H E R B S T 2 0 1 7 | G R AT I S | B I O B O O M . D E
DAS MAGAZIN FÜR KOPF UND BAUCH MIT HANDEL(N) BEWEGEN
Die Wurzeln von Bio BIO UND MÜSLI GEHÖREN ZUSAMMEN
Körnerfressers Liebling GEWINNEN Kochbuch ›30 MINUTEN GEMÜSEKÜCHE‹ Kochbuch ›MÜSLIRIEGEL & FRUCHTSCHNITTEN‹
mitgegeben von:
20 Jahre
Folge uns So gestaltest du deine Monatshygiene ökologisch und nachhaltig Von Erbse Huth in Querbeet Die Menstruation ist für viele Menschen nach wie vor ein Stigma. Darüber wird nicht gesprochen, höchstens geflüstert und rumgedruckst. Es ist peinlich. Und das selbst 2017 in Deutschland, obwohl es in manchen Kreisen gerade sehr “en vogue” ist, frei über die Periode und vor allem über die passenden Produkte dazu zu sprechen. Ich wünsche mir, dass noch viel ungehemmter – und zwar überall und nicht nur unter Frauen – darüber gesprochen werden kann. Denn nur so lässt sich ein Klima schaffen, in denen Frauen genügend Vertrauen haben, dass sie sich über die vollen Möglichkeiten an Monatshygiene und Problemen mit ihrer Periode informieren können. Fernab von konventionellen Tampons oder Binden, der Pille um den Zyklus erträglicher zu machen und Tabletten gegen die Schmerzen, gibt es eine Auswahl an Alternativen. Nur über die wird zu wenig berichtet und das zum Nachteil der Frauen, die konventionelle Produkte nicht vertragen oder diese aus anderen Gründen ablehnen.
/dennsBiomarkt /dennsOesterreich
Themen Bio-Branche DIY Emelys Zickenzone Helden des Alltags Naturkosmetik Naturtextilien Querbeet Saisonale Rezeptideen
Autoren Ariane Bille Erbse Huth Johanna Zellfelder Julia Keith Renée Herrnkind
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Naturkosmetik für Männer Von Julia Keith in Naturkosmetik
Wie wäre es denn, wenn ich mal was über Naturkosmetik für Männer schreiben würde, schlug mir Sabrina aus dem Redaktionsteam vor. Ich war sofort dabei: Schließlich können sich Männer schon ein wenig benachteiligt vorkommen, wenn es um meine Blogbeiträge rund um das Thema Naturkosmetik geht.
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INHALT
GUTEN TAG, vor zwanzig Jahren erschien Bioboom zum ersten Mal. Unser Thema: Gentechnik. Gerade zuvor war zum ersten Mal Gen-Soja in den USA im großen Maßstab geerntet worden (ein Thema, das in der Bio-Branche leider nach wie vor aktuell ist). Erst seit einigen Jahren existierten verbindliche europaweite Regeln dafür, was Bio war und was nicht – aber viele Menschen wussten das noch nicht. Das junge Magazin Bioboom hatte sein Kernthema gefunden: Was ist Bio, weshalb ist Bio besser und warum kann man sich auf BioQualität aus dem Bio-Laden verlassen? Wie Wolfgang Kurtz, über den Sie in unserem JubiläumsArtikel ›Die Wurzeln von Bio‹ mehr erfahren, gehören wir zur ›zweiten Generation Bio‹. Als Teenager habe ich neugierig und fasziniert mein erstes Bio-Müsli in einem ›Naturkostladen‹ namens Alraune in Hannover gekauft. Übrigens: Müsli und Bio, das ist im Volksmund schon fast deckungsgleich. Wir würdigen dieses symbolträchtige Lebensmittel deshalb in einem eigenen Artikel. Später haben wir miterlebt, wie aus den alternativen und außerordentlich relaxten Handels- und Produktionsstätten eine florierende, professionell und wirtschaftlich erfolgreich agierende Branche wurde. Heute gibt es in der Bio-Branche eine neue Nachdenklichkeit, ein Rückbesinnen auf die Ursprünge: Den Bio-Pionieren ging es nicht um Selbstoptimierung oder Genuss. Sie wollten eine andere Art des Umgangs mit der Welt, eine andere Landwirtschaft und anderes Wirtschaften. Gleichzeitig tritt mit den jungen Akteuren der Vegan- und Unverpackt-Szene eine ›dritte Generation‹ auf den Plan. Mit ihren oft mit Vehemenz und einer gewissen Kompromisslosigkeit vertretenen Überzeugungen erinnern sie mich an die ›alten Ökos‹.Idealismus, die Bereitschaft, Unbequemes anzusprechen und auszuhalten, aber auch, dass es möglich ist, Veränderung zu bewirken – das alles haben die Bio-Pioniere vorgelebt und es ist heute aktueller denn je. Wir wünschen viel Spaß auf einer kleinen Entdeckungsreise durch die Bio(boom)-Geschichte. Herzlichst
Jeanine Tovar und das Bioboom-Team
EDITORIAL
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EINSTIEG Bäume, die in den Himmel wachsen
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DIE WURZELN VON BIO Mit Handel(n) bewegen
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Erst mal den Kollektivrat befragen Von den Öko-Hippies zur Bio-Branche
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20-JAHRE BIOBOOM Gesichter. Themen. Bilder.
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KOCHEN Mehr Gemüse. Und zwar schnell. Rezept: Schmorgurken-Ragout Gewinnen: Kochbuch ›30 Minuten Gemüseküche‹
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KOCHEN Selbstgemachtes für ›To go‹ Rezept: Quinoa-Cranberry-Riegel Gewinnen: Kochbuch ›Müsliriegel & Fruchtschnitten‹
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GUT ESSEN Apfel/Weizen/ Dinkel/Limone/ Kartoffel/Kurkuma
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GUT LEBEN Orientalisch/Fair/ Pflegend
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KÖRNERFRESSERS LIEBLING ›Bio‹ und ›Müsli‹ gehören zusammen
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MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN Gen und Gift/Siegel und ISO/ Farbe und Pflanze
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WA S S I E S AG E N/ IMPRESSUM
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D I E F O O D -T E S T E R I N SINNIERT Mit Herz und Augenmaß
bioboom.de
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© www.vincent.callebaut.org
Vielleicht werden ja einmal die (Bio-)Bäume in den Himmel wachsen. Und wenn das passiert, dann freuen sich die, die einst als ›Öko-Spinner‹ geschmäht wurden.
e i D el z r u W n vo i B
In den 1970ern begann die Bio-Bewegung. Bis zum Boom quer durch alle Bevölkerungsschichten war es noch ein weiter Weg, aber bewegt waren die Zeiten allemal, wie sich Pioniere von damals erinnern. Von Seifenfabriken in Garagen, Kollektivräten auf Bauernhöfen – und ›Konfirmationsunterricht‹ in Bio-Läden.
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MIT HANDEL(N) BEWEGEN ›Ein staubiger, leicht muffiger Geruch liegt in der Luft. Eine gedämpfte, beinahe sakrale Stimmung umgibt die Einkaufenden. Gefolgt von gestrengen Blicken der Besitzer, die ihre Kundschaft wie RöntgenStrahlen durchleuchten: ,So, du willst hier also Brot kaufen? Bist du dafür denn qualifiziert?‘‹ So schildert Journalist Wiglaf Droste die Atmosphäre in den frühen BioLäden. ›Wie Konfirmationsunterricht‹ sei das Einkaufen im Bio-Laden, klagt der Kolumnist. ›Man fühlt sich ständig ertappt.‹
Paralleluniversum zur Lebensmittelwirtschaft
schutz und alternatives Leben fangen bei jedem selbst an – im individuellen Konsum und täglichen Umgang mit den Ressourcen dieses Planeten. Und so entstanden die ersten Bioläden, zirka 20 waren es 1975, quer über die Republik verteilt. Zwei Jahre zuvor hatte sich der Anbauverband ›Bioland‹ gegründet, ›Naturland‹ kam 1982 hinzu. Einzig Demeter, der drittgrößte Anbauverband, existierte bereits vorher seit 1927, er war im Zuge der anthroposophischen Weltanschauung und dem landwirtschaftlichen Konzept Rudolf Steiners entstanden. Was Wiglaf Droste ironisch-kritisch als ›Gutmenschen‹-Ton im wahrsten Sinne des Wortes aufs ‚Korn’ nimmt, sieht Autorin Helma Heldberg im Rückblick deutlich positiver. In ihrem Buch ›Die Müsli-Macher‹ beschreibt sie den Biomarkt als große Erfolgsgeschichte: ›Die
__ Der Text, über den auch Bio-Pioniere heute lachen können, beschreibt anschaulich ein Paralleluniversum zu den bis dato gängigen Einkaufsstätten, kleine Geschäfte mit versponnenen Namen wie ›Alraune‹ oder ›Was die Bäume sagen‹, die sich als Gegenmodell zur kapitalistisch orientierten Markwirtschaft Den ersten Bios” ging es nicht um ” verstanden, denn: Unendliches WirtSelbstoptimierung, Wirtschaftlichen Erfolg, schaftswachstum, das auf endlichen Resauch nicht um kulinarische Höhepunkte. sourcen beruht? Das kann nicht funktiNaturkost-Pioniere haben die Macht der onieren, so ihre Überzeugung. Genährt wurde die Bewegung aus der 1968er-GeLebensmittelkonzerne durchbrochen und neration der Studentenrevolten. Umgedafür gesorgt, dass sich jeder so gesund ersetzt wurden ihre Gedanken von junnähren kann, wie er möchte.‹ Aus vielen gen, hochmotivierten Mittzwanzigern, der improvisierten Garagen- und Wohndie keine Lust mehr auf langatmige Diszimmer-Firmen sind Unternehmen mit kussionen in verrauchten WG-Küchen Hunderten von Mitarbeitern und Millihatten. Den ersten ›Bios‹ ging es nicht onenumsätzen geworden. Was ist vom um Selbstoptimierung, wirtschaftlichen alternativen Gründergeist übrig geblieErfolg, auch nicht um kulinarische Höben? Wie viel vom ursprünglichen Bio hepunkte. Ihre Überzeugung: Umweltsteckt im heutigen Boom?
