23_001_Cover_04.indd 5 P.b.b. — 11Z038861 M — 1040 Wien —— www.facebook.com/biorama
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ausgabe 23 — MÄRZ / APRIL 2013. www.biorama.eu
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botenstoffe: Die Szene-Codes der Fahrrad-Kuriere —— SEITE 24
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ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
BROT & WEIN ERLEBEN EINE LANDESAUSSTELLUNG FÜR ALLE SINNE 8.000 Jahre spannende Kulturgeschichte werden mit der Niederösterreichischen Landesausstellung 2013 unter dem Titel „Brot & Wein“ lebendig: In Asparn an der Zaya wird die Geschichte des Brotes aufgeschnitten, in Poysdorf die würzig-pfeffrige Geschichte des Rebensaftes eingeschenkt. Noch nie wurden diese beiden Themen in solcher Breite dargestellt und mit modernster Museumstechnik zusammengeführt.
die Geschichte des Rebensaftes chronologisch dargestellt: Von der ersten Kultivierung der Weinrebe reicht der Bogen von den Griechen, Römern und der klösterlichen Produktion im Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert. Auch in Poysdorf rundet ein Freibereich das Ausstellungserlebnis ab.
Wiederkommen: Die Landesausstellung und mehr Museum 2.0: Geschichte und Genuss erleben In der Präsentation setzt die Niederösterreichische Landesausstellung 2013 neue Maßstäbe: QR-Codes, ein „ICHÜBER-MICH“-Album und ein Ausstellungsbegleiter bieten – zusammen mit 65 Kulturvermittlern und dreisprachigen Raumtexten (Deutsch, Englisch, Tschechisch) – eine optimale Begleitung durch die Schau. Kuratoren, Objekte, Leihgeber und Besucher treten in einen Dialog. Die Gäste der Landesschau sollen schließlich ihren eigenen Zugang zum Thema „Brot & Wein“ entwickeln. Die Programme „Brot – Der andere Blick“ und „Wein – Der andere Blick“ (jeweils jeden Sonntag um 13:30 Uhr) bieten erstmals auch individuelle interaktive Führungen an. Im „Brotlabor“ in Asparn an der Zaya wird geknetet, gefühlt, gerochen und geschmeckt. In der „Genusswerkstatt“ in Poysdorf wird der Geschmackssinn ausführlich getestet – bis hin zur Sinnestäuschung.
Asparn an der Zaya: Vom Supermarkt in die Steinzeit Bereits vor 8.000 Jahren wurde in Asparn an der Zaya Brot gebacken, das belegen archäologische Funde. Am Beginn der Ausstellung finden wir uns in einem Supermarkt wieder und stellen fest, dass das so genannte „Neuromarketing“ auch heute noch mit unseren uralten Instinkten als Jäger und Sammlerinnen spielt. Der weitläufige Freibereich des Urgeschichtemuseums beeindruckt mit seinen Rekonstruktionen urgeschichtlicher Bauten. Mit rund 30 Metern Länge steht dort auch das größte Exponat: das neu errichtete jungsteinzeitliche Langhaus.
Poysdorf: Weinstadtidylle und Geschmackserlebnis Kein Ort eignet sich besser als die Weinstadt Poysdorf, um in die ebenfalls 8.000-jährige Kulturgeschichte des Weines einzutauchen. In der Festhalle führen zahlreiche interaktive Stationen in das Thema ein. Im ehemaligen Bürgerspital wird
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Neben den Ausstellungsstandorten Asparn an der Zaya und Poysdorf sind Schloss Wolkersdorf, das Museumszentrum Mistelbach, die Thermenstadt Laa an der Thaya, das Museumsdorf Niedersulz und das Regionalmuseum in Mikulov (Tschechien) Partner der Niederösterreichischen Landesausstellung 2013. Auch das Viertelfestival Niederösterreich macht heuer im Weinviertel Station und sorgt für ein vielfältiges Kulturprogramm. Es lohnt sich also, gleich einen Weinviertel-Urlaub zu planen.
Das Verkehrskonzept: Eine Region in Bewegung Stressfrei und ohne Auto anreisen – das ist stilechte Fortbewegung im Weinviertel. Mit dem Kombiticket Kulturgenuss von ÖBB Rail Tours erhalten Sie bereits ab € 19,90 Bahnfahrt, Shuttlebus und Eintritt zur Landesschau. Der Bahnhof Mistelbach, ausgestattet mit einer Park-&Ride-Anlage, ist ihr Knotenpunkt. Gekennzeichnete, barrierefreie und klimatisierte Shuttlebusse verbinden während der gesamten Ausstellungsdauer die Standorte Asparn an der Zaya und Poysdorf. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen gibt es zusätzliche Fahrten zum Museumsdorf Niedersulz und zum Regionalmuseum Mikulov (Tschechien).
Das Weinviertel vor den Vorhang Im Weinviertel wird die Verbindung von Kultur, Genuss und Lebensfreude besonders spürbar: Ausgelassene Feiern, Weinfeste, oder die Veranstaltungsreihe „Tafeln im Weinviertel“ erwarten die Gäste. Das traditionelle Weinviertel-Brot und saisonale Schmankerl sind Aushängeschilder der Weinviertler Genussregionen. Neben ihrer kulinarischen Freuden und dem pfeffrigen Grünen Veltliner, dem Weinviertel DAC, verführt aber auch ihre einzigartige Landschaft: Auf 400 erlebnisreichen Kilometern führt die Weinstraße Weinviertel durch malerisches, sanfthügeliges Gelände und idyllische Weingärten, vorbei an stimmungsvollen Kellergassen, urigen Weingasthöfen und Heurigen, die zur Einkehr einladen.
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auftakt
inhalt
09 Editorial 10 Global Village Die Welt im Großen & Kleinen
Cover: Fahrradkultur
20 Der bewegte Mensch Das Fahrrad als Sammelobjekt und demokratisches Mittel 24 Messenger oder Fakenger? Fahrradboten als Transporteure kultureller Codes 30 Muss Fahrradfahren denn sexy sein? Über die Radfahr-Werbung
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radfahren: auf die strasse und auf die agenda Von der alternativen Ecke zum alltäglichen Fortbewegungsmittel – das Fahrrad erlebt eine Renaissance. Was mit einem modischen Lifestyleprodukt beginnt, mit Sport oder sonntäglichen Ausfahrten, führt vielleicht bald zur selbstverständlichen Verwendung im alltäglichen Bewegen durch die Stadt. Wir haben dem Fahrrad und seinen Fahrern einen Schwerpunkt gewidmet.
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Magazin
34 Gemacht in Österreich Emailgeschirr mit Tradition 38 Die Obst-autarke Stadt Obst für alle in Wiener Neustadt 42 Wie wir ein Schwein geschlachtet haben Eine intensive biorama-Leser safari im Rückblick 46 Die größten Bio-Vorurteile Wir haben Experten gefragt, was wirklich dran ist 55 Käse mit Laib und Seele Die Flora der Rohmilch 60 Die Welt, die wir uns wünschen Partizipation und Zufriedenheit 62 Wind, Eis und Schnee Eine Modestrecke am Weissensee 76 Speis & Trank Der halbe Bio-Webshop 79 Comic von Leopold Maurer
Marktplatz
70 Sexy Time Sinnliche Naturkosmetik 72 DIY-Rezept Bronzezeit Risotto 74 Achtung, Aufguss! Von Beuteln, Blättern und natürlich: Tee
Kolumnen
58 Elternalltag 82 Und hinter mir die Sintflut
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46 die grössten bio-vorurteile Halbwissen und Ressentiments: Die biorama-Leserschaft hat tief in die Klischeekiste gefasst und herausgeholt, was widerlegt werden soll. Wir haben bei den Experten nachgefragt, damit in der nächsten Diskussion über heimlich düngende Bio-Bauern und Hippies in Öko-Klamotten dem gefährlichen Halbwissen mit argumentativem Rüstzeug gegenüber getreten werden kann.
55 leben! 34
the bad and the tasty Käse aus pasteurisierter Milch und Rohmilchkäse lassen sich auf den ersten Blick kaum auseinanderhalten. Den großen Unterschied machen die inneren Werte.
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email für dich Erinnerungen an Omas Milchreindl: Emailgeschirr boomt, weil es robust und nachhaltig ist. Davon profitiert auch der Hersteller Riess, der jüngst zum Öko-Vorzeigebetrieb wurde.
Foto-Credits: D.Manhart
www.nationalparksaustria.at
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leserbefragung
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Wir wollen’s jetzt genauer wissen …
Die groSSe BIORAMA Leser-Befragung biorama will dich besser kennenlernen. Wir wollen wissen, welche Themen dich bewegen, worauf du beim Einkauf achtest, was du an biorama magst, was du nicht magst und ob du biorama auf Twitter folgst? Hilf uns dabei, biorama wieder ein Stück weiterzuentwickeln und besser zu machen. Es lohnt sich. Denn unter allen Teilnehmern verlosen wir eine ganze Reihe von schönen Dingen. Schenk uns ein paar Minuten deiner Zeit! Wir sehen uns auf …
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Wir sagen: Danke! Das BIORAMA-Team
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Naturlich.
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Je intakter die Natur, desto besser schmeckt’s. Deshalb kommen viele Ja! Natürlich-Köstlichkeiten aus besonders geschützten Gebieten: den Nationalparkregionen Österreichs. Und damit Sie sofort wissen, woher genau, sind die jeweiligen Bio-Spezialitäten mit dem Nationalpark-Logo gekennzeichnet. Mehr unter www.janatuerlich.at
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GIBT’S BEI:
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editorial, impressum
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Fest im Sattel, fit im Schritt
Leseempfehlung: Henry David Thoreaus Essay »Vom Spazieren«, aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Dirk van Gunsteren, erschienen im Diogenes Verlag. Thomas Weber, Herausgeber weber@biorama.eu @th_weber
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impressum HERAUSGEBER Thomas Weber CHEFREDAKTION Johanna Stögmüller AUTOREN Isabella Arcucci, Mirjam Bromundt, Anne Erwand, Juliane Fischer, Andreas Fränzl, Yannick Gotthardt, Christa Grünberg, Robin Hauenstein, Jan Hestmann, Nina Daniela Jaksch, Micky Klemsch, Franz Knipp, Sarah Krobath, Martin Mühl, Ursel Nendzig, Karin Pointner, Sebastian Rahs, Parvin Razavi, Werner Reiter, Wolfgang Smejkal, Peter Stuiber, Erwin Uhrmann, Jonas Vogt, Jörg Wipplinger PRAKTIKUM Thomas Stollenwerk FOTOGRAFIE Sig Ganhoer, Matthias Hombauer, Arnold Pöschl ILLUSTRATIONEN Nana Mandl COMIC Leopold Maurer ART DIRECTOR Sig Ganhoer GESTALTUNG Manuel Fronhofer, Sig Ganhoer LEKTORAT Wolfgang Smejkal, Adalbert Gratzer ANZEIGENVERKAUF Herwig Bauer, Wolfgang Hoffer, Nina Daniela Jaksch, Micky Klemsch (Leitung), Thomas Weber WEB Super-Fi, m-otion DRUCK Druckerei Janetschek, Gußhausstraße 24–26, 1040 Wien PRODUKTION & MEDIENINHABER Monopol GmbH, Favoritenstraße 4–6 / III, 1040 Wien GESCHÄFTSFÜHRUNG Martin Mühl KONTAKT Biorama c/o Monopol GmbH, Favoritenstraße 4–6 / III, 1040 Wien; Tel. +43 1 9076766; www.biorama.eu, www.monopol.at, redaktion@biorama.eu BANKVERBINDUNG Monopol GmbH, easybank, Kontonummer 20010710457, BLZ 14200 ABONNEMENT siehe Website: www.biorama.eu ERSCHEINUNGSWEISE 6 Ausgaben pro Jahr ERSCHEINUNGSORT Wien VERLAGSPOSTAMT 1040 Wien
BLATTLINIE Biorama ist ein unabhängiges, kritisches Magazin, das sich einem nachhaltigen Lebensstil verschreibt. Die Reportagen, Interviews, Essays und Kolumnen sind in Deutschland, Österreich und der ganzen Welt angesiedelt. Sie zeigen Möglichkeiten für ein Leben mit Qualität für Mensch und den Planeten Erde. Ohne dabei den Zeigefinger zu erheben. Biorama erscheint sechsmal im Jahr.
foto Michael Winkelmann
Wer Radfahren, Zufußgehen oder die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel propagiert, schminkt sich die Radikalität eines Henry David Thoreau (1817–1862) am besten gleich ab. Zugegeben: Es klingt beeindruckend individualistisch, wenn Thoreau »vom Spazieren«* schwadroniert und dabei den Müßiggang nur dann als aufrichtig empfindet, wenn möglichst kein einziger Weg ein zweites Mal beschritten und jeder Trampelpfad gemieden wird. Sein generelles Unbehagen gegenüber unserer Lebenspraxis – Thoreaus Lebenszeit fiel ins Zeitalter der ersten Industriellen Revolution – mag nachvollziehbar sein. Tatsächlich ist heute genau das Gegenteil anstrebenswert: möglichst viele alltägliche Wege, für die bislang viele von uns ohne viel nachzudenken einfach ins Auto steigen, gehören auf verträgliche(re) Formen der Fortbewegung umgelenkt. Diesem Ansinnen widmet sich die 2013 in Wien stattfindende Großveranstaltung »Velo-city« (www.velocity2013.com). Weshalb wir eine Heldin des mobilen Alltags – die Fahrradbotin »Hanter« – aufs Cover gehievt haben. Ebenso gut hätten wir uns für einen Fußgänger als Coverboy entscheiden können. Denn mit der Veranstaltung »Walk21« www.walk21munich.com gedenkt sich heuer München zur Welthauptstadt der Fußgänger zu mausern. Ja, Mobilität ist ein Dogma unserer individuellen Lebensgestaltung. Keiner von uns möchte auf Bewegungsfreiheit verzichten. Gleichermaßen maß- wie lustvoll gehört sie also gestaltet. Dazu braucht es Weitsicht, Diskurs und Planung. Wer allerdings beanstandet (oder auch bloß belächelt), wenn Städte eigene Fahrradoder gar Fußgängerbeauftragte beschäftigen, dem fehlt schlicht die Fantasie und die Bereitschaft über Wandel nachzudenken. Bleiben wir beweglich, im Kopf wie auf den Beinen.
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bild der ausgabe
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Pony-Hipster in den Highlands
fotos Rob McDougall / VisitScotland
Schottland zelebriert 2013 das »Jahr der Natur«und rückt die herbe Schönheit der historischen Landschaften des britischen Nordens mitsamt ihrer Tierwelt ins Rampenlicht. Diese beiden Shetland-Ponys dienen dabei als modische Image-Botschafter ihrer Heimat. Übrigens haben die gemusterten Woll-Cardigans der beiden in Schottland genau soviel Tradition wie Dudelsack, Quilt und Whisky. Für Naturfreunde bietet Schottland außer gut gekleideten Ponys auch sonst einiges zu entdecken und das nicht nur in diesem Jahr. Am besten ergeht man sich Schottland auf den vielen Wegen in den Highlands. Eine gewisse Resistenz gegen Wind und Nieselregen gilt allerdings als Grundvoraussetzung für Wanderurlaub in Schottland.
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global village
Green IT
Das FairTrade-Öko-Phone Eine niederländische Initiative will vorzeigen, dass es möglich ist, ein faires Mobiltelefon zu produzieren. Das Greenpeace-Ranking »Grüne Elektronik« zeigt auf, dass bei den großen Elektronikherstellern Nachholbedarf besteht, wenn es darum geht, umweltfreundliche und sozial verträgliche Produkte herzustellen. Mobiltelefone stehen dabei besonders im Fokus, sowohl durch ihre große Verbreitung als auch die kurzen Lebenszyklen. Eine niederländische Initiative möchte nun aufzeigen, dass es möglich ist, ein ökologisches und faires Smartphone zu produzieren. Das ambitionierte Ziel ist die Marktreife eines derartigen Telefons im zweiten Halbjahr. FairPhone geht die Sache ganzheitlich an und betrachtet den Produktlebenszyklus von der Mine über den Fertigungsprozess, der Erst- und Zweitverwendung bis hin zum Recycling. Man ist sich dabei durchaus bewusst, dass in dieser kurzen Zeitspanne nicht die perfekte Umsetzung der Ziele möglich ist, aber das ist ja auch erst der Anfang. Möglicherweise ist es ja durch diese Initiative in einem Jahrzehnt schon üblich, beim Kauf eines Mobiltelefons ein Fairtrade-Siegel zu finden. www.fairphone.com
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street talk Wir fragen, fünf genügsame antworten.
» Worauf sollten wir alle mal verzichten?« Adam 18, Schüler
Andreas 25, Museumspädagoge
Auf Drogen, weil dadurch heute zu viele Jugendliche und Kinder beeinflusst werden.
Auf Autofahren und Fleischessen, weil beides eine Menge Abgase verursacht.
Wir sollten das Licht ausschalten, zumindest für eine Stunde. Am 23. März ist nämlich Earth Hour.
Lisa 16, Schülerin Auf Fernsehen. Das braucht man nicht zum Überleben. Man könnte lieber öfter ein Buch lesen.
