biomed austria Fachzeitschrift Ausgabe 2/2016

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P.b.b., Vertr. Nr. GZ 02Z030418M; Verlagspostamt 1150 Wien biomed austria, Grimmgasse 31, 1150 Wien

biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen

2/2016

Verbandsbüro stellt sich vor

Abenteuer Erasmus

MTD im Wandel

Holz und Hygiene

Abbott-Preis 2016

© fotolia

biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Nr. 2/2016; ISSN 1997-5503; VP: € 15,–

Jahrestagung 2016

www.biomed-austria.at


Abstractthemen DGKL ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪ ▪

Endocrinology Hematology & Hemostasis Immunology, Autoimmunity, Allergy Inflammation Infectious Diseases Cardiovascular Disease Neurodegeneration, Ageing, Dementia Proteomics, Mass Spectrometry Metabolomics and Lipidomics Moleculare Diagnostics Epigenetics Oncology and liquid profiling New Methods and Parameters POCT Therapeutic Drug Monitoring – Toxicology Diagnostics of non-blood based Specimens (Urine, CSF, others)

quality

microbiology

developement cell

experimental

TDM

DGKL

screening sample

immunology virology

healthcare

research

technology

metabolism

sample quality management medical

publication

communication

Abstractthemen DVTA

Aus Qualitätssicherung und Labormanagement Entwicklungsprojekte aus der Laborpraxis Aus Wissenschaft und Forschung Aus Ausbildung in Theorie und Praxis

microscopy

RILIBÄK

diagnostics blood

GLP

assay

GLP biochemistry

education

genetics

liquid biopsy cell urine GLP

▪ Lab on the chip and microfluidics ▪ Laboratory Management and Quality Assurance ▪ Biobanking ▪ Biofinformatics and Systemdiagnostics ▪ Nachwuchsarbeit, Lehrkonzepte ▪ Foundation for Pathobiochemistry and Molecular Diagnostics ▪ Other Topics

▪ ▪ ▪ ▪

immunology

science

liquid profiling metabolism

POCT

patient care

research

analyses

human managementcalibration report scores RILIBÄK

blood urine

transparent

big data

strategy POCT screening

connecting

analyses monitoring

cell

laboratory

turn-around-time

human communication

liquid biopsy method technology

connecting

publication

biomarkerscience

MTA clinical chemistry therapy pre-analytics personalized medical monitoring diagnostics healthcare personalized

microscopy

antibody microbiology

patient care

DGKL

antibody

pre-analytics

biomarker cerebrospinal fluid education

biochemistry

genetics

virology

laboratory biobank TDM

clinical chemistry

liquid profiling

therapy biobank

pre-analytics

big data

DEUTSCHER KONGRESS DER LABORATORIUMSMEDIZIN


INHALT | EDITORIAL

INHALT

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

AKTUELLES & INTERNES Das Verbandsbüro stellt sich vor

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Leben in Liverpool

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WISSENSCHAFT & PRAXIS Mikrobiologische Untersuchungen zur antimikrobiellen Wirkung von Lärchenholz mit Fokus auf den Einsatz in hygienisch sensiblen Bereichen

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Pathos Delta versus Shandon Excelsior

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Fragen zum Literaturstudium

14

Gesundheitsberufe der gehobenen medizinisch-technischen Dienste im Wandel – Theoretisches Berufsbild trifft Praxis

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LEBEN & LESEN Lese-Tipps & CD-Tipp

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AKTUELLES & INTERNES Generalversammlung und Vorstandswahl von biomed austria

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Jahrestagung 2016 - Seitenblicke

23

Ein neues Regionalleitungsteam stellt sich vor

23

B

is jetzt hat das Wetter – bis auf wenige Tage – noch keine Sommerstimmung aufkommen lassen. Die warme Jahreszeit hat uns sozusagen die kalte Schulter ­gezeigt! Trotzdem werden sicherlich noch heiße Tage auf uns zukommen – zumindest im übertragenen Sinn, denn es könnte noch spannend in Richtung Registrierung werden. Wir werden sehen, was die nächste Zeit diesbezüglich an neuen Informationen und Entwicklungen bringt. Wir sind sehr wachsam und werden wie immer nichts unversucht lassen, damit die Interessen der Berufsangehörigen gewahrt werden. biomed austria ist gerade dabei, die Fortbildungsangebote für 2017 zu finalisieren, sodass dann pünktlich mit dem Herbstbeginn unser Fortbildungsprogrammheft versandfertig ist. Sie dürfen sich jetzt schon darauf freuen, denn es erwarten Sie wieder viele interessante Fortbildungsveranstaltungen, die zur Wissensvermittlung und -vertiefung beitragen sollen. Die Ferien stehen vor der Tür und ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine erholsame und entspannende Zeit. Genießen Sie die hoffentlich noch zahlreichen lauen Sommerabende und verbringen Sie Ihren wohlverdienten Urlaub so, wie Sie ihn sich wünschen! Sylvia Handler Vorsitzende

Impressum biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Nr. 3/2016 P.b.b., Vertr.Nr. GZ 02Z030418M Verlagspostamt 1150 Medieninhaber und Herausgeber: biomed austria - Österreichischer Berufsverband der Biomedizinischen AnalytikerInnen, Grimmgasse 31, 1150 Wien, ZVR-Zahl: 011243159, Tel. 01-817 88 270, Fax 01-817 88 27-27, E-Mail: office@biomed-austria.at, Web: www.biomed-austria.at Jahresabo (Inland), 3 Ausgaben: € 45

Redaktion: Stefanie Burger, MSc; Nicole Ferstl, MSc (Co-Chefredakteurin); Marianne Fliesser-Steiner, Michaela Hassler, Monika Knötig, Mag. Birgit Luxbacher, BSc (Co-Chefredakteurin); MMag. Dr. Ute Maurer

Die nächste Ausgabe unserer Fachzeitschrift erscheint Anfang Dezember

Bernhard Dürschmied, MSc; Nicole Ferstl, MSc; Andrea Freystetter, MSc; Mag. Martina Glechner, DI Manuela Graf, Marion Graf, BA; Sylvia Handler, MBA; Maria Höfner, BSc; Angelika Juhas, BA; Mag. Birgit Luxbacher, BSc; MMag. Dr. Ute Maurer, Reinhard Meixner, BSc, MA; Mag. Martina Westreicher Assoziierte Redakteurinnen: Margit Anglmayer, Prof. Helene Breitschopf, Alisa Coric, MSc Lektorat: Mag. Birgit Luxbacher, BSc Layout: typothese.at/Robert Scheifler Druck: Resch KEG, 1150 Wien

biomed austria 2/2016

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EIN BÜRO STELLT SICH VOR

Mit Herz & Hirn

Das Verbandsbüro stellt sich vor Es ist das „administrative Herz“ von biomed austria – das Verbandsbüro in der Grimmgasse 31 im 15. Wiener Gemeinde­ bezirk, wo seit der Übersiedlung im Jahr 2012 alle Fäden zusammenlaufen. Wer die Akteurinnen sind und vor welchen Aufgaben und Herausforderungen sie im Arbeitsalltag stehen, erfahren unsere LeserInnen auf den nächsten Seiten.

Geschäftsführerin Birgit Luxbacher bei der Beantwortung von Mitgliederanfragen

E

ine der wichtigsten Aufgaben bei uns im Büro ist sicherlich das Sammeln, Bündeln und die gezielte Weitergabe von Informationen“, so Geschäftsführerin Birgit Luxbacher, „denn bei der Fülle an E-Mails, Telefonaten und Schreiben, die jeden Tag hereinkommen, geht es vor allem darum, diese möglichst schnell an die richtige Stelle zur weiteren Bearbeitung zu bringen. In meinen Account gelangen überwiegend Fragen, die sich um die Themen Berufsrechte und -pflichten, Konflikte im Arbeitsumfeld und aktuelle berufspolitische Entwicklungen, wie beispielsweise die Registrierung der Gesundheitsberufe, drehen. Ich empfinde es als sehr lohnende Aufgabe, BerufskollegInnen in unterschiedlichen Situationen weiterhelfen zu können. Die zahlreichen Anfragen zeigen mir, dass wir als Berufsverband gebraucht werden und die Mitglieder uns vertrauen – das ist ein tolles Gefühl! Darüber hinaus lerne ich bei der Beantwortung spezieller Fragestellungen, die Biomedizinische Analytik aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. Das fordert mich oft heraus und ist gleichzeitig eine große Bereicherung für meine berufliche und persönliche Entwicklung.“ Büroleiterin Martina Glechner ist eine echte Allrounderin – ihr Hauptaufgabenbereich umfasst die Buchhaltung und die Organisation mehrtägiger Fortbildungen und Tagungen. Darüber hinaus ist sie für die Distribution aller relevanten Nachrichten verantwortlich, die in unserem 4

Office-Mailaccount landen. Sie kann mit ihrer Routine schnell einschätzen, bei welcher Büromitarbeiterin oder Funktionärin welche Informationen am besten aufgehoben sind. Als erfahrenstes Teammitglied hat sie außerdem schon viele lustige, ernste und denkwürdige Momente im aktiven Kontakt mit Mitgliedern und FunktionärInnen des Berufsverbands miterlebt. Wer schon einmal mit Martina Glechner in E-Mailkontakt war oder eine telefonische Auskunft von ihr erhalten hat weiß, dass für sie der Servicegedanke immer im Vordergrund steht. „Ich nehme mir gerne Zeit für die Anliegen unserer Mitglieder und helfe mit Rat und Tat weiter, wo ich kann“, so Martina Glechner. „Es ist für mich jeden Tag eine spannende Herausforderung, mit so vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt zu sein.“ Bei Angelika Juhas sind alle Anliegen, die sich um das Thema Fortbildung drehen, in besten Händen. Als zertifizierte Erwachsenenbildnerin plant und koordiniert sie die von biomed austria angebotenen Fortbildungen gemeinsam mit unseren Funktionärinnen in den Regionen und den ReferentInnen. „Meine täglichen Aufgaben sind wirklich sehr vielfältig“, so die Fortbildungsadministratorin. „Sie reichen von organisatorischen Routinetätigkeiten bis hin zu komplexen fachlich-methodischen Fragestellungen. Das macht meinen Job interessant, gleichzeitig aber auch unvorhersehbar und manchmal ziemlich stressig. Oft geht es beispielsweise um das exakte Einhalten von Deadlines, 2/2016 biomed austria


EIN BÜRO STELLT SICH VOR

Blick in den begrünten Innenhof

Büroleiterin Martina Glechner an ihrem Bildschirmarbeitsplatz

damit wir schon für das nächste Jahr gut planen können. Dabei bin ich vor allem auf die hohe Zuverlässigkeit und das Engagement unserer ehrenamtlich tätigen Funktionärinnen angewiesen. Seit der Zertifizierung unserer Fortbildungsabteilung nach ISO 9001:2008, wien-cert und Ö-Cert sind die Ansprüche an Nachvollziehbarkeit, Qualität und Kundenzufriedenheit sicherlich noch weiter gestiegen – und damit auch die Ansprüche an uns selbst.“ Marion Graf ist bei biomed austria für den komplexen Bereich der Mitgliederverwaltung zuständig. Sie hat unser Datenverwaltungstool VSOP fest im Griff und kennt vor allem seine Tücken. Manchmal fällt es gar nicht so leicht, einen kühlen Kopf zu bewahren, wenn Verknüpfungen in der Datenbank ihr Eigenleben zu entwickeln scheinen. „Jede Änderung, die an Datensätzen vorgenommen wird, muss sicher nachvollziehbar sein“, so Marion Graf, „denn sie kann Auswirkungen auf andere Bereiche der Datenbank haben – das muss immer mitbedacht werden. Oft braucht es einige Detektivarbeit, um auf den richtigen elektronischen Pfad und somit zu den richtigen Informationen zurückzufinden.“ Der Informationsfluss zwischen den einzelnen Arbeitsbereichen ist für die Effizienz des Bürobetriebs immens

wichtig, daher werden in regelmäßigen Abständen Teambesprechungen durchgeführt – so sind wir immer up to date und können im Bedarfsfall rasch reagieren, sollte einmal etwas nicht ganz rund laufen. Denn letztendlich geht es uns immer darum, für die Mitglieder von biomed austria, ihre Fragen und Anliegen mit Freude, Engagement und Kompetenz da zu sein! Ihr biomed austria-Büroteam ■

Birgit Luxbacher Geschäftsführerin

Martina Glechner Büroleiterin

Angelika Juhas Fortbildungs­ administratorin

Marion Graf Mitglieder­ administratorin

im Hintergrund links: Marion Graf beim Einpflegen von Daten; im Vordergrund rechts: Angelika Juhas bei der Planung des ­Fortbildungsprogramms 2017 biomed austria 2/2016

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AKTUELLES & INTERNES

Abenteuer Erasmus

Leben in Liverpool Auf der Suche nach einer Stelle für ein Auslandspraktikum hatte ich Liverpool anfangs gar nicht im Visier. Ich wusste nur, dass es nicht unbedingt London sein musste – vor allem aufgrund der berüchtigt hohen Mietpreise. Durch die „Which University“-Website stieß ich dann auf die Liverpool John Moores University, die mich auf Anhieb begeisterte. Meine Entscheidung, nach Liverpool zu gehen, habe ich im Laufe des gesamten Praktikums nicht ein einziges Mal bereut. Vor allem für Kulturliebhaber ist Liverpool ein Paradies. Ein weiterer Vorteil ist sicherlich seine günstige Lage: Innerhalb kürzester Zeit kann man beispielsweise nach Wales reisen, nach Schottland ist es auch nicht allzu weit und mit dem Zug ist man in etwa zwei Stunden in London – ideal für Wochenendausflüge, Theater- und Konzertbesuche und andere urbane Aktivitäten.

