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G Ä R T N E R N
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G E S T A L T E N
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G E N I E S S E N
GEMÜSE
RENAISSANCE DER KERBELRÜBE
ANGEBOT
EINHEIMISCHE STAUDEN
BALKON
TÖPFE INSEKTENFREUNDLICH BEPFLANZEN
ROSEN
IM REIGEN MIT ALTEM HOLZ
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E D IT O RIAL
IM TEA M
Liebe Leserin, lieber Leser
Bis vor zwei Jahren kannte ich die Kerbelrübe nicht. Meine Erstbegegnung mit diesem raren Gemüse war dafür eine intensive: Im Rahmen meines einmonatigen Praktikums bei Sativa AG in Rheinau galt es, während Christine Kunovits Chefredaktorin «Bioterra» zweier Tage Kerbelrüben aus einem vorgängig mit dem Traktor gelockerten Ackerboden von Hand einzusammeln. Das war so anstrengend, dass ich nach einer Weile das Gemüse auf dem Hosenboden rutschend aus der Erde holte. Unser Gartenberater und Agrarhistoriker Jochen Elbs-Glatz hat sich an die Recherche über Herkunft, Anbau und Zubereitung des «Kaviars der Vegetarier» gemacht (Seite 50). Alle Tomatenbegeisterten wird diese Nachricht genauso freuen wie uns von Bioterra: Ute Studer, Bioterra-Ehrenmitglied und langjährige Mitarbeiterin des Magazins, hat mit ihrem Buch «Tomatenlust» beim Deutschen Gartenbuchpreis gleich zwei Mal Silber geholt: In den Kategorien bestes Pflanzenporträt sowie beim mit 3000 Euro dotierten Sonderpreis für aussergewöhnliche Leistungen in der Gartenliteratur. Und in eigener Sache noch dies: Mit dem Erscheinen dieser Ausgabe heben wir den Jahresbeitrag für Bioterra-Mitglieder von Fr. 75.– auf Fr. 85.– an. Bioterra hat seit der letzten Erhöhung im Jahr 2012 seine Leistungen kontinuierlich ausgebaut: Im Magazin schlägt sich das in einem vielfältigeren Themenmix nieder, der mehr Gartenreportagen, mehr Artikel zum Thema Praxiswissen und mehr Servicebeiträge beinhaltet. Gleichzeitig sind, wie bei vielen anderen Zeitungen und Zeitschriften, unsere Anzeigeneinnahmen rückläufig. Mitglieder profitieren zudem von vergünstigten Gartenkursen unserer Regionalgruppen. Des Weiteren engagieren wir uns seit 2016 mit dem Projekt Gartenkind in rund 50 Freizeitgärten. Ich hoffe nun von Herzen, dass Sie uns, trotz dieser Anhebung, auch künftig in unserem Bestreben nach biologisch naturnahem Gärtnern unterstützen.
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BEATRICE KÄSER Die Freelance-Texterin ist viel draussen. Sie brauche die Natur wie die Luft zum Atmen. Gartenluft geatmet hat sie bei der Titelgeschichte Seite 14 sowie im Bodengarten Seite 36.
LEE JAKOB Hat sie in ihrer Kindheit Gartenarbeit verschmäht, freut sie sich nun auf ihrem Balkongarten über jede Neuentdeckung. Und wir freuen uns über die Bilder von Fotografin Lee Jakob für die Serie «Florale Ideen». Seite 42.
SILVIA MEISTER Beim Thema naturnaher Garten- und Landschaftsbau ist sie ein Profi durch und durch. Neben ihrer Arbeit bei DRS 1 gibt Silvia Meister Garten-Kurse oder schreibt -Artikel wie zu den Wildstauden in Töpfen. Seite 32.
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I NHA L T
BIO - UND N AT URG A R T EN
Saison Acht Seiten aktuelle Gartentipps für Bio-, Naturgarten und Balkon ......................................................... 4 Spechtgarten Was im Paradies von Rosmarie Champion alles lebt und blüht ....................................................... 1 4 Das Gespräch Wieso Gabi Vogt und Stephanie Elmer Schrebergärten porträtieren ...................................................... 2 4 Essbare Pflanzen Welche Stauden Garten und Teller gleichermassen bereichern. Mit Angebot ....................................................... 2 8
Im Spechtgarten von Rosmarie Champion steht Totholz im Zentrum. Ein Besuch bei der passionierten Gärtnerin, die in Hochwald SO ein sehr lebendiges Refugium für Pflanzen, Tiere und Menschen geschaffen hat SEITE 14
GARTENK INDER
Spass im Beet Wie Buben und Mädchen Inspirationen zum Gärtnern finden ....................................................... 3 0 BIODI V ER S I TÄT
Topfgarten Was es braucht, um Insekten auf Balkon und Terrasse zu locken ....................................................... 3 2 LEBENDIGER BODEN
Schaugarten Warum es neu einen Bodengarten an der ZHAW in Wädenswil gibt ....................................................... 3 6 Felsensteppe Welche einheimischen Stauden etwas Gebirgslandschaft in den Garten holen. Mit Angebot ....................................................... 3 8 Florale Ideen Wie Meisterfloristin Myrta Frohofer in ihrem Blumengeschäft arbeitet ...................................................... 4 2 Serie: Vom Blatt zur Wurzel Was sich unreif ernten lässt und wofür man es verwenden kann ...................................................... 4 6
Familiengärten 14 Geschichten aus Schrebergärten in Buchform S E I T E 2 4
Floristik Rosen solo und mit Rosengewächsen inszeniert SEITE 42
GARTENPR A XIS
Warum die Kerbelrübe eine Renaissance erlebt und wie man sie anbaut
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Joëlle Magnin Warum sich das ganze Leben der Botanikerin um Pflanzen dreht ...................................................... 5 4 RUBRIKEN Notizen: Ute Studers Seite....................... 22 Gartenberatung....................................... 41 Vorschau/Impressum.................................... 58 Bioterra leben........................................... 5 9 Leserservice/Bestelltalon........................ 63
Essbare Pflanzen Taubenkropf-Leimkraut und 9 weitere Stauden zum Bestellen SEITE 28
F O T O S : B E N E D I K T D I T T L I , G A B I V O G T, L E E J A KO B , L A U T R E J A R D I N , S T O C K F O O D
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Die Kerbelrübe Zu Geschichte, Anbau und Zubereitung des Gemüses SEITE BIOTERRA
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SAISON —
Rosen im Topf – SE I T E 6 Früh blühende Sträucher – SE I T E 7 Johanniskrautöl, selbst gemacht – SEITE 8 Insekt des Jahres – SEITE 9 Erdbeeren pflanzen – SEITE 10 Mais-Samen – SEITE 10 Rosmarinbrot-Rezept – SEITE 12 Von Ute Studer und Jochen Elbs-Glatz
Disteln
STAUDEN DES JAHRES 2019 Nicht eine einzelne Pflanzengattung, sondern eine ganze Gruppe wurde dieses Jahr ausgezeichnet: Die Disteln sind Stauden des Jahres. Sie sind in der Pflanzenverwendung unverzichtbar und in Zeiten des Klimawandels besonders interessant. Grund: Ihre wehrhafte Attraktivität ist bei vielen Arten und Sorten mit Anspruchslosigkeit und Trockenheitstoleranz gepaart. Zudem bieten sie Insekten viel Nahrung. Ob die kugeligen, blauen Blüten der Kugeldistel Echinops ritro ‘ Veitch’s Blue’ (Bild), die silbrig-weissen Blüten der Silberdistel Carlina acaulis subsp. simplex oder die Elfendistel Morina longifolia, fast alle Disteln zeigen reizvolle Wintersilhouetten. Zudem werden sie von zahlreichen Vögeln als nahrhaftes Winterfutter geschätzt.