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Marianne 84, ehemalige Lehrerin
Nasru 33, Küchengehilfe
Ich bin in Schweden sehr sparsam aufgewachsen. Wir sollten damit aufhören, grundlos Energie zu verschwenden, weil wir uns das schon lange nicht mehr leisten können.
Auf zu viel Alkohol. Das bringt am Ende nur Kopfschmerzen und raubt einem die Zeit für schöne Dinge.
links text Franz Knipp foto Fairphone — RECHTS Interview und fotos Sandra Adler, Thomas Stollenwerk
Stimme aus dem Off
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doku für kinder
Fiesta auf der Müllhalde
text Thomas Stollenwerk foto Claudia Wohlgenannt / Plan C Filmproduktion
Der Dokumentarfilm für die ganze Familie von Claudia Wohlgenannt begleitet einen Neunjährigen nach Nicaragua. Mika liebt die Natur und möchte unbedingt einmal in den Regenwald. Als er mit seiner Großtante von Österreich nach Nicaragua reist, trifft er dort auf die elfjährige Francis, die auf einer Mülldeponie lebt. Die beiden Kinder sehen einige Dinge mit ganz anderen Augen, und trotzdem entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft. Der Film verbindet auf unterhaltsame Weise und mit viel Humor das ernsthafte Thema Armut mit einer Geschichte über Freundschaft zwischen Kindern aus unterschiedlichen Kulturen. Müll und Müllverwertung bilden einen thematischen Rahmen, der »Fiesta auf der Müllhalde« zu einem Film für die ganze Familie macht. biorama lädt Anfang März zur Kino-Premiere von »Fiesta auf der Müllhalde« im Wiener Top-Kino. Mehr Infos dazu auf www.biorama.at
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lernreise
Donauwandel Von März bis September macht sich das ThinkCamp auf den Weg entlang der Donau, durch 14 Länder, von der Quelle zur Mündung. Zu Fuß, per Rad oder auch im Kanu werden entlang des Flusses öko-soziale Innovationen und Initiativen angesteuert. Auf der 3.000 km langen Strecke stehen Bewegen, Begegnen und Vernetzen im Vordergrund. Eingeladen sind alle, die sich fragen »Was möchtest du wirklich für die Gesellschaft und für dich selbst tun?«. Zum gegenseitigen Kennenlernen der Reisenden wird es regelmäßige Vernetzungsforen geben. »Site Visits« bieten Einblicke in nachhaltige Unternehmen, energiesparende Innovationen und Gemeinschaften, die alternative gesellschaftliche Konzepte verwirklichen. Alle, die Lust haben, Herausforderungen der Gesellschaft zu identifizieren und Lösungen zu entwickeln, sind eingeladen, sich mit auf den Weg zu machen, ob für ganze sechs Monate, einige Wochen oder auch nur ein paar Tage. Das Donauwandel-Team sucht noch Unterstützung in den Bereichen Funding, Marketing, Public Relations und interessante Projekte und Initiativen zwischen Quelle und Mündung der Donau. www.donauwandel.eu
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Arbeit mit Sinn
buch
Manifest für Omas Küche Michael Pollans »Essen Sie nichts, was Ihre Großmutter nicht als Essen erkannt hätte« ist ein kulinarisches Pamphlet. Michael Pollan ist weder Koch noch Bio-Landwirt, sondern Journalismus-Professor an der Uni Berkeley. Entsprechend pointiert und bisweilen provokant formuliert er seine Regeln für bewusste Ernährung. Er verlangt keine dogmatischen Speisegelübde oder aufwendige Diätexperimente. Ihm geht es darum, sich ein paar Grundregeln bewusst zu machen, um die größten Fehler rund ums Essen zu vermeiden. Diese Grundregeln bringt er in eine Form, die man sich merken kann, sodass sie auch im Alltag ohne großen Aufwand einhaltbar sind. Dabei geht es nicht nur um Gesundheit und Nachhaltigkeit, sondern auch um Genuss. Die Illustrationen von Maira Kalman unterstreichen den Humor von »Essen sie nichts, was Ihre Großmutter nicht als Essen erkannt hätte« und machen das Buch zusätzlich zu einem Augenschmaus, den auch die Großmutter als solchen erkannt hätte.
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Seit einem knappen Jahr ist die Jobbörse www.nachhaltigejobs.de am Netz. Das Portal möchte Arbeitgeber und Jobsuchende zusammenbringen, die Interesse, Expertise und Kompetenz in Sachen Nachhaltigkeit teilen. Dabei stehen Arbeitsstellen aus den Bereichen Sustainability, Umwelt und Corporate Social Responsibility (csr) im Vordergrund. Die Nachfrage nach Jobs im Bereich Nachhaltigkeit wächst seit Jahren und nachhaltigejobs.de möchte sich als zentrale Anlaufstelle in diesem Segment positionieren. Der Gründer und Betreiber der Website, Oliver Adria aus Köln, arbeitet seit Jahren im Bereich Nachhaltigkeit und wollte mit dem Online-Stellenmarkt eine Plattform für alle schaffen, die in ihrem Beruf »Sinnvolles« tun wollen, einen Job suchen, der sich in sozialer oder ökologischer Hinsicht positiv auswirkt. Ein ausführliches Interview mit Oliver Adria gibt’s auf www.biorama.at
text Thomas Stollenwerk fotos Maira Kalman / Kunstmann Verlag, nachhaltigejobs.de
Auf www.nachhaltigejobs.de finden Arbeitgeber aus dem Bereich Nachhaltigkeit zu Jobsuchenden mit klaren Berufsvorstellungen.
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„Parken muss man ja irgendwo. Ich kann mitbestimmen, wie’s geregelt wird. Regelung wie bisher bezirksweise? Oder über die Bezirksgrenzen hinaus? Ich weiß es noch nicht, aber Hauptsache, ich kann als Bürger in Wien mitreden: Entscheiden, Abstimmungsbogen ins Postkastel, weil: Ich bin Wien, und ich entscheide."
Wie soll die Parkplatzsituation und Lebensqualität für BezirksbewohnerInnen verbessert werden? A) Es sollen für jeden Wiener Bezirk Parkraumregelungen eingeführt werden. B) Es soll Lösungen für einzelne Bezirke geben (mit Berücksichtigung der Interessen der Nachbarbezirke).
wien will’s wissen VOLKSBEFRAGUNG 7. bis 9. März 2013
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Meine Stadt
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meine Stadt
Andreas Fränzl wurde in St. Pölten geboren, lebt in Wien und arbeitet in Wien und St. Pölten. Als Mitglied des Vocal Groove-Ensembles Bauchklang ist Andreas aber so ziemlich auf der ganzen Welt unterwegs. Neben seinem Studium an der Universität für Angewandte Kunst (Malerei und Grafik) gründete er 1996 in St. Pölten den Kunst- und Kulturverein Lames mit.
Gut Ding ist ein neues feines Geschäft in der St. Pöltner Innenstadt, das ausschließlich fair gehandelte Dinge verkauft. Es geht um Gemeinwohl und einen neuen innovativen Weg abseits von Gewinnmaximierung. Eine wirklich wichtige Bereicherung für die Stadt – vor allem, weil die Innenstadt seit Jahren mit einem massiven Abzug von Betrieben und Geschäften zu kämpfen hat und dieser Laden ein Symbol für ein neues lokales (Selbst)Bewußtsein ist. www.gutding.at
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Der Skw 81–83 ist ein spannender und unkommerzieller Ort und Sitz des Kunst- und Kulturverein Lames, seines Zeichens ein fixer Bestandteil des St. Pöltner Kulturlebens. Neben »Parque del Sol«, einem interdisziplinären Symposium und Festival, das wir seit sieben Jahren veranstalten, gibt es selbstverwaltete Werkstätten, Proberaum, Ateliers und Veranstaltungsräume und den visionären Plan, dass dieser wunderbare Ort auch noch viele Jahre erhalten bleibt. www.lames.at Der Sonnenpark ist ein riesiger Garten (50.000 m2), der an die beiden Vereinshäuser des Skw 81–83 anschließt und seit mehren Jahren eigenständig von einem Verein verwaltet und gepflegt wird. Ein pardiesischer Ort, der mich und viele andere jedes Jahr im Frühling erneut flasht. Wenn man durch die vielen Wege schlendert, hat man schnell das Gefühl, nicht mehr in der Stadt zu sein. www.sonnenpark-stp.at In der Greißlerei 2.0 gibt’s Biolebensmittel, die von Bauern im Umkreis von 40 Kilometer bezogen werden. Zwei Jungunternehmerinnen haben sich eine Garage gecheckt und verkaufen dort die Lebensmittel. Und so nebenbei hat eine der Greißlerinnen mit ihrem Mann das innovative Wohnprojekt Pomali ins Leben gerufen. www.greisslerei.org
fotos Peter Rauchecker, Thomas Schnabel, Sebastian Wegerbauer
Angeblich musste ein Graf aufgrund von Spielschulden der Stadt St. Pölten seinen bis dahin für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen See verkaufen und so enstand ein neues Naherholungsgebiet mit Bademöglichkeit und einem Naturschutzgebiet. Erwin Nolz stellte einen Container zum See und die Seedose, ein unaufdringliches angenehmes Lokal an einem der schönsten Orte der Stadt, war geboren. www.seedose.at
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auf den spuren der produzenten
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Ziel der Oneworld-Initiative ist die Erhaltung und Fรถrderung der nepalesischen Kleinbauernkultur.
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Thema
Biobauern aus verschiedenen Welten
2012 war ein gutes Jahr für eine spannende, entwicklungspolitisch motivierte Wirtschaftspartnerschaft zwischen Österreich und Nepal: Ausgehend von einer 2008 unternommenen Reise ins ferne Nepal und den dabei gewonnenen Eindrücken reifte am Adamah Biohof vor den Toren Wiens der Entschluss, ein solidarisch ausgerichtetes Projekt von Biobauer zu Biobauer ins Leben zu rufen: die europäische Marktentwicklung für zertifizierte Bio-Produkte der Initiative Oneworld – ayurvedische Demeter-Teemischungen und die weltweit ersten bio-zertifizierten Räucherstäbchen.
Demeter und geregelte Arbeitszeiten Vor mehr als 13 Jahren landete der deutsche Agrarökonom und Tropenlandwirt Peter Effenberger im Land am Himalaya. Er verwirklichte gemeinsam mit dem nepalesischen Sozialarbeiter Shyam Hada einen Traum: die Gründung der ersten nach bio-dynamischen Prinzipien arbeitende Farm Nepals. Auf dieser, 140 Kilometer westlich der Hauptstadt Kathmandu gelegenen Demeter-Farm begann Effenberger, Kräuter anzubauen und Arbeitsplätze für die Landbevölkerung einzurichten, völlig anders als sonst im Land üblich: gleicher Lohn für Männer und Frauen, Krankenversicherung, geregelte Arbeitszeiten, freie Verpflegung, Trainings. Mit der Zeit entstanden erste Produktideen und Herstellungsversuche. Das jahrtausende Jahre alte Wissen des Ayurveda, das auch Teil der Kultur Nepals ist, lieferte die Grundlage zu verschiedenen Kräuterteemischungen. Parallel dazu wurden auch Kräuter zum Räuchern angebaut. Diese Idee entsprang den Beobachtungen Effenbergers, dass die indische Räucherstäbchen-Industrie mithilfe bitterarmer nepalesischer
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Kleinbauern skrupellos die Natur der Himalaya-Region plündert. Dies führt dazu, dass immer mehr wertvolle Pflanzen vor der Ausrottung stehen. In Folge kommen tausende indische Räucherstäbchen auch nach Europa, wo sie gekauft werden, ohne das Wissen, dass im Himalaya Menschen und Umwelt leiden.
Der Pionier und der Marktentwickler 2008 reiste Effenberger – inzwischen erster Demeter-zertifizierter Biobauer Nepals, mit seinen Tees und Räucherstäbchen nach Europa. Dort traf er seinen langjährigen Freund Ralph Liebing, den er 1983 am Emerson-College in England kennengelernt hatte, wo beide einen Spezialkurs für bio-dynamische tropische Landwirtschaft und ländliche Entwicklung besucht hatten. Während Effenberger seinen Weg zum passionierten Demeter-Pionier weiterging, wurde aus Liebing ein international tätiger Experte für Bio-Marktentwicklung – eine Glücksfügung, wenn man so will. Es entstand die Idee, das Projekt aus Nepal zu fördern und Gerhard Zoubek vom Adamah Biohof wurde ins Boot geholt. 2012 wurde von der Deutschen Welthungerhilfe ein ländliches Entwicklungsprojekt bewilligt. Dies kommt dem einstigen Waldnomadenvolk der Chepangs zugute, das den wachsenden Bedarf an Kräutern für die Teemischungen und Räucherstäbchen produziert. 650 Familien, also zirka 2.500 Personen, sind in nun in der Lage, ihre bis dato von Armut geprägte Lebenssituation langfristig entscheidend zu verbessern. Aus Freundschaft und gegenseitiger Wertschätzung ist somit eine wirkungsvolle Initiative entstanden, die hunderten Menschen in Nepal zu einer besseren Zukunft, menschenwürdigen Lebensbedingungen und dem Erhalt ihrer Würde verhilft. www.oneworld-alc.org www.nepaligardens.com
fotos Oneworld Nepal / Nepali Gardens
Auf nepalesischen Feldern werden Kräuter angebaut, in Europa werden sie vermarktet. Durch eine gemeinsame Initiative wird es damit möglich, die Lebens- und Arbeitssituation nepalesischer Kleinbauernfamilien zu verbessern.
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Fahrrad Kultur
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Embacher Collection / Bernhard Angerer Andreas Müller
»inconnu«, frankreich ca. 1950
rené herse diagonale, frankreich 1969
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Mirjam Bromundt
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er Fahrradboom hatte mich überholt, da musste ich schnell sein«, erzählt Michael Embacher den rund zehn Interessierten, die sich in einem Dachboden im achten Wiener Gemeindebezirk seine Sammlung zeigen lassen wollen. Michael Embacher ist »neugieriger Radfahrer und kein Sammler«, aber dennoch findet man platzsparend aufgebaut zu beiden Seiten eines groben Holzstegs Raritäten, die man so sonst nur selten zu Gesicht bekommt: eines der ersten Liegeräder, ein Fallschirmspringerrad aus dem Zweiten Weltkrieg, ein Kofferfahrrad, eines mit Allradantrieb, der Prototyp eines schwedischen rosaroten Plastikrades, das nie produziert wurde, oder verschiedene schmucke wie skurrile Rennräder mit feinen Details oder ausgefallenen Mechanismen. Gesammelt wird, was dem designverliebten Architektenauge gefällt. Vor neun Jahren ersteigerte Embacher ein Rad für den Eigengebrauch und erst nach den Gratulationen zum angeblichen Schnäppchen wurde ihm bewusst, worauf er in Zukunft durch Wien radeln würde – einem seltenen italienischen »Rigi« aus 1979. Danach ging alles sehr schnell: Ein Großteil der heute rund 220 fahrtüchtige Räder umfassenden Sammlung war in nur wenigen Jahren zusammengetragen, denn die steigende Popularität des Fahrrads an sich ging mit den Preisen der von Embacher begehrten Stücke einher.
Die Vorteile überwiegen Eine reine Modeerscheinung? »Das Radfahren wird ein bisschen chic, und das brauchen die Leute offensichtlich. Aber der Boom ergibt sich aus den vielen Vorteilen, die das Radfahren hat: von keine Benzinkosten bzw. keinen Parkplatz suchen über schneller am Ziel ankommen bis zu lustig und unendlich praktisch«, sagt Embacher. »Und das merken die Leute.« Ein Thema, das auch die Velo-city 2013 aufgreift, die im Juni in Wien stattfindet und unter anderem das Verständnis von modernen Fahrradkulturen sowie die Beziehung zwischen dem Radfahren und spezifischen Lebensstilen als zentrale Aspekte der Konferenz behandelt. Denn Radfahren ist längst nicht mehr als isoliertes Phänomen zu betrachten, sondern als kulturelle Praxis in urbanen Netzen. Als Positivbeispiel fungieren dabei oft Städte wie Amsterdam oder Kopenhagen: »Im Norden sind die Leute viel relaxter«, sagt Embacher. »Das merkt man schon, wie Fremde bzw. Touristen aufgenommen werden und wie mit ihnen umgegangen wird. Auch in der Fußgängerzone passen Fußgänger wie Radfahrer auf. So funktioniert es – da geht es um ein Miteinander.« Und während Kopenhagen für 2015 seinen Radanteil von ca. 35 auf 50 Prozent erhöhen will, möchte Wien ausgehend von den derzeitigen sechs Prozent die so wichtige ZehnProzent-Marke knacken, ab der Radfahrer im Straßenverkehr als Selbstverständlichkeit erlebt werden.