Bioboom
THEMA
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DIE WURZELN VON BIO
möglichte nicht zuletzt mehr Bio-Anbau hier in Deutschland. ›Am Anfang meiner Zeit 1979 haben wir nur zwei Bauern gefunden, von denen wir ganze fünf Tonnen Roggen und fünf Tonnen Weizen beziehen konnten‹, erinnert sich Volker Krause von der Bohlsener Mühle in Niedersachsen. ›Bei den alternativen Bauernhöfen musste erst mal der Kollektivrat befragt werden, ob wir würdig waren, überhaupt Getreide zu bekommen.‹ Zum Vergleich: Heute arbeitet die Mühle mit 200 Bauern aus einem Umkreis von 150 Kilometern zusammen, die 9.000 Tonnen liefern. ›Mich haben damals gar nicht so sehr die Bioläden geprägt, sondern die Ökologiebewegung und die Studien des Club of Rome. Ich habe Volkswirtschaftslehre und Politik studiert und dort die Grenzen unseres Marktsystems festgestellt.‹
Begeisterung als Triebfeder
Bio-Laden 1986: Funktionierte ganz ohne Scannerkasse oder …
Positive Kettenreaktion
die Warenbeschaffung: Frische, unbe__ Rückblick: 1970er-Jahre in Deutschhandelte Lebensmittel und natürliche land. Zirka 25 Bio-Läden gibt es in Produkte waren fast nicht erhältlich. Viele Bio-Unternehmen der ersten und Deutschland, über die gesamte Republik verteilt. Das Sortiment ist schmal: zweiten Stunde entstanden aus den früVollkorngetreide, MaDas größte Problem der frisch gebackenen Händler war krobiotik, ein paar Spedie Warenbeschaffung: Frische, unbehandelte Lebensmittel zialitäten. Man kannte und natürliche Produkte waren fast nicht erhältlich. sich untereinander und agierte wie eine große Familie. Auch zu hen Naturkostläden: Davert, Lebensden Kunden bestand in der Regel eine baum, Logona, Rapunzel, um nur einige persönliche Bindung, die oft genauso zu nennen. Sie fanden Quellen für gute wichtig war, wie der Handel selbst. Der Produkte, an denen sie andere teilhaben wirtschaftliche Erfolg spielte eine unließen, oder begannen selber Produkte herzustellen. Ihre Nachfrage setzte eine tergeordnete Rolle. Das größte Problem der frisch gebackenen Händler war positive Kettenreaktion in Gang und er-
Bioboom
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__ Anfangs hat Volker Krause noch ganze Getreidesäcke in die Läden getragen. Was heute ›Unverpackt‹-Läden wieder möglich machen, war früher aus der Not heraus geboren: Mit Schaufeln füllten die Kunden das Getreide oder den Rohkaffee in mitgebrachte Gefäße ab. Überall herrschte ein großes Durcheinander, alles war ein wenig ›kruschig‹, wie sich Volker Krause erinnert, über allem habe ein Geruch von Tee und Räucherstäbchen gelegen. Heute seien die Bio-Läden natürlich viel professioneller. ›Ich bin kein Träumer, der sagt: Ihr müsst mit 500 Euro im Monat zurechtkommen, wenn ihr eure Ideale nicht verraten wollt. Aber ich vermisse zuweilen in Bio-Läden die Begeisterungsfähigkeit und die Kenntnisse von Verkäufern. Zu einem guten Bio-Laden gehört auch eine gute Beratung: Wer hat das hergestellt? Woher kommen die Rohstoffe?‹ Mehr als 9,4
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VOM ANBAU BIS ZUM REGAL »»» A L L E S A U S E I N E R H A N D ! «««
DIE WURZELN VON BIO
Testurteil „sehr gut“
© Fotos: Wolfgang Kurtz/CC-BY-SA-3.0
… Category Management Milliarden Euro setzte die Bio-Branche 2016 laut EHI Retail Institute um. Ironie der Geschichte: Auch heute wieder sind die Bio-Rohstoffe in Deutschland knapp, kommen Bio-Kartoffeln aus Ägypten, Sonnenblumenkerne aus China und Bio-Honig aus Osteuropa. ›Wenn Bioware aber von Billigarbeitern aus Rumänien kommt, wird Bio unglaubwürdig‹, warnt Volker Krause.
›Einen Stein ins Wasser geworfen‹ __ Weiter geht’s in die 1980er-Jahre: Nahe Göttingen entsteht das Unternehmen Sodasan. Chemiker Jürgen Hack
bioboom.de
stellt mit seiner Lebensgefährtin Kerstin Stromberg ökologische Geschirrmittel und Scheuerpulver her. Die Produktion ist provisorisch und anstrengend: Die Zutaten für das Scheuerpulver musste Jürgen Hack in einen Betonmischer schaufeln, dann von Hand abfüllen und jede Dose einzeln mit einem Etikett bekleben. Zuvor hatte der studierte Chemiker für einen Erdölkonzern gearbeitet. Als junger Mensch habe er das aufregend gefunden, nach Texas geschickt zu werden – dann überkam ihn der Sinneswandel und er fühlte sich auf dem falschen Weg. ›Die meisten Kunden haben früher bei Bio ausschließlich an Lebensmittel gedacht. Ungefähr jeder zehnte Kunde hat im Bio-Laden auch Waschmittel eingekauft – das ist bis heute ähnlich.‹ Für den 66-Jährigen gehört zu Bio aber auch der Umweltschutz bei Wasch- und Reinigungsmitteln: mehr Seife statt Phosphate, keine Petrochemie oder Gentechnik. Im Gespräch hört man ein Stück Enttäuschung heraus, dass bis heute viele Bio-Kunden ihr Waschmittel lieber im Drogeriemarkt oder sogar im Discounter mitnehmen. ›Viele Menschen kaufen Bio-Lebensmittel, weil sie möglichst lange leben und kein Gift essen wollen. Aber was ist mit unserer Umwelt? Gehört nicht auch zum Gedanken von Bio, dass auch sie nicht verschmutzt wird und für unsere Nachfahren so lange wie möglich intakt bleibt?‹ Wer A sagt, müsse auch B sagen. ›Wir haben einen Stein ins Wasser geworfen und Wellen geschlagen – das war unser Antrieb. Mehr konnten und können wir nicht tun.‹
Von den Körnerläden zur Bio-Branche __ Angesichts der großen Nachfrage professionalisierten sich Hersteller und
THEMA
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Aus dem MorgenLand Bio-Projekt Sri Lanka: Seit über 25 Jahren Bio-Anbau von Kokosnüssen und eigene Verarbeitung vor Ort MorgenLand Kokosmilch extra
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Ausgabe 06/2017
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Alle MorgenLand Produkte, leckere Rezepte und viele Informationen zu unseren weltweiten Bio-Projekten finden Sie unter ...