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Buch
KUNSTVOLLE PFLANZENBILDER Jahrzehntelang lagerte dieser Schatz im Museum der Uni Zürich: Handkolorierte Glasdiapositive von insgesamt 208 Fotografien niederer und höherer Pflanzen, gezeichnet mit den Initialen I. H. Das Rätsel konnte gelöst werden, Urheber ist Josef Hanel (1865–1940), ein Meister des fotografischen Handwerks und ein begnadeter Künstler. Dieses Buch erzählt die Geschichte der spannenden Spurensuche. Die Pflanzenbilder des «I. H.», Christiane Jacquat, AT-Verlag, Aarau 2019, Fr. 49.–, Bestelltalon Seite 67
Sambucus nigra
7 GRÜNDE, HOLUNDER ZU SETZEN
Kräuter
SELBST VERSAMTE SIND ROBUSTER Einjährige Kräuter wie Bohnenkraut, Dill, Borretsch (Bild) und Kerbel bilden nach der Blüte im Sommer Samenstände. Einige davon sollte man ausreifen lassen. Sie werden vom Wind und von den Vögeln verbreitet und bilden im nächsten Frühling die Basis für eine neue Kräuterernte. Meist sind die selbst versamten Exemplare wüchsiger und robuster als die im Frühling gesäten.
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Um Biodiversität zu fördern, empfiehlt sich die Pflanzung des Schwarzen Holunders. 1. Er kann als Solitärhochstamm gezogen und mit Wildkräutern unterpflanzt werden. 2. Er ist ideal zum Beschatten des Kompostes. 3. Er passt gut in eine Wildsträucherhecke. 4. Blüten und Früchte finden in der Küche Verwendung. 5. Pollen und Honigtau des Holunders sind für Insekten interessant. 6. Seine Beeren werden von 60 Vogelarten gefressen. 7. Kleinsäuger wie Siebenschläfer und Haselmaus lieben seine reifen Früchte. Weitere Themen zur Biodiversität: www.bioterra.ch/mission-b
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Johanniskrautöl
WIE MANS SELBER MACHT Johanniskraut Hypericum perforatum steht um Johanni am 24. Juni in voller Blüte und kann dann zum Ansetzen des heilkräftigen Öls gepflückt werden. So gehts: Oberes Drittel des blühenden Krautes schneiden, in ein Schraubdeckelglas geben, mit hochwertigem, biologischem Pflanzenöl ganz bedecken. Das Glas in die Sonne stellen. Nach 6 bis 8 Wochen nimmt das Öl die heilenden Wirkstoffe der Blüten auf und die typische rote Farbe an. Öl durch ein Sieb filtern und an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren. Äusserlich angewendet, wirkt es entzündungshemmend, wundheilend und durchblutungsfördernd. Vorsicht! Johanniskrautöl macht die Haut empfindlich gegen Sonnenlicht. Also nicht als Sonnenschutzmittel brauchen, sondern nach dem Sonnenbad zur Hautberuhigung.
Hoher Beinwell
Baumspinat
DEKORATIVER GARTENSCHMUCK Baumspinat Chenopodium giganteum wandert durch den Garten. Einige Pflanzen liefern Spinatblätter und hübsch violette Triebspitzen, wenn echter Spinat nicht recht gedeihen will. Mit ihrem gestreiften Stängel und etwa 3 m Höhe ist die unbeerntete Pflanze sehr dekorativ, aber auch vermehrungsfreudig.
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IDEAL ZUM MULCHEN Eine Ecke mit drei bis vier Stöcken Hohem Beinwell Symphytum peregrinum liefert schon Mulchmaterial, wenn sonst im Garten noch kaum etwas anfällt. Die Blätter sind reich an Kalium. Sie liefern Blüten und Früchte fördernden Nährstoff, ohne weiteres Phosphat anzureichern. Da sie selbst genug Stickstoff enthalten, entziehen sie dem Boden keinen beim Verrotten und lassen sich zu einer gut düngenden Jauche vergären.
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Dahlien
TRICK GEGEN SCHNECKEN Bei aller Schönheit ist das Ein- und Ausgraben von Dahlien sehr mühsam. Zentnerschwere Knollen werden aus grabtiefen Löchern gewuchtet, in den Keller geschleift und in der nächsten Saison wieder tief eingepflanzt. Werden grosse Stöcke schon im Herbst in kindskopfgrosse Stücke geteilt, wachsen und blühen sie williger. 10 cm tiefe, flache Mulden, mit der Grabegabel gelockert und mit Kompost und Hornspänen gedüngt, sind idealer Pflanzplatz für Dahlien. Aushub und angehäufelte Erde bilden einen kleinen Hügel, der sich schnell erwärmt. Seine steilen, krümeligen Wände lassen keine Schnecken zu den neuen Dahlientrieben.
Spinat und Co.
ERST ENDE JUNI AUSSÄEN Da einige Gemüsearten schossen, wenn man sie zu früh aussät, wartet man mit der Aussaat bis Ende Juni oder Anfang Juli. Dann kann man Zichoriensalate wie Radicchio, Zuckerhut und Endivien, Kopfsalat, Fenchel, Spinat und Radieschen säen.
Insekt des Jahres
ROSTROTE MAUERBIENE Fachleute aus der Schweiz, Österreich und Deutschland haben die Rostrote Mauerbiene Osmia bicornis zum Insekt des Jahres 2019 gewählt. So soll auf die prekäre Lage der bestäubenden Insekten sowie auf den dringend notwendigen Schutz der Wildbienen aufmerksam gemacht werden. Die Rostrote Mauerbiene fliegt ab Ende März und gilt vor allem im Obstbau als wichtige Blütenbestäuberin. Die etwa 8 bis 14 mm grossen Insekten nisten in Hohlräumen wie Trockenmauern, Lehmwänden, Totholz oder lockerem Gestein und in Insektenhotels. Die Weibchen sammeln im Frühling Pollen, die sie zusammen mit einem Ei in die Kammern der Brutröhren legen. Die Larven entwickeln sich während des Jahres in ihren Zellen, und im nächsten Frühling schlüpfen wieder neue Bienen.