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fahrrad kultur
Fahrer und Sammler: Michael Embacher
gehen, aber es gehört einfach dazu, sie zu fahren. Statt einem Auto oder einer Eigentumswohnung fahr ich halt gern Rad und sehe es als unendlichen Luxus, mir nach Lust und Laune eines aus meiner Sammlung nehmen zu können.«
Selbstbestimmung und demokratisches Mittel
Das Fahrrad auf der täglichen Agenda Radfahren ist »in« und das merkt auch der Markt: Designer entwerfen Mode fürs Rad, Schuhmarken branden die eigenen zwei Räder und auch in slicken Werbespots darf das Fahrrad nicht fehlen. »In Wahrheit ist es doch ein Erfolg, wenn in der Werbung jene Leute angesprochen werden, die man auf’s Rad bringen muss«, sagt Embacher und freut sich, dass mit der Vorstellung seines ersten Buches zur Sammlung »Smart Move« in der Vanity Fair auch eine »neue Schicht Fahrradfahrer gezüchtet« wird. Und sowieso ist alles gut, was das Fahrrad auf die Straße und somit tägliche Agenda ruft: »Man muss versuchen, das Rad aus dieser alternativen Ecke rauszuholen. Wenn jeder Rad fährt, dann kriegt es eine Selbstverständlichkeit. Und das wäre der Traum.« Was mit einem modischen Lifestyleprodukt beginnt, mit Sport oder sonntäglichen Ausfahrten, führt vielleicht bald zur selbstverständlichen Verwendung im alltäglichen Bewegen durch die Stadt. Vor rund zehn Jahren stieg Michael Embacher vom Auto auf das Fahrrad um und ist seither vom Fahrrad als Fortbewegungsmittel überzeugt. »Es macht einfach Spaß und hat genau die richtige Geschwindigkeit, um durch die Stadt oder eine Landschaft zu fahren«, sagt er und platziert das Fahrrad als Wahrnehmungsmaschine. Räder sind somit als Gebrauchsgegenstand zu betrachten, als Tool wie ein Staubsauger, wie es Mikael Colville-Andersen, Begründer des dänischen Blogs Cycle Chic, formuliert. Deshalb fährt Embacher seine Fahrräder auch, kauft lieber gebrauchte als neue Stücke und sieht gerne einmal die Finger eines Besuchers über ein Schutzblech wandern. »Mir würde es leid tun, würden sie kaputt
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Luxus in einer anderen Form war das Fahrrad für Frauen, die beim Aufkommen der ersten Hochräder Ende des 19. Jahrhunderts von deren Gebrauch zunächst ausgeschlossen waren. Es schickte sich nicht, ein Fahrrad zu bedienen und besorgte Ärzte rieten aus medizinischen Gründen ab, sich darauf anzustrengen. Hosen statt Röcke zu tragen und sich des Korsetts zu entledigen waren wichtige emanzipatorische Errungenschaften, die das Radfahren leichter machten und Frauen auch im übertragenen Sinne Luft zum Atmen gaben. Selbstbestimmung und Erweiterung des eigenen Aktionsradius lauten die Schlagworte, die das Fahrrad in vielerlei Hinsicht definieren. In Bezug auf Kinder zum Beispiel, die sich mit ihrem ersten eigenen Rad von den Eltern entfernen und sich so auf das Abenteuer einer größer gewordenen Welt einlassen oder das Rad als demokratisches Mittel, das leistbar und sozial gerecht auch in Krisenzeiten Mobilität ermöglicht. »Der Radboom hat auch mit Sparen zu tun«, sagt Michael Embacher. »Die Leute müssen sich einschränken, wollen aber trotzdem Spaß dabei haben. Mit dem Rad kann man das, wenn man einmal die Scheu überwindet und dem Auto als Statussymbol entsagt.« Auch der Do-It-YourselfGedanke spielt in Sachen Individualität eine große Rolle. »Fast jeder hat an seinem Rad herumgezagelt, sodass es kaum originale Räder gibt«, sagt Embacher. Neue Pedale, ein anderer Sattel oder ein dem präferierten Fahrgefühl angepasster Lenker – neben ästhetischen und persönlichen Vorlieben ist ein Fahrrad mit ein wenig Werkzeug sogar schnell selber repariert. Im Rahmen der Velo-city 2013 wird das Museum für Angewandte Kunst unter dem Titel »Tour du Monde – Fahrradgeschichten« Stücke aus Embachers Sammlung ausstellen. »Es war früher undenkbar, dass Fahrräder in einem Kunstmuseum gezeigt werden«, sagt Embacher, der 2006 in Eigeninitiative eine Ausstellung im Wiener Musumsquartier organisierte und mit 12.000 Besuchenden in drei Wochen positiv überrascht wurde. »Es ist immer noch kein Kunstobjekt, aber es hat etwas mit Kultur zu tun und mit der Anerkennung des Objekts.« So wird das Rad im mak auch nicht nur als Designkörper präsentiert, sondern ausgehend von David Byrnes »Bicycle Diaries«, in dem der Allround-Künstler Weltmetropolen per Fahrrad bereist, ein noch fehlendes Kapitel zu Wien erstellt. Weitere Ausstellungen von Michael Embacher werden demnächst in Portland und Tel Aviv zu sehen sein – und dort wahrscheinlich auf ganz andere Fahrradkulturen treffen.
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Tour du Monde Fahrradgeschichten 14. Juni bis 6. Oktober 2013 Wien, MAK-Ausstellungshalle Eine Ausstellung des mak mit Unterstützung der Stadt Wien anlässlich des Wiener FahrradJahres und der internationalen Konferenz »Velocity 2013. The Sound of Cycling – Urban Cycling Cultures« in Wien
Nur zu – es ist offen!
Gastkurator: David Byrne (angefragt) Kurator:
Thomas Geisler, Kustode MAK-Sammlung Design
www.mak.at www.embacher-collection.at
Ö1 JAHRE SSCHWERPUNK T 2013
OPEN INNOVATION WISSEN TEILEN. NEUE S GE STALTEN.
10. MÄRZ, 22.30 UHR MATRIX BÜRGER/INNENJOURNALISMUS Wenn Leute von der Straße Bilder aus Krisenregionen liefern
cycling affairs
11. – 12. MÄRZ, jeweils 9.45 UHR RADIOKOLLEG 4c: 0c/100m/100y/0k 1c: 60k RGB (0–255): 211/040/036 OPEN MUSIC 4c: 0c/100m/100y/25k 1c: 80k
ORF Rot geht Pantone 485 cv Die Kreativagentur Departure mit dem Weinrot 1805 cv Ideenwettbewerb Cycling Affairs Pantone auf die Suche Wie Musiker/innen das Urhebernach innovativen Ideen rund ums Pantone Fahrrad.Process Black cv 4c: 0c/0m/0y/100k 1c: 100k RGB (0–255): 0/0/0 Schwarz Cycling Affairs richtet sich an Kreative und Fahrradbewegte, die innovative Ideen zur urbanen Radbenützung einbringen. Ziel ist, die Qualität des Radfahrens in Wien zu erhöhen. Es sollen beispielsweise Möglichkeiten diskutiert werden, »Sicherheit und Komfort« für Radfahrer zu erhöhen, LifestyleFragen rund ums Rad können unter der Überschrift »Stil und Kultur« behandelt werden. Bis zum 15. April können Ideen online unter cycling.departure.at eingebracht werden. Die besten Ideen werden von einer Fachjury sowie durch ein Publikumsvoting vom 22. April bis zum 4. Mai ausgewählt und mit Geld- und Sachpreisen belohnt. Außerdem winkt die Chance, deine Idee als ausgesuchtes Projekt anlässlich der Ausstellung »Tour du Monde. Fahrradgeschichten« im Wiener MAK zu präsentieren.
recht umgehen (Da Capo: 22.40 Uhr)
RGB (16–235): 197/050/04 RGB (16–235): 16/16/16
Nähere Informationen in: oe1.ORF.at/openinnovation
cycling.departure.at
7 Tage Ö1: Ö1 sieben Tage nachhören in oe1.ORF.at 23_002-023.indd 23
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Thomas Stollenwerk
Messenger oder Fakenger?
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Matthias Hombauer
Ich habe als Sporttrainer gearbeitet und immer ›richtige‹ Sportklamotten propagiert. Würde ich jetzt falsche tragen, würde ich mich selbst verraten. Max
Fahrradkuriere haben ihren eigenen Style mit szene-internen Codes. Bloße Nachahmer werden in der Messenger-Szene als »Fakenger« bezeichnet. Was macht den Unterschied?
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adfahren wird immer beliebter und mit dem Trend zum Fahrrad wird auch das (sub)kulturelle Drumherum angesagt. Wichtige Transporteure – im wahrsten Sinne des Wortes – kultureller Codes rund ums Zweirad sind Fahrradboten. Per Rennrad in die Domäne der Autofahrer einzudringen, mit waghalsigen Manövern durch den Innenstadtdschungel zu rasen und dabei lässig auszusehen, finden viele nachahmenswert. Selbst wenn man eher brav auf dem Radweg unterwegs ist und nachts bei ruhiger Verkehrslage vor roten Ampeln stehen bleibt, wollen viele dabei wenigstens so aussehen wie die urbanen Verkehrs-Outlaws aus der Logistikbranche. Worin unterscheiden echte Messenger bloße Nachahmer von ihren Kolleginnen und Kollegen? Ist der Messenger-Look nur eine Marotte, reine Pose, oder steckt dahinter ein Bekenntnis zur Szene und ihren Werten? Was ist der authentische Messenger-Style? biorama hat vier Kuriere gefragt …
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Orca:
»Die meisten unechten Messenger erkennt man daran, dass sie kleinere Taschen haben. Beim Fahrrad ist der Style auch wichtig. Mensch will sich ja möglichst wohl fühlen auf seinem Rad und irgendwie damit verwachsen.«
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Hanter:
»Anfangs bin ich wie eine normale Freizeitradlerin herumgefahren. Es hat ungefähr ein Jahr gedauert, bis ich mich so angezogen habe. Das hätte ich mich vorher gar nicht getraut. Ich wusste damals ja nicht, ob ich länger dabei bleibe. Das ist ein bisschen so, als würde man sich einer Gruppe Punks anschließen und sich direkt einen Iro schneiden.«
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max:
»Mein Outfit ist funktional, sprich warm und trocken, auch wenn das nach außen hin vielleicht ein bisschen nerdig aussieht. Ich fühle mich so aber wohl. Ich habe einige Jahre als Sporttrainer gearbeitet und immer ›richtige‹ Sportklamotten propagiert. Würde ich jetzt beim Kurierfahren falsche tragen, würde ich mich ja selbst verraten.«
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FUX:
»Woran man Fakenger erkennt? Na, die haben Sachen, die wir uns nicht leisten können, aber von mir aus … Als Fahrradbotin arbeitet man oft in prekären Verhältnissen, und der Style, die Community, die Alleycats usw. lassen einen das ein Stück weit vergessen. Es soll sich jeder anziehen wie er/sie meint. Und jedes Rad mehr auf der Straße ist ja super.«
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RANDOM:
»Der authentische Messenger-Style ist einfach praktisch. ›Falsche Kuriere‹ erkennt man daran, dass ihre Sachen kaum abgenutzt sind. Die Tasche ist mein Kofferraum. Dass so eine Tasche aussieht wie neu, ist nach ein paar Wochen einfach vorbei.«
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Sebastian Rahs
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Nana Mandl
Muss Fahrradfahren sexy sein? An und für sich gute Dinge zu bewerben kann ja schon von Grund auf nichts Böses sein, so könnte man für sich denken und laut sagen: Der Zweck heiligt alle Mittel. Ein kurzer Aufschrieb zur diffizilen Thematik der Radfahr-Werbung anhand von drei imaginären Beispielen.
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ute Werbung arbeitet nicht nur an der Oberfläche, sie kratzt auch daran und im besten Fall bohrt sie tief ins Gehirn. Was an dieser Stelle lautmalerisch ausformuliert grindig klingt, entspricht höchstwahrscheinlich der Tatsache. Anzutreffen an mittlerweile allen möglichen und unmöglichen Ecken der Stadt, Land, Fluss, empfiehlt sie uns, was ihrer Meinung nach gerade gut zu finden wäre. Radfahren zum Beispiel. Gesund, der Gemeinheit dienlich, sexy. Sexy? Wer zum Sheldon Brown hat in einer starken Minute seines Daseins entscheiden dürfen, was gut wäre, dürfte könnte sollte auch sexy sein? Wer jetzt »sex sells« sagt, hat schon verloren. Auch wenn man sich gerade von der Vorstellung eines kess lächelnden Rolemodels werberisch schon ein bisschen abgeholt fühlt, sollte man dabei auch an die Nebenwirkungen denken.
Cycle Chic – Das Rolemodel im klassischen Sinn Sexy biorama-Leser kennen diese Wortkombination längst, doch auch vielen anderen dürfte der Terminus »Cycle Chic« (allen anderen voran www.copenhagencyclechic.com) bereits geläufig sein. Kurz: Die schicksten der schicken Alltagsradler der schicksten Städte der ohnehin schicken Szene, gebannt auf schwarzem Fotopapier diverser Blogs, geeint unter einem Banner (schickes Logo). Quasi die Quintessenz des schönen Rolemodels – mit all seinen negativen Seiten. Fans und ich mögen mir verzeihen: Es ist der heiße Chice [sic!].
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Im Werbefritzen-Quartett würde das wohl ob des hohen Kopf-Drehmoments den Super-Trumpf stellen, doch auf einen großen Teil der Zielgruppe – und die ist nach einem gewissen Ranking zum Schluss wirklich ein jeder – wirkt diese sogar abschreckend. Die High Heels am Ende ihrer zwei Drittel des Körpers ausmachenden Beine lassen von den paar Schneeflocken absehen, welche lieblich die schräg einfallende goldene Wintersonne durchstöbern … Und der Feschak auf der Pupperlhutschn (am Gepäckträger) ihres frisch gebohnerten Pelago-Damenrads kudert ob der Tatsache, dass er seinen Espresso über seinen Woll-Poncho verschüttet hat. Szenen, wie sie nur das Leben schreibt. Klar spricht dieses Bild von Werbung das innerste Wunschdenken vieler von uns an, auch einmal so rattenscharf rüberkommen zu können. Doch das Leben ist kein CinzanoSujet. Dass sich damit kaum jemand auf ehrlicher Ebene identifizieren kann, scheint nicht weit hergeholt, suggeriert es doch in erster Linie, dass Fahrradfahren den Feschen und ihrem Lifestyle vorbehalten ist. Und nichts wäre unwahrer als das, denn Radfahren zeichnet sich vor allem durch seine Klassenlosigkeit im besten Sinne aus. Der Hausmeister – um bei Stereotypen zu bleiben – wird deswegen seine Zigaretten bestimmt öfter mit dem Fahrrad holen fahren, aber sich vielleicht von Fortbewegung, gekoppelt mit dieser Art von Lebensgefühl, ausgeschlossen fühlen.
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Den Klingeldaumen zur bestätigenden Geste des Slogans erhoben, beißt der StVO-konforme, in Gummihosen und Goretex eingeschweißte 3M-Reflektorfolien-Verkäufer in einen imaginären Apfel und trotzt mit seiner vitalen Aura dem Jahrhundert-Frühlingssturm. »Schon dreitausendachthundertvierundsiebzig Kilometer in dieser Woche. Mach auch du!«
Status-symbol-Bashing Dass das Auto als Statussymbol Nummer Eins nach wie vor Gültigkeit besitzt, bleibt nicht zu bestreiten. Dennoch darf man dem Fahrrad als Kultobjekt – besonders bei einer jüngeren, urbanen Generation – immer mehr an Bedeutung zumessen. Der Tatsache des nicht erforderlichen Parkplatzes neidisch, schielt der gesackelte Unternehmertyp, den Ellenbogen auf einmal gar nicht mehr so lässig aus dem offenen Fenster seines dunklen bmws hängen lassend, bewundernd auf das vom frech zwinkernden, Tokyo-Hotelesque gekleideten Lehrhaxen geschulterte Fixie-Bike. Man kennt das. Natürlich sind die Zeiten vorbei, in denen der Lehrling mit dem quietschenden Drahtesel, der Geselle mit dem laut scheppernden Moped und der Meister mit dem nobel gleitenden Schlitten im Firmenhof vorfuhr. Längst schon greifen übergebliebene Yuppies lieber zu japanischem Stahl oder italienischer Heritage in Doppeldiamant-Form als zur gestrig erscheinenden Karosse. Und natürlich gilt es als weithin smart, den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurück zu legen, sofern dies im Rahmen des Machbaren liegt. Doch wie sollte sich damit der Herrenfahrer fühlen, der sein gesamtes, nicht real vorhandenes Erspartes in einen gebrauchten Reihenvierzylinder gesteckt hat!? Zumindest nicht von der Werbung abgeholt.
Der Schulterklopfer Dass Fahrradfahren schon seit mehr als 100 Jahren nicht mehr in den Kinderschuhen steckt und es auch schon immer genügend selbsterkorene Helden des Alltags gab, die bereitwillig als Early Adopters herhielten, weiß man. Kaum jemand darf keinen einzigen davon zu seinem erweiterten Bekanntschaftskreis zählen.
