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MODULØR

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ästhetik

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EDITORIAL

wAs IsT MIT fORM UnD fUnkTIOn hEUTE? Es ist schwierig, den Begriff der Ästhetik zu definieren und zu verwenden. Vielleicht geht es schlussendlich um die menschliche Fähigkeit, die Welt bedeutsam zu machen. Über die Frage, was Architektur von blossem Bauen unterscheidet, wird seit langem ein Diskurs geführt. Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts hat sich die Vorstellung, was das Bauwerk über das rein Zweckhafte hinaushebt, deutlich gewandelt. Wofür steht eigentlich der Begriff „ästhetisch“ in der Architektur heute? Die vorliegende ModulørAusgabe ist diesem besonderen und komplexen Thema gewidmet. Sollte der Architekt nicht weit mehr als nur Dienstleister sein? Wo liegt der Unterschied zwischen Ästhetik und Zweckmässigkeit? Was kommt nach der „Architektur ohne Ornament“? Das Thema „Ästhetik“ in der zeitgenössischen Architektur wirft mehr Fragen als Antworten auf und Vitruv‘s „Zehn Bücher über Architektur“ sind leider schon lange her. Genau aus diesen Gründen möchten wir uns in dieser Ausgabe mit dem Begriff der Ästhetik - als eine der zentralen Aufgaben der Architektur - auseinandersetzen.

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thema Ästhetik Alltagssprachlich wird der Ausdruck „ästhetisch“ heute meist als Synonym für schön, geschmackvoll oder ansprechend verwendet. Eigentlich beinhaltet Ästhetik jedoch auch andere Werturteile und ästhetische Prädikate wie zum Beispiel sinnlich, faszinierend, hässlich oder langweilig. Bis zum 19. Jahrhundert war Ästhetik vor allem die Lehre von der wahrnehmbaren Schönheit, von Gesetzmässigkeiten und Harmonie in der Natur und der Kunst. Vitruv legte in den „Zehn Büchern über Architektur“ verschiedene Kategorien der Architekturtheorie fest, die als ästhetische Begriffe einerseits die architektonische Gestaltung bestimmen sollten, andererseits als Kriterien zur Beurteilung der Architektur dienen sollten. Unter dem Begriff „venustas“ (Anmut, Reiz oder Schönheit) fasste er die Ästhetik der Architektur zusammen und unterteilte sie in sechs Grundbegriffe: „ordinatio“, „dispositio“, „eurythmia“, „symmetria“, „decor“ und „distributio“. In „De Re Aedificatoria“ betrachtete Leon Battista Alberti die Baukunst nicht als Handwerk, sondern als eine geistige Disziplin und gesellschaftliche Kunst, für deren Ausübung zwei Fertigkeiten notwendig sind, Malerei und Mathematik. Die Schönheit eines Bauwerks definiert Alberti ganz im Sinne sokratischer Philosophie als Harmonie und Zusammenklang aller Teile. Sie wird dort erreicht, wo nichts hinzugefügt oder weggenommen werden kann. Seiner Ansicht nach sind Verzierungen von Gebäuden notwendig, damit sich die Schönheit entfalten kann. In der Klassischen Moderne waren die ästhetischen Prinzipien als Reaktion auf die historisierenden Neo-Stile zu verstehen. Die Vertreter des Brutalismus sahen die Authentizität der Architektur in der Rohheit des Werkstoffs gewahrt. Und heute?

AUf wIEDERsEhEn Nach rund vier Jahren als Chefredakteur hat Gerald Brandstätter Ende Mai von Modulør Abschied genommen. Während der vergangenen Jahre hat die Redaktion mit grosser Euphorie immer wieder neue, unkonventionelle Themen angepackt und diese zusammen mit externen Experten durchleuchtet. Mittlerweile ist Modulør gereift, für Gerald Brandstätter der richtige Zeitpunkt, Modulør in andere Hände zu geben. Wir wünschen ihm weiterhin viel Erfolg!

hERzLIch wILLkOMMEn Wir heissen Roland Merz als neuen Chefredakteur herzlich willkommen. Roland Merz ist dipl. Architekt ETH, war zehn Jahre Redakteur, später Stv. Chefredakteur, beim Archithema-Verlag, wo er auch Projektleiter des Architekturpreises „Das beste Einfamilienhaus“ war, und ab 2010 war er Chefredakteur der Architekturzeitschrift „Viso“, Docu Media Schweiz. Eine Kombination, die eine perfekte Basis für die zukünftige Aufgabe darstellt und so weiterhin die Qualität von Modulør gewährleisten wird.

Die Redaktion redaktion@modulor.ch

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MODULØR Magazin

INHALT

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023 MAGAZIN

eDitORiaL

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FORUM

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Vis-a-Vis Vittorio Magnago Lampugnani

020

theMa ästhetik

023

kOLUMne Thomas Müller

059

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aRchitektUR Atriumhaus, Arlesheim Dreifachsporthalle Isenlauf, Bremgarten

060 068

Recht Bauhandwerkerpfandrecht

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aktUeLL Staatsideale und Stadtplanung

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Korrigendum modulØr #3 2012 FaLsche angaben zUR heRkUnFt DeR FOtOs s.056-062. Die Fotos zur Architekturgeschichte „Raum im Fluss“ stammen nicht von den Architekten, wie fälschlicher-

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weise angegeben, sondern von den Fotografen Eik Frenzel und Philomene Hoel. Die Redaktion bittet den Fehler zu entschuldigen. www.dreierfrenzel.com www.philomenehoel.fr

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INHALT

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toolbox Produkteneuheiten

SeRvIce

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spezial Objektmöblierung Schiebe- und Faltwände Baustoffe

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FORUM

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MAXXI vor dEM Aus?

IM NEBEL Für die Kukje-Galerie in Seoul hat das Architekturbüro SO – IL aus Brooklyn einen Neubau realisiert. Dieser befindet sich im historischen Stadtgefüge von Sogyeok-dong, einem niedrig bebauten Gebiet im nördlichen Teil von Seoul. Geprägt von kleinen Gassen und Häusern mit Innenhof, wird diese Gegend, die derzeit nach einem Masterplan als „KunstCampus“ entwickelt wird, von neu errichteten Galerien, Boutiquen und Cafés aufgewertet. Einer der neu entstandenen Bauten innerhalb des Masterplans ist die Galerie. Sie besteht aus einem eingeschossigen, klar begrenzten Kunstraum. Das Erdgeschoss wird für grosse Installationen, Performances und andere Funktionen verwendet, während in den beiden Untergeschossen ein Verkaufs-, ein Vortragsraum und Lagerflächen angeordnet sind. Die Erschliessung wurde an den Rand des Baukörpers verschoben, um die reine Geometrie der Box zu bewahren. Ein Oberlicht führt Tageslicht ins Innere. Die Architekten hielten die klare schematische Geometrie des weissen Kubus für zu starr innerhalb des historischen Stadtgewebes, daher wurde das Volumen mit einem permanenten „Nebel“, einem biegsamen Kettenhemd-Schleier, eingehüllt. Das von den Architekten entwickelte Edelstahlgewebe schafft eine Diffusionsschicht vor der eigentlichen Baumasse - eine Kombination von Lichtreflexen in alle Richtungen, Offenheit und dem aus dem Schattenspiel erzeugten Moiré-Muster. sg

