BIOTERRA JAN./FEB. 2018

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G Ä R T N E R N

G E S T A L T E N

G E N I E S S E N

GESTALTEN

20 BLÜTENPFLANZEN UND GRÄSER FÜRS NEUE JAHR

BIOGARTEN

GEMÜSE IN MISCHKULTUR

TOMATEN

SAMEN VON 15 SORTEN IM ANGEBOT

SAAT und Saatgut

JAHRESTHEMA

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E D IT O R IAL

Liebe Leserin, lieber Leser Tomatensamen waren es, die bei mir vor etwa 30 Jahren die Lust am Gärtnern weckten. Diejenigen der Cherrytomaten, um genau zu sein. An die 20 Pflänzchen hatte ich damals im März angezogen. Zunächst daheim auf dem Fenstersims. Später, nach dem Pikieren, päppelte ich die Hälfte der Setzlinge im Büro weiter, da der Platz zu Hause Christine Kunovits nicht ausreichte. Dies dank meiner damaligen VorChefredaktorin «Bioterra» gesetzten, einer leidenschaftlichen Hausgärtnerin. Noch heute erinnere ich mich an das Glücksgefühl, das mich durchströmte, als ich ein paar Monate später die erste grüne Frucht, nicht grösser als einen Zentimeter, an einer der Pflanzen entdeckte. Und so berührt es mich, dass just Samen dieses Gemüses, die bei mir die Liebe zum Gärtnern keimen liessen, Teil der ersten Ausgabe sind. Wir haben, wie bereits in den letzten zwei Jahren, zusammen mit Trudi Borsos Samen von 15 speziellen Tomatensorten geerntet, die Sie wieder bestellen können. «Samen und Saatgut» ist ausserdem das Jahresthema von Bioterra 2018. Im aktuellen Heft widmen wir ihm einen Schwerpunkt. Unter anderem mit der Reportage meiner Kollegin Sandra Weber. Sie hat die Gebrüder Zollinger in Les Evouettes VS besucht und sich von ihnen zeigen lassen, was es heisst, Blumen-, Gemüse- und Kräutersamen biologisch erfolgreich zu produzieren. Saatgutexperte Amadeus Zschunke stand meiner Kollegin Carmen Hocker Red’ und Antwort zum komplexen Thema Pflanzenzüchtung. Unendlich viele Samen einer etwas anderen Art hat meine Vorgängerin Doris Guarisco in den vergangenen 21 Jahren für Bio- und Naturgärten mit und in diesem Magazin gesät. Dass ich dieses Werk von nun an betreuen darf, ehrt mich. Herzlich

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TITELBILD: BENEDIKT DITTLI

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IN H A L T

JA HRESTHEM A 2018

Saat und Saatgut Vom Samen zur Pflanze – Gedanken von Urs Streuli, Gartenberater, zum «Wunder des Werdens» ........................................................ 4

Die drei Brüder Tulipan, Tizian und Til Zollinger führen das Familienunternehmen Zollinger Bio in Les Evouettes im Unterwallis. Auf rund 30 Hektaren produzieren sie wertvolles Bio-Saatgut für Hausgärtnerinnen und Hausgärtner SEITE 14

BIO- UND NATURGARTEN

Saison: 8 Seiten aktuelle Gartentipps für Bio-, Naturgarten und Balkon ........................................................ 6 Saatgut für den Biogarten Ein Porträt des Biosamenbetriebes Zollinger Bio in Les Evouettes VD ...................................................... 1 4 Serie: Erlebniswelt Biogarten Mischkulturen, Wintergemüse vom Beet, Sortenempfehlungen ...................................................... 2 4 Gemüsegarten: 15 besondere Tomatensorten von Trudi Borsos Mit Leserangebot Saatgut .....................................................28

Tomaten Saatgut von 15 besonderen Sorten SEITE 28

Gartengestaltung 20 Pflanzen fürs neue Jahr – Empfehlungen von Elisabeth Jacob ...................................................... 3 2 DAS GESPRÄCH

Interview mit Amadeus Zschunke, Sativa, Rheinau, zum komplexen Thema Pflanzenzüchtung ...................................................... 3 8

Praxis Biogarten Gemüse in Mischkultur, erste Aussaaten S E I T E 2 4

SCHW EIZER KÜCHE – V EGETARISCH

Rezepte von traditionellen vegetarischen Gerichten ...................................................... 4 6 PORTR ÄT

Béla Bartha, Geschäftsführer Pro Specie Rara, Basel ...................................................... 5 0 RUBRIKEN Notizen: Ute Studers Seite....................... 22 Gartenberatung....................................... 45 Bioterra leben................................................. 55 Vorschau/Impressum............................... 5 9 Leserservice/Bestelltalon........................ 60

20 Pflanzen fürs neue Jahr Empfehlungen von Elisabeth Jacob SEITE 32

FOTOS: BENEDIKT DITTLI, GAP-PHOTOS, BEKA BITTERLI, MARTIN STUDER

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Das Gespräch Mit Saatgutexperte Amadeus Zschunke S E I T E BIOTERRA

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SAISON —

Schneeglöckchen teilen – SEITE 7 Heilpflanze Mutterkraut – SEITE 8 Einheimische Wildrose – SEITE 9 Zitronenfalter – SEITE 10 Winterschnitt Obstbäume – SEITE 11 Piment d’Espelette – SEITE 12 Eislichter – SEITE 13 Von Ute Studer und Jochen Elbs-Glatz

ELFEN-KROKUS

ZARTES AUFBLÜHEN Der Elfen-Krokus Crocus tommasinianus wirkt mit seinen lavendel-lila Blüten wie ein Frühlingshauch. Trotz seines legendären Ausbreitungsdrangs wird er nie zu einer Plage, denn von den hübschen Blüten kann man eigentlich nie genug bekommen. Unter lichten Gehölzen oder auf Wiesen bildet dieser Krokus ein wunderbares Farbenspiel zusammen mit Winterlingen und Schneeglöckchen. Aufgrund seiner frühen Blütezeit ist der ElfenKrokus eine wichtige Futterpflanze für früh fliegende Insekten, die vor allem die eiweissreichen Pollen als Nahrung sammeln.

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SA I S ON

STINKENDE IRIS

KORALLENROTE WINTERZIER Trotz ihres beschämenden Namens ist diese Iris durchaus gartenwürdig. Sie stinkt nur, wenn ihre Blätter verletzt werden. Ihre Blüten sind eher unscheinbar lila, aber danach bildet sie viele, grosse Fruchtkapseln, in denen korallenrote Samenperlen aufgereiht liegen, die bis weit in den Winter die Pflanze zieren. Ausserdem erfreut Iris foetidissima uns mit Horsten aus wintergrünen, breiten, schwertförmigen, leicht überhängenden Blättern. Am besten gedeiht dieses Kleinod im Halbschatten eines lichten Gehölzes. Mit ein bisschen Glück verbreitet sie sich durch Selbstaussaat.

SCHNEEGLÖCKCHEN

NACH DER BLÜTE VERPFLANZEN ROSENS TÖCK E

AUFHÄUFELN Alte Rosenstöcke bilden oft schlecht von unten neue Triebe, weil ihre Veredlungsstellen über der Bodenoberfläche liegen. Aufhäufeln hilft bei der Verjüngung. Die Veredlungsstelle muss etwa 10 cm hoch überdeckt werden. Leider muss man jährlich wieder neu aufhäufeln.