W

ährend meines Praktikums wohnte ich nicht direkt im Stadtzentrum, sondern in einer Achter-WG in Aigburth, ungefähr eine Viertelstunde mit dem Bus vom Stadtzentrum entfernt. Eine WG mit acht Leuten mag sich am Anfang vielleicht ein bisschen abschreckend anhören, war es aber überhaupt nicht, da wir in einem sehr großen Haus wohnten mit zwei Küchen, vier Bädern (ein fünftes im Keller) und einem Spieleraum. Mit meinen MitbewohnerInnen habe ich mich durchwegs ohne Probleme verstanden - wahrscheinlich auch durch die gute Durchmischung von StudienanfängerInnen bis Master Students. Die Lage des WohnWährend meines hauses war ausgezeichnet, obwohl sie nicht gesamten Praktikums im Stadtzentrum lag – so war auch die könnte ich nicht eine Miete erschwinglich. Ein weiteres Plus war unangenehme die unmittelbare Nähe zum Sefton Park, Begegnung nennen – der zum Spazierengehen einlud und auch ganz im Gegenteil, ich so manches Event zu bieten hatte – zum habe noch nie so viele Beispiel das jährliche Feuerwerk am 5. Nofreundliche und vember, das man sich keinesfalls entgehen weltoffene Menschen lassen sollte! Ebenfalls empfehlenswert aufgetroffen wie in grund der örtlichen Nähe ist die Lark Lane, Liverpool. in der sich viele Restaurants (unbedingt zu empfehlen ist die Meat Factory) befinden, ebenso wie kleine, aber feine Läden. Ein unbestreitbarer Pluspunkt von britischen Universitäten sind die so genannten Student Groups. Diese werden von Studierenden geführt und am Anfang jedes Semesters auf „Freshers Fairs“ vorgestellt. Bei den Societies ist für jeden Geschmack etwas dabei, von sportlichen Student Groups über Interessen wie Musik und Filme bis hin zu religiösen und karitativen Societies. Zu Beginn meines Prakti-

Abend mit Society-Mitgliedern im Pub 6

kums empfahl mir die für mich zuständige Erasmuskoordinatorin, der „World Travel Society“ (seit 2016 International Society) beizutreten, da diese bei anderen ErasmusstudentInnen sehr beliebt ist. Diese Society ist mir im Laufe meiner Zeit in Liverpool sehr ans Herz gewachsen und ich habe internationale wie einheimische Studierende kennen gelernt und Freundschaften geschlossen. Grundsätzlich gab es an jedem ersten Montag eines Monats ein Meeting, bei dem ein Mitglied sein Land vorstellte und wenn möglich auch kleine Snacks mitbrachte - österreichischer Apfelstrudel wurde dabei von allen sehr gut aufgenommen! Es wurden Fotos von Veranstaltungen des letzten Monats gezeigt und Events für den kommenden Monat vorgestellt, wie beispielsweise ein Tagesausflug in den Lake District, Kinobesuche, Filmabende, Karaoke, Brunchen, Museumsbesuche oder ein gemeinsames Weihnachtsessen. Das Gute an den Societies ist, dass man viele Gleichgesinnte kennenlernt, was vor allem in der Anfangszeit zum Einleben hilfreich ist. Außerdem sind die Treffen fast immer am späten Nachmittag oder abends angesiedelt, wodurch sie mit den Arbeitszeiten des Praktikums nie kollidierten. Durch die Aktivitäten mit den Societies fiel mir das Einleben in Liverpool leicht - vor allem, da nicht nur die Mitstudierenden, sondern auch Einwohner von Liverpool sehr nett sind. Das einzige Hindernis, das manchmal auftrat, war der „Scouse“-Dialekt, welcher aber auch für die restlichen Briten fast nicht zu verstehen ist und einen an seinen Englischkenntnissen manchmal zweifeln lässt. Während meines gesamten Praktikums könnte ich nicht eine unangenehme Begegnung nennen - ganz im Gegenteil, ich habe noch nie so viele freundliche und weltoffene Menschen getroffen wie in Liverpool. In dieser Stadt ist auch immer

Landschaft in Barmouth, Wales

2/2016 biomed austria


Albert Docks in Liverpool

etwas los – da ist es gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten! Eines meiner Highlights war sicherlich die MCM Liverpool Comic Con, die im März 2016 zum ersten Mal stattfand und fast von der gesamten Anime Society, der ich mich ebenfalls angeschlossen hatte, besucht wurde. Darüber hinaus durfte ich auch im Wahlkampfteam einer Freundin mitarbeiten, die sich für eine Position innerhalb der Student Union beworben hatte.

PRAKTIKUM AN DER LIVERPOOL JOHN MOORES UNIVERSITY Mein Praktikum absolvierte ich an der School of Pharmacy and Biomolecular Sciences an der Liverpool John Moores University bei Dr. Jari Louhelainen, den ich bei unterschiedlichen Projekten in einem molekularbiologischen Labor unterstützen durfte. Dies inkludierte nicht nur die praktische Arbeit, sondern auch die experimentelle Vorbereitung - so wurde ich beispielsweise gleich zu Beginn des Praktikums mit dem Design neuer Primer beziehungsweise der Tauglichkeitsprüfung bestehender Primer betraut. Darüber hinaus zählte es zu einer meiner ersten Aufgaben, eine Inventurliste von Reagenzien, Proben und Primern zu erstellen, da erst vor kurzem ein neues Labor bezogen worden war und daher erst wieder Ordnung hergestellt werden musste. Auch für das Bestellwesen fiel in meinen Zuständigkeitsbereich, das heißt ich musste immer den Überblick über die gerade vorrätigen Reagenzien und Verbrauchsmaterialien bewahren und bei Mangel diese auf die Bestellliste setzen. Zu Beginn des Praktikums hatte ich noch vergleichsweise wenig zu tun, weil das Forschungsdesign erst fertiggestellt werden musste und mein Supervisor neben seiner Forschungstätigkeit auch zahlreiche Vorlesungen an der Universität und anderen Einrichtungen hielt. Wenn ich daher im Labor schon früher fertig war oder nicht so viel zu tun hatte, verbrachte ich die Zeit mit für die Projekte relevantem Literaturstudium. Die Arbeitszeiten durfte ich mir generell selbst einteilen. Diese waren auch abhängig von anderen Forschungsgruppen, die dieselben Analysegeräte verwendeten und diese daher im Vorhinein gebucht werden mussten, wobei der Buchungsplan leider nicht immer von allen Beteiligten eingehalten wurde. Einige meiner Tätigkeiten führte ich schon in anderen Praktika durch, beispielsweise Polymerasekettenreaktionen (PCR) und die nachfolgende Analyse der Amplifikationsprodukte mittels Gelelektrophorese. Neu für mich war hingegen das Arbeiten mit antiken Schweineknochen aus einer Ausgrabungsstätte, die im Zuge eines Projektes untersucht wurden. Ich lernte viel über die Handhabung von dieser Art Untersuchungsmaterial und auch, wie man daraus DNA gewinnen kann. Dieser Prozess erforderte flüssigen Stickstoff und eine Knochenmühle, mit welcher die Knochen zu feinem Staub zermahlen wurden. Der Stickstoff wurde zur Kühlung verwendet, da ansonsten die DNA zu schwer beschädigt würde. Nach diesem Schritt wurde die DNA extrahiert und Bereiche der mitochondrialen DNA amplifiziert, um mehr über die Eigenschaften der Knobiomed austria 2/2016

chen zu erfahren. Da diese sehr alt waren (Eisen- und Römerzeitalter), konnte nicht immer ausreichend intakte DNA gewonnen werden. Es wurden auch Schweinegewebsproben auf ihren Degradationsstatus untersucht. Ein weiteres Projekt behandelte die Thematik einer genetischen Veranlagung für Psoriasis. Zu diesem Zweck wurden bestimmte Punktmutationen des humanen Genoms molekularbiologisch untersucht und anschließend auf Relevanz validiert. Während meines Praktikums durfte ich auch Studierende, die meinem Betreuer zugewiesen waren, bei ihrem Abschlussprojekt unterstützen, ebenso wie einen PhD-Studierenden aus dem Oman. Da dieser ebenfalls eine Ausbildung zum Biomedizinischer Analytiker absolviert hatte, konnten wir über Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Studiums in verschiedenen Ländern diskutieren Aufgrund der und uns gegenseitig hilfreiche Tipps für das vielfältigen Projekte Arbeiten geben. Ebenfalls war eine polnische und Arbeitstechniken Molekularbiologie-Absolventin als Praktikan- konnte ich mich tin für je zwei Tage pro Woche im Labor an- persönlich und wesend. Am meisten hat mir an der engli- fachlich entfalten schen Arbeitskultur gefallen, dass Hierarchie und verbessern. keine bedeutende Rolle spielt – man spricht einander vom ersten Kennenlernen an mit dem Vornamen an, was sicherlich zu einer spannungsfreien und effizienten Arbeitsweise beiträgt. Sollten Probleme auftreten, gibt es sofort AnsprechpartnerInnen und Hilfe naht. Ich habe es auch sehr geschätzt, viel selbstständig arbeiten zu dürfen. Meinen Betreuer habe ich mehrmals wöchentlich getroffen, um die Ergebnisse und weitere Vorgehensweise zu diskutieren – dabei kam es mir sehr zugute, dass ich bereits praktische Erfahrung im Bereich Molekularbiologie vorweisen konnte. Positiv aufgefallen ist mir auch der große Stellenwert, den das Thema Health & Safety einnimmt: So bekam ich neben einer generellen Laboreinführung auch ein Briefing des zuständigen Health & Safety-Beauftragten, welches ich als sehr nützlich und wichtig empfand. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde darüber hinaus noch eine Vertiefung dazu angeboten.

FAZIT Während meines gesamten Aufenthalts war ich mir sicher, mit meinem Auslandspraktikum in Liverpool eine der besten Entscheidungen meines Lebens getroffen zu haben. Aufgrund der vielfältigen Projekte und Arbeitstechniken konnte ich mich persönlich und fachlich entfalten und verbessern. Darüber hinaus konnte ich viele wertvolle Kontakte zu Menschen aus der ganzen Welt herstellen – diese fachliche und kulturelle Bereicherung ist es, was Erasmus für mich ausmacht. ■ Julia Eichinger

Biomedizinische Analytikerin

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WISSENSCHAFT UND PRAXIS

Holz und Hygiene

Mikrobiologische Untersuchungen zur antimikrobiellen Wirkung von Lärchenholz mit Fokus auf den Einsatz in hygienisch sensiblen Bereichen

I

m Rahmen dieser Studie wurde versucht, die antimikrobielle Wirkung von Lärchenholz mit Hilfe von mikrobiologischen Methoden festzustellen. Als Testkeime wurden Klebsiella pneumoniae (K. pneumoniae) und Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA), beide Erreger nosokomialer Infektionen, verwendet. Als Untersuchungsmaterial wurden sowohl Späne als auch Würfel von Lärchenkern- und Lärchensplintholz herangezogen. Die Messzeitpunkte wurden auf 0, 3 und 24 Stunden nach der Inokulation festgelegt.