Späte Saaten Buch
VIER KINDER ENTDECKEN DIE WELT Ein Vorlesebuch für kleinere Kinder und ein Selbstlesebuch für ältere. Anne Erwand erzählt die Geschichte einer Reise vierer Kinder, die sich jeden Morgen unter dem grössten und schönsten Baum der Welt treffen, dem Erdbeerbaum. Nachdem der Erdbeerbaum abzusterben beginnt, gehen die Kinder in die Welt hinaus. Von ihren Erfahrungen, die sie auf den Reisen sammeln, hängt das Schicksal des Erdbeerbaumes ab. Der Erdbeerbaum, Anne Erwand, Oekom-Verlag, München 2019, Fr. 24.90 Bestelltalon Seite 67
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VORRAT FÜR DEN HERBST Mit der Sommersonnenwende endet bei vielen Gärtnerinnen das Gartenjahr. Späte Saaten füllen im Herbst die Lager und liefern frische Salate und Gemüse oft bis ins Frühjahr. Zuckerhut hält es sehr lange auf dem Beet aus, oft helfen die Wurzeln fressenden Mäuse, zu entscheiden, welcher Kopf als nächster geerntet wird. Winterrettich hält sich in Styroporkisten. Herbstrüben, Räben, gibt es in vielen Sorten, die nicht alle bitter-kohlig schmecken. Bodenkohlrabi schmecken kaum nach Kohl und sind sehr haltbar. Jetzt gesäter Fenchel bildet grosse, zarte Knollen. Alle späten Saaten brauchen Platz, um die letzten Sonnenstrahlen und alle Wärme zu nutzen. BIOTERRA
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NEUES LEBEN mit A Im «Spechtgarten» von Rosmarie Champion im solothurnischen Hochwald ist in 30 Jahren ein Refugium entstanden, in dem sich Pflanzen, Tiere und Menschen wohlfühlen. Im Zentrum steht Totholz – lebendig umgesetzt.
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Prächtig rankt die rote Rambler-Rose ‘Chevy Chase’ an einem dicken, alten Stamm.
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Das Totholzstück könnte ein Fabeltier sein, das in einem Beet von Storchschnabel steht.
Von Beatrice Käser
Idyllisches Plätzchen zum Tagträumen.
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Erster Eindruck: Das ist alles nicht wahr. Oder zu schön, um wahr zu sein. Eine Art Märchengarten, darin ein Haus. Ein altes Bauernhaus. Inmitten von Pfingstrosen. Und Kletterrosen. Und Holz. Totem Holz. Der Ort Hochwald liegt 12 Kilometer südöstlich von Basel. Die Fahrt führt über Dörfer und Wälder «hinauf» ins Schwarzbubenland und damit in den Solothurner Tafeljura. Hier, auf 700 Metern Höhe, an einem ruhigen Weg, steht Rosmarie Champions Haus. Die Einfahrt wird zur Linken von breiten Rabatten mit Blumen, Stauden und Sträuchern gesäumt, darunter rosa gefüllte Pfingstrosen, roter und weisser Mohn, einheimische Pflanzen wie Wiesen-Bocksbart, rosa Bartnelken, eine Gruppe Storchschnabel und Gräser. Gastgeberin Rosmarie Champion, 59, wartet vor der Scheune und setzt in mit Baseldeutsch gefärbtem Dialekt zur Begrüssung an. Warnt schmunzelnd vor dem «Drägg», womit die feuchte Erde gemeint ist. Bittet ins Haus und anschliessend auf den kleinen Sitzplatz dahinter. Über dem rankt eine meterhohe Rambler-Rose ‘Paul’s Himalayan Musk’ mit Hunderten von weissen Blüten. In unmittelbarer Nähe zwitschern Spatzen und Meisen, das Surren einer Libelle ist zu hören. Bilderbuch-Idylle. Blickt man vom Sitzplatz aus in den Garten, lassen sich dessen Dimensionen nur erahnen: 68 Aren umfasst das Gelände, unterteilt in diverse Abschnitte. Alle harmonisch FOTOS: BENEDIKT DITTLI
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S PEC HTGA RTE N
«Viele NaturholzTeile sind eigentliche Skulpturen.»
ineinander übergehend, wie ein Rundgang zeigt: eine üppige Blumenwiese, teils hohe Bäume und Sträucher, sanft gerundete Rabatten mit Chinaschilf, ein kleines Gewächshaus, ein stattlicher Teich, Steinmäuerchen als Unterschlupf für Weinbergschnecken, Blindschleichen, Eidechsen – und immer wieder Staudenpflanzen wie Pfingstrosen sowie (Kletter-) Rosen in leuchtenden Farben, die farbige Akzente setzen.
FASZINATION FÜR BÄUME Besonders auffallend jedoch sind Stämme, Wurzelstöcke und Kronenteile von toten Bäumen. Manche dienen als Bett, etwa für Storchschnabel und Pfingstrosen. Andere stehen als Gerüst für Kletterrosen wie ‘Niagara Falls’, ‘Ayrshire Queen’ und ‘Adélaïde D’Orléans’. Da gibt es auch eine Art Hochbeet zwischen zwei liegenden Stämmen. Und schliesslich drei aufrecht stehende Schwarzföhrenstämme, die wie natürliche Skulpturen aussehen. «Sie werden von Buntspechten besucht, ihrer Rinde wegen», erklärt Rosmarie Champion und ergänzt: «Totholz schafft Lebensraum für viele Tiere und steckt voller Leben!» Auch Schlingpflanzen wie Clematis, Geissblatt und Efeu lieben das Totholz in ihrem Garten und bieten gleichzeitig Schutz und Nahrung für Kleinlebewesen. Stolz weist Champion schliesslich auf das allererste Stück Totholz im Garten hin: einen Stamm samt Krone einer Schwarzföhre, überwachsen mit einer Rambler-Rose ‘Lykkefund’. Ihre Liebe für Tot- beziehungs-
Rosmarie Champion gärtnert seit 30 Jahren.