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DIE WURZELN VON BIO
Wichtiges Element des frühen Bio-Ladens: Das Schwarze Brett
Handel schnell. 1983 gab es bereits tausend Bio-Läden, erinnert sich Elke Röder, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Naturkost Naturwaren (BNN). Mit dem Bundesverband Naturkost
gründeten engagierte Naturköstler 1983 den ersten Berufsverband der Szene. Das Ziel: die liebenswerten, aber chaotischen Zustände der Anfangszeit besser zu strukturieren und die regionalen Treffen der Bio-Szene unter ein gesamtdeutsches Dach zu bringen. 1984 eröffnete Wolfgang Kurtz mit seiner Lebensgefährtin einen Bio-Laden in Köln-Deutz. Er sieht sich als Bioboomer der zweiten Generation. Ein Jahr zuvor waren die Grünen zum ersten Mal in den Bundestag gewählt worden. Das Waldsterben, die Auseinandersetzungen um Brokdorf und Gorleben: Mittlerweile hatte der Öko-Gedanke weite Bevölkerungskreise erreicht. Das bedeutete, dass plötzlich auch neue, ältere und kaufkräftigere Interessenten die Bio-Läden betraten. Der langhaarige Wolfgang Kurtz wollte kein Lehrer werden, seine Lebensgefährtin Christiane keine Erzieherin. ›Das einzige Geschäft, das man ohne viel Geld und Prüfungen aufmachen kann, ist ein kleiner
Bioboom
THEMA
Bio-Laden‹, so sagte die Freundin damals. Gesagt, getan: So eröffnete der Bio-Laden ›SoJa‹ in Köln-Deutz. ›Eine Kasse hatten wir nicht, gerade in Mode gekommene Solar-Tischrechner halfen bei der Berechnung des Zahlbetrages‹, erinnert sich Wolfgang Kurtz, der das Leben als BioLadner damals unterschätzte, wie er sich belustigt erinnert: ›Nie hatten wir so viel und intensiv gearbeitet. An Tee trinken mit Freunden während der Ladenöffnungszeit war nicht zu denken, geschweige denn, dass ich als Künstler hinter der Theke Aquarelle anfertige.‹ Stattdessen hieß es: Morgens um 6 Uhr Brot und Frischware besorgen und den Laden mindestens 8,5 Stunden offen halten. Danach: Laden schrubben, Gemüse versorgen, die Buchführung machen und das Schaufenster umdekorieren.
Wachsen, weichen, wandeln __ Nach sieben Jahren kam das Aus. ›Aus privaten Gründen‹, sagt Wolfgang Kurtz.
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© Foto Bulli+Schwarzes Brett: Wolfgang Kurtz/CC-BY-SA-3.0
Die Lebensgefährtin ging mit einem BioKumpanen – er mit einem der ersten Computer neue Wege. Heute ist Wolfgang Kurtz Mitinhaber einer Werbeagentur und betreut unter anderem BioLäden, -Großhändler und -Hersteller mit Online-Shops. Im Nachhinein, stellt er fest, kam der Ausstieg für ihn genau zur richtigen Zeit. ›Ich finde, das EG-Bio hat Bio verwässert. Das ist nicht mehr das Bio gewesen, das ich damals wollte.‹ Die BioBranche habe viel erreicht, müsse aber auch selbstkritisch sein: ›Es gibt auch einige, die die Seiten gewechselt haben und
kleinen Bio-Laden in einer Seitenstraße, sonst ausschließlich große Bio-Supermärkte, die den Kleinen den Markt kaputt machen.‹ Vor drei Wochen war er zufällig in der Straße, wo der alte Laden war – er geht am Wochenende gern fotografieren. Der Laden ist weg. Aus ihm ist eine Wohnung geworden. Geblieben sind Fotos und die Ich finde, das EG-Bio hat Bio verwässert. Das ist nicht ” Erinnerung. ›Alles veränmehr das Bio gewesen, das ich damals wollte.” dert sich und alles verändert mich‹, sagt Wolfgang Kurtz. Ein trefihr Know-how an große Konzerne übertrafendes Lebensmotto. ›Da muss ich nicht gen haben.‹ Aber die meisten seien im hinterher weinen. Ich sehe durchaus unseKern dem Bio-Gedanken treu geblieben. Heute geht er mit gespaltenem Herzen ren Platz in der Geschichte. Wir haben die Welt ein gutes Stück verändert und damit durch sein Kölner Viertel: ›Einerseits bin ich stolz, was die Bio-Bewegung alles ereine Menge erreicht. Wir haben ein Stück reicht hat – und ich ein Teil davon war. AnGeschichte geschrieben.‹ derseits gibt es hier nur noch einen einzigen r Jörg Oberwittler
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THEMA
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VW-Bulli: Unverzichtbar für den Warentransport, die Fahrt zur Demo und als rollendes Wohnzimmer
DE-ÖKO-007 EU/Nicht-EU Landwirtschaft
Die erste Bioboom-Ausgabe 1997
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Thema
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Nicht wenige der vielen Flüchtlinge aus von Krieg und Armut bedrohten Regionen wie Syrien, Afghanistan oder Nordafrika sind auf dem lediglich einige Kilometer kurzen Wasserweg zwischen dem türkischen Festland und der griechischen Insel im türkisblau schimmernden Meer ertrunken. Längst fühlen sich die Bewohner der Insel mit den Flüchtlingsmassen überfordert und rebellieren. Vor Ort sind auch deutsche Helfer, darunter Stefan Voelkel, Geschäftsführer des Bio-Unternehmens Voelkel, von
Land bereits seit Jahrzehnten. Und mit den Menschen sind die vielfältigsten Esskulturen gekommen. Anlass, einmal zu fragen: Wie gehen eigentlich Bio und Migrationskultur zusammen? Welche Rolle spielen Menschen mit Migrationshintergrund in der
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Bio-Produkten? Und wie sieht es bei Bio-Kunden aus?
A Stefan Voelkel
Mit oder
__ Nach wie vor sammelt die gemeinnützige Voelkel-Stiftung des Unternehmens, das Bio-Obst- und Gemüsesäfte sowie Erfrischungsgetränke und Wellness-Drinks produziert, Spenden, auch
F
Herstellung und im Handel von
__ Eine Karte zeigt den Norden der Insel Lesbos: Ortsnamen mit griechischen Buchstaben, Berge, Flüsse; soweit nichts Verwunderliches – wären da nicht die handschriftlichen Notizen auf dem Meer über der Insel. Ein Kreuz ist in der Bucht zwischen Faros und Korakas markiert, daneben steht ›Toter Flüchtling‹. Im Landesinneren hat der Kartennutzer einen Campingplatz eingetragen und den Kommentar hinzugefügt: ›blockiert von der Gemeinde‹. Längst ist die Insel Lesbos an der türkisch-griechischen Küste vom idyllischen Urlaubsziel zu einem Symbol der europäischen Flüchtlingspolitik geworden.
Spenden sammeln, aktiv integrieren
Wannawal
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© Apichart
bioboom.de bookm Ein Bioblic
dem das Foto der Karte stammt. Vier Tage hatte er sich selbst im September ein Bild vom Flüchtlingselend auf Lesbos gemacht. ›An einem Tag kommen dort rund 30 Schlauchboote an, jeweils mit 30 bis 40 Menschen besetzt. Babys ebenso wie Jugendliche, Erwachsene oder alte Menschen sind an Bord dieser kleinen Boote. Die Kinder haben zwar Schwimmwesten an, die sind aber nicht aufgeblasen, weil die Schlepper gesagt haben, dann passten weniger Menschen ins Boot.‹ Vor Ort half er mit, wollte eine feste Empfangsstation aufbauen – doch die Inselverwaltung blockierte.
com / photocase. l | ZWEISAM © chriskudd
Foto: dpa/M
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Der Anfang Im Frühjahr 1997 erschien die erste Ausgabe Bioboom. Das Titelthema: Gentechnik. Gerade zuvor war in den USA die erste Ernte genmanipulierter Sojabohnen eingefahren worden. Damit war ein Thema auf dem Teller, das für alle ›Bios‹ äußerste Brisanz hatte – und leider bis heute hat. Das erste Titelbild: Ein nach den Regeln der damaligen Kunst verfremdeter privater Schnappschuss von einem Waldspaziergang im Weserbergland.
len? Und überhaupt: Darf man das? Darf man dies oder jenes Bild auf den Titel tun? Mit diesem oder jenem sprechen? Eine bestimmte Schrift verwenden? Oder Anglizismen? Bioboom findet: Weichgespült ist bestenfalls langweilig. Schlimmstenfalls macht es unfrei.
Mehr wissen
Schon der Name gibt immer wieder Anlass zur Diskussion, vor allem in den Anfangsjahren: Gibt es den denn überhaupt? Und wenn ja, soll man ihn wol-
Bioboom bietet von Anfang an mehr als Produkt- und Firmeninformationen. Denn schließlich ist Bio auch so viel mehr als ›nur‹ gutes Essen: Bio schützt den Boden, Bio ist Klimaschutz mit Messer und Gabel, Bio ist gelebte Nachhaltigkeit… Und wer Bescheid weiß über Hintergründe, der kann bessere Einkaufsentscheidungen treffen.
