Biorama #7

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VIERTELJÄHRLICH, VERLAGSPOSTAMT 1040 WIEN, P.B.B., GZ 05Z036212 M, NO.07, OKTOBER 2008

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ÖKO-CHIC: MODE MIT GUTEM GEWISSEN

EIGENBAU: MASSEN VS. MASSENPRODUKTION

MARKTPLATZ: FÜR GROSSE UND KLEINE GELDBÖRSEL


Naturlich.

Kommt Vielfalt Falter? von viele

In der Welt von Ja! Natürlich ist alles noch so, wie es sein soll. Und das hat seinen Grund. Da wird darauf geschaut, dass das Gleichgewicht unserer Natur bestehen bleibt. Denn auch hier gilt: Wie man ins Feld hineinruft, so kommt es zurück. Für die Ja! Natürlich Bio-Bauern heißt das: Wer der Natur ihre Vielfalt lässt, der erntet auch Vielfalt. So bringt die Ja! Natürlich Ernte nicht nur viele verschiedene Arten an Obst und Gemüse, sondern diese auch in unterschiedlichsten Sorten hervor. Zum Beispiel im Sommer die Green Zebra und die Black Cherry Tomate und zur Erdäpfelernte Rosa Tannenzapfen und Linzer Delikatess. Denn nur, wenn wir der Natur ihre Vielfalt lassen, bekommen wir Vielfalt zurück. Mehr unter www.janatuerlich.at

EXKLUSIV BEI:


No more fashion Victims Editorial »money is power« Geld ist Macht. Je mehr Geld in der Tasche eines Einzelnen, desto mehr Gestaltungsmöglichkeit für den Einzelnen. Und – auch viele Einzelne mit wenig Geld bedeuten, wenn sie (gemeinsam) bewusst handeln, in Summe ganz schön viel Macht. Diese Macht gilt es täglich, bei jedem Kauf (von was auch immer) auszuspielen. Etwa beim Kauf von Kleidung. Unser Cover fordert wie auch einst Katharine Hamnett »No more Fashion Victims«. Dass die Realisierung dieser Forderung allein an uns liegt, wollen wir mit dieser vorliegenden Ausgabe veranschaulichen und ein Stück weit ermöglichen. Die Ausstattung der persönlichen Garderobe ist also nicht nur ein geschmacklicher, sondern auch ein hoch politischer Akt. Ebenso die Frage, wie und wo ich mein Geld an- oder hinterlege. Dies mag für viele eine reine Kosten/NutzenRechnung sein, bei der darüber hinaus wohl vor allem das Wort »Service« die allermeiste Relevanz hat ... doch ist eben das Geld, das wir nicht unmittelbar und offensichtlich ausgeben, nicht weniger mächtig. Liegt das Geld des Einzelnen bei einem Geldinstitut oder Veranlagungshaus nach Wahl, ist damit auch die Gestaltungmöglichkeit aus der Hand gelegt – jemand anderer gestaltet dann. Es sind dies Investmentbanker und Spekulanten, die das Geld der Banken vermehren, die mit dem Geld spielen. Egal ob und inwiefern wir das verantworten wollen. Davon handelt der neuen Film von Erwin Wagenhofer »Let’s make MONEY« und es gibt wohl keinen besseren Zeitpunkt als jetzt, dass dieser Film in unsere und hoffentlich viele Kinos weltweit kommt. Egal, ob der Kauf von Kleidung oder die Wahl des Geldinstituts, um mit den Worten von karmakonsum. de zu schließen und dazu einzuladen: »Do good with your money«. Geld bewusst ausgeben, Geld bewusst »lagern« und damit diese Welt gestalten.

BIORAMA erscheint ebenso wie The Gap, Magazin für Pop- und Alltagskultur, im MONOPOL VERLAG. www.monopol.at

»how we make money« Da es Biorama abgesehen von einem Abo, für das ich hiermit explizit werben möchte, nicht zu kaufen gibt, finanziert sich das Magazin für nachhaltigen Lifestyle durch Werbung. Wir machen ein ehrliches Magazin und liefern ehrliche Werbung in Form von Anzeigen. Kein Text, Bild oder Produkt erscheint bezahlter Weise durch einen Kunden, sondern rein aus Motivation und freier Entscheidung unserer Redakteure. Nichts anderes fordern wir grundsätzlich als Leser selbst von Magazinen und Zeitungen. Diese Unabhängigkeit und Ernsthaftigkeit wollen wir unseren Lesern daher bieten und wir freuen uns, wenn dies auch ankommt. Rückmeldungen sind erwünscht: redaktion@biorama.at

Liebe Grüße Milo Tesselaar Herausgeber


inhalt 20

EINLEITUNG 03  Editorial 06  Mensch der Saison 08  Produkt der Saison 10  Ich und die Anderen 12  Veranstaltungen

Hess Natur Von Glanz und Glamour zu gutem Gewissen: Der spanische Designer Miguel Adrover kreiert Leistbares für dich und mich.

MAGAZIN 14 Let's Make MONEY 16  Intro: Mode 20 Hess Natur 24  Waldviertler 36 Label-Porträts 42  Meinklang

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INTERVIEW 40 Holm Friebe

Waldviertler Wer kennt sie nicht, die heimischen Schuh-Klassiker mit dem Hauch Gesundheit. Ein Rundgang in der letzten Schuhwerkstatt Niederösterreichs.

SPEZIAL 46  Haltbarmachung FOTOSTRECKE 28  Mode 50  Herbal Icons MARKTPLATZ 56 Kinder 62  Test 64  Distribution 66  Gütezeichen

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Marke Eigenbau Der Berliner Trendforscher Holm Friebe im Interview über den Aufstand der Massen gegen die Massenproduktion

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The Rampant Growth Auf der fotografischen Suche nach Pflanzenteilen, die staunen lassen.


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Biorama wird mit Ökostrom und mit mineralölfreien umweltfreundlichen Farben auf pflanzlicher Basis gedruckt. Sowohl die Druckerei (Gugler Crossmedia) als auch das Papier (Luxo Samtoffset) sind mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.

Impressum HERAUSGEBER Milo Tesselaar Chefredakteur Martin Zolles AUTOREN Mirjam Bromundt, Michael Huber, Gabriele Medan, Magdalena Miedl, Ursel Nendzig, Gregor Schenker, Jutta Strohmeier, Horst Thiele, Magdalena Vukovic FOTOGRAFIE Stefan Knittel, Dirk Mueggenburg, Kurt Prinz, Marco Rossi COVERFOTO Kurt Prinz ILLUSTRATIONEN Sig Ganhör, Käthe Ivansich, Stanislaus Medan LEKTORAT Miriam Fröhlich GESTALTUNG Super-Fi (Käthe Ivansich, Claudia Wittmann) WEB Super-Fi, m-otion ANZEIGEN Milo Tesselaar (Leitung) VERTRIEB Milo Tesselaar DRUCK gugler GmbH, Auf der Schön 2, 3390 Melk/Donau PRODUKTION, MEDIENINHABER & GESCHÄFTSFÜHRUNG Monopol GmbH, Favoritenstraße 4–6/III, 1040 Wien KONTAKT Biorama c/o Monopol GmbH, Favoritenstraße 4–6/III, 1040 Wien; Tel. +43 1 9076766; www.biorama.at, www.monopol.at, redaktion@ biorama.at BANKVERBINDUNG Monopol GmbH, easybank, Kontonummer 20010710457, BLZ 14200 ABONNEMENT (siehe Website: www.biorama.at) ERSCHEINUNGSWEISE 4 Ausgaben pro Jahr; Erscheinungsort Wien; Verlagspostamt 1040 Wien Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Für den Inhalt von Inseraten haftet ausschließlich der Inserent. Für unaufgefordert zugesandtes Bild- und Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Jegliche Reproduktion nur mit schriftlicher Genehmigung der Geschäftsführung. BLATTLINIE Biorama ist als vierteljährlich erscheinendes Medium sämtlichen Aspekten einer nachhaltigen Alltagskultur kritisch verpflichtet. Ziel ist es, trotz internationaler Ausrichtung österreichische Themen aufzugreifen und zu fördern – sofern diese in einem internationalen Kontext sinnvoll erscheinen. Biorama reflektiert einen Hedonismus mit gutem Wissen und Gewissen. Offenlegung laut § 25 Mediengesetz Medieninhaber: Monopol Medien GmbH, Favoritenstraße 4/III, 1040 Wien; Unternehmensgegenstand: Verlag; Herausgeber: Thomas Weber; Geschäftsführer: Bernhard Schmidt; Monopol Medien GmbH: Thomas Weber (26%), Super-Fi GmbH (40%); Super-Fi GmbH: Niko Alm (46%)

Entscheiden Sie selbst, Hauptsache Sie setzen ein Zeichen für die Umwelt.

www.eco-car4you.at


Text_Mirjam Bromundt

Mensch der saison Alec Hager, Interessensvertreter auf zwei R채dern


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Sonnige Schätze aus der Türkei Süße Früchte & knackige Nüsse RAPUNZEL Trockenfrüchte und Nüsse aus dem Türkei Projekt werden von der mediterranen Sonne verwöhnt. Sie sind eine wahre Schatzkammer an wertvollen Inhaltsstoffen und vollem Aroma – ins Müsli, zum Backen oder zum Knabbern. Entdecken Sie ihre Lieblingsprodukte. Mehr unter www.rapunzel.de

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Türkei

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Alec Hager / IG Fahrrad,
Rembrandtstraße 6,
 A-1020 Wien,
0650/33 46 723 www.ig-fahrrad.org www.radlobby.at www.bicyclefilmfestival.com office@ig-fahrrad.org

Bio-Pionier seit 1974

CT

Seit rund zwei Jahren entwickelt sich in Wien eine lebendige Fahrradsubkultur. Die Fahrrad-Demo Critical Mass, die Bikekitchen – Werkstatt, Küche und Wohnzimmer in einem – oder das Bicycle-Filmfestival funktionieren dank dem Engagement einer kleinen, aber starken Gruppe, für die Fahrradlobbying und nicht der finanzielle Erfolg im Vordergrund steht. Einer von ihnen ist Alec Hager, Präsident bzw. Vereinsobmann der IG Fahrrad. Seit vier Jahren gibt es den Verein IG Fahrrad – derzeit mit rund 200 Mitgliedern und seit zwei Jahren so richtig aktiv –, bei dem Hager zwar nicht bei der Gründung, jedoch am Aufbau sowie der ersten kleinen Werkstatt wesentlich beteiligt war. Das Hobby ist mittlerweile zum Beruf geworden: Lobbying- und Networkingarbeit, die Organisation von Events und Öffentlichkeitsarbeit liegen zum Großteil beim 36-jährigen Oberösterreicher. Vor rund zwölf Jahren kam Hager nach Wien und ist seither begeisterter Fahrradfahrer. »Das Fahrrad ist das allerbeste urbane Verkehrsmittel, macht irrsinnig viel Spaß und ist einfach ein saucooles Ding«, sagt Hager über seinen ständigen Begleiter. Zehn Fahrräder nennt er derzeit sein Eigen – für jedes Einsatzgebiet das passende, aber ein Tandem oder ein richtiges Lastenfahrrad fehlen noch immer in seiner Sammlung. Zwei Werkstätten bzw. Shops bilden neben Lobbying das zweite Standbein der IG Fahrrad. Bei jenem in der Westbahnstraße steht Hager selbst im Geschäft, berät KundInnen und bestreitet so seinen Lebensunterhalt. Denn Lobbyingarbeit ist auch bei der IG Fahrrad ehrenamtlich. »Es braucht einen frischeren Wind in der ganzen Radlobbyund Verkehrsöffentlichkeitsarbeit«, sagt Hager und nennt einige Anliegen der IG. So soll die Radwegbenützungspflicht fallen, der/die Fahrradfahrende in den Fließverkehr integriert werden und so durch die Verlangsamung des Verkehrs auch die Zahl der Unfälle verringert werden. »Es geht um ein Selbstbewusstsein auf der Straße, sich seinen Platz einfach zu nehmen«, so Hager. Neben dem Kontakt mit EntscheidungsträgerInnen der Stadt Wien hat die IG auch sonst genug Ideen: Aktionen wie die »Ghostbikes«, die als Mahnmale für Radfahrverkehrsopfer in Wien verteilt werden, ein den Kindheitserinnerungen Hagers entsprungenes Fahrradquartett oder das Bicycle-Filmfestival, das von 9. bis 12. Oktober in der Urania mit Filmen und viel Rahmenprogramm stattfinden wird, schaffen Bewusstsein für die aufkeimende Wiener Fahrradkultur. Und Alec Hager ist mittendrin.

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ING PROJ

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RAPUNZEL. Wir machen Bio aus Liebe.


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Produkt der Saison Auf vier Rädern ab Bahnhof Text_Mirjam Bromundt

Zugfahren ist nicht nur umweltschonender und bequemer als eine Reise mit dem Auto, sondern durch das Carsharing-Programm von LaudaMotion auch genauso flexibel. An sechs Stationen in ganz Österreich (zwei in Wien, je eine in Graz, Innsbruck, Linz und Salzburg) warten direkt am Zielbahnhof ein Smart Fortwo oder Mini – praktische Stadtautos also –, die ganz einfach online gebucht werden können. Kleines Zuckerl: mit Vorteils-, Österreich- oder Businesscard der ÖBB und Zugticket bis zu drei Tage um 50 Prozent günstiger und 100 Kilometer Fahrt inklusive. Noch nicht überzeugt? Gut. Hat man einen gültigen Führerschein, eine Kreditkarte und ist mindestens 23 Jahre alt, steht der günstigen wie flinken Mobilität um neun Euro (18 Euro ohne Ermäßigungskarte) pro Kalendertag nichts mehr im Weg. So günstig deshalb, weil die kleinen Flitzer mit Werbung beklebt sind und einige Leistungen der üblichen Autovermietung wegfallen. Die Onlinebuchung ist narrensicher:

Übernahmestelle (muss leider auch Rückgabestelle sein) auswählen, Abhol- und Rückgabetag plus genaue Uhrzeit dazu und schon wird der Preis inklusive Öffnungszeiten der Stelle ausgespuckt. Allerhand Zusatzleistungen wie Vollkasko- und Personeninsassenversicherung, Navigation oder auch eine Reinigung kann man gleich für den angegebenen Aufpreis dazu bestellen. Noch ein Bonus: Wenn man das Auto abends abholt und morgens wieder zurückbringt, kriegt man zehn Euro Rabatt, unabhängig von Mietpreis und -zeitraum. Die Alternative zum eigenen Auto bei der nächsten Städtereise steht somit bereit, aber trotzdem – nicht vergessen – Bedingungen und Preise immer genau studieren. Man weiß ja nie.

oebb.laudamotion.com


www.schladmingerbier.at


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Ich und die anderen Ute Leube, Geschäftsführerin PRIMAVERA LIFE GmbH empfiehlt ihr liebstes Eigenprodukt und sechs Fremdprodukte. Pure Begeisterung für ätherische Öle war 1986 der Auslöser für die Gründung von PRIMAVERA LIFE, die ich bis heute zusammen mit Kurt L. Nübling leite. Unsere Vision: authentische, biologische Produkte von höchster Qualität dem Markt zugänglich machen, um Lebensqualität und -freude zu steigern. Für den Firmennamen stand die römische Frühlingsgöttin Patin. Sie verkörpert die harmonisierende, belebende Kraft der Natur und dient uns heute als Qualitätssiegel für naturreine ätherische Öle und anspruchsvolle Naturkosmetik. Alle 700 Produkte unseres aktuellen Sortiments sind 100 Prozent natürlich und werden bei uns im Allgäu mit viel Sachverstand und Engagement entwickelt und produziert. Die Rohstoffe kommen vorwiegend direkt von Herstel-

lern, die wir seit 20 Jahren kennen und die nach unseren Vorgaben kontrolliert biologisch arbeiten. Wir leisten damit gleichzeitig Hilfe zur Selbsthilfe und Existenzsicherung der Bauern und setzen uns aktiv für Fairen Handel und für eine nachhaltige und umweltgerechte Landwirtschaft ein. Unsere Anbauprojekte in Frankreich, Italien, Peru, Nepal, Türkei oder Ägypten werden von unseren Fachkunden besucht und jährlich schulen wir mehr als 5000 Teilnehmer in unseren Seminaren. Zusammen mit unseren 130 Mitarbeitern wollen wir in Bewegung bleiben, nach vorne schauen und weiterhin dazu beitragen, dass die Welt ein bisschen besser duftet und positiv wirkt.