Entworfen von Zaha Hadid Architects, hat das Museo nazionale delle arti del XXI secolo bisher mehr als 450’000 Besucher pro Jahr angelockt. Mit seinen fliessenden Formen und der radikalen Absage an die Vertikale hat Zaha Hadids Kunstmuseum (siehe Modulør-Ausgabe 1/ 2010) seit Beginn die Kuratoren vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Nun kommen ganz neue hinzu, und zwar finanzieller Art: Nur zwei Jahre nach seiner Eröffnung ist das Museo nazionale delle arti del XXI secolo (Museum der Kunst des 21. Jahrhunderts) Maxxi in Rom von der Schliessung bedroht. Denn Italien leidet bekanntlich unter der aktuellen Wirtschafts- und Schuldenkrise und muss überall massiv sparen. Umfangreiche Kürzungen in der Kulturförderung stehen an, was zahlreiche Museen und kulturelle Institutionen arg in Bedrängnis bringt. Vom Maxxi ist zu hören, dass die bisherige staatliche Unterstützung von 11 Millionen Euro auf weniger als 2 Millionen Euro für 2012 reduziert werden soll. Da die Administration des Museums für 2013 noch kein Budget vorlegen konnte, soll dessen Führung unter besondere Verwaltung gestellt werden. Wie verschiedene Medien berichten, ergaben sich finanzielle Probleme, da die italienische Regierung ein Loch von 800’000 Euro in der Maxxi-Buchhaltung für 2011 entdeckt haben soll. Für die nächsten drei Jahre werden für das Museum Verluste von 11 Millionen Euro prognostiziert. Ob das Maxxi geschlossen wird oder mit minimalem Betrieb weitergeführt wird, wird sich in den kommenden Wochen weisen. gb www.fondazionemaxxi.it

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FORUM

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oMA in siZiLien Der Bogen ist eröffnet Historische weisse Holzhäuser, charmante Gassen, ein Fluss, der Strand und ausgedehnte Wälder ganz in der Nähe: Die Stadt Mandal ist die Essenz der südlichen norwegischen Idylle und hat nun mit dem weissen Kulturzentrum namens „Buen Kulturhus“ einen neuen architektonischen Mittelpunkt erhalten. Der Neubau des dänischen Büros 3XN bettet sich schön in die idyllische Umgebung ein, orientiert sich stark am Tageslichtverlauf und dem Wasser. Beim Kulturzentrum „Buen“ (Der Bogen) geht es um die Schaffung einer gemeinsamen Basis für die kulturellen Institutionen von Mandal. So enthält der Neubau mit insgesamt 30’000 m2 Fläche Theater, Kino, Konzertsaal, Bibliothek, Galerie und Café und bietet Aktivitäten für alle Altersgruppen der 15’000 Einwohner zählenden Stadt. Neben der Gestaltung der Architektur für das kulturelle Zentrum haben 3XN das Grafik-Design, den Masterplan der Region und eine Brücke geplant, die vom kulturellen Zentrum über den Fluss führt. Der Masterplan umfasst ein Hotel, das Kulturzentrum sowie eine Reihe von Häusern für Wohnen und Gewerbe, in Massstab und Proportion angepasst an die charakteristischen und klassischen norwegischen Holzhäuser. gb www.3xn.dk, www.mandal.kommune.no/hjem-buen-kulturhus

Das von OMA entworfene Bühnenset für das grandiose griechische Theater von Syrakus wurde im Mai 2012 mit der Aufführung von Äschylus’ „Prometheus“ unter der Regie von Claudio Longhi eingeweiht. Die Eingriffe der Architekten werden innerhalb dieses vom INDA, „Istituto Nazionale del Dramma Antico“, inszenierten Schauspiel-Sommerzyklus dramatisch genutzt und an strategische Momente angepasst. Der erste Eingriff, der „Ring“, ist ein erhöhter Fussweg, der den Halbkreis der terrassierten Sitzgelegenheiten abschliesst. Er umschliesst die Bühne und den Backstagebereich und gibt den Schauspielern eine alternative Möglichkeit, die Szene zu betreten. Die „Maschine“ ist eine vollständig anpassbare Kulisse für die Theaterstücke: eine schräge runde Plattform, 7 m hoch, die das Amphitheater spiegelt. Die Kulisse ist drehbar und symbolisiert somit die Passage von Prometheus‘ Folter. In der Mitte spaltet sie sich auf, sodass sie das Betreten der Schauspieler ermöglicht und die dramatischen Ereignisse - wie den in den Eingeweiden der Erde verschluckten Prometheus - symbolisiert. Das „Floss“, eine kreisförmige Bühne für die Schauspieler und Tänzer, reinterpretiert den Orchesterraum als moderne Thymele, den Altar, der in der Antike den dionysischen Riten gewidmet war. sg www.oma.com

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FORUM

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UM 60 M VERSCHOBEN FOUNDATION AWARD 2012 Als Gewinner des dritten Foundation Awards, Förderpreis für Schweizer Jungarchitekten, wurde das Murtener Büro MJ2B Architekten bestimmt. Die Architekten Manuel Jüni und Beat Buri haben erfolgreich ihr Projekt für die Erweiterung der Schule in Aproz VS eingereicht. Den Auftrag dazu erhielten sie über den Gewinn eines offenen Projektwettbewerbs, an dem sie kurz nach dem Studium teilnahmen. Das Projekt sieht eine Erweiterung des bestehenden Schulgebäudes an der Ostseite und das Hinzufügen einer Turn- und Veranstaltungshalle vor. Der Vorschlag von MJ2B vereint den Bestand und die geplante Erweiterung zu einer Einheit. Dies ermöglicht es, den beiden Hauptfunktionen gerecht zu werden: einerseits zu schulischen Zwecken zu vereinen und andererseits bei ausserschulischen Veranstaltungen klar zu trennen. Die jungen Architekten stammen beide aus der Region Murten und haben vor dem Studium eine Lehre als Hochbauzeichner absolviert. Neben ihrer Arbeit im eigenen Büro engagieren sich Jüni und Buri in der Lehre und führen in Bern überbetriebliche Kurse für Hochbauzeichner durch. Laut Jury erhielten MJ2B Architekten den diesjährigen Foundation Award als Würdigung ihrer bisherigen Arbeit, vor allem jedoch für ihren Mut, dass sie nach dem Studium ihrer Region nicht den Rücken zugewendet haben, sondern diese auch in Zukunft mitgestalten wollen. sg

