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G Ä R T N E R N
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G E S T A L T E N
VON LILA BIS WEISS EIN GARTEN NACH DER MUSIK CHOPINS
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G E N I E S S E N
LESERREISE ALPENGARTEN SCHATZALP OB DAVOS
GARTENLUST
8 SEITEN PRAXISTIPPS FÜR DEN BIO GARTEN
«GOLDMARIE»
EIN GEMÜSEBEET MIT SORTEN VON PRO SPECIE RARA
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Edi tori a l
Liebe Leserin, lieber Leser
Daniel Gürber Geschäftsführer Bioterra
Kürzlich schrieb ein Gärtner, er würde lieber «gartenarbeiten» als «gartenlesen». Mir gehts besonders im Frühjahr auch so. Die auf den Fensterbänken gezogenen zarten Pflänzchen sind umgetopft und harren jetzt der kalten Frühlingsnächte. Mit der Aprilsonne kommt die Zeit, wo man alle Hände voll zu tun hat. Nutzen Sie den Frühling, um die eine oder andere Gartenecke umzugestalten. Unser Vorschlag dazu: Legen Sie das dekorative Gemüsebeet «Goldmarie» auf Seite 34 an. In gelben und hellgrünen Farben und mit besonderen Sorten von Pro Specie Rara wie gelb-orangen Randen und dem alles überragenden Federkohl ‘Ostfriesische Palme’. Der Gemüsemix ist nicht nur ein Hingucker, sondern verspricht auch viel Genuss. Von der Sonne aufgewärmte Trockenmauern mit vielen kleinen Verstecken und Blüteninseln locken Wildbienen, Eidechsen und zahlreiche andere tierische Gäste an. Wir haben für Sie ein Angebot an Flockenblumen zusammengestellt, die gut dazu passen, sich aber auch für die Blumenrabatte eignen. Fast alle werden sich an diesen Blumen freuen, nur die Schnecken nicht, sie machen einen grossen Bogen darum. Je mehr wir wissen, umso mehr verstehen wir – aber erst wenn wir es mit den eigenen Augen gesehen und erlebt haben, begreifen wir. Also Gartenwerkzeuge weg, dafür rein in die Wanderschuhe, mit vollem Rucksack losziehen und andere Gärten besichtigen. Besuchen Sie einige der offenen Gärten (Seite 33), erkunden Sie die revitalisierte Thur (Seite 46) und kommen Sie mit uns auf Leserreise zum Alpinum Schatzalp ob Davos (Seite 39). Viel Gartenlese- und Gartenreisevergnügen sowie eine beglückende Gartenzeit wünscht Ihnen
Daniel Gürber Geschäftsführer
IM Team
Konrad Hilpert
Stephanie riedi
brigitte bosshard
Von seinen Flockenblumen sagt Konrad Hilpert: «Sie sind so schön verspielt und locken zudem unzählige Insekten in den Garten.» Aus seiner Bio-Staudengärtnerei Eulenhof in Möhlin bieten wir auf Seite 30 einige Sorten zum Bestellen an.
Ihr Göttihund scheint andere Wegpläne zu haben . . . Stephanie Riedi ist in unserem Bioterra-Team die stellvertretende Chefredaktorin. Ihr langjähriges journalistisches Know-how schätzen wir sehr.
Sie ist eine exzellente Biogärtnerin. Brigitte Bosshard kultiviert ihr Gemüse, ihre Beeren und Blumen seit vielen Jahren selber und verfügt über eine fundierte Biogarten-Praxis. Ihre Beiträge erscheinen in der Rubrik «Saison».
Titelbild: Clematis alpina ‘France s Rivis’, Fotos: Benedikt Dittli, Ueli Bosshard
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inh a l t
Gartensaison
Acht Seiten Gartentipps für Bio-, Naturgarten und Balkon ...................................................... 6 Titelgeschichte
Mit Chopin im Garten Anne Forster lässt sich bei der Gestaltung ihres Gartens von der Musik inspirieren ...................................................... 2 0 Bio- und Naturgarten
Serie: Sandras Garten Erste Schritte ins Gartenglück: Einen Gemüsegarten anlegen ...................................................... 1 8
Anne Forster hat ihren Garten nach den Klängen Chopins gestaltet. In den Farben Lila, Weiss und Blau SEite 20
Flockenblumen: Ihre zierlich gefransten Blüten ziehen zahlreiche Insekten an, mit Leserangebot ...................................................... 3 0 20 Jahre Wildpflanzenmärit Bern Wer Wildpflanzen sucht, findet am Märit eine grosse Auswahl davon ...................................................... 3 3 Offene Gärten 2013: Zum vierten Mal öffnen Mitglieder von Gartenund Pflanzvereinen ihre Gartentore und laden zum Besuch ein ...................................................... 3 3 Gemüsebeet «Goldmarie» Ein goldig-grünes Gemüsebeet mit Pro-Specie-Rara-Pflanzen, mit Leserangebot ......................................................34
Die schönsten Alpengärten der Schweiz Hoch oben über der Baumgrenze blühen Blumen in besonderen Gärten. Kommen Sie mit uns mit zum Alpinum SEite 36 Schatzalp ob Davos, am Samstag, 6. Juli.
Alpengärten
Hinauf zu den höchsten Gärten der Schweiz: Wir stellen 3 besondere Gärten vor, mit Leserreise zum Alpinum Schatzalp ob Davos ......................................................36 PORT r ä T
Petra Zajec, Leiterin des Naturzentrums Thurauen ......................................................46 RU B RI K EN Beratung: Urs Streuli weiss Rat............... 2 8 Notizen: Ute Studers Seite....................... 29 Im Focus.................................................. 40 Kurse....................................................... 43 Vorschau/Impressum................................... 48 Leserservice/Bestelltalon..................... 49
F o t o s : B e n e di kt Di t t l i , St e fa n Wa lt e r , G A P - P h o t o s
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Flockenblumen Leichte, flockige Blüten für Ihren natürlichen Garten – mit Leserangebot SEite 30
Porträt Petra Zajec – Thurauen, ein Naturerlebnis für Gross und Klein SEite
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saison —
Dahlien vorziehen – S EITE 7 hasenschwanzgras – S EITE 9 topfgarten: Wolfsmilch ‘Diamond Frost’ – S EITE 10 Blumiges Gemüsebeet – S EITE 12 stadtkompost – S EITE 12 Mischkulturbeet – S EITE 12 Kerbel – S EITE 13 tomaten pikieren – S EITE 13 Kapuzinerkresse – S EITE 15 roter Weinbergpfirsich – S EITE 17 Vo n B r igitte B o s shard u n d Ute Studer
clematiS recta ‘purpurea’
Wolken von weissen Sternenblüten
Die aufrechte Gartenwaldrebe Clematis recta ‘Purpurea’ ist keine hochkletternde Waldrebe, sondern eine krautige strauchform. sie ist schon beim austrieb der schwarzroten Blätter ein hingucker in jeder Pflanzung. Wenn sie sich dann mit ganzen Wolken kleiner, rahmweisser Blütendolden schmückt, ist sie eine wahre Pracht. sie ist, wie viele Clematiswildformen, äusserst robust und nicht anfällig für Krankheiten. sie wächst gerne angelehnt an Gehölze und sieht besonders harmonisch zwischen roten oder rosafarbigen rosensträuchern aus.
