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EINMALIG, VERLAGSPOSTAMT 1040 WIEN, P.B.B., GZ 05Z036212 M, MÄRZ 2009, KOSTENLOS

KLEINE FISCHE: DER NEUE FILM VON MARCO ANTONIAZZI Fischorama_167x240_FINAL.indd 1

GUTE FISCHE: DER WEG VOM MEER IN DIE PFANNE

GROSSE MÄRKTE: ÜBER GREISSLER UND DISKONTER 04.03.2009 12:25:02 Uhr


AB 15. APRIL 2009:

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ohne gräten Editorial FISCHORAMA ist die kleine Schwester von BIORAMA-Magazin für nachhaltigen Lebensstil. Alt wird FISCHORAMA nicht, es besteht nur für diese Ausgabe. Dafür aber aus besonderem Anlass. »Kleine Fische« ist der neue Film von Regisseur Marco Antoniazzi und der Eröffnungsfilm der diesjährigen Diagonale in Graz. Danach wird »Kleine Fische« in den österreichischen Kinos gezeigt (Kinostart: 20. März). FISCHORAMA widmet sich hier dem Film, den Schauspielern, dem Fisch, dem Einzelhandel – eine geschmackvolle Kombination. Gehen Sie mit uns ins Kino, schwimmen Sie mit uns durch die Weltmeere und lassen Sie sich nicht in die Pfanne hauen.

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Impressum REDAKTION Johanna Stögmüller, Milo Tesselaar AUTOREN Antje Helms, Magdalena Miedl, Natalie Winkel FOTOGRAFIE Karin Wasner, Poool Filmverleih, Novotny & Novotny Filmproduktion COVERBILD Novotny & Novotny Filmproduktion ILLUSTRATIONEN Nana Mandl GESTALTUNG Super-Fi (Manuel Fronhofer, Claudia Wittmann) PRODUKTION & MEDIENINHABER Monopol GmbH KONTAKT Biorama c/o Monopol GmbH, Favoritenstraße 4–6/III, 1040 Wien; Tel. +43 1 205706–43; www.biorama.at

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Fish & Grips Der junge Mann und der Fisch: »Kleine Fische«, das Langspielfilm-Debüt von Marco Antoniazzi, ist eine kluge Filmerzählung von den Folgen der Globalisierung – im eigenen Grätzel. Text_Magdalena Miedl Fotos_Poool Filmverleih

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apa hat immer nach Fisch gerochen, so lange sich Martin (Michael Steinocher) erinnern kann. Er stand hinter der Budel – pardon, Theke – im Fischladen und bezirzte die Kundinnen, und nicht nur die. Mama sorgte für Küche und Lager. Mittags gab es, erraten, Fisch. Niemals Wurstsalat, den alle so gern mochten. Und in den Ferien fuhr man nach Kanada, zum Fischen. Martin ist quasi mit Fisch aufgezogen worden. Doch nun ist Papa gestorben, auf dem Eis im Kühlraum ausgerutscht, Herzinfarkt. Den Fischladen, hoch verschuldet, hatte er längst Martin überschrieben. Der hat beschlossen: Er wird das schwere Erbe annehmen – aber er wird es richtig machen! Denn so ein kleiner Fischladen, der kann nur überleben,

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wenn man die Vorteile gegenüber den Diskontern hervorhebt: Persönliche Betreuung. Bioware. Große Auswahl. Martin hat ambitionierte Pläne, und die kann er nun endlich verwirklichen.

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Jede Menge Wahrheiten über Familien- und Lebenslügen und ein gewaltiges Stück Globalisierungskritik ...« Bei der Beerdigung kommt dann plötzlich der große Bruder angefahren, Kurt (Volker Schmidt), mit einem British Racing Green Jaguar Cabrio, einem gut sitzenden Anzug und

charmanten Trostworten für Mama (Brigitte Kren). Kurt hat sich vor Ewigkeiten davongemacht, als Martin noch 13 war. Martin durfte dann nicht Matura machen, sondern musste schon früh im Laden mitarbeiten. Kurt ist schuld, dass Martins Leben verpfuscht ist. Kurt, der in Hamburg erfolgreich irgendwas mit Computern macht und der jetzt einfach so daherkommt. Und seinen Pflichtanteil verlangt, am liebsten in Cash. In die Geschichte zweier Brüder und deren Kampf um das väterliche Erbe packt Regisseur Marco Antoniazzi nicht nur jede Menge Wahrheiten über Familien- und Lebenslügen, sondern auch ein gewaltiges Stück Globalisierungskritik: Von leer gefischten Weltmeeren ist die Rede, von

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einem diskonterfreien Grätzel wird geträumt, und Martin hofft, den Jungjournalisten vom Uniradio seine Überzeugung vermitteln zu können: »Langfristig sind die kleinen greißler billiger als die Diskonter!« Die private Erzählung, in der die Liebe, die Familie, die eigenen Träume zählen, kollidiert mit den harschen Wirklichkeiten einer Welt, in der für die großen Ideen eines Kleinunter-

Michael Steinocher (Martin) Als 14-Jähriger mimte der Wiener den »Axel« in »Die Knickerbockerbande«. 2006 ließ er sich in Andreas Prochaskas Horrorfi lm »In 3 tagen bist du tot« hinmetzeln und bekam eine romy als »Bester männlicher Shootingstar«. 2009 wird er in Peter Kerns »Blutsfreundschaft« zu sehen sein.

