Österreichische Post AG MZ 02Z030418 M biomed austria, Grimmgasse 31, 1150 Wien
biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen
April 2017
Neue Rubrik FAQs
Ein Labor stellt sich vor
biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Nr. 2/2017; ISSN 1997-5503; VP: € 15,–
Abbott-Preis 2016
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INHALT | EDITORIAL
INHALT
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
BERUFSPOLITIK Neue Rubrik FAQs
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EIN LABOR STELLT SICH VOR LKH-Universitätsklinikum Graz
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WISSENSCHAFT & PRAXIS Klinischer Forschungsstandort Österreich Bestandsaufnahme und Zukunftsvision
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Massenspektrometrie-basierte Analyse von Membranproteinen
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Mumps-Masern-Röteln – eine Impfung für alle
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LEBEN & LESEN Buchtipp: Weiterbildungs- und Jobperspektiven für Health Professionals
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Buchtipp: Pfiat di Sackerl – Umweltbewusstsein beim Einkauf
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Webtipp: Informationen zum BMGF
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AKTUELLES & INTERNES EPBS Conference Day & GGB-Meeting 2016 in Athen
16
EPBS Student Forum 2016
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Ausschreibung der Regionalversammlung
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Promotiontour 2016 in der Steiermark
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Leitbild von biomed austria 22 Einladung zur Generalversammlung
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Impressum biomed austria – Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen, Nr. 2/2017 Österreichische Post AG, MZ 02Z030418 M, biomed austria, Grimmgasse 31, 1150 Wien Medieninhaber und Herausgeber: biomed austria - Österreichischer Berufsverband der Biomedizinischen AnalytikerInnen, Grimmgasse 31, 1150 Wien, ZVR-Zahl: 011243159, Tel. 01-817 88 270, Fax 01-817 88 27-27, E-Mail: office@biomed-austria.at, Web: www.biomed-austria.at Jahresabo (Inland), 3 Ausgaben: € 45
Redaktion: Nicole Burdis, MSc (Co-Chefredakteurin); Marianne Fliesser-Steiner, Monika Knötig, Mag. Birgit Luxbacher, BSc (Co-Chefredakteurin); MMag. Dr. Ute Seper Mitarbeiterinnen dieser Ausgabe: Nadine Bayer, MSc; Nicole Burdis, MSc; Pauline Föttinger, Sylvia Handler, MBA; Marion Herzl, Barbara Kappeller, Mag. Birgit Luxbacher, BSc; Sanela Nikodijevic, MSc; Helga Palmer, MMag. Dr. Ute Seper Assoziierte Redakteurinnen: Margit Anglmayer, Stefanie Burger, MSc Lektorat: Mag. Birgit Luxbacher, BSc Layout: typothese.at/Robert Scheifler Druck: Resch KEG, 1150 Wien biomed austria April / 2017
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er Frühling ist für viele Menschen eine Zeit der Veränderung, der Erneuerung und des Aufbruchs. Das bewahrheitet sich dieses Jahr wohl in besonderem Maß für Angehörige der Gesundheitsberufe in Österreich, hat doch das Ableben Sabine Oberhausers, der Bundesministerin für Gesundheit und Frauen, Trauer, Sorge und auch eine gewisse Unsicherheit innerhalb der Politik, aber auch unter uns Health Professionals ausgelöst. Denn viele ambitionierte Projekte, wie beispielsweise die Umsetzung des Gesundheitsberuferegisters, wurden von Sabine Oberhauser mitinitiiert, maßgeblich geprägt und konsequent vorangetrieben. Mit Pamela Rendi-Wagner hat das BMGF nun eine politische Quereinsteigerin und ausgewiesene Expertin in Fragen der öffentlichen Gesundheit als Ressortleiterin bekommen, was als durchwegs positives Vorzeichen für die in naher Zukunft zu erwartenden, teilweise dringend notwendigen Weichenstellungen im österreichischen Gesundheitswesen gewertet werden kann. Die Reform des föderalistisch geprägten Sozialversicherungswesens, Etablierung „echter“ Primary Health Care-Zentren und Novellierung der MTD-Berufsbilder – Stichwort: Übernahme ärztlicher Tätigkeiten – sind nur einige der zentralen Herausforderungen, die prioritär in Umsetzung gebracht werden müssen, wenn mittel- und langfristig eine Kostendämpfung bei den Gesundheitsausgaben erreicht werden soll. Wir im Berufsverband biomed austria sind zwar keine GesundheitsökonomInnen oder WirtschaftsmathematikerInnen; uns ist aber trotzdem klar, dass der Weg zu Wertschöpfung, Nachhaltigkeit und planerischer Stabilität im Gesundheitswesen nur über uns – die Health Professionals – führen kann. Was uns dabei ganz wichtig ist: Sie als Berufsangehörige/r haben es in der Hand, Ihren Beitrag zu diesen übergeordneten Zielen sichtbar und greifbar zu machen - für Ihre KollegInnen, Ihre ArbeitgeberInnen und nicht zuletzt auch die politischen EntscheidungsträgerInnen. biomed austria ist dabei als starker Partner an Ihrer Seite! Ihre Birgit Luxbacher, Geschäftsführerin von biomed austria Die nächste Ausgabe unserer Fachzeitschrift erscheint Anfang Juli 2017.
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BERUFSPOLITIK
Neue Rubrik FAQs
Wie wirken sich die Übergangsregelungen des MAB-Gesetzes auf den Tätigkeitsbereich von medizinisch-technischen Fachkräften (MTF) im Labor aus? Seit die Übergangsregelungen für MTF durch Inkrafttreten des MAB-Gesetzes 2012 wirksam sind, herrscht sowohl bei den Berufsangehörigen selbst, als auch bei Führungskräften und jenen Berufsgruppen, die mit MTF direkt zusammenarbeiten, Unsicherheit darüber, welche Tätigkeiten genau von MTF durchgeführt werden dürfen.
W
elche Tätigkeiten medizinisch-technische Fachkräfte im Übergangsrecht in Bezug auf das Berufsbild der Biomedizinischen Analytik (im Gesetzestext nach wie vor „medizinisch-technischer Laboratoriumsdienst“, obwohl unsere Berufsbezeichnung bereits seit über zehn Jahren „Biomedizinische/r Analytiker/in lautet …) ausführen dürfen, ist in § 38 (s. u.) des Medizinische Assistenzberufe-Gesetzes (MABG) idgF geregelt. Die gesamte Rechtsvorschrift ist online unter https://www. ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20007997 abrufbar. Auszug aus § 38 MABG idgF: Medizinisch-technischer Fachdienst – gehobene medizinisch-technische Dienste § 38. (1) Personen, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Bundesgesetzes die Berufsberechtigung im medizinisch-technischen Fachdienst gemäß § 52 Abs. 1 MTFSHD-G besitzen und in den letzten acht Jahren mindestens 36 Monate 1. einzelne Tätigkeiten des medizinisch-technischen Laboratoriumsdienstes gemäß Abs. 7 (…) oder 2. den medizinisch-technischen Fachdienst ohne Aufsicht ausgeübt haben, sind berechtigt, diese Tätigkeiten nach ärztlicher Anordnung in einem Dienstverhältnis gemäß § 52 Abs. 3 MTF-SHD-G bis 31. Dezember 2014 weiterhin auszuüben. (2) Der/Die Landeshauptmann/Landeshauptfrau hat Personen gemäß Abs. 1 auf Antrag die Berechtigung zur Ausübung der Tätigkeiten gemäß Abs. 1 auch nach dem 31. Dezember 2014 auszustellen. Voraussetzung für die Berechtigung ist, dass die Durchführung von Tätigkeiten gemäß Abs. 1 nachgewiesen wird. (3) Personen, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Bundesgesetzes die Berufsberechtigung im medizinisch-technischen Fachdienst gemäß § 52 Abs. 1 MTFSHD-G besitzen und in den letzten acht Jahren mindestens 30 Monate 1. einzelne Tätigkeiten des medizinisch-technischen Laboratoriumsdienstes gemäß Abs. 7 (…) oder 2. den medizinisch-technischen Fachdienst ohne Aufsicht ausgeübt haben, sind berechtigt, diese Tätigkeiten nach ärztlicher Anordnung in einem Dienstverhältnis gemäß § 52 Abs. 3 MTF-SHD-G bis 31. Dezember 2016 weiterhin auszuüben. (4) Der/Die Landeshauptmann/Landeshauptfrau hat Personen gemäß Abs. 3 auf Antrag die Berechtigung zur 4
Ausübung der Tätigkeiten gemäß Abs. 1 auch nach dem 31. Dezember 2016 auszustellen. Voraussetzung für die Berechtigung ist, 1. dass die Durchführung von Tätigkeiten gemäß Abs. 3 nachgewiesen wird, und 2. ein Zeugnis über die erfolgreiche Absolvierung der kommissionellen Prüfung gemäß Abs. 6 über den entsprechenden Fachbereich. (5) Der/Die Landeshauptmann/Landeshauptfrau hat Personen, die die Ausbildung im medizinisch-technischen Fachdienst gemäß MTF-SHD-G erfolgreich absolviert haben, auf Antrag die Berechtigung zur Ausübung von Tätigkeiten gemäß Abs. 7 Z 1 bis 7 oder Abs. 8 Z 1 und 2 auszustellen. Voraussetzung für die Berechtigung ist ein Zeugnis über die erfolgreiche Absolvierung der kommissionellen Prüfung gemäß Abs. 6 über den entsprechenden Fachbereich. (6) Die kommissionellen Prüfungen gemäß Abs. 4 und 5 sind beim Amt der jeweiligen Landesregierung bis spätestens 31. Dezember 2016 durchzuführen. (…) (7) Unter Tätigkeiten des medizinisch-technischen Laboratoriumsdienstes gemäß Abs. 1 und Abs. 3 fallen 1. die Assistenz bei Untersuchungen auf dem Gebiet der Elektro-Neuro-Funktionsdiagnostik und der Kardio-Pulmonalen-Funktionsdiagnostik, 2. die Durchführung von Verfahren in der speziellen klinischen Chemie, 3. die Durchführung von Verfahren in der speziellen Hämatologie, 4. die Durchführung von Verfahren in der speziellen Hämostaseologie, 5. die Durchführung von Verfahren in der speziellen Immunhämatologie und Transfusionsmedizin, 6. die Durchführung von Verfahren in der speziellen Immunologie, 7. die Durchführung von Verfahren in der speziellen Histologie, 8. die Durchführung von Verfahren in der Zytologie, 9. die Durchführung von Verfahren in der molekularen Diagnostik. Was bedeutet § 38 MABG idgF aber nun für MTF im Übergangsrecht? • Mit spätestens 01.01.2017 muss jede/r MTF einen Nachweis („Bescheid“) des/der Landeshauptmannes/ April / 2017 biomed austria
BERUFSPOLITIK
Landeshauptfrau über jene Tätigkeiten haben, die er/ sie nach Ablauf des Stichtags 31.12.2016 ohne ärztliche Aufsicht – also eigenverantwortlich, analog zu den Biomedizinischen AnalytikerInnen – durchführen darf. Sollte ein derartiger Bescheid nicht vorhanden sein, darf der/die MTF lediglich Tätigkeiten, die vom ursprünglichen Berufsbild des med.-techn. Fachdienstes lt. MTF-SHD-G umfasst waren, unter ärztlicher Aufsicht (also nicht eigenverantwortlich!) ausführen. • Tätigkeiten innerhalb jener Fachbereiche, die lt. § 38 Abs 7 MABG definiert sind und für welche dem/der MTF (ein) Bescheid(e) ausgestellt wurde(n), können von dem/der MTF eigenverantwortlich durchgeführt werden. • Der biomedizinische Fachbereich der Mikrobiologie ist von § 38 Abs 7 MABG (s. o.) nicht umfasst. Das bedeutet, dass es für die Mikrobiologie keinen entsprechenden Bescheid gibt und MTF folglich auch nach 31.12.2016 lt. geltenden gesetzlichen Bestimmungen nicht für Tätigkeiten in der Mikrobiologie/Bakteriologie herangezogen werden können. • Die aus den o. g. Regelungen resultierende, auf einzelne Fachbereiche der Biomedizinischen Analytik bezogene „Gleichstellung“ von MTF mit Biomedizinischen AnalytikerInnen bedeutet jedoch keinesfalls (vor allem in
Richtung DienstgeberInnen!), dass MTF generell analog zu Biomedizinischen AnalytikerInnen eingesetzt werden können. Das betrifft vor allem verstärkt erkennbare, die PatientInnensicherheit gefährdende und darüber hinaus gesetzlich nicht gedeckte Tendenzen, MTF aufgrund von Fehlinterpretationen der geltenden Übergangsregelungen (ohne zusätzlich anwesende ÄrztInnen oder Biomedizinische AnalytikerInnen) für Nacht- bzw. Wechselschichtdienste einsetzen oder ihnen gar Führungsaufgaben gegenüber Biomedizinischen AnalytikerInnen übertragen zu wollen. Falls Sie Fragen haben, die über die im vorliegenden Artikel abgehandelten Themenstellungen in Bezug auf den Einsatzbereich von MTF hinausgehen, nutzen Sie bitte unser Service speziell für Mitglieder von biomed austria und schreiben Sie mir Ihr Anliegen per E-Mail an birgit. luxbacher@biomed-austria.at! ■
Birgit Luxbacher
Biomedizinische Analytikerin und Geschäftsführerin von biomed austria
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biomed austria April / 2017
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EIN LABOR STELLT SICH VOR
LKH-Universitätsklinikum Graz
Das Allergielabor der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie in Graz stellt sich vor
© privat
Marion Herzl ist mit Leib und Seele Biomedizinische Analytikerin. Das ist in ihrer Tätigkeit als Regionalleiterin der Steiermark, aber auch in ihrem Job als Leitende Biomedizinische Analytikerin am LKH-Universitätsklinikum Graz spürbar. Unseren LeserInnen stellt sie im folgenden Artikel einen ihrer Arbeitsplätze vor.