1. EINLEITUNG Seit den 1970er Jahren wurden zahlreiche Studien zur Beurteilung der hygienischen Eigenschaften von Holz durchgeführt [4,11]. Mit der Einführung von Schneideunterlagen aus Kunststoff in der fleischverarbeitenden Industrie wurde zunehmend Kritik in Bezug auf die Verwendung von Schneideunterlagen aus Holz geäußert. Studien, welche die hygienischen Eigenschaften von Schneidebrettern aus Kunststoff mit jenen Im Rahmen der mikro­ aus Holz verglichen, kamen stets zu dem biologischen Untersu­ chungen konnten Unter­ Ergebnis, dass Holz schlechtere hygienische schiede der antimikrobi­ Eigenschaften aufweist als Kunststoffe. Die AutorInnen einer Studie, welche sich mit ellen Wirkung des Lärchenholzes zwischen der Vermeidung von Kreuzkontaminationen in der Küche befasste, konnten dieHolztyp, Holzform und se Ergebnisse jedoch erstmals widerlegen Keimart festgestellt [1,4]. Aufgrund der divergierenden Ergebwerden. Es konnte be­ nisse bezüglich des Hygienestatus von Holz wiesen werden, dass äußerte Schulz kritisch, dass es in den bis Lärchensplintholz im Vergleich zu Lärchen­ dato durchgeführten Studien große Diverkernholz eine stärkere genzen in den Versuchsbedingungen sowie antimikrobielle Wirkung experimentellen Herangehensweisen gab. aufweist. Weiters merkte er kritisch an, dass wichtige Holzeigenschaften, wie beispielsweise die Schnittrichtung oder der Feuchtigkeitsgehalt von Holz, in den bis zu diesem Zeitpunkt durchgeführten Studien kaum oder gar nicht beachtet wurden, diese jedoch nach Schulz‘ Meinung eine wichtige Rolle spielen, um die hygienischen Eigenschaften von Holz objektiv beurteilen zu können [12]. Ebenso merkt Carpentier kritisch an, dass diese Unterschiede bei der Interpretation der Ergebnisse beachtet werden müssen [2]. Aufgrund der divergierenden Ergebnisse bezüglich des Hygienestatus von Holz und der kritischen Äußerungen von Schulz und Carpentier planten Milling et al. ihre Studien systematischer und bezogen wichtige Holzeigen8

schaften, wie beispielsweise Holzart, Schnittrichtung oder Feuchtigkeitsgehalt des Holzes, mit ein und kamen zu dem Ergebnis, dass die antimikrobielle Wirkung von Holz durch ein Zusammenwirken von physikalischen und chemischen Eigenschaften zustande kommt. Weiters stellten sie fest, dass die antimikrobielle Wirkung von Holz nicht generalisiert betrachtet werden kann, sondern von zahlreichen Faktoren, vorwiegend aber von der Holzart, abhängig ist [7,9,10,11]. Vor allem bezüglich der antimikrobiellen Wirkung von Lärchenholz gibt es stark divergierende Meinungen, da festgestellt wurde, dass die keimreduzierende Wirkung zwischen den Lärchenspezies bzw. den einzelnen Baumindividuen schwankt und vom Standort sowie dem verwendeten Bakterienstamm abhängig ist. Außerdem weisen Kern- und Splintholz unterschiedliche Konzentrationen an sekundären Pflanzeninhaltstoffen auf, sogar zwischen innerem und äußerem Lärchenkernholz konnten unterschiedliche Konzentrationen an sekundären Pflanzeninhaltstoffen nachgewiesen werden [5,6,7,15]. Die Verwendung von Holz als Bau- und Werkstoff in hygienisch sensiblen Bereichen, wie beispielsweise Krankenhäusern, würde zahlreiche Vorteile mit sich bringen. Strehlein et al. sehen den Vorteil in der Verwendung von Holz z. B. darin, dass Desinfektionsmittel eingespart werden könnten [14]. Schuster et al. argumentieren auch, dass durch ein Umfeld, in dem sich PatientInnen wohl und behaglich fühlen, der Genesungsprozess durchaus gefördert werden kann im Vergleich zu einer Umgebung, die fremd und abweisend wirkt [13].

2. MATERIAL UND METHODEN 2.1. Material 2.1.1. Holzproben Die für die empirischen Versuche verwendeten Holzproben stammen von der europäischen Lärche (Larix decidua), welche zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) zählt. Das Testmaterial stammt vom selben Baumindividuum, wobei das Alter des Holzes zwischen 100 und 130 Jahren liegt. Nach Durchführung der klassischen Holztrocknung wurden die Holzproben bei Raumtemperatur von 23,95°C ± 3,35°C und einem Feuchtigkeitsgehalt von 46,80% ± 20,40% gelagert. Das Probenmaterial wurde weder mit Reinigungsmitteln noch mit Alkoholen vorbehandelt, da diese einen Einfluss auf die antimikrobielle Wirkung des Holzes haben könnten. 2/2016 biomed austria

© fotolia

Bezüglich der antimikrobiellen Wirkung von Holz, insbesondere Lärchenholz, gibt es stark divergierende Meinungen. Diese stark variierenden Ergebnisse sind vor allem auf die großen Unterschiede in den Versuchsbedingungen und experimentellen Abläufen in den bis dato durchgeführten Studien zurückzuführen. Bei der Durchführung der Experimente mit Lärchenholz wurden selbst unter standardisierten Versuchsbedingungen starke Schwankungen in der keimreduzierenden Wirkung zwischen den einzelnen Baumindividuen, den Standorten und den Lärchenspezies festgestellt.


Die antimikrobielle Wirkung von Holz hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

2.1.1.1. Holzspäne Es wurden Lärchenspäne sowohl vom Kern- als auch vom Splintholz als Testmaterial herangezogen. Für alle Testansätze mit Lärchenkern- und Lärchensplintholz wurde eine Ausgangsmenge von 0,1 g Spänen verwendet. 2.1.1.2. Holzwürfel Die Holzwürfel liegen als Querschnitt vor, haben eine Seitenlänge von 1 cm, eine Dicke von 0,5 cm und ein Durchschnittsgewicht von 0,27 g. 2.1.2. Standardisierte Keimsuspension Um eine möglichst valide Aussage bezüglich einer potenziellen Keimzahlveränderung in Wechselwirkung mit dem Holz treffen zu können, wurde für die mikro- und molekularbiologischen Untersuchungen eine standardisierte Keimsuspension (Microbiologics® - EPOWER™) von Klebsiella pneumoniae (K. pneumoniae) und Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) verwendet. Als Verdünnungsmenge wurden 10 ml Phosphat Buffered Saline (PBS) verwendet, um eine Suspension mit einer Keimzahl von 106 koloniebildende Einheit (KBE)/ml zu erhalten. Um eine mögliche Keimzahlveränderung der Suspension zu verhindern, wurde die Suspension innerhalb von 30 min zur Inokulation der Holzproben eingesetzt.

2.2. Methoden 2.2.1. Inokulation der Holzproben Für Testansätze, bei denen mit Holzspänen gearbeitet wurde, wurden 0,1 g Sägespäne mit 200 μl der standardisierten Keimsuspension inokuliert. Bei Durchführung der Experimente mit Holzwürfeln wurde das Gewicht des Würfels ermittelt und die Inokulationsmenge so gewählt, dass jeweils 0,1 g der Holzprobe mit 200 μl Keimsuspension versehen wurde. Die Messzeitpunkte wurden auf 0 Stunden, biomed austria 2/2016

direkt nach der Inokulation mit der Keimsuspension, 3 Stunden und 24 Stunden nach dem Auftragen der Keimsuspension festgelegt. Die Inkubation der Proben erfolgte bei Raumtemperatur. Die Testgefäße wurden während der Inkubationszeit abgedeckt, um eine Kontamination mit Fremdkeimen zu vermeiden. 2.2.2. Keimzahlbestimmung aus flüssigem Medium Nach Ablauf der Inkubationsintervalle wurde das Reagenzglas, in welchem sich die Holzspäne befanden, mit 3 ml PBS aufgefüllt und 10 s stark gemischt, um möglichst viele Keime vom Holz abzulösen und in die Flüssigkeit freizugeben. 20 μl dieser Flüssigkeit wurden entnommen und auf eine Mikrotiterplatte übertragen, um eine Verdünnungsreihe mit PBS herstellen zu können. Von jeder Verdünnungsstufe wurden 3 gtt von jeweils 10 μl auf einen Müller-Hinton-Agar pipettiert. Nach Kultivierung der Platten bei 37°C für 24 Stunden erfolgte das Auszählen der Kolonien pro Tropfen und die Berechnung des arithmetischen Mittelwertes jener Verdünnungsstufe, auf der noch Wachstum vorhanden war. 2.2.3. Mikrobiologischer Abklatsch Nach Inokulation der Holzwürfel mit der jeweiligen Keimsuspension wurden diese zu den drei Messzeitpunkten auf Universalmedien (Columbia-Blutagar) abgeklatscht und 24 Stunden im Brutschrank bei 37°C inkubiert. Anschließend erfolgte das Auszählen der gewachsenen Kolonien auf den Platten.

3. ERGEBNISSE Die statistische Auswertung der Ergebnisse erfolgte mit Hilfe des Programms IBM SPSS Statistics Version 21. Für die Messungen der empirischen Daten wurde ein Stichprobenumfang von n=15 festgelegt. 9


WISSENSCHAFT UND PRAXIS

Abb. 1: KBE von MRSA und K. pneumoniae auf Holzspäne von a) Kernholz und b) Splintholz nach 0, 3 und 24 Stunden

3.1. Holzspäne Zum ersten Messzeitpunkt konnte bei beiden Keimen eine höhere Keimdichte auf Kernholz als auf Splintholz festgestellt werden. Auf den Kernholzspänen, welche mit K. pneumoniae inokuliert worden waren, konnten maximal 1 x 104 KBE/ml pro 0,1 g Holz nachgewiesen werden, während die SplintholzWeiters wiesen die späne zum Zeitpunkt 0 Stunden maximal Lärchenwürfel eine 1 x 103 KBE/ml pro 0,1 g Holz zeigten. Die stärkere Keimzahl­ reduktion auf als die MRSA Kernholzspäne wiesen maximal 5 x Lärchenspäne. 103 KBE/ml pro 0,1 g Späne auf. Auf den Splintholzspänen konnten maximal 1 x 103 KBE/ml pro 0,1 g Holz nachgewiesen werden. Die Referenzproben (Bakteriensuspension ohne Holzkontakt) zeigten höhere KBE als die Proben. Zum dritten Messzeitpunkt wies die K. pneumoniae eine geringe Reduktion auf Kern- und Splintholz auf. Eine deutliche Reduktion der Keimzahl auf Kern- (maximale KBE/ml von 4 x 103) und Splintholz war beim MRSA feststellbar. Die Gegenüberstellung der Proben und Referenzen zeigten erneut geringere KBE/ml auf den Holzproben.

Die 24-Stunden-Messzeitpunkte wiesen unabhängig vom Holztyp bei K. pneumoniae eine geringere Keimzahlreduktion als bei MRSA auf. Auf Kernholz war eine leichte Vermehrung der K. pneumoniae nachzuweisen. Auf den MRSA-Platten konnte kein Keimwachstum auf Kernholz festgestellt werden, während die Splintholzproben im Schnitt im Vergleich zu den 3-Stunden-Ergebnissen keine Änderung zeigten. Die 24-Stunden-Referenzproben zeigten im Vergleich zu den 3-Stunden-Kontrollen eine Zunahme der Keimzahlen.

3.2. Holzwürfel Zum Zeitpunkt 0 Stunden (sofortige Abklatschentnahme nach Inokulation) war auf den Kernholzwürfeln im Vergleich zum Splintholz sowohl bei K. pneumoniae als auch bei MRSA eine höhere Keimzahl nachweisbar. Ebenso ist ein signifikanter Unterschied zwischen beiden Keimarten sichtbar: Die K. pneumoniae wies auf Kernholz bei n=15 zum Messzeitpunkt 0 Stunden 13 x 105 bis 51 x 105 KBE/ ml pro 0,27 g auf, während auf den Kernholzwürfeln, welche mit MRSA inokuliert worden waren, 70 x 105 bis

Abb. 2: KBE von MRSA und K. pneumoniae auf Holzwürfel von a) Kernholz und b) Splintholz nach 0, 3 und 24 Stunden

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2/2016 biomed austria


WISSENSCHAFT UND PRAXIS

92 x 105 KBE/ml pro 0,27 g gezählt wurden. Als Referenzprobe wurde die jeweilige Bakteriensuspension ohne Holzkontakt auf ein Universalmedium ausgestrichen und analog zu den Proben kultiviert und ausgezählt. Auf den Referenzplatten waren nach 0 Stunden für beide Keime auf Kern- und Splintholz höhere Keimzahlen nachweisbar als auf den Holzwürfelplatten. Die 3-Stunden-Würfelabklatsche ergaben eine Reduktion beider Keime auf Kern- und Splintholz, wobei K. pneumoniae und MRSA eine stärkere Keimzahlreduktion auf Kernholz aufwiesen. Auch hier ist bei der Gegenüberstellung von Probe und Kontrolle eine höhere Keimzahl auf der Referenzprobe nachweisbar. Nach 24 Stunden gab es eine erneute Keimzahlreduktion. Auf 14 Kernholz- und 15 Splintholzwürfeln war kein Wachstum von K. pneumoniae nachweisbar. Da der MRSA bei 0 Stunden eine höhere Keimzahl aufwies, war die Keimzahlreduktion nach 24 Stunden im Vergleich zur K. pneumoniae niedriger. Hier zeigten zehn Kernholz- und 14 Splintholzwürfel kein MRSA-Wachstum.