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›Bioboom ist gestern wie heute hochaktuell und auch immer mal politisch. Eine der ersten Ausgaben von Bioboom befasste sich mit Enzymen in Waschmitteln – ein Thema, dass an Relevanz nichts verloren hat. Glückwunsch zu zwei Jahrzehnten lebendiger Bio-Information!‹ Kerstin Stromberg, SODASAN
10 Veggie-Kochbücher zu gewinnen!
Trends Bioboom berichtet über Trends, bevor sie Mainstream werden. Veggie-Lifestyle ist schon 2005 Thema. Und die Idee, dass jemand auf den Titel darf, der kein Teenager mehr ist, findet erst Jahre später breite Zustimmung.
Herbst 2013 | Gratis | bioboom.de
Das Magazin für nachhaltigen Genuss
Rückkehr des Handwerks Mehr Wertschätzung für Mensch und Ding Ortstermin
Jedes Brot sieht anders aus Kochen
selbstgemachte Vorräte
Dauerbrenner
Aus dem Papierkorb der Bio-Geschichte. Der LOHAS, das war doch derjenige, der in den Nullerjahren durch beherztes Shoppen die Welt retten sollte. Auch Bioboom berichtete damals über die Gattung. Wofür stand die Abkürzung doch gleich… vergessen.
– Gemüseküche – Vorratswirtschaft
überreicht durch:
Frühling 2014 | Gratis | bioboom.de
Das Magazin für nachhaltigen Genuss
Bio. Saat. Gut.
Was über unsere Zukunft entscheidet. Ortstermin
Körner zählen, Brötchen backen
Interview Jochen Fritz
›Nur über den Konsum wird sich nichts verändern‹ Bücher gewinnen – ›Von der Schale bis zum Kern‹ – Wohlfühlbuch Naturkosmetik überreicht durch:
›Vor 20 Jahren gab es die Idee, inhaltsreichere Werbung zu machen, mehr Hintergrundinformationen über die Produkte zu transportieren, als es in einer kleinen Anzeige möglich ist, und das zu gemeinschaftlich geteilten Kosten in der BioboomGründergruppe. Heute ist Bioboom dank Jeanine und Detlef unbeirrt weiter inhaltsreich und packt gerne komplexe und kritische Themen an. Wir gratulieren Euch herzlich zum 20-jährigen!‹ Ursula Stübner und HeiDi Gasper, Heuschrecke
Genuss fürs Auge F R Ü H L I N G 2015 | G R AT I S | B I O B O O M . D E
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Das Magazin für nachhaltigen Genuss
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Warum nicht öfter „öko“ putzen?
Grün ist chic. Und besser für die Welt.
Wochenend-Trip Mit Bio, ohne Fernseher
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Immer wieder setzt das kleine Medium Akzente (und gibt Impulse...), wenn es um Bild- und Formensprache geht.
Über den Tellerrand Bioboom begreift Bio als Bestandteil eines nachhaltigen Lebensstils. Also: Warum laufen im Fernsehen ständig Kochsendungen, stehen in den Wohnungen teure Einbauküchen und benutzt wird nur die Mikrowelle? Mehr selber machen, reparieren statt wegwerfen, weniger Plastik verbrauchen: In Schwerpunktthemen und Reportagen schaut Bioboom über den Tellerrand.
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© Heuschrecke: qnze_werbe-und_produktionsagentur
Nicht nur Gentechnik, auch andere Themen werden immer wieder aufgegriffen. Wem gehört das Saatgut? Darf es Patente auf Leben geben (unsere Position ist leicht zu erraten…)? Und, immer wieder gerne: Sind Bio-Lebensmittel teuer oder sind sie in Wahrheit preis-wert und die konventionellen viel zu günstig?
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Wer sagt denn, Männer hätten keinen Geschmack? Unsere Ökoland-Salami finden sie besonders köstlich. Schließlich wird die nach echter Handwerkskunst ohne ein Gramm Nitritpökelsalz hergestellt und sorgfältig luftgetrocknet. Das sorgt fürs feine Aroma und den guten Geschmack. Da sagt auch Frau nicht nein. So muss das sein!
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Ökoland. Das Leben kann so lecker sein.
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ZU B E R EIT U N G Kartoffeln schälen und in kochendem Salzwasser weichkochen. Von den Gurken nur jeden zweiten Streifen abschälen, Gurken in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Zwiebeln schälen, in Streifen schneiden und in einem Topf in schäumender Butter glasig dünsten. Senfsaat, Koriander, Kümmel und Piment unterrühren, Lorbeer zugeben. Mit Zucker bestreuen, mit Mehl bestäuben und schmoren, bis sich der ButterMehl-Ansatz hellbraun färbt. Brühe und Essig unter Rühren zugießen. Gurken zugeben und unter Rühren in 8–10 Minuten offen schmoren. Kräuter hacken und unterrühren. Gurkenragout nochmals aufkochen, Senf einrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Kartoffeln abgießen und zum Gurkenragout servieren.
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Bioboom
KOCHEN
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© Fotostudio Kramp & Gölling/Brandstätter Verlag. Rezept aus: 30 Minuten Gemüseküche
F Ü R V IE R P E R S O N E N 800 g Kartoffeln Salz 700 g Gurken (Mini-Salatgurken oder Schmorgurken) 2 Zwiebeln 80 g Butter 1 TL Senfsaat 1 TL Koriandersaat 1 TL Kümmel 5 Pimentkörner 2 Lorbeerblätter 1 EL Zucker 20 g Mehl 400 ml Gemüsebrühe 1 EL Weißweinessig oder Kräuteressig 1 Bund glatte Petersilie 1 Bund Dill 1 EL scharfer Senf schwarzer Pfeffer aus der Mühle
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Mehr Gemuse Und zwaR schnell Wer Gemüse nicht nur gerne isst, sondern auch fürs Kochen zuständig ist, weiß: Es ist nicht unbedingt ein Fast Food. Putzen, schälen, schnippeln, oft auch garen – das kann sich ziehen. Und auch die bunte Gemüsevielfalt inklusive neuer ›alter Sorten‹, darunter Mangold, Pastinaken und Co. sieht toll aus. Aber was machen wir dann eigentlich aus einer Pastinake, dem verlockenden rotstieligen Mangoldbüschel oder einer Schmorgurke? Lösungen verspricht die ›30 Minuten Gemüseküche‹: Der handliche, doch umfassende Gemüseratgeber stellt die Stars der grünen Küche von Aubergine bis Zucchini vor und zwar in Rezepten, die in einer halben Stunde auf dem Tisch stehen. Die Rezepte sind klassisch vegetarische Gerichte aus Deutschland und Österreich, Italien, der Türke und den USA. Beim Rezept ist vermerkt, wann
das jeweilige Gemüse Saison hat. Sympathisch: Die Autoren empfehlen ausdrücklich, auf saisonales Bio-Gemüse zu setzen. Die ›30 Minuten Gemüseküche‹ ist sowohl für Grünzeug-Einsteiger, als auch für erfahrene Gemüseköche, die auf der Suche nach fixer Inspiration sind, bestens geeignet.
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Den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Bananen mit dem Zitronensaft in eine Schüssel geben und mit einer Gabel zu Mus zerdrücken. Die Walnüsse grob hacken. Die Haferflocken, die Quinoa, die Cranberrys, den Sesam, die Walnüsse und den Honig unter das Mus rühren. [Tipp] Zutaten für Riegel immer sehr klein schneiden oder zerbröseln, damit die Riegel gut zusammenhalten.
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Mit einem Esslöffel acht Häufchen mit etwas Abstand voneinander auf das Blech setzen. Die Häufchen anschließend zu länglichen Riegeln formen und flach drücken. Die Riegel im Ofen (Mitte) in zirka 18–22 Minuten goldgelb backen. Nach dem Abkühlen bis zum Verzehr im Kühlschrank aufbewahren.
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Wir sind eine familiengeführte Bio-Manufaktur im Weserbergland. Liebevoll und handwerklich stellen wir unsere Bio-Würzöle aus wertvollen kaltgepressten Speiseölen, Kräutern und edlen Gewürzen her. Erhältlich in ausgewählten Bio-Läden oder direkt bei uns.