Bereits im Januar können auf dem Markt oder beim Gärtner blühende Schneeglöckchen in Töpfen erworben werden. Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, pflanzt man sie in den Garten. Diese Methode ist sicherer als das Stecken von Zwiebeln im Herbst. Nach der Blüte lassen sich auch grosse Horste teilen. Nach dem Verpflanzen dafür sorgen, dass der Wurzelballen nicht austrocknet.

BUCH

Winterliche Gartengestaltung Ein Buch für Gärtnerinnen und Gärtner, die ihren Garten so gestalten wollen, dass er auch im tiefsten Winter attraktiv und farbenfroh ist. Über die zauberhafte Wirkung von Raureif und Schnee hinaus wird gezeigt, wie Bäume mit auffälliger Rinde, Sträucher mit gefärbten Trieben, immergrüne sowie winterblühende Pflanzen mit grosser Sorgfalt gestalterisch eingesetzt werden können. Beispiele aus 20 aussergewöhnlichen Gärten in Frankreich und England verführen dazu, die oft vernachlässigte Saison «bunt zu malen». Gärten im Winter, faszinierende Farbenpracht und Formenvielfalt, Cédric Pollet, Verlag Ulmer, Stuttgart, 2017, Fr. 53.90, Bestelltalon Seite 63.

FOTOS: GAP-PHOTOS

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S A A T GU T

Kostbare SAMEN für den Biogarten 14

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Tizian, Tulipan und Til Zollinger (von links nach rechts) mit geerntetem Saatgut, das von einer speziellen Maschine gereinigt wird.

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Das Reich der Brüder Zollinger ist rund 30 Hektaren gross. Darauf gedeihen über 450 Arten und Sorten von Gemüsen, Blumen und Kräutern, quasi der Schatz des Familienunternehmens, aus dem das bei privaten Gärtnerinnen und -gärtnern begehrte Saatgut gewonnen wird. Wir haben die Samenmanufaktur Zollinger Bio in Les Evouettes im Unterwallis besucht. BIOTERRA

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Blühende Dolden von Rüebli der Sorte ‘Blanche de Belgique’.

Von Sandra Weber Familienbetriebe haben oft Schwierigkeiten, einen Nachfolger zu finden. Einen Sohn oder eine Tochter, auch ein Neffe oder eine Nichte wäre willkommen, Hauptsache ein Familienmitglied ist kompetent genug und gewillt, das Unternehmen weiterzuführen. Christine und Robert Zollinger hatten dieses Problem nicht. Als sie Ende 2016 nach über dreissig Jahren Bio-Pionierarbeit in den Ruhestand traten, erklärten sich gleich drei ihrer vier Söhne bereit, die Samenmanufaktur Zollinger Bio in Les Evouettes weiterzuführen. Seit gut einem Jahr sitzen nun also Tizian, Til und Tulipan Zollinger am Steuer und kümmern sich im Unterwallis um den Anbau, die Verarbeitung und den Vertrieb der Samen von mehr als 450 Sorten und Arten von Blumen, Gemüse und Kräutern – in erster Linie für leidenschaftliche Freizeitgärtnerinnen und -gärtner in der ganzen Schweiz. Der Samenbau ist eine Wissenschaft für sich. Denn jede Pflanze hat ihre eigene Methode entwickelt, sich zu vermehren. Wie, das wissen meist nur diejenigen, die ihren Gmüesblätz zwecks Ferien schon mal ein paar Wochen unbeaufsichtigt liessen – und bei ihrer Rückkehr kniehohe Salate antrafen, vielleicht sogar in voller Blüte, bereit, ihre Samen, ähnlich wie die des Löwenzahns, vom Wind davontragen zu lassen. Bei Rüebli müsste man etwas länger warten. Sie bilden erst im zweiten Standjahr hübsche weisse Doldenblüten, die im Spätsommer Samen ansetzen. Normalerweise ernten wir Gemüse, bevor die Samen ausgereift sind – blühende Radies-

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chen, Karotten und Salate schmecken nicht mehr. Gurken sind sogar fast am Verfaulen, wenn ihre Samen endlich keimfähig sind. Diese herauszukratzen und vom klebrigen Schleim zu befreien, gehöre zugegebenermassen nicht zu den Lieblingsarbeiten auf dem Hof, erzählt Tulipan Zollinger, der älteste der drei Brüder. «Aber bis jetzt gibt es noch keine Maschine, die uns das abnehmen könnte.» Dies gelte auch für viele andere anfallende Arbeiten im Saatgutbetrieb. «Darum ist bei uns vom Anbau über das Ernten und Verarbeiten bis zum Verpacken noch immer vieles Handarbeit.»

ANGEPASSTE SORTEN Zwar sind für das Verlesen und Reinigen mancher Kulturen teilweise Maschinen im Einsatz, Siebrüttler etwa, die zu kleine, unreife Samen aussortieren, oder Gebläse, die mit lautem Getöse das Spreu vom Korn trennen. Und auch bei der Ernte verwenden Zollingers manchmal kleine Mähdrescher – meistens lohne es sich aber nicht. «Unsere Anbauflächen sind schlicht zu klein. Der Mähdrescher muss nach jeder Ernte komplett gereinigt werden, um eine Vermischung des Saatguts zu verhindern. Das ist für uns zu zeitaufwendig», erklärt Tulipan. «Gewisse Kulturen, etwa Rüebli, reifen zudem über mehrere Wochen und können deshalb nicht auf einen Schlag geerntet werden – ein Mensch muss das Feld regelmässig kontrollieren und laufend die bereits reifen Samenstände abschneiden.» Anschliessend werden sie getrocknet, in Säcke gefüllt und dann von Hand gedroschen.

FOTOS: BENEDIKT DITTLI

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S AA TGUT

Lauch ‘Dubuchet’ in Blüte.

Kefen ‘Weggiser’ beim Nachtrocknen.

«Vieles ist Handarbeit – vom Anbau über das Ernten, Verarbeiten bis zum Verpacken des Saatguts.»

Tizian Zollinger beim Vorreinigen von Kohl-Saatgut.

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NO T IZ E N

EIN EHRENTAG FÜR DEN REGENWURM Der Wurm Am Fuss von einem Aussichtsturm sass ganz erstarrt ein langer Wurm. Doch plötzlich kommt die Sonn’ herfür, erwärmt den Turm und auch das Tier. Da fängt der Wurm an sich zu regen und heisst jetzt Regenwurm deswegen. Heinz Erhardt 1909–1979

