinnen anerkennend, ›aber bis man zwischen all dem Grün gefunden hat, was man sucht, braucht man es wahr-

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köre oder doch lieber ein Süppchen – die Palette der Möglichkeiten ist groß. Heilpflanze oder kulinarischer Genuss? Die Übergänge sind fließend. Welche Kräu-

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ZURÜCK ZU DEN ZU WILDEN WURZELN

ter einem am Ende wirklich helfen, müsse jeder selbst ausprobieren, findet die Kräuterpädagogin, ›es ist wie mit allem, dem einen hilft’s, dem anderen nicht.‹ Mädesüß sei beispielsweise ein tolles Kopfschmerzmittel, ›doch wenn jemand im Arbeitsleben steht, akute Kopfschmerzen hat und eine Tablette nimmt, die den Kopfschmerz innerhalb von zehn Minuten lindert, kann ich das verstehen.‹ Die Behandlung mit Tinkturen und Tees brauche mehr Zeit.

Traditionelles Kräuterwissen bewahren

☙ Mittlerweile gibt Angelika Künzel ihr Wis-

Das Buch in Kristins Rucksack Essbare Wildpflanzen, AT Verlag Steffen Guido Fleischhauer, Jürgen Guthmann, Roland Spiegelberger

sen nicht nur auf Spaziergängen weiter, sondern bildet selber Kräuter- und Heilpflanzenpädagogen aus. Die Teilnehmer kommen sowohl aus der Chemnitzer Region, als auch aus Dresden, Leipzig, Jena, der Lausitz und aus Sachsen-Anhalt. Seminare für Erzieher und Pädagogen liegen ihr am Herzen: Sie können dann das Wissen an die Kinder weitergeben. ›Manchmal ist die Unkenntnis erschreckend, da ist über die letzten Jahrzehnte viel Wissen verloren gegan-

gen.‹ Deswegen führt die Kräuterexpertin auch die Kleinsten an die heimische Kräuterwelt heran. ›Vor allem Grundschüler lassen sich noch sehr begeistern, besonders wenn man spielerische Aspekte in die Wissensvermittlung einbaut.‹ Unsere Kräuterwanderung neigt sich dem Ende zu. Das Kräuterbestimmungsbuch habe ich übrigens gar nicht aus dem Rucksack geholt, wozu auch, wenn man gleich zwanzig Kräuterexpertinnen an seiner Seite hat. Und ich ziehe mein ganz persönliches Fazit: Nächste Woche zahle ich es der fiesen Pflanze heim, die mich als Kleinkind gepiesackt hat. Es gibt Brennnesselsuppe. rKristin Oeing

Wer Lust auf Kräuterwanderungen hat, findet am besten im Internet Angebote vor der eigenen Haustür. Hier war unsere Autorin unterwegs w kraeuterschule-sachsen.de


R Grune Energiesuppe Rezepte

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›Frisch zubereitete Suppen bilden ein perfektes leichtes Mittagessen und sind super gesund. Gekaufte Suppen enthalten hingegen oft viel zu viel Sahne, Salz und Konservierungsstoffe, daher solle man sie lieber meiden. Wenn Sie gerne Suppen essen und die Vorzüge einer nährstoffreichen Ernährung zu schätzen wissen, werden Sie schnell feststellen, dass es viel schneller geht, diese Suppe zu Hause zuzubereiten als im Geschäft eine Fertigsuppe zu kaufen. Suppen sind häufig recht kalorienarm, um eine vollständige Mahlzeit darzustellen, daher sollte man dazu ein Wurzelgemüse oder Proteine essen, um später nicht einen Heißhunger auf Zucker zu bekommen.‹

3 Grünkohlblätter, Strunk entfernt   1 15 cm langes Stück Salatgurke   ½ rote Paprikaschote, entkernt   1 TL frisch geriebener Ingwer frisch gepresster Saft von 1 Zitrone   1 Avocado, geschält und entsteint 250 ml Kokosnusswasser   1 mittelgroße Tomate, halbiert   4 EL klein gehackter frischer Dill und Dill zum Servieren   1 Knoblauchzehe, geschält und gehackt   ¼ Zwiebel, geschält und gehackt   ½ TL Salz frisch gemahlener schwarzer Pfeffer Olivenöl zum Servieren

Superfoods – Kraft der Natur

ZU BE R EIT U N G Sämtliche Zutaten im Standmixer auf kleiner Stufe so lange pürieren, bis eine glatte Suppe entsteht. Die Suppe in einem kleinen Topf auf mittlerer Stufe sanft erhit-

zen. Die Suppe in Suppenschalen füllen, mit Olivenöl beträufeln, mit etwas frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer und ein paar Dillspitzen bestreuen und sofort servieren.