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Sicher. Um viele seiner alltäglichen Wege mit dem Fahrrad zu bestreiten, muss man sich nicht selber als Märtyrer deklarieren. Man muss kein Nerd sein, um gerne Fahrrad zu fahren, gleichwohl auch keine Funktionswäsche, spezielle Barttrachten oder Sticker einer politischen Bewegung zur Schau stellen. Auch einem oft demotivierend wirkenden Konkurrenzkampf, etwa mit Kollegen, sollte man sich zu ersparen wissen, um aus der Entscheidung, das Fahrrad als ernsthaftes Fortbewegungsmittel anzusehen, keine Selbstgeißelung zu machen. Final bleibt festzuhalten: Fahrradfahren zu bewerben ist kein einfaches Handwerk und oft schließen sich Zielgruppen naturgemäß gegenseitig aus. Doch erscheint es als richtig, mit den empfänglichen Radfahrern zu beginnen, die nur noch einen kleinen Schupfer in die richtige Richtung zum Alltagsradler benötigen. Diese sind erfahrungsgemäß – dann privat, von Mund zu Ohr – ohnehin die wichtigsten und glaubwürdigsten Vermittler. Wer sich angesprochen fühlt, der sei an dieser Stelle auch gleich angehalten, die frohe Botschaft zu verkünden. Peace.
Velo-City 2013 stellt im Vorfeld der Velocity, die von 11. bis 14. Juni 2013 Radexperten und Radbegeisterte aus aller Welt in Wien versammeln wird, das Konzept »Rad-Stadt« auf den Prüfstand. In einer Artikelserie diskutieren wir Entwicklungen auf dem Sektor Radverkehr und verschiedenste Aspekte der Fahrradkultur mit Experten und Aktivisten.
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www.velo - city2013 . com www. ecf. com
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Demner, Merlicek & Bergmann
Ein echter Naturbursch: der Stromtarif OPTIMA Wasser.Plus
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Mindestens 80 % Wasserkraft plus Wind, Sonne und Biomasse – der Stromtarif OPTIMA Wasser.Plus hält, was sein Name verspricht, und nutzt nur die Kraft der Natur. Das möchten auch Sie tun? Dann setzen Sie ein Zeichen und entscheiden Sie sich für 100 % erneuerbare Energie. Mehr über den neuen Stromtarif finden Sie auf wienenergie.at * Aktion gültig bis 31.07.2013. FreiEnergie ist ein Nachlass auf den Energiepreis. Der Wert eines Tages FreiEnergie ergibt sich aus der Division der Energiekosten durch 365 Tage. Die Höhe ist damit verbrauchsabhängig, beträgt aber mindestens 25 Cent (exkl. USt.) für 365 Tage. Wien Energie Vertrieb, ein Unternehmen der EnergieAllianz Austria.
www.wienenergie.at
Die unten angeführten Werte beziehen sich auf die Beschaffungssystematik von Wien Energie Vertrieb und treffen keine Aussage zum konkreten Produktmix.
Wasserkraft Wind- und Sonnenenergie feste oder flüssige Biomasse sonstige Ökoenergie Erdgas CO2-Emissionen radioaktiver Abfall
48,22 % 4,32 % 3,57 % 1,05 % 42,84 % 188,50 g/kWh 0,00 g/kWh
Stromkennzeichnung des Lieferanten: Gemäß § 78 Abs. 1 ElWOG 2010 und Stromkennzeichnungsverordnung 2011 hat die Wien Energie Vertrieb GmbH & Co KG im Zeitraum 1.10.2011 – 30.9.2012 auf Basis der in der nebenstehenden Tabelle angeführten Primärenergieträger Strom an Endverbraucher verkauft. Die Herkunftsnachweise stammen aus Österreich (75,97%) und Norwegen (24,03%). Das Erdgas wird mit höchster Effizienz in modernen KWK-Kraftwerken zur gleichzeitigen Erzeugung von Strom und Fernwärme eingesetzt. Gemäß § 78 Abs. 2 ElWOG 2010 und Stromkennzeichnungsverordnung 2011 entstanden bei der Stromerzeugung in diesem Zeitraum nebenstehende Umweltauswirkungen. Unsere Lieferungen sind frei von Atomstrom. Bei der Erzeugung entstehen keine radioaktiven Abfälle.
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Alleskönner: Die konische Form der »Aromapots« macht die Serie stapelbar – aufeinander und ineinander.
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Peter Stuiber
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Riess-Kelomat
Gemacht in Österreich Emailgeschirr boomt, weil es robust, gesund und nachhaltig ist. Davon profitiert auch der Hersteller Riess, der jüngst zum Öko-Vorzeigebetrieb wurde.
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as Milchreindl von der Oma, der geblümte Suppentopf von der Mama: Das waren die gängigen Assoziationen, wenn man Ende der 90er Jahre an Riess dachte. Ein wenig Wehmut war dabei, so als müsste die Marke ebenso langsam verschwinden wie die meist zum Bersten vollen Haushaltswarengeschäfte, in denen man RiessTöpfe kaufen konnte. Emailgeschirr wurde damals kaum mehr geschätzt: In den 80er Jahren eroberten die schicken Edelstahl-Töpfe die Küche, in den 90er Jahren folgte beschichtetes Kochgeschirr, mit dem man leicht fettfrei kochen kann. Doch während viele der altmodischen Einzelhändler für Hausrat tatsächlich zusperren mussten, vollzog sich in Ybbsitz an der Eisenstraße so etwas wie ein kleines Wunder. »Wir haben um 2000 intensiv nachgedacht und uns mit dem Werkstoff Email und den eigenen Stärken und Schwächen auseinandergesetzt«, erzählt Julian Riess, einer der drei Firmenchefs. Zunächst galt es, die Produktion auf den neusten Stand der Technologie zu bringen und zugleich im Verkauf die Vorteile von Email wieder hervorzukehren. Und die sind beachtlich: »Email ist nichts anderes als Glas, aufgeschmolzen auf Stahl, ein durch und durch natürliches Material, das komplett recycelt werden kann«, so Riess. Weiters ist es geschmacksneutral, daher für Allergiker geeignet, robust, kratz- und schnittfest und für Induktionsherde geeignet. Beste Voraussetzungen für das aufkommende Gesundheits- und Nachhaltigkeitsbedürfnis in den Nullerjahren. Doch gute Argumente nützen wenig, wenn das Image nicht genauso gut ist – und sei es im wortwörtlichen Sinn als Dekor auf den Töpfen. Und so wurde Riess eines
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der Vorzeigebeispiele dafür, was möglich ist, wenn sich ein mittelständisches Unternehmen auf Design einlässt.
Die Ära der Aromapots In einem experimentellen Projekt ließ man das Wiener Duo Polka utopische Töpfe, Pfannen und Tassen kreieren, woraus zwar kein Serienprodukt, aber eine innerbetriebliche Horizonterweiterung resultierte. Ganz abgesehen vom angenehmen Nebeneffekt, dass man plötzlich via Lifestyle-Medien ein komplett neues Publikum erreichen konnte. Um ein markttaugliches Produkt zu erhalten, initiierte man als nächstes einen kleinen Designwettbewerb, aus dem das Duo Dottings siegreich hervorging. Dessen »Aromapots« und die Aufbewahrungsdosen namens »Kitchen Management« läuteten eine neue Ära bei Riess ein. Neue Formen, neue Farben, selbst neue Funktionen – wie zum Beispiel, dass der Deckel eines Topfes zum Untersetzer am Tisch wird – sorgten für Begeisterung, nicht zuletzt bei einem jüngeren Publikum. Vor Kurzem konnte man auch noch Sarah Wiener als Testimonial für eine neue Produktserie gewinnen. Die Promi-Köchin wählte ihre liebsten Torten- und Backformen, die dann mit Farbtönen versehen wurden, die an Vanille, Zwetschke, Pistazie oder Schokolade erinnern. Der kontinuierliche Relaunch der Marke wurde innerbetrieblich von ökologischem Engagement begleitet. »Wobei das Thema Nachhaltigkeit einem mittelständischem Unternehmen wie unserem ja praktisch in die Wiege gelegt wurde«, so Riess.
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Der Energiebedarf wird durch drei hauseigene Wasserkraftwerke gedeckt.
Wasserkraft für Email Die Firma produziert seit 200 Jahren am gleichen Standort Ybbsitz (und dort seit zirka 100 Jahren Emailwaren), da gebe es automatisch Verpflichtungen gegenüber den Menschen und der Umwelt. »Es galt bei uns immer schon das Prinzip, seine Umgebung sauber zu halten.« Bereits seit den 30er Jahren wird der Energiebedarf durch drei hauseigene Wasserkraftwerke gedeckt, nach einem Hochwasser im März 2005 beschloss man, die Instandsetzung der damals lädierten Wehranlage mit der Errichtung einer neuen Fischtreppe zu kombinieren. Nicht ohne Stolz verweist man im CSR-Bericht auch darauf, dass man den Wasserverbrauch bei der Produktion um ganze 90 Prozent verringern konnte, die benötigte Energie fürs Brennen wird mittlerweile auch fürs Trocknen der Waren ebenso verwendet wie fürs Heizen der Produktionshalle. Ein Anliegen sind dem Unternehmen auch die kurzen Transportwege von Rohstoffen, so bezieht man etwa das Rohblech zu 100 Prozent von der nahen voest. Als Nächstes will man noch Erdwärme und Solarenergie nützen. Das kommt bei kritischen Kunden natürlich gut an, doch in Ybbsitz bleibt man realistisch und erhöht die jährliche Produktion um moderate ein bis zwei Prozent. Das nach der Pleite von Austria Email im Jahr 1980 einzig verbliebene heimische Emailunternehmen weiß, warum. Denn viel mehr ist auf dem österreichischen Markt nicht drinnen, und die weitere Expansion – etwa nach Deutschland – muss Schritt für Schritt geplant und entsprechend kommuniziert werden, gerade in einem höheren Preissegment, in dem ein Emailtopf so viel kostet wie ein ganzes Topfset beim Diskonter. Da freut man sich natürlich über Vertriebspartner wie Manufactum, der zu jedem Produkt bekanntlich eine kleine Hintergrundgeschichte mitliefert.
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Von Schabern und Sieben Apropos Geschichte: Dem Unternehmen Riess wird man mit der Erzählung von schönen Töpfen und Pfannen aus Email übrigens nicht gerecht. Denn man verdient zum Beispiel auch mit Schildern Geld. Riess Email gibt’s in Wien, Graz, Linz, Klagenfurt oder Innsbruck wortwörtlich an jeder Ecke – in Form von Straßenschildern. Nicht zu vergessen die zweite große Marke des Unternehmens, das ja eigentlich nicht Riess, sondern Riess-Kelomat heißt, seit man 2001 die Edelstahl-Kochgeschirrmarke Kelomat übernommen hat. Auch in diesem Segment wurde die Produktpalette überarbeitet, zu den bekannten Schnellkochtöpfen kam ein großes Sortiment an Küchenhilfen: Schaber, Kellen, Messer oder Siebe. »Da war die beste Werbung für uns der Film ›Plastic Planet‹«, erklärt Julian Riess. Denn Küchenhilfen in Plastik sind nur begrenzt hitzebeständig und abriebfest und daher auf der roten Liste von gesundheitsbewussten Käufern. 60 Prozent des Umsatzes macht das Familienunternehmen, das in der neunten Generation geführt wird und knapp 90 Personen beschäftigt, mit der Marke Kelomat, erst dann kommt die Emailsparte. Dass man in jüngster Zeit darüber besonders gern spricht, ist verständlich. Man darf aber davon ausgehen, dass der geglückte Relaunch der Marke den Ybbsitzern nicht zu Kopf steigen wird. Was sind schon einige Jahre im Vergleich zur langen Geschichte des Produktionsstandortes? Wo heute in Ybbsitz Designer-Emailtöpfe entstehen, wurden schon vor 500 Jahren Kochtöpfe aus Eisen hergestellt, pardon: gemacht. Da war von Sarah Wiener noch lange keine Rede.
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allmende
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Die
Obst-autarke Stadt Martin Mollay pflanzt Obstbäume. Was ihn vom Hobbygärtner unterscheidet: Er setzt sie dort, wo sie für alle zugänglich sind und ernten kann, wer Bedarf hat. Denn Grundnahrungsmittel sind ein Grundrecht.
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protokoll
Jan Hestmann
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Obststadt Triebwerk
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ILLUSTRATION
Nana Mandl
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ie natur liefert alles, was man zum leben braucht. ich will die flächen, auf denen ich mich bewege, nutzbar machen.« Martin Mollay hat eine klare Vision. Immer schon naturverbunden gewesen, bringt er seit sechs Jahren als Überlebenstrainer Teilnehmern seines Programms die Natur näher. Vergangenen Herbst hatte er die Idee, Obstbäume in Wiener Neustadt zu setzen. Mittlerweile sprießen 70 Bäume, 30 weitere sind schon vorbestellt. Wiener Neustadt ist nicht unbedingt der erste Ort, der einem einfällt, wenn man etwa an populäre Bewegungen wie Community oder Guerilla Gardening denkt. Genau genommen kann man das Projekt Obststadt auch weder dem einen noch dem anderen zuordnen. Während Community Gardening auf einen für die Öffentlichkeit zugänglichen Garten begrenzt wird, verzichtet Mollay auf einen Zaun und will ganz Wiener Neustadt miteinbeziehen. Die Motive sind aber nahezu dieselben: Neben einem ökologischen Aspekt wie zusätzlicher Sauerstoffgewinnung im urbanen Raum ist Mollays Hauptmotiv der soziale Aspekt: »Der Mensch hat ein Grundrecht auf Wasser und Obst, dafür darf man kein Geld verlangen«, ist er überzeugt. »Dass der Mensch für den Müll zahlt, den er sich täglich reinstopft, ist legitim. Aber Grundnahrungsmittel wie Obst und Gemüse müssen frei sein und angeboten werden.« Daher setzt er sich für eine Obst-autarke Stadt ein und will ein generelles Umdenken bewirken. Die Leute würden zunehmend den Bezug zum Ursprung verlieren, eine Orientierung Richtung Autarkie und globalem Denken sei daher wichtig.
Der genehmigte Baum Auch wenn Mollay dem Guerilla Gardening, das in den letzten Jahren für einen kleinen Hype gesorgt hat, etwas abgewinnen kann – die Obststadt lässt sich auch dieser Strömung nicht zuordnen. Jeder Baum, den er setzt, ist offiziell genehmigt. Das widerspricht dem unkontrollierten Grass-Root-Prinzip des Guerilla Gardening, tut der Sache jedoch keinen Abbruch. Denn die Politik steht dem Projekt bisher sehr positiv gegenüber. Auf Anfrage hat Mollay auch schon den Privatgrund eines großen Veranstaltungsgeländes in Wiener Neustadt bepflanzt – unter der Voraussetzung, dass unbeschränkter Zugriff auf die Früchte bestehe. Neben der Roten Stadtregierung haben auch schon die Grünen den Wunsch nach einem gemeinsamen
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auch in wiener neustadt: Ein Kulturzentrum wird Grün Nachhaltigkeit wird oft als abstraktes Konzept verstanden, dabei beginnt Nachhaltigkeit bei alltäglichen Dingen, im Kleinen sozusagen. Diesen Ansatz verfolgt das Kulturzentrum Triebwerk in Wiener Neustadt. Ressourceneffizienz soll zum Grundprinzip werden. Praktisch heißt das zum Beispiel, dass es Getränke im Triebwerk zukünftig nur noch aus Mehrweg-Flaschen geben wird und dass im Garten eine Kompostabfallstelle eingerichtet wird. Außerdem setzt das Kulturzentrum fortan auf Strom aus nachhaltiger Erzeugung. Zum Energiesparen soll auch der Umstieg auf led-Scheinwerfer bei der Bühnenlichtanlage beitragen. Bei den konkreten Maßnahmen setzt das Triebwerk auf Zusammenarbeit mit dem Energiebeauftragten der Stadt Wiener Neustadt. Besonders bemerkbar wird sich das Konzept auch in der Küche machen, denn dort wird es zukünftig saisonal und regional zugehen. »Triebwerk goes Green« soll sich auch auf das inhaltliche Programm des Kulturzentrums niederschlagen. Regelmäßig wird es im Triebwerk Filmvorführungen und Podiumsdiskussionen zu den Themen Nachhaltigkeit, Energie, Müllervermeidung, Lebensmittelindustrie etc. geben. Gemeinsam mit der Umweltberatung Wiener Neustadt sind außerdem Workshop-Veranstaltungen geplant. Welche Erfahrungen das Team des Triebwerk bei seinem ambitionierten Nachhaltigkeitsprojekt sammelt, wird es zukünftig regelmäßig im Blog auf www.biorama.at nachzulesen geben.
