biomed austria Fachzeitschrift - Dezember 2017

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Österreichische Post AG MZ 02Z030418 M biomed austria, Grimmgasse 31, 1150 Wien

biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Nr. 4/2017; ISSN 1997-5503; VP: € 15,–

biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen

Dezember 2017

Lebenslanges Lernen

Risikomanagement

AB0 und Diabetes

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INHALT | EDITORIAL

INHALT

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

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BERUFSPOLITIK FAQs zu CPD

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WISSENSCHAFT & PRAXIS Lebenslanges Lernen lernen im Studiengang ­ Biomedizinische Analytik

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Erhöhung der Sicherheitskultur mithilfe des ­ klinischen Risikomanagement Tools CIRS

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AB0 Blood Group, Secretor Status and Fungal Infections in Diabetes Mellitus

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AKTUELLES & INTERNES Promotiontour in der Steiermark: Elektronisches Feedback – Böses Erwachen

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Regionalversammlung Wien, NÖ, Bgld.

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OA Dr. med. Manfred Neubauer – 30 Jahre Hämatologie-­ Fortbildung für Biomedizinische AnalytikerInnen

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EPBS zu Gast in Salzburg

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EPBS Conference 2017

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CIRSmedical - ein ­Fehlerberichtssystem für alle Gesundheitsberufe 25

LEBEN & LESEN Lese- und CD-Tipps

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Impressum biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische Analytiker­Innen, Nr. 4/2017 Österreichische Post AG, MZ 02Z030418 M, biomed austria, Grimmgasse 31, 1150 Wien

as Jahr 2017 neigt sich dem Ende zu. Es war ein Jahr der Vorbereitung zur Registrierung der Berufsangehörigen und der Etablierung eines Fachbeirates im Ministerium für alle MTD-Berufe. Es war auch ein Jahr der kontinuierlichen Arbeit an der Weiterentwicklung des Berufes und der Unterstützung aller Mitglieder bei diversen Anliegen. Wir als Berufsverband stehen für eine Versorgung der Mitglieder mit zeitnahen Informationen und mit fachlich zielgerichteten Fortbildungen und einer Betreuung bei vielfältigen Fragen, ganz nach unserer Vision „VIELFALT GEMEINSAM GESTALTEN“ und unserer Mission „UNSER AUFTRAG – IHR WISSEN FÜR EINE STARKE ­ZUKUNFT“. Wir bereiten uns nun gewissenhaft auf die anstehende Überarbeitung des MTD-Gesetzes und die längst fällige Aktualisierung unseres Berufsbildes vor. Wir werden alles erdenklich Mögliche tun, um eine eigenständige und unabhängige Ausübung der Biomedizinischen Analytik zu erreichen und allen Berufsangehörigen eine weitgehend uneingeschränkte Ausübung ihrer Tätigkeiten zu sichern. In diesem Sinne wünsche Ich Ihnen und Ihrer Familie ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

Medieninhaber und Herausgeber: biomed austria - Österreichischer Berufsverband der Biomedizinischen AnalytikerInnen, Grimmgasse 31, 1150 Wien, ZVR-Zahl: 011243159, Tel. 01-817 88 270, Fax 01-817 88 27-27, E-Mail: office@biomed-austria.at, Web: www.biomed-austria.at Jahresabo (Inland), 3 Ausgaben: € 45 Redaktion: Nicole Burdis, MSc (Co-Chefredakteurin); Marianne Fliesser-Steiner, Monika Knötig, Mag. Birgit Luxbacher, BSc (Co-Chefredakteurin); MMag. Dr. Ute Seper

Mitarbeiterinnen dieser Ausgabe: Nicole Burdis, Sabine Enzinger, MBA; MSc; Eva Gartner, Sylvia Handler, MBA; Elke Heinrichs, Marion Herzl, Barbara Kappeller, Mag. Elisabeth Kreindl, Mag. Birgit Luxbacher, Reinhard Meixner, BSc, MA; BSc; MMag. Dr. Ute Seper, Benom Thattil Nadakalan, BSc; FH-Prof. Mag. Christine Schnabl, MSc Assoziierte Redakteurinnen: Margit Anglmayer, Stefanie Burger, MSc Lektorat: Mag. Birgit Luxbacher, BSc Layout: typothese.at/Robert Scheifler Druck: Resch KEG, 1150 Wien

biomed austria Dezember 2017

Sylvia Handler, Präsidentin von biomed austria

Die nächste Ausgabe der Fachzeitschrift erscheint im April 2018.

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BERUFSPOLITIK

FAQs zu CPD

Orientierung im Fortbildungsdschungel – Was kann ich, was darf ich, was muss ich? Im Folgenden wird die gesetzliche Fortbildungsverpflichtung in ihrer aktuellen Fassung vorgestellt und der MTD-CPD-Richtlinie gegenübergestellt, welche es MTD-Berufsangehörigen seit 2013 ermöglicht, einen freiwilligen Fortbildungsnachweis zu erbringen. Abschließend wird ein Vergleich zwischen den beiden Ansätzen gezogen und ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen gegeben.

DIE FORTBILDUNGSVERPFLICHTUNG GEMÄSS ­M TD-GESETZ Im Rahmen der MTD-Gesetzesnovelle im September 2016 wurde die Fortbildungsverpflichtung für Angehörige der gehobenen medizinisch-technischen Dienste, welche bereits seit 1992 gesetzlich verankert ist, erstmals wie folgt quantifiziert (Auszug aus dem MTD-Gesetz idgF): „§ 11d. (1) Angehörige der gehobenen medizinisch-technischen Dienste sind verpflichtet, zur 1. Information über die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse des jeweiligen medizinisch-technischen Dienstes sowie der medizinischen Wissenschaft oder 2. Vertiefung der in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten innerhalb von jeweils fünf Jahren Fortbildungen in der Dauer von mindestens 60 Stunden zu besuchen.“1 Abgesehen davon, dass nicht näher spezifiziert wird, was vom Gesetzgeber als Fortbildung anerkannt wird, kann man diesem kurzen Absatz bereits Einiges an Informationen entnehmen. Zunächst einmal die Hard Facts: gefordert sind nunmehr 60 Stunden Fortbildung innerhalb von fünf Jahren, also zwölf Stunden pro Jahr. Bedenkt man, dass durch den stetigen medizinischen und technologischen Fortschritt laufend auch neues Wissen zu den Themen Diagnostik, Therapie, Prävention und Rehabilitation generiert wird2, erscheint dieses Ausmaß durchaus legitim. Neben der gesetzlichen haben Angehörige der gehobenen medizinisch-technischen Dienste gegenüber ihren PatientInnen seit jeher auch eine ethisch-moralische Verpflichtung, bei der Ausübung ihres Berufs auf die bestmögliche Qualität und höchstmögliche Sicherheit zu achten.3 Was man § 11d. des geltenden MTD-Gesetzes noch entnehmen kann, ist eine grobe Festlegung, worum es in der verpflichtenden Fortbildung inhaltlich gehen sollte: einerseits um eine „Vertiefung der in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten“, andererseits darum, sich „über die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse des jeweiligen medizinisch-technischen Dienstes sowie der medizinischen Wissenschaft“4 zu informieren. Zwar wird damit nicht genau definiert, was unter einer Fortbildung zu verstehen ist, aber es wird dem Umstand Rechnung getragen, dass Fort- oder Weiterbildung im Gesundheitswesen nicht nur darauf aufbauen kann, was man in der Berufsausbildung gelernt hat, sondern dass MTD-Berufsangehörige stets auch neue Entwicklungen und Erkenntnisse, nicht zuletzt auch aus der Forschung, im Blick behalten sollten. 4

Nachdem § 11d. Abs 1 einen großzügigen Interpretationsspielraum dahingehend lässt, was gesetzlich als Fortbildung anerkannt wird, wird in Abs 2 eine konkrete Einschränkung getroffen: „ § 11d. (...) (2) Über den Besuch einer Fortbildung ist eine Bestätigung über die Dauer und den Inhalt der Fortbildung auszustellen.“5 Dieser Wortlaut suggeriert, dass der Gesetzgeber hier eher die „klassischen“ Formen der Fortbildung im Sinn hatte, also solche, bei denen Lernen „in einem organisierten und strukturierten Kontext“6 stattfindet, wie beispielsweise Fortbildungen, die in einem Erwachsenenbildungsinstitut oder unternehmensintern abgehalten werden. Aber was wird nun tatsächlich als Fortbildung anerkannt? Welche Nachweise sind zu erbringen und wer überprüft, ob die Fortbildungspflicht erfüllt wurde? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen sowohl die Angehörigen der MTD-Berufe, als auch die MTD-Berufsverbände, die nicht nur Berufspolitik betreiben, sondern auch als Fortbildungsanbieter auftreten.7

DER FREIWILLIGE FORTBILDUNGSNACHWEIS MITTELS MTD-CPD-ZERTIFIKAT MTD-Austria hat bereits 2009 eine Arbeitsgruppe zum Thema Bildung und Forschung eingerichtet, deren Ziel es war, eine Richtlinie für die Anerkennung von beruflicher Fort- und Weiterbildung zu erarbeiten.8 Zwei Jahre später hat MTD-Austria das Ergebnis veröffentlicht: eine Richtlinie zur kontinuierlichen beruflichen Entwicklung von MTD-Berufen – die sogenannte MTD-CPD-Richtlinie –, die seither allen MTD-Berufsverbänden als Grundlage dient und von den MTD-Berufsangehörigen für die freiwillige Dokumentation von Fortbildungen herangezogen werden kann. Jede/r Angehörige/r eines gehobenen medizinisch-technischen Dienstes hat darüber hinaus die Möglichkeit, bei ihrem/seinem Berufsverband die Ausstellung eines CPD-Zertifikats zu beantragen. CPD steht dabei für „Continuing Professional Development“ und dient somit der Dokumentation berufsbezogener Fortbildung.9 Zum damaligen Zeitpunkt gab es vonseiten des Gesetzgebers zwar bereits die Vorgabe der verpflichtenden Weiterbildung, das erforderliche Ausmaß der Fortbildung wurde allerdings nicht definiert.10 Insofern sahen sich die Berufsverbände sowie MTD-Austria in der Pflicht, konkrete Vorgaben zu erarbeiten. Dezember 2017 biomed austria


BERUFSPOLITIK

Abb. 1: Anerkannte Formen der Fortbildung gem. MTD-CPD-Richtlinie14; in eigener Darstellung

Eine wichtige Basis für die Entwicklung der Richtlinie war ein Dokument, das 2009 vom Europäischen Zentrum für die Förderung von Berufsbildung herausgegeben worden ist: „Europäische Leitlinien für die Validierung nicht formalen und informellen Lernens“. Wie bereits im Titel angedeutet wird, geht es im Kontext der steigenden Bedeutung von lebenslangem Lernen darum, „Lernen, das außerhalb der formalen Bildungs- und Berufsbildungseinrichtungen stattfindet, wie beispielsweise am Arbeitsplatz, im Familienkreis oder in der Freizeit, sichtbar zu machen und seinen Stellenwert anzuheben.“11 Unter formalen Bildungseinrichtungen versteht man dabei Bildungsstätten, in denen Lernen „in einem organisierten und strukturierten Kontext“ 12 stattfindet. Vereinfacht ausgedrückt geht es also darum, das klassische Verständnis von Fortbildung zu erweitern, um damit auch andere Formen der beruflichen Weiterentwicklung systematisch erfassen zu können. Genau das wurde in der MTD-CPD-Richtlinie umgesetzt. Deshalb wird in der Richtlinie nicht nur der Besuch von

Fortbildungen, sondern beispielsweise auch die Leitung eines Arbeitskreises, Lehrtätigkeit oder Praxisanleitung als Fortbildungsaktivität anerkannt.13 Die untenstehende Grafik zeigt im Überblick, welche Formen der Fortbildung gemäß MTD-CPD-Richtlinie anerkannt sind. Die grafische Darstellung veranschaulicht, dass die „klassischen“ Fortbildungen hier nur ein kleiner Ausschnitt der Möglichkeiten sind, sich beruflich weiterzubilden. Dem nicht formellen und informellen Lernen in der alltäglichen Berufspraxis wird eine große Bedeutung beigemesse. Nun stellt sich natürlich die Frage, ob MTD-Berufsangehörige mit dem MTD-CPD-Zertifikat gleichzeitig belegen können, dass sie ihrer gesetzlichen Fortbildungspflicht nachgekommen sind. Um diese Frage zu klären ist eine Gegenüberstellung der jeweiligen Vorgaben hilfreich. § 11d. MTD-G idgF vs. MTD-CPD-Richtlinie – Die ­Vorgaben im direkten Vergleich

Tab. 1: Vergleich der Konzepte in eigener Darstellung

Fortbildungspflicht gemäß MTD-Gesetz

Freiwilliger Fortbildungsnachweis mit MTD-CPD-Zertifikat

Berechnungsbasis

1 FB-Einheit = 60 min

1 CPD-Punkt = 45 min

Gefordertes Fortbildungsausmaß je def. Zeitraum

60 Stunden in 5 Jahren (entspr. 80 CPD-Punkten in 5 Jahren)

100 CPD-Punkte in 3 Jahren (entspr. 75 Stunden in 3 Jahren)

Gefordertes Fortbildungsausmaß pro Jahr

12 Stunden pro Jahr (entspr. 16 CPD-Punkten pro Jahr)

33,5 CPD-Punkte pro Jahr (entspr. 25 Stunden pro Jahr)

biomed austria Dezember 2017

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BERUFSPOLITIK

Auf den ersten Blick scheint die MTD-CPD-Richtlinie deutlich höhere Anforderungen zu stellen als die gesetzlichen Vorgaben lt. § 11d. MTD-G. Wie jedoch bereits gezeigt wurde, bildet ein modernes, weit gefasstes Verständnis von Fortbildung die Basis für die MTD-CPD-Richtlinie. Man kann also sagen, dass in dieser nicht mehr Fortbildung gefordert wird, sondern lediglich ein breiteres Spektrum an Formen der Fortbildung abgedeckt wird, die im Sinne eines lebenslangen Lernens ohnehin bereits stattfinden, aber bislang noch nicht als solche in unserem Bewusstsein verankert sind.