Karin Laipold, Verena Götz und Marion Herzl bei einer Allergietagung in Wien der Fa. Thermo Fisher auf der Wolke 19 des Ares Towers
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as Allergielabor an der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie, welches in ein Routinelabor und ein Forschungslabor unterteilt ist, wird von den Biomedizinischen Analytikerinnen Karin Laipold, Verena Götz und MaSchulungen und rion Herzl betreut. Fortbildungen sind Als laborverantwortliche Ärzte stehen ausdrücklich erwünscht den Biomedizinischen Analytikerinund werden von den nen Univ.-Prof. Dr. Werner Aberer und Mitarbeiterinnen gerne Univ.-Prof. Dr. Birger Kränke mit Rat und regelmäßig in und Tat zur Seite. Univ.-Prof. Dr. Gunter Anspruch genommen. Sturm ist bis heute maßgeblich für das
Forschungslabor verantwortlich, das er 2007 ins Leben gerufen hat. Laufende Schulungen und Fortbildungen sind erwünscht und werden auch von jeder Mitarbeiterin gerne und regelmäßig in Anspruch genommen. Von Bedeutung ist auch die Praxisanleitung und Einschulung der Studierenden, die meist für eine Woche „Allergielaborluft“ schnuppern dürfen. Dabei liegt es uns am Herzen, den zukünftigen Biomedizinischen AnalytikerInnen - vom Eintreffen der Probe bis zur Freigabe - die einzelnen Arbeitsschritte detailliert zu zeigen und sie diese auch selbstständig durchführen zu lassen.
2015: 10.335 Patienten - Trend: eine kontinuierliche Steigerung Tests insgesamt
tIgE
sIgE
Komponenten
ISAC
ECP
Tryptase
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89728
8384
66300
10440
380
464
3760
2013
98584
9216
73086
10690
520
496
4576
2014
102716
8956
76692
11100
220
512
4336
2015
108396
8960
79392
14800
300
512
4432
Steigerung
20%
6%
20%
41%
*
10%
18%
*ISAC Oktober 2014 – Oktober 2015 vom Markt genommen 6
April / 2017 biomed austria
Trend – eine kontinuierliche Steigerung *ISAC Oktober 2014 – Oktober 2015 vom Markt! EIN LABOR STELLT SICH VOR
Dabei ist es uns wichtig, den zukünftigen Biomedizinischen AnalytikerInnen - vom Eintreffen der Probe bis zur Freigabe - die einzelnen Arbeitsschritte detailliert zu zeigen und sie diese auch selbstständig durchführen zu lassen.
Das Allergielabor Routine ist mit dem ImmunoCAP 1000 und einem ISAC Reader ausgestattet. Der ImmunoCAP 1000 ist ein Gerät der Firma Thermo Fisher und dient zur Allergiediagnostik. Damit können das Total IgE, das Spezifische IgE (mehr als 650 Allergene und etwa 90 Allergenkomponenten) IgG, IgG 4, Tryptase und das ECP (Eosinophiles Cationisches Protein) bestimmt werden. Der ISAC Reader dient zum Auswerten des ISAC (Immuno Solid Phase Allergen Chip). Das Forschungslabor verfügt über ein Flowzytometer FC500 der Firma Beckmann Coulter, mit dem der BAT (Basophilenaktivierungstest)ausgewertet wird, sowie den Immulite 2000 der Firma Siemens, mit dem ebenfalls Allergene bestimmt werden können. Für die Labor-EDV steht seit 2005 das Programm Analytics CT der Firma CGM zur Verfügung, mit dem die Proben angefordert, bearbeitet, freigegeben, gespeichert und archiviert werden können. Wir haben jedes Jahr einen kontinuierlichen Anstieg der Testzahlen zu verzeichnen – ein Hinweis darauf, dass unsere Arbeit und die gelieferten Analysenresultate für PatientInnen immer mehr an Bedeutung gewinnen. Unser Team erbringt unter teils großem Zeitdruck medi-
ISAC 0%
ECP Tryptase 1% 4%
2015 0%
Komponenten 14%
tIgE 8%
sIgE 73%
zinische Leistungen in stets gleichbleibend hoher Qualität. Dafür stehen wir und das ist unser Anspruch – für unsere PatientInnen und das gesamte LKH-Universitätsklinikum Graz. ■ Marion Herzl
Leitende Biomedizinische Analytikerin am LKH-Universitätsklinikum Graz, Allergielabor
Dipl. biomed. Analytiker (m/w) Wir geben Ihnen aktuelle Stellen medizinischer Labors in der Schweiz und Süddeutschland (demnächst Österreich). Sie erfahren von uns individuell Rahmenbedingungen, Team- und Laborsituation bevor Sie sich bewerben. Kontakt: Herr Robert Signer (Geschäftsführer) E-Mail: robert.signer@medalytik.com Website: www.medalytik.at Telefon: +41 76 211 90 91 Universitätsklinik / Krankenhaus / Regionalspital priv. Diagnostiklabor / Medizin- und Pharma industrie „besser informiert bewerben“
biomed austria April / 2017
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Das Thema des Symposiums stieß bei Biomedizinischen AnalytikerInnen und anderen Health Professionals auf großes Interesse.
Klinische Studien
Klinischer Forschungsstandort Österreich Bestandsaufnahme und Zukunftsvision Am 11.05.2016 wurde im Allgemeinen Krankenhaus, Hörsaalzentrum der Medizinischen Universität Wien, das Symposium „Klinischer Forschungsstandort Österreich - Bestandsaufnahme und Zukunftsvision“ als Kooperationsveranstaltung der MedUni Wien, der Gesellschaft für pharmazeutische Medizin und der Firma Quintiles abgehalten.
G
emessen an der Anzahl der EinwohnerInnen werden in Österreich mehr klinische Studien durchgeführt als in Deutschland. Doch wie wirkt Österreich international als Forschungsstandort?
DURCHFÜHRUNG VON KLINISCHEN STUDIEN Biomedizinische AnalytikerInnen, die ihren Arbeitsplatz in der Forschung haben, sind mit dem Ablauf von klinischen Studien betreffend neuer Medikamente meist vertraut. Doch auch jene Berufsangehörige, die in Krankenhauslabors tätig sind, Klinische Studien sind kommen manchmal mit der Ausführung ein Gewinn für jeden klinischer Studien in Berührung – dies mag Standort. PatientInnen beispielsweise das Zentrifugieren und Laprofitieren vor allem gern von PatientInnenproben unter strikt durch den Zugang zu standardisierten Bedingungen sein. Denneuen Medikamenten – noch ist es vermutlich in dieser Gruppe unso ist bei ProbandInnen serer BerufskollegInnen – zu denen auch meist eine höhere ich gehöre - nur wenigen bekannt, wie Überlebenszeit zu umfassend die Anzahl von notwendigen beobachten. Studien ist, bis ein neues Medikament auf den Markt kommen kann. Von der Idee der Entwicklung eines neuen Wirkstoffs über die Testung in Forschungslabors bis hin zur Erstellung eines „Protokolls“ und Einreichung all dieser Fakten an die Ethikkommission vergeht viel Zeit. Ein Studienplan, Ausschlußkriterien und Ziele müssen für jede Studie definiert werden. Pro getestetem Wirkstoff ist mit ca. 30 bis 60 Studien zu rechnen. Es gibt eine Einteilung der Studien in verschiedene Phasen: In einer Phase-1-Studie wird erforscht, wie ein Wirkstoff an gesunden ProbandInnen wirkt. Phase 2 ermittelt die 8
optimale Dosierung. Phase 3 untersucht die Sicherheit, Nebenwirkungen und Verträglichkeit. Bei Phase-4-Studien ist das Medikament schon zugelassen, daher dienen diese vor allem der Beobachtung möglicher unerwünschter Nebenwirkungen. Der Zeitaufwand und die Kosten, um ein neues Medikament auf den Markt zu bringen, sind dadurch sehr hoch. Durchschnittlich kann von einem Zeitaufwand von in etwa 10 Jahren und Kosten von ca. $ 4 Mrd. ausgegangen werden.
