biomed austria Fachzeitschrift - Juli 2017

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Österreichische Post AG MZ 02Z030418 M biomed austria, Grimmgasse 31, 1150 Wien

biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen

Juli 2017

FAQs

biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Nr. 3/2017; ISSN 1997-5503; VP: € 15,–

Ein Labor stellt sich vor

Abbott-Preis 2017

Weiterbildung weiter denken

Bericht 25. Jahrestagung

www.biomed-austria.at


Medizinisches Zentrallaboratorium Medizinisches Zentrallaboratorium GmbH Medizinisches Zentrallaboratorium Das MZL ist eine private Krankenanstalt, die 1960 gegründet GmbH wurde.100 führen an 5 Standorten in GmbH Medizinisches Zentrallaboratorium Das MZL istMitarbeiterInnen eine private Krankenanstalt, die 1960 gegründet Vorarlberg 4,5private Mio Einzeluntersuchungen pro Jahr Das MZL istca. eine Krankenanstalt, die 1960 gegründet wurde.100 MitarbeiterInnen führen an 5 Standorten indurch. GmbH Zu den Auftraggebern MZL zählen den wurde.100 MitarbeiterInnen führen anneben 5 Standorten Vorarlberg ca. 4,5 Miodes Einzeluntersuchungen pro Vorarlberger Jahrindurch. spe spe spe

Das MZL istca. eine private Krankenanstalt, die 1960 gegründet Krankenhäusern Ärzte sowie derVorarlberger BlutspendeVorarlberg 4,5niedergelassene Miodes Einzeluntersuchungen pro Jahr durch. Zu den Auftraggebern MZL zählen neben den wurde.100 MitarbeiterInnen führen an 5 Standorten in dienst Feldkirch des Österreichischen Roten Kreuzes. Zu den Auftraggebern des MZL zählen neben Krankenhäusern niedergelassene Ärzte sowieden derVorarlberger BlutspendeVorarlberg ca. 4,5 Mio Einzeluntersuchungen pro Jahr durch. Krankenhäusern niedergelassene Ärzte sowie der Blutspendedienst Feldkirch des Österreichischen Roten Kreuzes. Zu denFeldkirch Auftraggebern des MZL zählen Roten neben Kreuzes. den Vorarlberger dienst des Österreichischen Krankenhäusern niedergelassene Ärzte sowie der Blutspendezur Verstärkung Teams eine(n) engagierte(n) dienst Feldkirch desunseres Österreichischen Roten Kreuzes.

WIR SUCHEN: WIR SUCHEN: spe WIR SUCHEN: zur Verstärkung unseres Teams eine(n) engagierte(n) zur W IVerstärkung R S U C H Eunseres NANALYTIKER(IN) : Teams eine(n) engagierte(n) BIOMEDIZINISCHE(N)

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zur Verstärkung unseres Teams eine(n) engagierte(n) BIOMEDIZINISCHE(N) ANALYTIKER(IN) BIOMEDIZINISCHE(N) W I R B I E T E N :ANALYTIKER(IN) BIOMEDIZINISCHE(N) W I R B I E T E N :ANALYTIKER(IN) abwechslungsreiche Tätigkeit W I R B– Ibreites E T E NAufgabenspektrum : über 400 verschiedene Analysen aus dem Gebiet der Hämatologie, Blutabwechslungsreiche Tätigkeit – breites Aufgabenspektrum W I R B I E T E N : gruppenserologie, Gerinnungsphysiologie, Klinischen Chemie, Immunologie, abwechslungsreiche Tätigkeit – breites Aufgabenspektrum über 400 verschiedene Analysen aus dem Gebiet der Hämatologie, BlutTherapeutischen Medikamentenspiegel-Überwachung und Toxikologie über 400 verschiedene Analysen aus demKlinischen Gebiet der Hämatologie, Blutgruppenserologie, Gerinnungsphysiologie, Chemie, Immunologie, abwechslungsreiche Tätigkeit – breites Aufgabenspektrum modernste Analysentechnik und -automaten gruppenserologie, Gerinnungsphysiologie, Klinischen Chemie, Therapeutischen Medikamentenspiegel-Überwachung und Immunologie, Toxikologie über 400 verschiedene Analysen aus dem Gebiet der Hämatologie, Blutzukunftssichere Weiterbildungsmöglichkeit Therapeutischen Medikamentenspiegel-Überwachung und Toxikologie modernste Analysentechnik und -automaten gruppenserologie, Gerinnungsphysiologie, Klinischen Chemie, Immunologie, modernste Analysentechnik -automaten Team angenehmes Arbeitsklima inund hochmotiviertem zukunftssichere Weiterbildungsmöglichkeit Therapeutischen Medikamentenspiegel-Überwachung und Toxikologie Einstufung nach Vorarlberger Landesbedienstetengesetz. zukunftssichere Weiterbildungsmöglichkeit angenehmes Arbeitsklima inund hochmotiviertem modernste Analysentechnik -automaten Team Monatsbruttomindestgehalt Basis Vollzeit € 3.102,29 angenehmes Arbeitsklima in hochmotiviertem Team 14 x jährlich. Eine Einstufung nach Weiterbildungsmöglichkeit Vorarlberger Landesbedienstetengesetz. zukunftssichere Überzahlung ist bei anrechenbaren Vordienstzeiten möglich. Einstufung nach Vorarlberger Landesbedienstetengesetz. Monatsbruttomindestgehalt Vollzeit € 3.102,29 angenehmes Arbeitsklima inBasis hochmotiviertem Team 14 x jährlich. Eine Monatsbruttogehalt Vollzeit €Vordienstzeiten 3.102,29 14 x jährlich. Überzahlung ist bei Basis anrechenbaren möglich. Einstufung nach Vorarlberger Landesbedienstetengesetz. Eine Überzahlung ist bei W Ianrechenbaren R Basis F R EVollzeit U E NVordienstzeiten N S … 14 xmöglich. Monatsbruttomindestgehalt €U3.102,29 jährlich. Eine W IIhre R FBewerbung. R E UVordienstzeiten E N U N S … möglich. Überzahlung ist bei anrechenbaren auf

WIR FREUEN UNS…

aufHerrn Ihre Bewerbung. Bitte richten Sie diese an Prim. Univ. Doz. Dr. med. Peter Fraunberger auf Ihre Bewerbung. W I R F R E UUniv. E N Doz. UGmbH, NDr. S… Bitte richten Sie diese an Herrn Prim. med. Peter Fraunberger Medizinisches Zentrallaboratorium Carinagasse 41, Bitte richten Sie diese Tel. an Prim. Univ. Doz. pfraunberger@mzl.at Dr. med. Peter Fraunberger aufHerrn Ihre A - 6800 Feldkirch, + 43Bewerbung. (0)5522 3480

Medizinisches Zentrallaboratorium GmbH, Carinagasse 41, Medizinisches Zentrallaboratorium GmbH, Carinagasse 41, Bitte richten Sie diese an Herrn Univ. Doz. Dr. med. Peter Fraunberger A - 6800 Feldkirch, Tel. + 43 Prim. (0)5522 3480 pfraunberger@mzl.at A - 6800 Feldkirch, Tel. + 43 (0)5522 3480 pfraunberger@mzl.at

Medizinisches Zentrallaboratorium GmbH, Carinagasse 41, A - 6800 Feldkirch, Tel. + 43 (0)5522 3480 pfraunberger@mzl.at


INHALT | EDITORIAL

INHALT

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

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BERUFSPOLITIK BiologInnen im medizinisch-diagnostischen Labor – geht das?

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EIN LABOR STELLT SICH VOR Modernste Labortechnik in Zams

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WISSENSCHAFT & PRAXIS Abott-Preis 2017

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Weiterbildung weiter denken in den gehobenen medizinisch-technischen Gesundheitsberufen

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LEBEN & LESEN Standardwerk in Neuauflage 19

AKTUELLES & INTERNES Die Highlights der Jahrestagung 2017 in Klagenfurt

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Bericht zur Generalversammlung 2017

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as Sommerwetter ist gerade in Schwung gekommen und hat auch schon einige Unwetter gebracht. Passenderweise steht auch die politische Landschaft in Österreich vor einem Umbruch. Wir wissen nicht, wer ab Oktober 2017 unsere politischen AnsprechpartnerInnen sein werden. Auf alle Fälle wird es eine spannende Zeit bis zu den Neuwahlen im Herbst und es bleibt abzuwarten, wie groß der Wille der bis dahin amtierenden AkteurInnen sein wird, davor noch wichtige gesundheitspolitische Weichenstellungen auf den Weg zu bringen. Ich verspreche Ihnen aber, dass unabhängig davon, welche Partei oder welche Personen für die Gesundheitsbelange zuständig sein werden, wir an den für uns so wichtigen Dingen, wie einem neuen, modernen Berufsgesetz oder mehr Berücksichtigung in der Primärversorgung, hartnäckig bleiben werden. Wir werden die politisch Verantwortlichen immer wieder mit diesen, für uns vorrangigen Themen konfrontieren. Nichts desto trotz stehen die ersehnten Ferien vor der Tür und ich hoffe, Sie alle verbringen – von Wetterkapriolen möglichst verschont – erholsame Tage mit Ihrer Familie. Genießen Sie Ihren wohlverdienten Urlaub mit hoffentlich vielen schönen warmen Tagen, lauen Sommernächten und kühlenden Getränken.

Sylvia Handler, Präsidentin von biomed austria Impressum biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische Analytiker­Innen, Nr. 3/2017 Österreichische Post AG, MZ 02Z030418 M, biomed austria, Grimmgasse 31, 1150 Wien Medieninhaber und Herausgeber: biomed austria - Österreichischer Berufsverband der Biomedizinischen AnalytikerInnen, Grimmgasse 31, 1150 Wien, ZVR-Zahl: 011243159, Tel. 01-817 88 270, Fax 01-817 88 27-27, E-Mail: office@biomed-austria.at, Web: www.biomed-austria.at Jahresabo (Inland), 3 Ausgaben: € 45

Redaktion: Nicole Burdis, MSc (Co-Chefredakteurin); Marianne Fliesser-Steiner, Monika Knötig, Mag. Birgit Luxbacher, BSc (Co-Chefredakteurin); MMag. Dr. Ute Seper Mitarbeiterinnen dieser Ausgabe: Sarah Burgmann, BSc, MA; Sylvia Handler, MBA; Monika Knötig, Mag. Birgit Luxbacher, BSc; MMag. Dr. Ute Seper, Martina Spiss, Nina Zila, MSc Assoziierte Redakteurinnen: Margit Anglmayer, Stefanie Burger, MSc Lektorat: Mag. Birgit Luxbacher, BSc Layout: typothese.at/Robert Scheifler Druck: Resch KEG, 1150 Wien

biomed austria Juli 2017

Die Redaktion berichtet: Der in letzten Ausgabe (April 2017) erschienene Artikel „Massenspektrometrie-basierte Analyse von Membranproteinen: chronisch lymphatische Leukämie vs. Multiples Myelom“ wurde in Form einer Masterarbeit am Institut für Analytische Chemie der Universität Wien durch Univ.-Prof. Dr. Christopher ­Gerner und sein Team betreut. Die Autorin möchte sich an dieser Stelle für deren Unterstützung und die exzellente Betreuung bedanken. Die nächste Ausgabe unserer Fachzeitschrift erscheint Mitte Dezember 2017. 3


BERUFSPOLITIK

FAQs – Hot Topics

BiologInnen im medizinisch-diagnostischen Labor – geht das? Was aus berufsrechtlicher Sicht eine klare Angelegenheit ist, wird in der Praxis dennoch oft zum Prüfstein für MitarbeiterInnen und Führungskräfte in diagnostischen Labors. Wer die entsprechenden Rechtsgrundlagen kennt, ist auf der sicheren Seite und kann mit gutem Gefühl die richtigen Personalentscheidungen treffen.

