MODULØR #3 2009

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erbaute identität

MODULØR

#3 20 09

erbaute identität digitale wahrzeichen Jons Messedat über authentizität das ende von archiporn architektur als Mehrwert

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#3 2009 www.modulor.ch

MODULØR

Architektur, Immobilien, Recht

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MODULØR Magazin

EDITORIAL

LIEBE LESERINNEN UND LESER Peter Zumthor hat den Pritzker-Preis erhalten. Ein Zeichen der Wertschätzung für eine stille und inspirierende Architektur. Zumthor selbst umschreibt architektonische Qualität wie folgt: „Was eine architektonische Atmosphäre wirklich ausmacht, ist diese einmalige Dichte und Stimmung, dieses Gefühl von Gegenwart, Wohlbefinden, Stimmigkeit und Schönheit (…) in deren Bann ich etwas erfahre, was ich sonst nicht erleben würde.“ In einer Zeit, in der Architektur oft als Mittel zur Selbstdarstellung gebraucht wird, oft laut und plakativ daherkommt, scheint mir die Anerkennung Zumthors Architektur als ein Zeichen zur richtigen Zeit zu sein. Ebenfalls ein stilles Zeichen setzen möchte auch diese Ausgabe von Modulør. Es lohnt sich, genauer hinzuschauen und auch zwischen den Zeilen zu lesen. Viel Vergnügen!

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Thema erbauTe idenTiTäT Nach der letzten Ausgabe zum Thema Bauen total, in der GU und TU, Kritiker, Juristen und Promoter zu Wort gekommen sind, widmet sich diese Ausgabe einem etwas sinnlicheren Fachgebiet: Corporate Architecture. Die durch Architektur erlebbaren und begehbaren Firmenphilosophien haben in den vergangenen Jahren eine enorme Beachtung erhalten. Erbaute Identität wurde zum Schlagwort für den Erfolg, zum Bestandteil des Marketing-Mix. Medial aufgearbeitete Architekten wurden zu Sammelobjekten im Portfolio globaler Konzerne, deren Bauten zu Ikonen und Statussymbolen im Rennen um globale Aufmerksamkeit. Schon immer hatte Architektur den Zweck, eine schützende Behausung für Mensch und Tier darzustellen. Schutz vor klimatischen Widrigkeiten, Schutz aber auch vor Gewalteinwirkung. Doch über die reine Funktionalität hinaus wurde Architektur seit Menschengedenken genutzt, Respekt zu verschaffen, einen Status zu markieren und Identität zu behaupten. Sakrale Bauten auf der ganzen Welt und in allen Religionen zeugen vom Streben nach Gefallen, Status und Macht. Militärische Anlagen wie Burgen oder Festungen schufen ebenfalls schon früh ein Zeichen von Autorität und Stärke. Und schon immer erbaute sich die Finanzelite, juristische wie natürliche Personen, repräsentative Bauten. Nicht erst seit Architekten zu Popstars mutiert sind und sogar Boulevardblätter über „Prachtbauten vom Stararchitekten“ berichten, ist man sich der Wirkung von Architektur bewusst. Dabei unterstützt hochwertige Corporate Architecture die positive Wahrnehmung nicht nur bei Kunden, sondern ebenso bei Mitarbeitern und Lieferanten. Corporate Architecture erlaubt einer Firma oder Institution, ihre Philosophie sichtbar zu vertreten und sich an ihrem Standort wirkungsvoll zu behaupten. Ob die momentan herrschende Wirtschaftskrise dem Boom dieser repräsentativen und identitätsbildenden Architektur etwas anhaben kann, wird sich weisen. Vielleicht sind wir sogar an einem Punkt angelangt, an dem die Anzahl gewisser Projekte, deren Image-Nutzen manchmal grösser als der eigentliche Gebrauchsnutzen ist, zumindest momentan massiv weniger wird. Der Zeitpunkt scheint gekommen, dass sich auch Corporate Architecture wieder auf seine Grundwerte besinnt. gb

Gerald Brandstätter Chefredakteur gerald.brandstaetter@modulor.ch

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MODULØR Magazin

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theMa eRBaUte iDentität

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KOLUMne Thomas Sevcik

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aRChiteKtUR Bankfiliale, Mailand BMW-Autocenter, Adliswil Verwaltungsgebäude, Vilnius Zweifamilienhaus, Zürich

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iMMOBiLien Bauarena, Volketswil

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ReCht Das neue Raumplanungsgesetz Bauablaufstörungen

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INHALT

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tOOLBOx

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speziaL Küchen Bodenbeläge Schiebe- und Faltwände

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Bewegliche FaSSade Der Neubau für das Institut für Physik und Chemie der Universität Potsdam von Böge-Lindner Architekten bildet zusammen mit der angrenzenden, im Bau befindlichen Bibliothek den Eingang zum Campus. Seine architektonische und funktionale Bedeutung entfaltet der Bau zur wichtigen internen Querachse des Campus. Ein lang gestrecktes Foyer mit zwei Eingängen, Hörsälen und Durchblicken zum Innenhof bindet das Gebäude in das Wegesystem des Campus ein. Die Fassaden sind geprägt von starker formaler und materieller Reduktion, die dem Bau in dem heterogenen architektonischen Umfeld eine starke Präsenz verleihen. Gelochte Aluminiumplatten, teilweise beweglich, dienen als Sonnenschutz. Diese umhüllen die gesamte Fassade. Im Innenhof wird die Hermetik der äusseren Fassade ergänzt durch die Leichtigkeit und Transparenz weiss bedruckter Glasflächen. gb www.boegelindner.de

Shoppingtempel von maSSimiliano und doriana FukSaS Das Projekt galt bei Baubeginn als eines der grössten Innenstadtprojekte in Deutschland. Von 2002 bis 2009 hat das Büro von Massimiliano e Doriana Fuksas das „FrankfurtHochVier“-Einkaufscenter auf der Zeil geplant und erstellt. Das mehr als 800 Millionen Euro teure Riesenprojekt mit einer Bruttogeschossfläche von 78‘000 Quadratmetern ist als vertikal orientiertes Einkaufsparadies mit zwei Untergeschossen und sechs Obergeschossen konzipiert. Hierfür wird auch die mit 42 Metern längste innenliegende freitragende Rolltreppe Deutschlands benötigt. Eyecatcher und Erkennungsmerkmal ist die Verbindung der Hauptfassade mit dem fliessenden Dach mittels eines organisch geformten Trichters. Bereits auf dem Messegelände in Milano-Rho waren diese organischen Glasdachformen zu bestaunen. Dieses soll auch auf der Zeil in Frankfurt für Aufmerksamkeit sorgen und Konsument in den Konsumtempel ziehen. Die Zeil ist eine Strasse in der Innenstadt von Frankfurt am Main, die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts als eine der bekanntesten und umsatzstärksten Einkaufsstrassen in Deutschland gilt. Zuvor war sie vor allem für ihre prächtigen Gasthöfe und Palais aus der Zeit des Barock und Klassizismus berühmt. gb www.palaisquartier.de/myzeil

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wettBewerB Für nachhaltige architektur Mit dem Ziel, modellhafte Projekte für nachhaltiges Bauen zu entwickeln, wurde der Wettbewerb für Studentinnen und Studenten lanciert. Ausgelobt wurde der Wettbewerb von Gau:di, einem Netzwerk europäischer Architekturzentren unter der Leitung des IFA (Institut Français d’Architecture) der Cité de l´Architecture Paris. StudentInnen der TU Wien gewannen das letztjährige Auswahlverfahren mit den Projekten „Palettenhaus“ und „Urban Space Recycling“. Das „Palettenhaus“ wurde als Projekt im Massstab 1:1 gebaut und bei der Biennale 2008 in Venedig präsentiert. Bis Ende September 2009 können nun neue Projekte für den diesjährigen Wettbewerb eingereicht werden. gb www.competition.gaudi-programme.eu

award Für Steven holl Der in diesem Jahr zum ersten Mal von der spanischen BBVA Foundation, ausgelobte und mit 400‘000 Euro dotierte Frontiers of Knowledge Award geht in der Kunstkategorie an den amerikanischen Architekten Steven Holl. Es handelt sich um eine von acht Auszeichnungen, mit der die Stiftung „fundamentale Fortschritte“ in Wissenschaft und Kultur honoriert. Die Jury lobte die formal und stilistisch kompromisslose Haltung von Holls Arbeit und betonte den enormen Einfluss, den der Architekt seit über dreissig Jahren nicht nur durch seine Bauten, sondern auch durch seine Lehrtätigkeit an der New Yorker Columbia University auf das weltweite Kulturgeschehen ausübe. Nach Ansicht der Preisrichter ist es Holl dabei gelungen, die „humanistischen Werte“ in seinem Werk zu bewahren und „soziale wie kulturelle Grundsätze zu befördern, ohne dabei seine fortwährende Präsenz in der architektonischen Avantgarde preiszugeben.“ Holl kündigte an, das Preisgeld gemeinnützigen Projekten seines Architekturbüros zuzuführen. pz

lieB houSe gerettet Das Lieb House, Robert Venturis programmatisches Strandhaus aus dem Jahre 1969, ist in einer spektakulären Aktion vor dem Abriss gerettet worden. Nachdem das Grundstück in New Jersey, auf dem sich das Haus befand, im Januar verkauft wurde, sollte dieses einem Neubau weichen. James Venturi, der Sohn des Architekten, setzte sich daraufhin mit den Besitzern des ebenfalls von Venturi entworfenen Kalpakjian House auf Long Island in Verbindung. Diese erklärten sich bereit, nicht nur das Haus zu erwerben, sondern auch für die erheblichen Transportkosten aufzukommen. Anfang März wurde das Lieb House abgebaut und auf die Seereise von New Jersey nach Long Island geschickt, wo es den neuen Besitzern als Gästehaus dienen wird. James Venturi hat die ganze Prozedur für eine Dokumentation über seine Eltern filmisch festgehalten. Der Film mit dem Titel „Learning from Bob and Denise“ soll im nächsten Jahr erscheinen. pz

www.stevenholl.com www.fbbva.es

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halle Für rotterdam Nachdem Rotterdam im Zweiten Weltkrieg beinahe vollständig zerstört worden war, entschied man sich statt einer Rekonstruktion der alten Stadt für einen grossflächigen Neuaufbau. Das Stadtzentrum wurde nach Westen verschoben, wo Van den Broek + Bakema 1954 die Lijnbaan, die Urform aller Fussgängerzonen, realisierten. Aufgrund der fehlenden Dichte und Durchmischung mangelt es der Innenstadt allerdings bis heute an urbaner Qualität. Diesem Umstand soll nun mit dem Bau einer grossen Markthalle Abhilfe geschaffen werden. Das Projekt von MVRDV, das 2004 siegreich aus einem Wettbewerb hervorgegangen ist, sieht eine hundert Meter lange gewölbte Halle für rund siebzig permanente Markstände vor. Die Baukosten von rund 120 Millionen Euro werden von einem privaten Investor getragen und über eine zwölfgeschossige Mantelnutzung finanziert. Im Erdgeschoss sind Läden und Gastronomiebetriebe geplant, in den Obergeschossen werden Wohnungen untergebracht. Die Stadt rechnet damit, dass die Halle bis 2010 fertiggestellt sein wird. pz www.mvrdv.nl

St. gallen erhält neuen BahnhoFSplatz Hager Landschaftsarchitektur AG Zürich haben mit ihrem Projekt „Akari“ den Wettbewerb für den Bahnhofplatz in St. Gallen gewonnen: Ein heller, transluzenter Kubus begrüsst die Reisenden. Fast schwerelos schwebt das Dach über dem Hauptankunftspunkt, lichtdurchflutet am Tage, ein funkelnder Leuchtkörper in der Nacht. Von seinem schützenden Dach aus bietet sich den Ankommenden die freie Sicht auf den Bahnhofplatz mit der breiten Fussgängerpassage zum gegenüberliegenden Bushof und dem angrenzenden baumbestandenen Stadtplatz. Der Bereich vor dem Bahnhofgebäude wird auf der gesamten Länge freigespielt und bildet eine komfortable Ankunfts- und Transitzone. Der zentrale Bahnhofplatz wird als offener Raum konzipiert. Randlich bilden locker gepflanzte, lichte Baumhaine den Übergang zur mehrheitlich orthogonal organisierten Stadt. Auf Blickhöhe wird der ganze Raum durchgängig bereinigt. Dies schafft Übersicht und Sicherheit. Der südliche Stadtplatz erhält einen lichten Hain aus leichtblättrigen Gleditsien. Unter dem Baumschleier fliesst ein Wasserfilm die leicht geneigte Fläche in Richtung Bahnhofplatz hinunter und sammelt sich zu einem kleinen Becken. gb www.hager-ag.ch

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diener & diener Bauen hoch 81 Meter hoch, ein luxuriöses Designhotel auf 15 Etagen und die 9 obersten Geschosse mit 33 Wohneinheiten mit Bruttowohnflächen zwischen 130 und 1200 Quadratmetern: Der MobimoTower von Diener & Diener wird in Zürich-West zu stehen kommen, dem von starkem Wachstum geprägten Stadtteil mit hoher Zentrumskraft und bester Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Der Mobimo-Tower ist das bisher grösste Entwicklungsobjekt von der Immobiliengesellschaft Mobimo. gb

gehry Baut eiSenhower memorial Dwight D. Eisenhower, 34. Präsident der Vereinigten Staaten zwischen 1953 und 1961, wird mit einem Nationaldenkmal geehrt. Es handelt sich um die siebte präsidiale Gedenkstätte in der amerikanischen Hauptstadt. In einem dreistufigen Auswahlverfahren entschied sich die zwölfköpfige Wettbewerbskommission wenig überraschend für den kalifornischen Stararchitekten Frank O. Gehry, der sich gegen 43 amerikanische Mitbewerber durchsetzte. Washington D.C. erhält damit endlich seinen Gehry und reiht sich in die Gruppe der Städte ein, die sich mit seinem begehrten Markennamen schmücken. Inwieweit das Memorial einen Tribut an Eisenhower und nicht Gehry selbst darstellt, wird sich zeigen. Die 16‘000 Quadratmeter grosse Parzelle des Memorials befindet sich an der Independence Avenue südlich der National Mall in unmittelbarer Nähe des von Eisenhower ins Leben gerufenen Erziehungsdepartments. Über das Projekt selbst ist bis anhin wenig bekannt. Gehrys Entwurf befindet sich noch in einem frühen Stadium und bedarf des Inputs der Familie Eisenhowers sowie verschiedener Regierungsbehörden. Fest steht, dass das Memorial die Funktion eines öffentlichen Platzes einnehmen soll und dass es im Gegensatz zu den bekannten Denkmälern Jeffersons und Lincolns wohl ohne eine Statue des Gewürdigten auskommen wird. Die Projektkosten werden auf 110 Millionen Dollar geschätzt, die Einweihung soll 2014 stattfinden. pz

www.mobimotower.ch

renzo piano in San FranciSco Für rund 370 Millionen Dollar haben Renzo Piano Architects in Zusammenarbeit mit Stantec Architecture (San Francisco) die Acadamy of Science in San Francisco erstellt. Der viel beachtete Bau wird als „grünstes“ Museum der Welt bezeichnet. Neben diversen Büroräumlichkeiten beinhaltet das anspruchsvolle Raumprogramm einen Forschungsbereich, eine Bibliothek, ein Auditorium, ein Planetarium, Unterrichtsräume, ein Aquarium und eine Ausstellungsfläche. Das alles ist unter einem begrünten Dach verborgen, das punktuell auch Tageslicht einlässt und gleichzeitig mit Fotovoltaik-Anlagen Strom generiert. gb www.calacademy.org

www.eisenhowermemorial.org

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Bankprojekt Für madrid von hdm

graFt Siegt Das internationale Architektenbüro GRAFT ist erneut erfolgreich aus einem Wettbewerb hervorgegangen. Nachdem es sich gerade erst als einer von drei gleichrangigen Siegern im Wettbewerb „Tempelhofer Feld – Columbia-Quartier zum Thema der Nachnutzung des Flughafens Tempelhof“ durchsetzen konnte, entschied es jetzt auch den Wettbewerb „Boulevard der Stars“ in Berlin für sich. Der Siegerentwurf sieht eine rötliche Asphaltierung auf dem Mittelstreifen und den Randbereichen der Potsdamer Strasse vor, die an den typisch roten Teppich bei Filmpremieren erinnert. Darin werden Sterne eingelassen. Ergänzt wird die Szenerie durch Scheinwerfer, die den „Boulevard der Stars“ erleuchten werden. Für die notwendigen Baumaßnahmen stehen 1‘080‘000 Euro zu Verfügung. gb

Herzog & de Meuron haben den Entwurf für den Hauptsitz der spanischen Bankgesellschaft BBVA in der Peripherie Madrids vorgestellt. Auf einer Fläche von rund 75‘000 Quadratmetern breiten die Architekten einen „Teppich“ dreigeschossiger Gebäudezeilen aus, die durch Gassen und Gärten voneinander getrennt sind. Nach Vorbild einer Oase soll durch üppige Vegetation und dichte Bebauung ein kühles und feuchtes Mikroklima erzeugt werden. Markenzeichen des Projekts ist ein 23-geschossiges Hochhaus, das als kreisförmige Scheibe aus dem Komplex herausragt. Die kreisförmige Plaza, wo sich zahlreiche öffentliche Nutzungen um den Eingansbereich gruppieren, bildet das Zentrum der Anlage. Grosse Beachtung wurde dem Thema der Nachhaltigkeit geschenkt. Auskragende Bodenplatten und Brises Soleil schützen vor direkter Sonneneinstrahlung im Sommer, während im Winter die Dachfenster über den Zwischenbereichen geschlossen werden können, wodurch eine Art Treibhauseffekt entsteht. Weitere Massnahmen umfassen natürliche Lüftung, Fotovoltaik-Anlagen sowie Regen- und Grauwassernutzung. BBVA schätzt, dass dadurch rund 30 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden kann. Mit dem Bau soll noch in diesem Jahr begonnen werden; bis 2013 soll er fertig sein. pz info@herzogdemeuron.com

oFiS Baut in pariS Das slowenische Architekturbüro Ofis Arhitekti scheint Spezialist zu werden für kostengünstiges, aber dennoch hochkarätiges Bauen. Aktuelles Projekt sind Studentenwohnungen im 12. Arrondissement von Paris: Auf einem Grundstück von 11 x 200 Meter baut Ofis zwei rechteckige Kuben mit dazwischen liegendem Garten. Fassaden aus horizontalen Bambuslatten sollen gegen Sonne und Lärm schützen. Loggien und Laubengänge lockern die Fassaden auf, gliedern das enorme Gesamtvolumen des Baukörpers und fördern den sozialen Kontakt unten den Studenten. Mit diversen Projekten soll der Parc de la Villette, der in den 1980er-Jahren nach den Plänen von Bernard Tschumi angelegt worden ist, wiederbelebt werden. Der zur städtischen Problemzone verkommene Norden des 12. Arrondissements wird bis 2012 nach einem Masterplan von Reichen & Robert Architekten aufgewertet. gb

info@graftlab.com

www.ofis-a.si

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CARTE BLANCHE

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Vielschichtig Die Verbindung von Struktur und Ornament schafft ein aussergewöhnliches Raumerlebnis.

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Kuppeln bilden die Überdachung für Marktstände und Verkaufsflächen, mit freiem Blick auf die Limmat.

STRUCTURE AND PATTERN Unser Entwurf wurde im Frühlingssemester 2009 unter der Leitung von Prof. Caruso St John an der ETH erarbeitet. Die Aufgabenstellung war die Auseinandersetzung mit scheinbar widersprüchlichen Organen von Struktur und Ornament und das Zusammenfügen dieser beiden Elemente. Als Ausgangspunkt des Entwurfsprozesses wurde die Kapelle San Cataldo in Palermo ausgewählt, mit deren Architektur wir uns intensiv auseinandersetzen mussten. Dies verhalf uns zu einem zwar noch grobenn aber ersten tieferen Verständnis für die verstärkende Wirkungskraft, die dort aus der Melange von Struktur und Ornament entstehen konnte. Unser Projekt – eine Markthalle anstelle des Coop-Provisoriums an der Limmat in Zürich – sollte als temporäre Struktur in Betracht gezogen werden. Das Projekt besteht aus einer leichten Holzkonstruktion, die einen Grossteil des Areals mit einer Fläche von 1760m2 überdacht. Zur Stadt hin – wie auch zum Fluss – ist unsere Markthalle geöffnet und frei zugänglich. Die aus geschichteten Balken entstehenden „Kuppeln“ bilden in ihrer geometrischen Anordnung ein sich immer verkleinerndes, versetztes Oktogon, das sich scheinbar „unendlich“ nach oben entwickelt. Die primären Träger, auf denen die zwei Kuppelreihen und die sekundäre Struktur aufliegen, spannen sich von einem „Stützen-Container“ zum nächsten und formen somit grosszügige Räumlichkeiten, die als Markthalle und Verkaufsfläche zur Verfügung stehen. Graue Pflastersteine aus Granit und vorgefertigte Betonplatten, die den gesamten Grund bedecken, spiegeln in ihrer eigenen Interpretation das Dach wider und unterstreichen die besondere Wirkungskraft seines Musters.

Alexander Kriegelsteiner (24) studiert seit 2003 Architektur. Er schloss 2006 sein Bachelor-Studium an der Hochschule Liechtenstein in Vaduz ab, um anschliessend ein einjähriges Praktikum in Zürich zu absolvieren. Seit 2007 studiert er an der ETH Zürich im Master-Studium, das er im Sommer 2010 beenden wird. alexander.kriegelsteiner@gmail.com Deborah Fehlmann (24) studiert seit 2005 Architektur an der ETH Zürich. Neben ihrem Studium absolvierte sie ein einjähriges Praktikum in Zürich. Sie wird im Herbst 2009 ihre Prüfungen im Bachelor-Studium ablegen. fdeborah@student.ethz.ch

Senden auch Sie uns Ihre persönliche architektonische Vision in Text und Bild zu. Sollten Sie die Redaktion überzeugen, wird Ihre Idee im Rahmen der Rubrik „Carte Blanche“ publiziert. Was wir dafür brauchen? Skizzen, Zeichnungen, Pläne – eine visuelle Umsetzung Ihrer Vision und eine Kurzbeschreibung davon (max. 1500 Zeichen). Zusätzlich ein digitales Porträtbild von Ihnen (Auflösung min. 300 dpi) und einen kurzen Lebenslauf (max. 400 Zeichen) in vorzugsweise digitalisierter Form und in einer hohen Auflösung. Dateien in InDesign-, QuarkXpress-, Photoshop-, Illustrator-, PDF X3-Format; Bilder als .JPG- oder .TIFF-Dateien. Die Zusendung von Material berechtigt nicht zu einer Publikation. Das Material wird nicht retourniert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. carteblanche@modulor.ch

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Das Thema GebauTe IDenTITäT Im ÜberblIck 022

archITekTur als markenzeIchen Aussergewöhnliche Architektur bedeutet Mehrwert und ist als integraler Bestandteil einer Markenstrategie zu verstehen. von Thomas Wolfram

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GebauTe IDenTITäT unD unTernehmenskulTur Corporate Architecture ist nur glaubwürdig, wenn sie auch Aspekte wie Authentizität und Nachhaltigkeit beinhaltet. von Dr. Jons Messedat

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Das verlanGen nach eInem klaren ProfIl Sie löst neben Faszination auch eine gewisse Abwehrreaktion aus: Vorbildliche Corporate Architecture soll in der Schweiz mit einem Award gefördert werden. von Urs Bratschi

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mIT WaGemuT unD eIGensInn Noch nie war Architektur so populär wie heute. Als digitale Wahrzeichen werden aber vermehrt die Grundwerte der Architektur vernachlässigt. von Dr. Hanno Rauterberg

Titelbild: Gina Folly

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Das beIsPIel vITra Wie eine gebaute Collage mutet der Vitra-Campus in Weil am Rhein an. Dieses Mekka für Architekten gilt als vorbildliches Beispiel für erbaute Identität. von Mathias Remmele

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architektur als markenzeichen von Thomas Wolfram (Text, illustratives Organigram)

Seit einigen Jahren häufen sich die Beispiele spektakulärer architektonischer Inszenierungen von Markenwelten. Die Verbindung von Unternehmen und Architektur steht für erlebnisorientierte Kommunikation. Ein Ende ist nicht abzusehen.

Jedes Bauwerk hat eine Gestalt und somit eine Identität. Innerhalb der klassischen Corporate-Identity-Auffassung ist Architektur eines der jüngsten Bestandteile. Man spricht erst seit Ende der 80er-Jahre von „Corporate Architecture“ oder „Identity Architecture“ als einer möglichen Ausdrucksform der individuellen Unternehmensidentität. Der Einsatz von Architektur als Instrument zur Visualisierung von Unternehmensidentitäten ist nicht neu, wurde aber

erst im letzten Jahrzehnt vermehrt aus marketingtechnischen Überlegungen vorangetrieben. Denn die Vorteile sind augenfällig: Erst das Medium Architektur in seiner identitätsstiftenden Funktion ermöglicht ein umfassendes Erlebnis der Marke. Die Notwendigkeit zur Differenzierung von Unternehmungen und Produkten nimmt bei gesättigten Märkten, ähnlichen Qualitätsstandards und gleichzeitig zunehmender Informationsüber-

lastung an Bedeutung zu. Corporate Architecture als bauliche Inszenierung der Markenidentität trägt diesen Umständen Rechnung. DIE GESTALTUNG VON LEBENSRÄUMEN Die Formgebung von gebauten Lebensräumen stand von jeher in enger Beziehung zu deren Zweck und Funktion. Auf der einen Seite gab es einfache, standar023

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disierte Wohnbauten sowie zweckmässige Industrie- und Fabrikationsanlagen und auf der anderen Seite repräsentative Gebäude für die Oberschicht, Verwaltung und Kirche. Bei der Formentwicklung in der Architektur lassen sich Parallelen zur Entwicklung und Bedeutung von Marken erkennen. Wenn sich beispielsweise ein Industrieller vor hundert Jahren eine Villa bauen wollte, wusste er als Bauherr genau Bescheid über Form und Wirkung, denn es gab eine allgemeine Vorstellung (dem Zeitgeist entsprechender „Branchencode“) darüber, wie ein repräsentativer Baukörper auszusehen hatte: klassizistischer Stil, Zentralbau, Haupteingang mit Säulen und Treppe, quadratisches En-trée, symmetrische Gartenanlage usw. So wie sich die Gebäude untereinander ähnlich sahen, gab es unter den Produkten keine bewusste Differenzierung: Die Gestaltung war in erster Linie funktional und entsprach in der Ausformulierung exakt der jeweiligen kulturellen Gestaltungsauffassung. Im Laufe des letzten Jahrhunderts wurde diese allgemein verbindliche Vorstellung aufgeweicht, und die Standards wurden vermischt. Anstelle der Homogenität trat die Heterogenität, die sich – parallel zur Kunst- und Designentwicklung – durch Zitieren und/oder Vermischen von diversen Stilen (Postmorderne) sowie eines nicht standardisierten Formenvokabulars auszeichnet. Sobald Standards verlassen werden, ist die Aufmerksamkeit sicher. Das „Andersartige“ schafft Bedeutung und Abgrenzung – so wie bei einer erfolgreichen Marke. ARCHITEKTUR ALS MEHRWERT Als Marketinginstrument nimmt das Medium Architektur heute einen immer wichtigeren Platz ein. Die Architektur inszeniert die Markenwerte mit allen Sin-

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nen und schafft dadurch einen emotionalen Marken(mehr)wert: Architektur als das Erleb- und Sichtbarmachen der Markenphilosophie. Rem Koolhaas sieht in der Bedeutung der Marke die bemerkenswerteste Verbindung zwischen Semiotik und Ökonomie. Denn das Branding legt sowohl das Prinzip der Erkennbarkeit wie auch dasjenige des Wertes, also des Gütesiegels, fest. Er plädiert gar dafür, als Architekt ein Grundverständnis für ökonomische Mechanismen einzugehen, als Bedingung, um überhaupt Architektur machen zu können. Demzufolge solle sich Architektur also aus ihrer ablehnenden Haltung gegenüber Kommerzialisierung lösen und Architektur als gewinn- und statusbildende Ware auf den Markt werfen. Verfolgt man alleine die Publizität, die das BMW-Verwaltungsgebäude in München, das Weishaupt-Forum in Schwendi, das Beyeler-Museum in Riehen, Vitra, Erco, Olivetti usw. im Laufe der Jahre erfahren haben und dadurch auf das Markenkonto des jeweiligen Unternehmens einzahlen, ist der Aufwand bereits gerechtfertigt. CORPORATE ARCHITECTURE ALS ENVIRONMENTAL DESIGN Corporate Architecture steht in enger Beziehung zum Oberbegriff Corporate Identity sowie dessen Teilbereich Corporate Design. Die Corporate Identity eines Unternehmens orchestriert auf Basis der Markenpersönlichkeit die Ebenen Verhalten, Kommunikation und Erscheinungsbild nach innen und aussen. Das Corporate Design als Bestandteil des CI umfasst alle visuellstilistischen Gestaltungsformen eines Unternehmens mit der Absicht, die Markenpersönlichkeit fassbar zu machen. Markentechnisch gesehen wird Brand Architecture zum Environmental De-

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sign – als Bestandteil des CD – gezählt. Environmental Design wird als Prozess zur Gestaltung geeigneter Atmosphären an den jeweiligen Standorten verstanden. Diese Standorte können Läden, Geschäftsräume, Gebäude oder Aussenanlagen sein. Environmental Design umfasst Aussengestaltung, Innengestaltung sowie das atmosphärische Umfeld (Musik, Düfte, Licht usw.) und erzeugt in ihrer Kombination eine holistische Gesamtwirkung. ARCHITEKTUR UND STRAHLKRAFT Innovative Architektur übt auf den Betrachter eine besondere Anziehungskraft aus. Die Attraktivität von Gestaltungsidee, Raumgefühl, Lichtgestaltung und Materialwahl bietet ein nachhaltiges Gesamterlebnis. Das KKL Luzern von Jean Nouvel zeigt auf, wie ein Bauwerk zu einem Wahrzeichen für eine Stadt und über die Stadtgrenzen hinaus zu einem Besuchermagneten werden kann. Was aber passiert mit der Marke KKL wenn die architektonische Faszination nachlässt? Die Marke KKL, also die Betreiberfirma des Gebäudes, wurde von Anfang an so positioniert, dass sie für hochstehende kulturelle Anlässe und Kongresse in einem einmaligen Umfeld steht – unabhängig vom Standort. Aus diesem Grund verweist das KKL-Logosystem ganz bewusst nur in angedeuteter Form auf die Architektur und lässt dadurch genügend Freiraum offen, das „Konzept KKL“ auf andere Standorte zu multiplizieren. An der Schweizerischen Landesausstellung Expo.02 im Dreiseenland wurde deutlich, wie aussergewöhnliche Architektur den Besucher und die Medien anspricht. Obwohl jede Arteplage vom architektonischen Standpunkt aus gleichberechtigt konzipiert wurde, waren es

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typologie der corporate architecture Corporate Architecture hat verschiedene Gesichter. Die Marke als Absender spielt dabei je nach Art und Zweck des Gebäudes eine unterschiedliche Rolle. Im Laufe der Zeit haben sich folgende Kategorien etabliert: DAS GEBäUDE ISt DIE MARKE Die Gesamtarchitektur an sich ist der Star. Mutige und innovative Architektur schafft Begehrlichkeit von überregionaler Bedeutung. Markenelemente werden häufig gar nicht benötigt, da sie die Architektur stören (Beispiele: KKL Luzern, Felsentherme Vals, Mercedes Museum Stuttgart). REpRäSEntAtIVE BAUtEn Unternehmenshauptsitze und Verwaltungsgebäude überzeugen in der Regel durch eine langfristig angelegte architektonische Haltung. Markenbestandteile werden eher zurückhaltend eingesetzt (Beispiele: Weishaupt-Forum, Schwendi (D), Swiss Re Rüschlikon Center for Global Dialogue). InDIVIDUELLE UnD LEBEnDIGE MARKEnIntERpREtAtIonEn Verschiedene Architekten erstellen einzelne Gebäude und interpretieren die Markenwerte je nach Umgebungssituation aufs neue. Der Imagetransfer von individueller Architektur und Markenpersönlichkeit wird dadurch auf die bestmögliche Art erreicht (Beispiele: Mpreis Detailhandelskette (A), prada Stores, GuggenheimMuseen). REpEtItIVE SyStEMARCHItEKtUR Durch gleichbleibende Einheitsarchitektur in Stand-alone-Situationen wird eine hohe Wiedererkennbarkeit erreicht. Die plakative Inszenierung von Markenelementen steht im Vordergrund (Beispiele: McDonalds-Filialen, tankstellen, Autohäuser). FLAGSHIp StoRES, SHoWRooMS Markenwerte und -haltung werden unmittelbar erlebbar gemacht. Die Innenarchitektur ist wichtiger als die Gebäudehülle. neben der Raumgestaltung spielt das atmosphärische Umfeld (Musik, Düfte, Licht usw.) eine wichtige Rolle (Beispiele: nike town, Apple Shop, MInI Cube). MESSEn UnD AUSStELLUnGEn temporäre Raumgestaltung ermöglicht überraschende und spektakuläre Markenerlebnisse. Die Ausstellungsarchitektur bezieht sich ausschliesslich auf die Innenraumgestaltung und umfasst die inszenatorischen Dimensionen des atmosphärischen Umfeldes (Beispiele: Automobilsalons, Fachmessen).