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Projekt anklingen lassen. »Klar, die Politik will einen eigenen Nutzen daraus ziehen«, weiß Mollay. »Ich will mit dem Projekt aber auf jeden Fall überparteilich und bürgernah bleiben.« Skeptiker gebe es trotzdem. »Dann pflanzen die einen an, und andere ernten nur«, heißt es dann. Was Mollay auf keinen Fall will, ist, dass aus den Früchten Profit geschlagen wird. Aufgrund solcher Befürchtungen könne man das Projekt aber nicht schon im Vorfeld verdammen. Tatsächlich sind in der Neu1532,5 mm x 3130 mm städter Schmuckerau schon zwei junge Bäume gestohlen worden. Trotzdem denkt er weiterhin positiv: »Ich hoffe, dass andere bald selbst mitmachen anstatt zu stehlen. Es ist wesentlich produktiver, gemeinsam als einsam zu denken.«
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Ernte mich! Was soziale Projekte dieser Art betreffe, kennt Mollay auch in Wiener Neustadt Gruppen, die gute Ansätze haben. »Die Menschen trauen sich aber nicht, große Gedanken zu haben.« Sein Projekt soll zukünftig über die Grenzen Wiener Neustadts in die umliegenden Bezirke hinausgehen. Überblick über die frei erntbaren Bäume bietet die Fruit Map, die Mollay auf seiner Website obststadt.at anbietet. Für die Zukunft ist auch eine App geplant, die den Bäumen neben Infos über die Obstsorte auch die jeweilige Erntezeit zuordnen soll. Die Idee einer Visualisierung von Obst im öffentlichurbanen Raum ist keine neue. Wenn man über die Grenzen Neustadts hinaus blickt, findet man etwa auf fruitmap.at eine ähnliche Darstellung für den Raum Graz. Ende des Jahres will Mollay 400 Bäume in Wiener Neustadt gepflanzt haben, auch in Töpfen in der Innenstadt. Ein Ticker auf seiner Website zählt mit. Neben Obstbäumen will er auch Gemüse anbauen. Mittlerweile hat er ein paar Anhänger, die gemeinsam mit ihm säen. Mitmachen kann jeder. Solang es ins Konzept passe, Eigennutzen ist nicht erwünscht, trotzdem soll sich niemand in Kreativität und Motivation gehindert fühlen. Eine überparteiliche Initiative mit Wachstumspotenzial – für Obst-Autarkie in Wiener Neustadt.
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Wer Fleisch isst, sollte nicht verdrängen, dass für seine Ernährungsgewohnheiten Tiere ihr Leben lassen, klar. Bloß: Wie fühlt es sich an, wenn in meinem Beisein ein Schwein getötet wird? Eindrücke vom Schlachttag am Arche-Hof
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er Tag beginnt mit einem Whiskey auf die Seele des Schweins. Eine halbe Stunde später ist das Tier tot und unsere Runde irgendwie erleichtert. »Mir geht es erst gut, wenn die Sau tot vor mir liegt«, hat Christoph Wiesner gerade noch gemeint als er vor uns an einem Holzbock die Wirkung des Schlachtschussapparats demonstriert. Bumm! Und aus. Auch für jemanden, der davon lebt, Mangalitza-Schweine zu züchten, wird es nichts Alltägliches, eines seiner Tiere zu schlachten. Dennoch ist es die natürlichste Sache der Welt, dass ein Tier getötet wird – sofern man Fleisch isst. Diese Überzeugung stand hinter der Organisation der ersten drei Schlachttage, die unsere biorama Leser-Safaris an den Arche-Hof De Wiskentale geführt
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haben. Und die Beobachtung wie sehr wir im Alltag alle verdrängen. Nina, Anfang dreißig und »ein extremes Stadtkind“, hat hier am Hof gerade überhaupt zum ersten Mal ein frei laufendes Huhn gesehen. Magdalena, Filmkritikerin, liebt Innereien und möchte wissen, wo man welche in wirklich guter Qualität bekommt und woran man diese erkennt. Thomas, ein Chemiker Mitte dreißig, interessiert sich sehr für Handwerk und »das echte, pure Leben«. Das Wissen um Fleisch – vom Ferkel bis zum luftgetrockneten Beinschinken – gehört da einfach dazu. So oder so ähnlich sehen das alle, die sich dazu durchgerungen haben, sich ihrem Dasein als mündige Fleischfresser zu stellen. Die Angst, dadurch die Fleischeslust zu verlieren und zum Vegetarier zu werden, gab es bei einigen. Eingetreten ist dieser Fall nie. Bewusster, weniger, dafür: hingebungsvoller essen alle Fleisch, die dabei waren. Denn, das ist klar: Ein Schlachttag am Arche-Hof, das ist bloß ein Ende der Skala. Hier verbringen die Tiere ihr Leben im Freien, sterben weitgehend stressfrei und das Fleisch wird sofort verarbeitet. 09
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Einen würdevolleren Umgang mit der Kreatur wird man lange suchen. Das 4-Euro-50-Riesenschnitzel hingegen stammt aus abgedunkelten Mastbetrieben, in denen sich tausende Tiere tummeln – die oft durch halb Europa transportiert und dann im Akkord geschlachtet werden. Dass die großen Industrieschlachthöfe nicht einmal den fröhlichen Ferkeln aus der Bio-Werbung erspart bleiben, weiß jeder, dem es mit bewusster Ernährung wirklich ernst ist. Auch hier. Was also nehmen wir mit nach Hause vom Archehof? Das Stadtkind Nina hat Blut gerührt und Blunzen gemacht. Der Chemiker Thomas hat einen Schädel vom Fleisch befreit und verwurstet und fast alle von uns wissen jetzt, an welcher Stelle Lungenbraten, Nuss, Schopfbraten und das Kaiserteil anatomisch sitzen. Locker fünfzig, sechzig Mal habe ich meine selbst gemachten Schnappschüsse vom Schlachttag am Handy bereits herzeigen müssen. Was alle überrascht hat: dass wir außer zwei Häuflein Drüsen und Knorpeln nichts weggeschmissen haben. Ach ja. Ich habe begonnen, Innereien zu essen. Wenn schon, denn schon.
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100 Kilogramm Energie: Alles an diesem Mangalitza-Schwein wird verwertet – übrig bleiben neben Klauen bloß zwei Faustgroße Häufchen mit Drüsen, Knorpeln und Bindegewebe. Stressfrei: Der Tod kommt rasch und unerwartet – durch einen Schlachtbolzenschuss ins Gehirn. Beim Ausbluten wird das Blut gesammelt und gerührt (damit es nicht stockt). Später machen wir daraus Blutwurst. Das Fell ist ab: Im 75 Grad heißen Wasser befreit Christoph Wiesner das Tier von letzten Borsten. Sorgfalt ist auch hier gefragt. Andernfalls leidet die Qualität des Fleischs.
SINÉAD O‘CONNOR & Band „unplugged“
The Crazy Baldhead Tour
Halbe Sau: Nach dem Ausnehmen wird der Kopf abgeschnitten und das Tier entlang der Wirbelsäule in zwei Hälften zersägt. Eine Woche sollte das Fleisch nun abhängen. Ganz frisch verarbeitet werden nur die Innereien. Freilandhaltung: Von klein auf leben die Tiere am Arche-Hof im Freien – fast wie Wildschweine und im Wald. Erst eine Woche vor dem Schlachten hat der Bauer die Tiere im Hänger auf den Hof geholt. Das ist genügend Zeit, um sich an den Ort zu gewöhnen und um beim Schlachten Stress zu vermeiden. Quizfrage: Was gehört anatomisch wohin? Nach dem Zerlegen legen wir die Einzelteile noch einmal zusammen. Zeremonienmeister Christoph Wiesner: Der Quereinsteiger war im früheren Leben Bautechniker, seine Frau Isabell hat Landschaftsplanung studiert. Den Arche Hof haben sie 1995 gekauft, 97 die ersten Schweine. Seit 2007 züchten und vermarkten sie im Vollerwerb Mangalitza-Schweine. Frisches Fleisch (und ganz schön viel Fett), soeben zu Wurst geworden. Angewandte Fleischkunde: Mit dem richtigen Werkzeug und Hintergrundwissen führt Christoph Wiesner ganz nebenbei auch in die Kulturgeschichte des Fleischessens ein. Eine Stimmung wie an Da Vincis Seziertisch.
Nächste BIORAMA Leser-Safari: Rind und Junghahn Der nächste Schlachttag im Rahmen einer bioramaLeser-Safari am Arche-Hof findet im Spätherbst 2013 in Kooperation mit Bio Austria Salzburg statt: »Wir schlachten, zerlegen und verarbeiten ein Rind«. Voranmeldungen an safari@biorama.at Am Samstag, den 16. März führt eine bioramaLeser-Safari zu »Tonis Freilandhühnern« nach Glein bei Knittelfeld, wo uns Toni Hubmann sein wegweisendes »Junghahn«-Mast-Projekt www.tonishennehahn.at zeigt und erklärt. Infos unter www.biorama.at/safari
28. APRIL 2013
KONZERTHAUS WIEN Tickets sind auf www.musicticket.at, bei oeticket (www.oeticket. com; Tel: 01/96096) und beim Konzerthaus (www.konzerthaus.at; Tel: 01/242002) erhältlich. WI R LE BE JETZ N BEW T USST
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Die gröSSten Bio-Vorurteile Hartnäckige Vorurteile, gefährliches Halbwissen und aufgeschnappte Ressentiments: Die biorama-Leserschaft hat tief in die Klischeekiste gefasst und herausgeholt, was widerlegt werden soll. Wir haben bei den Experten nachgefragt.
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Bio ist doch nur so ein neuer Trick von Marketing- Fuzzis, um noch mehr Zeug zu verkaufen!
Kati Drescher, Geschäftsführerin der Marketing und PR Agentur Sieben & Siebzig, Berlin: Das Thema Bio zieht sich zum Glück mittlerweile durch alle Lebensbereiche und dient somit nicht nur den Konsumenten selbst, sondern auch der Umwelt in vielen Facetten. Die Aussage, dass Bio nur dem Marketing nutzt, um mehr zu verkaufen, ist eine Aussage, die zu überdenken ist. Denn ja, bestimmt werden im Marketing alle verkaufsfördernden Neuheiten und somit auch vermeintliche qualitative Upgrades genutzt, um mehr Käufer zu generieren. Aber genau das fordert uns als Konsumenten ja auch heraus, wachsam zu bleiben. Gut hinschauen, Bio immer sinnvoll hinterfragen, das sind die Mittel, mit denen wir uns nicht in die Marketingfalle locken lassen. Biologische Lebensmittel zu verkaufen ist manchmal gar nicht so leicht, denn oft ist der Preis zu Recht auch etwas höher. Aber auch da ist es an uns als Konsumenten, zu hinterfragen, ob nicht vielleicht konventionelle Lebensmittel zu billig sind und weder dem Konsumenten noch der Umwelt Gutes tun, oder ob es tatsächlich die Bio-Produkte sind, die zu teuer sind.
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s ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom«, soll der berühmte Physiker Albert Einstein einst gesagt haben. Tatsächlich ist es oft kompliziert, gegen Vorurteile, Stereotype und Klischees anzukommen, wenn sie erst einmal eine entsprechende Verbreitung in den Köpfen der Menschen gefunden haben. biorama versucht es trotzdem und hat Experten und Expertinnen aus den unterschiedlichsten Bereichen zu den häufigsten Bio-Vorurteilen befragt, die biorama-Leser zuvor an uns geschickt hatten. Hier die Ergebnisse – damit in der nächsten Diskussion über heimlich düngende Bio-Bauern und Hippies in Öko-Klamotten dem gefährlichen Halbwissen mit argumentativem Rüstzeug gegenübergetreten werden kann.
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Immer, wenn ich an Weingärten von Bio-Winzern vorbeilaufe, sieht es da total chaotisch und verwildert aus. Ich persönlich glaube ja, die sind einfach zu faul, um sich um ihren Grund und Boden zu kümmern.
Holger Hagen, Bio-Winzer, Carpe Vinum, St. Veit am Vogau: Ja, optisch-ästhetisch muss man sich umstellen, wenn man zum ersten Mal einen Bioweingarten sieht. Der Biowinzer möchte bei seiner Bodenbegrünung eine möglichst vielfältige Mischung aus Kräutern, Leguminosen und anderen Nutzpflanzen fördern. Das ist die Grundbasis für ein gesundes Bodenleben und somit für ein Gedeihen der Weinreben ohne künstliche Dün-
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Bio ist doch nur ein Trend bei den ganzen jungen, hippen Menschen. Die tun doch nur so als ob! Wenn der nächste Lifestyle »in« ist, dann sind die alle ganz schnell weg und laufen dem nächsten Trend hinterher.
auch Gutes hineinfüllt. Da sind wir Menschen nicht anders, als die von uns mit viel Aufwand und Hingabe gepflegten Motoren unserer Autos. Wer das – in welchem Alter auch immer – begriffen hat, wird daran auch nichts mehr ändern. Diese Erkenntnis ist der Treiber des Bio-Trends. Keiner läuft ihm einfach nur so hinterher. Immer mehr Verbraucher erkennen einfach, dass Gesundheit nicht nur ein Wunsch ist, sondern jeden Tag aufs Neue genussvoll gepflegt werden kann. Deshalb entsteht auch für konventionell erzeugte Nahrungsmittel aus der Region eine neue Aufmerksamkeit, denn auch die können »gute Ernährung« sein. Daher auch schon Slogans wie »Local ist das neue Bio«.
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Ich kaufe aus Überzeugung Bio, weil ich damit immer auf der moralisch guten Seite stehe.
Jonas Grauel, Sozialwissenschaftler an der Universität Siegen (Konsumsoziologie und Lebensstilforschung): Menschen sind besorgt um ihren moralischen Status. Sie möchten imstande sein, sich als ein im ethischen Sinne gutes Wesen wahrzunehmen und streben danach, ihr Handeln in Einklang mit einem solchen Selbstbild zu bringen. Für viele überzeugte Bio-Kunden sind die umwelt- und tierfreundliche Herstellung von Bio-Produkten sowie gesundheitliche Aspekte eine Möglichkeit unter anderen, eine solche Selbstwahrnehmung zu fördern. Zum Glück verwenden aber nur wenige Bio-Käufer dieses Motiv, indem sie sich gegenüber anderen als moralisch überlegen positionieren.
Marc Schüling, Managing Director im Trendbüro Hamburg – Beratungsunternehmen für gesellschaftlichen Wandel: Der Bio-Trend ist nicht von der Industrie oder den Medien erfunden, sondern wurde wie alle anderen Konsumententrends von den Menschen selbst erschaffen, denn Trends sind die von Menschen eigeninitiativ entwickelten neuen Handlungsstrategien auf sich veränderte Lebensumfelder. Bio würde nicht sogar den Discount-Markt erreicht haben, wenn es nur für ein paar junge, hippe Menschen in Berlin-Mitte interessant wäre. Bio ist letztlich die Erkenntnis, dass aus dem eigenen Körper nur Gutes herauskommen kann, wenn man
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Bio-Siegel. Ich kenn mich da gar nicht mehr aus. Dann kauf ich lieber konventionelle Produkte, da weiß ich wenigstens, woran ich bin.
Peter Jossi, bionetz.ch – Die Bio-Plattform der Schweiz: Die Ausgangslage für die Konsumenten ist eigentlich sehr einfach: Bio-Lebensmittel dürfen bereits seit vielen Jahren (weltweit!) nur mit Zertifizierung durch eine staatlich anerkannte Zertifizierungsstelle (muss zwingend auf jeder Verpackungsdeklaration vermerkt sein) vermarktet werden. Im deutschsprachigen Raum ist auch der Begriff »Öko« analog zu »Bio« geschützt. Die Biozertifizierung überwacht die Separierung der Warenflüsse und die Einhaltung der Biogrundsätze von Feld und Stall bis an den Verkaufspunkt: Produktion unter Einbezug natürlicher Kreisläufe, keine chemisch-synthetische Hilfsmittel, keine gvo-Anwendungen, artgerechte Tierhaltung, Anzahl der Tiere an die Hoffläche angepasst etc., Je nach Land und Marktsituation dominieren staatliche Biosiegel, Bioverbandlabels oder weitere Biozeichen, z.B. von Zertifizierungsstellen oder Bioprogrammen von Vermarktern. Alle müssen selbstverständlich die Biogrundsätze einhalten, verlangen aber teilweise viel weiter gehende Anforderungen, die ebenso wie die Zertifizierungsverfahren laufend weiterentwickelt werden: Ein gesunder Wettbewerb zum Nutzen der Konsumenten. Der immer wieder zu hörende Ruf nach dem einen Biozeichen würde wohl zu einer gegenteiligen Entwicklung führen.
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erzeugten Produkten schließt sich nicht gegenseitig aus. Fairtrade konzentriert sich auf tropische / subtropische Agrarprodukte, wie Kaffee und Bananen, die im gemäßigten Klima unserer Breitengrade nicht angebaut werden können aber in den Industrieländern nachgefragt werden. Theoretisch könnten die Konsumenten in diesen Ländern auf tropische Agrarprodukte verzichten und z.B. Zichorie- oder Gerstenkaffee trinken, bzw. Äpfel statt Bananen essen. Das ist in einer freien Gesellschaft wohl nicht durchzusetzen und würde auch bedeuten, dass die Kleinbauernfamilien in den Entwicklungsländern einen drastischen Rückgang ihrer Einnahmen hinnehmen müssten und in noch größere Schwierigkeiten geraten, als das ohnehin schon der Fall ist. In den Fällen, in denen regional produzierte Agrarprodukte mit Fairtrade-Produkten konkurrieren, lohnt sich ein sorgfältiger Blick auf die Ökobilanz. FairtradeProdukte werden nachhaltig produziert und sind daher umweltverträglich und ressourcenschonend. Hinzu kommt, dass gewisse Produktgruppen, wie Honig und Blumen, in den europäischen Ländern nicht in ausreichender Menge hergestellt werden. Da die heimische Produktion die Nachfrage nicht decken kann, sind auch in diesem Fall die Industrieländer auf Importe angewiesen. Die Konsumenten haben daher häufig gar nicht die Wahl zwischen heimischen und Fairtrade-zertifizierten Produkten, sondern müssen sich zum Beispiel entweder für eine importierte Fairtrade-Honigsorte oder für einen auf konventionellen Wege importierten Honig aus den usa oder China entscheiden. Es bleibt jedem selbst überlassen, hier die Vor- und Nachteile abzuwägen und seine Entscheidung zu treffen.
