BIOTERRA MAI 2017

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M A I / J U N I 2017 F R. 8 . 5 0

G Ä R T N E R N

G E S T A L T E N

G E N I E S S E N

TIERE IM GARTEN

WAS WÜNSCHEN SICH SCHMETTERLINGE?

BLÜTEN

DUFT FÜR LAUE SOMMERABENDE

LANDLIEBE

GARTENPFAD IN OSTERFINGEN


EDITORI A L

Liebe Leserin, lieber Leser

Daniel Gürber Geschäftsführer Bioterra

Der Frühsommer ist für viele die schönste Zeit des Jahres. Die Gärten präsentieren sich besonders bunt und lebhaft, und wir geniessen die ersten lauen Abende im Freien, etwa mit Grillgemüse, aromatisiert mit eigenen Kräutern. Oder wir freuen uns darüber, einfach dazusitzen und den Blick schweifen zu lassen. Zum Beispiel in Nachbars Garten: Links von meinem Sitzplatz befindet sich derjenige von Reto. Er pflegt den Spielrasen für seine Kinder leidenschaftlich gerne. Rechts lässt die Wohngemeinschaft den Pflanzen ihren Lauf; die jungen Nachbarn machen erste Erfahrungen mit nicht einheimischen gross wachsenden Sträuchern. Gärten sind so verschieden wie Menschen. Und das ist gut so. Vor allem, wenn wir genügsam sind und Platz für unsere Gartenmitbewohner lassen. Dann ist der Garten einer der wenigen Orte, die Raum zur freien Entfaltung bieten. Keiner sieht aus wie der andere – ein blühendes Panoptikum, das die Fantasie beflügelt und unsere schöpferischen Kräfte weckt. Eine gute Gelegenheit, sich inspirieren zu lassen, bietet auch dieses Jahr wieder der Tag der offenen Gärten www.offenergarten.ch. Über 130 Gärten in der ganzen Schweiz laden zu einem Besuch ein. Ebenso anregend ist der Gartenpfad in Osterfingen. Dort können 30 zum Teil historische Bauerngärten, eingebettet in ein intaktes Dorfbild, bewundert werden. Mehr dazu erfahren Sie ab Seite 16. Nun wünsche ich Ihnen viele wunderbare Begegnungen mit Gärtnerinnen und Gärtnern sowie ruhige, genussvolle Momente zwischendurch, etwa im Liegestuhl, damit Sie unser «Bioterra»-Magazin von der ersten bis zur letzten Seite voll auskosten können. Herzlich, Ihr

IM TEAM

BARBARA LINSI

JOLINE FEHR

CLEMENS BORNHAUSER

Dank ihrer perfekten Organisation konnten wir die Reportage über die Gärten des Gartenpfades Osterfingen realisieren. Tauchen Sie ab Seite 16 ein in die Vielfalt der Gärten dieses Bauerndorfes im Klettgau.

Auf dem Gurten, dem Berner Hausberg, befindet sich das Gurtengärtli von Bioterra. Kinder und Eltern können in diesem Bio- und Naturgarten mitwirken. Joline Fehr heisst alle herzlich willkommen!

Während sieben Jahren hat Clemens Bornhauser aus unserem Team die Fachbetriebe Bioterra mit seinem Knowhow erfolgreich begleitet. Nun verlässt er uns und wir wünschen ihm für seine berufliche Zukunft alles Gute!

T I T E LBI L D : G A RT E N P FA D O ST E R F I N G E N, FOTO : BE N E DI KT DI T T LI

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INHALT

BIO- UND NATURGARTEN

Saison: 8 Seiten aktuelle Gartentipps für Bio-, Naturgarten und Balkon ........................................................ 6 Gartenpfad Osterfingen Rund 30 Gärten laden im kleinen Bauerndorf im Klettgau zum Schauen und Staunen ein ...................................................... 1 6 Serie: Erlebniswelt Biogarten Päonien, Sommergemüse, Bohnenaufzug, Spindelmäher ...................................................... 2 8 Blütenstauden Sonnenkinder wie Salbei, Katzenminze und Blaunessel Mit Leserangebot ...................................................... 3 2 Serie: Tiere im Garten Was wünschen sich Schmetterlinge in unseren Gärten? ...................................................... 3 6 Serie: Florale Ideen Binden Sie sich ein Rosenkränzchen oder einen duftenden Rosenstrauss ...................................................... 3 8 Praxis Biogarten Mischkulturen mit Gemüse und Blumen ...................................................... 4 2 Nachtduftende Blüten Duftwolken für laue Sommerabende. Mit Leserangebot ...................................................... 4 4

Barbara Gassmann pflegt einen der rund 30 Gärten des Gartenpfades im Bauerndorf Osterfingen im Klettgau. Auf beiden Seiten entlang der Dorfstrasse präsentieren sich diese prächtigen Gärten, in denen eine lebendige Vielfalt blüht SEITE 16

Sonnenkinder Salbei, Katzenminze und SEITE 32 Blaunessel Serie Biogarten Von Tomaten, Zucchini, SEITE Gurken und Co.

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BEERENKÜCHE

Beeri zum Gernhaben Rezepte von 5 Köchinnen mit Erdbeeren und Himbeeren ...................................................... 4 8 PORTR ÄT

Catherine Lambelet Konservatorin am Botanischen Garten in Genf ...................................................... 5 2 RUBRIKEN Notizen: Ute Studers Seite....................... 26 Gartenberatung....................................... 41 Bioterra leben................................................. 54 Vorschau/Impressum............................... 5 9 Leserservice/Bestelltalon........................ 63

Catherine Lambelet «Unser Gründervater wäre SEITE 52 zufrieden.»

F O T O S : B E N E D I K T D I T T L I , B E K A B I T T E R L I , S T E P H A N WA LT E R , G A P - P H O T O S

Florale Ideen Rosenzeit – ein Rosenkränzchen winden S E I T E

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SAISON —

Bärlauchsamen – seite 7 Sorbet aus Holunderblüten – seite 8 Färberkamille – seite 9 Schaftzwiebeln – seite 11 Spinat am Abend ernten – seite 11 Obstbäume: Früchte ausdünnen – seite 12 Maibeeren – seite 14 Von Ute Studer und Jochen Elbs-Glatz

SEIDENMOHN

WIE WIPPENDE PETTICOATS Der von Juni bis August üppig blühende Seidenmohn Papaver rhoeas ist die Kulturform des Klatschmohns. Die Sorte ‘Shirley’ bezaubert mit halbgefüllten, seidenpapierähnlichen Blüten, die auf dünnen, behaarten Stielen wie wippende Petticoats im Wind schaukeln. Das aufsehenerregende Farbspiel der Blüten in Rot-, Rosa- und Weisstönen sieht zusammen mit anderen Wiesenblumen besonders hübsch aus.

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FOTOS: GAP-PHOTOS


S A IS ON

W IESEN-MARGERITEN

NATÜRLICHE SCHÖNHEIT Die einheimische Wiesen-Margerite Leucanthemum vulgare mit ihren weissen, strahlenden Blütenköpfen ist ein Liebling vieler. Mit ihrer goldenen Mitte zieht sie viele Insekten an. Die mehrjährige Staude wächst in magerem bis normalem frischem Gartenboden und blüht von Mai/Juni bis in den Oktober. Leider muss man sie vor Schneckenfrass schützen. Nach der ersten Blüte erfolgt ein Rückschnitt, damit die Staude ein zweites Mal blüht. Die Wiesen-Margerite ist eine natürliche Schönheit im Frühlingsstrauss. Bezugsquelle: www.wildstauden.ch

BUCH

DEL IK ATESSE

EINGELEGTE BÄRLAUCHSAMEN Nachdem wir bereits im März die schmackhaften Blätter und etwas später die Blütenknospen des Bärlauchs geniessen durften, bleiben uns jetzt noch die Samenstände mit den kleinen Samenkugeln. Ihr pikantes Knoblaucharoma entfalten sie roh in Salatsaucen oder in Kräuterbutter. Man kann sie auch einlegen. Dazu pflückt man sie mitsamt einem Stückchen Stiel, säubert sie und schichtet sie zusammen mit Salz in ein Schraubdeckelglas. Das Glas wird eine Nacht in den Kühlschrank gestellt. Danach spült man die Samenstände ab, trocknet sie und füllt sie in kleine Gläser. Anschliessend übergiesst man sie mit Essig, bis alles bedeckt ist, und schraubt die Gläser zu. Die eingelegten Samenstände schmecken sehr gut in Salatsaucen und mit frischem Ziegenkäse.

KREATIVE IDEEN FÜR KINDER IM GARTEN Katja Maren Thiel stellt tolle Gartenprojekte von einfach bis ausgefallen mit Kindern vor: von Laufspielen über kleine Forschungsexpeditionen bis hin zum Bau eines Baumhauses. Kinder können Insekten unter der Lupe ansehen, Erdbeerhochhäuser bauen, Regenwürmern in einer Farm zuschauen, Kartoffeln im Sack anziehen, Lehmbauklötze formen und vieles mehr. Gartenprojekte für Kinder, Katja Maren Thiel, Kosmos-Verlag, Stuttgart, 2016, Fr. 20.90, Bestelltalon Seite 67.

FOTOS: GAP-PHOTOS

AUS BIRKENREISERN

STAUDENSTÜTZEN Hohe Stauden neigen zum Umfallen und müssen frühzeitig gestützt werden. Ganz einfach klappt das mit Birkenreisig. Dazu wird das Reisig um die Staude herum 15 cm tief in die Erde gesteckt und die Ruten knickt man auf halber Höhe zur Mitte der Pflanze hin um.

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SA IS O N

K NA BBER SPA SS

GESUNDE RÜEBLICHIPS Die Alternative zu fettigen Kartoffelchips sind gesunde Rüeblichips. Dazu schält man die Rüebli und hobelt sie in feine Scheiben. Anschliessend legt man das Backblech mit Backpapier aus und legt die Rüeblischeiben darauf. Bei zirka 50 °C zwei Stunden trocknen. Chips salzen und pfeffern. Fertig ist der gesunde Knabberspass!

ANANASMINZE

BLICKFANG IM KISTCHEN Die auffallend hellgrüne Färbung der ovalen, runzligen Blätter mit cremeweissen Rändern macht diese Minze zu einem hübschen Blickfang im Balkonkistchen, insbesondere in Gesellschaft von Sommerflor. Sie ist ziemlich schwachwüchsig und treibt spät aus. Ihr Lemon-Aroma passt gut in sommerliche Kräuterbowlen.

BUCH

WILDKRÄUTERKÜCHE VOM FEINSTEN Wilde Kräuter für die Küche wachsen überall: vor der Haustüre, in Mauerspalten, im Garten, im Wald und auf der Wiese. Man muss sie nur kennen und pflücken. Eine bessere Vitalstoffquelle gibt es nicht. Nach ausführlichen Porträts gibt die Autorin ihre besten Rezepte mit Wildkräutern preis. Von Kräuter-Frischkäsebällchen über Bärlauchcremesuppe, Wildkräutersalate, Spaghetti mit Kräutern bis zu Hopfensprossen-Quiche reicht die Palette. Wildkräuter, Erica Bänziger, Fona-Verlag, Lenzburg, 2017, Fr. 36.–, Bestelltalon Seite 67.

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ERFRISCHEND

SORBET AUS HOLUNDERBLÜTEN Im Mai leuchten im Garten die weissen Blütenwolken des Holunders Sambucus, aus denen man Holunderblütensirup bereiten kann. Dieser Blütensirup ist die Basis für ein erfrischendes, sommerliches Sorbet.