VORTRÄGE Aus der Sicht von verschiedenen Beteiligten an klinischen Studien wurde Österreich als Forschungsstandort in der eingangs erwähnten Veranstaltung unter die Lupe genommen. Der Rektor der Medizinischen Universität Wien, Markus Müller, sprach etwa über die Bedeutung klinischer Studien als Gewinn für jeden Standort. Der Aspekt gesteigerter Qualität, indem PatientInnen Zugang zu neuen Medikamenten ermöglicht werden kann, führe meist zu einer Erhöhung der Überlebenszeit der ProbandInnen. Wolfgang Bonitz von der Firma Novartis stellte die Frage in den Raum, warum sich ein multinationaler Konzern Österreich als Standort einer Studie aussuchen sollte. Wichtige Kriterien für eine solche Entscheidung seien beispielsweise die Umsetzbarkeit, die Geschwindigkeit der Ethikkommission im jeweiligen Land und natürlich die PatientInnenzahlen. Da die Pharmaindustrie 16 % ihres Umsatzes in Forschung und Produktentwicklung investiere, wäre der ökonomische Nutzen für jedes Land, welches klinische Studien ausführt, sehr hoch. Cyndi Verst, Präsidentin von Clinical Operations QuinApril / 2017 biomed austria
WISSENSCHAFT UND PRAXIS
Biomed Austria
tiles, sprach über aktuelle Entwicklungen in der Industrie. “1/2 Seite, 210x146 abfallend Zukünftige Studien würden eher nicht mehr einen Wirk“1/2 Seitetesten, 185x134 stoff für eine große Zielgruppe sondern der Trend gehe mehr zu individuell angepassten Medikamenten mit kleineren ProbandInnengruppen. Designs für kleine Gruppen müssten daher gefunden werden. Martin Brunner, Mitglied der Ethikkommission der MedUni Wien, erklärte in seinem Vortrag die Aufgaben und Arbeitsweise in diesem Gremium. Es gibt in Österreich zurzeit 27 Ethikkommissionen. Deren Arbeit solle nicht als Hindernis, sondern als Qualitätssicherungsinstrument für die EinreicherInnen der Studien betrachtet werden. Zwischen Einreichung der Studien oder Diplomarbeiten und Entscheidungsfindung durch die Ethikkommission dürfen in Österreich maximal 35 Tage liegen - das ist international gesehen eine sehr kurze Zeit. Dennoch sprach sich Christa Wirthumer-Hoche von der Medizinmarktaufsicht dafür aus, dass die Anzahl der Ethikkommissionen in Österreich reduziert werde, wodurch man sich eine einheitlichere Bearbeitung und Beurteilung der einzelnen Studien erhoffe. Johannes Pleiner-Duxneuner von der Firma Roche wies darauf hin, wie ein internationales Unternehmen Österreich als Forschungsstandort sehe: Positiv gewichtet würden das gute Bildungsniveau und die hohen Standards im Sozialwesen und der Forschung - negativ hingegen sehe man die durch teilweise geringe PatientInnenzahlen bedingte lange Dauer von Studien sowie die zunehmenden Restriktionen im Budget des Gesundheitswesens. Da der
Personalbedarf für eine optimale ProbandInnenbetreuung sehr hoch sein kann, ist die aktuell wahrnehmbare Tendenz zur Einsparung bzw. Verminderung von Gesundheitspersonal sicherlich als Hindernis für eine gute Studienbetreuung zu betrachten.
FAZIT
Optimale ProbandInnenbetreuung verlangt nach qualifizierten Health Professionals. Die aktuell wahrnehmbare Tendenz zur Einsparung bzw. Verminderung von Gesundheitspersonal ist daher als Hindernis für eine gute Studienbetreuung zu betrachten.
Für mich als Laien im Tätigkeitsfeld der klinischen Studien waren die Themen, die in dieser Veranstaltung behandelt wurde, sehr informativ und haben sicherlich mein Verständnis für die Abläufe und Probleme bei der Zulassung neuer Medikamente gesteigert. Vielen Dank an die Mitarbeiterinnen der Firma Quintiles, Andrea Kirisits, Claudia Kolar und Astrid Wuggenig, für die Einladung zum Symposium und die darin prägnant und verständlich vermittelten Informationen über klinische Studien. Im vorliegenden Bericht – wie auch in der Einladung zur Veranstaltung – wurde bewusst auf akademische Titel verzichtet. n Helga Palmer
Biomedizinische Analytikerin am LKH Wolfsberg, KABEG
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WISSENSCHAFT UND PRAXIS
Abbott-Preis 2016
Massenspektrometrie-basierte Analyse von Membranproteinen: chronisch lymphatische Leukämie vs. Multiples Myelom Folgende wissenschaftliche Arbeit, die im Rahmen des Masterstudiengangs Biomedizinische Analytik an der FH Campus Wien entstanden ist, zeigt die Relevanz von Membranproteinen für die Identifikation neuer therapeutischer Ansatzpunkte am Beispiel zweier B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphome.
EINLEITUNG Biologische Membranen stellen eine schützende Barriere zwischen der Zelle und ihrer Umgebung dar und sorgen für die Ausbildung von intrazellulären Organellen. Die Struktur und Funktion aller Zellmembranen wird jedoch von den in der Lipid-Doppelschicht verankerten Membranproteinen bestimmt [1]. Plasmamembranproteine spielen eine wichtige Rolle in einer Vielzahl von zellulären Prozessen, wie beispielsweise bei Zell-Zell-Interaktionen oder dem Transport von verschiedenen Etwa 70% aller Molekülen [2]. Derzeit sind etwa 70 % albekannten Zielmoleküle für ler bekannten Zielmoleküle für Medikamente Medikamente sind (bspw. Aspirin®, Tamiflu®) Membranproteine Membranproteine. [1]. Deshalb ist eine genauere CharakteriIhre genaue sierung dieser essentiell für das Verständnis Charakterisierung grundlegender biologischer Prozesse und für ist daher für die Identifikation neuer therapeutischer Andas Verständnis satzpunkte. Obwohl 20 bis 30 % des humanen grundlegender Genoms für Membranproteine kodieren, sind biologischer diese in den meisten Proteomics -DatensätProzesse und die zen unterrepräsentiert [3]. Dies ist besonders Identifikation neuer auf deren hydrophobe Natur zurückzuführen. therapeutischer Folglich bleiben diese gerne an PlastikoberfläAnsatzpunkte chen haften (vergleichbar mit Speiseöl in einer essentiell. Salatschüssel) und gehen so im Laufe des Analyseprozesses nach und nach verloren. Ziel der vorliegenden Arbeit war es eine geeignete Methode zu etablieren, um die Identifikation und Analyse von Membranproteinen zu verbessern. Als Modellsystem für die Massenspektrometrie-basierte Analyse von Mem-
Abbildung 1 : Methodenübersicht für die Massenspektro metrie-basierte Analyse von Membranproteinen
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branproteinen wurde eine vergleichende Analyse von Multiplen Myelom (MM)- und chronisch lymphatischen Leukämie (CLL)-Zellen herangezogen. MM ist durch die klonale Proliferation von Plasmazellen im Knochenmark charakterisiert, während CLL durch die vermehrte Bildung von CD5+ B-Lymphozyten gekennzeichnet ist [4; 5]. Beide Erkrankungen zählen zu den B-Zell-Non-Hodgkin Lymphomen und zeichnen sich durch eine starke Abhängigkeit von ihrem Tumor-Microenvironment aus. Membranproteine, welche in direktem Kontakt mit dem Tumor-Stroma stehen, spielen deshalb eine entscheidende Rolle bei der unterstützenden Interaktion zwischen den Krebszellen und ihrer Umgebung [6].
METHODEN Um die Identifikation von Membranproteinen zu verbessern, wurden in dieser Masterarbeit unterschiedliche Trenn- und Anreicherungsmethoden angewandt, wie beispielsweise Dichtegradienten-Ultrazentrifugation oder Anreicherung mittels Concanavalin A, sowie verschiedene Lösungs- und Verdau-Ansätze mit unterschiedlichen Detergenzien und proteolytischen Enzymen (Methodenübersicht s. Abbildung 1). Die analysierten Membranproteine wurden aus den zwei Zelllinien RPMI 8226 (MM) und JVM-13 (CLL) gewonnen. Diese wurden mit 10 % fötalem Kälberserum bei 37 °C und 5 % CO2 kultiviert, bis sie eine ausreichende Zelldichte (~1x106 Zellen/ml) erreichten. Nach der Gewinnung und dem Verdau der Membranproteine wurden diese mittels nano-flow LC orbitrap MS/MS (Thermo Scientific™) identifiziert und gegen eine Daten-
Abbildung 2 : Vergleich getesteter Anreicherungsmethoden für Membranproteine
April / 2017 biomed austria
WISSENSCHAFT UND PRAXIS
Mit der DichtegradientenUltrazentrifugation konnten am meisten Membranproteine identifiziert werden, was darauf hinweist, dass diese Methode immer noch eine Art Goldstandard für die Analyse von Membranproteinen darstellt.
Abbildung 3 : Unterschiede in der Expression von Oberflächenmarkern zwischen JVM-13 (CLL) und RPMI 8226 (MM) Zellen (rot= hohe Expression, gelb= mittlere Expression, grün= geringe Expression, weiß= keine Quantifizierung)
bank abgeglichen (Proteome Discoverer 1.3 Software und MaxQuant Software 1.3.0.5). Die statistische Auswertung (zweiseitiger t-Test, p<0,05) wurde mit Hilfe der Perseus Software 1.3.0.4 durchgeführt.