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at die Welt darauf gewartet? Neugierig und skeptisch wurde ein Rezensionsexemplar des Kochbuchs der Britin Jenna Zoe angefordert. Angenehme Überraschung: Erst mal sollen wir uns entspannen, auf den eigenen Körper hören. Entscheidend, und da werden Clean Eating Anhänger und Vollwertköstler aller Couleur wohl mitgehen können: Vollwertige und natürliche Lebensmittel sollen die Basis der Ernährung sein. Undogmatisch und angenehm beschreibt die Autorin, wie Ernährung mit ›plant based paleo‹ aussieht. Im Mittelpunkt steht dabei naturgemäß die Schnittmenge zwischen Vegan und Paleo: Obst, Gemüse, Salate, Nüsse, Samen – wer will, fügt Kohlenhydrate oder tierisches Eiweiß hinzu. Auf der ernährungsphilosophischen Eben stellt sich natürlich die Frage: Sind wir jetzt vegan und paleo in Tateinheit oder sind wir total entspannt - dann brauchen wir vielleicht so ein peganes Kochbuch gar nicht? Aber wir wollen ja kochen. Die Rezepte bringen definitiv neue Ideen, wie Hanf-Tabouleh oder BlumenkohlPizzetis. Nachkocher sollten allerdings keine Angst vor langen Zutatenlisten haben, auch das Budget sollte nicht zu beschränkt sein,

bioboom.de

da oft mit exotischen und teuren Zutaten (Papaya, Macadamia, Pinienkerne...) gearbeitet wird. Geschmacksache, dass in einigen Rezepten mit Zutaten wie veganem Eiweißpulver, Steviaextrakt und Xanthan gearbeitet wird. Letzteres ist zwar ein laut EU-Bio-Verordnung zugelassener Zusatzstoff, wir haben es aber in der heimischen Küche bisher nicht vermisst. Fazit: ›Pegan‹ liefert Input für die, die auf Suche nach neuen, ungewöhnlichen Rezepten sindt, sich vegan, aber doch proteinreich ernähren möchten und sich in der Küche schon ein bisschen auskennen.

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Ein einfaches Grundrezept und ein sehr schönes Beispiel für eine Verbindung der angenehmen Bitternoten von Oliven und Olivenöl.

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en Backofen auf 180 Grad vorheizen. Das Weißbrot in dünne Scheiben schneiden und diese nebeneinander auf ein Backblech legen. Mit Meersalz bestreuen und mit 2 Esslöffeln Olivenöl beträufeln. Im Backofen 10–15 Minuten knusprig backen. Die Oliven fein hacken oder im Blitzhacker zerkleinern. Den Knoblauch

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mit etwas Salz fein reiben. Die Zitronenthymianblättchen abzupfen und fein hacken. Knoblauch und Thymian zu den Oliven geben. Das restliche Olivenöl dazugießen und alles gründlich verrühren. Mit frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer abschmecken. Die Crostini mit der Tapenade bestreichen. Dazu schmeckt eisgekühlter Pastis.

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BITTERFAKTOR Die Wahl des Olivenöls und der Oliven entscheidet über die Bitterkeit. Wer es bitterer mag, kann einige fein gehackte Löwenzahnblätter oder etwas Löwenzahnwurzel untermischen.

TIPP VON MANUELA RÜTHER ›In diesem bewusst reduzierten Rezept sind die feinen Bitternoten der Oliven und des Olivenöls die Hauptdarsteller. Das Aroma wird weder durch Sardellen noch durch Kapern, Petersilie oder getrocknete Tomaten verfälscht. Wenngleich das alles Zutaten sind, die ebenfalls sehr gut passen und nach Lust und Laune untergemischt werden können.‹

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Rezept aus ›Bitter – der vergessene Geschmack‹, Fotografie © Manuela Rüther, AT Verlag / www.at-verlag.ch

Bitter ist nicht bAh k

aum ein Mensch, und schon gar kein Kind, wird ›bitter‹ als Lieblingsgeschmack bezeichnen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass wir kaum noch kulinarische Erfahrung mit Bitterem sammeln können. Grapefruits und Kohl wurden die feinen Bitternoten abgezüchtet, selbst Magenbitter ist heutzutage nicht selten vorwiegend süß. Manuela Rüther, Bloggerin und Autorin mit Sterne-Küchen-Erfahrung, bricht in ihrem neuen Kochbuch eine Lanze für den gekonnten Einsatz von Bitterem in der Küche. Von A wie Artischocke bis Z wie Zichorie, sie weiß: ›Das Bittere ist für einen ausgewogenen Geschmack wichtig, weil es Gerichte im Mund spannend und vollmundig macht.‹ Bittere Obst- und Gemüsesorten sind oft nicht ganz einfach erhältlich. Verlässliche heimische Bitter-Lieferanten sind Wildgemüse und -kräuter wie Gänseblümchen und Löwenzahn, Gundermann & Co.: ›Bitter‹ zeigt die unglaubliche Vielfalt an Nahrungsmitteln