Bioprodukte, die ich sehr schätze: Original Müsli von Rapunzel, weil es seit 30 Jahren keinen schöneren Start in den Tag gibt. Rote Bete Meerrettich Streich von Zwergenwiese, wenn ich mich schon entscheiden muss, weil ich alle Aufstriche von Zwergenwiese zum »aus dem Glas Löffeln« gern habe. Mango Lassi von Cosmoveda, weil es himmlisch schmeckt und lebendige Erinnerungen an Indien weckt. Keltischer Haustee von Heuschrecke, weil er gleichzeitig kraftvoll und ausgleichend wirkt.

Mein Primavera-Lieblingsprodukt: Feuchtigkeitsfluid Neroli Cassis speziell im Sommer, weil die leichte Pflege für nachhaltige Feuchtigkeit sorgt und die Haut atmen lässt. Der frisch-blumige Neroli-Duft und das kostbare Samenöl der schwarzen Johannesbeere gehören zu meinen liebsten Rohstoffen.

ROUGE POWDER von Dr. Hauschka, weil es die Spuren einer kurzen Nacht natürlich und unauffällig aus dem Gesicht zaubert. Edel Bitter Schokolade Chili von Vivani, weil die Kombination von feurig-scharfem Chili und feinster Bitterschokolade unschlagbar befriedigend ist.


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Ich bin bio. Ich lebe bio. Wo das AMA-Biozeichen drauf ist, ist bio drin. Da kann ich mir sicher sein. Ich liebe das pure Leben.

Das AMA-Biozeichen, das Zeichen für Bio-Qualität.

www.wirsindbio.at


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Veranstaltungstipps Herbst 2008 Nachhaltige Wochen 2008 Vom 15.9. bis zum 15.10.2008 veranstaltet das Lebensministerium dieses Jahr wieder die nachhaltigen Wochen in ganz Österreich. Das Motto der seit 2004 jährlich stattfindenden nachhaltigen Wochen lautet »Bewusst kaufen. Besser leben«. Die Aktion soll zu bewusstem Konsum anregen und den Verkauf von nachhaltigen Produkten fördern. Fast 40 Handelsketten nehmen an der Aktion teil und werden in ihren Filialen gezielt auf Produkte mit ökologischem und sozialem Mehrwert hinweisen. Im Rahmen der nachhaltigen Wochen finden auch Fachdiskussionen zu diversen Themen statt. www.nachhaltigewochen.at International Bicycle Filmfestival 2008 Zum zweiten Mal besucht das International Bicycle Filmfestival vom 9.10. bis 12.10.2008 Wien. Das Festival findet weltweit statt und wird in Wien von der IG Fahrrad organisiert. Neben einem interessanten filmischen Programm im Urania Kino bietet das Festival auch andere Events in diversen Lokalen entlang des Donaukanals an. In 8 Vorstellungen werden an die 70 Filme unterschiedlichster Sparten aus aller Welt gezeigt. Eröffnet wird das Festival am 9.10. mit einer großen Eröffnungsparty am Badeschiff. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, das auf der Leinwand gesehene live zu sehen oder sogar selbst zu versuchen. bicyclefilmfestival.com/2008_site/vienna/ Bio-Aktionstage Vom 11.9. bis 20.9.2008 finden in ganz Österreich die Bio-Aktionstage statt. Im Rahmen der Aktion wird gratis Bio-Milch in allen österreichischen Landeshauptstädten verteilt, um Bio- Genuss hautnah erlebbar zu machen. Das Rahmenprogramm umfasst Verkostungen, Info-Stände, Feste und Veranstaltungen. Elevate Festival 2008 Beim Elevate Festival für zeitgenössische Musik und politischen Diskurs, das vom 5.11. bis 9.11. 2008 in Graz stattfindet, geht es dieses Jahr darum, das Bewusstsein für die Wichtigkeit der Gemeingüter (commons) zu schärfen und die Aufmerksamkeit auf soziale und wirtschaftliche Konflikte um deren Nutzung zu lenken. Unter dem Motto »Elevate Commonism« findet ein abwechslungsreiches Programm mit DJs, Konzerten, Diskussionen, Workshops und Performances statt. Das Festival zeichnet sich durch die außergewöhnliche Zusammenführung von politischem Diskurs, zeitgenössischer Musik und Partykultur und die einzigartigen Veranstaltungsorte (Schlossberg) aus. Alle Veranstaltungen zum Thema Commons sind bei freiem Eintritt zu besuchen. www.elevate.at Vienna Design Week Vom 2. bis 12. Oktober bietet die Vienna Design Week einen Einblick in das vielfältige Schaffen in den Bereichen Produkt-, Möbel- und Industriedesign. Wien wird über zehn Tage lang zu einer Plattform für Design und die Arbeit unterschiedlichster Designschaffender aus dem In- und Ausland wird präsentiert. Ein spezielles Highlight stellen die Passionswege 2008 dar. Dabei schaffen zehn DesignerInnen oder Designteams in Wiener Geschäftslokalen ortspezifische Installationen. www.viennadesignweek.at


www.engarde.at

denken

MAKAvA Lebenselexier wird getrunken in Wien: Biomarket, Biomarkt Maran, St. Josef, MQ Daily, Biobar von Antun, Dreiklang, Joanelli r: unte s n In Linz: Bio-Logisch, Inges Biocafe, Biomarket, Restaurant NIU, Restaurant p‘aa o ti Loca Und in Graz: Biomarket, Kornwaage, Bioladen Matzer, Beas Urkost, Mangolds, Ginko, Tribeka. ere t t i e va.a dw Alle MAKAvA-Locations gibts hier: http://makava.tupalo.com a n k u a s Info w.m

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Text_Magdalena Miedl Fotos_Filmladen

Money, not funny Vom Wellblechslum ins Bankenfoyer: Die Zusammenhänge zwischen unseren Sparbüchern und der Armut auf der anderen Seite der Welt sind enger, als wir es wahrhaben wollen. Regisseur Erwin Wagenhofer hat ihnen nachgespürt – und wieder einen Film geschaffen, der sein Publikum wütend zurücklässt.

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eld arbeitet nicht. Es sind immer Menschen, die arbeiten und damit die Zinsen auf Ihrem Konto erwirtschaften, denn das Geld wird investiert, während es am Konto »liegt«. Regisseur Erwin Wagenhofer setzt auf Botschaften, die klar verständlich bleiben, auch wenn sie sich erst im Laufe seiner Filme herauskristallisieren. In seiner Erfolgsdokumentation »We Feed The World« von 2005 skizzierte er die weltweite Nahrungsmittelindustrie und ihre Ausscheidungsorgane. Der Film war eine der erfolgreichsten

Dokus der letzten Jahre und brachte nicht wenige Menschen dazu, sich den Kauf von Joghurt oder Schokolade einer bestimmten Marke zweimal zu überlegen – zumindest eine Zeitlang, bis die Bequemlichkeit wieder überhand nahm. Doch Wagenhofer ist nicht bequem, er schlägt ein weiteres Mal seine Krallen ins müde Sitzfleisch der Konsumenten, um wenigstens etwas Ungemütlichkeit in die Kinosäle und Wohnzimmer zu bringen. Wieder spannt er den Bogen von global nach lokal, vom wirklichkeitsfernen Superbroker zum

brachliegenden Golfrasen an der spanischen Costa Blanca, von der Sahelzone ins Investitionsparadies Singapur, vom Obdachlosenheim in Washington D.C. ins Fernsehstudio in Wien. Zur drastischen Illustration filmt Wagenhofer Studioarbeiter beim Aufbau der Moneymaker-Luftschleuse, jener abstrusen Gerätschaft, die Menschen mit der Hoffnung auf schnelles Geld dazu treibt, in einem würdelosen bunten Trainingsanzug vor Kameras nach Banknoten zu haschen.


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Die beste Zeit zum Kaufen ist, wenn Blut auf den Straßen ist. Selbst, wenn es dein eigenes Blut ist.« Mark Mobius, Investor, Emerging Markets Fondsmanager, ist bei der Templeton Asset Management Ltd. in Singapur für 50 Milliarden Dollar verantwortlich. Fast ausschließlich sind es Männer, die zu Wort kommen, die über Arbeitskräfte sprechen, über Geldströme, über Investitionen. Eine Frau gibt es, die mitreden darf, sie ist Soziologin und Wirtschaftswissenschafterin, K. Sujatha Raaju, sie führt die Kamera durch ein Slum im indischen Chennai und erläutert, dass die meisten so leben – und einige noch ärmer, die müssen dann auf der Straße schlafen. Ja, und dann ist da noch die Kieselfrau, die in Burkina Faso Steine zusammenfegt und verkauft, um davon leben zu können, und die Baumwollpflückerinnen, die Regisseur und Kameramann unmittelbar um Hilfe bitten. Hier befinden sich die sogenannten »Emerging Markets«, die bis vor wenigen Jahren noch Entwicklungsländer hießen. Wagenhofer stellt John Perkins vor die Kamera, Bestsellerautor (»Confessions of an Economic Hit

Man«), der sich selbst als ehemaligen Wirtschaftskiller bezeichnet. Er war von der Weltbank beauftragt, systematisch Regierungen armer Länder wie Panama oder Ecuador zu schwächen, indem Weltbank-Kredite in sinnlose Infrastrukturprogramme investiert wurden, und die daraus resultierenden hohen Schulden zur kompletten Abhängigkeit der Länder führen. »Wenn die Hitmen nicht erfolgreich sind – dann kommen die Schakale, um Regierungsmitglieder zu töten. Und wenn das Land auch dann noch nicht zermürbt ist, dann rückt das Militär ein – wie im Irak: Wäre Saddam Hussein nicht so stark gewesen, hätte es nie einen Militärschlag gegeben«, so die Theorie von Perkins, die reichlich abenteuerlich klingt, aber gut argumentiert ist. Was die Baumwollbäuerinnen in Burkina Faso spüren und Francis

Kologo, der Vertreter der lokalen Baumwollvertriebsgesellschaft Sofitex, ausspricht, ist genau diese unfaire Schieflage: »Die amerikanischen Baumwollproduzenten werden von ihrer Regierung subventioniert – und bei uns wird Liberalismus verlangt. Kein Wunder, dass die afrikanischen Produzenten da nicht mithalten können.« Der Schluss, den Kologo zieht, ist einfach und doch unerreichbar: Würden die Amerikaner ihre Subventionen im eigenen Land stoppen, müsste Burkina Faso keine Schulden machen. Es ist dann keine Überraschung, wenn beim Abspann Kurt Weills Song »Mackie Messer« aus der Dreigroschenoper erklingt, die klagendspöttische Moritat vom hinterhältigen Räuber: »Und man sieht nur, die im Licht stehn. Die im Dunkeln sieht man nicht.«


Faire Mode auf dem Vormarsch Man hat es in der Modebranche an die große Glocke gehängt: Nachhaltigkeit ist Trend in dieser Saison. Junge Labels, die Fairness und Vernunft zum Firmenethos gemacht haben, verkaufen sich erfolgreich. Der Markt gibt den Ton an und ein neuer Kundentypus ist in unseren Breiten herangewachsen.

D

ie Modemesse Premium in Berlin ist auf den Zug aufgesprungen und stellte mit Green Living über 50 Ökolabels vor. Diese ließen zwar nur teilweise ökologisch oder sozial korrekt produzieren, aber das Bestreben dieser großen Modemesse nach mehr Fairness in der Modebranche muss lobend festgehalten werden. Was hier als Novum verkauft wird, zeichnet sich schon seit mehreren Jahren ab. Die Modewelt bezeichnet es leichtfertig als neuen Trend, dabei sollten Vernunft und Anstand feste Bestandteile der Bekleidungsindustrie sein. Das Ziel ist eine Abkehr vom Nischenprodukt, zu einem allgemeinen

Verständnis für umweltschonende Ressourcen und angemessene Geldverteilung. LOHAS (Life Of Health And Sustainability) ist das Stichwort und die dazugehörige Mode beginnt sich als Eco-Fashion (eine von zahlreichen Bezeichnungen) zu etablieren. Die nachdenkliche Generation hat passende Sprüche und Leitfiguren für ihre Bewegung gefunden. Green is the new black und Bono Vox von U2 einer der vielen Befürworter eines vernünftigen und nachdenklichen Lebensstils. American Apparel hat es vorgemacht und ist zur Kultmarke avanciert. Das Markenzeichen des

Labels ist die Produktion unter fairen Arbeitsbedingungen in Downtown Los Angeles. American Apparel bietet nur eine kleine Organics-Auswahl an und ist in jüngerer Zeit ob seiner Arbeitspolitik stark angegriffen worden. Das Unternehmen hat aber durch sein Umdenken bei der Produktion wichtige Weichen bei Kunden weltweit gestellt und Bewusstsein schmackhaft gemacht. Wissen ist Macht und die neuen Konsumenten wollen wissen, was sie an ihre Haut lassen. Es gibt im Internet zahlreiche Blogs zum Thema, wie karmakonsum.de oder gruenemode. de (sogar Gisele Bündchen hat einen


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Text_Magdalena Vukovic Fotos_Labels

Öko-Blog!), die sich mit allem rund um Ökomode auseinandersetzen und Bezugsquellen verraten. Zu den wichtigen Themen gehören die Herkunft der Materialien und die Arbeitsbedingungen, unter denen die Kleidung hergestellt wurde. Sind Pestizide beim Baumwollanbau zum Einsatz gekommen, wurde das Material mit reizenden Chemikalien eingefärbt, die sowohl für Arbeiter als auch für Endverbraucher schädlich sind, oder mussten gar Kinder statt zur Schule aufs Feld? Der Konsument zeigt Bewusstsein und Interesse für die Gründe und den Fortbestand seines Wohlbefindens. Hier stehen nicht nur uneigennützige Motive im Vordergrund: Wer seine Kinder und sich keinen schädlichen Chemikalien und einem schlechten Karma aussetzt, schläft ruhig mit gutem Gewissen. Gütesiegel-Chaos Natürlich kann der Kunde nicht selber nachprüfen, woher die Materialien kommen und unter welchen Bedingungen das Kleidungsstück verarbeitet wurde. So muss er sich auf Zertifikate und Gütesiegel verlassen, die derzeit in einer unüberschaubaren Vielzahl den Biomarkt bevölkern. Viele dieser Siegel garantieren, dass keine Chemie im Einsatz war, die Umwelt nicht unnötig belastet wurde oder aber die Arbeiter nicht mit Billigstlöhnen abgespeist wurden. Viele Unternehmen haben Verhaltenskodizes eingeführt, die faire und nachhaltige Produktion garantieren sollen. Diese werden von unabhängigen Organisationen festgemacht, die eine Einhaltung dieser Kodizes überprüfen und kontrollieren. Sie setzen sich für geregelte Arbeitszeiten, Verbot der Zwangs- und Kinderarbeit sowie einen sicheren und gesunden Arbeitsplatz ein. Immer wieder werden dann Ethiktests durchgeführt, die dem Konsumenten Aufschluss geben, wie sehr sich ein Unternehmen an die vorgegebenen Richtlinien hält. Dass H&M die Liste anführt und Benetton,

durch Toscanis kritische Kampagnen berühmt geworden, weit hinten liegt, soll an dieser Stelle kritisch vermerkt werden. Es ist also nicht immer Gold, was glänzt. Am Ende bleibt dem Konsumenten derzeit noch ein schwer durchschaubares Dickicht an Zertifikaten und Organisationen, bei dem es gilt, seinen eigenen Favoriten und die Marke seines Vertrauens zu finden. Neue alte Materialien In der Ökomode steht in Sachen Materialien nach wie vor die Biobaumwolle an erster Stelle. Obgleich die flauschige Pflanze Unmengen an Wasser verschlingt und damit auf lange Sicht keine exklusive Lösung sein kann, ist sie die erste Wahl großer Konzerne, wenn es darum geht, dem Kunden Umweltbewusstsein zu vermitteln - dabei gibt es interessante Alternativen. In der Biomode findet man oft die klassischen Naturmaterialien wie Baumwolle, Hanf oder Leinen. Sie sind atmungsaktiv, saugfähig und für Allergiker geeignet. Andere pflanzliche Materialien wie Bambus – zum Beispiel von dem amerikanischen Label Panda Snack in einer Mischung mit Baumwolle angeboten – oder Soja gehören zum breiten Sortiment pflanzlicher Fasern, die schonend angebaut werden können. Aber es muss nicht immer Natur sein und so sind synthetische Stoffe, teilweise aus wieder verwendetem Material, auf dem Vormarsch. Gerade in Österreich entwickelte man jüngst ein Textil, das sich nicht nur wunderbar weich anfühlt, sondern zu 100% biologisch abbaubar ist und aus nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnen wird. Die Rede ist von der Cellulosefaser Tencel, ein Stoff der Feuchtigkeit schnell aufnehmen und abgeben kann und ohne chemische Zusätze antibakterielle Eigenschaften hat. Tencel ist der Viskose ähnlich, aber bei der Verarbeitung der Holzfasern wird das Lösungsmittel immer wieder verwendet, um so wenige Rückstände wie möglich ins Wasser zu leiten.