weise Naturholz begleitet die Solothurnerin seit Kinderzeiten. Aufgewachsen im benachbarten Seewen, half Rosmarie mit Bruder Rudolf oft auf dem Kleinbauernbetrieb des Grossvaters. Ging im Winter zum Holzen mit in den Wald, was ihre Faszination für Bäume weckte. «Wir kannten jeden Baum; die einen waren besonders hoch, hatten einen imposanten Durchmesser oder eine spezielle Wuchsform. Andere faszinierten uns aufgrund ihrer Rinde oder einer eigentümlichen Zeichnung», erinnert sie sich. Womit der Grundstein für den späteren «Spechtgarten» gelegt war. Totholz betrachtet Rosmarie Champion denn auch nicht einfach als tot, sondern «als gewachsene Kunst». Mehr noch: «Viele Naturholz-Teile sind in meinen Augen eigentliche Skulpturen!» Zwar ging ihr sehnlichster Berufswunsch, Gärtnerin zu werden, nicht in Erfüllung: «Damals wollten sie keine Mäd-
Zweimal jährlich wird die Blumenwiese gemäht. Beim kleinen Sitzplatz rankt die Rambler-Rose ‘Paul’s Himalayan Musk’. BIOTERRA
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NO T IZ E N
GELIEBTE GÄNSEBLÜMCHEN Gänseblümchen in dem Garten Gänseblümchen in dem Garten können kaum die Zeit erwarten, bis der Winter ist vorbei und von Schnee der Rasen frei. Strecken ihre roten Näschen halb erfroren durch die Gräschen. Liebe Blümchen, lasst euch sagen: nachts tut um die Spitzenkragen! Autor unbekannt
Von Ute Studer
«Wenn du mit dem Fuss auf sieben blühende Gänseblümchen treten kannst, dann ist Frühling», besagt ein englisches Sprichwort. Das mag für englische Rasen zutreffen, wobei ich bezweifle, dass ein englischer Rasen überhaupt Gänseblümchen zulässt. Dieser Spruch muss weit vor der Golfrasen-Ära entstanden sein. In meinem Garten konnte man lange Zeit sommers wie winters mit dem Fuss auf sieben Gänseblümchen treten. Es gab ein Wegstück, auf dem die Gänseblümchen sich über Jahre ausbreiten konnten und so fast einen Quadratmeter bedeckten. Irgendwann war mal ein Same zugeflogen, daraus entstand ein kleines Pflänzchen. Da es unbeachtet mitten im Weg wuchs, wurde es ziemlich malträtiert, das heisst, man ging auf der kleinen Pflanze hin und her. Dem Gänseblümchen schien das nichts auszumachen, es blühte unermüdlich. Es wurde zwar nicht so hoch wie in einer Wiese, wo einige Exemplare bis 20 cm lange Stiele entwickeln können. Nein, es duckte sich und schmiegte sich innig an den Erdboden, und mit der Zeit schob es an allen Seiten neue kleine, blühende Rosetten aus dem Boden, die über die Jahre einen trittfesten Teppich bildeten. Das ist eine schlaue Erfindung des Gänseblümchens, wie es sich auch im dichten Rasen behaupten kann. Es schiebt seine
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Blätter und Rosetten über die umgebenden Gräser und unterdrückt sie einfach. Auf diesem Rosettenteppich konnte man, ohne schmutzige Schuhe zu bekommen, problemlos zum Kompost gelangen und wieder zurück. Leider dachte die gewitzte kleine Pflanze an Expansion und vertraute ihre Samen den Regenwürmern an, die sie zusammen mit welken Blättern assen und in ihren Regenwurmkothäufchen wieder ausschieden. Diese durch den Kot sehr wohlgenährten Pflanzen duckten sich nun nicht mehr demütig an den Boden, sondern standen stramm aufrecht, dick und fett mitten im Weg und schickten ihre niedlichen Blüten wie ihre Mutter der Sonne entgegen. Derartig auffallend, wurden sie dann vom Herren des Gartens gesichtet und mussten weichen. Der Weg wurde gesäubert, von allem «Unkraut» mit der Pendelhacke gejätet und dick mit Holzhäcksel belegt, «damit man wieder ohne Dreck an den Schuhen zum Kompost gelangen konnte». Das war zunächst das traurige Ende der geliebten kleinen Blume in meinem Garten. Dabei kannten wir uns schon lange, bevor der Herr des Gartens in mein Leben trat. Gänseblümchen sind Kinderblumen, und so waren die weissen Blümchen mit den roten Spitzen auch die ersten Blumen, die meine kleinen Kinderhände der Mutter als Sträusschen pflückten. Und sie machten mich zur Prinzessin. Mit den Fingernägeln wurden ihre Stiele aufgeschlitzt und so Blüte an Blüte gereiht, bis ein kleiner Kranz als Krone meine blonden Kinderlocken umspielte. Übrigens wusste ich von meiner Grossmutter, woher die Gänseblümchen die rosaroten Spitzen hatten:
ILLUSTRATION: CORINNA STAFFE
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GÄNSEBLÜMCHEN ODER RASEN OHNE GRAS?
Von Jochen Elbs-Glatz
Nachts steigen die Engel herab aus dem Himmel, und wenn sie ein schlafendes Gänseblümchen treffen, dann hauchen sie ihm einen Kuss auf die geschlossene Blüte, worauf die kleinen Blumen erröten. Und obwohl mein Vater des Öfteren mit dem Rasenmäher über ihre Köpfe fuhr und sie zer schnetzelt welkten, standen sie nach einigen Tagen wieder tapfer und geküsst aufrecht zu Tausenden in der Wiese. Später dienten die Blümchen mir dann als Liebesorakel, als ich bis über beide Ohren verliebt war in den blonden Nachbarsjungen. «Er liebt mich, von Herzen, mit Schmerzen, ein wenig oder gar nicht», sagte ich hoffend, während ich die Köpfchen ihrer Blütenblätter beraubte, und meist sagte das letzte mir dann: «gar nicht». Ich hätte sie verteidigen sollen vor der Pendelhacke, mich vor sie stellen, um sie zu retten, aber alles ging so schnell, da waren sie schon weg. Im Kompost fand ich dann aber einige noch bewurzelte Rosetten, die ich in einen Blumentopf pflanzte. Schon nach einer Woche strahlten die geretteten Blümchen in alter Pracht und streckten wieder ihre niedlichen Blüten heraus. Schnell nahm die kleine Pflanze den ganzen Topf ein und blühte zur Freude der Insekten unermüdlich. Der Holzhäcksel auf dem Weg im Garten ist inzwischen schon so verrottet, dass ich sie wieder pflanzen kann, denn jetzt gibt es langsam aufgeweichte Erde, und auf den Gänseblümchen kann man matschfrei gehen. Davon muss ich nur noch meinen Mann überzeugen. Und scheinbar haben die Engel auch den Weg zu meinem Balkon gefunden, denn die Spitzen der Blüten sind wie in Kindertagen dunkelrot überhaucht.