BLEIBT ALLES ANDERS? Trotz der augenscheinlichen Differenzen zwischen der gesetzlich geregelten Fortbildungspflicht und dem freiwilligen Fortbildungsnachweis gemäß MTD-CPD-Richtlinie ist es für MTD-Berufsangehörige weiterhin sinnvoll, das MTD-CPD-Konzept als Richtschnur für die Erfüllung ihrer gesetzlichen Fortbildungsverpflichtung heranzuziehen. Denn es gibt sowohl vonseiten des Gesetzgebers als auch vonseiten der MTD-Berufsvertretungen Bemühungen, eine gemeinsame Linie zu finden. So wurde im Zuge der letzten MTD-Gesetznovelle (Sept. 2016) § 11d. um Abs 3 (s. u.) ergänzt: „§ 11d. (3) Der (Die) Bundesminister(in) für Gesundheit und Frauen kann durch Verordnung Richtlinien über die Anerkennung von Fortbildungen unter Bedachtnahme auf die vom MTD-Beirat erarbeiteten Standards erlassen.“15 Die konstituierende Sitzung des MTD-Beirats ist vor Kurzem erfolgt.16 Lt. § 12a. Abs 2 Z 2 MTD-G idgF wird „die Erarbeitung von Standards für die Anerkennung von Fortbildungen“17 zu den Hauptaufgaben dieses Gremiums gehören. Revolutionär dabei ist, dass zu dessen Mitgliedern lt. § 12a. Abs 3 Z 4 auch jeweils ein/e Angehörige/r der sieben Sparten der gehobenen medizinisch-technischen Dienste samt Stellvertretung zählen wird.18 Vor allem diese MTD-Berufsangehörigen werden sich im MTD-Beirat dafür einsetzen, dass die MTD-CPD-Richtlinie als verbindliche Vorgabe zur Erfüllung der gesetzlichen Fortbildungspflicht anerkannt wird. Welches Gewicht die Empfehlungen des MTD-Beirats tatsächlich haben und inwieweit sie im Wortlaut des § 11d. MTD-G idgF Niederschlag finden werden, bleibt jedoch abzuwarten. n

QUELLENVERZEICHNIS 1, 4, 5. 15, 18 Bundeskanzleramt (Hg.): Gesamte Rechtsvorschrift für MTD-Ge-

setz. URL: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10010701 [Stand: 27.11.2017]. 2 Schnabl, Christine/ Meixner, Reinhard: Kontinuierliche berufliche Entwicklung – MTD-CPD-Zertifikate für Fort- und Weiterbildungsdokumentation, in: Seper, Ute (Hg.): BILDUNG in den Gesundheitsberufen WEITER DENKEN. Weiterbilden – Weiterdenken – Weiterkommen. Graz: Leykam Buchverlagsgesellschaft m.b.H., 2017, S.99-S.106. [Zitat stammt von S.100] 3 Burger, Stefanie: CPD- Continuing Professional Development. Ein FAQ zum CPD-Konzept, das von biomed austria eingeführt wird. In: biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Frühling 2012, S.6-S.7. [Zitat stammt von S.6] 6 Eckerstorfer, Elisabeth et.al.: Richtlinie zur kontinuierlichen Fortbildung von MTD-Berufen. In: biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Winter 2012/13, S.5-S.7. [Zitat stammt von S.7] 7 Resch, Ruth: Die CPD-Richtlinie – Differenzierter Stand der MTD-Sparten bei Fort- und Weiterbildungsaktivitäten. In: biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Winter 2012/13, S.7-S.8. [Zitat stammt von S.8] 8 Schnabl, Christine: Die CPD-Richtlinie – Der Entwicklungsprozess. In: biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Winter 2012/13, S.8. 9 Schnabl, Christine: Editorial. In: biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Winter 2012/13, S.1. 10 Burger, Stefanie: CPD- Continuing Professional Development. Ein FAQ zum CPD-Konzept, das von biomed austria eingeführt wird. In: biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Frühling 2012, S.6-S.7. [Zitat stammt von S.6] 11 Europäisches Zentrum für die Förderung von Berufsbildung (Hg.): Europäische Leitlinien für die Validierung nicht formalen und informellen Lernens. Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, 2009. URL: www.cedefop.europa.eu/files/4054_de.pdf [Stand: 10.11.2017], S.13. 12 Eckerstorfer, Elisabeth et.al.: Richtlinie zur kontinuierlichen Fortbildung von MTD-Berufen. In: biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Winter 2012/13, S.5-S.7. [Zitat stammt von S.7] 13, 14 Eckerstorfer, Elisabeth et.al.: Richtlinie zur kontinuierlichen Fortbildung von MTD-Berufen (MTD-CPD-Richtlinie, aktualisiert: Jänner 2017). URL: http://www.biomed-austria.at/downloads/MTD-CPD-Richtlinie__ akt._2017_.pdf [Stand: 3.11.2017]. 16, 17 MTD-Austria (Hg.): FAQ zur MTD-Registrierung. Stand: 6. April 2017. URL: http://www.mtd-austria.at/fileadmin/Registrierung/MTD-Registrierung_April_2017.pdf [Stand: 17.11.2017], S.1.

Elisabeth Kreindl

Bildungswissenschaftlerin und Fortbildungs­ administratorin von biomed austria

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Dezember 2017 biomed austria


WISSENSCHAFT UND PRAXIS

Die Zukunft des Lernens

Lebenslanges Lernen lernen im Studiengang ­Biomedizinische Analytik Das europäische Gesundheitswesen generell, das österreichische im speziellen Fall, unterliegt einem ständigen Wandel - dementsprechend müssen auch die Ausbildungsmodalitäten kontinuierlich adaptiert werden. WELCHE BEDEUTUNG HAT LEBENSLANGES LERNEN FÜR GESUNDHEITSBERUFE? Schon längst reicht eine „klassische“ Ausbildung mit Frontalvorträgen und Gruppenübungen nicht mehr aus, um das vom Arbeitsmarkt geforderte Qualifikationsprofil zu erfüllen. Informelle Lernformen nehmen an Bedeutung zu, medizinisches Faktenwissen ohne Übertragung in die Praxis ist zur Erfüllung des geforderten medizinischen Versorgungsauftrages an PatientInnen unzureichend. Kranke, behandlungswillige Menschen aber auch Gesunde, die sich um ihre Vorsorge kümmern, begeben sich in ein medizinisches Umfeld und werden immer versierter. Sie beschaffen sich medizinische Informationen, großteils im Internet. Die korrekte und zielorientierte Anwendung der Inhalte dieser Quellen setzt allerdings eine gewisse Gesundheitskompetenz voraus; nicht jede Information kann als fundiert und evidenzbasiert angenommen werden. Die bereits jetzt vorhandene Menge an digitalen Daten zu selektieren ist selbst für Profis eine Herausforderung und erfordert regelmäßige Überprüfung, ob diese Informationen bereits veraltet oder ausreichend evident sind. Ab dem Jahr 2020 werden sich gesundheitsrelevante Daten (weltweit) alle 73 Tage verdoppeln. Gesundheitsberufe werden dann mit größeren Datenmengen konfrontiert sein als beispielsweise die Finanzbranche. (Editorial, Nature, 2016) Der technologische Wandel und die rasche Erreichbarkeit von Informationen machen zwar das „Informationsgefälle“ immer kleiner, in der Professionsausübung nimmt der Anteil an Technologien und somit die Spezialisierung in Diagnostik und Therapie beständig zu. An die Ausbildung von Gesundheitsberufen werden in Folge hohe Erwartungen gestellt. Durch den stark voranschreitenden technologischen und medizinischen Fortschritt ist Wissen schnell veraltet, lebenslanges Lernen ist unabdingbar, um die an Gesundheitsberufe gestellten Anforderungen langfristig zu erfüllen und PatientInnensicherheit zu gewährleisten. In der Ausbildung erworbene Kompetenzen werden durch regelmäßige Fort- und Weiterbildung gefestigt, weiterentwickelt und an die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse angepasst (Schnabl & Meixner, 2017). Gerade jüngere Generationen sind sehr technikaffin und im Umgang mit diversen Medien von klein auf geübt, allerdings hat dies auch Auswirkungen auf die Art, wie Wissen beschafft und welche Lernstrategien angewandt werden. Problembasiertes Lernen muss als Methode in den Vordergrund rücken, Faktenwissen verliert an Bedeutung. Vor allem die Generation Y (ca. 1980-1994) analysiert Informationen weniger, schließlich sind diese jederzeit und auf vielfältige Weise zu beschaffen und es wird eher aufgrund einer kürzeren Aufmerksamkeitsspanne „ausprobiert“, wie etwas funktioniert. Um fundiertes Wissen zu biomed austria Dezember 2017

festigen, ist es daher notwendig - sowohl in Unternehmen, als auch in der Ausbildung - regelmäßige Fortbildungen, aktive Teilnahme und „Hands-on“-Trainings zu ermöglichen (Schmidt et al., 2012; Maurer & Meixner, 2015). Bei Gesundheitsberufen sprechen wir von einer Fortbildungspflicht, daher ist hier die einseitige Betrachtung aus Unternehmenssicht nicht zielführend. Menschen, die in Gesundheitsberufen tätig sind, Die Lehrveranstaltung in unserem Fall speziell Biomedizinische „Aktuelle EntwickAnalytikerInnen, müssen in Eigeninitiati- lungen“ im Curriculum ve aktiv werden und Fortbildungen planen des Studiengangs Biobzw. organisieren. Regelmäßige Fort- und medizinische Analytik Weiterbildung ist für uns schon längst ein bietet die Gelegenheit, fundamentaler Teil des beruflichen Selbst- bereits während der verständnisses. Ausbildung die konHier bietet sich wiederum unter ande- tinuierliche Fort- und rem Lernen in Lebenszusammenhängen an, Weiterbildung zu üben, also in diesem Fall Lernen konkret als Er- zu der die Studierenfahrungs- und Informationsaustausch zwi- den ohnehin per Gesetz schen verschiedenen Generationen, sowohl während Ihrer späteren voneinander als auch miteinander. Dieser Berufstätigkeit vergegenseitige Lernprozess läuft großteils in- pflichtet sein werden. formell ab und betrifft sowohl das familiäre als auch das berufliche Umfeld. Wichtig ist daher, dass verschiedene Generationen voneinander und miteinander lernen (Franz et al., 2009). Dieser spannenden Feststellung nachzugehen würde den Rahmen dieses Beitrages übersteigen, könnte jedoch zukünftig in einem eigenen Artikel abgehandelt werden. Im Wesentlichen lassen sich zwei fundamentale Aspekte herausarbeiten. Wie bringt man einer technikaffinen Generation aktive Teilnahme an Fort- und Weiterbildung näher und wie lassen sich zusätzliche „Hands on“- Trainings und andere Fortbildungsangebote im Sinne einer aktiven Teilnahme im Unterricht implementieren? Wie kann das Konzept des lebenslangen Lernens bereits während der Ausbildung gefördert werden? In Folge soll das Konzept des lebenslangen Lernens aus der Sicht der europäischen Union als übergeordneter Rahmen vorgestellt und daraus resultierend das Unterrichtsfach „Aktuelle Entwicklungen“ im Studiengang Biomedizinische Analytik an der FH Campus Wien als Exempel zur Unterstützung eben jener Strategie präsentiert werden.