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nehmers kein Platz ist. Der Supermarkt gegenüber ist einfach bequemer, auch wenn er nur panierte tiefkühlscholle verkauft, und auch wenn hier keiner weiß, was »das Übliche« beim wöchentlichen Fischeinkauf jeder einzelnen Kundin ist. »Kleine Fische« ist der Erstlingsfi lm von Antoniazzi, der das Kleinunternehmermilieu aus seiner eigenen Familie kennt. er musste schon mit 14

Volker Schmidt (Kurt) Schmidt, geboren und aufgewachsen in Klosterneuburg, ist Schauspieler, regisseur und theaterautor. er inszeniert an den Vereinigten Bühnen graz, am Wiener Schauspielhaus oder am theater Phönix in Linz. Im Kino war er bereits 2001 in Franz Antels »Bockerer III« zu sehen.

im väterlichen Baustoffhandel mitarbeiten, den Vater im Büro vertreten, wenn der beim Ausliefern war. Und Antoniazzi hat miterlebt, wie das geschäft immer schlechter wurde, weil die großen Baumärkte irgendwann allgegenwärtig waren. »Kleine Fische« ist nicht die geschichte meines Vaters, und trotzdem spiegelt sich diese darin wider, genau so wie jene unzähliger Kleinunternehmer, welche den Strukturwandel nicht überleben«, schreibt Antoniazzi zu seinem Film. Für Martin und Kurt geht die Sache versöhnlich aus: Martin fi ndet in der konsumkritischen Studentin Karin (Sabrina reiter, aus »In 3 tagen bist du tot«) möglicherweise eine neue Liebe. Kurt schließt Frieden mit seiner Vergangenheit. Und Mama löst sich endlich von der traumatischen erinnerung an ihre ehe mit dem sturen Fischhändler und entdeckt ihrerseits Frühlingsgefühle. Die neuen wirtschaftlichen gegebenheiten fordern zwar ihren tribut, doch ein neues kleines Familienunternehmen könnte erfolgreich sein: Manchmal muss ein kleiner Fisch gegen den Strom schwimmen, um mit den großen mithalten zu können.

Brigitte Kren (Mutter) Die gebürtige grazerin ist eine der titelheldinnen aus der Krimiserie »Vier Frauen und ein todesfall«. Im Kino ist sie eine fi xe größe und war bisher in »nordrand« von Barbara Albert, »Slumming« von Michael glawogger und »Import/export« von Ulrich Seidl zu sehen.

Sabrina Reiter (Karin) reiter wurde bereits mit ihrer ersten hauptrolle in »In 3 tagen bist du tot« bekannt und dafür mit dem Undine Award als »Beste Filmdebütantin« ausgezeichnet. Auch teil zwei von »In 3 tagen bist du tot« hat sie überlebt. Die rolle der Karin ist Sabrina reiters dritter Kinoauftritt.

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KLeIne FISChe nASChen Michael Steinocher und Sabrina Reiter, zwei der Hauptdarsteller von »Kleine Fische«, trafen sich bei Familie Sezemsky am Wiener Naschmarkt (Stand 621) zu Fisch-Kebap.

Puristischer Genuss am Naschmarkt: Weißbrot, Fisch, Zitrone, Paprika – mehr braucht es nicht für das leckere Fisch-Kebap, das Familie Sezemsky kredenzt.

Michael Steinocher und Sabrina Reiter sind nicht erst seit dem Dreh zu »Kleine Fische« Fans von Fisch. Und so verspeisen die beiden mit Genuss ein Stück Mittelmeer am Wiener Naschmarkt.