ERGEBNISSE Von allen oben genannten Anreicherungsstrategien konnten mit der Dichtegradienten- Ultrazentrifugation am meisten Membranproteine identifiziert werden (s. Abbildung 2), weshalb diese auch für die vergleichenden Analysen von JVM-13 (CLL) Zellen und RPMI 8226 (MM) Zellen mittels nano-flow LC orbitrap MS/MS herangezogen wurde. Aufgrund der identifizierten Proteine konnten die zwei Zelllinien gut voneinander unterschieden werden (3897 signifikant unterschiedliche Proteine). Darüber hinaus wurden spezifische Oberflächenantigene typisch für MM (CD138, CD38, CD28 und CD33) und CLL (CD19, CD20, CD23 und CD79 A+B) Zellen erfasst (s. Abbildung 3). Insgesamt konnten in den RPMI 8226 Zellen 4661 Proteine identifiziert werden, von welchen 1975 Membranproteine, 561 Plasmamembranproteine und 1295 Transmembranproteine waren. In den JVM-13 Zellen wurde eine Gesamtzahl von 4039 Proteinen gemessen, mit 1608 Membran-, 513 Plasmamembran-, und 925 Transmembranproteinen. Einige der erfassten Membranproteine konnten auch in primären CLL- und MM-Zellen festgestellt werden (Daten aus früheren Versuchen). Zusätzlich konnten mehrere für die Pathogenese von CLL und MM relevante Membranproteine ausschließlich mittels Dichtegradienten-Ultrazentrifugation identifiziert werden. Beispiele dafür sind der insulin-like growth factor 1 Rezeptor und der Interleukin-6 Rezeptor in RPMI 8226 Zellen sowie die Tyrosin-Protein Kinasen ZAP-70 und BTK in JVM-13 Zellen.
darstellt und Zelllinien durchaus geeignete Modellsysteme für detaillierte Untersuchungen unterschiedlichster Erkrankungen, einschließlich CLL und MM, sind. Darüber hinaus konnten mit dieser Methode bis jetzt noch nicht wissenschaftlich beschriebene Membranproteine identifiziert werden, welche potenzielle Kandidaten für zukünftige Therapieansätze sein könnten. n
Nadine Bayer
Biomedizinische Analytikerin und Abbott-Preisträgerin 2016
LITERATUR 1. Wu, C. C. & Yates, J. R. “The application of mass spectrometry to membrane proteomics”, Nat. Biotechnol. 21, 262–267, Mar. 2003. 2. D. Josic and J. G. Clifton, “Mammalian plasma membrane proteomics,” Proteomics, vol. 7, no. 16, pp. 3010–3029, Aug. (2007). 3. S. Tan, H. T. Tan, and M. C. M. Chung, “Membrane proteins and membrane proteomics,” Proteomics, vol. 8, no. 19, pp. 3924–3932, Oct. 2008. 4. O. Landgren and R. A. Kyle, “Multiple myeloma, chronic lymphocytic leukaemia and associated precursor diseases,” Br. J. Haematol., vol. 139, no. 5, pp. 717–723, Dec. 2007. 5. B. Eichhorst, M. Hallek, M. Dreyling, and O. behalf of the E. G. W. Group, “Chronic lymphocytic leukaemia: ESMO Clinical Practice Guidelines for diagnosis, treatment and follow-up,” Ann Oncol, vol. 21, no. suppl 5, pp. v162–v164, May 2010 6. J. A. Burger, P. Ghia, A. Rosenwald, and F. Caligaris-Cappio, “The microenvironment in mature B-cell malignancies: a target for new treatment strategies,” Blood, vol. 114, no. 16, pp. 3367–3375, Oct. 2009.
CONCLUSIO Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Dichtegradienten-Ultrazentrifugation immer noch eine Art „goldenen Standard“ für die Analyse von Membranproteinen biomed austria April / 2017
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WISSENSCHAFT UND PRAXIS
Eine Frage der Immunität
Mumps-Masern-Röteln – eine Impfung für alle Die WHO setzt sich regelmäßig Ziele zur Ausrottung bestimmter Krankheitserreger. Im Falle der Pocken konnte das Ziel 1980 erreicht werden. Die Eliminierung der Masern und Röteln wurde ebenfalls als WHO-Ziel definiert – demzufolge sollten die Masern bereits seit 2010 verschwunden sein. Die Realität zeigt jedoch ein gänzlich anderes Bild.
In den Medien wird die Impfmüdigkeit der ÖsterreicherInnen immer wieder anlassbezogen thematisiert. Nicht selten wird auch von weitreichenden Masernepidemien in Kindergärten und Schulen berichtet – sogar masernbedingte Todesfälle sind zu beklagen. Diese Berichte verwundern kaum, wenn man sich die aktuelle Statistik der Erkrankungsfälle ansieht. Innerhalb Europas ist Österreich das Land mit der zweitInnerhalb Europas ist höchsten (nur Kroatien überflügelt uns hier!) Inzidenz an Masernerkrankungen. Wir bilden Österreich das Land mit der zweithöchssomit eines der Schlusslichter der EU in Saten Inzidenz an Machen Impfprävention. sernerkrankungen. Die Durchimpfungsrate in Österreich ist Wir bilden somit eischwer zu eruieren. Es gibt zwar Zahlen für nes der Schlusslichverschiedene Altersklassen bei Kindern - für ter der EU in Sachen Erwachsene sind die vorhandenen Daten jeImpfprävention. doch schlechter zu verifizieren. Die Durchimpfungsraten für Kinder alleine sind jedoch schon sehr besorgniserregend, liegen sie doch unter der notwendigen Durchimpfungsrate von ≥ 95 %. Bei den Erwachsenen erwartet man kaum bessere Raten als bei Kindern. Je nach Erkrankung liegen die definierten Schwellenwerte für eine Herdenimmunität durch Impfung zwischen 75 % und 95 %. Je höher die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung der Erkrankung ist, desto höher ist die benötigte Durchimpfungsrate zum Schutz vor diesen Erkrankungen.
MUMPS Mumps ist eine virale Erkrankung, die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Die Inkubationszeit beträgt 18 Tage. Der Ansteckungszeitraum besteht eine Woche vor bis neun Tage nach der typischen Ohrspeicheldrüsenschwellung. Die Komplikationsrate nimmt mit dem Lebensalter zu. Bleibende Schäden können Taubheit oder bei Infektion von Männern nach der Pubertät - Infertilität aufgrund einer sekundär aufgetretenen Orchitis sein.
MASERN Die Masern werden ebenfalls durch ein Virus hervorgerufen und sind hochinfektiös: Kommt eine ungeschützte Person mit dem Erreger in Kontakt, führt dies in 90 % der Fälle auch zu einer Erkrankung. Zu den ungeschützten Personen zählen jene Menschen, die nicht geimpft sind oder bei denen keine Immunität aufgrund einer durchgemachten Masernerkrankung besteht. Es handelt sich um eine – leider von großen Teilen der Bevölkerung nach wie vor unterschätzte - sehr gefährliche Infektionskrankheit mit hohem Komplikationsrisiko, die auch zum Tod führen kann. Besonders bei Säuglingen und Erwachsenen sind schwere, komplikationsbehaftete Verläufe bekannt. 12
Masern werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, wobei die Inkubationszeit zwischen acht und zehn Tagen liegt. Die Infektiosität beläuft sich auf die Zeitspanne von vier Tagen vor und vier Tagen nach Auftreten des Masernexanthems. Die Symptome der Erkrankung werden wie folgt beschrieben: Fieber, Rhinitis, Laryngitis, Konjunktivitis und Masernexanthem. Die Komplikationsrate für weitere Erkrankungen ist sehr hoch. Eine Masernenzephalitis tritt in ein bis zwei von 1000 Fällen mit einer Mortalität von 25 % auf. Die Überlebenden einer Enzephalitis erleiden häufig schwere Folgeschäden. In einem von 1000 Masernfällen kommt es zum Tod des/ der Erkrankten.
RÖTELN Die Röteln sind ebenfalls eine durch Tröpfcheninfektion übertragene virale Erkrankung. Bei Kindern verläuft sie in 50 %, bei Erwachsenen in 30 % der Fälle asymptomatisch. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 14 und 21 Tagen. Bei einem symptomatischen Verlauf treten ein Rötelnexanthem, Lymphknotenschwellung und Gelenksbeschwerden auf. Schwere Komplikationen treten vor allem bei Schwangeren beziehungsweise beim ungeborenen Kind auf. Hier kann es zu schweren Embryopathien bis hin zum Abortus kommen. Allen drei Erkrankungen gemeinsam ist die Infektiosität im symptomfreien Zeitraum. Man kann somit nicht durch Expositionsprophylaxe allein eine Ansteckung vermeiden, da bereits in der symptomfreien Zeit - also noch bevor erste Anzeichen der Erkrankung überhaupt auftreten - eine Ansteckung erfolgen kann. Umso wichtiger ist eine Maßnahme, die in jedem Fall wirksamen Schutz bietet: die Impfung.
MUMPS-MASERN-RÖTELN IMPFUNG Bei der Mumps-Masern-Röteln Impfung handelt es sich um eine dreifach kombinierte Lebendimpfung. Für eine vollständige Immunisierung sind zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen notwendig. Selbst bei Unklarheiten in der Impfhistorie können beide Impfungen durchgeführt werden - eine Überimpfung ist nicht möglich. Auch wenn bereits ein Schutz gegen eine der Komponenten besteht – zum Beispiel durch eine durchgemachte Erkrankung – kann der Dreifachimpfstoff verabreicht werden. Der Mumps-Masern-Röteln Impfstoff ist sehr nebenwirkungsarm. Die häufigste Nebenwirkung ist eine Rötung oder Schwellung der Einstichstellen. Sehr selten kommt es zu Abgeschlagenheit oder erhöhter Temperatur. Diese mögliche Beeinträchtigung durch Nebenwirkungen ist vernachlässigbar, wenn man sie im Vergleich zu den Risiken einer Erkrankung sieht. April / 2017 biomed austria
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ÖSTERREICH ALS SCHLUSSLICHT
WISSENSCHAFT UND PRAXIS
ZIELGRUPPE
IMPFAKTION
Es ist jedenfalls ratsam, Kinder impfen zu lassen. Bei Erwachsenen wird vor allem eine Impfung von Schlüsselpersonen empfohlen. Hierzu zählen Personen, die aufgrund ihrer (Berufs-)tätigkeit viel mit Kindern zu tun haben, wie zum Beispiel KindergartenpädagogInnen, -betreuerInnen und Tagesbetreuungspersonen. Auch Familienangehörige, in deren Obhut Kinder regelmäßig übergeben werden, sollten geimpft sein. Medizinisches Personal aller Gesundheitssparten - auch ohne direkten Patientenkontakt - stellt eine weitere Schlüsselgruppe dar. Besonderes Augenmerk ist auf Frauen im gebärfähigen Alter zu legen. Eine Erkrankung an Masern, Mumps oder Röteln kann für das ungeborene Kind schwerwiegende Folgen haben. Bei der Planung einer Schwangerschaft („Prepare for pregnancy“) sollte keinesfalls die Kontrolle des Impfstatus fehlen. Nach einer Mumps-Masern-Röteln Impfung sollte die Frau für ein Monat eine verlässliche Kontrazeption anwenden. Zusammengefasst bedeutet das: JEDE und JEDER von uns gehört zur Zielgruppe der impfwürdigen Personen!