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Warum soll ich Fairtrade-Bio-Honig aus Südamerika kaufen, wenn ich doch auch lokal hergestellten Honig kaufen kann? Das nimmt doch den Produzenten hier die Geschäftsgrundlage weg!
Theoretisch könnten die Konsumenten auf tropische Agrarprodukte verzichten und z.B. Äpfel statt Bananen essen.
Veronika Polster, Fairtrade Österreich
Veronika Polster, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Fairtrade Österreich: Der Einkauf von lokalen Produkten oder nach Fairtrade-Standards
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07 Dass die Biobauern nicht spritzen, ist doch eine
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Marketing-Lüge. Ich habe gehört, dass die das über Nacht machen, damit niemand etwas mitbekommt.
Susanne Kummer, Arbeitsgruppe Wissenssysteme und Innovationen am Institut für Ökologischen Landbau, Universität für Bodenkultur Wien: Nein, Biobauern spritzen auch am helllichten Tag! Allerdings nur biologische Substanzen, die in den Richtlinien zur biologischen Bewirtschaftung ausdrücklich erlaubt sind, wie etwa Pflanzenauszüge und -öle, homöopathische und biodynamische Präparate oder eingeschränkte Mengen an Kupfer und Schwefel. Chemisch-synthetische Substanzen, wie sie in der konventionellen Landwirtschaft angewendet werden dürfen, sind im Biolandbau aus gutem Grund verboten, da Wirkstoffe in diesen Präparaten ernsthafte Schäden an Umwelt und Gesundheit anrichten können. Die Mär von den mitternächtlich spritzenden Biobauern darf man getrost als »urban legend« bezeichnen. Jährliche Kontrollen aller Biobetriebe überprüfen die Einhaltung der biologischen Richtlinien und sanktionieren Verstöße.
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Also, wenn ich mir diese ganzen Hippies so anschaue, die in Bioklamotten rumlaufen – die sehen doch alle aus wie wandelnde Kartoffelsäcke!
Magdalena Schaffrin, Designerin und Koordinatorin Ethical Fashion Show Berlin und Green Showroom: Biomode sieht zum Glück schon lange sehr gut aus und kann im Design problemlos mit konventioneller Mode, die auf den Catwalks dieser Welt gezeigt wird, mithalten. Mit kratzenden Wollpullovern oder gebatikten Leinenkleidern hat Eco Fashion nichts mehr zu tun. In der grünen Mode ist inzwischen für jeden Geschmack etwas zu finden – von luxuriösen Accessoires über glamouröse Abendmode bis hin zu coolen Lederjacken, sportlichen Mänteln oder lässigen Jeans. Und das wissen inzwischen auch die Konsumenten. Gerade junge Menschen
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haben Lust auf nachhaltige und modische Kleidung. Sie wissen allerdings oft nicht, wie die grünen Modelabels heißen, wo man sie kaufen kann und was sie kosten. Und das ist genau die Lücke, die Messen wie der Green Showroom und die Ethical Fashion Show Berlin, die parallel zur Fashion Week Berlin stattfinden, schließen können. Renommierte Brands wie Leibschneider, Deepmello, Studio Jux oder Recolution, aber auch Newcomer wie Aleks Kurkowski, Elsien Gringhuis oder Milde finden hier eine Plattform, um sich Fachbesuchern und Pressevertretern zu präsentieren. Bei den vorgestellten Produkten wird eine faire und umweltbewusste Produktion vorausgesetzt, einige Labels arbeiten zudem mit herausragenden sozialen Projekten zusammen. Das Design steht jedoch immer an erster Stelle.
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Fleisch und tierische Sachen zu kaufen ist nie vertretbar. Bio hin oder her. Weil die Tiere dürfen zwar keine Antibiotika und so bekommen, aber sie werden genau so tierunwürdig transportiert wie bei konventionellen Firmen auch.
Manfred Pledl, Tiertransportinspektor des Tiergesundheitsdienstes Salzburg: Es existieren in Österreich keine gesetzlichen Vorschriften für Bio-Betriebe beim Transport von Tieren, die über die EG-Bio-Verordnung hinausgehen. Bio-Tiere werden in denselben Transportmitteln gefahren und auf den gleichen Schlachthöfen geschlachtet. Daher lässt sich auch kein zwingender Vorteil für die Tiere und kein »besseres Gewissen« beim Fleischkonsum ableiten. Allerdings gibt es auch immer weniger tierunwürdige Transporte, dafür sorgen die zahlreichen Tiertransportkontrollen. Was den Transport von Schlachttieren angeht, so gibt es gerade in Salzburg eine große Anzahl von Kleinstschlachthöfen, die kürzest mögliche Transporte auch für konventionell gehaltene Tiere garantieren.
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Im Supermarkt, zum Beispiel bei Spar und Hofer, brauch ich erst gar kein Bio kaufen. Das ist doch alles nur Alibi-Bio!
Katharina Watzka, Institut für Bioforschung, Wien: Eines gleich vorweg: »Wo Bio draufsteht, ist Bio drin!« Ein österreichischer Biobetrieb wird jährlich von akkreditierten Kontrollstellen geprüft, womit sie zu den am häufigsten kontrollierten landwirtschaftlichen Betrieben zählen. Die Rede ist hier natürlich von Lebensmitteln und diese sind durch das EU-Bio-Label, ama-Bio Zeichen und andere diverse Biolabels gekennzeichnet. Wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin – das gilt selbstverständlich auch für den Supermarkt. Ohne den Einstieg einer großen Supermarktkette im Jahr 1994 wäre die rasante Entwicklung der österreichischen Biolandwirtschaft so nicht möglich gewesen. Österreich ist heute mit seinen rund 16 % der Biobetriebe, das sind stolze 21.900 landwirtschaftliche Betriebe und 19 % der landwirtschaftlichen Fläche das Bioland Nummer Eins in Europa. Und das ist, unter anderem, dem Engagement der österreichischen Supermarktketten, Bio für Konsumenten im großen Stil anzubieten, zu verdanken. Denn wenn’s keiner kauft, wird’s nicht angebaut ... das gilt natürlich auch für Bio. Und was die Qualität betrifft: Die strengen Bio-Verordnungen der EU sind für alle Erzeuger und Verarbeiter von Biolebensmitteln verpflichtend einzuhalten. Privatrechtliche Labels wie bio austria oder demeter verpflichten ihre Mitglieder, nach deren Richtlinien zu arbeiten, die durchwegs strenger als die der EU sind. Immerhin sind rund 60 % der österreichischen Biobetriebe Mitglied bei bio austria und arbeiten somit nach strengeren Richtlinien als verpflichtend. Neben den zahlreichen, sehr engagierten Direktvermarktern, die für eine kleinräumige, kreative Biolandwirtschaft in Österreich stehen und derzeit einen Aufschwung erleben, kann man hochwertig biologisch erzeugte Lebensmittel mit ruhigem Gewissen im Supermarkt kaufen, und das jeden Tag – flächendeckend in Österreich! Also daher auch für den Supermarkt: Am besten Bio!
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Ich würd ja gern Bio kaufen, aber das kann sich ein Normalsterblicher ja gar nicht leisten …
Judith Rührer, Expertin für biologische Landwirtschaft (ehem. boku und Global 2000): Meiner Meinung nach gibt es mehrere Argumentationslinien: 1. Zusammensetzung des Speiseplanes: wer Softdrinks, Knabbergebäck und Süßigkeiten reduziert, tut nicht nur seiner Gesundheit eine Gefallen, sondern es bleibt auch Geld übrig, um wirklich wertvolle Lebensmittel in BioQualität zu kaufen. Ebenso: die von Ernährungsexperten empfohlene Fleischmenge (2–3 mal pro Woche) kann sich in Bio-Qualität fast jeder leisten 2. Die prinzipielle Frage lautet: was ist mir mein Körper, meine Ernährung wert? Es gibt nichts, das unserem Körper näher kommt als die Nahrung. Da sollte man auch bereit sein, für Qualität einen angemessenen Preis zu zahlen. Bei Gebrauchsgegenständen, wie Autos oder Einrichtung oder Schuhen usw. ist das eine Selbstverständlichkeit. 3. Qualität hat ihren Preis. Das führt zu der Diskussion, ob Bio-Lebensmittel wirklich die bessere Qualität sind. Allein die Tatsache, dass in Bio-Gemüse keine Pestizide zu finden sind, dass in der Verarbeitung keine Aromen verwendet werden und dass in der Tierhaltung durch die artgerechte Haltung die Tiergesundheit wesentlich besser ist, sollte genug Beweis sein für die höhere Qualität der biologischen Lebensmittel.
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Ich kaufe kein Bio-Obst und Bio-Gemüse mehr. Das ist mir bis jetzt immer nach ein bis zwei Tagen verschimmelt!
Monika Jasansky, Bio-Gärtnerei Jasansky, Bad Erlach, Niederösterreich: Biogemüse hält wegen der reicheren Inhaltstoffe an und für sich besser als konventionelles. Dadurch, dass es nicht bestrahlt und mit Chemie besprüht ist, unterliegt es dem normalen Alterungsprozess. Man sollte es daher im Kühlschrank in der Gemüselade aufbewahren bzw. in einem nicht zu
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52 trockenen Keller. Manches Gemüse, wie zum Beispiel Kürbis, Gurken und Tomaten hält sich bei Zimmertemperatur am Besten. Direkt beim Biobauern erhalten Sie auch ungewaschenes Gemüse wie Karotten und anderes Wurzelwerk. Dieses hat die natürliche Schutzschicht und hält dadurch auch länger.
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Wenn ich Sachen wie Fleisch und Eier bio kaufe dann tu ich den Tieren was Gutes, weil bei Bio werden die nicht in einen Stall gesperrt, sondern dürfen den ganzen Tag frei herumlaufen.
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Ich bin Genussmensch und deshalb kann ich auch kein Bio essen – das Zeug schmeckt doch nach nichts.
Martina Thalmayr, Besitzerin von »Bio Bäuerin – Bio-Lebensmittel und Bistro«, Gronsdorf / Haar, Deutschland: Ernährungsphysiologisch gesehen wird das Essverhalten des Genussmenschen emotional bestimmt. Ein Apfel, der schmeckt wie der, den ich als Kind frisch vom Baum gepflückt habe – eine Karotte, die die ganze Intensität der Erde, in der sie gewachsen ist, in sich trägt – ein Ei von einer glücklichen Henne, die in der Hühnerschar von ihrem Hahn bewacht fröhlich durch die Gegend pickt … Solche Lebensmittel kommen vom Bauern nebenan – oder aus dem Bioladen. Von Hybridzüchtungen und Massenerzeugung kann ein derartiges Geschmackserlebnis nicht erwartet werden. Der Genussmensch will den urspünglichen Geschmack … Spitzenköche verwenden natürliche Zutaten, die sie meisterlich kombinieren und zubereiten. Mit Ihrem individuellen und typischen Geschmack werden die Lebensmittel zu einem großartigen Ganzen verschmolzen. Dazu braucht es keine Fruchtaromen, die aus Holzabfällen gewonnen werden, keine Gelatine im Orangensaft, um eine bestimmte Konsistenz vorzutäuschen und auch keine Schweineborsten im Brot, die die Kruste besonders knusprig machen sollen. Der Genussmensch will wissen, was er isst … Oft ist der Gaumen bereits übersteuert und an eine künstlich erzeugte Intensität gewöhnt, die mit dem ursprünglichen Geschmack nichts mehr zu tun hat. Dann können Bio-Produkte tatsächlich blass wirken. Vor allem bei hoch verarbeiteten Produkten, wie z.B. Fertigsuppen, Trockenmahlzeiten aber auch Milchmischprodukten kommt es zu solchen Wahrnehmungen. Im Umkehrschluss schmecken viele konventionelle Lebensmittel für Menschen, die sich hauptsächlich Bio ernähren, extrem künstlich und werden abgelehnt. Der Genussmensch will den echten Geschmack …
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Anet Spengler-Neff, Fachgruppe Tierhaltung, FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau), Schweiz: Die Tiere auf Biobetrieben haben natürlich auch alle einen Stall (außer die Robustrinderrassen, die nur einen Unterstand brauchen). Es handelt sich in der Regel um Freilaufställe, so dass sich die Tiere auch im Winter im Auslauf draußen frei bewegen können. Die Anbindehaltung von Rindern ist zwar auf Biobetrieben erlaubt, aber nur, wenn die Tiere an mindestens zwei Tagen pro Woche Auslauf und im Sommer Weidegang haben. Dem Geflügel wird mindestens während eines Drittels der Lebenszeit freier Zugang zu Freigelände gewährt. Schweine haben meistens Auslaufflächen auf befestigtem Boden, aber nicht auf Weiden zur Verfügung. Die Endmast von Rindern darf in Stallhaltung ohne Auslauf erfolgen, sofern diese Zeit nicht mehr als ein Fünftel der Lebensdauer der Tiere und nicht mehr als drei Monate ausmacht.
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Öko und Bio, das ist doch alles dasselbe.
Ernst Trettler, Geschäftsführung, Bio Austria Burgenland: Achten sie auf die Kennzeichnung! Die Begriffe »Bio« und »Öko« sind im Zusammenhang mit Lebensmitteln ein durch EU-Recht europaweit geschützter Begriff. Bio-Lebensmittel müssen zwingend mit dem EU-Bio-Logo, einer Bio-Kontrollstellennummer und einem Herkunftshinweis gekennzeichnet sein. Eine Verwechslung mit Bezeichnungen wie »aus naturnahem Anbau«, »regional«, »umweltgerecht« oder »kontrollierter Anbau« sind deshalb ausgeschlossen, denn diese haben mit Bio nichts zu tun.
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essen. Weil wenn alle Menschen Bio essen würden, dann könnte man die Weltbevölkerung gar nicht ernähren. Man braucht einfach Insektenvernichter und so Zeug, weil sonst viel zu viele Lebensmittel kaputt gehen würden.
Dr. Michael Bilharz, Umweltbundesamt Deutschland, Fachgebiet Nachhaltige Konsumstrukturen: Mit Bio kann man nicht nur die Wohlhabenden, sondern durchaus auch die Weltbevölkerung ernähren, wie verschiedene Studien zeigen. Gerade auf ertragsarmen Böden in vielen Entwicklungsländern können ökologische Anbauweisen sogar zu Ertragssteigerungen führen (z.B. durch Mehrfruchtanbau). Intensiv-Landwirtschaft hingegen zerstört u.a. mehr und mehr die Grundlagen für zukünftige Erträge: fruchtbare und lebendige Böden. Deshalb kommen wir zur Sicherung der Welternährung um eine umweltschonendere Landwirtschaft gar nicht umhin. Unabhängig von der Anbauweise gilt aber auch: Wir essen zu viel Fleisch und andere tierische Erzeugnisse. Das bedeutet Stress für Klima und Umwelt. Der Fleischkonsum erfordert nicht nur deutlich mehr Flächen als pflanzliche Ernährung, sondern setzt auch dem Klima durch Methangasemissionen stark zu. Während viele Menschen auf der Welt weiterhin kaum Fleisch essen, steigt der globale Fleischbedarf durch das Aufholen der Schwellenländer weiter an. Fleisch ist ein Luxusgut, das wir uns bei weiter steigender Weltbevölkerung in diesen Mengen nicht mehr leisten können.
Bio-Lebensmittel müssen zwingend mit dem EU-Bio-Logo, einer Bio-Kontrollstellennummer und einem Herkunfts hinweis gekennzeichnet sein. Ernst Trettler, Bio Austria Burgenland
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Ein Herz aus Glas ist seine Stärke Kein Verpackungsmüll! Schon 1990 hatte man bei Familie Weiß die Nase voll vom allgemeinen Verpackungsmüll. Deswegen erfand Agnes Ziegleder-Weiß die wiederverwendbare, transportsichere Pausenflasche aus Glas, die auch hinsichtlich der Lebensmittelechtheit keine Fragen offen lässt. Tochter Magdalena arbeitet heute in der Geschäftsleitung des Familienunternehmens mit. Das Herz aus Glas: Nur Glasflaschen erhalten die Energie, den Geschmack und die Reinheit eines Getränks in vollem Umfang. Deswegen ist das Herz von Emil eine immer wieder befüllbare Glasflasche, sicher „verpackt“ in einem schützenden Thermobecher und einer Textilhülle (Bio-Baumwolle oder Öko-Tex 100). Emil gibt es in drei Größen (300ml, 400ml und 600ml) sowie als Säuglingsflasche.