Fotos_Karin Wasner

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nICht IM trÜBen FISChen! Wissen Sie, welchen Fisch Sie kaufen müssen, um die Fischbestände unserer Meere zu schützen? Text_Antje Helms Illustration_nana Mandl

Binnenland hin oder her, auch Österreicher lieben Fisch. nach obst und gemüse gilt Fisch als das gesündeste nahrungsmittel. Der Verbrauch steigt deutlich. eine zunehmend wichtige rolle spielen auch Umweltschutz und nachhaltigkeit beim einkauf von Fisch & Meeresfrüchten: 86 Prozent der eU-Verbraucher würden nachhaltigen Fisch bevorzugen, wenn dieser entsprechend gekennzeichnet wäre. Zwei von fünf Kunden wären bereit, mehr geld für Öko-Fisch zu zahlen. hersteller haben dies erkannt. Doch was steckt wirklich hinter den klingenden Produktbeschreibungen, die uns ein gesundes, nachhaltiges naturprodukt versprechen? Piratenfi sch vs. Bio-Produkt Unsere ozeane stecken tief in der Krise. Seit industrielle Fangflotten die Weltmeere plündern, schrumpfen unsere weltweiten Fischvorkommen dramatisch. Die Situation ist ernst: 76 Prozent unserer wichtigsten Fischbestände sind am Ende. 90 Prozent unserer beliebtesten Speisefi sche wie Tunfi sch, Kabeljau und Heilbutt sind bereits verschwunden. Auf der Suche nach den letzten lukrativen Fischbeständen haben sich die riesigen Fabrikschiffe auch die dritte Dimension weiter erschlossen: tonnen-

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schweres Gerät wird in der Tiefsee unterhalb von 2000 Metern über den Meeresboden geschleppt und hinterlässt Spuren der Verwüstung. Viele der gängigen Fischereimethoden zerstören nicht nur die Meeresumwelt, sie fi schen auch völlig unselektiv. Beifang im Ausmaß von 39 Millionen Tonnen, einem Drittel der gesamten Fangmenge, wird Jahr für Jahr hingenommen. Als Beifang gelten all jene Meerestiere, die ungewollt ins netz gehen und tot oder sterbend über Bord entsorgt werden. Dazu gehören Delfi ne, Haie und Schildkröten, aber auch zahllose Jungfi sche unter dem erlaubten Mindestmaß. Für jedes Kilogramm Scholle sterben bis zu drei Kilogramm Meerestiere, beim ShrimpsFang sind es bis zu zehn Kilogramm. Verschärft wird die Problematik durch die »illegale, unregulierte und undokumentierte« Fischerei: Jeder vierte Fisch auf den tellern weltweit wurde von sogenannten »Piratenfi schern« gefangen – unter Missachtung internationaler Verträge und Fangquoten. Der Weg in eine nachhaltige Fischerei ist für viele experten klar: neben großfl ächigen Meeresschutzgebieten müssen strenge Fangquoten und schonende Fangmethoden durchgesetzt werden, die riesige

Beifangmengen und Zerstörung von Lebensräumen ausschließen. Eine rechtlich verbindliche Defi nition einer nachhaltigen Fischerei existiert bis jetzt jedoch nicht. »eigentlich sollte ein frisch gefangener Fisch automatisch ein Bio-Produkt sein« – so las ich neulich auf der Webseite eines Naturkosthändlers. Fest steht: Bio-Meeresfi sch aus Wildfang im Meer gibt es nicht. »Bio« bezieht sich auf eine vom Menschen gesteuerte Produktion, Wildprodukte sind nicht bio-zertifi zierbar. Es ist also ratsam, auch im naturkosthandel genauer hinzusehen. Dort wird Wildfi sch angepriesen, der »in unbelasteten Gewässern nicht mit

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treibnetzen« gefangen wurde, und »um die Bestände zu schonen, haben die Fischer die Fangzeiten beschränkt«. Wenn es ausreicht, empfohlene Fangquoten und ein international gültiges treibnetzverbot einzuhalten, um teil eines Bio-Produktes zu sein – nach welchen Bestimmungen sollen dann konventionelle Produkte gefi scht sein? Nachhaltige zeichen setzen Wer wissen will, ob ein Fischprodukt seinen Vorstellungen von nachhaltigkeit entspricht, hat derzeit schlechte Karten. Die gesetzlich vorgeschriebene Produkt-Kennzeichnung ist völlig unzureichend, ange-