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SelbsTgemacHtes fuR to go Ob kleiner Hunger oder großer Appetit, kurze Auszeit oder langer Arbeitstag: Riegel, Schnitten und Co. gehören mittlerweile zum festen täglichen Futterprogramm. Die Auswahl im Bio-Markt ist riesig, aber – kann man das nicht auch selber machen? Man kann: ›Müsliriegel & Fruchtschnitten‹ der Münchner Food-Bloggerin Nileen Marie Schaldach (www.schaetzeausmeinerkueche. de) macht den Einstieg leicht, neben den Riegeln und Schnitten gibt‘s übrigens auch Cookies, Bällchen und Bites. Das Spektrum reicht vom ›Gesunden‹ mit Vollkorngetreide, wie zum Beispiel Amaranth Bars, über ›Superfood-Riegel‹ bis zu süßen Leckereien wie Erdnuss-Salzkaramell-Riegeln. Auch klassische Fruchtschnitten, gepresst zwischen Oblaten, lassen sich nach den Rezepten selber zaubern. Mit ›TomatenKäse-Pinienkern-Rauten‹ und ›Oliven-Parmesan-Crackern‹ sind sogar zwei herzhafte Rezepte dabei. Die Rezepte sind einfach, die Anleitungen plausibel. Die in den Rezepten verwendeten Zutaten sind nicht preiswert das sind fertig gekaufte Fruchtschnitten und
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Riegel allerdings auch nicht. Eier und Milchprodukte sind uns in den Rezepten nicht begegnet, wohl aber Butter, Honig, Vollmilchkuvertüre etc. Für Veganer dürfte es aber kein Problem sein, diese Zutaten durch pflanzliche Alternativen zu ersetzen. Wer also zumindest hin und wieder Zeit und Lust hat, Leckeres für zwischendurch selbst zu machen, der findet in dem handlichen Buch eine überschaubare und praktische Sammlung von Rezepten, um in die Welt der Bällchen, Cookies, Riegel und Schnitten aus der eigenen Küche einzutauchen.
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Gut essen
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[+] Was wir heute als süddeutsche Spezialität genießen entstand einst, heute möchte man sagen: glücklicherweise, aus der Not heraus. In schlechten Jahren mussten Bauern ihren Dinkel manchmal unreif ernten, um wenigstens einen Teil der Ernte zu retten. Die noch grünen Körner wurden dann über dem Feuer nachgetrocknet und bekamen dadurch ein feines Raucharoma. In den 80er Jahren wurde die fast vergessene Getreide-Spezialität von der Öko-Bewegung wiederentdeckt. Heute gibt es Grünkern zum Beispiel aus der Spielberger Mühle. Die herzhaften vollwertigen Körner schmecken bestens als vollwertige Beilage, in der klassischen Grünkernsuppe oder als Grundlage für Bratlinge und Burger. Die feinen Körner stecken bei Spielberger – umweltschonend und ebenfalls bio-traditionell – in der Papiertüte. Und weil nicht jeder eine Getreidemühle parat hat, gibt es den Dinkel aus der Spielberger Mühle auch bereits fix und fertig geschrotet.
halb& halb
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n Rund u
[+] Der klassische Kartoffelknödel halb und halb gehört zu den Gerichten, die extrem lecker aber leider ziemlich aufwändig zuzubereiten sind. Deshalb sind wir, bei aller grundsätzlicher Skepsis gegenüber zuviel Convenience, doch froh, dass sie dank Natural Cool auch bei knappen Zeitfenstern fürs Kochen öfter mal auf den Tisch kommen können. Dabei geht der DemeterHersteller ganz ähnlich vor wie die schwäbische Hausfrau: Die frischen Kartoffeln werden gerieben, die Hälfte davon vorgekocht, dann wird das Ganze zum Knödelteig geknetet und geformt. Wir müssen dann zuhause nur noch die gefrorenen Knödel ins kochende Wasser werfen, ziehen lassen und es uns schmecken lassen. w natural-cool.de
w spielberger-muehle.de
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GUT ESSEN
[+] Manchmal wollen wir einfach kein Wasser trinken, keinen Kräutertee und keine Saftschorle. Nein, es soll auch kein Bier sein. Aber wir wollen etwas richtig Leckeres, mit Geschmack. Nicht zu süß, wir sind schließlich keine Kinder mehr. Etwas klassisches Flair wäre auch nicht schlecht. Wie wäre es mit einem Bitter Lemon? Ideal, zumal, wenn es aus der Naturkostsafterei Voelkel kommt. Die spritzige, angenehm un-süße Komposition aus duftiger Limette, Grapefruit und Zitrone, mit hauchfeiner Bitternote, abgerundet mit Traubensüße lädt ein zu spätsommerlichen Genussmomenten. Pur oder als Grundlage für Drinks und Cocktails! w voelkeljuice.de
[+] Aromatische Äpfel, intensive Johannisbeere, charaktervoller Buchweizen: Der leckere Riegel von Lubs hat nicht nur norddeutsches kulinarisches Flair, er ist tatsächlich das Ergebnis einer regionalen Kooperation unter Nordlichtern: Die biologisch-dynamisch angebauten Äpfel wachsen nämlich im Alten Land und werden vom Bio-Obsthof Augustin bezogen. So haben sie es nicht weit bis nach Lübeck, wo die Bio-Macher von Lubs mit ihrer beeindruckenden 35-jährigen Erfahrung feine Riegel, Schnitten und Confiserie herstellen. w lubs.de
aromatisch
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Gut essen
clean eating
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fl Weizen
[+] Über diesen veganen Bio-Fleischersatz freuen sich Clean Eating-Fans: Im Seitan Veggie Hack von Bertyn stecken nämlich keinerlei Verdickungsmittel, Hefeextrakt oder sonstiger Krams. Es überzeugt mit reichlich pflanzlichem Eiweiß, besonderem Biss und angenehmer Struktur. In der Küche bewährt es sich als genauso vielseitig wie tierisches Hack und wird zu Bällchen, Burgern, Füllungen oder einer herzhaften veganen Bolognese verarbeitet. Seitan ist ein traditionelles Lebensmittel, das von japanischen Zen-Mönchen erfunden worden sein soll. Mit der Makrobiotik wurde es im 20. Jahrhundert auch in Europa populär. Weil es wirklich ganz schön fleischig anmutet, lassen sich mit Seitan auch Menschen an die Pflanzenküche heranführen, die vielleicht noch ein bisschen skeptisch sind. w bertyn.eu
trend
ente
e Mom Golden
[+] Irgendwann kommt er, der Herbst. Und mit ihm die ersten nasskalten Tage, das erste Frösteln – eine duftende Tasse Tee ist dann genau das Richtige. Zum Beispiel ›Goldene Kurkuma‹ von den britischen Kräuterexperten Pukka. Die goldgelb leuchtende, elegante Mischung vereint Bio-Kurkumawurzel mit Zitronenfrische, aromatischem Kardamom und feinem BioGrüntee. Kurkuma wird seit Jahrtausenden als Gewürz, zum Beispiel in zahllosen Curries, eingesetzt. Seine intensive, charakteristische gelbe Farbe verdankt der Tee den aus über zweihundert phytochemischen Komponenten bestehenden Kurkuminoiden. Übrigens: Als Wohlfühl-Pflanze ist Kurkuma derzeit unter bewusst lebenden Menschen außerordentlich angesagt. w pukkaherbs.de
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GUT ESSEN
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Gut leben
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K O N S E Q U E N T
Sonett hilft Kindern in Not. 10 Cent pro Flasche der Kinderschaumseife Calendula für die Notfallpädagogik der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. Notfallpädagogik ist pädagogische Akuthilfe für Kinder und Jugendliche auf der Flucht sowie in Kriegs- und Katastrophengebieten. Sie dient der psychosozialen Stabilisierung von betroffenen Kindern, die darin unterstützt werden ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. | www.sonett.eu Sonett – so gut.