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„Wir suchen für unser medizinisch-diagnostisches Labor eine/n Biomedizinische/n Analytiker/in. Es haben sich aber auch BiologInnen um die Stelle beworben, die uns qualifiziert erscheinen. Können wir eine/n Biologin/ Biologen einstellen und wenn ja, kann sie/er für dieselben Tätigkeiten herangezogen werden wie Biomedizinische Analytikerinnen?“ Mit dieser und ähnlichen Fragen sind wir im Berufsverband fast täglich konfrontiert, was mein Redaktionsteam und mich dazu bewogen hat, diesem Thema einen Beitrag in unserer neuen Rubrik „FAQs der Biomedizinischen Analytik“ zu widmen.

„Aufgrund des im Ärztegesetz 1998 normierten Tätigkeitsvorbehaltes kann eine rechtmäßige Ausübung ärztlicher Tätigkeiten durch Personen, die keine Ärzte sind, grundsätzlich nur auf der Grundlage einer speziellen gesetzlichen Erlaubnis erfolgen, wie sie beispielsweise für Angehörige anderer Gesundheitsberufe (so etwa für Angehörige des gehobenen medizinisch-technischen Dienste, des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege, für Hebammen und für Heilmasseure/Heilmasseu-rinnen etc.) auf Grund berufsrechtlicher Bestimmungen vorgesehen ist (vgl. etwa § 49 Abs. 3 Ärztegesetz 1998, BGBl. I Nr. 169).“

DIE FAKTEN

AUSNAHMEN

BiologInnen (sowie bspw. auch ChemikerInnen, MolekularbiologInnen, BiotechnologInnen etc.) sind NaturwissenschafterInnen ohne eigenes Berufsgesetz und zählen somit nicht zu den Gesundheitsberufen. Diese Tatsache unterscheidet sie grundlegend von Biomedizinischen AnalytikerInnen und den weiteren gesetzlich geregelten Gesundheitsberufen, deren Berufsbilder in einem eigenen Berufsgesetz normiert sind, aufgrund dessen Angehörige dieser Berufe zur Ausübung von Tätigkeiten in der Humanmedizin berechtigt sind. Auszug aus dem Berufsgesetz der Biomedizinischen AnalytikerInnen (= MTD-Gesetz idgF): Berufsbild § 2. (2) Der medizinisch-technische Laboratoriumsdienst umfasst die eigenverantwortliche Ausführung aller Laboratoriumsmethoden nach ärztlicher Anordnung, die im Rahmen des medizinischen Untersuchungs-, Behandlungs- und Forschungsbetriebes erforderlich sind. Hiezu gehören insbesondere klinisch-chemische, hämatologische, immunhämatologische, histologische, zytologische, mikrobiologische, parasitologische, mykologische, serologische und nuklearmedizinische Untersuchungen sowie die Mitwirkung bei Untersuchungen auf dem Gebiet der Elektro-Neuro-Funktionsdiagnostik und der Kardio-Pulmonalen-Funktionsdiagnostik. Berufsberechtigung § 4. (1) Eine Tätigkeit in den gehobenen medizinisch-technischen Diensten darf für den Bereich der Humanmedizin berufsmäßig nur von Personen ausgeübt werden, die nach den Bestimmungen dieses Gesetzes hiezu berechtigt sind. Die Gewerbeordnung 1994, BGBl. Nr. 194, findet auf die berufsmäßige Ausübung der gehobenen medizinisch-technischen Dienste keine Anwendung. Ärztliche Tätigkeiten können wiederum lt. Ärztegesetz 1998, BGBl. I Nr. 169 idgF grundsätzlich nur an Angehörige von Gesundheitsberufen delegiert werden, wie etwa einem Schreiben des Bundesministeriums für Gesundheit (Geschäftszahl BMGFJ-92250/0017-I/B/6/2007, Auszug s. unterhalb) aus dem Jahr 2008 zu entnehmen ist:

Tätigkeiten im Rahmen der medizinischen Forschung (= Analysen, deren Ergebnisse nicht zu einem klinischen Befund führen) sowie Tätigkeiten außerhalb der Humanmedizin (z. B. Veterinärmedizin, Pharmaindustrie) sind in berufsrechtlicher Hinsicht keinen Einschränkungen unterworfen und können somit auch von BiologInnen und Angehörigen anderer naturwissenschaftlicher Berufe ausgeführt werden.

DEFINITION UND MERKMALE VON GESUNDHEITSBERUFEN Unter einem Gesundheitsberuf ist ein gesetzlich geregelter Beruf zu verstehen, dessen Berufsbild die Umsetzung von Maßnahmen zur Obsorge für den allgemeinen Gesundheitszustand der Bevölkerung umfasst. Darunter sind Tätigkeiten im Rahmen der Gesundheitsversorgung zu verstehen, die unmittelbar am bzw. unmittelbar oder mittelbar für den Menschen zum Zwecke der Förderung, Erhaltung, Wiederherstellung oder Verbesserung der Gesundheit im ganzheitlichen Sinn und in allen Phasen des Lebens erbracht werden. Folgende inhärente Merkmale sind allen Gesundheitsberufen gemeinsam: • gesetzlicher Berufsschutz durch Tätigkeits- bzw. Berufsvorbehalt, Bezeichnungsvorbehalt und Ausbildungsvorbehalt • Innerhalb des Berufsbilds ausgeübte Tätigkeiten gelten als wesentlicher Beitrag zur nationalen Gesundheitsversorgung. • Gewissenhafte Ausübung des Berufs unter Einhaltung der Berufspflichten zum Wohle der PatientInnen • Verpflichtende Nostrifikation bzw. Berufsanerkennung für im Ausland erworbene Qualifikationen • Ausbildung unter gesetzlich definierten Rahmenbedingungen • Fortbildungspflicht = Berufspflicht: Angehörige aller Gesundheitsberufe haben sich über die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse der berufsrelevanten Wissenschaften regelmäßig fortzubilden. Die Fortbildungspflicht (CPD = Continuing Professional DevelopJuli 2017 biomed austria


BERUFSPOLITIK

ment) ist als Berufspflicht für alle Gesundheitsberufe gesetzlich verankert und als besonderes Qualitätsmerkmal der Gesundheitsberufe zu verstehen.

FAZIT BiologInnen und Angehörige anderer naturwissenschaftlicher (Nicht-Gesundheits-) Berufe sind nicht zur Ausübung von Tätigkeiten berechtigt, die vom Berufsbild der Biomedizinischen AnalytikerInnen lt. § 2 Abs. 2 MTD-Gesetz idgF umfasst sind. Bei Verstößen kommt § 33 MTD-Gesetz idgF zur Anwendung: Strafbestimmungen § 33. Sofern die Tat nicht den Tatbestand einer in die Zuständigkeit der Gerichte fallenden strafbaren Handlung bildet, begeht eine Verwaltungsübertretung und ist mit Geldstrafe bis zu 3 600 Euro zu bestrafen, wer 1. eine Tätigkeit in den gehobenen medizinisch-technischen Diensten im Bereich der Humanmedizin ausübt, ohne hiezu berechtigt zu sein oder jemanden der hiezu nicht berechtigt ist zu einer derartigen Tätigkeit heranzieht; 2. eine Tätigkeit unter der in diesem Bundesgesetz festgelegten Berufsbezeichnung (§ 10 Abs. 1) ausübt oder eine solche Berufsbezeichnung führt, ohne hiezu berechtigt zu sein;

3. den Bestimmungen des § 6g Abs. 3, § 7b, § 8 Abs. 4, § 8a Abs. 2 oder 3, § 10 Abs. 4, § 11, § 11a, § 11b oder § 11c zuwiderhandelt. Sollten Sie Fragen haben, die über die im vorliegenden Artikel behandelten Aspekte hinausgehen, nutzen Sie bitte unser Service speziell für Mitglieder von biomed austria und schreiben Sie mir Ihr Anliegen per E-Mail an birgit. luxbacher@biomed-austria.at! ■ Birgit Luxbacher

Biomedizinische Analytikerin und Geschäftsführerin von biomed austria

QUELLEN

Bundeskanzleramt: Gesamte Rechtsvorschrift für MTD-Gesetz. URL: https://www.ris.bka.gv.at/ GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer =10010701 Stand: 14.06.2017. Bundesministerium für Gesundheit und Frauen: Gesundheitsberufe in Österreich 2017. URL: https://www.bmgf.gv.at/cms/home/ attachments/2/9/2/CH1002/CMS1286285894833/ gesundheitsberufe.pdf Stand: 14.06.2017.

Die labor team w ag ist ein unabhängiges, in allen Teilen der Schweiz präsentes, medizinisches Labor in Goldach am Boden see und bietet ein umfassendes Analyseangebot: Klinische Chemie, Hämatologie, Immunologie, medizinische Mikro biologie, Molekularbiologie, medizinische Genetik, Zytologie, Histopathologie. Zur Erweiterung unseres Teams suchen wir:

Biomedizinische Analytikerin (m/w) Klinische Chemie / Immunologie 100% Ihre Aufgaben: • Durchführung automatischer und manueller Tests • Technische Validierung • Geräteverantwortung Ihr Profil: • Abgeschlossene Ausbildung als biomedizinische Analytikerin • Selbständige, speditive und verantwortungsvolle Arbeitsweise Unser Angebot: • Moderne Infrastruktur • Abwechslungsreiche, anspruchsvolle Tätigkeiten in einem stark wachsenden Unternehmen • Angenehmes Arbeitsklima in einem dynamischen und motivierten Team • Attraktive Anstellungsbedingungen und sehr gute Sozialleistungen Für weitere Informationen steht Ihnen unsere Personalabteilung gerne zur Verfügung. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen per Post oder Mail an: labor team w ag Personalabteilung Blumeneggstrasse 55 CH-9403 Goldach

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personal@team-w.ch www.team-w.ch Tel. +41 71 844 59 18

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© Josef Sauerwein

EIN LABOR STELLT SICH VOR

Das Labor im Krankenhaus St. Vinzenz Zams ist 24 Stunden an sieben Tagen der Woche verfügbar und führt pro Jahr über eine M ­ illion Analysen durch.