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s a i s on
alte Sorte Von duftWicKen
purpurglÖcKchen
Farbige Blattschönheiten im topf Die Farbenvielfalt der Blätter des Purpurglöckchens Heuchera bietet ein spannendes Potenzial für die ganzjährige Balkonbepflanzung. Die einfarbigen kommen auch mit einem schattenplatz gut zurecht, während sich bei den Buntlaubigen zu wenig Licht negativ auf die Blattfärbung auswirken kann.
Samtige, zweifarbige Blüten Die Duftwicke Lathyrus odoratus
‘Matucana’ ist eine historische sorte aus den 20er-Jahren mit einem betörenden Duft. sie trägt samtige, mittelgrosse, zweifarbige Blüten in Dunkelviolett mit purpurfarbigen Flügeln. Die einjährige Duftwicke wird bis 1,6 m hoch und braucht eine rankhilfe. Die aussaat gelingt leicht und ist bereits ab Mitte März möglich.
buchtipp:
Wildblumen verschiedener Kontinente blumenzWiebeln
Vorsprung durch Vorziehen Dahlien, Begonien, Montbretien, Wildgladiolen und Gladiolen sind alle frostempfindlich. sie dürfen erst nach den eisheiligen, also ab Mitte Mai, ins Freie gepflanzt werden. Wenn sie aber die Knollen und Zwiebeln im april in töpfe setzen, dann blühen die Pflanzen wesentlich früher. Gepflanzt wird in einen nicht zu kleinen topf 5 bis 10 cm tief in torffreie Blumenerde. stellen sie die töpfe warm und hell und achten sie auf gleichmässige Feuchtigkeit. Gedüngt wird erst beim auspflanzen. so haben ihre sommerblüher einen schönen Wachstumsvorsprung.
Fotos: GaP-Photos
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Das Buch des britischen Biologen führt uns zu 50 Wildblumenlandschaften der Welt. aus der schweiz sind die blütenreichen Mähwiesen des oberengadins und die blumigen steppenrasen im Zentralwallis vertreten. Mit Blütenpracht warten auch Magerwiesen in süd-siebenbürgen und Mähwiesen in slowenien auf. Nicht nur europa, sondern auch afrika, amerika, asien und australien zeigen faszinierende Wildblumenlandschaften. Die Bilder geben einen ersten einblick, ergänzt werden sie durch Landschaftsporträts, naturgeschichtliche hintergründe und informationen zum schutzstatus und zur besten reisezeit. Wildblumen, 50 spektakuläre Blütenlandschaften der Welt, Bob Gibbons, haupt-Verlag, Bern, 2012, ca. Fr. 52.90. Bestelltalon Seite 51.
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s a is on
Blumiges Gemüsebeet
Bestäuber anlocken Bunte Sommerblumen machen Gemüsebeete
zur Augenweide und locken bestäubende Insekten in den Garten. Wichtig dabei ist, dass man die richtigen Partner zusammensetzt, damit die Pflanzen sich nicht gegenseitig den Platz streitig machen. Die doch recht breit und wuchtig wachsende Ringelblume Calendula findet Platz am Rande des Kohlbeetes oder neben Zucchetti. Die kleinblütigen Zinnien Zinnia elegans locken Falter, Bienen und Hummeln an und können gut zusammen mit Petersilie zu den Tomaten gepflanzt werden. Eher zierlich wächst das Schlafmützchen Eschscholzia californica. Ein paar Samen, bei der Aussaat von Rüebli, Randen oder beim Stecken der Zwiebeln zwischen die Reihen gesät, ergeben ein Beet mit lustigen Tupfern. Der ebenfalls sehr zarte Klatschmohn Papaver rhoeas findet Platz am Rande des Erbsenbeetes und leuchtet blutrot vor den grünen Blättern. Mischkulturbeet
Vorbereiten und pflanzen Als Vorkultur für ein 1,2 m breites Mischkulturbeet mit Sellerie, Lauch, verschiedenen Frühkohlarten und Zuckerhut säen Sie Anfang April vier Reihen Sommerhafer, je 15 und 45 cm vom linken und vom rechten Beetrand aus. So erhält das Beet eine Einteilung, und die Gründüngung lockert und belebt den Boden. In die Mittelreihe setzen Sie diverse Frühkohlarten nach Ihren Wünschen (Wirz, Kopfkohl, Kohlrabi). In den beiden Aussenreihen pflanzen Sie ab Mitte Mai abwechslungsweise Sellerie- und Lauchsetzlinge. Gibt der Hafer den Gemüsepflanzen zu viel Schatten, schneiden Sie ihn jeweils zurück, er wächst wieder nach. Ab Mitte Juni, wenn die Setzlinge gut angewachsen sind, hacken Sie den Hafer an der Bodenoberfläche ab und lassen ihn als Mulch liegen. Die Pflanzenreste verrotten und geben den stark zehrenden Pflanzen Nahrung. Im Sommer ernten Sie den Kohl laufend und setzen Zuckerhut oder Endivien an seine Stelle.
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Stadtkompost
Kompostieren auf kleinem Raum Sie haben keinen eigenen Garten, möchten aber dennoch die Kehrichtentsorgung von jenem Drittel Bioabfälle entlasten, der sonst unnütz verbrannt wird? Kein Problem. Stellen Sie einen Wurmkomposter aus Kunststoff in eine schattige Balkonecke, in die Garage oder in den Keller. Darin verwandeln einmal eingesetzte Kompostwürmer Ihre Rüst- und Küchenabfälle, Kaffeesatz, Teeblätter, kurzum, alles was biologisch abbaubar ist, völlig geruchlos in wertvollen Kompost. Eine solche Wurmfarm besteht sinnvollerweise aus vier Etagen. Die unterste ist ein Sammelbecken für allenfalls austretende Säfte, die man als Flüssigdünger verwenden kann. Zweite, dritte und vierte Etage, jede mit durchlöchertem Boden, werden nach und nach gefüllt und von den Würmern von unten her bearbeitet. Den «Etagen-Wurmkomposter» kann man bei www.biogarten.ch beziehen oder mit etwas Geschick aus einer Plastiktonne selber bauen.