[+] Vor zehn Jahren starteten zwei Kölner Jungs damit, die Modewelt zu revolutionieren. Angetrieben von ihrer Leidenschaft für schönes Design und geschockt von den Missständen der Textilindustrie, wollen sie dem großen Rest der Modebranche zeigen, dass es auch anders geht: Keine Lohnsklaverei, kein Chemiewahnsinn, keine billige Massenware. Stattdessen: Mode, die fair, bio und schön ist. Heue zählt Armedangels zu den größten Eco & Fair Fashion Labels in Europa. Auch die aktuelle Herbst/Winter-Kollektion macht wieder richtig Spaß: Unter dem Motto ›East meets West‹ werden Denim und Workwear mit asiatischen Schnitten und Stoffen kombiniert. Aktuell und zugleich
zeitlos feiert sie so multikulturelle Einflüsse und die Integration der Kulturen. w armedangels.de
[+] Gärtnern, werkeln, putzen, zupacken: Die empfindliche Haut der Hände macht ganz schön was mit. Deshalb verdienen sie genauso liebevolle und sorgfältige Pflege, wie das Gesicht – zumal sie genauso ›auf dem Präsentierteller‹ sind. Gönnen wir den Händen nach jedem Waschen eine kleine Auszeit: Zum Beispiel mit der reichhaltigen Aufbaupflege-Handcreme von Cattier: Der französische Naturkosmetikspezialist setzt auf weiße Heilerde und BioPflanzen wie Meisterwurz und Shea. Die reichhaltige Formel regeneriert, pflegt und beruhigt. So ist selbst trockene Haut optimal vor Austrocknung, schädlichen Umwelteinflüssen und Kälte gewappnet. w cattier-paris.de
[+] Der üppige, sanfte Schaum und der zarte, blumig-fruchtige Duft sorgen dafür, dass die Haarwäsche zum sinnlichen Erlebnis wird. Nach der Wäsche schimmert das Haar duftig und seidig, die Kopfhaut ist entspannt und das Styling ein Vergnügen. Die ›Zauberfrucht‹ im gleichnamigen Ayluna Shampoo ist der Granatapfel, eine Lieblingsfrucht des Orients. Das ist kein Zufall: Die junge Marke Ayluna verbindet orientalische Schönheits- und Pflegetradition mit moderner Naturkosmetik. Alle Produkte setzen auf Bio, sind vegan und halal. Deshalb kann man sich darauf verlassen, dass Silikone, Paraffine, synthetische Farb- und Duftstoffe oder auch Alkohol außen vor bleiben. w ayluna.de
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Urlaubsregion Wendland.Elbe r und
Kultu Natur,
[+] Auf der Suche nach einem Urlaubsziel, das nahe liegt? Das jede Menge Schönes, aber (noch) nicht jede Menge Touristen zu bieten hat? Da empfiehlt sich die Urlaubsregion Wendland.Elbe. Hier, im östlichen Zipfel von Niedersachsen, eingerahmt von Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, wird Naturschutz großgeschrieben. Die niedersächsische Elbtalaue ist Teil des länderübergreifenden UNESCO Biosphärenreservats ›Flusslandschaft Elbe‹. In den weiten Elbauen, auf der violett-blühenden Nemitzer Heide, der mystischen Göhrde oder im Naturpark Elbhöhen-Wendland kann man Artenviel-
zt ich jet s e i S n n Sicher rengutschei a im Ihren W 1.000 EUR er ob s zu von bi itraum Okt uf Ka sze Aktion ember beim ov st und N s Hüsler Ne eine altes. h n i t t Be
eit
altigk h h c a N Tipp
falt unmittelbar begegnen. Auch kulturell hat die Region einiges zu bieten. Zahlreiche Künstler laden ein, ihnen in ihren Werkstätten über die Schulter zu schauen oder bei einem Workshop selbst Hand anzulegen. Einmalig in Deutschland und typisch für das Wendland sind die gut erhaltenen, sagenumwobenen Rundlingsdörfer. Die Geschichte des Wendlands lässt sich übrigens auch in den 13 Museen der Urlaubsregion erleben. Überall ist spürbar: Hier denken die Leute anders. Regionalität und die nachhaltige Herstellung von Produkten bestimmen das Handeln, Ressourcen werden sorgsam erhalten. Das gut
ausgebaute Rad- und Wanderwegenetz der Urlaubsregion Wendland.Elbe lädt zum aktiven Entdecken im eigenen Tempo ein. Oder vielleicht doch lieber die Natur entlang der zahlreichen Reitwege vom Rücken eines Pferdes aus erleben? Und nicht zuletzt kommen natürlich auch Wasser-Fans auf ihre Kosten: Sie gehen auf Elbe oder Jeetzel mit dem Kanu auf Entdeckungsreise. w wendland-elbe.de
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Körnerfressers Liebling
BIO UND MÜSLI: ZWEI, DIE ZUSAMMENGEHÖREN
Willkommen in der Weltküche.
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er Auf ieg des Müslis zum lifestyligen Klassiker vollzog sich parallel mit dem der Naturko bewegung. Dabei wurde das flockige Früh ück fast so etwas wie ein Synonym für Bio. Zeit für eine Hommage. Die Ursprünge des Müslis, wie wir es kennen, liegen gleich hinter der Landesgrenze. Im Schweizer Alpenland entwickelte der Arzt Maximilian Oskar Bircher-Benner um das Jahr 1900 das Rezept für eine ›Apfeldiätspeise‹, die er seinen Patienten als Teil einer vollwertigen Ernährung zum Abendessen empfahl. Das klassische Birchermüsli, wegen seiner guten Bekömmlichkeit geschätzt, bestand aus Haferflocken, Äpfeln, Nüssen, Zitronensaft und gezuckerter Kondensmilch. Übrigens: Den schweizerischen Ursprüngen verdankt das Müsli auch seinen Namen. Das deutsche ›Mus‹ wird im Schweizerdeutschen ›Mues‹ genannt, daraus wird in in der Verkleinerungsform das ›Muesli‹ beziehungsweise Müsli.
Aus der Nische ins Rampenlicht
Spitznamen ›Müslis‹ ein. Die Naturkostbranche nahm es mit Humor: Die erste Naturkostfachmesse im Jahr 1983 öffnete unter dem Namen ›Müsli‹ beziehungsweise ›Körnerkongress‹ ihre Pforten.
Wir sind die Bio-Lebensmittelhandwerker von Sanchon. Wir machen Essen mit Liebe, Sachverstand und viel Handarbeit. Bei uns trifft deutsches Gemüse auf indisches Curry. Genauso arbeiten wir zusammen, offen für die bunte Vielfalt der Welt. Das „mit“ ist uns wichtig: Mit guten Zutaten, mit Geschmack und mit Sorgfalt.
Flocke und flüssig __ Zurück an den Frühstückstisch: Was ein echtes Müsli ausmacht, sind Getreideflocken als Grundlage jeder Mischung. Weizen, Dinkel, Hafer, Roggen, Gerste oder die jüngst wiederentdeckten Urgetreidesorten wie Emmer, Kamut oder Einkorn werden zu Flocken gequetscht. Dazu gesellen sich je nach Rezeptur getrocknete Früchte, Nüsse und Saaten. Die Kondensmilch, damals übrigens verwendet, weil Frischmilch rar und schnell verderblich war, ist natürlich Schnee von gestern. Am liebsten verspeisen die Deutschen ihr Müsli heute mit klassischer Kuhmilch, gefolgt von Joghurt und pflanzlichen Milchalternativen.
Kerngesund
__ Seinen Siegeszug in Deutschland tritt das Müsli mit dem Aufkommen der ersten Naturkostläden in den achtziger Jahren an. Zu dieser Zeit ist die Getreidespeise klare Domäne der ›körnerfressenden‹ Öko-Pioniere, die die vollwertigen Flocken und Schrote zum Frühstück im Rahmen der Vollwerternährung propagierten. Im Volksmund trug ihnen den
__ Wie gesund ein Müsli ist, hängt immer von der Zubereitung und der Verfeinerung ab. Fest steht jedoch: Die reinen Getreideflocken enthalten reichlich Kohlenhydrate, die den Körper schnell mit Energie versorgen, und sättigende Ballaststoffe, die die Darmgesundheit fördern. Im Getreide stecken außerdem wichtige Vitamine, Mineralstoffe und
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Übrigens: Don Quixotes Knappe Sancho Pansa und sein Esel sind unsere Lieblingshelden. Nach ihrem Vorbild verteidigen wir die Ehre wahrer Tafelfreuden.
So isst die Welt.
KÖRNERFRESSERS LIEBLING
Zucker ver eckt sich hinter vielen Decknamen: Dextrose, Fruktose, Glucose, Saccharose, Maltodextrin, Invertzuckersirup, Karamellsirup, Glukosesirup, Honig oder Ger enmalzextrakt.
Spurenelemente. Auch weitere unverarbeitete Grundzutaten wie Nüsse und Saaten können mit Nährstoffen punkten.