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fangen bei der einfachsten Information: der Fischart. Nur ein Profi kann wissen, dass ein »Polardorsch« etwas anderes ist als ein »Pazifi scher Polardorsch« oder gar ein »Dorsch«. nicht ersichtlich wird auch, aus welchem Bestand und mit welcher Methode der Fisch gefangen wurde. Für etliche verarbeitete Fischprodukte – Dosentunfi sch, Garnelencocktails, Fischstäbchen oder Pizza – gibt es zudem überhaupt keine Kennzeichnungspfl icht. So weiß der Handel oft selbst nicht, welchen Fisch er im Sortiment hat. Um die Vielfalt in den Meeren zu retten, muss der Fischeinkauf bestimmten Ausschlusskriterien unterliegen. eines dieser Kriterien muss die Bestandssituation einer Fischart sein. Die »rote Liste der bedrohten tierarten« der Weltnaturschutzunion (IUCN) ist vielen bekannt, dass aber dort zwischen Pandabär und Buckelwal einige gängige Fischarten verzeichnet sind, schon weniger: Etliche Tunfi scharten (z.B. Gelbflossentun), Schwertfi sch, Dornhai (als haisteak, Schillerlocke oder Seeaal erhältlich), Atlantischer Kabeljau oder Atlantischer Wildlachs. Andere in Österreich angebotene Fische sollten wegen zerstörerischen Fangmethoden und hoher Beifangraten nicht auf dem teller landen: heilbutt, Scholle, Seezunge und Shrimps. Und auch besonders empfi ndliche Tiefseefi sche sollten auf Ihrer persönlichen »roten einkaufsliste« stehen: Neuseeländischer Sankt Petersfi sch, Rotbarsch und Hoki. Dabei trägt der Hoki sogar das Zertifi kat des Marine Stewardship Council (MSC; siehe Seite 8) für »nachhaltige Fischerei«. Bis heute sind die Hoki-Bestände allerdings trotz »bestandserhaltender Fischerei« um 80 Prozent geschrumpft, Umweltverbände haben Einspruch gegen die Zertifi zierung eingelegt.

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Mit Ausnahme der echten »Biofi sch«-Zertifi zierung ist für mich auf keines der derzeitigen Fisch»gütesiegel« wirklich Verlass. Unmissverständlich ist die Defi nition für echten Bio-Fisch: Sie folgt den richtlinien von anerkannten BioVerbänden. In Österreich beispielsweise lassen sich die teichwirte der ARGE Biofi sch nach den Kriterien der Bio ernte Austria und Freiland

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Wer wissen will, ob ein Fischprodukt seinen Vorstellungen von Nachhaltigkeit entspricht, hat derzeit schlechte Karten.« zertifi zieren. »State of the art« unter den nachhaltigen Fischen ist in Österreich ganz klar der einheimische BioKarpfen. Seine Zucht ist wegen seiner vorwiegend vegetarischen und zum großen teil an ort und Stelle wachsenden nahrung selbst in konventionellen Betrieben eher unproblematisch. Ökologisch am sinnvollsten ist es sicherlich, vor allem auf Produkte aus der eigenen region zu setzen. Abschließendes Fazit: Fragen Sie vor dem Fischeinkauf im Laden, wo und wie die angebotenen Fische gefangen wurden und wie die Bestandssituation in der Fangregion ist. Kann die Verkaufsstelle darüber keine Auskunft geben, dann kaufen Sie den Fisch besser nicht. Bis in Supermärkten und Naturkostläden überwiegend Fisch aus nachhaltig bewirtschafteten Beständen angeboten wird und man sich darauf verlassen kann, ist es noch ein langer Weg. Bis dahin lautet die Devise: Nicht im Trüben fi schen – Augen auf beim Fischeinkauf!

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MArIne SteWArDShIP CoUnCIL

Der Marine Stewardship Council (MSC) hat sich zur Aufgabe gemacht, die weltweiten Fischbestände zu sichern und sich für eine umweltfreundliche Wahl bei Fischen und Meeresfrüchten einzusetzen. Die unabhängige, gemeinnützige und international agierende Vereinigung wurde 1997 von der Umweltorganisation WWF und dem Lebensmittelkonzern Unilever ins Leben gerufen, arbeitet seit 1999 jedoch gänzlich unabhängig. Der MSC hat eine Kennzeichnung für nachhaltige und vorbildlich geführte Fischereibetriebe entwickelt. Umweltgerechtes Fischereimanagement wird mit dem blauen Siegel belohnt und garantiert Fisch aus einer umweltverträglich arbeitenden Fischerei. gütesiegel wie das des MSC können die Konsumenten bei einem verantwortungsvollen einkauf unterstützen. Nachhaltiger Fischkonsum schont die Bestände.

"Kleine Fische" von Marco Antoniazzi: Im globalisierten Warenverkehr ist ein kleiner Fischladen keine gute Anlage für die Hoffnungen und Mühen der ungleichen Brüder Kurt und Martin - aber eine Chance, ihre Beziehung auf eine neue Basis zu stellen.

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Die Naturschutzorganisation WWF empfiehlt folgende Fischarten: Alaska Seelachs Pazifi k (MSC) Alaska Wildlachs Pazifi k (MSC) Bio-Lachs Nordostatlantik (Zucht) Eismeergarnele, Kaltwasser-Shrimp Nordostatlantik (wild) Forelle Europa (Zucht) Heilbutt Pazifi k (wild) Hering Nordostatlantik/Ostsee (wild + MSC) Sardine Nordostatlantik (wild) Seehecht Südafrika (MSC) Seelachs Nordostatlantik (wild) Sprotte Nordostatlantik/Ostsee (wild) Weitere Infos dazu im WWF Fischführer auf www.wwf.at

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Text_ Johanna Stögmüller Foto_KMU Forschung Austria

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DIe neUen nAhVerSorger Großer, böser Diskonter – was im Film »Kleine Fische« fein überspitzt als Kampf gegen anonymisierte Billigware dargestellt wird, kann in Wirklichkeit durchaus eine Chance für den kleinen Fachhandel bieten. Der Große als Hilfe für den Kleinen? Ein Gespräch mit Handelsforscher Peter Voithofer.