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Es ist nur logisch, dass gerade bei nachhaltig produzierter Mode recycelte Materialen einen hohen Stellenwert haben. Die amerikanische Sportbekleidungsmarke Patagonia zum Beispiel fordert seine Kunden auf, ausgemusterte Kleidung (in diesem Fall nur von Patagonia selbst) zum Hersteller zurückzutragen. Die alten Kleider werden zerhäckselt, in Granulate gepresst und dann zu neuen Kunststofffäden versponnen. Auch alte Plastikflaschen werden von Patagonia vom Müllberg geholt und zu Fleecejacken gemacht. Im kleinen Rahmen gibt es auch in Österreich derartige Ressourcen sparende Projekte. Die Wiener Boutique Modus Vivendi forderte mit »Cash for Cashmere« ihre Kunden dazu auf alte Kaschmirpullover zu bringen, die zu schmucken Schals und Westen umgearbeitet wurden. Auch Karin Maislinger macht Altes zu Neuem. Der Fahrradschlauch ist zu ihrem Markenzeichen geworden. Unter dem Namen Kontiki werden in ihrer kleinen Werkstatt in Ottakring die alten Gummischläuche zu Taschen vernäht, die in Wiens Bobo-Kreisen eine große Anhängerschaft gefunden haben. Labelvielfalt Auf der einzigen österreichischen Ökotextil-Messe Eco-Trend waren mehrere nachhaltige Modelabels aus Österreich vertreten, wie Mayi, Milch oder Göttin des Glücks. Alle diese Labels produzieren Kleidung aus fair gehandelter Biobaumwolle. Die Schnitte sind einfach und bequem, aber figurbetont und jung. Eine neue Jugendlichkeit beherrscht den internationalen Markt und alten Hasen wie Hess Natur wird von kleinen Labels Konkurrenz gemacht. Zwei Burschen aus Köln gründeten 2007 das Label Armed Angels und produzieren seither erfolgreich bunte T-Shirts aus Biobaumwolle mit knalligen Aufdrucken. Ein Teil des Gewinns geht an verschiedene Hilfsprojekte.


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Das Konzept kommt gut an. Man gibt sich betont jung und trendbewusst und zählt Thomas D oder Charlotte Roche zu seinen Unterstützern. Gerade bei Basics – vor allem T-Shirts – ist fair gehandelte Biobaumwolle ganz groß. Schon Katherine Hamnett hat in den Achtzigern mit übergroßen Bio-T-Shirts, die mit Sprüchen wie »Choose Life« (allen noch gut in Erinnerung aus dem Wham!-Video) oder »Save Africa« bedruckt waren, von sich Reden gemacht. Die Marke wurde 2005 unter strengeren ethischen Auflagen neu belebt und entspricht wieder dem Zeitgeist. Auch auf dem Gebiet anspruchsvollerer Mode gibt es Nennenswertes.

KONTROLLE IST BESSER Bisher gibt es noch kein einheitliches international gültiges Label, das sowohl ethische als auch ökologische Kriterien einschließt. Als Leitfaden durch das stattdessen vorhandene Label-Dickicht folgt eine Zusammenstellung der wichtigsten Gütesiegel und Überprüfungsorganisationen. Unter deren Aufsicht werden entweder ethisch korrekte Arbeitsbedingungen oder ökologischer Anbau sowie ein Verzicht auf schädliche Chemikalien in der Produktion garantiert. Manche Siegel, wie Naturtextil Best oder der noch unausgereifte GOTS, schließen beides mit ein. Einen guten Überblick über die verschiedenen Labels bietet www. label-online.org und der Blog »Grüne Mode« von Kirsten Brodde (www.kirstenbrodde.de). GOTS Der GOTS, oder Global Organic Textile Standard, ist der bisher ambitionierteste Versuch, ein einheitliches internationales Gütesiegel zu schaffen. Die Idee ist 2002 in Düsseldorf entstanden. Das Siegel soll garantieren, dass das Produkt vom Anbau bis zum Kon-

Das Berliner Label Slowmo macht Streetwear vom Feinsten. Jacken und Hosen für Frauen und Männer, aus feiner und qualitativ hochwertiger Biobaumwolle, sind online zu erwerben. Slowmo entfernt sich von allzu simpler Alltagsmode und schafft es, einen eigenen Stil zu kreieren. Nachhaltige Produktion ist für die neuen Designer selbstverständlich und werden nicht zu einem Aushängeschild gemacht. In Großbritannien, Holland oder Skandinavien sind in den letzten Jahren viele nachhaltige Labels gewachsen, die sich stilistisch und preislich nicht von herkömmlicher Mode unterscheiden lassen. Von gut sitzenden Bio-Jeans von Kuy-

sumenten gänzlich ohne schädliche Chemikalien ausgekommen ist und auch alle Arbeiter fair bezahlt und behandelt wurden. Der GOTS soll bis 2010 in voll ausgereifter Form auf dem Markt sein – derzeit ist es noch etwas verfrüht, ihn als Zukunft für den Öko-Textilmarkt zu bezeichnen. Fairtrade Dieses Gütesiegel wird von der internationalen Fairtrade Labelling Organziation vergeben, die ihren Sitz in Bonn hat. Das Siegel wird von deren Zertifizierungsstelle FLO-CERT kontrolliert. Fairtrade zeichnet Produkte aus, die zwar unter sozialen Arbeitsbedingungen, aber nicht zwingend unter ökologischen hergestellt wurden – das Unternehmen ist allerdings um naturnahen Anbau bemüht. Das Fairtrade-Siegel ist für eine breite Produktpalette, von Nahrungsmitteln bis zu Textilien, zuständig. www.fairtrade.at Naturtextil Best Hier gelten bei der Verarbeitung sowohl soziale als auch ökologische Richtlinien. Das Siegel

ichi, über gehobene Damenmode von dem norwegischen Label Fin, bis hin zu schnieken Sneakern von den Franzosen Veja, findet der Kunde alles was sein Herz begehrt – vieles davon muss freilich noch über das Netz bestellt werden, aber man geht doch gerne mit der Zeit. Majorlabels, allen voran C&A, bieten mittlerweile eine kleine Auswahl an Biomode an. Dabei kommt vor allem Baumwolle zum Einsatz. Gerade große Konzerne zeigen sich wenig innovativ, obgleich sie das meiste Geld in innovative Materialbeschaffung, aber auch zum Beispiel energiesparende Maschinen oder dergleichen investieren könnten. Die Zukunft heißt

wird vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) mit Sitz in Stuttgart ausgegeben. Unabhängige Prüfungsstellen in der Schweiz und in Deutschland kontrollieren dann, ob die Textilien ohne Kinder-, Zwangsarbeit und dergleichen und aus Naturfasern ohne den Gebrauch umwelt- und gesundheitsschädlicher Chemikalien entstanden sind. www.naturtextil.com Öko-Tex Standard 1000 Dieses Siegel wird von unabhängigen Textilprüfungsinstituten, die sich zu einer Gemeinschaft mit Sitz in Zürich zusammengeschlossen haben, vergeben und überprüft. Neben ökologischen Voraussetzungen müssen auch soziale Standards erfüllt werden. Der Öko-Tex 100 (im Gegensatz zum Öko-Tex 1000) wurde 1992 eingeführt und setzte sich zunächst für eine Minimierung von Schadstoffen bei der Textilproduktion ein, gleichzeitig sollte das Gefahrenpotential der Problemstoffe erfasst werden. Der Öko-Tex 1000 ergänzt diese Standards noch um die Prüfung und Zertifizierung umweltfreundlicher Betriebsstätten. www.oeko-tex1000.com


Selbstverständlichkeit. Das Ziel sollte sein, dass nachhaltig produzierte Mode keine Besonderheit ist, sondern den Markt maßgeblich beeinflusst. Dem Kunden soll das Modebewusstsein nicht abgesprochen werden, sondern zusätzlich ein neues Bewusstsein für seine Umgebung anerzogen werden. Die Spuren, die unsere Lebensweise auf unserem Planeten hinterlassen, müssen in Zukunft ganz selbstverständlich schwächer werden.

epu.wko.at Das Internetportal für Ein-PersonenUnternehmen.

UNABHÄNGIGE ÜBERPRÜFUNGSORGANISATIONEN Anfang der Neunzigerjahre werden in der Bekleidungsindustrie Verhaltenskodizes eingeführt, denen sich zahlreiche Unternehmen unterordnen. Unterliegt ein Unternehmen diesen Kodizes, bedeutet dies noch nicht, dass deren Produkte auch tatsächlich unter absolut fairen Arbeitsbedingungen entstanden sind – es handelt sich hierbei vor allem um Richtwerte, die regelmäßig überprüft werden und allzu grobe Überschreitungen verhindern sollen.

Ethical Trading Initiative (ETI) Diese Initiative für ethischen Handel wurde 1998 in Großbritannien gegründet und ist wie die FWF ein Zusammenschluss aus Gewerkschaften und NGOs. Die ETI setzt sich auch für ähnliche Kriterien ein und überprüft diese jährlich. Der ETI unterstehen derzeit neben anderen Marken Gap, Marks & Spencer, Monsoon Accessorize und Zara. www.ethicaltrade.org Fair Labor Association (FLA) Die FLA wurde 1998 in Amerika unter Präsident Clinton gegründet, mit dem Ziel, Sweatshop-Arbeit ein Ende zu setzen. Auch diese Organisation besteht aus Gewerkschaften, NGOs und dergleichen. Verbote von Kinder- und Zwangsarbeit sowie Diskriminierung gehören ebenso zu den Bestimmungen wie geregelte Arbeitszeiten, die Zahlung der gesetzlichen Mindestlöhne und die Vergütung von Überstunden. Der FLA unterstehen große Marken wie Adidas, Asics, H&M und Umbro. www.fairlabor.org

http://epu.wko.at

Fair Wear Foundation (FWF) Diese Stiftung wurde 1999 von Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Non Governmental Organizations (NGO) in den Niederlanden gegründet. Es finden jährliche Kontrollen statt, die Zwangsarbeit, Diskriminierung und Kinderarbeit verhindern und einen Lohn garantieren, der zum Leben ausreicht. Große Unternehmen wie Mexx, Hess Natur oder Gsus haben sich deren Verhaltenskodizes unterstellt. www.fairwear.nl

Das Portal bietet ausgewählte Informationen zu den Themen Steuern, Recht, Betriebswirtschaft und Finanzierung/Förderungen. Mittels EPU-OnlineCheck können rasch und unkompliziert Risiko und Entwicklungspotentiale abgetestet werden. Zahlreiche interaktive Features laden dazu ein, Kooperationen und Netzwerke zu knüpfen. Profitieren Sie von kostenlosen Geheim-Tipps von EPU für EPU. Unternehmen wir es gemeinsam – die Wirtschaftskammern Österreichs.


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Text_Magdalena Vukovic Fotos_Hess Natur

Mode und Bewusstsein: Miguel Adrover Der spanische Modedesigner und einstige Liebling der amerikanischen Modeszene, Miguel Adrover, ist seit diesem Frühjahr Kreativdirektor bei der deutschen Ökomarke Hess Natur. Es war ein kurzer, steiniger Weg vom glamourösen New York zum bodenständigen Butzbach: Das Portrait eines Querdenkers, der gewissenhaft rebelliert.

I

nnerhalb der goldenen Käfige der high fashion-Modedesigner gehört es zum guten Ton zu rebellieren – wohl dosiert, wohl gemerkt. Die unzähligen Paradiesvögel der Szene wissen sich mit viel Drama zu inszenieren. Da wird dick aufgetragen: Etwas zu wenig Stoff an den richtigen Stellen, ein bisschen zu heruntergekommen oder die Models einfach

mal rückwärts über den Laufsteg schicken. Mode sei mehr als schnöde Hülle krächzt und kräht es aus mageren Hälsen. Das Aufbegehren scheint oberflächlich und ein tatsächlicher Bruch mit den Praktiken des Modebusiness ist schwer zu finden – dabei ist es so einfach. Noch vor fünf Jahren war der spanis-

che Designer Miguel Adrover ein aufgehender Stern am New Yorker Modehimmel. Die Presse überschlug sich mit Lob und hatte einen neuen Liebling gefunden. Im Herbst 2000 zeigte Adrover seine zweite Kollektion »Midtwown« in New York und traf einen Nerv. Frei nach den Praktiken der belgischen Dekonstruktivisten, integrierte und modifizierte er alte


Vintage-Stücke. Er krempelte kurzerhand einen BurberryTrenchcoat um und zog ihn dem Model verkehrt an. Das Label prangte nun für alle sichtbar auf der Brust der Trägerin. Das war in doppelter Hinsicht ein starkes Statement gegen festgefahrene Regeln. Miguel Adrover bediente sich einer bereits bestehenden Material-Quelle und zeigte Bewusstsein für nachhaltige Produktion – Recycling sozusagen. Auf der anderen Seite war dies natürlich ein durchaus zynischer Kommentar zu dem Marken-Wahnsinn und der allzu respektvollen Behandlung von Luxusgütern. Die Weichen für sein späteres Schaffen waren gelegt und was man bis dato noch als avantgardistischen Trotz verstand, entsprang eigentlich einem Bedürfnis nach mehr Vernunft. Miguel Adrover wurde 1965 in Mallorca geboren. Mit zwölf Jahren entschied er sich gegen den institutionalisierten Weg der Bildung, schmiss die Schule und arbeitete von da an auf der Mandelfarm seiner Eltern. Anfang der Neunziger ging er nach New York, um ohne einschlägige Ausbildung erfolgreich Mode zu machen und Sponsoren zu finden, die es ihm ermöglichten, seine eigene Marke zu gründen. Aber das Glück hielt nicht lange und seine Geldquellen versiegten schnell. Ein unglücklicher Zufall, der mit den schrecklichen Ereignissen des 11. September zusammenhängt, läutete dramatisch den Niedergang des Spaniers in der amerikanischen Modeszene ein. Am 9. September zeigte Adrover eine Kollektion, die vom Nahen Osten und einer Reise nach Ägypten inspiriert war. Ausladende Kaftane, Haremshosen und schmucke Turbane konnten nach den Anschlägen aber freilich nicht mehr zum Verkaufsschlager werden. Die Modeszene war einfach noch nicht reif für seine kompromisslosen Kritiken. Die Medien betonten gerne seinen kometenhaften Aufstieg, vom Schaufensterreiniger zu einem Designer, der Anna Wintour zu seinem Publikum zählen durfte. Nach dem Zerfall seiner eigenen Marke und seinem Wechsel zu Hess Natur ist es aber ruhig um den bärtigen Sonderling geworden. Adrover hat dem Trubel des trendbesessenen New York den Rücken gekehrt. Heute lebt er wieder zeitweise in Mallorca und macht Mode mit gutem Gewissen, wie er selber sagt. Er ist ein ungewöhnlicher Designer, dessen Rolle als Vorreiter durch seine nachhaltig produzierte Mode bestimmt wird. Seit Anfang 2008 ist Adrover als Kreativdirektor bei der deutschen Ökomarke Hess Natur angestellt und wird dies, laut Vertrag, auch die nächsten fünf Jahre bleiben. Der Geschäftsführer Wolf Lüdge selbst flog nach Mallorca, um dem amerikanischen Majorlabel Tommy Hilfiger zuvorzukommen, das ebenfalls ein Auge auf den Designer geworfen hatte. Adrover entschied sich für Hess Natur: Das Konzept von hochwertiger, nachhaltig produzierter Alltagskleidung


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entspricht seinem Verständnis von Mode. Das Versandhaus mit zwei Filialen in Deutschland und Sitz im hessischen Städtchen Butzbach vertreibt seit mittlerweile über dreißig Jahren Naturtextilien in ganz Europa. Derzeit ist man versucht, das Unternehmen bis September nach Amerika zu expandieren, und fand so in Miguel Adrover

Wollkrepp. Der Designer meisterte den Spagat zwischen Öko und anspruchsvoller Mode. Miguel Adrovers Oeuvre ist nicht bestimmt von kurzlebigen Trends, sondern einem Interesse an aktuellen, globalen Problematiken. Vor diesem Hintergrund erscheint avantgardistische Mode, die sich lediglich auf

»

Die Tage der Bio-T-Shirts mit plakativen Sprüchen sind hoffentlich gezählt ...

den perfekten Botschafter. Für diesen Herbst entstand eine kleine Kollektion aus hochwertigen Materialien mit ungewöhnlichen Schnitten. Derzeit gibt es zehn Stücke, darunter vor allem Mäntel und Hosen, aus Kaschmir, feiner Schurwolle und Lammfell, mit Preisen von 100 bis 1.400 Euro. Den Höhepunkt bildet eine extravagante schwarze Reiterhose aus fließendem

Modifikationen bereits bestehender Schnitte konzentriert, geradezu rückständig und weltfremd. Das Konzept von Hess Natur und Adrover hingegen ist fortschrittlich. Man lehnt sich mit vereinter Kraft gegen die Praktiken des Modebusiness auf. Es geht gar nicht so sehr darum, den muffigen Ruf von Ökomode aufzubessern – nach dem Motto, auch

Jute kann sexy sein oder »green is the new black« – und auf eine Stufe mit konventioneller Mode zu stellen. Ökomode hat ihren eigenen Charme, der im Konzept verborgen liegt. Der Konsument ist sich der umweltschonenden Herstellung bewusst und setzt damit ein dezentes Zeichen. Die Tage der Bio-T-Shirts mit plakativen Sprüchen sind hoffentlich gezählt, denn das Bewusstsein sollte umfassender sein. Die Mode von Hess Natur und Adrover ist vernünftig, hat Seele und ist für echte Menschen. Diese Fakten sind heute derart ungewöhnlich in der exaltierten Modebranche, dass sie tatsächlich revolutionären Charakter haben. Wenn Miguel Adrover mit Hess Natur alles unter Dach und Fach gebracht hat, plant er nächstes Jahr auch wieder eine eigene Kollektion in New York. Es versteht sich von selbst, dass das Endprodukt hohen Ansprüchen gerecht werden muss. In jedem Fall erfüllt Adrover zum zweiten Mal alle Voraussetzungen und wird die Verantwortung, die auf seinen Schultern lastet, als kreativen Motor zu nutzen wissen.