Von Ute Studer Am 15. Februar ist Weltregenwurmtag. Darüber hinaus ist der 15. auch der Tag des Nilpferdes, der Gummidrops und der Singles, aber das interessiert hier weniger. Es geht um den Wurm. Naturschützer haben diesen Ehrentag ins Leben gerufen. Warum bloss ein Tag im Winter? Der Geehrte liegt zu diesem Zeitpunkt in tiefstem Winterschlaf zusammengeringelt in der Erde und kann uns nicht einmal fröhlich zuwinken. Aber winken kann der Regenwurm ja eh nicht, denn er hat keine Arme und Hände, und Füsse hat er auch nicht. Die Regenwürmer sind vor allem im Frühjahr und im Herbst aktiv. Im Winter und im Sommer bei Trockenheit bauen sie sich eine spezielle Schlafkammer, die sie mit Wurmkot tapezieren und sich dann einringeln. Erst wenn die äusseren Bedingungen wieder stimmen, begeben sie sich an ihre Wühlarbeit. Warum der Wurmtag im Februar stattfindet, ist unergründlich. Aber dass beim Regenwurm der Wurm drin ist, das pfeifen sozusagen die Spatzen vom Dach oder eher die Amseln, die die Würmer zum Fressen gern haben. Vor allem auf Landwirtschaftsflächen sind die Bestände in den letzten Jahren bedrohlich zurückgegangen. Monokulturen, Spritzungen mit Gülle-Ammoniak, Herbizide und tiefe Bodenbearbeitung machen den Würmern das Leben schwer. Dabei hielt schon Charles Darwin den Regenwurm 1881 in seinem Buch «Die Bildung der Ackererde durch die Tätigkeit der Würmer» für eine der wichtigsten Tierarten der Erde. Er schrieb: «Der Pflug ist eine der wertvollsten Erfindungen der Menschheit; aber schon lange, ehe er existierte, wurde das Land durch die Re-

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genwürmer gepflügt. Man kann bezweifeln, ob es viele Tiere gibt, welche eine so bedeutende Rolle in der Geschichte der Erde gespielt haben, wie diese niedrig organisierten Geschöpfe.» Seine Begeisterung für den Wurm ging sogar noch weiter. Er hielt viele verschiedene Würmer aus aller Welt in Einmachgläsern auf der Fensterbank, um sie zu studieren. Er spielte ihnen sogar Klaviermusik vor, um ihren Gehörsinn zu testen. Und er stellte bei den Würmern einen «gewissen Grad von Intelligenz» fest, da sie beim Zustopfen ihrer Röhren «nahezu in derselben Weise verfahren, wie es ein Mensch tun würde». Das ist erstaunlich, denn im 19. Jahrhundert galten Regenwürmer als Plage und wurden verdächtigt, Pflanzenwurzeln zu fressen. Nicht zuletzt dank Darwins Forschungen wurde die These von der Schädlichkeit der Würmer auf den Kopf gestellt. Heute gilt, je mehr Regenwürmer im Boden leben, desto höher ist die Bodenfruchtbarkeit. Im Regenwurmkot findet sich fünfmal mehr pflanzenverfügbarer Stickstoff, siebenmal mehr Phosphor und elfmal mehr Kali als in normalem Gartenboden. Zugegeben, ein Streicheltier ist der Regenwurm nicht, auch kein Jöhtier wie der Igel oder der Panda. Die Menschen mögen ihn nicht und ekeln sich vor dem glitschigen, rosa Ringler. Wie sehr, das wollten die Veranstalter der Ausstellung «Geld – zwischen Gut und Böse» im Stapferhaus in Lenzburg wissen und befragten 50 000 Besucher, ob sie für einen gewissen Geldbetrag Regenwürmer essen würden. Immerhin konnten 22 Prozent ihren Ekel bei der Summe von 10 000 Franken überwinden und wären bereit, die Tiere zu verschlucken. Nur 62 Prozent gaben an, für kein Geld der Welt Würmer zu essen. Jeder Zehnte wäre sogar bereit, nur so aus Jux und Spass ein Würmchen zu probieren. Zuschauer der TV-Sendung «Dschungelcamp» sind da übrigens bestens im Bilde, da sie sich bereits einiges an Wissen über das Vertilgen von ekligen Tieren wie Würmern und Insekten erworben haben. Sie wissen, dass ein Wurm, der verschluckt wird, nicht nachts wieder aus dem Magen in den Mund kriechen kann. Hätte ich das als Kind schon gewusst, hätte ich keine so schreckliche Nacht erlebt, dauernd in der Erwartung, dass der heruntergeschluckte Wurm langsam wieder in meinen Mund hochkriecht. Ich war das einzige Mädchen unter lauter Nachbarsjungen, und als unser Anführer einen Wurm hinunterwürgte und verlangte, dass nun alle die Mutprobe bestehen müssten, war ich die Erste, die es ihm nachmachte. Damit habe ich, ohne es zu wollen, vielen Regenwürmern das Leben gerettet. Denn die Jungs waren sich nun plötzlich einig, dass es gar keinen Mut brauche, wenn ein Mädchen das schafft – und so wurde die Mutprobe kurzerhand abgeblasen.

ILLUSTRATION: CORINNA STAFFE

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NO TI Z E N

KRIECHEND DURCHS LEBEN Von Jochen Elbs-Glatz

Blind, taub und stumm, von Gestalt ein Strich in der Landschaft, macht der Regenwurm nach grobmenschlicher Betrachtung, gut schwizerdütsch, «eifach kei Falle». Diese Falle hat mit Mäusefangen so wenig zu tun wie der «Regen» im Regenwurm mit der meteorologischen Erscheinung. Sie kommt von «gefallen», der Name des Wurms von «sich regen». Das tut das agile Tier ständig, obwohl es dafür nur Längsmuskeln hat, mit denen es sich kurz und dick, und Ringmuskeln, mit denen es sich lang und dünn machen kann. Mehr als Kriechen ist nicht möglich. Der nasse Regen treibt den Wurm durch Erschütterung an die Bodenoberfläche, wo er vom UV-Licht geschädigt oder gefressen werden kann. Ertrinken tun Regenwürmer kaum. Es sind Exemplare bekannt, die es über ein Jahr im überschwemmten Boden ausgehalten haben. Um zu sehen, wie viele Würmer im eigenen Garten vorhanden sind, kann man einen Anglertrick anwenden: Grabgabel bis zur Tülle des Holzstiels in die Erde stecken, mit einem Stöckchen oben dagegenklopfen, und schon kriechen die gefoppten

Würmer hervor. Nicht in eine Büchse hinein sammeln, sondern bald wieder in Ruhe lassen! Obwohl es in der Schweiz 50 und weltweit etwa 700 Regenwurmarten gibt, haben wir es meist mit Lumbricus terrestris, dem bleichen, 9 bis 30 cm langen Tauwurm im Gartenbeet und mit dem vermehrungsfreudigeren, kleineren Kompostwurm Eisenia fetida zu tun. Auch die Nahrungsaufnahme könnte als Kriechen durchs Futter gesehen werden. Gegen das Zurückrutschen des Kothäufchens helfen dem Regenwurm vier Borstenpaare an jedem Segment. Am Ende verlässt den Regenwurm ein Wurmhäufchen, in dem mineralische Bodenteile und organische Huminstoffe zu fruchtbaren Erdkrümeln gemischt sind. Nachhaltiger, als Wurmkompost zu kaufen, ist es, die vorhandenen Würmer zu fördern. Die leichte Unaufgeräumtheit des Gartens hilft viel und noch mehr das Mulchen offenen Bodens mit einer dünnen Schicht Laub oder gehäckselten Pflanzenteilen. Nur nicht zu dick auftragen, sonst verpappt es, fault und wird sauer, alles, was der Regenwurm nicht verträgt.

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Serie

E R L E B N ISW E LT B IO G ARTE N

SUSI BURGERMEISTER Dieses Jahr begleiten wir Biogärtnerin und Bioterra-Kursleiterin Susi Burgermeister durchs Gartenjahr. In der ersten Folge der Serie zeigt sie, welche Planung hinter dem 200 m2 grossen Biogarten steckt.