4. ZUSAMMENFASSUNG Im Rahmen der mikrobiologischen Untersuchungen konnten Unterschiede der antimikrobiellen Wirkung des Lärchenholzes zwischen Holztyp, Holzform und Keimart festgestellt werden. Es konnte bewiesen werden, dass Lärchensplintholz im Vergleich zu Lärchenkernholz eine stärkere antimikrobielle Wirkung aufweist. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Splintholz größere Poren besitzt und somit Flüssigkeiten schneller in das Holzinnere transportiert werden. Folglich ist die Holzoberfläche schneller keimfrei. Weiters wiesen die Lärchenwürfel eine stärkere Keimzahlreduktion auf als die Lärchenspäne. Dies könnte daraus resultieren, dass die Würfel sowohl hygroskopische Eigenschaften als auch Holzinhaltsstoffe besitzen, welche der keimabtötenden Wirkung von Holz zugrunde liegen [3,7,8,9,10]. Die Lärchenspäne besitzen jedoch aufgrund ihrer Dünne keine hygroskopische Eigenschaft. Somit kann vermutet werden, dass die antimikrobielle Wirkung von Holz durch das Zusammenspiel von Hygroskopizität und Pflanzenextraktstoffen begünstigt wird. Ein weiterer Grund für den Nachweis der schwächeren Keimabnahme auf Spänen ist, dass diese im Vergleich zu den Lärchenwürfeln innerhalb der drei Messzeitpunkte nicht trocknen konnten. Nach Inokulation der Probe wurde das Testgefäß verschlossen und somit das feuchte Milieu beibehalten. Des Weiteren sollte festgestellt werden, ob in der keimhemmenden Wirkung von Lärchenholz Unterschiede zwischen den verwendeten Bakterienstämmen nachweisbar sind. Die Analyse der Wachstumsmuster der beiden Testkeime MRSA und K. pneumoniae auf den Holzproben bestätigte, dass beide Keime auf Lärchenholz ein unterschiedliches Wachstumsmuster zeigen. Die K. pneumoniae wies im Vergleich zu MRSA eine raschere Keimzahlabnahme auf. Dieser Unterschied in den Ergebnissen zwischen den beiden Bakterienstämmen kann anhand des ungleichen Zellwandaufbaus von grampositiven und gramnegativen Bakterien begründet werden. Der grampositive MRSA besitzt eine dickere Zellwand als die gramnegative K. pneumoniae.

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5. AUSBLICK In zukünftigen Studien zur Untersuchung der antimikrobiellen Wirkung von Holz, insbesondere von Lärchenholz, hinsichtlich seiner Eignung für den Einsatz in hygienisch sensiblen Bereichen wäre es sinnvoll, neben der Auswahl von exakt standardisierbaren und reproduzierbaren Testverfahren auch darauf zu achten, praxisnahe Bedingungen so gut wie möglich zu simulieren. Dies würde beispielsweise das Heranziehen von soliden Holzkörpern als Untersuchungsmaterial und eine Inokulation des Holzes mit Untersuchungsmaterialien, mit denen Holz in der Praxis typischerweise kontaminiert werden könnte, erfordern. Der Ausschluss bzw. die genaue Bestimmung einer Fremdkontamination des Untersuchungsmaterials wäre sinnvoll, da diese einen Einfluss auf die antimikrobielle Wirkung haben könnte. Darüber hinaus wäre das Heranziehen von Referenzmaterialien, wie beispielsweise Kunststoffen, Metallen oder Kiefernholz, welches eine bekannte antimikrobielle Wirkung aufweist, empfehlenswert. ■ Bernhard Dürschmied

Biomedizinischer Analytiker und Mitglied des Lehr- und Forschungspersonals am Studiengang Biomedizinische Analytik der FH Campus Wien

Das Originalpaper ist in Eur. J. Wood Prod. (2015) 73:841-844 erschienen.

LITERATURVERZEICHNIS

[1] Ak, N.O., Cliver, D.O. & Kaspar, C.W. Cutting boards of plastic and wood contaminated experimentally with bacteria. J. Food Prot. 57, 16-22 (1994). [2] Carpentier, B. Sanitary quality of meat chopping board surfaces: a bibliographical study. Food Microbiol. 14, 31-37 (1997). [3] Gehring, M., Schnell, G., Zürcher, E. & Kucera, L.J. Hygienische Eigenschaften von Holz- und Kunststoffbrettern in der Nahrungsmittelverarbeitung und –präsentation: Ein Vergleich. Holz Roh Werkst. 58, 265269 (2000). [4] Gilbert, R.J. & Watson H.M. Some laboratory experiments on various meat preparation surfaces with regard to surface contamination and cleaning. J. Food Technol. 6, 163-170 (1971). [5] Koch, G., Rehbein, M. & Lenz, M.T. Natürliche Dauerhaftigkeit Sibirischer Lärche. Holz-Zentralblatt Sonderdruck Nr.22, (2007). [6] Milling, A. Holz – ein natürlicher Werkstoff mit antibakteriellen Eigenschaften? Vergleichende Untersuchungen zum Überleben von Bakterien auf Holz und Kunststoff mit mikrobiologischen und molekularen Methoden. Braunschweig, Techn. Univ., Diss., (2005). [7] Milling, A., Kehr, R., Wulf, A. & Smalla, K. Survival of bacteria on wood and plastic particles: Dependence on wood species and enviromental conditions. Holzforschung 59, 72-81 (2005). [8] Prechter, S., Betz, M., Cerny, G., Wegener, G. & Windeisen, E. Hygienische Aspekte von Schneidebrettern aus Holz bzw. Kunststoff. Holz Roh Werkst. 60, 239-248 (2002). [9] Schönwalder, A. Hygienische Aspekte bei Holz und Holzprodukten. AFZDer Wald 15, 789-791 (1999). [10] Schönwalder, A., Kehr, R., Wulf, A. & Smalla, K. Wooden boards affecting the survival of bacteria? Holz Roh Werkst. 60, 249-257 (2002). [11] Schönwalder, A., Kehr, R., Wulf, A. & Smalla, K. Antibakterielle Eigenschaften von Holz beachtenswert. Holz-Zentralblatt 147, 2037-2038 (2000). [12] Schulz, H. Holz im Kontakt mit Lebensmitteln. Hat Holz antibakterielle Eigenschaften?. Holz-Zentralblatt 84, 1395, 1400 (1995). [13] Schuster, A., Schmidt-Eisenlohr, E. & Daschner, F. Wie hygienisch und sinnvoll ist Holz in Patientenzimmern? Krankenhaushygiene + Infektionsverhütung 28, 131-137 (2006). [14] Strehlein, M., Wirmer, J., Schmidt-Eisenlohr, E. & Daschner, F. Nutzung von Holz im Krankenhaus unbedenklich. Holz-Zentralblatt 71, 951-952 (2004). [15] Windeisen, E. & Wegener, G. Investigation of the correlation between extractives content and natural durability in 20 cultivated larch trees. Holz Roh Werkst. 60, 373-374 (2002).

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Abbott-Preisträgerin 2016

Pathos Delta versus Shandon Excelsior Welche Auswirkungen hat der mikrowelleninduzierte Einbettautomat Pathos Delta auf die Fixierung von Mamma­ präparaten in Bezug auf die Schnittqualität, die HE-Färbung und den immunhistochemischen Marker Östrogen ­gegenüber herkömmlichen Einbettautomaten?

Das Ziel dieser empirischen Pilotstudie ist es, die Qualität der Mammapräparate bzw. der histologischen Mammaschnitte im Punkt Fixation zu verbessern.

Generell ist im Diagramm zu sehen, dass der Pathos Delta, also der Einbettautomat mit Mikrowelle, meist um eine Note besser beurteilt wurde.

Schnittqualität 2,5

Schnitt makroskopisch Schnitt mikroskopisch

2

Jalousien -Rippeln

1,5

Schartig

Noten

D

ie Fixation von Mammagewebe ist eine Gratwanderung zwischen optimaler Fixation und Antigenerhaltung. Es gibt immer Diskussionen um das perfekte Fixans und die optimale Fixierungszeit. Durch Unterfixierung leiden die Schnittqualität, die immunhistochemische Reaktion und in weiterer Folge die Befundung. Der Einbettautomat „Pathos Delta“ der Firma Milestone verspricht eine Verkürzung der Fixation und eine bessere Epitop (Antigen)-Erhaltung.

Gefaltet und gerissen

1

DESIGN DER STUDIE: Im Rahmen der Pilotstudie wurden 20 Mammapräparate von 28.01.2015 bis 13.03.2015 am Institut für Pathologie des LKH Villach gesammelt und untersucht, um mögliche Effekte der mikrowelleninduzierten Einbettung bzw. Fixierung auf die mikroskopische Beurteilbarkeit der histologischen Mammapräparate zu erheZiel dieser empirischen ben. Aus dem Tumorgewebe der unfixierten Pilotstudie ist die Mamma wurde ein Stück entnommen, die Qualitätsverbesserung der Mammapräparate spiegelbildlichen Hälften mit Farbe markiert bzw. der histologischen und jeweils eine Hälfte in eine Kapsel gelegt. Mammaschnitte im Danach wurden sie in die unterschiedlichen Punkt Fixation. Einbettautomaten unter Laborroutinebedingungen standardisiert eingebracht. Im Anschluss an die unterschiedliche Einbettung mit und ohne Mikrowelle erfolgte die weitere Aufarbeitung nach internen Laborrichtlinien. Die Präparate wurden mittels Rotationsmikrotom von zwei Biomedizinischen Analytikerinnen geschnitten und sofort die makroskopische Schnittqualität beurteilt. Danach folgten eine HE-Färbung und die immunhistochemische Färbung Östrogen. Anschließend wurden die histologischen Schnitte nach zuvor festgelegten Kriterien durch drei Biomedizinische Analytikerinnen und zwei Pathologen „blind“ beurteilt. Das bedeutet keine/r der BeurteilerInnen wusste, welcher Schnitt aus welchem Gerät stammte. Die Auswertung wurde nach dem Schulnotenprinzip (Skala von 1 bis 5) durchgeführt. Am Ende erfolgte eine statistische Auswertung über den Median unter Vorbehalt der geringen Probenanzahl. Zusätzlich fand eine Literaturrecherche mittels PubMed statt, in der 4 relevante Studien gefunden wurden.

Komprimiert

0,5

Kleine Löcher(Fixierung) Retraktionsartefakte

0

Pathos Delta

Shandon Excelsior

Fixierungsgrad

Im Punkt Schnittqualität kommt die Forschergruppe Mathai et al. (2008) zu dem Ergebnis, dass die Präparate der mikrowelleninduzierten Einbettung leichter zu schneiden waren, vor allem maligne Präparate. Auch in dieser Pilotstudie zeigt sich eine leichtere Schnittherstellung und bessere Schnittqualität der Mikrowelleneinbettung gegenüber herkömmlichen Einbettautomaten.

Falten Risse Abbildung 1: HE-Färbung der Mamma mit Falten und ­Rissen im Gewebe (20fache Gesamtvergrößerung).

ERGEBNISSE: Die Beurteilung der Schnittqualität erfolgte für die Kriterien „Schnitt makroskopisch“, „Schnitt mikroskopisch“, „Jalousien-Rippeln“, „schartig“, „gefaltet und gerissen“, „komprimiert“, „kleine Löcher - Fixierung“, „Retraktionsartefakte“ und „Fixierungsgrad“. Die Bewertung aller BeurteilerInnen lag im Medianwert zwischen 1 und 2,5. 12

Die Beurteilung der HE-Färbung lag im Medianwert zwischen 1 und 2 und wurde über die Kriterien „HE-Gesamt“, „Parenchym“, „Mesenchym“ und „Tumor“ ermittelt. Der Einbettautomat mit Mikrowelle wurde weitgehend mit sehr gut beurteilt, im Gegensatz dazu das herkömmliche Gerät mit Noten im Medianwert zwischen 1,5 und 2. 2/2016 biomed austria


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im unteren Abschnitt ergeben sich im Medianvergleich für Pathos Delta Noten zwischen 1 und 2. Schlechter bewertet wurde der Einbettautomat ohne Mikrowelle. Hier lag die Beurteilung der Kriterien zwischen 1 und 3. Im Punkt immunhistochemische Färbung berichtet die Studie Hafajee und Leong (2004) darüber, dass die Mikrowelleneinbettung keinen negativen Einfluss habe (vgl. Hafajee & Leong 2004: S. 325ff).