Das Natürliche steckt in jedem Kleidungsstück aus Lenzing Fasern und begleitet den Träger durch den Tag.

Modell »Zitronenfalter« aus Lenzing Tencellfaser von Karin Maislinger (www.kontiki.or.at). Gewinnerin des ECO Textile AWARD 08/Lenzing Botanic.

Lenzing Fasern werden aus Pflanzen gewonnen, die mittels Fotosynthese Kohlendioxid und Wasser in Holz und reinen Sauerstoff umwandeln. Durch Nanofibrillen kann TENCEL® sehr viel Feuchtigkeit speichern und diese rasch wieder an die Umgebung abgeben. Lenzing verwendet nur Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft für die Produktion von TENCEL®. TENCEL® wird aus Holz hergestellt und ist somit 100 % Natur und biologisch abbaubar. Natur wird wieder zu Natur. www.lenzing.com


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I gfrei mi

Text_Ursel Nendzig Fotos_Stefan Knittel

Schuhe in Handarbeit, an sich schon eine Seltenheit. Wenn sie dann noch im Waldviertel hergestellt werden, lohnt es sich, genauer hinzusehen. Ein Rundgang in der letzten Schuhwerkstatt Niederösterreichs.

G

abi malt den Haferl auf schwarzes Leder. Mit einem Silberstift, wie sie erklärt, außen um die Schablone herum. Sie erklärt auch, was das Besondere am Haferl ist: »Er ist aus einem einzigen Stück Leder gemacht.« Sie zeichnet die Löcher ein, durch die später die Schnürsenkel gezogen werden, und markiert die vordere und die seitliche Mitte, indem sie mit einem Hammer auf einen Stift schlägt, der ein kleines Loch ins Leder stanzt. Außerdem kommt noch ein Messer zum Einsatz. Sie fährt damit die Linie nach, »innen, nicht außen, sonst ist nachher der silberne Strich auf dem Leder«, geschickt

und geübt, das sieht man. Und hört man auch: »Seit zwölf Jahren arbeite ich hier.« Hier, das ist die Waldviertler Schuhwerkstatt, Abteilung Stickerei. Sie zeichnet Schnitte auf Leder, schneidet sie aus und näht das Oberleder auf das Innenleder. Immer zwölf, sechs rechte und sechs linke Schuhe auf einmal, dann wieder von vorn. Ihr liebstes Modell? Gabi legt den Kopf in den Nacken und scannt mit den Augen das Regal hinter ihr ab, in dem die Schnitte von fünfzig Paar Schuhen aufbewahrt werden, jeweils in mindestens zehn Größen. »Den Kommod hab ich am liebsten«, sagt sie schließlich. Den Kommod haben auch die Kunden

am liebsten, denn sein Design – die tiefer gelegte Ferse für eine aufrechte Körperhaltung – ist noch nie verändert worden. Seit 1984 ist er im Programm und genau so lange gibt es auch die Waldviertler Schuhwerkstatt. Inzwischen ist das Sortiment gewachsen, neue Schuhe mit neuen Namen sind dazugekommen. »Königsadler«, »Tanzwunder« oder »Moulin Rouge« versprechen die Namen außen auf den Kartons. Die Kartons stapeln sich im Lager, mannshoch, und werden von Iris gerade verpackt. Sie sucht die Modelle zusammen, die auf einem Bestellschein aufgelistet sind, schichtet die Naturpapier-Kartons


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in eine große Kiste und klebt sie zu. Die Bestellungen kommen von den 22 Partner-Schuhläden in Österreich und seit Kurzem auch in der Schweiz und Deutschland, aber auch direkt von Privaten. Iris kennt alle Modellnummern, sogar die Farbnummern, auswendig. »Im Moment«, sagt Iris, »ist das Lager so gut wie leer!« Normalerweise reichen die Stapel, skylineartig, bis zur Decke. Aber weil gerade ein Wechsel zwischen Sommer- und Wintersaison ist, ist das Lager eben nicht so voll. »I gfrei mi« steht im Lagerraum an einer Säule. »I gfrei mi« ist auch ein Satz, der zu Heini passt. Heini ist die Schuhwerkstatt. Aus dem Nichts, erzählt er, der immer lustig und freundlich und per Du ist, wurde er zum Unternehmer. Vor über 20 Jahren kaufte er mit von Freunden geborgten 300.000 Schilling in Dänemark »Earth Shoes«, weil sie ihm gefielen. Und verkaufte sie, recht erfolgreich, in Österreich. Sein Einstieg in die Schuh-

branche. Ein paar Jahre später, 1984, wurde die Waldviertler Schuhwerkstatt mit Unterstützung des Sozialministeriums, der Arbeitsmarktverwaltung und der Katholischen Kirche als selbst verwalteter Betrieb gegründet. 1991 übernahm Heini mit GEA, von Anfang an Hauptabnehmer der Waldviertler Schuhe, als Mehrheitseigentümer die Werkstatt. Er hauchte ihr Leben ein, verhalf ihr zu einem Image, das auch seines ist. Geerdet, unkompliziert, traditionsbewusst, von guter Qualität. Denn das, sagt Heini, ist es, wovon sich alles ableitet. Damit meint er nicht nur die Güte der Schuhe, für die sie ebenso bekannt sind, das reicht nicht. Den Menschen, die diese Schuhe herstellen, auch ihnen soll es gut gehen. Genau wie der Region. Seine Werkstatt im Waldviertel anzusiedeln, war mutig. Der Mut wurde belohnt. Als letzte Schuhhersteller halten sich die Waldviertler in Niederösterreich. Fünfzig Menschen arbeiten in der Werkstatt in Schrems, die neben

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Schuhen auch Möbel herstellt, beides wird über GEA vertrieben. Im Innenhof parken Autos, zwei Reihen hintereinander, die hintere parkt die vordere zu. Ein untrügliches Zeichen: Man kennt einander. Nachnamen gibt es auch nicht, alle sind per Du. Und alle tragen Waldviertler-Schuhe. Rund um den Innenhof sind Gebäude gruppiert, aus der Produktion brummt, rattert und scheppert es schon seit sechs Uhr früh. Da ist Arbeitsbeginn für die Leute aus der Werkstatt, um zehn gibt es eine halbstündige Pause. Dann wieder Arbeit bis halb drei. Die Halle, in der produziert wird, war früher eine Drahtzieherei, vor kurzem wurde vergrößert und erneuert. Jetzt ist es viel heller als vorher. Zweihundert Paar Schuhe werden hier gemacht, vom Zuschnitt bis zur Endkontrolle. In Handarbeit. Es riecht nach Gummi, Kleber und Leder zwischen den Regalen, in denen die Leisten, Innen- und Außensohlen


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gelagert sind. Die Maschinen seien zwar alt, aber »die besten«, sind sich die, die daran arbeiten, einig. Auf fahrbaren Regalen werden die halbfertigen Schuhe von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz weiter geschoben und werden jedes Mal ein bisschen mehr zu Schuhen. Aus der Stepperei, wo Gabi Außen- auf Innenleder genäht hat, bahnen sich die Schuh-Oberseiten ihren Weg zur nächsten »Station«. Schuh-Oberseiten werden über Leisten gespannt und »gezwickt«. Dabei, erklärt Markus, wird über die Passform der Schuhe entschieden. Die Leisten sind so etwas wie das streng gehütete Geheimrezept eines Schuhherstellers und bestimmen Risthöhe und Form. Markus spannt die Schuhe in eine Maschine ein, schiebt ein dünnes Stoffstück zwischen Ober- und Unterleder, das erwärmt wird und einen Klebstoff freigibt. Der Kleber verbindet sich mit beiden Lederschichten und bildet die Zehenkappe des Schuhs. Im Moment die eines

»Tramper«. Markus ist, wie alle Arbeiter in der Werkstatt, hier ausgebildet worden. Gelernte Schuster sind rar, zwei Lehrlinge gibt es derzeit bei den Waldviertlern. Markus stapelt die fertig »gezwickten« Schuhe zurück auf das Transport-Regal. Darauf ist ein kleines Schild befestigt: »Schuhe sind dringend« steht da. Eine Bestellung also, die vorgezogen wird. Jetzt kommen Zwischensohlen drauf, zuerst nur mit Kleber. Der Kleber stinkt. An einer mächtigen und lauten Nähmaschine steht Thomas und verbindet dann mit der »flexiblen Naht« Oberschuh mit Zwischensohle. Da ist Präzision gefragt, die Maschine näht unglaublich schnell, die Naht muss sitzen. In wenigen Sekunden wechselt Markus, der Kopfhörer trägt, zum nächsten Schuh. Es gibt übrigens Gesundheitsberatung und Massagen für alle Mitarbeiter, gratis. Es fehlt jetzt nur noch die schwarze Gummisohle – die, genau wie das

Leder, zugekauft wird, aus Italien oder Tschechien. Wo es eben noch Hersteller in Europa gibt, die die gewünschte Qualität liefern können. Der Schuh ist, nach einer kurzen Station an der Schleifmaschine, die überstehende Gummifetzen entfernt, fertig. Nur noch die Endkontrolle. Dem strengen Blick von Anneliese entgeht nichts. Ist ein Schuh nicht perfekt, wird er aussortiert. Ist er perfekt, kommt er in Kisten und dann ins Lager zu Iris. Zwischen all den dröhnenden Maschinen ist der Arbeitsplatz von Andrea. Sie ist für die Reparaturen zuständig, ein wichtiger Baustein der Waldviertler-Philosophie, die das genaue Gegenteil von Wegwerfen ist. Andrea nimmt verrunzelte, total abgelatschte Schuhe entgegen, die sie dann einem Komplettservice unterzieht. Sie wechselt Sohlen, manchmal nicht nur die Laufsohle, sondern Außen- und Innensohle, erneuert Nähte, manchmal auch die Schuhbänder. Der


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Im Team wird über die Entwürfe entschieden. Nicht nur über das Design, sondern auch, ob es machbar ist, sie mit den vorhandenen Mitteln herzustellen – natürlich hier, in Schrems. Denn eines ist klar: Die Waldviertler werden auch in Zukunft ihrem Namen die Ehre erweisen.

Reparatur-Service ist gefragt und Andrea hat gut zu tun. Eigentlich, sagt sie, kommen laufend Aufträge. Sie nutzt die Maschine mit, die sie gerade braucht. Bernadette biegt um die Ecke und wird von allen fröhlich begrüßt. Sie ist Designerin und seit etwa einem Jahr mit den Waldviertlern liiert. »Bisher haben sie die Schuhe selbst entwickelt oder verbessert.« Seit sie aus England zurück ist, wo sie Design studiert hat, ist sie die erste Designerin, die »von außen« kommt. »Das ist neu für die Waldviertler«, sagt sie. Aber es funktioniert. In ihrem Büro stapeln sich Prototypen, alle streng geheim, von ihr entworfen. Ein paar ihrer Ideen sind schon umgesetzt, andere nach der Anfertigung eines Probemodells wieder verworfen worden. Man ist offen für ihre Ideen, freut sich über die kreative Kraft, die sie mitbringt.

EXHIBITIONS PASSIONSWEGE SPECIALS

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Waldviertler im Internet: www.gea.at

TALKS PARTY

FILM PRESENTATIONS

KIDS

GUIDED TOURS


Herbstmode * V ;ELRWMRRWJVMWYVIR ;YWGLIPO}TJI YRH ZSQ

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Der Herbst bringt den sommerlichen Übermut luftiger Kleidchen auf den Boden der Tatsachen zurück: Wärmend und vor allem herzerwärmend soll es nun sein. Dem bewussten Konsumenten bietet sich auch in der kälteren Jahreszeit eine riesige Auswahl an hochwertiger, nachhaltiger Mode. Die Möglichkeiten reichen von biologischen Naturfasern über innovative, recycelte Materialien bis hin zu individuellen Lösungen wie der Aufarbeitung eigener Bestände. Viele junge Labels produzieren ganz selbstverständlich nach nachhaltigen Kriterien. Kuyichi aus Holland (über www.b-dressed. com), Onagono (über www.glore.de) oder das Berliner Label Slowmo (www.slowmo.de) zeigen ein neues Modebewusstsein, das nicht von Zwangsarbeit und schädlichen Chemikalien überschattet ist.

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Ana Schuhe (Terra Plana), Hose (Kuyichi), T-Shirt (Katherine E. Hamnett), Jäckchen (Onagono), Jacke (Slowmo), Schal (Modus Vivendi), Armreif + Ohrringe (Weltladen) Michi Schuhe (Terra Plana), Hose (Kuyichi), Langarmshirt (Hess Natur), Jacke (Manifeste), Schal (Modus Vivendi)


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Martina Schuhe (Terra Plana), Strumpfhose (Hess Natur), Kleid (Kuyichi), Bluse (fin), Trechnchcoat (fin), Hut (Humana) Lukas Schuhe (Terra Plana), Hose (Slowmo), Hemd (Hess Natur), Jacke (Slowmo)


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Anna Socken (Stylist’s own), Kniestrümpfe (Hess Natur), Höschen (Pants to Poverty), Langarmshirt (Armed Angels), T-Shirt (Katherine E. Hamnett), Haarreif (modus vivendi) Ana Schuhe (Ethletic), Leggings (Onagono), BH (Hess Natur), Kapuzenpulli (Armed Angels)


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Lukas Schuhe (Hess Natur), Hose (Slowmo), T-Shirt (Armed Angels), Hemd (house of the very island’s) Ana Schuhe (Terra Plana), Strumpfhose (Hess Natur), Kleid (Misericordia), Weste (Modus Vivendi), Tasche (Stylist’s own), Haarprodukte (Lessismore)


Anna Schuhe (Terra Plana), Hose (Miguel Adrover für Hess Natur), T-Shirt (Ainoah), Blazer (Miguel Adrover für Hess Natur), Kette (Weltladen), Tasche (Kontiki) Michi Schuhe (Simple), Jeans (Levi’s), Polo-Shirt (Panda Snack), Jacke (Slowmo)


Martina Schuhe (Simple), Stulpen (Hess Natur), Lederhose (Humana), T-Shirt (Ainoah), Hut (Stylist’s own), Armreifen (Weltladen) Michi Schuhe (Hess Natur), Hose (Patagonia), Polo-Shirt (Ainoah), Weste (Modus Vivendi)

Fotograf Kurt Prinz Produktion Milo Tesselaar, Magdalena Vukovic Styling Magdalena Vukovic Models Ana, Anna, Lukas, Martina, Michi Haare lessismore, www.lessismore.at Makeup Stefanie Lamm mit Produkten von Dr. Hauschka zur VerfĂźgung gestellt, von Apotheke zum Rothen Krebs, Lichtensteg 4, 1010 Wien, www. krebsapotheke.at, www.makeupart.at, Danke an Heidrun (www.b-dressed.com), Bernd (www.glore.de), Hannes (lessismore) und Denise


NATURKOSMETIK AUS FAIREM HANDEL ab Oktober in jedem gut sortierten Weltladen und unter www.eza.cc


„TRADITION IST DIE WEITERGABE DES FEUERS UND NICHT DIE ANBETUNG DER ASCHE.“

Gumpendorferstraße 30&33, A-1060 Wien, T: + 43/1/586 13 63, service@saint.info, www.saint.info


Text_Gregor Schenker Fotos_Labels

Ökomodenetz Das Zusammentreffen ständiger Weiterentwicklungen im Webbereich und in der nachhaltigen Modeproduktion hat zu ein paar interessanten, neuen Wirtschaftsmodellen geführt. BIORAMA stellt vier davon vor.