Murten mit dem „Monolith“ von Jean Nouvel und Yverdon mit der „Wolke“ der New Yorker Architekten Elisabeth Diller und Ricardo Scofidio, die am häufigsten abgebildet wurden. Diese beiden architektonischen Konzepte wurden zu Wahrzeichen der Expo.02. Für die New Yorker Guggenheim-Foundation bilden Architektur und Kunst eine Einheit. Mutige, internationale Architektur gehört neben der ausgezeichneten Kunstsammlung zum Markenzeichen von Guggenheim. Die kluge Strategie besteht darin, die umfangreiche Sammlung sowie Auftragsaustellungen auf Tournee zu schicken und so an verschiedenen Standorten auf der ganzen Welt auszustellen. Als eines der jüngsten Projekte gilt der Standort Bilbao. Mitten in das industrielle Brachland der nördlichen Hafenstadt hinein baute Frank O. Gehry im Auftrag der baskischen Regierung und der Guggenheim-Foundation ein 24‘000 Quadratmeter grosses Museum. Der auffällige Museumsbau beschert der wirtschaftlich bescheidenen Region Baskenland rund eine Million Besucher jährlich. Das Museum ist zu einer Touristenattraktion geworden, doch für viele Besucher ist das Gebäude die eigentliche Sensation – nicht die Kunst darin. Neben dem Hauptgebäude in New York von Frank Lloyd Wright gibt es Dependancen in NYC Soho, Las Vegas, Venedig, Berlin und Guadalajara (Eröffnung 2011). Die Grundidee von aussergewöhnlicher Architektur als Anziehungspunkt funktioniert nicht nur an hochkulturellen Orten, sondern lässt sich auch auf massentauglichere Situationen anwenden. Herzog & de Meuron verdeutlichen dies mit dem Umbau der Tate Modern in London, dem Fussballstadion St. Jakob Park in Basel, der Allianz-Arena in München und dem Olympiastadion „Bird’s Nest“ in Peking. 025

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WAS WÄHRT LÄNGER: DIE MARKE ODER DIE ARCHITEKTUR? Aus Sicht der Marke ist der Fall klar: Architektur ist als integraler Bestandteil einer Markenstrategie zu verstehen. Demzufolge muss sich die Architektur der Marke unterordnen und nicht umgekehrt, denn nur so kann ein Markenversprechen auf Dauer gehalten werden. Aus Sicht des Architekten sieht die Sache natürlich anders aus. Ein Baukörper ist in erster Linie dem Zweck und dem Kontext verpflichtet. Marken kommen und gehen – Gebäude bleiben. Auf den ersten Blick scheint es, dass Markenverständnis und Architektur nicht in Einklang gebracht werden können. Eine erfolgreiche Marke ist am Puls des Marktes, ist immer in Bewegung und erfindet sich in regelmässigen Abständen neu (z. B. Apple). Architektur hingegen ist auf Dauerhaftigkeit und Langfristigkeit angelegt – zumindest aber auf Zyklen, die jenseits der Lebensdauer von Modeströmungen, Konsumentenbefindlichkeiten und Trends liegen. Dieser Interessenskonflikt verdeutlicht die Grenzen des Mediums Corporate Architecture. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass bei repräsentativen Bauten wie Hauptsitzen oder Verwaltungsgebäuden eher die nachhaltige, langfristig angelegte Architektur im Vordergrund steht und nicht das Markenverständnis. Deutlich wahrnehmbare Markenreferenzen lassen sich hingegen vor allem bei Stand-alone-Bauten, Showrooms, Flagship Stores oder bei temporären Bauten wie Messen oder Ausstellungen umsetzen. Folgende Beispiele verdeutlichen das Potenzial von Markenwahrnehmung und Corporate Architecture: • Flagshipstores: Highend Markeninszenierung: Tadao Ando, Rem Koolhaas,

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Frank O. Gehry, Renzo Piano, Rem Koolhaas und Herzog & de Meuron bauen für Prada, Issey Myake, Giorgio Armani und Comme des Garçon in der ganzen Welt ihre Flagship Stores und Verwaltungsgebäude. Im Bereich der Premiumbrands ist die Warenpräsentation neben dem kommunikativen Auftritt der wesentliche Faktor zur Profilierung der Marke. Die Produkte werden mit hohem Aufwand inszeniert und ins passende Licht gerückt. Die positiven Assoziationen die sich mit den namhaften Architekten verbinden, übertragen sich im Sinne eines Imagetransfers auf die auftraggebende Marke. • Architektur als Showroom: BMW war die erste Automobilmarke, die erkannte, wie wichtig einheitlich gestaltete Verkaufsräume auf die homogene Markenwahrnehmung wirken. Als augenfälligste Massnahmen wurde der Reparatur- und Servicebereich vom Verkaufsbereich getrennt (Sauberkeit), die Strasse von aussen in den Showroom gebracht (grosse Fenster, Steinboden) und der Verkaufspunkt von der Strasse her gut sichtbar mit einem beleuchteten Markenpylon (Stele) markiert. Die Strategie basierte darauf, dem BMWKunden das Gefühl zu geben, bei jedem Vertragspartner aufgehoben zu sein (Community Building). Bereits in den Siebzigerjahren sorgte ein ausgeklügeltes und bis ins Detail (z. B. Vorgaben für die Jahresbepflanzung) definiertes Regelwerk dafür, dass sämtliche BMWVertragsgaragen – national und international – gleich aussehen (siehe auch Architektur-Reportage in diesem Heft). Dieses Grundprinzip wird heute von fast allen Automobilmarken angewendet. Smart geht noch einen Schritt weiter und baut an gut sichtbaren Standorten eigentliche Markenleuchttürme. Wie Spielzeugautos werden die verschie-

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denen Modelle in einem transparenten Glasturm ausgestellt und inszeniert. Die innovative Grundidee des Smarts spiegelt sich in der ungewöhnlichen und auffälligen Produktpräsentation adäquat wider. • Mittendrin: Die Marke als Erlebnispark. Die Verbindung von Marke und Produkten zu einem umfassenden FreizeitErlebnispark für die ganze Familie wird von Marken wie Disneyworld oder Lego angestrebt. Innerhalb dieser Markenparks kommunizieren spezifische Themenparks die einzelnen Produktfamilien und schaffen ein Gesamterlebnis. Die Autostadt Wolfsburg geht noch einen Schritt weiter, indem sie in eigentlichen Markenwelten nicht nur die einzelnen Markenfamilien aus dem Hause Volkswagen (VW, Seat, Skoda, Audi sowie Lamborghini, Bugatti und Bentley) individuell – der Positionierung entsprechend – präsentieren und inszenieren, sondern dazu das Erlebnis des „Autoabholens“ zelebrieren. Die emotionale Bindung von Marke und Produkt wird greifbar gemacht.

Thomas Wolfram ist Design Director und Mitglied der Geschäftsleitung bei Wirz Corporate in Zürich. Seit 2000 ist er Fachdozent für Brand Identity an der HKB Hochschule der Künste Bern, Gastreferent an verschiedenen Hochschulen und an diversen Designsymposien. www.wirz.ch

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Bauen mit Begeisterung Die ARIGON Generalunternehmung steht im Dienst von Bauherren mit hohen Ansprüchen. Ob Neubau, Umbau oder Renovation: Jedes Projekt wird qualitätsbewusst, kostenoptimal und termingerecht realisiert. Von der Studie bis zur erfolgreichen Realisation – jeder Bau ist eine Referenz. o.l.: Alterszentrum Hottingen, Asylstr. 26, 8032 Zürich o.r.: Wohn- und Geschäftshaus, Guyer-Zeller-Str. 27, 8620 Wetzikon u.l.: Mehrfamilienhaus, Agnesstr. 6, 8406 Winterthur

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Gebaute IdentItät: Corporate arChIteCture und unternehmenskultur von Dr. Jons Messedat/ Institut für Corporate Architecture (Text) und Gina Folly (Fotos)

Durch Architektur können räumliche Bilder und Vorstellungen geprägt werden, die eine unternehmerische Haltung als Bestandteil der Corporate Identity sichtbar kommunizieren.

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Das Engagement für identitätsstiftende Architektur resultiert aus der Erfahrung, dass der erste Eindruck des Betrachters, wie bei einer Person, durch die primär sichtbaren Elemente transportiert wird. Ob dieser wichtige erste Eindruck nachhaltig positiv ist, hängt von der Glaubwürdigkeit der gebauten Identität ab. Dazu bedarf es einer gewissen Ehrlichkeit und kritischen Selbsteinschätzung bei der Konzeption einer ganzheitlichen Corporate Architecture. Authentizität schAfft VertrAuen Die Kernwerte und das Kompetenzfeld eines Unternehmens werden vor allem über die eigene Verhaltens- und Darstellungsweise kommuniziert. Thomas Peters und Robert Watermann, die Autoren des Buches „In Search of Excellence“, definieren ein sichtbar gelebtes Wertesystem als entscheidendes Merkmal von Spitzenunternehmen. Eine fundierte Corporate Architecture bedeutet demzufolge mehr als die Gestaltung der visuellen Elemente. Es geht darum, über die Architektur Werte zu vermitteln, die verbindliche Massstäbe für den gesamten Unternehmensauftritt setzen können. Vor dem Hintergrund der Verunsicherung und des jüngsten Vertrauensverlustes in einigen Branchen wird es zu einer besonderen Herausforderung für Unternehmen, sich mit ihren Bauaufgaben glaubwürdig zu präsentieren. Aspekte wie Authentizität und Nachhaltigkeit sind in diesem Kontext keine kurzlebigen Schlagworte, sondern eine neue Herausforderung bei der Übersetzung einer Firmenphilosophie

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in gebaute Identität. Das Prädikat „authentisch“ trifft auf Produkte, Marken und Räume zu, bei denen wir den Eindruck gewinnen, sie seien glaubwürdig, zuverlässig und echt. Mit Architektur hAltung zeigen Corporate Architecture kann nur dann authentisch sein, wenn rationale und emotionale, verbale und nonverbale, sichtbare und nicht sichtbare Signale und Informationen übereinstimmen. Herausragende Bauten für Unternehmen sind meist das Resultat einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Architekten mit engagierten Unternehmern, die den wirtschaftlichen und auch den kulturellen Mehrwert von qualitativ hochwertiger Architektur erkannt haben. Eine aufgeschlossene Grundhaltung zu hochwertiger und manchmal visionärer Architektur hat sich trotz pragmatischer Kostenargumente für engagierte Unternehmen immer als wirtschaftlich erwiesen. Das ist eigentlich nichts Neues, denn Architektur wird bereits seit Beginn der Industrialisierung von weitblickenden Unternehmern und innovativen Gestaltern als identitätsstiftendes Medium eingesetzt. Namen wie Walther Rathenau, Philip Rosental bis hin zu Rolf Fehlbaum und Ludwig Georg Braun, um nur einige zu nennen, stehen für Bauten, die Unternehmenskultur dreidimensional manifestieren. Der Einfluss des Neuen Bauens auf Unternehmen wurde beispielsweise bei der Zusammenarbeit von Walter Gropius mit Carl Benscheid, dem Inhaber der Fagus-Schuhleistenwerke im deutschen Alfeld an der Leine, deutlich.

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Der Fabrikanten war den innovativen Vorschläge des Architekten gegenüber aufgeschlossen und übertrug Gropius 1911 die künstlerische Gestaltung für sein bereits im Bau befindliches Fabrikgebäude. Die innovativen Fassaden aus Stahl und Glas sorgten für einen enormen Bekanntheitsgrad des Gebäudes und seines Bauherren. Ein frühes Beispiel einer gelungenen und nachhaltigen Corporate Architecture. einheitlichkeit Versus VielfAlt Die Planungsprozesse bei grösseren, nicht vom Inhaber geführten Konzernen durchlaufen eine Vielzahl von Ebenen: vom Bauherren zum Bauherrenvertreter, über die Marketingabteilung zum Markenstrategen und schliesslich zum Architekten. Dies hat zur Folge, dass es nicht mehr einen einzelnen Bauherren als Gesprächspartner gibt, sondern ein Team aus Partnern mit unterschiedlichstem Hintergrund. Um die Kontinuität des Auftrittes zu garantieren, haben sich bei überregional tätigen Unternehmen statische Richtlinien für alle sichtbaren Elemente des Corporate Design etabliert. Das räumliche Medium Architektur scheint bei diesem Modell der dominanten Typografie und Farbcodierung allerdings untergeordnet. Vor allem Gewerbegebiete, Einkaufsmeilen und Shoppingcenter sind heute stark durch die Standard-Gestaltung weltweit operierender Filialisten geprägt und werden zunehmend uniformer. Oftmals genügt ein einziges werbewirksames Zeichen, um Erwartungen zu wecken, die nach exakt festgelegtem Muster erfüllt werden. Dies wirft die Frage auf, ob Corporate Design langfristig einen

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Beitrag zur dynamischen Entwicklung der Corporate Identity leistet oder zum Hemmschuh einer lebendigen Unternehmenskultur werden kann. Hier zeigt sich die Chance für Architektur als wirkungsvolles Identifikationsmerkmal: Corporate Architecture kann durchaus vielfältige, bisweilen sogar avantgardistische Erscheinungsformen annehmen, um zur Differenzierung im Wettbewerb beizutragen. Dies bedeutet keine Abweichung von langfristigen Unternehmenszielen, sondern ist ein Beweis für die Dynamik und Lebendigkeit von Unternehmen und deren Marken. Architektur, MArken und BrAnding Bereits die ursprüngliche Funktion des Brandings, die uns aus dem Genre des Westerns bekannt ist, diente dazu, Zugehörigkeit durch Zeichen zu kommunizieren. Wie ein demonstratives Tattoo steht ein Markenzeichen gleichermassen für Identifikation und Abgrenzung. Seit Beginn der Industrialisierung versehen Hersteller ihre Waren mit Markenemblemen, um diese vom Massen- zum Markenartikel zu erheben. Louis Vuitton kennzeichnete beispielsweise schon 1873 die Bespannung seiner Reisekoffer mit einem typischen Muster, um sich von der Konkurrenz und möglichen Imitaten abzugrenzen. Ein Prinzip, das vom Unternehmen in jüngster Zeit bei der Fassadengestaltung der internationalen Flagship Stores wieder aufgenommen wurde. Branding-Massnahmen zielen darauf ab, Produkte mit weltweit dechiffrierbaren Codes zu belegen, die den realen Wert um

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einen ideellen Markenwert erhöhen. Neben dem Branding von Produkten steht in jüngster Zeit das dreidimensionale Branding im Mittelpunkt der Markenkommunikation. Das Dach einer starken und glaubwürdigen Marke soll hier gleichermassen Schutz und Identität für Unternehmen und Kunden bieten. Um Markenwerte räumlich zu kommunizieren, entstehen Gebäude, die eine emotionale Bindung zwischen Unternehmen und Kunden aufbauen sollen. Das Spektrum reicht von avantgardistischen Flagship Stores über szenografisch gestaltete Markenwelten bis hin zu komplexen Kompetenzzentren mit der Infrastruktur für Konferenzen. Die Übergänge zwischen den verschiedenen räumlichen Konzepten sind fliessend. Allen gemeinsam ist das Anliegen, ein Unternehmen nicht nur im Sinne des Brandings zu markieren, sondern es vor Ort aktiv kennen zu lernen. kultur und koMMerz – AlliAnzen Strategische Partnerschaften zwischen Kultur und Wirtschaft lassen die Grenzen zwischen Museografie und Markenpräsentation verschwimmen. Unterschiedliche Funktionen wie Entertainment und kulturelle Angebote werden zu grossmassstäblichen Attraktoren zusammengeschweisst. Markenmuseen, wie beispielsweise für die Automobilindustrie, stehen im Kontrast zu klassischen Museen, in denen Exponate bewahrt und dokumentiert werden. Sie stellen die Interaktion mit den Artefakten und die aktive Erfahrung in den Vordergrund. Die Grenzen zwischen der Konstruktion dieser

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Bauten zu den darin präsentierten Produkten haben sich nahezu aufgelöst und ganz neue „Karosserien“ hervorgebracht. Hier wird die Architektur selbst zur extrovertierten Marke erhoben, die in der Folge eher auf den Entwurfsverfasser als auf den Bauherren verweist. Bei einigen Architekten ist die „typische Handschrift“ der Entwürfe inzwischen selbst zu einem Marketinginstrument geworden, das in diesem Kontext gerne werbewirksam eingesetzt wird. So kommt es vor, dass ganz ähnliche Architekturformen international für Bauherren aus Kunst und Kommerz realisiert werden. Architektur kann dann sogar das Image einer ganzen Stadt auffrischen, wie die Solomon R. Guggenheim Foundation in Bilbao eindrucksvoll bewiesen hat. Je öfter ein solcher „Image-Spender“ eingesetzt wird, desto blasser wird jedoch seine Wirkung. corporAte Architecture Als strAtegie Zur Übersetzung von Unternehmensinhalten in Architektur ist es zunächst notwendig, das Wissen um die Tradition, die Inhalte und die zentralen Ziele, die es räumlich umzusetzen gilt, zu erfassen. Die beste Grundlage zur Entwicklung einer Corporate Architecture ist es, zuerst einmal gut zuzuhören. Bei der Zusammenarbeit mit Projektbeteiligten aus den verschiedensten Disziplinen fällt auf, dass oft Monologe statt fruchtbarer Dialoge geführt werden. Eine Sammlung vorgefasster Statements aus der Marketingabteilung reicht nicht aus, um daraus eine architektonische Haltung zu generieren. Als erster Schritt

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ist eine detaillierte Recherche und Analyse des Selbst- und Fremdbildes notwendig. Grundsätzliche Anliegen, wie die Kernwerte und die Kernkompetenz eines Unternehmens müssen herausgefiltert und in übergeordneten Unternehmensleitsätzen zusammengefasst werden. In der integrativen Phase werden diese Grundlagen für alle Planungsbeteiligten verbindlich in einem Corporate-Architecture-Konzept zusammengefasst. Es bildet die Grundlage für die interne Kommunikation, für den Bau von Pilotprojekten und die Beauftragung von externen Planern sowie für mögliche Wettbewerbsverfahren. Um das Ziel einer ganzheitlichen Corporate Architecture langfristig zu garantieren, ist es notwendig, einmal festgelegte Standards immer wieder zu überprüfen und auch zu überdenken. Dies bedeutet keine Abweichung von langfristigen Zielen, sondern ist ein Beweis für die Dynamik und Lebendigkeit eines Unternehmens und seiner Marken. Mehrwert Architektur Bisher haben vor allem Hersteller von internationalen Markenprodukten viel in die räumliche Präsentation ihrer Produkte investiert. In jüngster Zeit erkennen aber auch mittelständische Unternehmen und regionale Verbände den Mehrwert einer eigenständigen Corporate Architecture. In der Schweiz wurde beispielsweise 2008 erstmalig der Award für Marketing und Architektur vergeben. Als Juryleiter war es sehr spannend mitzuerleben, dass Corporate Architecture in der Schweiz bei kleinen und mittelständischen Unternehmen einen immer höheren

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Stellenwert einnimmt. Auch regionale Verbände, die mit ihrer Tradition fest an einem Standort verwurzelt sind, können einen exzellenten Beitrag zur gebauten Identität leisten. Derzeit arbeiten wir beispielsweise an der Corporate Architecture für einen regionalen Verband der Wasserwirtschaft. Hier besteht die Aufgabe darin, das wenig greifbare Produkt „sauberes Wasser“ für die Bevölkerung als Nutzer sichtbar zu kommunizieren. Die genaue Analyse der regionalen Gegebenheiten, der Tradition und der Produktphilosophie bildet hier die solide Grundlage für die Umsetzung einer neuen und für die Region typischen Architektur. Bei Projekten für kleinere Unternehmen stehen nach meiner Erfahrung ökonomische Fragestellungen meist vor architektonischen Argumenten. Wichtig ist es, hier darauf hinzuweisen, dass Architektur, die auf das individuelle Unternehmen und dessen Rahmenbedingungen abgestimmt ist, nicht teurer sein muss als eine vermeintlich billigere Lösung von der Stange. Eine vorausschauende Planung mit flexiblen Konzepten, die auf dynamische Veränderungsprozesse eingehen können, schlägt sich in den langfristigen Betriebskosten nachhaltig nieder. nAchhAltigkeit Als herAusforderung Unternehmen werden in Zukunft stärker verpflichtet, umweltbewusst zu handeln um einen Beitrag zur Ressourcenschonung zu leisten. Diese Verantwortung gilt sowohl für die Produkte, deren Produktionsweise als auch die Gestaltung der Produk-

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buCh zum thema Die Publikation stellt erstmals die bisherige Entwicklung sowie die besten architektonischen und gestalterischen Konzepte vor. Der Grundlagenteil sowie die historische Herleitung von „Corporate Architecture“ beruhen auf der Dissertation des Autors an der Bauhaus-Universität in Weimar. Er verankert die Geburtsstunde von CA in der Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts und folgt ihrem Bogen von Bauten von Olivetti, AEG und Schocken über Weltausstellungen, Pop Art und Signature Buildings. Im Hauptteil präsentiert Jons Messedat rund 25 beispielhafte internationale Unternehmen und deren Architekturen. Mögliche Strategien der CA und Umsetzungsvorschläge für die Praxis schliessen das Buch ab. Corporate Architecture: Entwicklung, Konzepte, Strategien, Deutsch/Engl. 280 Seiten, gebunden 360 farbige Abbildungen 31 x 22,7 cm ISBN 978-3-89986-046-7

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tionsstätten. Durch den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen, wie zum Beispiel durch die Berücksichtigung von Green-Building-Standards, wird auf ein besonderes Umweltbewusstsein hingewiesen. So kann auch der stark strapazierte Begriff der Nachhaltigkeit zu einer Säule einer inhaltlich fundierten Corporate Architecture werden. Die neuen Herausforderungen sind auch in der Bauwirtschaft angekommen: So wird beispielsweise auf der Leitmesse der Immobilienwirtschaft, der MIPIM in Cannes, eine Auszeichnung in der Kategorie »Green Building« verliehen. Unternehmen, Investoren und Planer, deren Corporate Architecture nicht auf Nachhaltigkeitsaspekte ausgerichtet ist, werden es in Zukunft schwer haben, in der Öffentlichkeit und bei Kunden positiv und glaubwürdig wahrgenommen zu werden. interdisziplinäre zusAMMenArBeit und schnittstellen Zukünftig wird die Zusammenarbeit von Architekten mit Partnern aus benachbarten Bereichen, wie beispielsweise dem Kommunikationsdesign und der Markenführung, eine besondere Schnittstellenkompetenz voraussetzen. Um dafür die besten Voraussetzungen zu schaffen, ist es notwendig, bereits in der Ausbildung interdisziplinäre Arbeitsweisen zu fördern. Das Spektrum der Lehrgebiete reicht von der räumlichen Szenografie über die Markenkommunikation bis zur Kommunikation im Raum. Um die Theorie eng mit der Praxis zu verzahnen, ist es sinnvolle für die

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konkreten Entwurfsprojekte Partnerschaften mit der Wirtschaft und anderen Fachbereichen einzugehen. Neben der Vermittlung wissenschaftlicher und technischer Grundlagen ist die Bearbeitung von praxisbezogenen Projekten beispielsweise an der FH Köln ein Kernbestandteil der Ausbildung. So basieren unsere Projektaufgaben in der Studienvertiefung „Corporate Architecture“ des konsekutiven Masterstudiengangs Architektur auf konkreten Anfragen, die gemeinsam mit den Studierenden realisiert werden. fAzit Unternehmen investieren stattliche Budgets in Werbung und Marketingmassnahmen, um bei den Kunden positiv wahrgenommen zu werden. Aber genauso wichtig ist es, an der gebauten Identität zu arbeiten. Qualitativ hochwertige Corporate Architecture kann dann nicht nur zum kommerziellen Erfolg beitragen, sondern auch die öffentliche Verantwortung von Bauherren im Sinne einer Corporate Citizenship widerspiegeln.

Dr. Jons Messedat, Architekt und Industriedesigner, führt das Institut für Corporate Architecture in Stuttgart. Er entwickelt Corporate-Architecture-Konzepte für Unternehmen und Verbände und hält Vorträge und Seminare für die Architektenkammern, den Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI und das German Design Council. An der Fachhochschule Köln ist er Lehrbeauftragter für das Fach „Grundlagen der Corporate Architecture“. www.messedat.de

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das Verlangen nach einem klaren architekturprofil von Urs Bratschi (Text) und Freitag lab AG (Foto)

Der Aufbau und die Pflege der Corporate Identity (CI) sind ein Standard in jedem erfolgreichen Unternehmen. Die Architektur, oder Corporate Architecture, ist in dieser Entwicklung eine wichtige Komponente und löst spezielle Faszinationen und Emotionen, aber auch Abwehrreaktionen aus.

Viele Unternehmen haben festgestellt, dass Wettbewerb heute nicht mehr nur im Markt für Produkte, sondern vermehrt im Meinungsmarkt stattfindet. Wertfaktoren wie Sympathie, Aura und Emotion gewinnen bei Kunden an Wichtigkeit und werden mit Raum- und Gebäudekonzepten ideal ausgedrückt. Die Vorteile liegen auf der Hand; die Firmenphilosophie wird dreidimensional, sichtund fühlbar gemacht. Firmen können sich gegen innen und aussen erfolgreich positionieren und eine identitätsstiftende Adresse schaffen. der Vatikan und die Pioniere der ZwischenkriegsZeit Gleichmässige, wiederkehrende oder faszinierende Elemente in Bauten setzte als Erste die katholische Kirche ein. Der Vatikan hatte die anziehende, vereinende und faszinierende Wirkung von Gebäuden auf Menschen schon früh erkannt. Vorreiter der modernen Unternehmensarchitektur sind die Firma AEG und ihr Hausarchitekt, der Maler, Grafikdesigner und Typograf Peter Behrens (1868–1940), oder die Schocken-Kaufhäuser (1920–1933)

des Architekten Erich Mendelsohn. Die Architektur erreichte im Firmenkonzept einen enorm hohen Stellenwert. Mendelsohn erschaffte für Schocken in den Zwanzigerjahren auch die zentralen Elemente des heutigen Corporate Designs wie Logo, Plakate oder Typografie. Im Bereich der temporären Architektur auf Messen und Weltausstellungen haben Firmen seit Mitte des 19. Jahrhunderts die Möglichkeiten genutzt, sich dem Publikum fernab vom Firmensitz zu präsentieren. An der Weltausstellung 1958 revolutionierte die Firma Philipps das Prinzip des Firmenauftritts und wurde mit dem Philipps-Pavillon zu einem Wegbereiter der temporären Corporate Architecture. Mit der Erstellung von imposanten und einprägsamen Hochhäusern setzen Firmen wirksame Zeichen ihres Einflusses und ihrer Macht. Zu diesen „Signature Buildings“ zählen das Chrysler-Hochhaus in New York, der Pirelli-Turm in Mailand oder der Swiss-Re-Tower in London. Besonders imposant stellen sich Autobauer, wie beispielsweise BMW mit dem legendären 4-Zylinder-Bauwerk in München, vor.

corPorate architecture in der schweiZ Auch in der Schweiz gibt es seit einigen Jahren Beispiele von gebauter Firmenidentität. So pflegen Firmen wie Vitra, Ricola oder Swiss Re schon seit längerem eine eigene Corporate Architecture. Um den Diskurs über dieses Thema zu intensivieren und Vorurteile abzubauen, hat die Baukoma AG vor zwei Jahren den Award für Marketing und Architektur geschaffen. Der Preis wurde im April 2008 im KKL Luzern erstmals verliehen. Die 42 Eingaben, von denen 17 Objekte in 4 Kategorien zur Preisverleihung nominiert wurden, wiesen einen erkennbaren Bezug zur Firmenphilosophie und zu den Dienstleistungen, Produkten und Marken auf. Dabei verwendeten sie eine hochwertige Architektursprache. Der Award ist also weder ein reiner Architektur- noch ein reiner Marketing-Preis. Dies zeigte sich auch in der Zusammensetzung und den Entscheiden der Jury. Zur kontroversen Diskussion in Architekturkreisen über den neu geschaffenen Award meinte Philippe Carrard, Jurymitglied, Architekt BSA/SIA und Leiter 037

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award für ca Anlässlich des zum zweiten Mal stattfindenden Award für Marketing und Architektur werden die überzeugendsten, in der Schweiz realisierten Objekte ausgezeichnet, die auf vorbildliche Weise die Grundsätze hochwertiger Corporate Architecture (CA) verkörpern. Der Wettbewerb richtet sich neben Grossbetrieben ausdrücklich auch an KMU. Der Zweite Award für Marketing und Architektur wird neu in sechs Kategorien ausgeschrieben: • Büro- und Geschäftshäuser, Industrie- und Gewerberäumlichkeiten • Warenhäuser, Läden, Kundencenter, Flagship Stores, Showrooms • Hotels, Restaurants, Sportund Wellnessanlagen • Innenarchitektur, Messebau • öffentliche Gebäude, Museen, Bahnhöfe usw. • Schweizer Niederlassungen im Ausland (Geschäftsfilialen, Tochtergesellschaften, Botschaften) Weiterhin werden für aussergewöhnliche Teamleistungen und für herausragende Bauten mit „Green Technologies“ zwei Sonderpreise vergeben. Aus den nominierten Objekten wird von der Jury ein Hauptgewinner erkoren und mit einer Preissumme von CHF 10‘000 ausgezeichnet. Die Award-Verleihung findet am 23. April 2010 im Kulturund Kongresszentrum Luzern KKL statt. Baukoma AG Kreuzbergstrasse 19 3210 Kerzers Tel 031 755 85 84 info@baukoma.ch www.baukoma.ch www.marketingarchitektur.ch

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Architekturausstellungen gta der ETH Zürich: „Die Auszeichnung für Corporate Architecture steht für manche Teilnehmenden noch auf einem unsicheren Pflaster. Bauherren, Baubehörden, Marketing-Schöpfer und Architekten sind herausgefordert und müssen sich auf neue Kriterien einlassen. Marketing, Branding, Corporate Identity usw. sind Begriffe, die uns Architekten neu im Alltag begleiten. Sie sind natürlich sofort mit Konsum, Wirtschaftlichkeit und Rendite verknüpft. Diese Begriffe, werden möglicherweise auch nicht immer richtig aufgenommen und interpretiert. Architekten sind in erster Linie beauftragt, Konzepte zu erarbeiten und Projekte zu planen, die nach strengen Kriterien und Programm formuliert werden müssen. Qualitative und kulturelle Werte sollen beim Bauen immer im Vordergrund stehen. Sie sind die Grundlagen der Architektur-Ausbildung. Bei Projekten, die eng mit Marketing verbunden sind, handelt es sich oft um Programme aus der Wirtschaft, von Behörden, der Verwaltung, aber auch von Privaten. Es ist zukünftig wichtig, den Begriff ‚Marketing‘ in ein besseres Licht zu rücken.“ Dass die Jury trotz allen Ungewissheiten und Definitionsfragen durchaus die richtigen Objekte auszeichnete, wurde erst im Anschluss an die Award-Verleihung offensichtlich. Die Reaktionen des anwesenden Fachpublikums und die intensive Nachbetrachtung, zum Beispiel in einer Ausstellung am Institut gta der ETH Zürich, bestätigten die Juryentscheide.