Das 6200 t schwere, 80 m lange und 12 m breite Direktionsgebäude der ehemaligen Werkzeug- und Maschinenfabrik Oerlikon (MFO) musste der Durchmesserlinie der SBB weichen, und so wurde es auf Stahlrollen gesetzt und rund 60 m nach Westen versetzt. Es handelte sich um die grösste Gebäudeverschiebung Europas. Mehrere aufeinanderfolgende Arbeitsschritte gingen der eigentlichen Verschiebung voraus: Das Backsteinhaus wurde mit Stahlstützen unterfangen, die alten Tragwände des Untergeschosses wurden abgebrochen und anschliessend durch neue Betonriegel ersetzt. Ein neues Fundament und eine Bodenplatte wurden unter dem bisherigen sowie dem neuen Standort des Gebäudes gebaut. Sechs Vorschubbahnen wurden montiert, bestehend aus einem unteren und einem oberen Stahlträger mit dazwischenliegenden Stahlrollen. Die Stahlstützen wurden demontiert. Schliesslich bewegten hydraulische Pressen die oberen Stahlträger mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 3 bis 5 m/h. Eine Schlauchwaage wurde zur Überwachung und Protokollierung eventueller Setzungen eingesetzt. Der Bauingenieur René Schütz der Firma Henauer Gugler AG, der eigentliche Projektverfasser, lieferte die statischen Berechnungen für die Hebe- und Verschiebetechnik. Die Hausversetzung wurde schliesslich von der Baufirma Iten umgesetzt. Die Kosten für die Verschiebung liegen insgesamt bei circa 12 Millionen Franken, den grössten Teil übernimmt die Immobilienfirma Swiss Prime Site, die neue Eigentümerin des Gebäudes. Davor gehörte es dem Industriekonzern ABB. sg Boden Erdgeschoss www.swiss-prime-site.ch/mfo

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Untergeschoss Frässchnitt

Betonriegel

Konstruktion Verschub

Querträger obere Verschubbahn Rollen untere Verschubbahn (fix)

Fundamente Verschubbahnen

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Den Heraus forde rungen der Zeit trotzen, denken Sie Trespa

Project Centre de Càlcul, Spanien. In 1991 erbaut, in 2011 wieder besucht. Die Gebäude von heute formen die städtische Landschaft von morgen. Aber werden diese morgen immer noch gut aussehen? Mit Trespa® Meteon® können Sie sicher sein, dass Ihre aufregende, hoch individuelle Fassade Bestand hat. Vor kurzem haben wir Trespa Projekte besucht, die vor Jahren fertiggestellt wurden. Unsere Nachforschungen an diesen Projekten zeigten, dass Trespa® Meteon® sein herausragend gutes Aussehen auch über die Jahre hinweg behalten hat. Wir haben einige originale Trespa® Meteon® Platten erhalten, die über 20 Jahre im Außeneinsatz waren. Durch den Vergleich des Originalmaterials mit neu gepressten Mustern können Sie – und Ihr Kunde – den Vergleich machen. Sehen Sie selbst, dass Trespa® Meteon® zu attraktiven und beständigen Fassaden beiträgt. Fordern Sie den Beweis unter www.trespa.com an.

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FORUM

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ZIEGELBAUTEN PRÄMIERT

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Fünf internationale Architekten wurden für ihren herausragenden Umgang mit dem Baustoff Ziegel mit dem Wienerberger Brick Award 2012 prämiert. Zum Gesamtsieger und Kategorie-Sieger „Speziallösung mit Ziegel“ kürte die fünfköpfige Jury den südafrikanischen Architekten Peter Rich gemeinsam mit Michael Ramage und John Ochsendorf für das Museum Mapungubwe Interpretation Centre in Südafrika. Das Ziel bei diesem Projekt war die Schaffung einer Ausstellungsfläche im gleichnamigen Nationalpark, seit 2003 Unesco-Weltkulturerbe, auf der die Fundstücke in ihrer ursprünglichen Lage ausgestellt werden können. Das Besucherzentrum interpretiert historische Gewölbetechniken neu und verwendet dazu höchst ausgereifte, wissenschaftlich fundierte Bauweisen. Die Kategorie „Nicht-Wohnbau“ entschied das schottische Architekturbüro NORD mit dem Umspannwerk für die Olympischen Spiele 2012 in London für sich. Bei diesem Gebäude erkennt man die reine geometrische Lösung, interpretiert allerdings durch eine prächtige kohlschwarze Ziegeltextur. In der Kategorie „Einfamilienhaus“ überzeugte der Architekt Bart Lens mit seinem Projekt „Kaninchenbau“ - die Erweiterung eines halb verfallenen Bauernhauses aus Ziegel in ein Wohnhaus mit angeschlossener Tierarztpraxis - und die portugiesischen Architekten Francisco und Manuel Aires Mateus punkteten in der Kategorie „Wohnbau“ mit der Seniorenresidenz Alcácer do Sal, einem Wohnbau, der den Bewohnern ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Zusammenleben in der Gemeinschaft und dem respektvollen Schutz der Privatsphäre garantiert. Den Brick Award in der Kategorie „Umbau“ erhielt der Slowake Pavol Paˇ nák: Der Architekt transformierte einen ehemaligen Ziegelbrennofen in Cachtice am Fusse der Karpaten in mehr als zehnjähriger und grossteils eigenhändiger Sanierungsarbeit zu seinem persönlichen Architekturrefugium aus Ziegel. sg

Zur Realisierung eines Neubaus in der Lengg wurde vom Kinderspital ein selektives zweistufiges Planerauswahlverfahren ausgeschrieben. Von 25 präqualifizierten Teams nahmen 19 Teams am Wettbewerb teil, 5 davon wurden zur zweiten Stufe zugelassen. Das Projekt von Herzog & de Meuron, das im Mai 2012 zum Sieger gekürt wurde, zeichnet sich durch zwei verschiedenartig gestaltete Baukörper aus, dem eigentlichen Spitalgebäude und dem Gebäude für Lehre und Forschung. Der eigentliche Spitalbau besteht aus einem flachen dreigeschossigen Baukörper mit vor- und zurückspringenden Geschossen und einer feingegliederten Fassade. Im Gegensatz dazu setzt der Baukörper für Lehre und Forschung in Form eines Rundbaus einen Kontrapunkt zum Spitalgebäude. Das Siegerprojekt ist das wirtschaftlichste Projekt mit einer hohen betrieblichen und organisatorischen Funktionalität, dem geringsten Flächenverbrauch und dem geringsten Volumen. Es wird mit der Inbetriebnahme des Neubaus im Jahr 2018 gerechnet. Die Kosten liegen in der Grössenordnung von 550 bis 600 Millionen Franken. sg