LEBENSLANGES LERNEN IN EUROPA Ungefähr 17 Millionen Menschen arbeiten in der EU im Gesundheitswesen, dies entspricht etwa 8% der Gesamtbeschäftigten. Durch den demographischen Wandel und die damit einhergehende „Überalterung“ der Bevölkerung werden zukünftig immer mehr Health Professionals benötigt. Dem gegenüber stehen bereits heute mehr als 70 Millionen EuropäerInnen, die an chronischen Erkrankungen 7


WISSENSCHAFT UND PRAXIS

Durch lebenslanges Lernen können künftige Generationen mit den rasanten Entwicklungen am Arbeitsmarkt Schritt halten.

leiden. 2010 lag der Bevölkerungsanteil von Personen über 65 Jahren bei 16% und wird sich bis 2060 mit 29,3% beinahe verdoppeln (Eurostat, 2011; Hlavacs, 2016). Es wird in Zukunft nicht nur mehr ältere Menschen geben, sondern auch einen Anstieg von Multimorbidität und chronifizierten Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes, Herz- Kreislauferkrankungen oder Einschränkungen des Bewegungs- und Stützapparates geben. Die zunehmende Zahl an älteren Menschen führt auch automatisch zu einer Schieflage in dem Verhältnis von berufstätigen zu pensionierten Personen. Eine immer kleiner werdende Gruppe an Gesundheitsberufen muss einer immer größer werdenden PatientInnenklientel, trotz aller etwaigen Ressourcenmängel, eine genauso hochwertige Versorgung und Betreuung bieten können, wie es auch gegenwärtig unser Anspruch ist. Diese Erwartungshaltung scheint hoch. Wie eingangs geschildert, wird dies in Zukunft nur möglich sein, wenn - als ein Faktor davon - lebenslanges Lernen als Grundvoraussetzung gesehen, gelebt und gefördert wird. Die EU hat sich in der EU- Richtlinie zur Anerkennung von Qualifikationen (Richtlinie 2005/36/EG) diesbezüglich klar positioniert: „Angesichts der raschen Weiterentwicklung von Wissenschaft und Technik ist das lebenslange Lernen in einer Vielzahl von Berufen äußerst wichtig. Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Mitgliedstaaten, die Regelungen einer angemessenen Fortbildung im Einzelnen festzulegen, die die Berufsangehörigen auf dem neuesten Stand von Wissenschaft und Technik hält.“ (EU- Richtlinie 2005/36/ EG, 2005). Die europäische Kommission hat bereits 2001 eine bis heute gültige Definition von lebenslangem Lernen veröffentlicht: Lebenslanges Lernen umfasst „alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikationen und Kompetenzen dient und im Rah8

men einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt.“ (Europäische Kommission, 2001). Der Begriff geht somit deutlich über die schulische bzw. hochschulische (Aus-)Bildung hinaus, allerdings lassen sich hier bereits erste Anforderungen herausfiltern, welche der weiteren Lebensgestaltung zugrunde liegen sollten. „Lebenslanges Lernen impliziert eine Lernphase vom Vorschulalter bis ins Rentenalter und es solle das gesamte Spektrum vom formalen über das nicht-formale bis zum informellen Lernen umfassen.“ (Europäische Kommission, 2001). Das Positionspapier der Kommission geht sogar noch weiter und verlangt nach einem „radikal neuen Bildungs-und Berufsbildungskonzept“, es ginge schließlich um die existenzielle Zukunft Europas. „Traditionelle Konzepte und Einrichtungen erfüllen immer weniger die Aufgabe, den Menschen einen aktiven Umgang mit den Folgen von Globalisierung, demographischem Wandel, digitaler Technologie und Umweltschäden zu ermöglichen. Die Menschen mit ihren Kenntnissen und Kompetenzen sind aber der Schlüssel für die Zukunft Europas.“ (Europäische Kommission, 2001) Was hat sich also in letzter Zeit für die Biomedizinische Analytik getan? Welche Maßnahmen unterstützen die Berufsgruppe der Biomedizinischen AnalytikerInnen?

LEBENSLANGES LERNEN IM MTD- GESETZ Gemäß MTD- Gesetz i.d.g.F. findet sich unter § 11d „Fortbildungspflicht“ folgender Passus: „(1) Angehörige der gehobenen medizinisch-technischen Dienste sind verpflichtet, zur 1. Information über die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse des jeweiligen medizinisch-technischen Dienstes sowie der medizinischen Wissenschaft oder 2. Vertiefung der in der Ausbildung erworbenen Kenntnisse und Fertigkeiten innerhalb von jeweils fünf Jahren Dezember 2017 biomed austria


WISSENSCHAFT UND PRAXIS

Fortbildungen in der Dauer von mindestens 60 Stunden zu besuchen. (2) Über den Besuch einer Fortbildung ist eine Bestätigung über die Dauer und den Inhalt der Fortbildung auszustellen […]“ (MTD- Gesetz, 2017) Eine definitive Stundenzahl von 60 Stunden war vor der Gesetzesnovellierung nicht vorgeschrieben und ist eine zielgerichtete Neuerung, welche auch mit dem Gesundheitsberuferegister in Zusammenhang gebracht werden kann. Ab Juli 2018 wird für alle Gesundheitsberufe, die noch nicht in einem anderen Register geführt werden (z. B. über die Ärztekammer), eine Registrierung im Gesundheitsberuferegister verpflichtend sein (Gesundheitsberuferegister-Gesetz (GBRG), 2017). An dieser Stelle sei im Übrigen darauf hingewiesen, dass die Fortbildungsverpflichtung von 60 Stunden in 5 Jahren BEREITS JETZT gilt, diese Regelung wurde bereits durch die Novellierung des MTD-Gesetzes Ende 2016 implementiert. Viele BerufskollegInnen gehen davon aus, dass die Fortbildungsverpflichtung erst mit dem Start der Registrierung beginnt, hierbei handelt es sich allerdings um eine Fehlannahme. Da eine Kontrolle bzw. Prüfung der erbrachten Leistung aller Berufsangehörigen de facto erst mit dem vollständigen Register erfolgen könnte, gibt es hier natürlich einen praktischen/organisatorischen Zusammenhang, dennoch sind de jure diese beiden Regelungen in verschiedenen Gesetzen geregelt und daher auch unabhängig voneinander gültig. Lehrveranstaltung „Aktuelle Entwicklungen“ im Studiengang Biomedizinische Analytik Diese Lehrveranstaltung im Curriculum des Studienganges Biomedizinische Analytik bietet die Gelegenheit, bereits während der Ausbildung die kontinuierliche Fortund Weiterbildung zu üben, zu der die Studierenden ohnehin per Gesetz während Ihrer späteren Berufstätigkeit verpflichtet sein werden. Wie eingangs beschrieben, geht das Konzept des lebenslangen Lernens weit über die berufliche Perspektive hinaus, kontinuierlicher Wissenserwerb spielt in allen Lebensbereichen eine große Rolle. Es scheint daher sinnvoll, mit derartigen Maßnahmen so früh wie möglich zu beginnen. Hochschulen leisten einen wichtigen Beitrag bereits während der Ausbildung bestimmte Grundfertigkeiten zu entwickeln und zu üben. Workshops eignen sich hervorragend, um die eingangs beschriebene aktive Teilnahme und „Hands on“- Trainingsphasen und andere Fortbildungsmethoden zu ermöglichen. Daher werden beim internen Angebot vielfältige Workshops zu einzelnen Fachbereichen angeboten, bei externen Fortbildungen lässt sich das gesamte Spektrum an Fortbildungsmöglichkeiten auswählen. Genannte Fortbildungen und Kurse, die aktuelles Methoden- und Fachwissen beinhalten, werden im Studiengang für die Lehrveranstaltung „Aktuelle Entwicklungen“ über die gesamte Ausbildungszeit vom 1. bis zum 6. Semester laufend angeboten. Beispielhafte Wahlangebote im Studiengang sind HPLC, FACS, Versuchstierkunde, Arbeitstechnik im Umgang mit PatientInnen, Bioethik, Medical English advanced, Gendermedizin, Sport- und Leistungsdiagnostik. Zusätzlich zu einigen verpflichtenden Veranstaltungen/Gastvorträgen können die Studierenden während der gesamten Studienzeit aus dem Fortbildungsangebot am biomed austria Dezember 2017

Studiengang wählen und müssen bis zum Ende des 6. Semesters 1,5 ECTS nachweisen (1,5 ECTS entsprechen 37,5 Stunden á 60 min). Die Studierenden sind eigenverantwortlich für die Teilnahme und das Dokumentieren in einer Übersichtsliste zuständig. Die Hälfte der Stunden (18,75) müssen durch Angebote vom Studiengang wie beispielsweise organisierte Workshops, Gastvorträge etc. abgedeckt werden, die zweite Hälfte kann wahlweise durch den Besuch von Symposien, Kongressen Durch die rasche (z. B. vom Berufsverband biomed austria), Entwicklung von Tagungen oder sonstigen externen Fortbil- Wissenschaft und dungen ( Seminaren und Workshops) be- Technik ist auch der legt werden (1 MTD-CPD Punkt entspricht Druck im Berufsleben 45 min). Auf diese Weise üben die Studie- größer geworden. renden auch, den Fortbildungsmarkt nach Regelmäßige Aus-, attraktiven Angeboten zu sondieren und Fort- und Weiterbildung entsprechende Suchstrategien zu entwi- sind unerlässlich, um den an uns gerichteten ckeln. Die Teilnahmebestätigungen werden bis Versorgungsauftrag zum Studienende eigenverantwortlich archi- im Gesundheitswesen viert, ebenso Bestätigungen als Nachweis auf höchstem Niveau zu erbringen. Je früher des Besuchs externer Veranstaltungen. Am Ende des 4. Semesters wird der lebenslanges Lernen „Zwischenstand“ der absolvierten Stunden unterstützt wird, erhoben, um den Studierenden eine weitere desto eher können die Planung zur Nutzung des Fortbildungsange- künftigen Generationen botes zu erleichtern und im 6. Semester bei mit den Anforderungen einem Abgleich der Übersichtsliste die An- am Arbeitsmarkt erkennung der Lehrveranstaltung „Aktuel- schritthalten. le Entwicklungen“ (1,5 ECTS) zu erhalten. Die meisten Workshops werden jährlich angeboten, dies ermöglicht eine flexiblere Einteilung für die Studierenden. Effizientes Zeitmanagement ist hier gefordert, einerseits um geeignete Fortbildungen zu selektieren und zu besuchen, andererseits müssen die Teilnahmebestätigungen fristgerecht abgegeben werden, um die Lehrveranstaltung positiv zu absolvieren.

ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK Lebenslanges Lernen ist ein zentraler Bestandteil unseres täglichen Lebens (geworden?). Durch die rasche Entwicklung von Wissenschaft und Technik ist auch der Druck im Berufsleben größer geworden. Regelmäßige Aus, Fort- und Weiterbildung sind unerlässlich, um den an uns gerichteten Versorgungsauftrag im Gesundheitswesen auf höchstem Niveau zu erbringen. Je früher lebenslanges Lernen unterstützt wird, desto eher können die künftigen Generationen mit den Anforderungen am Arbeitsmarkt schritthalten. Den Empfehlungen der europäischen Union und dem MTD-Gesetz folgend, hat der Studiengang Biomedizinische Analytik an der FH Campus Wien einige Maßnahmen entwickelt, um den Studierenden zu ermöglichen, lebenslanges Lernen und dessen Wichtigkeit zu erkennen und zu üben. Gerade die extrem rasant voranschreitende Digitalisierung und der medizinisch-technische Fortschritt führen zu einer riesigen Anzahl an Daten, welche allerdings auch schnell wieder veraltet sein können. Ohne lebenslanges Lernen ist es unmöglich, an diesen Entwicklungen teilzuhaben und mit ihnen schrittzuhalten. Das diesjährige MTD-Forum am 17.11.2017 wurde unter der Überschrift „MTD 4.0 – Profile der Zukunft“ abgehalten. Hier ist die 9


WISSENSCHAFT UND PRAXIS

Analogie zu „Industrie 4.0“ und „Digitalisierung 4.0“ nicht zu übersehen. Dieses Thema betrifft also alle Bereiche des Lebens, auch abseits der beruflichen Perspektive, und wird uns auch in der Ausbildung ganz bestimmt noch künftig beschäftigen. n

Reinhard Meixner

Sabine Enzinger

Christine Schnabl

H Campus Wien, Bachelor-Studiengang Biomedizinische F Analytik

LITERATURVERZEICHNIS

Bundesgesetz über die Regelung der gehobenen medizinisch-technischen Dienste (MTD-Gesetz). (2017). BGBl 1992/460 idgF. [12.10.2017] Bundesgesetz über die Registrierung von Gesundheitsberufen (Gesundheitsberuferegister-Gesetz – GBRG). (2017). BGBl 2016/ 87 idgF. [12.10.2017] EMPFEHLUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES zur Einrichtung des Europäischen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen. (2008). 2006/0163 (COD) [24.10.2017] EU-Kommission der europäischen Gemeinschaften. (2001) Einen europäischen Raum des lebenslangen Lernens schaffen. Verfügbar unter: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2001:0678:FIN:DE:PDF [28.10.2017]