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• Standort • Botschaften gegen innen und aussen • Informationen zu Produkten, Marken und Dienstleistungen sowie zur Corporate Identity • Qualitätsstandards und Angaben zur Firmenphilosophie • Innovationsgehalt • Erlebnisfunktion für Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und weitere Partner • Baumaterialien als konstruktive und gestalterische Elemente • Grundhaltung des Unternehmens zur Architektur, Umwelt, zu den Menschen etc. Das Gebäude soll trotz dem Bezug zum Marketing nicht plakativ wirken und muss so konzipiert sein, dass veränderte Bedürfnisse oder neue Produktstrategien des Unternehmens nicht zu unüberbrückbaren Hürden führen. Modulare Anpassungen und Zweckänderungen sollen jederzeit möglich sein. Nicht die architektonische Selbstverwirklichung, sondern die enge Teamleistung steht im Vordergrund. Sobald sich dieses gegenseitige Vertrauen zwischen Unternehmer, Architekt und Marketingfachmann entwickelt hat, eröffnen sich interessante Möglichkeiten und Perspektiven für alle Beteiligten.

Briefing – das Zentrale erfolgselement Erfolgreiche Corporate Architecture beginnt in der Auseinandersetzung mit dem Thema und verlangt unbedingt ein klares Briefing. Nachfolgend sind die wichtigsten Briefing-Elemente zusammengestellt, die ein Auftraggeber nebst den funktionalen, betrieblichen und finanziellen Daten mitliefern sollte:

Urs Bratschi hat über 20 Jahre Führungserfahrung in der Baubranche. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Baukoma AG. Zudem ist er Initiant des „Award für Marketing und Architektur“.

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mit wagemut und eigensinn von Dr. Hanno Rauterberg (Text) und Porsche AG (Fotos)

Die Architektur der Gegenwart ist populärer denn je. Doch was wird die Finanzkrise von dem Boom der aufregenden Gebäude übrig lassen? Ein Essay über Corporate Architecture und die Grundwerte des Bauens.

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Architektur kann eine Droge sein. Sie kann uns locken und verführen, uns ergreifen, uns berauschen. Der Mensch kann sich in ihr verlieren, aufgehen in ihren Reizen, kommt nicht mehr von ihr los. Und wer meinte, die Architektur sei nur etwas für nüchterne Gemüter, für Technikgeister und Nutzwertberechner, der wird eines Besseren belehrt: muss lernen, dass auch die Schönheit ihre Statik hat und die Begeisterung eine Konstruktion. So jedenfalls war es in den letzten Jahren: Als wären sie tatsächlich auf Droge, reisten die grossen Architekten um die Welt, nicht selten beschwipst von ihrer eigenen Bedeutsamkeit. Und wie Süchtige verlangte es die grossen und kleinen Städte nach neuen Wahrzeichen, nach Museen, Konzerthäusern, abenteuerlichen Bürotürmen. Die Baukunst, die nach dem Zweiten Weltkrieg zum Bauwirtschaftsfunktionalismus heruntergewirtschaftet worden war, erlebte eine erstaunliche Renaissance. Noch die entlegendsten Orten entdeckten ihr Herz für das Gewagte und Experimentierfreudige. Und selbst aus China, Indien, Dubai oder Russland kamen beachtliche Aufträge. Der BilBao-effekt Heute hat sich die Bauwut abgekühlt. Vieles wird von der Finanzkrise niedergedrückt, zahlreiche Aufträge wurden vertagt oder gleich ganz gestrichen. Und so stellt sich nach dem Rausch bei manchen ein schwerer Kater ein, und viele

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fragen sich verdutzt: Was war da eigentlich los in den letzten Jahren? Wohin hat es die Architektur geführt? Wer ein erstes Fazit der letzten zehn Jahre ziehen will, der kann natürlich kulturpessimistisch granteln und auf die vielen Stararchitekten, den Kult der grossen Namen schimpfen. Ebenso gut aber könnte er staunen: staunen über den Wagemut und die Eigenwilligkeit der jüngsten Architektur, staunen über die vielen Bauten von stolzer Andersartigkeit. Staunen auch darüber, dass die Architektur zur grossen Verlockung geworden ist. Die Menschen strömen herbei und begeistern sich für die neuen Wunderbauten. In Mode- und LifestyleMagazinen, in der Werbung, in Videoclips, überall tauchen die funkelnden Ikonen auf. Und gross ist das Verlangen, sie einmal unmittelbar in Augenschein zu nehmen. Viele Menschen machen sich auf den Weg, reisen selbst in entlegene Winkel wie Wolfsburg oder Vals, nur um sagen zu können: Ich war bei Hadid, ich war bei Zumthor. Begonnen hat der Boom der spektakulären Bauten in Bilbao, in einer kleinen, heruntergekommenen Stadt in Spaniens Norden. Natürlich hatte die Moderne auch vorher schon Bauten hervorgebracht, die ungemein beliebt waren und sich medial bestens vermitteln ließen. Oscar Niemeyer stellte seine dynamischen Kraftkörper in die brasilianische Landschaft, in Sydney wurde die Oper von Jorn Utzon zum Markenzeichen eines ganzen Kontinents. Doch erst mit dem silbrigen Riesentier, das Frank

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O. Gehry für das Guggenheim-Museum in Bilbao errichtete, wurde Architektur zum Volkssport und der Architekt zu einer Art Heilsbringer. Die Stadt Bilbao schien am Ende zu sein, alles grau und verwahrlost, die Eisenwerke lagen danieder, die Schiffswerften ebenso. Bilbao war stark, solange die alten Industrien stark waren. Nun aber ging es mit dem Alten zu Ende, viele Fabriken mussten schliessen, viele Menschen wurden arbeitslos, und lange sah es so aus, als würden sie nie wieder Arbeit finden. Dann entschloss sich die Stadt: Auf die Schwer- sollte die Kulturindustrie folgen. Und zum Zeichen des Aufbruchs wurde Gehrys Museumsbau. Seither ist Bilbao fast ein Mythos. Über 10 Millionen Menschen sind seit der Eröffnung des Museums ins Baskenland gepilgert. Und auch wenn der Zustrom mittlerweile deutlich schwächer ist, kommen doch noch immer viele, die über die grossartig barocke Architektur staunen. Sie wundern sich aber nicht nur über Gehry, sie begeistern sich ebenso für die Geschichte dieser Stadt, der es gelang, sich mit einem neuen Museum und ein paar weiteren Architekturprojekten neu zu beleben, die Wirtschaft anzukurbeln und rund 5000 Menschen Arbeit zu geben. Nicht zuletzt staunen sie auch darüber, weil sie selbst, allein durch ihre Anwesenheit, durch ihren Besuch in Bilbao, ein Teil dieser Erfolgsgeschichte sind. Seither jedenfalls hoffen viele Städte in vielen Ländern, sie könnten den Erfolg für sich wiederholen. Das Emirat Abu Dhabi am 041

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Arabischen Golf würden den Bilbao-Effekt sogar gern vervielfachen und plant deshalb trotz Wirtschaftskrise nicht nur ein Guggenheim, abermals von Gehry entworfen, sondern auch noch ein Museum von Hadid, eines von Tadao Ando, eines von Jean Nouvel, eines von Norman Foster. Spätestens angesichts solcher Riesenpläne wird klar: Architektur gilt als Motor der Veränderung, sie ist zu einer Verheissung geworden. aus Visionen wurDe realität Gewiss, die Unterschiede zur Avantgarde der Zwanzigerjahre sind gewaltig. Auch damals entwarfen die Architekten viele spektakuläre Bauten, doch sollten diese weit mehr sein als nur eine Form der Wirtschaftsförderungsmassnahme. Sie sollten werben, aber nicht für eine Stadt, nicht für ein Unternehmen, sondern für das Ideal einer neuen Gesellschaft. Daher empfinden manche Kritiker die neuen aufsehenerregenden Gebäude geradezu als Verrat. Stararchitekt, das ist für sie einer, der nichts als Eitelkeiten produziert, hohle Formen, nichts dahinter. Tatsächlich gibt es Architekten, die formverliebt und raumverloren vor sich hinplanen, allein ihrem Genie verpflichtet. Doch vielen der heute berühmten Architekten geht es keineswegs nur um das reine Formspektakel. In der Mehrzahl gehören sie zur Generation der 68er, sie wurden gross in einer Zeit des Aufbegehrens, und nicht selten waren ihre Entwürfe so radikal, so weltenthoben, dass sie ihre Häuser

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nur auf dem Papier bauen konnten und sonst gar nicht. Für Hadid, Libeskind, Koolhaas, Gehry oder Eisenman sah es lange so aus, als würden ihre Vorstellungen von Architektur als schöne Theorien und aufregende Zeichnungen in die Geschichte eingehen, denn jeder potenzielle Bauherr wusste: sich mit ihnen einzulassen, galt als Abenteuer mit unabsehbarem Ausgang. Ausgerechnet sie, deren Entwürfe schon aus bautechnischen Gründen als gänzlich unrealisierbar galten, ausgerechnet ihnen, den Überfliegern, Hochstaplern, Gefühlsingenieuren, traut man heute zu, die prominenten Gebäude der Gegenwart zu planen. Und auch darüber darf man staunen: Offenbar sind unsere Gesellschaften heute weit aufgeschlossener als ehedem, offenbar sind weit mehr Menschen bereit, sich auf das Verquere, das Unvertraute, das Experimentelle einzulassen. Die Gesellschaften sind liberaler, toleranter, auch kunstsinniger geworden. Natürlich, die Avantgardisten zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatten sich das etwas anders vorgestellt. Sie träumten vom neuen Menschen, befreit vom entfremdeten Dasein, den kapitalistischen Zwängen. Diese grosse Befreiung wird, wie es aussieht, noch etwas auf sich warten lassen. Im Kleinen jedoch hat sich vieles gelockert, vieles entfesselt – und die Architektur verkörpert diese Lockerung. Der Mensch ist auf eine neue Weise flexibel, ist reisewütiger und ungemein ereignishungrig. Er liebt die Beschleunigung, das Ortlose, er will

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immer und überall erreichbar sein. Er scheut davor zurück, sich fest zu binden, egal ob an einen Ehepartner, eine Religion oder einen Verein. Ganz wichtig ist es für ihn, nicht so zu sein, wie alle anderen – auch wenn alle anderen genau dasselbe wollen. Die Welt dieses neuen Menschen ist kleiner denn je und grösser denn je. Kleiner, weil Internet, Billigflieger und überhaupt die Globalisierung alle Entfernungen schrumpfen lassen. Grösser, weil die Informationsflut steigt und die Einheitsgesellschaft in viele Teilgruppen zerfällt. Das heisst: Die neue Welt ist übersichtlicher und unübersichtlicher zugleich. Und beides verdankt sie vor allem der Computertechnik, erst sie baut die Distanzen ab und lässt das Wissen explodieren. Digitale wahrzeichen Ohne dieses gewandelte Weltbewusstsein vieler Menschen gäbe es den Boom der spektakulären Signalbauten vermutlich nicht. In ihnen manifestieren sich diese Veränderungen, in technischer wie in sozialer Hinsicht. Man könnte sagen, sie sind die Wahrzeichen der digitalen Moderne. Sie sind erst dank der neuen Computerprogramme plan- und baubar geworden. Und sie verdanken ihren Erfolg einer globalisierten Gesellschaft. Viele Menschen können sich für diese Gesellschaft begeistern, sie geniessen ihre Vorteile – und zugleich fühlen sie sich nicht selten ratlos. Sie staunen über die irrwitzigen Innovationen der digi-

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talen Moderne – und vermögen sie nicht zu fassen. Ganz gleich ob Mobiltelefon, Digitalkamera oder Automotor, alles, was vormals mechanisch und nachvollziehbar war, entzieht sich jetzt den Blicken, wird abstrakt, ist nicht länger greifbar. Früher konnte jeder, der wollte, an seinem Automotor herumschrauben. Heute ist der Motor in grossen Teilen ein Computer, der sich nur mit Hilfe anderer Computer reparieren lässt. Auf ähnliche Weise ist im Zeitalter der Mikroprozessoren und Speicherplatten vieles körperlos geworden, existiert nurmehr als Black Box. Die Architektur hingegen verschwindet nicht, im Gegenteil: Gerade die beliebten skulpturalen Bauten betonen ihre Leiblichkeit. Und so finden in ihnen gleich zwei Bedürfnisse der Gegenwart Unterschlupf, die sich sonst ausschliessen. Zum einen befriedigen sie das Verlangen nach Virtualisierung und Fortschritt: Alle grossen Bauwerke der Gegenwart werden heute aus dem Geist des Computers geboren, aus der Faszination für

das Avancierte. Sie verdanken sich der Simulation, sie gehen an die Grenze dessen, was heute mit Rechnern möglich ist. Ohne deren Hilfe wären bestimmte Formen noch nicht einmal vorstellbar, und unmöglich wäre es, ihre Statik zu berechnen. Zum anderen kommt in diesen Bauten aber das Verlangen nach dem Realen und dem Bleibenden zum Ausdruck: Die Architektur übersetzt die digitale, entsinnlichte Mikro- in eine körperlich erfahrbare Makrowelt. Nirgendwo sonst vermag das Simulierte so eindrücklich Wirklichkeit zu werden – und nicht zuletzt das ist ein Grund für die ungemeine Popularität der Skulpturen-Architektur. Wo die digitale Technik ansonsten stets auf Beschleunigung aus ist, wo sie flüchtig ist und sich am liebsten selbst überholen möchte, wo sogar Speichermedien wie die CD kaum länger als 30 Jahre halten, da gelangt sie in der Baukunst zu einer staunenswerten Form von potenztieller Ewigkeit. So gesehen profitiert die Architektur keineswegs

nur in technischer Hinsicht von der Digitalisierung der Welt. Sie profitiert vor allem dadurch, dass sich mit dem Computer das Bewusstsein von Raum und Zeit verändert hat. Manche Soziologen meinen sogar, die realen Räume, die realen Städte, wie wir sie bislang kannten, würden in der digitalen Moderne überflüssig werden. In einer Welt voller Datenleitungen und Chatrooms gäbe es keinen Bedarf mehr für so altmodische Dinge wie Strassen und Plätze. Es komme nicht mehr darauf an, wo sich jemand aufhalte, die Bedeutung des Ortes sei überwunden, und damit die Bedeutung des Raumes ebenfalls, lautet die Prognose. zurück zu Den grunDwerten Doch ist das nur ein Teil der Wahrheit. Denn je stärker die Fliehkräfte der Gesellschaft werden, je mehr die Menschen unterwegs sind und je entwurzelter sie sich fühlen, desto stärker wird das Bedürfnis nach Rückkopplung – und mithin auch das Bedürfnis nach Bauten, die das Bedeutsame des einzelnen Ortes überdeutlich markieren und das Moment des Räumlichen kraftvoll erfahrbar machen. Je mehr Gefühl für den realen Raum abhanden kommt und New York und Timbuktu tatsächlich Nachbarn zu sein scheinen, desto mehr kommt es vielen Menschen vor, als würden sich die einzelnen Städte immer ähnlicher – überall dieselben Boutiquen und Kaufhäuser, überall dieselben auswechselbaren Fassaden. Umso grösser wird 043

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das Verlangen nach dem Authentischen und Unverwechselbaren. Kurzum: nach einer Architektur, die herausragt aus dem Gleichförmigen. Sie verkörpert damit gleich auf verschiedene Weise die Globalisierung: Sie verdankt sich global agierenden Architekten und Bauherren, sie zielt auf ein global mobiles Publikum. Zugleich bietet sie eine Art Gegengift zur Globalisierung, weil in ihr vieles von dem, was die digitale Moderne auflöst, zu einer festen Form findet. In dieser Architektur kann sich eine Gesellschaft wiedererkennen, die das Individuelle zum Fetisch erhebt; nichts ist wichtiger als Distinktion, jeder muss eine unverwechselbare Persönlichkeit haben, das scheint für Menschen genauso wie für Bauten zu gelten. kaBinett Der kuriositäten? Nicht nur der Individualismus symbolisiert sich in der neuen, digitalen Architektur; mindestens ebenso präsent ist der Wunsch nach Übereinkunft, nach

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geteilter Erfahrung. Denn auch darauf legen es diese Gebäude an: Sie wollen gemeinschaftliche Erfahrung stiften, wollen von allen erkannt, von möglichst vielen Menschen besucht werden. Eine kollektive Identität sollen sie ausprägen, sollen Wahrzeichen sein, die über sich selbst hinausweisen. Am Ende scheinen sich in ihnen Eigensinn und Gemeinsinn auf eine seltene Art gegenseitig zu stärken. Wer also meint, es handele sich bei diesen Bauten nur um dreidimensionale Abziehbilder, hergestellt für die IkonenSammelalben gehobener Kulturtouristen, verkennt die erstaunliche Dialektik, die den meisten dieser Gebäude eigen ist. Nur deshalb ist die digitale Baumoderne so erfolgreich, weil in ihr viele Gelüste und zugleich viele Ängste der Gegenwart aufgehoben sind. Gewiss, diese Art von Architektur lässt sich nicht zum Prinzip erheben. Wenn jedes kleine Bürohaus, jedes Schwimmbad, jede Fabrik versucht, mit allen Mitteln ein Unikum zu sein, dann wird die Stadt zum Kuri-

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ositätenkabinett. Ein Regelbruch kann nur produktiv sein, solange es noch Regeln gibt. So gesehen bietet die Wirtschaftskrise der Gegenwart eine doppelte Chance: Sie fordert von uns ein Innehalten, um wieder stärker über die Grundwerte des Bauens nachzudenken, über das, was uns wichtig und regelungsbedürftig erscheint. Was wäre eine glückliche Normalität, und wie liesse sie sich planen? Ebenso sollten wir über das diskutieren, was jenseits der Normalität liegt: über die erstaunliche Kraft der Architektur, über ihre formale und ihre symbolische Bedeutung. Wie lässt sich diese Kraft produktiver nutzen, was wünschen wir uns von der Baukunst? Wie beruhigend, wie aufregend soll sie sein? Welche Funktionen übernimmt sie in einer Zeit der Umbrüche und Erschütterungen? – Eine Debatte über all diese Fragen, über die Architektur der Zukunft ist überfällig. Jetzt in der Krise müssen wir sie führen.

Dr. Hanno Rauterberg ist einer der wichtigsten deutschen Architekturund Kunstkritiker. Er ist Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und Verfasser diverser Bücher.

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vielfalt und komplexität – der vitra-Campus von Mathias Remmele (Text)

Wo immer man in den letzten rund 20 Jahren Architektur als Marketingfaktor, als Element der Brand-Entwicklung und als Mittel zur Identitätsbildung von Unternehmen thematisierte, fand der Vitra-Campus in Weil am Rhein Erwähnung. Aus guten Gründen, denn auf dem Firmenareal entstand ein international beachtetes Architektur-Ensemble.

Seit 1953 ist der Schweizer Möbelherstellers Vitra in Weil am Rhein ansässig, gleich hinter der Basler Grenze. Das Firmengelände ist seit Anfang der 80er-Jahre zu einer Architektur-Collage gewachsen, die in dieser Dichte, Qualität und Vielfalt seinesgleichen sucht. Die Bauwerke haben bereits heute ihren festen Platz in der Architekturgeschichte des späten 20. Jahrhunderts, und ihre Schöpfer, bis auf Grimshaw mittlerweile allesamt Pritzker-Preisträger, gehören zu den bedeutendsten Architekten der Gegenwart. Zu den Highlights des sogenannten Vitra-Campus zählen neben den Fabrikhallen von Niklas Grimshaw, Frank O. Gehry und Alvaro Siza vor allem das ebenfalls von Gehry entwor-

fene Vitra Design Museum, der dem Museum benachbarte Konferenz-Pavillon von Tadao Ando und das Feuerwehrhaus von Zaha Hadid. Der Vitra-Campus, der jährlich Zehntausende architektur- und designinteressierte Besucher aus aller Welt anlockt, ist ein ausgesprochenes Erfolgsmodell. Er steht für die Kreativität des Unternehmens, für sein kulturelles Bewusstsein und für seine Weltoffenheit. Er verkörpert mit dem hier sichtbaren Nebeneinander unterschiedlicher architektonischer Haltungen und Handschriften genau jenen Stilpluralismus, Mekka für Architekturinteressierte: Der Vitra-Campus in Weil.

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der auch die Produktpalette von Vitra auszeichnet. Ob und unter welchen Bedingungen der Weiler Architekturpark zur Nachahmung taugt, ist eine Frage, die nicht zuletzt durch den seit einigen Jahren im Entstehen begriffenen Novartis-Campus in Basel, der zweifellos in vielerlei Hinsicht dem Vorbild Vitra folgt, besondere Aktualität gewonnen hat. So schlüssig das Konzept, das dem VitraCampus zugrunde liegt, aus heutiger Perspektive auch anmuten mag, es entstand nicht in einem Guss, sondern ist das Ergebnis einer längeren Entwicklung. Gebaute CollaGe Es begann mit einer Katastrophe. Ausgelöst durch einen Blitzschlag, zerstörte 1981 ein verheerender Grossbrand fast die Hälfte der Fabrikationsgebäude der Firma in Weil am Rhein. Rolf Fehlbaum, der 1977 die Leitung des von seinen Eltern gegründeten Unternehmens übernommen hatte, stand über Nacht vor der Notwendigkeit, in kürzester Zeit neue Produktionshallen zu bauen. Zugleich erkannte und nutzte er die Chance, die das Unglück mit sich brachte: die Möglichkeit, mit diesem Bauvorhaben eine architektonische Neuorientierung des Unternehmens zu verbinden. Mit den aktuellen Tendenzen in der internationalen Architekturszene bestens vertraut, beauftragte er zunächst den britischen Architekten Niklas Grimshaw mit dem Entwurf von zwei neuen Fabrikhallen und der Ausarbeitung eines Masterplanes für das Firmenareal in Weil. Der Grundstein zur Entstehung des Vitra-Campus war gelegt. Grimshaw, einer der Hauptvertreter der sogenannten Hightech-Architektur, war bereits in den 70er-Jahren mit vergleichbaren Bauaufgaben hervorgetreten (nicht zuletzt mit Fabriken für Herman Miller,

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das langjährige amerikanische Partnerunternehmen von Vitra) und galt als Spezialist für zeitgemässe Industriearchitektur. Seine Fabrikationshallen in Weil stehen eindeutig in der Tradition der funktionalistischen Moderne und ihrer Vorliebe für eine kühl-rationalistische Maschinenästhetik. Die industrielle Anmutung von Grimshaws Bauten wird vor allem durch die bald silbrig glänzende, bald in einem hellen Blaugrau gestrichene Blechverkleidung der Hallen transportiert. Zu ihren wichtigsten Erkennungszeichen zählen daneben die meist abgerundeten Gebäudeecken und die dem eigentlichen Baukörper vorgelagerten, farblich abgesetzten Erschliessungstürme. In Zusammenarbeit mit Grimshaw entwickelte Fehlbaum ein auf Vitra zugeschnittenes Konzept der Corporate Architecture, dessen raumplanerische und gestalterische Vorgaben den weiteren Ausbau des Firmenareals auf absehbare Zeit bestimmen sollten. Diesen „Masterplan zur einheitlichen Entwicklung des Geländes“, wie Fehlbaum ihn bezeichnete, setzte er freilich selbst bald ausser Kraft. Durch den amerikanischen Künstler Claes Oldenburg, dessen Skulptur „Balancing Tools“ 1984 auf einer Wiese vor dem Weiler Werksgelände platziert wurde, kam er in Kontakt mit Frank O. Gehry, mit dem sich bald ein fruchtbarer Dialog über Möbel und Architektur entspann. Das führte einerseits zu weiteren Bauprojekten – Gehry erhielt den Auftrag in Weil eine Fabrikhalle und ein kleines Museum für die wachsende Stuhlsammlung der Firma zu entwerfen – und andererseits dazu, dass, so Fehlbaum, „die Idee einer homogenen Bebauung durch das Konzept einer Collage ersetzt wurde.“ Das „Ideal eines Campus, der öffentliche und private, industrielle und kulturelle Elemente auf selbstverständliche Weise vereint“ sei dabei leitend gewesen.

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beGehbare Skulpturen Die 1989 vollendeten Bauten von Gehry liessen die Zäsur in der Architekturphilosophie von Vitra unmissverständlich sichtbar werden. Gehrys aussergewöhnliche Kreationen markierten den Abschied vom Konzept einer CorporateIdentity-Architektur aus einem Guss, die durch Einheitlichkeit und durch bestimmte, immer wieder auftauchende gestalterische Elemente definiert war. Stattdessen verfolgte man in Weil von nun an ein pluralistisches, von den Ideen der Postmoderne inspiriertes Konzept der Vielfalt und Komplexität. Das Vitra Design Museum war Gehrys erster Bau in Europa und darf als ein Schlüsselwerk seiner Karriere bezeichnet werden. Der wild bewegte, zerklüftete Baukörper scheint die Grenzen der Geometrie zu sprengen und steht am Anfang einer Entwicklung, die im GuggenheimMuseum in Bilbao ihren vorläufigen Höhepunkt gefunden hat. Auf Gehrys fulminante Bauten, die weit über die Fachwelt hinaus Aufsehen erregten, folgten in Weil schon kurze Zeit später zwei weitere Meisterwerke: Zunächst der von Tadao Ando entworfene Konferenzpavillon. Der 1993 fertiggestellte Bau, ebenfalls eine „Europa-Premiere“ des Baukünstlers, ist dem Museum direkt benachbart und darf durchaus als eine Art architektonische Antithese gelesen werden. Wo Gehry auf expressiv verzerrte Formen setzt, arbeitet Ando mit reinen geometrischen Formen, die er in ein ausgewogenes und zugleich spannungsreiches Verhältnis bringt. Der Pavillon scheint sich mit seinen langen, kargen Sichtbetonmauern vom Museumsbau demonstrativ abzugrenzen, um im Inneren, wo er auch erst seine eigentliche Grösse offenbart, eine umso stärkere Präsenz und Überzeugungskraft zu gewinnen.

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Zaha Hadid 1993: Erstes realisiertes Bauprojekt der Iranerin Ăźberhaupt.

Siza 1994: Fabrikationshalle und bewegliches Regendach, dass die freie Sicht auf den Hadid-Bau ermĂśglicht.

Herzog & De Meuron: Vitra-Haus, das Ende 2009 fertiggestellt wird.