Im Punkt HE-Färbung berichten Studien zur Mikrowelleneinbettung, dass die Mikrowelle keine negative Wirkung auf Zellbild und –anfärbbarkeit habe (vgl. Hafajee & Leong 2004: S. Der mikrowellenindu­ 325ff; Mathai et al. 2008: S. 12ff; zierte Einbettautomat Zarbo et al. 2011; Bulte et al. 2012: wirkt begünstigend auf S. 609ff). Mathai et al. (2008) weist die mikroskopische auf die positiven Auswirkungen der ­Beurteilbarkeit der Mikrowellentechnik im Punkt histo­histologischen Mam­ logische Beurteilbarkeit von maligmapräparate in den Punkten Schnittqualität, nen Tumoren hin (vgl. Mathai et al. HE-Färbung und 2008: S. 12ff). Alle relevanten Studi­Östrogendarstellung. en waren darauf ausgerichtet, die Durchlaufzeit von Probeneingang bis Befundausgang ohne Qualitätsverluste zu verkürzen. Die Pilotstudie zielte vor allem darauf ab, die Qualität der Mammapräparate bzw. histologischen Mammaschnitte zu prüfen und wenn möglich mit Hilfe des mikrowelleninduzierten Einbettautomaten zu verbessern. In dieser Studie zeigte die mikroskopische Beurteilung der HE-Färbung durch die fünf BeurteilerInnen eine bessere Benotung der Mikrowelleneinbettung. Die Beurteilung der Östrogenfärbung erfolgte über die Kriterien „Östrogen gesamt“, „Zellkerne“, „Abschwimmartefakte“, „homogene Anfärbung“, „Färbeintensität“ und „Östrogenrezeptoren in %“. Entsprechend des Diagramms

Abbildung 2: 19A wurde mittels Pathos Delta eingebettet und dann Östrogen gefärbt, 19B im Shandon Excelsior. Hier sind auch makroskopisch Abschwimmartefakte zu ­erkennen!

Die Gesamtbewertung erfolgte über den Medianvergleich nach den Kriterien „Schnitt am Mikrotom“, „Schnittqualität im Mikroskop“, „HE-Färbung“, „Östrogenfärbung“ und „Gesamtmedian“. Insgesamt waren fünf BeurteilerInnen an den Ergebnissen beteiligt (drei Biomedizinische Analytikerinnen und zwei Pathologen). In Kooperation der beiden beteiligten Berufsgruppen kommt die Pilotstudie unter Berücksichtigung aller Kriterien im Medianvergleich zu folgendem Ergebnis:

Einbettautomat mit Mikrowelle (Pathos Delta)

Note 1

Einbettautomat ohne Mikrowelle (Shandon Excelsior)

Note 2

Der mikrowelleninduzierte Einbettautomat hat eine begünstigende Wirkung auf die mikroskopische Beurteilbarkeit der histologischen Mammapräparate in den ­Punkten Schnittqualität, HE-Färbung und Östrogendarstellung. Aufgrund der geringen Präparatanzahl können die Ergebnisse nur eingeschränkt angenommen werden. Sie müssten in einer größeren Studie evaluiert werden, außerdem sind sicherlich mehrere BeurteilerInnen von biomed austria 2/2016

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Gesamtbeurteilung 2

Schnitt am Mikrotom 1,5

Noten

Schnittqualität im Mikroskop 1

HE - Färbung

Gesamtmedian

Delta

Excelsior

Vorteil. Interessant in einer Folgestudie wäre auch die Berücksichtigung verschiedener und vor allem kürzerer Fixationszeiten, um so die „Turnaround Time“ der Proben zu verkürzen. Den Pathologen ist im Verlauf der Studie aufgefallen, dass das Fettgewebe im Pathos Delta nicht komprimiert erscheint. Das Fettgewebe hat zwar keine Bedeutung für die Diagnose des Karzinoms, sehr wohl aber beim Abmessen von Resektionsrändern. Wie weit ist der Tumor vom gesunden Gewebe entfernt? Muss nachreseziert werden? Auch in diesem Punkt wäre eine Folgestudie interessant. ■

Höfner Maria

Biomedizinische Analytikerin im LKH Villach – ­Institut für Pathologie

LITERATURVERZEICHNIS

Bulte, J. P., Polman, L., Schlooz-Vries, M., Werner, A., Besselink, R., Sessink, K., Mus, R., Lardenoije., Imhof-Tas, M., Bulten, J. (2012): One-day core needle biopsy ina breast clinic: 4 years experience. In: Breast Cancer Research and Treatment, Januray 2013, Volume 137, Issue 2, Page 609616. Hafajee, Z. A. & Leong, A. S. Y. (2004): Ultra-rapid microwave-stimulated tissue processing with a modified protocol incorporating microwave fixation. In: Anatomical Pathology 2004, Vol. 36, Nr. 4, Pages 325-329. Mathai, A. M., Naik, R., Pai, M. R., Rai. S., Baliga. P. (2008): Microwave histoprocessing versus conventional histoprocessing. In: Indian Journal ­Pathol Microbiol. Jan-Mar, 51(1): 12-16. Zarbo, R., Varney, R., Alasse, O., Main, N., Richard, S., D`Angelo, R., Mahar, B., Lubensky, D., Kryvenko, O., Ormsby, a., McMahon, S., Drage, N., Gupta, N. (2011): Integation of microwave technology to reduce fixation and processing time of robotic prostatectomy specimens for whole mount examination [http://www.histolab.se/sp-sontent/uploads/2013/03/ USCAP-Prosatate-Whole-Dr-Zarbo] Letzte Änderung: 27.02.2013. ­Datum des Abrufs: 13.04.2015.

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Die Beantwortung der Fragen erfolgt ausschließlich elektronisch über die Homepage (www.biomed-austria.at/fortbildung). Beantworten Sie vier der fünf Fragen richtig, erhalten Sie eine Bestätigung über einen CPD-Punkt. Beachten Sie bitte, dass es mehr als eine richtige Antwortmöglichkeit geben kann.

Östrogenfärbung

0,5

0

LITERATURSTUDIUM zum Artikel „Holz und Hygiene“

1. Was ist eine nosokomiale Infektion? a. Infektion im Krankenhaus erworben a. Infektion in einer Pflegeeinrichtung erworben a. Sexuell übertragbare Infektion a. Infektion, die unabhängig von einem stationären Aufenthalt erworben wurde 2. Die Abbkürzung MRSA bedeutet? a. Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus a. Multi-resistenter Staphylococcus aureus a. Meropenem-resistenter Staphylococcus aureus a. Magensäure-resistenter Staphylococcus aureus 3. Welche Unterschiede gibt es bei der antimikrobiellen Wirkung von Lärchenkernholz bzw. Lärchensplintholz? a. Keine Unterschiede a. Die keimreduzierende Wirkung des Lärchenkernholz ist besser a. Die keimreduzierende Wirkung des Lärchensplintholz ist besser a. Die antimikrobielle Wirkung hängt nur vom verwendeten Testkeim ab 4. Welche Faktoren haben Einfluss auf die antimikrobielle Wirkung von Holz? a. Holztyp a. Holzform a. Keimart a. Feuchtigkeitsgehalt des Holzes 5. Die Konzentration sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe … a. Ist in Lärchenkernholz und Lärchensplintholz gleich b. Ist unterschiedlich im Vergleich von Lärchenkernholz und Lärchensplintholz c. Ist unterschiedlich im Vergleich von innerem und äußerem Lärchenkernholz d. Ist im Bereich der Rinde am höchsten

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MTD - Next Generation

Gesundheitsberufe der gehobenen medizinischtechnischen Dienste im Wandel –Theoretisches Berufsbild trifft Praxis

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Martina WESTREICHER (1, 2), Reinhard MEIXNER (1, 3), Ute MAURER (1) (1) Fachhochschule Burgenland, Department Gesundheit, Pinkafeld (2) AUVA Landesstelle Graz, Bereich betriebliches Sicherheits- und Gesundheitsmanagement (3) Fachhochschule Campus Wien, Studiengang Biomedizinische Analytik

In Österreich erfolgt die MTD-Berufsausbildung seit 2006 an Fachhochschulen.

KURZFASSUNG: In Österreich wurde eine Veränderung für das Ausbildungssystem der gehobenen medizinisch-technischen Dienste (MTD) durch den Bologna-Prozess eingeleitet. Anfänglich fand die Ausbildung jener Berufsgruppen an Schulen statt, ab 1992 an Akademien und nun an Fachhochschulen. Ab 2006 erfolgte eine sukzessive Umstellung vieler medizinischer Gesundheitsberufe vom sekundären in den tertiären Bildungssektor. Die zentralen Fragen der Studie, inwiefern ein Mehrwert der akademisierten Ausbildung für die Berufspraxis in den Gesundheitsberufen besteht und welche Veränderungen das Berufsfeld betreffend künftig an Bedeutung gewinnen werden, wurden mittels einer O ­ nline-Umfrage biomed austria 2/2016

bei MTD-Absolventinnen und Absolventen ermittelt. Die Ergebnisse zeigen, dass wissenschaftliches Arbeiten in Gesundheitsberufen sowie Management-Aufgaben in der Berufswelt zunehmend erwartet werden. Tendenzen für einen Mehrwert der Fachhochschul-Ausbildungen hinsichtlich dieser Themen lassen sich hervorheben. Berufliche Veränderungen werden von MTD-Berufsangehörigen insbesondere hinsichtlich der Zunahme der Automatisierung und der steigenden Patientendurchsatzzahlen beobachtet. Zugleich kristallisiert sich die Evidenzbasierung in den Gesundheitsberufen als Zukunftsthema für nichtärztliche Health Professionals heraus. 15


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1 GEHOBENE MEDIZINISCH-TECHNISCHE DIENSTE Die Berufsgruppe der MTD ist eine von 16 gesetzlich geregelten Gesundheitsberufen in Österreich. Sechs der medizinisch-technischen Berufe waren bereits seit 1961 im Krankenpflegegesetz (mit weiteren Gesundheitsberufen gemeinsam) geregelt. 1970 wurde die letzte Berufsgruppe der MTD (der orthoptische Dienst) ins Krankenpflegegesetz aufgenommen. Seit 1. August 1992 sind die sieben MTD Berufsgruppen in einem eigenständigen Gesetz im MTD-Gesetz in §1 taxativ aufgezählt. Dies sind: • Biomedizinische AnalytikerInnen • DiätologInnen • ErgotherapeutInnen • LogopädInnen • OrthoptistInnen • PhysiotherapeutInnen • RadiologoietechnologInnen Für die gesetzlich geregelten Gesundheitsberufe bestehen Regelungen bezüglich Ausbildung, Berufsberechtigung, Berufsbild und Tätigkeitsbereich (Gesundheit.gv.at, o.D., www). Diese sind im MTD-Gesetz in der gültigen Fassung festgeschrieben. Die Tätigkeits- und Aufgabenbereiche der einzelnen MTD-Berufsgruppen sind sehr diffizil und umfassen sowohl medizinische Diagnostik als auch Therapie. Die Aufgaben im Bereich der Biomedizinischen Analytik und der Radiologietechnologie sind sehr diagnostik- und analysedominiert. Im Vergleich dazu steht in der Diätologie, der Ergotherapie, der Logopädie, der Physiotherapie sowie in der Orthoptik der therapeutische Ansatz bzw. die Behandlung der PatientInnen im Vordergrund (Nationalrat, 2005). Das Berufsbild aller MTD-Berufe ist historisch gewachsen und eher frauendominiert. Es wurde davon ausgegangen, dass die Anforderungen an diese Berufe eher den

Tab. 1: Gegenwärtige Ausbildungsmöglichkeiten für MTD-Berufe in Österreich, Stand Mai 2015; in eigener Darstellung basierend auf Informationen von http://www.fachhochschulen.ac.at/)

„natürlichen Fähigkeiten“ von Frauen entsprechen (Bonse-Rohmann & Burchert, 2011, S. 105). Jede Berufsgruppe der MTD-Berufe verfügt über eine eigene Berufsvertretung auf berufspolitischer Ebene. Diese Berufsvertretungen sowie auch der übergeordnete Dachverband aller MTD-Berufe waren in die jeweiligen Gesetzesnovellierungen und dem Prozess der Akademisierung der MTD-Berufe maßgeblich involviert (MTD Austria, o.D.a, www; MTD Austria, o.D.b, www).