Eurostat. Statistics in focus. (2011). The greying of the baby boomers. A century-long view of ageing in European populations. Verfügbar unter: http://ec.europa.eu/eurostat/documents/3433488/5578868/ KS-SF-11-023-EN.PDF/882b8b1e-998b-454e-a574-bb15cc64b653 [28.10.2017] Franz, Frieters, Scheunpflug, Tolksdorf & Antz. (2009). Generationen lernen gemeinsam. Theorie und Praxis intergenerationeller Bildung. Bertelsmann Verlag. Bielefeld Hlavacs, Helmut. (2016). Next Generation mHealth: Games, Apps, Ökosysteme. In: Fritz, J., Tomaschek, N. (Hrsg.) (2016). Gesellschaft im Wandel: Gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Perspektiven. Band 5 University Society Industry. Beiträge zum lebensbegleitenden Lernen und Wissenstransfer. Waxmann Verlag. Münster Maurer, U. & Meixner, R. (2015). Generation Y in den Gesundheitsberufen – Perspektivenwechsel und Grenzverschiebungen durch veränderte Kommunikationswege. In: Ute Maurer (Hg.). (2015). Health Professionals auf neuen Wegen. Perspektivenwechsel, Neuausrichtungen und Kompetenzerweiterungen in den Gesundheitsberufen. Science. Research. Pannonia. Leykam Verlag. Graz Nature Editorial. (2016). The power of big data must be harnessed for medical progress. Nature. 539, 467–468. November 2016 RICHTLINIE 2005/36/EG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 7. September 2005 über die Anerkennung von Berufsqualifikationen. Verfügbar unter: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2005:255:0022:0142:de:PDF [24.10.2017] Schmidt, Meyer, Liebeneiner, Schmidt & Hüttenbrink. (2012). Generation Y in der HNO. Führung einer neuen Generation von Ärzten. HNO (60/11), S. 993-1002. Springer Medizin Verlag GmbH. Berlin Schnabl, C. & Meixner, R. (2017). Kontinuierliche berufliche Entwicklung – MTD-CPD-Zertifikate für Fort- und Weiterbildungsdokumentation. In: Ute Seper (Hg.) (2017). BILDUNG in den Gesundheitsberufen WEITER DENKEN. Weiterbilden – Weiterdenken – Weiterkommen. Science. Research. Pannonia. Leykam Verlag. Graz

> GESUNDHEITSWISSENSCHAFTEN

Schlaflabor Zertifikatslehrgang In diesem Zertifikatslehrgang lernen Sie, Schlafstadien zu unterscheiden, Schlafpathologien zu erkennen, eine Polygrafie durchzuführen und die Ergebnisse auszuwerten. Details auf www.campusacademy.at

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Vom Fehler zur Sicherheit

Erhöhung der Sicherheitskultur mithilfe des ­klinischen Risikomanagement Tools CIRS „Den Menschen passieren Fehler, jedoch müssen sie nicht alle Fehler machen um daraus zu lernen, denn die Klügsten lernen aus den Fehlern anderer!“, so Babu Thattil Nadakalan, DGKP. Aus dem angeführten Zitat geht vor, dass der Umgang mit Fehlern mit einer gewissen Fehlerkultur einhergeht. In diesem Zusammenhang wird im vorliegenden Beitrag über eine hocheffizient unterstützende Lösung für klinisches Risikomanagement, das CIRS, berichtet. VERÄNDERNDE RAHMENBEDINGUNGEN IN ­G ESUNDHEITSEINRICHTUNGEN Die Organisationen des Gesundheitssystems haben den Auftrag zur Versorgung, Betreuung; es gilt den Gesundheitsbedürfnissen der Gesellschaft entgegenzutreten (Hagedorn, 2007, S. 16). Der Wandel in den gesundheitlichen Einrichtungen findet nicht mehr punktuell, sondern heutzutage permanent statt. Die erhöhte Komplexität zeichnet sich in Beruf und Alltag durch die Merkmale der Unübersichtlichkeit, Unberechenbarkeit und Unkontrollierbarkeit aus. Chaos ist deshalb in der postmodernen, komplexen gesundheitlichen Welt als ein Moment, der nicht prompt beherrscht oder gar bezwungen werden kann, miteinzurechnen (Brühwiler, 2007, S. 85). Im Gesundheitssektor wird ein immer breiter werdendes Spektrum an Angeboten bereitgestellt, und aus dieser Tatsache ergeben sich verschiedenartig differierende Arbeitsplätze mit der besonderen Anforderung an hochqualifizierte als auch spezialisierte Fachkräfte für die Leistungserbringung (ebd., S.119). Die Leistungserstellung in den Gesundheitseinrichtungen hat spezifische Eigenschaften, die in diesen Kombina-

tionen nicht mit anderen Branchen vergleichbar sind. Die Hauptabsatzgütemittel sind vorrangig Dienstleistungen und daneben noch Sachmittel in Form von Medikation, Röntgenbildern, Mahlzeiten und ähnlichen Sachleistungen. Die Gesundheits- Die Gesundheitsdienstdienstleistung ist weiter spezifizierbar als leistung ist weiter beiderseits personenbezogene Dienstleis- spezifizierbar als beitung und lässt sich dem uno-actu-Prin- derseits personenbezip zuschreiben. Das Prinzip beschreibt zogene Dienstleistung die Leistung, bei welcher Produktion und lässt sich dem und Konsumation zeitlich und räumlich uno-actu-Prinzip zuzusammenliegen. Die Dienstleistung ist schreiben. Das Prinzip dazu nur beschränkt transportierfähig und beschreibt die Leistung, weist auf eine gewisse Standortgebunden- bei welcher Produkheit hin (Hagedorn, 2007, S. 116). Diese tion und KonsumatiTatsachen machen deutlich, dass der Be- on zeitlich und räumreich im Gesundheitssektor anfällig für lich zusammenliegen. Fehler sein könnte. Jedoch ist es durch das Bewusstsein für die Fehleranfälligkeit möglich, das Sicherheitspotenzial darin zu erkennen und dieses langfristig zu stärken.

Tabelle 1: Triggerfaktoren für Sicherheitsentstehung; Quelle (Löber, 2012, S. 143-147); in eigener Darstellung Rahmenbedingung

ArbeitsumfeldStruktur

Infrastruktur

Teamfaktoren

• Sicherheitspotenzial • Knappe Personalbestandsplanung bzw. Personalbesetzung • Ausbildungsstand des Personals bzw. Zusammensetzung von verschiedenen Qualifikationsniveaus • Einsatzzeiten • Arbeitszeiten • Administrative Unterstützung des Personals durch das Management • • • •

Kappes Arbeitsmaterial, knappe Platzverhältnisse Schlechte Arbeitsergonomie Lärmbelästigung Unvorteilhaftes architektonisches Design

• Mangelnde interdisziplinäre Kooperationsbereitschaft • Unprofessionelle Kommunikation • Schwaches Teamwork

Arbeitsbezogene Faktoren

• Unklarheiten bei prozessbezogenen Arbeitsstrukturen • Unzureichende Verfügbarkeit, Aufbereitung von Arbeitsprotokollen und – dokumentationen • Unvollkommene diagnostische und therapiebezogene Testergebnisse

Patientenbezogene Faktoren

• Mangelhafte Ausdrucksfähigkeit von PatientInnen • Kommunikationsdefizit

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WISSENSCHAFT UND PRAXIS

INTERNE TRIGGERFAKTOREN FÜR DIE SICHERHEIT Die Eigenart der Auslöserfaktoren, die schleichende Fehler ermöglichen, zeigt sich durch Irreduzibilität und Unvorhersehbarkeit. In direkter Weise verursachen die Triggerfaktoren keine unerwünschten Ereignisse, doch sie sind als negative Wirkkraft bei der operativen Ebene der Leistungserbringung vorzufinden (Brühwiler, S. 143). In der heutigen Zeit verändert sich die Perspektive von dem negativ behafteten Begriff des „Fehlers“ hin zum positiven Begriff der „Sicherheit“. Einzelne sicherheitsbegünstigende Faktoren werden in diesem Kontext tabellarisch dargestellt.

KLINISCHES RISIKOMANAGEMENT Klinische Risikomanagementsysteme präsentieren sich als Verbesserungsunterstützung auf die Problematik der erhöhten Fehleranfälligkeit bei der Ausführung von Arbeit durch den Menschen. In einer Organisation hat das Management dafür zu sorgen, dass ein Rahmen für das Risikomanagement hergestellt wird. Dieser Rahmen schließt Kernpunkte wie Grundsätze, In einer Organisation hat Orientierung und Kommunikation, die das Management dafür zu ausschlaggebend für die zukünftige Entsorgen, dass ein Rahmen wicklung des Unternehmens sind, mit für das Risikomanagement ein. Diesem Grundgerüst ordnet sich das hergestellt wird. Dieser Risikomanagement unter (Gstraunthaler, Rahmen schließt Kern2005, S. 22). Es lässt sich wie folgt verpunkte wie Grundsätze, stehen: klinisches Risikomanagement Orientierung und Kommu- eröffnet eine Möglichkeit, die Risiken nikation, die ausschlagim Arbeitsbereich und vorfallende Fehgebend für die zukünftige ler durch die Beteiligten aufzuzeigen, Entwicklung des Unterdiese in einem sicheren interdisziplinehmens sind, mit ein. nären Umfeld zu besprechen und folglich Maßnahmen zu verschriftlichen. Übergeordnete Ziele dabei sind die stetige Verbesserung der Einrichtung, Vermeidung von Fehlern und folglich eine Arbeitserleichterung. Das unten angeführte Instrument – CIRS - ist eines der bekanntesten Tools, um Risiken systematisch zu erheben und entsprechende Lenkungsmaßnahmen zu konzipieren.

CIRS kann gefährliche Fehlerkaskaden stoppen.

FAZIT Multifaktorielle Gründe verursachen einen Anstieg der Komplexität einzelner Thematiken in gesundheitlichen Einrichtungen. Erhöhtes Risikopotenzial wird in gesundheitlichen Institutionen geortet; dieses kann durch richtig durchgeführtes Risikomanagement zurückgedrängt werden. Die Risikomanagementinstrumente können grundsätzlich von Einrichtungen angewendet werden, um Risiken aufzudecken, zu analysieren, zu bewerten und somit geeignete Maßnahmen zu erstellen, die dann mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommuniziert werden, um nahenden Risiken vorzubeugen. n

Benom Thattil Nadakalan

Absolvent des Bachelorstudiengangs Gesundheitsmanagement und Gesundheitsförderung an der Fachhochschule Burgenland

CIRS - CRITICAL INCIDENTS REPORTING SYSTEM Eines der meist eingesetzten Risikomanagement Tools im Gesundheitswesen wurde ursprünglich von der Luftfahrt übernommen und angepasst (ebd., S.141). Das CIRS lässt sich als Berichtssystem für sämtliche kritische Vorkommnisse, die frühzeitig erkannt und daraus Optimierungsmaßnahmen abgeleitet werden, definieren. Somit findet das System als Frühwarnsystem Verwendung in Gesundheitseinrichtungen, um Schwachstellen und Risikoquellen zu identifizieren. Das System bietet ebenso die Möglichkeit, Beinahe-Fehler subjektiv zu bewerten. Jedoch ist damit ein erhöhter Aufwand verbunden, weil zusätzlich ein CIRS-ExpertInnenteam benötigt wird, um diese Vorfälle zu analysieren und auf die strategische Ebene zu transferieren. Weiters wird zumeist ein CIRS-Bericht eingesetzt, der häufig eine präventive Maßnahme beinhaltet und zur Kommunikation und somit zum Aufbau des Risikobewusstseins dient. Das Instrument bietet allen MitarbeiterInnen aus jeder Ebene die Möglichkeit, einen Beinahe-Fehler anonym zu melden (Gerald Schmola, 2016, S. 313-315).

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Ute Seper

Biomedizinische Analytikerin und Hochschull­ ehrende an der Fachhochschule Burgenland, ­Department Gesundheit

LITERATURVERZEICHNIS

Brühwiler, B. (2007). Risikomanagement als Führungsaufgabe. Zürich: Haupt Verlag. Schmola, G. & Rapp, B. (Hrsg.) (2016). Compliance, Governance und Risikomanagement im Krankenhaus. Deutschland: Springer. Gleißner, W. (2017). Grundlagen des Risikomanagements. Deutschland: Vahlen. Hagedorn, K. (2007). Zukunftsfähiges Management in der Organisation Krankenhaus. Hannover: Expressum. Löber, N. (2012). Fehler und Fehlerkultur im Krankenhaus- Eine theoretische-konzeptionelle Betrachtung. Deutschland: Gabler. Merkle, W. (2014). Risikomanagement und Fehlervermeidung im Krankenhaus. Berlin: Springer.