F o t o : G A P - P h o t o s , B r i g i t t e B o s s h a r d , Illu s t r a t i o n : Ann a - L e a G u a r i s c o
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s a i s on Heilpflanze des Jahres:
Grosse Kapuzinerkresse
Tropaeolum majus wurde vom «Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde» zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Seit langem wird die aus Südamerika stammende Rankpflanze bei der Behandlung von Infekten der Atemwege und Harnwege eingesetzt. Viele Studien zeigen die antimikrobielle Wirkung der Senföle, die die Vermehrung von Bakterien, Viren und Pilzen hemmen. Die Pflanze mit den gelben, orangen oder roten Blüten wächst sowohl in der Sonne als auch im Schatten. Ab April kann man die Kresse auf der Fensterbank vorziehen. Die essbaren, würzigen Blüten zieren die Frühlingssalate. Und ein Partyhit ist Kapuzinerkresse-Butter in zwei Farben. Dafür hackt man die Blätter und separat die Blüten. Beides mischt man einzeln mit Butter, etwas Salz und Pfeffer. Die Masse legt man in Klarsichtfolie, formt sie zur Rolle und lässt sie im Eisschrank fest werden. Die rote und grüne würzige Butter serviert man abwechslungsweise in Scheiben mit Baguette.
Überblick
Arbeiten im April Kletterhilfe für Erbsen oder Kefen installieren. Säen Sie Dill zu Rüebli aus. Vormittags hacken hilft, feuchte Böden abzutrocknen. Im Treibkasten für ausgeglichene Wärme sorgen. Lüften und, wenn nötig, beschatten. Bohnen in Töpfen vorziehen, 2 bis 3 Samen in Gartenerde stupfen und in den Treibkasten/das Treibhaus stellen. Wenn im Staudenbeet frisches Grün spriesst, letztjährige Blütenstände abschneiden, Schnittgut vor dem Zerkleinern trocken lagern. So können «Spätaufsteher-Insekten» noch abwandern. Kartoffeln beim Setzen mit Steinmehl bestäuben. Bei Kälteeinbruch Vlies über empfindliche Kulturen legen. Kübelpflanzen an einen geschützten Ort ins Freie stellen. Nicht der direkten Sonne aussetzen, sonst gibt es Verbrennungen an den Blättern.
Säen und pflanzen im April:
Schnecken
Schutz vor Frass So begrenzt man Schäden: Nur kräftige Setzlinge pflanzen und mit Schneckenkragen oder -zaun schützen. Brettchen auslegen und sich darunter versteckende Schnecken einsammeln. Bodenoberfläche ganzjährig krümelig halten und so Eiablage erschweren. Kompostplatz weit von den Kulturen entfernt anlegen.
Säen auf der Fensterbank: Ab Mitte April: Zucchetti, Gurken, Kürbis, Zuckermais, Basilikum. Säen im Anzuchtkasten: Salate, Lattich, Lauch, Fenchel, Krautstiel, Neuseeländerspinat, Wirz, Kabis, Brokkoli, Rosenkohl, Sommerblumen. Ins Freiland säen: Gründüngungen, Erbsen, Kefen, Knackerbsen, Rüebli, Rettich, Radiesli, Spinat, Schwarzwurzeln, diverse Kräuter, Gartenmelde, Mangold, Schnitt- und Pflücksalat. Ins Freiland pflanzen: Kohlarten, Salate, Krautstiel, Kartoffeln, Grünspargel, Schalotten, Zwiebeln, Knoblauch, Kräuter, Rosen, Sträucher, Stauden.
Buchtipp:
Permakultur im Hausgarten Ein Buch für alle, die einen Hausgarten wollen, der hochwertige Lebensmittel hervorbringt. Ob Kräuterspirale, Kartoffelturm, Krater- und Hochbeet, Insektenhotel, Wurmfarm oder Erdgewächshaus mit Hühnerstall: Bei all dem dient die Natur als Vorbild und der Arbeits- und Materialaufwand ist so gering wie möglich. Die Bauanleitungen, Hinweise und Tipps machen es auch Ungeübten möglich, ihren Garten nach und nach so zu gestalten, dass alle Bereiche zusammenwirken und sich fördern. Anders gärtnern, Permakultur-Elemente im Hausgarten, Margrit Rusch, Ökobuch-Verlag, Staufen bei Freiburg 2010, ca. Fr. 22.90, Bestelltalon Seite 51.
Fotos: GAP-Photos
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S a nd r a s G arte n
Bilder solcher Gärten inspirierten Sandra Weber zum Bau von Hochbeeten.
Steinreich von Sandra Web e r
Wer die Gelegenheit hat, einen bestehenden Gemüsegarten zu übernehmen, bleibt zwar von der mühseligen Arbeit verschont, den Boden urbar zu machen. Aber der Stolz auf einen selbst angelegten Garten ist unvergleichlich.
step by step
gemüse in töpfen Wer keinen Gemüsegarten zur Verfügung hat, kann Gemüse, Obst und Beeren auch in Töpfen ziehen. Nebst Blumentöpfen eignen sich auch Weinkisten, alte Schubladen, Speiseölkanister und Olivenbehälter. Voraussetzungen sind ein Wasserabzug und ein Plätzchen an der Sonne.
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Der Rücken schmerzt, Hände und Knie sind zerkratzt und dreckverkrustet, der Schweiss rinnt in Strömen: So ähnlich müssen sich die ersten Menschen nach der Vertreibung aus dem Paradies gefühlt haben. Nur dass ich freiwillig auf das reichhaltige Angebot der Supermärkte verzichten will, um meinen Gemüsebedarf künftig aus dem eigenen Garten zu decken. Leichter gesagt als getan. Noch dazu, wenn es keine fertigen Beete zu übernehmen gibt. Dort, wo Lauch und Bohnenranken gedeihen
sollen, befand sich bis vor kurzem ein Stück moosverfilzter Rasen, gesäumt von haushohen Haselsträuchern. Diese mussten erst zu Kleinholz verarbeitet und ihre Wurzelstöcke ausgegraben werden, bevor ich mich der Wiese widmen konnte. Mit einem scharfen Spaten stach ich sie in kleine Quadrate, deren Unterseiten ich mit einer Handharke von der fruchtbaren Humusschicht befreite. Die Reste kamen auf den Kompost. Dann wurde es erst richtig anstrengend: Der Erdboden wollte gründlich umgegraben werden. Wobei von Erde nicht die Rede sein konnte. Steine, kleine, mittlere, ja ganze Felsbrocken hatte der Gletscher bei seinem Rückzug deponiert. Der Mut drohte mich ganz zu verlassen. Ob ich nicht lieber einen Steingarten anlegen sollte? Denn auch wenn ich hier tonnenweise Humus untermischte, würde der Boden auf zarte Salatwurzeln wenig einladend wirken. Da hatte ich die rettende Idee: Inspiriert von Bildern urbaner Gärtner, würde ich die vier geplanten Beete einfassen und mit Erde auffüllen. In Hochbeeten erhält Gemüse sogar auf einem Parkplatz optimale Startbedingungen. Wichtig ist nur, die Erde mit Kompost anzureichern, damit die Pflanzen ausreichend Nährstoffe zur Verfügung haben. Übrigens: Wer noch keinen eigenen hat, erhält das Gartengold allenfalls über die Kompostberatung der Gemeinde. Da also nicht jeder einzelne Stein entfernt werden musste, konnte ich mich, nach einer gefühlten Million kompostgefüllter Schubkarren, an die Planung der Bepflanzung machen. Beim Recherchieren lernte ich: Heute wird das Gemüse in der sogenannten Mischkultur gepflanzt. Das hat den Vorteil, dass Schädlinge verwirrt
Erdbeeren und Pflücksalaten reichen Töpfe mit einer Tiefe von 15 cm. Karotten und Bohnen brauchen mindestens 25 cm, während Zucchini, Kartoffeln, Tomaten, Kürbisse und Obstbäumchen sich erst ab 45 cm Tiefe wohl fühlen. Letztere brauchen ausserdem frostsichere Gefässe.