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ERLEBNIS WELT BI OGA RTE N Der Biogarten im Winter

Mischkulturen planen und frisches Wintergemüse Von Brigitte Bosshard Von Weitem wirkt Susi Burgermeisters Garten nicht aussergewöhnlich: üppiges Grün, mit bunten Blüten durchsetzt, zwei alte Obstbäume und im Hintergrund ein altes Bauernhaus. Beim Näherkommen entdeckt man jedoch, halb versteckt hinter wuchernden Blättern, eine skurrile Eisenfigur, dann folgt eine zweite und schliesslich eine dritte. Bei genauerem Betrachten entpuppen sich deren Einzelteile als verrostete Werkzeuge, Töpfe, Besteck, landwirtschaftliche Maschinenteile, die mit handwerklichem Geschick und Witz zu Vögeln gebogen und zusammengeschweisst worden sind. Der Vater dieser schrägen Vögel ist der Ehemann der Biogärtnerin. Susi Burgermeister wiederum hat sich als Bioterra-Kursleiterin einen Namen gemacht. Aufgewachsen auf einem Bauernhof mit einer begnadeten Biogärtnerin als Mutter, entwickelte auch sie sich zur flinken Gartenfrau. Trotz Bepflanzung unzähliger Schalen, Kistchen und Töpfen mit Gemüse, Kräutern und Blumen ist ihr Garten für die Selbstversorgung zu klein geworden. Doch gute Nachbarschaft

Das Team der diesjährigen Biogartenserie

Brigitte Bosshard, Autorin und langjährige Kursleiterin Bioterra, Susi Burgermeister mit ihrem Enkelkind und Beka Bitterli, Fotografin (v. l. n. r.).

Köstliche Suppe

SAUERKRAUT MIT KARTOFFELN Sauerkraut ist ein Powerkraut! Eine Sauerkrautsuppe sorgt für Abwechslung: Dafür 200 g rohes Sauerkraut in ein Sieb geben, mit kaltem Wasser abspülen und gut abtropfen lassen. 1 Zwiebel hacken. Beides in Öl andünsten und mit 7 dl Bouillon ablöschen. 2 Kartoffeln in Würfel schneiden und beigeben. Suppe zugedeckt ca. 30 Minuten kochen, bis die Kartoffeln weich sind. 4 Esslöffel Sauerkraut und Kartoffeln herausnehmen und in Suppenschalen verteilen. Suppe mit Mixer pürieren, mit Salz, Pfeffer und Kümmel abschmecken. 1 dl Rahm steif schlagen und die Hälfte daruntermischen. Suppe anrichten, mit dem restlichen Rahm garnieren.

FOTOS: BEKA BITTERLI, STOCKFOOD

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Tomaten VOM FEINSTEN Trudi Borsos hat sich als Tomatenkönigin einen Namen gemacht. Auch in diesem Jahr bieten wir unseren Leserinnen und Lesern Samen aus dem Schatz der Biogärtnerin an. Dazu gibt Trudi Borsos Tipps, wie sich die Tomatenernte steigern lässt. Zum Beispiel mit hausgemachter «Terra preta».

Von Ute Studer Tomaten sind das Trendgemüse schlechthin. Die Liebesäpfel oder Paradiesfrüchte, wie die Nachtschattengewächse auch genannt werden, präsentieren sich denn auch in einem Farbreigen, der seinesgleichen sucht: von Rot bis Rosa, von Gelb bis Grün, von Weiss bis Schwarz. «Bioterra»-Leserinnen und Leser haben wiederum die Möglichkeit, erlesene Tomatensamen von Trudi Borsos zu bestellen. Da es sich um sehr ausgefallene Sorten einer Hobbygärtnerin handelt, ist die Menge begrenzt. Letztes Jahr war das Saatgut nach wenigen Tagen ausverkauft, sodass leider nicht alle Bestellungen berücksichtigt werden konnten, obwohl es doppelt so viele Samen gab wie im Vorjahr. Die 15 Sorten, die wir dieses Jahr anbieten, sind robust und vieltragend. Einige davon eignen sich speziell für die Topfkultur. Wichtig ist, dass Tomaten nicht vor Mitte März ausgesät werden sollten. Falls die Lichtund Wärmebedingungen auf der Fensterbank vor diesem Termin nicht ideal sind, kann sich die Keimung verzögern oder ganz ausbleiben.

NEUES VON DER TOMATENFRAU Als «Tomatenkönigin» wurde Trudi Borsos von der kroatischen Presse tituliert, als diese im vergangenen Jahr über Borsos Tomatentauschfest berichtete. Neben dem Anbau von über 300 Sorten

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tüftelt die Biogärtnerin immer wieder neue Methoden aus, um ihre Gartenschätze optimal wachsen zu lassen. Seit einigen Jahren gehört dazu die Anwendung von Pflanzenkohle, die sie selbst herstellt. Als Anregung diente ihr «Terra preta de Índio», eine fruchtbare Schwarzerde, bei der ein wichtiger Bestandteil die Holzkohle ist. Die Pflanzenkohle besitzt eine ausgezeichnete Speicherfähigkeit für Pflanzennährstoffe und ist ein gutes Habitat für Mikroorganismen und Pilze, die sich darauf ansiedeln und durch die Umsetzung organischen Deckmaterials die Bodenfruchtbarkeit fördern. Die Pflanzenkohle gewinnt die Biogärtnerin durch Köhlern von Abfallprodukten ihres Gartens wie Baumschnitt, Stroh, Heu, Sägespäne oder Nussschalen. Sie gräbt ein Erdloch von 30 cm Tiefe, in das sie unten eine Lehmschicht einbringt. Der Lehm ist wichtig für die Herstellung der «Terra preta», da er durch die Hitze zu kleinen Tonpartikeln brennt, die später in der Erde eine grosse Wasseraufnahmefähigkeit haben. Darauf wird das Material geschichtet und angezündet. Wenn das Holz gut brennt, wird das Ganze mit lehmiger Gartenerde etwa 7 cm dick abgedeckt, bis kein Rauch mehr herausdringt. Nach etwa vier Tagen wird die Holzkohle mit den Tonstückchen entnommen. Mit den Gummistiefeln lassen sich diese zu

Schwarze Erde

TERRA PRETA DE ÍNDIO Die, wörtlich übersetzt, schwarze Erde der Indios ist eine dunkle, sehr fruchtbare Erde, die die Urbevölkerung im Amazonasbecken hergestellt hat, indem sie Küchenabfälle, Holzkohle, organische Stoffe, Knochen, Gräten und menschliche und tierische Fäkalien in grossen Tongefässen unter Luftabschluss fermentierten und dann in ihren Waldgärten ausbrachten. Die schwarzen Böden erhalten sich selber und wachsen sogar durch ständige Bedeckung des Bodens mit organischem Material.