LKH St. Vinzenz

Modernste Labortechnik in Zams Das Krankenhaus St. Vinzenz Zams vereint Tradition und modernste Technik. Mit 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wickelt das Zentrallabor jährlich über eine Million Analysen ab und steht rund um die Uhr zur Verfügung. TRADITION DES HELFENS IM TIROLER OBERLAND Das Krankenhaus St. Vinzenz ist das Ordenskrankenhaus der Bramherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul und liegt inmitten des Tiroler Oberlandes. Im Jahre 1811 legte der Zammer Pfarrer Nikolaus Tolentin Schuler den Grundstein für das damals zweistöckige Gebäude zur Betreuung von 50 PatientInnen. K ­ atharina Lins aus Zams, Mittlerweile ist die im Krankenhaus arbeitete, folgte ihrer das Krankenhaus Passion und machte die Ausbildung zur St. Vinzenz die zentrale Pflegerin bei den Barmherzigen SchwesGesundheitseinrichtung tern des heiligen Vinzenz von Paul in in der Region und versorgt die Bevölkerung Straßburg. Nach ihrer Rückkehr gründete sie den Orden in Zams, der das Krankender Bezirke Landeck haus St. Vinzenz bis heute trägt. und Imst, mit insgesamt

54 Gemeinden und über 100.000 EinwohnerInnen.

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MODERNE VERSORGUNG FÜR DIE REGION Mittlerweile ist das Krankenhaus St. Vinzenz die zentrale Gesundheitseinrichtung in der Region und versorgt die Bevöl-

kerung der Bezirke Landeck und Imst, mit insgesamt 54 Gemeinden und über 100.000 EinwohnerInnen. Dazu kommen jährlich rund 100.000 Gäste aus einigen der bedeutendsten Tourismusregionen Österreichs wie dem Arlberg, dem Ötztal mit dem bekannten Ort Sölden, dem Paznaun (bekannt ist hier besonders Ischgl) und dem Oberen Gericht mit Serfaus, Fiss und Ladis. Neben den Abteilungen für Innere Medizin, Chirurgie, Unfallchirurgie, Kinderheilkunde, Gynäkologie und Geburtshilfe sind in Zams eine onkologische Tagesklinik und alle dazugehörigen Ambulanzen sowie zahlreiche Spezialambulanzen – zum Beispiel eine Stoffwechselambulanz oder eine Schmerzambulanz – untergebracht. Insgesamt verfügt das Haus über 328 Betten. Bis 2020/2021 wird das Krankenhaus St. Vinzenz weiter ausgebaut. Neben den bereits fertiggestellten 141 zusätzlichen Stellplätzen für PatientInnen und BesucherInnen entstehen durch Um- und Ausbaumaßnahmen in den kommenden Jahren ein Notarztstützpunkt, eine Psychiatrische Ambulanz und Tagesklinik sowie Juli 2017 biomed austria


EIN LABOR STELLT SICH VOR

eine Neurologie, eine Akutgeriatrie, eine Palliativstation eine psychiatrische Station und eine Stroke Unit. Insgesamt werden in den Standort rund 96,5 Millionen Euro investiert.

DAS LABOR Das Laborteam, das übergreifend für alle Abteilungen verantwortlich ist, besteht aus 14 MitarbeiterInnen – ausschließlich Biomedizinischen AnalytikerInnen und ist rund um die Uhr im Einsatz. Mittlerweile werden pro Jahr mehr als eine Million Analysen bewältigt - Tendenz steigend. Für die schnellstmögliche und zielgenaue Behandlung der PatientInnen steht eine Vielzahl an modernen Laborgeräten zur Verfügung: • Die chemischen Bestimmungen werden mittels einer Analysenstraße von Roche durchgeführt, die aus zwei c-Modulen und einem e-Modul besteht – laut Hersteller einzigartig in ganz Österreich und genau auf die Bedürfnisse des Krankenhaus St. Vinzenz abgestimmt. An den zwei c-Modulen werden alle gängigen chemischen Parameter für Serum, Harn, Punktat und Liquor abgearbeitet. Das e-Modul kommt für immunologische Tests, wie Herzenzyme, verschiedene Tumormarker, Vitamin D, Vitamin B12, Folsäure und Schilddrüsenparameter, zum Einsatz. • Die Hämostasediagnostik läuft in Zams auf dem STA R Max von Stago, einem vollautomatischen Gerinnungsgerät, mithilfe dessen folgende Tests bestimmt werden: PT, aPTT, Fibrinogen, AT III, D-Dimer und außerdem werden Anti-Faktor Xa-Aktivität, Rivaroxaban und einige weitere NOACs (neue orale Antikoagulantien) gemessen. Bei einem Geräteausfall kann auf ein halbautomatisches Kugelkoagulometer zur Bestimmung von PT und PTT zurückgegriffen werden. • In der Hämatologie kommt ein XT-4000i Analyser von Sysmex zum Einsatz. Er liefert Ergebnisse für alle Parameter des Blutbildes und bestimmt das Differentialblutbild. Ergänzt wird das Verfahren durch eine mikroskopische Auswertung der Differentialblutbilder. Bei Knochenmarkspunktionen werden die Ausstriche extern ausgewertet. Als Hämatologie „Back-up“-Gerät dient in Zams der KX-21N, ebenfalls von Sysmex. Die Messung der Blutsenkungsgeschwindigkeit erfolgt durch einen Roller 20PN von ALIFAX. • Für die Blutgruppenserologie wird der IH-500 von Biorad verwendet. Das ist ein vollautomatischer Analyser für Blutgruppenbestimmungen und Kreuzversuche mit Gelkarten. Im Notfall können alle Bestimmung außerdem händisch durchgeführt werden. • Weiters werden am Capillarys2 von Sebia ProteinElektrophoresen bestimmt und M-Gradienten mit ­Immuntypisierung klassifiziert. • Die Hepatitisserologie, HIV, CMV, IL6, ACCP und Parathormon werden am Cobas e 411-Analyser bearbeitet. • Für die Harndiagnostik steht ein Cobas u411 zur Verfügung. Zusätzlich werden Harnsedimente und Erythrozytenmorphologie mikroskopisch beurteilt. • Auch aerobe und anaerobe Blutkulturen können in Zams bebrütet werden. Bei Keimwachstum werden die Proben zur weiteren Differenzierung an die Bakteriologie nach Innsbruck eingeschickt. • Für Influenza, Malaria, HIT-Antikörper, Legionellen biomed austria Juli 2017

und einige pathogene Keime im Stuhl, sowie Calprotectin und Lactoferrin werden in Zams Schnelltests durchgeführt. • Durch den ELISA-Test Alegria von Orgentec besteht außerdem die Möglichkeit, EBV, Masern, Mumps, VZV, Borrelien, ANCAs und Zöliakieparameter in Zams zu bestimmen.

Bei allen Labor­ maßnahmen am­ Kranken­ haus St. Vinzenz wird Qualitätssicherung groß­ geschrieben, was durch die hervorragenden Er­ gebnisse bei den österrei­ chischen Rundversuchen regelmäßig bestätigt wird.

KOMPETENTE ZUSAMMENARBEIT FÜR DIE PATIENTINNEN Im sensitiven Bereich der Immunhämatologie arbeitet das Krankenhaus St. Vinzenz im Rahmen der entsprechenden Richtlinien eng mit der Blutbank Innsbruck zusammen. Von dort werden Blutprodukte, wie Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentrate und Blutplasma nach Zams geliefert. Pro Jahr benötigt das Krankenhaus ca. 2.500 Erythrozytenkonzentrate für die Patientinnen und Patienten, wobei das Depot 80 Blutkonserven und 10 FFP (fresh-frozen plasma) umfasst. Auch bei speziellen Fragestellungen und weiterführenden Analysen, wie z. B. Antikörperdifferenzierungen oder genetischen Untersuchungen, arbeitet das Krankenhaus St. Vinzenz im engen Austausch mit der Blutbank Innsbruck.

HÖCHSTE QUALITÄT IN ALLEN BEREICHEN Bei allen Labormaßnahmen am Krankenhaus St. Vinzenz wird Qualitätssicherung großgeschrieben, was durch die hervorragenden Ergebnisse bei den österreichischen Rundversuchen regelmäßig bestätigt wird. Intern erfolgt die Qualitätssicherung durch vier eigene QM-MitarbeiterInnen, die auch die Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen permanent überprüfen.

GEMEINSAM ARBEITEN – ABER NICHT NUR Zur Teamkoordination findet jeden Monat eine Dienstbesprechung statt, die für alle Biomedizinischen AnalytikerInnen verpflichtend ist. Daran anschließend stehen nicht selten selbstgebackener Kuchen und ein Gläschen Sekt auf dem Programm, um die Geburtstagskinder des Vormonats hochleben zu lassen. n

Martina Spiss

Biomedizinische Analytikerin im Zentrallabor des ­Krankenhauses St. Vinzenz Zams

Das Team des Zentrallabors KH St. Vinzenz Zams

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Abbott-Preis 2017

Proteomic approach to identifying resistance mechanisms to MAPKi therapy in cerebral melanoma metastases A pilot study revealing insights into MAP kinase inhibitor therapy resistance of cerebral metastases in melanoma patients This master’s thesis has been conducted at the Department of Dermatology, Medical University of Vienna, under the supervision of Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. med. univ. Verena Paulitschke, PhD in 2016. Cerebral metastases from melanoma patients were kindly provided by Prof. Mitch Levesque, PhD and the Biobank of the Dermatology Department, University Hospital Zurich. The samples were processed and measured at the Institute of Analytical Chemistry, University of Vienna, using a method developed by Univ.-Prof. Dr. Christopher Gerner and his group for Bioanalysis and Separation Techniques.

BACKGROUND Melanoma is defined as a malignant tumor of melanocytes. MAP kinase inhibitor (MAPKi) therapy for BRAF mutated melanoma is characterized by high response rates, as well as the development of resistance due to the reactivation of the MAP kinase signaling pathway. Therefore, a combinational therapy of BRAF and MEK inhibitors (MEKi) was implemented and increased the effectiveness of targeted therapy even further by improving median progression free survival (PFS). Understanding the pathological mechanisms Unfortunately, resistance to therapy is still problematic and especially the high mortalof resistance and ity of brain metastases poses a huge ongoidentifying effective therapeutic alternatives ing clinical problem. Understanding underis one of the most lying mechanisms is not only necessary for important scientific the development of biomarkers, but also challenges. for the use of targeted therapies. Despite intensive research efforts the breakthrough has not yet been made. An important factor here is the high plasticity and heterogeneity of melanoma, which allows the tumor cells to adapt to the biological processes. Uncovering the pathological mechanisms of resistance and identifying effective therapeutic alternatives is one of the most important scientific challenges in the fight against melanoma. Using proteomics, we want to specifically gain insight into the pathophysiological processes of cerebral metastases.

METHODS All experiments were carried out according to the Declaration of Helsinki principles after approval by the ethics committee. Cerebral melanoma metastases (n = 18) were selected based on the clinical information and patients’ different PFS after MAPKi treatment. For subsequent data analysis, patients with a PFS ≥ 8 months were classified as a good responder (n = 5), whereas patients with a PFS ≤ 3 months were classified as a poor responder (n = 13). The samples were prepared for mass spectrometric (MS) analysis by in-solution digestion. MS analysis was performed on a QExactive HF orbitrap mass spectrometer, equipped 10

with a nanospray ion source, coupled to Dionex Ultimate 3000 nano HPLC-system.

RESULTS In this pilot study, we identified 5,977 proteins by LC-MS analysis. First, we analyzed the proteomics data according to gene ontology terms by annotation and enrichment analysis, and could characterize differences between the two groups. Samples of patients who responded poorly to treatment showed a significant upregulation of biological processes including, but not restricted to, neuron differentiation and development, proton and hydrogen transport, and an increase in transporter activities. In contrast to this, samples of patients who responded well had significant upregulation of immune and inflammatory responses. Furthermore, we detected an upregulation of epithelial to mesenchymal transition (EMT) features, V-type proton ATPases, calcium ion binding proteins, eukaryotic translation initiation factors, cell adhesion proteins, several transporter and exchanger proteins in poor responding patients, whereas good responders showed an immune activation and involvement of extracellular matrix structural constituents, among other features.