Um das Ziel der Eliminierung der Masern Besonderes und Röteln zu unterstützen, gibt es in Öster- Augenmerk ist reich derzeit eine gratis Impfaktion. Der Impf- auf Frauen im stoff wird ohne Altersbeschränkung (ab dem gebärfähigen Alter 9. Lebensmonat) ausgegeben. Diese Impfak- zu legen. Eine tion richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erkrankung an Erwachsene, die noch nicht zweimalig gegen Masern, Mumps oder Mumps, Masern oder Röteln geimpft wurden Röteln kann für das und noch nicht daran erkrankt waren. Der ungeborene Kind Impfstoff ist an öffentlichen Impfstellen kos- schwerwiegende Folgen haben. tenfrei erhältlich. Fazit: Lassen Sie sich impfen – aus Verantwortung für Ihre Mitmenschen, Ihre Kinder, Ihre Enkelkinder und vor allem für sich selbst. Nur durch eine entsprechende Herdenimmunität kommen wir der Elimination dieser Infektionskrankheiten näher. n Nicole Burdis
Biomedizinische Analytikerin
KONTRAINDIKATION Da es sich bei der Mumps-Masern-Röteln Impfung um einen Lebendimpfstoff handelt, bestehen auch Kontraindikationen: Der Impfstoff darf nicht an Immunsupprimierte verabreicht werden. Im Falle einer vorherigen Gabe von Immunglobulinen (z. B. Rhesus D-Prophylaxe) muss die Impfung um 3 Monate verschoben werden. Schwangere dürfen ebenfalls nicht geimpft werden, weshalb eine Kontrolle des Impfstatus vor geplanter Schwangerschaft umso wichtiger ist.
QUELLEN Homepage des Bundesministeriums für Gesundheit: www.bmgf.gv.at Impfplan Österreich 2017, herausgegeben vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen Masern-Folder, herausgegeben vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen
LITERATURSTUDIUM Die Beantwortung der Fragen erfolgt ausschließlich elektronisch über die Homepage (www.biomed-austria.at/ fortbildung). Beantworten Sie drei der vier Fragen richtig, erhalten Sie eine Bestätigung über einen CPD-Punkt. Beachten Sie bitte, dass es mehr als eine richtige Antwortmöglichkeit geben kann. Wie hoch sollte die Durchimpfungsrate für Masern liegen, um eine ausreichende Herdenimmunität herbeizuführen?
Wie lautet die aktuelle Impfempfehlung um eine vollständige Immunität zu erreichen?
a. ≥ 90 %
a. Zwei Impfungen nur im Kindesalter
b. ≥ 80 %
b. Eine Impfung im Erwachsenenalter
c. ≥ 95 %
c. Zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen
d. ≥ 85 %
d. Keine Impfung von Erwachsenen
Welche der folgenden Personengruppen stellen Zielgruppen für die Mumps-Masern-Röteln Impfung dar?
Bei welchen Erkrankungen zeigen sich in ihrer Vollausprägung Exantheme?
a. Immunsupprimierte
a. Mumps
b. Medizinisches Personal
b. Mumps, Masern, Röteln
c. Schwangere
c. Masern, Röteln
d. Frauen im gebärfähigen Alter
d. Röteln
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LEBEN & LESEN
BUCHTIPP WEITERBILDUNGS- UND JOBPERSPEKTIVEN FÜR HEALTH PROFESSIONALS Wir schreiben das Jahr 2017, und wie mittlerweile allen Playern und „interessierten Parteien“ im Gesundheitswesen bekannt sein dürfte, sind die MTD-Berufe längst in der Akademisierung angekommen und haben sich als gleichberechtigte PartnerInnen im System etabliert. Richtig? Teilweise richtig, meint Ute Seper, die sich in ihrem bereits zweiten Herausgeberwerk mit genau dieser Fragestellung, aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, auseinandersetzt. Ein großer Schritt dürfte seit der Überführung der MTD-Ausbildungen vom postsekundären in den tertiären Bildungssektor gelungen sein: die Akzeptanz dieser Tatsache und ihrer Konsequenzen innerhalb der MTD-Berufsangehörigen selbst. Die Bedürf-
nisse der Generationen Y und Z – letztere sind ja bereits auf dem Sprung in ihr Arbeitsleben – und die damit verbundenen (An-)Forderungen an moderne „Jobs mit Zukunft“ sind in diesem Zusammenhang sicherlich als Motoren dieser Entwicklungen und Tendenzen zu betrachten. Wie bereits in ihrem ersten Herausgeberwerk eindrucksvoll unter Beweis gestellt, begnügt sich Seper nicht damit, den Ist-Zustand zu beschreiben, ihn zu beklagen und seine möglichen Ursachen zu ergründen. Auch gibt sie sich nicht damit zufrieden, den „Mikrokosmos Österreich“ als gesundheitsökonomisches Isolat zu behandeln. Vielmehr ist sie mit den gesammelten Beiträgen, die das Buch in die drei Abschnitte „Unsere
Bildungsgesellschaft im Wandel“, „Wissenstransfer in Ausund Weiterbildung für Gesundheitsberufe“ und „Praxis schafft Wissen“ gliedern, den übergeordneten Merkmalen unserer Wissensgesellschaft auf der Spur. Was sich wie der sprichwörtliche rote Faden durch das Werk zieht ist die unterschwellige – jedoch unübersehbare – Botschaft, dass die durch die Akademisierung in den Gesundheitsberufen erwarteten und gewünschten Verbesserungen, wie etwa ein Kompetenzshift von ÄrztInnen zu „nicht-ärztlichen“ Gesundheitsberufen, ein höherer Grad an Verantwortung im eigenen Berufsfeld oder klar definierte Karrieremodelle für Health Professionals, aktiv und hartnäckig von den Berufsangehörigen
selbst eingefordert werden müssen. Wenn diese Erkenntnis bei uns allen angekommen ist und wir es geschafft haben, dieses „Selber-weiter-wollen“ wie selbstverständlich in unsere tägliche Arbeit zu integrieren, steht der längst überfällige Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen unmittelbar bevor. „Bildung in den Gesundheitsberufen weiter denken“ ist ein Wegweiser für alle Health Professionals, die ihren Beruf lieben und bereit sind, mit aktuellen und künftigen Herausforderungen über sich hinauszuwachsen. ■ Gelesen von Birgit Luxbacher
Seper, U. (Hrsg.). (2017). Bildung in den Gesundheitsberufen weiter denken: Weiterbilden – Weiterdenken – Weiterkommen. Graz: Leykam Verlag. ISBN 978-3-7011-0373-7
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LEBEN & LESEN
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INFORMATIONEN ZUM BMGF
Der sorgsame Umgang mit der Umwelt und ihren Ressourcen ist und bleibt eines der vorrangigen Themen unserer Zeit und unserer Gesellschaft. Man kommt derzeit nicht umhin, auf die eine oder andere Fernseh-, Radio- oder Plakatwerbung zu stoßen, die die Sinne und das Bewusstsein der KonsumentInnen dafür schärfen soll. Neuerdings versucht man, dem Plastiksackerl systematisch den Garaus zu machen. Durch den Umstieg auf andere, „nachhaltigere“ Tragetaschen (Stoff, Papier, …) sollen 50 % der Plastiksackerl eingespart werden. Man kann durchaus sagen, es bewegt sich etwas. Es liegt nun auch an jedem/jeder Einzelnen, diese Aktion zu unterstützen und beim nächsten Einkauf seine wiederverwendbare Tragetasche mitzunehmen – oder geht da noch mehr? Eine Journalistin wagte dazu einen Selbstversuch. Sicherlich spricht sie vielen Frauen aus der Seele, wenn sie sich fragt: „34 Röcke – und nichts zum Anziehen?“ Im Zeitalter der Fast Fashion türmen sich die Kleiderberge in unseren Schränken. Die Sachen werden immer mehr - und die Sackerln natürlich auch! Nunu
Die Veränderungen an der Spitze des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen sind derzeit wohl für viele ÖsterreicherInnen ein großes Thema. Pamela Rendi-Wagner steht dabei als neue Bundesministerin im Zentrum des öffentlichen Interesses – ist sie doch politische Newcomerin und zugleich erfahrene und allseits geschätzte Expertin in Gesundheitsfragen. Abgesehen von Informationen zu den aktuellen Agenden und Themenschwerpunkten des BMGF und der klaren Übersichtsdarstellung der Ressorts ist auf der Homepage des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen unter www.bmgf.
Kaller machte daraufhin kurzen Prozess und hat sich ein Jahr lang auf Shopping-Diät gesetzt: ein Jahr ohne auch nur ein einziges Kleidungsstück zu kaufen. Zusätzlich hat sie sich auf journalistische Weise mit dem Thema Kleidungsproduktion und Verkaufsstrategie auseinandergesetzt. Natürlich mussten auch alternative Wege der Versorgung mit Kleidung gefunden werden. Aus Kallers Selbstversuch können sich alle LeserInnen und KonsumentInnen etwas herauspicken, was auch in ihrem Leben anwendbar ist. Außerdem besticht das Buch durch den aufgelockerten und unterhaltsamen Stil der Autorin, die ein an sich ernstes Thema „verdaubar“ und ohne den Beigeschmack von Ausweglosigkeit oder Tristesse angesichts der Lage zu präsentieren vermag. Ob Nunu Kaller ihren „Diätvorsatz“ tatsächlich ein ganzes Jahr lang durchgehalten hat, wird in ihrem Buch natürlich auch verraten.“ ■
Zusammengestellt von Nicole Burdis
Gelesen von Nicole Burdis
Kaller, N. (2013). Ich kauf nix! Wie ich durch Shopping-Diät glücklich wurde. Köln: KiWi Verlag. ISBN 978-3-462-04589-5
Offenlegung: Alleiniger Medieninhaber ist biomed austria - Österreichischer Berufsverband der Biomedizinischen AnalytikerInnen, Grimmgasse 31, 1150 Wien. Geschäftsführender Vorstand: Sylvia Maria Handler, MBA (Vorsitzende); Karin Tomicek-Gründl, MBA (stv. Vorsitzende); Andrea Schiefthaler, MA (Finanzreferentin) Vertretung nach außen: Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands sowie die Geschäftsführerin (Mag. Birgit Luxbacher, BSc), vertreten biomed austria in allen Angelegenheiten einzeln nach außen. Vereinszweck: Die Wahrung und laufende Verbesserung der Qualität der Berufsausbildung und Berufsfortbildung der Biomedizinischen
biomed austria April / 2017
gv.at auch Wichtiges und vor allem Wissenswertes rund um das Thema (Frauen-)Gesundheit abrufbar. Die Website bietet einen nützlichen Einblick in Wissensgebiete wie Impfempfehlungen, Gesundenuntersuchung, Genetische Untersuchungen, Gesundheitsförderung und Prävention. Wenn Sie an konkreten, verbindlichen Informationen zu aktuellen Gesundheitsfragen interessiert sind, steht Ihnen die Homepage des BMGF als vertrauenswürdige und kompetente Quelle zur Verfügung. ■
AnalytikerInnen; die Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Arbeit der Biomedizinischen AnalytikerInnen durch Wort, Schrift und geeignete Einrichtungen. Blattlinie: „biomed austria - Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen“ ist das offizielle Organ von biomed austria Österreichischer Berufsverband der Biomedizinischen AnalytikerInnen. Die grundlegende Richtung der „biomed austria - Fachzeitschrift für Biomedizinische AnalytikerInnen“ besteht in der Information der Biomedizinischen AnalytikerInnen über berufspolitische nationale und internationale Belange, wissenschaftliche Arbeiten, Fort- und Weiterbildungsangebote sowie über allgemeine Informationen betreffend die Berufsverbandsinteressen.