Greißlersterben ist ein Schlagwort, das oft und gerne in Diskussionen über marktökonomische Entwicklungen benutzt wird. Was ist darunter zu verstehen? Faktum ist, dass sich in den letzten Dekaden ein deutlicher Strukturwandel im Bereich des Lebensmittelhandels gezeigt hat. geht es um die Versorgung der Bevölkerung, so ist diese weitgehend gegeben. Aber es gibt einen Trend hin zu fi lialisierten großbetrieben. Der Markt richtet sich nach den Konsumenten. Gibt es im Verhalten der Kunden auch Veränderungen? Die Lebenswelten der Konsumenten haben sich verändert, und damit auch das Konsumentverhalten. es gibt eine steigende Anzahl von Pendlern, die Arbeitszeiten divergieren. Außerdem zeigt sich ein steigender Anteil von Single-haushalten. Viele Konsumenten wollen heute Supermärkte frequentieren, die Frische und eine gewisse Sortimentsbreite garantieren. Um diesen Wunsch erfüllen zu können, braucht ein Geschäft aber nicht nur die Ware, sondern auch eine gewisse Frequenz der Kundschaft. Zeichnet sich der Trend zu fi lialisierten Großbetrieben auch im Bereich von frischen Lebensmitteln ab? Das lässt sich nicht Schwarz auf Weiß festmachen, da gibt es eine Fülle von

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Grautönen. Auf der einen Seite hängt das natürlich vom engagement und der Initiative des Unternehmers, aber insbesondere auch vom Standort ab. Wo liegt das Geschäft? Welche Frequenzlage gibt es dort? Kann ein kleines Fachgeschäft von einem großen Diskonter nebenan profitieren? Faktum ist – und das ist auch das Prinzip eines jeden Einkaufszentrums – dass es Frequenzbringer und Frequenznutzer gibt. Der kleine Händler kann also von der Kundenfrequenz des Großhändlers profitieren. Was müssen Kleinbetriebe leisten, um im Wettbewerb mithalten zu können? In erster Linie geht es natürlich um die Qualität, die Frische der Waren, aber auch um den Standort, die erreichbarkeit und das Preisgefüge. De facto geht es auch darum, welchen Beitrag, welchen Nutzen das Geschäft für seine Kunden leistet. Da kommt die ganze Bandbreite der Varianten ins Spiel, die sich im gesamten einzelhandel bieten. Im Film »Kleine Fische« geht es auch um Initiativen von kleinen Unternehmen, die sich zusammenschließen, um die Aufmerksamkeit der Konsumenten zurück ins Grätzel zu bringen. Das ist State of the Art. Sei es zum Beispiel die Initiative der Wiener

einkaufsstraßen oder andere Initiativen, die im Stadt- oder ortsmarketing verankert sind. Das ist gelebte Praxis. Kann der Erfolg solcher Initiativen gemessen werden? erfolg kann mehrere Dimensionen haben. Wichtig ist einmal sicherlich, dass man sich mit derartigen Aktivitäten den Konsumenten in erinnerung ruft. Vielen Konsumenten ist gar nicht wirkich bewusst, welche Geschäfte es in ihrem Grätzel gibt. Dann geht es natürlich auch um die Umsätze, die an diesem Tagen erwirtschaftet werden. Welche Rolle spielen Konsumenten in dieser Entwicklung? Der Konsument hat eine maßgebliche rolle. Der Konsument trifft tagtäglich die Entscheidung, wohin er einkaufen geht. Der Konsument ist der Souverän des Einzelhandels. Wenn der Konsument nicht in ein Geschäft kommt, kann es noch so schön sein, kann es noch so tolle Ware haben – es wird aber keinen Umsatz machen. Und damit wird es nicht nachhaltig an diesem Standpunkt bleiben. Der Konsument entscheidet über die gesamte entwicklung des einzelhandels.