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Trudi Borsos mit ein paar ihrer aromatischen Tomaten.

feinem Granulat zertreten, das in dünnen Schichten beim Aufsetzen des Komposts zugegeben wird. Dieser Kompost wird im Garten ausgebracht, um die Bodenfruchtbarkeit zu steigern. Zusammen mit der Methode des Dauerkomposts wird so eine sehr lebendige Erde erzeugt. Der Gartenboden ist ständig mit dicken Heuschichten und anderem organischem Material bedeckt, das ein Austrocknen oder Ausschwemmen des

Bodens verhindert. «Der Dauerkompost bringt viele Regenwürmer in den Boden, die nachts das organische Material in ihre Gänge ziehen und zusammen mit Mineralerde in fruchtbaren Humus umwandeln», erklärt Trudi Borsos und zeigt auf die vielen Kothäufchen auf dem Tomatenbeet. «Wenn ich meine Tomaten pflanze, gebe ich eine Handvoll hauseigene «Terra preta» mit ins Pflanzloch. Dann giesse sie ausgiebig mit

Brennnesseljauche und setze die Jungpflanzen schräg ein. Abgedeckt werden sie mit Kompost und Heu. So hätten alle Pflanzen ohne Giessen den heissen Sommer 2017 überstanden. «Ich ziehe einen Haupttrieb hoch und binde ihn an; andere Triebe ranken einfach über das Heu. So habe ich eine reiche Ernte.» Und genau dies wünscht Trudi Borsos allen, die Pflanzen aus ihren Samen ziehen.

LESERANGEBOT: SAMEN VON 15 BESONDEREN TOMATENSORTEN

Auf der folgenden Doppelseite finden Sie unser exklusives Angebot. FOTOS: MARTIN STUDER

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LESERANGEBOT: SAATGUT VON 15 BESONDEREN TOMATENSORTEN Wir bieten unseren Leserinnen und Lesern Saatgut von 15 Tomatensorten aus Trudi Borsos’ Garten an. In jedem Päckchen sind mindestens 5 Samen einer Sorte. Da es sich um Raritäten handelt, ist das Angebot mengenmässig beschränkt. Maximal können 7 Päckli bestellt werden. Eine Samentüte kostet 2 Franken. Bestelltalon Seite 63.

‘Précoce de Quimper’ Mittelgrosse, runde, rote Tomate mit ausgezeichnetem Geschmack. Alte französische Sorte aus der Bretagne. Sehr früh, robust und reich tragend.

‘Bianca’ Bildet massenhaft sehr kleine, weisse, zuckersüsse Früchte. Buschiger Wuchs, muss nicht ausgegeizt werden. Freilandtomate, da krautfäuletolerant. Wird vor allem von Kindern geliebt.

‘Schneewittchen’ Süsse, sehr saftige, cremeweisse Kirschtomate mit rosa Bäckchen. Sehr robust und reich tragend.

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‘Grappoli d’inverno’ Wintertomate. Weintraubengrosse, rote, ovale, sehr schmackhafte Tomate. Die Rispen können als Wintervorrat aufgehängt werden. Wächst bis 2,5 m hoch, reich tragend.

‘De Berao gelb’ Gelbe, eiförmige, mittelgrosse Tomaten mit fruchtigem, würzig-süssem Geschmack. Sehr robust, gute Freilandsorte. Kann bis 5 m hoch werden.

‘Kroatisches Ochsenherz’ Grosse, rote, herzförmige Fleischtomate mit kräftigem, würzigem Geschmack. Reich tragend.

‘Vilma’ Kleine, rote, runde, aromatische, kompakt (10 bis 20 cm hoch) wachsende Balkontomate. Robust und ertragreich. Auch als Randbepflanzung eine Zierde.

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GEMÜS EGA RTE N

‘Carnica’

‘Black Pear’

Lange, rote, vollfleischige Flaschentomate mit kräftigem, süssem Geschmack. Reich tragend, wird bis 7 m hoch.

Mittelgrosse, birnenförmige, schwarzrote Tomate mit exzellentem, süssem Geschmack. Reich tragend.

‘Amy’s Sugar Gem’ ‘Principale Borghese’ Kleine, rote, ovalrunde, platzfeste Rispentomate. Muss nicht ausgegeizt werden. Schmeckt süsswürzig. Trägt viele Früchte.

Mittelgrosse, rosa-rote Kirschtomate mit feinen goldenen Sprenkeln auf der Haut und süssem Geschmack. Amerikanische «Heirloom»-Sorte. Reich tragend.

‘Tarasenko 2’ Rote, festfleischige, mittelgrosse Rundtomate mit ausgeprägter Spitze. Milder, guter Geschmack. Reich tragend.

‘Kruppa Zagrebacka’ Rote, mittelgrosse Tomate. Kräftiger, guter Geschmack. Reich tragend. Alte kroatische Sorte.

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‘Grüne Birne’ Kleine, grün-gelbe, birnenförmige Tomate mit süssem, fruchtigem Geschmack.

‘Balkonzauber’ Kleine, rote, runde Kirschtomate mit hervorragendem Geschmack. Nur 60 cm hoch. Hoher, früher Ertrag.

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GA R T E NG E STALTU N G

Welche Pflanzen würden Gartenprofis auf die berühmte einsame Insel mitnehmen? Elisabeth Jacob und Fredy Ungricht von Blattgrün – Gärtnerei im Park in Rifferswil haben 20 ihrer bevorzugten Pflanzen ausgewählt. Diesen gemein ist, dass sie rund ums Jahr Freude machen.

20 PFLANZEN FÜRS NEUE JAHR Von Elisabeth Jacob und Fredy Ungricht Sind das die 20 Pflanzen, die wir auf eine einsame Insel mitnehmen würden? Einige ja. Andere stehen für eine Gruppe oder Gattung, die wir in einem Garten unerlässlich finden, wie zum Beispiel Astern, Phloxe, Kerzenknöteriche, Gräser, Farne, Funkien, einheimische Arten, Zwiebelpflanzen und spät blühende Stauden. Von diesen Gruppen haben wir jene gewählt, die robust und verlässlich sind, schöne Austriebe haben, lange blühen oder deren Laub bis in den Herbst erfreut. Zugegeben: Ein ähnlicher Beitrag, im nächsten Jahr geschrieben, würde wahrscheinlich wieder ganz andere Stauden enthalten. Es gibt so viele wunderbare Arten zu entdecken. Was wir nicht empfehlen für die einsame Insel – und wir selber auch nicht anziehen –, sind Stauden, die wunderbar blühen, aber heikel sind und übermässig viel Aufmerksamkeit benötigen. Dazu gehören Sorten des Roten Sonnenhutes Echinacea,

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der Mädchenaugen Coreopsis oder der Rittersporne Delphinium. Oftmals leben diese vermeintlich mehrjährigen Sorten nur kurze Zeit und verschwinden schnell wieder. Und das ist nicht der Fehler der Gärtnerin, wie das gelegentlich vermutet wird. Diese Züchtungen wurden zu wenig erprobt und zu früh auf den Markt gebracht. Um gartenwürdige Stauden der weltweit mehrere Tausend Arten umfassenden Pflanzengruppe zu finden, probieren wir viele aus. Darunter sind heimische Arten oder solche aus ähnlichen Klimazonen, wie beispielsweise Nordamerika und Ostasien. Es macht uns Freude, wenn wir darunter Arten entdecken, die sich als tolle Gartenpflanzen entpuppen, wie etwa eine Wildform des Purpurglöckchens Heuchera villosa var. macrorrhiza, die asiatische Schattenstaude Saruma Saruma henryi oder die chinesischen Fingerhüte Rehmannia.