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Im gleichen Jahr wie Andos Pavillon ist der neben dem Museum wohl bekannteste und spektakulärste Bau auf dem VitraCampus vollendet worden: das Feuerwehrhaus von Zaha Hadid. Das erste realisierte Werk der irakisch-britischen Meisterin, deren gewagte Architekturvisionen lange Zeit als nicht baubar galten, zählt heute zu den wichtigsten Zeugnissen der dekonstruktivistischen Architektur. Das ursprünglich für die Werksfeuerwehr konzipierte Gebäude besteht aus zwei ineinander verkeilten Baukörpern: auf der einen Seite die grosse Garage für die Feuerwehrautos, auf der anderen die Sozial- bzw. Schulungsräume. Das markante Erkennungszeichen des Baus ist das vor der Garageneinfahrt weit auskragende und spitz zulaufende Dach, in dem die Dynamik, die das gesamte Bauwerk erfasst und aus dem Lot gebracht zu haben scheint, ihren vollkommensten Ausdruck findet. Nur für relativ kurze Zeit ihrer eigentlichen Bestimmung gemäss genutzt, ist die Vitra-Firestation auch als Architekturskulptur um ihrer selbst Willen von anhaltend grossem Interesse. arbeiten kurz vor abSChluSS Den vorläufigen letzten Neubau auf dem Vitra-Areal in Weil entwarf Alvaro Siza. Seine 1994 vollendete, mit rotem Backstein verkleidete Fabrikhalle ist sicherlich der formal strengste und sachlichste Bau auf dem gesamten Campus. Mit seiner gleichförmigen, weitgehend geschlossenen Fassade, deren Qualität sich vor allem in den sorgfältig ausgewählten Proportionen offenbart, scheint er ganz in sich selbst zu ruhen und gibt damit eine hervorragende Folie ab, vor der sich Hadids dynamische Bauskulptur erst richtig entfalten kann. Nur an einer Stelle hat Siza selbst einen auffälligen gestalterischen Akzent gesetzt:

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mit dem gekrümmten, von einer aufwendigen Stahlkonstruktion getragenen Dach, das den Weg zwischen zwei Fabrikhallen überspannt. Eine schöne architektonische Geste, die vom Werkstor aus betrachtet den ungehinderten Blick auf Hadids Feuerwehrhaus garantiert. Nach der Fertigstellung von Sizas Fabrikhalle hat sich die physische Erscheinung des Areals für einige Jahre nicht mehr geändert. Kurz nach der Jahrtausendwende ist der Campus dann durch zwei kleinere, zugekaufte Strukturen bereichert worden: zum einen Jean Prouvés Fertigbau-Tankstellen-Häuschen, zum anderen ein für Veranstaltungen und Präsentationen genutzter Buckminster-Fuller-Dome. Mittlerweile aber drehen sich wieder die Baukräne auf dem Vitra-Areal. 2007 haben die Arbeiten an zwei weiteren Neubauprojekten begonnen: Nach Plänen des Büros SAANA entsteht eine neue Fabrikationshalle, und nach einem Entwurf von Herzog & de Meuron wird das dem Museumsgebäude von Gehry benachbarte Vitra-Haus errichtet. Ganz unabhängig davon, wie sich diese Bauten nach ihrer für 2009 projektierten Fertigstellung präsentieren, der Vitra-Campus wird durch sie noch einmal Vielfalt, Komplexität und Attraktivität gewinnen. love inveStiGation Was dieses Architektur-Ensemble auszeichnet und vielleicht auch so einzigartig macht, ist das Neben- bzw. Miteinander von öffentlicher und firmeninterner, von kommerzieller und kultureller Nutzung. In dieser Multifunktionalität und in der pluralistischen Architekturauffassung, die sich in den Gebäuden vor Ort manifestiert, liegt der Reiz des Vitra-Campus begründet. Dass zu seiner Bekanntheit und Strahlkraft auch der über die Jahre gewachsene Ruhm der daran beteiligten Architekten beitrug, versteht sich von selbst.

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So naheliegend es sein mag, den Campus als das Resultat einer ebenso ausgefeilten wie erfolgreichen Marketingstrategie zu verstehen, so sehr greift diese Lesart zu kurz. Selbstverständlich profitiert das Unternehmen Vitra vom Image der herausragenden Firmenarchitektur (die übrigens nicht allein auf Weil konzentriert ist) – mit Branding-Konzepten und kommerziellen Erwägungen allein ist jedoch die Entstehung des Vitra-Campus nicht zu erklären. Vielmehr muss dieser Architekturpark als das Ergebnis einer grossen Leidenschaft der Bauherrschaft für die zeitgenössische Baukunst begriffen werden. Ohne Rolf Fehlbaum, den Chef von Vitra, ohne seine Offenheit und Neugier, ohne sein schier untrügliches Gespür für Qualität und gestalterische Potenz, wäre der Vitra-Campus nicht zum Erfolgsmodell geworden. In ihm fanden die beteiligten Architekten einen jener aussergewöhnlich kompetenten, engagierten und loyalen Bauherren, ohne die grosse Architektur nicht entstehen kann. Fehlbaum selbst beschreibt seine Arbeit am „Projekt Vitra“, dessen Bestandteil der Campus ist, als Work in Progress und – ein entscheidender Punkt – in Anlehnung an einen Ausspruch von Charles Eames als Love Investigation. Wer aber mit Hingabe und Leidenschaft eine Vision verfolgt, geht bisweilen Risiken ein und trifft wichtige Entscheidungen gerade nicht nach rationaler Kosten-Nutzen-Analyse. Planbare Erfolge entstehen so nicht. Insofern ist der Vitra-Campus eben doch unnachahmlich. Mathias Remmele arbeitet seit 1999 regelmässig als Gastkurator mit dem Vitra Design Museum zusammen. Neben seiner journalistischen Tätigkeit u. a. für „Neue Zürcher Zeitung“, „Bauwelt“ oder „Design Report“ ist er seit 2000 Dozent für Design-, Architekturund Kulturgeschichte an der HGK Basel.

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KOLUMNE Thomas Sevcik

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Das EnDE von aRchipoRn „Archiporn“ bezeichnet die gerade in den letzten Jahren immer wichtiger gewordenen Bilder, Zeichnungen und Animationen zu einem Architekturprojekt. Das kann ein attraktiv dargestelltes geplantes Bauvorhaben oder aber ein interessantes Foto eines bereits erstellten Gebäudes sein. Hier sind keine Grenzen gesetzt, und die Visualisierungstechnologie macht vieles möglich. Neben dieser Rolle als eine Art Verkaufs argument (wer liest denn schon gerne normale Pläne?) hat Archiporn selbst immer mehr die Rolle von Imageträger und Marketinginstrument bekommen. Hier ist Archiporn direkt verbunden mit Corporate Architecture, Brand Architecture oder gebauter Identität. Denn manchmal hat man den Eindruck, es gehe bei einem Corporate-Architecture- oder Kulturtempel-Projekt nicht mehr um das eigentliche Gebäude, sondern nur noch um die daraus resultierenden Fotos. Mehrere Architekten – in den Sinn kommen da Hadid, Koolhaas, Gehry oder machmal auch Herzog & de Meuron – sind nicht zuletzt auch wegen Archiporn berühmt geworden. Oder haben Sie etwa schon jemals eine Innenansicht des GuggenheimMuseums von Bilbao gesehen? Die zurzeit herrschende Wirtschaftskrise sowie das momentane Ende des schnellen und billigen Geldes gefährdet nun diese Form der Architektur. Vielleicht sind wir sogar an einer Zeitwende angelangt. Es wird immer spektakuläre Bauprojekte geben, aber es könnte sein, dass solche Eitelkeitsprojekte, deren Image-Nutzen manchmal grösser als der eigentliche Gebrauchsnutzen ist, zumindest momentan massiv weniger werden. Die Wirkung von

Archiporn darf nicht überschätzt werden. Wir haben neulich untersucht und zusammengestellt, welcher Stararchitekt wo was baut oder gebaut hat. Herausgekommen ist eine Matrix, die mehr oder weniger die gesamte Welt abdeckt. Städte oder Firmen mit einer neuen Spektakelarchitektur können diese oft nur eine Saison lang zur Image-Bildung nutzen – denn dann hat der oder die Stararchitekt/in bereits in einer anderen Weltstadt sein oder ihr „neustes“ Werk erstellt und alle blicken nun dorthin. Wer erinnert sich noch an die Furore, die Vitra in Weil am Rhein berechtigterweise gemacht hat, weil Toparchitekten eingeladen wurden, dort zu bauen. Irgendwie hat man nun lange nichts mehr davon gehört. Schlimmer noch: Hadid hat nun gross in Wolfsburg gebaut und Gehry spektakulär in Bilbao. Wo war noch mal Weil am Rhein?

Unfair, ist aber leider so. Archiporn täuscht auch manchmal über mediokre Inhalte hinweg. Viele mittelgrosse amerikanische Städte haben sich gerade in den letzten Jahren Museums(an)bauten von Stararchitekten erstellen lassen. Ich habe viele dieser Museen besucht. Leider hätte man in zu vielen Fällen eher Geld in die Sammlung oder in die Kuration stecken sollen und nicht in Archiporn – denn die Inhalte in diesen Megatempeln waren da oft sehr provinziell. Dies ist kein spezifisches US-Problem, denn diese Entwicklung ist in Europa und Asien längst auch zu beobachten. Da lobe ich mir Zürich und generell die Schweiz. Oft wurde kritisiert, dass z. B. Zürich keinen Gehry-Bau oder kein Hadid-Museum hat, um mehr Touristen zu ködern. Ich sehe das anders. Neben zugegebenermassen viel Mittelmass ist eben viel subtile Qualität da. Topsachen auf den zweiten Blick. Fantastische Grundrisse und Raumqualitäten. Und in der Schweiz haben wir mit Leuten wie Zumthor Architekten, die Archiporn und Qualitätsarchitektur meisterhaft verbinden: denn Zumthors Valser Thermen sehen nicht nur spektakulär aus im Hochglanzmagazin, es badet sich darin auch toll!

Thomas Sevcik (39) ist Mitgründer und Partner der KommunikationsDenkfabrik arthesia mit Büros in Zürich und Los Angeles. Ausserdem lehrt er am Central Saint Martins College of Arts in London. www.arthesia.com

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InnEnARCHITEKTUR ARCHITEKTUR Bankfiliale, Mailand

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ARCHITEKTEn Crea International s.r.l., Mailand www.creainternational.ch BAUHERRsCHAfT Mediobanca Group BAUZEIT 2007–2008

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identität in gelb BAnKfILIALE „CHE BAnCA!“, MAILAnD

In Mailand hat Crea International mit den gängigen Innenarchitektur-Mustern für Banken gebrochen und frische Farben und freche Formen ins Spiel gebracht. von Gerald Brandstätter (Text) und Crea (Fotos)

Bisher war man es gewohnt, mit Andacht die Schalterhalle einer Grossbank zu durchschreiten: Strenge Symmetrie, hohe Räume, Säulen, exklusive Materialien an den Wänden wie am Boden sowie eine fast sakrale Stille kommunizierten Macht und Autorität. Der Umgang mit grossen Mengen an Geld hatte etwas Ehrfürchtiges, der dazugehörende Ort etwas Unnahbares an sich. Die durch dickes Sicherheitsglas und andere bauliche Massnahmen vom Kunden getrennten Banker schienen Auserwählte zu sein. Dies vermittelten zumindest die grossen Sitze der Banken. Doch die weltweite Finanzkrise und ihre Folgen haben den Sonderstatus der Banken und deren Mitarbeiter auf den Boden der Realität zurückgeholt. Bereits vor dem Zusammenbruch des Finanzsystems hat das in Mailand ansässige Architektur- und Innenarchitekturbüro Crea International ein neuartiges Konzept für eine Reihe von Bankfilialen der Mediobanca-Group entwickelt. Das Konzept distanziert sich von den gängigen Form- und Farbwelten. Vielmehr bezieht es den Umgang mit Geld im Zeit-

Das Strahlen des Gelbs gibt der Bankfiliale bereits von aussen eine starke Identität mit grosser Sogwirkung.

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ARCHITEKTUR Bankfiliale, Mailand

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Starke visuelle Elemente und gelbe Akzente vor weissem Grund schaffen einen unverwechselbaren Auftritt.

alter des Internets mit ein: Geld wird immer unsichtbarer, der Geldfluss dank E-Banking, Kreditkarten und neuartigen Zahlungsformen via Mobiltelefon immer schneller und virtueller. Natural tech Das Ziel der Innenarchitekten war ein neuartiger Auftritt, der Online-Banking, Kundenservice und die Ausgestaltung der Bankfilialen als einladende Treffpunkte für ein urbanes Publikum zusammenbringt. Die Innenausstattung soll den Beratungsservice in den Mittelpunkt stellen, das Interieur der „CheBanca!“-Filialen soll Modernität und Progressivität im Zeitalter des Internets ausstrahlen, dennoch aber nicht kalt und technoid wirken. Das angewendete Formenvokabular lässt abgerundete Kuben in einem technologischen Umfeld

zu einem menschlich-angenehmen Ambiente verschmelzen. Crea International nennt seine Formensprache „Natural Tech“, die von John Maedas „The Rules of Simplicity“ inspiriert ist. Als roter Faden führt ein sattes Gelb durch das ganze Corporate Design. Das Gelb symbolisiert laut Massimo Fabbro, Managing Partner bei Crea International die alles überstrahlende und wärmende Sonne. Kernstück der Bankfiliale ist ein zentraler sowie unübersehbarer Informationsschalter. Vom Eingang wird der Kunde durch die Form- und Farbgebung zum Infodesk geleitet, wo er empfangen und den individuellen Online-Stationen zugewiesen wird. Im Grundriss–Layout wurde speziell darauf geachtet, dass der Verkehrsfluss der Kunden intuitiv abläuft: Mithilfe der gelben Farbe wird die Aufmerksamkeit der Kunden auf ge-

wisse Bereiche geleitet, zu denen sie sich hingezogen fühlen. Starke visuelle Elemente unterstützen die Sogwirkung und schaffen eine eigene Identität. baNk als treffpuNkt Die Online-Stationen sind so ausgebildet, dass Geräusche abgeschottet werden und der Kunde ohne störende Einblicke seine Banktransaktionen in Ruhe tätigen kann. Als eigenständige Raumgebilde garantieren sie ein komfortables Bedienen der Stationen und schaffen ein uneingeschränktes Sicherheitsgefühl. Neben den eigentlichen bankbezogenenen Aktivitäten wurde dem „öffentlichen“ Bereich grosse Beachtung geschenkt. „Che Banca!“ soll auch als Treffpunkt fungieren, wo man sich vor oder nach der Transaktion zum Plaudern trifft. So lädt gleich beim Eingang eine

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Der zentrale Infodesk ist durch die markante Farb- und Formgebung unĂźbersehbar.

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ARCHITEKTUR Bankfiliale, Mailand

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Die Lounge-Ecke lädt zum Warten, Entspannen und Networking ein.

Sitzecke zum Entspannen ein, Flachbildschirme informieren über kulturelle Aktivitäten in der Region, eine Kaffeebar und eine Kinderecke vervollständigen das Angebot. Der Aufenthalt in einer „CheBanca!“– Filiale soll so angenehm wie möglich gemacht werden. Aus der ehrfürchtigen und nüchternen Bankfiliale als Ort für Transaktionen, wurde mit „Che Bancha!“ ein gestylter Ort, wo man sich trifft und sich austauscht.

Der Grundriss zeigt den zentralen Infodesk sowie die darum gruppierten Online-Stationen.

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ARCHITEKTUR BMW BMW-Autocenter, Adliswil

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ARCHITEKTEn Stump + Partner, Zürich info@stump-partner.ch BAUHERRsCHAfT Binelli & Ehrsam AG, Zürich BAUZEIT 2006–2008

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Automobile mArkenwelt BMW-AUTOCEnTER, ADLIsWIL

Auf dem Areal des ehemaligen Mövenpick-Verwaltungsgebäudes in Adliswil haben Stump + Partner das BMW-Autocenter Zürich-Süd erstellt. Mit diesem Bau wurde schweizweit auch gleich der Corporate-Architecture-Massstab für künftige BMW-Bauten gesetzt. von Gerald Brandstätter (Text) und Gina Folly (Fotos)

Markenwelten: Verschiedene Baukörper in unterschiedlicher Ausgestaltung zeigen bereits von aussen die jeweils differenzierte Markenidentität.

Klar strukturiert und in drei farblich wie architektonisch separierte Baukörper aufgeteilt, setzt das BMWAutocenter ein markantes Zeichen im aufstrebenden Gewerbegebiet von Adliswil. Strengste Corporate-ArchitectureVorgaben mussten innen wie aussen berücksichtigt werden, ein anspruchsvolles Raumprogramm umgesetzt, effiziente Arbeitsabläufe bei Administration, Verkauf und Werkstatt adaptiert werden. Mit dem Kauf des ehemaligen Mövenpick-Verwaltungsgebäudes – zwischen dem Kern der Stadt Adliswil und dem Stadtrand von Zürich direkt an der Ausfahrt der Autobahn A3 Zürich–Chur gele-

gen – sicherte sich das Autocenter einen idealen Standort mit direkter Bushaltestelle des öffentlichen Verkehrs. Das 10‘300 Quadratmeter grosse, rechteckige Grundstück wird rückseitig von der Autobahn und vorne durch die Zürichstrasse begrenzt. Erschlossen wird die Parzelle seitlich durch eine Quartierstrasse. In der vorliegenden ersten Bauetappe wurde die städtebaulich wichtige Kreuzungslage besetzt. Der nördliche Teil wird vorläufig nicht bebaut und dient vorübergehend der Ausstellung von Gebrauchtwagen im Freien. Mit zunehmender Standortgüte und entsprechender Nachfrage nach Gewerberäumen (Eigen-

und Fremdbedarf) ist eine nächste Bauetappe unter Verlegung des Gebrauchtwagenplatzes vorgesehen. Separierte Markenwelten Mit der städtebaulichen Haltung einher-geht auch der architektonische Ausdruck der Baukörper. Das Gebäude mit vier Vollgeschossen und zwei Untergeschossen ist in mehrere eigenständige, aber miteinander verbundene Körper mit einer Kubatur von insgesamt 53‘000 Kubikmetern unterteilt. Gemäss den jeweiligen Corporate-Architecture-Vorgaben ist das Gebäude mit der Ausstellung 061

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ARCHITEKTUR BMW

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Farbwahl von Werkstatttrakt und Zwischenstücken sind also bewusst so gewählt worden, dass künftige Markenfarben ohne Weiteres dazupassen werden. Strenge ci-vorgaben

Markengetreu: Die unterschiedliche Produktpräsentation.

der Marke MINI in Schwarz gehalten, inklusive einer markant rot eingefassten Fensterfläche. Als Haupttrakt fungiert die Markenwelt von BMW. Hier herrschen horizontale Ebenen vor, die Farbe Weiss dominiert innen wie aussen, verspiegelte Glasflächen verbinden die Etagen. In diesen beiden Baukörpern sind erdgeschossig auch die repräsentativen Ausstellungsräume untergebracht. Der Garagentrakt liegt entlang der Autobahn. Der entsprechende Ausdruck ist eher an schlichte Zweckbauten angelehnt. neutrale pufferzone Zwischen den einzelnen Baukörpern gestaltet sich der Erschliessungskern als Puffer zwischen den zwei Markenwelten und dem Garagentrakt. Durch das gestalterisch neutrale, flächenglatte, dunkelgraue Zwischenstück werden die verschiedenen Markenwelten bzw. deren Corporate-Identity-Vorgaben separiert. In der Planung musste zusätzlich davon ausgegangen werden, dass künftig zu integrierende Drittmarken weitere Formen und Farben ins Spiel bringen. Form- und

Was Erscheinung und Umsetzung des Gebäudes angeht, musste innerhalb eines klar definierten Rahmens agiert werden. Das Corporate Design Manual, vom BMW-Hauptsitz abgegeben und weltweit umzusetzen, gibt strikte Richtlinien vor. Diese sind nach den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten zu implementieren. Das Manual zeigt anhand von Illustrationen, was zu vermeiden ist und wie sich eine vorbildliche Umsetzung gestaltet. Die Konzernzentrale gibt beispielsweise vor, dass die BMW-Markenwelt flächig, orthogonal und weiss gestaltet sein muss. Wandscheiben oder Deckenscheiben sind architektonisch prägende Elemente, die den Raum offen und dynamisch halten sollen. Des Weiteren muss der Ausstellungsraum einen dunklen, asphaltähnlichen Belag aufweisen, auf dem die Fahrzeuge linear hintereinander aufgereiht werden. Die Identität von BMW kennt keine bunten Farben, Weiss ist vorherrschend. Dagegen schaffen exklusive Materialien und deren Oberflächen und Farben ein exklusives Ambiente. Ein prägendes Element des Kundenbereichs ist der weltweit identische Empfangsschalter mit Glasflächen und Theke in Edelholz. Zu den ästhetischen Vorgaben kommen technische Richtlinien hinzu. So ist unter anderem auch die Lux-Zahl für die Beleuchtung der Ausstellungsflächen oder der repräsentativen Bereiche vorgeschrieben. Ganz im Gegenteil zu BMW präsentiert sich die dazugehörende Marke MINI. Die unterschiedlichen Markenphilosophien schlagen sich äusserlich auch auf die Präsentationen der Fahrzeuge nieder. So müssen bei MINI die Autos im Showroom rechtwinklig zueinander präsentiert werden. Deckenseitig platzierte Fluoreszenzleuchten in den verschiedensten

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Edle Materialien mit ihren Oberflächen und Farben prägen den repräsentativen Innenraum in der Kundenzone von BMW.

Flächigkeit, horizontal wie vertikal sowie formale wie farbliche Reduktion prägen die BMW-Identität.

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ARCHITEKTUR BMW

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Markenwelt gilt die oberste Maxime. Entstanden ist in Adliswil ein imposanter Neubau, der als modernes und eines der grössten BMW- und MINI-Autohäuser der Schweiz gilt. referenzobjekt

Der Grundriss der Verkaufsebene zeigt die einzelnen Baukörper und deren Funktion.

Farben sollen auf den Autodächern städtische Reflexionen simulieren. Boden und Wände des Ausstellungsraums sind dunkel gehalten, die Gebäudefassade schwarz. Die punktuell gesetzten Farben – als bunte FL-Leuchten, bunte LoungeEcke oder knalliger Farbrahmen auf der Fassade – geben der MINI-Markenwelt den nötigen urbanen Lifestyle. MaterialMuSter Mit Signatur

Der Blick vom dunklen, mit Farbakzenten versetzten MINI-Bereich zur weissen BMW-Markenwelt.

Für die Einhaltung dieser Design-Vorgaben sind üblicherweise die BMW-eigenen Planungsbüros in den jeweiligen Ländern zuständig. Diese planen neue Bauten oder prüfen die Baueingaben und Ausführungspläne und geben bei Einhaltung der CA-Richtlinien die Ausführung frei. Für die Schweiz war bisher der Hauptsitz zuständig: Alle Materialien die Stump+Partner eingeplant hatten, mussten von der entsprechenden Koordinationsstelle genehmigt werden. Unterschriebene Bodenplatten, Putz- oder Parkettmuster oder Fassadenbleche zeugen vom strengen externen Genehmigungsverfahren. Der weltweit identischen

Besonderen Wert wurde beim Bau auch auf die effiziente Nutzung der Ressourcen gelegt. So ist das gesamte Gebäude, inklusive einer Meteorwasserretention, biologischen Abwasseraufbereitung und Wärmeerzeugung mittels Erdsonden, gemäss den heutigen Minergie-Standards zertifiziert. Eine der vielen Besonderheiten ist, dass die Abwärme des Serverraums – also des Raums, wo die zentralen Computer stehen – genutzt wird, um das Warmwasser für das ganze Gebäude aufzuheizen. Vom ersten Besuch bis hin zur Fahrzeugablieferung in der jeweiligen Markenwelt erlebt der Kunde ein entsprechendes Ambiente in grosszügig gestalteten Räumen. Modernste Infrastruktur sowie eine direkte Servicebetreuung am Fahrzeug sind die hoch angesetzten Standards. Stump + Partner zeichnet nicht nur verantwortlich für diesen neuen Bau für BMW und MINI. Durch die mustergültige Umsetzung sind sie auch zu beratenden Architekten für BMW in Sachen Implementierung der neuen BMW-OCSund ICS-Standards (Outdoor und Indoor Communication Systems) für die Schweiz geworden. Auch BMW-Vertreter aus dem Münchner Mutterhaus sind sich einig, dass mit diesem Neubau ein modernes Kompetenzzentrum und ein BMW-Referenzobjekt entstanden ist.

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ARCHITEKTUR Hauptgebäude der Staatsanwaltschaft, VilniusVilnius Verwaltungsgebäude der Staatsanwaltschaft,

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ARCHITEKTEn Kestutis Lupeikis, Vilnius www.arch.lt/klap BAUHERRsCHAfT Staatsanwaltschaft, Vilnius BAUZEIT 2004–2008

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ARCHITEKTUR Hauptgebäude der Staatsanwaltschaft, Vilnius

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Machtgebärden HAUpTgEBäUDE DER sTAATsAnwALTsCHAfT, vILnIUs

Image und architektonische Aussage stehen im Zentrum des Gestaltungskonzepts für das Hauptgebäude der Staatsanwaltschaft im litauischen Vilnius. Der Bau ist geprägt von einem scharfen Kontrast zwischen innen und aussen und setzt der Strafverfolgungsbehörde inmitten eines unscheinbaren urbanen Kontexts ein markantes Zeichen. von Patrick Zamariàn (Text) und KLV (Fotos)

Wie in anderen Ländern der Region ging in Litauen der Anschluss an die internationale Avantgarde während der Sowjetherrschaft weitgehend verloren. Erst ab Beginn der Neunzigerjahre wurde wieder an verloren geglaubte Traditionen angeknüpft, doch noch immer fristet die litauische Architektur im internationalen Vergleich ein Mauerblümchendasein. Dass auch in einem solchen Umfeld zuweilen kreative, ja geradezu kühne Architektur entstehen kann, beweist die neue Staatsanwaltschaft in Vilnius. Seit der Wettbewerbsentscheidung, aus der das Projekt des Architekten Kestutis Lupeikis siegreich 067

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ARCHITEKTUR Hauptgebäude der Staatsanwaltschaft, Vilnius

Diagonal angeordnete Fenster konterkarieren die Rigidität der Würfelkomposition.

Reduzierte Formensprache und Farbgebung unterstreichen den bedrohlichen Gesamteindruck des Gebäudes.

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hervorging, haben hitzige öffentliche Diskussion die Planung des Gebäudes begleitet. Von den einen als seltenes Beispiel konsequent moderner und minimalistischer Architektur in Litauen begrüsst, wird der Bau von anderen seines monumentalen Charakters wegen vehement abgelehnt. In der Tat ist nicht nur die gewählte Formensprache bemerkenswert, sondern auch die Geisteshaltung, die sie zum Ausdruck bringt. Ziel des Architekten war es, der spezifischen Zweckbestimmung des Baus als Sitz der litauischen Strafverfolgungsbehörde ein suggestives architektonisches Zeichen zu setzen. Im Zentrum des Gestaltungskonzepts steht die Einheit von Idee und Ausdruck, wobei sich Lupeikis einer äusserst reduzierten Formensprache bedient – wenig überraschend angesichts der Tatsache, dass er 2004 seine Doktorarbeit dem Thema des Minimalismus in der zeitgenössischen Architektur gewidmet hat. Die besondere Aura der Institution soll sich in der Klarheit und Präzision der architektonischen Idee widerspiegeln. Sinngemäss soll die prägnante kubische Form und die Verwendung glattpolierten schwarzen Granits für die Fassadenverkleidung die Ordnung, Stabilität und Strenge des Rechtssystems symbolisieren. Die Rigidität der Würfelkomposition wird durch dynamische Elemente konterkariert, namentlich durch ein Raster schräg angeordneter länglicher Fenster, das an einigen wenigen Stellen unterbrochen ist. Bewusste Abweichungen verleihen der strengen Anordnung, ähnlich dem Abrasch auf orientalischen Teppichen, eine spielerische Note, ändern jedoch nichts am düsteren und bedrohlichen Gesamteindruck. Dieser kommt nachts, wenn die Innenräume beleuchtet sind und das vollständig verglaste Sockelgeschoss den schwarzen Kubus zu schweben lassen scheint, am besten zur Geltung. Das Eingangsgeschoss ist ein wenig abgesenkt, wodurch dem Besucher signalisiert wird, dass er sich hier der Macht des Gesetzes zu beugen hat. Weiterhin ist das Entree an die Einfahrt zur Tiefgarage gekoppelt, sodass der Eingangsbereich eine Dimensionierung erhält, die den Besucher als Individuum klein und unbedeutend erscheinen lässt. Der Architekt nutzt auf diese Weise bewusst architektonische Mittel, um psychologische Wirkungen zu erzeugen. Wer das Gebäude betritt, soll dies mit einem „Gefühl von Angst und Respekt“ (Zitat Lupeikis) tun – ein erstaunlicher, um nicht zu sagen erschreckender Ansatz. Bemerkenswerterweise ändert sich die Tonlage nach Betreten des Gebäudes grundlegend. Zentrales Ele-

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ARCHITEKTUR Hauptgebäude der Staatsanwaltschaft, Vilnius

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Die Aussenwände sind mit glatt polierten Granitplatten verkleidet.

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ARCHITEKTUR Hauptgebäude der Staatsanwaltschaft, Vilnius

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ment der Innengestaltung ist ein lichtdurchflutetes Atrium, das sich über sämtliche Geschosse zieht. Die Büros der Staatsanwaltschaft befinden sich in den neun Obergeschossen und sind entlang den Fassaden gruppiert. Dienende Funktionen wie WC und Lift sind in Raumschichten zwischen dem Atrium und den Bürozonen zusammengefasst. Die notwendigen gebäudetechnischen Installationen sind auf dem Dachgeschoss hinter einer hohen Brüstung versteckt, um so den kompakten Gesamteindruck des Baus nicht zu beeinträchtigen. Die Korridore sind aus akustischen wie gestalterischen Gründen durch Glasscheiben vom Atrium getrennt und haben einen gekrümmten Wandverlauf, um so eine bessere Ausleuchtung der Bürobereiche zu ermöglichen. Ob die schräg angeordneten Fenster zu einem ausgewogenen Raumklima in den relativ kleinen Büroabteilen beitragen, darf allerdings bezweifelt werden. Der Kontrast zwischen innen und aussen endet nicht mit dem Gegensatz von hell und dunkel. Lupeikis spielt auch mit dem Gegensatz von statischen und dynamischen Formen. Der Innenraum wird dominiert von zwei von der Decke abgehängten, unregelmässig geformten Kapseln aus doppelt gebogenen Gipsplatten, in denen Versammlungs- und Konferenzräume untergebracht sind. Das Hauptgebäude der Staatsanwaltschaft liegt am Ufer der Neris gegenüber der seit 1994 in der Unesco-Liste des Weltkulturerbes geführten barocken Altstadt in einem Stadtteil, der geprägt ist von monotonen Wohnüberbauungen aus der Sowjetzeit. Dem Architekten ist von verschiedener Seite vorgeworfen worden, dass er es versäumt habe, sein Gebäude durch eine sorgfältige Aussenraumgestaltung in diesen Kontext einzufügen und damit Impulse für die Stadt als Ganze zu geben. Tatsächlich hat Lupeikis für den Aussenraum einzig als Parkplatz Verwendung. Der Bau bleibt ein bewusster Fremdkörper innerhalb des Stadtgefüges, wobei der Dialogmangel zwischen dem Neubau und seinem Kontext auf einen bewussten Entscheid des Architekten zurückzuführen ist. Er betont damit die Eigenständigkeit und Dominanz seines Gebäudes, das sich den städtebaulichen Bedingungen auf keine Weise unterwirft und durch die suggestive Kraft der Architekturaussage zum Symbol für die Unabhängigkeit der Strafverfolgungsbehörden wird.

Foyer: Der kleinere der beiden hängenden Konferenzsäle befindet sich unmittelbar unter dem verglasten Dach.

Grundriss

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Schnitt durch den Innenraum, der geprägt ist von den beiden hellgrau markierten Versammlungsräumen.