KMU Forschung Austria Mag. Peter Voithofer ist stv. Direktor der KMU Forschung Austria. www.kmuforschung.ac.at

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Regisseur Marco Antoniazzi (3. v. li.) am Film-Set von »Kleine Fische«

Vom Verlust einer Kultur Der Film »Kleine Fische« will unterhalten – aber nicht nur: Die beiden Autoren Marco Antoniazzi und Gregor Stadlober kennen die Schwierigkeiten von Kleinbetrieben aus eigener Erfahrung. Ein FISCHORAMA-Gespräch. Text_Magdalena Miedl Fotos_Novotny & Novotny Filmproduktion

Wo kauft ihr eigentlich euren Fisch? Marco Antoniazzi: Vorwiegend am Naschmarkt und gelegentlich im Supermarkt. Fischgeschäfte, wie wir sie im Film zeigen, gibt es in Wien in den inneren Bezirken schon länger nicht mehr. Gregor Stadlober: Im Supermarkt. Ich überleg mir schon, was ich nehme, aber mein ökologischer Fußabdruck ist sicher nicht besonders nachhaltig. Ich glaube auch, dass man die Leute wahnsinnig macht, wenn alle Verantwortung auf die Konsumenten abgewälzt wird. Der Markt allein wird das nicht regeln, das geht nicht ohne Politik.

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Was war denn der Ausgangspunkt für diesen Film? Das Greißlersterben? Eine Familienlüge? Oder die Liebe? MA: Aufgrund meiner Biografie kenne ich die Probleme eines Kleinbetriebs aus eigener Erfahrung. Mein Vater hatte eine kleine Firma, die mit Baumaterialien handelte. Seit ich klein war, habe ich miterlebt, wie Handel funktioniert und vor allem, was sich in den letzten 20 Jahren alles verändert hat. Den Betrieb gibt es heute nicht mehr. Ich wollte diese Entwicklung erzählen. Die Hauptfigur und ihr Schicksal waren als Erstes da,

die Familiengeschichte und der Rest haben sich im Verlauf des Drehbuchschreibens ergeben. GS: Ich habe einen ähnlichen biografischen Hintergrund. Mich interessiert an dem Stoff besonders, dass mit dem Kleingewerbe auch ein Stück patriarchaler Kultur untergeht. Der Film argumentiert für den kleinen Einzelhandel, widerlegt sich zugleich aber wieder. Was stimmt denn nun? MA: Ich finde nicht, dass der Film dafür oder dagegen argumentiert. Der Film stellt keine Theorie auf, will

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nichts erklären und schon gar nicht Antworten liefern. Er erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der – vielleicht auch aus einem bestimmten Zwang heraus – für sein Geschäft kämpft, das dem Untergang geweiht ist. Wir wollten erzählen, dass er ohnmächtig gegen den Strukturwandel arbeitet und nicht einsehen will, dass seine Mittel inadäquat sind. Es geht auch um die Wechselwirkung zwischen dem Wirtschaftlichen und dem Privaten und um die Möglichkeit einer Emanzipation aus diesen Zwängen.

hohen Migrantenanteils gibt’s in meiner Gegend aber auch noch viele türkische und arabische Minimärkte und einiges an Gastronomie. Außerdem ist die Kiez-Struktur (Grätzelstruktur) in Berlin ziemlich ausgeprägt, es gibt noch ein dichtes Netz an Eckkneipen, und ganz allgemein spielt sich das Leben viel mehr auf der Straße ab als in Wien. Dazu kommt noch die segensreiche Einrichtung Spätkauf: kleine Eckläden für Tabak, Alkohol und Chips, die teilweise sogar im 24/7-Betrieb dahinrattern.

Ist das ein Film über einen bereits gestorbenen Wirtschaftszweig? Oder lässt sich diese Entwicklung noch aufhalten? MA: Es gibt im Einzelhandel Nischen, die gut funktionieren. Aber in einem System, in dem der Preis als einziges Kriterium übrig geblieben ist, sehe ich für das Kleingewerbe generell wenig Chancen. GS: Bei der Recherche haben wir auch einige Geschäftsstraßeninitiativen kennengelernt. Da tut sich schon noch einiges. Aber es stimmt, dass der Trend unverändert zum Aussterben geht und noch niemand ein ökonomisch brauchbares Konzept entwickelt hat, um das zu verhindern. Dazu müsste man die Warenströme extrem verlangsamen und die Marktwirtschaft um einige Grade runterdrehen. Das wird ziemlich sicher nicht passieren.

Was verlieren wir mit den Greißlern? Soziale Kontakte, namentliches Grüßen etc. habe ich auch in der SupermarktFiliale in meinem Haus. MA: Du meinst die einstudierten Floskeln, mit denen ein reibungsloser Warenverkehr ermöglicht wird? GS: Wir verlieren den informellen Teil der Wirtschaft. Und ein Stück öffentlichen Raum, weil Stakeholder, die ihre Interessen gleichberechtigt und vor Ort abgleichen müssen, verschwinden – und eine Gegend ohne Öffentlichkeit ist eine Schlafstadt. Außerdem steigt mit dem Verschwin-