Linné gab dem Gänseblümchen 1753 den botanischen Namen Bellis perennis. Kriegerisches hat das Blümchen nichts, ausdauernd und durchsetzungsfähig ist es. Nach Mitteleuropa kam es als Archäophyt, als hier ausgedehnte Wiesen und Weiden angelegt wurden. Nordamerika, Madeira und Neuseeland erobert es als Neophyt. Als Beeteinfassung ist es sehr hübsch. Einen länger stabilen Rasen bildet es nicht, weil es den Tritt nicht verträgt. Moose, Gartenprimeln, Schneeglöckchen und Günsel bilden Lebensgemeinschaften von besonderer Schönheit. Einen grossen Rasen ohne Gras dieser Art gibt es im englischen Stourhead. Der«Head Gardener» gab zur Pflege diese Auskunft: «Just mow it. Nothing else.» Rasen ohne Gras von der Neuanlage her zu entwickeln, ist der Ansatz von Dr. Lionel Smith. Er hat über dieses Thema an der Universität Reading promoviert und auf der Chelsea Flower Show 2013 allerhöchste Beachtung gefunden: Das Ideal eines Grasrasens ist eine aus wenigen Grasarten bestehende Monokultur, «grüne Wüsten». Smith fand alternativ Kamillen- und Thymianrasen. Wie der blühende Gänseblümchenrasen sind sie Monokulturen, die durch Mähen zu Rasen werden. Smith fragte sich, ob Rasenunkräuter wie Gänseblümchen, Hahnenfuss, Weissklee und Fingerkraut ohne Gräser wieder einen Rasen bilden. Diese Pflanzen gemeinschaft siegt über die grüne Wüste, weil sie blüht und weniger oft gemäht werden muss. Einen grossen Einfluss auf das Gelingen eines grasfreien Rasens hat die Zahl der verwendeten Arten. In kleinen Gemeinschaften können die konkurrenzstärksten schnell dominieren. 12 Arten gelten als Basis, es können aber wesentlich mehr verwendet werden. Manche Arten sind durch ihre Blüten wertvoll, andere als gute Bodendecker, die dritten können beides zugleich. Eine ausgeglichene Mischung ergibt den schönsten und am besten nutzbaren Rasen.
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Christina Stalder übernahm vor mehr als 40 Jahren ihren Garten.
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FOTO: GABI VOGT
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DA S GES P RÄ C H
Fast vier Jahre lang haben die Journalistin Stephanie Elmer und die Fotografin Gabi Vogt Schrebergärtnernde auf neun verschiedenen Arealen in Luzern getroffen. Daraus ist ein Buch mit 14 Porträts über diesen Mikrokosmos entstanden.
Von Christine Kunovits
Stephanie Elmer und Gabi Vogt, was hat Sie dazu bewogen, ein Buch über Schrebergärten zu machen? Stephanie Elmer: Der erste Same keimte an einem Regentag vor fünf Jahren. Damals war ich mit einem Fotografen auf der Alp Hinterschlatt. Wir hatten das Gemeinschaftsprojekt «Glarner Alpbuch» beinahe beendet, und es galt, von der Welt, die ich so gernhatte, Abschied zu nehmen. An diesem tristen Tag packte mich wieder die Neugier, ein mir unvertrautes Universum zu erkunden. So sagte ich zum Fotografen: «Man müsste ein Buch über Schrebergärten machen.» Nicht alle Ideen, die man hat, realisiert man auch. Was gab bei Ihnen den Ausschlag? Stephanie Elmer: Ich bin vor vier Jahren aus dem Kanton Glarus ins Flachland nach Luzern gezogen und fühlte mich entwurzelt. Als uns Freunde meines Mannes fragten, ob wir in ihrem Schrebergarten mithelfen möchten, war ich zum ersten Mal auf so einem Areal. Und fand das spannend. So wurde aus der vagen Idee ein konkretes Vorhaben. Wann und wie sind Sie, Frau Vogt, dazugestossen? Gabi Vogt: Stephanie Elmer hat mich wegen meines Projektes «Vrenis Gärtli», das ich vor vier Jahren realisiert hatte, kontaktiert. Ich habe damals die heute 92-jährige Verena getroffen, die seit den 1950er-Jahren in einer ehemaligen Panzersperre an der Autobahnstrecke zwischen Basel und Zürich zusammen mit ihrem
FOTO: LEA MEIENBERG
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Mann ein blühendes Refugium geschaffen hat. Daraus ist eine audiovisuelle Arbeit mit 17 Bildern und einer Tonaufnahme entstanden. Stephanie hatte damals schon mit dem Buch begonnen und schickte mir ihr erstes Porträt von der heute 91-jährigen Rösli Stöckli, die seit 1961 eine Gartenparzelle mit ihrem Mann bestellte. Das Thema des Buches lag mir also nahe. Und ich konnte mir gut vorstellen, nochmals etwas in dieser Richtung zu machen. Gärtnern Sie beide selber? Gabi Vogt: Ja, heute aber anders als früher. Ich bin mit einem grossen, wilden und naturnahen Garten aufgewachsen. Ich habe, wie ich jetzt merke, passiv viel von meinen Eltern gelernt. Momentan lebe ich in Zürich, und mein Garten ist urban. Er nimmt einen Grossteil meiner zwei Balkone ein. Durch unser Buchprojekt ist bei mir der Wunsch nach einem eigenen Garten erwacht. Wobei das momentan in ferner Zukunft liegt. Wenn ich 60 bin und von Berufs wegen nicht mehr so viel reise. Dann sehe ich mich in einem grossen, wilden Garten auf einem Bänkchen sitzen und ein Pfeifchen rauchen. Stephanie Elmer: Auch ich gärtnere, aber nicht mehr im Schrebergarten. Da waren mein Mann und ich nur einen Sommer. Inzwischen leben wir
DIE BUCHMACHERINNEN Die Journalistin Stephanie Elmer, 35 (l.), ist seit drei Jahren Redaktorin bei «Transhelvetica», einem Schweizer Reisemagazin. «Flachs, Sugo, Tandem» ist nach dem Gemeinschaftswerk «Glarner Alpbuch» ihr erstes eigenes Buchprojekt. Die Fotografin Gabi Vogt, 42, arbeitet freiberuflich. Sie hatte verschiedene Einzel- und Gruppenausstellungen. Unter anderem 2015 die audiovisuelle Ausstellung «Vrenis Gärtli».
in einer Nachbargemeinde von Luzern und haben ein Reihenhaus mit Garten. Der ist gross und wild, manchmal auch zu gross und zu wild. Missen möchten wir ihn trotzdem nicht. Der Titel des Buches ist eine Wort-Auflistung: «Flachs, Sugo, Tandem » und mehr. Warum? Stephanie Elmer: Zunächst haben wir mit dem Arbeitstitel «Bohnenbusch und Gartenzwerg» gearbeitet. Wir wussten aber von Anfang an, dass er den Geschichten genauso wenig gerecht wurde wie unsere anderen
«Das Thema Garten hat uns beide zusammengeführt. »
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WILD AUF BLÜTEN IM TOPFGARTEN Das zarte Zimbelkraut fühlt sich an halbschattigen Standorten wohl.