Zuviel Zucker? __ Je mehr Crispy, Crunchy und Schoko im Spiel sind, desto mehr Zucker und Fett verstecken sich in den Zutaten. Da kann manch ein Müsli aus dem konventionellen Handel auch schon mal zu einem Viertel aus Zucker bestehen. So stellte das Verbrauchermagazin ÖkoTest 2015 fest, dass in 16 von 20 Schoko-Müslis mehr als 18 Prozent Zuckeranteil steckten. Wer überschüssigen Zucker meiden will, sollte in der Zutatenliste genau nachlesen, denn Zucker versteckt sich hinter vielen Decknamen: Dextrose, Fruktose, Glucose, Saccharose, Maltodextrin, Invertzuckersirup, Karamellsirup, Glukosesirup, Honig oder Gerstenmalzextrakt. Anz_bioboom_06-2017_Layout 1 28.06.17 14:22 Seite 1
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Vollkorngetreide: Die Mutter aller Müslis
Unerwünschte Begleiter __ Doch Zucker ist nicht die einzige Zutat, auf die Müsli-Fans achten sollten. Umstritten ist auch konventionelles Palmöl, das in vielen Müslis verwendet wird. Palmöl geriet in Verruf, da es häufig in Monokulturen auf Plantagen angebaut wird, für die Urwald gerodet wurde. In einigen konventionellen Müslis waren außerdem erhöhte Mengen an Mineralöl aus gesättigten Kohlenwasserstoffen (MOSH) enthalten, das laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung zu Schädigungen der Leber und der Lymphknoten führen kann. MOSH kann über Schmieröle, die bei der maschinellen Produktion eingesetzt werden, oder aus den Papier- und Plastikverpackungen an die Lebensmittel gelangen. Daneben fanden sich in den konventionellen Müslis Pestizide und Wachstumsregulatoren. In acht Mischungen wurden sogar Spuren von Glyphosat nachgewiesen, das als möglicherweise krebserregend gilt.
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KÖRNERFRESSERS LIEBLING
Bio ist besser __ Die Bio-Produkte schnitten im Öko-Test besser ab. Eigentlich logisch: Da beim Anbau der Rohstoffe keine chemisch-synthetischen Pestizide, Kunstdünger und Gentechnik zum Einsatz kommen, enthält das gewonnene Getreide weniger nachweisbare Rückstände. Auch der Zuckeranteil in Bio-Müslis ist geringer. Das hängt damit zusammen, dass viele Hersteller den kostengünstigen raffinierten Industriezucker durch natürliche Süßungsmittel wie Honig, Apfeldicksaft oder Datteln ersetzen. Und wenn doch einmal Palmöl zum Einsatz kommt, dann stammt es von Bio-Plantagen, die nachhaltig bewirtschaftet werden.
Erfolgsgeschichte __ Müsli ist ein Symbol und eine Erfolgsgeschichte zugleich. Das spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen wider. Die Umsätze mit Müsli stiegen 2016 im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Achtel, ein im Vergleich zu anderen Produktgruppen überdurchschnittliches Wachstum. Das liegt nicht zuletzt an der stetig wachsenden Vielfalt immer neuer Kreationen.
Hilde, Müsli-Mischerin in der Spielberger Mühle Simon, Genießer
Mode-Müslis __ So passt sich das wachsende Angebot zum Beispiel den Jahreszeiten an. Ein heißer Tipp gerade in den Wintermonaten sind warme Getreidebreie, die mit heißer Milch, Pflanzenmilch oder Wasser zubereitet werden. Die neue, alte Produktsparte, eine Reminiszenz sowohl an Bircher-Benners ›Mues‹ als auch das britische ›Porridge‹, hat sich in den letzten Saisons einen festen Platz im Müsli-Regal erobert. Die meisten Neu-Kreationen folgen allerdings ganz aktuellen Ernährungstrends. Proteinoder Low-Carb-Müslis, die besonders viel pflanzliche Eiweiße und dafür weniger Kohlenhydrate enthalten, finden genauso ihre Fans wie ayurvedische oder basische Rezepturen. Auch Menschen mit Unverträglichkeiten müssen dank exotischer Getreidealternativen wie Quinoa oder Amaranth nicht auf den Frühstücksklassiker verzichten. Apropos Exotik: Natürlich haben auch Superfoods längst ihren Weg ins Müsli-Regal gefunden. Ob Goji-, Aronia- und Acerola-Beeren, Chiasamen oder Maca, fast alle Hersteller haben die angesagten Gesundmacher in ihre Rezepte eingebaut. Die Müsli-Vielfalt im Bio-Markt beweist: Trend und Tradition, Qualität und Vielfalt lassen sich bestens verbinden. Das Müsli geht mit der Zeit, ohne seine körnigen Ursprünge zu vergessen – ein Anspruch, dem auch die Bio-Branche sich stellt. r Isabel Werthmann
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Sinn und Sinnlichkeit. Sinn trifft auf Sinnlichkeit, wenn unsere Müsli-Mischerin die Kräfte der Natur zu sieben köstlichen Müslis kombiniert. Und damit einen Genießer glücklich macht, der sich über den guten Geschmack und die hochwertigen Mischungen freut. Mehr über die Menschen in unserer Wertschätzungskette lesen Sie auf spielberger.de In 7
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Es ist die Angst jedes Bio-Bauern: Chemische Unkrautvernichtungsmittel werden vom Nachbarfeld herübergeweht und vergiften seine sorgsam herangezogene Bio-Ernte. Wie die aktuelle Aufregung unter US-amerikanischen Sojabauern zeigt, gibt es das Problem sogar unter konventionell wirtschaftenden Nachbarn. Dann nämlich, wenn die genmanipulierte Resistenz der eigenen Sojapflanzen nicht zum Spritzmittel des Nachbarn passt. Wie das? Der US-amerikanische Saatgut-Gigant Monsanto verkauft seit zwei Jahren eine Sojasorte MON 87708. Mittels Gentechnik wurde sie gegen das Herbizid Dicamba resistent gemacht. Spritzt ein Landwirt, der diese Sojabohne anbaut,
seine Felder mit Dicamba, verkümmert das Unkraut und die Sojapflanzen können gedeihen. Hat sein Nachbar jedoch eine andere Sojasorte gepflanzt, und der Wind verteilt das leicht flüchtige Dicamba auch auf dessen Feld, nehmen die Sojasämlinge dort Schaden. Inzwischen sind in manchen US-Bundesstaaten mehr als die Hälfte der Bauern auf Dicamba-resistente Soja umgestiegen, weil das Unkraut auf den Feldern gegen das gängige Spritzmittel Glyphosat resistent geworden ist. Die Folge: Schäden an Sojapflanzen in einem bisher nicht gekannten Ausmaß. In den Bundesstaaten Arkansas, Tennessee, Mississippi und Missouri soll eine Ackerfläche von insgesamt 800.000 Hektar betroffen
sein, wie der US-Sender National Public Radio berichtete. Es wird mit Einnahmeverlusten im zweistelligen Millionenbereich (US-Dollar) gerechnet. Arkansas und Missouri verboten den Einsatz von Dicamba daraufhin vorübergehend. Ein Monsanto-Vertreter sagte in einem Interview, die Landwirte müssten noch lernen, mit dem Produkt umzugehen. Für einen US-Bauern ist es auf jeden Fall zu spät: Er wurde bei einem Nachbarstreit um Spritzmittelschäden an Sojabohnen erschossen. < r Vera Fischer | Informationsdienst Gentechnik
w keine-gentechnik.de
FARBE FÜR BILDUNG, KULTUR UND ÖKOLOGIE > Die sevengardens-Färbergärten sind zunächst einmal genau das, was der Name sagt: Gärten, in denen Pflanzen wachsen, aus denen traditionelle Farben für Textilien, zum Malen usw. hergestellt werden können. Initiiert wurde die ersten Färbergärten in Nordrhein-Westfalen und Südafrika 1996 vom Künstler Peter Reichenbach. Wer sich mit dem Projekt beschäftigt, sei es in einem der Färbergärten oder auf der Website, entdeckt schnell eine enorme Vielschichtigkeit: Hier wird traditionelles botanisches
und handwerkliches Wissen wiederentdeckt. Sie sind aber auch ein Kunstprojekt, in dem sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene in zahlreichen Workshops ausprobieren können. Biologische Vielfalt, Permakultur und ökologische Prinzipien wie Boden- und Klimaschutz werden hier handfest gemacht. In ihrem wirtschaftlichen Aspekt stehen die Färbergärten für einfache Technik, die Unabhängigkeit von industriellen Prozessen ermöglicht und damit Möglichkeiten für Menschen in wirtschaftlich weniger ent-
Bioboom
MELDUNGEN
wickelten Regionen der Welt eröffnet. Kurz: Die sevengardens-Färbergärten sind ein Netzwerkprojekt, das so vielfältig und bunt ist wie die Pflanzen und ihre Farben. Es funktioniert, weil sich innerhalb des stetig wachsenden Netzwerkes jeder beteiligen kann. Sevengardens wurde von der Weltkulturorganisation UNESCO als offizielle Maßnahme der UN-Dekade ›Bildung für nachhaltige Entwicklung‹ ausgewählt. < w sevengardens.eu
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MENSCHEN, ZAHLEN, THEMEN
SIEGEL DRAUF, NATURKOSMETIK DRIN > Zehn Jahre fleißige Verbandsarbeit auf internationaler Ebene, über 60 Mitglieder aus 20 Ländern, 5.000 zertifizierte Produkte: Seit zehn Jahren tritt NaTrue für eine strenge offizielle Definition für natürliche und biologische Kosmetik auf internationaler Ebene ein. Bei aller Freude gibt es für die Geburtstagskinder viel zu tun, denn nach wie vor existiert keine EU-Regelung für die Definition von Natur- und Bio-Kosmetik. Seit mehreren Jahren in Arbeit ist dagegen
eine ISO-Richtlinie (ISO 16128). Diese allerdings wird sowohl von NaTrue, als auch von COSMOS, einem weiteren anerkannten und in Deutschland weit verbreiteten Naturkosmetik-Siegel, nicht ohne Skepsis gesehen: Es sei zu befürchten, so NaTrue auf der Website des Verbandes, dass die ISO-Richtlinie zu mehr Verwirrung und weniger Klarheit beim Verbraucher führe. Auch der ursprünglich sogar in die Arbeit miteinbezogene Verband COSMOS beklagte bereits vor
einem Jahr, dass die Kriterien inkonsistent und intransparent seien und damit nicht geeignet, das Vertrauen der Konsumenten zu gewinnen. Also bleibt es für Fans echter Naturkosmetik erst mal dabei: Augen auf, Etiketten lesen und auf eines der etablierten Naturkosmetik-Siegel setzen. < w natrue.org | w cosmos-standard.org
IMPRESSUM
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Bioboom Heft 76 Herbst 2017 bioboom.de
WA S S I E S AG E N
HERAUSGEBER
LESERBRIEFE
Harting+Tovar GmbH Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover bio@bioboom.de T 0511.16 15 920 · F 0511.16 15 925 REDAKTION
Jeanine Tovar (V.I.S.D.P.) + Detlef Harting REDAKTIONSANSCHRIFT
Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover MITARBEIT
Vera Fischer, Jörg Oberwittler, Annette Sabersky, Isabel Werthmann VERTRIEB/LOGISTIK/ANZEIGEN
Andre Loheide BILDER Dreamstime
zum Thema Wald oder auch zu den Machenschaften der Patentämter und den Konzernen, die dort möglichst viel ihr eigen nennen wollen, sind kaum in den Medien in denen solche Dinge neben der großen Weltpolitik und dem Verkehrsfunk nicht wichtig erscheinen… Bioboom erweitert den Blick der Kunden auf Lebensmittel und ihre Umwelt und das ist lesensO. ONCKEN per E-Mail wert. Danke.