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Die außergewöhnlichen Produkte werden per Hand, nach original galizischen Rezepturen, mit ökologischen Zutaten veredelt und in Dosen oder hochwertiger Glasware abgefüllt. Ein Genuss zu Brot, Pasta und als Grundlage für Soßen und Salate ideal geeignet. Überzeugen Sie sich vom einzigartigen Geschmack des Meeres.

mit mehr oder weniger ausgeprägter Bitternote. Beginnend mit nur leicht bitteren Zutaten steigert sich der Bittergehalt von Kapitel zu Kapitel und führt Schritt für Schritt an den ungewohnten Genuss heran. Abgerundet wird das Buch durch eine »bittere« Hausapotheke. Es handelt sich um ein ›Allesesser-Kochbuch‹, in dem auch Vegetarier und Veganer fündig werden. Ein GeheimTipp für alle, die auf der Suche nach wirklich neuen Rezepten und Geschmackserlebnissen sind!

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April in Südostafrika. Es herrschen sommerlich-tropische Temperaturen in Mpumalanga, einer Provinz, besser bekannt durch den Krüger Nationalpark. Die Landschaft ist geprägt durch die tiefen Schluchten der Drakensberge und die endlosen Sümpfe der Tiefebene. Dazwischen findet man Plantagen mit großen Bäumen der Art Macadamia integrifolia. Drei bio-zertifizierte Farmen produzieren hier auf einer Fläche von insgesamt 25 Hektar seit 2014 für MorgenLand Bio-Macadamianüsse nach europäischem Standard. Dabei herrschen die optimalen Bedingungen für den Anbau dieser edlen Nüsse: konstante Temperaturen von ca. 25°C, regelmäßige Niederschläge, die gleichmäßig auf das Jahr verteilt sind und wenig Wind. Die große Stärke von MorgenLand: Wir kennen Bauern und Verarbeiter in den Anbauländern persönlich und machen uns vor Ort selbst ein Bild über die Gegebenheiten. Wir schließen über Anbau, Verarbeitung und Qualität feste Vereinbarungen. Der persönliche Kontakt zählt dabei sehr viel.

[+] Wenn der Sommer seinen Höhepunkt überschritten hat, dann bieten die ersten kühlen Tage einen willkommenen Anlass, sich mit einer Tasse Tee zu verwöhnen. Besonders gut können Blüten, Früchte und Kräuter ihr volles Aroma übrigens in einem losen Tee entfalten: Grund genug, sich für diese vom superpraktischen Kollegen Teebeutel bedrängte Spezies einzusetzen und sich öfter einmal eine kleine Teezeremonie zu gönnen. Zum Beispiel mit den beiden neuen, blumigen Mischungen von Lebensbaum. Da wäre zum Beispiel Tulsi Rosa Beere mit Rosenblüten, eine vielschichtige, duftige Komposition. Oder Nana-

[+] Foodies lieben Mie, die südostasiatische Nudeln, die einfach nur mit heißem Wasser aufgegossen und dann ganz fix ›gewokkt‹ werden. Wermutstropfen: Bisher waren sie aus Weißmehl und wurden aus Asien importiert. Mit Mie-Nudeln von der schwäbischen Alb gibt’s jetzt eine germanische Version – inklusive Vollkornvariante. Anders als viele Mie aus dem AsiaShop werden die schwäbischen Asiaten nicht frittiert, sondern fettfrei vorgegart. Besonders die Vollkorn-Mie dürften mit ihrem überzeugend kräftigen Geschmack, angenehmen Biss und ernährungsphysiologischen Vorteilen nicht nur Clean EatingFans begeistern. w alb-gold.de

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minze Veilchen mit Vanille, eine überraschende und überzeugende Verbindung. Was wir an Kräutertees lieben: Da sie koffeinfrei sind, können wir diese eleganten und vielschichtigen Genusserlebnisse zu jeder Tages- und Nachtzeit haben. w lebensbaum.de