Von Silvia Meister
Insekten kommen auch auf Balkon und Terrasse zu Besuch, sofern ihnen die entsprechenden Blüten und Nisthilfen bereitgestellt werden. Wir zeigen, welche einheimischen Wildstauden sich eignen und was es beim Pflanzen ausserdem zu beachten gilt.
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Balkone und Terrassen gewinnen an Charme und Lebendigkeit, wenn sie auch von einheimischen Wildstauden bereichert werden. Deren Lebenszeit umfasst von einigen Monaten bis zu mehreren Jahrzehnten. Mit den Jahren öffnen sich Hunderte von Blütenknospen, ein Anziehungspunkt für Schmetterlinge und Wildbienen. Werden zudem Nisthilfen an geeigneten Orten platziert, lassen sich einige dieser Besucher gern häuslich
nieder. So wird eine kleine Welt in Töpfen zu einem weiteren wichtigen Lebensraum.
STANDORT UND PFLANZENWAHL Gut umsorgt und gepflegt, ist das Leben im Topf für Wildstauden herrlich, könnte man meinen. Doch diese müssen mit wenig Wurzelraum zurechtkommen und die extremen Temperaturunterschiede von Sommer
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und Winter aushalten. Die Erfahrung zeigt, dass Wildstauden, die Trocken heit gut vertragen, am besten mit dieser Situation umgehen können. Die Wahl der Wildstauden richtet sich nach dem Kleinklima des Balkons: Ist er besonnt und heiss, halbschattig und warm oder schattig kühl? Die Sonnenscheindauer auf dem Balkon hängt von seiner Himmels ausrichtung ab. Sonnige und heisse Standorte sind nach Südosten, Süden oder Südwesten ausgerichtet und erhalten mindestens sechs Stunden direktes Sonnenlicht – die perfekte Wohlfühltemperatur für über Balkon kistchen hängende Polsterpflanzen wie Steinquendel, Sonnenröschen und Hauswurz. An halbschattigen Standorten öffnet sich der Balkon gegen Westen und Nordwesten. Wirbeldost, WaldErdbeere und Feld-Stiefmütterchen mögen diese wärmende Nachmittagsund Abendsonne. Schattige und kühle Standorte weisen gegen Norden und Nordosten, dazu gehören auch Nischen, die vom Balkongeländer oder von Trenn wänden beschattet werden. Stattlich präsentieren sich da der Klebrige Salbei und Geissbart, dazwischen bezaubert zartes Zimbelkraut. Dieses hängt über den Topfrand und entwischt alsbald in Plattenfugen und ungestörte Ecken des Balkons.
ORFFREIES T SUBSTRAT Wird eine strukturstabile Erde ausgewählt, gedeihen Wildstauden oft über Jahre im selben Topf und müssen nicht umgepflanzt werden. Diese Erde speichert Wasser und Nährstoffe, Überflüssiges fliesst gut ab. So haben die Wurzeln einen luftigen Erdraum ohne Staunässe. Diese Eigenschaften findet man in torffreier Kübel pflanzen-, Dachgarten- oder Trogerde. Sie enthalten mehrheitlich Materia lien, die sich nicht oder kaum abbauen (z. B. rezyklierter Ziegel, gebrochenen Blähton, Bims, Rindenhumus). Ein weiterer Vorteil: Diese Erden sind weder stark kalkhaltig noch sauer, ihr pH-Wert bewegt sich im neutralen Bereich, die meisten Pflanzen
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Stein-Nelken (Bildmitte) sind ein beliebter Landeplatz für Schmetterlinge.
kommen mit diesem Typ Boden gut klar. Vor dem Einfüllen zuerst mehrere Tonscherben auf das Loch im Boden legen, damit es nicht verstopft.
TAUGLICHKEIT DER TÖPFE Wildstauden bleiben ganzjährig draussen und werden mit den Jahren immer schöner. Besonders langlebig sind etwa Dost, Hufeisenklee, Berg minzen und Berg-Aster. Deshalb lohnt es sich, die Wintertauglichkeit der Töpfe genauer anzuschauen: • Frostbeständige Keramikgefässe haben keine Risse, und beim Anschlagen ertönt ein heller, klarer Klang. Doch Achtung: Gefrorenes Wasser dehnt sich aus und sprengt auch die beste Keramik! Deshalb Keramikgefässe im Winter auf Tonfüsschen oder Holzleistchen stellen, damit das Giesswasser restlos abfliesst.
• Kunststofftöpfe sind sehr leicht, das spielt beim Transportieren oder bei einer begrenzten Tragfähigkeit eines Balkons eine wichtige Rolle. Sie sind frostfest, werden jedoch an sonnigen Standorten mit den Jahren spröde. • Holzgefässe halten mehrere Jahre, wenn das Holz trocken bleibt. Deshalb Wände mit Noppenfolie auskleiden. • Pflanzgefässe aus Metall und Eternit zählen zu den langlebigsten: weiter vererben inbegriffen! Metall leitet Hitze und Kälte schnell weiter, eine Auskleidung mit 0,5 bis 2 Zentimeter dicken Styropormatten oder einem Kompostvlies dämpft dies ab.
NAHRUNG IM FRÜHLING Der Topf mag noch so gross sein – die Pflanzenwurzeln stossen rundum an Grenzen und die vorhandenen Nährwerte sind bald aufgebraucht. Eine Nährstoffgabe im Frühling wirkt
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Gebratene Kerbelrüben, kombiniert mit glasig gedünsteten Sauerkleeknollen.
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KAVIAR DER VEGETARIER Optisch und von der Grösse her ein unscheinbares Gemüse, hat die Kerbelrübe geschmacklich viel zu bieten. Anfang des 20. Jahrhunderts kaum noch kultiviert, erlebt sie jetzt eine Renaissance.
Von Jochen Elbs-Glatz
Kenner loben sie in den höchsten Tönen. «Die Kerbelrübe ist, im Vergleich zur Karotte, was der Champagner zum Wein», schreibt etwa Brigitte Bartha-Pichler in ihrem Buch «Haferwurzel und Feuerbohne». Auf dem Wiener Markt nennt man das Kerbelrübchen wegen des sehr hohen Kilopreises von rund 25 Franken «Kaviar der Vegetarier». Beides spielt auf die Seltenheit der Speicherknollen von Chaerophyllum bulbosum, dem Knolligen Kälberkropf, an.