ZU: VERKANNTE NUTZTIERE BIOBOOM SOMMER 2017
Weniger Insekten im Garten Noch vor zwanzig Jahren habe ich in unserem Garten deutlich mehr Honigbienen, Wespen, Hummeln etc. beobachtet. Auch Schmetterlinge werden weniger. Leider finden viele Menschen Insekten eklig und interessieren sich deshalb nicht dafür. Vielen Dank dafür, dass Sie dieses wichtige Thema ansprechen. A . HARTMANN per E-Mail
ZU: BIOBOOM MAGAZIN
Entdeckung im Bio-Laden
GESTALTUNG+BILDREDAKTION Torsten Jäckel ERSCHEINUNGSWEISE
Zum ersten Mal habe ich ›Bioboom‹ im Bio-Laden entdeckt, mitgenommen und gelesen. Es ist wirklich eine angenehme, interessante Zeitschrift! S. EBEL per E-Mail
ZU: ERWEITERT DEN BLICK
Bioboom erscheint 4 x jährlich
Erweitert den Blick
AUFLAGE 195.000
__ Ich bin für eine Umwelt- und eine Menschenrechtsorganisation aktiv. Bioboom ist mehr als Reklame für Bio-Artikel. Hinweise
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Bio-Supermärkten und Reformhäusern Keine Ausgabe verpassen? Bioboom im Jahresabo für 8 Euro (Inland) bequem per Post nach Hause/Einzelheft 2 Euro (Inland) FÜR NATURKOST- UND NATURWARENFACHGESCHÄFTE, REFORMHÄUSER UND BIO-MÄRKTE
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Sagen Sie was: Wir freuen uns über Ihre Kommentare und Anregungen, die wir gründlich und mit Interesse lesen, auch wenn wir sie leider nicht immer vollständig abdrucken können! Redaktion Bioboom, c/o Harting +Tovar GmbH, Vordere Schöneworth 17a, 30167 Hannover, bio@bioboom.de
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LESER
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Mit Herz und Augenmaß
rANNETTE SABERSKY
KOLUMNE
__Als ich vor über 20 Jahren das erste Mal in Frankfurt am Main eine BioMesse besuchte, war ich begeistert von der dort zusammengetragenen kulinarischen Öko-Vielfalt. All die Tees und Gewürze, Müslis, Brote, Getränke… Doch bei aller Achtung vor all dem Grünen war mir anschließend auch ein bisschen komisch im Kopf. Denn von manchen Ständen stieg der Duft von Räucherstäbchen auf, der Teile der Halle in einen sanften Nebel hüllte. Nach dem ersten Messe-Besuch blieb außerdem eine gewisse Ratlosigkeit. Denn auf die Frage an die Anbieter, ob Tee und Co. auch nachweislich besser seien, also möglichst ohne Schadstoffe und damit gesünder als konventionelles Essen, erhielt ich immer dieselbe Antwort: Alles sei ›rückstandskontrolliert‹ und damit bestens.
ren Richtlinien der Öko-Verbände und zum Beispiel auch das Öko-Lebensmittel-Monitoring Baden-Württemberg unter Aufsicht des Chemischen Veterinärund Untersuchungsamts Stuttgart, das die Qualität des Bio-Essens Jahr für Jahr prüft. Dazu kommen Tests von Verbraucher-Magazinen und -Blogs, die ebenfalls kritische Blicke auf die Qualität der angebotenen Bio-Produkte werfen. Das alles hat dazu geführt, dass wir uns Bio-Gemüse und Öko-Wein mit Lust und Laune schmecken lassen können. Okay. Und selbst wenn – selten mal – das eine oder andere Bio-Produkt aus der Reihe schießt, die Beanstandungsquote in Sachen Pestizide und Co. liegt bei Bio – anders als bei konventionellen Produkten! – nahe Null.
__Das ist heute anders. Auf Bio-Messen ist die Luft rein, die Räucherstäbchen bleiben aus. Und die Aussteller halten auf Anfrage die entsprechenden Analysen parat – Prüfberichte von anerkannten Laboren, die nicht nur über erfolgte Rückstandskontrollen aufklären, sondern auch über das Ergebnis! Heute gibt es nationale und EU-weite Bio-Vorschriften, die noch strenge-
__Heute müssen wir wohl eher aufpassen, dass sich nicht diejenigen durchsetzen, die wie die EU-Kommission eine Nulltoleranz für Pestizide fordern. Und nein, damit soll nicht der Spritzerei das Wort geredet werden. Es ist wichtig, dass Lebensmittel sauber, gut und fair hergestellt werden. Aber wenn sich der Salat vom Acker machen muss, weil er zu 100 Prozent clean sein soll, dann bedeutet dies in letzter Konsequenz auch: er wächst in einer Art Laborsituation,
Bioboom
KOLUMNE
ohne (Außen-)Luft und – ja, auch ohne Liebe oder Natur. Wachstumsklima und Nährstoffe werden dann hundertprozentig kontrolliert. Der Erzeuger nähert sich dem Salatkopf mit keimfreiem Kittel, Handschuhen und Schutzbrille. Das ist kein Witz, sondern schon in der Ausstellung ›food revolution 5.0‹ im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg zu sehen. Natürliche Lebensmittelerzeugung sieht anders aus. __Es geht wohl, wie so oft, um das rechte Maß. Wir brauchen keinen sterilen, cleanen Salatkopf, der unter null-Risiko-Sicherheits-Vorgaben erzeugt wird. Wir benötigen kluge Köpfe, die leckere hochwertige Bio-Lebensmittel in einem klar definierten Öko-Rahmen mit viel Herz und Augenmaß erzeugen: Essen zum Anfassen eben – vom Acker oder Beet. w bio–food–tester.de
Annette Sabersky ist Ernährungswissenschaftlerin und Journalistin. Und sie ist die Bio-Food-Testerin: Mit ihrem Blog nimmt sie wöchentlich Neues, Interessantes oder auch mal Fragwürdiges aus der Welt der Bio-Lebensmittel unter die Lupe.
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t VIDEO: schauen sie den kurzen video an. es ist eine einfache Amanprana Anleitung zur Ölziehen.
t VIDEO: Was ist Amanprana Omega-Öl?
Okinawa Omega Happy Perilla Special: ✔ Omega-3,-6,-7,-9 ✔ Reich an Vitamin A (46mg) und vitamin E (73mg) ✔ Spezialität von Amanprana mit 8 besonderen Ölen ✔ Mit Nachtkerzenöl (GammaLinolensäure)
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