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werden: Verstecken sich Karotten zwischen Erbsen, Lauch und Dill, sind sie für die Möhrenfliege schwer zu finden. ausserdem wird der Boden optimal genutzt, trocknet weniger rasch aus und lässt kaum Platz für «Unkraut». Eine wichtige Rolle spielen zudem die Beziehungen unter den Pflanzen. auch unter Pflanzen gibt es gute und schlechte Nachbarn. Während etwa Endivien und Bodenkohlrabi unkomplizierte Gesellen sind, vertragen sich tomaten oder Kartoffeln längst nicht mit jedem anderen Gemüse. Wer hätte gedacht, dass sich Bohnen und Erbsen spinnefeind sind? Kohl und Sellerie hingegen sind ein traumpaar. Bohnenkraut fördert, neben Bohnen gepflanzt, nicht nur deren Wachstum und aroma, sondern vertreibt auch Läuse, während Knoblauch auf Erdbeeren und Rosen eine bakterien- und pilzhemmende Wirkung hat. (Mehr dazu im Bioterra-Gartenbuch oder auf dem Bioterra-Mischkultur-Schieber.) Noch vorhandene Lücken werde ich mit essbaren Blumen wie tagetes, Borretsch, Hornveilchen, Ringelblumen und Kapuzinerkresse füllen. Eines ist sicher: wenn ich dereinst auf meinen Garten schaue, werde ich sehr stolz sein. Denn ich habe ihn selber angelegt.
gÄrtnerLAtein
Was heisst eigentlich . . . Sauzahn?
Der Sauzahn ist ein Werkzeug mit einem sichelförmig gebogenen Zinken, der in eine flache Spitze ausläuft. Um die Bodenstruktur, welche die Mikroorganismen sorgfältig erarbeitet haben, zu erhalten, wird der Gemüsegarten im Frühjahr nicht umgegraben, sondern nur vorsichtig mit dem Sauzahn gelockert.
Holzbrettchen oder «Füsschen» unter dem Gefäss und eine Schicht Tonscherben oder Kieselsteine zuunterst im Topf sorgen für einen guten Wasserablauf. Darüber kommt ein Stück Vlies, dann hochwertige, torffreie Bio-Erde für den Gemüseanbau. Nötigenfalls kann noch etwas Kompost, Laubhumus, gut verrotteter Stallmist oder Hornspäne daruntergemischt werden.
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sAnDrAs tipp
Den Eingang zu meinem Küchengarten habe ich im Weiden-atelier von Simon Mathys gestaltet. Sechs starke Weidenäste, oben mit Schnur zusammengebunden, bilden das Grundgerüst. In den Boden gesteckt, werden sie bald austreiben und so ein lauschiges grünes tor bilden. Dazwischen entstand zur Stabilisierung ein einfaches Flechtmuster aus dünneren Weidenruten. www.flechtart.ch Regelmässiges Giessen ist bei Töpfen oberstes Gebot: Gerade kleinere Gefässe trocknen sehr rasch aus. Nach etwa sechs Wochen sind die Nährstoffe in der Erde aufgebraucht, danach sollte alle zwei Wochen mit einem organischen Dünger gedüngt werden.
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Ein klangvoller Garten – Anne Forster hat diese wundervoll blühende Oase komponiert.
Mit Chopin IM GARTEN
Anne Forster liess sich für ihren Garten von Frédéric Chopins Musik inspirieren. Dabei ist ein sinnliches Blütenwunder in Lila, Weiss und Blau entstanden, das über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen sorgte. Ihr neues Projekt wird eine Hommage an Debussy sein. 20
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GA RTEN UND M US I K
Samtige, blauviolette Blüten von Clematis ‘The President’. vo n Sa n d ra Weber
Anne Forster fühlt sich in der Welt der Musik und des Gartens gleichsam zu Hause.
Ein Garten ist wie ein Musikstück. Kein Orchester kann es ein zweites Mal gleich spielen. Kaum hörbar zwar, klingt es doch immer wieder anders. Diese Magie wohnt auch dem Garten inne. Er wandelt sich ständig. Eine Parallele zwischen der Welt der Musik und der Welt des Gartens, die auf den ersten Blick ja kaum etwas gemein haben. Anne Forster ist in beiden zu Hause. «Das Verbinden verschiedener Themen aus Natur, Kunst und Wissenschaft hat mich schon immer fasziniert», erzählt die Klavierlehrerin und Gartengestalterin. Deshalb schuf sie mit dem vereinten Wissen aus ihren beiden Berufen vor ihrer Haustür eine blühende Ode an Frédéric Chopin. Komponisten versuchen von jeher, Naturspektakel in Klängen auszudrücken – man denke nur an Smetana und seine berühmte «Moldau». Umgekehrt fanden Künstler wie Wassily Kandinsky über die Musik zur Malerei. «Musik schafft Bilder», sagt Anne Forster. Eigentlich müsste sie sagen: «Mu-
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F l o c k en b lu me n
Verspielte Leichtigkeit Flockenblumen sind ein romantischer Augenflirt. Auch ziehen sie mit ihren gefransten Blüten zahlreiche Insekten an. Konrad Hilpert von der knospenzertifizierten Staudengärtnerei Eulenhof bietet unseren Leserinnen und Lesern sechs ausgewählte Varietäten und drei dazu passende Stauden zum Bestellen an. Von Ute Stude r
Beim Anblick blühender Flockenblumen erwachen Erinnerungen an die Wiesen unserer Kindheit. An Margeriten, Witwenblumen, Schafgarben und Wiesensalbei, die wir zusammen mit blauen Kornblumen aus den Getreidefeldern zu dicken Sträussen banden. Die einjährige Kornblume Centaurea cyanus ist wohl auch die bekannteste der FlockenblumenSippschaft. Ihre staudige Verwandtschaft kann sich aber ebenfalls sehen lassen und stellt einige genügsame, reich blühende Vertreter für sonnige Beete. Im Gegensatz zur einjährigen Kornblume sind die angebotenen Pflanzen mehrjährig und winterhart. Konrad Hilpert von der Staudengärtnerei Eulenhof im Fricktaler Möhlin erklärt in wenigen Worten das Faszinosum der Flockenblumen und Verwandten: «Sie sind schön und locken unzählige Insekten in den Garten.»