D

ie »Social Fashion Revolution« rufen die Kölner Martin Höfeler und Anton Jurina aus. Seit 2007 geben sich die Jungunternehmer mit ihrem T-Shirt-Label Armed Angels kämpferisch. Dafür stehen ihnen in ihrer Community internationale Streetart-Graffiti-Künstler wie der Schweizer DARE zur Seite

und Prominente wie der Schauspieler Jürgen Vogel oder Thomas D von den Fanta 4 als Endorser zur Verfügung. Die knallig bunten T-Shirts sind aus in Indien biologisch hergestellter Baumwolle, werden fair in Portugal genäht und schlagen mit 35 bis 50 Euro zu Buche. Von jedem verkauften Teil geht ein Euro an eines von drei

Hilfsprojekten. Das Bildungsprojekt Pratham bildet Frauen in Indien zu Lehrerinnen aus und organisiert Infrastruktur für den Unterricht. Viva con agua, ein Projekt des ehemaligen Fußballers Benjamin Adrion kümmert sich um die Trinkwasserversorgung und Trinkwasserwald pflanzt umweltfreundliche Laubwälder. Welches


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Projekt er unterstützen will, kann der Käufer dabei selbst entscheiden. Auch bei der Entstehung neuer Produkte kann mitwirken, wer sich in der Armed Angels-Community registriert. Sei es im Design, als Model oder als Werbebotschafter. Die Botschaft von Armed Angels, deren Logo ein schicker Engel mit Robin Hoodschem Pfeil und Bogen ziert, ist klar: Style mit Haltung. Einen Schritt weiter, was die Einbindung der Community betrifft, geht die amerikanische Surfmodefirma nvohk (Sprich: invok). Gemeint ist damit das Anrufen einer höheren Macht, die mit Rat, Tat und Inspriration zur Seite stehen soll. Im Fall von diesem, vom Kalifornier Brendan Lynch im Dezember 2007 gestarteten, Projekt ist mit der höheren Macht die Gemeinschaft der Mitglieder gemeint. Gegen einen Mitgliedsbeitrag von 50 Dollar kann sich jeder an der Firma beteiligen. Wenn 20000 Mitglieder angemeldet sind, beginnt die Wirksamkeit der Rechte und Pflichten der Communitymembers. Man bekommt ein Biobaumwoll-Shirt zum Start und kann, mit der Option auf Bezahlung, eigene Designvorschläge abliefern, die Mode, aber auch das Logo betreffend. Auch Entscheidungen, welche die Geschicke des Unternehmens betreffen, werden gemeinsam und demokratisch getroffen. Auch am Nettogewinn sind die Mitglieder beteiligt und zwar mit 35 Prozent entsprechend einem Punktesystem. Nvohk schaffen es somit Crowdsourcing, wie es etwa Wikipedia betreibt, auf die Modeindustrie umzulegen. Natürlich mit ökologischem Anspruch, was die Materialien der Produkte anbelangt. Außerdem sollen 10 Prozent vom Gewinn an Umweltprojekte gespendet werden. Der dürfte

sich allerdings in Grenzen halten. Bis jetzt haben sich erst 450 Mitglieder angemeldet. Einen anderen Weg des Crowdsourcings geht das Wiener Label Re-Shirt. Der ökologische Ansatz, den das junge Unternehmen, hinter der die Shapeshifter Information Management GmbH steckt, vertritt, ist Recycling mit Stil. Recycling, das mehr sein will als bloß eine InternetSecond-Hand-Boutique. Es setzt dafür völlig auf gebrauchte Ware mit Geschichte. T-Shirts werden dafür nicht nur als Spende angenommen, sondern mit der dazugehörigen Geschichte archiviert, restauriert und mit einem nummerierten orangenfarbigen Etikett versehen. Für 25 Euro sind sie dann zu haben. Das ist insofern interessant, als hier, wie etwa bei myspace oder anderen web-2.0-Plattformen, der Content von der Community generiert wird, in diesem Fall aber auf Old Economy Basis, das Netz dient nur als Shop. Dieser Ansatz ist auch ähnlich der E-Donor-Kampagne von MTV und HP, die darauf abzielt, Jugendliche dazu zu bewegen alte Technologie-Gadgets, wie angestaubte Computer, upzucyclen. Ein weiteres Recycling-Modelabel wäre etwa Luxusbaba aus München, das mit der Caritas zusammenarbeit. Außer im Internet gibt es die Re-Shirts auch beim MQ-Point im Museumsquartier in Wien. Wer Glück hat, kann auch ein Sammlerstück, wie das von Alf Poier designte »Donald Dark«-Shirt erstehen. Wem das zu camp ist, der kann immer noch mit der Humana oder dem Fetzenmarkt vorlieb nehmen. Das Berliner Label Pamoyo des Niederländers Frans Prins und der Schwedin Cecilia Palmer bietet wie Armed

Angels-Produkte aus Biobaumwolle – in diesem Fall aus der Türkei und Uganda –, gibt sich dabei aber wesentlich weniger kämpferisch, sondern tritt eher romantisch auf. Mit der Parole »Change the world with style« werden Tanktops, Shirts, Kleider in einer Kreuzung aus Retro und Neo zwischen 25 und 49 Euro angepriesen. Davon gehen dann jeweils 2 Euro an von der hauseigenen Grass Routes Foundation durchgeführte »SozialUmwelt-Projekte«. Grass Routes Foundation führt zum Beispiel die »Fair Fashion Affair« in Berlin durch, die auf die ökologischen und ökonomischen Defizite der Modeindustrie aufmerksam machen will und bietet Workshops zum Thema nachhaltige Mode an. Klar, dass Pamoyo daher auch recycelte, alte Stoffe verwendet. Die dabei entstehenden Kreationen sind Einzelstücke. Das Label ist community-basiert ausgerichtet. Designer sind eingeladen ihre Entwürfe an Pamoyo zu schicken, um die Palette zu erweitern. Dass die hauseigenen Schnitte unter Creative-CommonsLizenz laufen und somit privat kopiert werden dürfen ist zwar eine nette Idee, aber Schnitte sind insofern ohnehin nicht urheberlich geschützt. Auf jeden Fall kann bereits der Schnitt eines Pamoyo-Shirts von der hauseigenen Website heruntergeladen werden um ihn nachzu-schneidern oder zu verändern. Und auch der exzessiv genutzte Blog der Site, der viele interessante Links enthält, ist einen Besuch wert.

www.armedangels.de www.nvohk.com www.re-shirt.net www.pamoyo.com


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Text_ Jutta Strohmeier Illustration_Käthe Ivansich

Handwerken gegen die Massenproduktion Es hat sich ausgebastelt im stillen Kämmerlein: Selbstgemachtes ist nicht mehr nur Second Best, es könnte sogar etablierten Marken vermehrt Konkurrenz machen. So sehen das zumindest die beiden Berliner Trendforscher Holm Friebe und Thomas Ramge in ihrem neuen Buch »Marke Eigenbau. Der Aufstand der Massen gegen die Massenproduktion«.

Wenn Leute heute »craften«, dann wollen sie das Selbstgemachte verkaufen. Anscheinend haben Hobbys ihre Entspannungsfunktion verloren. Ist das nicht beunruhigend? Friebe: Das finde ich absolut nicht. Das ist so ein rein akademischer, papierraschelnder Verdacht, dass das die Hineinverlegung der Verwertungslogik in alle privaten Bereiche ist. In der Praxis fühlt sich das ganz anders an. Das Hobby war lange Zeit die zweckfreie Ausgleichssportart – meistens im Hobbykeller von Männern praktiziert, als Ausgleich zur geregelten, als wenig befriedigend empfundenen Arbeit. Jetzt gibt es eine neue Ernsthaftigkeit: Sie entsteht in dem Moment, wo jemand anderer seine Wertschätzung ausdrückt, indem er Geld bezahlt. Das vergrößert den Spaß an der Sache. Weil man eben auch ein Feedback vom Markt kriegt. Aber die Produzenten auf diesen Nischenmärkten machen das doch nicht immer nur aus purer Freude. Tatsächlich sind das doch auch Leute, die auf dem Arbeitsmarkt überflüssig geworden sind.

Friebe: Das ist das Klischee. Ich glaube, diese Leute gibt es nicht, die sagen: Ich bin so verzweifelt, ich fange jetzt an mit Schmuckdesign. Da reden wir von anderen Milieus. Die, die am Arbeitsmarkt überflüssig werden, sind leider die klassischen Globalisierungsverlierer. Bei denen fehlt es naturgemäß an der Unbekümmertheit. Die machen allenfalls eine Lotto-Annahmestelle auf, mit der sie dann Schiffbruch erleiden. Wer sind dann die Produzenten der Marke Eigenbau? Friebe: Man verdächtigt ja klassischerweise die gut ausgebildeten Kreativberufe, Akademiker, Künstler. Tatsächlich glaube ich, dass es nur darauf ankommt, in einem Feld eine herausstechende Expertise zu entfalten. Das kann Forellenzucht sein oder bestimmte Bastler-Nischen-Kulturen, die mit Autos zu tun haben. Es haben schon Leute ihren Lebensunterhalt daraus entwickelt, dass sie ein bestimmtes Oldtimermodell bis in die letzte Schraube kennen. Das sind die neuen Nischenmärkte, die man nicht so ohne Weiteres unter eine Klammer fassen kann. Da entstehen ständig neue Marktoptionen – und lass es im

Überraschungseierfiguren-Segment sein. Solange es für eine bestimmt Gruppe eine bestimmte Relevanz bietet, entsteht daraus etwas. Wie kann das Selbermachen als Verdienstmodell funktionieren? Friebe: Es ist nicht so, dass all diese Tätigkeiten mit dem Ziel im Hinterkopf praktiziert werden, eine Million zu machen. Die wenigsten setzen voll auf diese Karte und sagen, ich muss da jetzt davon leben. Viele haben einen Brotberuf nebenher und entdecken, dass sie dank Plattformen wie www.etsy.com ein nettes Zubrot verdienen können. Wie jeder Einzelne das austariert und ausbalanciert, das steht auf einem anderen Blatt. Eine Person ist heute nicht mehr nur das, was sie beruflich macht, sondern auch noch das, was sie nebenberuflich oder nebennebenberuflich macht. Es entstehen hybride Ökonomien, in denen das Fantum, die Begeisterung für eine Sache eine Rolle spielt. Und es erreicht locker Größenordnungen, bei denen signifikante Umsätze da-hinter schlummern. Sie glauben, dass der Kapitalismus durch lokale und kleinteilige


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Produktionsstrukturen humaner wird. Warum? Friebe: Auf der individuellen Ebene wird er dadurch humaner, dass Leute nicht mehr durch ein Nadelöhr gezwängt werden, was Stellenanzeigen oder Handelskammern als Berufe definieren. Die Leute können nicht mehr nur in einem Bereich gut sein, sondern das gesamte Spektrum ihrer Persönlichkeit entfalten. In der Wirtschaftsstruktur glaube ich, dass ein Kapitalismus, der in kleinteiligeren Strukturen und regionaleren Kreisläufen funktioniert, insgesamt eine robustere und humanere Wirtschaftswelt formt. Die Pathologien der Großorganisation fallen weg. Die Produkte lassen wieder einen Bezug zu dem Produzenten erkennen. All diese Faktoren sind dazu angetan, diese ganze Veranstaltung Globalisierung doch etwas menschlicher erscheinen zu lassen. Viele der Eigenbauer und Handwerker produzieren nur Einzelstücke oder Kleinserien. Heißt das, dass Mangel chic wird? Friebe: Da muss man differenzieren: Mangel ist schmerzhaft empfundene

Abwesenheit. Es geht weniger um Mangel als um Knappheit. Da treten an die Stelle der Luxusmarken – die zwar teuer sind, aber in den seltensten Fällen so rar wie Kunstwerke, denn man weiß nicht, wie hoch die Auflage ist – Produkte, über die man eine Geschichte erzählen kann. Allein durch die Produktionshintergründe ist die Stückzahl so streng limitiert, dass einfach nur wenige Leute das haben können, weil nicht mehr produziert werden kann. Oder es ist bekannt, dass es nur eine Auflage von 100 Stück gibt. Oder es handelt sich tatsächlich um Unikate. Ab dem Zeitpunkt, wo diese Kriterien zum wahren Status-Ausweis werden und die Marke Eigenbau tatsächlich auch unter Markengesichtspunkten sexy wird, bekommen die großen Lifestylemarken ein Problem. Inwieweit kann diese Bewegung Massenproduktion aber unter Druck setzen? Friebe: Das tut sie schon massiv. Die großen Marken des Industriezeitalters und die Produktionsbedingungen sind nicht in der Lage, umstandslos diese neuen Märkte zu bedienen. Es entstehen über Nacht Marken, die ihr

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Klientel viel besser kennen und aus tiefer Überzeugung und existenziellem Besserwissen heraus entstehen. Im Ökosegement etwa finden wir sehr wenige Marken, die es vor zehn Jahren schon gab: Da treibt die Spitze der Bewegung die großen Marken vor sich her, die erst langsam versuchen das nachzuvollziehen, was gerade passiert. Das setzt sie schon unter Druck. Haben diese versprengten Produzenten gemeinsame politische Forderungen? Friebe: Die entlegenen Pole sind die Kunstschmiedin in Wien und der Open-Source-Programmierer in Kalifornien. Eine gemeinsame Klassenlage im klassischen Sinn der Arbeiterbewegung gibt es da nicht. Aber man wünscht sich von Seiten der Politik insgesamt mehr Akzeptanz und ein rücksichtsvolleres Eingehen auf die Bedingungen so einer Produktion und der dahinter liegenden Lebensläufe. Holm Friebe, Thomas Ramge: Marke Eigenbau. Der Aufstand der Massen gegen die Massenproduktion, Frankfurt am Main, Campus Verlag, 240 Seiten. marke-eigenbau.org/beta


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Zwischen Himmel und Erde Das Weingut Meinklang besinnt sich im Umgang mit der Natur auf jahrhundertealtes Wissen und baut Wein in Betoneiern statt Barriquefässern aus. Text_Astrid Schwarz Fotos_Marco Rossi (www.abzug.at)

Im äußersten Seewinkel im Burgenland, knapp vor der ungarischen Grenze, liegt Pamhagen. Der Ort wirkt ein wenig verschlafen, hat rund 1800 Einwohner. Das Haus an der Nummer 86 der Hauptstraße, seine glatte braune Fassade, die länglichen Fenster und die geduckte Einfahrt, fallen auf. Doch das stört hier niemanden. Dass das Weingut Michlits unkonventionell arbeitet, hat sich schon längst herumgesprochen. Hier wird Wein nicht nur nach biologischen Gesichtspunkten großgezogen und verarbeitet, sondern nach biodynamischen. Die Reben werden nicht mit Chemiebombern gespritzt, sondern mit Tees und pflanzlichen Essenzen – ähnlich der Homöopathie – zu einem natürlichen Wachstum angeregt. Von dem mystischen Hintergrund, der von Konkurrenten oft belächelt wird, merkt man vorerst nichts. Durch die Einfahrt betritt man eine Idylle. Einklang mit der Natur. Im Hof spielen zwei kleine Mädchen unter der Birke in der Spätsommersonne. Im Hintergrund erstrecken sich Wirtschaftsgebäude aus Beton und Holz. Ein riesiger Holztisch lädt zum Sitzen im Schatten ein. Bambus, Kräuter und Sträucher bewachsen den