REZEPT (für 4 Personen) 1 Bio-Zitrone 5 Stängel Zitronenminze oder andere Minze 200 ml Holunderblütensirup 300 ml Prosecco ein paar gezupfte, kleine Holunderblüten

Die Schale der Zitrone mit einem Zestenschneider abziehen. Zitrone auspressen. Saft, Zesten und Minze pürieren und mit dem Sirup vermischen. Prosecco dazugeben. Alles in eine Sorbetform füllen und für mehrere Stunden in den Gefrierschrank stellen. Gelegentlich durchrühren, damit keine grossen Eiskristalle entstehen. Zum Servieren mit Minzblättchen und Blüten verzieren.

ILLUSTRATION: ANNA-LEA GUARISCO, FOTOS: GAP-PHOTOS, STOCKFOOD


S A IS ON

SCHAFTZ W IEBELN

FRISCHES ZWIEBELGRÜN Schaftzwiebeln sind ein herrliches Sommergemüse, sei es roh in grobes Meersalz gedippt zu Was-manmag, sei es schnell auf dem Grill gewendet, im Wok durchgebraten oder im Salat. Die Kultur im Freiland ist anfangs nicht einfach. Sät man aber je 10 Samen in Multitopfplatten und überwacht die Keimung im Frühbeet, kann kaum noch etwas schiefgehen. Die ausgepflanzten Büschel wachsen bei reichlichen Wassergaben schnell zu marktreifen Bündeln heran und können im Ganzen geerntet, gewaschen und genossen werden. GEK APP TE GURKEN

MEHR FRÜCHTE Ab Mitte Mai kann man Gurken ins Freiland pflanzen. Vor dem Pflanzen wird der Boden gut mit Kompost und Hornspänen versorgt. Wenn man nach 3 bis 4 Wochen den Haupttrieb kappt, verzweigt sich die Pflanze besser, setzt mehr Blütenknospen an und trägt mehr Früchte.

BUCH

DER BODEN – GRUNDLAGE DES NATURNAHEN GÄRTNERNS Der Boden ist die Grundlage unserer Gärten. Die Autorin zeigt in diesem umfassenden Ratgeber, wie man ihn pflegt, bearbeitet und verbessert. Sie beantwortet konkrete Fragen wie: Wie bestimme ich meinen Gartenboden? Was bewirkt Gründüngung? Wie bereite ich die Beete vor? Was kann ich gegen Schädlinge tun? Wie wird ein müder Boden wieder fit? Das Buch bietet Wissenswertes zum Thema und vermittelt die Grundlagen für gesunde Böden und erfolgreiches biologisches Gärtnern. Das Bodenbuch, Grundlagen und Tipps für naturnahen Gartenboden, Brunhilde Bross-Burkhardt, Haupt-Verlag, Bern, 2017, Fr. 35.90, Bestelltalon Seite 67.

FOTOS: GAP-PHOTOS

FIL ZIGE KÖNIGSKERZE

FEINKOSTLADEN DER NATUR Die einheimische Filzige Königskerze Verbascum phlomoides ist zweijährig und kann von Ende Mai bis August ausgesät werden. Diese Königskerze fühlt sich vor allem auf trockenen, vollsonnigen Magerböden wohl; die Samen sind Lichtkeimer. Man harkt die Samen leicht ein und hält die Erde bis zur Keimung feucht. Unzählige Käferarten, Weichwanzen, Schwebfliegen, Hummeln, Raupen, Bienen, Schmetterlinge, Fliegen und andere Hautflügler finden an der stattlichen Pflanze Nahrung. Dabei werden nicht nur die Blüten besucht, sondern auch Stängel, Wurzeln und die grösseren Blätter, deren Löcher auf den Frass hinweisen. Man findet auf ihnen die Raupen des Nachtfalters Königskerzenmönch.

SPINAT

GENUSS OHNE VIEL NITRAT Ab Ende April kann der erste Spinat geerntet werden. Weil das Nitrat im Spinat tagsüber von der Sonne abgebaut wird, sollte man ihn erst in den Abendstunden schneiden. Wer ihn mit Vlies schützt, sollte dieses zwei Wochen vor der Ernte abnehmen, damit genügend Zeit zum Nitratabbau bleibt.

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G A R T E NP F A D O STE RFIN G E N

Landliebe Hand aufs Herz: Wer schaut nicht gerne in fremde Gärten? In Osterfingen darf man genau das – ja man soll sogar. Rund 30 Gärten laden entlang des Gartenpfades zum Schauen, Staunen und Geniessen ein. Wir haben uns umgeschaut und stellen sieben davon vor. Von Sandra Weber Osterfingen ist ein besonderer Ort. Gelegen im Schaffhauser Klettgau, ganz am Rand der Schweiz, ist er nur über eine einzige Strasse erreichbar, die im Dorf endet. Umgeben von sanften Hügeln, an denen Kühe weiden und Weintrauben reifen, herrscht hier ein spezielles Klima, das den Rebbau begünstigt und Blumen und Gemüse gedeihen lässt. Bekannt ist das Bauerndorf aber wegen seiner prächtigen Gärten. Auch wenn nur noch wenige der 380 Einwohner von der Landwirtschaft leben, sind doch viele stattliche Bauernhäuser samt Umschwung erhalten geblieben und werden von ihren Besitzern mit viel Liebe, Kreativität und Sorgfalt gepflegt. Zudem sind der Hauptstrasse entlang über ein Dutzend prächtige alte Linden- und Nussbäume zu finden, die einst als Hausbäume gepflanzt wurden. Und noch eine Tradition hat

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FOTO: BENEDIKT DITTLI

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G A R T E NP F A D O STE RFIN G E N

Garten Nr. 8

REGULA STOLL – EIN GENUSSGARTEN FÜR GÄSTE «Früher haben wir hier einfach so ins «Züüg use» gewohnt. Hinter dem Haus war eine Wiese bis zum Waldrand hinauf. In den letzten Jahren wurde gebaut, da habe ich begonnen, kleine grüne Staudenbeetinseli zu machen, einfach um unseren Garten etwas abzuschirmen. Wir wollen uns aber nicht einigeln, im Gegenteil: Unser Garten ist ja nicht nur für Gartenpfadbesucher, sondern auch für unsere Gäste offen. Wir führen hier ein B & B und eine Gelegenheitsbeiz, wo ich Apéros und Essen für Gruppen anbiete. Im Esszimmer können wir die Fensterfront komplett öffnen, dann verschmilzt der Garten mit dem Haus. Ich finde es wichtig, dass der Garten das ganze Jahr durch schön aussieht, darum haben wir Strukturen geschaffen mit dem Seerosenteich, Trockensteinmauern, Kieswegen und Buchs. Ich gestalte viel mit Töpfen, die kann ich platzieren, wo sie gerade passen. Die Blumen, Rosen, Schwertlilien, Phlox, aber auch viele Einjährige wie Löwenmäulchen, brauche ich vor allem, um die Tische und Zimmer meiner Gäste zu dekorieren. Das Gemüse wächst auf der vorderen Seite des Hauses. Zudem haben wir Kräuter, Beeren und Obst von unseren Hochstammbäumen – wenn noch welches übrig ist. Beim Chriesibaum wachsen die Kirschen ja so herrlich weit unten, da können unsere Gäste einfach nicht widerstehen.»

Gäste naschen liebend gern Chriesi vom Baum.

Regula Stoll: Dekorieren für Gäste.

B&B-Gäste schätzen das romantische Ambiente.

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FOTOS: BENEDIKT DITTLI


GA RTENPFA D OS TERFINGE N

Sitzplätze – für jede Tageszeit den richtigen.

Garten Nr. 26

BARBARA GASSMANN – EIN KLEINER,

FEINER LANDHAUSGARTEN

Blumen wandern quer durch den Garten.

«An meinem Garten liebe ich vor allem die verschiedenen kleinen Sitzplätze, einen für jede Tageszeit. Der Garten ist für mich wie ein weiteres Zimmer. Gemüse habe ich nicht mehr so viel. Blumen machen mir einfach mehr Freude. Ich habe vieles, das sich selber aussät, quer durch den Garten wandert und mich so jeden Frühling wieder von Neuem überrascht: Akelei, Mohn, Spinnenblumen oder Jungfer im Grünen. Sie verleihen dem Garten etwas Wildromantisches. Weil ich gern dekoriere, habe ich viele Rosen, Päonien, Stauden und Dahlien für Gestecke und Sträusse. Als die Wühlmäuse unseren Quittenbaum von unten her wegfrassen, haben wir einen Zierapfel gepflanzt, dessen Zweige machen sich wunderbar in der Vase. Die Mäuse fressen uns leider auch immer alle Schneeglöckchen. Schade, aber man kann halt nicht alles haben. Dafür kommt anderes gut, vor allem auch wegen des Mists, den wir von Erica Etterlin bekommen. Ihre Pferde stehen auf Heu und Leinen-HanfStreu. Wenn der Mist abgeholt wird, behalten wir jeweils die unterste, gut verrottete Schicht, das ist ein superguter Dünger. Warum ich beim Gartenpfad mitmache? Ich liebe Gärten und finde die Idee dahinter toll. Zudem finde ich es schön, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen und gemeinsam etwas zu unternehmen.»

FOTOS: BENEDIKT DITTLI

Barbara Gassmann: Viele Blumen für ihre Dekolust.

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N O T IZ E N

ELEFANTENTIERCHEN ODER DRECKSCHWEINCHEN EIN TIERGEDICHT Es war einmal eine Kellerassel, die geriet in ein Schlamassel. Der Keller, in dem sie asselte brach eines schönen Tages ein, sodass das ganze Haus aus Stein ihr auf das Köpfchen prasselte. Sie soll religiös geworden sein. Bertolt Brecht 1898–1956

Von Ute Studer Jeder hat Asseln im Garten, keiner mag sie, bis auf die Kinder in meinem Schülergarten. Irgendwann einmal, als wir den Kompost und die darin lebenden Tiere untersuchten, rief eines der Kinder: «Hier sind ganz viele Elefantentierchen!», und nahm die Kellerasseln auf die Hand, die sich auf dem Rücken liegend tot stellten. Ich hatte den Kindern immer den Trick mit dem Beinchenzählen verraten: Wenn die Tiere sechs Beine haben, dann sind es Insekten, also Ameisen, Bienen, Hummeln, Käfer und viele andere mehr. Zählt man acht Beine, handelt es sich um Spinnentiere, die die meisten Kinder erst gar nicht näher untersuchen wollten. Tausendfüssler haben viele Beine, aber sie halten meist nicht so lange still, dass man ihre Beine wirklich zählen kann. Keine Beine bedeutet Würmer oder Raupen. Wenn man Tiere antrifft, die eine ungerade Anzahl Beine haben, handelt es sich um Überlebende grausiger Katastrophen wie zum Beispiel Spinnen mit sieben Beinen, die gerade einem Amselschnabel entronnen sind, oder Spinnen-Männchen, die dem hungrigen Weibchen nach der Begattung noch entfliehen konnten. Aus unerfindlichen Gründen hatten sich die Kinder das Beinezählen bei den Asseln zu einer neuen Hauptaufgabe gemacht. Kaum im Schülergarten angekommen, suchten sie die flinken Krabbeltiere. Sie drehten jeden Stein oder jedes Brett um. Immer fanden sich Asseln, die sich aber schnell aus dem Staub machten. Endlich erwischt, fielen sie in Schockstarre, um dann beim vorsichtigen Beinzählen plötzlich lebendig zu werden und in die Freiheit abzustürzen. Manche Kinder blieben abends extra länger, um ein Erfolgserlebnis aufzuweisen. Wie ein Lauffeuer sprach sich diese neue Tätigkeit in den Schulen herum und im Frühling, wenn wieder neue Kinder in den Garten kamen, war jedes Mal die erste Frage: «Wo sind die Elefantentierchen?» Ob es je einem Kind gelungen ist, die vierzehn Beinchen zu zählen? Selbst wenn, sie hätten die fünf Paar Hinterleibsfüsse, die unten am Schwanz eingeklappt liegen, nicht entdeckt. Diese kleinen Füsschen haben die Funktion von Kiemen, mit denen die Asseln atmen – zusätzlich zu ihren Pseudotracheen genannten Atmungsorganen. Mit