DISCUSSION Drug resistance mechanisms are content of latest research. A future goal for personalized therapy is to identify individual resistance features and predictive biomarker candidates for response to therapy. If biomarkers for melanoma can be routinely assessed, they will help facilitate individualized therapy. This will not only improve the clinical outcome but also avoid the toxicity of ineffective therapy for patients in the future. The use of proteomics helped to identify already known extracerebral resistance mechanisms in cerebral metastases, and further uncovered possible brain specific mechanisms of drug efflux which might serve as interesting targets, especially for treatment of these types of metastases or as predictive markers. Demonstrated by the heterogeneity in therapeutic resistance, the plasticity of melanoma cells might allow Juli 2017 biomed austria


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the tumor to adapt to biological processes, for example by EMT. This is associated with induction of resistance and metastases and is accompanied by an upregulation of the mesenchymal marker N-cadherin or Cadherin-2, which has been shown to be significantly higher expressed in the poor responder group. The biological reason behind the changes to a mesenchymal phenotype is the increased capability to detach from the epithelial layer and to gain the ability for migration. On the other hand, patients who responded well to MAPKi treatment showed a significant upregulation of immune response related proteins. Although these patients were not treated with immunotherapy, the immune system is always involved in cancer defense. This leads to the presumption that in patients who showed good response to therapy, melanoma is better recognizable for the immune system via these upregulated receptors and fragments.

CONCLUSION Overall, proteomics is suitable for resolving complex cellular events and will also help to gain more insights into this complex topic in the future. Further studies analyzing the function of these targets are warranted.

Additional studies with increased sample If biomarkers for size will also give more profound insights melanoma can be into the pathomechanisms of MAPKi re- routinely assessed, sistance. Additionally, stainings of specific they will help facilitate candidates on tissue samples of melanoma individualized therapy. patients with cerebral metastases and different PFS might help to unravel if we were able to identify predictive markers with our proteome approach. n

Nina Zila

graduated from her bachelor’s studies of Biomedical Science at the University of Applied Sciences in Vienna (FH Campus Wien) in 2014. In the following years, she worked at the histopathological laboratory of the Department of Dermatology, Vienna General Hospital, and continued her studies with the master‘s program in Biomedical Science at the University of Applied Sciences (FH Campus Wien), which she completed in 2016. She is now enrolled in the PhD program at the Medical University of Vienna and is currently working as an academic guest in Switzerland at ETH Zurich and University Hospital Zurich.

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Weiterdenken & Weiterkommen

Weiterbildung weiter denken in den gehobenen medizinisch-technischen Gesundheitsberufen Sarah BURGMANN

Medizinische Universität Wien, AKH, Innere Medizin III; Fachhochschule Burgenland, Department Gesundheit,

KURZFASSUNG:

Die akademische Höherqualifizierung der gehobenen medizinisch-technischen Gesundheitsberufe sowie Professionalisierung und Spezialisierung der einzelnen Disziplinen sind im Wandel begriffen. Der Druck auf das österreichische Gesundheitssystem wächst. Hierfür sind der demographische Wandel, vermehrt chronisch kranke Patientinnen und Patienten, komplexe Krankheitsbilder, Technologisierung und Emanzipation der Patientenschaft zu nennen. Um den Anspruch auf eine transparente und effiziente Versorgung mit hoher Qualität und Evidenzbasierung gerecht zu werden, bedarf es höher qualifizierten Health Professionals. Nun stellte sich die Frage, welche Weiterbildungsgegebenheiten für gehobene medizinisch-technische Dienste (MTD) in Österreich gegenwärtig bestehen. Zunächst wurde eine Literaturrecherche durchgeführt und acht ExpertInneninterviews zum Bedarf an hoch qualifizierten MTD auf Master- und PhD-Niveau sowie dem Mehrwert von bundesfinanzierten Master- und PhD-Studienprogrammen vorgenommen. Es zeigt sich ein vielfältiges Angebot an Masterprogrammen für Gesundheitsberufe bezüglich Strukturen, Inhalten und Abschlüssen. Den Großteil der Masterprogramme stellen selbstfinanzierte Masterlehrgänge dar, Dissertationsmöglichkeiten sind gering. Der Bedarf an berufsspezifischen Master- und PhD-Programmen wird von der ExpertInnengruppe als groß erachtet. Gegenwärtig mangelt es allerdings an gesetzlichen Strukturen, Karrieremodellen und Gehaltsschemen sowie finanzieller Unterstützung. Das Bewusstsein und der Benefit sind aktuell für Financiers und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber noch nicht offensichtlich, es fehlt die Evidenz. Gefordert werden bundesfinanzierte, leistbare Masterangebote für MTD. Voraussetzung um Weiterbildung in den Gesundheitsberufen weiter zu denken ist u.a. auch ein verändertes Rollenverständnis der nichtärztlichen Gesundheitsberufe sowie Machtabgabe der Ärzteschaft. Schlüsselwörter: Weiterbildung – Gesundheitsberufe – Höherqualifizierung – Health Professionals

1. HINTERGRUND UND PROBLEMSTELLUNG Die Gesundheitssysteme der Industrieländer stehen vor gemeinsamen Herausforderungen hinsichtlich demografischem Wandel, gesteigerter Lebenserwartung, Entwicklungen in der Technologie, Diagnostik und Therapie. Auch die Koordination der Health Professionals, transparente 12

Ute SEPER

Fachhochschule Burgenland, Department ­Gesundheit

und effiziente Versorgung, Qualität und Finanzierung des Gesundheitssystems sowie durchgängige Versorgung der Bevölkerung, Emanzipation der Patientinnen und Patienten und der Einfluss der Marktwirtschaft in die Gesundheitsversorgung stellen zentrale aktuelle und zukünftige Themen dar. Sowohl auf sozialer als auch fachlicher Ebene sind die informierten und emanzipierten Patienten für Health Professionals eine Herausforderung. Primär sind auch eine hochwertige Versorgung durch Qualitätssicherung und Forschung sowie in Zeiten der Budgetknappheit Effizienz in der Praxis und transparente Finanzierungsstrukturen (Robert Bosch Stiftung 2013). Die gehobenen medizinisch-technischen Dienste – sowie andere „nicht-ärztliche Berufe“ – befinden sich in einem Vakuum. Um die Bedarfe und Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten erfüllen zu können, befinden sich die Profile sowie Rollen der Professionen bereits in einem Wandel – es entwickeln sich sogar neue Berufe. Dazu braucht es natürlich auch angepasste Rahmenbedingungen (Panfil and B. Sottas 2009). So wie in der Ärzteschaft stehen auch die gehobenen medizinisch-technischen Dienste vor einer doppelten Herausforderung. Einem steigenden Bedarf an Personal stehen geringe Berufseinsteigerinnen und -einsteiger gegenüber (B. Sottas et al., 2010). Durch durchlässige und transparente Karrierepfade kann das Interesse an den medizinisch-technischen Diensten hoch gehalten und sogar gesteigert werden (Robert Bosch Stiftung 2013). Zu berücksichtigen ist auch die große Zahl an weiblichen MTD. Mit den Veränderungen in den traditionellen Bildern und Geschlechterrollen braucht es auch Anpassungen in der Organisation, der Kooperation und den Arbeitsverhältnissen(B. Sottas et al., 2010). Damit in Verbindung stehen weiterführende Masterund PhD-Programme nach der Erstprofession. In Fachkreisen unbestritten ist, dass die Thematik „Lebenslanges Lernen“ oder „life-long-learning“ – wie sie auch international gebraucht wird – zu dem zukunftsorientierten Denken und Handeln von Health Professionals gehört (B. Sottas et al., 2010). Weiters werden aufgrund der Fokussierung von „Primary Health Care“ – also der multiprofessionellen und interdisziplinären Versorgung auf lokaler Ebene - erweiterte Kompetenzen gebraucht. Diese Versorgungsstrukturen fordern von den Gesundheitsberufen Wissen zu Case Management – also fallbezogener Behandlung. Kenntnisse in der Mikro- als auch der Makroebene zu Care-ManageJuli 2017 biomed austria


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ment-Programmen – also zur umfassenden Versorgung von Populationen - sind ebenfalls zukünftig gefragt (Robert Bosch Stiftung 2013, Diem and Dorner, 2014). Versorgungssysteme nordischer Länder zeigen vor, dass durch die Übernahme von ärztlichen Tätigkeiten durch andere Health Professionals – vor allem therapeutische Berufe - eine effektivere und preisgünstigere Versorgung gewährleistet werden kann (Panfil and B. Sottas 2009). Der hohe Veränderungsdruck auf die Professionen im Gesundheitssystem ist spürbar. Tätigkeiten in der Gesundheitsbildungspolitik müssen folgen. Denn Wegdelegation alleine ist keine Lösung.

2. ZIEL UND FRAGESTELLUNG Ziel der vorliegenden Studie war es, die gesetzlichen Rahmenbedingungen der diagnostischen und therapeutischen Gesundheitsberufe in Österreich zu beleuchten. Im Kontext dazu wurden die veränderten Anforderungen, die in der Versorgungspraxis be- und entstehen thematisiert und auf dieser Grundlage der Bedarf an Master- und PhD-Studien für medizinisch-technische Gesundheitsberufe ermittelt. Basierend darauf wurde übergeordnet gefragt, ob ein Bedarf an Master- und PhD-Programmen für höhere medizinisch-technische Gesundheitsberufe in Österreich geortet wird und welcher Benefit sich daraus für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber generieren könnte. Weitere daraus resultierende Fragen lauten: • Wie sich der gesetzliche Rahmen hinsichtlich der Ausund Weiterbildung von diagnostischen und therapeutischen Berufsprofilen in Österreich gestaltet? • Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gegenwärtig für BachelorabsolventInnen an Fachhochschulen und Universitäten in Österreich angeboten werden? • Und ob, besonders aus ExpertInnensicht, ein Bedarf

an bundesfinanzierten Master- und PhD-Programmen für die medizinisch-technischen Dienste in Österreich besteht?

3. METHODISCHE BEARBEITUNG Bezüglich des methodischen Designs setzt sich die Studie aus zwei Teilen zusammen: I. Durch die Literaturrecherche in online Datenbanken und Bibliotheken wurden die momentanen Ausbildungsgegebenheiten der MTD nach der Erstprofession in Österreich erhoben und die aktuelle rechtliche und politische Situation dargestellt. II. Im Zuge von acht Expertinnen- und Experteninterviews wurden anschließend fachkundige und direkt involvierte Personen aus dem Bildungsbereich und der Berufsvertretung zum Bedarf an hoch qualifizierten medizinisch-technischen Diensten auf Master- und PhD-Niveau sowie dem Mehrwert von bundesfinanzierten Master- und PhD-Studienprogrammen für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber befragt. Die Ergebnisse der acht ExpertInneninterviews wurden mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring aufbereitet (Mayring, 2015). Ebenso werden internationale Vorbilder und deren Strukturen erfasst. Auf dieser Grundlage konnte ein Überblick zu aktuellen Diskussionspunkten und ein Ausblick auf zukünftige Perspektiven gegeben werden.