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[+] Brotaufstriche gibt es viele. Aber einen, der so schmeckt, als wären die Hersteller über einen toskanischen Markt geschlendert, hätten liebevoll pralle Gemüsefenchel, sonnenverwöhnte Tomaten und aromatischen Käse ausgesucht und zu Hause in der Küche geköchelt, gerührt und abgeschmeckt? Dieses Kunststück ist Sanchon gelungen. Der mediterrane Brotaufstrich Fenchel Toskana aus der Manufaktur in Steinheim schmeckt übrigens nicht nur auf Brot, sondern auch als schnelle Nudelsoße. w sanchon.de

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Gut essen [+] Die fairen Eistees von Voelkel sind herrlich erfrischend und überzeugten durch angenehme, nur leichte Süße. Ob Himbeere Hibiskus, Grüner Tee Matcha oder Mate Zitrone: Alle drei Varianten schmecken nicht nur nach Sommertag pur, auch die Zutaten können überzeugen: Voelkel setzt konsequent auf fairen und biologisch-dynamischen Anbau. Dabei garantiert das unabhängige Siegel FairTSA (Fair Trade Sustainability Alliance) , dass die internationalen Standards für fairen Handel eingehalten werden. Alle drei Sorten sind vegan. w voelkeljuice.de

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[+] Sinn und Sinnlichkeit – unter diesem Motto fassen die Müller aus der Spielberger Mühle ihr Tun zusammen: Dabei geht es einerseits um den Sinn, der im Engagement für die biodynamische Landwirtschaft und für die höchste Qualität der Produkte liegt. Auf der anderen Seite geht es um die Sinnlichkeit des Genusses: Ergebnis der handwerklichen Arbeit in der Flockenmühle. Und weil das Auge mitgenießen möchte, gibt es die feinen Demeter-Müslis aus der Spielberger Mühle jetzt im neuen, liebevoll illustrierten Gewand. Alle sieben Sorten basieren auf jeweils einer Getreideart, sind ungesüßt und zeichnen sich durch hochwertige, ernährungsphysiologisch ausgewogene Rezepturen aus. Unser Liebling: Das charaktervolle und doch zarte Roggen-Urkorn-Birchermüsli. w spielberger.de fruchtig

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Gut leben [+] Industriell betriebene Viehzucht und Agrarwirtschaft sind Klimakiller und für gewinnen die globalen Umweltprobleme mitverantwortlich. Diese Tatsache werde selbst IT von namhaften UmweltorgaTIGKE HHAL C A N nisationen wie Greenpeace, ER NIS D HEIM E Sierra Club, Surfrider FounG S DA dation oder dem Rainforest Action Network mehrheitlich ausgeblendet, befanden die Dokumentarfilmer Kip Andersen und Keegan Kuhn. Aber warum? Mit ihrer Doku ›Cowspiracy‹ wollten sie es herausfinden. Der so entstandene Film konfrontiert mit unbequemen Fragen und Wahrheiten, zeigt die Auswirkungen der industriellen Viehwirtschaft auf unseren Planeten, verweist auf nachhaltige Alternativen und bietet eine spannende Diskussionsgrundlage für ein wichtiges, durchaus laufzeit: ca. 86 Minuten | fsk: 6 | sprache: Deutsch und Englisch format: Dolby, PAL, Widescreen | studio: Polyband-Medien kontroverses Thema.

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Wild ist ›in‹. Gourmetköche, Smoothie-Freunde, Paleos und Back-to-the-RootsSammler haben Sauerampfer & Co. für sich entdeckt. Wild wachsende Beeren, Nüsse und Kräuter waren einmal die Urnahrung der Menschheit. Wie passt wild ins 21. Jahrhundert? Und was hat Bio damit zu tun?


WILDES BIO

Der Top-Gastronom Jean-Marie Dumaine, auch als ›Wildpflanzenkoch‹ betitelt, nimmt seine Gäste schon mal mit nach draußen, um sie Knospen von Linden oder Brombeeren probieren zu lassen. Mit Lindenknospen verfeinert er eine Suppe, die Brombeerknospen verarbeitet er wie Spargel. Dem Gault Millau ist seine Kochkunst immerhin 15 von 20 Punkten wert. Liebhaber grüner Smoothies finden derzeit stapelweise Bücher mit Wildkräuter-Rezepten. Einfach rauszugehen, um sich in der Natur zu bedienen, ist offenbar so beliebt, dass es sich lohnt, Wildsammlungsführungen zu vermarkten. Einschlägige Ratgeberliteratur erreicht Bestseller-Ränge, auch passende Sammelbehälter werden bereits angeboten.