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WISSENSCHAFT UND PRAXIS

Diabetes and AB0

AB0 Blood Group, Secretor Status and Fungal Infections in Diabetes Mellitus Cláudia Faria1*; Fabiana Ribeiro1*, Amélia Pereira2, Ana Borges2, Ana Meneses2, Ana Valado1, Armando Caseiro1, Nádia Osório1, Clara Rocha3,4, Júlio Loureiro2, Maria Larcher2, Maria Loureiro2, Regina Rigueiro2, António Gabriel1 and Fernando Mendes1,5,6,7#

The present scientific paper is a Bachelor’s thesis by Cláudia Faria and Fabiana Ribeiro who both graduated from ESTeSC-Coimbra Health School. ABSTRACT

Objectives: To determine the relationship of the prevalence of fungal infections in diabetic patients with secretor status, glucose, IgA and HbA1c values. Introduction: Insufficiently managed diabetes predisposes to a variety of superficial and systemic infections; which may be due to the high-level glucose environment. It is suggested that the adhesion of microorganisms to mucosa can be prevented through the presence of ABH antigens and IgA in the secretions. Methods: The sample population consisted of 14 DM1 and 19 DM2 patients and 19 individuals as a control group. A sample of peripheral blood and saliva was collected from each participant. We compared all parameters under study among the three groups, using the statistical program IBM SPSS® v.19. Results: Our results showed a higher prevalence of fungal infections in the DM patients when compared to the control group. Within the diabetic group, the prevalence was higher in non-secretor individuals. Conclusion: Our findings allow for defining profiles in DM patients more prone to fungal infections, and thus improving early preventive measures. However, for investigations made in the future a broader range of patients is recommended. KEYWORDS: Diabetes mellitus, fungal infections, blood group, secretor status, immunoglobulin A, HbA1c.

INTRODUCTION Diabetes Mellitus (DM) is a group of metabolic diseases characterized by hyperglycaemia resulting from defects in insulin secretion, insulin action or both. With an estimated 60 million people worldwide, all populations and age groups are affected by DM (Mayser et al. 2004). The vast majority of diabetes cases fall into two broad etiopathogenetic categories. Diabetes type 1 (DM1) is caused by an absolute deficiency of insulin secretion. The

Contacts: # Fernando José Figueiredo Agostinho D’Abreu Mendes Biomedical Laboratory Sciences Department Coimbra Health School Rua 5 de Outubro - SM Bispo 3046-854 Coimbra Portugal e-mail: fjmendes@estescoimbra.pt

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most prevalent category is diabetes type 2 (DM2), the cause is a combination of resistance to insulin action and an inadequate compensatory insulin secretor response (Drouin et al. 2009; Ewald & Hardt 2013). Predisposition to a variety of superficial and systemic infections may appear in uncontrolled diabetes. The course of infection is usually more complicated in this patient group (Soysa et al. 2006a; Aswani et al. 2014). The fungal infections have a difficult diagnostic and therapeutic problems, that can be a serious cause of morbidity or mortality in diabetes (Ashizawa et al. 2008). One of the possible causes of this increased prevalence of infections in DM patients is that some microorganisms become more virulent in high glucose environment. Another possible mechanism is the increased adherence of microorganisms to diabetic when compared with non-diabetic cells (Tekeli et al. 2004). Several studies have shown an association between the genetically determined inability to secrete ABH antigen (Ag) and the susceptibility to certain infections, it is thought that non-secreting diabetic patients are more prone to the occurrence of fungal infections (Shin et al. 2003; Aly et al. 1990; Blackwell et al. 1989a). The term “ABH secretor,” as used in medical transfusion service, refers to secretion of AB0 blood group antigens (Ag) in fluids such as saliva, sweat, tears, semen, and serum (Henry et al. 1995; Adamo et al. 2001). The A and B Ag are glycoprotein’s that when the individual is secretor can be found in most organic fluids and secretions. The FUT2 is the secretor gene, located on chromosome 19; it is responsible for adding one fucose to the precursor substance to give the H Ag. The H Ag is the basis for the glycosyltransferases that give rise to A and B Ag, after the addition of specific sugars. The occurrence of these Ag can be explained genetically by means of a pair of autosomal alleles, Se (dominant) and se (recessive), responsible for determining the phenotype secreting/non-secretor these

*Both authors had the same contribution for this paper. 1. Polytechnic Institute of Coimbra, ESTESC-Coimbra Health School, Biomedical Laboratory Sciences Department, Coimbra, Portugal; 2. Clinical Pathology Laboratory, Hospital District of Figueira da Foz E.P.E, Figueira da Foz, Portugal; 3. Polytechnic Institute of Coimbra, ESTESC – Coimbra Health School, Department Complementary Sciences, Coimbra, Portugal; 4. Institute for Systems Engineering and Computers at Coimbra, Coimbra, Portugal; 5. Biophysics and Biomathematics Institute, IBILI-Faculty of Medicine, University of Coimbra, Portugal; 6. CIMAGO, FMUC-Faculty of Medicine, University of Coimbra, Portugal; 7. CNC.IBILI, Universidade de Coimbra, Portugal.

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glycoprotein’s in individuals (E. Silva et al. 2000; Kline 1987; Smyth et al. 2011; Adamo et al. 2001). The presence of the Ags in saliva may form a barrier against external pathogens in general and pollutants. The non-secreting individuals don’t achieve this segregation, so they can be more exposed to invasion by microorganism (Chaim et al. 1997; Darwazeh, J. Lamey, et al. 1990). Therefore, it is speculated that the expression of ABH Ag in saliva might alter the specific interactions between microorganisms and their salivary glycoprotein receptors, influence the ability of salivary glycoproteins to mediate bacterial adherence/clearance, and then intervene in the development and prevention of oral infectious diseases (Shin et al. 2003; Aly et al. 1990; Darwazeh, J. Lamey, et al. 1990). Non-secretor DM patients may be subject to various fungal infections, including vaginal, skin, nail, urinary tract, among others (Piérard & Piérard-Franchimont 2005; Ashizawa et al. 2008). The adhesion of the microorganism to mucosal, not only depends of the secretor status, but can also depend of the Immunoglobulin A (IgA) (Kanaguchi et al. 2012). Being the mucosa part of the innate immune system and enriched in IgA, the main biological function of IgA is to protect against invasion of microorganisms at mucosal surfaces, inhibiting the adhesion mechanism of these to epithelial cells (San Millán et al. 2000). The IgA doesn’t fix complement, acting against microorganisms without triggering the cascade of the inflammatory process that damages the epithelial surfaces. IgA present a mechanism for local response and short half-life, doesn’t always protect against reinfection. Furthermore, causes a decrease in absorption of a variety of antigens or allergens, inhaled or ingested, it may trigger immune responses (B. Rúpolo et al. 1998). The secretor IgA is a dimeric form of IgA, linked to another protein called secretor piece produced by epithelial cells. This component facilitates transport and prevents the proteolysis action of IgA, by making it an important defence mechanism in the mucous. It is present predominantly in seromucous secretions such as saliva, tears, colostrums, maternal milk, and tracheobronchial, intestinal and genitourinary secretions. Low levels of IgA can lead to atrophy on the secretory mucosa which can decreases the capacity of secretion of IgA that leads to alterations in the local immunity, resulting in a considerable increase in mucosal infections (Peters & Göhler 1986; E. França et al. 2011; B. Rúpolo et al. 1998). The aim of this study is to analyze the prevalence of fungal infections in DM1 and DM2 patients, taking into consideration the AB0 blood groups, the secretor status; the glucose, IgA and HbA1c values in order to characterize the diabetic profile more prone for infections.

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Considering our aims, we draw the following study hypotheses: H0: There is no relationship between the factors under study. H1: DM patients can develop fungal infections more easily than healthy individuals. H2: DM patients who are non-secretors are more prone to develop fungal infections than diabetics who are secretors. H3: Low levels of IgA in diabetics can contribute to an increase of the colonization by microorganisms in mucosa. H4: Constantly elevated glucose levels can lead to an increased probability of infections in these patients.

MATERIAL AND METHODS Sample: The population sample was constituted of 14 DM1 patients and 19 DM2 patients followed at the Diabetology consultation on Medicine Service of the District Hospital of Figueira da Foz (HDFF), E.P.E. We used the same control sample for the two groups of patients. The control was composed of 19 individuals who didn’t have any chronic disease diagnosed. The type of sampling was non-probabilistic and the sampling technique was of convenience/accidental. The study had a longitudinal observational prospective cohort character and was held continuous patients monitoring from September 2014 to January 2016. Informed consent: The research project was approved by the Ethics Committee of HDFF, E.P.E., and all participants were properly informed and signed the informed consent. Questionnaire: All questionnaires were anonymous. The questionnaire contained some questions regarding how long ago the disease was diagnosed, treatments, number and type of fungal infections, amputations, glucose, HbA1c, and IgA values. Biological material collected: A sample of peripheral blood (PB) was collected to a tube containing ethylene diamine tetra acetic acid (EDTA K3), for AB0 and Rh typing in CARD (Bio-Rad Laboratories, California, USA) and for quantification of the glucose, HbA1c and IgA values (Roche Diagnostics 2013b; Roche Diagnostics 2013a). A saliva sample was used to determine the presence of ABH antigens using a saliva neutralization test. Laboratory procedure: PB samples were centrifuged for 5 minutes at 1164 g; while saliva was centrifuged at 17310 g during 10 minutes in the centrifuge Z300 (Hermle LaborTechnik, Wehingen, Germany). Subsequently, the plasma of PB, was separated from RBC concentration; concerning the saliva, the supernatant was removed to other tube and processed. The AB0 and RhD typing: For AB0 typing we used a

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RBC suspension from the patient and commercial serums, anti-A, anti-B and anti-AB. Initially, briefly we prepared a 5% RBC suspension in ID-Diluent 2 (DiaMed - Bio-Rad Laboratories, California, USA), therefore, was dispensed 0.5 mL of ID-Diluent 2 (DiaMed - Bio-Rad Laboratories, California, USA) into a clean tube, and then added 25 µL of packed cells. For these two typing we used an ID-Card “DiaClon AB0/D” (DiaMed - Bio-Rad Laboratories, California, USA), it provides a complete profile for AB0/RhD (DiaMed - Bio-Rad Laboratories, California, USA) in one single procedure step, including the confirmation of RhD and a control. After the suspension prepared, we added 10 µL of RBC suspension to all microtubes, the ID-Card were centrifuged for 10 minutes in the ID-Centrifuge 24 S (DiaMed - Bio-Rad Laboratories, California, USA); and finally results were validated and interpreted. Serum test consists in plasma antibody screening by the reaction with A1, A2, B and 0 cells. For this typing we used the ID-Card “NaCl, Enzyme Test and Cold Agglutinins” (DiaMed - Bio-Rad Laboratories, California, USA) with microtubes containing neutral gel suspension. The first step of the procedure is pipette 50 µl of each cell “ID-DiaCell AB0 (A1, A2, B, 0)” (DiaMed - Bio-Rad Laboratories, California, USA) to the appropriate microtubes and add 50 µL of patient plasma to each microtube. Following a period of incubation for 10 minutes at room temperature, the ID-Card was centrifuged for 10 minutes in the ID-Centrifuge 24 S (DiaMed - Bio-Rad Laboratories, California, USA). The last step was validating, reading and interpreting the results (DiaMed - Bio-Rad Laboratories n.d.). Saliva neutralization test: The presence of ABH Ag in saliva which are in soluble form was carried out with a saliva neutralization test (inhibition of agglutination) (Darwazeh, J. Lamey, et al. 1990), i.e. occurs the neutralization of the individual antibodies which makes them incapable of agglutinating the erythrocytes that possess the same Ag. Initially, the samples were centrifuged and the supernatant was transferred to a clean tube where was added 0.9% saline solution in the same portion of the sample (sample dilution). Subsequently, to another tube was added one drop of anti-A, anti-B or anti-H serum, according to the final result of the AB0 typing. To this tube was added a drop of diluted saliva sample, and was incubated for 10 minutes at room temperature. After the incubation period, a drop of suspension of RBC test in consideration of the anti-serum previously added to the tubes was added. Following an incubation period for 1 hour, the tube was centrifuged for 20 seconds at DiaCent-CW (DiaMed - BioRad Laboratories, California, USA). The last step was validating, reading and interpreting the results (AABB 1993; Darwazeh, P. J. Lamey, et al. 1990). Quantification of glucose: This was accomplished through a colorimetric method, performed by the Roche Cobas Integra 800 (Roche Diagnostics, Basileia, Switzerland), according to manufacture procedure. The last step was validating, reading and interpreting the results (Roche Diagnostics 2014). Quantification of HbA1c and IgA values: For the quantification of the HbA1C and IgA values the equipment Roche Cobas Integra 800 (Roche Diagnostics, Basel, Switzerland) through a methodology of turbidimetric inhibition immunoassay (TINIA) and particle-enhanced turbidimetric immunoassay (PETIA), respectively (Roche biomed austria Dezember 2017

Diagnostics 2013b; Roche Diagnostics 2013a), was used. All procedures were performed according to the manufacturer, at the Biomedical Laboratory Science laboratory of ESTeSC – Coimbra Health School and in the Service of Laboratory Medicine of HDFF, E.P.E. Statistical analysis: For the statistical analysis, the statistical program IBM SPSS® v.19 (National Opinion Research Center, Chicago, USA) was used. Initially, to compare the prevalence of fungal infections in diabetics relative to the control group, we used the Chi-square Test. The same test was used to compare the prevalence of fungal infections in diabetic patients with secretor phenotype and diabetics with non-secretor phenotype. To evaluate the normality and the distribution of the variables (glucose, IgA and HbA1c) was applied Shapiro-Wilk Test. To variables with normal distribution we used the Independent Samples t-test (after applying the Levene’s Test for Equality of Variances) that is a parametric test; otherwise, Mann–Whitney test (nonparametric test) was used.