4. WEITERBILDUNGSANGEBOT IN ÖSTERREICH Aus dem recherchierten Weiterbildungsangebot nach der Erstprofession für gehobene medizinisch-technische Dienste ist deutlich ein Überhang an selbstfinanzierten Masterlehrgängen zu erkennen. Die recherchierten Kosten der Masterlehrgänge variieren zwischen 7.000 € und 21.600 € - abgesehen von Masterstudiengängen mit

Abbildung 1: Fragen zur Weiterbildung medizinisch-technischer Dienste in Österreich und darauf aufbauende Zielsetzung

biomed austria Juli 2017

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Studien­gebühren bis zu 363,36€ pro Semsester. Auffallend ist, dass für keinen der sieben MTD-Berufe ein bundesfinanzierter konsekutiver Masterstudiengang zur Verfügung steht (GmbH, 1995-2015).

5. ERGEBNISSE DER EXPERTENINTERVIEWS Der Leitfaden der Interviews baut auf den Ergebnissen der Literaturrecherche auf.

ALLGEMEINER BEDARF UND KOMPETENZEN Die befragten Expertinnen und Experten berichten von einem hohen Bedarf an Master- und Doktoratsprogrammen. Im Bachelor wird die Grundkompetenz vermittelt, der Master ist für die Erweiterung und Vertiefung zuständig. Vor allem die Interviewpartner aus dem Bildungsbereich sehen durch etablierte Master und PhD-Programme die Möglichkeit, Teile aus den Curricula der Bachelorprogramme auf die nächsten Ebenen zu verschieben. Eine Expertin spricht wörtlich davon, dass die Anforderungen bereits vorherrschen und aus Verantwortungsbewusstsein Inhalte sozusagen in die Bachelorausbildung „gepresst“ werden. Wie in der Einleitung erwähnt, assoziieren sie mit dem Bedarf vor allem die alternde Gesellschaft, vermehrt chronisch kranke Patientinnen und Patienten sowie komplexe Krankheitsbilder. Eine Tätigkeitserweiterung ist mit vertieftem Wissen verbunden. Dazu braucht es Masterstudiengänge. Diese fokussieren ebenfalls Wissenschaft und Forschung, wodurch die Absolventinnen und Absolventen wissenschaftliches Verständnis gewinnen und ihr Handeln kritisch reflektieren. Evidenzbasierung ist der zentrale Begriff, der durch höhere Qualifizierung gefördert wird. ExpertInnensicht: „[…] also muss evidenzbasiert sein, wir müssen Zahlen und Fakten liefern […] also da geht es dann wirklich auch schon rein in die Forschung unseres Tuns - ist eine Masterebene eigentlich unerlässlich.“ Nach Ihrer Meinung können nur MTD mit erweiterten und vertieften Kompetenzen – vor allem auch zu Versorgungsstrukturen – welche durch Weiterbildung angeeignet werden, diesen Ansprüchen gerecht werden. Durch den Einfluss der Marktwirtschaft wird auch das Bewusstsein zu Gesundheit gesteigert. Die Patientinnen und Patienten von heute sind „Health Consumer“ – also Konsumenten, die fordern. Es braucht Wissenschaft und Forschung. ExpertInnensicht: „[…] fachliche Kompetenzen kommen dazu. Durchaus Selbstkompetenzen, Personalkompetenzen. Ein reflektiertes Selbstverständnis.“ „Soft Skills“ müssen in allen Masterprogrammen enthalten sein und somit bewusst erweitert werden. Vor allem für die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit in den fokussierten Primary Health Care Zentren werden sie gebraucht. Ebenso für akademisch weitergebildete MTD in Führungspositionen. ExpertInnensicht: „[…], wenn Sie heute auch in eine leitende Ebene gehen oder auch in eine Führungsebene, kommt dazu, dass Sie Mitarbeiter führen müssen und leiten müssen. Also von der Seite brauche ich da auch eine hohe sozial-kommunikative Kompetenz auch im Sinne des Leaderships.“ Die Expertinnen und Experten bekräftigen, dass MTD mit Master- und Doktoratsabschlüssen am Arbeitsmarkt 14

bereits gebraucht werden – sie haben es jedoch schwer. Das österreichische Finanzierungssystem ist komplex und muss rasch überdacht werden. Die Etablierung der Masterebene von MTD in die Praxis steht am Beginn der Entwicklungen. Das aktuelle Weiterbildungsangebot auf Master- und PhD-Ebene für gehobene MTD in Österreich wird als inhaltlich gut aufgestellt und vielseitig beschrieben. Die Masterausbildungen müssen sich ständig den Veränderungen am Markt entsprechend weiterentwickeln. Der offensichtliche Bedarf und die Nachfrage an hoch qualifizierten MTD gehen nicht mit den Weiterbildungsmodalitäten Hand in Hand. Kompetenzen und zugehörige Weiterbildungen, welche in Zukunft gebraucht werden, müssen vorgeplant und ausreichend früh etabliert werden. Wann sollte denn an die Fachkräfte von morgen in der Praxis gedacht werden, wenn nicht heute?

WEITERBILDUNGSANGEBOT Die Interviewpartnerinnen und Interviewpartner verweisen darauf, dass die Vielfalt der Bezeichnungen und Abschlüsse der Masterprogramme die Übersicht über die Inhalte der Weiterbildungsangebote unüberschaubar macht und das Weiterbildungssystem für MTD in Österreich intransparent ist. Bei der Beschreibung des momentanen Weiterbildungsangebotes ist besonders häufig der Begriff „Vielfältig“ gefallen. Vielfältig bezüglich der Inhalte und Abschlüsse und inhaltlich gut aufgestellt. Durch den ständigen Wandel im Gesundheitssystem ist es aus ExpertInnensicht erforderlich, kontinuierlich die Ausbildungen dazu anzupassen. Kritisiert wird, dass kein konsekutiver bundesfinanzierter Master für die MTD angeboten wird. Die Möglichkeiten zur Dissertation sind besonders rar. Wie bereits erwähnt, besteht schon jetzt ein Bedarf an Absolventinnen und Absolventen von konsekutiven und fächerübergreifenden Masterprogrammen. Voraussetzung ist jedoch, dass diese Studienprogramme auch leistbar sind. ExpertInnensicht: „[…] für die MTD-Berufe gibt es keine bundesfinanzierten Master im Moment. Das ist eine Vorgabe.“ Für selbstständige Therapeuten ist laut den Meinungen der Expertinnen und Experten eine Weiterbildung für die Praxis zwar sinnvoll, jedoch wird es aktuell noch nicht anerkannt, dass sich diese auch in den Tarifen niederschlägt wie bei der Fachärzteschaft.

GESUNDHEITSBILDUNGSPOLITIK Auf die Weiterentwicklung von Master- und PhD-Programmen für MTD wirken viele Kräfte. Es gibt sowohl auf Landes- als auch Bundesebene viele Stakeholder, die mitdiskutieren. Aus der Sicht der Expertinnen und Experten bestehen größtenteils bremsende Stakeholder – also Machthaber, welche den Entwicklungen im Weg stehen. Große Bedeutung wird den Ministerien, der Ärztekammer und den Finanziers zugeschrieben. Wie sehr häufig sind also die Hauptbeweggründe Macht und Finanz. ExpertInnensicht: „Es gibt nur Bremser. Es gibt zu 99% Bremser, außer aus unseren eigenen Reihen. Weil das kostet Geld.“ Mit der freiwilligen Berufsvertretung “MTD Austria“ wird zwar eine verhältnismäßig kleine, aber sichere Position in Diskussionen zu dieser Thematik gesehen. Mit Juli 2017 biomed austria


WISSENSCHAFT UND PRAXIS

einer gesetzlichen Interessensvertretung würden die medizinisch-technischen Dienste automatisch und selbstverständlich in Diskussionen im Gesundheitssystem – besonders bezüglich Aus- und Weiterbildung – eingebunden werden. Gesundheit spielt sich nicht nur im Gesundheitsministerium ab, daher werden Entwicklungen für wirkungsvolle Handlungen und Veränderungen in allen Ministerien und Bereichen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene benötigen. Es muss allgemein das Bewusstsein der Entscheidungsträger und verantwortlichen Politiker aber auch der Patientinnen und Patienten bzw. der Bevölkerung gebildet werden. Rahmenbedingungen für Absolventinnen und Absolventen fehlen gänzlich und müssen erst geschaffen werden. Aktuell braucht es Karrieremodelle und zugehörige Arbeitsplätze sowie ein entsprechendes Gehaltsschema und adaptierte Strukturen im extramuralen Bereich. Auf politischer Ebene und unter den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern besteht die Angst, dass sich Funktionen durch Masterausbildungen verteuern.

BENEFIT FÜR ARBEITNEHMERINNEN & ARBEITNEHMER UND ARBEITGEBERINNEN & ARBEITGEBER Vorteilhaft für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist aus Expertinnen- und Expertensicht vor allem die Erweiterung der Kompetenzen und Perspektiven. Eine höhere Qualifikation macht die Arbeitnehmerin oder den Arbeitnehmer am Arbeitsmarkt wettbewerbsfähiger und selbständige Therapeuten bei den Patienten attraktiver. Arbeitgeber möchten mit einer größeren Investition auch einen Benefit erlangen. Ihnen ist aber derzeit noch nicht bewusst, dass beispielsweise „outgesourcte“ Tätigkeiten von spezialisierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern durchgeführt werden können und somit Einsparungen möglich wären. Eine Professionalisierung ist mit einer höheren Patientensicherheit in der Tätigkeit verbunden und trägt sich durch ein positives Image nach außen. ExpertInnensicht: „Und der Vorteil ist auch für ArbeitgeberInnen, dass sie die Entwicklungen aktiv vorantreiben und nicht getrieben werden von den Entwicklungen. Sondern sie auch aktiv gestalten.“ Unterstützungen und Arbeitszeitmodelle sind aktuell in den meisten Fällen Einzelabsprachen, wie Experten aus der Lehre berichten.

Zu den Ländern mit Vorbildrolle haben die Interviewpartnerinnen und -partner vor allem die skandinavischen Länder gezählt, weil dort erweiterte Tätigkeitsbereiche in Form von veränderten Rollenbildern etabliert sind. Die Gesundheitssysteme deren Länder unterscheiden sich deutlich von unserem. Ein höheres Ansehen und Berufsständig der MTD steht dort an der Tagesordnung.