1.1 Die Ausbildung der medizinischen Gesundheitsberufe Vor 1992 fand die Ausbildung der MTD-Berufe an Schulen statt. Durch eine Gesetzesnovellierung wurde diese auf Akademien überführt. Im Zuge der Bologna-Deklaration 1999 wurden die Ausbildungsmodalitäten in den folgenden Jahren in Österreich auf den tertiären Bildungssektor gehoben, welche mit einer neuerlichen Novellierung des FH-MTD Gesetzes (2005) verbunden war. Die Überführung erfolgte sukzessive ab dem Jahr 2006 mit der Prämisse, dass bis spätestens 2019 alle Akademien geschlossen bzw. auf Fachhochschul-Niveau adaptiert sind. Das übergeordnete Ziel der FH-Ausbildung der medizinischen Gesundheitsberufe ist die Vermittlung von drei großen Kompetenzbereichen: • Fachlich methodische Kompetenz: In §2 des MTD-Gesetzes ist für jede Gruppe der MTD Berufe festgehalten über welche fachlich methodischen Kompetenzen die AbsolventInnen nach Beendigung der Ausbildung verfügen müssen. Die Fachlich-methodischen Kompetenzen waren bereits zentraler Bestandteil der akademischen Ausbildung. Die beiden folgenden Kompetenzen sind erst im Rahmen der Akademisierung zum Ausbildungskonzept hinzugekommen. • Sozialkommunikative Kompetenz: Ist für alle MTD-Berufe gleich. Dies bedeutet AbsolventInnen können die eigenen Fähigkeiten angemessen einschätzen (fachlich, organisatorisch, koordinierend), sie können eigene Entscheidungen verantwortungsbewusst nach außen vertreten. • Wissenschaftliche Kompetenz: Ist für alle MTD-Berufe gleich. Diese Kompetenz soll die AbsolventInnen befähigen wissenschaftliche Studien auf Evidenz hin zu bewerten, die Erkenntnisse für die Praxis nutzbar zu machen, aber auch selbst wissenschaftliche Forschungsfragen zu beantworten. (FH-MTD-AV im §1 Abs. 3)

1.2 Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich für MTD Es gilt festzuhalten, dass in Österreich nicht in jedem Bundesland alle MTD-Sparten zur Ausbildung angeboten werden. In Tab. 1 wird die Aufstellung der derzeitigen Ausbildungsmöglichkeiten dargestellt (siehe Tabelle 1)

2 FRAGESTELLUNG Basierend auf den veränderten Ausbildungsmodalitäten wurde folgende zugrundeliegende Forschungsfrage gewählt: Gibt es durch die akademisierte Ausbildung einen Zusatznutzen in der beruflichen Praxis aus Sicht der AbsolventInnen? Um den Zusatznutzen herauszufinden wurde das Arbeits- und Tätigkeitsfeld der AbsolventInnen von Fachhochschulen mit der Ausbildungsform an der Akademie und der Schule verglichen. Hierzu wurden 4 Hypothesen aufgestellt und auf ihre Gültigkeit überprüft. Diese lauteten: 16

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60% der Befragten aus den diagnostischen MTD-Sparten erwarten zukünftig einen höheren Automatisierungsgrad in ­ihren Arbeitsbereichen.

• „FH-AbsolventInnen haben im Vergleich zu Absolventinnen der MTD Schule bzw. Akademie häufiger einen erweiterten Tätigkeitsbereich.“ • „StudentInnen mit Fachhochschulabschluss bewerten die Frage, ob ihre Ausbildung ausreichend für ihren Start ins Berufsleben war, häufiger positiv als AbsolventInnen von Schulen oder Akademien.“ • „Die Motivation, ein weiterführendes Studium zu absolvieren, ist bei akademisierter Ausbildung höher als bei Absolvierung einer Akademie oder Schule.“ • „FH-AbsolventInnen können zukünftige berufliche Veränderungen präziser abschätzen.“

3 METHODE Für die Beantwortung der Fragestellung wurde ein Online-Fragebogen entwickelt, bestehend aus folgenden drei Teilen: personenspezifischen Fragen, fachspezifische Fragen und Fragen zu Weiter- und Fortbildung. Der Fragebogen setzt sich aus offenen und geschlossenen Fragen zusammen und enthält insgesamt 25 Fragen. Dieser wurde mit dem Tool EvaSys erstellt und via Tiny-Url an die Zielgruppe, die Angehörigen der MTD-Berufsgruppe in Österreich, verteilt.

3.1 Untersuchungsgruppen Befragt wurden alle Berufsangehörige der MTD-Berufsgruppen unabhängig von Alter, Berufserfahrung und absolviertem Ausbildungsmodus. Die Berufsgruppen wurden auf verschiedene Wege kontaktiert. Über persönliche Kontakte der Autoren, über Verteilung und Bekanntmachung in sozialen Online-Netzwerken und über die Berufsverbände. Aufgrund dieser verschiedenen Kommunikationswege kann die Zahl der erreichten Personen nur geschätzt werden, bzw. auch die Zahl der Personen, die nicht geantwortet haben. biomed austria 2/2016

3.2 Durchführung Nach Konzeptphase und Pretestphase des Fragebogens wurde der teilstandardisierte Online-Fragebogen finalisiert und zur Distribution freigegeben. Die Online-Befragung wurde am 01.02.2015 freigeschalten und am 03.05.2015 geschlossen. Die Daten wurden mittels SPSS Version 21 und Microsoft Excel aufbereitet und ausgewertet. Hierbei erfolgten ein deskriptiver Vergleich der verschiedenen Gruppen sowie eine Testung auf signifikante Unterschiede. Bei nominalskalierten Fragestellungen wurden signifikante Unterschiede mittels Überprüfung der Konfidenzintervalle überprüft und bei ordinalskalierten Daten erfolgte die Auswertung mittels Mann-Whitney-U-Test. Im Fragebogen wurde überwiegend auf geschlossene und halboffene Fragen gesetzt. Bei einigen Themen wurden offene Fragen eingesetzt, wie beispielsweise für die Erfassung der erweiterten Tätigkeitsbereiche. Zusätzlich wurde am Ende des Fragebogens mit der Frage „Gibt es noch etwas, was Sie uns mitteilen möchten?“ den TeilnehmerInnen die Möglichkeit geboten Themen anzusprechen, welche für Sie aktuell besonders brisant oder relevant sind.

4 ERGEBNISSE 4.1 Vorbemerkungen und soziodemografische Merkmale Die Stichprobe mit 510 TeilnehmerInnen in dieser Studie, entspricht bei einer geschätzten Gesamtzahl von berufsausübenden Personen in Österreich von 16.162 (Stand 2011/ Resch, 2012) einer Ausschöpfungsquote von 3,2% der gesamten Zielgruppe (siehe Abb.1). Insgesamt haben 88,6% (n=452) Teilnehmerinnen, 8,6% (n=44) Teilnehmer und 2,8% (n=14) ohne Angabe des Geschlechts den Fragebogen beantwortet. Die überwiegende Mehrheit (65%) aller Befragten ist unter 40 Jahre alt, mehr als ein Drittel (35%) der Stichprobe ist älter als 40 Jahre. 17


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Abb. 1: Flowchart zur Ziehung der Stichprobe bzw. ­Ausschöpfungsquote

Bei der Frage nach der höchsten abgeschlossenen Schulausbildung haben 90% einen Matura-Abschluss angegeben. Dies ist vor allem darin begründet, dass bereits 1961 die Matura als Zugangsvoraussetzung für eine MTD-Akademie gesetzlich festgelegt wurde. Beinahe die Hälfte der Befragten (46,06%) haben ihre Ausbildung im Bereich MTD an einer Akademie absolviert. Rund ein Drittel (31,18%) der StudienteilnehmerInnen haben bereits die Fachhochschule abgeschlossen, gefolgt von Schul-AbsolventInnen mit rund 20%.

4.2 Hypothesen-Prüfung Im Rahmen dieser Studie wurden vier Hypothesen aufgestellt, die dazu dienen, die Forschungsfrage zu bestätigen oder zu widerlegen.

Hypothese I „FH-AbsolventInnen haben im Vergleich zu AbsolventInnen der MTD Schule bzw. Akademie häufiger einen erweiterten Tätigkeitsbereich.“ Rund 20% der Personen (n=102) vermerkten, dass sie ein erweitertes Tätigkeitsfeld haben. Etwa zwei Drittel aller Befragten (65%) gaben an kein erweitertes Tätigkeitsfeld zu haben und 15% haben dazu keine Angabe gemacht.

Tab. 2: Erweiterte Tätigkeiten nach Berufsausbildung (n=102)

Abb. 2: Darstellung der Korrelation zwischen Berufsjahren und ­Ausübung einer erweiterten Tätigkeit (n=432)

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Am häufigsten wurde in Bezug auf einen erweiterten Tätigkeitsbereich die Mitwirkung im Qualitätsmanagement (n=39) genannt, gefolgt von wissenschaftlicher Mitarbeit in Forschungsprojekten (n=10) sowie Lehrtätigkeit an Ausbildungsinstitutionen (n=8). Eine nähere Analyse der Daten zeigt, dass insbesondere VertreterInnen der diagnostischen Berufe im Qualitätsmanagement mit rund 72% (n= 28) involviert sind. Nach Analyse (siehe Tab. 2) der Daten mittels 95% Konfidenzintervall lässt sich kein signifikanter Unterschied, hinsichtlich der Ausübung von erweiterten Tätigkeiten, zwischen den einzelnen Ausbildungsformen feststellen (Konfidenzintervalle überschneidend = p>0,05). Es scheint sogar, dass Personen mit einem FH-Abschluss tendenziell seltener zusätzliche Tätigkeiten ausüben. Ein Grund hierfür könnte darin liegen, dass erweiterte Aufgabenbereiche in Zusammenhang mit steigender Berufserfahrung stehen. Nach statistischer Auswertung der Korrelation aus Abbildung 2 mittels Mann-Whitney- U-Test sind Personen, die eine erweiterte Tätigkeit ausüben, nicht nur statistisch signifikant „älter“ (Mittlerer Rang: ohne Zusatztätigkeiten: 203,50; mit Zusatztätigkeiten: 256,84; p= 0,000), sondern haben zugleich signifikant mehr Jahre an Berufserfahrung (Mittlerer Rang: ohne Zusatztätigkeiten: 203; 45; mit Zusatztätigkeiten: 260,95; p= 0,000).

Hypothese II „StudentInnen mit Fachhochschulabschluss bewerten die Frage, ob ihre Ausbildung ausreichend für ihren Start ins Berufsleben war, häufiger positiv als AbsolventInnen von Schulen oder Akademien.“ Insgesamt gaben 75,81% (n= 365) der TeilnehmerInnen an, dass ihre Ausbildung für den Berufsstart ausreichend gewesen ist. Nach Unterteilung hinsichtlich der einzelnen Ausbildungsformen (Schule, Akademie und Fachhochschule) zeigten sich geringe Unterschiede, allerdings ohne statistischen Beleg einer Signifikanz. Tab. 3: Analyse zum Status der ­akademischen Weiterbildungen (n = 477)

Hypothese III „Die Motivation, ein weiterführendes Studium zu absolvieren, ist bei akademisierter Ausbildung höher als bei Absolvierung einer Akademie oder Schule.“ Es wurde der aktuelle Status der akademischen Aus- und Weiterbildung der Befragten erhoben sowie das Interesse künftiger akademischer Weitbildung erfragt. Die Hälfte (51%) aller FachhochschulabsolventInnen bekundeten dazu Interesse, siehe Tab. 3.

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WISSENSCHAFT UND PRAXIS

Hypothese IV „FH-AbsolventInnen können berufsbezogene Veränderungen präziser abschätzen.“ Die Angaben bezüglich künftiger berufsbezogener Entwicklungen sind vor allem im Bereich der FH-AbsolventInnen sehr heterogen ausgefallen. Ein Drittel meint, es wird Änderungen geben, ein weiteres Drittel sieht keine Veränderungen für die Zukunft und das letzte Drittel ist unschlüssig. Diese Hypothese wird insofern widerlegt, da insbesondere Personen mit zunehmender Berufserfahrung künftige berufliche Veränderungen in Hinblick auf Tätigkeits- und Aufgabenbereiche anstehen sehen, siehe dazu Tab. 4. Folgende berufliche Veränderungen wurden von den befragten Health Professionals prognostiziert: • Automatisierung: Der Begriff „Automatisierung“ wurde insgesamt 20 Mal in den Rückmeldungen genannt. Eine nähere Betrachtung zeigte, dass 60% der VertreterInnen aus dem diagnostischen Bereich einen Anstieg hinsichtlich Automatisierung sehen, im Vergleich zu VertreterInnen aus den therapeutischen Berufsgruppen mit 40%. • Höherer Patientendurchsatz: Insgesamt 19 Nennungen beziehen sich auf eine künftig höhere PatientInnenzahl. Der demografische Aspekt wird hier in Verbindung mit der Zunahme der PatientInnenzahl angeführt, aber auch die steigenden Anforderungen der einzelnen PatientInnen an das medizinische Gesundheitspersonal wurden vermerkt. • Wissenschaftliche Evidenz der MTD-Berufe: Die Evidenzbasierung in den Gesundheitsberufen sowie das wissenschaftliche Arbeiten (19 Nennungen) werden künftig mehr und mehr in den Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit des MTD-Personals rücken. Weitere 12 Nennungen sehen vermehrt Veränderungspotenzial durch verstärkten beruflichen Einsatz im aktiven Forschungsbetrieb.