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ihren insgesamt 12 Beinpaaren gehören sie weder zu den Insekten noch zu den Spinnen – es sind Krebse, und zwar die einzigen, die an Land leben. Ihre kleinen fünf eingeklappten Füsschenpaare müssen stets feucht gehalten sein, denn wenn sie austrocknen, geht dem landasseligen Krebs der Schnauf aus. Um die Feuchtigkeit besser zu halten, sind sie nachtaktiv und verstecken sich tagsüber. Der Name Assel stammt vom lateinischen asellus, Esel, was ich mir nur damit erklären kann, dass Esel die einzigen Grautiere waren, die die alten Römer kannten, jedenfalls bevor Hannibal vor ihren Toren stand. Mit dem schönen Namen und dem Beinezählen konnten die Kinder ihre Scheu oder sogar den Ekel vor den ja wahrhaft nicht sehr ansehnlichen Asseln überwinden. Im Garten sind die Tiere wichtige Zersetzer: Quasi unermüdlich mümmelnd fräsen sich die tierischen Schredder mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen durch anfallende organische Rückstände von Pflanzen und Pflanzenfressern. Asseln findet man überall dort, wo es dunkel und feucht ist, und man findet nie eine Assel allein, sondern immer eine Grossfamilie mit Grossmutter, Mutter, Vater und vielen kleinen Asselkindern, eng aneinandergeschmiegt. Wenn man ihnen die Deckung wegnimmt, stieben sie hysterisch auseinander, um woanders unterzukriechen. Warum die Asseln aber wissenschaftlich Porcellio scaber, also Dreckschweinchen, heissen, habe ich den Kindern vorenthalten. Die Asseln haben nämlich ein spezielles «Nahrungs-Recycling-System» entwickelt: Da Asseln nach dem Essen meist Verdauungsprobleme haben, fressen sie ihren Kot, um auch die hartnäckigsten Zelluloseund Ligninverbindungen zu zersetzen. Kinder können sehr hart sein, so wie Wissenschafter auch, und sie hätten aus den Porcellio scaber bestimmt «Scheissefresser» oder Schlimmeres gemacht und die nützlichen Gartenhelfer womöglich umgebracht. Kinder können aber auch sehr fantasievoll sein, und so bin ich dankbar für die vielen Elefanten in meinem Garten.

ILLUSTRATION: CORINNA STAFFE


NOTI Z E N

ASSELN MIT UND OHNE KELLER Von Jochen Elbs-Glatz

Alte Familien haben viel Verwandtschaft, lebende wie verstorbene. Berühmte Hingeschiedene in der Asselverwandtschaft sind die Trilobiten, die vor ca. 500 Millionen Jahren die Meere des Kambriums bevölkerten. Die Asseln gehören zum Stamm der Gliederfüssler, wie etwa 80% aller lebenden Tierarten. Sie stellen einige von 50 000 Krebstierarten und stehen den um die 1 Million zählenden Insektenarten ziemlich nahe. Die engere Verwandtschaft unserer Kellerasseln, die Landasseln, umfasst zirka 3500 Arten weltweit, von denen 50 bei uns heimisch sind. Der vielgeehrte russische Zoologieprofessor Friedrich Brandt (1802–1879) teilt sie sinnigerweise ein in solche, die sich kugelig einrollen können, und solche, denen das nicht möglich ist. Sie alle können sich auf dem Trockenen fortpflanzen. Alle sind

sie Zersetzer und leben in der Streuschicht, wo es feucht und dunkel ist. Leider hat ihr Chitinpanzer keine Wachsschicht, die die Verdunstung von Wasser einschränken würde. Sie müssen sich also selbst einen geeigneten, feuchten Aufenthalt suchen. Während bei uns der Anteil der Asseln an der Bodenbildung weit hinter dem der Regenwürmer zurückbleibt, sind sie in ariden Gebieten oft die einzigen Destruenten organischen Materials. In der weiteren, im Wasser lebenden Verwandtschaft finden sich ganz wilde Gesellen. Den Elefanten könnte man die in der Tiefsee lebende Riesenassel Bathynomus giganteus nennen, die 45 cm lang und 1,7 kg schwer werden kann. Sie hat stark vergrösserte Augen, die so empfindlich sind, dass sie vom normalen Tageslicht geschädigt werden. Für die nur 0,2 bis 0,3 mm grossen Binnenasseln, die parasitisch in Hautfalten von Krebsen leben, finden sich vielerlei glaubhafte Belege aus dem 19. Jahrhundert, keine zeitgenössischen. Die Bohrasseln kennt man erst seit 1797, die von ihnen verursachten Schäden am Holzwerk von Hafenanlagen an holländischen und englischen Küsten weit länger. Fischasseln gleich dreier Familien saugen Blut aus den Kiemen oder der Haut von Fischen. In den Spülsäumen der Meeresbrandung, wo Land und Wasser beginnen oder aufhören, fühlen sich Strandasseln wohl. Welche Vielfalt zwischen nass und trocken!

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Serie

E R L E BN IS W E LT B IO G ARTE N

PFINGSTROSEN Setzt und pflegt man Päonien so, wie sie es mögen, bereiten sie bis zu 30 Jahre Freude. Es gibt eine Fülle von wild wachsenden Arten und unermesslich viele Kultursorten. In unseren Gärten wachsen Stauden- und Strauchpäonien.

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ERLEBNIS WELT BIOG A RTE N Erlebniswelt Biogarten

Prachtvolle Päonien und heiss geliebtes Sommergemüse Von Jochen Elbs-Glatz Zweierlei vertragen Pfingstrosen nicht: vergraben und auf den Kopf getreten zu werden. Zu tief in der Erde zu liegen kommen sie, wenn Pflanzlöcher zu fleissig gelockert wurden oder aus Fürsorglichkeit, weil jeder gute Gärtner bloss liegende Wurzeln mit Erde bedeckt. Auch Kompostgaben können zum Verlust der Blüte führen. Vergrabene Pfingstrosen schieben zwar noch Blätter, blühen aber nicht mehr, wenn ihre Überwinterungsknospen mehr als 6 cm unter der Erde liegen. Beachtet man die Pflanztiefe und markiert man die Stöcke deutlich, kann man an Pfingstrosen ohne grossen Aufwand sehr lange Freude haben. 20 oder 30 Jahre halten sie am gleichen Standort locker durch, oft auch länger. Bei 33 Arten in der Gattung, leichter Hybridisierbarkeit und mehr als 1000 Jahren Kulturdauer entstanden etwa 3000 Päoniensorten.

Eine Vielfalt, die die Vermessenheit der kompletten Sammlung verbietet, aber jedem seinen ganz eigenen Spleen zulässt. Im Spätwinter zeigen Pfingstrosen mit ihren hochroten Knospen das kommende Frühjahr an. Jetzt ist es Zeit, alle Blatt- und Stängelreste sauber zu entfernen, weil der Pfingstrosengrauschimmel Bothrytis paeoniae auf ihnen überwintert. £Beim Austrieb befällt er die Blätter. Ein Guss Schachtelhalmbrühe hilft zusätzlich. Beim Aufräumen geschieht das grösste Unglück im Pfingstrosenbeet: Man tritt ein ganz klein wenig zurück und hat schon Knospen zertreten. Am Ende einigt man sich auf die Ausrede, dass Knospen abzubrechen dem Wuchs so förderlich sei wie ein scharfer Rückschnitt. Der korallengleiche, tiefrote und schön bereifte Austrieb der Pfingst-

Mit der Gierschgabel jäten. Bohnenaufzug

EIGENFABRIKAT Den Bohnenaufzug gab es in den 1980er-Jahren zu kaufen. Für mich hat es nicht mehr gereicht. Unser Eigenbau besteht aus einer 4 m langen Baustahlstange, einem Flaschenzug, wo es auch eine Rolle täte, einem Velorädchen oder -felge, einem 40-kg-Schirmständer, 3 Stahlstangen zur Stabilisierung, sechs Kabelhaltern der Schweizer Armee und sechs möglichst grellfarbigen Hanf- oder Juteschnüren. Ohne den Schirmständer versinkt die lange Stange nach und nach von selbst im Boden. An den aufgespannten Schnüren wachsen die Bohnen nach oben, blühen und fruchten. Zur Ernte lässt man das Rad herunter und kann so bequem vom Boden aus pflücken. Wieder hochgezogen, wachsen die Bohnen ungestört weiter.

FOTOS: BEKA BITTERLI

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B L ÃœT E NS T AU D E N

DER SONNE ZUGEWANDT 32

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FOTO: GAP-PHOTOS


BLÜTENS TA UDE N

Staudengärtner Xavier Allemann hat eine Vorliebe für die Familie der Lippenblütler. Sie lassen trockene Gärten, die auf den ersten Blick hoffnungslos erscheinen, geradezu aufblühen – und ziehen Bienen und Schmetterlinge magisch an. Von Carmen Hocker Beim Stichwort Steingarten zucken viele Pflanzenliebhaber erst einmal zusammen. Zu gross ist die Zahl der kargen, trostlosen Steinwüsten, die nicht nur Neubausiedlungen dominieren. Dabei ist der Kiesgarten à la Beth Chatto alles andere als karg und trostlos. Staudengärtner Xavier Allemann erzählt, dass ihn der Besuch ihres Gartens zu Tränen gerührt habe: «Beth hat dort so interessante, lebendige Pflanzengesellschaften angesiedelt, es ist unglaublich, was sie aus dieser schwierigen Situation gemacht hat.» Berühmt geworden ist die Grande Dame der britischen Gartenkultur, weil sie in der trockenen und von Ostwinden gepeitschten Region Essex einen wunderbaren Kiesgarten angelegt hat, getreu ihrem Motto, «die richtige Pflanze am richtigen Ort».

Englisches Border mit Agastache ‘Blue Fortune’, Helenium, Kalimeris incisa, Coreopsis und Helianthus.

PFLANZEN, DIE IHR VERSPRECHEN HALTEN «Manchmal kommen Kunden in unsere Gärtnerei, die verzweifelt sind, weil sie einen besonders trockenen Garten haben», sagt Allemann. Das sei der Moment, ihnen Mut zu machen und von den Vorzügen der Lippenblütler Lamiaceae zu schwärmen. Diese Familie umfasst duftende Pflanzen, die besonders lange blühen, Insekten anziehen und sogar als Küchen- oder Heilkraut Verwendung finden. Manche von ihnen wie der Quirlblütige Salbei oder die Blaunessel tragen Blütenstände, die bis in den Winter eine Zier sind und den Pflanzungen Struktur geben. Während manche Stauden wie das Tränende Herz Lamprocapnos spectabilis sich nach der Blüte zurückziehen und geschickt durch andere Stauden versteckt werden müssen, sind die Vertreter der Lippenblütler über viele Monate ein Blickfang. Alles,

was sie benötigen, um sich wohlzufühlen, ist ein normaler, durchlässiger Boden.