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den der Wertschöpfung aus dem Grätzel das Verkehrsaufkommen. MA: Wir verlieren auch Arbeitsplätze. Aus der Perspektive des Kunden mag sich nicht viel ändern. Aber die Menschen – meist sind es Familienbetriebe – werden der Möglichkeit einer gewissen Autonomie beraubt. »Langfristig sind die Greißler sogar billiger als die Diskonter« versucht Martin im Film zu erläutern. Was genau meint er damit? MA: Martin kennt das Leben in seinem Fischladen und in seinem Grätzel und hat eine Ahnung, dass die größeren wirtschaftlichen Zusammenhänge sein Leben und das Schicksal seines Geschäfts beeinflussen. Aber gleichzeitig weiß er nicht, wo ansetzen, um etwas daran zu ändern. Er ist dabei, seine Welt zu verlieren, fürchtet sich davor und spürt irgendwie, dass sich die Rechnung am Schluss nicht ausgehen wird. GS: Seit er ein Buch über Diskontschwindel gelesen hat, sieht er sich durch die darin beschriebenen Ausbeutungspraktiken der Diskonter in seinem Glauben bestätigt, dass das Kleingewerbe die Lösung ist.

Gregor, du lebst in Berlin – ist die Situation dort anders? GS: Seit ich hier wohne, fotografiere ich, wenn in der Gegend ein Geschäft auf- oder zusperrt. Es ergibt sich das übliche Bild: Wettcafés, Ramschläden und Internet/Telefonshops kommen, altes Gewerbe geht. Wegen des sehr

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Text_heinrich holler Fotos_gut hornegg / norbert novak

gLÜCKLIChe FISChe Bio-Fisch aus dem steirischen Hügelland. Auf Gut Hornegg werden seit zwei Generationen Karpfen, Zander, Brasse und Co. gezüchtet – ökologisch ausgewogen versteht sich. Fischereimeister Heinrich Holler gibt Tipps für den Fisch in der Pfanne.

KARPFENFILETS MIT KAPERN Zutaten: Karpfenfilet, Salz, Pfeffer, eine Zitrone, grobes Buchweizenmehl oder Dinkelgrieß, olivenöl, Butter, 3 esslöffel Kapern, 1 Bund Petersilie Das Wichtigste ist: Der Fisch muss frisch sein. hier gibt es ein wesentliches Kennzeichen: Frischer Fisch riecht nicht! erst, wenn die Zersetzungsprozesse beginnen, verbreitet sich der typische Fischgeruch. Verwenden Sie hochwertige Fette (Olivenöl oder Butter) zum Kochen. Fisch soll vor dem Kochen gesalzen werden, nach Belieben kann man auch Pfeffer, Zitrone oder Knoblauch verwenden. Frisches Karpfenfilet ist besonders einfach zu kochen und grätenfrei. Den gewürzten Fisch in Buchweizenmehl oder Dinkelgries wälzen und mit der Hautseite beginnend bei mittlerer Hitze ca. 3 Minuten von jeder Seite knusprig braten. Kapern und gehackte Petersilie in der Bratpfanne mit einem Stück Butter aufschäumen lassen und über die warm gestellten Filets gießen. Mit Weißbrot servieren.

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BIo-teichwirtschaft gut hornegg tobis 1–3, 8504 Preding 03185/2304 www.gut-hornegg.at

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Fischallerlei Fischereimuseum 1210 Wien, Einzingerstraße 1A Öffnungszeiten: März bis Juni und September bis Dezember, So 9–12 Uhr, www.fischerei.or.at Klub Kleine Fische Mit den Fischen tanzen. Einmal im Monat in der Fluc Wanne. Nächster Termin ist der 21. März. DJs: Fritz Plöckinger, Bibi Moblow (Klub Kohelet) & DJ M.Neve. Hier wird der Fisch zum Genuss La Tavernetta 8020 Graz, Südtirolerplatz / Kosakengasse 10 Fischrestaurant Umar 1040 Wien, Naschmarkt Stand 76–79 Konoba Pescaria 1150 Wien, Goldschlagstraße 22 Fischimbiss Miran Schaweder 8020 Graz, Lendplatzstand 41a/b

Gewinne eine Dose Fisch aus Gold! Jeder 1.000ste Besucher erhält eine Dose Fisch Jeder 10.000ste erhält eine Dose Fisch aus Sterling Silber Jeder 30.000ste erhält eine Dose Fisch aus einer Unze Gold Franz Novotny steht mit seinem Wort dafür. Sende Deine Kinokarte von Deinem Kinobesuch des Films »Kleine Fische« mit dem Kennwort »Fischdose« an: POOOL Filmverleih, Lindengasse 32, 1070 Wien, www.poool.at Die Ermittlung erfolgt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. (nähere Informationen unter www.kleinefische.at)

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Impressionen eines Kleinen Fisches Im Marchfeld - 10 km vor den Toren Wiens angebaut, geerntet, gelagert, verpackt und frei Haus geliefert... umweltfreundlicher geht’s nicht! Probieren Sie die Abwechslung und Vielfalt heimischen Anbaus. Alle Infos dazu und zu Öffnungs- und Marktzeiten finden Sie im Internet.