5 SCHLUSSFOLGERUNGEN In der vorliegenden Arbeit wurde der Beleg des Mehrwerts der Akademisierung von nichtärztlichen Gesundheitsberufen in Bezug auf den gesetzlichen Rahmen sowie hinsichtlich der Weiterentwicklung des Berufsprofils thematisiert. Es gibt (noch) keinen eindeutig belegbaren Mehrwert durch die Akademisierung der Ausbildung der MTD-Berufe, eventuell hätte eine Adaptierung des Studien-Designs, mittels der Durchführung von Interviews, nähere Informationen gebracht. Die Ausbildung von Gesundheitsberufen auf Bachelor-Niveau ist insofern als positiv zu bewerten, da sich AbsolventInnen größtenteils gut vorbereitet fühlen hinsichtlich des Einstieges in die Berufswelt. Diese Studie zeigt, dass Zusatztätigkeiten in der beruflichen Beschäftigung von MTD-Personal gekoppelt an langjährige Berufserfahrung sind. Weiters ist auch die Führungsaufgabe mit der Anzahl der Berufsjahre in Verbindung zu sehen. Erweiterte Tätigkeitsbereiche von nichtärztlichen Health Professionals liegen laut dieser Umfrage im Bereich des Qualitätsmanagements sowie im Sicherheits- und Risikomanagement. Langjährige MTD-Berufsangehörige sehen Veränderungen hinsichtlich der beruflichen Tätigkeit in Assoziation mit dem raschen medizinisch-technischen Fortschritt in der steigenden Automatisation von Arbeitsprozessen liegend, vor allem bei in den diagnostischen Berufen. VertreterInnen aus den therapeutischen Berufsgruppen sehen biomed austria 2/2016

Tab. 4: Einschätzung der zukünftigen Veränderungen nach Altersgruppen

künftig veränderte Anforderungen und Kommunikationsformen von Seiten des PatientInnenklientels. Insgesamt wird eine steigende PatientInnendurchsatzrate aufgrund demografischer Aspekte erwartet. Mit der Aufwertung der Ausbildung der gehobenen medizinisch-technischen Dienste in den tertiären Bildungssektor wurde eine fundamentale Basis für die Entwicklung der Evidenzbasierung für nichtärztliche Gesundheitsberufe gelegt, die den Professionalisierungsprozess von Health Professionals vorantreibt. Um den künftigen Herausforderungen zu begegnen, bedarf es einer stetigen Adaptierung der Berufsprofile der medizinischen Gesundheitsberufe, welche unter anderem mit Kompetenzerweiterungen und Perspektivenwechsel verbunden sind.

6 DANKSAGUNG Die Publikation entstand aus der Masterthese an der FH Burgenland (Masterstudiengang „Management im Gesundheitswesen“) unter der Betreuung von Fr. Dr. Ute Maurer. Besonderer Dank gilt den einzelnen MTD-Berufsverbänden, die bei der Distribution der Fragebögen unterstützt haben sowie allen StudienteilnehmerInnen. Die Durchführung dieser Online-Umfrage im Berufsfeld der nichtärztlichen Gesundheitsberufe wurde Dank der FH Burgenland durch die Bereitstellung des Online Tools EvaSys möglich. Vielen Dank an alle Beteiligten. ■ Der Nachdruck des Artikels erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung des Leykam-Verlags sowie der Fachhochschule Burgenland. Entnommen aus dem Band: Maurer, U. (Hg.). (2015): Health Professionals auf neuen Wegen. Perspektivenwechsel, Neuausrichtungen und Kompetenzerweiterungen in den Gesundheitsberufen. SCIENCE.RESEARCH. PANNONIA. Graz: Leykam Verlag.

LITERATURVERZEICHNIS

Bonse-Rohmann, M. & Burchert, H. (Hrsg.). (2011). Neue Bildungskonzepte für das Gesundheitswesen (Berichte zur beruflichen Bildung, 1. Aufl.). Bielefeld: Bertelsmann. Gesundheit.gv.at. (o.D.). Gesundheitsberufe in Österreich, Gesundheit.gv.at. Verfügbar unter https://www.gesundheit.gv.at/ Portal.Node/ghp/public/content/gesundheitsberufe-in-oesterreich.html [12.02.2015] MTD Austria. (o.D.a). Berufsverbände und Berufsbilder. Verfügbar unter http://www.mtd-austria.at/berufsverbaende-und-berufsbilder [14.02.2015] MTD Austria. (o.D.b). Ein Blick zurück, MTD Austria. Verfügbar unter http://www.mtd-austria.at/ein-blick-zurueck [06.01.2015] Nationalrat. (2005). Bundesgesetz über die Änderung des MTD-Gesetzes und des Hebammengesetzes. Nationalrat. (o.D.). Fachhochschul-Studiengesetz. FHStG. Verfügbar unter http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/5884/ fachhochschulen-fh-v5.html Resch, R. E. (2012). Differenzierter Stand der MTD-Sparten bei Fort- und Weiterbildungsaktivitäten. Biomed-Austria (6), 8–12. Die CPD-Richtlinie.

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LEBEN & LESEN

BUCHTIPPS

SO PLANEN SIE RICHTIG

STATISTIK-BASICS FÜR HEALTH PROFESSIONALS

PRAXISBEZOGENER ­STUDIENBEGLEITER

PRAXISRELEVANTE ­STATISTISCHE METHODIK

Das Nachschlagewerk zum Thema Projektmanagement umfasst 450 Seiten und gliedert sich in die vier übergeordneten Kapitel „Projektmanagement im Überblick“, „Struktur und Vorgehensweise“, „Vertiefungsthemen“ und „Hilfsmittel und Instrumente“. Es ist anschaulich aufbereitet und beinhaltet zahlreiche Tabellen, Abbildungen und Checklisten für unterschiedliche Projektmanagementphasen. Das Handbuch ist für AkteurInnen, die in projektbezogenen Strukturen arbeiten und/oder Projekte leiten, sehr zu empfehlen. ■

Das Springer-Lehrbuch „Basiswissen Medizinische Statistik“ befindet sich bereits in der 6. Auflage und richtet sich in erster Linie an im Bereich der Humanmedizin tätige Personen, aber auch an jene Berufsgruppen, welche im Kontext Medizin und Wissenschaft tätig sind. Die Einstiegsthemen im Buch behandeln „Grundlagen“ und „Häufigkeiten“, gefolgt von „Beschreibung von Merkmalen“ und „Beschreibung von Zusammenhängen“. Wahrscheinlichkeitsrechnung sowie induktive Statistik werden kapitelbezogen erläutert und sind mit Beispielen hinterlegt. Darüber hinaus wird ein Einblick in epidemiologische Studien, Risikostudien, Studien zur Diagnostik und Prävention sowie zu Therapie und Prognose gewährt. Als sehr hilfreich für die Praxis ist der Serviceteil des Buches hervorzuheben. Dieser befindet sich im Anhang und beinhaltet u. a. mathematische Abbildungen, ein Glossar Englisch-Deutsch sowie nützliche Internetadressen. ■

Das vorliegende Übungsbuch richtet sich vor allem an Studierende, die Lehrveranstaltungen wie Public Health und/oder Gesundheitsökonomie in ihrem Lehrplan haben. Es bietet Aufgabenstellungen zu den Themen Epidemiologie, Statistik und Gesundheitsökonomie. Im Anschluss zu den Fragestellungen folgt jeweils ein detaillierter Lösungsteil, der mit Formeln und Tabellen allgemein verständlich dargestellt ist. Die Sammlung der praxisnahen Rechnungsbeispiele ist ein ideales Beiwerk für Studierende in gesundheitsbezogenen Studiengängen mit Schwerpunkt Public Health und/oder ­Gesundheitsökonomie. ■

Das vorliegende Springer-Lehrbuch ist bereits in der 7. Auflage erschienen, hat es sich doch als prüfungsrelevantes und alltagstaugliches Nachschlagewerk längst etabliert. Studierende, PraktikerInnen oder ForscherInnen aus der Human- oder Sozialwissenschaft finden im 650 Seiten umfassenden Werk detaillierte Inhalte zu den Themen Deskriptiv- und Interferenzstatistik, varianzanalytische Methoden und multivariante Methoden. Das Buch ist klar aufgebaut und mit zahlreichen Tabellen und Grafiken hinterlegt. Berechnungsbeispiele, Übungsaufgaben und Exkurse verweisen auf die optimierte Didaktik. Kurzum: das Springer-Lehrbuch „Statistik für Humanund Sozialwissenschaftler“ ist ein äußerst empfehlenswertes Nachschlagewerk und sollte auf keinem Schreibtisch von (angehenden) Human- oder SozialwissenschaftlerInnen fehlen. ■

Gelesen von Ute Maurer

Kuster, J., Huber, E., Lippmann, R., Schmid, A., Schneider, E., Witschi, U., Wüst, R. (2011). Handbuch Projektmanagement. Springer Verlag Berlin Heidelberg, ISBN: 978-3-642-21242-0

Gelesen von Ute Maurer

Weiß, C. (2013). Basiswissen ­Medizinische Statistik. Springer Verlag Berlin Heidelberg, ISBN: 978-642-34261-5

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Gelesen von Ute Maurer

Prenzler, A., Graf von der Schulenburg, J.-M., Zeidler, J. (2010). ­Übungen zu Public Health und Gesundheitsökonomie. Springer Verlag Berlin Heidelberg, ISBN: 978-3-642-13504-0

Gelesen von Ute Maurer

Bortz, J. & Schuster, C. (2010). ­Statistik für Human- und Sozialwissenschaftler. Springer Verlag Berlin Heidelberg, ISBN: 978-3-642-12769-4

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LEBEN & LESEN

CD-TIPP

VON X BIS Z

WAS JUNGE EMPOYEES ALLES IST MÖGLICH BRAUCHEN UND WOLLEN

IM BANN VON RHYTHMIK UND ROMANTIK

Klaffkes Herausgeberwerk gliedert sich in die Abschnitte „Hintergrund und Konzepte“ und „Ansätze und Instrumente“. Im ersten Teil werden Erfolgsfaktoren des Generationen-Managements und Handlungsansätze für das Personalmanagement beschrieben. Im Weiteren werden die unterschiedlichen Generationen (Baby Boomers, Generationen X, Y und Z), welche derzeit in der Arbeitswelt aktiv sind, näher beleuchtet. Der zweite Teil des Buches behandelt kapitelbezogen Themen wie lebenslanges Lernen, Herausforderungen für moderne Arbeitskulturen sowie Gestaltung von Arbeitswelten. Ein gewichtiges Kapitel ist der Herausforderung von Führungskräften im Kontext der Mehrgenerationengesellschaft gewidmet. Der Herausgeber fusioniert in „Generationen-Management“ Belege aus Wissenschaft und Praxis, welche nicht nur für PersonalmanagerInnen und Führungskräfte von Interesse sind. ■

Die Generation Y und ihre Anforderungen an den Arbeitsmarkt stehen im Fokus dieses Buches (2. Auflage). Als Einstieg erfolgt eine Einführung in Generationsstudien, die Bedeutung von Wahlmöglichkeiten und Individualismus. Weitere zentrale Themen sind die veränderte Arbeitswelt, die Entstehung von Branded Society und Employer Branding. Das praxisgerechte Werk bezieht sich auf internationale Studien, wie man Generation Y am besten rekrutiert und inwiefern sich Unternehmenskulturen, Kommunikation und die Arbeitswelt in Zusammenhang damit verändern. Checklisten und Handlungsempfehlungen befinden sich ebenfalls im Buch, diese können in erster Linie für die beiden Hauptzielgruppen (Führungskräfte und PersonalmanagerInnen) dienlich sein. ■

Im Juni 2016 ist das bereits dritte Studioalbum „Triptych“ des austroamerikanischen Komponisten Timothy Hodor erschienen. Mit „Triptych A – C“ legt Interpret und Konzertpianist Frederick Blum eine fulminante Eröffnung hin: Zu den klassischen, klaren Strukturen mischen sich nämlich auch jazzige Akkorde – eine knisternde Verquickung, die LiebhaberInnen beider Richtungen gleichermaßen überrascht und mitreißt. In der darauffolgenden „Urban Suite“ schlägt Blum wieder sanftere Töne an und lässt HörerInnen das Flair von Weltstädten wie New York, Paris und Wien spüren. Das emotionale Herzstück der CD bilden die „Seven Reflections“, die in kurzen Szenen alle Farben romantischer Gefühlswelten direkt auf die Seele der HörerInnen projizieren. Hodor versteht sich meisterlich auf den Spannungsaufbau, der vor allem durch sein gekonntes Spiel mit dem Dominanzwechsel von Rhythmus und Melodie und die konsequente Ausbalancierung von Harmonie und Dissonanz zustande kommt. Dabei zeichnet er ein gesamtes Stimmungsbild, das mit „Epilogue“ als Schlusspunkt der CD kulminiert und vervollständigt wird. Wer den „Missing Link“ zwischen Klassik und Moderne in der Klaviermusik sucht, sollte sich unbedingt mit „Triptych“ auf die Reise begeben! ■