FOTO: MARTIN FRIEDRICH

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GA RTENGES TA L TUNG

Himalaja-Silge, Kaschmirdolde Selinum wallichianum

Kleiner Wasserdost Eupatorium fistulosum ‘Augustrubin’ Eigenschaften: Spät blühender Insektenmagnet | Höhe: 130 bis 160 cm | Blütenfarbe und -zeit: Weinrot, August bis Oktober | Partner: Rutenhirsen, Hohe Pfeifengräser, Silberkerzen, Hanfblättriger Eibisch, Rittersporne, Schönastern, Herbstastern, Scheinastern Vernonia, Stauden-Sonnenblumen | Bemerkungen: Bildet grosse Blütendolden, die auch nach der Blütezeit attraktiv sind, kleinere Sorte des Wasserdosts

Eigenschaften: Späte Blüte | Höhe: 80 bis 120 cm | Blütenfarbe und -zeit: Weiss, August bis Oktober | Standort: Normaler Boden, auch humos, sonnig bis halbschattig | Partner: Kerzen-Knöteriche, mittelhohe Gräser (Rasenschmiele, Seggen, Rutenhirsen), dunkellaubige Silberkerzen | Bemerkungen: Staudige Dolde mit feinem Laub

Storchschnabel Geranium soboliferum

Hohe Herbst-Aster Aster ‘Les Moutiers’ Eigenschaften: Dunkle Blütenstängel und zartrosa Blüten in grosser Zahl | Höhe: 120 bis 150 cm | Blütenfarbe und -zeit: Zartrosa, September bis Oktober | Standort: Normaler Boden, sonnig bis absonnig | Partner: Rutenhirsen, Moor-Reitgras, Helianthus ‘Lemon Lime’, Scheinastern, Wasserdost, Kerzen-Knöteriche | Bemerkungen: Die Sorte stammt aus dem gleichnamigen Garten in der Normandie

FOTOS: ELISABETH JACOB, GAP-PHOTOS, GAISSMAYER

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Eigenschaften: Spinnt sich sanft in andere Stauden oder Sträucher | Höhe: 30 cm | Blütenfarbe und -zeit: Purpurrosa, grosse Blüten, Juli bis September | Standort: Normaler bis feuchter Boden, sonnig bis halbschattig | Partner: Sonnenbräute, Sonnenaugen, Stauden-Sonnenblumen, Schönastern, Astern, mittelhohe Gräser (Federborsten-Gras, Plattähren-Gras, Tautropfengras), verblühte, hohe Zierlauche, Hortensien | Bemerkungen: Eine schöne Art zum Entdecken, schneckenfest

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DA S G E S PRÄCH

AMADEUS ZSCHUNKE Geschäftsführer von Sativa Rheinau AG. Das Pionierunternehmen züchtet und vermehrt Saatgut in biodynamischer Qualität.

«Wir entwickeln Sorten, die natürlich fortpflanzungsfähig sind.»

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DA S GES P RÄ C H

Grosskonzerne, Patente und Regulierungen auf der einen Seite. Kleinbetriebe, Artenvielfalt und Austausch auf der anderen. Ein Gespräch mit Saatgutexperte Amadeus Zschunke, Geschäftsführer Sativa Rheinau AG.

Von Carmen Hocker Biogemüse wird aus Biosaatgut gezogen. Oder etwa nicht? Zumindest nicht zwingend. Diese Erkenntnis war für Amadeus Zschunke, Geschäftsführer von Sativa Rheinau, ein Schlüsselerlebnis. In den 1980er-Jahren, als er in einem biodynamischen Betrieb eine Lehre zum Gemüsebauern absolvierte, stellte er fest, dass das Saatgut aus konventioneller Züchtung bezogen wurde. Doch wie sollten Samen, die kräftig mineralisch gedüngt wurden, in einem System gedeihen, in dem organisch und viel weniger gedüngt wird? Diese Frage liess ihn nicht mehr los. Der einzige Betrieb, der zu dieser Zeit Biosaatgut produzierte, war der Ekkharthof in Kreuzlingen am Bodensee. Bevor Amadeus Zschunke dort zu arbeiten begann, studierte er an der Fachhochschule Osnabrück Gartenbau mit Schwerpunkt Samenbau- und -züchtung sowie Versuchstechnik. 1998 gründete er Sativa Rheinau, um gentechnikfreies Biosaatgut für Landwirtschaft und Gemüsebau zu produzieren.

«Beim Gemüse beträgt der Anteil an Biosaatgut bis anhin nur 10 bis 20 Prozent.» saa

FOTO: BENEDIKT DITTLI

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«Die Biozüchtung betrachtet die Zelle als kleinste lebensfähige Einheit der Pflanze.» Welche Rolle spielt Bio-Saatgut heute? Beim Getreide ist es für Bio-Bauern ein Muss. Beim Gemüse ist die Sorte das oberste Kriterium, aufgrund der grossen Vielfalt und Eigenschaften. Ist eine Sorte «nicht erhältlich», darf konventionelles Saatgut verwendet werden. Deshalb beträgt der Biosaatgutanteil hier nur 10 bis 20%.

Verkauft Sativa das Saatgut mehrheitlich an Profis? Getreidesamen verkaufen wir nur an Landwirte, beim Gemüsesaatgut gehen etwa 50% an Amateurgärtner. Wir schätzen diese Kunden sehr, weil sie uns in mancherlei Hinsicht helfen. Zum Beispiel spielt im Hausgarten aufgrund der Handarbeit kalibriertes Saatgut keine Rolle. Und Amateurgärtner tragen viel stärker den politischen Kontext unserer Arbeit in die Gesellschaft. Somit sind sie wichtige Botschafter. Für die Biozüchtung ist die Erhaltungs- und die Neuzüchtung von Bedeutung. Bei der ersten Form sorgt der Züchter dafür, dass die Sorten an die klimatischen Bedingungen angepasst bleiben, sie die Eigenschaften behalten, die sie auszeichnen, und Schwachpunkte minimiert werden. Beim Salat kann das eine Sorte sein, die schöne Köpfe bildet und nicht zu schnell schiesst. Bei der Neuzüchtung muss man sich ein Ziel setzen, beispielsweise einen schossfesten, roten Kopfsalat zu erhalten. Dafür wird eine schossfeste grüne Sorte mit einer roten Sorte gekreuzt. Anschliessend selektiert

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S C HW E I ZE R KÜ CH E – V E GE TARISCH

«Carlo liebte Mangold, dieses Fest der Farben!» Capuns, vegetarisch

Vor etwas mehr als einem Jahr ist der Zürcher Koch, Wirt und Autor Carlo Bernasconi verstorben. Myriam Lang, die in der Osteria «Candosin» im Seefeld an seiner Seite gekocht und mit ihm das Standardwerk «Helvetia Vegetaria» realisiert hat, hält Rückschau. 46

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S C HWEIZ ER K ÜC HE – V EGETA RI S C H

PRÄTTIGAUER HOCHZEITSSUPPE, VEGETARISCH Region Graubünden | Uri | Glarus | Ob- und Nidwalden 50 g 50 g 50 g 1 1 EL 800 ml 200 ml 100 g · 1 · 1 EL

Knollensellerie Karotten Lauch kleine Zwiebel Bratbutter Gemüsebrühe Rahm frische Steinpilze Butter zum Braten Eigelb Salz fein geschnittener Schnittlauch oder andere Kräuter zum Garnieren

Das Gemüse und die Zwiebel in feine Würfel (Brunoise) schneiden und in einer Pfanne in der Butter dünsten. Die Gemüsebrühe und 100 ml Rahm in die Pfanne giessen und die Suppe 5 Minuten auf mildem Feuer köcheln. Die Steinpilze rüsten, in feine Scheiben schneiden, in ein wenig Butter braten und warm stellen. Vor dem Servieren die Pfanne vom Herd nehmen und den restlichen Rahm und das Eigelb mit dem Rührbesen gut unter die Suppe mischen, nicht mehr kochen. Mit Salz abschmecken. Die Suppe in Teller geben und mit den Steinpilzscheiben und den fein geschnittenen Kräutern garniert servieren. Das Originalrezept sieht – fast schon logisch im Bündnerland – Speck als würzig-salzige Zutat vor. Wir ersetzen ihn durch frische Steinpilze (wahlweise auch Pfifferlinge) und verleihen der Hochzeitssuppe damit ebenfalls eine festliche Note.