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FORUM

Wohnen im Park Unter dem Namen „Wettsteinpark – Wohnen im Alter“ ist vor kurzem die Erweiterung der Alterssiedlung von jessenvollenweider Architekten eröffnet worden. Ein Wegnetz in der neu gestalteten parkartigen Landschaft verbindet die bestehenden sechs Bauten aus verschiedenen Epochen sowie die zwei Neubauten. An der Brandwand des historischen Ökonomiegebäudes flankiert ein schmaler, dreigeschossiger Anbau mit überhohen Räumen die neue Eingangssituation an der Rheinfelderstrasse; hier befinden sich vor allem die Schulungs- und Büroräume. An die Brandwand des nördlichen Wohntrakts aus den 1950er-Jahren grenzt das fünfgeschossige Gebäude an; es ergänzt die Anlage durch 20 grosszügige, barrierefreie Wohnungen. Einerseits integrieren sich die beiden Erweiterungen selbstverständlich im Aussenraum, bilden andererseits ganz eigenständige Baukörper. Helle Putzfaschen rahmen oder fassen die grossen Holzmetallfenster und heben sich von der graubraun verputzten Fassade ab. Die Abrundung des dreigeschossigen Gebäudes gegen den Park verleiht dem Bau einen eleganten, möbelgleichen Ausdruck. Die Übereckverglasung und die an den Ecken platzierten Loggien im fünfgeschossigen Wohnbau nehmen dem Baukörper seine Masse und gestalten durch die runde Ausbildung einen fliessenden Übergang zu dem dreigeschossigen angrenzenden Laubengang-Gebäude. Die Bewohner profitieren hier von einem privaten Aussenraum. Die zweiseitig erschlossene Eingangshalle rückt im Erdgeschoss räumlich und durch die grossflächige Verglasung vom Nachbargebäude zurück. Die vier 2- bis 3-Zimmer-Wohnungen pro Geschoss sind grosszügig gestaltet und werden durch die offene Küche in Wohn- und Schlafbereich gegliedert. Die hohen Wiesen im Park lassen vergessen, dass man sich nur ein paar Strassen weit von der Stadt entfernt befindet. Innerhalb der geschlossenen Blockstruktur des Quartiers bestimmt die offene Struktur der Alterssiedlung die Identität des Ortes, ermöglicht zusätzlich die Durchmischung der verschiedenen Altersgruppen. km

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aB inS GrÜne Die Baugenossenschaft Schönau Zürich (BSZ) hat entschieden, ihre Wohnsiedlung am Schönauring in Zürich-Seebach zu erneuern und ihr Wohnangebot zu erweitern, daher hat sie das Amt für Hochbauten mit einem Architekturwettbewerb für den Ersatzneubau der Wohnsiedlung beauftragt. Die Siedlung Schönauring stammt aus den Gründerjahren 1947/48. Sie ist Bestandteil des Bebauungsplans von Stadtbaumeister Albert Heinrich Steiner und wurde analog dem Konzept der durchgrünten Gartenstadt in Form einer „Stadtblume“ gestaltet. Von den zehn ausgewählten Teilnehmenden des anonymen Projektwettbewerbs wurde nicht nur die Erarbeitung eines Gesamtkonzepts für qualitativ hochwertigen und preisgünstigen Wohnraum erwartet, sondern auch der Umgang mit dem wertvollen Grünraum und der komplexen Verkehrssituation wurde als wichtiger Punkt erachtet. Das Preisgericht entschied sich für das Projekt „Feierabend“ von Knapkiewicz & Fickert AG. Das Konzept der Architekten überträgt das Prinzip der „Gartenstadt“ ins 21. Jahrhundert. Die zeitgemässe gemeinnützige Wohnsiedlung ist gut in den Grünraum eingebettet. Die Wohnungen vermitteln den Bewohnenden trotz ihrer an die Anforderungen der Wohnbauförderungsverordnung angepassten Grundrissgrössen ein Gefühl von Grosszügigkeit. Dies vor allem auch durch die durchgängigen Grundrisse – der Blick wird gegen aussen gelenkt. Ein grosser Vorzug ist denn auch der grosszügige-, private Aussenbereich an den äussersten Gebäudeecken. sg www.axka.ch

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VIS-A-VIS Vittorio Magnago Lampugnani

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„BRAUCHBAR, HALTBAR UND SCHÖN“ Welche Aufgaben beschäftigen Sie gerade? Dies und das, aber vor allem zwei Projekte. Das erste: die Umstellung meines Curriculums für Geschichte des Städtebaus an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Dabei versuche ich, Episoden dieser Geschichte so auszuwählen, dass sie deren wichtigsten Entwicklungslinien exemplarisch aufzeigen, und so aufzubereiten, dass die Projekte nach den gleichen Aspekten untersucht werden, nach denen wir heute einen (guten) städtebaulichen Entwurf erarbeiten. Das zweite Projekt: ein vergleichsweise grosser Wohnhof im Richti-Quartier in Wallisellen, am Rand von Zürich. Für dessen städtebauliche Planung, die auf einen Wettbewerb zurückgeht, den unser Büro vor ein paar Jahren gewonnen hat, zeichnen wir bis ins letzte Detail verantwortlich. Welches architektonische Werk hat Sie kürzlich begeistert? Bedford Square in London, ein kleines städtebauliches Meisterwerk. Inwiefern unterstützen oder behindern neuartige Materialien die Architektursprache? Einige unterstützen sie, weil ich damit Dinge tun kann, die sonst nicht möglich wären. Die meisten behindern sie: weil sie billiger sind oder scheinen als qualitätvolle und werthaltige Materialien. Klassische Beispiele: Betonsteine statt Kopfsteinpflaster, Kunststoffputz statt Mineralputz, Kunststofffenster statt Holzfenster.

Haben Sie eine Idee von Schönheit? Ja, die gleiche wie Leon Battista Alberti. Wenn ein Werk so vollkommen ist, dass man nichts hinzufügen oder wegnehmen kann, ohne dass es schlechter wird, ist es schön. Wann wird ein Gebäude zu Architektur? Wenn es brauchbar ist und dabei auch noch ansprechend.