Wildes in vielen Bio-Produkten __ Kaum jemand, der Paranüsse isst, seine Hände mit Zitronengrasseife wäscht oder die Prellung am Knöchel mit Arnikasalbe versorgt, weiß, dass die Rohstoffe aus kontrollierter Wildsammlung stammen. Die Bedeutung von Wildsammlung wird unterschätzt. Fakt ist: Für kontrollierte ökologische Wildsammlung (inklusive Honigproduktion) war 2014 weltweit eine Fläche von 37,4 Millionen Hektar ausgewiesen. Im selben Zeitraum wurde eine Fläche von 43,7 Millionen Hektar Land ökologisch bewirtschaftet, wie die Dokumentation ›The World of Organic Agriculture 2016‹ berichtet. Für ökologische Wildsammlung wird auf der Welt also gar nicht so viel weniger Boden genutzt wie für den ökologischen Anbau.

butten und wilde Früchte. Eine Arbeit, mit der sich vor allem Menschen in ärmeren Regionen ein Zubrot verdienen: Die größten Sammelflächen befinden sich in Afrika, Asien und Lateinamerika, außerdem in Osteuropa und überraschenderweise auch in Finnland, wo vor allem wilde Beeren geerntet werden. Die wilde Ernte wird zu Lebensmitteln, Naturkosmetik, Duftstoffen und Arznei verarbeitet.

Ursprünglich und intensiv

__ Wildsammler bücken sich für Heilund Aromapflanzen, Pilze, Kräuter und Beeren, recken sich für Nüsse oder Ölfrüchte, ernten Algen, pflücken Hage-

__ Aber warum überhaupt sich die Mühe machen und nach Pilzen oder Beeren suchen, wenn Zuchtpilze und -beeren doch viel einfacher zu haben wären? Schließlich ist es doch eine großartige Errungenschaft der Menschheit, dass sie gelernt hat, Pflanzen zu kultivieren. Ohne landwirtschaftlichen Anbau und Züchtung würden wir heute immer noch durch die Gegend streifen, einzelne Körner von Wildgräsern zupfen und auf harten, herb-bitteren Wildäpfeln herumkauen. ›Wilde Aprikosen sind kleiner und schmecken intensiver‹, sagt die

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WILDES BIO

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Ökotrophologin Silke Kothe, die bei Keimling Naturkost Kundenfragen beantwortet. Außerdem gäbe es Kunden, die einfach die Ursprünglichkeit der wilden Dörr-Aprikosen zu schätzen wissen. Kräutersammler argumentieren, Löwenzahn, wilde Malve oder Vogelmiere würden deutlich mehr

Nährstoffe liefern als Zuchtgemüse. Das ist plausibel. Lange Zeit stand bei vielen Züchtern die Ertragsvermehrung im Vordergrund – nicht selten auf Kosten von Aroma und Gehalt. Ulli Wentzler arbeitet für Terra Provence. Das Unternehmen beliefert die Duftspezialisten von Primavera mit wildem Lavendel. Er hat wilden mit kultiviertem Lavendel verglichen und ist überzeugt, dass wilder Lavendel einen wesentlich höheren Inhaltsstoffanteil und

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ein spürbar anderes Duftbouquet habe: ›viel kräftiger und wilder‹.

Anbau wäre unwirtschaftlich __ Aber Wildsammlung ist noch mehr als Geschmackssache oder eine Frage der Inhaltsstoffe. Für viele wilde Pflanzen existieren schlicht keine Zuchtpflanzen-Alternativen. Zum Beispiel die Paranuss. Sie wächst im tropischen Regenwald auf Bäumen, die bis zu 50 Meter hoch werden, frühestens nach zehn Jahren Erträge abwerfen und nach einem komplizierten System von Bienen bestäubt werden. Paranüsse anzubauen wäre unwirtschaftlich. Susi Teichmann, PRManagerin bei Weleda, nennt Zahlen für den Bereich Naturkosmetik und Arzneimittel: ›Es werden allein in Deutschland mehr als 1.000 Heilpflanzen genutzt, nur ein kleiner Bruchteil davon, etwa 75 Pflanzen, werden angebaut.‹ Außerdem sei die In-Kulturnahme einer Heilpflanze sehr aufwändig und teuer. Schonende Wildsammlung hingegen fördere die Bio-Diversität.

Bestände sichern, Bio-Diversität erhalten __ Allerdings: Gerade das Beispiel Heilpflanzen zeigt, wie ungehemmte Wildsammlung Schaden anrichten kann. Weltweit werden 50.000 bis 70.000 Pflanzenarten für medizinische Zwecke genutzt, ein Großteil davon, 80 bis 90 Prozent, stammt aus Wildsammlung. 15.000 Arten sind in ihrem Bestand bedroht, auch weil

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WILDES BIO

davon zu viel und zu unachtsam gesammelt wird.