FOTOS: JULIETTE CHRÉTIEN, AT-VERLAG.CH

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BRISCHTER NYTLÄ Region Graubünden | Uri | Glarus | Ob- und Nidwalden 100 g 200 ml 80 g 500 ml

Dörrbirnen Rotwein Zucker Rahm

Die gedörrten ganzen Birnen in einer Pfanne mit dem Rotwein und dem Zucker sowie wenig Wasser bedecken und auf mildem Feuer weich kochen. Die Früchte müssen von der Flüssigkeit bedeckt sein. Sobald sie weich sind, aus der Pfanne nehmen, vierteln und von Stiel und Kernen befreien. Die restliche Flüssigkeit zu einem Sirup einkochen. Die Birnenviertel in den Sirup zurücklegen und auskühlen lassen. Den Rahm steif schlagen und auf vier Teller verteilen. Die erkalteten Birnenviertel darauflegen und servieren.

Birnen gehören zu den Früchten, die, sind sie einmal reif, rasch verarbeitet werden müssen. In der Innerschweiz, aber auch im Thurgau stellt man daher aus reifen Birnen nicht nur Birnenhonig her, sondern dörrt die Früchte auch in einem zeitaufwendigen Verfahren, damit sie lagerfähig werden. So lassen sie sich etwa zu diesem auch in anderen Zentralschweizer Kantonen verbreiteten Gericht, aber auch zu Birnenbrotfüllung verarbeiten. Gut zu wissen: Nytlä ist laut Uri Tourismus das Köstlichste, was der Urner Bauer zu bieten hat: «Der Höhepunkt jeder ländlichen Festlichkeit ist die ‹Nytlä›.»

SPEZIALANGEBOT FÜR MITGLIEDER VON BIOTERRA Kochbuch: Helvetia Vegetaria, vegetarische Rezepte aus der Schweiz, Carlo Bernasconi/Juliette Chrétien, AT-Verlag, Aarau, 2017. Unseren Leserinnen und Lesern können wir das Kochbuch zu einem Spezialpreis von Fr. 39.90 statt Fr. 49.90 anbieten. Bestelltalon Seite 63.

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PO RTRÄ T

«Menschen tauschten schon immer Samen» Béla Bartha hat miterlebt und mitgeprägt, was Pro Specie Rara heute ist. Nun hat der Geschäftsführer von Pro Specie Rara beim Bundesamt für Kultur BAK einen Antrag gestellt, den Saatguttausch zum «Immateriellen Kulturerbe der Schweiz» zu machen. Von Katharina Nüesch Inmitten der weitläufigen Merian Gärten in Basel befindet sich der Hauptsitz von Pro Specie Rara. Hier hat Béla Bartha seinen Arbeitsplatz. Als Geschäftsführer kümmert er sich um die Geschicke der 1982 gegründeten Stiftung, die sich für den Erhalt bedrohter Nutztierrassen und Kulturpflanzensorten einsetzt. Der Biologe mit ungarischen Wurzeln ist vor 22 Jahren bei Pro Specie Rara eingestiegen – dazumal eine bescheidene Organisation mit einer Handvoll Angestellten und umso mehr Freiwilligen. «Zu meinen Anfängen waren hauptsächlich Sammler unterwegs, die in abgelegenen Gebieten nach alten Sorten suchten. Sie hatten das Wissen um lokale Raritäten», erinnert sich Bartha. Er und seine Kollegen fuhren damals von einer Samentauschbörse zur anderen und organisierten erste einschlägige Veranstaltungen auf Schloss Wildegg. Im Nu füllten sich Barthas Schuhschachteln mit Samenbriefchen und bald entstand ein relativ grosses Netzwerk, dem auch Profi-Gärtner angehörten. «Gleichzeitig haben wir eine Datenbank aufgebaut, in der wir sämtliche Informationen rund um das getauschte Saatgut und die Adressen der Tauschenden festhielten. Diese verpflichteten wir, geerntetes Saatgut und Erfahrungen an uns zurückzuschicken.» Aus dem losen Sammlerkreis ist ein Erhaltungsnetzwerk entstanden – die Sammelnden sind Sortenbetreuende geworden. Béla Bartha hat die Stiftung nach und nach professionalisiert und die Öffentlichkeitsarbeit vorangetrieben. Daraus ist über die Jahre gewachsen, was Pro Specie Rara heute ist: eine weitherum bekannte und anerkannte Non-Profit-Organisation mit einer umfangreichen Saatgut-Bibliothek – sozusagen das Herz der Stiftung – mit rund 2000 Gemüse- und Zierpflanzen-Sorten. Aber auch 2500 Obst- und Beerensorten sowie 32 Nutztierrassen sind in der Obhut von Pro Specie

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Rara. Auf Gärtnereien, die ihre Pflanzen anbauen und vermarkten, sowie auf Freiwillige ist Pro Specie Rara nach wie

vor stark angewiesen. Als Geschäftsführer einer Organisation mit 28 Mitarbeitenden ist Béla Bartha heute nicht mehr an der Front, sondern schafft optimale Rahmenbedingungen für das gute Gedeihen der Organisation und ihrer Schützlinge. Nach wie vor ist er fasziniert von den alten Sorten und den Geschichten, die sich um sie ranken. Darüber wissen viele Hobbygärtner wenig. Kriterien beim Samenkauf sind meist das Versprechen der Saatgutproduzenten auf guten Ertrag, Geschmack, schönen Wuchs und Gesundheit. Warum ist Sortenvielfalt so wichtig? «Es ist unser Anliegen, zu erhalten, was der Gemeinschaft gehört. Es sollte nicht Sache weniger Firmen sein, uns Konsumenten vorzugeben, wie ein Rüebli zu schmecken hat», betont Bartha. In den Verkaufsregalen lägen kaum mehr als zwei Sorten, die lediglich eine Geschmacksrichtung abdeckten. Dabei gäbe es unzählige Variationen jenseits dieses Mainstreams. Alte Rüebli-Sorten sind häufig nicht süss und vielleicht kann man mit dem einzelnen Geschmack nicht viel anfangen, in der Kombination munden sie aber wunderbar und passen zum Beispiel hervorragend zu einem Braten oder in die Sauce. Auf der Suche nach neuen Gaumenerlebnissen klopfen deshalb immer mehr Köche bei Pro Specie Rara an. «Es geht um das Spiel mit der Vielfalt, um die Diversifizierung», sagt der Biologe. Wer auf reproduzierbares und frei verfügbares Saatgut Wert lege, widersetze sich zudem der Monopolisierung unserer Nahrungspflanzen durch globale Saatgutproduzenten. Und entgehe gleichzeitig dem Einheitsbrei der modernen Züchtungen, der sogenannten F1-Hybriden, die nicht mehr weitervermehrt werden können oder sogar steril sind. «Ich bin kein Purist», betont Béla Bartha. In seinem Garten wachsen dennoch ausschliesslich Pro-Specie-Rara-Pflanzen heran. Auch er betreut Sorten, hauptsächlich sind es Stauden, darunter 25 Astilben-Sorten, Dahlien wie die ‘Rote Pompon von Menziken’, die ‘Weisse Geranie von Heimisbach’ oder auch Gartenchrysanthemen wie ‘Mutrux’ und ‘Clara Pidoux’.