Prof. Dr. Ing. Vittorio Magnago Lampugnani, in Rom geboren, war nach seinem Architekturstudium als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Stuttgart und als wissenschaftlicher Berater der Internationalen Bauausstellung Berlin (IBA) tätig. 1980 hat er sein eigenes Architekturbüro in Berlin gegründet, 1994 in Mailand. Er lehrte als Professor an der Harvard University, war Direktor des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt am Main und ist seit 1994 ordentlicher Professor für Geschichte des Städtebaus an der ETH Zürich. Nachdem er Vorsteher des Departements Architektur und des Netzwerks Stadt und Landschaft war, ist er nun Vorsteher des Instituts für Geschichte und Theorie der Architektur (gta). www.lampugnani.arch.ethz.ch

Welche Tugenden sollte ein Architekt erfüllen? All jene, die man sich bei einem kultivierten Menschen wünscht, insbesondere aber Sachverstand, ästhetische Sensibilität und die Fähigkeit, Lösungen dort zu suchen, wo man sie auf den ersten Blick nicht vermuten würde. Selbstkritik. Gelassenheit. Humor. Ach ja, und natürlich Eigensinn. Ohne Eigensinn gibt es keine gute Architektur. Welche Rolle spielt der Architekt in der Gesellschaft? Viele Rollen: die des Erfüllungsgehilfen, des Dekorateurs, des Sonntagspredigers, des Hofnarren. In den seltensten Fällen spielt er die, die er spielen sollte, des Fachmanns für Brauchbarkeit, Haltbarkeit und Schönheit. Welche Rolle sollte heute die Politik gegenüber der Architektur spielen? Keine oder allenfalls die desjenigen, der Ziele formuliert, Ansprüche stellt und Freiräume gewährt. Kann Architektur die Welt verbessern? Nein, aber die physische Umwelt. Also doch ja.

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THEMA Ästhetik

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das thema ästhetiK 024

die andere präzision Was trennt die Architektur vom Bauen als solchem? Die knappste Antwort liegt in der Übersetzung von Architektur mit Baukunst.

Äschylos’ Prometheus von Prof. Dr. Georg Franck

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sinne und Künste Die Sinne sind für Menschen zunächst eine Lebensnotwendigkeit. Wesentlich für die Ästhetik, stehen die Sinne in einem untrennbaren Verhältnis zu den Künsten. von Prof. Dr. Jörg Zirfas

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Kontemplation und Gewohnheit: Grundsätzliches zur ästhetiK der architeKtur Als Kehrseite von Adolf Loos’ berühmt gewordener Streitschrift „Ornament und Verbrechen“ folgt nun die Rache des verdrängten Ornaments. von Prof. Dr. Fritz Neumeyer

Ästhetik: Geht es dabei um Kunst? Ist die Art und Weise der Sinnlichkeit oder Sinnhaftigkeit entscheidend? Das Titelbild zeigt einen Ausschnitt aus der Bibliothek RWI in Zürich, ein Werk des Architekten Santiago Calatrava.

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architeKtur zwischen professioneller ästhetiK und laienGeschmacK Das Urteil des ausgebildeten Architekten deckt sich nur selten mit der Ansicht eines Laien. von Prof. Dr. Wulf Tessin

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stadt – land – fluss: ästhetiK und atmosphären Für Architekten ist die Frage nach der Schönheit häufig zur Frage nach der Atmosphäre geworden. von Dr. Andreas Rauh

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schönheit und wahrheitserfahrunG In einer von wissenschaftlich-technischer Rationalität geleiteten Gesellschaft erscheinen existenzielle Sinnfragen wie jene, die in der Erfahrung der Schönheit aufscheinen können, nur störend. von Dr. Jörn Köppler

WEiTERE THEMEnRELEvAnTE ARTikEL: Atriumhaus, Arlesheim, ab Seite 60 © Simone Vogel

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THEMA Ästhetik Baukultur vs. Tourismus

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Die anDere Präzision von Prof. Dr. Georg Franck (Text) und Simone Vogel (Fotos)

Wo eigentlich liegt der Unterschied zwischen der Architektur und dem einfachen Bauen? Was trennt die Architektur vom Bauen als solchem? Wo liegt der Unterschied zwischen Ästhetik und Zweckmässigkeit? Die knappste Antwort liegt in der Übersetzung von Architektur mit Baukunst.

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THEMA Baukultur vs. Tourismus

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Das Bauen folgt Gesichtspunkten der Zweckmässigkeit, zur Architektur wird das Bauen durch den Anspruch der Gestaltung. Der Ingenieurbau, zum Beispiel, versteht sich gerade nicht als Kunst. Das Bauen wird zur Kunst, wo die Gestaltung der Baumasse in den Vordergrund tritt. Was heisst nun aber Gestaltung? Wo liegt der Unterschied zwischen Ästhetik und Zweckmässigkeit? Einer ganzen Epoche war es nicht unplausibel erschienen, die Ästhetik des Bauens in dessen kompromissloser Zweckmässigkeit zu suchen. Verwirrt das Sortieren nach ästhetischen und funktionalen Gesichtspunkten also nicht eher, als dass es klärt? Der Versuch, die Ästhetik des Bauens auf die Funktionalität des Gebauten zu reduzieren, ist gescheitert. Er ist gescheitert, aber nicht, weil Ästhetik nichts mit Zweckmässigkeit zu tun hätte. Er ist gescheitert, weil die Zweckmässigkeit eines Gebäudes die Angemessenheit in ästhetischen Dingen einschliesst. Zweckmässig ist das Gebäude, das die Zwecke seiner Benutzer und Betrachter im bestmöglichen Sinne fördert. In diese Zwecke gehen selbstverständlich Fragen des Geschmacks und der angemessenen Gestalt ein. Die Menschen, die ein Haus bewohnen, möchten sich mit ihrer Wohnung identifizieren, diejenigen, die in einem Gebäude arbeiten, möchten ihre Tätigkeit angemessen dargestellt sehen. Da wir ständig von Architektur umgeben sind, ist diese auch allen Ansprüchen der Erfreulichkeit ausgesetzt, die wir an unsere Umgebung stellen. Ein Gebäude, das die Zwecke seiner Benutzer und Betrachter in optimaler Weise erfüllen

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will, muss selbstverständlich auch auf ästhetischer Ebene „funktionieren“. Wo ein Gegensatz zwischen Ästhetik und Zweckmässigkeit unterstellt wird – oder wo unterstellt wird, dass die Negation des Gegensatzes etwas besagt –, ist eine engere Definition von Zweckmässigkeit im Spiel. Eine engere Definition von Zweckmässigkeit ist diejenige, welche die Kriterien versammelt, die der Ingenieurbau optimiert. Damit Kriterien im technischen Sinne optimiert werden können, müssen sie in die Form von Argumenten gebracht werden, die in eine mathematische Funktion eingehen. Sie müssen, anders gesagt, scharf und nach Möglichkeit quantitativ definiert werden. Dieser Art Definition entziehen sich die notwendigen und hinreichenden Bedingungen gestalterischen Glückens. Die Kriterien der Schönheit verflüchtigen sich, sobald der begriffliche Zugriff zu hart wird. Heisst das, dass wir auf das Sortieren nach harten und weichen Kriterien verwiesen sind? Hart werden Kriterien durch die Präzision, mit der sie bestimmt werden. Weich werden die Kriterien genannt, die einer gewissen Verschwommenheit nicht zu entreissen sind. Allerdings wäre nun nichts verfehlter, als den Unterschied zwischen Technik und Ästhetik mithilfe der Skala von präzis und unpräzis bestimmen zu wollen. Unser Schönheitssinn ist nicht ungenauer als unser Sinn fürs technische Funktionieren. Unser Sinn für gestalterische Stimmigkeit kann es an Präzision mit unserem Sinn für gedankliche Stimmigkeit aufnehmen. Gestalten ist Denken in sinnlichen Formen und Qualitäten statt in abstrakten Formen und Begriffen. So