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AKTUELLES & INTERNES
Europäische Perspektiven
EPBS Conference Day & GGB-Meeting 2016 in Athen Konferenztag, Student Forum und Delegiertenversammlung des europäischen Berufsverbands EPBS (European Association for Professions in Biomedical Science) fanden vorigen Herbst von 6.-9. Oktober in Athen, der Hauptstadt des Gastgeberlandes Griechenland, statt. CONFERENCE DAY 2016 „CPD - Keeping Biomedical Scientist Fit to Practice”, lautete das übergeordnete Thema des EPBS Conference Days 2016. Am ersten Meetingtag sammelten wir aus den gestaffelten Kurzvorträgen von europäischen KollegInnen unter dem Focus Continuous Professional Development (CPD), zu Deutsch kontinuierliche berufliche Weiterentwicklung, wertvolle Eindrücke. Ein Resümee daraus erlauben wir uns blogartig zu ziehen:
5 DINGE ZU CPD IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH: 1. CPD-Unterschiede in Europa: Dies steht in Abhängigkeit zur jeweiligen gesetzlichen Verpflichtung, die landesspezifisch und sehr unterschiedlich geregelt ist 2. CPD und Registrierung: In Ländern mit Registrierungspflicht (z. B. England, Irland, Norwegen), die in diesem Punkt eine Vorreiterrolle innehaben, herrscht bereits
eine moderne CPD-Kultur, die nicht hinterfragt wird, sondern vielmehr das Berufsethos unterstreicht und als notwendig sowie selbstverständlich anerkannt wird. 3. CPD und E-Learning: In jenen Vorreiterländern sind E-Learningprogramme bereits integrale Bestandteile in Fort- und Weiterbildungsangeboten - und offensichtlich bestehen in allen teilnehmenden Ländern dahingehend Ausbaupläne. 4. CPD im Kontext Arbeitsplatz: ArbeitgeberInnen und direkten Vorgesetzen fällt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zu: einerseits in der punktuellen CPD- Bewertung am jeweiligen Arbeitsplatz, aber auch in der Motivation der MitarbeiterInnen, laufend Fortbildungen zu besuchen. 5. Elektronisches CPD-Portfolio: In den o. g. Ländern wird bereits personenbezogen ein elektronisches CPD-Portfolio geführt. Über Berufsverbände angebotene und absolvierte Fortbildungen werden automatisch elektronisch erfasst, während Bestätigungen anderweitig besuchter Fortbildungen eigenständig durch die Berufsangehörigen hochzuladen sind und anschließend durch eine fachkompetente Person elektronisch validiert werden.
FAZIT Im europäischen Vergleich liegt Österreich in Hinblick auf die CPD-Entwicklung durchaus im guten Mittelfeld. Die Registrierung ist seit September 2016 gesetzlich beschlossen. CPD-Punkte werden bereits von biomed austria vergeben und entsprechende Zertifikate ausgestellt. Die Vision eines elektronischen-CPD-Portfolios könnte und sollte bei biomed austria bereits in naher Zukunft Umsetzung finden. Sowohl unser Poster (dieses finden Sie als Nachlese ebenfalls in dieser Fachzeitschriftausgabe) als auch unser Video zum Thema „CPD in Austria – Reality & Outlook“ wurden von den anderen Teilnehmerländern positiv aufgenommen und gewürdigt. ■ Ute Seper
stv. Regionalleiterin Wien, NÖ, Bgld
Sylvia Handler
Vorsitzende biomed austria
CPD: Beim Poster Walk wurden die Unterschiede in Europa deutlich.
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April / 2017 biomed austria
AKTUELLES & INTERNES
Europäische Perspektiven
GGB-Meeting Beim unmittelbar auf den Conference Day folgenden zweitägigen GGB-Meeting durfte ich als Delegierte, stellvertretend für Chief Delegate Erika Garner-Spitzer und Delegate Andrea Schiefthaler, teilnehmen. Der Gesamteindruck von der Organisation bis zur Gestaltung und Abhandlung der inhaltlichen Punkte ist mit „Sehr gut“ zu bewerten.
B
ereits im Vorfeld wurden Dokumente zur Einsicht auf einen gemeinsamen Dropbox-Ordner gestellt, zudem gab es Unterlagen in ausgedruckter Version vor Ort bereitgestellt. Die Agenda wurde am ersten Tag akkurat eingehalten. Am Vormittag wurden Punkte wie der Sekretariatsbericht, Evaluation des vorjährigen GGB-Meetings und Student Forums, der Bildungsbericht aus ausgewählten Ländern (Deutschland, Spanien und Schweiz) sowie der Ist-Stand des MARBLE-Projekts (europäisches Masterprogramm) dargelegt. Nachmittags erfolgte eine Strategieplanung in Form von kurzen, rotierenden Workshops zu den Themen EPBS Visibility, EU/National Level, EPBS Goals/Activities, Finances/ Membership, Communication Strategy, Workshops wurden Policy Documents und EPBS and Scienzu den Themen ce. So wie vermutlich jede berufliche EPBS Visibility, Interessengemeinschaft versucht auch EU/National Level, EPBS, Mitglieder für eine breite Basis EPBS Goals/ Activities, Finances/ zu gewinnen, auf Länderebene Gehör zu finden und zugleich international Membership, eine weltweite Vernetzung zu schaffen. Communication Diskutiert wurden die Ziele von EPBS, Strategy, Policy mögliche zukünftige AustragungsforDocuments und men (z. B. alternierend mit dem MeeEPBS and Science gestaltet. Dabei ting des internationalen Berufsverband wurden auch IFBLS, welches 2017 in Italien stattdie Ziele des finden wird) und auch EPBS im Koneuropäischen text der Wissenschaft. Die Idee eines Berufsverbands EPBS-Journals wurde beispielsweise in diskutiert. den Raum gestellt, wobei Schwierigkeiten aufgrund der vielfältigen Fachbereiche genannt wurden sowie bereits bestehende fachspezifische Journals. Der zweite Konferenztag war von allgemeiner Unruhe geprägt, da am Athener Flughafen ein zweitägiger Streik angekündigt wurde. Abgehandelt wurden an diesem Meetingtag formale Punkte wie der Finanzbericht und das Budget. Danach wurde der EPBS Vorstand gewählt, dessen Kernteam sich größtenteils der Wiederwahl stellte. Abschließend erfolgte aus meiner Perspektive - da ich beruflich in der Weiterbildung für Gesundheitsberufe verhaftet und auch bei biomed austria u. a. regionsbezogen für die Fortbildungen verantwortlich bin - die hochinteressante Präsentation der Student Forum TeilnehmerInnen zum Thema E-Learning anhand fachpraktischer Beispiele. Der Einsatz unterschiedlichster E-Learningvarianten hat bereits Einzug in die Ausbildung der Biomedizinischen Analytik gehalten. Fachbereiche mit morphologischer Komponente, wie beispielsweise Hämatologie, Zytologie und Histologie, sind hier in der Umsetzung und Gestaltung leicht im Vorteil. Bei der Präsentation war eine klare Affinität der Vortragenden – allesamt
biomed austria April / 2017
Ute Seper vertrat Österreich beim GGB-Meeting 2016 als Delegierte
der Generation Y entstammend – zu diesen modernen elektronischen Lernformen spürbar. Es steht außer Frage: Bildung verändert sich und Lernarchitekturen sind im Wandel begriffen. Warum sollten daher nicht auch in der beruflichen Fort- und Weiterbildung biomedizinischen Personals E-Learningtools künftig verstärkt angeboten werden? Zudem vermischen sich bei den Generationen Y & Co. zunehmend formelles und informelles Lernen, sie besitzen eine hohe Medienaffinität und schätzen zeitund ortsunabhängige Lernarrangements. Vor allem diese Erkenntnis nehme ich aus Athen mit und bin davon überzeugt, dass auch unser Berufsverband sein E-Learningangebot forcieren und ausbauen sollte – denn schließlich schaffen Visionen neue Perspektiven, Arbeitsplätze und Zukunft! ■
Der Einsatz unterschiedlichster E-Learningvarianten hat bereits Einzug in die Ausbildung der Biomedizinischen Analytik gehalten. Vor allem bei den Generationen Y & Co. vermischen sich formelles und informelles Lernen immer mehr, sie besitzen eine hohe Medienaffinität und schätzen zeitund ortsunabhängige Lernarrangements.