Immaterielles Kulturerbe der Schweiz – eine Initiative von Pro Specie Rara Pro Specie Rara hat beim Bundesamt für Kultur BAK einen Antrag gestellt, den Saatguttausch zum «Immateriellen Kulturerbe der Schweiz» zu machen. Ein Hauptgrund für den Antrag seien europäische Gesetzesentwicklungen, die das Tauschen von Samen gefährden, aber auch Patentgesetze und die Monopolisierung der Saatgut-Herstellung. «Die Menschen tauschten schon immer Samen – gerade erlebt der Samentausch wieder einen Hype – und werden es weiterhin tun wollen», ist Bartha überzeugt.

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LESERANGEBOTE 1

LESERANGEBOT: SAATGUT VON 15 BESONDEREN TOMATENSORTEN

Wir bieten Saatgut von 15 Tomatensorten von Trudi Borsos an. In jedem Päckchen sind mindestens 5 Samen einer Sorte. Da es sich um Raritäten handelt, ist das Angebot mengenmässig beschränkt. Maximal können 7 Päckli bestellt werden. Eine Samentüte kostet 2 Franken (siehe auch Seiten 28 bis 31)

‘Précoce de Quimper’ Mittelgrosse, runde, rote Tomate mit ausgezeichnetem Geschmack. Alte französische Sorte aus der Bretagne. Sehr früh, robust, trägt viele Früchte.

‘Schneewittchen’ Süsse, sehr saftige, cremeweisse Kirschtomate mit rosa Bäckchen. Sehr robust und reich tragend.

‘Bianca’ Bildet massenhaft sehr kleine, weisse, zuckersüsse Früchte. Buschiger Wuchs, muss nicht ausgegeizt werden. Freilandtomate, da krautfäuletolerant. Wird vor allem von Kindern geliebt.

‘Grappoli d’inverno’ Wintertomate. Weintraubengrosse, rote, ovale, sehr schmackhafte Tomate. Die Rispen können als Wintervorrat aufgehängt werden. Wächst bis 2,5 m hoch, reich tragend.

‘De Berao gelb’ Gelbe, eiförmige, mittelgrosse Tomaten mit fruchtigem, würzig-süssem Geschmack. Sehr robust, gute Freilandsorte. Kann bis 5 m hoch werden.

‘Vilma’ Kleine, rote, runde, aromatische, kompakt (10 bis 20 cm hoch) wachsende Balkontomate. Robust und ertragreich. Auch als Randbepflanzung eine Zierde.

‘Kroatisches Ochsenherz’ Grosse, rote, herzförmige Fleischtomate mit kräftigem, würzigem Geschmack. Reich tragend.

‘Carnica’ Lange, rote, vollfleischige Flaschentomate mit kräftigem, süssem Geschmack. Reich tragend, wird bis 7 m hoch.

‘Principale Borghese’ Kleine, rote, ovalrunde, platzfeste Rispentomate. Muss nicht ausgegeizt werden. Schmeckt süsswürzig. Trägt viele Früchte.

‘Tarasenko 2’ Rote, festfleischige, mittelgrosse Rundtomate mit ausgeprägter Spitze. Milder, guter Geschmack. Reich tragend.

‘Black Pear’ Mittelgrosse, birnenförmige, schwarzrote Tomate mit exzellentem, süssem Geschmack. Reich tragend.

‘Amy’s Sugar Gem’ Mittelgrosse, rosa-rote Kirschtomate mit feinen goldenen Sprenkeln auf der Haut und süssem Geschmack. Amerikanische «Heirloom»Sorte. Reich tragend.

‘Kruppa Zagrebacka’ Rote, mittelgrosse, birnenförmige Tomate. Kräftiger, guter Geschmack. Ertragreich. Alte kroatische Sorte.

‘Grüne Birne’ Kleine, grüngelbe, birnenförmige Tomate mit süssem, fruchtigem Geschmack.

Max. Bestellmenge: 7 Samenpäckli. Bestellung nur via Talon möglich. Rechnungsbetrag bitte in Briefmarken in einem frankierten und adressierten RückantwortCouvert beilegen. Es wird keine Korrespondenz geführt.

‘Balkonzauber’ Kleine, rote, runde Kirschtomate mit hervorragendem Geschmack. Nur 60 cm hoch. Hoher, früher Ertrag.

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Als Ergänzung empfehlen wir Ihnen unser Merkblatt Tomaten. Es vermittelt fachliches Know-how und Hinweise für einen erfolgreichen Anbau von gesunden und aromatischen Tomaten. A5-Hochformat, 7 Seiten, Fr. 4.– für Mitglieder.

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LESERANGEBOT: SAMEN VON GEMÜSE UND KRÄUTERN FÜRS GANZE JAHR

In Zusammenarbeit mit Sativa Rheinau GmbH bieten wir Ihnen 12 Samenpäckli mit Samen von Gemüse und Kräutern für das ganze Gartenjahr an. In biodynamischer Qualität.

Januar: Einjähriger Rucola auf der Fensterbank Februar: Pflücksalatmischung März: Markerbsen ‘Karina’ April: Karotten-Mischung Mai: Stangenbohnen Juni: Randen ‘Chioggia’ Juli: Mangold-Mix August: Radiesli-Mischung September: Spinat Oktober: Nüsslisalat November: Asia-Mix auf der Fensterbank Dezember: Kresse auf der Fensterbank

Mit diesem Set haben Sie jeden Monat eine Gemüsesorte zum direkt Aussäen auf der Fensterbank, im Frühbeet oder im Gartenbeet. Das Saatgut wird mit einer Sortenbeschreibung und Anbauanleitung geliefert. Preis: Fr. 41.50 pro Set à 12 Samenpäckli für Mitglieder Bestelltalon Seite 63.

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LESERANGEBOT: JAHRESARBEITSKALENDER FÜR DEN BIOGARTEN

Jahresarbeitskalender für den Biogarten mit Karteikarten für jeden Monat, Pflege- und Anbauempfehlungen, Tipps zu Pflanzenschutz, Aussaat- und Pflanzübersicht, gartentauglich und robust. Hochformat, A5, in praktischer Klarsichthülle Preis: Fr. 16.– für Mitglieder Bestelltalon Seite 63.

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LESERANGEBOT: AUSSAATTAGE 2018

Seit 56 Jahren gibt es den Kalender «Aussaattage» von Maria Thun. Nicht nur viele Hausgärtnerinnen und -gärtner, sondern auch Biobauern arbeiten seit Jahren erfolgreich nach den empfohlenen Pflanz-, Hack- und Erntezeiten. Das Kalendarium, in dem die besten Pflanztage für die verschiedenen Gewächse angegeben werden, wird ergänzt mit praktischen Tipps für sinnvolle Gartenarbeiten im jeweiligen Monat. Preis: Fr. 11.90 für Mitglieder Bestelltalon Seite 63.

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