WILDE SAMMELPFLANZE Sie sind klein, meist drei, selten zehn Zentimeter lang und rund drei Zentimeter dick. Unter der unscheinbar braunen Schale verbirgt sich weisses Fleisch, das viel Stärke, kaum Fett, hochwertige Aminosäuren, Kohlenhydrate und wertvolle Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium enthält. Die feine Konsistenz und ein ganz eigener Geschmack nach Nüssen, Marroni und ein wenig Sellerie machten sie für Hermann Jäger in «Der praktische Gemüsegärtner» (Leipzig, 1857) zu «einem der besten menschlichen Nahrungsmittel aus dem Pflanzenreiche». Zu einer in ganz Europa wild vorkommenden Sammelpflanze, die sich wegen ihrer stärkereichen Rübchen ab und zu in einen Garten verirrt hat, sind nur wenige historische Belege zu
erwarten. Viele Autoren schliessen die Lücke zwischen Neuzeit und ältesten Sammlerkulturen mit dem «mittelalterlichen Kloster». Es bestand gute 1000 Jahre vom 6. bis ins 16. Jahrhundert. Dass sich da irgendwer mit der Kerbelrübe beschäftigt hat, wundert nicht. Der Botaniker Charles de l’Écluse, auch unter dem latinisierten Namen Clusius bekannt, fand bei seinem Aufenthalt in Wien zwischen 1574 und 1588 Kerbelrübchen auf dem Markt und auf den Tafeln der Reichen, zu denen er gebeten war. Sie bekamen ihm allerdings nicht gut. Nach Genuss der Rübchen empfand er eine gewisse Schwere und bekam Kopfweh. 1651 berichtet der Basler Botaniker Caspar Bauhin von Kerbelrüben zwischen Basel und Mülhausen. Ob sie wild wuchsen oder angebaut wurden, wird leider nicht geklärt. In Frankreich kamen 1846 erste kultivierte Kerbelrüben vor, blieben aber rare Delikatesse. Als aber 1862 in vielen Regionen Frankreichs die Kraut- und Knollenfäule arg wütete, wurde in der Not erwogen, den ganzen Kartoffelanbau durch Kerbelrüben zu ersetzen.
FAST AUSGESTORBEN Eine andere Art, die Sibirische Kerbelrübe, Chaerophyllum prescottii, grösser, aber weniger wohlschmeckend und stärkereich, entdeckte und beschrieb der amerika-
nische Botaniker John D. Prescott zu Beginn des 19. Jahrhunderts bei seiner Arbeit am botanischen Garten in St. Petersburg. Um 1850 gelangte sie aus Russland nach Bern, und man versuchte, sie in der Schweiz als Gemüse zu etablieren. Anfang des 20. Jahrhunderts kam der Anbau der Kerbelrübe allerdings fast wieder zum Erliegen. In der Renaissance alter Kultur- und Gemüsearten gewinnt sie wieder an Bedeutung und wird züchterisch bearbeitet.
SAMEN ZUM ANBAU In Frankreich entstanden bei Royal Sluis France durch Massenauslese auf geringere Keimruhe - Dormanz - die Sorten ‘Altan’, ‘Vega’ und ‘M4.10’. In Deutschland züchtet man bei Dreschflegel seit 1990 Kerbelrüben und sieht den Entwicklungsstand der alten Literatur schon fast wieder erreicht. Züchtungsziele sind grössere Rüben, eine verlängerte Vegetationszeit sowie bessere und längere Keimfähigkeit der Samen. In der Schweiz werden bei der Sativa AG in Rheinau seit einigen Jahren Kerbelrüben angebaut und Samen produziert. Die Züchtungsarbeit beschränkt sich auf Auslese und Qualitätssicherung. Kerbelrübchen gehören wie Rüebli, Sellerie, Pastinake, Dill und Fenchel zur Familie der Doldengewächse. Zwischen ihnen sollte eine Anbaupause von vier Jahren eingehalten
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«Der Mensch schützt, was er schätzt.» Wenn sich das ganze Leben um Pflanzen dreht: Joëlle Magnin arbeitet als Konservatorin am
Museum für Botanik in Lausanne. In ihrer Freizeit recherchiert und schreibt sie an einem Buch über die Waadtländer Flora.
Von Sarah Fasolin
Es sind über 350 000 kleine rote Punkte, die Joëlle Magnin begeistern. «Schauen Sie mal», sagt sie und schiebt den Laptop über den Tisch, «die Karte des Kantons Waadt ist ganz rot vor lauter Punkten!» Seit vier Jahren sind im Kanton Waadt 150 Freiwillige unterwegs und halten fest, wo sie welche Pflanzen finden. Jeder Eintrag gibt einen roten Punkt. Mit all diesen Daten entsteht am Ende eine Übersicht, die zeigt, wo in diesem grossen, landschaftlich abwechslungsreichen Kanton über 2200 verschiedene Arten zu finden sind. Jöelle Magnin ist als Präsidentin des Botanischen Zirkels im Kanton Waadt Mitinitiantin dieses ambitionierten Projektes, für das alle ehrenamtlich arbeiten. Sie selber hat an Feierabenden und Wochenenden 225 Quadratkilometer Kantonsfläche inventarisiert und sich dabei auch für ein paar besonders schwer zugängliche Flächen in einer Schlucht entschieden. «Das Vallée de la Mérine war von Botanikern noch kaum untersucht worden – umso spannender war es.» Sie fand den Pyrenäen-Bergflachs und die Hecken-Wicke, zwei Pflanzen, die man in dieser Region bis anhin nicht gekannt hatte. Joëlle Magnins Leidenschaft für das Pflanzenreich erwachte schon in ihrer Kindheit. Mit elf Jahren machte sie ihr erstes Herbarium mit Pflanzen, die sie in ihrer Umgebung fand. Sie wuchs in Belgien und Frankreich auf, studierte Biologie und kam 1983 der Liebe wegen in die Schweiz. In Lausanne fand sie eine Stelle im Kantonalen Botanischen Garten und Museum, wo sie noch immer arbeitet und für die Bibliothek zuständig ist. In dieser Funktion hat sie 2004 auch ihr erstes Buch publiziert: Als sie ihre Stelle aufnahm, vermisste sie ein Werk auf Französisch über die Geschichte der botanischen Wissenschaft. So fing sie selber an, zu recherchieren und Zusammenfassungen zu schreiben. Bis sie so viele Dokumente hatte, dass ein Arbeitskollege fand, man müsste all diese Unterlagen doch publizieren. Sie fand einen Verlag, und schon bald stand das erste von ihren bisher drei Büchern in den Buchhandlungen.
