09‘20
Leben mit besonder
Kinder
Eltern, die ein Kind mit einer Behinderung pflegen, sind nicht allein. Es gibt allerhand Angebote, die Eltern bei dieser äußerst herausfordernden Arbeit unterstützen, um ihren Alltag mit einem geistig oder körperlich behinderten Kind zu meistern. Familienentlastende Dienste können dabei vielfältig unterstützen: zum Beispiel Haushaltshilfen, ambulante Pflegedienste, die zur Betreuung des Kindes ins Haus kommen, Kurzzeitbetreuung und -pflege bei eigener Krankheit, Fahrdienste oder Mutter/Vater-Kind-Kuren. Eine kostenlose Beratung bei Wohlfahrts-, Behinderten- und Elternverbänden informiert über die finanziellen Hilfen und Rechtsansprüche. Auskunft und Beratung bieten auch Sozial- und Jugendämter sowie Kranken- und Pflegekassen.
des Kindes Hausbesuche macht und bei der Versorgung des Kindes hilft. Eine psychosoziale Beratung, eine Familien- und Lebensberatung, eine Kur können dazu beitragen, Überforderungen zu erkennen und abzubauen. Wenn es sich abzeichnet, dass durch das Leben mit einem behinderten Kind die anderen Familienmitglieder ihre Bedürfnisse immer wieder zurückstellen müssen, ist es elementär, sich um einen gesunden Interessenausgleich zu bemühen. So kann es auch hilfreich sein neben den Angehörigen auch Freunde oder Nachbarn so früh und so weit wie möglich in die neue Situation mit einzubeziehen. Es kann sehr entlastend sein, wenn eine größere Gruppe vertrauter Menschen den Eltern oder Alleinerziehenden Akzeptanz, Schutz und konkrete Unterstützung bietet.
Unterstützung in Anspruch nehmen
Frühförderung
Viele Eltern sind eine ganze Zeit lang vor allem mit der Bewältigung des Alltags beschäftigt. Sie müssen die Besonderheiten und Bedürfnisse ihres Kindes erst einmal kennenlernen und den Tagesablauf organisieren. Vielleicht sind häufige Arztbesuche oder Klinikaufenthalte des Kindes und etliche Ämterbesuche notwendig. Manchmal fehlt es dann an Zeit oder Kraft, Beratungsangebote wahrzunehmen. In einem solchen Fall können sogenannte aufsuchende Angebote entlasten, zum Beispiel die Begleitung durch eine Familienhebamme, die bis zu einem Jahr nach der Geburt
Die meisten geistig oder körperlich behinderten Kinder machen Entwicklungsfortschritte ebenso wie andere Kinder, wenn auch in kleineren Schritten und in einem enger begrenzten Rahmen. Einige ihrer Beeinträchtigungen können voraussichtlich durch Frühförderung ausgeglichen werden. Deshalb ist es ratsam, sich schon in der Schwangerschaft mit staatlich finanzierten Frühförderungsstellen oder sozialpädagogischen Zentren in Verbindung zu setzen. Dort arbeiten spezialisierte Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendmedizin, Psychologie, Physio- und Beschäftigungstherapie, Sprach- und 14