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Sarah Krobath
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Käse mit Laib Seele Rohmilchkäse und Käse aus pasteurisierter Milch – mit freiem Auge lassen sie sich kaum auseinanderhalten, den großen geschmacklichen und qualitativen Unterschied machen die inneren Werte.
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56 Kühlschrank kaum verändert, nehmen bei Rohmilchkäse Geschmack und cremige Konsistenz zu.
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ür Franzosen und Italiener sind sie Kulturgut, in der Schweiz Alltagsprodukte, in einigen Staaten Amerikas sogar verboten. In Deutschland und Österreich teilen sich Rohmilchkäse die Käsetheke mit ihren pasteurisierten Artgenossen und geben sich zunächst lediglich auf dem Etikett zu erkennen. Bereits in der Jungsteinzeit 5.500 v. Chr. sollen Menschen archäologischen Funden zufolge Käse erzeugt haben. Das Verfahren der Pasteurisierung wurde erst rund 7.500 Jahre später entwickelt. Bis zu besagter Entwicklung von Louis Pasteur wurde jeder Käse aus dem unbehandelten Naturprodukt hergestellt. Lebensmittelvergiftungen, die mit Rohmilchkäse in Verbindung gebracht wurden, und eine Häufung von TuberkuloseErkrankungen bei Kühen machten dem vielerorts ein Ende. Heute besteht für alle Käse aus Rohmilch Kennzeichnungspflicht. Was für Schwangere und Personen mit angegriffenem Immunsystem einen Warnhinweis darstellt, gilt unter Käsekennern als Qualitätsmerkmal.
Pasteurisierter Käse, eine Geschmacklosigkeit? »Wenn man Käse pasteurisiert, beraubt man ihn seiner Seele«, sagt Carlo Petrini, Gründer von Slow Food. Tatsächlich gehen beim Erhitzen der Milch auf über 70 Grad Celsius zehn Prozent der Vitamine und der ursprüngliche Geschmack verloren. Angesichts weitestgehend gesunder Kuhbestände und intensivierter Kontrollen profitiert heute vor allem die Industrie von dem Verfahren, die dadurch große Mengen lagern, transportieren und verarbeiten kann. Käse aus pasteurisierter Milch sind leichter zu handhaben, sie reifen langsamer und liefern ein besser kontrollier- und berechenbares Endprodukt, da bei den hohen Temperaturen die natürliche Flora der Rohmilch zerstört wird. Bei Rohmilch, die nicht höher als 40 Grad erhitzt werden darf, bleibt diese erhalten und der daraus gefertigte Käse ein »lebendiges« Lebensmittel. Während sich pasteurisierter Weichkäse selbst bei längerer Lagerung im Supermarktregal und
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Man darf nicht alle Bakterien in einen Topf werfen. Während Milchsäurebakterien in der Käseherstellung die Milchsäuregärung in Gang setzen, die Reifung vorantreiben und jedem Käse sein charakteristisches Aroma verleihen, sind Campylobacter jejuni, E.Coli, Listerien und Salmonellen für den Großteil aller Lebensmittelvergiftungen verantwortlich. Die Pasteurisierung macht diesen »Verhängnisvollen Vieren« den Garaus, allerdings werden dabei auch sämtliche nützliche und geschmacksbildende Enzyme und Bakterien abgetötet. Um trotzdem einen passablen Geschmack zu erzielen, ist die Zugabe von extra gezüchteten Bakterienstämmen nötig. Der Nachteil: Gelangen durch Hygienemängel Keime in die bereits pasteurisierte Milch, sind darin keine natürlichen gutartigen Bakterien mehr vorhanden, um das Wachsen und Vermehren ihrer Gegenspieler zu verhindern. Für die Regierung der USA gilt Rohmilch aufgrund ihrer bakteriologischen Beschaffenheit als gefährliche Substanz und ist deshalb verboten. Forschungsarbeiten des amerikanischen Mediziners und Pathologen Dr. Ted Beals anhand von Regierungsstatistiken haben jedoch ergeben, dass es 35.000-mal wahrscheinlicher ist, durch den Verzehr anderer Lebensmittel als Rohmilch zu erkranken.
Hart aber hochqualitativ Die Pasteurisierung soll vor gefährlichen Krankheitserregern schützen. Aber ist das bei Milch von Tieren, die artgerecht gehalten und gefüttert werden, überhaupt notwendig? Da die Hygienevorschriften der Europäischen Union für Rohmilchkäse besonders streng sind – Kontrollen werden sogar häufiger durchgeführt als bei Käse aus pasteurisierter Milch – kommt nur die beste Milch zum Einsatz. Ausschließlich silagefreie Rohmilch von Tieren, die mit Gras und Heu gefüttert werden, darf verarbeitet werden. Durch Gärung haltbar gemachtes Gras, sogenanntes Silage-Futter, ist verboten, da es den Anteil an Sporen in der Milch erhöht und eine Fehlgärung im Käse hervorrufen kann. Bereits kleine Abweichungen in der Herstellung, die milchgebende Rasse sowie die Witterung und das Futter zu den Jahreszeiten haben wesentlichen Einfluss darauf, welcher Käse letztendlich entsteht. Diese Tatsache macht das Liefern von konstanter Qualität zur Herausforderung, gleichzeitig aber die rund 5.000 verschiedenen Käsesorten weltweit überhaupt möglich. Eine Vielfalt, die es zu bewahren gilt – für die nächsten 7.000 Jahre.
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Als der zweite Bub geboren wurde, nahm das Elternteil mit Freude sehr viele Glückwünsche entgegen – genau wie beim ersten Bub. Lustig nur, dass sie immer den gleichen Nachsatz hatten.
Von richtigen Familien
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elternalltag / Ursel Nendzig
»Das spannt das Beziehungsdreieck zu einem Viereck auf.«
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ämlich diesen hier: »Jetzt seid ihr also eine richtige Familie.« Mehr so als Feststellung kam das rüber, nicht als Frage und, nicht neidvoll (oder gar missgünstig) und auch nicht provokant, nicht mal schadenfroh oder scherzhaft. Sondern einfach so, wie man ein Faktum eben ausspricht. Spannend irgendwie. Das Elternteil machte sich viele Gedanken darüber, weil diese Feststellung einfach so auffallend oft kam. Also muss doch was dran sein. Was unterscheidet denn eine Familie mit zwei (richtige Familie) von einer mit einem Kind (äh, unrichtige Familie)? Das Elternteil hat das auch bemerkt: Wenn das erste Kind kommt, ist das so ein Paar-mit-Kind-Gefühl. Das Paar bleibt ein Paar, nur, dass es sich jetzt gemeinsam um eck auf, bei dem sich alle Ecken verbinden, ein Kind kümmert, ein Standardmotiv für die kreuz und quer. Bildschirmhintergründe hat (endlich nicht Das Elternteil hat das mit großer Freude mehr dieses qualvolle Einstellen von Sonnenbeobachtet: wie das Kind das Baby aufgenommen hat, es beobachtet hat, angefasst untergängen am Strand, Bergpanoramen oder – höchste Qualstufe – Bilder des Paares selbst, hat und ihm über den Kopf gefahren ist (mit einem Matchbox-Auto). Wie das Kind jeden schlimmer ist ja wirklich nur das Haustier als Motiv!) und die eigenen Eltern nur noch das morgen als Erstes angeflitzt kommt, um zu Kind beschenken (und beachten), aber nicht sehen, ob das Baby »noch aufgewacht« ist (es mehr die Elternteile (was, nebenbei beverwechselt beharrlich »schon« und »noch«) und das Elternteil erstmal gar nicht beachtet merkt, durchaus auch ganz angenehm ist). Die Paarbeziehung bleibt, dazu kommt pro oder gar begrüßt wird. Wie es lustige Gesichter Elternteil eine Beziehung zum Kind. Aber geschnitten hat, um das Baby zum Lachen zu bringen, die ersten Wochen erfolglos und dann niemand spricht von Familie. Das kommt also erst mit dem zweiten Kind. – endlich! – mit einem zahnlosen Lächeln belohnt Das Elternteil hat eine mögliche wurde. Da wurde das Elternteil ein bisschen neiErklärung dafür. Es fühlt sich nämdisch, weil es nicht zuerst angelächelt wurde. Aber lich tatsächlich anders an, anders als erkannte eben auch, dass es da jetzt eine Verbindung gibt zwischen den beiden, die das Elternteil Paar-mit-Kind. Und zwar, weil es nun noch eine Beziehung gibt: die der Genichts angeht. Diese ganz besondere Verbindung, die schwister untereinander. Es ist eine jeder kennt, der Geschwister hat. Der erste kleine Geganz neue Dimension, wenn sich die heimbund gegen die Eltern. zwei Kinder beginnen, miteinander Irgendwie herzerwärmend. Irgendwie aber auch zu beschäftigen, sich füreinander nervig: Das Kind sagt hundertmal hintereinander zu interessieren. Das spannt das »Gacki« und das Baby gluckst alle hundert Male. Eine ganz besondere Verbindung. Beziehungsdreieck zu einem Vier-
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Selbst wirksam werden Partizipation steigert die Zufriedenheit im Gemeinwesen. In Vorarlberg gibt es damit seit 2005 praktische Erfahrungen und eine Studie, die die positive Wirkung der sogenannten »Bürger-Räte« untermauert.
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ist offiziell zum »Europäischen Jahr der Bürgerinnen und Bürger« erklärt worden. 20 Jahre nach der Einführung der Unionsbürgerschaft wird der Fokus dieses Jahres auf den Errungenschaften für die Bürger und ihren Erwartungen für die Zukunft liegen. Im Laufe des Europäischen Jahres sollen Veranstaltungen durchgeführt werden, auf denen den Bürgern erklärt wird, wie sie ihre EU-Rechte unmittelbar nutzen können und welche Maßnahmen und Programme existieren. Ferner soll mit den Bürgern EU-weit diskutiert werden, wie die Europäische Union in der Zukunft aussehen sollte und welche Reformen ihrer Ansicht nach erforderlich sind, um Verbesserungen in ihrem Alltag zu erwirken. Bürgerschaftliches Engagement und Selbsthilfe sind dabei wichtige Bausteine direkter demokratischer Kultur. Die Verbindung von Eigeninitiative und sozialer Verantwortung eröffnet kreative und gemeinschaftliche Lösungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Bürger, die sich an partizipativen Verfahren beteiligen, profitieren, weil ihre Bedürfnisse und Interessen effektiver berücksichtigt werden können. Die Möglichkeit, an Planungen mitzuwirken, fördert außerdem das Gefühl der Mitverantwortung für kommunale Angelegenheiten und den Ausgleich unter verschiedenen Interessen.
Selbstwirksamkeit Das Vorarlberger Büro für Zukunftsfragen führte 2006 in Bregenz einen Bürger-Rat zu einem lange bestehenden städtebaulichen Problem durch: Die zwölf per Zufallsauswahl ausgewählten Stadtbewohner entwi-
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ckelten eine neue kreative Lösung, deren Qualität die Planer und Politiker bei der Präsentation in Erstaunen versetzte. Mittlerweile wurden in Vorarlberg, aber auch darüber hinaus, viele Bürger-Räte in verschiedenen Orten und für viele verschiedene Themen durchgeführt. Ein »Bürger-Rat« bietet eine einfache, kostengünstige und rasche Möglichkeit, Selbstorganisation und Eigenverantwortung von Bürgern zu stärken. Die Beteiligungsmethode wird seit 2005 in Österreich auf kommunaler, regionaler und landesweiter Ebene angewendet. Das Themenspektrum reicht dabei von Planungs- und Leitbildprozessen, über Bauvorhaben, Belebung des Ortes bis hin zur Anwendung mit Jugendlichen oder Müttern. In einer 2012 erschienenen Evaluation über fünf österreichische Bürger-Räte wird sie als eine vielversprechende, gemeinwohlorientierte Beteiligungsmethode zur Überwindung der Kluft zwischen Bürgern und Entscheidern eingestuft.
Lernprozess Der Bürger-Rat (»Wisdom Council«) ist ein vom USamerikanischen Organisationsberater und Sozial-Innovator Jim Rough entwickeltes Partizipationsverfahren. Per Zufall werden zwölf Personen aus einem Bezirk, einer Stadt oder einer Region ausgewählt, um 1–2 Tage an einer möglichst offen formulierten Themenstellung zu diskutieren. Dabei wird die Moderationsmethode »Dynamic Facilitation« angewandt, welche ein assoziatives und kreatives Finden von Handlungsoptionen ermöglicht. Ein speziell geschulter Moderator hilft den Beteiligten herauszufinden, was sie wollen und wie sie auf kreative Weise gemeinschaftliche Lösungen zu scheinbar unlösbaren Problemen entwickeln können.
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Wolfgang Smejkal
Zugleich wird der Prozess so geführt, dass Dialogqualität mit einem hohen Grad an Zuhören entsteht. Mithilfe dieses Empowerment-Ansatzes werden bessere, schnellere und stärker konsensuale Resultate erzielt als in anderen Moderationsverfahren.
Transparenz Die Ergebnisse des Bürger-Rats werden in einem Statement festgehalten, das öffentlich präsentiert wird. Anwesend sind neben den Teilnehmern und Moderatoren Entscheidungsträger der Verwaltung und Vertreter aller Parteien sowie interessierte Bürger, die nicht am Workshop teilgenommen haben. Das Statement wird präsentiert und mit den Anwesenden diskutiert und ergänzt. Danach wird der Rat aufgelöst und eine Resonanzgruppe gebildet. Diese ist geschlossen und setzt sich aus Bezirkspolitik, Stadtverwaltung und Bürgern zusammen. Sie findet alle ein bis zwei Monate statt und bespricht die Umsetzung der Ergebnisse, welche reinen Vorschlagcharakter haben und für die Politik nicht bindend sind. Am Ende des Prozesses steht ein neuerlicher Bürger-Rat mit anderen Teilnehmern. Somit ist es für die Bürger möglich, sich auch nur kurzfristig zu beteiligen und trotzdem gehört zu werden.
Repräsentativität Bisherige Anwendungsbeispiele in Vorarlberg sind z.B. der regelmäßige Bürger-Rat in der Landeshauptstadt Bregenz (Seestadt-Areal) und verschiedene landesweite Bürgerräte (z.B. im November 2012 in Kombination mit einer Landtagsenquete zum Thema Lebensqualität und Wachstum). Es ist aber auch möglich, zur Bearbeitung
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von speziellen Fragestellungen ganz spezifisch Zielgruppen zur Beteiligung einzuladen (z.B. Bregenzerwald, Montafon). Es hat auch schon spezielle Jugendräte (Wie geht es Jugendlichen?) oder Mütterräte (Was brauchen Mütter aus kinderreichen Familien?) gegeben. »Wenn sich die Teilnehmenden erst einmal bereit erklärt haben, bei einem Bürger-Rat mitzuwirken, dann ist anschließend die Begeisterung oft sehr hoch. Vielfach wird der Wunsch geäußert, mehr Zeit für das Projekt zu investieren und dranzubleiben. Die Erfahrung zeigt, dass die Teilnehmenden die Erfahrung machen, selbst etwas bewirken zu können. Dies ist für uns die größte Motivation, auch weiterhin in Bürger-Räte zu investieren und sie nicht nur als Möglichkeit der Bürgerbeteiligung einzusetzen, sondern allgemein als Instrument zur Aktivierung und Engagementförderung«, erklärt Michael Lederer vom Büro für Zukunftsfragen der Vorarlberger Landesregierung, das als Koordinator für die Bürger-Räte fungiert. Auch das Lebensministerium fördert die Weiterentwicklung und Durchführung von anderen Partizipationsprojekten. Es gibt also zahlreiche Instrumente und Methoden für Teilhabe und Teilnahme der Bevölkerung an Entscheidungsprozessen. Fraglich bleibt, ob die Fähigkeiten und der Wille in der Gesellschaft vorhanden sind, tatsächlich an diesen Prozessen beteiligt zu werden. Die Methode des Bürger-Rats zeigt ihre Stärken im Prozess, im Vertrauen in die Weisheit der Vielen und in der Erkenntnis, dass zufällig ausgewählte Menschen, die gemeinsam an großen Herausforderungen arbeiten, zu einem gemeinsamen Nenner kommen, der meist ganzheitlich, durchdacht und innovativ ist.
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das rezept im bild:
bronzezeit risotto
Für ein prähistorisches Gericht aus der Bronzezeit begab sich biorama-Köchin Parvin Razavi auf eine kulinarische Entdeckungsreise.