RESULTS The study population consisted of 19 control samples, 14 DM1 and 19 DM2 patients. The control samples were composed of 19 patients without chronic disease. Among these patients fifteen were female and four are male and have a median age of 80 years with a minimum of 30 years and 90 years maximum. Eight of DM1 patients were female and six were male, with a median age of 49 years that range from 30 to 65 years old. The sample of 19 DM2 patients was constituted of eleven female and eight males, with a median age of 64 years, a maximum of 86 years and a minimum of 39 years. This characterization, considering the presence or absence of fungal infections, is shown on Table I. The age of diagnosis is observed on Table II. From comparison of fungal infections prevalence between control group (0%) and DM1 patients (57.1%) we verified that DM1 patients had a significantly higher prevalence of fungal infections (p=0.0005). Our results suggest that the DM1 population are more prone to develop fungal infections than the control group, which proves our H1. Relatively to the DM2 group, we found that the occurrence of fungal infections was higher in DM2 (26.3%) regarding the control group (0%), the results were statistically significant (p=0.008), proving our H1. When we compared the prevalence of fungal infections between DM1 and DM2 group, we found that it was higher in the DM1 group (57.1%) in relation to DM2 group (26.3%). (p=0.037). Apparently, the group constituted of DM1 patients had a greater prevalence concerning development of fungal infections in relation to DM2 group. Our results suggest that the DM1 individuals who are non-secretors are more susceptible to have fungal infections than the ones who are secretors (p=0.02), as can be observed on Figure 1. The most predominant fungal infection in DM1 was nail infection, which was diagnosed in four patients; the second one was the vaginal infections with two cases. With just one case diagnosed was the coetaneous and urogenital tract infection (Table II). The blood group distribution is observed on Figure 2 A-B. In DM2 patients, the comparison between the secretor status and fungal infections showed results not statistically significant, as observed in Figure 1. The fungal infections 15


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more prevalent were nail (60%), and 20% were vaginal and ocular as can be seen on Table II. The blood group distribution is observed on Figure 2 C-D. Regarding to the glucose in DM1 patients with infections (mean=199.25±81.547 mg/dl) and without infections (mean=225.67±77.835 mg/dl) we found a hyperglycaemia state, however there are no significant differences, as can be in Figure 3-A. Once the IgA variable doesn’t have showed a normal distribution we applied a non-parametric test, and the results didn’t had significant differences as can be seen in Figure 3-B. The means were 281.13±85.149 mg/dl in patients with infections and 262.67±66.087 mg/dl in patients that haven´t historical of fungal infections. Analyzing the HbA1c values in patients with historical of infections (mean=8.150±1.13%) and diabetics I without infection (mean=8.8±1.86%), we don’t find significant difference (Figure 3-C). Concerning the glucose values of DM2 patients group with infection (mean=156.20±27.869 mg/dl) and no infection group (mean=169.86±56.07 mg/dl) there were not significant alterations (Figure 3-A). When compared the IgA values between the two groups we observed they revealed an absence of equality of variances. Our results suggest that the IgA values in DM2 patients with infections (mean=217.20±29.56 mg/dl) were relatively lower than in other DM2 group (mean=305.62±133.17 mg/dl), however these differences were not statistically significant, as can be observed in Figure 3-B. Finally, evaluating HbA1c values we found that DM2 patients with fungal infections (mean=7.62±1.27%) had a lower average compared to diabetics without infection (mean=8.02±1.16%), rising to results not statistically significant, as observed in Figure 3-C. Comparing IgA and HbA1c values between DM1 and DM2 patients without fungal infections were not obtained results considered statistically significant. However, when comparing the glucose values, we observed an increase significant (p=0.043) in DM2 patients (225.67±77.835 mg/dl) without fungal infections compared to DM1 patients (169.86±56 066 mg/dl) without fungal infections. When comparing glucose, IgA and HbA1c values between DM1 and DM2 patients with fungal infections, no significant were observed.

DISCUSSION DM is one of the most prevalent endocrine diseases worldwide (Drouin et al. 2009). Several publications associate the poorly controlled DM with predisposing for fungal infections (Rosa-garcía et al. 2013; Mayser et al. 2004). Our results showed that on DM1 group eight patients had a clinical history of fungal infections (57.1%) and DM2 group only five (26.3%). Comparing these results with the control group our results suggest that these

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individuals are more prone to infections than non-diabetic patients, because in the control group no one had a historical of fungal infections; which is in accordance to the previously published (Aswani et al. 2014; Gunther et al. 2014; Sarvestani et al. 2013). Still, attending to the prevalence of fungal infections, we found that the DM1 showed to be more susceptible to develop infections than DM2 (Kumar et al. 2005). However, for more specific results we recommend the comparison between two groups with the same number of samples. The inability to secrete the water-soluble glycoprotein form of the AB0 blood group Ag is a genetic characteristic associated with susceptibility to superficial fungal infections (Thom et al. 1989; Blackwell et al. 1989b). The prevalence of fungal infections prove be higher in non- secretor patients than in secretors. In the DM1 group, all patients that were non secretors had fungal infections (28.6%), and in DM2 group we also verified a higher prevalence of these infections in diabetics with the non-secretor phenotype (44,4%); which is in accordance with the results previous publish by Kulkarni et al. (2004) (Kulkarni & Venkatesh 2004). Regarding the eight DM1 patients with fungal infections, the most prevalent type was nail (50%); and the second infection more prevalent was vaginal infection (25%). Looking at the DM2 group, 60% of infections obtained were nail infection and only 20% were vaginal and eye level. Onychomycosis is a well-known complication of DM. About one third of diabetic patients are affected. Although onychomycosis doesn’t represent a serious infection in most people, its risk is increased in diabetics, due to its limb threatening infection that could progress to ulcers and amputation as a result of the co morbidities present in diabetics (Gupta et al. 2002; Elbendary et al. 2015). Relatively to the vaginal infections, some investigators have suggested that vulvovaginal candidiasis (VVC) occur more frequently in diabetic women, and others that a correlation exists between hyperglycaemia and VVC. Further, chronic recurring VVC may be a marker of diabetes (Segal et al. 1984; Leon et al. 2002; Gunther et al. 2014). Relatively to the glucose and HbA1c values, as predictably the average values were higher in relation to references, in the DM1 group such as in the DM2 group. However comparing these results with the presence or absence of fungal infections, there was no significant differences observed. This equality of values probably is due to the fact that these patients are under therapy with various medicines to be able to control the glycaemia. Literature review states that patients with a marked hyperglycaemia usually develop more fungal infections (Soysa et al. 2006b). Hyperglycaemia limits neutrophil function among persons with DM, including neutrophils ability to phagocytose and kill organisms. With the o ­ xidative

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killing ability of neutrophils hindered, diabetics may not be able to clear pathogens as well as non-diabetics. Hyperglycaemic individuals may also have increased risk for organism’s colonization because their secretions contain glucose, which can serve as a nutrient (Sarvestani et al. 2013; Gunther et al. 2014). The comparison between IgA values and fungal infections did not demonstrate the existence of a significant difference between the variances under study. However, DM2 patients with fungal infections showed lower IgA values (217.20 mg/dl) in relation to diabetic patients without a historical of fungal infections (305.62 mg/dl). But, despite the existence of alterations between groups, these alterations were not considered statistically significant, most likely due to the fact that the sample in studied is small. Although we would recommend future investigations the IgA should be measured at the onset of infection, to obtain more specific results. It is believed that high levels of IgA confers protection regarding the development of infections, once this inhibits the adherence mechanism of invaders microorganisms to epithelial cells (Giraldo et al. 2006; Kościelniak et al. 2012). In conclusion the diabetics are more susceptible to infections than healthy individuals. It’s reported and we also confirmed in our study, that patients that are non-secretors can develop infections more easily than diabetics that are secretors. Therefore, it is important to monitor and control these individuals in respect to glucose and IgA values for future prevention of fungal infections in order to contribute to the prevention of co-morbidities, despite not having significant results. These results may be due to our sample population, and for best results on these variables would be better to study a broader range of patients. We believe that this type of research is important on diabetic patients, since DM is a high incident and prevalent disease. These findings can allow define profiles in DM patients more prone to fungal infections, and so, improve the quality of life and early preventive measures to be implemented.

FIGURES LEGEND

Figure 1: DM patient’s characterization relatively to the secretor status. Among the DM1 patients group, four were non-secretor (28.6%) and ten were secretor (71.4%). Relatively to the fungal infections, six of them never had any fungal infecbiomed austria Dezember 2017

tions (42.9%) and eight showed an historical of infections (57.1%). Crossing these parameters we found that six were secretors without a history of infections; there were 4 secretors with infections; and all of the non-secretors (4) had presented infections. Statistical significance was expressed in the relation between the prevalence of fungal infections and secretor status in DM1 patients: • p=0.02. DM2 group was comprised of nine patients (47.4%) with non-secretor phenotype and ten (52.6%) with secretor phenotype. Fourteen patients never had any fungal infections (73.7%) and five showed an historical of infections (26.3%). After this, we found that nine patients without fungal infection had secretor phenotype, and five patients have non-secretor phenotype. Considering the patients with fungal infections, one was secretor and four were non-secretors.

Figure 2: Distribution of blood group in DM p ­ atients. In the DM1 patients (A) 50% of the patients with infections were from the group ARh+, 25% from 0Rh+, BRh+ and BRh- had a prevalence of 12,5% each. (B) The group 0 Rh+ is expressed by 50% of the patients without infection, A Rh+ is presented in 17% and A Rh- appears in 33% of the diabetics without infection. DM2 subgroup with fungal infections (C), 60% of patients were ARh+ group, 20% of DM2 patients were the group 0Rh+ and 20% of the patients were BRh+ group. The DM2 patients without fungal infections (D), 50% of patients were the 0Rh+ group, 43% of patients are the ARh+ group and only 7% of patients are the ARh- group.

Figure 3: Comparison of the glucose (A), IgA (B) and HbA1c (C) values between the DM patients groups. Statistical significance is expressed in relation to the glucose value between DM1 and DM2 patients without fungal infections: • p=0.043 17


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ACKNOWLEDGMENTS We are grateful to all Health Professionals of the Clinical Laboratory Pathology of the District Hospital Figueira da Foz E.P.E. for all their support in conducting this research study. We also thank the Bio-Rad Laboratories (California, USA) for providing all the necessary materials for the laboratory procedure of the study. n

REFERENCES

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LITERATURSTUDIUM zum Artikel „AB0 Blood Group, Secretor Status and Fungal Infections in Diabetes Mellitus” Die Beantwortung der Fragen erfolgt ausschließlich elektronisch über die Homepage (www.biomed-austria.at/ fortbildung). Beantworten Sie drei der vier Fragen richtig, erhalten Sie eine Bestätigung über zwei CPD-Punkte. Beachten Sie bitte, dass es mehr als eine richtige Antwortmöglichkeit geben kann. Which of the following is NOT a hypothesis suggested by the authors? a. DM patients can develop fungal infections more easily than healthy individuals. b. DM patients who are non-secretors are more prone to develop fungal infections than diabetics who are secretors. c. Low levels of IgA in diabetics can contribute to a decrease of the colonization by microorganisms in mucosa. d. Constantly elevated glucose levels can lead to an increased probability of infections in these patients.

d. In DM2 patients, the comparison between the secretor s­ tatus and fungal infections showed statistically highly significant ­results,

Which of the following represent results of the present study? a. Comparing the prevalence of fungal infections between the control group and DM1 patients, it was verified that DM1 patients had a significantly higher prevalence of fungal infections. b. The occurrence of fungal infections was higher in DM2 patients compared to the control group. c. The most frequently observed fungal infection in DM1 patients was tinea capitis.

Which of the following statements is true concerning the present study? a. H1 could be verified. b. H1 could be falsified. c. H3 could be verified. d. H4 could be verified.

Which equipment was used for the quantification of HbA1c and IgA values? a. DiaCent-CW b. Roche Cobas Integra 800 c. ID-DiaCell AB0 d. DiaClon AB0/D

Die labor team w ag ist ein unabhängiges, in allen Teilen der Schweiz präsentes, medizinisches Labor in Goldach am Boden see und bietet ein umfassendes Analyseangebot: Klinische Chemie, Hämatologie, Immunologie, medizinische Mikro biologie, Molekularbiologie, medizinische Genetik, Zytologie, Histopathologie. Zur Erweiterung unseres Teams suchen wir:

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Follow-up

Promotiontour in der Steiermark: Elektronisches Feedback – Böses Erwachen In der 1. Ausgabe 2017 unserer Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen berichtete ich ausführlich über die 2016 stattgefundene Tour durch alle Laboratorien in der Steiermark. Voller Elan, Enthusiasmus und mit viel ­Engagement machte ich mich damals auf den Weg. Einerseits um mich als neue Regionalleiterin für die Steiermark vorzustellen, anderseits um zu erfahren, wo der Schuh drückt und was von mir und dem Verband erwartet wird.