Von Insekten heiss begehrt Flockenblumen bringen Farbe, Romantik und Nostalgie in den Garten und werden von der Insektenwelt innigst geliebt. Die Gattung der Flockenblumen, die zur Familie der Korbblütler gehört, ist sehr artenreich. Allein 21 Arten sind in der Schweiz zu finden. Da Flockenblumen leicht miteinander hybridisieren, sind die Bastarde oft schwer zuzuordnen. Hinzu kommt der Formenreichtum innerhalb der Arten. Die grossblumigen Pflanzen mit den eigenartig gefransten, gefiederten Blütenblättern sind wahre Insektenmagnete. Auf den Flockenblumen lassen sich fast alle nektarsaugenden Insektenarten des Gartens beobachten. Zudem sind ihre Pollen Nahrung für viele Geflügelte. Allein die SkabiosenFlockenblume Centaurea scabiosa ist Pollenlieferant für 32 Wildbienenarten. Für sieben davon ist sie die einzige Nahrungsquelle überhaupt. Honig- und Wildbienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge, Hummeln und Käfer: einer von ihnen ist in den Blüten der schönen Wilden immer zu Besuch. Auch sind einige Centaurea-Arten wichtige Raupenfutterpflanzen für Schmetterlinge und die Samen werden von zahlreichen Vögeln gerne gepickt. So viele Tiere lieben Flockenblumen und Co. Nur die Schnecken machen einen grossen Bogen um sie herum, was ein zusätzliches Plus bedeutet.
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Wiesen-Flockenblume: gefranste, flockige Schönheit Generell gilt für Flockenblumen: An den Hüllblättern, die in mehreren Reihen dachziegelartig rund um die Blütenköpfe angeordnet sind, kann man die verschiedenen Arten erkennen. Die in unseren Wiesen häufig vorkommende einheimische Wiesen-Flockenblume Centaurea jacea besitzt dunkle, geschlitzte Schuppen. Die äusseren Röhrenblüten sind vergrössert und dienen als unfruchtbare Attrappen zum Anlocken von Insekten. Auf ihren violetten Blüten herrscht stets reger Betrieb. Die Bienen lieben diese Flockenblume und saugen lange und ausgiebig Nektar. Sie geben auch nicht auf, wenn die Blüten schon lange verblüht sind und sich geschlossen haben. Die Bienen saugen dann einen süssen Saft, der aussen abgegeben wird. Nebst den Honigbienen besuchen viele Wildbienen gerne die Blüten der Wiesenflockenblume. Die durch die Klimaerwärmung immer öfter zu sehende Schwarze Holzbiene sammelt dort gerne Nektar und Pollen. Ebenso bedienen sich Maskenbienen, Keulhornbienen, Löcherbienen und Kuckuckshummeln am Blütenbuffet. Faszinierend ist auch die Präzisionslandung der Schwebfliegen. Wie kleine Kolibris stehen sie zunächst in der Luft, um dann zur Landung auf den Blüten anzusetzen. Besonders wichtig ist diese einheimische Wildstaude für einige gefährdete Schmetterlingsarten. Der seltene Flockenblumen-Scheckenfalter ist nur noch auf wärmebegünstigten Magerwiesen im Tessin, Wallis und in Graubünden zu finden. Noch für acht andere Schmetterlinge ist die einheimische Flockenblume Raupenfutterpflanze. Teufelsabbiss als weiterer Faltermagnet Den Namen Teufelsabbiss bekam die Pflanze, weil ihre Wurzeln aussehen, als hätte jemand daran geknabbert. Der einheimische und blau blühende Teufelsabbiss, auf mageren, feuchten Standorten zu finden, wird gerne von Bienen, Faltern und anderen Zweiflüglern besucht. Er dient verschiedenen Schmetterlingen als Nektar- und Raupenfutterpflanze. Seinen Nektar schätzen insbesondere gefährdete Arten wie der Lungenenzian-Bläuling und der Braunfleckige Perlmuttfalter. Für die Raupen des Skabiosen-Scheckenfalters ist der Teufelsabbiss auf feuchten Wiesen die Hauptfutterpflanze.
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LESERANGEBOT: Flockenblumen & co. AuS DeR STAuDenGÄRTneReI eulenHoF In bIoQuAlITÄT Für Ihren natürlichen Garten bieten wir Ihnen besondere Flockenblumen an. Diese sind eine Augenfreude für Sie und für viele Insekten eine begehrte Futterquelle. Drei dazu passende Stauden ergänzen unser Angebot. Wiesen-Flockenblume Centaurea jacea Die einheimische Wiesen-Flockenblume kommt auf Wiesen, Weiden und an Wegrändern häufig vor. Die wunderschönen purpurroten Blüten erscheinen ab Juni. Die länglichen Blätter kann man zum Wollefärben benutzen. Es entsteht ein schöner Gelbton. Sie ist wichtiger Pollen- und Nektarlieferant für Wildbienen und Tagfalter sowie Raupenfutterpflanze für einige Schmetterlinge. Standort: sonnig, lehmig, mager, trocken | Höhe: sehr variabel, 20 bis 75 cm | Blüte: purpurrot, Juni bis oktober
Zierliche Silber-Flockenblume Centaurea bella Die von steinigen, felsigen Berghängen im Nordosten der Türkei stammende Zierliche Flockenblume besticht durch zartrosa Blüten auf straff aufrecht stehenden Stängeln und immergrünes, silbergraugrünes laub. Standort: sonnig, trocken, durchlässig, steinig, ideal für Steingarten und Tröge | Höhe: 10 bis 15 cm | Blüte: zartrosa, Juni bis August
Zahnblättrige Flockenblume Centaurea cana Die aus Südeuropa stammende graulaubige Zwerg-Flockenblume ist von niederliegendem, mattenartigem Wuchs. Der flach wachsende Bodendecker zeigt ab Mai seine weissen Flockenblüten. Standort: sonnig, trocken, durchlässig, ideal für Steingarten | Höhe: 10 bis 15 cm | Blüte: weiss, Mai bis Juli
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Zweifarbige Flockenblume Centaurea dealbata ‘Steenbergii’ Die Zweifarbige Flockenblume stammt von den Bergsteppen und subalpinen Wiesen des Kaukasus. Die grossblumige Sorte ‘Steenbergii’ hat dunkel karminrosa Randblüten mit weissen Scheibenblüten in der Mitte. Die aufrecht buschig wachsende Staude mit graugrünem laub zeigt im Herbst eine Nachblüte. Sie benötigt etwas Platz und lässt sich gut mit weiteren Prachtstauden im Beet kombinieren. Standort: sonnig, durchlässig, locker humoser Boden | Höhe: 60 cm | Blüte: aussen karminrosa, innen weiss, Juni bis August Bestelltalon Seite 51.