Hof. Bei frischem, selbstgemachtem Apfelkuchen und hauseigenem Apfelsaft entspannen Angela und Werner Michlits. Eine gemeinsame Pause mit den Töchtern ist selten. Im Familienbetrieb, der auch aus einer Landwirtschaft mit Rindern, Getreide- und Obstanbau besteht, gibt es das ganze Jahr Arbeit. Nach dem Studium in Deutschland haben Werner und Angela Michlits vor fünf Jahren das Weingut von den Eltern übernommen und in Meinklang umbenannt. M steht für den Familiennamen, der Rest erklärt sich von selbst. Angela Michlits ist Quereinsteigerin im Weinbau und die Kellermeisterin am Weingut. In Deutschland haben sich die beiden kennen gelernt, geheiratet und nach ihrer Rückkehr das Weingut von biologisch auf biodynamisch umgestellt. Nach Demeter-Prinzipien pflegen sie die 60 Hektar Weingärten. Der biodynamische Mehrwert Wein wird seit Jahrhunderten als Monokultur angebaut. Der Boden wird durch die immer gleichen Spuren der Traktoren verdichtet, das Unkraut vernichtet und der Humus stark abgebaut, sodass kein organisches

Futter für die Mikroben im Boden bleibt. Kunstdünger hat den Boden im konventionellen Weinbau ausgelaugt. Schon in den 20er Jahren sind Landwirte auf den umweltschädlichen Umgang aufmerksam geworden. Rudolf Steiner, der Begründer der Anthroposophie, veröffentlichte 1924 einige Grundlagenschriften, die bis heute Vorbildwirkung für die biodynamische Landwirtschaft haben. Im Mittelpunkt steht der landwirtschaftliche Betrieb, der sich mit seiner individuellen Pflanzen- und Tierwelt in die Landschaft eingliedert. Landwirtschaft bedeutet, das naturgegebene Land durch menschliche Tätigkeit so zu bewirtschaften, dass daraus Lebensmittel erzeugt werden. Oberstes Ziel des biologischdynamischen Landbaus ist der Aufbau eines vitalen Hoforganismus, der die Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln versorgen kann. (demeter.at) »Mit der Natur leben« ist das Motto am Weingut Meinklang. Die Pflanzen brauchen Zeit, um sich wieder an natürliche Bedingungen zu gewöhnen. Angela und Werner Michlits beobachten das Wachstum in ihren



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Weingärten genau, orientieren sich nach Mond und Sternen, um den richtigen Zeitpunkt für Düngung, Schnitt und Aussaat von Grünpflanzen zu bestimmen. Es wird nicht nur die auf- oder absteigende Konstellation des Mondes in Betracht gezogen, sondern auch die Position der Gestirne am Himmel. Die Pflanzen leben nach einem eigenen Rhythmus wie auch der Mensch. Je mehr dieser Rhythmus beachtet wird, desto besser kann sich die Pflanze entwickeln. Der Holzsarg im Gewölbe Die Präparate für die Düngung stellt Werner Michlits selbst her. Zur Tagund Nachtgleiche werden Kuhschädel mit Eichenrinde gefüllt und im Moor vergraben, wo sie luftdicht verrotten. Danach wird der Schädel gespalten und der Inhalt entnommen. Geruchloser, feiner Humus, der als informativer Dünger eingesetzt wird. Eine kleine Menge davon wird in Wasser gelöst und ausgebracht. Was recht abenteuerlich und mystisch klingt, hat eine lange Tradition. Schon vor Jahrhunderten

wussten die Menschen um den Einfluss der Gestirne und des Mondes auf Mensch und Pflanze. Demeter Bauern versuchen dieses alte Wissen wieder anzuwenden. Die Kuh hat einen besonderen Stellenwert als Verdauungstier. Auch der Schädel und das Horn sind mit Verdauungsgasen gefüllt und beim Wiederkäuen unablässiger Bestandteil. Dieses Wissen nutzen die Bauern um den Stoffwechsel der Pflanzen in Schwung zu bringen. Was nach Birkenstock und Wollsockenesoterik klingt, bringt handfeste Tatsachen. In Australien haben Studien belegt, dass biodynamisch gepflegte Reben viel mehr Wurzeln haben als konventionell behandelte. Ein bisschen muss man trotzdem auch daran glauben, sagt Werner Michlits. Konkret in Beton Der Mensch lebt mit dem Rhythmus der Natur mit. Also erlebt auch der Wein das Jahr authentisch mit. Im betonierten Weinkeller fällt immer ein wenig Tageslicht ein, es gibt keine

Klimaanlage, die perfekte Konditionen für die Lagerung herstellen könnte. Temperaturschwankungen gehören nun mal dazu und der Wein profitiert davon. Er wird nuancenreicher. In 4 Meter hohen Edelstahltanks, die 15 000 Liter fassen, werden die roten Trauben vergoren. Ohne Zusatz von Hefe, Meinklang setzt auf die so genannte Spontangärung. Man wartet einfach, bis der Wein von selbst zu gären beginnt. Danach wird die Flüssigkeit abgelassen, und der Rest fällt über eine Rutsche ins Untergeschoß. Dort quetscht die Presse das Letzte an Flüssigkeit aus der Maische. Der St. Laurent wurde letztes Jahr nicht wie früher in Barriquefässer gefüllt, sondern fand seine neue Ruhestätte in 3 Betoneiern. Beton ist viel feinporiger als Holz und erlaubt dem Wein eine konstante Aufnahme von Luft. Das Betonei lässt dem Wein sein sortentypisches Aroma und drückt ihm kein Holzaroma wie im Barriquefaß auf. Ein solches Ei fasst 300 Liter und ist 1800 kg schwer. Seine Form wurde


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nach dem goldenen Schnitt entworfen. Gegenüber dem herkömmlichen Fass hat das Ei einen eklatanten Vorteil. Es hat keine Ecken und daher kann der Wein zirkulieren. Der Geschmack kann sich entwickeln und verändert sich ständig. Angela und Werner Michlits experimentieren, probieren und hinterfragen ihre Konzepte ständig. Sie auch haben schon neue Betoneier in Auftrag gegeben, die 900 Liter fassen werden. Durch ihre Größe wird die Sauerstoffaufnahme verringert, wovon sich die Michlits ein besseres Ergebnis für den Wein erwarten. Wer sich mit der Idee identifizieren kann, kann eine Patenschaft für ein Ei übernehmen. Graupert Auch beim Weißwein beschreitet Meinklang ungewöhnliche Wege. Der Grauburgunder wird nicht geschnitten oder in seinem Wachstum gehemmt. »Graupert« bedeutet im Dialekt »verwildert«, das heißt der Weingarten regelt das Wachstum selbst – und das Ergebnis ist viel versprechend. Auch wenn der Natur belassene Weingarten bei benachbarten Weinbauern nur Kopfschütteln bewirkt: Der biodynamisch gepflegte Wein bringt bisher ungeahnte Nuancen am Gaumen zum Vorschein und wird weltweit geschätzt. Es braucht eben seine Zeit, die Natur (wieder) ihre eigenen Wege finden zu lassen. Doch das stört bei Meinklang niemanden. Es ist ein Anfang.

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Text_Michael Huber, Nina Roth Illustration_Sig Ganhör

Turbo-Boost im Kühlregal Neue Milchsorten sind die Vorboten einer neuen Generation länger haltbarer Lebensmittel. Einige Innovationen geben Anlass zur Hoffnung, dass Haltbarkeit nicht immer auf Kosten von Geschmack und Öko-Verträglichkeit gehen muss. Was ist eigentlich mit der Milch passiert? Das weiße Lebensmittel scheint sich in den vergangenen Monaten still und heimlich neu erfunden zu haben. Im Kühlregal stehen viele Packerln mit deutlich längeren Haltbarkeitszeiten, ohne dass neue Produktbezeichnungen und Werbekampagnen lautstark auf die Innovation hinweisen würden. Nur Aufkleber wie »Die länger frische« deuten darauf, dass der Inhalt des einen Packerls mehr als eine Woche länger hält als die »normal« pasteurisierte Milch daneben. »ESL« lautet das Fachzauberwort für die neue Produktlinie. Das Akronym steht für »Extended Shelf Life«, verlängerte Lagerlebensdauer also, und subsumiert neben Milch eine ganze Reihe üblicherweise pasteurisierter Nahrungsmittel, die einen sanften Relaunch durchgemacht haben: Säfte, Käse und Bier profitieren ebenso vom Jungbrunnen der Lebensmittelindustrie. Die Wege, um die Lagerfähigkeit zu pushen, verlieren sich allerdings schnell in einem Methoden-Gewirr.

Sind manche Haltbarkeitstechniken nur alte Schocktaktiken in neuem Gewand, geben einige Innovationen Anlass zur Hoffnung, dass Haltbarkeit, Geschmack und Nachhaltigkeit unter einen Hut zu bringen sind. Dass »ESL«-Milch heute nicht mehr nach totgeprügelter Kuh schmecken muss, verdanken wir der so genannten Tiefenfiltration. Dabei wird die Milch durch eine Membran mit ultrafeinen Poren gepresst, die verschiedene Komponenten der Milch aussieben. Bei der »Mikrofiltration« können am Molekular-Level Bakterien, Fettkügelchen und Schimmelpilze abgetrennt werden, weitere Filter können Eiweißpartikel isolieren, die etwa bei der Käseerzeugung Verwendung finden. Die Milch wird also in ihr Spektrum zerlegt und wieder zusammengebaut – die Flüssigkeit wird damit in all ihren Facetten besser kontrollierbar. In der Filtertechnik, die auch bei Säften und Bier zum Einsatz kommt, liegt großes Potenzial: Im Idealfall

erspart man sich dadurch Hitzebehandlungen, die die Eiweiß-Struktur der Milch durcheinanderbringen und empfindliche Nährstoffe abtöten. Auch die Energiebilanz mikrofiltrierter Milch, die unter verschärften Hygienebedingungen abgefüllt und verarbeitet wird, weist in eine positive Richtung: Aufwändige Kühlungs- und Erhitzungsschritte entfallen, und der höchste Energieverbrauch entsteht dort, wo die Flüssigkeit durch die Membran gepresst wird. Die Industrie prognostiziert bereits eine Milch, die bei Raumtemperatur sechs Monate lang haltbar sein und sich geschmacklich nicht mehr von der »normalen« pasteurisierten Milch unterscheiden wird. Noch ist es nicht so weit, und in den Supermärkten stehen zahlreiche Mischformen, die alte und neue Technologien kombinieren. Die »klassische« pasteurisierte Milch wird 15 bis 30 Sekunden lang auf 72 bis 75 Grad Celsius erhitzt, was den Großteil der hitzeempfindlichen Mik-


roorganismen (Hefen, Schimmelpilze) abtötet. Pasteurisierte Milch hält sich 8 bis 14 Tage, die Filtration kann den Anteil der Mikroorganismen weiter reduzieren. Der Nährstoffanteil der Milch bleibt relativ hoch, im Schnitt gehen weniger als 20 Prozent der Vitamine verloren.

EIN TROPFEN VOLLKOMMENHEIT.

Dass ESL-Milch mit dem Argument des frischen Geschmacks vermarktet werden kann, liegt daran, dass sich kein seltsamer Karamellgeschmack in das Glas mischt. Die Radikalkur für die Milchhaltbarkeit, die Ultrahocherhitzung (Ultra High Temperature Treatment - UHT), jagt die Flüssigkeit nämlich innerhalb von wenigen Sekunden auf 135 bis 150 Grad Celsius hinauf, der Milchzucker karamellisiert und gibt der »H-Milch« ihren typischen Geschmack.

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Unter dem Banner des »Extended Shelf Life« segeln nun aber nicht nur Packerln mit pasteurisiert-filtrierter Milch, sondern auch Produkte, die sich einer »besonders schonenden« Ultrahocherhitzung rühmen. Das so genannte »High Temperature Treatment« (HTT) macht bei Temperaturen von maximal 135 Grad Celsius Halt, was mehr Geschmack erhält, aber auch Reste von Keimen nicht ausschließt. In Kombination mit Filterverfahren und steriler Abfüllung wurde die Technik perfektioniert – doch letztlich ist das, was mit dem Slogan »Frische« aus den Regalen hervorblitzt, nichts anderes als eine etwas bessere H-Milch. Obwohl längst auch Bio-ESL-Milchsorten am Markt sind, kritisierten Schweizer Bio-Organisationen das Verfahren als »Overprocessing.«

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Wie viele Nährstoffe bei ESL-Verfahren übrig bleiben, ist schwer in Erfahrung zu bringen. »Man stößt hier in ein Wespennest«, sagt Prof. Helmut Mayer vom Institut für Lebensmittelchemie an der Universität für Bodenkultur in Wien. Er hat verschiedene Milchsorten auf ihren Gehalt des Molkeproteins Beta-Lactoglobulin untersucht. Dieser Stoff ist ein Erhitzungsparameter und geht beim Erhitzen verloren, findet sich wenig davon in der Milch, kann man davon ausgehen, dass auch sonst wenige empfindliche Stoffe überlebt haben. Mayers Forschungen förderten abenteuerliche Schwankungsbreiten zutage: Manche Milchsorten waren frisch, während andere Produkte desselben Erzeugers, die als »Frischmilch« vermarktet wurden, nicht einmal ein Achtel des Gehalts an Beta-Lactoglobulin aufwiesen, der als Grenzwert für frische Milch angenommen wurde. Mayer vermutet den Grund für die Schwankungen in verschiedenen Maschinen, die in den Molkereien parallel in Gebrauch sind. Bis die neue Generation von Haltbarkeitstechniken – und Tiefenfiltration dürfte hier die zukunftsreichste sein – sich überall durchgesetzt hat, müssen Zweifler also wohl noch selbst mit der Milchkanne zum Bauern laufen und die Milch schnell konsumieren.

Sensible Verarbeitung, jahrzehntelange Erfahrung und allerbeste Rohstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau geben jeder Sorte ihren einzigartig echten Geschmack, ihren verführerischen Duft und ihre typische Farbe.


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Kleines Einmaleins der Haltbarkeit HOMOGENISIERUNG macht Milch stabiler, aber nicht haltbarer: Bei hohem Druck wird die Flüssigkeit bei 60 bis 65 °C durch feine Düsen gepresst, dadurch werden Fettkügelchen zerkleinert und die Bestandteile der Milch gleichmäßig vermischt. Das Homogenisieren verhindert, dass sich Rahm an der Oberfläche absetzt, die Milch schmeckt vollmundiger und ist bekömmlicher. Einige Kritiker vermuten allerdings eine Quelle für Unverträglichkeiten. Extrusion heißt die Technik, die Erdnusslocken, Sojafleisch und lustig geformte Cereals möglich macht. Pflanzliche Rohstoffe wie Mais oder Soja werden zu einer teigigen Masse verarbeitet und unter Druck durch eine Öffnung gepresst. Durch die Dosierung des Wassergehalts kann die Haltbarkeit beeinflusst werden. Der enorme Druck verändert auch die Struktur der Stoffe, er lässt Proteine denaturieren und hindert die Verkleisterung der Stärken, was Einfluss auf die Verdaulichkeit haben kann. Membranfiltrierung Durch ultrafeine Filter gepresst, können Flüssigkeiten in ihre Bestandteile zerlegt werden – besonders bei Milch und Säften erleichtert die Tiefenfilterung die Reduktion von Mikroben und Schimmelpilzsporen. Die Technik gilt als zukunftsträchtig, weil sie Geschmack und Struktur der Lebensmittel schont. Pasteurisierung Flüssigkeiten (Milch, Säfte, Bier) werden 15 bis 30 Sekunden auf 72 bis 75 °C erhitzt. Der Großteil der hitzeempfindlichen Mikroorganismen

wird dadurch abgetötet, Geschmacksund Nährstoffe werden geschont. Es bleiben jedoch einige keimfähige Bakteriensporen erhalten. Noch schonender ist die »Thermisation« bei 57 bis 58 °C, die für Rohmilch eingesetzt wird. UHT und Sterilisation Die »Ultrahocherhitzung«, bei der die Flüssigkeit 2 bis 3 Sekunden auf 135 bis 150 °C erhitzt wird, tötet alle Keime und greift tief in die Struktur des Lebensmittels ein. Bei der Sterilisation wird die Flüssigkeit bis zu 20 Minuten lang auf 110 bis 135 °C erhitzt und dadurch keimfrei gemacht. Die meisten Vitamine und anderen hitzeempfindlichen Inhaltsstoffe gehen verloren. Etwas schonender ist die »Tyndallisierung«, bei der mit Temperaturen unter 100 °C gearbeitet wird. Kondensieren Bei diesem Verfahren wird Milch, Suppen etc. bei Temperaturen unter 100 °C bis zu 70 Prozent Wasser entzogen. Kondensmilch hat daher einen hohen Anteil an Milchtrockenmasse und einen hohen Nährwert. Gefriertrocknen Um Gewürzen, Früchten oder Kaffee Wasser zu entziehen und Nähr- und Aromastoffe dabei bestmöglich zu erhalten, wird bei der Gefriertrocknung das enthaltene Wasser durch elektrische Wechselfelder oder Wärmestrahlung direkt vom festen in den gasförmigen Zustand überführt. Energieintensiv, aber ernährungstechnisch wertvoll. Tiefkühlen Beim Schockfrosten werden frische Lebensmittel innerhalb weniger Minuten Temperaturen von bis zu

-20 °C ausgesetzt, was Zellstrukturen, Geschmack und Nährwert gut erhält. Kritisch ist bei der Konservierungsmethode vor allem der hohe Energieaufwand bei Produktion, Transport und Lagerung. Zuckern, Salzen, Säuern Durch das Einsalzen von Gemüse und Fleisch bzw. das Einzuckern von Früchten wird Wasser gebunden, was die Mikroorganismen im Wachstum hemmt. Da sich die meisten Mikroben in einer sauren Umgebung nicht entwickeln können, ist das Einlegen von Gemüse in Essig eine bewährte Methode, um Lebensmittel haltbar zu machen. Bei der Zubereitung von Sauerkraut oder Salzgurken tritt durch die Salzung Saft aus und es kommt zu einem Fermentationsprozess, in dessen Verlauf Zucker zu Säure umgewandelt wird. Konservierungsmittel Beim »Pökeln« wird zusätzlich zu Salz Salpeter (Nitrate, Salze der Salpetersäure) eingesetzt, um Wasser zu binden. Natriumnitrat (E 252) und Kaliumnitrat (E 251) sind die häufigsten Konservierungsmittel in Wurst & Co. Die gesundheitliche Gefahr liegt darin, dass die Stoffe zu Nitrit und krebserregenden Nitrosaminen umgewandelt werden können. Konservierungsmittel auf Sulfitbasis (E 220 bis 228), die zur Kontrolle des Mikrobenwachstums in Bier, Wein und Frucht-Produkten eingesetzt werden (»Schwefeln«), konnten in vielen Fällen als Auslöser asthmatischer und anderer allergischer Reaktionen festgemacht werden. Generell werden Konservierungsmittel in Europa mit den Nummern E 200 bis E 299 deklariert.