Anbauverbände schaffen Richtlinien __ Die Bestände nachhaltig zu sichern, das ist das Ziel der Bio-Anbauverbände und auch der EU-Öko-Verordnung. Deswegen enthalten sowohl die Verbandsrichtlinien als auch die EU-Öko-Verordnung einschlägige Richtlinien nicht nur für den ökologischen Anbau, sondern auch für die Wildsammlung von Pflanzen. So erklärt sich auch der eigentlich in sich widersprüchliche Begriff ›Bio aus kontrollierter Wildsammlung‹. Wildpflanzen können als Bio deklariert werden, wenn sie aus einem festgelegten Sammelgebiet stammen, in dem mindestens drei Jahre lang weder synthetische Dünge- noch Pflanzenschutzmittel ausgetragen wurden und in dem keine schädlichen Immissionen nachgewiesen sind. Es werden maximale Erntemengen festgelegt und schonende Sammelpraktiken vorges chrie ben. Die Naturland-Richtlinien gehen darüber hinaus und berücksichtigen auch die sozialen Aspekte: Sie legen eine gerechte Entlohnung und fairen Umgang mit Produzenten und deren Mitarbeitern fest. Übrigens: Dass der ökologische Bergkräutertee, die Bio-Wakame-Alge, der BioPfifferling oder das Bio-Zitronengras aus Wildsammlung stammt, das erfährt man nur bei Bio-Lebensmitteln – und selbst das nur dann, wenn Ver-

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bände wie Bioland oder Naturland für die Bio-Wildsammlung geradestehen. Bei EU-Öko-Ware wird pauschal nur ›aus kontrolliert biologischem Anbau‹ deklariert. So bleibt für Verbraucher unklar, ob es sich um kultivierte oder wild gesammelte Bio-Zutaten handelt.

Kontrollierte Selbersammlung __ Wer Lust bekommen hat, selbst loszuziehen und vom Spaziergang Pilze oder Kräuter aus der Umgebung mitzubringen, sollte sich ähnlich orientieren, wie es die offiziellen Richtlinien vorsehen: Abstand halten von Straßen, von konventionell bewirtschafteten Feldern, von häufig frequentierten Orten. Mit Respekt und Augenmaß sammeln, so, dass genügend nachwachsen kann und andere Sammler auch noch etwas finden. Und selbstverständlich: Nur sammeln, was man sicher kennt! Wildkräuterwanderungen und Seminare sind für Einsteiger ein sicherer Tipp. Und wer weiß: Möglicherweise lassen sich dann im eigenen Garten bisher übersehene Schätze finden. Gundermann, Günsel, Löwenzahn oder Giersch werden als lästige Unkräuter angesehen. Das muss aber nicht sein. Mit diesem ›Unkraut‹ lässt sich ein Kräuterquark würzen, ein Pesto herstellen oder der Salat verfeinern. r Gudrun Ambros

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OLYMPISCHE SOMME RSPIE LE 2016 NACHHALTIGE R FISCHFANG? >

Mehr als 70 Tonnen bzw. mehr als 350.000 Portionen Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltigem Wildfang oder verantwortungsvoller Fischzucht werden den Sportlern und Sportlerinnen während der Olympischen Sommerspiele 2016 serviert. Die Fischereien, die diesen Fisch gefangen haben, wurden nach den Nachhaltigkeitskriterien des MSC (Marine Stewardship Council) zertifiziert oder erfüllen den Standard für verantwortungsvolle Fischzucht des ASC (Aquaculture Stewardship Council).

Angesichts der Tatsache, dass gegenwärtig nur zehn Prozent aller in Ozeanen und anderen wilden Gewässern gefangenen Fische und Meeresfrüchte aus MSCzertifizierten Fischereien stammen, ein positives Zeichen. Allerdings lässt sich aus obigen Zahlen auch errechnen, dass die olympische Gemeinschaft 17,5 Tonnen beziehungsweise 87.500 Portionen nicht-nachhaltigen Fisch verspeiste – alternativlos? < w www.msc.org