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Augenweide und ein Genuss zugleich: Von den gelben Randen über die leuchtenden Krautstiele bis zur ‘Ostfriesischen Palme’.
eiNe GoLDMarie iM GeMüSeBeet in goldenen Farbtönen und mit alten Sorten bestückt, präsentiert sich Goldmarie. ein von Pro Specie rara komponiertes Gemüsebeet zum Nachmachen. Die Setzlinge und Samen für dieses Beet bieten wir zum Bestellen an. Die Lieferung erfolgt über die Bio-Gärtnerei effingerhort. Von Ute Stude r
Das komponierte Gemüsebeet Goldmarie bringt Farbe, augenschmaus und Gaumenfreude. Die von Pro Specie rara zusammengestellte Kombination gedeiht im Mischbeet von 1 m Breite und 2 m Länge prächtig. Die unterschiedlichen Pflanzen unterstützen sich gegenseitig im Wachstum. ihre Gesundheit wird gestärkt, der ertrag gesteigert. Schädlinge bleiben aussen vor. Die im Set enthaltenen alten Gemüsesorten lassen das Beet golden erstrahlen. Leuchtend gelber Stielmangold, gelbfleischige randen mit gelben Blattstielen, gelbe Bohnen mit hellgelben Blüten, beige-grüner Fenchel mit gelben Blüten, hellgrüner Wirz und Federkohl bilden einen gefälligen Farbklang fürs auge und schmackhaftes, nicht alltägliches Gemüse für die Küche. Das Pflanzenset Goldmarie wird nicht, wie sonst üblich, in reihen ge-
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pflanzt, sondern nach Plan wie ein Staudenbeet aufgebaut mit Leitgemüse, Beigemüse und Bodendeckern.
DaS GeMüSeBeet GoLDMarie eNtHÄLt: 1 Setzling von Federkohl ‘Ostfriesische Palme’ 4 Setzlinge von Stielmangold ‘Golden’ 9 Setzlinge der Randensorte ‘Golden’ 2 Wirz-Setzlinge der Sorte , ‘A pied court de Plainpalais’ 4 Fenchelsetzlinge der Sorte ‘Perfection Gros Jean’ 20 Bohnensamen der BuschbohnenSorte ‘Slenderwax’
so WirD Das BEEt BEPFlanZt: ein sonniges Beet von 1 x 2 m abstecken und die erde mit der Grabgabel lockern. Da einige der Pflanzen Starkzehrer sind, nach der Lockerung des Beetes 3 bis 4 Liter reifen Kompost mit dem rechen in die oberfläche des Beetes einarbeiten. Das Beet glatt rechen. Vor dem Setzen die Setzlinge in verdünnter Brennnesseljauche wässern, damit sie sich vom transport erholen können. Die Setzlinge zunächst dort auf das Beet legen, wo sie laut Zeichnung gepflanzt werden. Die Pflanzen so ausrichten, dass jede genug raum zum Wachsen hat. Zuerst das höchste Gemüse, den Federkohl, als Leitpflanze ins Beet setzen. Da er sehr hoch wird, ist er sozusagen der chef des Beetes. Danach die beiden Wirz setzen, den Stielmangold, die randen und den Fenchel. Die drei Kohlpflanzen brauchen die
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meisten Nährstoffe. Deshalb um die Setzlinge herum zusätzlich etwas Hornspäne in die Erde einarbeiten und während der Vegetationszeit mit verdünnter Brennnesseljauche giessen. Zuletzt an den noch offenen Stellen je zwei Buschbohnensamen nebeneinander 1 bis 2 cm in die Erde drücken und mit Kompost decken. Sie bilden die Bodendecker. Nach dem Pflanzen und Säen das Beet gut giessen. Danach nur noch die Setzlinge im Wurzelbereich bei Trockenheit giessen und die Bohnen ausschliesslich, wenn es sehr trocken ist. Sind die Bohnen handhoch gewachsen, die Erde ringsum etwas anhäufeln, damit sie standfester werden. Bis die Gemüse den Boden bedecken, regelmässig jäten. Zwischen den Pflanzen sollte man eine Mulchschicht ausbringen, entweder mit abgeschnittener Gründüngung von einem anderen Beet oder mit käuflichem Mulchmaterial.
Das Ernten der Gemüse: Die Bohnen reifen im Juli und werden, sobald die Schoten eine schöne Länge haben, gepflückt. Der Fenchel kann Ende Juli bis Anfang August geerntet werden, sobald er eine schöne Knolle ausgebildet hat. An seinem Platz kann man bis Ende Juli noch einmal Bohnen stecken. Sehr dekorativ sieht das Beet aus, wenn man zwei der Fenchelknollen in Blüte gehen lässt. Damit kann man sich die hübschen Schwalbenschwanzraupen in den Garten locken. Sie knabbern nur ein wenig Kraut und schaden dem andern Gemüse nicht. Die gelben Doldenblüten ziehen viele Insekten an. Nach der Ernte von Bohnen und Fenchel können vorgezogene, niedrige, gelbe Tagetes ins Beet gesetzt werden (im Set nicht enthalten). Den Krautstiel kann man ernten, sobald die Blattstiele sich kräftig entwickelt haben. Geerntet werden immer nur ein paar äussere Blattstiele. Die Randen erntet man vor den
ersten starken Frösten. Der Wirz verträgt einige Minusgrade gut. Der Federkohl braucht, damit er schmackhaft wird und seine Bitterstoffe in Zucker umgewandelt werden, Frost, und kann im Winter geerntet werden.
Zu den Sorten von Goldmarie: Federkohl ‘Ostfriesische Palme’ – Die alte ostfriesische Federkohlsorte hat dunkelgrüne, grob gefiederte Blätter, die im Jugendstadium hellgrün sind. Die alte Landsorte ist wohlschmeckend und wird bis 1,8 m hoch. Sie sieht wegen ihrer Grösse und Form einer Palme ähnlich. Stielmangold ‘Golden’ – Ein hübscher Stielmangold mit gelben, relativ schmalen Rippen und hohem Zierwert. Beim Kochen verändert sich die Farbe. Randen ‘Golden’ – Diese Sorte stammt
aus Frankreich und wird dort schon über hundert Jahre angebaut. Die runden, gelben Randen schmecken süsser als die roten. Wirz ‘A pied court de Plainpalais’– Diese sehr alte Wirzsorte stammt vom Genfersee. Sie bildet runde Köpfe und ist frosthart. Fenchel ‘Perfection Gros Jean’ – Eine alte Knollenfenchelsorte mit grazilem Laub. Lässt man sie aufschiessen, trägt sie gelbe Blüten. Buschbohne ‘Slenderwax’ – Eine Wachsbohne mit gelber, runder Hülse. Sie reift früh, ist standfest mit mittelhohem Wuchs.