6. DISKUSSION UND AUSBLICK Dass die Thematik „Lebenslanges Lernen“ oder „­life-long-learning“ – wie sie auch international gebraucht wird – zum zukunftsorientierten Denken und Handeln von Health Professionals gehört, darüber sind sich sowohl die Expertinnen und Experten als auch die Literatur einig (B. Sottas et al., 2010). Ein Zeichen unserer Zeit ist, dass Wissen aktuell rasant vermehrt wird. Dazu tragen insbesondere die Forschung und die Technologisierung bei (Hensen, 2010, Kachler). Derzeit ist das Angebot an Doktoratsstudien marginal, zudem bestehen an Universitäten Zugangsbeschränkungen für Lehrgangsabsolventen. Die Rahmenbedingungen der Professionalisierung der einzelnen Disziplin sind gefüllt mit Stolpersteinen. ExpertInnsicht: „Aber es kommen zunehmend Tätigkeitsfelder dazu, die jedenfalls ein höheres Qualifikationsniveau brauchen.“

PRIMARY HEALTH CARE Auch bei der von der österreichischen Regierung priorisierten integrierten Versorgung stimmen die Meinungen überein. Primary Health Care ist hier der zentrale Begriff. In diesen Zentren soll verstärkt interprofessionelle Zusammenarbeit stattfinden. Vor allem in den Interviews und den Gesundheitszielen 2020 werden diesen Versorgungsstrukturen große Potentiale zugesprochen, weil dort verstärkt Gesundheitsförderung und Prävention stattfinden soll. Besonders durch Weiterbildungsmöglichkeiten werden die nötigen Kompetenzen vermittelt (World Health Organization 2012, Robert Bosch Stiftung 2013, B. Sottas et al., 2010). ExpertInnensicht: „Sondern die multiprofessionellen Teams, […] das muss es auch im extramuralen Bereich geben. […] Wo dann auch die Gesundheitsförderung stattfinden kann.“

Abbildung 2: Einfluss von zwei Politikbereichen auf die Gesundheitsbildungspolitik in Österreich, (B. Sottas et al., 2010), in eigener Darstellung

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WISSENSCHAFT UND PRAXIS

FAZIT AUS DER PRAXIS: Im Gegensatz zur Literatur äußern sich interviewte Expertinnen und Experten dazu, dass es auch Bachelorabsolventinnen und -absolventen im Arbeitsbereich geben muss. So wie die Grade der Ausbildung gestaffelt sind, sind auch die Anforderungen in den Berufen unterschiedlich ausgeprägt. MTD mit der Grundausbildung – dem Bachelor – sind in der Routineversorgung – beispielsweise in Zentrallaboren – unabdingbar (Weiss, 2011, Panfil and B. Sottas 2009, Augner, 2016). ExpertInnensicht: „Wunschdenken. Freilich sollte das gefördert werden. […] Da braucht es jetzt Pioniere, wenn ich jetzt z.B. Salzburg als Krankenhausbeispiel hernehme. Also einfach Pioniere von einer Führungsebene, die entdecken, wie wichtig es ist, wenn ich mein MTD-Personal Masterkurse besuchen lassen kann. Wenn ich das Know-How dann noch an mein Krankenhaus binde.“

ARBEITSMARKT Einig mit der Literatur ist man sich auch betreffend der Schaffung von Rahmenbedingungen in der Praxis für die Entstehung neuer Rollen – die Schlagwörter lauten Karrieremodelle und Gehaltsschemen. Das bedeutet, dass die Qualifikationsstufen anerkannt und in den Alltag übernommen werden müssen. Demnach braucht es natürlich auch entsprechende Entlohnungsschemen (Augner and Tomicek-Gründl, 2015, Panfil and B. Sottas 2009). ExpertInnensicht: „Ganz schlechte Bedingungen für Menschen, die eine sehr hohe Ausbildung haben. Dass

auch die dementsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass die Bezahlung geschaffen wird, dass die Jobs geschaffen werden usw. und so fort. Wo es wirklich für das Umfeld der Absolventen dann auch passt.“ Für die Gesundheitsbildungspolitische Situation in Österreich sind zwei Ministerien verantwortlich. Obwohl die MTD-Ausbildung in den tertiären Bereich gehoben wurde, fühlt sich der Bund nicht für die Finanzierung der Masterprogramme zuständig (B. Sottas et al., 2010, StF: BGBl. Nr. 460/1992 1992). Die interviewten Expertinnen und Experten bestätigen die These, dass die Allokation der öffentlichen finanziellen Ressourcen für die Bildung zur politischen Diskussion werden muss. Als wesentliche Herausforderung sehen sowohl die Interviewpartnerinnen und Interviewpartner als auch die Literatur – besonders Sottas et al. im Careum Working Paper 7 – die geteilten Zuständigkeiten in der Gesundheitsbildungspolitik. Wie aus dem Begriff zu schließen ist, sind das Bundesministerium für Bildung und Frauen und das Bundesministerium für Gesundheit für die Planung und Umsetzung verantwortlich. Die Kritik in den Interviews sowie der Literatur geht in eine Richtung – es fehlt an Verantwortungsbewusstsein in beiden Bereichen, denn weder das eine noch das andere fühlt sich eindeutig zuständig (B. Sottas et al., 2010). ExpertInnensicht: „[…] weil zwei Ministerien in gewisser Weise zuständig wären. Und weil letztendlich dann sich immer wieder sich keines für zuständig erklärt.“

Abbildung 3: Kette der Veränderungen des “EU Action Plan Health Workforce” ausgehend von den Megatrends, die auf neue Rahmen­bedingungen wirken, die Leistungserbringung beeinflussen und neue Rollen schaffen, Quelle: (B. Sottas et al., 2010), in eigener Darstellung

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WISSENSCHAFT UND PRAXIS

Mit der Health-in-all-Polices-Strategie soll durch eine Verzahnung der Politikbereiche eine zukunftsorientierte Gesundheitsbildungspolitik ermöglicht werden (World Health Organization 2014, B. Sottas et al., 2010). Auch die Gesundheitsziele 2020 vertreten den Health-in-all-Polices-Ansatz (World Health Organization 2012). Als positives Beispiel nennen Literatur und Expertinnen und Experten die nordischen Länder, in welchen die Disziplinen und Ebenen im Gesundheitssystem ihrer Meinung nach optimal vernetzt sind (Panfil and B. Sottas 2009, Robert Bosch Stiftung 2013).

AUSBLICK Die literarischen und empirischen Ergebnisse zeigen, dass der Stein bezüglich Master- und PhD-Studienprogrammen für medizinisch-technische Dienste ins Rollen gebracht wurde. Die Akademisierung der gehobenen MTD schreitet unaufhaltsam voran. Mit der höheren Qualifizierung der MTD sind die Professionalisierung der Disziplinen und veränderte Rollenbilder verbunden (Zinger, 2012). Nach Kachler wird die monoberufliche Struktur der gehobenen MTD aufbrechen. Dieser sieht in Österreich wie in Großbritannien Radiologietechnologinnen und Radiologietechnologen als Radiographer und Biomedizinische Analytikerinnen und Analytiker mit Masterabschlüssen in der selbstständigen Befundung. Das letzte Wort bezüglich der Berufsfelder ist somit noch nicht gesprochen (Kachler). Der Weg der Qualifikationsstufen ist durch das „Karrieremodell+“ der Salzburger Landeskliniken beschritten. Eine Anerkennung und Etablierung dieser oder ähnlicher Modelle von allen Dienstgeberinnen und Dienstgebern ist anzustreben. Prospektiv bestehen Punkte, die in die Agenda der politischen Entscheidungsträger aufgenommen werden müssen. Dazu gehören die Gehälter sowie Finanzierungsmodelle für Master- und PhD-Studien, qualitative

Richtlinien, Verantwortlichkeiten vor allem im Gesetz und Unterstützungsmodelle für Studienwerberinnen und Studienwerber (Augner, 2016). Anzupeilen ist ebenfalls die Erweiterung von Doktoratsprogrammen und eventuelle Etablierung dieser an Fachhochschulen. Doktoratsstudien sollten längst kein Privileg der Unis mehr sein. Diese Paradigma ist veraltet und fordert nach einer Aktualisierung ((APA), 2015). Mit den veränderten Rollenbildern steht eine Verschiebung der Machtverhältnisse an. Es liegt nun in der Aktualisierung der Einstellungen und dem Willen, dieses zukunftsorientierte Thema in Angriff zu nehmen. Diese Botschaft gilt es abschließend mit den Worten einer interviewten Expertin zu unterstreichen. Expertensicht: „Ich glaube, dass man jetzt von unserer Seite aus in einer guten Zeit ist, von den MTD-Berufen aus, weil sich einfach etwas verändern muss im Gesundheitswesen!“

DANKSAGUNG Dieser Beitrag entstammt den Ergebnissen der Masterthese „Zukunftsperspektiven der medizinisch-technischen Dienste im Fokus Weiterbildungsmöglichkeiten“ der FH Burgenland (Masterstudiengang Management im Gesundheitswesen) unter der umfassenden Betreuung von Fr. Dr. Ute Seper. Gebührender Dank gilt auch den interviewten Expertinnen und Experten, wodurch eine ausführliche Befragung stattfinden konnte. n Der Nachdruck des Artikels erfolgt mit ausdrücklicher Ge­nehmigung des Leykam-Verlags sowie der Fachhochschule Burgenland. Entnommen aus dem Band: Seper, U. (Hg.). (2017): BILDUNG in den Gesundheitsberufen WEITER DENKEN. Weiterbilden – Weiterdenken – Weiterkommen. SCIENCE.RESEARCH. PANNONIA. Graz: Leykam Verlag.

LITERATUR 1992. Bundesgesetz über die Regelung der gehobenen medizinisch-technischen Dienste (MTD-Gesetz). In: Bundeskanzleramt (ed.) NR: GP XVIII RV 202 AB 615 S. 78. BR: AB 4332 S. 557. Rechtsinformationssystem: Bundeskanzleramt. 2012. Europäisches Rahmenkonzept „Gesundheit 2020“ für gesamtstaatliches und gesamtgesellschaftliches Handeln zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden. In: Europa, R. F. (ed.). Scherfigsvej 8, DK-2100 Kopenhagen: World Health Organization. 2013. Gesundheitsberufe neu denken, Gesundheitsberufe neu regeln. Grundsätze und Perspektiven – Eine Denkschrift der Robert Bosch Stiftung. In: Stiftung, R. B. (ed.). Stuttgart: Robert Bosch Stiftung GmbH. 2014. Health in all policies: Helsinki statement. Framework for country action. (APA), A. P. A. 2015. EU-Parlament fordert Kennzeichnung von verarbeitetem Fleisch. der Standard. Augner, C. 2016. Karrieremodelle im Krankenhaus: Strategische Mitarbeiterentwicklung neu denken. KU Gesundheitsmanagement 02/2016. Augner, C. & Tomicek-Gründl, K. 2015. Akademisierung als Perspektive für die Personalentwicklung: Das Karrieremodell MTD+ in Salzburg. Biomed Austria, 1/15. B. Sottas, H. Höppner, I. Kickbusch, J. Pelikan & J. Probst 2010. Umrisse einer neuen Gesundheitsbildungspolitik, Careum Verlag.

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Diem, G. & Dorner, E. T. 2014. Public Health Education in Austria. An overview. Wiener Medizinische Wochenschrift, 164, 131-140. GmbH, p. M. 1995-2015. Masterportal Österreich [Online]. Schlösselgasse 28 Top 8, A-1080 Wien / Österreich plus Media GmbH. Available: Verfügbar unter http://www.postgraduate.at/Master/Oesterreich/Pflege_Gesundheit_Sport.htm [3.12.2015] 2015]. Hensen, P. 2010. Situation und Perspektiven gesundheitswirtschaftlich ausgerichteter Studienprogramme an deutschen Hochschulen. Gesundh ökon Qual manag, 15, 83-90. Kachler, M. Zwischen Anspruch und Wirklichkeit. MTA auf dem Weg zur Akademisierung und Professionalisierung. MTA-Dialog, 2007b, 8, 834-837. Mayring, P. 2015. Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken, Beltz GmbH, Julius. Panfil, E. M. & B. Sottas 2009. Woher kommen die Besten?: globaler Wettbewerb in der Ausbildung - wer bildet zukunftsfähige Health Professionals aus?, Careum-Verlag. Weiss, S. 2011. Gesundheitsberufe in Österreich, Bundesministerium für Gesundheit, Sekt. III. Zinger, B. 2012. Das Hochschulstudium nach Bologna Zwischen Strukturreform und didaktischer Neuausrichtung. Kassel University Press GmbH.