GENÜGSAME WESEN Damit die Pflanzen sich etablieren können, sind nur wenige Aspekte zu berücksichtigen. Vor der Pflanzung sollten die Töpfe so lange gewässert werden, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Nach dem Setzen der Stauden müssen sie gut eingeschlämmt werden. Anschliessend ist kein Giessen mehr notwendig. Im Gegenteil. Werden sie weiterhin gegossen, haben sie keinen Anreiz, tiefe Wurzeln zu bilden. Es gibt Lippenblütler wie die Katzenminze Nepeta manchuriensis ‘Manchu Blue’, die gerne als Solitär im Mittelpunkt stehen. Mit einer Höhe von bis zu einem Meter hat die winterharte Staude, die auch bei Schmetterlingen sehr beliebt ist, eine besondere Ausstrahlung. Eine weitere Strukturpflanze ist die Blaunessel ‘Blue Fortune’, die sich im Gegensatz zur Wildform nicht versamt und deshalb standorttreu ist, was mancher Amateur-Gärtnerin die Pflege erleichtert. Unter den Lippenblütlern gibt es aber nicht nur «Hauptdarsteller». Denn für ein harmonisches und gleichzeitig spannendes Bild benötigt man Stauden in verschiedenen Höhen, mit unterschiedlichen Blattstrukturen und Blütenformen. «Ich versuche immer, eine Stimmung zu erzeugen, einen Effekt zu erzielen», beschreibt Xavier Allemann seine Vorgehensweise. Je kleiner der Garten oder das Beet ist, desto eher sollte man sich auf wenige Arten und Sorten beschränken. So kann selbst ein kleiner Garten mit mehreren Beeten optisch wie ein einziges grosses, wogendes Blütenmeer wahrgenommen werden.

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B L ÜT E NS T AU D E N

LESERANGEBOT: STAUDEN FÜR SONNIGE STANDORTE Xavier Allemann von der Staudengärtnerei Lautrejardin in Cormérod FR hat für «Bioterra»Leserinnen und -Leser Kultursorten in Bioqualität ausgewählt, die eine besonders lange Blütezeit haben, duften und von der Insektenwelt geschätzt werden. Bestelltalon Seite 67

Steppensalbei Salvia nemorosa ‘Amethyst’

Katzenminze Nepeta manchuriensis ‘Manchu Blue’

Standort: sonnig bis halbschattig | Blütezeit: Juni und September | Blütenfarbe: rosaviolett | Höhe: 80 cm | Dichte: 9 Pflanzen pro m2

Standort: sonnig bis halbschattig | Blütezeit: Mai bis Juli und September | Blütenfarbe: blauviolett bis lilablau | Höhe: 100 cm Dichte: 4 Pflanzen pro m2

«Eine historische Sorte des bekannten deutschen Staudenzüchters Ernst Pagels. Dieser Steppensalbei hat ähnliche Eigenschaften wie ‘Caradonna’. Seine Blüten gehen aber stärker ins Rosaviolett. Mit 80 cm Höhe wirkt ‘Amethyst’ im Beet etwas imposanter.»

«Eine Neuheit unter den Katzenminzen. Diese grossblütige Staude hat auch grosse Blätter. Sie wirkt vor allem solitär und ist auch als Schnittblume geeignet. Im Winter bringt sie mit ihrem kräftig grünen Laub Struktur in den Garten. Noch mehr als die Faassenii-Gruppe zieht sie Schmetterlinge an.»

Bergminze Calamintha nepeta ‘Triumphator’

Wollziest Stachys byzantina ‘Cotton Ball’

Standort: sonnig | Blütezeit: Juli bis Oktober | Blütenfarbe: weiss, mit bläulichem Touch | Höhe: 40 cm | Dichte: 9 Pflanzen pro m2

Standort: sonnig | Blütezeit: Juni bis Juli | Blütenfarbe: rosa | Höhe: 40 cm | Dichte: 11 Pflanzen pro m2

«Eine Auslese der heimischen Bergminze. Sie ist steril, zieht aber mit ihrem reichhaltigen Nektar- und Pollenangebot viele Insekten an. Im Gegensatz zur Art ist sie standorttreu und bildet auch keine Ausläufer wie andere Minzen. Die Bergminze blüht erst ab Juli, weshalb man sie nicht wie die Katzenminzen zurückschneiden muss. Ihre duftenden Blütenrispen eignen sich auch für die Vase.»

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«Das pelzige, silbriggraue Laub des Ziests hält sich dezent im Hintergrund. Dafür ist es bis spät in den Herbst ein schöner Bodendecker. Im Juni und Juli zeigen sich flauschige, weisse Blütenbälle, in denen sich die rosa Einzelblüten «verstecken». Sie werden gerne von Bienen angeflogen. Die Blütenbälle sitzen an hohen, stabilen Stängeln und erinnern tatsächlich an Baumwolle.»

FOTOS: GAP-PHOTOS, XAVIER ALLEMANN


BLÜTENS TA UDE N

Steppensalbei Salvia nemorosa ‘Caradonna’

Katzenminze Nepeta x faassenii ‘Six Hills Giant’

Standort: sonnig bis halbschattig | Blütezeit: Juni und September | Blütenfarbe: violett | Höhe: 50 cm | Dichte: 9 Pflanzen pro m2 (in kleinen Gruppen)

Standort: sonnig | Blütezeit: Juni bis September | Blütenfarbe: blau | Höhe: 80 cm | Dichte: 9 Pflanzen pro m2

«Ein Ziersalbei mit hübscher Blattrosette, die schon vor der Blüte attraktiv aussieht. Nach der ersten Blüte darf die Staude auf 3 bis 4 cm zurückgeschnitten werden, um zu remontieren. Die Züchtung ‘Caradonna’ stammt von der deutschen Jungpflanzen-Gärtnerei Zillmer. Ich finde es immer interessant, die Hintergrundgeschichte einer Pflanze zu kennen. Man fühlt sich ein bisschen wie Sherlock Holmes . . . Die jungen Blätter werden leider von Schnecken geliebt. Man muss sie am Anfang vor Schnecken schützen, vor allem wenn der Boden nass ist. Hat sie sich einmal etabliert, ist das kein Problem mehr. Fühlt sie sich an einem Standort wohl, ist sie eine langlebige Staude.»

«Eine alte, britische Züchtung von Anfang des 20. Jahrhunderts aus der Gärtnerei Six Hills. Besonders schön zu Rosen und am Rand von Wegen. Der grosse Unterschied zwischen Steppensalbei und Katzenminze der Faassenii-Gruppe ist, dass Letztere graugrünes Laub hat und die Blüten heller sind. Sie sind feiner und haben weniger Fernwirkung. Dafür ist die Katzenminze eine wichtige Grundpflanze, die eine Basis bildet, um auffälligere Stauden in Szene zu setzen und zu begleiten. Taubenschwänzchen fliegen auf die Blüten dieser Katzenminze. Aufgrund ihrer Höhe ist sie nicht ganz standfest.»

Blaunessel Agastache Rugosa-Hybride ‘Blue Fortune’

Quirlblütiger Salbei Salvia verticillata ‘Hannay’s Blue’

Standort: sonnig, durchlässiger Boden | Blütezeit: Juli bis September | Blütenfarbe: blau | Höhe: 90 cm | Dichte: 4 Pflanzen pro m2

Standort: sonnig | Blütezeit: Juli und September | Blütenfarbe: blau | Höhe: 60 cm | Dichte: 4 Pflanzen pro m2

«Eine klassische Strukturpflanze, deren Blütenkapseln im Winter eine Zier sind. ‘Blue Fortune’ ist weniger kälteempfindlich als andere Agastache-Sorten. Obwohl Agastachen nicht immer langlebig sind, schätze ich sie wegen ihrer langen Blütezeit. Ausserdem behalten sie ihre Farbe über die Blüte hinaus und sind ein Schmetterlingsmagnet. In nassen, kalten Gegenden ist sie nur bedingt winterhart.»

FOTOS: GAP-PHOTOS, XAVIER ALLEMANN

«Das pelzige, grüne Laub bringt das Blau der Blüten besonders zum Leuchten. Eine kompakte Sorte, deren Blüten etwas blauer sind als die der Art. Die Rispen wirken auch schon im Frühjahr hübsch, ohne Blüten. Dieser Salbei eignet sich für den Remontierschnitt, wobei man überlegen muss, ob man eine zweite, meist schwächere Blüte wünscht oder ob man sich auf den Winteraspekt freut. Denn seine quirlartigen, leicht geneigten Blütenstände sind auch im Winter eine Zier.

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T IE R E IM GARTE N

Taubenschwänzchen, Macroglossum stellatarum, saugt Nektar an Dahlie.

WAS WÜNSCHEN SICH SCHMETTERLINGE? Von Sandra Weber Schmetterlinge zählen mit Abstand zu den beliebtesten Gartenbesuchern. Wer sie anlocken will, darf aber nicht nur auf hübsche Nektarpflanzen setzen.

INFOS • Bei Pro Natura sind Broschüren zur Schmetterlingsförderung erhältlich. www.pronatura.ch • Ratgeber-Service Pro Natura bei Fragen rund um Schmetterlinge: Tel. 061 317 91 91, www.pronatura.ch/ratgeber • Beratung und Gestaltung von Naturgärten: www.bioterra.ch/ fachbetriebe/naturgarten

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Plötzlich flattert etwas ganz nah vorbei, blau, zitronengelb oder bunt gemustert, lautlos, gaukelt über Rosen und Rittersporn, über spielende Kinder, die innehalten und ihm sehnsüchtig nachschauen. Doch ehe man sich’s versieht, ist der Schmetterling schon wieder fort. Man möchte ihn zurückrufen und dabei Goethe zitieren: «Verweile doch! Du bist so schön!» Am Verweilen aber haben Schmetterlinge kein Interesse. Zu kurz ist ihr Leben. Zu kurz, um es sich auf einer Blüte gemütlich zu machen, auf dass wir sie ausgiebig beobachten können. Sogar der Zitronenfalter, der von allen Faltern am längsten lebt, wird nur ein Jahr alt – wenn er Glück hat und nicht vorher einem Vogel zum Opfer fällt. Trotzdem:

Admiral-Raupe an einer Brennnessel.

Ihre zarte Gestalt täuscht. Viele Schmetterlingsarten erbringen erstaunliche Leistungen. So hält etwa der Zitronenfalter Temperaturen von bis zu minus 20 Grad aus. Er produziert eine Art Frostschutzmittel, das den Gefrierpunkt seiner Körperflüssigkeiten senkt und ermöglicht, dass er im Freien überwintern kann. Das Taubenschwänzchen ist dafür ein wahrer Flugkünstler. Bezüglich

FOTO: BLICKWINKEL


TIERE IM GA RTE N

Tempo wird es zwar vom Windenschwärmer übertroffen, der sagenhafte 100 km/h erreichen kann. Das Taubenschwänzchen verzeichnet «nur» zwischen 50 und 80. Dafür kann es rückwärts fliegen und dank 70 bis 90 Flügelschlägen pro Sekunde sogar in der Luft stehen bleiben. Als Wanderfalter, der von Gambia bis Sibirien, von Island bis Vietnam verbreitet ist, kann es in nur 14 Tagen bis zu 3000 km zurücklegen. Langstreckenflieger sind auch Admiral und Distelfalter. Aus Nordafrika und Südeuropa fliegen sie im Frühsommer zu uns, teilweise sogar noch weiter bis nach Skandinavien, und überqueren dabei Meere und Alpen. Derweil erstaunt das kleine Nachtpfauenauge mit seinem guten Riecher: Männchen können weibliche Pheromone aus einer Entfernung von über einem Kilometer wittern. «Verweile doch, du bist so interessant», könnte man also auch sagen. Und verweilen tun sie, wenn man den Garten giftfrei pflegt und einladend gestaltet. Das heisst, einheimische Heckenpflanzen und Wildstauden anbietet – kaum eine darunter, die nicht mindestens eine Falterart begünstigt – und darüber hinaus Versteckmöglichkeiten in Form von begrünten Fassaden, alten Bäumen, hohem Gras, Trockensteinmauern und Totholzhaufen zur Verfügung stellt. Zudem bevorzugen Falter wie alle Gartenlebewesen wilde, nicht zu gepflegte Gärten: So stärken sich Admirale vor ihrem langen Flug nach Süden gerne an liegengebliebenem Fallobst. Und vieles, was als Unkraut bezeichnet wird, dient Schmetterlingen als Raupenkinderstube: Labkraut, Wegerich, Ehrenpreis, Wiesenschaumkraut, Sauerampfer und natürlich die Brennnessel, die rund 40 Schmetterlingsarten unterstützt, um nur ein paar zu nennen. Also nicht jäten! Weniger ist mehr, heisst die Devise. Und: Weniger Arbeit heisst auch mehr Zeit zum Beobachten und Geniessen.