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ARCHITEKTUR Doppelvilla Hadlaubsteg, Zweifamilienhaus, Zürich Zürichberg

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ARCHITEKTEn Hauenstein La Roche Schedler Architekten ETH/SIA, Zürich www.hlsarchitekten.ch BAUHERRsCHAfT privat BAUZEIT 2005–2007

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Das Streckmetall verleiht dem Haus eine irisierende Wirkung.

Kristalliner Monolith ZwEIfAMILIEnHAUs HADLAUBsTEIg, ZÜRICH

Am Hang des Zürichbergs haben Hauenstein La Roche Schedler Architekten ein Zweifamilienhaus realisiert, dessen eigenwillige äussere Gestaltung nichts von der komplexen Raumorganisation im Inneren preisgibt. von Patrick Zamariàn (Text) und Hannes Henz (Fotos)

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ARCHITEKTUR Doppelvilla Hadlaubsteg, Zürichberg

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Die beiden Hauseingänge verraten zur Strasse hin die geteilte Nutzung des Gebäudes.

Weit auskragende Balkone geben den Blick über die Stadt frei und entschärfen den kompakten Gesamteindruck. des Gebäudes.

Im Zuge der Eingemeindung des Quartiers Oberstrass 1893 entwickelte sich die Westflanke des Zürichbergs ab Ende des 19. Jahrhunderts zum bevorzugten Wohngebiet des Grossbürgertums. In der Folge wurden zwecks besserer Ausnutzung zahlreiche Grundstücke neu überbaut. Heute ein unbebautes Grundstück in solch privilegierter Hanglage in Zürich zu finden, ist daher entweder ein enormer Glücksfall oder das Resultat intensiver Nachforschungen. Im Falle der Doppelvilla von Hauenstein La Roche Schedler Architekten ist Letzteres der Fall. Seit der Gründung des Büros 1996 führen die Architekten eine „Watchlist“ attraktiver bebauungsfähiger Grundstücke, für die sie in zahlreichen Studien das jeweilige Entwicklungspotential ausloten. Aus derartigen gezielten Recherchen ist die Doppelvilla Hadlaubsteig entstanden, für den die Architekten nicht nur den Entwurf anfertigten, sondern den Bauherren auch gleich das geeignete Grundstück vermittelten – eine durchaus bemerkenswerte Vor-

gehensweise für junge Architekten, die, sofern sie nicht auf andere Weise in den Genuss von Direktaufträgen kommen, in der Regel auf Wettbewerbsgewinne angewiesen sind. Das Haus befindet sich in der Nordostecke der Parzelle, um so dem vormaligem Besitzer, der das Haus gegenüber bewohnt, weiterhin freie Sicht über die Stadt zu gewähren. Diese Vorbedingung für den Landverkauf stellte für die Architekten keine Einschränkung dar, da sie es ihnen ermöglichte, den offenen Garten, der ebenso wie die Dachterrasse gemeinsam genutzt wird, nach Süden hin auszurichten. Die Tatsache, dass das Haus im Direktauftrag für zwei miteinander befreundete Bauherren entstand, gestattete es den Architekten, ein ungewöhnliches Entwurfskonzept realisieren zu können. Am Anfang des Gestaltungsprozesses stand das Ziel, beiden Bewohnern die räumlichen Qualitäten eines Einfamilienhauses zu bieten. Die beiden Wohnungsgrundrisse wurden daher nicht nebeneinander gelegt, sondern räumlich ineinander verschach-

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Eine Promenade architecturale führt in Wohnung 2 über mehrere Zwischenebenen durch den offenen Essbereich in die privateren Räume im Obergeschoss.

Die komplexe Organisation der beiden Wohneinheiten bietet unerwartete Durchblicke und erlaubt grosszügige Raumwahrnehmungen.

telt, wodurch für ein Doppelwohnhaus unüblich grosszügige Räume entstanden, die teilweise die ganze Breite des Gebäudes einnehmen und beiden Parteien Ausblicke nach allen vier Himmelsrichtungen erlauben. Die zugrunde liegende Grundrissdisposition unterteilt die rund 13×13 Meter Grundfläche in vier Viertel, verteilt auf drei Geschosse plus Dachgeschoss. Die erste der beiden Wohnungen nimmt drei Viertel des Erdgeschosses und ein Viertel des Obergeschosses ein, bei der zweiten Wohnung verhält es sich genau umgekehrt. Das Gartengeschoss und das voll ausgebaute Dachgeschoss werden zu gleichen Teilen von beiden Wohneinheiten belegt. Die Verwendung unterschiedlicher Geschosshöhen und die Staffelung der Geschossebenen erinnert an Adolf Loos’ Raumplan, und ebenso wie bei Loos vermag eine Grundrissbeschreibung dem Bau aufgrund der offenen Durchblicke und der sich stets ändernden Raumeindrücke in keiner Weise gerecht zu werden. Die Komplexität der Organisation wird im Falle der

Doppelvilla noch gesteigert durch die Tatsache, dass die beiden Eingänge auf unterschiedlichen Ebenen zu liegen kommen, sowie durch die unterschiedlichen Anforderungen und Vorstellungen der beiden Bauherren. Wohnung 1 ist geprägt durch einen klaren Gegensatz zwischen den beiden unteren und den beiden oberen Geschossen. Im leicht abgesenkten Erdgeschoss befinden sich die Kinder- und Gästezimmer; das Gartengeschoss ist den Privaträumen der Eltern (Schlafzimmer, Bibliothek) vorbehalten. Vom Eingang aus öffnet sich der Blick auf das angehobene Wohnzimmer, das mit dem Essbereich und der offenen Küche im Obergeschoss zu einer Art Raumkontinuum verschmilzt. Im Gegensatz dazu wünschten die Bewohner von Wohnung 2 eine grössere Anzahl von Zimmern, die überwiegend im Gartengeschoss untergebracht sind. Vom Eingangsgeschoss führt eine Promenade architecturale über mehrere Zwischenebenen durch den offenen Essbereich im Obergeschoss am Elternschlafzimmer 075

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ARCHITEKTUR Doppelvilla Hadlaubsteg, Zürichberg

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Fassadengestaltung und Fenstereinteilung verschleiern sowohl die Geschossigkeit als auch die innere Raumverteilung des Doppeleinfamilienhauses.

Eingangsgeschoss

Dachgeschoss

vorbei in den Salon und das Arbeitszimmer im Dachgeschoss. Die Konstruktion des Hauses folgt, angesichts der komplexen Raumverteilung kaum verwunderlich, keiner klaren Tragstruktur. Das Haus ruht auf wenigen Betonwänden; die Betondecken werden durch in die Holzkonstruktion der Fassade integrierte Stahlstützen abgefangen. Dem Wunsch nach Einheitlichkeit wurde in der äusseren Gestaltung nicht nur entsprochen, sie wurde noch gesteigert. Das Haus soll innen wie aussen als Stadtvilla wahrgenommen werden. Die Architekten verschleierten mit ihrer Fassadengestaltung daher nicht nur die beiden Wohneinheiten des Hauses – lediglich die beiden Hauseingänge weisen auf die geteilte Nutzung des Gebäudes hin –, sondern auch dessen Geschossigkeit. Colinal eloxiertes Aluminiumblech, dessen Farbton je nach Sonneneinstrahlung zwischen Gold, Braun und Schwarz variiert, ist wie ein Gewebe nicht nur über sämtliche Wände des Hauses, sondern auch über die Dachflächen gelegt. Die gewählte Oberflächen-

behandlung des Streckmetalls verleiht dem Haus eine irisierende Wirkung und lässt es wie einen kristallinen Monolithen erscheinen – ein Effekt, der durch gezielte Modifizierungen der ursprünglich orthogonalen Grundrissdisposition noch verstärkt wird. Strassenseitig entschärfen Abschrägungen die rechtwinkligen Ecksituationen des verhältnismässig grossen Bauvolumens; gartenseitig wurde die Nordwestecke des Gebäudes nach aussen gedreht, um den Bewohnern eine optimale Sicht über die Stadt zu verschaffen. Hauenstein La Roche Schedler Architekten ist mit der Doppelvilla am Hadlaubsteig ein Haus gelungen, das sich trotz seiner aufsehenerregenden formalen Gestaltung in die bestehende Bebauung integriert und das im Inneren durch seine komplexe räumliche Organisation zu überzeugen vermag.

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Der innenausbau hat begonnen von Gerald Brandstätter (Interview) und Gina Folly (Foto)

Ab Oktober sollen in der Bauarena auf 25‘000 m2 Ausstellungsfläche dem Publikum Lösungen und Produkte rund ums Bauen nähergebracht werden. Modulør hat sich mit Daniel Moll der Erne AG Holzbau über deren Einmietung in der Bauarena und seine Erwartungen gesprochen.

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Projekt Bauarena, Volketswil bauherrschaft Allreal Generalunternehmung AG, Zürich InvestItIonsvolumen CHF 70‘000‘000.– (ohne Landkauf) archItekten Nüesch & Partner Architekten, Volketswil center management psm Center Management AG, Zürich ausfÜhrung Nussbaumer Bauunternehmung AG, Wallisellen

ImmobIlIen Bauarena, Volketswil

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herr Moll, was war für sie bzw. ihr unternehmen ausschlaggebend, dass sie sich zu einer ausstellung in der bauarena entschlossen haben? Ich nenne es mal so: „Dienst am Kunden“. Wir möchten unseren Kunden einerseits den Kaufentscheid so einfach wie möglich gestalten, andererseits Nähe und damit prompte Bereitschaft bieten. Die Bauarena unterstützt auf eine attraktive und innovative Weise diese Bedürfnisse und ergänzt als neues Instrument perfekt unser Beratungs- und Betreuungskonzept. Gleichzeitig können wir durch diesen neuen Verkaufspunkt das Millionen-Zürich erschliessen und aufbauen, ein bezüglich privater Bauherrschaft für uns noch eher neues Marktgebiet. Wie gross wird ihre Präsentation sein, und was darf der interessierte von ihrer ausstellung erwarten? Das interessierte Publikum findet uns im dritten Obergeschoss. Dort präsentieren wir auf einer Fläche von ca. 100 Quadratmetern hauptsächlich unsere Fenster- und Fassaden- Kompetenz für den Neubau wie auch den Sanierungsbereich. Hier kann der Kunde unsere energieeffizienten Produkte erleben. Mit attraktiven Fenster-, Hebe-Schiebe-Türund Fassaden-Exponaten zeigen wir Anwendungsbereiche, Materialisierungen, Technologie und eingesetzte Systeme. Wir legen dabei grossen Wert auf eine erlebbare und verständliche Erfahrung von energieeffizienten Fenster-Systemen. Hierfür bietet das Minergie-Modul „Vision-3000 ®“ mit schmalen Rahmenprofilen und damit grösserer Glasfläche ein einprägendes Beispiel. Aber auch eine spezielle „Box“ , die den Energieverlust für den Interessierten hautnah spürbar macht. Darüber hinaus führen wir natürlich auch unsere Kompetenz als Gesamtleister

vor. So werden von Erne AG Holzbau der Bereich Modul-Technologie für innovative und nachhaltige Gebäudelösungen und die Schreinerei für anspruchsvollen Innenausbau und Türsysteme präsentiert. Die Bauarena bietet mit ihrem umfassenden Produkte- und Leistungsangebot einen Gesamtüberblick. Diesem Ansatz einer umfassenden Informationsquelle schliessen wir uns an und bieten dem Interessenten, im Anschluss an einer fachkompetenten Beratung, die Umsetzung einer nachhaltigen Gesamtlösung gleich mit. Dies gilt für die private Bauherrschaft wie auch für Architekten und Planer. Welche Ziele verfolgt die erne ag holzbau mit ihrem auftritt in der bauarena? Das Hauptziel ist Kundennähe. Der Kunde soll mit möglichst kleinem Aufwand unsere Leistungen und Produkte kennen lernen. Durch diese Nähe können wir rasch auf seine Anfragen reagieren. Gleichzeitig nutzen wir natürlich auch die Gunst einer neuen Informationsquelle wie die Bauarena. Das heisst möglichst viele qualitative Neukontakte aufbauen, um daraus Aufträge zu generieren. Das wiederum unterstützt den Aufbau unserer Bekanntheit in einem relativ neuen Marktgebiet. Wie beurteilen sie die momentane situation in der baubranche? Insgesamt beurteilen wir die momentane Situation als gut. Klar ist der Preisdruck enorm, aber mit guten Produkten und Dienstleistungen lässt sich auch heute noch Geld verdienen. Zudem besteht ein grosser Nachholbedarf im Sanierungsbereich, der jetzt durch verschiedene kantonale Förderprogramme unterstützt werden soll. Wir sind überzeugt, dass wir mit unseren intelligenten und innovativen Lösungsansätzen im Sanierungsbereich davon profitieren können.

Für welchen ihrer geschäftsbereiche sehen sie in Zukunft die grössten Wachstumschancen? Da wir als Gesamtleister mit starken und fokussierten Kompetenzen den Markt bedienen, sehe ich für unsere gesamte Holzbauunternehmung Wachstumschancen. Unser Hauptwerkstoff ist Holz. In Verbindung mit modernsten Materialien können wir für unterschiedlichste Anforderungen und zeitgemässe Architektur, das wachsende Bedürfnis nach energieeffizienten Lösungen im Neubau- und Sanierungsbereich bestens bedienen. herr Moll, ich danke ihnen für das gespräch.

Daniel Moll ist Vorsitzender der Geschäftsleitung der Erne AG Holzbau. Dank ständigen Neuentwicklungen und Innovationen (inkl. Patenten) entwickelte sich die Erne AG Holzbau seit 1906 kontinuierlich. Bereits 1972 wurden die ersten modularen Raumsysteme produziert, ab 1995 wurden branchenspezifische Raumlösungen entwickelt. Die Firma konnte dabei stets von den Erfahrungen und dem Know-how der gesamten Erne-Gruppe profitieren und somit umfassende Gesamtlösungen wie auch neuartige Vorgehensweisen anbieten. Auch heute sorgt exzellentes Engineering und der fortwährende Innovationsgeist für stetige Neuentwicklungen, wie z. B. das Vision-3000® Minergie-Fenster. www.erne.net

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RECHT Raumplanungsgesetz

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Das neue RPG: Gute lösunGsansätze, abeR nicht zu enDe GeDacht von Lukas Bühlmann, Direktor VLP-ASPAN (Text) und Zeljko Gataric (Fotos)

Der Ende 2008 vom Bundesrat vorgestellte Entwurf eines neuen Raumentwicklungsgesetzes ist in der Vernehmlassung auf breiten Widerstand gestossen. Anstelle einer Totalrevision des heutigen Raumplanungsgesetzes will das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation das Gesetz daher nur punktuell revidieren. Die VLP-ASPAN begrüsst diesen Entscheid. Auch sie hatte gegen den in die Vernehmlassung gegebenen Entscheid erhebliche Vorbehalte.

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RECHT Raumplanungsgesetz

Seit 1979 wurden jede Sekunde fast ein Quadratmeter Schweizer Boden verbaut, also 4000 Quadratmeter pro Stunde! Nach knapp 30 Jahren soll das Raumplanungsgesetz nun endlich mit einer Totalrevision besser auf die neuen Herausforderungen ausgerichtet werden und sich stärker am Ziel einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung orientieren. Der vorgelegte Entwurf zielt mit den Schwerpunkten – Stärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, Verhinderung der weiteren Zersiedelung, Neukonzeption beim Bauen ausserhalb der Bauzonen – in die richtige Richtung. Die zahlreichen Neuerungen sind nach Meinung der VLP-ASPAN jedoch nicht immer zu Ende gedacht und bieten – wie beispielsweise die Reservebauzonen – zahlreiche Angriffsflächen. Gewisse bewährte Bestimmungen des geltenden Rechts werden mit dem Entwurf unnötigerweise über Bord geworfen, wie zum Beispiel die bundesrechtlich definierte Landwirtschaftszone. Stattdessen werden neue Regelungen vorgeschlagen, die in der Sache zwar gut gemeint, in der Praxis aber in der vorgebrachten Form nicht umsetzbar sein dürften, so beispielsweise die Versiegelungs- und Wohnflächenabgaben. Planung in funktionalen Räumen Das Auseinanderklaffen der politischadministrativen und der funktionalen Räume ist ein wesentlicher Grund für die unbefriedigende Siedlungsentwicklung. Unter diesem Gesichtspunkt ist die vom Bundesamt für Raumentwicklung eingeleitete Agglomerationspolitik mit der Erarbeitung von Agglomerationsprogrammen zu begrüssen. Diese hat in kurzer Zeit kreative Prozesse ausgelöst, das Verständnis der Behörden und Politiker für die grenzüberschreitende

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Zusammenarbeit gefördert und innovative Lösungen ermöglicht. Den Agglomerationsprogrammen fehlt jedoch eine klare Rechtsgrundlage mit Vorgaben zum Inhalt und zur Koordination mit der kantonalen Richtplanung und (kommunalen) Nutzungsplanung. Der vorliegende Entwurf füllt diese Lücke. Analog zu den Agglomerationsprogrammen sind neu auch „Planungen in ländlichen funktionalen Räumen“ vorgesehen. Auch diese Neuerung verdient Unterstützung. In Bezug auf die Ausgestaltung und Umsetzung der Planung in funktionalen Räumen vermag der Entwurf jedoch nicht zu überzeugen. So ist unklar, was genau ein „funktionaler Raum“ ist und wann die räumliche Entwicklung „ein gemeinsames Vorgehen mehrerer Gemeinden erfordert“ (Art. 21 Abs. 1 E-REG). Zudem steht im Gesetzesentwurf nicht, wer den Perimeter der funktionalen Räume definiert und wie sich Gemeinden gegen einen nach ihrer Meinung ungerechtfertigten Einbezug oder Nichteinbezug in den Planungsperimeter wehren können. kantonaleR RichtPlan als steueRungsinstRument Der kantonalen Richtplanung kommt als Drehscheibe der räumlichen Koordination zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden eine grosse Bedeutung zu. Nicht wenige Kantone haben denn auch in den letzten Jahren den hohen Stellenwert des kantonalen Richtplans als Steuerungs- und Führungsinstrument für die räumliche Entwicklung erkannt. Zwischen den Richtplänen der ersten und zweiten (in einigen Kantonen gar dritten) Generation bestehen grosse Unterschiede. Während sich die kantonalen Richtpläne früher oft auf Koordinationsfragen und die Formulierung allgemeiner Planungsziele und Grundsätze beschränkten, werden

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heute zunehmend konkrete räumliche Vorgaben festgeschrieben. So werden etwa Bauzonengrössen, Entwicklungsgebiete und Siedlungstrenngürtel definiert und Standorte für grosse verkehrsintensive Vorhaben (Einkaufszentren, Freizeiteinrichtungen) bezeichnet. Der Entwurf für ein neues Raumentwicklungsgesetz nimmt diese Entwicklung auf und verstärkt sie. Nach Meinung der VLP-ASPAN geschieht dies zu Recht, kommt doch der kantonalen Richtplanung bei der Erreichung einer nachhaltigen Siedlungs- und Raumentwicklung eine zentrale Bedeutung zu. neue Bauzonendefinition und ReseRveBauzone Die vom ARE im Oktober veröffentlichte Bauzonenstatistik hat eindrücklich aufgezeigt, dass die heutigen Bauzonen in weiten Teilen des Landes überdimensioniert sind. Die Reserven reichen aus, um die räumlichen Bedürfnisse auf viele Jahre hinaus zu sichern. Das Problem ist jedoch, dass sich die Bauzonenreserven nicht da befinden, wo sie benötigt werden. Ein Abtausch der Bauzonen ist schwierig zu bewerkstelligen. Ein weiteres Problem ist die ungenügende Verfügbarkeit des eingezonten Baulandes, vorwiegend aus Gründen der Baulandhortung. An diesen Punkten will der vorliegende Entwurf ansetzen, was sehr zu begrüssen ist. Wenn man es mit der nachhaltigen Siedlungsentwicklung ernst meint, kommt man um eine Regelung dieser Fragen nicht herum. Die Vorschläge gehen nach Meinung der VLP-ASPAN in die richtige Richtung; in den Einzelheiten vermögen sie jedoch nicht durchweg zu überzeugen. Der Vorschlag, wonach Bauzonen künftig regional ausgerichtet und verfügbar sein müssen, ist zu begrüssen, wobei der Begriff „Region“ noch zu präzisieren ist. 081

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RECHT Raumplanungsgesetz

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RECHT Raumplanungsgesetz

Die regionale Ausrichtung der Bauzonen wird zur Folge haben, dass die Gemeinden künftig stärker zusammenzuarbeiten werden. Die kantonalen Richtpläne und die Planungen in funktionalen Räumen schaffen hierfür den nötigen Rahmen. Auf die Bezeichnung eines zeitlichen Kriteriums für die Bemessung des Baulandbedarfs sollte jedoch nicht gänzlich verzichtet werden. Die Ausrichtung auf den 15-jährigen Bedarf hat sich als schwer umsetzbar erwiesen. Ohne zeitliches Kriterium für die Bemessung der Bauzonen läuft man jedoch Gefahr, dass jeder Kanton oder gar jede Region und Gemeinde die Bedarfsbemessung einem anderen zeitlichen Massstab unterzieht und die Bauzonen damit schweizweit nicht mehr vergleichbar sind. Der Verzicht auf ein zeitliches Kriterium würde auch die Justiziabilität von Bauzonenausscheidungen erschweren, handelt es sich beim zeitlichen Bedarf doch um ein objektiv messbares Kriterium. Der Beurteilungshorizont für den Baulandbedarf ist allerdings auf eine kürzere Zeitspanne (zehn oder fünf Jahre) zu reduzieren. Neben dem Bedarf gilt es – wie bisher – die übrigen Nutzungsansprüche zu berücksichtigen, wie die Erhaltung des Kulturlandes, die Sicherung der Naherholungsgebiete und die Sicherung der Lebensräume für Tiere und Pflanzen. massnahmen gegen die BaulandhoRtung Ein wesentlicher Grund für die fehlende Verfügbarkeit von Bauland ist die Baulandhortung; Ein grosser Teil des eingezonten Landes wird gehortet. Nicht selten handelt es sich um zentral gelegene, gut bis sehr gut erschlossene Grundstücke, an denen das Gemeinwesen ein grosses Überbauungsinteresse hat. Die fehlende Verfügbarkeit von eingezontem Bauland

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und das heute fehlende Instrumentarium zur Bekämpfung der Baulandhortung führen in der Praxis oft dazu, dass Gemeinden am Siedlungsrand neue Gebiete einzonen, um ein genügendes Baulandangebot sicherzustellen. Ein Vorgehen, das an sich bundesrechtswidrig ist, aber trotzdem praktiziert wird – auf Kosten einer haushälterischen Bodennutzung! Unter dem Gesichtspunkt der stark verbreiteten Baulandhortung ist die Einführung einer Bauverpflichtung, mit der Möglichkeit eines Kaufsrechts des Gemeinwesens bei Nichtüberbauung des Grundstücks innert einer bestimmten Frist, zu begrüssen.

Nichtbaugebiet – analog zum Baugebiet – nur eine Hauptzonenart zu bezeichnen und die Differenzierung den Kantonen zu überlassen. Das Nichtbaugebiet ist jedoch nicht mit dem Baugebiet zu vergleichen, und der verfassungsrechtliche Grundsatz der Trennung von Baugebiet und Nichtbaugebiet gebietet es, wie dies auch das Bundesgericht in seiner Rechtsprechung verschiedentlich festgehalten hat, dem Bund eine stärkere Stellung als innerhalb der Bauzonen einzuräumen. In diesem Sinne sollte insbesondere an der bundesrechtlichen Definition der Landwirtschaftszone festgehalten werden; dies auch deshalb, weil die Landwirtschaftszone der mit Abstand bedeutendsveRzicht auf te Zonentyp (im Nichtbaugebiet) bleiben landwiRtschaftszone dürfte. Zudem wird im Gesetzesentwurf ausführlich umschrieben, welche Bauten Wie eingangs erwähnt, hat sich vieles und Anlagen für die Landwirtschaft von im heutigen Gesetz in der Praxis be- Bundesrechts wegen bewilligt werden währt. Dazu gehört nach Meinung der dürfen (Art. 53 E-REG). Im Grunde geVLP-ASPAN auch die bundesrechtliche nommen handelt es sich dabei um nichts Dreiteilung der Grundnutzungen (Bauzo- anderes als die Umschreibung der Zonen, Landwirtschaftszonen und Schutz- nenkonformität von Bauten und Anlagen zonen). Sie trägt – gerade im verfassungs- in der Landwirtschaftszone. rechtlich bedeutsamen Nichtbaugebiet – zu einer Vereinheitlichung der Begriffe Bauen ausseRhalB deR Bauzonen und Zonenarten bei und lässt – gestützt auf Art. 18 Abs. 1 RPG – Spielraum für ge- Die Gesetzgebung zum Bauen ausserhalb wisse kantonale Besonderheiten. Mit dem der Bauzonen ist äusserst komplex und vorliegenden Entwurf wird die bisherige deren Anwendung bereitet in der Praxis Dreiteilung zugunsten einer Zweiteilung erhebliche Schwierigkeiten. Selbst Fach(Bauzone, Kulturlandzonen) aufgegeben, leute durchschauen die heutigen Bestimohne dass damit für die Raumplanung mungen oft nicht mehr. Das Ziel der Geein nennenswerter Gewinn verbunden setzesrevision, das Bewilligungsregime ist. Im Gegenteil, mit der neuen Zweitei- für das Bauen ausserhalb der Bauzonen lung wird die Aufsplitterung des Raum- auf eine neue und beständige Grundlage planungsrechts vorangetrieben und muss zu stellen, ist daher zu begrüssen. Die Erspäter wohl wieder – wie wir dies bei wartungen dürfen dabei allerdings nicht der laufenden Harmonisierung des Bau- allzu hoch angesetzt werden. Eine Reund Planungsrechts sehen – in einem gelung zu finden, welche den Kantonen mühsamen Prozess vereinheitlicht wer- mehr Spielraum gewährt, den Grundsatz den. Auf den ersten Blick mag es zwar der Trennung von Baugebiet und Nichtplausibel sein, im Bundesrecht für das baugebiet respektiert und gleichzeitig 083

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RECHT Raumplanungsgesetz

den Paragrafendschungel lichtet, kommt der Quadratur des Zirkels gleich. Die VLP-ASPAN anerkennt die Notwendigkeit, den Kantonen beim Bauen ausserhalb der Bauzone gewisse Spielräume zu eröffnen, um kantonalen und regionalen Besonderheiten besser Rechnung zu tragen. Der im Entwurf vorgeschlagene Weg vermag jedoch nicht zu überzeugen. Einerseits wird den Kantonen eine gewisse Kantonalisierung der Vorschriften zum Bauen ausserhalb der Bauzone ermöglicht (Art. 51 E-REG), andererseits wird der entsprechende Handlungsspielraum durch restriktive Vorschriften, die es bei der Ausübung des Handlungsspielraums zu berücksichtigen gilt (Art. 52-58 EREG), wieder eingeschränkt. Mit Blick auf den Grundsatz der Trennung von Baugebiet und Nichtbaugebiet sind restriktive Bundesvorschriften zweifellos nötig. Bei der Beurteilung der vorgelegten Bestimmungen hat man jedoch Mühe, den effektiven Handlungsspielraum der Kantone zu erkennen; er dürfte unter dem Strich sehr klein sein. Wollen die Kantone den Handlungsspielraum umsetzen, wird es aufgrund der unklaren Umschreibung zu erheblichen Auseinandersetzungen zwischen dem Bund und einzelnen Kantonen kommen, was der angestrebten Rechtssicherheit überhaupt nicht förderlich ist. Zudem wird mit dem vorgeschlagenen Modell die Gesetzgebung im Bereich des Bauens ausserhalb der Bauzonen, wie bei der oben erwähnten Normierung der Landwirtschaftszone, durch 26 mögliche kantonale Regelungen zusätzlich aufgesplittert und verkompliziert. Der diffus definierte Handlungsspielraum dürfte zudem die Referendumsfähigkeit der Vorlage gefährden, werden doch die Stimmberechtigten einem Gesetz, das in der heiklen Frage der Trennung von Baugebiet und Nichtbaugebiet derart unbestimmt ist, kaum ihre Zustimmung geben.

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Um beim Bauen ausserhalb der Bauzonen kantonalen und regionalen Besonderheiten besser Rechnung zu tragen, muss man einen anderen Weg suchen. Die VLP-ASPAN könnte sich folgende Lösung vorstellen, bei der in Form eines abschliessenden Katalogs definiert wird, wo der Handlungsspielraum der Kantone für abweichende Regelungen liegt. Dieser könnte sich beispielsweise auf gewisse Möglichkeiten der Wohnraumerweiterung für das zeitgemässe Wohnen beziehen, oder es könnten – zumindest punktuell – die strengen Anforderungen an den Wiederaufbau (Art. 57 E-REG) zum Gegenstand kantonalen Rechts gemacht werden. Damit nähme man zwar auch eine gewisse Rechtszersplitterung in Kauf; sie wäre aber besser einzugrenzen. ausgleich von voR- und nachteilen Der bisherige Art. 5 RPG über den Ausgleich planungsbedingter Vor- und Nachteile wird im vorliegenden Gesetzesentwurf auf zwei Artikel (Art. 11 und 70 E-REG) aufgeteilt. Die Mehrwertabschöpfung wird dabei nicht mehr als Gesetzgebungsauftrag an die Kantone formuliert. Es soll den Kantonen künftig freigestellt werden, planungsbedingte Vorteile abzuschöpfen. In einer Zeit, in welcher mehrere Kantone über die Einführung der Mehrwertabgabe nachdenken oder an deren Einführung sind (TG, TI, JU), erachtet die VLP-ASPAN den Verzicht auf den entsprechenden Gesetzgebungsauftrag als falsches Signal und als Rückenschuss für die gesetzgeberisch tätigen Kantone. Auch viele Gemeinden (vorab in den Kantonen Bern und Graubünden), welche die planungsbedingte Mehrwerte über Verträge abschöpfen, dürften durch den Verzicht auf den Ge-

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setzgebungsauftrag unter Druck kommen. Unverständlich ist dieser Schritt auch unter dem Gesichtspunkt, dass die heutigen „Auszonungen“ aus RPG-konformen Bauzonen (im Unterschied zu den früheren „Nichteinzonungen“) vielfach entschädigungspflichtig sind und sich eine Mehrwertabschöpfung mehr denn je auch aus Gerechtigkeitsüberlegungen aufdrängt. Einkünfte aus der Mehrwertabgabe können zudem – vor dem Hintergrund, dass die Bauzonen heute oft am falschen Ort sind – mithelfen, von Auszonungen betroffene Grundeigentümer zu entschädigen und damit einen wichtigen Beitrag an eine nachhaltige Siedlungsentwicklung leisten. ÜBeRaRBeitung Eine sorgfältige Überarbeitung des Gesetzesentwurfs ist unumgänglich. Es ist dabei richtig, dass man das Gesetz nur punktuell anpasst und nicht vollständig überarbeitet, denn vieles im heutigen Gesetz hat sich bewährt und sollte nicht vorschnell aufgegeben werden. Im Hinblick auf die Erarbeitung einer politisch breit akzeptierten Vorlage wird man Notwendiges von Wünschbarem trennen müssen, und bei den weiteren Gesetzgebungsarbeiten wird der enge Einbezug der Kantone unumgänglich sein; gilt es doch, verlorenes Vertrauen wieder herzustellen.