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European Association for Professions in Biomedical Science

Biomedical Scientists Adding Value to the Health Care System 4th EPBS Conference - October 12th 2017 PMU - Salzburg / Austria • Education for Value • Regulation for Value • Hidden Value • Managing for Value Registration: www.epbs.net Early bird registration: regular € 85,00 students € 40,00 Registration after September 25th € 100,00 5 European CPD credits


LEBEN & LESEN J. Tomasits, P. Haber

Leistungsphysiologie Lehrbuch für Sport- und Physiotherapeuten und Trainer

▶ Erweitertes und aktualisiertes Grundlagenwissen aus der sportmedizinischen Forschung ▶ Neue praktische Beispiele und "Trainingskonzepte" für verschiedene Indikationen ▶ Vollständig aktualisierte Neuauflage

BUCHTIPP 5., erw. überarb. Aufl. 2016, X, 255 S. 20 Abb. in Farbe.

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Druckausgabe

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Das Buch „Leistungsphysiologie“ von Dr. Josef Tomasits und A. o. Univ.-Prof. Dr. Paul Haber wurde im Rahmen der Literaturtipps bereits im Frühjahr 2008 rezensiert, damals war die 3. Auflage gerade erschienen. Jetzt gibt es die 5. Auflage. Der Untertitel hat sich geändert: hieß es früher „Grundlagen für Trainer, Physiotherapeuten und Masseure“ so sind im neuen Titel die Masseure verschwunden und er lautet „Lehrbuch für Sport- und Physiotherapeuten und Trainer“. Interessant ist das Buch auch für Biomedizinische AnalytikerInnen, die im Bereich der Funktionsdiagnostik (z. B. Ergometrie, Spirometrie) tätig sind. Die neue Auflage unterscheidet sich von der alten in ein paar Punkten: Das Inhaltsver-

Herzstück des etablierten Lehrbuches sind Leistungsdiagnostik und medizinische Trainingslehre, physiologische Änderungen unter einmaliger körperlicher Belastung bzw. regelmäßigem Training stehen im Mittelpunkt. Neben den neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen der sportmedizinischen Forschung enthält es „Trainingskonzepte“ für verschiedene Indikationen. Diese bieten dem Leser einen zusätzlichen praktischen Nutzen, denn sie helfen, das erlernte Wissen erfolgreich in die Praxis umzusetzen. Neu sind weitere Trainingsrezepte, „klassische Beispiele“ aus der Praxis jedes Physiotherapeuten: Training nach Schwangerschaft/Geburt, bei Rückenschmerzen, als Sturzprophylaxe und nach hüftendoprothetischer Versorgung. Alle neuen Rezepte werden durch Multiple-Choice-Fragen ergänzt. Die Neuauflage wurde zudem um ein Ernährungsbeispiel erweitert und vollständig aktualisiert. Der Inhalt · Physiologische und anatomische Grundlagen · Leistungsdiagnostik · Regeln der medizinischen Trainingslehre · Trainingsmethoden, -verordnung und -rezepte · Frauen betreiben Sport · Ermüdung · Übertraining · Regeneration · Training nach Verkühlung bzw.

zeichnis wurde gestrafft: Das eBook Erhältlich bei Ihrer Bibliothek Thema (wie bspw. Ermüdung, oder ▶ springer.com/shop Übertraining, Trainingsmethoden) wird zu Beginn des Buches aufgeführt, die Unterkapitel sind erst beim Kapitel selbst verzeichnet. In der alten Auflage konnte man sich gleich auf den ersten Seiten umfassend über den Inhalt informieren. Die Lernziele und Überprüfungsfragen bei den einzelnen Kapiteln in der 3. Auflage wurden entfernt, dafür gibt es am Ende jedes Kapitels Hinweise auf weiterführende Literatur. Die Seitenzahl ist von 290 auf 253 geschrumpft, weil die neue Auflage ein geringfügig größeres Format hat und die Schriftgröße verringert wurde. Abbildungen und Grafiken wurden moderner gestaltet. Einige Kapitel wurden textlich gestrafft, unter anderem beim

Thema Leistungsdiagnostik wurde hingegen ein Absatz über ergänzende Bemerkungen bei älteren Klienten hinzugefügt. Das Kapitel „Frauen betreiben Sport“, das in der 3. Auflage erstmals aufschien, ist auch diesmal dabei. Ein Kapitel „Männer betreiben Sport“ gibt es nach wie vor nicht. Wirklich neu ist das Kapitel „Trainingsrezepte“. Auf 22 Seiten werden zehn unterschiedliche Fälle geschildert und jeweils abschließend ein „Kochrezept“ für das Training aufgelistet. Übernommen werden sollten diese „Kochrezepte“ jedoch ausschließlich von entsprechend medizinisch oder leistungsphysiologisch geschulten Personen. Interessant ist dabei, dass für bestimmte Leistungsphysiologische Fragestellungen als „Beispielpersonen“ tendenziell eher Frauen (z. B. bei primärer

Erhältlich bei Ihrem Buchhändler oder – Springer Customer Service Center GmbH, Haberstrasse 7, 69126 Heidelberg, Germany ▶ Call: + 49 (0) 6221-345-4301▶ Fax: +49 (0)6221-345-4229▶ Email: customerservice@springer.com ▶ Web: springer.com

* € (D) sind gebundene Ladenpreise in Deutschland und enthalten 7% MwSt; € (A) sind gebundene Ladenpreise in Österreich und enthalten 10% MwSt. CHF und die mit ** gekennzeichneten Preise für elektronische Produkte sind unverbindliche Preisempfehlungen und enthalten die landesübliche MwSt. Programm- und Preisänderungen (auch bei Irrtümern) vorbehalten. Es gelten unsere Allgemeinen Liefer- und Zahlungsbedingungen. Springer-Verlag GmbH, Handelsregistersitz: Berlin-Charlottenburg, HR B 91022. Geschäftsführung: Haank, Mos, Hendriks

Gewichtsreduktion), für andere eher Männer (z. B. bei Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Gewichtsreduktion oder Training für eine erfolgreiche Skisaison) herangezogen werden. Womit dies zusammenhängt, erschließt sich LeserInnen allerdings nicht. Multiple-Choice-Fragen zu einem ausführlich geschilderten Fall (diesmal wird Silvia beschrieben) runden das neue Kapitel mit einem Lerneffekt ab. Insgesamt bietet das Buch einen umfassenden Überblick über verschiedene Wissensgebiete der Leistungsphysiologie. ■ Gelesen von Monika Knötig

Josef Tomasits, Paul Haber: Leistungsphysiologie. Lehrbuch für Sport- und Physiotherapeuten und Trainer Springer Verlag Berlin Heidelberg 2016, ISBN: 978-3-662-47259-0 (Print) 978-3-662-47260-6 (Online) DOI 10.1007/978-3-662-47260-6 www.springer.com

LITERATURSTUDIUM Die Beantwortung der Fragen erfolgt ausschließlich elektronisch über die Homepage (www.biomed-austria.at/fortbildung). Beantworten Sie drei der vier Fragen richtig, erhalten Sie eine Bestätigung über einen CPD-Punkt. Beachten Sie bitte, dass es mehr als eine richtige Antwortmöglichkeit geben kann. Lebenslanges Lernen oder „life-long learning“… a. …bedeutet täglich zu forschen. b. …gehört zum zukunftsorientierten Denken und Handeln von Health Professionals. c. …gehört zu den Spielregeln der Wissenschaft. d. …bedeutet automatisch eine Mehrbelastung im Arbeitsalltag. Was bedeutet Evidenzbasierung in den Gesundheitsberufen? a. Evidenzbasierung bezieht sich auf Erkenntnisse innerhalb von nichtwissenschaftlichen Studien. b. Evidenzbasierung in den Gesundheitsberufen erstrebt, dass bei jeder medizinischen Behandlung eine patientenorientierte Entscheidung auf der Basis von empirischer Unwirksamkeit getroffen wird. c. Evidenzbasierung bedeutet die Integration von wissenschaftlichen Studien und systematisch zusammengetragenen klinischen Erfahrungen, welche Handlungen von GesundheitsakteurInnen prägen. d. Evidenzbasierung ist nicht für alle Gesundheitsberufe gleich relevant.

biomed austria Juli 2017

Wozu dienen Karrieremodelle für Health Professionals? a. Karrieremodelle stehen für die Beibehaltung von monoberuflichen Strukturen. b. Diese spiegeln den Weg der Qualifikationsstufen wider und stehen in Verbindung mit erweiterten Tätigkeitsfeldern. c. Diese dienen nicht zur Professionalisierung von Health Professionals. d. Diese stehen lediglich „akademisierten“ Health Professionals offen. Was ist der Benefit von höher qualifizierten Health Professionals? a. Die Risiken überwiegen die Benefits. b. Eine höhere Qualifikation führt zur verminderten Kontakten und verhindert Mobilitäten. c. Eine höhere Qualifikation führt zur Erweiterung der Kompetenzen und der Perspektiven, Health Professionals als auch Unternehmen können dadurch wettbewerbsfähiger werden. d. Eine höhere Qualifikation von Health Professionals ist nur im Bereich der Forschung vorteilhaft.

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14. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin in Kooperation mit der Niederländischen Vereinigung für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (NVKC)

Laboratoriumsmedizin – von „omics“ und „Big Data“ zur Grundversorgung

Bildquellen: © fmc / TiM Caspary, pixelio

11. - 14. Oktober 2017 Weser-Ems-Hallen, Oldenburg

Abstractthemen Biobanken • Endokrinologie • Entwicklung „neuer“ Biomarker • Entzündung: Pathobiochemie und Diagnostik • Früherkennung/Screening • Hämatologie • Hämostaseologie • Immunologie/ Autoimmunerkrankungen, Allergologie • Infektionserkrankungen • Kardiale/kardiovaskuläre Erkrankungen • Labormanagement/Qualitätssicherung • Liqud Profiling • Metobolom/Lipidom/ Proteom/Glykom • Mikrobiom • Molekulare Diagnostik • Neue analytische Methoden • POCT • Pädiatrische Laboratoriumsmedizin • Seltene Erkrankungen • Therapeutic Drug Monitoring • Varia

Kongressleitung

Kongressorganisation

Kongresspräsident Prof. Dr. med Dr. rer. nat. Klaus P. Kohse

Dr. rer. nat. Angelika Carl ▪ Dr. med. Josef Hellkamp

Kongressagentur m:con - mannheim:congress GmbH ▪ Roman Kopf Rosengartenplatz 2 - 68165 Mannheim

Klinikum Oldenburg Medizinischer Campus Universität Oldenburg Institut für Laboratoriumsdiagnostik und Mikrobiologie

www.dgkl2017.de


AKTUELLES & INTERNES

Zukunftsmusik und Nostalgie

Die Highlights der Jahrestagung 2017 in Klagenfurt Die 25. Jahrestagung der Biomedizinischen AnalytikerInnen fand von 28.04. bis 29.04.2017 in Klagenfurt statt. Den zahlreichen BesucherInnen bot der Lakeside Science & Technology Park für diese Jubiläumsveranstaltung einen ansprechenden Rahmen.