Ein Garten ohne Schmetterlinge? Irgendwie würde etwas fehlen. Im Altgriechischen bezeichnet «psyche», das Wort für Schmetterling, auch den Atem, den Hauch oder die Seele. Ein Garten ohne Schmetterlinge?

Wäre ein Garten ohne Seele.

FOTOS: BLICKWINKEL

ZWANZIG PFLANZEN –

die sowohl Schmetterlingen als auch Raupen nützen • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

Seifenkraut Saponaria officinalis Saat-Esparsette Onobrychis viciifolia Gewöhnlicher Hornklee Lotus corniculatus Gemeine Kratzdistel Cirsium vulgare Weisser Mauerpfeffer Sedum album Gemeiner Natternkopf Echium vulgare Gewöhnliche Nachtviole Hesperis matronalis Grosse Sterndolde Astrantia major Berg-Aster Aster amellus Rittersporn Delphinium elatum Heide-Nelke Dianthus deltoides Moschus-Malve Malva moschata Blutroter Storchschnabel Geranium sanguineum Nachtkerze Oenothera biennis Heil-Ziest Stachys officinalis Mondviole Lunaria annua Frühlings-Platterbse Lathyrus vernus Wiesensalbei Salvia pratensis Tauben-Skabiose Scabiosa columbaria Schmalblättriges Weidenröschen Epilobium angustifolium

SCHMETTERLINGSFLIEDER Die duftenden Blüten des Schmetterlingsflieders Buddleja davidii ziehen zahlreiche Schmetterlinge an. Dennoch gehört er nicht in unsere Gärten. Der aus China stammende Strauch dient keiner einzigen Art als Raupenfutter. Zudem wird die lokale Population wegen des Überangebots an Futter träge und fliegt weniger weit, so dass sich der Genpool verkleinert. Das grösste Problem ist aber seine Ausbreitungsfreude: Er versamt sich über den Wind mit bis zu drei Millionen Samen in Ruderalflächen und Flussauen. Dort verdrängt er Pflanzen, die gefährdeten Schmetterlingsarten Nahrung und Raupenfutter bieten würden.

Drei Fragen an:

SABINE MARI

Biologin und Projektleiterin Pro Natura

Warum sind so viele Schmetterlingsarten bedroht? In ihren verschiedenen Entwicklungsstadien sind Falter auf unterschiedliche Pflanzen und Lebensräume angewiesen. In unserem dicht besiedelten Land sind diese rar geworden. Wo Moore, natürliche Bachläufe, Magerwiesen, lichte Wälder und Wildhecken verschwinden, verschwinden auch Schmetterlinge.

Welche Fehler machen viele Leute, die Schmetterlinge anlocken möchten? Sie vergessen, dass Schmetterlinge meist nur einen kurzen Teil ihres Lebens als Falter verbringen. Mit ein paar Nektarpflanzen ist es nicht getan.

Was sind Ihre Tipps für den schmetterlingsfreundlichen Garten? Stauden erst im Frühling schneiden und 4 bis 8 Wochen auf einem Haufen liegen lassen, damit allfällige Schmetterlinge aus den Kokons schlüpfen können. Vergessen Sie nachtaktive Falter nicht. Sie mögen Liguster, Wegwarte, Kleines Immergrün, Nachtviole, Wald-Geissblatt, Seifenkraut und Weidenröschen. Und verzichten Sie auf Gartenbeleuchtung!

BUCHTIPPS: • Schmetterlinge – Tagfalter der Schweiz, Bühler-Cortesi (2009), Haupt-Verlag, Bern, 2013, Fr. 24.90, Bestelltalon Seite 67.

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FOTOS: BEKA BITTERLI


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FLORA LE IDE E N

ROSIGE ZEITEN Nichts – oder fast nichts ist romantischer als Blüten und der Duft von Alten Rosen. Geniessen Sie diese verschwenderische Blütenfülle, denn sie währt nicht lange. Und binden Sie sich Sträusse oder gar ein Rosenkränzchen.

Von Anita Leuthold In meiner Lehrzeit in der Gartenbauschule Hünibach vor vielen Jahren begegnete mir zum ersten Mal die Art Rosen, die mich bis heute begeistert: Rosen mit einem herben, harzigen und süssen Duft. Diese historischen Rosen gehörten demzufolge zu den ersten, die ich pflanzte, präziser Rosa centifolia‚ ‘Chapeau de Napoleon’, oder auch ‘Cristata’ genannt. Allein deren moosig-harzige Knospen wirken magisch. Dank meinem späteren Arbeitsort, der Kartause Ittingen, konnte ich dann regelrecht in Rosenträumen schwelgen. Es war das Schönste, in der Blütenfülle der Monate Mai und Juni zu arbeiten. Die fast meditative Pflegearbeit, das Entfernen der verblühten Blüten, gehörte zu einer meiner Lieblingstätigkeiten. Aus der Ittinger Zeit sind mir folgende Rosen, allesamt historische Sorten, in Erinnerung, die ich irgendwann in meinem Garten pflanzen möchte (oder bereits gepflanzt habe). Bei allen handelt es sich um robuste, wüchsige Rosen, die mit einem geringen Pflegeaufwand zufrieden sind. Es sind dies zum Beispiel:

‘Mme Isaac Pereire’, tiefrosa, purpurrote, grosse Blüten mit umwerfend feinem Duft. ‘Felicité Parmentier’, zartrosa, Jasminduft, wunderschöne Blütenform. ‘Charles de Mills’, dunkelpurpurrote, dicht gefüllte und perfekt geviertelte Blütenschalen, wunderschön.

‘Jacques Cartier’, sattes Rosa, guter Duft und öfter blühend. ‘Souvenir de la Malmaison’, rosa, dicht gefüllte kugelige Blüten. Leider ein Jammer bei Dauerregen im Juni, wenn die Knospen verkleben. ‘Rose de Resht’, die ideale Rosensorte, um Sirup und Gelee herzustellen.

Grundsätzlich gilt bei allen Rosen, die abgeschnitten sind: Stängel mit scharfem Messer sauber schräg anschneiden, unterste Blätter entfernen und sofort in viel kaltes Wasser einstellen. Wasser alle 2 Tage wechseln, Vase ausspülen, Stängel neu schräg anschneiden.

FOTOS: BEKA BITTERLI

Für mich gehört ein Ausflug in die Kartause Ittingen während der Rosen blüte zu den jährlichen GartenHighlights. Beim Blumeneinkauf für meinen Laden zieht es mich immer zu den Rosen aus Italien. Sie haben den Freilandcharakter, den ich so wichtig finde. Besonders in den Wintermonaten bezaubert mich der Duft der rosa ‘Evelyn’, der pinkfarbenen ‘Yves Piaget’ oder der lachsrosa ‘Augusta Luise’. Die ‘Coburg’-Rose, ein kleines, feines lachsrosa Röslein, das ich zu Weihnachten verkaufe, hat Kultstatus bei meiner Kundschaft. Bei all den aufgezählten Sorten erwähne ich im Gespräch, dass es sich um eine eher kurzlebige, aber sinnliche, duftend-schöne Freude handelt.

ROMANTISCHER STRAUSS MIT ROSEN Dazu benötigen Sie: Gräser, zum Beispiel Zittergras, Rutenhirse, Gräser aus der Frühsommerwiese, Frauenmantel, hellgrünes Birkenlaub oder Lindenblütenzweige, noch grüne Him- und Brombeeren. Auch Wildstauden wie Ochsenzunge und Skabiosen oder Kamillenblüten, Nelken, Lavendel und Mutterkraut passen gut zu nostalgischen Rosen. Anleitung: Viele der grünen Blätter entfernt man, damit sie nicht welken. Ebenfalls darauf achten, dass keine Blätter im Wasser stehen, da sonst Fäulnisgefahr droht. Das lange, saubere Anschneiden der Rosenstiele mit einem scharfen Messer ist wichtig. Bei duftenden historischen Gartenrosen wie Gallica-, Moos-, Damaszener-, Zentifolien-, Alba- oder Bourbon-Rosen ist nach dem Schnitt die Freude leider nur von kurzer Dauer – trotzdem kann man ihnen nicht widerstehen! Unsere Autorin, Anita Leuthold, führt in der Winterthurer Altstadt ihren Blumenladen «Wilde Blumen», www.wildeblumen.com.

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WIN-WIN im GEMÜSEBEET Die Kombination von Gemüse und Blumen ist typisch für Bauern- und Klostergärten. Die bewährten Mischkulturen sind optisch und lukullisch eine Bereicherung und stärken das Gemüse.

Von Ute Studer Leuchtende Tagetesblüten zwischen Tomatenpflanzen, duftende Lavendelsäume ums Gemüsebeet, Rankgerüste mit Kapuzinerkresse neben Kartoffeln, Borretsch als Nachbarn von Kohlköpfen und Ringelblumen zwischen den Rüebli: Was sich seit langer Zeit in den Bauerngärten bewährt hat, können wir auch in unseren Gärten umsetzen. Blumen lockern mit tiefen Wurzeln den Gartenboden, halten mit Duftwolken Schädlinge fern, können Bodennematoden abtöten und locken mit ihren Blüten viele Insekten an, die auf der Suche nach Nektar und Pollen auch die Gemüseblüten bestäuben. Blumen im Gemüsegarten brauchen zwar etwas Platz, bringen aber Vielfalt, verhindern einseitige Bodennutzung und peppen Gemüsebeete mit bunten Farbtupfern auf.

STRAHLENDE RINGELBLUME Die Ringelblume Calendula officinalis ist in vielfacher Hinsicht der heimliche Gartenstar. Sie bringt lang anhaltenden, leuchtenden Blütenflor und ist anspruchslos bei Aussaat und Pflege. Die einfachen Blüten sind Nektarquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge und ihre jungen Blätter und die Blütenblätter sind essbar. Sie ist eine Heilpflanze für schlecht heilende Wunden und vertreibt Schädlinge. Ein Gemüsebeet mit einer kleinen Hecke aus Ringelblumen wirkt gegen Schnecken – und es sieht hübsch aus. Als Gründünger lockern die Blumen mit ihren Pfahlwurzeln den Boden, machen ihn frei von Nematoden und Drahtwürmern, binden Restnährstoffe und bewahren den Boden vor Erosion. Die Samen werden ab April ausgesät. Ringelblumen wachsen etwa 30 bis 50 cm hoch und blühen ab Juni bis zum Frost.

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FOTO: BENEDIKT DITTLI


GA RTENP RA X I S

Duft ziehen viele bestäubende Insekten an. Gleichzeitig verwirrt der Duft die Rüeblifliege und die Lauchmotte und hindert sie an der Eiablage. Man kann die mehrjährige Staude in mageren, durchlässigen Boden an den Rand des Gemüsebeetes setzen. Kompakte Sorten wählen.