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THEMA Ästhetik Baukultur vs. Tourismus

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THEMA Baukultur vs. Tourismus

ist auch unser Geschmacksurteil eine der Fakultäten unserer Urteilskraft. Es ist den anderen ebenbürtig. Wenn der Unterschied zwischen dem Sinn für Schönheit und dem für Schlüssigkeit mit Präzision zu tun hat, dann liegt er nicht im Mass, sondern in der Art der Präzision. Unser Schönheitssinn ist sehr wohl genau, seine Genauigkeit ist aber von einer anderen Art, als es unser Gespür für logische Folgerichtigkeit ist. Wie wäre diese andere Präzision zu fassen? Das ist die Kernfrage nach dem Unterschied zwischen der Ästhetik und der Zweckmässigkeit des Bauens. Um ihr nachzugehen, sei als Ausgangspunkt nun diejenige Auffassung gewählt, die einen prinzipiellen Unterschied gerade nicht gelten lässt. Die Alchimie Der SinneSquAlitäten Definierte Zweckmässigkeit und beeindruckende Schönheit finden regelmässig bei ausgesprochen hochleistender Technik zusammen. U-Boote, Tarnkappenbomber, Rennwagen, Hochhäuser und Meeresbrücken strahlen etwas aus, das die technische Glanzleistung überstrahlt. Die optimale Anpassung an einen technisch herausfordernden Zweck verleiht der Gestalt eine nicht anders als faszinierend zu nennende Qualität. Das Faszinosum liegt aber gerade nicht in den beeindruckenden Kennziffern der Leistung. Es liegt in der Gestalt selber beziehungsweise in unserem Sinn für die Form. Die Tauglichkeit für hohe Geschwindigkeit, die Anpassung an extreme Umweltbedingungen, die Bewältigung

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grosser Gebäudehöhen und Spannweiten bringt Formen hervor, die denselben Sinn für Eleganz, redundanzfreie Stringenz und schlummernde Kraft ansprechen, der sich in theoretischen Dingen von knapper Beweisführung, konziser Formulierung und hochleistender Abstraktion angesprochen fühlt. Es ist ein Sinn für das Wesentliche, für den scharfen Schnitt hinter der aussergewöhnlichen Wirkung. Das Ideal dieser Schönheit ist die Theorie, deren kompakter Satz von Gleichungen das makroskopische Bild des Universums mitsamt der Kosmogonie enthält. Der Schauer, der von diesem Äussersten an explanatorischer Kraft ausgeht, umwittert auch die Formen der Äusserstes leistenden materiellen Technik. Hier wie dort ist es nun aber die Zweckmässigkeit in einem technisch genauen Sinn, die an der Form fasziniert. Das Faszinosum technischer Hochleistung spielt in der Architektur eine wichtige Rolle und hat sie immer gespielt. Aus der modernen und nachmodernen Architektur ist eine Maschinenästhetik nicht fortzudenken, die sich der technischen Brillanz als ästhetischem Ideal verschrieben hat. Den Beginn der klassischen Moderne markieren Le Corbusiers Anleihen beim Schiffbau und Mies van der Rohes Assimilation des industriellen Stahlbaus. In der Nachmoderne waren es hochleistende Formen des Leichtbaus, die eine ganze Reihe von Hightech-Architekturen ins Leben riefen. Aber auch historisch war der Glanz technischer Hochleistung ein selbstverständliches Ingrediens architektonischer Bravour. Die Kathedralen erheben nicht nur durch die

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aufstrebenden Linien, sondern auch durch die schwindelerregende Höhe. Die grossen Kuppeln der Renaissance beeindrucken nicht nur durch die Metaphorik von Himmel und Erdenrund, sondern auch durch Stichhöhe und Spannweite. Der Barock erreicht seine Höhepunkte, wo technische Virtuosität die Statik beschwingt. Die Grossen der Architektur waren immer auch technische Könner und verstanden es, die technische Hochleistung architektonisch zum Leuchten zu bringen. Nur: Das Leuchten der Architektur wurde in vormodernen Zeiten nie gleichgesetzt mit dem Brillieren der Technik. Es war da immer noch etwas anderes, dessen tieferen Glanz die Technik nur steigerte. Dieses andere ist, was sich der scharfen Definition entzieht, ohne deswegen dem Anspruch der Präzision zu entraten. Dieses andere ist anders, weil es anderen Zwecken als den rechnerisch optimierbaren dient. Es muss auf seine Weise zwar ebenso funktionieren, funktioniert aber auf anderer Ebene als der technischen. Es hat damit zu tun, dass die Architektur, als Gegenstand ästhetischen Empfindens, zu allen Sinnen spricht: zu den Fern- und den Nahsinnen, zu den äusseren und den inneren Modalitäten. Die Architektur, sagt Walter Benjamin, ist die einzige Kunst, die sowohl im Zustand der wachen Aufmerksamkeit als auch im Zustand der Zerstreuung rezipiert wird, sowohl im Modus der Wahrnehmung als auch im Modus des routinierten Gebrauchs und der Gewohnheit. Im Zustand der Wahrnehmung ist die Aufmerksamkeit fokussiert: Sie konzentriert sich auf den Eindruck, den der sensorische

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Input einer bestimmten Modalität vermittelt. Im Zustand der Zerstreuung gelten alle Sinne mehr oder weniger gleich. Dass sie sich im Hintergrund der bewussten Wahrnehmung halten, heisst allerdings weder, dass die Modalitäten inaktiv sind, noch, dass sie ohne Kontakt untereinander wären. Im Zustand der fokussierten Zuwendung ist die Aufmerksamkeit immer auf etwas ganz Bestimmtes konzentriert. Die scharf fokussierende Wahrnehmung kommt der Beobachtung nahe, die einen bestimmten Aspekt der Realität einer Messung unterzieht. In diesem Zustand ist denn auch die Zusammenarbeit der Sinne untereinander ganz auf die reguläre Kooperation beschränkt, die aus den empfundenen Sinnesqualitäten (in der Philosophie und Psychologie Qualia genannt) farbige, tönende, fühlbare, schmeckende, riechende Gegenstände synthetisiert. Damit die Sinnesqualitäten eigene Bindungskräfte entfalten können, muss die Aufmerksamkeit locker werden und, sozusagen, in die Breite gehen. Im Zustand der fokussierten Konzentration werden die Eindrücke nach Kategorien sortiert, mit denen das Begreifen der Dinge und Sachen operiert. Damit andere Felder der Wechselwirkung ins Spiel kommen können, muss die Fixierung auf den Gegenstand etwas nachgeben. Ein gewisses „Blinzeln“ der Aufmerksamkeit, das die klaren Kategorien ins Schwimmen bringt, kann einer Art Alchimie der erlebten Qualitäten innewerden. Dieses „Blinzeln“ ist das, wodurch das Wahrnehmen ästhetisch wird. Es heisst aber nicht, dass die Präzision an Bedeutung verliert. Es ist nur