Beim Abendessen mit nostalgischem Rahmenprogramm

Z

um Auftakt wurde heuer nach den Eröffnungsworten der Vorsitzenden Sylvia Handler feierlich die Ehrenmitgliedschaft an Waltraud Schober verliehen, deren besondere Verdienste um den Berufsverband und die Berufsangehörigen der Biomedizinischen Analytik – sei es durch ihre langjährige Funktionärstätigkeit oder als Standortleiterin des Bachelorstudiengangs Biomedizinische Analytik in Linz - in einer außerordentlich berührenden Laudatio von Wegbegleiterin Elisabeth Rosenberger hervorgehoben wurden. Der diesjährige Festvortrag stammte von Gesundheitsökonom Bernhard Rupp, der unter dem Titel „Gestaltbare Zukünfte für MTD-Berufe“ spannende und zum Teil nachdenklich stimmende Entwicklungen in der österreichischen Landschaft der Gesundheitsberufe auf reflektierte und zugleich pointierte Weise erläuterte. Was in den Ausführungen des Festredners besonders zur Geltung kam, war der Aspekt der Vielfalt: im Hinblick auf berufliche Gestaltungsmöglichkeiten, künftige Anforderungen an MTDs und andere Gesundheitsberufe, europäische Einflüsse und das Selbstverständnis der Health Professionals. Die „eine“ Zukunft gibt es nicht - dafür aber zahlreiche Möglichkeiten zur Einflussnahme auf bestehende Strukturen, die es zu sehen und wahrzunehmen gilt. Im Sinne der Vielfalt präsentierten sich auch die beiden Veranstaltungstage: So gab es bei der heurigen Jubiläumstagung nicht einen thematischen bzw. fachlichen Schwerpunkt, sondern es wurde jedem Fachbereich der Biomedizinischen Analytik ein Vortragsblock gewidmet. Besonders war daran auch, dass erstmals biomed austria Juli 2017

jede Region einen Vorsitz innehatte und den jeweiligen Vortragsblock inhaltlich selbst gestalten konnte. Ergänzt wurden die „Klassiker“ am Samstagvormittag durch einen Vortrag über komplementärmedizinische Methoden bei malignen Erkrankungen und einen internationalen berufspolitischen Beitrag über die Chancen von weltweitem „Professional Networking“ und mögliche Rollen für Biomedizinische AnalytikerInnen im Konzept der Primärversorgung. Der Spannungsbogen zwischen Routine und Forschung wurde auch heuer wieder von BerufskollegInnen, die ihre unterschiedlichen Fachexpertisen in hochkarätige Vorträge umzusetzen wussten, überzeugend in Szene gesetzt. Einmal mehr wurde deutlich, dass Biomedizinische AnalytikerInnen herausragende Leistungen erbringen, die zur ständigen Verbesserung der Gesundheitsversorgung für PatientInnen und KlientInnen beitragen. Das Rahmenprogramm am Freitagabend stand ganz im Zeichen des 25-jährigen Tagungsjubiläums, das vor allem bei langjährigen FunktionärInnen und Verbandsmitgliedern nostalgische Gefühle aufkommen ließ: Vor dem dreigängigen Menü wurden nämlich nicht nur Sekt Orange & Co als Aperitif serviert, sondern auch ein besonderer visueller Leckerbissen – ein liebevoll und aufwändig gestalteter, nicht zuletzt auch durch treffende Untermalung mit bekannten Melodien und Untertiteln sehr unterhaltsamer Film, der in Fotos, Zeichnungen und Videos die Geschichte des Berufs und des Berufsverbands Revue passieren ließ. Beim Szabo-Scandic-Preis wurde dieses Jahr ein ­Paradigmenwechsel vollzogen: Wurden bisher ­Kunstwerke 21


AKTUELLES & INTERNES

mit Bezug zum Berufsfeld der Biomedizinischen Analytik eingereicht und prämiert, so geht es beim neuen Preis idee@SZABO-SCANDIC - unter dem Motto „Fortbildung ist Ihre Zukunft“ ab sofort um richtungsweisende Ideen rund um die kontinuierliche berufliche Entwicklung und Fortbildung für Biomedizinische AnalytikerInnen. Diese Innovation ermöglicht es Mitgliedern von biomed austria, ihre Fortbildungsideen auf einer interaktiven Online-Plattform zu präsentieren und mit Berufskolleginnen zu diskutieren. Die am höchsten bewertete Fortbildungsidee wird dabei mit einem Gutschein von EUR 500 für eine Fortbildung von biomed austria belohnt. Registrieren Sie sich am besten noch heute unter http://idee.szabo-scandic.com, posten Sie Ihre Fortbildungsidee und ergreifen Sie damit Ihre Gewinnchance! An dieser Stelle dankt biomed austria noch einmal ganz herzlich allen Funktionärinnen und Mitarbeiterinnen, die diese hoch professionell organisierte und gelungene

J­ ubiläumstagung und gleichzeitig letzte Jahrestagung der Biomedizinischen AnalytikerInnen aktiv mitgestaltet und ermöglicht haben! Letzte Jahrestagung der Biomedizinischen AnalytikerInnen? – Ja, Sie haben ganz richtig gelesen! Aber keine Sorge, Ihr Berufsverband biomed austria bietet Ihnen auch in Zukunft ein jährliches Event mit hoher fachlicher Relevanz und Klasse – deshalb freuen wir uns jetzt schon darauf, Sie am 13. und 14. April 2018 beim 26. „Kongress der Biomedizinischen Analytik“ im Festsaal des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen willkommen zu heißen! ■ Birgit Luxbacher

Biomedizinische Analytikerin und Geschäftsführerin von biomed austria

Information & Austausch

Bericht zur Generalversammlung 2017 Die Generalversammlung fand am 28.04. im Rahmen der 25. Jahrestagung im Lakeside Science & Technology Park Klagenfurt statt und bildete damit programmgemäß den Ausklang des ersten Veranstaltungstages.

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aut Tagesordnung wurde die Generalversammlung um 17:20 Uhr von Vorsitzender Sylvia Handler eröffnet und anhand der anwesenden Mitglieder die Beschlussfähigkeit des Vereinsorgans festgestellt. Zwar standen 2017 keine Wahlen des geschäftsführenden Vorstands und der Rechnungsprüfung an, dennoch gab es seitens des Vorstands viel zu berichten und zu diskutieren – von bedeutsamen berufspolitischen Ereignissen des vergangenen Jahres über bevorstehende Veränderungen in den Regionen bis hin zu Plänen und Zielsetzungen für die kommenden Jahre. Wie jedes Jahr war es den FunktionärInnen von biomed austria dabei ein großes Anliegen, auch im Rahmen der Generalversammlung den Meinungs- und Gedankenaustausch mit den Verbandsmitgliedern zu fördern und sie im persönlichen Kontakt über wichtige Entwicklungen und bevorstehende Herausforderungen für unsere Berufsgruppe umfassend zu informieren – immer mit dem Ziel, die Verbandsarbeit unmittelbar spürbar und begreifbar zu machen. Die Präsentation und Erläuterung des Tätigkeitsberichts 2016 durch Vorsitzende Sylvia Handler, stellvertretende Vorsitzende Karin Tomicek-Gründl, Finanzreferentin Andrea Schiefthaler und die Regionalleiterinnen Michaela Dommler (Salzburg), Nicole Burdis (Wien, NÖ, Bgld.), Manuela Graf (Oberösterreich) und Marion Herzl (Steiermark) trugen zur Erfüllung dieser Aufgabe bei und wurden von den TeilnehmerInnen aufmerksam verfolgt. Besonders positiv und mit viel Vorfreude wurde die Ankündigung von Regionalwahlen in Tirol und Vorarlberg noch vor dem Sommer aufgenommen: Anna Brandtner und Jamie Losso stellten sich als Kandidatinnen für das neue Regionalteam Tirol & Vorarlberg vor. Nach den Erfolgsbilanzen der Regionalleiterinnen präsentierte Finanzreferentin Andrea Schiefthaler den Jahresabschluss 2016. Martina Fondi berichtete für die Rechnungsprüfung und 22

stellte an die Generalversammlung den Antrag auf Entlastung des geschäftsführenden Vorstands, welcher von den anwesenden Mitgliedern einstimmig angenommen wurde. Anschließend erfolgte gemäß Tagesordnung die Beschlussfassung über ordnungsgemäß eingebrachte Anträge. Der Vorstand von biomed austria hatte fristgerecht Anträge auf Änderung der Statuten, der Wahlordnung und des Mitgliedsbeitrags für ordentliche Mitglieder eingebracht, welche von der Generalversammlung beschlossen werden mussten. Um den straffen Zeitplan von 40 Minuten möglichst exakt einzuhalten, wurden zunächst alle Anträge durch die Vorsitzende vorgestellt und erläutert. Im Anschluss gab es für die anwesenden Mitglieder die Möglichkeit, Fragen zu den Anträgen zu stellen und diese mit dem Vorstand zu diskutieren. Bei der anschließenden Abstimmung wurden alle vom Vorstand eingebrachten Anträge angenommen. Unter dem Link http://www.biomed-austria.at/index.asp?id=3500 können Mitglieder von biomed austria das Protokoll der Generalversammlung samt Anträgen und Zustimmungsquoren einsehen. Bevor die Generalversammlung planmäßig um 18:00 Uhr geschlossen wurde, nahm der geschäftsführende Vorstand den Rahmen der Jubiläumstagung zum Anlass, sich bei den Mitarbeiterinnen des Verbandsbüros und allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen von biomed austria, die mit Original Kärntner Reindlingen bedacht wurden, für ihr außerordentliches Engagement und ihre großartige Arbeit zu bedanken. ■ Birgit Luxbacher

Biomedizinische Analytikerin und Geschäftsführerin von biomed austria

Juli 2017 biomed austria


Die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland erbringt mit rund 1400 Mitarbeitenden die medizinische Grundversorgung für die Bevölkerung dieser Regionen. Sie betreibt dazu die Spitäler Altstätten, Grabs und Walenstadt, die als ein Unternehmen geführt werden. Derzeit wird die hochstehende Spitalversorgung der Region durch den Neubau der Spitäler Altstätten und Grabs bis 2021 weiter ausgebaut, um nebst dem neusten medizinischen und technischen Stand auch eine moderne Infrastruktur anzubieten. Zur Ergänzung unseres engagierten Teams suchen wir nach Vereinbarung für den Standort Grabs einen/eine

BIOMEDIZINISCHE/-N ANALYTIKER/-IN 70 – 100 % Ihre Aufgaben    Annahme von Untersuchungsmaterial und dessen Identifikation    Erfassung von Patientendaten und Laborleistungen    Analytik auf dem Gebiet klinische Chemie, Hämatologie, Gerinnung, Immunhämatologie und Mikrobiologie Ihr Profil    Diplom als Biomedizinischen Analytiker    Bereitschaft für regelmässigen Spät-, Nacht- und Wochenenddienst    Verantwortungsbewusstes und selbständiges Arbeiten    Teamfähigkeit, Initiative, Flexibilität    Kundenorientiertes Denken und Handeln Unser Angebot    Zukunftsorientiertes und innovatives Unternehmen    Interessantes und anspruchsvolles Aufgabengebiet, in dem Sie Ihre Fachkompetenz anwenden und erweitern können    Erleichterung durch eine gute technische Ausrüstung mit Online-Vernetzung    Aktive Förderung von Aus-, Fort- und Weiterbildungen Ihre Bewerbung Wir freuen uns auf Ihre Online-Bewerbung (www.srrws.ch). Für weitere Auskünfte steht Ihnen Jana Jentsch, Leiterin Labor, unter T +41 81 772 52 70 gerne zur Verfügung. Kontaktaufnahme biomed austria Juli 2017von Publikations- und Vermittlungsunternehmen sind nicht erwünscht.

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