Duftstoffe aus, die Fadenwürmer anlocken. Wenn diese in die Wurzeln eindringen, erhalten sie eine tödliche Giftladung.

HIMMELBLAUE BORRETSCHBLÜTEN Der Borretsch Borago officinalis gehört zu den einjährigen Gewürzkräutern. Da er verschiedene Alkaloide enthält, sollte man die Blätter zum Würzen sparsam verwenden. Problemlos ist hingegen die Verwendung der himmelblauen, nervenstärkenden Blüten. Für alle Kürbisgewächse und Gurken ist der Borretsch eine gute Begleitpflanze am Beetrand, denn seine Blüten locken bestäubende Insekten an. Neben Kohl platziert, verwirrt sein Duft den Kohlweissling und hindert ihn an der Eiablage. In Nachbarschaft von Tomaten hält er die Tomatenschwärmer und die Gemüseeule von der Eiablage ab. Seine Samen locken im Herbst Distelfinken in den Garten. Ausgesät wird er ab Mai. Die Pflanzen benötigen viel Platz und können bis 70 cm hoch werden.

LILA LAVENDELWOLKEN Ein Meer von Lavendelblüten Lavandula angustifolia ist ein beeindruckender Höhepunkt im Sommergarten. Die unterschiedlichen Lilaschattierungen und der starke

FOTOS:GAP-PHOTOS

FARBENFROHE KAPUZINERKRESSE

LEUCHTEND ROTE STUDENTENBLUMEN Die Tagetessorte Tagetes patula ‘Disco Red’ mit duftenden, ziegelroten Blüten ist ein schöner Massenblüher. Mit einer Wuchshöhe von 20 cm ist sie ein idealer Partner im Gemüsebeet. Ihre roten, ab Juni erscheinenden Blüten ziehen bestäubende Insekten an, und ihr Duft hält Schadinsekten fern. Tagetes, gleich welcher Sorte, setzt man ins Erdbeerbeet oder neben Rüebli, Kartoffeln und Tomaten, da sie bodenbürtige Nematoden abtöten. Sie scheiden an ihren Wurzeln

Die gelben, orangefarbigen oder roten Blüten der Kapuzinerkresse Tropaeolum majus bringen Farbtupfer ins Gemüsebeet. Die rankenden Sorten können an Obelisken im Beet hochgezogen werden oder an Zäunen. Die nicht rankenden, kleineren Sorten Tropaeolum majus nanum passen gut zwischen die Kulturen. Die Blüten der Kapuzinerkresse ziehen Bienen an. Die Pflanzen wirken abwehrend gegen Kartoffelkäfer und Blattläuse. Zudem sind Blätter und Blüten essbar und wirken als natürliches Antibiotikum. Da die Pflanze mit ihrem Senfölduft Kohlweisslinge anlockt, die ihre Eier auf der Pflanze ablegen, sollte sie in einiger Entfernung zum Kohl stehen. Drohen die Pflanzen das Gemüse zu überwuchern, kann man sie zurückschneiden.

WEITERE TIPPS ZUM THEMA: Bioterra-Merkblatt «Pflanzen helfen Pflanzen», zum Bestellen unter: www.bioterra.ch/ bioterra-sortimente/ merkblatter.

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FOTO: STOCKFOOD


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Sie sind die Geheimnisvollen unter den Blüten, denn sie offenbaren ihr Duftbouquet erst gegen Abend. Sieben dieser nachtduftenden Pflanzen hat Bernd Dittrich für Sie ausgewählt.

DUFTWOLKEN FÜR LAUE SOMMERABENDE Von Ute Studer «Die schönsten Düfte der Nacht kommen von Levkojen und Nachtviolen. Sie duften auch am Tage süss, aber das Beste des würzigen Geruchs scheint wie ein dünner Schleier über der Oberfläche zu liegen. Man muss den Duft nicht zu stark einatmen, denn besonders bei Levkojen und Goldlack hat er einen starken, unfeinen, krautartigen Untergrund. Aberder Duft, der ihnen an Sommerabenden so verschwenderisch entströmt, enthält nichts dergleichen. Dann geben sie nur ihr Allerbestes.»

Diese Worte sind von Gertrude Jekyll, der berühmten englischen Gartengestalterin. Wer den von ihr beschriebenen Duftrausch bei Mondschein erleben möchte, wird feststellen, dass es erstaunlich viele Pflanzen gibt, die dies bieten. Erfreulicherweise ist die Hauptblütezeit der Nachtdufter in der Zeit der lauen Sommernächte, die wir gerne mit Freunden draussen im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse verbringen. Meist ist es dazu noch windstill, so dass das Dufterlebnis voll ausgekostet werden kann. Allein das Warten ist schön: zuzusehen, wie die Sonne den Himmel nochmals erglühen lässt, bevor sie untergeht und sodann die ersten Duftnoten die Nase umschmeicheln.

FARBE UND DUFT LOCKEN NÄCHTLICHE BESTÄUBER AN Man kann sich fragen: Warum gibt es überhaupt nachtblühende Pflanzen und warum duften sie? Die Antwort ist einfach, denn auch wenn wir nachts ihren Duft so oft wie möglich geniessen, blühen und duften sie eigentlich nicht für uns. Sie möchten sich fortpflanzen und versuchen, Pollenüberträger anzulocken. Um das dämmrige Abendlicht oder das fahle Mondlicht optimal zu reflektieren und für Nachtfalter, nachtaktive Käfer und Schwebfliegen gut erkennbar zu sein, leuchten viele Mondscheinblüher in hellen Farbtönen. Und da die meisten nachtaktiven Insekten besser riechen als sehen, ist verführerischer Wohlgeruch beim Werben um Bestäuber von Vorteil. Um den Insekten

den Anflug noch leichter zu machen, ist die Stellung der Blüten meist waagrecht oder sogar gesenkt, damit der Anflug erfolgreich stattfinden kann. Viele Nachtdufter halten ihre Blüten tagsüber geschlossen oder lassen sie sogar hängen und duften erst in den Abendstunden.

BLÜTENWUNDER UND NATURSCHAUSPIEL Schon gegen siebzehn Uhr öffnet die Wunderblume Mirabilis jalapa ihre Blüten, weshalb sie in England auch «Four o’clock Flower» genannt wird. Die Blüten erscheinen an einer Pflanze oft in unterschiedlichen Farbtönen, was an ein Wunder grenzt. Wunderbar ist aber vor allem ihr stark blumiger, fruchtig frischer Geruch. Kurz vor der Dämmerung beginnt das sensationelle Spektakel der Nachtkerzen Oenothera odorata, die ihre gelben Schalenblüten im Zeitraffertempo mit einer leisen Drehung entrollen, als stünden sie unter Spannung, um dann wie kleine Laternen in die Nacht hinaus zu leuchten. Diesem spektakulären Auftritt sehen oft ganze Abendgesellschaften aufgeregt zu. Danach verströmen die Blüten ihren intensiv süssen Duft. Dieser Wohlgeruch lockt die Nachtfalter an, die wie Kolibris im Schwirrflug ihre langen Rüssel in die Blütenmitte stecken, um den süssen Nektar aufzusaugen. Hektisch schweben sie blitzschnell von Blüte zu Blüte. Schwärmer und Motten, die uns dieses nächtliche Schauspiel bieten, stehen aber auch ganz oben auf der Speisekar-

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LESERANGEBOT: NACHTDUFTENDE PFLANZEN Wir bieten unseren Leserinnen und Lesern sieben nachtduftende Blütenpflanzen in Bioqualität an, ausgewählt von Bernd Dittrich, Duftpflanzen- und Kräuter-Gärtnerei Syringa in Hilzingen-Binningen (D) in der Nähe von Schaffhausen.

te der geheimnisvollen, faszinierenden Nachtjäger, der Fledermäuse, die lautlos die grossen, eleganten Falter in der Luft fangen. Sensationelle Duftexplosionen, faszinierende Falter und jagende Vampire, das ist ein Naturschauspiel sondergleichen.

ROMANTISCHE NACHTDUFTER Romantische Momente sind mit nachtduftenden Pflanzen garantiert. Der Bauerntabak Nicotiana alata lässt tagsüber seine weissen Blüten zusammengefaltet nach unten hängen, um dann am Abend seine langröhrigen, weissen Blüten mit einem unwiderstehlichen, schweren, süssen Wohlgeruch zu öffnen. Der imposante Windenschwärmer, der eine Flügelspannweite von 6 cm hat, besucht die Tabakblüten gerne, deren Nektar er mit seinem extrem langen Rüssel aussaugt. Wer einmal die intensiven Duftschwaden des Gemshorns Matthiola bicornis in lauen Sommernächten erschnuppert hat, wird die Komposition von Vanille-, Zimtund Nelkenaromen nicht mehr missen wollen. Aus der tagsüber fast welk wirkenden Levkoje erscheinen am Abend wie durch Zauberhand zahlreiche, winzig kleine, weisse Blüten. Harmonische Duftakkorde ergeben sich, wenn Gems-

horn und Levkoje Matthiola incana ‘Zagreb’ nebeneinander gepflanzt werden. Die Levkoje leuchtet und duftet mit ihren weissen Blüten mit dem Gemshorn um die Wette. Der Sternbalsam Zaluzianskya capensis wird wegen seines Duftes auch Nachtphlox genannt, ist aber nicht mit dem Phlox verwandt. Abends entfalten sich aus roten Knospen weisse, dem Leimkraut ähnliche Blüten mit intensivem Bittermandel-aroma und viele erinnert der Duft an Marzipan. Auch Einheimisches hält mit: Das zierliche Nickende Leimkraut Silene nutans schmückt sich zur Blütezeit überreich mit weissen, herrlich duftenden Blüten.

GESTALTUNG MIT NACHTDUFTENDEN PFLANZEN Eine standortgerechte Pflanzung ist die Grundvoraussetzung für gutes Gedeihen der nächtlichen Blüher. Die Duftpflanzen sollten an einer für die Nase erreichbaren Stelle, etwa am Beetrand, in Gefässen, auf Mauern oder in Hochbeete gesetzt werden. Prädestiniert für Duftpflanzen sind der Eingangsbereich, Terrassen, Balkone und Sitzplätze. Man kann die Duftpflanzen einzeln platzieren oder mit verschiedenen ein duftendes Mondscheinparadies gestalten.

Gemshorn Matthiola bicornis Eine wunderbar nachtduftende Levkoje, die am Tag wenig spektakulär aussieht und dafür abends mit ihren kleinen Duftblüten regelrecht prunkt. Einjährig, Blütenfarbe: rosa, weiss Blütezeit: Juni bis September Höhe: 20 cm Standort: sonnig Duft: Gemisch aus Vanille, Zimt, Nelken, erinnert an Weihnachten

INSERAT

Für ein Leben mit der Natur. Heute und in Zukunft. Gewässer. Gärten. Naturschutz. WWW.SKWAG.CH

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Alles im Grünen.