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nötig, um einer anderen Art von Präzision Geltung zu verschaffen. Präzision ist nämlich kein so eindeutiger Begriff, wie der messerscharfe Klang suggeriert. Es gibt die Präzision der geschliffenen Klinge, des sauber trennenden Schnitts. Es gibt aber auch die Präzision der Zärtlichkeit, die durch Mark und Bein geht. Die Präzision der Zärtlichkeit muss sitzen wie die des sauberen Schnitts, sie ist aber ganz anderer Natur als die der Spitze, die den Nervenpunkt trifft. Sie ist gar nicht spitz, sondern ganz breit. Sie ist breit von einer Überfülle der Erregung und Bedeutung. Sie hat die Präzision einer Sprengung, die einen kaum mehr zu fassenden Schwall von Empfindungen freisetzt. Worauf es bei der Zärtlichkeit ankommt, ist nicht die Berührung als solche, sondern die Resonanz, die sie im anderen Erleben auslöst. Sie muss mehr als den Tastsinn an der berührten Stelle wecken, sie muss einen Schauer auslösen, der die gesamte Sphäre des Erlebens durchfährt. Resonanz ist die höchste Stufe der Stimmigkeit, die wir wahrnehmend erfassen können. Sie ist die Stimmigkeit, in der sich die gesamte Erlebnissphäre als kohärent schwingende Einheit zu erkennen gibt. Die KonSpirAtion Der Sinne Vom Wesen solcher Resonanz ist das Erleben schlagender Qualität in der Architektur. Architektur besteht nicht nur aus totem Material, sondern aus Sinnesqualitäten, deren Modalitäten miteinander kooperieren. Diese Kooperation kennt zweierlei Arten: eine ganz reguläre und eine, die eher im

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Verborgenen geschieht. Die reguläre Kooperation der Sinne besteht darin, dass aus den Eindrücken der verschiedenen Modalitäten Gegenstände synthetisiert werden, die verschiedene Sinnesqualitäten tragen. An dieser Art der Kooperation liegt es, dass die Dinge, die wir wahrnehmen, visuelle, akustische, haptische, olfaktorische Eigenschaften haben. Zwischen diesen Eigenschaften herrschen logische und kausale Relationen, also solche, die der Verstand herstellt und so auch gut versteht. Das kooperative Zusammenspiel der Sinne geht aber noch weiter. Die Wirklichkeit, wie wir sie wahrnehmen, besteht aus mehr als nur einer Ansammlung von Dingen, die farbig, tönend, anzufühlend, riechend, schmeckend sind. Die Zusammenhänge des Wirklichen bestehen auch in mehr als nur dem Netz der Relationen, die das intellektuelle Deuten und das konventionelle Bedeuten zwischen den Dingen herstellen. Die Welt, wie sie die Wahrnehmung präsentiert, birgt auch Zusammenhänge, die weder logischer noch kausaler noch konventioneller Natur sind. Sie birgt Zusammenhänge, die die Erscheinungsart von Zusammenklängen haben. Zusammenklänge nicht bloss im engen Sinn, dass akustische Phänomene einen Zusammenhang eigener Qualität bilden, sondern Zusammenklänge in dem weiter gefassten Sinn, dass verschiedene Sinnesmodalitäten einander anregen, sich aufeinander einstimmen und sich wechselseitig in Resonanz versetzen können. Im Gegensatz zur regulären Kooperation hat diese wechselseitige Anregung etwas Undurchsichtiges, man könnte fast sagen etwas Konspiratives. Sie be-

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steht ja nicht darin, dass die Rezeptivität durch äussere Reize, sondern darin, dass die eine Modalität durch die Aktivität einer anderen angeregt wird. Dieses Spiel unter der Hand ist aus der Sicht der objektivierenden Funktion des Wahrnehmens unverständlich. Es ist aber ganz entscheidend für die Erfahrung architektonischer Qualität. Die rhythmische Gliederung einer Fassade ist belanglos, wenn sich der musikalische Sinn für den Rhythmus nicht rührt; der visuelle Eindruck einer Oberfläche ist tot, wenn sich das haptische Spüren nicht meldet, um eine Ahnung zu werden, wie die Fläche sich anfühlt. Wie schön eine Treppe aussehen kann, entscheidet das Selbstgefühl des Schreitens, das sich dem Sehen mitteilt. Im Erleben von Architektur müssen die Fern- und die Nahsinne enger zusammenarbeiten als in der regulären Art, dass ein Stimulus immer nur von der zuständigen Modalität verarbeitet wird. Die Fernsinne müssen die Nahsinne auf die Ferne vertreten, die Nahsinne müssen sich der Fernsinne bedienen, damit der Eindruck gesättigt wird. Wirklich gut ist eine Architektur, deren visueller Eindruck so auf das körperliche Selbstgefühl einwirkt, dass der Körper Haltung annimmt – und diese Haltung den räumlichen Eindruck zu einer noch einmal anderen Qualität steigert. Diese Kommunikation der Modalitäten untereinander steckt hinter den Eindrücken einer höheren Stimmigkeit. Sie ist dem Verstand nicht geheuer, ist aber der Steigerung fähig bis hin zur synästhetischen Resonanz. Phänomene der synästhetischen Resonanz haben die charakteristische Form von Evidenzerlebnissen. Sie machen sich

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bemerkbar in einem erstaunten bis hin zu verblüfften Aha. Man kann diese Resonanz nicht nach Plan herstellen. Man kann nur geduldig experimentieren und sich hellhörig machen, denn auch und gerade ihre Entdeckung ist eine Frage der Präzision. Sie muss sich wie selbstverständlich ergeben, bedarf aber der genauen Präparation. Sie lässt sich nicht erzwingen, kann aber im Rückblick, der die betörende Wirkung zu erklären versucht, so wirken, als sei sie nur auf besondere Umsicht im Ganzen und auf besondere Sorgfalt im Detail zurückzuführen.

Prof. Dr. Georg Franck, studierte Philosophie, Architektur und Volkswirtschaftslehre in München, promovierte im Fach Volkswirtschaftslehre. Von 1974 bis 1993 war er als freier Architekt und Entwickler von Software für die räumliche Planung tätig, ab 1991 auch als Unternehmer im Bereich der Entwicklung räumlicher Informationssysteme. Seit 1994 ist er Ordinarius für digitale Methoden in Architektur und Raumplanung an der Technischen Universität Wien.