Rezept Krautstielgemüse: Zutaten für 4 Personen 800 g Krautstiel 1 EL Baumnussöl 40 g fein gehackte Zwiebeln 1 dl Gemüsebouillon ½ 1 /2 dl Rahm 80 g geröstete Baumnüsse Salz und Pfeffer Blätter von den Stielen lösen. Stiele in 3 cm lange Stücke schneiden. Damit die grüne Farbe erhalten bleibt, Blätter kurz in Salzwasser blanchieren und in Eiswasser abschrecken. Zwiebeln in Baumnussöl sanft glasieren und Stielstücke zum Dünsten beigeben. Bouillon beigeben, ohne Deckel weich kochen. Wenn die Flüssigkeit etwas reduziert ist, Rahm hinzufügen und etwas einkochen lassen. Vor dem Servieren die in 5 mm dicke Streifen geschnittenen Blätter und Baumnüsse beigeben. Dazu passt Rindsragout mit Kartoffelstock.
Ein Prachtskerl im Gemüsebeet: Krautstiel ‘Golden’ mit gelben Rippen.
Leserangebot: Gemüsebeet Goldmarie zum Nachmachen mit PSR-Sorten Die Setzlinge in Bioqualität werden zirka Mitte Mai von der Biogärtnerei Effingerhort geliefert und sollten sofort gepflanzt werden. Dazu enthält das Paket Bohnensamen ‘Slenderwax’. Bestelltalon Seite 51. Foto: Pro Specie rara
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Die Ersten: Krokusse.
Der Alpengarten mit prächtiger Aussicht.
Schynige Platte, * Wilderswil, Bern:
Pflanzen in Gesellschaften Der Alpengarten Schynige Platte, 1928 angelegt, unterscheidet sich in verschiedener Hinsicht von anderen Gärten: Auf den 8000 Quadratmetern begegnet man ausschliesslich der heimischen Alpenflora. 600 Arten, die in der Schweiz oberhalb der Waldgrenze wachsen, sind hier anzutreffen – und zwar jeweils im Beisein jener Pflanzen, mit denen sie sich den Platz auch in ihren natürlichen Lebensräumen teilen. 15 solcher Lebensräume werden im Alpengarten gepflegt, etwa die Milchkrautweide, die Blaugrashalde oder das Urgesteinsfeld. Für Letzteres ist ein nicht kalkhaltiger, saurer Boden Voraussetzung. Um diesen Lebensraum zu schaffen, wurde in aufwendiger Arbeit tonnenweise Grimselgranit herbeigeführt. Deshalb sind auf der Schynigen Platte nun auch Alpenpflanzen von Silikatböden, zum Beispiel aus dem Wallis und Graubünden, zu sehen. Die Schynige Platte ist auch für die Forschung bedeutend, da seit den 1930er-Jahren Experimente stattfinden zur Frage, welche langfristigen Folgen Eingriffe in den Alpenweiden mit sich bringen.
Der hoch wachsende Gelbe Enzian Gentiana lutea zählt zu den bekannten Heilpflanzen.
Alpinum Schynige Platte
Alpen-Mannsschild.
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Öffnungszeiten: 17. Mai bis Mitte September täglich von 8.30 bis 18 Uhr. | Führungen: Auf Anfrage, Tel. 033 822 28 35 oder info@alpengarten.ch | Anreise: Mit öV oder PW bis Wilderswil bei Interlaken. Von dort mit der Zahnradbahn auf die Schynige Platte. | Übernachtung: Zum Beispiel im Hotel «Schynige Platte», www.hotelschynigeplatte.ch | Hinweis: Vor dem Besuch des Alpengartens lohnt es sich, als Einführung in die Alpenflora die dazu gehörende Ausstellung anzuschauen. Weitere Informationen auf www.alpengarten.ch | Wandertipp: Vor oder nach dem Besuch des Alpengartens ist der Panoramaweg als kleine Wanderung zu empfehlen. Der Weg ist ab der Schynigen Platte beschildert, dauert rund 90 Minuten und bietet Sicht auf Eiger, Mönch, Jungfrau sowie den Brienzer- und den Thunersee.
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A lpengä rte n
Rhodothamnus chamaebuxus.
Alpinum Schatzalp, * Davos, Graubünden:
Gross wie ein Park
Hier ist Gärtnermeister Klaus Oetjen am Werk und kümmert sich mit saisonalen Arbeitskräften um die fünf Hektaren grosse Anlage. Dazu gehören auch die Gärten des Hotels Schatzalp, dem das Alpinum angegliedert ist. Der Alpengarten selber ist eingeteilt in einen alten und neuen Teil. 1907 entstand vor dem damaligen Sanatorium Schatzalp der erste Alpengarten mit dem Ziel, den Patienten die besondere Alpenflora näherzubringen. Mitte der 1950er-Jahre wurde das Sanatorium geschlossen und der Alpengarten verwilderte. Gut zehn Jahre später wurde im angrenzenden Guggerbachtal ein neues Alpinum aufgebaut. Seit 2004 werden die beiden Anlagen von Klaus Oetjen mit viel Engagement betreut. Schwerpunkte liegen bei Anemonen, Glockenblumen, Arten von Storchschnabel, Pfingstrosen-Wildarten, Enzianen (zirka 500 verschiedene) und Wolfsmilch. Zudem hat das Alpinum wohl eine der weltweit grössten EdelweissSammlungen, vermutet Oetjen. Insgesamt sind auf der Schatzalp zwischen 3500 und 5000 Arten und Sorten anzutreffen. Nebst der einheimischen alpinen Flora zählen Pflanzen aus dem Himalaya, dem Kaukasus und aus Südafrika dazu.
Königssitz: Campanula rigidipila.
Angebot: Tagesausflug mit Führung Alpinum Schatzalp ob Davos, Graubünden Am Samstag, 6. Juli 2013, bieten wir unseren Leserinnen und Lesern einen Tagesausflug zur Schatzalp ob Davos an. Im grossen Alpinum wird Sie Gärtnermeister Klaus Oetjen durch die Anlage führen und Ihnen die Enzian- und Edelweiss-Sammlungen sowie weitere Schätze alpiner Flora zeigen und näherbringen. Danach erwartet Sie im Panorama-Restaurant ein Glas Kräuterlimonade nach historischem Rezept zum Apéro; anschliessend wird Ihnen ein 2-Gang-Mittagessen serviert. Im Preis inbegriffen ist die Fahrt mit der Schatzalpbahn ab Davos. Anmeldetalon Seite 49. W e it e r e A l p e n g ä r t e n
Alpinum Schatzalp Öffnungszeiten: Ende Mai bis Ende Oktober 9 bis 18 Uhr. | Führungen: Jeweils Mittwoch, 14.30 Uhr, durch den Gärtnermeister. Der Treffpunkt ist beim Springbrunnen vor dem Hoteleingang. Für spezielle Anlässe wie die Kräuter-Vernissage siehe www.alpinum.ch | Anreise: Die Schatzalp kann ab Davos nur zu Fuss via Wanderweg oder mit der Schatzalpbahn erreicht werden. Übernachtung: Zum Beispiel im historischen JugendstilHotel Schatzalp: www.schatzalp.ch | Hinweis: Der Garten ist sehr weitläufig. Wanderschuhe und wetterfeste Kleidung werden empfohlen. | Wandertipp: Vor oder nach dem Besuch des Alpinums ist eine Wanderung über die Büschalp zum Strelapass und zurück zur Schatzalp zu empfehlen. Von dort gelangt man mit der Bahn wieder nach Davos.