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The Rampant Growth

discourse commons arts

DAS SCHLOSSBERGFESTIVAL

5.– 9. NOV. 2008, GRAZ WWW.ELEVATE.AT

Dirk Mueggenburg Ich bin auf der Suche nach Pflanzenteilen, die mich staunen lassen und in mir ein Gefühl von Schönheit und Respekt auslösen. Es müssen nicht unbedingt Blüten und Früchte sein, jegliches pflanzliches Material gehört dazu. Ich werde fündig in Gärten und Gewächshäusern, aber auch am Straßenrand und im Supermarkt. Ich nehme Sie mit nach Hause, weil ich sie wie einen Schatz besitzen möchte, und dann versuche ich ihren vergänglichen Reiz mittels Fotografie zu konservieren. Von ihrer Herkunft und ihrem natürlichem Zweck gelöst, bekommen die Fundstücke durch die Fotografie etwas noch Reizvolleres: etwas magisches, ja beinahe »ikonenhaftes«

ELEVATE COMMONS! Was haben die Erbinformationen einer seltenen Urwaldpflanze, die florierende Remix-Kultur, die Privatisierung von Wasser, mit Feinstaub verschmutzte Luft und die Arbeitsweisen der freien Softwareentwicklung gemeinsam? Alles dreht sich um die gesellschaftlich heiß umkämpften „Commons“ (Gemeingüter): natürliche, kulturelle und soziale Ressourcen, die uns entweder seit jeher zur Verfügung stehen, oder die in kollektiven Prozessen entstanden sind. Kurz gesagt: die Grundlagen unseres Lebens. Das Elevate Festival 2008 setzt sich mit einem umfangreichen Programm an Vorträgen, Diskussionen, Workshops und Filmen, sowie der Präsentation innovativer Projekte zum Ziel, gemeinsam mit internationalen WissenschaftlerInnen und AktivistInnen das Bewusstsein für die essentielle Wichtigkeit der Gemeingüter zu schärfen und den Fokus gezielt auf die sozialen und wirtschaftlichen Konflikte um deren Nutzung zu richten.

www.urieilam.com/dirkmueggenburg


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Text_Gabriele Medan Illustration_Stanislaus Medan

Kürbis Im Herbst, wenn der Ölkürbis reif ist, sitzen die Bäuerinnen auf dem Kürbisfeld inmitten der Kürbisberge und lösen die Kürbiskerne aus den Kürbissen. Die Kerne werden getrocknet, geröstet und zu Kürbiskernöl gepresst.

Warum wir im Herbst Kürbisgesichter schnitzen Am Abend vor dem 1. November feierten die Kelten das Totenfest. In dieser Nacht rief Saman, der Gott der Toten, böse Geister, Kobolde und Dämonen aus der Unterwelt auf die Erde, die manchmal sogar Kinder mit zurück in ihre Welt nahmen. Um diese Geister zu vertreiben, entzündeten keltische Zauberer (die Druiden) in dieser Nacht große Feuer. Schon längst sind sie vertrieben, die Geister, Dämonen und Kobolde. Aber zur Sicherheit werden heute, anstelle der Feuer, Kürbisse ausgehöhlt und grimmige Gesichter hineingeschnitzt. Die Kürbisse werden ans Fenster gestellt und von innen mit einer Kerze beleuchtet. Rezepte »Oranges Kürbispüree« 1 mittlerer Hokkaidokürbis 1 erbsengroßes Stückchen Ingwer, fein geschnitten 1 Msp. Salz 2 El. Öl Kürbis in Würfel schneiden. Ingwer in wenig Öl kurz anbraten. Kürbis-Würfel dazugeben, kurz mitbraten, salzen und gerade so viel Wasser beifügen, dass der Kürbis nicht anbrennt. Zude-

cken und 15 - 20 Minuten kochen. Mit erwärmen, die Kerne dazugeben, gut vermischen und kurz zusammen ködem Pürierstab pürieren. Fertig! cheln lassen. Einen Teller mit kaltem Wasser abspülen. »Süße Kernkraft« Die Kürbiskerne auf den Teller leeren, 5 El. grüne Kürbiskerne abkühlen lassen, in Stückchen brechen 1 Prise Salz und genießen. 5 El. Ahornsirup Die Kürbiskerne in einer Pfanne anrösten, bis sie zu Knacken beginnen, sich aufblähen und die Schale platzt. Dabei immer gut umrühren. Die Kerne auf ein Schneidbrett leeren, abkühlen lassen und mit den Händen zerdrücken oder grob hacken. Ahornsirup


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Produkte, Und nicht die Schlechtesten Wir konsumieren. Manchmal mehr, manchmal weniger. Auf den nächsten Seiten finden sich ausgewählte Güter, zum Beispiel zwecks Ergänzung des höchstpersönlichen Einkaufszettels.

Nahrung Würzsauce So frisch und natürlich wie möglich kommen bei Zwergenwiese die biologischen Rohstoffe ins Glas. Hilfsstoffe und Geschmacksmanipulationen bleiben genauso draußen wie tierische Stoffe und Gentechnik und nehmen dem Ketchup (auch in Kindervarianten erhältlich!) sämtliche Fastfood-Vorurteile. www.zwergenwiese.de

Handgeschöpft Fair und einfach ist die handgeschöpfte Zartbitterschokolade von Bioart, die zu exakt 99,7 Prozent fair gehandelt und aus biologischen Zutaten mit ethischer Verantwortung ins Regal gebracht wird. Kakaomasse, Rohrzucker, Kakaobutter und Sojalecithin sind drin in diesen 70 Gramm dunkler Versuchung, zu der Schleckermäuler so schnell nicht mehr nein sagen können. www.bioart.at

Knabbermandeln Sizilianische Mandeln, geröstet in japanischer Tamari-Sauce, sind der neue Knabber-Genuss von Landgarten und mit Sicherheit eine leckere Ergänzung ausgelassener Abende mit Freunden. Die Zutaten der Landgarten-Produkte stammen zur Gänze aus kontrolliert biologischem Anbau, das Saatgut ihrer Sojabohnen wird in Zusammenarbeit mit der BOKU Wien gentechnikfrei selbst hergestellt und in Eigenanbau gezogen. Zugreifen bitte! www.landgarten.at

Grüner Tee Sencha – der in Japan am häufigsten getrunkene wie angebaute Grüntee – gibt's von Arche aus biologischer Landwirtschaft. Ob lose oder schon praktisch im Beutel dosiert, wird der feinherbe, spritzige und anregende Tee nach traditionell schonenden Herstellungsverfahren getrocknet und schmeckt an kühlen Herbsttagen oder auf der Couch mit dem Lieblingsfilm sicher auch ohne die minutiöse Einhaltung chinesischer Teezubereitung www.arche-naturprodukte.de

Saurer Kick Aus Weinessig, Traubenmost und garantiert ohne Zusatz von Karamellzucker wird der Aceto Balsamico di Modena Speciale von Rapunzel hergestellt. Mit einem Säuregehalt von sechs Prozent eignet sich der feine Essig für Salate, kalte oder warme Gemüsegerichte, und frische, heimische Erdbeeren mit Aceto sind – sofern noch zu kriegen – sowieso ein Traum. www.rapunzel.de


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Good Shave Weil Männerhaut sich deutlich von Frauenhaut unterscheidet, werden auch in der Naturkosmetik Produkte eigens abgestimmt – so etwa die Rasiercreme von Logona. Würzigholzig nennen die Hersteller den Duft, der durch die Mischung von ätherischen Ölen mit Aromen aus Zeder, Citrus, Fichte und Sandelholz (kontrolliert biologischer Anbau oder Wildsammlung) zustande kommt und nach der glatten, reizarmen Nassrasur noch lang anhaltend Blicke auf den Verwender ziehen soll. www.logona.de

Gut für die Haut Eine Bodylotion ohne Chemieeinsatz hat Ringana im Sortiment. In kurzen Zeitabständen frisch erzeugt, werden chemische Zusätze obsolet und so kommt nur Natürliches in die Flasche. Nach dem Baden oder Duschen an den kühleren Herbsttagen einfach am Körper verteilen und sanft einmassieren. Aloe-Vera-Gel, Avocado-, Jojoba-, Macadamianuss- und echtes Rosenöl sind unter anderem in der feinen Körpermilch, die trockene Haut wieder zum Leben erweckt. www.ringana.com

körperpflege

Hairrepair Aveda Damage Ready Restructuring Shampoo repariert und schützt tagtäglich auf pflanzlicher Basis das durch chemische Behandlungen, Föhnhitze oder UV-Licht strapazierte Haar. 89 Prozent der pflanzlichen Rohstoffe und 90 Prozent der ätherischen Öle werden bei Aveda aus kontrolliert biologischem Anbau bezogen. So finden sich Quinoaprotein, Babassu, Bergamotte, Mandarine und Ylang-Ylang – alles ökologisch – im Shampoo, um dem sommerlich beanspruchten Haar wieder natürlichen Glanz zu verleihen. www.aveda.de

Erschwingliche Naturkosmetik Kontrollierte Naturkosmetik muss nicht immer teuer sein, beweist die Linie alverde des Drogeriemarkts dm. Von Baby- und Gesichtspflege über Kosmetik- und Haarpflegeprodukte bis zu Styling und Seifen reicht die Palette der günstigen Naturkosmetik für jedermann, die im Öko-Test sowie bei der Stiftung Warentest durchwegs mit positiven Noten abschneidet. Die Rohstoffe werden bevorzugt aus kontrolliert biologischem Anbau bezogen, die Produkte sind frei von Inhaltsstoffen auf Mineralölbasis und synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen, was sich nur minimal im Preis auswirkt. www.alverde.de

Babypf lege Mit hochwertigem Ringelblumen- und Kamillenöl bzw. reinem Demeter-Bienenwachs kommt nur das Beste in den Tiegel von Tautropfen und von dort auf zarte Babyhaut. Schutz und Geschmeidigkeit sind die Basic-Effekte des BabyBalsams, aber auch als Kälteschutz für Gesicht und Händchen ist er bestens geeignet. Ökotest bewertet den Baby-Balsam mit einem glatten »Sehr gut«. www.tautropfen.de


CHEAP GIMMICKS

Naturmaus Bambus wird als Rohstoff immer beliebter: Die Halme sind leicht, biegsam, robust und schonen durch ihr schnelles Nachwachsen die Umwelt. Das Gehäuse dieser optischen Maus besteht bis auf das Mausrad aus diesem tollen Holz, ist mit den Abmessungen 12,7 x 6,2 x 3,5 cm etwas kleiner als ihre faden Plastikkollegen und arbeitet auf Linux genauso wie unter Windows und auf Mac. www.getdigital.de 29,90 Euro

Die Milch macht‘s! Als Plattform für Nachwuchskünstler- und Designer versteht sich das Mainzer Designlabel Neko, auf dessen Homepage so allerhand kreativer Schnickschnack zu finden ist. Unter anderem auch Stücke der Münchner Künstlerin Mo, die aus alten Tetra-Packs in Handarbeit kultverdächtige Geldbörsen schnürt. Abgeschaut hat sich Mo dieses Design-Direkt-Recycling bei den Brasilianern, bei denen diese Form des Recyclings schon lange gang und gäbe ist. www.neko-design-shop.de 6 Euro

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Energie! Mit dem Solarladegerät e.Go von Solarc können allerhand elektrische Kleingeräte wie Handys, Digitalkameras oder Organizer auch in den entlegensten Ecken der Welt mit Energie versorgt werden. Damit das in Zukunft auch mit dem Apple iPod funktioniert, hat Solarc einen handlichen Adapter entwickelt, mit dem der kultige MP3-Player aufgeladen oder direkt betrieben werden kann. Passt in alle iPods ab der 5. Generation mit Ausnahme des iPod Shuffle. www.solarc.de 6 Euro

Handytaschen-Update Welche gesundheitlichen Auswirkungen Handystrahlung wirklich hat, ist unter Experten noch nicht geklärt. Statt auf neue Forschungsergebnisse zu warten, gibt’s jetzt schon die Strahlen reduzierenden Handytaschen »care.packs« von Mahoki, derer man sich dank feschem Design nicht schämen muss. »slim.indi« heißt das kompakte Modell, das Handys mit den Maßen 110 x 50-55 x 15-20 mm mit dem integrierten Silber-Abschirmgewebe E-Blocker schützend umhüllt. Zu bestätigten 99,9999 Prozent wird laut Hersteller die hochfrequente elektromagnetische Mobilfunk-Strahlung abgeblockt, was der Schutz-Wirkung einer rund zwei Meter dicken Betonmauer entspricht. www.mahoki.mobi 29,90 Euro

Greenpan Für noch mehr Energiesparpotenzial beim Kochen gibt es von Greenpan die richtigen Pfannen, die unter den Aspekten Umwelt-, Ressourcen- und Gesundheitsschutz produziert werden. Mit der speziellen Antihaftbeschichtung Thermolon ist die Pfanne frei von PTFE und PFOA, bis 450 Grad hitzebeständig, setzt selbst bei Überhitzung keine giftigen Dämpfe frei und verbraucht bei der Produktion zudem weniger Energie als für die Herstellung herkömmlicher Pfannen benötigt wird. www.green-pan.com www.rohe-germany.de/greenpan.html 69,99 Euro


BICYCLE FILM FESTIVAL NEW YORK - TORONTO - MINNEAPOLIS - LOS ANGELES - SAN FRANCISCO - CHICAGO - BOSTON TOKYO - AUSTIN - LONDON - VIENNA - ZURICH PARIS - SYDNEY - MELBOURNE - MILANO - PORTLAND

9.–12. OKT IN WIEN! URANIA \ BADESCHIFF STRANDBAR HERRMANN BIKE PARTY \ BIKE MOVIES BIKE FUN \ BIKE ART PROGRAMM UND KARTENVORVERKAUF AUF:

BICYCLEFILMFESTIVAL.COM PRESENTED BY BRENDT BARBUR AND FRIENDS

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Wir bedanken uns bei unserem Medienpartner:

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Diese Veranstaltung wird im Rahmen der Umsetzung des Masterplan Radfahrens und klima:aktiv mobil unterstützt.