Z

u diesem Zweck bat ich darum, elektronisch einen Feedbackbogen auszufüllen, damit mein Kernteam und ich brisante Themen bearbeiten könnten. Über den persönlichen Kontakt, aber auch über Facebook erreichte ich hunderte BerufskollegInnen. Deshalb war die Enttäuschung sehr groß, dass nur 28 (!) Biomedizinische AnalytikerInnen aus der Steiermark meiner Bitte nachgekommen sind und den Feedbackbogen ausgefüllt haben. Es macht mich betroffen, ändert aber nichts daran, weiter für unseren Beruf zu brennen, unseren Verband zu stärken und mich für die Berufsangehörigen zu engagieren. Dennoch: Veränderung kann niemals im Alleingang stattfinden, nur in der Gruppe sind wir stark. Daher möchte ich Auszüge der Fragebogenauswertung (siehe Grafiken 1-5) trotzdem mit Interessierten teilen und nehme weiteres Feedback gerne über E-Mail an marion. herzl@biomed-austria.at entgegen.

Wie beurteilen Sie die Medienpräsenz des Berufsverbandes?

0

6

13

31

2

sehr gut

gut

ausreichend

mangelhaft

nicht beurteilbar

Grafik 3: Beurteilung der Medienpräsenz von biomed austria

Wie beurteilen Sie die berufspolitische Arbeit des Berufsverbands?

AUSZUG FRAGEBOGENAUSWERTUNG Befragungszeitraum: Mitte Mai 2016–Ende Februar 2017 Teilnehmerzahl: 52

4

20

17

14

7

sehr gut

gut

ausreichend

mangelhaft

nicht beurteilbar

Verteilung Bundesländer:

Grafik 4: Beurteilung der berufspolitischen Arbeit von biomed austria 28

8

6

5

2

1

1

1

0

ST

W

S

V

T

B

K

Wie beurteilen Sie die Fortbildungen von biomed austria (Inhalte, Kosten, etc.)?

Grafik 1: Zahl der TeilnehmerInnen an der Befragung pro Bundesland

Wie beurteilen Sie die Verbandsaktivitäten?

9

27

11

4

1

sehr gut

gut

ausreichend

mangelhaft

nicht beurteilbar

13

20

15

4

sehr gut

gut

ausreichend

mangelhaft

Grafik 5: Beurteilung der Fortbildungen von biomed austria

Grafik 2: Beurteilung der Verbandsaktivitäten von biomed austria 20

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AKTUELLES & INTERNES

WÜNSCHE, ANREGUNGEN, VORSTELLUNGEN, KRITIK, ­AKTUELLE THEMEN: Weiter so! ABER Der Bekanntheitsgrad unserer Berufsgruppe wie auch unserer Berufsbezeichnung „Biomedizinische/r Analytiker/in“ ist in der Öffentlichkeit noch immer gering, und z.B. eine freiberufliche Beschäftigung aufgrund der gesetzlichen Einschränkungen, fehlender Kammer usw. bei den Behörden aktuell kaum durchzusetzen. Ich würde mir einen moderneren Auftritt des Berufsverbands (z. B. Homepage-Design, Informationsmaterial) und mehr Informationen über aktuelle berufspolitische Aktivitäten wünschen. Mehr elektronische Mitgliederservices (z. B. Abruf von Rechnungen, Teilnahmebestätigungen, CPD-Punktestand abfragen usw.) wären auch von Vorteil, da ich so zeit- und ortsunabhängig Zugriff auf meine Daten haben könnte, was mir sehr wichtig ist. Bessere Stellung des Berufsverbandes, dadurch könnten brisante Themen eher behandelt und auch gehört werden. Der Bekanntheitsgrad, so erscheint es mir, erstreckt sich primär nur innerhalb der MTD-Berufe. Besonders die „Konkurrenz“, die eigentlich nicht sein kann, zwischen ÄrztInnen und Biomed. AnalytikerInnen bekommt man leider

sehr negativ zu spüren. Es müsste der Verband eine höhere Wertigkeit bekommen (siehe Ärztekammer, Hebammengremium). Wobei ich glaube, dass das nur durch MTD-Austria möglich sein wird. Wünschenswert wären mehr Fortbildungen zu den Themen Funktionsdiagnostik und Klinische Studien, idealerweise in der Steiermark. Ich finde eine Nachgraduierung wichtig, damit wirklich alle gleichgestellt sind. Bei der letzten Vorstandssitzung haben wir uns ebenfalls mit der Auswertung dieser bundesweiten Umfrage befasst, weil die Anliegen der Biomedizinischen AnalytikerInnen unser Arbeitsauftrag sind und für uns jedes einzelne Feedback zählt! ■

Marion Herzl

Regionalleiterin Steiermark

MTD – MiTeinanDer Gemeinsame Tagung aller sieben MTD-Berufsgruppen Heffterhof Salzburg 5020 Salzburg Maria-Cebotari-Straße 1–7

Samstag, 3. Februar 2018 8.30 bis ca. 17.30 Uhr

SAVE THE DATE


AKTUELLES & INTERNES

Wien/NiederĂśsterreich/Burgenland

Bericht zur Regionalversammlung Am 04.10.2017 fand die Regionalversammlung der Region Wien, NiederĂśsterreich und Burgenland mit Wahl der Regionalleitung statt.

D

ie Veranstaltung war in einen Fortbildungsabend zum Thema „Vielfalt gemeinsam gestalten“ eingebettet, welcher den aktuellen Herausforderungen unserer Berufsgruppe – unter anderen Registrierung und Berufsbildentwicklung – gewidmet war und den TeilnehmerInnen im Anschluss genĂźgend Zeit fĂźr Diskussion und Erfahrungsaustausch bot. Ziel war es vor allem, den unterschiedlichen Meinungen und Ideen zu diesen bedeutsamen berufspolitischen Entwicklungen Raum zu geben. Der Berufsverband konnte dabei dank aktiver Partizipation der anwesenden BerufsangehĂśrigen konkrete Anregungen und viel Motivation fĂźr die bevorstehenden Aufgaben sammeln. Eine Besonderheit dieser Regionalversammlung war mitunter die erfrischend heterogene Zusammensetzung des Publikums, das durch seinen Mix aus Young Professionals und langjährig erfahrenen BerufskollegInnen den ungezwungenen, offenen und dynamischen Charak-

ter des Abends unterstrich und einmal mehr zeigte, dass Engagement und Wertschätzung uns Ăźber Generationen hinweg verbinden. Im Rahmen der Regionalversammlung wurde der Tätigkeitsbericht der amtierenden Regionalleitung Ăźber die vergangene Funktionsperiode von drei Jahren präsentiert. Im Zuge dessen fand auch eine Neuwahl des Regionalteams statt, bei welcher Nicole Burdis als Regionalleiterin und Ute Seper als stellvertretende Regionalleiterin in ihren Funktionen mit hoher Zustimmung der anwesenden wahlberechtigten Mitglieder bestätigt wurden. â– Nicole Burdis

Regionalleiterin Wien, NĂ–, Bgld

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AKTUELLES & INTERNES

Rückblick und Danksagung

OA Dr. med. Manfred Neubauer – 30 Jahre HämatologieFortbildung für Biomedizinische AnalytikerInnen Ein großes Dankeschön an den Träger des „Goldenen Erythrozyten“! Die Biomedizinischen AnalytikerInnen, welche im Bereich der Hämatologie und Blutgerinnung tätig waren und sind, konnten sich über Jahrzehnte glücklich schätzen, Herrn OA Dr. Manfred Neubauer als ihren versierten, engagierten Fortbildner stets parat zu haben.

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err OA Dr. Neubauer (1953) maturierte 1971 am AkaFortbildung für MTA/Biomedizinische AnalytikerInnen demischen Gymnasium in Graz und beendete 1977 ehren: Es wurde ihm der „Goldene Erythrozyt“ in Form sein Studium der Humanmedizin an der Karl Franeiner kleinen Anstecknadel verliehen. zens Universität in Graz. Seine berufliche Tätigkeit begann Wir berichtet damals in der der Ausgabe 2008/1 der mit Herbst 1977 an der Medizinischen Universitätsklinik des Fachzeitschrift biomed austria wie folgt: LKH Graz. Als Facharzt für Innere Medizin war Dr. Neu„Oberarzt Dr. Neubauers herausragende Kenntnisse bauer stationsführender Oberarzt sind durch Publikationen, Vorträseit 1984. Mit 1989 übernahm er ge, rasch ausgebuchte Seminare, als Facharzt für Hämatologie und Kurse sowie Symposien belegt. Onkologie die Leitung der HämatoGraz gilt daher im Allgemeinen logischen Ambulanz ebendort. als das österreichische Hämatolo1992 wechselte OA Dr. Neugie-Zentrum der Biomedizinischen bauer an das Krankenhaus der AnalytikerInnen. Der Name OA Dr. Barmherzigen Brüder Graz-EggenManfred Neubauer steht daher für berg: Aufbau einer Hämatologihochwertige hämatologische Diagschen Ambulanz sowie eines Hänostik“. - An diesem Schwung und matologischen Labors. der Brillanz hatte sich nach mehr Nach Studienaufenthalten in als 30 Jahren Fortbildung für unseOA Dr. Neubauer mit Mag. Elfriede Hufnagl Ulm, Mainz und London verzeich- (aus: Fachzeitschriftausgabe 1/2008) re Berufsgruppe nichts geändert! net Herr OA Dr. Neubauer für sich Fortbildungen auf den Gebieten Kardiologie, IntensivmeMIT ENDE NOVEMBER 2017 WIRD OA DR. NEUBAUER IN dizin, Nephrologie, Gastroenterologie, Isotopenmedizin PENSION GEHEN. und Labormedizin. Seit 1993 ist er Facharzt für MediziAls ehemalige Kursteilnehmerin und zeitweise Kursbenisch-Chemische Laboratoriumsdiagnostik. Es entstanden treuerin und wegen der persönlichen Freundschaft zur ca. 40 wissenschaftliche Arbeiten. Familie weiß ich, dass Dr. Neubauer mit größter Disziplin sein Tagwerk über lange Jahre hindurch zur frühesten WIR BIOMEDIZINISCHEN ANALYTIKERINNEN ERINNERN UNS Morgenstunde begonnen hat, damit die ihm so wichtigen • An der MTA-Akademie (unserer vormaligen AusbilGespräche mit seinen PatientInnen auch ja nie zu kurz dungsstätte) betreute uns OA Dr. Neubauer als Vortragenkamen! Auch in seiner Freizeit habe ich den leidenschaftder von 1994 – 2008. lichen Arzt als besonders hilfsbereit und geduldig im Ge• Bereits seit 1985 hielt er Mikroskopierkurse an der seispräch erlebt! nerzeitigen MTA-Schule ab. Es ist mir daher eine große Ehre, mit diesem beschei• Seit 1992: Mikroskopierkurse und Vorträge an der denen Beitrag stellvertretend für die KollegInnen der BeMTA-Akademie – gemeinsam mit Heinz Sill und Bernrufsgruppe noch einmal ein großes Dankeschön für alles hard Geider. an unseren Herrn Oberarzt aussprechen zu dürfen. Unser • Von 1995 – 2004 wurden die von Anbeginn beliebten Oberarzt deshalb, weil Manfred Neubauer anlässlich einer Kurse alljährlich als dreitägige Fortbildung (EinzelmikrosFeier bereits vor langen Jahren prompt die Ehrenmitgliedkopie) gemeinsam mit H. Sill und B. Geider in St. Martin/ schaft in unserem Berufsverband angenommen hat! ■ Graz angeboten. • Von 2005 – 2015 fanden die stets rasch ausgebuchten Im wohlverdienten Ruhestand wünschen wir Herrn Kurse (gemeinsames Mikroskopieren am DiskussionsmiOA Dr. Manfred Neubauer und den Seinen ein gutes kroskop).ein bis dreimal pro Jahr am Pathologischen InsLeben! titut in Graz statt. Am 15. Nov. 2007, anlässlich einer Abendfortbildung Elke Heinrichs Biomedizinische Analytikerin am Zytologischen („donnersMTAlk“) des Landesberufsverbandes der BMA Institut/LKH Graz und Gemeinderätin in Graz Steiermark im Krankenhaus der BHB in Graz-Eggenberg, durften wir Herrn OA Dr. Manfred Neubauer – damals nach 15 jähriger Tätigkeit – für seine Verdienste um die biomed austria Dezember 2017

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AKTUELLES & INTERNES

Heimspiel

EPBS zu Gast in Salzburg Für mich war es diesmal ein ganz besonderes EPBS Meeting, weil ich die KollegInnen aus ganz Europa, die ich seit 2010 jedes Jahr in immer anderen Städten Europas traf, in meiner Heimatstadt Salzburg begrüßen durfte. WARUM EIGENTLICH NICHT EINMAL EINE INTERNATIONALE KONFERENZ ORGANISIEREN? Mit dem richtigen Team ist ziemlich alles möglich. Wieder einmal hat sich gezeigt, wie wertvoll ein gutes berufliches Netzwerk ist. Tausend Dank an das Organisationsteam, bestehend aus Gabi Sander, Ulli Fötschl, Lidija Petrovic und Gabi Kronberger (sie alle sind aktive Mitglieder im Salzburger Regionalteam von biomed austria), ohne deren unermüdlichen Einsatz die Veranstaltung in Salzburg nicht hätte stattfinden können. Ein großer Dank gilt natürlich auch biomed austria für das Hosting der Conference, des Student Forums und des GGB-Meetings.