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Wo Enziane und Männertreu auch blühen Alpengarten «La Linnaea», Bourg-Saint-Pierre, VS, www.unige.ch | Alpengarten Aletsch, Pro Natura Zentrum Aletsch, Riederalp, VS, www.pronatura-aletsch.ch | Alpengarten «La Thomasia», Les Plans-sur-Bex, VD, www.botanique.vd.ch | Alpengarten «La Rambertia», Rochers-de-Naye, VD, www.montreux-vevey.com | Alpengarten «Les Tussilages», Les Diablerets, VD, www.lestussilages.jimdo.com | Alpinum «Maran», Arosa, GR , www. arosa.ch | Alpengarten Höreli, Adelboden, www.tschentenalp.ch BUCHTIPPs: Gartenreisen. Öffentlich zugängliche Gärten in der Schweiz, Dupont-Looser, Gysling-Looser, Verlag F. Reinhardt, 2009, ca. Fr. 29.80. Bestelltalon Seite 51.
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Die Pflanzen- und Tierwelt der Thurauen begeistert Petra Zajec. Die Leiterin des Naturzentrums und ihr Team รถffnen dem Publikum Wege in diese spannende Welt.
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P ORTRÄ T
«Eine Riesenentwicklung war das, irrsinnig schön.» Von Beatri x M ühle thale r
Laubfrosch und Kammmolch haben das Wasser erobert. Unzählige Libellen schwirren von Frühling bis Herbst durch die Aue. Der Eisvogel sitzt auf seiner Warte. Begeistert erzählt Petra Zajec, was es auf dem Erlebnispfad des Naturzentrums Thurauen zu beobachten gibt. «Eine Riesenentwicklung war das», schwärmt die Leiterin des Zentrums, «irrsinnig schön.» Kaum hatte man die bestehenden Weiher entkrautet und vergrössert und den Wald durch das Entfernen der invasiven Robinien gelichtet, war das Leben schon da. Wer sich hier auf Beobachtungspirsch begeben will, kann zuerst von einem 12 Meter hoch gelegenen «Luftsteg» auf das Feuchtgebiet gucken. Wieder unten, ermöglicht ein Steg, zwischen Pappeln und Weiden zu wandeln und nach Wasserlebewesen zu spähen. Infotafeln und Objekte ergänzen den Parcours. Rasant verlief nicht nur die Besiedelung des aufgewerteten Lebensraums durch die Tiere. Gross ist auch der Ansturm des Publikums, seit das Zentrum im August 2011 die Tore geöffnet hat. «Die Zahl der Besucher lag 2012 fast doppelt so hoch wie erwartet, und mit 360 Führungen erreichten wir unsere obere Grenze», berichtet Zajec. Neben Tagesausflüglern gehören auch Campinggäste zu den Besuchern; das Zentrum teilt sich das Gelände mit dem TCS-Campingplatz am Rhein. Petra Zajec leitete die Umweltbildung der Stiftung Paneco, als diese 2009 vom Kanton Zürich den Auftrag erhielt, ein Besucherzentrum einzurichten. Damals stand die Zoologin vor einer neuen Herausforderung. Jetzt blickt sie auf intensive Jahre zurück: «Es ist schon speziell, ein solches Zentrum binnen zwei Jahren zu konzipieren und aufzubauen.» Aber sie empfand es auch als «einmalige Chance, mit einem tollen Team ein derartiges Projekt umzusetzen». Mit professioneller Unterstützung entstand die Ausstellung «Kosmos Auenlandschaft», die dank interaktiven Elementen auch für Kinder attraktiv ist. Leitschnur war dabei der Auftrag des Kantons, die Bevölkerung für die neu entstandenen Naturwerte an der Thur und die Regeln zu ihrem Schutz zu sensibilisieren. Vom Naturzentrum aus gelangt man auf einem RheinDamm, der dem Hochwasserschutz dient, zu Fuss innerhalb einer halben Stunde an die Thur. Wo sie in den Rhein mündet, sind seit 2008 grosse Veränderungen im Gang. Damals begannen die Bauarbeiten des Kantons, um den Hochwasserschutz zu stärken und gleichzeitig Fluss und Aue zu revitalisieren. Seitdem hat sich unterhalb der Elliker Brücke eine Kieszunge gebildet. Hier brütet der Flussregenpfeifer. Eine seichte Stelle ist zum begehrten Futterplatz vorbeiziehender
Watvögel und Reiher geworden. Diese lassen sich aus einem «Hide» beobachten. Eine besondere Attraktion waren mal 30 Silberreiher, mal fünf Löffelreiher. «Wie die Löffler mit dem Hin- und Herschwenken des Schnabels Futter aufnehmen, ist bemerkenswert», kommentiert die Zoologin. Noch gibt es an der Thur Konflikte zwischen Naturschutz und Erholungsbetrieb. Die Schutzverordnung trat erst 2011 in Kraft. «Die Leute müssen sich daran gewöhnen, dass das Betreten nicht mehr überall erlaubt ist und Hunde an die Leine gehören», sagt Zajec. Ausserdem seien noch nicht alle Einrichtungen für die Erholungssuchenden gebaut. Der vorgesehene Bau eines Badestrands oberhalb der Elliker Brücke werde hoffentlich den Erholungsdruck auf Kiesbereiche mindern, die den Tieren vorbehalten sind. Auch das Naturzentrum musste zuerst Skeptiker in der Region überzeugen. Dessen Leiterin strahlt, wenn sie von der erfolgreichen Integration berichtet: «Trotz unterschiedlicher Interessen und Ansprüche an die Landschaft arbeiten hier alle Gruppierungen konstruktiv zusammen.» Es liessen sich Türen für Partnerschaften öffnen – zum Campingplatz, zur Schifffahrt, zum «Spargelhof». «Als schönstes Kompliment» empfand Zajec die Veranstaltungsvorschläge aus der Bevölkerung. Das Zentrum versteht sich denn auch als offene Plattform für Menschen, die etwas zur nachhaltigen Entwicklung der Region beitragen. Schafe scheren und eine internationale Saatgut-Tauschbörse stehen genauso auf dem Programm wie Kunstausstellungen mit Bildern der Thurlandschaft oder Skulpturen aus Schwemmholz.
NATURZENTRUM THURAUEN Das Naturzentrum Thurauen lädt zu jeder Jahreszeit zum Bummeln und Beobachten ein. Es ist jeweils Mittwoch-, Freitag- und Samstagnachmittag geöffnet, sonntags den ganzen Tag und in den Sommerferien täglich. Nebst den ständigen Angeboten lockt die Sonderausstellung: Honigund Wildbienen. Naturzentrum Thurauen, Steubisallmend 3, Flaach, Tel. 052 355 15 55, info@naturzentrum-thurauen.ch, www.naturzentrum-thurauen.ch
F O T O : ST E FA N WA LT E R BIOTERRA
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