Fahr mit Yuba Weil das Fahrrad bekanntlich eines der energieeffizientesten, erschwinglichsten, verlässlichsten und umweltfreundlichsten Fortbewegungsmittel ist, hat sich Yuba seit 2006 zum Ziel gesetzt, das Mundo Utility Bike für Personen und Lasten vor allem in Entwicklungsländern zu etablieren. Selbständigkeit, Umweltbewusstsein und Lifestyle Choices stehen im Mittelpunkt ihres Interesses und machen die Bikes deshalb auch für Österreicher interessant. Oder welcher Fahrradfahrer hat sich nicht schon mal gefragt, wie er das eben am Flohmarkt erstandene Möbel nun nach Hause transportieren soll? www.yubaride.com

Go-One Nur 30 kg hat dieses Liegefahrrad mit aerodynamischem Chassis, mit dem man an verregneten Herbsttagen dank Flugzeugtechnologie ohne Sichtbehinderung und trocken mit mehr als 50 km/h an sein Ziel radeln kann. Und damit das Ultraleichtmobil auch an warmen Tagen Verwendung findet, gibt’s ein aufklappbares und abnehmbares Hardtop oder für allfällig zu Transportierendes einen Gepäckträger als Zubehör. www.go-one.de Shred City Comet vereint Street- und Ökostyle in biologisch abbaubaren Skate- bzw. Longboards, die aus nachhaltig geernteten Bambus- und Kokosfasern, Hickory- oder Pappelholz bestehen und somit zehn Mal leichter und 25 Prozent stabiler als ihre herkömmlichen Pendants sein können. Und auch das Design, das mit Farben auf Wasserbasis zum Beispiel auf das Longboard »Shred City« (perfekt für Transitions und Downhill Sliding) aufgetragen wird, steht jenen um nichts nach. Zum Kleben der Schichten wird biologisches Epoxy verwendet und der Cutter wird mit Solarenergie betrieben. www.cometskateboards.com


Mobilität

Das Bike deiner Träume Rasmus Gjesing reparierte Fahrräder. Mit MainstreamLook und von schlechter Qualität, und zum Glück wurde ihm das bald zu blöd. 1994 eröffnet er seinen ersten Shop, mit dem alles anders werden sollte. 1999 kam schon der zweite dazu, inklusive einem Team aus engagierten Fahrradenthusiasten. Gjesing produziert seither auf Anfrage und in Handarbeit individuell auf die Kundin bzw. den Kunden abgestimmte Bikes, bei dem jedes Detail selbst ausgesucht werden kann. Anregungen zu den zig Möglichkeiten einer kreativen Fahrradgestaltung gibt es en masse auf der Homepage zu finden. www.mybikes.dk Simple, clever, fun ... ... lautet das Credo von Loremo, die neben sparsamen Treibstoffautos, die sich durchaus sehen lassen können, den Loremo EV – eine Elektroversion – im Angebot haben. 170 km/h Topspeed, von null auf 100 in weniger als 15 Sekunden, 150 km mit einer Ladung und mit einem Gesamtgewicht von nur 600 Kilogramm braucht sich diese Version alles andere als verstecken. Front- und Hecktüren sehen nicht nur toll aus, sondern sind das Resultat einer ausgeklügelten Sicherheitstechnik, die den Fahrer gleich einem Formel-1-Auto schützen soll. evolution.loremo.com


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Text_Magdalena Miedl

Völlig im Öl Olivenöl über den Salat, und das war’s schon wieder? Falsch gedacht: Vor allem im Bio-Segment gibt es kaltgepresste Öle, die nicht nur unauffällige Geschmacksträger, sondern wahre Sensationen am Gaumen sind. Und was da alles zu Öl gepresst werden kann, davon macht man sich als Laie kaum einen Begriff.

Sonne am Teller Sonnenblumenöl, der unauffällige Allrounder? Eben nicht: Dieses kaltgepresste Öl schmeckt, als hätte man eine Handvoll Sonnenblumenkerne im Mund. Auf der Zungenspitze leicht honig-süßlich, am Gaumen intensiv kernig und herb – ein unerwarteter Genuss, der weit weniger ölig und schwer ist als vermutet. Gut vorstellbar zu Karottensalat, Sprossen, aber auch zu Fisch. Nur schade, dass die Etiketten der Serie nicht schöner sind, denn Fototapete war schon in den Achtzigern nur mehr mittelhip. SPAR Natur Pur / Bio-Sonnenblumenöl /aus biologischer Landwirtschaft / Kaltgepresst /500 ml Sesam öffne dich Bei der Asia-Küche haben viele das intensive Sesamöl mittlerweile kennen- und schätzen gelernt. Doch das fair gehandelte Öl von EZA ist aus viel milder gerösteten Samen als gewohnt. Der Duft ist dezent, der Geschmack intensiv nach frischem Sesam – ein interessantes, sehr feines und vielschichtiges Öl, das milde Tabaknoten zu einem feingliedrigen, zarten Aroma verbindet. Könnte gut mit Huhn, Lauch, Karfiolsuppe oder auch dünn aufgeschnittenem roten Fleisch harmonieren. Die Erwartungen erfüllt es nicht – aber es weckt neue Ideen. EZA / Sesamöl / kaltgepresst /aus kontrolliert biologischem Anbau / 250 ml Stachelweich Es heißt, Distelöl sei so was wie der Ferrari unter den Ölen, was die Vorsorge gegen Gefäßkrankheiten betrifft. Ist uns hier aber egal, denn das Öl aus der Traditionsmühle Fandler überzeugt mit anderen Qualitäten: Es duftet ein wenig wie Kernöl, nach ungerösteten Erdnüssen, schmeckt auch sehr nussig und zugleich mild grün, aber weniger intensiv als im Duft. Im Nachgeschmack

ist ein leichter Bitterton zu spüren, die Farbe ist wunderschön goldig. »Hat man Gäste zu bekochen, ist man damit auf der sicheren Seite«, meint eine Testerin – gewissermaßen ein Konsens-Öl, sehr schön wohl zu frischem Krautsalat oder Couscous-Salat. Fandler / Distelöl / Kaltgepresst / 100% naturrein / 250 ml Naschnuss Oh ja, Öle können auch süße Assoziationen wecken. Lebkuchen und Honig etwa, wie das helle Macadamia Nussöl, das sehr speziell und intensiv nach dem Ausgangsprodukt schmeckt – den großen runden hellen Nüssen, die man aus dem Studentenfutter kennt und die aussehen, als wären sie zu groß geratene Haselnüsse. Das Öl daraus ist sehr fruchtig, üppig und füllig, »bestimmt super zum Abschminken« möchte eine Testerin gleich zweckentfremden. Wäre aber schade darum, lieber ausprobieren zu Fruchtsalat, Käse oder Trüffeln oder als Alternative zu Butter, um Kartoffeln zu begleiten. Fandler / Macadamia Nussöl / kaltgepresst / 100% naturrein / 250 ml Grüner Klassiker Mittlerweile kennen und lieben es alle: Das steirische grüngoldene Kürbiskernöl ist auch von Ja! Natürlich sehr fein. Im Duft intensiv, im Geschmack aber recht mild, mit dezenten Röstaromen, den Kürbis schmeckt man gut heraus – »Kürbiskernöl für Anfänger«, gewissermaßen. Das Öl ist überraschend dünnflüssig und bietet sich für die klassischen Verwendungen an: über Rindfleischsalat, Käferbohnensalat, aber auch zu Vanilleeis und Paradeissalat. Und zu Apfel schmeckt es schlicht fantastisch. Ja! Natürlich / Kürbiskernöl / kaltgepresst / Aus 100% schalenlosen Kürbiskernen / 250 ml


Reif von der Insel Das griechische OlivenĂśl von Mani ist bereits vielfach preisgekrĂśnt – und auch das hiesige Test-Team ist angetan: Frischer, milder Duft, sehr grasiger Geschmack, herbe Schärfe im Abgang: Eine Assoziation ist grĂźner Tee, die Farbe wunderschĂśn grĂźngolden. Ein Tester kritisiert allerdings: ÂťVorne schmeckt es zu unauffällig und mild, um die Schärfe hinten zu rechtfertigen!ÂŤ Je länger gekostet wird, desto markanter wird der grĂźne Unterton. Ins Gras beiĂ&#x;en will halt nicht jeder. Mani / Biolive / kaltgepresst / Bio OlivenĂśl nativ extra / 500 ml Vertrauter Begleiter ÂťRiecht nach OlivenĂślÂŤ – aber geh! Der Kommentar ist wider Erwarten aber durchaus aussagekräftig, denn das italienische fruchtigscharfe OlivenĂśl von Ja! NatĂźrlich (es wird auch ein griechisches, ÂťnurÂŤ fruchtiges angeboten) duftet und schmeckt vielen Testern sehr vertraut. Sehr intensiv, beiĂ&#x;t ein wenig in der Nasenspitze, schmeckt schon auf der Zunge scharf, im Abgang aber dann recht dezent und mild, die Bitterstoffe halten sich in Grenzen – kein groĂ&#x;es Risiko bei diesem Ă–l. Ja! NatĂźrlich / OlivenĂśl fruchtig-scharf, aus Italien / kaltgepresst / 750 ml Bitteres Gold Manchmal stimmt es eben schon: ÂťDas muss gesund seinÂŤ kann auch heiĂ&#x;en, dass ein Geschmack schwer erträglich ist. So auch bei LeinsamenĂśl: Die Farbe ist appetitlich dunkelgold, doch der Geschmack ist bitter und medizinisch, im Abgang ein wenig wie rohe Walnuss. Denkbar ist es zu Rohkost, mĂśglicherweise mit Fisch und Zitrone oder zu Erdäpfelsuppe. ÂťSchmeckt wie Wiese mit Käfern!ÂŤ, meint ein Tester. Die wagemutigste KĂśchin in der Runde schlägt eine Kombination mit Schokolade oder auch mit rohem Seafood vor, Orangensaft und Estragon kĂśnnten auch passen – ein Kochexperiment ist das Ă–l auf alle Fälle wert. SPAR Natur Pur / Bio-LeinsamenĂśl / kaltgepresst / 250 ml

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uns gibts ... BIORAMA gibt es wirklich. Wer sich leibhaftig davon überzeugen möchte, sieht sich zum Beispiel in einer Vertriebsstelle unserer exklusiven Kooperationspartner um. Hier eine kurze Übersicht.

Mangolds – Das frische Restaurant Griesgasse 11, 8020 Graz  www.mangolds.at

Robier Frischehof KEG Im Lagerfeld 11 8430 Leibnitz    www.frischehof.at    www.frischebox.at

Ramsauer Bioniere 8972 Ramsau am Dachstein    www.bioregion-ramsau.at Bio-Hotel & Bio-Bauernhof Feisterer Familie Simonlehner Vordere Ramsau 35 |Villa & Alpenhotel Ramsauhof, Familie Simonlehner | Pension Waldhof, Familie Pitzer, Leiten 49 | Naturhaus Lehnwieser, Familie Pleninger, Vorberg 20 | Pension Waldhof, Familie Pitzer, Leiten 49 | Grundlehnerhof, Familie Perner, Hirzegg 22 | Biobauer Leitenmüller, Familie Stocker, Leitenmüller 83 | Der Frienerhof, Familie Berg | Pension Feichtlhof, Familie Kraml, Leiten 73

Citybiker.at Citybiker, Lerchenfelderstr. 13, 1070 Wien Grillgasse 30a Ecke Ehamgasse, 1110 Wien Stadtbahnbögen 145-150, Währ. Gürtel Ecke Sternwartestr., 1090 Wien    www.citybiker.at

NIU Klammstrasse 1, 4020 Linz    www.niu.at

Vega Nova Margaretenstraße 82, 1050 Wien Klosterwiesgasse 1, 8010 Graz Pfarrplatz 1, 4020 Linz Herbertstraße 16, 9020 Klagenfurt Roseggerstraße 34, 4600 Wels Pfeifergasse 9, 5020 Salzburg Grünmarkt 14, 4400 Steyr Maximilianstraße 25, 6020 Innsbruck Rathausstraße 37, 6900 Bregenz    www.veganova.at

Saint Charles Apotheke Gumpendorferstrasse 30, 1060 Wien Saint Charles Cosmothecary Gumpendorferstrasse 33, 1060 Wien Naglergasse 9, 1010 Wien Saint Charles Alimentary Gumpendorferstrasse 33, 1060 Wien  www.saint info

Weltcafé Schwarzspanierstr. 15, 1090 Wien   www.weltcafe.at


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Tribeka Grieskai 2, 8020 Graz Leonhardstr. 82, 8010 Graz Technikerstr. 13, 8010 Graz    www.tribeka.at

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Elliefant Neubaugasse 45, 1070 Wien  www.elliefant.com

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Radlager Windmühlgasse 2, 1060 Wien  www.radlager.at

Café Libertad Gartengasse 28 8010 Graz  www.cafe-libertad.at

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green Ground Servitengasse 11/7 - 1090 Wien  www.greenground.at

Basic Bio Schönbrunner Straße 222 – 228, 1120 Wien Alpen­straße 75, 5020 Salzburg    www.basicbio.at

Weltladen Linzergasse 24, 5020 Salzburg Lichtensteg 1, 1010 Wien Lerchenfelderstrasse 18 – 24,  1080 Wien    www.eza.cc

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Terra Plana Vienna Terra Plana Shop, 12/14 Neubaugasse, 107 0 Wien

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Auf einen Blick Woran man erkennen kann, ob ein Produkt nach biologischen bzw. nachhaltigen Kriterien erzeugt oder fair gehandelt wurde. Die wichtigsten Kennzeichen auf einen Blick.

Fairtrade Das Fairtrade-Gütezeichen ist ein unabhängiges Zertifizierungszeichen und garantiert dem Käufer von ausgezeichneten Produkten die Einhaltung sozialer und teilweise auch ökologischer Kriterien im Herstellungssprozess. Vergeben wird das Fairtrade-Gütezeichen in Übereinstimmung mit den Erfordernissen des ISEAL Code of Good Practice for Standard Setting von Organisationen, die sich im Verband Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) mit Sitz in Bonn zusammengeschlossen haben.
Erworben werden kann das Fairtrade-Gütezeichen entweder von Produzenten selbst, aber auch von Importeuren und Herstellern.
Bei Produzenten fördert Fairtrade gezielt Kleinbauernfamilien, die sich in Genossenschaften organisiert haben. Neben politischer Unabhängigkeit und einer demokratischen Struktur verpflichten sich Betriebe, arbeitsrechtliche und ökologische Mindeststandards umzusetzen: Zwangs- und illegale Kinderarbeit sind verboten, Maßnahmen zum Schutz des Regenwaldes, Abfallvermeidung und umweltgerechte Entsorgung müssen umgesetzt werden. Für Plantagen (zum Beispiel in der Orangensaftproduktion) gelten zudem besondere Bedingungen, um die Pflücker als die am meisten benachteiligten Glieder der Produktionskette zu schützen. Nachhaltige Entwicklung, Ökologie, Bildung und Frauenförderung spielen dabei eine wichtige Rolle.
Importeure und Hersteller verpflichten sich, den Rohstoff direkt und in einer langfristigen Lieferbeziehung von Partnerbetrieben der FLO zu beziehen, eine Fairtrade- bzw. Bioprämie für die Produkte zu entrichten, eventuelle Vorfinanzierungen zu leisten und die zusätzlich notwendigen Produktionsstoffe müssen mit dem Gedanken des Fairtrade-Labels vereinbar sein. Die Verlässlichkeit des Fairtrade-Gütezeichens wird durch regelmäßige Inspektionen der unabhängigen FLO-CERT garantiert.
   www.fairtrade.at Verbandsgütesiegel Bio Austria www.bio-austria.at Demeter Bund www.demeter.at Freiland Verband www.freiland.or.at Kontrollzeichen Biosiegel Deutschland www.biosiegel.de AMA Bio-International-Kontrollzeichen www.ama.at AMA Bio-Austria-Kontrollzeichen www.ama.at Austria Bio Garantie www.abg.at Österreichisches Umweltzeichen www.umweltzeichen.at Europäisches Umweltzeichen http://ec.europa.eu/ecolabel Forest Stewardship Council www.fsc.org


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113 Mein Boss bin ich – Die Trilogie NIKI LIST 114 Crash Test Dummies JÖRG KALT 115 Das Jahr nach Dayton NIKOLAUS GEYRHALTER 116 Poppitz HARALD SICHERITZ 117 Aus der Zeit HARALD FRIEDL 118 Die Ameisenstrasse MICHAEL GLAWOGGER 119 Die Stadt ohne Juden HANS KARL BRESLAUER 120 Hermes Phettberg, Elender KURT PALM 121 In the Mirror of Maya Deren MARTINA KUDLà CˇEK 122 Fleischwolf HOUCHANG ALLAHYARI 123 Gehfilmen BAUMANN/KALTNER 124 Sodom und Gomorrha MICHAEL KERTÉSZ 125 In 3 Tagen bist Du tot ANDREAS PROCHASKA

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