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In zwei Jahren soll nun der Atlas der Waadtländer Flora publiziert werden – genau 139 Jahre nach dem letzten und bislang einzigen Buch über das Pflanzenreich im Kanton. Was für Tendenzen lassen sich bis jetzt ablesen? «Eine genaue Analyse haben wir noch nicht gemacht», sagt sie, «aber wir können bereits feststellen, dass rare Arten rar geblieben und einige sogar ganz verschwunden sind.» Zum Beispiel die Littorella uniflora, auf Deutsch Strandling, die entlang von Ufern in Sand oder Kies wächst. Vor fünfzig Jahren fand man sie noch am Ufer des Genfersees. Heute existiert sie dort nicht mehr. Was ist passiert? Es gebe viele Gründe für den Rückgang der Biodiversität, sagt Joëlle Magnin: Landschaftsveränderungen, Siedlungsdruck, Klimaerwärmung. Um die Folgen des Klimawandels für die Pflanzenwelt dreht sich in den nächsten drei Jahren auch die Botanica, eine Initiative von rund 20 botanischen Gärten in der Schweiz. Unter dem Titel «Klimawandel im Pflanzenreich» werden die Gärten von 2019 bis 2021 anhand verschiedener Veranstaltungen die Öffentlichkeit informieren und sensibilisieren (siehe Box). Auch Joëlle Magnin wird an den Aktivitäten im Botanischen Garten Lausanne mitarbeiten. «Ob ich eine Ausstellung konzipiere, ein Buch schreibe oder Daten sammle für einen Pflanzenatlas – es geht mir immer um dasselbe», sagt die 57-Jährige: «Ich möchte mithelfen, dass der Mensch wieder Zugang findet zur Natur, von der er sich leider – und das macht mir manchmal Angst – immer weiter entfernt.» Doch dass die Beziehung zwischen Mensch und Natur funktioniere, sei enorm wichtig: «Nur was der Mensch kennt und schätzt, wird er auch schützen», sagt sie. Deshalb hat sie auch so grosse Freude an den vielen roten Punkten auf der Waadtländer Karte. Sie sind alle ein Zeugnis des Pflanzenreiches im Kanton und ein wichtiges Statement. Nicht nur für Bedauerliches, sondern immer auch wieder für Erfreuliches: So wurde von der seltenen Borstigen Glockenblume Campanula cervicaria ein bis zu diesem Zeitpunkt unbekannter und kleiner Bestand gefunden. «Solche Ereignisse sind einfach grossartig», sagt Magnin. Und sie motivieren sie, weiterzumachen. «Weil es sich noch immer lohnt.»
Die Botanica, eine Initiative von botanischen Gärten der Schweiz, beschäftigt sich in den nächsten drei Jahren mit dem Thema «Klimawandel im Pflanzenreich». Mit jeweils über 80 verschiedenen Veranstaltungen wird gezeigt, wie die durch den Klimawandel verursachten Temperatur- und Niederschlagsveränderungen die Lebensräume von Pflanzen beeinflussen. 2019 liegt der Schwerpunkt bei den Bäumen, 2020 bei den Neophyten, und 2021 zeigt Botanica, welche Pflanzen Gewinner oder Verlierer der Klima veränderung sind. www.botanica-suisse.org
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LESERANGEBOT: BIO-OLIVENÖL AUS ITALIEN – PUR ODER FEIN AROMATISIERT
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LESERANGEBOT: QUALITÄTS-WERKZEUGE FÜR BALKON UND GARTEN
Die Werkzeuge der niederländischen Traditionsfirma Sneeboer sind allesamt handgemacht, aus Eschen- oder Kirschholz und rostfreiem Edelstahl und überzeugen durch höchste Qualität. Alle Bioterra-Gartengeräte finden Sie unter: bioterra.ch/gartengeraete
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Steinspaten mit Tritt Der Steinspaten mit Tritt bewährt sich bei steinigem Untergrund oder verwurzelten Beeten. Länge (inkl. Kopf): 114 cm, Kopfbreite: 16 cm, Gewicht: 1,9 kg, Stiel: Eschenholz, Preis: Fr. 147.– (Fr. 163.–)
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FOTOS: BENEDIKT DITTLI, ZVG
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LESERANGEBOT: MIT KINDERN DEN GARTEN ENTDECKEN
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Kinder-Handgabel Nachhaltiges Werkzeug von der niederländischen Traditionsfi rma Sneeboer. Handgemacht, aus rostfreiem Edelstahl. Länge: 22 cm, Gewicht: 0,16 kg, Griff: FSC-Eschenholz, Preis: Fr. 21.– (23.–)
Kinder-Gartenhandschuhe Diese Handschuhe schützen Kinderhände vor Verletzungen an scharfen Gegenständen oder dornigen Pflanzen. Das Trägermaterial besteht aus Nylon, der Überzug aus Naturlatex. Farben: Blau, Rot, Grössen: XXS (Gr. 5), XS (Gr. 6), Preis: Fr. 9.– (10.–) Blumen-Samenmischung Sommerstrauss U. a. mit Bidens, Sommeraster, Wachsblume, Goldmohn, Eibisch und weiteren 1-jährigen Arten. Portion à 1,25 g für ca. 1–2 m², Preis: Fr. 3.50 (3.90) Popcorn-Mais Cinema Stärkereiche Sorte mit dünner, aber glasig harter Schale, die beim Erhitzen gut poppt. Sehr schmackhaft. Portion à 12,5 g für ca. 2–3 m², Preis: Fr. 3.50 (3.90) Karotten-Mischung Diese bunte Mischung besteht aus 4 Sorten von Pro Specie Rara: Riesen von Colmar 2, Gniff, Küttiger und Jaune du Doubs. Portion à 3 g für ca. 8–15 m², Preis: Fr. 3.80 (4.20) Bestelltalon Seite 67
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Ohrwürmer sind die natürlichen Feinde von Blattläusen, Spinnmilben und anderen kleinen Insekten. Nachts sind die Tiere aktiv und suchen sich im Garten ihre Nahrung. Tagsüber benötigen sie ein geeignetes Versteck. Diese Ohrwurmsäckli sind mit Holzwolle gefüllt und bieten den Tieren einen Unterschlupf. Man hängt sie mithilfe eines Drahtes mit der Öffnung nach unten an Äste und Stämme, z. B. in die Nähe einer Blattlauskolonie. Grösse: 8 x 10 cm, Lieferumfang: 1 Set mit 4 Ohrwurm-Säckli, gefüllt mit Holzwolle, inkl. Draht zum Aufhängen, Preis: Fr. 8.90 (9.80) Bestelltalon Seite 67
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FOTOS: ZVG, ILLUSTRATION: ANNA-LEA GUARISCO
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