GREENPEACE VE RÖFFENTLICHT SCHWARZE LISTE PE STIZIDE > Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat die 520 in der EU zugelassenen Pflanzenschutzmittel geprüft und ihre Auswirkung auf Gesundheit und Umwelt bewertet. Das Ergebnis: 209 davon wurden als besonders gefährlich für Mensch und Umwelt eingestuft und landeten auf der Schwarzen Liste. Dort findet sich nicht nur Glyphosat, sondern auch bienengefährdende Neonicotinoide sowie Pilzbekämpfungsmittel wie Boscalid und Cyprodinil. Staatliche Lebensmittelbehörden verweisen immer wieder darauf, dass es Grenzwerte für Pestizide gibt, die nicht überschritten werden dürfen. Tatsächlich werden die Höchstge-

halte für einzelne Pflanzenschutzmittel mittlerweile meist eingehalten. Greenpeace warnt dennoch: Der Trend geht hin zu Mehrfachbelastungen mit verschiedenen Pestiziden. Diese sind legal, gelten aber als toxikologisch besonders bedenklich. Gleichzeitig macht sich Greenpeace stark für den ökologischen Anbau: Denn Bio-Bauern zeigten schließlich, wie auf gefährliche chemischsynthetische Pestizide verzichtet werden könne. Die Schwarze Liste Pestizide kann auf der Website von Greenpeace heruntergeladen werden. <

Bioboom

w greenpeace.org

MELDUNGEN

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IMPORTGENE HMIGUNG FÜR ›GIFT-SOJA‹

> Die EU-Kommission hat Ende Juli drei neue Gentechnik-Soja-

w keine-gentechnik.de

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Ökologisch k.com

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sorten der Konzerne Monsanto und Bayer zugelassen. Zwei Sorten sind gegen mehrere Herbizide gleichzeitig resistent. Zwar räumte selbst die EU-Kommission gegenüber dem Münchner Verein Testbiotech gesundheitliche Bedenken ein. Die neuen Gentech-Sorten dürfen nun aber trotzdem in der EU in den Trog und auf den Teller. Die Mitgliedstaaten waren in zwei Abstimmungen nicht zu einer klaren Mehrheit für oder gegen die Zulassungen gelangt und überließen so die Entscheidung der Kommission. Monsanto bezeichnete die Einfuhrgenehmigung als einen Meilenstein. Der Verein Testbiotech kritisiert dagegen scharf, dass künftig ›Giftsoja‹ importiert werden dürfe. Ein von Testbiotech Anfang des Jahres veröffentlichtes Gutachten legt den Verdacht nahe, dass Rückstände – vor allem aus der kombinierten Anwendung dieser Spritzmittel – Erbgutveränderungen und Vergiftungen der Leber sowie Tumore auslösen können. Christoph Then, wissenschaftlicher Direktor von Testbiotech, gibt zu bedenken, dass es keine verlässlichen Grenzwerte für Rückstände dieser Herbizide gibt. Eine Kombinationswirkung der Gifte sei von der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA bisher nicht untersucht worden. Testbiotech, ein Institut für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie, prüft jetzt rechtliche Schritte gegen die Zulassung. Derzeit sind in der EU mehr als 60 gentechnisch veränderte Pflanzen für den Einsatz in Lebens- und Futtermitteln zugelassen. < r Daniel Hertwig | Informationsdienst Gentechnik

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LESERBRIEFE

Mongolei gemeinsam? Sie sind beide in Ihrer Zeitschrift zu finden. Einige Seiten weiter findet man auch Algen aus Spanien, Rezepte mit u. a. Chiaöl, ›Kuhlose Sahne‹ aus Schweden… Finde den Fehler! Warum nicht (passend zum Artikel) heimische Alternativen statt weit gereiste ausländische Produkte anpreisen? M. REINGRUBER , per E-Mail

ZU:BIOBOOM

Informativ und ansprechend __ Habe heute das Heft zum ersten Mal in München gefunden. Super fand ich, dass die Rezepte darin vegan sind; nur so können unsere Böden langfristig geschont werden. Nettes Heft, wichtige Themen und informativ, aber nicht zu überfüllt und dadurch sehr ansprechend. V. TRISCHBERGER , per E-Mail

Nicht nur die Politik __ Gerne auf die Politik schimpfen. Aber: Bio von hier blockiert auch der Geiz der Verbraucher. Die wollen eben immer das Billigste und das auch bei Bio. S. MEYER , per E-Mail

ZU:MEHR BIO VON HIER

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__ Was haben Ihr Artikel ›Mehr Bio von Hier‹ und Gojibeeren aus der Inneren

Sagen Sie was: Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen, die wir gründlich und mit Interesse lesen, auch wenn wir sie leider nicht immer vollständig abdrucken können! Redaktion Bioboom, c/o Harting +Tovar GmbH, Vordere Schöneworth 17a, 30167 Hannover, bio@bioboom.de