In Stillfried an der March traten bei archäologischen Ausgrabungen verkohlte Speisereste aus der späten Bronzezeit (dem Zeitraum zwischen 1.300 und 1.000 vor Christus) zutage. Bei diesen »verbackenen Klumpen« handelt es sich um eine Art bronzezeitliches Getreide-Eintopfgericht (Hirsotto) aus verschiedenen Getreidezutaten, die im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung durch Marianne Kohler-Schneider, Archäobotanikerin an der Universität für Bodenkultur in Wien, als Hirse, Gerste und Roggentrespe identifiziert wurden. Die Roggentrespe wächst bei uns nur noch als Ackerunkraut, war aber zur damaligen Zeit ein Bestandteil der allgemeinen Ernährung. Vor allem ging es den Menschen darum, ihren Magen zu füllen und genug Kalorien zu sich zu nehmen – ganz simpel gesagt: Es ging darum, zu überleben. Das Grundrezept mag deshalb sehr schlicht erscheinen. Da die meisten der heute genutzten Gewürze und Gemüse erst mit der Römerzeit und dem Mittelalter zu uns kamen, sind die kulinarischen Möglichkeiten, prähistorische Gerichte zu würzen, auf Salz sowie wenige wild wachsende Kräuter und Wildgemüse beschränkt. Das Rezept trägt dem Rechnung. Dank an Herrn Dr. Andreas Heiss von der Universität für Bodenkultur in Wien und an das Urgeschichte-Museum in Asparn a.d. Zaya.
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ZUTATEN » 50 g Goldhirse » 50 g Gerste » 25 g Roggentrespe* » 20 g Speck** » Salz » Bärlauch oder Brennessel** » Wasser * m uss »entspelzt« werden: die Körner in einer Pfanne erhitzen und anschließend durch händisches Abreiben und Ausblasen von den sich leicht lösenden Spelzen trennen. Bei der Dosierung ist Vorsicht geboten, da die Roggentrespe durchaus etwas bitter sein kann. ** ist zwar anhand der archäologischen Funde nicht nachweisbar, könnte aber durchaus im Original enthalten gewesen sein (und dient außerdem der geschmacklichen Aufbesserung).
Wie geht’s? Speck in der Pfanne anrösten, Getreide zufügen und kurz mit anbraten. Mit ungefähr der doppelten Menge Wasser aufgießen, leicht salzen und zugedeckt bei geringer Hitze quellen lassen. Zum Schluss den Bärlauch unterheben. Fertig.
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1 // Harmonischer Haustee
Seit mehr als 5.000 Jahren wird Tee getrunken. So vielfältig wie seine Arten und Sorten sind auch die Traditionen, ihn zu genießen.
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m Anfang war … das Teeblatt, das vom Baum in die Tasse des Kaisers purzelte, so die chinesische Legende vom Grüntee. Seitdem haben sich viele Traditionen und Gebräuche rund um den Tee entwickelt. Die Briten trinken ihren (Schwarz-)Tee mit Milch – je nach Gusto MiF (milk in first) oder TiF (tea in first). Ostfriesen lieben Tee mit einem Kluntje Kandis und die Russen das Konzentrat aus dem Samowar, gesüßt mit Marmelade. In Indien ist die Gewürzversion Chai Nationalgetränk. Marokko liebt den anregenden Mix von Gunpowder und Minze, Frankreich setzt auf zitronig-duftende Verveine. Kräutertees sind weltweit auf dem Vormarsch und bringen die Vielfalt der Naturheilkunde-Traditionen in unsere Tassen, frei nach Hildegard oder Ayurveda. Tee ist Kultur und Kult. Als Genuss- oder Gesundheitsprodukt, inzwischen auch als eco-chices Lifestyleprodukt. Vor allem ist er aber ein Begleiter in der Alltagshektik, dessen Zubereitung und Genuss ein bisschen Zeit und Aufmerksamkeit erfordert. Wir lernen von anderen Kulturen – ob Afternoon Tea oder japanische MatchaZeremonie – via Teetasse etwas mehr Ruhe im Leben zu genießen. Bio-Anbieter setzen verstärkt auf PremiumQualität, besondere Lagen, Spezialitäten und innovative Kreationen – aus ökologischem Anbau, fairem Handel und regionalen Anbauprojekten.
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Zusammen mit dem Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl wurde Keltischer Haustee entwickelt. Traditionelle keltische Kräuter der vier Jahreszeiten aus Wiesen und Wäldern wie Mädesüß, Ehrenpreis, Beifuß u.a. www.heuschrecke.de
2 // A Cup of Teekultur Eine Tasse Tee gehört zu Großbritannien wie die Luft zum Atmen. Best Of British lädt ein, britische Teekultur zu genießen mit Sorten wie English Breakfast, Earl Grey und anderen. www.higherlivingherbs.com
3 // Und der Tag fängt gut an In den Tiroler Bergen baut Kräuterbäuerin Mary Hacket heimische Kräuter an und produziert in Handarbeit feine Kräutertees wie die »Genießer«- und »Glücksfee«Mischungen. Duftig und wohltuend erfrischend am Frühstückstisch schmeckt die Zitronige Mischung aus Verbena, Zitronenthymian und Zitronenmelisse. www.biovomberg.at
4 // In Balance bleiben Der Stimmungsheber wird in seiner Heimat Indien auch als »Holy Basil«, heiliges Kraut (Ocimum basilicum) bezeichnet: Tulsi stärkt die Sinne und klärt den Geist, regt Stoffwechsel und Verdauung an. Three Tulsi aus drei Basilikumsorten (Rama grün, Krishna violett und Vana Zitronenbasilikum) schmeckt kraftvoll, pikant und herb-frisch. www.pukkaherbs.de
5 // Indische Magie Mit Chai Gewürztraum genießt man ein besonderes Lebensgefühl – und die altindische Gewürzteekultur.
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Ganz ohne Koffein oder Teein regen wärmende Gewürze wie Ingwer, Kardamom, Zimt, Sternanis sanft an. Schmeckt besonders fein mit aufgeschäumter Milch und etwas Honig. www.sonnentor.com
Teeknospen mit den beiden ersten Teeblättern handgeerntet werden. Sein feines Aroma überzeugt Teekenner: ausgesprochen weich, duftet nach zarten Fruchtnoten, Honig, Jasmin und Holdunderblüten. www.lebensbaum.de
6 // Einheizer für kalte Tage
10 // Es grünt so grün
In der Kompositionen Teezeit zum Wärmen verbindet sich der honigfeine Geschmack von mildem Honeybush mit Ingwer, Zichorienwurzel und Lindenblüte. Super für die kalte Jahreszeit oder wenn einen mal fröstelt. www.lebensbaum.de
Gula Matcha Java verbindet unraffinierten Kokosblütenzucker mit Matcha, dem zeremoniellen Grüntee aus Japan in Kotobuki ( jap.: langes Leben)-Qualität und liefert so eine Tagesration Antioxidantien. Aus den ganzen Teeblättern wird Kotobuki Matcha zu einem feinen, grünen Pulver zermahlen. www.noble-house.tk
7 // Aus den Gärten des Himalaya Im ersten Demeterprojekt Nepals arbeitet die Oneworld-Initiative mit Bauern aus verschiedenen Regionen für Ressourcenerhaltung, Schutz des Himalaya und die Unterstützung nepalesischer Kleinbauernfamilien. Die Kräutertees sind nach der ayurvedischen Heilkunde komponiert. Besonders finden wir Spirit of Yoga, Ingwerwunder und Ayurveda Power mit traditionellen Kräutern und Früchten. www.oneworld-alc.org
8 // Wie ein Sonntag im Bett Wärmender Rooibush-Tee aus Südafrika ist seine Basis: Bio-Kräuterteemischung Lov is Zen mit Apfel, Melisse, Brombeerblättern beruhigt und gleicht aus. Schmeckt auch lecker als Eistee. Praktisch, chic und prima zum Verschenken: die bunte Metalldose. www.lov-organic.com
9 // Tee der Freude Aus dem zweithöchsten Teegarten Darjeelings und bio-dynamischem Anbau stammt der Premium BlattSchwarztee Darjeeling Happy Valley, für den nur die
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11 // Die Frühjahrskur begleiten Kräutertee Leicht wie eine Feder begleitet beim Entschlacken und Reinigen mit Blättern und Blüten von Grünem Hafer, Brennessel, Holunder und Mate. www.sonnentor.com
12 // In den Bauch lächeln Wer die Tee-Wahl hat, hat die Qual … oder probiert die Buddha Box. Elf Sorten feiner Bio-Gewürz- und Kräutertees nach yogischen Spezialformeln warten darauf, für viele Lebenslagen entdeckt zu werden. Liebevolle Verpackung der einzeln versiegelten Baumwollsäckchen mit Kärtchen zur Geschichte der jeweiligen Teesorte. www.haritea.com
13 // Berbertrank In ihrer Heimat wird die marokkanische Minze mit Gunpowder Grüntee und viel Zucker gemischt und nach dem Essen genossen. Moroccean Mint Tee ist sehr erfrischend. Süß-kräftiges Spearmint-Aroma. www.numitea.com
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speis & trank
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Micky Klemsch
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Nana Mandl
Der halbe Bio-Webshop Der Einkauf im Internet boomt nach wie vor. Der Handel mit biologischen Lebensmitteln, selber gerade prächtig am Wachsen, sucht sich auch dort seine Nischen – mit durchaus interessanten Geschäftsmodellen.
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itte der 90er Jahre, das Internet war noch im Kleinkindesalter, gingen die ersten Onlineshops an den Start. Der weltweit erste – benannt nach den ehemaligen ddr-Läden Intershop – vertrieb Artikel des OttoVersands und der Computerfirma Hewlett-Packard. Meine ersten Online-Einkäufe waren aber wohl Bücher und Musik-CDs. Fast 20 Jahre später kann man im www quasi alles einkaufen, was sich irgendwie unbeschadet versenden lässt. Die Verfügbarkeit von Waren aller Art aus allen Winkeln der Erde wurde einfacher, für viele traditionelle Läden bedeutete es das Ende der Existenz. Einen Boom brachte es dem Transportwesen und der Verpackungsindustrie, die rostigen Kleintransporter mit Ihren kartonschleppenden und zumeist leider unterbezahlten Boten sind aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken.
Käse per Post? Aber auch die nachhaltigen Branchen nützen die Vertriebswege von Webshops: Lilli Green versendet nachhaltige Designartikel, vielfältige vegane Artikel erhält man bei Muso Coroni und My Muesli versendet seit 2007 organische Wunschmüslis aus Passau per Post. Bei frischen, insbesondere bei zu kühlenden Lebensmitteln stößt man aber im Einzelversand an seine logistischen Grenzen. Rohmilchkäse oder Mangalitzaschinken per Post? Schafmilchjoghurt oder Vollkornbrot per Botendienst? Nein, das braucht es auch nicht. Um leich-
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ter an diverse frische Lebensmittel von regionalen nachhaltig arbeitenden Produzenten zu kommen, ohne stundenlang mit dem Auto von Hof zu Hof zu fahren, haben helle Köpfe ein Geschäftsmodell entwickelt, das in anderen Branchen schon länger als »Click & Carry« bekannt ist. Der Kunde wählt im Internet seine Waren aus und holt sie ein paar Tage später an einer fixen Adresse ab.
Regionalität aus dem Web Die Gemüsewerkstatt in Graz arbeitet seit 2010 mit diversen kleinen Bioproduzenten aus der Steiermark zusammen. »Unsere Klientel ist sehr durchmischt, besteht aber vor allem aus Menschen, denen die Versprechungen von Supermarkt und Co. auf die Nerven gehen und die sich schon immer gefragt haben, warum man so schwer an regionale Bioprodukte kommt.« Ein Besuch von Ernst Preiningers Webshop ist wie ein Rundgang durch einen Biobauernmarkt. Der Kunde bestellt bis Mittwoch Mittag und kann sich dann am Freitag Nachmittag seinen Einkauf in Graz abholen. Und wer nicht selber kommen kann, kann sich seine frischen Biolebensmittel innerhalb der Stadtgrenze auch von einem Fahrradbotendienst zustellen lassen. An die 600 registrierte Kunden und knapp 30 Biobauern der Region profitieren mittlerweile von diesem Service, das Team der Gemüsewerkstatt erweiterte sein Angebot mittlerweile um Kochworkshops und ein Catering. Ein sehr erfreuliches Beispiel, das auch in anderen Städten gut funktioniert. Bei der Greißlerei 2.0 am Campus St. Pölten kann man seine regionalen Bioprodukte von kleinstrukturierten landwirtschaftlichen Betrieben bis Dienstag bestellen und vor dem Wochenende abholen. — www.gemuesewerkstatt.at — www.greisslerei.org
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Ich kam, um zu kaufen und ging, um nie mehr wieder zu kommen. Eine Shoppingmall-Schmähschrift.
Der dritte Ort
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und hinter mir die sintflut / Johanna Stögmüller
»Könnte ja sein, dass sie glauben, die Welt sei ganz in Ordnung.«
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ritte Orte zeichnen sich dadurch aus, dass Menschen mit einem Gefühl von Behaglichkeit verweilen, ins Gespräch kommen. Neben dem Zuhause, unserer Wohnung, dem Haus – dem ersten Ort – und dem Arbeitsplatz, dem wir so gut es geht eine persönliche Note geben wollen – der zweite Ort – sollen uns dritte Orte etwas bedeuten. Ray Oldenburg, amerikanischer Soziologe und Begriffsvater des dritten Orts, spricht von »the great good place«: Das Kaffeehaus, in dem man stundenlang Zeitung liest und der ganz witzige Kellner französisch spricht, obwohl er’s gar nicht kann. Der Wirt ums Eck, der schon lange nicht mehr aufrecht gehen kann, weil ihn der Rücken so schmerzt und trotzdem nicht ohne seine Theke kann. Der Buchladen, der Spielplatz, der Friseurladen oder das Strandbad. Und dann kam das Marketing. Und dann war da plötzlich: das Einkaufszentrum. Dann erfand man Raumsprays, dann wurde beobfahren ist ja ein Leichtes. Sich dort zurechtachtet, dass die richtige Hintergrundmusik zufinden, zwischen riesigen Supermärkten und noch riesigeren Parkplätzen, Firmengedie Kaufentscheidung beeinflusst, dann sagte jemand, dass man nicht mehr zum bäuden, Autobahnabfahrten und vom StraßenWirt ums Eck Essen gehen muss, sondern schmutz schwarz gefärbtem Schnee ist wieder was anderes. Überhaupt: Diese aus dem Boden im »Food Court« zwischen Chinesisch, gestampften Einkaufs-Vororte sind etwas andeItalienisch, Mexikanisch, Indisch, Japares. Und dann sind da noch Menschen, die sich nisch und Thailändisch wählen kann – umgeben von Pflanzen aus Plastik. am frühen Samstagnachmittag ein Gläschen Sekt im italophil gestylten Shoppingmall-Café gönnen. Im Einkaufs-Vorort Daneben zerkleinert ein Mann Karotten mit dem Plastikhobel aus der Fernsehwerbung. Scheiben, Einkaufszentren hasst doch eiStifte und Streifen könne man damit machen, sagt gentlich jeder. Einkaufszentren sind schlechte dritte Orte. Vor ein paar er. Das glaube ich ihm sogar. Die Frau neben mir ist Wochen: Ich bin zum ersten Mal skeptisch. Ihr Mann – ihm stehen die Schweißperlen in Österreichs größtem Einkaufsauf der Stirn – drängt zur Heimfahrt. Keine Scheiben, zentrum. Mit den Öffis in die Stifte und Streifen für ihn. Und ganz sicher kein größtes südliche Wiener Peripherie zu Einkaufszentrum Österreichs mehr für mich.
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Ein Leben im Einklang mit der Natur Stellen Sie sich vor… es gäbe einen Platz an dem Bäume und Sträucher auf Dächern wachsen, man schwebend im einem heilenden Vulkansee den Alltag hinter sich lassen kann und kulinarische Köstlichkeiten, die direkt aus der unmittelbaren Region kommen, täglich frisch und liebevoll zubereitet auf den Teller bekommt… ein Traum? Keineswegs, inmitten der zauberhaften Landschaft der Südoststeiermark findet sich das vom Künstler Friedensreich Hundertwasser gestaltete Rogner Bad Blumau: ein Paradies für Erholungsuchende und Genießer von Gaumenfreuden. Das Hügelwiesenland – ein lebendiger Ort, in dem Landschaft und Baukunst achtsam miteinander verbunden sind. Wo die Natur das zurück erhält, was ihr durch das Bauen genommen wurde.
zum nachhaltigen Erlebnis wird. „100 % Region“ nennt Küchenchef Johann Schuster sein Konzept für das hoteleigene Restaurant „GenussReich“ – ausgezeichnet mit einer GaultMillau Haube.
Seit seinem Bestehen orientiert sich das Rogner Bad Blumau an der Philosophie von Friedensreich Hundertwasser vom „Leben im Einklang mit der Natur“. Zu diesem nachhaltigen Weg gehört auch die Verwendung von vorwiegend biologischen Lebensmitteln aus der Region.
Der Name ist Programm: Die Käferbohnen und das Gemüse stammen von Bauern ums Eck, die Forellen und Saiblinge schwammen eben noch im 12 Kilometer entfernten Teich, das Brot kommt aus dem Ort und ein Teil der Kräuter sogar aus dem hauseigenen biologisch-zertifizierten Kräutergarten – und das schmeckt man auch.
Gute Lebensmittel, guter Geschmack, gutes Gewissen Im Rogner Bad Blumau sorgen regionale Bio-Spezialitäten dafür, dass der Aufenthalt auch kulinarisch
Entspannung und kulinarische Verwöhnung im Rogner Bad Blumau - ein Erlebnis, welches man sich nicht entgehen lassen sollte.
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