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SÜSSER DIE FLOCKEN Müslis wurden im Lauf der Jahre immer süßer: Der Zagler Müslibär süßt seine Honigmüslis ausschließlich mit Biohonig.
Flocken, Früchte, ein paar Nüsse, mehr brauchte ein Müsli früher nicht. Dann brachten Porridge, Crunchy und süße Riegel Wachstum, Vielfalt und Individualität. Über ein Lifestyle- und vielleicht das typische Bioprodukt. TEXT Thomas Weber
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ie Geschichte des Müslis beginnt mit einem Gesundheitsversprechen. Bereits um 1900 empfahl der Schweizer Arzt Maximilian Bircher-Benner seinen PatientInnen einen Haferbrei mit Äpfeln und Nüssen als ideale Diätspeise. Er hatte sich bereits früh mit bekömmlicher Ernährung befasst und gilt bis heute als Pionier der Vollwerternährung. Das typische »Bircher-Müsli« löffeln viele noch heute für einen ausgewogenen Start in den Tag. »Das Originalrezept besteht aus sehr wenigen Zutaten: Haferflocken, Kondensmilch, Zitronensaft, geriebener Apfel und Nüsse«,
weiß die Ernährungswissenschafterin Katharina Bruner vom Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs. Dass Bircher-Benners Erfindung anfangs als leichtes, schonendes Abendessen gedacht war, geriet irgendwann in Vergessenheit. An den gesundheitlichen Vorzügen ändert es aber ohnehin nichts, wann im Tagesverlauf ein Müsli gegessen wird. Der wichtigste Bestandteil – Getreideflocken – ist immer Vollkorn, weil für die Flocken ganze Körner gedämpft, gepresst und getrocknet werden. Das durchschnittliche Müsli enthält deshalb reichlich Vitamine, Mineral- und Ballast-