Biohof Adamah 2282 Glinzendorf 7 T: 02248.2224-0 F: Dw 20 biohof@adamah.at www.adamah.at

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Natalie Winkel studiert Theater-, Film und Medienwissenschaften. Im Rahmen ihres Praktikums bei der Filmproduktionsfirma von »Kleine Fische«, Novotny & Novotny, dokumentierte Natalie die Vorbereitungen und Dreharbeiten zum Film. Text_Natalie Winkel Foto_Novotny & Novotny Filmproduktion

»Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Antoniazzi.« So oder so ähnlich könnte die Glorifizierung der Kunst des Drehbuchschreibens klingen. In unserem Fall hatten Regisseur und Drehbuchautor Marco Antoniazzi und Co-Autor Gregor Stadlober den richtigen Riecher. Zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise wird der Film über das Massensterben der Kleinbetriebe seine Österreichpremiere im Rahmen der Diagonale feiern. Wer denkt, mit dem Dreh alleine wären alle Aufgaben eines Filmprojektes bewältigt, vergisst auf die mitunter zermürbenden und vielfältigen organisatorischen und infrastrukturellen Belange, mit denen sich die Beteiligten noch vor dem eigentlichen Produktionsstart befassen müssen. Als nach etlichen Drehbuchadaptierungen die Geschichte für förderwürdig empfunden wurde, konnte

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Anfang letzten Jahres mit der Vorproduktion des Spielfilms begonnen werden. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass die Vorproduktion und der eigentliche Dreh von der gleichen zeitlichen Intensität sind. Im Vorfeld müssen die Locations festgelegt werden, die Schauspieler wollen finalisiert sein und – last but not least – der Drehplan erstellt werden. Im Fall von »Kleine Fische« zerlegten die einzelnen »Head of Departments« den Dreh in seine kleinsten Einzelteile. Wie jede Geschichte ihre ganz genuine cineastische Umsetzung verlangt, trachtete auch diese nach der ihr gerechten visuellen Darstellung. Produktionsleiter und Regieassistent erarbeiteten in völliger Symbiose einen funktionellen Drehplan. Für Laien mag der Drehplan geradezu beängstigend wirken: Ein 3 x 1,5 m großer Tisch auf riesigen Böcken bietet den bunten Papierstreifen mit matrixartigen Spalten und Zahlen eine Heimat. Durch meterlange Metallstäbe wird die fragile Papierstreifenkonstruktion fixiert. Es erinnert an Mikado – wird ein Streifchen herausgezogen, bricht alles zusammen. Jeder neue Sperrtag von Schauspielern oder von Locations heißt, dass das Spiel des Papiermikados wieder von Neuem beginnt. Jeder geplante Drehtag muss durch ein »SchlechtWetter-Backup« gedeckt sein, denn: »Zeit ist Geld«, und von beidem hat man im Filmgeschäft reichlich wenig. Eine ausbalancierte Drehreihenfolge ist ein wichtiger Faktor für das Gelingen eines jeden Filmes. Die Kunst ist es, die Chronologie der Geschichte trotz Sperrtagen, Verfügbarkeit der Schauspieler und Ausstattungsumbauten so gut wie möglich beizubehalten. Ökonomische Effizienz ist eben nicht nur in der liberalen Marktwirtschaft ein Schlagwort. Herzblut & Strapazen Im April letzten Jahres war es dann endlich soweit – der erste Drehtag stand vor der Tür. Jeder Erfahrung zum Trotze sorgt die Vorfreude auf den ersten Drehtag größtenteils für eine unruhige Nacht. Man hofft darauf, dass der Zusammenfindungsprozess des Teams ohne gröbere Reibereien vonstatten geht, um ferner als eingespieltes Team aus kleinen und großen Fischen des Filmgeschäfts den Anforderungen eines Filmdrehs standzuhalten. Wenn die ersten Sonnenstrahlen sich zwischen den Häuserdächern hindurchschlängeln, die Vögelchen zwitschern und die Müdigkeit nach einer Nachtdrehwoche immer größer und größer wird, ist ein harmonisierendes Filmteam der Grundstein für produktives und künstlerisches Schaffen. Wir dürften uns nicht Filmemacher schimpfen, wenn wir nicht mit vollem Herzblut die Strapazen auf uns genommen hätten, um die fabelhafte Illusion des Filmes weiterhin in der Welt zu verbreiten. Nach annähernd zweimonatiger Dreharbeit wurde das Projekt Ende Mai der Postproduktion übergeben. Obgleich unser Herz klagte, dankten unsere körperlichen Ressourcen.

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