Lukas Bühlmann, lic. jur., ist seit 1990 bei der VLP-ASPAN tätig und zurzeit deren Direktor. Davor war er Mitarbeiter des Bundesamt für Raumplanung. Schweizerische Vereinigung für Landesplanung VLP-ASPAN Seilerstrasse 22, CH-3011 Bern Tel. +41 31 380 76 76 Fax +41 31 380 76 77 info@vlp-aspan.ch

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Bauherr Stadt Zürich, Stiftung Wohnungen für kinderreiche Familien Architekt Gigon/Guyer Architekten, Zürich Fotograf Gigon/Guyer Architekten, Zürich Elektroplaner AZ Elektro AG, Zürich

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RECHT Bauablauf

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RECHT Bauablauf

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BauaBlaufstörungen von Dr. Thomas Siegenthaler (Text) und Gina Folly (Foto)

Störungen im Bauablauf verursachen den betroffenen Bauunternehmern erhebliche Mehrkosten. Dennoch hat sich der Begriff der Bauablaufstörung erst seit ein paar Jahren auf schweizerischen Baustellen eingebürgert. Betroffen sind auch die Planer, deren (vermeintliche) Fehler oder Verspätungen Bauunternehmer oft als Grund für Bauablaufstörungen nennen. Die mit Bauablaufstörungen begründeten Forderungen basieren auf der Grundidee, dass der Unternehmer ungestört über die ihm zustehende Bauzeit verfügen darf. Nur wenn der Bauablauf durch den Bauherrn oder seine Planer gestört wird, steht dem Unternehmer grundsätzlich ein Anspruch auf Ersatz des Mehraufwandes zu. Paradebeispiele dafür sind verspätete Planlieferungen oder die nicht rechtzeitige Zurverfügungstellung des Baugrundes (z. B. eines Kranstandortes). Rechtliche GRundlaGen Wenig problematisch ist die Rechtslage, wenn sich die Vergütung des Unternehmers nach seinem Aufwand bemisst (Regie). In diesem Fall wird der Mehraufwand für vom Bauherrn zu vertretende Bauablaufstörungen sozusagen automatisch ausgeglichen. Wie verhält es sich aber im Falle von festen Preisen (Einheitspreis, Pauschalpreis oder Globalpreis)? Auch bei Festpreisen ist sich die Rechtslehre einig, dass bauseitig verursachter Mehraufwand des Unternehmers vom Bauherrn zu vergüten ist. Der Unternehmer muss aber die formelle Voraussetzungen beachten, namentlich dass er Umstände, welche eine rechtzeitige Fertigstellung des Werkes gefährden (also z. B. Bauablaufstörungen) unverzüg-

lich anzeigt. Nicht geklärt ist dagegen, wie weit der Unternehmer dabei auf die zu erwartenden Mehrkosten hinzuweisen hat. Das Bundesgericht hat in der Vergangenheit mehrfach festgehalten, eine entsprechende Pflicht zur Anzeige von Mehrkosten gebe es nur in Fällen, wo eine solche Pflicht zur Kostenanzeige im Werkvertrag ausdrücklich vorgesehen sei. Es gibt allerdings Anzeichen, dass das Bundesgericht seine Rechtsprechung in diesem Punkt mittelfristig ändern könnte. Bei der Geltendmachung von Forderungen aus Bauablaufstörungen liegt die Hauptschwierigkeit für den Unternehmer aber vor allem beim Beweis der Kausalität, d. h. er muss den Kausalzusammenhang zwischen der Ursache (z. B. verspätete Planlieferung) und den Folgen (z. B. Mehraufwand) beweisen. Dazu muss beispielsweise dargelegt werden, welche Produktivität ohne die Störung erreicht worden wäre. Dies erfolgt auf der Basis des vertraglichen Bauprogramms und der vertraglichen Kostengrundlage. Da es sich beim ungestörten Bauablauf dann aber um einen Verlauf handelt, welcher so nicht eingetreten ist, kann dieser „Nachweis“ unvermeidlich nur auf der Basis von Hypothesen und Wahrscheinlichkeiten erfolgen. Besonders komplex wird dies, wenn der Unternehmer belegen muss, dass eine Bauablaufstörung zeit-

kritisch war. Hier ist dann das Ist-Bauprogramm mit dem Soll-Bauprogramm zu vergleichen. Es müssen aber auch Umstände, für welche der Bauherr nicht verantwortlich ist (z. B. innerbetriebliche Probleme oder Witterungen) in Betracht gezogen werden. Demzufolge sind solche Nachweise schwierig und zwangsläufig auch hypothetisch. Entsprechend ist es für den Unternehmer nicht leicht, solche Anspruchsgrundlagen einem Gericht plausibel zu machen. Gelingt jedoch der Beweis, so stellt sich die Frage, welcher Aufwand zu ersetzen ist. Dazu gehören namentlich Behinderungs-, Verzögerungs- und Feststellungsmehraufwand. Zu ersetzen sind aber auch Aufwendungen, die zur Verhinderung oder Verkleinerung des zusätzlichen Aufwandes dienen, wie z. B. Beschleunigungsmassnahmen zur Verhinderung von Verzögerungsmehraufwand. In diesem Zusammenhang ist jedenfalls daran zu erinnern, dass Beschleunigungsmassnahmen nach der SIA-Norm 118 grundsätzlich nur dann zu vergüten sind, wenn sie angeordnet wurden. auswiRkunGen füR den aRchitekten Ein Bauherr könnte auf die Idee kommen, die Vergütung, die er wegen einer Bauablaufstörung dem Unternehmer 087

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RECHT Bauablauf

schuldet, seinem Architekten anzulasten, namentlich wenn z. B. verspätete Planlieferungen zur Diskussion stehen. Infrage kommt aber auch, dass andere Unternehmer zur Verantwortung gezogen werden, z. B. wenn ein Unternehmer dem anderen die Vertragsausführung erschwert. Für den Architekt kann zur Vermeidung solcher Haftungsrisiken folgendes empfohlen werden: • Bei der Vertragsgestaltung können dem Unternehmer Anzeigepflichten auferlegt werden. Eine entsprechende Klausel muss klar zum Ausdruck bringen, dass nicht vorab angezeigter Mehraufwand nicht vergütet wird. Damit ist der Auftraggeber vor nachträglichen Überraschungen besser geschützt. Die Diskussion wird damit auf einen Zeitpunkt verschoben, in welchem die Vermeidung des drohenden Mehraufwandes allenfalls noch möglich ist. • Im Planervertrag sollten für die Erstellung von Plänen einhaltbare Fristen (inkl. Vorhaltezeiten) vorgesehen werden. Über Eingang, Bearbeitungszeitpunkt und Ausgang von Plänen sollte Buch geführt werden, gerade im Hinblick auf Beweisschwierigkeiten in einem späteren Rechtstreit. • Entscheide der Bauherrschaft sind aktiv einzuholen, und zwar mit Hinweis darauf, dass verspätete Entscheide Kostenfolgen haben können.

MODULØR Magazin

• Ü ber die vor Baubeginn erkennbaren Termin- und Kostenrisiken (z. B. beim Baugrund) ist die Bauherrschaft so konkret wie möglich zu informieren. • Verzögerungen, Beeinträchtigungen sowie alle andere Störungen, die den Bau behindern, sollten dem Bauherrn (und auch den jeweils verantwortlichen Baubeteiligten) angezeigt werden. • Korrespondenz des Unternehmers, in welcher Bauablaufstörungen geltend gemacht werden, ist zu beantworten und so weit nötig richtigzustellen. • Schliesslich gilt natürlich die Empfehlung, die Baustelle sorgfältig zu überwachen und dabei zu kontrollieren, ob es Störungen gibt und wie sich diese auswirken.

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wird, und zwar aufgrund von Umständen, welche nicht im vertraglichen Risikobereich des Architekten liegen. Zu denken ist dabei etwa an Behinderungen durch nicht zeitgerechte Bauherrenentscheide. Honorarnachforderungen unter dem Titel „Bauablaufstörung“ könnten daher auch für Architekten zum Thema werden.

anspRüche des aRchitekten? Der Anspruch darauf, im Rahmen der vertraglichen Vorgaben ungestört und damit auch optimiert arbeiten zu können, gilt grundsätzlich nicht nur für Bauunternehmer, sondern müsste eigentlich für alle anderen Leistungserbringer gelten – namentlich auch für Architekten. Die Rechtslage stimmt zumindest in Bezug auf Planungsleistungen des Architekten grundsätzlich überein. Auch hier ist es vorstellbar, dass die im Rahmen der vertraglichen Parameter vorgenommene Ressourcenplanung auf den Kopf gestellt

Dr. Thomas Siegenthaler, M. Jur., ist Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht. Er lehrt Immobilienrecht/ Baurecht an der Universität Freiburg und ist als Rechtsanwalt für die Kanzlei Schuhmacher-Baur-Hürlimann tätig. www.sbh-law.ch

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VISION Li Edelkoort

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Das Sfera Building Kyoto der schwedischen Architekten Claesson-KoivistoRune bedient sich einer ornamentierten Fassade.

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EingEbEttEtE idEntität von Li Edelkoort (Text) und Claesson, Koivisto, Rune (Foto)

Eine neue Dimension, die dem Raum eine imaginäre Qualität gibt, tritt in Erscheinung. Der neue Schleier der Architektur, der die Marke formt, nennt sich Identität.

Auf eine hochgradig stilisierte, exzentrische Art und Weise kleiden sich Gebäude heute genauso, wie es die Mode mit unseren Körpern macht. Nachdem wir Stoff bedruckt haben, bedrucken wir jetzt Materie und kleiden unsere Gebäude in Motive, so unterschiedlich wie perforierte Muster, organisch inspirierte Optik, gewobene Nester und schöne Pflanzen. Sowohl funktional als auch dekorativ erzwingen diese zeitgenössischen Vorhänge nicht den Umbau vorhandener Bauten; sie dienen definitiv dem Zweck, das geistige Auge anzusprechen, und stellen die Corporate Identity des Unternehmens in ihrem Inneren dar. Die Wirkungen sind verlockend unterschiedlich, sowohl grafisch als auch strukturell. Spitzenähnliche Netze spielen mit Licht und Muster und schaffen Motive, die sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln; gepanzerte Metallnester schaffen schwere, skulpturenähnliche Reliefs; Keramikfliesen werden wiederbelebt, um in neuen Farben und Strukturen an die Arts-and-Crafts-Bewegung zu erinnern, während vertikal und horizontal danebengestellter Bambus die Verhüllung im Rhythmus erkundet. In

einem Zeitalter, in dem Architektur wie niemals zuvor als Kommunikationsmedium gilt, müssen wir anerkennen, dass das breite Publikum ein Gebäude nach seinem Äusseren beurteilt. In einer Zeit, in der sich die Welt mitten in einer weiteren Finanzkrise befindet, greift die Gesellschaft zu extremen Veränderungen. Der immer gebildetere Verbraucher ist wählerischer, cleverer und lässt sich nichts entgehen. Mehr denn je sind Firmenwerbung und ethisches Verhalten wichtige Faktoren für die Bestimmung des öffentlichen Images einer Marke. Dies versetzt die Architektur auf intuitivere und ruhigere Art in eine starke Position für den Ausdruck von Emotion und Stil. Zwischen dem Gesehenen und dem Ungesehenen ist eine neue Dimension in Erscheinung getreten, ein imaginärer Raum, der in der Zeit aufgehoben scheint. Dieser Raum (oder Nicht-Raum) wird das Objekt unserer Faszination sein und in den vor uns liegenden Jahren im Mittelpunkt unserer Kreativität stehen. Die Büros von Banken werden Stabilität, Vertrauen und Transparenz ausdrücken müssen, Automobilhersteller werden

gleichzeitig Geschichten über ihr Erbe und die technologische Zukunft erzählen müssen, aus Elektronikläden werden Zentren futuristischen Wagemutes, Bildungseinrichtungen werden zeigen müssen, dass sie Hoffnung für die kommenden Generationen anzubieten haben, und Luxusgeschäfte werden sich von Kopf bis Fuss neu erfinden müssen, einschliesslich des Formates, in dem sie existieren. Diese Situation in der Zeit eröffnet einen neuen Zeitraum der Möglichkeiten, in dem die neuesten Entwicklungen in Technik und Material mit Höhenflügen der Fantasie angepasst werden können, um der Öffentlichkeit zu zeigen, woraus das Unternehmen gemacht ist. Neue Schleier müssen nicht gelüftet werden, um eine Identität zu vermitteln, die in eine Struktur eingebettet ist.

Li Edelkoort ist Trendforscherin und Publizistin mit Sitz in Paris. Die vergangenen zehn Jahre war sie Vorsitzende der Designakademie Eindhoven und arbeitet jetzt an der Entwicklung neuer Designschulen in Polen und Südafrika. Edelkoort wird diesen Herbst in Zürich und Wien über Trends sprechen. Informationen dazu sind bei Trend Information erhältlich (Tel. +41 56 222 66 22 oder welcome@trendinformation.com).

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Architektur betrifft uns alle – und Modulør will sie in einen weiteren, gesamtgesellschaftlichen Kontext stellen. Modulør nimmt das Gebaute zum Anlass, um über das Bauwesen hinauszublicken, um dessen Relevanz zu diskutieren und seinen Auswirkungen nachzuspüren. Modulør ist thematisch ausgerichtet; Jede Ausgabe fokussiert ein Thema, das fesselt, fasziniert – oder beunruhigt. In den entsprechenden Rubriken werden sehenswerte Neubauten präsentiert, originelle Ideen und gross angelegte Bauprojekte. Modulør nimmt Stellung. Und lässt Meinungen zu – in Essays und Kolumnen.

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Die dänische Firma Carl Hansen & Son liess für ihr 100-Jahre-Jubiläum eine nummerierte und mit signierter Plakette versehene Sonderedition des im Jahr 1963 entworfenen Sessels herstellen. Erstmals wurde Zebrano-Furnier mit Polsterung aus einem besonders geschmeidigem Anilin-Leder eingesetzt. Der „Shell Chair“ zeichnet sich durch die Kombination aus vornehmem Komfort und zeitlosem Look aus; Ein echter Klassiker! Der im Jahr 2007 verstorbene Architekt Hans J. Wegner war für seinen Einsatz von natürlichen Materialien und für seine organischen und minimalistischen Formen bekannt. Zu Lebzeiten gewann er – oft als „Master of the chair“ genannt – diverse Designpreise. Unzählige von ihm entworfene Möbel sind heute noch in namhaften Designmuseen zu sehen.

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SPEZIAL Küchen und Küchengeräte

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die gerüch(t)eKüche von Dinah Jost

Die Küche ist Dreh- und Angelpunkt im täglichen Leben. Sie verbindet immer mehr Kochen mit Wohnen, was die aktuellen Neuheiten unterstreichen. Eine Übersicht.

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SPEZIAL Küchen und Küchengeräte

Lange ist es her, dass unsere Vorfahren am Feuer ihr selbst zerlegtes Wild gebraten und gegessen und Mägde in dunklen Kammern Speisen für wohlhabende Ritter zubereitet haben. Mit unseren heutigen Küchenstandards haben diese beiden Vorstellungen auf den ersten Blick wenig gemeinsam. Doch ihr liegt ein grundsätzlicher Gedanke zugrunde, der sich auch in unserem modernen Lifestyle manifestiert: Die Küche ist funktionale Örtlichkeit und sozialer Meetingpoint an ein und derselben Stelle. Wo früher die Wärme der Grund für das Beieinandersitzen ums Feuer war, steht heute das Wir im Zentrum. Die tägliche Ernährung verbunden mit Konversation macht die

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Küche zu einem der wichtigsten Räume im Zuhause. Um dieser Bedeutung auch architektonisch gerecht zu werden, müssen unterschiedlichste Faktoren mit in die Planung einbezogen werden. Plan(-)Küche Die Wünsche und Vorstellungen des Architekten oder des Bauherrn mit den technischen Bedingungen und räumlichen wie auch finanziellen Voraussetzungen zu vereinen, macht die Planung einer Küche zu einem durchaus komplexen Projekt. Fest steht, dass eine Lösung gefunden werden muss, die für alle Beteiligten stimmt und der durchschnitt-

Durch die Vielzahl von zeitlosen Oberflächen entstehen vielfältige Kombinationsmöglichkeiten wie bei dieser „b3 monoblock“ von bulthaup in Edelstahl mit Fronten aus Mooreiche. info.ch@bulthaup.com www.bulthaup.ch

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1 Die beliebte Quarzoberfläche „Blanco Zeus Extreme“ mit integriertem Hygieneschutz aus der Kollektion „Mythology“ erscheint nun noch weisser. cosentino

zurich@cosentinogroup.net www.cosentinogroup.net 2 „Familia“-Küchen von piatti wurden für das kleine Budget und für grosse Lebensfreuden entwickelt. Modell „Primo“ in Burgund für hohe Funktionalität. info@piatti.ch www.piatti.ch 3 Die alpnach Küchen aG präsentiert mit individuellen Konzepten Lösungen, die überzeugen Farbe, Oberfläche und Dimension lassen sich nach Kundenbedürfnissen bestimmen. info@alpnachnorm.ch www.alpnachnorm.ch

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SPEZIAL Küchen und Küchengeräte

lichen Lebensdauer einer Küche von 20 Jahren standhalten kann. Ob lineare Küche in dutzendfacher Ausführung für Mietwohnungen in einem Wohnkomplex oder Einzelanfertigung in Inselform für ein Einfamilienhaus; die Realisierung „Küche“ kennt kaum kreative Grenzen. Entscheidungsfaktoren wie Fenster, Verbindung zu anderen Räumen, Verwendung von speziellen Haushaltsgeräten sowie barrierefreies Wohnen sollten schon am Anfang in der Planung der Küche beachtet werden, da sie sich danach schwer ändern lassen. Im Trend liegt nach wie vor die Verbindung von Wohnraum und Küche. In offenen Küchen ist gemeinsames Kochen

MODULØR Produkte

und Plaudern ohne Platzmangel möglich, Wohnen und Kochen fügt sich dem Überbegriff „Leben“. Ein leistungsstarker Abzug über dem Herd hilft, unangenehme Kochgerüche zu vermeiden. Zudem können Öffnungen nach draussen den Wunsch eines direkter Zuganges zum Gartensitzplatz oder die Aussicht ins Grüne erfüllen. Hier soll angemerkt werden, dass Fenster oder Terrassentüren zwar die natürliche Belichtung und Frische in der Küche garantieren, je nach Höhe aber in geöffneter Form zum Gefahren- oder Störfaktor werden können. Küchenanlagen gehören unter anderen zu den am stärksten strapazierten Bauelementen. Dies betrifft Beschläge, Ab-

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Diese Küche von brunner Küchen besticht durch ihre Geradlinigkeit und ihre aussergewöhnlichen Details. info@brunner-kuechen.ch www.brunner-kuechen.ch

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4 Das markant gemusterte Holzdekor „Orlando“ in Rauchsilber kombiniert mit dem farblich perfekt abgestimmten Sandton „Amica sahara“ ergeben die stimmige Küche von leicht. info@leicht.de www.leicht.de 5 Die Küche Palazzo fasziniert mit ihren ultramatt geschliffenen AcrylOberflächen und ihrem im Kontrast dazu aus massivem Nussbaumholz gestalteten Anbautisch. richner . info@richner.ch www.richner.ch 6 Die poGGenpohl - Küche „P´7340“ wendet sich mit ihrer klaren, funktionalen Formensprache speziell an männliche Kunden. Die Gestaltung stammt von Porsche Design, die innovative Technik und das handwerkliche Know-how von Poggenpohl. info@poggenpohl.ch www.poggenpohl.ch

Küchenspezialisten Der Küchen-Verband Schweiz KVS ist der gesamtschweizerische Branchenverband der Küchenspezialisten. Die Mitglieder organisieren und vereinen die grösste Beratungskompetenz, bilden ihre Mitarbeiter gezielt aus, verwenden hochwertige Markenprodukte und setzen nach eigenen Angaben Massstäbe in der Küchentechnologie. KVS-Mitglieder sind Händler, Produzenten und Importeure von Küchen, Spülenfirmen und Hersteller von Küchengeräten. Als Gönnermitglieder gehören dem KVS zudem namenhafte Zulieferfirmen der Küchenbranchen an. Laut dem KVS wurden letztes Jahr in der Schweiz 135‘000 Küchen verkauft, Importe inklusive.

7 Die wasser- und feuerbeständige Küche von Forster ist konsequent aus Stahl gefertigt und einer der DesignKlassiker in Schweizer Haushalten. forster.kuechen@afg.ch www.forster-kuechen.ch 7

Küchen-Verband Schweiz KVS, Klausstrasse 43, 8008 Zürich, 044/225 42 25, info@kuechen-verband.ch

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deckplatten, Regale, Schubladen usw. und erfordert entsprechend dauerhafte Konstruktionen und Materialien. Qualität zahlt sich aus. Gut in Form Bereits in den 1920er-Jahren entwickelte die Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky ein Schema, das die „moderne“ Küche in verschiedene Zonen einteilt und durch eine geschickt strukturierte Anordnung der Tätigkeiten und Geräte für eine effizientere Arbeitsweise sorgt. Verwendung findet dieses Schema immer noch, wenn auch in gereifter Version. Damals nicht berücksichtigt wurde das Ge-

MODULØR Produkte

fahrenpotenzial, das im Alltag herrscht. Zahlreiche elektronische Geräte, die auf verschiedene Weise zum Einsatz kommen sowie Verbrennungen an heissen Herdplatten oder Backöfen sind vor allem für Kinder oder Betagte wortgetreu ein Gefahrenherd. Um nicht in Teufels Küche zu geraten, sind Sicherheitsvorschriften und Richtlinien zu beachten. Die Küche wird zunehmend zum wichtigsten Raum in den eigenen vier Wänden und sollte dementsprechend gestaltet und einer aufwendigen Planung unterzogen werden.

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Das innovative Induktions-Kochfeld „GK 69TSi Maxima“ spart bis 30% Energie gegenüber einem StandardGlaskeramikkochfeld mit Strahlungsbeheizung. electrolux info@electrolux.ch www.electrolux.ch

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8 „Dynapro“ ist das erste komplett synchronisierte Unterflur-Führungssystem. Es setzt neue Massstäbe bezüglich Laufruhe, Belastungsfähigkeit und Komforteigenschaften. Grass info@grass.at www.grass.at

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9 Das klare Design des neuen „90er“Backofens von miele überzeugt: Das Touch-Display-Bedienpult neigt sich dem Benutzer zu, auf den CleanSteelEdelstahl-Oberflächen hinterlassen Fingerabdrücke kaum eine Spur. kuechenzentrum-gr@asg.ch www.miele-kuechen.ch 10 eisinGer ist die Schweizer Marke der Individualisten. Speziallösungen und Sonderanfertigungen sind an der Tagesordnung. Die Spezialisten im Werk finden zu jedem Kundenwunsch eine Lösung! info@eisinger-swiss.com www.eisinger-swiss.com 10

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11 „Samba“ ist das neuste Abfallsystem von peKa. Es ist eine komplett neuartige Lösung für eine benutzerfreundliche Abfalltrennung, die aufgrund einer Benutzerumfrage entwickelt wurde. peka@peka-system.ch www.peka-system.ch 12

12 Die neue „FutureLine“ von V-zuG umfasst das komplette Küchensortiment und besticht durch eine klare Formensprache mit Klartextanzeige und „Tip and Go“. Die ganze Linie ist aufeinander abgestimmt und bildet in der Küche eine saubere Einheit. vzug@vzug.ch www.vzug.ch

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13 Mit der „S1“ wird der Lebensraum Küche mit konsequentem Design, durchdachten Lösungen und höchster Funktionalität völlig neu interpretiert. siematic

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info@siematic.de www.siematic.com 14 Klare Linien und Strukturen sowie neue Farbvariationen setzen ästhetische Meilensteine in der Küchenplanung. Alle Geräte können neben- oder übereinander so eingebaut werden, dass die Optik stets bis hin zur exakten Fugenbreite stimmt. siemens ch-info.hausgeraete@bshg.com www.siemens-hausgeraete.ch 15 sanitas trÖsch zeigt in einer schneeweissen Küche, was eine gekonnte Lichtplanung und Lichtführung vermag. Dank durchdachter Lichtanwendung wird die heutige Küche nicht nur den funktionellen Anforderungen als Arbeitsplatz gerecht, sondern lässt sich stimmungsvoll als Wohnraum inszenieren. sanitastroesch@sanitastroesch.ch www.sanitastroesch.ch

energieeffizienz Veraltete Haushaltsgeräte fressen eine Unmenge an Strom, die in geringem Verhältnis zu den erbrachten Leistungen steht. Investitionen in neue Geräte mit verbesserten Technologien lohnen sich, da die Energiekosten längerfristig erheblich gesenkt werden können. In der untenstehenden Tabelle wird der Energieeffizienzindex aufgezeigt, der sich aus dem tatsächlichen Jahresverbrauch eines Gerätes in Bezug zum Soll-Jahresverbrauch errechnen lässt.

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Klasse A+++ unter 25% Klasse A++ 30% bis 25% Klasse A+ 42% bis 30% Klasse A 55% bis 42% Klasse B 55% bis 75% Klasse C 75% bis 90% Klasse D 90% bis 100% Klasse E 100% bis 110% Klasse F 110% bis 125 % Klasse G über 125%

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Ob traditioneller Holzboden oder fugenloser Gussbelag, wasserbeständiger Klinker oder doch funktionaler Textilbelag mit antistatischer Wirkung; Die Wahl des passenden Bodenbelages ist eine Herausforderung.

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Bodenbeläge gehören zu den Ausbauelementen, die einer dauernden und intensiven mechanischen Nutzung ausgesetzt sind. Sie sollten deshalb entweder sehr widerstandsfähig sein oder sich problemlos und schnell reparieren oder ersetzen lassen. Angefangen mit einfachen Holzbohlen aus dem 13. Jahrhundert und bemalten Wachstüchern, die im 15. und 16. Jahrhundert zum Schutze von Böden oder Teppichen unter Tische gelegt wurden, entwickelte sich aus dem simplen und zweckmässigen „BodenSchutz“ ein komplexer und technisch hochwertiger „Boden-Belag“. Die schier unbegrenzte Material- und Farbauswahl der zahlreichen Bodenbeläge ist kaum mehr überschaubar: Parkett, Naturstein, Gussbeläge, Linoleum, PVC, Kork, Beton oder Teppich; gemustert, meliert, geölt oder geflammt. Ein Boden muss nicht nur funktionstüchtig, sondern multifunktional sein und die gewünschten Eigenschaften und Kriterien erfüllen, die den hohen Ansprüchen entsprechen. Mit ihren auffäl-

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ligen Mustern, Farben und Oberflächen sind Bodenbeläge fester Bestandteil der Innenraumgestaltung und können das Raumambiente entscheidend prägen. Der Bodenbelag wird über seine technischen Funktionen hinaus zu einem architektonischen Element. Das gewählte Material des Bodenbelages richtet sich nach dem Anwendungsbereich und den spezifischen Anforderungen des betreffenden Raumes. Jeder Belag verfügt mit seinen Eigenschaften über Vor- wie auch Nachteile, die bei falschem Umgang zu schwerwiegenden Folgen führen können. In der Schweiz ereignen sich laut einer Hochrechnung der Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu allein im Bereich Haus und Freizeit rund 230‘000 Stürze auf gleicher Ebene oder auf Treppen. Verletzungen durch Stolpern oder Rutschen stehen im Privatbereich gar an erster Stelle. Für eine erfolgversprechende Unfallverhütung sind sichere Bodenbeläge dringend erforderlich. Zu berücksichtigen ist, dass die Deckschicht des Bodens für die vorgese-

1 Das Schweizer Familienunternehmen Ganz BaukeramIk verfügt über das grösste und vielseitigste Keramikplatten-Sortiment der Schweiz. info@ganz-baukeramik.ch www.ganz-baukeramik.ch 2 Eine warme und gemütliche Raumatmosphäre schafft der gewebte „Tissé“, der in rund 20 Farben erhältlich ist. neTTo eInkaufsGruppe. info@netto.ch www.bodenfachleute.ch

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SPEZIAL Boden und Bodenbeläge

das problem der ZertifiZierung Immer mehr Architekten und Ingenieure wie auch Verbraucher achten auf die Herkunft der verwerteten Hölzer. Seit dem Umweltprotokoll von Rio 1993 wurden zum Schutz der Regenwälder Zertifizierungssysteme eingeführt, die internationale Gültigkeit haben. FSC- und PEFC- garantieren, dass nur Holz in den Verbrauch gelangt, das nach den Nachhaltigkeitskriterien erzeugt wurde. Das Rohmaterial des Parketts aus europäischen Holzarten besteht entweder aus FSC oder PEFC zertifiziertem Holz. Die endgültige Kennzeichnung des Parketts mit einer Zertifizierung wird aber erheblich erschwert, da eine Labelierung voraussetzt, dass das Parkett nur aus einer der beiden Zertifizierungsarten bestehen darf. Eine hundertprozentige Sicherheit ist aber auch dann nicht gewährleistet, da das Siegel ab einem Bestandteil von 70% verwendet werden darf. In der Laminatherstellung können sogar FSC-Zertifizierungen auftreten, wenn die Trägerplatte aus HDF mit aus weit unter 50% FSC zertifiziertem Holz hergestellt ist.