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Alles halb so wild KOLUMNE

__In den Regalen der Lebensmittelmärkte geht’s jetzt immer öfter wild zu. Gemeint sind nicht etwa vom Jäger geschossene Hirsche und Hasen. Nein, auf unseren Streifzügen in Bio-Läden und Supermärkten sind wir auf Saucen, Fertiggerichte, Säfte und Tees mit den wildesten Zutaten gestoßen. Pesto à la Brennnessel, Brot mit Kastanienmehl, Linsentopping mit Butterpilz, Tees und Säfte mit Holunder, Hagebutte, Kornelkirsche und Schlehen sind so schon im Einkaufswagen von Bio-Food-Tester gelandet und begutachtet worden. Ist doch irgendwie praktisch. Man muss nicht mehr früh aufstehen und durch Wald und Wiese streifen, um ein paar Blätter und Beeren zu pflücken. Jetzt lässt sich’s einfach ins Regal greifen. Man könnte es als neue Masche abtun, das Wilde als Steigerung des Regionalen, das Urgrüne sozusagen. Oder aber: In Zeiten von genormten Äpfeln, straffen Birnen und raupenfreiem Salat meldet sich einfach das Bedürfnis, sich mal wieder etwas Ungezähmtes einzuverleiben – und auch ein bisschen Nostalgie. Warum auch nicht? Die urgrüne Nahrung in Tüten, Gläsern und Kartons schadet nicht, vorausgesetzt Beeren und Kräuter stammen aus zertifizierter biologischer Wildsammlung. Vorausgesetzt auch, es handelt sich um echten Wildwuchs. Schon haben wir auf unseren Beutezügen im konventionellen Handel ›Wildfrucht‹-Tees und Energydrinks

Bioboom

rANNETTE SABERSKY gefunden, in denen allein Aromastoffe für Wildheit sorgen sollen. Auch ›Wildfrucht-Tee‹ mit Apfel, Holunderbeere und Orange finden wir nur halb so wild, ebenso ›Ursäfte‹ aus kultivierten Heidelbeeren und Preiselbeeren. Sei’s drum, wenn’s denn lecker schmeckt. Allerdings: Da gehen die Meinungen auseinander. Während einige Feinschmecker in Verzückung geraten, verziehen andere irritiert das Gesicht. Wohl, weil wir all das Bittere, Grasige und manchmal auch Saure einfach nicht mehr gewohnt sind. Als sich meine Kinder auf einer Wanderung wie wild auf wilde Erdbeeren stürzten, waren sie enttäuscht. Die kleinen roten Früchte schmeckten bitter, waren reich an Kernen und, trotz der tollen roten Farbe, recht hart. Dabei verströmten sie aber auch einen verführerischen Duft und stimmten zumindest mich somit versöhnlich. Und je mehr ich von ihnen aß, umso besser schmeckten sie mir (ich hatte die ganze Ausbeute für mich allein, die Kinder waren gleich abgesprungen). Irgendwie hat mich die Lust auf Wildes jedenfalls angesteckt, Brennnessel-Pesto habe ich ausprobiert und Hollersaft, auch Huflattich-Hustentee steht noch auf meiner Wunschliste (bevor Sie mir schreiben: Nein, ich wildere nicht im Naturschutzgebiet und natürlich auch nicht dort, wo der Acker noch gespritzt wird). Als ich so in die Nesseln griff und auch,

KOLUMNE

als ich mich nach dem Holunder reckte, war ich übrigens doch recht froh, dass ich normalerweise einfach einkaufe. Das Sammeln wilder Pflänzchen und Früchte ist eine mühsame Angelegenheit. Stundenlang, unter Umständen bei sengender Sonne, oft in gebückter Haltung, ziehen die Sammlerinnen und Sammler durch Wald, Feld und Wiese und füllen ihren Korb – meist in Osteuropa, seltener hier. Vielleicht bleibe ich einfach im Garten vor meiner Haustür. Unkraut? Fehlanzeige. Mein Garten ist, zumindest in Teilen, auch ein Wildkräuter- und Wildfruchtbiotop. Und liegt damit voll im Trend. w bio–food–tester.de

Annette Sabersky ist Ernährungswissenschaftlerin und Journalistin. Und sie ist die Bio-Food-Testerin: Mit ihrem Blog nimmt sie wöchentlich Neues, Interessantes oder auch mal Fragwürdiges aus der Welt der Bio-Lebensmittel unter die Lupe.

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Mitbestimmung?

Š Jan Zappner / Greenpeace

Nein. Die geplanten Handelsabkommen CETA und TTIP mit den USA und Kanada sind ein Angriff auf unsere Demokratie. Umwelt- und Sozialstandards bleiben auf der Strecke. Zeit, sich zu wehren! Machen auch Sie mit. Jetzt unter www.greenpeace.de/ttip-stoppen


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