Ute Seper
stv. Regionalleiterin Wien, NÖ, Bgld. und hauptberuflich Lehrende an der FH Burgenland, Campus Pinkafeld, Department Gesundheit
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AKTUELLES & INTERNES
EPBS Student Forum 2016
Eine wahre Flut an Möglichkeiten zur Fortbildung Continuous Professional Development (kurz: CPD) war nicht nur das Leitthema des EPBS Conference Days 2016 – auch das EPBS Student Forum, welches im vergangenen Jahr zahlreiche Studierende aus ganz Europa nach Athen lockte, stand ganz im Zeichen der kontinuierlichen beruflichen Entwicklung. WAS KÖNNEN STUDIERENDE ZU CPD B EITRAGEN UND WIE DAVON PROFITIEREN? Studierende sind in einem natürlichen Lernprozess verhaftet und daher immer ganz nah am neuesten Wissensstand und den jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen dran. Zugleich haben sie vielfältige Zugriffsmöglichkeiten auf relevante Informationen und topaktuelles Virtuelle Mikroskope (bio-)medizinisches Know-how. Das Lernen und die Lernkultur haben sich verändert – also ermöglichen neue nicht nur die Literatur an sich, sondern auch Einblicke in biomedie Art, wie gelernt wird. Beispielsweise undizinische Fachbereiche - ganz ohne terstützen Videos heutzutage den Unterricht, Objektträger und zum Nachschlagen werden gebundene Lexika Immersionsöl - zu sukzessive durch Nachschlagwerke in digitaHause und überler Version - so genannte E-Bücher - abgelöst. all unterwegs. Mit E-Learningplattformen, die mittlerweile auf Fachhochschulen standardmäßig verwendet werden, können Dokumente und Lehrinhalte hochgeladen, geteilt und benotet werden. Virtuelle Mikroskope ermöglichen neue Einblicke in biomedizinische Fachbereiche - ganz ohne Objektträger und Immersionsöl - zu Hause und überall unterwegs. Das sind nur einige Beispiele dafür, was E-Learning alles zu bieten hat. Es gibt also genügend Möglichkeiten, sich orts- und zeitunabhängig fortzubilden. Und was für den Unterricht nützlich ist, kann genauso der beruflichen Fort- und Weiterbildung dienen. Oft scheitert die Ausschöpfung der Angebote daran, dass die Berufsangehörigen nicht genau darüber Bescheid wissen, wo im Dschungel des Internets sich eine passende Möglichkeit oder Quelle zur Berufsfortbildung auftun könnte. Vielleicht ist bei manchen auch ein wenig „Schwellenangst“ im Spiel, wenn sie sich auf das Abenteuer E-Learning einlassen und damit komplettes Neuland betreten. Die TeilnehmerInnen des Student Forums in Athen hatten im Vorfeld die Aufgabe, Quellen für E-Learning zu finden. Diese wurden von ihnen dann nach Vertrauens-
würdigkeit (inhaltlich) und Lehrqualität (Aufbereitung) bewertet. Im Zuge des Forums wurden die Grundlagen für eine virtuelle Bibliothek geschaffen. Diese versteht sich als strukturierte Sammlung von Links, die es den NutzerInnen ermöglicht, in unserem Fall Quellen für E-Learning leichter zu finden. Eine direkte Umsetzung und Finalisierung der virtuellen Bibliothek war im Rahmen der Veranstaltung noch nicht möglich, da hier noch einiges an Vorarbeit und Aufwand dahintersteckt (z. B. Software, Peerreview der Quellen). Die Abschlusspräsentation des Student Forums ist aber jedenfalls eine aussagekräftige Arbeit und kann von Interessierten unter www.epbs.net heruntergeladen werden. Ich finde, dass die Ergebnisse bereits einen guten Überblick über E-Learning mit vielen praktischen Beispielen bieten und auch die Möglichkeiten einer virtuellen Bibliothek zur Förderung von CPD im Berufsfeld der Biomedizinischen Analytik aufzeigen. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei allen TeilnehmerInnen des Student Forums für ihre hervorragende Arbeit vor und während des Forums bedanken – auch ich habe viel Neues gelernt, werde noch lange von den vielen Weiterbildungsmöglichkeiten im Internet zehren und bin mir sicher, dass die Ergebnisse des Meetings die Weiterbildung der Biomedizinischen AnalytikerInnen in Europa fördern können. In diesem Kontext möchte nochmals alle, die bisher noch keine E-Learningerfahrungen sammeln konnten, ermutigen es einmal selbst auszuprobieren! Vielen Dank natürlich auch an biomed austria für die alljährliche Unterstützung dieser Veranstaltung. ■ Barbara Kappeller
Biomedizinische Analytikerin und Student Facilitator der EPBS
Barbara Kappeller (vo. li.) mit den TeilnehmerInnen des Student Forums 18
April / 2017 biomed austria
AKTUELLES & INTERNES
EPBS Student Forum 2016
Waren es wirklich nur fünf Tage in Athen?! „Gemessen an der Anzahl neuer Kontakte mit europäischen StudienkollegInnen, der eigens für das Student Forum konzipierten Virtual Library, dem Sightseeing, Shopping & Socializen, den getanzten Tsatsikis und gegessenen Sirtakis (oder war`s umgekehrt?) würde ich meinen, ich war mindestens zwei Wochen dort!“, so Pauline Föttinger, unsere Teilnehmerin am Student Forum 2016. … THE WHOLE STORY, ALSO VON ANFANG AN: Jedes Jahr lädt biomed austria eine/n Studierende/n zur Teilnahme am so genannten Student Forum ein, das vom europäischen Berufsverband der Biomedizinischen AnalytikerInnen EBPS organisiert wird. Und ich, Pauline Föttinger, damals drittsemestrige Bachelorstudierende der Biomedizinischen Analytik an der FH Steyr, wurde glücklicherweise ausgelost. Darum an dieser Stelle herzlichen Dank an biomed austria, dass ihr mir diese tolle Erfahrung ermöglicht habt! Meine Reise startete am 5. Oktober 2016 aus dem damals recht kühlen Oberösterreich ins angenehm warme Griechenland. Neben den erfreulichen klimatischen Umständen waren meine Zwölf Studierende ersten Impressionen Athens durch die aus neun Ländern Freundlichkeit der Griechen, die reichhatten den Auftrag, haltigen kulturellen und geschichtlichen einen Entwurf für Sehenswürdigkeiten und natürlich das eine Virtual Library sensationelle kulinarische Angebot gezu erstellen – prägt. Bevor am 7. und 8. Oktober also eine virtuelle das Student Forum über die Bühne Bibliothek, auf die gehen sollte, fand am 6. Oktober der Biomedizinische so genannte Conference Day der EPBS AnalytikerInnen statt, der diesmal dem Thema „CPD aus ganz Europa zugreifen können, - Keeping Biomedical Scientists Fit to Practice“ gewidmet war. Ausgewählte VertreterInnen europäischer Länder präsentierten Beiträge über lebenslanges Lernen, die Rolle der ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen in der Durchführung des Continuous Professional Developments, Sinnhaftigkeit eines verpflichtenden (und international einheitlichen) CPD-Programms, Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Implementierung von CPD-Richtlinien und Möglichkeiten des: E-Learnings. Und genau das war unser Stichwort. Wir zwölf Studierenden aus neun Ländern, zwischen drittsemestriger Bachelorausbildung und „grad fertig mit dem Master“ hatten den Auftrag, einen Entwurf für eine Virtual Library zu erstellen – also eine virtuelle Bibliothek, auf welche Biomedizinische AnalytikerInnen aus ganz Europa zugreifen können, sei es zum Auffrischen von Basics, um Neuigkeiten zu erfahren, den steigenden Anforderungen im Beruf gewachsen zu sein, den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern oder ganz allgemein up-to-date zu bleiben. Kurz gesagt kann diese Virtual Library auch zur praktischen Umsetzung von CPD genutzt werden, da sie schnell, unkompliziert und mit vertrauten Endgeräten (Computer, Tablet oder Smartphone) leicht nutzbar ist. Unsere illustre StudentInnenrunde harmonierte hervorragend, was sich in einer effizienten Arbeitsweise, einem zügigen Voranschreiten und vor allem in einem sehenswerten Ergebnis widerspiegelte: Bereits zwei Tage später biomed austria April / 2017
v. li. nach re.: Pauline Föttinger, Ute Seper und Sylvia Handler beim Poster Walk
konnten wir den TeilnehmerInnen des GGB-Meetings das Resultat unserer Arbeit präsentieren. Wir berichteten über die Vorteile einer Virtual Library, die verschiedenen E-Learningmöglichkeiten wie virtuelles Mikroskop, Online-Vorlesungen, Webinars/Webcasts, Wir berichteten über Apps für Smartphones und Tablets, Zielgrup- Vorteile einer Virtual pen der Bibliothek, Gründe diese zu benutzen Library, verschiedeund unsere Ideen hinsichtlich ihrer Verwirkli- ne E-Learningmögchung (Bewertung der einzelnen Quellen, Dar- lichkeiten, Zielgrupstellung der angebotenen E-Learningoptionen, pen der Bibliothek, Gründe diese zu Kategorisierung der Daten etc.). Nach viel Arbeit, aber auch viel Vergnü- nutzen und unsere gen, geprägt von neuen Erkenntnissen und Ideen hinsichtlich ihrer Verwirklichung. Bekanntschaften (unter anderem mit der Streikwilligkeit des Athener Flughafenpersonals) durften wir die griechische Gastfreundschaft erfahren und verbrachten einen lustigen letzten Abend in einem landestypischen Lokal. Conference Day, Student Forum, GGB-Meeting, Kulturund Freizeitprogramm waren für mich in berufsbezogener als auch in persönlicher Hinsicht ein voller Gewinn. Die Vorbereitung und Betreuung des Student Forums durch Barbara Kappeller war perfekt. Ich bin sehr dankbar, dass ich an dieser Veranstaltung teilnehmen und dabei so viele prägende Erfahrungen sammeln durfte! ■ Pauline Föttinger
Studierende am Bachelorstudiengang Biomedizinische Analytik der FH Steyr
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AKTUELLES & INTERNES
Ausschreibung der Regionalversammlung
Regionalwahlen Tirol und Vorarlberg Seit dem Ausscheiden der letzten gewählten Regionalleitung per 30. September 2015 ist die Region Tirol/ Vorarlberg unbesetzt. Das soll sich bald ändern, daher finden im Juni 2017 eine Regionalversammlung und die Wahl einer neuen Regionalleitung statt. TERMIN: 1. Juni 2017 ZEIT: 18:15 Uhr bis 19:00 Uhr ORT: AZW für Gesundheitsberufe der Tirol Kliniken GmbH, Seminarraum SR113 (1. Stock), Innrain 98, 6020 Innsbruck
TAGESORDNUNG: 1. Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit 2. Rechenschaftsbericht 3. Durchführung der Wahl der Regionalleitung 5. Bekanntgabe des Wahlergebnisses 6. Vorstellung und Diskussion des Arbeitsvorhabens der neu gewählten Regionalleitung 7. Allfälliges Die Funktionsbeschreibung der beiden zu wählenden Funktionen (RegionalleiterIn, stv. RegionalleiterIn) sowie
Informationen über das ordnungsgemäße Einbringen von Wahlvorschlägen finden Sie auf unserer Website (unter Verband/Regionalversammlungen).
ANTRAGSFRIST: 20. April 2017 Die eingereichten Wahlvorschläge werden spätestens zwei Wochen vor der Wahl auf der Homepage veröffentlicht. Regionalversammlung und Wahl finden im Rahmen einer Abendfortbildung statt, über deren Programm wir Sie zeitgerecht auf der Homepage von biomed austria unter www.biomed-austria.at/index.asp?id=4000 informieren.
Auf Euer Kommen freut sich das biomed austria Stammtischteam Tirol/Vorarlberg
Save the Date
EPBS Conference Day 2017 „Biomedical Scientists Adding Value to the Health Care System“ DATUM: 12. OKTOBER 2017 ORT:
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PARACELSUS MEDIZINISCHE PRIVATUNIVERSITÄT SALZBURG
April / 2017 biomed austria
AKTUELLES & INTERNES
Für Sie unterwegs
Promotiontour 2016 in der Steiermark Im Oktober 2015 hat die Steiermark mit Marion Herzl (RL) und Sanela Nikodijevic (stv. RL) eine neue Regionalleitung bekommen. Neben dem kontinuierlichen Aufbau eines Regionalteams stehen seitdem auch ambitionierte Projekte auf dem Plan. Eines davon – die Promotiontour der Regionalleitung durch steirische Labors – fand im November 2016 seinen erfolgreichen Abschluss.
Marion Herzl und die MitarbeiterInnen der Labors GKK, Berghold und LKH Hochsteiermark (v. li. nach re.)