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Levkoje Matthiola incana ‘Zagreb’

Wunderblume ‘Ungarische Bunte’ Mirabilis jalapa

Sternbalsam Zaluzianskya capensis

Levkojen sind klassische Bauerngartenblumen mit betörendem Duft, die auch als Schnittblumen in der Vase duften. Einjährig, Blütenfarbe: weiss Blütezeit: Juni bis Oktober Höhe: 30 cm Standort: sonnig, windgeschützt, eher magerer Boden Duft: angenehm süsslich

Diese aus Ungarn stammende Sorte trägt verschiedenfarbige Blüten an ein und derselben Pflanze. Die Knollen können wie Dahlien frostfrei überwintert werden. Mehrjährig, Blütenfarbe: gelb, rot, weiss Blütezeit: Mai bis September Höhe: 60 cm Standort: sonnig Duft: frisch, säuerlich nach Orangen

Der Sternbalsam wächst aufrecht buschig mit zarten, weissen Blüten, die sich für Süssspeisen, Salate und Teemischungen verwenden lassen. Einjährig, Blütenfarbe: weiss Blütezeit: Juni bis September Höhe: 30 cm Standort: sonnig, frischer, sandig-humoser Boden Duft: marzipanähnlich nach Bittermandel

Duft-Nachtkerze Oenothera odorata

Nickendes Leimkraut Silene nutans

Bauerntabak Nicotiana alata

Die aus Amerika stammende Nachtkerze mit den gelben Trichterblüten ist seit langer Zeit eine traditionelle Bauerngartenpflanze. Die einjährigen Wurzeln können als Gemüse gegessen werden. Auch die Blüten sind essbar. Zweijährig, Blütenfarbe: hellgelb Blütezeit: Juli bis September Höhe: 60 cm Standort: sonnig bis halbschattig Duft: intensiv süsslich

Das einheimische und mehrjährige Leimkraut schmückt sich zur Blütezeit mit weissen, feinen Blüten in lockeren, traubenartigen Blütenständen. Blütenfarbe: weiss Blütezeit: Juni bis Juli, nach Rückschnitt August bis September Standort: sonnige bis halbschattige, trockene bis frische, magere Böden Duft: schwerer, nelkenartiger Duft

Der Bauerntabak ist eine stattliche Pflanze, deren weisse Blüten tagsüber gefaltet nach unten hängen und sich erst abends öffnen. Einjährig, Blütenfarbe: weiss, Blütezeit: Juli bis September Höhe: 90 cm Standort: sonnig, nährstoffreich Duft: schwerer, süsser Duft

FOTOS: GAP-PHOTOS, SYRINGA

Bestelltalon Seite 67

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Beeri ZUM GERNHABEN Smoothie Red Lips

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BEERENKÜ C HE

Regina Haller, Autorin des Buches «Landleben»

Sasa Noël, Heike Grein, Autorinnen des Kochbuches «Food Truck Kitchen»

BEEREN-TIRAMISÙ

SMOOTHIE RED LIPS

für 10 bis 12 Portionen

Für 2 Personen (2 Gläser à 300 ml) (Bild Seite 48)

750 g Beeren, z. B. Himbeeren 2 EL Zitronensaft 80–100 g Puderzucker 250 g Mascarpone 250 g Rahmquark ½ • Briefchen Vanillezucker 200 g Löffelbiskuits 100 g Früchte für die Garnitur

Zubereitung Beeren mit Zitronensaft und Puderzucker pürieren. Zwei Drittel des Beerenpürees mit Mascarpone, Quark und Vanillezucker glattrühren. Beerencreme und Löffelbiskuits abwechselnd in die Form füllen, mit dem Beerenpüree abschliessen. Tiramisù für einige Stunden kühl stellen. Mit restlichen Beeren garnieren.

1 reife Banane 200 g Himbeeren 10 Pfefferminzblätter 2 Prisen Vanillepulver 1 TL Acai-Pulver 1 TL Mandelmus • Eiswürfel

Zubereitung Alle Zutaten bis auf die Eiswürfel mit 50 ml Wasser in einen hohen Behälter geben und mixen, bis der Smoothie schön cremig wird. Die Gläser mit Eiswürfeln füllen, den Smoothie darübergiessen und servieren. Zubereitungszeit: 10 Minuten.

BEERENSORBET «FRUTTI DI BERNA» 4 Personen 120 ml 120 g 660 g 1/2 1

Wasser Zucker reife, frische Himbeeren Zitrone, Saft Stück Ingwer, etwa daumendick

Zubereitung Das Wasser mit dem Zucker erwärmen und so lange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Die Beeren und den Zitronensaft beigeben, gut umrühren und die Beeren pürieren. Den Ingwer sehr fein hacken und untermischen. Die Beerenmasse in den Tiefkühler stellen und etwa 4 Stunden gefrieren lassen. Zubereitungszeit: 30 Minuten Tipp: Das gesamte Rezept kann mit Gewürzen und Beeren nach Wahl zubereitet werden.

Beeren-Tiramisù

FOTOS: FOTOGRAFIE NOËL & GREIN, AT-VERLAG.CH, FONA .CH

Beerensorbet «Frutti di Berna»

SPEZIALANGEBOT: «FOOD TRUCK KITCHEN» Sasa Noël & Heike Grein, die Autorinnen des Buches, sind in die faszinierende Welt der Schweizer Streetfood-Szene eingetaucht und haben viele einzigartige Rezepte aus Küchen dieser Welt zum Nachkochen zusammengetragen. Ein Buch mit spannenden Reportagen und Bildern von Menschen mit der eigenen Küche auf Rädern. Leserinnen und Lesern von «Bioterra» bieten wir dieses Kochbuch zum Spezialpreis von Fr. 27.– statt Fr. 34.– an. Bestelltalon Seite 67

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PORTRÄ T

«Unser Gründervater wäre zufrieden mit uns» Catherine Lambelet setzt sich für den Erhalt bedrohter Pflanzen ein. Sie ist Konservatorin am Botanischen Garten von Genf, der vor 200 Jahren vom Botaniker Augustin-Pyramus de Candolle konzipiert worden ist. Katharina Nüesch Der Botanische Garten von Genf in nächster Nachbarschaft zum See und zum Büro der Vereinten Nationen ist eine Oase der Ruhe und Erholung. Über 8500 Pflanzenarten gedeihen in der weitläufigen Parkanlage und in feudalen Gewächshäusern. Daneben beherbergt der Garten einen Tierpark mit alten Haustierrassen. Catherine Lambelet arbeitet inmitten dieses Artenreichtums. Als Konservatorin setzt sie sich seit Jahrzehnten für die Erhaltung von seltenen und bedrohten Wildpflanzen ein, heute eine der wichtigsten Aufgaben der botanischen Gärten der Schweiz. Die Genferin, die in Zürich Agronomie studiert hat, ist Mitautorin verschiedener wissenschaftlicher Publikationen rund um die Flora des Kantons Genf. Darunter ist die Rot Liste, aus der wiederum eine Prioritätenliste hervorgegangen ist; eine Art Rangliste der bedrohten Pflanzen, die als Grundlage für Verhandlungen mit dem Gesetzgeber dient. «Ist eine Pflanze dieser Liste gefährdet, arbeiten wir zum Teil aufwendige Aktionspläne aus», erklärt Catherine Lambelet. Dann gehe es darum herauszufinden, ob und durch welche Massnahmen die Pflanze vor Ort geschützt werden könne. «Geht jedoch ein Standort beispielsweise durch Überbauung verloren, müssen – wenn immer möglich – an einem anderen Ort Ersatzmassnahmen vorgenommen werden.» Die Mutter dreier erwachsener Kinder ist gerne an vorderster Front dabei, wenn es um Feldarbeit geht. Sei es beim Sammeln oder Ausbringen von Pflanzen oder bei der konkreten Umsetzung einer Aktion. Wie kurz vor Weihnachten 2016, als ein Platz mitten in Genf erneuert werden musste. In den Ritzen seiner alten Pflastersteine wuchs das Kahle Bruchkraut Herniaria glabra L., das einen oberen Platz in der erwähnten Rangliste einnimmt. Das unscheinbare Pflänzchen ist vor über hundert Jahren mit Steinen und Sand aus der Region in die Stadt gelangt. Ansonsten ausgestorben, fühlte es sich in der Stadtmitte fortan heimisch. Das bedeutet

F O T O : ST E FA N WA LT E R

für die Platzbauer, dass sie das alte Substrat abtragen und beim Neubau wiederverwenden müssen. Denn darin eingeschlossen sind die Samen der Bodenritzenpflanze – die Grundlage für ihre weitere Existenz. «Es war schön, zu erleben, wie alle Beteiligten hinter der Aktion standen», erzählt Catherine Lambelet. Auch diejenigen, die anfangs den Kopf geschüttelt und den Aufwand für ein so unspektakuläres Gewächs übertrieben gefunden hätten. «Wir erklärten es ihnen, und schliesslich fanden sie es eine gute Sache.» Die Sensibilisierung für den Artenschutz ist ein zentrales Anliegen der Konservatorin. An der jährlich wiederkehrenden Veranstaltung Botanica (s. Infobox) zum Thema «Die letzten ihrer Art» stellt sie, wie ihre Kolleginnen und Kollegen an 21 anderen botanischen Gärten der Schweiz, ihre Arbeit rund um die Vermehrung von raren oder ausgestorbenen Pflanzen anhand von zwei Beispielen vor. In Genf sind dies der Rions Wasserhahnenfuss Ranunculus rionii, eine Wasserpflanze, und das Gnadenkraut Gratiola officinalis, das in Flachmooren oder feuchten Wiesen lebt. Während Erstes ein diffiziles Pflänzchen ist, ist das Gnadenkraut in der Vermehrung wenig anspruchsvoll. Dafür ist seine Wiederansiedlung eine Herausforderung – sie ruft verschiedene Akteure auf den Plan, darunter sogar Rinder. Die Tiere sind notwendig für das Überleben der Pflanzen: Sie fressen das junge Schilf der feuchten Standorte, das sonst das kleine Gnadenkraut überwuchern würde. Ihre Trittlöcher im weichen Boden bieten dem Gnadenkraut zudem gute, geschützte Wachstumsbedingungen. Allerdings hat das Rindvieh wenig Verständnis für sein Tun: Es trampelt einen guten Teil der ausgebrachten Pflänzchen sogleich wieder nieder. Der Botanische Garten Genf feiert dieses Jahr seinen zweihundertsten Geburtstag. Die Konservatorin ist sich sicher: «Unser Gründervater wäre zufrieden mit uns. Er hätte es vermutlich wie wir gemacht.» Schon zu seiner Zeit hatte der visionäre Botaniker Augustin-Pyramus de Candolle ein Projekt beschrieben, wie man die Pflanzen entlang der Rhone inventarisieren könnte. Und sicher wäre er stolz auf das riesige Herbarium, das er begründet hat und das heute sechs Millionen Belege zählt; dazu kommt die Samenbank, die der Botanische Garten Genf seit dem Jahr 2000 nach internationalen Standards betreibt. Dank ihr können Pflanzensamen über Jahrzehnte konserviert werden. Ist eine Population stark unter Druck oder gar verschwunden, könnte sie dank der eingelagerten Samen wieder angesiedelt werden. Die Botanica 2017 findet vom 17. 6. bis 16. 7. statt. Das Projekt «Die letzten ihrer Art» stellt in über 100 Veranstaltungen die Arbeit rund um die Erhaltung gefährdeter Wildpflanzen vor. Catherine Lambelet präsentiert am 20. Juni das Genfer Schutzprogramm. www.botanicasuisse.org.

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BIOTERRA Machen Sie das Beste aus Ihrer Mitgliedschaft! TOP-EVENT Zur Ausstellung «Osiris - das versunkene Geheimnis Ägyptens» findet am Pfingstmontag

rund ums Museum Rietberg ein Pflanzenmarkt statt. Vor Ort sind auch Markus und Tobias Neubauer mit ihren Biokräutern. Den Gaumen verwöhnen kulinarische Köstlichkeiten. Termin: 5. Juni, 10–17 Uhr Museum Rietberg, Zürich, in Zusammenarbeit mit Bioterra

DIE ZAHL

70

Jahre alt ist das Geburtstagskind.