Gelesen von Ute Maurer

Klaffke, M. (2014). GenerationenManagement. Konzepte, Instrumente, Good-PracticeAnsätze. Springer Gabler: Springer Fachmedien Wiesbaden, ISBN: 978-3-658-02324-9

Gelesen von Ute Maurer

Parment, A. (2013). Die Generation Y - Mitarbeiter der Zukunft. Herausforderung und Erfolgsfaktor für das Personalmanagement. Springer Gabler: Springer Fachmedien Wiesbaden, ISBN: 978-3-8349-4621-8

„Die heimlichen Revolutionäre“ ist aus der Zusammenarbeit zwischen einem Jugend-(Gesundheits-)forscher (Hurrlemann) und einem Journalisten (Albrecht) hervorgegangen, die anhand von Interviews, Reportagen und fundierten Studien die Generation Y näher betrachten und schließlich als Revolutionäre in Bezug auf Bildung und Beruf hervorheben. In sieben Kapiteln wird mit literarischer Eloquenz dargestellt, wie die „Ypsiloner“ neue Maßstäbe in den Bereichen Medien und Freizeit setzen, wie sie das Familienleben neu erfinden und - kurz gesagt - alles schaffen. Das Buch zeigt, wie die Generation Y lebt und liebt, wie sie sich die Zukunft vorstellt und auch aktiv mitgestaltet. ■ Gelesen von Ute Maurer

Hurrelmann, K. & Albrecht, E. (2014). Die heimlichen Revolutionäre: Wie die Generation Y unsere Welt verändert. Beltz Verlag: Weinheim und Basel. ISBN: 978-3-407-22320-3

Gehört von Birgit Luxbacher

Hodor/Blum: Triptych, Preiser Records, EAN: 7172819131268, gesehen bei Amazon um EUR 19,90 biomed austria 2/2016

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AKTUELLES & INTERNES

Wahl 2016

Generalversammlung und Vorstandswahl von biomed austria Auch für den Berufsverband war 2016 ein Wahljahr. Im Rahmen der Generalversammlung am 16. April wurden der geschäftsführende Vorstand und die Rechnungsprüfung nach Ablauf ihrer dreijährigen Funktionsperiode neu gewählt.

Vortragssaal Billrothhaus

D

as Billrothhaus bot für den Anlass einen mehr als würdigen und stimmungsvollen Rahmen. Viele TeilnehmerInnen der Jahrestagung, darunter auch einige interessierte studierende Mitglieder des Berufsverbands – nahmen daher gern die Gelegenheit wahr, an der Generalversammlung von biomed austria, welche von 14:00 bis 15:00 Uhr anberaumt war, teilzunehmen. Eine wesentliche Aufgabe dieses Vereinsorgans besteht darin, seine FunktionärInnen – vor allem den Vorstand von biomed austria – mit den Mitgliedern des Verbands in persönlichen Kontakt zu bringen und sie über die wichtigsten Entwicklungen, Veränderungen und Herausforderungen auf berufspolitischer Ebene umfassend zu informieren, sodass die Verbandsarbeit für alle spürbar und (er)lebbar wird. Die Präsentation und Erläuterung des Tätigkeitsberichts 2015 durch Vorsitzende Sylvia Handler, Finanzreferentin Andrea Schiefthaler und die Regionalleiterinnen Michaela Dommler (Salzburg), Nicole Ferstl (Wien, NÖ, Bgld.), Manuela Graf (Oberösterreich) und Marion Herzl (Steiermark) war Teil dieser Aufgabe und wurde von den TeilnehmerInnen aufmerksam verfolgt. Besonders erfreulich und mit viel positiver Resonanz verbunden war die Vorstellung gleich zweier neuer Regionalleitungen: Marion Herzl (RL) und Sanela Nikodijevic (stv. RL) sind seit 05. Oktober 2015 mit viel Enthusiasmus und ambitionierten Plänen, wie beispielsweise einer Infotour durch steirische Labors, für die Biomedizinischen AnalytikerInnen in der Steiermark im Einsatz. Manuela Graf (RL) und Andrea Freystetter (stv. RL) haben ihre Funktionen am 08. Februar 2016 von der langjährigen Regionalleiterin Waltraud Schober und ihrer Stellvertre22

terin Marie Bernkopf in Oberösterreich übernommen. Obwohl erst wenige Wochen seit der Wahl vergangen waren, gab es zum Zeitpunkt der Generalversammlung bereits konkrete Pläne und Fortbildungsideen, die von Manuela Graf vorgestellt wurden. Nach den Erfolgsbilanzen der Regionalleiterinnen präsentierte Finanzreferentin Andrea Schiefthaler den Jahresabschluss 2015. Erika Garner-Spitzer berichtete für die Rechnungsprüfung und stellte den Antrag auf Entlastung des geschäftsführenden Vorstands, welchem von den stimmberechtigten Mitgliedern der Generalversammlung stattgegeben wurde. Anschließend erfolgte gemäß Tagesordnung die Wahl des geschäftsführenden Vorstands und der Rechnungsprüfung: Sylvia Handler (Vorsitzende), Karin Tomicek-Gründl (stv. Vorsitzende) und Andrea Schiefthaler (Finanzreferentin) stellten sich erneut der Wahl und wurden mit großer Zustimmung für die kommenden drei Jahre in ihren Funktionen bestätigt. Martina Fondi und Gabriela Kronberger wurden als neue Rechnungsprüferinnen gewählt und folgen damit dem langjährigen Rechnungsprüferteam Erika Garner-Spitzer und Bernhard Ofitsch-Starzonek nach. Beide haben ihre Funktionen über 15 Jahre lang mit höchster Akribie und Verantwortungsbewusstsein ausgeübt, wofür Ihnen der biomed austria Vorstand an dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön aussprechen möchte! ■ Birgit Luxbacher

Geschäftsführerin biomed austria

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Blitzlichter

Jahrestagung 2016 - Seitenblicke Die 24. Jahrestagung der Biomedizinischen AnalytikerInnen fand von 15.04. bis 16.04.2016 im Billrothhaus in Wien statt. Zur Eröffnung durften wir uns über 250 BesucherInnen freuen, am Samstag waren es 150 wissenshungrige KollegInnen.

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ie diesjährigen Themenschwerpunkte lagen auf den Bereichen Allergologie, Immunhämatologie einschließlich Transfusions- und Transplantationsmedizin, Notfallmedizin/Akutlabor, Funktionsdiagnostik und Berufspolitik. Mit den Inhalten der Vorträge wurden sowohl qualitätsbezogene Aspekte der Basisdiagnostik als auch die neuesten Aspekte der biomedizinischen Forschung beleuchtet. Wir können zu Recht Stolz auf unser Arbeitsgebiet und unsere BerufskollegInnen sein, die ihre Fachexpertise durchwegs souverän und überzeugend präsentiert haben. Wie wir aus Ihren Feedbacks sehen konnten, lagen wir mit der Auswahl des Festvortrages goldrichtig: Univ.-Prof. Dr. Reinhart Jarisch hat uns – auch visuell – in eine Welt entführt, in der Columbos Investigationstechniken allergologische Rätsel lösen! Der gelungene Spagat zwischen Routine und Forschung wurde auch in der Präsentation des diesjährigen Abbott-Preises deutlich: Einmal mehr konnte gezeigt werden, dass sowohl in der Basisdiagnostik als auch in der Forschung herausragende Leistungen von Biomedizinischen AnalytikerInnen erbracht werden, die wesentlich zu Innovation und Weiterentwicklung unseres Berufes beitragen. Beim Szabo-Scandic Kunstpreis bewiesen Biomedizinische AnalytikerInnen, dass ihre Berufsidentität auch künstlerische Aspekte beinhaltet: Die eingereichten Exponate zeugten von großem Ideenreichtum, was wohl auf die täglichen Herausforderungen in unserem Beruf zurückzuführen ist, die oftmals nach außergewöhnlichen Lösungen verlangen. Vielleicht wurden ja auch Sie beim Betrachten der Kun-

stobjekte dazu inspiriert, Ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen! Applaus auch für diejenigen, die bis Samstagnachmittag geblieben sind und den wunderbaren Schlussvortrag von Ute Maurer über die unterschiedlichen in den Gesundheitsberufen tätigen Generationen live miterlebt haben. Ich glaube, wir haben uns alle in einer oder sogar mehreren Generationen wiedergefunden. Allen, die nicht mehr anwesend waren, muss ich sagen: Sie haben wirklich etwas verpasst! An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz herzlich bei meinem Organisationskomitee bedanken, das in mehreren Sitzungen – live und virtuell – diese Tagung auf die Beine gestellt hat! ■ Nicole Ferstl

Regionalleiterin Wien, NÖ, Bgld

Bild oben: Vorsitzende Sylvia Handler mit Prof. Reinhart Jarisch Bild unten: Regina Fischer belegte mit ihrer Einreichung (Spiegel mit handgeschnitztem und - bemaltem Holzrahmen) den 1. Platz des ­Szabo-Scandic Kunstpreises

Regionalwahl Oberösterreich

Ein neues Regionalleitungsteam stellt sich vor Am 08. Februar 2016 wurde im Rahmen der Regionalversammlung in Linz eine neue Regionalleitung für Oberösterreich gewählt. Waltraud Schober und Marie Bernkopf, die diese Funktion bis dahin innehatten, wurden verabschiedet und übergaben die Staffel an das neue Team.

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it großer Zustimmung wurde für die kommende Funktionsperiode von drei Jahren DI Manuela Graf, Mitglied des Lehr- und Forschungspersonals an der FH Gesundheitsberufe Oberösterreich, zur Regionalleiterin und Andrea Freystetter, MSc, die am Institut für medizinisch-chemische Labordiagnostik am Kepler Universitätsklinikum, Med Campus III, tätig ist, zur stellvertretenden Regionalleiterin gewählt. Die ersten Schritte wurden seit der Wahl bereits getan - viele weitere sollen folgen. Daher arbeiten Manuela Graf und Andrea Freystetter intensiv an der Vergrößerung und Verstärkung des Regionalteams Oberösterreich! Damit die Interessen der Biomedizinischen Analytikerinnen und Analytiker in Oberösterreich auch zukünftig optimal vertreten werden können, planen sie in regelmäßigen Abständen Stammtisch-Treffen, zu denen Berufskolleginnen – auch biomed austria 2/2016

Nicht-Mitglieder! - aus der Region herzlich eingeladen sind. Wenn Du/Sie Interesse hast/haben, das neue Regionalleitungsteam bei ihrer neuen Aufgabe zu unterstützen und Deine/Ihre Standpunkte und Interessen einbringen willst/ wollen, bist Du/sind Sie herzlich bei zukünftigen Treffen willkommen bzw. bitten wir Dich/Sie, sich per E-Mail mit Manuela Graf (manuela.graf@biomed-austria.at) oder Andrea Freystetter (andrea.freystetter@biomed-austria.at) in Verbindung zu setzen! ■ Euer/Ihr Team der Regionalleitung Oberösterreich, Andrea Freystetter Manuela Graf

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Mikrobiologischer Nachmittag:

Sepsis

INTERCITYHOTEL WIEN 11. NOVEMBER 2016, 15.00 – 19.00 UHR PROGRAMM: 15.00 – 15.20 Registrierung, Begrüßung 15.20 – 15.50 Klinik der Sepsis, Heinz Burgmann 15.50 – 16.20 Epidemiologie der Sepsis: nosokomiale Aspekte, Helga Paula 16:20 – 16.55 Kaffeepause 16.55 – 17.25 Neue Methoden im Rahmen der konventionellen Blutkultur­diagnostik, Iris Zeller 17.25 – 17.55 Kultur-unabhängige Verfahren zur Sepsis-Diagnostik, Athanasios Makristathis 17.55 – 18.25 Diagnostik der Pilzsepsis, Birgit Willinger 18.25 – 18.55 Prädiktive laborchemische Parameter zur Sepsisdiagnostik, Franz Ratzinger REFERENTINNEN: Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ. Heinz Burgmann Univ. Klinik für Innere Medizin I Klinische Abteilung für Infektionen und Tropenmedizin

Dr.med.univ. MSc. Helga Paula

Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Athanasios Makristathis Klinische Abteilung für Klinische Mikrobiologie

Ao.Univ.-Prof. Dr. Birgit Willinger Klinische Abteilung für Klinische Mikrobiologie

Univ. Klinik für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle

Dr.med.univ. PhD Iris Zeller Klinische Abteilung für Klinische Mikrobiologie

Dr.med.univ. Franz Ratzinger Klinische Abteilung für Medizinische und Chemische Labordiagnostik

biomed austria - Österreichischer Berufsverband der Biomedizinischen AnalytikerInnen Grimmgasse 31 1150 Wien

Tel. +43 1 817 88 27 Fax +43 1 817 88 27-27

fortbildung@biomed-austria.at www.biomed-austria.at


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