Z
wischen Anfang April und Ende November 2016 besuchte ich – wann immer es meine Zeitressourcen zuließen - Berufskolleginnen und -kollegen in insgesamt 30 Labors der steirischen Landeskrankenhäuser, des LKH-Universitätsklinikums Graz sowie privater Dienstgeber. Die Schwerpunkte der jeweiligen Einrichtungen waren mit klinischer Chemie, Mikrobiologie, Pathologie und Funktionsdiagnostik – um nur einige zu nennen – sehr unterschiedlich. Wenn es ihr möglich war, begleitete mich auch meine Stellvertreterin Sanela auf der Tour. Das Ziel des Projekts, für welches ich 2000 km Fahrtstrecke an 18 Urlaubstagen zurückgelegt habe, bestand darin, möglichst viele Biomedizinische AnalytikerInnen in unterschiedlichen Arbeitsrealitäten kennenzulernen und zu erfahren, wie ihre aktuellen BedürfnisZiel der Tour war es zu erfahren, was Bio- se aussehen, was sie an Informationen, aber auch an Unterstützung von ihrem medizinische AnaBerufsverband biomed austria brauchen. lytikerInnen in ihren Darüber hinaus wollte ich von unseren unterschiedlichen Kolleginnen und Kollegen auch erfragen, Arbeitssituatiowas sie als Biomedizinische Analytikenen an Information rInnen als wichtigste Argumente und und Unterstützung Vorteile sehen, Mitglied bei biomed ausvom Berufsverband brauchen. tria zu sein bzw. dies noch zu werden. Dabei kamen viele spannende Diskussionen zustande und es kristallisierten sich Unterschiede zwischen Privatlabors und Einrichtungen der KAGes heraus. Fortbildungen und Informationen über Berufspolitik wurden jedoch von fast allen Berufsangehörigen als Dauerbrenner und vorrangige Themen genannt. Die Frage „Wozu gibt es den Berufsverband und was macht er für mich?“, konnte ich für viele zufriedenstellend beantworten. Es war
und ist mir ein großes Anliegen, mein Engagement und die Notwendigkeit der Mitgliedschaft beim Berufsverband an die Biomedizinischen AnalytikerInnen weiterzugeben: Denn nur gemeinsam sind wir stark – gemeinsam können wir etwas bewirken! Ich stellte auch unsere Facebook-Seite „Bio- Fortbildungen und med Steiermark“ vor und hatte nach jedem Be- berufspolitische Insuch eines Labors viele „Likes“ und Hunderte, formationen zähldie den gerade geposteten Beitrag gesehen hat- ten zu den Themen, ten. Natürlich wurden die angesprochenen Pro- die Berufskolleginbleme und Anregungen von mir zur Diskussion nen am häufigsund Bearbeitung „mitgenommen“ und meiner ten beschäftigen. Bitte, einen Fragebogen online auf der Homepage von biomed austria auszufüllen, wurde mit großem Eifer nachgekommen. Diese Fragebögen werden 2017 ausgewertet. Gemeinsam mit dem kontinuierlich wachsenden regionalen Kernteam – derzeit bestehend aus Ilona Brandstätter, Karl Eder, Christina Laireiter und Christine Mauerhofer - werden Schwerpunkte aus den gesammelten Feedbacks gewählt, die wir infolge mit viel Elan und Konsequenz bearbeiten werden. Ich möchte mich bei allen, die mir die Möglichkeit gaben ihr Labor zu besuchen, herzlich bedanken. Über das durchwegs positive Feedback, die zahlreichen interessanten, ehrlichen Gespräche und die Bekanntschaft vieler netter Kolleginnen und Kollegen habe ich mich wirklich gefreut! ■ Marion Herzl
Regionalleiterin Steiermark
Sanela Nikodijevic stellvertretende Regionalleiterin Steiermark
Marion Herzl und Sanela Nikodijevic zu Gast in den Labors LKH Hartberg, LKH Judenburg, LKH West Pathologie, LKH Deutschlandberg und LKH Fürstenfeld (v. li. nach re.) biomed austria April / 2017
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AKTUELLES & INTERNES
Leitbild von biomed austria Vision biomed austria – VIELFALT GEMEINSAM GESTALTEN Wir vertreten als anerkannter, gleichberechtigter Partner im Gesundheitswesen flächendeckend a lle Biomedizinischen AnalytikerInnen.
Mission UNSER AUFTRAG – IHR WISSEN FÜR EINE STARKE ZUKUNFT Durch qualitätsgesicherte Fortbildungen und aktive Informationspolitik werden Biomedizinische AnalytikerInnen zu handlungs- und gestaltungskompetenten PartnerInnen im Gesundheitswesen.
Leitlinien biomed austria steht für • repräsentative Standesvertretung in der Berufspolitik • wertschätzenden Dialog mit allen PartnerInnen im Gesundheitswesen • aktive Öffentlichkeitsarbeit • Information – zeitnah und aktuell • qualitätsgesicherte Fortbildungen in allen Fachbereichen • umfassende Mitgliederbetreuung in ihrer Vielfalt
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• Kompetenz, Service und Erreichbarkeit
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April / 2017 biomed austria
AKTUELLES & INTERNES
Generalversammlung
Einladung zur Generalversammlung von biomed austria TERMIN: Freitag, 28. April 2017 17:20 Uhr bis 18:00 Uhr
ORT: Lakeside Science & Technology Park, Gebäude B11 Lakeside B11, 9020 Klagenfurt
TAGESORDNUNG: 1. Begrüßung und Annahme der Tagesordnung 2. Feststellung der Beschlussfähigkeit 3. Berichte der Regionen 4. Vorstellung und Entgegennahme des Rechenschaftsberichts des geschäftsführenden Vorstands und des Rechnungsabschlusses 2016
Die Gener alvers ammlu findet ng im 25. Jah Rahmen de r restag ung de Biome r dizinis chen Analy tikerIn nen statt
5. Bericht der Rechnungsprüferinnen und Entlastung des geschäftsführenden V orstands 6. Vorstellung und Entgegennahme des Arbeitsprogramms 2017 7. Beschlussfassung über ordnungsgemäß eingebrachte Anträge 8. Allfälliges
Alle Mitglieder von biomed austria sind herzlich eingeladen, an der Generalversammlung teilzunehmen!
GESUNDHEITSSTUDIEN www.fh-joanneum.at | Austria | Styria
STUDY YOUR DREAM
BERUFSBEGLEITEND ZUM MASTER
MASSENSPEKTROMETRIE UND MOLEKULARE ANALYTIK Molekularbiologie | Proteomics | Analytisches Know-how | Biomedical Research | Gentechnologie | Bioinformatik | Chromatographie | Massenspektrometrie · Master of Science in Engineering (MSc) · Voraussetzungen: Bachelor-Abschluss eines naturwissenschaftlichen oder pharmazeutisch-medizinischen Fachs oder Akademieabschluss für Biomedizinische Analytik · Berufsbegleitend / 4 Semester / 120 ECTS · Unterrichtssprache: Deutsch • Modulwahlmöglichkeit · Keine Studiengebühren · Hoher Anteil von E-Learning · Je zehn Freitage und Samstage pro Semester Anwesenheit an der FH JOANNEUM FH JOANNEUM, Eggenberger Allee 13, 8020 Graz, AUSTRIA T: +43 (0)316 5453-6660, E: mma@fh-joanneum.at www.fh-joanneum.at/mma
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CPD in Austria – Reality & Outlook S. Handler1, B. Luxbacher1, U. Seper1 1
biomed austria – Österreichischer Berufsverband der Biomedizinischen AnalytikerInnen
History of CPD in Austria
Challenges for Austria in Context with CPD
Biomedical scientists (BMS) are legally required to pursue their profession according to the latest scientific standards and findings, including the use of state-of-the-art methods for their analyses.
sŝƐƵĂůŝnjĞ͕ ƉƌŽŵŽƚĞ Θ ďŽŽƐƚ ŽƵƌ ƉƌŽĨĞƐƐŝŽŶ
The extent, however, to which BMS are obliged to participate in further training & continuing education, is not explicitly determined by their professional law. In order to keep up with European standards of Continuing Professional Development, the Austrian Association of Higher Medico-Technical Professions (MTD-Austria), in cooperation with its seven member associations, has been seeking to develop & consequently legally implement an Austrian CPD directive.
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Achievements for Austrian Biomedical Scientists in CPD 2011: Publication of a general CPD directive (MTD-CPD-Richtlinie) for all 7 higher medico-technical professions: biomedical scientists, dieticians, occupational therapists, orthoptists, physiotherapists, radiology technologists and speech therapists 2012: Adaption of CPD directive for each profession 2013: Documentation of further education by CPD certificates first biomedical scientists proudly received their CPD certificates proving the development of their professional skills after finishing their basic training at school, academy or university level Launch of general CPD directive in 2011
Adapted CPD directive for BMS in 2012
First CPD certificates for BMS in 2013
CPD-Reality in Austria
CPD directive not mandatory in Austria, but… …63 CPD certificates for BMS since the official launch in 2013! CPD certificate granted for 100 CPD points in 3 years Continuous efforts by the professional associations to make the CPD directive mandatory
ŽŶǀŝŶĐŝŶŐ Ăůů ŚĞĂůƚŚĐĂƌĞ ƐLJƐƚĞŵ ƉůĂLJĞƌƐ ŽĨ ƚŚĞ ŝŵƉŽƌƚĂŶĐĞ ŽĨ W Outlook for CPD in Austria Registration of health professionals… …is very likely to become statutory in 2017, which is a great chance to anchor the CPD directive in our professional law & thus make it mandatory for Austrian health professionals, such as biomedical scientists.
Importance of CPD for all health professionals Austrian politics, public health institutions, and even certain health professionals, still have to be convinced of the importance of Continuing Professional Development for health professionals to ensure sustainable, state-of-the-art health services for our patients and clients!
Conclusion
ŽŶƚŝŶƵŽƵƐ ĂĚĂƉƚŝŽŶ ŽĨ W ĚŝƌĞĐƚŝǀĞ ^ƚƌĞŶŐƚŚĞŶ ƉƌŽĨĞƐƐŝŽŶĂů ĞƚŚŝĐƐ
ŽĐƵŵĞŶƚĂƚŝŽŶ ŽĨ ůŝĨĞůŽŶŐ ůĞĂƌŶŝŶŐ Literature
• Richtlinie zur kontinuierlichen Fortbildung von MTD-Berufen (2011). Published online at: URL: http://www.mtd-austria.at/sites/default/files/downloads/page/mtd-cpd-richtlinie_vollversion.pdf [date: 09/12/2016] • Bundesgesetz über die Regelung der gehobenen medizinisch-technischen Dienste (in its applicable version). Published online at: URL: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung/Bundesnormen/10010701/MTD-Gesetz%2c Fassung vom 12.09.2016.pdf [date: 09/12/2016]
ŽŶƚĂĐƚ sylvia.handler@biomed-austria.at birgit.luxbacher@biomed-austria.at ute.seper@biomed-austria.at
Fig. 1: Sample of an Austrian CPD certificate RESEARCH POSTER PRESENTATION DESIGN © 2011
www.PosterPresentation s.com
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