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hene Verwendung ausreichend stolperfrei und rutschhemmend ist. Die Gleitsicherheit hängt von der Rauheit und dem Adhäsionsverhalten des Belages gegenüber dem Schuhwerk ab. Seit 1999 existiert eine Arbeitsgruppe namens CEN/TC 339 „Slip resistance of pedestrian surfaces methods of evaluation“, die im Auftrag der CEN (Komitee für Europäische Normung) eine Norm zur Messung der Gleitfähigkeit entwickelt. Auf der Website des bfu wird ein Dokument, das sich ausschliesslich auf die „Anforderungen an die Gleitfestigkeit in öffentlichen und privaten Bereichen mit Rutschgefahr“ bezieht, kostenlos zum Download zur Verfügung gestellt. Anforderungen An den BodenBelAg Ob die Beständigkeit gegen chemische und physikalische Einwirkungen, die mechanische Festigkeit sowie die Haftung des Bodenbelages auf dem Untergrund bei der entsprechenden (zu erwartenden) Belastung gewährleistet ist, muss abgeklärt werden. Um mögliche Materialreaktionen und Gefahren auszuschliessen, muss gerade in Laboratorien, Produktionsbetrieben oder auch Garagen und Tankstellen, wo chemische Flüssigkeiten eingesetzt werden, ein Spezialist hinzugezogen werden. Beachtung sollte auch der Reinigung und dem Unterhalt des Bodenbelages geschenkt werden: An glatten und harten Belägen bleibt weniger Staub haften, und der Reinigungsprozess gestaltet sich einfacher, wenn keine Fugen vorhanden sind. Beschädigungen wie Risse und Spalte können nicht nur zu Unfällen bei Stolpergefahr führen, sondern sind auch aus hygienischen Gründen zu vermeiden. Die geeignete Musterung und der Farbton der Gehschicht haben den Vorteil, dass Schmutz oder Staub weniger sichtbar sind. Im öffentlichen Bereich sind Schmutzaufnahme, Abrieb und Brennbarkeit des zukünftigen Bodenbelages zu prüfen. Die Abriebfestigkeit ist abhängig

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von der Härte der Deckschicht, während die Schlagzähigkeit von der Elastizität abhängt. Um die Feuersicherheit zu gewährleisten, empfiehlt sich eine Abklärung der Vorschriften und Anforderungen vor Ort. Bezüglich dem Brandschutz im öffentlichen oder privaten Bereich, in Treppenhäusern oder Tiefgaragen existieren unterschiedliche Regeln, sodass eine allgemeingültige Aussage nicht möglich ist. Bodenbeläge können sich elektrostatisch aufladen und für den Benutzer zu unangenehmen Entladungen beim Kontakt mit metallischen Gegenständen führen. Elektrostatisch leitfähige Bodenbeläge leisten Abhilfe, indem ihnen Graphit oder Kupfer- bzw. Leitmetallfäden in die Deckschicht beigemischt wird. Die Schweizer-Norm SN 429001 „Elektrostatische Aufladung“ regelt die Klassifizierung und Ausstattung von Räumen, die davon betroffen sind. SN EN 1815 beurteilt das elektrostatische Verhalten von elastischen und textilen Belägen. Die Wärmeleitfähigkeit des Bodenbelages spielt vorwiegend im Innenbereich eine tragende Rolle. Die häufigste Kontaktstelle zwischen dem menschlichen Körper und dem Boden bildet die Fusssohle, über die wir, je grössere die Wärmeleitfähigkeit des Schuhwerks oder des Gehbelags ist, viel Wärme verlieren. Aus psychologischen Gründen empfiehlt sich deswegen, in Wohn-, Arbeits- und Aufenthaltsräumen nur fusswarme Beläge zu verwenden. Gemessen und beurteilt wird die Wärmeleitfähigkeit nach der SIA-Norm 252 „Fugenlose Industriebodenbeläge“, Anhang G.1 „Prüfverfahren EMPA“. Ein Bodenbelag, der alle Punkte gleichermassen erfüllt und zudem noch mit seinem Aussehen überzeugt, existiert nicht. Multifunktionalität ist nicht gleich Alleskönner. Kompromisse müssen auch mit der heutigen weit fortgeschrittenen Technik gemacht werden.

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6 3 Mit seiner eleganten Bouclé-Struktur und breiten Palette an metallischen Farben ist „Tufline Alumina“ der textile Bodenbelag für zeitgemässe Inneneinrichtungen. enIa CarpeTs. info@eniacarpets.ch www.eniacarpets.ch 4 Mit den fugenlos gegossenen Polyurethanbelägen von TexolIT, erhältlich in verschiedenen Farben und Härteklassen, verschmelzen Flächen und Räume zu einem grosszügigen Ganzen. info@texolit.ch www.texolit.ch 5 Der innovative Bodenbelag „Touch“ verleiht dem Raum mit seiner Mischung aus Linoleum und Kork einen aussergewöhnlichen Charakter. forBo

info.flooring.ch@forbo.com www.forbo.ch 6 „Alloy_RC 09“ gehört zur Re_Collection von keramIklanD, das mit Holzimitation auf höchstem Niveau besticht. Die durch Feuer enstandenen Risse und Sprünge lassen faszinierende Muster entstehen. kundendienst@keramikland.ch www.keramikland.ch

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9 7 Der zur Produktegruppe „Multipark“ gehörende Bodenbelag in geöltem Doussie ist ein 2-Schicht-Parkett zur vollflächigen Verklebung. Bauwerk parkeTT

stmargrethen@bauwerk-parkett.com www.bauwerk-parkett.ch 8 Der Teppichboden „Tiara Neon“ aus dem Hause TIsCa kombiniert intensive Farben mit dezentem Anthrazit. Das pigmentgefärbte Markengarn „Aquafil Alto Chroma“ garantiert einwandfreie Reinigungsfähigkeit sowie beste Licht-und Farbechtheitswerte. info@tisca.ch www.tisca.ch 9 DanskIna präsentiert mit dem handgetufteten „Lino“ einen Teppichboden, der im Winter warm und im Sommer als angenehm kühl empfunden wird. Zudem ist er auch für Allergiker geeignet. info@purissima.ch www.danskina.com

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IntervIew mIt PhIlIPP herzog, geschäftsführer des unternehmens texolIt Ag

Herr Herzog, was sind die Vorzüge eines fugenlosen belages? Entwickelt wurden diese Beläge für industrielle Nutzung. Sie erfüllen deshalb vor allem Ansprüche an hohe Belastbarkeit, einfachen Unterhalt und Dauerhaftigkeit. Im industriellen Bereich sind nach wie vor technische Vorteile wie hohe Belastbarkeit, chemische Beständigkeit, Verschleissfestigkeit, elektrostatische Ableitfähigkeit usw. gefragt. Seit vielen Jahren verlegen wir jedoch auch fugenlose Bodenbeläge in ästhetisch anspruchsvollen Bereichen wie Verwaltungsbauten, öffentlichen Gebäuden, Privatwohnbauten etc. Dort werden fugenlose Beläge sodann auch wegen ihrer farblichen Vielfalt, ihres Gehkomforts und ihrer Pflegeleichtigkeit geschätzt. sie haben in ihrem sortiment verschiedenste beläge: Wie unterscheiden sich diese, und für welche anwendungen eignen sie sich besonders? Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Bodenbelägen für den Industriebereich und den Dekorbereich. In der Industrie kommen sowohl harte

Belagssysteme, basierend auf Epoxidharz, als auch elastische Bodenbeläge basierend auf Polyurethanharz, zum Einsatz. Daneben erfreuen sich auch unsere wärmeschützenden Hartsteinholzbeläge DURALIT® nach wie vor grosser Beliebtheit. Unser Angebotsspektrum ist sehr breit, so können wir für fast jeden Verwendungszweck einen spezifisch geeigneten Belagsaufbau anbieten. Zudem bieten wir mit unseren gegossenen Polyurethansystemen komfortable und schallreduzierende Beläge. Die homogene, fugenlos gegossene Optik lässt Räume grosszügig und weit erscheinen, der farblichen Gestaltung sind kaum Grenzen gesetzt. In Wohnräumen können weichelastische Ausführungen eingesetzt werden, welche auch barfuss sehr angenehm zu begehen sind. In Räumen mit hohem Publikumsverkehr hingegen werden härtere Ausführungen eingesetzt, welche einerseits hoch belastbar sind, aber angenehm zu begehen sind und Laufgeräusche mindern. Wie ist die Vorgehensweise beim einbau beispielsweise eines texolit-kunstharz-bodenbelages? Alle unsere Bodenbeläge werden an Ort nass eingebaut, entweder gegossen oder gespachtelt. Grundvoraussetzung ist immer eine tragfähige Unterkonstruktion, welche den Aufbau eines vollflächig verbundenen Belags erlaubt. Dazu muss die Oberfläche plan und sauber sein, und sie muss

die nötige Festigkeit gewährleisten. Nach der Vorbereitung des Untergrunds werden allfällige Schäden wie Risse oder Hohlstellen saniert oder so verstärkt, dass sie nicht zu Problemen im Fertigbelag führen können. Anschliessend wird der jeweilige Belag in mehreren aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten verlegt. Wie sieht es mit den kosten aus im Vergleich zu herkömmlichen bodenbelägen? Durch den mehrschichtigen Aufbau, der in der Regel eine minimale Einbauzeit von einer Woche bedingt, sind die Kosten stark von der Objektgrösse abhängig. Daneben unterscheiden sich auch die verschiedenen Beläge stark im Ausführungsaufwand und damit im Preis. Dekorbeläge sind preislich mit hochwertigem Parkett oder hochwertigen Plattenbelägen vergleichbar. In Grossobjekten, welche ein entsprechend effizientes Arbeiten zulassen, lassen sich die Kosten von Polyurethanbelägen mit jenen von hochwertigen geklebten Bodenbelägen vergleichen. Hinsichtlich Lebensdauer und Nachhaltigkeit der Investition sind unsere fugenlosen Bodenbeläge gegenüber geklebten Belägen immer im Vorteil. Die teilweise erhöhten Anschaffungskosten werden durch die längere Lebensdauer unserer Böden mehr als wettgemacht. Zudem lassen sich unsere Bodenbeläge oberflächlich auffrischen und regenerieren, oder aber sie dienen am Ende

ihrer Lebensdauer als hochwertige Ausgleichsschicht für einen neuen Belag, womit ein teurer und aufwendiger Ausbruch entfällt. können sie einen trend hinsichtlich belagstyp oder farbe ausmachen? Wir spüren einen starken Trend zur Verwendung fugenloser Beläge in ästhetisch anspruchsvollen Bereichen, seien dies nun Wohn- oder Administrativbauten. Überall dort, wo sich ein Objekt in gestalterischer Hinsicht vom Mainstream abheben soll, werden fugenlose Beläge früher oder später zum Thema. Leider werden immer wieder falsche Materialisierungen gewählt, die dann zwar vordergründig gut aussehen, sich aber in punkto Fleckempfindlichkeit oder Reinigungsaufwand als völlig ungeeignet erweisen. Auch werden immer wieder Aufträge für fugenlose Dekorobjekte an Unternehmer vergeben, welche zwar Industrieböden ausführen, aber den hohen Ansprüchen in der Verlegung von dekorativen Belägen nicht gewachsen sind. Hier sind vor allem die Planer gefragt. Es ist ihre Aufgabe, sich die Vor- und Nachteile einer Materialisierung ganzheitlich zu überlegen und nicht nur auf das optische Erscheinungsbild und die Kosten abzustimmen. www.texolit.ch info@texolit.ch

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10 Die FSC-zertifizierten Hölzer von BelColor faszinieren durch ihre natürliche Farbgebung von violettschwarz bis zu rötlich-gelb. info@belcolor.ch www.belcolor.ch 11 TevaG erfüllt mit seinem reichhaltigen Sortiment an Parkettböden in diversen Verlegearten jeden Kundenwunsch. info@tevag.ch www.tevag.ch 12 „ATIStone“ ist ein nach seiner Herkunft streng kontrollierter ethischer Naturstein von TsChümperlIn, der sich im Aussenbereich für diverse Anwendungen anbietet. info@tschuemperlin-ag.ch www.tschuemperlin-ag.ch

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SPEZIAL Schiebe- und Faltwände

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Behände Wände von Dinah Jost

Ob im Ladenbau, in Konferenzsälen, Grossraumbüros oder Sporthallen: Schiebeund Faltwände sind mit ihren zahlreichen Fähigkeiten vielseitig einsetzbar.

Licht und Transparenzgewinn mit dem überzeugenden System „Swissdoor“ von Glas Trösch. Hier verwendet in einem Seminarraum im Hotel Einstein, St. Gallen. info@glastroesch.ch www.glastroesch.ch

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1 alpnach norm schafft Wohnkultur nach Mass mit individuell anpassbaren Raumlösungen. info@alpnachnorm.ch www.alpnachnorm.ch

Wände werden genutzt, um zwei Bereiche räumlich oder akustisch voneinander zu trennen. In grossen Büroräumen, wo viele Menschen aufeinandertreffen, fühlt sich manch einer von den Telefongesprächen des Nachbarn gestört. Die Konzentration wird erheblich beeinflusst, die Produktivität als Folge davon drastisch gesenkt. Fixe Begrenzungen sind gerade an Orten, wo die Personenanzahl stark variieren kann, nicht immer umsetzbar oder sinnvoll. Die ideale Lösung sind Schiebe- und Faltwände. Sie sind flexibel und temporär einsetzbar, variantenreich in der Ausführung sowie auch schalldicht erhältlich. Verwendung finden die Wandsysteme an diversen Orten, ohne richtig wahrgenommen zu werden: beim Besuch in der Bank, beim Öffnen des begehbaren Kleiderschrankes, beim Passieren des Hoteleinganges im Dreh-

kreuz sowie in Cafeterias oder Kindergärten. Mithilfe der etlichen Gestaltungsmöglichkeiten und der vielfältigen Materialauswahl kann aus den funktionalen Schiebe- oder Faltwänden eine durchaus individuelle Wand entstehen. Auf fast jeden Wunsch kann eingegangen und die der Situation am besten angepasste Konstruktion gefunden werden. Die meisten Hersteller bieten Wandsysteme an, die eine reversible Anordnung zulassen und nach Belieben gestaltet werden können. Die Wände können grundsätzlich raumhoch oder mit Oberlicht, in Glas oder aus opaken sowie massiven Materialien gefertigt werden. Wird die Wand oft verschoben – von Hand oder automatisch –, lohnt sich der Gedanke an die geeignete Befestigung. Bodenschienen oder Bodenrollen-Systeme ermöglichen ein einfaches, fast geräuschloses Gleiten über den Boden, blei-

ben dafür sicht- und spürbar. Vertiefungen im Boden bilden potenzielle Schmutzfänger und können die Reinigung erschweren. In Spitälern oder in der Gastronomie sollte hier eine gewisse Vorsicht walten. Eine Alternative bieten Deckenkonstruktionen, die die Wand ohne Unterstützung von Schienen am Boden tragen und reibungslos hin- und herbewegen können. Falt- oder Schiebewand, das ist hier die Frage. Grundsätzlich haben beide ihre Vor- wie Nachteile. Um zu einer passenden und stabilen Lösung zu gelangen, muss abgewogen und verglichen, Schwerpunkte gesetzt und Kompromisse in Kauf genommen werden. Stabilität, Dichtigkeit, Dämmfähigkeit, Schallschutz, Öffnungswinkel, räumliche Situation oder Materialauswahl sind nur einige Kriterien, die mit in die Entscheidung hineinspielen und die Wahl beeinflussen. 115

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SPEZIAL Schiebe- und Faltwände

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2 Die Schalldämmende Brandschutzwand „Blättler“ überzeugt mit soliden, einfach verankerten Trägern, einzel austauschbaren Elementen und variabler Ausstattung. TrewaG

info@trewag.ch www.trewag.ch 3 Der Beschlag der flächenbündigen Trennwand „HAWA-Variofold 80/H“ ist für grosse Holzfaltwände bis 80 kg Türgewicht geeignet. Die Wand ist auch in Glas erhältlich. hawa

info@hawa.ch www.hawa.ch

SChon gehört? An einem Presslufthammer vorbeizulaufen, löst bei den meisten Menschen das Gleiche aus: Man hält sich die Ohren zu, weil die Schmerzgrenze mit rund 130 Dezibel überschritten ist. Um Gehörschäden zu vermeiden, spielt aber nicht nur der Faktor Lautstärke eine tragende Rolle. Die Dauer sowie die Regenerationszeit zwischen der Gehörbelastung sind weitere wichtige Kriterien, die entscheidend sind. Dies kommt vor allem bei leisen, aber dennoch anhaltenden Belastungen wie das Computersummen oder Fotokopiergeräte in Grossraumbüros zum Tragen. Unten stehende Tabelle zeigt Grenzwerte unter Berücksichtigung der Emissionsdauer auf. Geringe Lärmbelastungen sind kurzzeitig zwar problemlos für Menschen, wenn auch die Konzentration störend, auf Dauer können sie aber zu erheblichen Gehörschäden führen. Daraus resultiert das zunehmende Interesse an Akustiklösungen in Grossraumbüros in Form von schalldichten Wandsystemen. Die deutsche VDI-Richtlinie 2569 empfiehlt einen Schallpegelwert in Grossraumbüros von 50 bis 55 Dezibel, in Einzel- und Kleinraumbüros sogar nur 35 bis 40 dB. 85 dB – 40 Stunden 90 dB – 12 Stunden 95 dB – 3 Stunden 100 dB – 1 Stunde

4 aUF&ZU steht für Schiebetüren, Schrankräume und Trennelemente. Das System basiert im Aufbau auf der Raumteilung zwischen Decke und Boden.

info@aufundzu.ch www.aufundzu.com 5 Mit Flexibilität und hoher Designqualität erzielt h&T raUmDesiGn mit seinen Schiebewandsystemen eine optimale Raumausnutzung

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110 dB – 18 Minuten 115 dB – 2 Minuten 130 dB – 45 Sekunden

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Ein Federschlauch, der die Schwerkraft aufhebt, und ein Wasserstrahl, der mit Hochdruck arbeitet: highflex® ist technische Raffinesse in ihrer schönsten Form.

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Der Edel-Stein in der Küche. BLANCO SILGRANIT® PuraDur® II. BLANCO SILGRANIT® PuraDur® II zeichnet sich aus durch: • Unübertroffene Pflegeleichtigkeit • Unübertroffene Widerstandsfähigkeit • Angenehmen Steincharakter • Attraktives Farbspektrum BLANCO SCHWEIZ · Industriestrasse 11 · 4623 Neuendorf Tel.: 062 388 89 90 · blanco@blanco.ch · www.blanco.ch

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da vergeht die sitzung wie im flug Der neue Objektstuhl „LH56“ aus Massivholz von l&H ist schnörkellos und mit einem klassischen Touch für die grosse und kleine Konferenz, für Roundtables, Meetings, Versammlungen, Seminare, Gastro und Events. In seinen Funktionen entspricht er selbstverständlich dem aktuellen state of the art (Nummerierung, Stapelbarkeit, Reihenverkettung, Transportfähigkeit usw.). Der erstklassige Sitzkomfort des „LH56“ ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal, welches ihn zum Favoriten der Konferenzräume aller Chefetagen macht. Die bequeme Armlehne kann, ganz nach Belieben, auch mit einer gepolsterten Armauflagen aufgerüstet werden. Die praktische Griffleiste erleichtert es, den Massivholzstuhl einfach und leicht zu bewegen bzw. zu stapeln. l&H fertigt den „LH56“ in der gewünschten Holzart, Grundausführung ist in Buche natur lackiert. Wer jedoch Lust auf Farbe hat, kann den Stuhl in allen erdenklichen Beizungen und Lackierungen erhalten. Bei der Polsterung kann der Kunde ganz nach seinem Geschmack Individualität beweisen.

die sinfonie der architektur Seit über 50 Jahren erzeugt Zumtobel Lichtstimmungen und individuelle Lichtlösungen, die das Zusammenspiel von Licht und Architektur in seiner Vielgestaltigkeit erlebbar machen. Am 17. Januar wurde in Kopenhagen eines der vielen namhaften Referenzobjekte feierlich eröffnet. Mit dem „Danish Radio Koncerthuset“ erhielten Kopenhagen und die internationale Kulturwelt eine Sinfonie aus zeitgemässer Architektur, innovativer Beleuchtung von Zumtobel und einzigartigem Musikerlebnis. info@zumtobel.info, www.zumtobel.com

office@stuhl.at, www.stuhl.at

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im schatten von klee stehen

leuchtwunder

flexibles system

Für die fachgerechte Beschattung des Zentrums Paul Klee des Stararchitekten Renzo Piano wurde das Unternehmen storama beauftragt. Unter anderen Produkten wurden Fallarm-Markisen Spezial und Sonnensegel verwendet, die eine angenehme Lichtstimmung sowie Raumtemperatur im Innern des Zentrums garantieren.

Mit „i88“ präsentiert der italienische Leuchtenhersteller iGuZZini eine Leuchte, die durch ihren angenehmen Lichteffekt und ihre Transparenz beeindruckt. Ursprünglich für Büros und Arbeitsräume mit Bildschirmen entwickelt, bietet sich „i88“ ebenso als ausgezeichnete Lichtquelle für Banken, Bibliotheken und Studios an. Sie eignet sich ideal zum Beleuchten grösserer Flächen, die gleichzeitig eine allgemeine und akzentuierte Beleuchtung benötigen, die nicht auffällt. Die neuartige Gestaltung der Leuchte aus metallisiertem Polycarbonat ermöglicht eine optimale Kontrolle der Leuchtdichte. „i88“ ist vielseitig und flexibel einsetzbar: iGuZZini bietet die Leuchte als Deckenoder Hängeleuchte in verschiedenen Variationen an. Es sind Einzel- oder Reiheninstallationen möglich, wobei die Strahler für Akzentbeleuchtung an Verbindungsschienen integriert werden können.

Die riesige Auswahl an Modulen, Zubehörteilen, Materialien und Farben des „Artmodul-Systems“ eröffnet praktisch unbegrenzte Kombinations- und Gestaltungsmöglichkeiten. Das flexible System erlaubt, je nach Geschmack und Bedürfnissen individuelle Einrichtungen zu konstruieren, die sich zudem später jederzeit verwandeln und auf einfache Weise an neue Gegebenheiten anpassen lassen. Das System des Schweizer MöbelDesigners artmodul umfasst Tische, Regale und Schränke, aber auch Sideboards und Rollcontainer. Gemeinsamer Ausgangspunkt sind Module, deren Höhe, Breite und Tiefe nach Bedarf oder auf Kundenwunsch angefertigte Sondermasse festgelegt werden.

info@storama.ch, www.storama.ch

info@artmodul.com , www.artmodul.com

info@iguzzini.ch, www.iguzzini.ch

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verändernder farbeindruck Zwischen den matten Putzfassaden der Nachbarschaft setzt diese transluzente, glatte und teilweise reflektierende Fassade von swissFiber einen Kontrast. Je nach Exposition verändert sich Transluzenz und Reflexion. Nachbargebäude, Bäume sowie der Himmel spiegeln sich an der glatten Oberfläche und verändern damit den Farbeindruck des Betrachters. Die Plattenfarbe „Elfenbein“ wurde gemäss Wunsch der Architekten eigens für diese Fassade gefertigt. info@swissfiber.com, www.swissfiber.com

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kleinkombinationen ganz gross Die Druckschalter/-taster der neuen Kleinkombinationen von Feller sind nun auch mit integrierter Beleuchtung erhältlich. Zur Verfügung stehen fünf verschiedene LED-Farben, die wahlweise als Orientierungsbeleuchtung (ohne den neuen Beleuchtungszusatz) oder als Kontroll-/Permanentbeleuchtung (mit Beleuchtungszusatz) zum Einsatz kommen. Cleveres Detail: durch Drehen der von vorne einsetzbaren LED um 180 Grad kann die Beleuchtungsart von Orientierungsbeleuchtung auf Kontrollbeleuchtung gewechselt werden.

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keramik von catalano „Catalano“ ist seit 1998 ein Exklusivprogramm der sanitas troescH. Die italienische Marke hat sich mit Keramikdesign in Weiss einen Namen gemacht und mit ungewöhnlicher moderner Klassik einen Spitzenplatz erobert. Innovativ und kreativ setzt das Unternehmen immer wieder Trends. Der Standwaschtisch „Muse“ aus der neuen Kollektion zeigt sich nicht nur in femininer Formensprache, sondern auch in tiefem Schwarz. sanitastroesch@sanitastroesch.ch www.sanitastroesch.ch

info@feller.ch, www.feller.ch

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Eine grosse Auswahl an hochwertigen und modernen Bodenbelägen finden Sie in unseren Ausstellungen in Alpnach und Niederbipp. Weitere Infos erhalten Sie

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akustikteiler für mehr effizienz Effiziente Kommunikation ist ein Erfolgsfaktor. Deshalb werden moderne Büroräume mehr denn je offen und damit kommunikationsfreundlich gestaltet. Die Akustikwand „Tamos Silence“ schafft in aller Offenheit Räume, in denen in Ruhe gearbeitet werden und sich Kreativität entfalten kann. ZurbucHen info@zurbuchen.com, www.zurbuchen.com

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lichtlenkung Die „Light Pipes“ auf dem Potsdamer Platz in Berlin bringen Tageslicht in den künstlich beleuchteten unterirdischen Regionalbahnhof und ragen zehn Meter aus dem Boden heraus. Sie machen die Trennung zwischen drinnen und draussen, oben und unten, Kunstlicht und natürlichem Licht symbolhaft deutlich. In ihrer Gestaltung vermitteln sie spielerisch, technisch nachvollziehbar, Trennung und Vernetzung gleichermassen. Dabei geht es nicht darum, Licht zu machen im Sinne von Helligkeit, sondern es geht darum, die Atmosphäre von Licht zu vermitteln und so eindeutige Human-Identifikation zu schaffen. Mithilfe eines am oberen Ende der Lichtröhre angebrachten Heliostats (Spiegel) wird das Sonnenlicht ins innere des Stahlrohrs geleitet und tritt durch eine transparente Glasabdeckung in den unterirdischen Bahnhof. Die grosse Glasröhren nützt man nachts in umgekehrter Richtung, sodass das Kunstlicht in der Glasröhre auf dem Platz sichtbar wird. Eine Faszination, die dank ästhetischer Technologie des visionären Schweizer Unternehmens Heliobus erst möglich wird. info@heliobus.com, www.heliobus.com

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der hält, was er verspricht

alles läuft nach allplan nemetscHeK stellt „Allplan 2009“ vor, die führende AEC-Plattform (Architecture Engineering Construction) für die 3D-Gebäudemodellierung mit Mengen- und Kostenermittlung. Die aktuelle Version enthält neue Werkzeuge für die Sanierungs- und Umbauplanung. Neben dem Fokus auf Benutzerfreundlichkeit setzt „Allplan 2009“ auch Massstäbe in der interdisziplinären Zusammenarbeit: Die durchgängige Produktfamilie ermöglicht Anwendern, von der Architektur- über die Tragwerks- und Haustechnik bis hin zur Kostenplanung an einem virtuellen Gebäudemodell zu arbeiten.

Mit seinem neu entwickelten Hohlraumdübel „Hartmut“ präsentiert die KnauF Gips KG leistungsfähige Befestigungstechnik für den hochwertigen Trockenbau. Mit ihm lassen sich auch schwere Lasten bis 65 kg sicher und zuverlässig an Knauf Wandkonstruktionen befestigen. Die Anwendung des Dübels ist spielend einfach. Der Dübel wird einfach durch das Bohrloch gesteckt, mittels einer Lasche auf die passende Länge eingestellt und fixiert. Anschliessend werden die überstehenden Flügel einfach abgebrochen. Durch die variable Länge ist der Dübel für alle Beplankungsdicken geeignet. info@knauf.ch, www.knauf.ch

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TERRADO GP5100 Das multifunktionelle Terrassendach – schützt vor Regen, Schnee und auf Wunsch auch vor Sonne

Schöne Schattenseiten. In angenehmer Atmosphäre lässt sich’s besser leben!

feurige x-planeten Die neueste Kreation von rüeGG, die horizontal schiebbare Glaskeramikscheibe, bietet völlig neue Möglichkeiten in der Gestaltung des Wohnraums. Diese neue Technologie garantiert den gewohnten Luxus eines rüeGG-Cheminées bei minimaler Einbauhöhe. Das spart nicht nur Platz, sondern auch Geld. Trotz dieser Ersparnis steht auch bei den X-Versionen die Möglichkeit offen, diese als Speicher- und Strahlungsanlage auszubilden, denn die im Austauscher gewonnene Wärme kann direkt und ohne Hindernis an die Oberfläche abgegeben werden. Ein echter Gewinn für das Wohlgefühl und die Heizkosten. Dank dem integrierten, raumluftgetrennten Verbrennungsluftführungssystem „AirDirect“ eignen sich die „Planeten“ übrigens auch hervorragend für den Einsatz in energieeffizienten Bauten, wie zum Beispiel Minergie- oder Passiv-Häusern. Der Mechanismus kann als Sideboard oder Holzfach gestaltet werden und erfüllt damit nicht nur höchste Ansprüche ans Design, sondern auch an den praktischen Nutzen. Einfachste Reinigung ist durch ein praktisches Öffnungssystem der Tür garantiert.

STOBAG bietet textile Sonnenschutzsysteme aller Schattierungen an. Von einfachen Balkonmarkisen weiter über jede Art von Cassetten-, Fassaden- sowie Wintergartenmarkisen, bis hin zu raffinierten Sonnenschutzanlagen mit Automatik, Steuerungen und Sensoren. Öffnungszeiten Ausstellung: Mo – Fr 8.00 – 12.00 h Mo – Do 13.30 – 17.00 h Fr 13.30 – 16.00 h Persönliche Beratung auf Voranmeldung STOBAG AG Pilatusring 1 5630 Muri Tel. 056 675 42 00 Fax 056 675 42 01 www.stobag.ch

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TOOLBOX

trick-stick Das professionelle Downlight-System „Stick“ lenkt das Licht präzise in jede Richtung. Die Einbauleuchte von artemide arcHitectural ist funktionelles und gestalterisches Element zugleich. Das Stahlgehäuse, in dem das Betriebssystem integriert ist, gibt es in den Farben Schwarz, Chrom und Anthrazitgrau. info@artemide.ch, www.artemide.ch

MODULØR Produkte

ein stuhl für alle fälle Züco-daupHin erweitert seine bestehende Produktpalette um die neue Industriestuhl-Serie „Tec profile“, die im funktionalen und ergonomischen Aufbau zeitaktuelle Ansprüche an optimierte industrielle Sitzlösungen erfüllt. Das breite Anwendungsspektrum des Stuhls reicht vom Produktions- und Montagearbeitsplatz über Anwendungen in Pflege und Kosmetik bis zu Labor- und Reinraumstühlen. Dabei erfüllt „Tec profile“ alle vielfältigen und anspruchsvollen Anforderungen hinsichtlich Robustheit, Bedienung, Reinigung/ Hygiene, Ergonomie, Arbeitssicherheit, Flexibilität und Corporate Identity.