WESHALB MACHT ES SINN, EINE INTERNATIONALE ­KONFERENZ ZU BESUCHEN? Auch Fortbildungen, die nicht ausschließlich fachbezogene Inhalte haben, können einen wertvollen Input liefern, der direkten Einfluss auf die Qualität unserer täglichen Arbeit als Biomedizinische AnalytikerInnen hat. Wir können die Abläufe im eigenen Labor einmal in einem anderen Licht sehen und Anregungen aus anderen Ländern bekommen. Oder wir nutzen die Möglichkeit, neue Kontakte für die berufliche Zusammenarbeit zu knüpfen. Ein Einblick in berufspolitische Entwicklungen zeigt auf, wie intensiv im Hintergrund an der Zukunft und der Weiterentwicklung unseres Berufs gearbeitet wird.

WIE KÖNNTE SICH UNSER BERUFSBILD IN DEN NÄCHSTEN JAHREN ENTWICKELN? Besonderes Potenzial liegt hier in der Reduktion medizinischer Fehler und der Steigerung der klinischen Effektivität. In einigen Ländern (z. B. Dänemark und Norwegen) läuft derzeit ein Pilotprojekt, bei dem Biomedizinische AnalytikerInnen in der Funktion als „Diagnostic Partners“ in Krankenhäusern angestellt sind. Dabei übernehmen sie eine wichtige Beratungsfunktion zur Planung und Umsetzung einer zielgerichteten Diagnostik (Parameterauswahl, Auswahl und korrekte Gewinnung des Probenmaterials, präanalytische Besonderheiten, Interpretationshinweise,

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analytisches Timing etc.). Die Hauptziele des Projekts bestehen darin, einen reibungslosen Ablauf der Diagnostik sicherzustellen und redundante Zusatztestungen zu vermeiden, um eine optimale Kosteneffizienz zu erreichen. Bisherige Evaluierungen zeigen, dass Kliniker und andere beteiligte Berufsgruppen die Position der „Diagnostic Partners“ als wertvoll und zielführend einstufen. Diese Vision könnte auch für die Berufsentwicklung in Österreich und anderen europäischen Ländern interessant sein. In jedem Fall müssen wir die Abläufe im Gesundheitssystem gesamthaft verstehen, um die interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit sinnvoll weiterzuentwickeln.

WER KÜMMERT SICH EIGENTLICH UM DIE POSTANALYTIK? Beim Student Forum drehte sich heuer alles um die Postanalytik. Sind wir (mit-)verantwortlich dafür, dass Laborbefunde zu behandelnden ÄrztInnen und PatientInnen gelangen? Wie die von den Studierenden erarbeiteten Beiträge zeigten, sind wir als Berufsgruppe bereits maßgeblich an der Steigerung der Prozessqualität in der Postanalytik beteiligt, und es ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten zum weiteren Ausbau unserer Aufgaben in diesem oftmals unterschätzten Bereich. Der Nutzen eines Laborbefundes ist nur dann gegeben, wenn der gesamte Prozess kontrolliert und reibungslos abläuft. Die Studierenden zeigten sich äußerst eigeninitiativ und leisteten hervorragende Arbeit. Österreich war durch Nicole Eischer und Paul Jakob Schmid (Absolventin und Absolvent der FH Joanneum Graz) kompetent bei diesem etablierten Meeting vertreten. ■ Barbara Kappeller

Biomedizinische Analytikerin am Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Scharzach und EPBS Student Facilitator

Dezember 2017 biomed austria


AKTUELLES & INTERNES

EPBS Conference 2017

Value of Professional Regulation Being invited to this year’s EPBS Conference as a speaker, I was honored to lecture on the topic of “Value of Professional Regulation” in the field of biomedical science. The text below is an abstract of my presentation held on 12 October 2017 at the PMU in Salzburg.

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hat is professional regulation and why is it particularly needed in the field of health care? There is an abundance of laws regulating the competencies and job profiles of health professionals in Austria. The main objective of these laws is to ensure that health professionals are educated under harmonized conditions, protected against competence violations by other (nonhealth) professions and obliged to preserve patient safety as an integral part of their work ethic. The issue of an obligatory registration for health professionals, however, was only tackled in 2016, when a law was passed foreseeing the registration of the so-called higher medico-technical professions, such as biomedical scientists, nurses and nursing assistants as of July 2018. It can be assumed that the expectations by health professionals, politicians and other players in Austrian health care towards the new registration law are ambiguous. Some argue that the benefits

of registration, like having more planning security and reliable figures for the first time, are not going to justify the expenditure of establishing and running the register. Others believe that, in the long run, the obligatory registration of health professionals is going to help significantly improve the quality of health care and emphasize the impact of health professionals on public health issues. It is, however, undisputed that the registration of health professionals represents a milestone in Austrian health politics, as it took more than ten years from the initial draft to its realization. ■ Birgit Luxbacher

Biomedizinische Analytikerin und Geschäftsführerin von biomed austria

Jede Meldung zählt

CIRSmedical - ein Fehlerberichtssystem für alle Gesundheitsberufe Seit November 2009 betreibt die Österreichische Gesellschaft für Qualitätssicherung & Qualitätsmanagement in der Medizin GmbH (ÖQMed) im Auftrag der Österreichischen Ärztekammer das anonyme und kostenlose Fehlerberichts- und Lernsystem CIRSmedical.

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iel dieser Plattform ist es, allen Beschäftigten im Gesundheitswesen – und somit allen Angehörigen der gehobenen medizinisch-technischen Dienste – die Möglichkeit zu bieten, Fehler, Beinahe-Schäden, entdeckte Risiken sowie kritische bzw. unerwünschte Ereignisse absolut anonym, unbürokratisch und sanktionsfrei berichten zu können. Um aus Erfahrungen von Kolleginnen und Kollegen zu lernen, werden Berichte nicht nur mit Fachexpertisen veröffentlicht, sondern auch mit Lösungsvorschlägen und ggf. LeserInnenkommentaren erweitert. Nach dem Einstieg unter www.cirsmedical.at, Button „Vorfall berichten“ können sicherheitsrelevante Ereignisse Ihrer Berufsgruppe eingetragen werden. Aufgrund der Anonymität des Systems wird Ihre IP-Adresse automatisch unwiderruflich gelöscht und es kann nicht nachvollzogen werden, woher bzw. von wem der Bericht eingegeben wurde. Nachdem ein Bericht eingegeben wurde, weist das System dem Bericht eine Fallnummer zu, anhand welcher der Bearbeitungsprozess verfolgt werden kann.

biomed austria Dezember 2017

Nach interner Prüfung auf die inhaltliche Relevanz des Berichts durch die ÖQMed und ggf. weitere Anonymisierungen und Abstrahierungen wird der Bericht durch FachexpertInnen analysiert und von der ÖQMed unter www. cirsmedical, „Beiträge lesen und kommentieren“ veröffentlicht. Danach können von Dritten zu jedem Bericht anhand von LeserInnenkommentaren Anmerkungen gemacht werden. Diese werden ebenfalls technisch sowie ggf. redaktionell anonymisiert und abstrahiert und erst danach zum Fallbericht veröffentlicht. Monatlich informiert ein CIRSmedical Newsletter über neu veröffentlichte Berichte und LeserInnenkommentare, für welchen Sie sich auf der Homepage anmelden können. Machen Sie`s sicher und berichten noch heute unter www.cirsmedical.at! ■ Eva Gartner

Leitung CIRSmedical

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LEBEN UND LESEN

CD-TIPP

BUCHTIPP

RECHT FÜR HEALTH PROFESSIONALS

GRUNDLAGEN QUALITATIVER FORSCHUNG

Das Fachbuch „Recht für Gesundheitsberufe“ bietet einen Abriss über die Grundlagen der Rechtsordnung für Gesundheitsberufe mit allen relevanten Berufsgesetzen. Zu den im Gesundheitswesen tätigen Berufsgruppen zählen in erster Linie die gesetzlich geregelten Gesundheitsberufe, wie beispielsweise ÄrztInnen, Angehörige des Pflege- und Sanitätsdienstes, Hebammen, die gehobenen medizinisch-technischen Dienste (zu diesen gehören auch die Biomedizinischen AnalytikerInnen), KardiotechnikerInnen, MasseurInnen, die medizinischen Assistenzberufe (MAB), PsychologInnen, PsychotherapeutInnen und MusiktherapeutInnen, aber auch Betreuungspersonen und gewerbliche Berufe sind in diesem Feld anzutreffen. Das rechtspraxisbezogene Werk ist bereits in der 8. Auflage im LexisNexis Verlag erschienen. Insbesondere die neuen berufsrechtlichen Regelungen von ärztlichem und Pflegepersonal, die durch Inkrafttreten der GuKG-Novelle 2016 schlagend wurden, machten eine entsprechende Aktualisierung erforderlich. In den Focus rückten hierbei das Arbeitsund Sozialversicherungsrecht. Hier wurde ein benutzerfreundliches Nachschlagewerk verfasst, welches Interessierte und im Gesundheitswesen Tätige mit allen berufsrechtlichen und -relevanten Informationen versorgt. ■

Das Buch „Qualitative Sozialforschung“ bietet eine Einführung in die methodologischen Grundlagen und Anwendungen der qualitativen Forschung. Das Feld der qualitativen oder rekonstruktiven Sozialforschung scheint auch für Angehörige der Gesundheitsberufe zunehmend relevant zu werden, wenn es gilt ein Themenfeld multidimensional zu beleuchten. Neben den Standards der qualitativen Sozialforschung wird der Feldforschung ein eigenes Kapitel gewidmet. Weiters werden Sampling, Auswertung, Generalisierung und nicht zuletzt Darstellung rekonstruktiver Ergebnisse näher beschrieben. Das Werk versteht sich als Lehrbuch und eignet sich zur Begleitung über den gesamten Forschungsprozess hindurch. ■

Gelesen von Ute Seper

Sladecek, E., Marzi, L.-M. & ­Schmiedbauer, T. (2016). Recht für Gesundheitsberufe. Mit allen wichtigen Berufsgesetzen. Wien: LexisNexis Verlag. ISBN 978-3-7007-6274-4

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Gelesen von Ute Seper

Przyborski, A. & Wohlrab-Sahr, M. (2014). Qualitative Sozialforschung: Ein Arbeitsbuch. München: Oldenbourg Verlag. ISBN 978-3-486-70892-9

BILDER IM KOPF Das bereits vierte Studio-Album des austroamerikanischen Komponisten Timothy Hodor trägt den Titel Quadratych und ist im September 2017 erschienen. Wie bereits die vorangegangenen CDs Cascade, Gemstones und Triptych wurde auch das aktuelle Album Quadratych wieder vom Konzertpianisten Frederick Blum meisterhaft interpretiert, in New York City aufgenommen und unter dem Wiener Label Preiser Records veröffentlicht. Es gliedert sich in vier Kompositionsblöcke: Quadratych besteht aus vier motivbasierten Stücken, gefolgt von den kompositorischen Einheiten Narratives und Day Dreams, bei welchen akkordbetonte Passagen im Vordergrund stehen. Den Abschluss der CD bilden die sieben Fugal Contemplations, die als “Quasi-Fugen” betrachtet werden können. Timothy Hodor beschreibt sie als „Stücke, die auf barocken Boden gesät wurden und zarte Pflänzchen spätromantischer Kompositionskunst hervorbringen”. Eine Besonderheit von Hodors Kompositionsstil ist die Kunst, strenge barocke Linien und scheinbar unveränderlich vorgegebene Strukturen immer wieder mit überraschenden, ohrwurmverdächtigen Motiven zu durchbrechen, die ihren Zauber aus der gelungenen Balance von Bass und Melodie sowie dem gekonnten Einsatz jazzbetonter Elemente schöpfen. Wer also schon von Cascade, Gemstones und Triptych angetan war, wird Quadratych lieben! ■ Gehört von Birgit Luxbacher

Hodor, T. & Blum, F. (2017). Quadratych. Wien: Preiser Records. EAN-Code: 717281913539. Gesehen um EUR 18,90 auf www.preiserrecords.at.

Dezember 2017 biomed austria


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