1947 als «GenossenEvent

Setzlingsmarkt Wildegg Pro-Specie-Rara-Markt mit beeindruckender Vielfalt an alten und raren Pflanzen rund ums Schloss Wildegg. Vor Ort ist auch Bioterra – über Besuch an unserem Stand freuen wir uns! Termin: 6./7. Mai, 9 bis 17 Uhr

schaft Biologischer

Landbau» gegründet,

sind wir seit 1991, was wir heute sind: Bioterra, die Organisation für

Bio- und Naturgarten

der Schweiz.

FOTOS: DANIEL GÜRBER, PRO SPECIA RARA, ZHAW

Gartenguide Bioterra

Spezialitätenmarkt Wädenswil Der beliebte Frühlings-Pflanzenmarkt mit Spezialitäten und Raritäten. Im Rahmenprogramm: Vorträge, Führungen, Pflanzendoktor, Speis und Trank. Termin: 13. Mai, 9 bis 16 Uhr, ZHAW, Wädenswil

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BIO T E R R A

l eb en

OFFENER GARTEN

Häckeli für Kinder Unsere Spendenaktion vom letzten Herbst zeigt Wirkung: 17 neue Gärten sind nun mit Häckeli, Schaufeln und Spritzkannen ausgerüstet; in 85 Gärten spriesst es aus Saatgut, das aus Spenden finanziert worden ist. Wir danken herzlich für die Unterstützung. www.gartenkind.ch

Porträt

Drei Fragen an Rolf Lüthi, Naturgärtner, Hinterforst SG

Offener Garten

Hereinspaziert!

Was ist Dir bei der Anlage eines neuen Gartens wichtig?

Kathrin Haller in Kaltenbach TG öffnet die Tore ihres verträumt-romantischen Gartenparadieses mit einer Vielzahl von Blütenpflanzen, Rosen, Gehölzen und lauschigen Sitzplätzen.

Die Ideen der Kunden mit meinen Vorstellungen von Garten und Natur zu vereinen. Wichtig ist mir, dass Orte für Kinder, aber auch Lebensräume für Pflanzen und Tiere im Garten Platz haben. Wie verbindest Du ästhetische Wünsche und ökologische Kriterien? Regionalgruppen Bioterra

Termin: 10./11. Juni «Nationale Tage» am 17./18. Juni: An diesem Wochenende sind die meisten der teilnehmenden Gärten geöffnet. Infos: www.offenergarten.ch

Bioterra-Gartenkurse im Mai/Juni Praxiskurs Mischkulturen | Tscheppach SO | 13. 5. | 079 457 03 58 Bienenpflanzen-Tauschtag | Lenzburg AG | 13. 5. | 062 723 13 66 Heilpflanzen- und Wildkräuter | Trub BE | 19. – 21. 5. | 034 461 28 51 Bring- und Holtag Pflanzen | Düdingen FR | 20. 5. | 026 494 35 29

Ich finde das Spannungsfeld zwischen sehr klaren, gestalteten Formen und der Üppigkeit und Dynamik von Pflanzen spannend. Darin sehe ich auch gleich ein Merkmal meiner Gestaltung. Zudem liegt mir der Nutzgarten sehr am Herzen sowie die Pflanzenwelt allgemein. Wie sieht der Lieblingsplatz in Deinem Garten aus?

Das ist ein Sitzplatz unter einem zirka 90-jährigen Apfelbaum, der auf einem Blumenrasen steht. Er bildet das Herzstück des Gartens meiner sechsköpfigen Familie. wwww.laubspur.ch

Lein – eine Pflanze mit hohem Wert | Hombrechtikon ZH | 20. 5. | 055 240 61 18 Unkraut unter der Lupe | Basel | 20. 5. | 079 789 48 77 Event

Lesung mit Ute Studer Die «Bioterra»-Autorin und passionierte Gärtnerin Ute Studer liest an den «Hohenstoffeln Kräutertagen» aus ihrem charmanten neuen Buch «Honigbiene küsst Storchschnabel» und zeigt dazu Bilder aus ihrem Garten. Den perfekten Rahmen bildet die Syringa-Duftpflanzenund Kräutergärtnerei. Termin: 27. Mai, D-Hilzingen-Binningen Info: www.syringa-pflanzen.de

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Rosen im naturnahen Garten | Dotzingen BE | 10. 6. | 032 392 34 62 Pflanzenschutz / Gartenführung | Tscheppach SO | 17. 6. | 079 457 03 58 Permakultur und Klimagarten im Wallis | Staldenried VS | 24. 6. | 079 569 76 66 Führung/Kurs im lautrejardin | Cormérod FR | 24. 6. | 026 494 35 29 Hochstamm-Obstbäume schneiden | Zürich | 1. 7. | 044 450 73 28

Regionalgruppen Bioterra

Kurse Tiere im Garten Stunde der Gartenvögel | Solothurn | 7. 5. | 079 457 03 58 Nützlinge – Schädlinge | Solothurn | 13. 5. | 032 392 34 62 Insektenhotel selber bauen | Schlieren ZH | 20. 5. | 044 737 18 15 Bienenfleiss im Bienenstock | Hunzenschwil AG | 27. 5. | 062 723 13 66 Ein Garten für Tiere | Baden-Rütihof AG | 27. 5. | 056 493 25 03 Exkursion Fledermaus | Roggwil BE | 9. 6. | 079 339 60 90 Bienen im Garten | Blumenstein BE | 10. 6. | 079 569 76 66 Wildtiere im Naturgarten | Wuppenau TG | 13. 6. | 052 770 02 07 Biodiversität im Garten fördern | Rüfenacht AG | 17. 6. | 062 723 13 66

FOTOS: KATHARINA NÜESCH,

FELIX BRÜNGGER, KATHRIN HALLER


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LESERANGEBOT: GARTENGERÄTE AUS UNSEREM SORTIMENT

Unsere Werkzeuge von der niederländischen Traditionsfirma Sneeboer sind allesamt handgemacht, aus Eschen- oder Kirschholz und rostfreiem Stahl und überzeugen durch höchste Qualität. Weitere Gartenwerkzeuge finden Sie in unserem Online-Shop www.bioterra.ch/shop

Gartenkralle Vierzinkige Gartenkralle für alle gängigen Gartenarbeiten. Länge (inkl. Kopf): 157 cm, Kopfbreite: 10 cm, Gewicht: 0,90 kg, Stiel: Eschenholz, Preis: Fr. 102.–

Damengabel Stechgabel für Frauenhände. Zum Auflockern des Bodens, für die Kartoffelernte, usw. Länge (inkl. Kopf): 112 cm, Kopfbreite: 15 cm, Gewicht: 1,7 kg, Griff: Kirschholz, Preis: Fr. 146.–

Handspaten Für tiefes Graben und Ausstechen von Wildkräutern. Länge (inkl. Kopf): 35 cm, Kopfbreite: 3,5 cm, Gewicht: 0,25 kg, Stiel: Kirschholz, Preis: Fr. 54.–

Kinder-Werkzeugset 4-teilig Bestehend aus Kräuel, Rechen, Spaten und Schaufel, für 5- bis 12-jährige Kinder. Stiele: Eschenholz, Metallteile umweltfreundlich pulverbeschichtet, Preis: Fr. 69.90. Hersteller: Ammann AG

Handgabel Gabel zur Auflockerung des Bodens, zum Entfernen von Wildkräutern, Ausgraben von Pflanzen. Länge (inkl. Kopf): 28 cm, Kopfbreite: 7 cm, Gewicht: 0,22 kg, Stiel: Kirschholz, Preis: Fr. 54.–

Rasenkantenstecher Zum Abstechen und Korrigieren von Grünflächenkanten. Länge (inkl. Kopf): 94 cm, Kopfbreite: 25 cm, Gewicht: 1,3 kg, Stiel: Eschenholz, Preis: Fr. 127.– Bestelltalon Seite 67

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LESERANGEBOT: FILBIO-KULTURSCHUTZNETZ

Das feinmaschige, leichte Filbio-Kulturschutznetz schützt Gemüse und Beeren vor diversen Schädlingen wie Blattläusen, Weisser Fliege, Kirschessigfliege, Kohlfliegen usw., indem es deren Zuflug und die Eiablage verhindert. Bei Reben ist es auch zum Schutz vor Vögeln einsetzbar. Schützt den Boden bei Regen vor Verschlammung und bietet Schutz vor Hagel. Masse: 5 m x 2,2 m Preis: Fr. 24.50 Bestelltalon Seite 67

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LESERANGEBOT: SONNENKINDER

In Zusammenarbeit mit Xavier Allemann von der Staudengärtnerei lautrejardin in Cormérod FR bieten wir folgende Blütenstauden in Bioqualität zum Bestellen an (s. Seiten 32 bis 35) Bestelltalon Seite 67

STEPPENSALBEI ‘Amethyst’ Salvia nemorosa Standort: sonnig bis halbschattig | Blütezeit: Juni und September | Blütenfarbe: rosaviolett | Höhe: 80 cm | Dichte: 9 Pflanzen pro m2

BERGMINZE ‘Triumphator’ Calamintha nepeta | Standort: sonnig | Blütezeit: Juli bis Oktober Blütenfarbe: weiss, mit bläulichem Touch | Höhe: 40 cm Dichte: 9 Pflanzen pro m2

STEPPENSALBEI ‘Caradonna’ Salvia nemorosa Standort: sonnig bis halbschattig | Blütezeit: Juni und September | Blütenfarbe: violett | Höhe: 50 cm | Dichte: 9 Pflanzen pro m2

KATZENMINZE ‘Six Hills Giant’ Nepeta x faassenii | Standort: sonnig Blütezeit: Juni bis September Blütenfarbe: blau | Höhe: 80 cm Dichte: 9 Pflanzen pro m2

KATZENMINZE Nepeta manchuriensis ‘Manchu Blue’ | Standort: sonnig bis halbschattig | Blütezeit: Mai bis Juli und September | Blütenfarbe: blauviolett bis lilablau | Höhe: 100 cm | Dichte: 4 Pflanzen pro m2

WOLLZIEST Stachys byzantina ‘Cotton Ball’ | Standort: sonnig | Blütezeit: Juni bis Juli | Blütenfarbe: rosa | Höhe: 40 cm | Dichte: 11 Pflanzen pro m2

BLAUNESSEL ‘Blue Fortune’ Agastache Rugosa-Hybride Standort: sonnig, durchlässiger Boden | Blütezeit: Juli bis September | Blütenfarbe: blau | Höhe: 90 cm | Dichte: 4 Pflanzen pro m2

QUIRLBLÜTIGER SALBEI ‘Hannay’s Blue’ Salvia verticillata | Standort: sonnig Blütezeit: Juli und September Blütenfarbe: blau | Höhe: 60 cm | Dichte: 4 Pflanzen pro m2

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LESERANGEBOT: WEINFÄSSER ZUM BEPFLANZEN UND FÜR MINITEICHE

Die Pflanzkübel eignen sich zum Bepflanzen oder als Miniteich. Sie werden aus alten Weinfässern gefertigt und sind aus Eichenholz und wasserdicht. Die Stabilität erhalten die Kübel durch mindestens drei fixierte, verzinkte Metallringe. Blumenkübel / Miniteich von ¼ eines Weinfasses Höhe: 26 cm Durchmesser Boden: 58 cm Durchmesser oben: 65 cm Gewicht: 17 kg Fr. 86.–

Lieferung durch Fasshandel Halbritter GmbH, Bebikon, Versandkosten Fr. 35.– Bestelltalon Seite 67

Blumenkübel / Miniteich von ½ eines Weinfasses Höhe: 46 cm Durchmesser Boden: 56 cm Durchmesser oben: 69 cm Gewicht: 33 kg Fr. 103.–

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