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minimierte kraftentwicklung Sonnenschein im Sommer oder kühler Regen im Herbst, die Fassadendämmplatte „SwissporLambda Plus“ lässt sich hervorragend und sicher verarbeiten. „Magische“ Schlitze im Dämmstoff vermeiden den übermässigen Kräfteaufbau bei Sonneneinstrahlung. Diverse Parameter wie Plattendicke, SchäumungsGewicht, Veredelung durch Elastifizierung sowie die Einfärbung des Dämmstoffes haben teilweise erheblichen Einfluss auf die Kräfteentwicklung. Erwartungsgemäss zeigten die Platten von swisspor aus den Messreihen von Prüflingen mit geschlitzten Dämmplatten eine wesentlich kleinere Kraftentwicklung. Die präzis definierten Entlastungsschlitze bewirken, dass keine Beschattung bei der Verarbeitung notwendig ist. Ab Lieferdicken ≥ 160 mm werden die Dämmplatten zusätzlich mit der bewährten Progress-Federkante ausgeführt. Die erfolgreichen „SwissporLambda“- Platten wurden in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern weiterentwickelt. info@swisspor.com, www.swisspor.com

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Unser Gesamtprogramm: Vorhangstangen, Vorhangschienen, Vertikal- und HorizontalJalousien, Rollos, Plissee-Vorhänge, Raffrollos, Flächenvorhänge, Insektenschutz, Markisen und Beschattungssysteme www.mhz.ch

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Die neue S600.

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TOOLBOX

MODULØR Produkte

transparenz in perfektion! Glas vom Boden bis zur Decke und von Wand zu Wand – mit sKy-Frame wird dieser alte Architektentraum Wirklichkeit. Das System erlaubt bis zu vier Meter hohe, grossflächige Fenster und Schiebetüren, Letztere auch ferngesteuert per Knopfdruck und flüsterleise bewegbar. Das System besteht aus 30 Millimeter dicken Isolierglasscheiben, die mit einem Glasfaserprofil eingefasst sind. Bei den Schiebeelementen sind sechs Quadratmeter grosse Flügel möglich. Das rahmenlose, wärmegedämmte Festglas- und Schiebesystem aus der Schweiz steht für maximale Transparenz und für innovative Hightech-Lösungen. Mit ihm gelingen immer neue, verblüffende architektonische Highlights am Bau. Das mehrfach ausgezeichnete System begeistert Architekten und Bauherren gleichermassen. sKy-Frame erfüllt höchste Ansprüche auch an Wärmedämmung, Luft- und Regendichtheit. Seine vollständige thermische Trennung sorgt für hervorragende Isolationswerte, sodass es mit sKy-Frame – im Gegensatz zu den früher üblichen rahmenlosen, raumhohen Verglasungen – keinerlei Probleme mit Kondensatbildung, Zugluft oder Wärmeverlusten gibt. Der umlaufende Aluminiumrahmen ist bündig in Wand, Decke und Boden eingebaut.

2009 03

mit der festbankgarnitur klappts immer aba Garden verarbeitet nur FSC-zertifizierte, europäische Hölzer und erstellt Möbel von A bis Z in Schweizer Behindertenwerkstätten – also echte Schweizer Qualität! Die abgebildete Garnitur lässt sich dank witterungsbeständigem, europäischem Akazienholz die ganze Sommersaison zeigen. Sie ist robust, stabil und trotzdem schlicht im Design. Dank dem unauffälligen Klappmechanismus ist sie zusätzlich schnell und platzsparend verstaut. Ideal für Gartenwirtschaften, Hotels, Begegnungszentren etc. www.info@aba-garden.ch, www.aba-garden.ch

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sonnenschutz auch als werbeflächen Die Farbauswahl eines Markisentuches beeinflusst das Spiel von Licht und Schatten genauso wie auch die Wahrnehmung der Umgebung. Die Firma stobaG bietet eine umfangreiche Tuchkollektion in einer grossen Farbenbandbreite für verschiedenste Anwendungsbereiche an. Aktuelles Produkt des Spezialisten für Sonnenschutz sind individuell bedruckbare Lösungen. Dank der langjährigen Erfahrung und Zusammenarbeit mit Druckpartnern kann stobaG die optimale Lösung bieten, den Sonnenschutz als Werbefläche zu nutzen oder das eigene Corporate Design konsequent umzusetzen. info@stobag.com, www.stobag.ch

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MODULØR Produkte

TOOLBOX

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tobias‘ leuchtende idee „GO XT FLOOR“ ist eine optimal entblendete und sensorgesteuerte Bürostehleuchte von tobias Grau, die den Energieverbrauch im Büro mindestens halbiert. Ausgewählte Farben und unterschiedliche, edle Oberflächen geben der Leuchte Leichtigkeit und Eleganz. Der Stromverbrauch wird durch einen hohen Wirkungsgrad der Leuchte, integrierten Bewegungsmelder und ein automatisches Dimmen in Abhängigkeit zur Umgebungsbeleuchtung stark minimiert. Das Leuchten-Programm gibt es in verschiedenen Farbkombinationen und in Zukunft auch in ganz Schwarz und ganz Weiss. Ausgezeichnet wurde die Stehleuchte mit dem iF product design award 2007 in Gold und Table Lights of the Future 2008. info@tobias-grau.com www.tobias-grau.com

der stuhl von morgen

drucken ohne druck

Der Bürodrehstuhl „Futu“ wirkt weder formell noch stilgebunden und gibt damit ein Maximum an Möglichkeiten bei der Gestaltung von Bürolandschaften. Hinter dem stromlinienförmigen Design des Stuhls verbirgt sich der neuartige intelligente Sitzmechanismus „inBalance“, der jedem Nutzer ein ausbalanciertes Sitzen ermöglicht, ohne den Bewegungswiderstand des Mechanismus zu verändern. Wer die Einstellung dennoch verändern möchte, kann diese leicht und nur mit den Fingerspitzen anpassen. Für exzellenten Komfort sorgt das hochelastische, extrem belastbare 3D-Stricktextil „FutuKnit“, das speziell für den „Futu“ entwickelt wurde. Der Stuhl besteht zu grossen Teilen bereits aus recyceltem Material und ist zu 97 Prozent wieder verwertbar. HÅG

Mit dem Drucker „HP Designjet T1120“ lässt es sich ohne Zeit- oder Qualitätsverlust drucken. Neue Drucktechnologien helfen gegenüber älteren Modellen Tintenverbrauch um bis zu 45% zu senken, ohne dass die Qualität abnimmt. Im Gegenteil, mit der neuen pigmentierten Tinte und den drei Schwarz- respektive Grautinten lassen sich weitaus bessere Resultate erzielen. Gleichzeitig wurde die Produktivität erhöht. Schnellere Verarbeitung von komplexen Druckaufträgen sowie eine erhöhte Druckgeschwindigkeit bieten ein effizientes Arbeiten. Die Festplatte ermöglicht, dass Druckaufträge im Drucker anstelle im PC aufbereitet und so der PC-Arbeitsplatz und das Netzwerk schnell entlastet werden. Hp

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CookCook DIE MODERNE KOCHIDEE

klein, aber oho! Mit „Mimo“ ist dem Schweizer Badspezialisten lauFen eine erfrischende Inszenierung gelungen. Die „Mimo“Farbwelten setzen Impulse: klares Weiss aus feinster Keramik, pointierendes Pink oder stilgebendes Schwarz. Der Farbcode kann selbst bestimmt werden. „Mimo“ bricht mit Ecken und Kanten: Die runde, manchmal asymmetrische Keramik bietet nützliche Ablageflächen und reinigungsfreundliche Oberflächen – bei minimalem Platzbedarf. Bei den technisch anspruchsvollen Designentwürfen kombiniert lauFen Keramik- und Badkompetenz erstmals mit einer eigenen Armaturenlinie: Die seit Jahresbeginn ebenfalls zur Laufen Gruppe gehörende similorGroup hat die Armaturen zu diesem besonderen Bad entwickelt. infocenter@laufen.ch, www.laufen.ch

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CookCook ist Kochherd, Holzgrill, Heizung und Cheminée in einem. Er bringt das Feuer zurück an seinen ursprünglichen Ort. In die Küche. Kochen auf der Glaskeramikplatte, Grillieren auf dem Stahlrost oder mit wenigen Holzscheiten viele Stunden Wohlbehagen ins Leben zaubern. CookCook weckt Nostalgiegefühle und bietet gleichzeitig ein modernes Wohnerlebnis. Kochen wie damals mit dem Alleskönner von heute. Mehr zu dieser modernen Kochidee unter www.cookcook.ch

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TaLk Ernesto Gismondi, Artemide

MODULØR Service

2009 03

iM GespRäch MiT pROf. inG. eRnesTO GisMOnDi/ aRTeMiDe von Gerald Brandstätter

Der renommierte italienische Leuchtenhersteller Artemide hat in Zürich nahe dem Paradeplatz einen Monobrand- Showroom eröffnet. Anlässlich der Vernissage traf Modulør Firmengründer und Inhaber Prof. Ing. Ernesto Gismondi zu einem Rundgang und einem persönlichen Gespräch.

Herr Gismondi, ich nehme an, im Jahre 1959 existierten keine ansprechenden Leuchten. Das damalige Design, die Technologie oder die Funktionen entsprachen wohl nicht Ihren Vorstellungen ... oder weshalb haben Sie gerade damals vor 50 Jahren eine Leuchtenfirma gegründet? Ich hatte damals Ingenieurswesen und Luftfahrtantriebstechnik studiert und war voller Tatendrang. Zudem wurden in Europa nach dem Krieg ganze Städte aufgebaut, umgebaut, entwickelt. In Mailand entstanden zur dieser Zeit grossartige Bauwerke, beispielsweise das Pirelli-Haus von Gio Ponti! Und für solche Objekte ent-

warfen damals die Architekten die ganze Einrichtung, Möbel, Türdrücker oder eben auch Leuchten. So habe ich mich entschlossen, mit diesen Architekten – Ponti, Magistretti und wie sie alle heissen – zusammen eine Leuchtenkollektion auf die Beine zustellen. Was waren Ihre Ziele, als Sie damals Artemide gründeten? Ziele? Es steckte keine Strategie dahinter, eher Neugier und Enthusiasmus. Design im heutigen Sinn existierte damals nicht, ich wollte einfach mit diesen faszinierenden Architekten etwas Neues kreieren. Und das Erfolgsrezept war ziemlich ein-

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fach: Man nehme die besten Architekten zur richtigen Zeit! Zudem benötigte ich kein Kapital. Leuchten zu entwickeln, war relativ einfach, zumal unzählige spezialisierte Kleinbetriebe ebenfalls motiviert waren, etwas Neues zu schaffen. Glasbläser, Schlosser, Metalldrücker waren alle um die Ecke vorhanden... Wenn Sie auf Ihre Produkte von damals zurückschauen und diese mit den neuheiten 2009 vergleichen: Wo liegen die grössten Unterschiede? Im Vergleich zu heute waren die Leuchten damals eher simpel konstruiert und aus einfachen Materialien gefertigt, aus gepressten oder geblasenem Glas, aus Metallen wie Messing (...lacht). Heute sind unsere Produkte sehr viel komplexer. Denn erst durch ein innovatives Produkt kann man sich auf dem globalen Markt von seinen Mitbewerbern unterscheiden. Die Technik muss stimmen, die Materialien müssen neuartig sein, das Produkt muss sich den schnellen Änderungen anpassen können. Zudem sind heute die länderspezifischen Sicherheitsbestimmungen sehr hoch gesteckt. Durch die technologische evolution haben sich die Leuchtmittel auf ein minimum an Grösse reduziert. entstehen dadurch für die Designer und Sie als Unternehmer nicht auch ganz neue Probleme, da die Formgebung vor völlig neue Herausforderungen gestellt wird? Wenn Sie eine Frau fragen, ob sie gerne Miniröcke trägt, dann wird sie Ja sagen, vorausgesetzt sie hat attraktive Beine...(lacht). So ist es auch bei den Architekten und Designern. Diese werden Ihnen antworten, dass die neuen Leuchtmittel motivierend für die Formfindung seien, vorausgesetzt Sie sind als Designer und Techniker kreativ genug. Die neuen und kleinen Leuchtmittel schaffen auch ganz neue Möglichkeiten der Formgebung, die Funktion des Lichtgebens bleibt. So müssen auch unsere Klassiker durch das ab September geltende Verbot der

klassischen Glühbirne umgerüstet werden: Die „Tolomeo“ beispielsweise (verkauft sich immer noch rund 500’000-mal jährlich, Anm. der Redaktion) gibt es nun mit Fluoreszenzlampe, LED, LED My White Light, 18 Watt Fluoreszenzlampe oder Halogen-Energy-Sparlampe... Am Anfang führte Artemide fast ausschliesslich Leuchten für den Wohnbereich. Wann lancierten Sie die Produktsparte „Artemide Architectural“ ? Das war bereits vor 40 Jahren. Wir hatten immer wieder Anfragen nach spezifischen, technischen Leuchten für die Architektur und das Objekt. Bis heute ist diese Kollektion stetig gewachsen. Aufgrund von Briefings haben Designer und Architekten wie Herzog & de Meuron, Zaha Hadid, Wilmotte, F. A Porsche und viele andere aussergewöhnliche Systeme entworfen. Hier werden auch Produkte angeboten, die von namhaften Architekten ganz speziell für ein gewisses Objekt entwickelt wurden. Bei Artemide versuchen wir immer, den Kunden das zu bieten, was sie wirklich brauchen. Haben Sie deshalb auch hier in Zürich einen Showroom eröffnet? Ja, richtig. So können wir Architekten und auch Endkunden eine umfassende Auswahl unserer Produkte präsentieren, inklusive einer kompetenten Beratung und Planung. Es freut mich sehr, dass nun nach einjähriger Vorarbeit hier in Zürich dieser neue Showroom eröffnet werden konnte. Neben unseren 17 Länderniederlassungen sind diese Showrooms unser direkteste Weg zu Planern, Architekten und Kunden. Herr Gismondi, besten Dank für das Gespräch!

erneSTo GISmonDI Ernesto Gismondi (links im Bild) ist Gründer des heute international erfolgreichen Unternehmens Artemide, das auf höchstem Niveau Leuchten fertigt. Gismondi wurde 1931 in San Remo in Italien geboren und studierte in Mailand und Rom Luftfahrt- und Raketenantriebstechnik. 1959 gründete er das Unternehmen Artemide. Seit 1970 hat er auch eigene Entwürfe realisiert, einige davon wurden zu Designklassikern. Mit seinem innovativen Designgeist zählt Ernesto Gismondi zu den führenden Köpfen der internationalen Designszene: Er war Mitglied der in den 1980er-Jahren von Ettore Sottsass gegründeten legendären Memphis-Gruppe. Dort lernte er auch seine Frau kennen, die Architektin Carlotta de Bevilacqua, die zahlreiche Entwürfe zur Artemide Kollektion beigetragen hat. Aus ihrer Hand stammt auch die Innenarchitektur aller Artemide Brand Stores, so auch des neuen Shops in Zürich. Artemide Showroom Bärengasse 16, 8001 Zürich Tel. 043 268 27 27 Fax. 043 268 27 28 info@artemide.ch www.artemide.ch

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Visit Züco

MODULØR Service

2009 03

hanD MaDe in switzeRLanD www.zueco.com

Feinstes Leder wartet darauf, von Meistern ihres Fachs von Hand verarbeitet zu werden.

Keine Massenproduktion, sondern kommissionsweise Fertigung der Premiumprodukte wird bei Züco gross geschrieben.

Höchste Designqualität erlaubt es, sich als kleiner Hersteller im globalen Markt abzuheben und zu behaupten.

In der Fabrikation im st.-gallischen Rebstein wird emsig und konzentriert gearbeitet: feinstes Anilinleder wird von Hand zugeschnitten, Fusskreuze werden montiert, Sitze fachmännisch und ergonomisch korrekt gepolstert, Gestelle lackiert, Rücken bespannt, Chromteile poliert. Langjährige Mitarbeiter, Meister ihres Fachs, garantieren die perfekte Verarbeitung der hochwertigen Materialien. Alle Produkte, die das Werk Richtung Kunde verlassen, sind eigentliche Einzelstücke, da der hohe Anteil an Handarbeit jedem Kunden sein individuelles Sitzmöbel verspricht. Da in Rebstein keine Massenproduktion stattfindet, können ausserdem spezifische Kundenwünsche leicht in die Fertigung einfliessen und umgesetzt werden. Basis für alle Neuentwicklungen sind die Wünsche, Bedürfnisse und Anforderungen der unterschiedlichen Märkte: Die Fokussierung auf den Kunden kann bei Züco so weit gehen, dass für gewisse Projekte zusammen mit dem Architekten eigene Stuhlprogramme entwickelt werden. Züco entwickelt seine neuen Premiumprodukte immer mit dem Ziel, den qualitativ und formal höchsten Ansprüchen seiner Kundschaft gerecht zu werden. Bürositzmöbel von Züco erhalten deshalb regelmässig internationale Auszeichnungen, so beispielsweise kürzlich den „red dot award“ für hervorragendes Design: für die Lounge- und Konferenzserie „4+“ sowie für „Perillo“, einem bereits mehrfach preisgekrönten Lounge-Sessel. Die Kollektion von Züco spricht eine eigenständige, selbstbewusste Sprache; sie hebt sich formal und funktional von anderen ab und beweist zu jeder Zeit Stil sowie qualitative Langlebigkeit.

Karl Zünd gründete 1921 einen Kleinbetrieb, der sich auf die hochwertige Verarbeitung von Leder spezialisierte. Heute ist Züco eine Manufaktur für Objektsitzmöbel mit hohem Designanspruch, geleitet von Roland Zünd. Seit 1998 gehört Züco als Premiummarke zur deutschen Dauphin HumanDesign Group und profitiert so vom weltweiten Vertriebsnetz des Global Players. Züco Bürositzmöbel AG, Staatsstrasse 77, CH-9445 Rebstein T +41 (0)71 775 87 87, F +41 (0)71 775 87 97, mail@zueco.com

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Seit über 40 Jahren entwickelt peka Beschlagsysteme, die den vorhandenen Stauraum in Küche, Bad und Wohnraum optimal nutzen. Riverso®, das beidseitig ausziehbare Schubladensystem für vielfältigste Anwendungen in Küche und Innenausbau. Ein innovatives Schweizer Produkt für mehr Komfort im Alltag.

Durch die Wände gehen www.peka-system.ch

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MODULØR Service

TICKER

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showroom-erweiterung bei sadorex Der Sadorex-Showroom ist die neue Anlaufstelle für Architekten und Innenarchitekten, die sich für die Planung und Einrichtung anspruchsvoller Bäder und Küchen interessieren. Auf über 600 m2 Ausstellungsfläche werden hochwertige Produkte aus dem Sanitär-, Bad- und Küchenbereich präsentiert. Das Verkaufsprogramm umfasst heute die weltbekannten Marken Dornbracht, Villeroy & Boch by Dornbracht sowie Alape mit hochwertigen Armaturen und Accessoires für Bad und Küche. dj www.sadorex.com

arigon baut in bonstetten Die Arigon AG ist eine kleinere, aber feine Generalunternehmung, die partnerschaftliche Zusammenarbeit grossschreibt. Derzeit sind die Spezialisten von Arigon mit verschiedenen Gross-projekten beschäftigt, beispielsweise einem Betriebsgebäude für die ABB, einem Hochhaus in Zürich-Oerlikon und diversen Wohnüberbauungen. In Bonstetten werden zudem acht 5½-Zimmer-Doppeleinfamilienhäuser im Minergie Standard mit 178 bis 189 m2 Wohnfläche, sonnigen Gärten und geräumigen Untergeschossflächen realisiert. Vermarktet wird das Projekt durch die Beat Odonga AG. gb www.arigon.ch www.odinga.ch

bulthaup – ein lebensentwurf Bulthaup lebt die Überzeugung der Designer und Architekten, aus einfachen Möbelstücken wahre Kunstwerke zu formen, die individuell in jedes Lebensraumkonzept passen. Anfang April eröffnete die erfolgreiche Unternehmung den neu gestalteten Showroom in Küsnacht bei Zürich. Auf gut 200 m2 können Küchenplanungen und Kücheninnovationen bestaunt werden. dj www.bulthaup.ch

„verjüngungskur“ abgeschlossen Kurz vor dem 100-Jahre-Jubiläum des populären Zürcher Stadthotels Glockenhof sind die Renovationsarbeiten des Ostteils abgeschlossen worden. Die 34 neuen, von der Innenarchitektin Marianne Däpp gestalteten Zimmer heben sich mit ihrer schweizerischen Art von anderen Businesshotels angenehm ab. Valser Quarzitplatten im Bad, Lärchenwald-Tapeten und Eichenparkettboden vermitteln eine wohltuend wohnliche Raumatmosphäre. Mit dem Blick aus dem Fenster auf die Berge wird jeder Zweifel am Schweizer Standort beseitigt. dj www.glockenhof.ch

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100 jahre feller! Das Horgener Unternehmen Feller AG feiert mit seinen rund 450 Mitarbeitern dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Schweizer Qualität, regelmässige Produktinnovationen und hohes soziales Engagement legen den Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft. Schalter, Steckdosen und Steuerungen für Licht und Kommunikation aus dem Hause Feller sind in Schweizer Haushalten nicht mehr wegzudenken. Im Jubiläumsjahr sind weitere Innovationen geplant, dazu zählen beispielsweise das Türsprechsystem „Visaphon“, das biometrische Zutrittssystem „Overto“ oder das „KNX“-Touchpanel für Wohnräume. dj www.feller.ch

„Zentrum staldenbach“ Die Helvetia Versicherungen realisiert auf dem 20‘000 m2 grossen ehemaligen Verwo-Areal in Pfäffikon eine Wohn- und Geschäftsüberbauung. Für die Planung und Neugestaltung konnte die Grab Architekten AG aus Altendorf gewonnen werden. Speziellen Wert wird beim Projekt auf die Nachhaltigkeit in Form von Minergie-Bauten und einer CO2-neutralen Holzschnitzelheizung gelegt. Der Startschuss für die Bauarbeiten wird voraussichtlich im Herbst diesen Jahres fallen. dj www.helvetia.ch

TELEgRaMM sia: neue ehrenmitglieder

Er ist der höchstdotierte Preis für

grösstes bürohaus mit minergie-p-ecoZertifiZierung

Mit den beiden dipl. Bauingenieuren

gewinnsteigerung bei der swiss prime site ag

Innenarchitektur in Europa und

Die Credit Suisse investiert 270

Laurent Vulliet und Daniel Meyer

Ungeachtet der heutigen wirtschaft-

geniesst ein hohes Ansehen in der

Millionen Franken in den Ausbau ihres

haben die Delegierten des SIA zwei

lichen Situation konnte die Immobilien-

internationalen Architekturszene: der

grössten Bürogebäudes, des zwischen

angesehene Nachfolger von Alfred

Investmentgesellschaft Swiss Prime

contractworld.award. Mit dieser Aus-

1974 und 1979 erbauten Uetlihofes

Hagmann und Peter Marti in die

Site AG ihren Mietertrag im ersten

zeichnung werden zukunftsorientierte

in Zürich. Das Erweiterungsgebäude

Direktion gewählt. Mit der Verleihung

Quartal 2009 um 3,3% auf CHF 53,3

Büroarbeitswelten, kreative Hotel- und

wird Ende 2011 fertiggestellt und

der Ehrenmitgliedschaft würdigten

Mio. steigern. „Das knappe Marktan-

Gastronomiekonzepte, innovative

bietet dann Raum für insgesamt 8000

die Delegierten zudem die ausserge-

gebot an Prime Sites, wie wir sie im

Laden- und Messebauten sowie reiz-

Mitarbeitende. Die Credit Suisse plant,

wöhnlichen Leistungen von Architekt

Portfolio haben, und die auf Konti-

volle Räume aus dem Bildungs- und

den Uetlihof 2 gemäss dem Miner-

Mario Botta, den dipl. Bauingenieuren

nuität ausgerichteten Beziehungen

Gesundheitssektor prämiert.

gie-P-Eco-Standard zu realisieren.

Peter Matt, Alfred Hagmann und dem

zu unseren Mietern haben wesentlich

Ab sofort können sich Architekten,

Der neue Bau wäre somit das grösste

Rechtsprofessor Peter Gauch. dj

zum guten Abschneiden beigetragen“,

Innenarchitekten und Designer aus

nach diesem Baustandard zertifizierte

www.sia.ch

erklärt CEO Markus Graf. Laufende

aller Welt an dem Wettbewerb beteili-

Bürogebäude der Schweiz. Stücheli Ar-

Projekte sind unter anderen der Prime

gen. Teilnahmeschluss ist der 17. Juli

chitekten planen die Erweiterung, die

Tower in Zürich und die PostFinance-

2009. gb

HRS Real Estate AG aus Frauenfeld ist

Arena in Bern. dj

www.contractworld.com/award.

verantwortlich für die Ausführung. gb

www.swiss-prime-site.ch

contractworld award 2010

www.hrs.ch

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ORTSBILD Gemeinde Jaun, Bezirk Greyerz, Kanton Freiburg

MODULØR Service

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flflfl LagequaLitäten flflfl räumLiche quaLitäten flflflarchitekturhistorische quaLitäten dorf von nationaLer bedeutung im isos

CH-1656 JaUn/fR www.jaun.ch Gebiet, Baugruppe Einzelelement (E)

Umgebung Hinweis

Störfaktor

ortsteiLe und ihre bedeutung im isos (auszug) 1

Alter Ortskern mit der für ein alpines Haufendorf typischen Bebauung, bäuerliche Holzbauten des 17. bis 20.Jh.

in der Substanz zu erhalten

2

Dorferweiterung, mehrheitlich rau verputzte Häuser mit Ladeneinbauten, 4. Viertel 20.Jh.

in der Struktur zu erhalten

Kirchgruppe, Talkirche und Pfarrhäuser am alten Saumpfad, 13. bis 19.Jh.

in der Substanz zu erhalten

Talsohle der Jogne sowie steiler Weidehang und Felsen, wichtiger Ortsbildvorder- und -hintergrund

erhalten der Beschaffenheit als Kulturland oder Freifläche

Hänge mit unterschiedlicher Bebauung, z. T. Chalets

Verdichtung nur mit Rücksicht auf die schützenswerte Bebauung

0.1 I, III, V

II, IV, VI, VII

Voralpines Dorf, das den Eingang zum Jognetal flussaufwärts markiert. Eindrückliche hierarchische Gliederung der Ortsteile auf den ersten Hangterrassen. Kleine, dichte Häusergruppen entlang de, alten Säumerweg, Quartier aus dem Ende des 19. Jahrhunderts an der Kantonsstrasse. www.isos.ch

ISOS Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz Auftraggeber: Bundesamt für Kultur (BAK) Sektion Heimatschutz und Denkmalpflege Hallwylstrasse 15, 3003 Bern Auftragnehmer: Büro für das ISOS, Sibylle Heusser, dipl. Arch. ETH Limmatquai 24, 8001 Zürich

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LITERATUR

Architektur aus künstlerischer Sicht Wie sieht die Architektur aus, wenn Nicht-Architekten entwerfen? In dieser Publikation werden Arbeiten von namhaften zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, die sich mit dem Thema der gebauten Umwelt auseinandergesetzt haben. Dabei herausgekommen sind nicht nur spielerische Experimente, sondern auch ernst zu nehmende Kritik an der bestehenden Architektur, die sich immer mehr auf das Formale zu reduzieren scheint. Die Bandbreite der Werke reicht von Gemälden, Fotografien, Collagen, Illustrationen über Architekturmodelle, Skulpturen bis hin zu Installationen und Performances. Diese visionären Erzeugnisse deuten auf die Wechselwirkung zwischen Architektur und deren Visualisierungen hin, und wie diese Relation die zukünftige ästhetische Wahrnehmung beeinflusst sowie die Entwicklung in der Architektur und im Städtebau mitbestimmt. Dieses farben- und bilderreiche Buch überzeugt grafisch und wird dank all den kreativen und grenzüberschreitenden Beiträgen nicht nur für Architekturinteressierte inspirierend sein. lt R. Klanten & L. Feireiss, Beyond Architecture, Gestalten Verlag, 2009, Hardcover, 208 Seiten, Farbillustrationen, ISBN 978-3-89955-235-5, CHF 76.–

MODULØR Service

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Bauen in drei Schritten Comic als Vermittlung Der Anfang Mai erschienene Comic aus dem ETH Studio Basel stellt sachliche Hintergrundinformationen in einer visuell sehr dichten und collagenhaften Aufmachung dar: Zwei Protagonisten begleiten den Leser durch die Metropolitan-Region Basel und deuten auf die Probleme der heutigen Stadtplanung und -entwicklung hin. Neben der Aufzeichnung der derzeitigen Situation werden auch Visionen für die Zukunft skizziert. Diese Non-ProfitPublikation ist auf Deutsch, Französisch und Englisch erhältlich, eine chinesische Ausgabe ist in Planung. lt

Das von der Stiftung Buchkunst als eines der schönsten deutschen Bücher 2008 ausgezeichnete Werk dient nicht nur als Lehrbuch für Studierende, sondern ist hinsichtlich Informationsgehalt genauso gut geeignet als Nachschlagewerk für professionelle Architekten und Planer. Dem Bauherrn gibt das Buch zudem eine klar gegliederte Übersicht über die Komplexität und vernetzten Zusammenhänge im Bauablauf. Der Verfasser und Herausgeber des Buches ist Prof. Sacha Menz, der an der ETH Zürich Architektur und Bauprozess lehrt. lt Prof. Sacha Menz (Hrg.), Drei Bücher über den Bauprozess, Vdf Hochschulverlag, 2008, Hardcover, 352 Seiten, ISBN-10: 3-7281-3213-6, CHF 120.–

ETH Studio Basel, 2009, MetroBasel Comic, 304 Seiten, ISBN: 978-3909386-88-8, CHF 12.–

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IMPRESSUM / VORSCHAU

MODULØR Service

IMPRESSUM

VORSCHAU

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Modulør 2. Jahrgang, www.modulor.ch Herausgeberin Boll Verlag AG Stationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 Urdorf Tel. 044 735 80 00, Fax 044 735 80 01 info@bollverlag.ch, www.bollverlag.ch Redaktion, redaktion@modulor.ch Anzeigen, anzeigen@modulor.ch Abonnemente, abo@modulor.ch

ModulØr #4 2009 EnERgIE

Verleger Patrik Boll, patrik.boll@bollverlag.ch gescHäftsfüHrer Thomas Walliser, thomas.walliser@bollverlag.ch redaktion Gerald Brandstätter (Chefredakteur) gerald.brandstaetter@modulor.ch Dinah Jost (Praktikantin), dinah.jost@modulor.ch art direction Moritz Ulrich, moritz.ulrich@modulor.ch layout Le-Wan Tran (Praktikantin), le-wan.tran@modulor.ch fotografie Gina Folly, gina.folly@bollverlag.ch autoren in dieser ausgabe Urs Bratschi, Lukas Bühlmann, Li Edelkoort, Dr. Jons Messedat, Dr. Hanno Rauterberg, Mathias Remmele, Thomas Sevcik, Dr. Thomas Siegenthaler, Thomas Wolfram, Patrick Zamarián druck AVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 Goldach Tel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55 Preise Jahresabonnement (6 Ausgaben) CHF 69.– (Ausland zzgl. Portokosten); Einzelheft CHF 14.– issn 1662-7741 erscHeint aM 28. august 2009 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

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