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THEMA Ästhetik

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von Prof. Dr. Jörg Zirfas (Text) und Simone Vogel (Foto)

die Sinne sind für Menschen zunächst eine Lebensnotwendigkeit. denn dank der Sinne findet sich der Mensch in der umwelt zurecht, da sie Informationen in Form von Reizen aufnehmen, diese verschlüsseln und an das Gehirn weitersenden. Wesentlich für die Ästhetik, stehen die Sinne in einem untrennbaren Verhältnis zu den Künsten.

Im Abendland differenziert man im Allgemeinen die Fernsinne Sehen, Hören und Riechen von den Nahsinnen wie Schmecken und Tasten, da bei den beiden Letzteren die entstehende Empfindung im Sinn selbst verortet wird. Darüber hinaus gibt es die Sinnesorgane im Körperinneren wie das Gleichgewichtsorgan, den Blutdruckfühler et cetera. Insofern wird der gesamte menschliche Selbst- und Weltbezug wesentlich über die Sinne vermittelt, deren Bedeutung dann besonders hervortritt, wenn sich Störungen zeigen. Doch die Sinne sind auch wesentlich für die Ästhetik. Die Sinne und die Künste stehen in einem komplexen Verhältnis: Denn es gibt wohl keine Form der Sinnlichkeit, die nicht auch einen künstlichen und künstlerischen Charakter hat, wie es umgekehrt wohl keine Kunstform gibt, die nicht auch durch eine spezifische Form der Sinnlichkeit ausgezeichnet ist. So wie die Sinne die Welt wahrnehmen, sind sie auf Kultur und Kunst bezogen, indem sie in ihrem Bezug auf etwas achtgeben, dieses zur Erscheinung bringen, es erkennen und stilisieren. Und: Je nach kulturellem oder artifiziellem Bezugspunkt der Sinne ergeben sich unterschiedliche Formen der Wahrnehmung, Erfahrung und Stilisierung, ja unterschiedliche Formen der Welt und des Subjekts. Die Künste und die Sinne befinden sich in einem sinnlichen Wechselspiel.

und Ahnungen eingehen. Das sinnliche Wissen ist metaphorisch und bildhaft, nicht unbedingt auf Kommunikativität und Falsifizierbarkeit angelegt, somit wesentlich individuell und stark leiblich gebunden. Es ist durchzogen von individuellen Bedeutsamkeiten und Prägnanzen, es ist oftmals fragmentarisch, pointiert und ereignishaft, und es bietet ein hohes individuelles Mass an ästhetischen Präferenzen sowie ungeschützten normativen Orientierungen auf. Die Sinne können daher den Ursprung von Täuschungen wie auch von Erkenntnissen bieten; und die Diskussionen darüber, welchen Sinn und welche Funktion die Sinne in der Wahrheitsfindung und der Bestimmung der Moral haben, finden in den Wissenschaften seit der Antike immer wieder in sehr ambivalenter und kontroverser Form statt. Die Sinne haben aber nicht nur eine auf Erkenntnis hin angelegte Dimension, sondern sie haben auch eine vitale, empfindsame, eine phatische, lustvolle beziehungsweise leidensvolle Seite. Sinnlichkeit meint auch lust- beziehungsweise schmerzvolles Erleiden. Im Wahrnehmen selbst finden wir Attraktivitäten, Wertorientierungen, Auf- und Abwertungsprozesse, das „Ja und Nein des Gaumens“ (Nietzsche). Und wir streben nach Dingen beziehungsweise fliehen sie, weil wir sie als lustvoll beziehungsweise leidensverursachend erfahren und wahrgenommen haben.

Wissen unD leiDenschaft Die sinnlichen BeDeutungen Sinnliche Wahrnehmungen enthalten ein Wissen, in das Eindrücke, Empfindungen, Intuitionen, Erinnerungen, Imaginationen

Die Sinne machen also immer schon Sinn: Sie verleihen Bedeutungen, schrei-

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ben Werte zu, konstituieren Strukturen und etablieren Ordnungen. Dabei haben diese Bedeutungen aber eine leibliche, emotionale, tentative und offene Grundierung. Sie reklamieren einen Eigensinn, der oftmals nicht in den gängigen kulturellen, artifiziellen und kognitiven Codierungen aufgeht. Andererseits ist die Bedeutung der Sinne „natürlich“ abhängig vom historisch-kulturellen Umfeld; und sie (re)präsentieren dementsprechend eine je historisch-kulturelle Sichtweise, Hörweise, Riechweise et cetera von Selbst und Welt. Denn als Kinder lernen wir in der Regel genau jene Wahrnehmungs- und Geschmacksmuster, die in unserer individuellen soziokulturellen Umwelt Gültigkeit besitzen. Die Sinne sind die Orte der ästhetischen Erfahrung. Wobei das Ästhetische hier auf eine Distanzierung und eine Abwertung des Sinnlich-Vulgären zugunsten einer höheren und besseren Form des Sinnlichen zielt. Das Sinnliche steht somit in Spannung zum Ästhetischen, welche als seine Vollendungsform gelten kann, da in ihm Momente des Kosmetischen, Schönen und der Versöhnung aufgehoben sind. Das spiel Der ästhetischen Wahrnehmungen In der ästhetischen Wahrnehmung geht es um die Selbstbezüglichkeit der Wahrnehmung. Dabei wird erstens die Wahrnehmungstätigkeit selbst zum Zweck der Wahrnehmung; zweitens rückt im Verweilen der Wahrnehmung auch ihr Objekt stärker in den Fokus, und drittens sind mit der sinnlichen Wahrnehmung auch leibliche Wahrnehmungsprozesse und Spürensqualitäten verknüpft. Oftmals wird dadurch ein anderer Erfahrungshorizont von Welt und Selbst möglich. Damit kennzeichnet die Sinnlichkeit ein synästhetisches Vernehmen der Erscheinungsqualitäten von Gegenständen, das sich durch die Momente der Offenheit und Pluralität, durch Unmittelbarkeit, Prägnanz und Gegenwärtigkeit auszeichnet. In der ästhetischen Wahrnehmung, die in einer 033

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Vielleicht kann man so weit gehen, zu sagen, dass man erst in der sinnlichen Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur die Sinne wirklich zu menschlichen Sinnen entwickeln kann. Denn nur in der Interaktion mit den Werken der Kunst lassen sich die Sinne zu Organen einer differenzierten Wahrnehmung und ästhetischen Erkenntnis bilden. In diesem Sinne „leben wir in einer Welt, wie die Kunst uns sie zu sehen gelehrt hat“ (Bollnow). Hiermit lässt sich einerseits festhalten, dass die Welt immer perspektivisch wahrgenommen wird; und andererseits wird deutlich, dass die Kunst massgeblich an diesem Perspektivismus beteiligt ist: Nicht der Alltag, nicht die Arbeit, nicht die Wissenschaft, sondern die Kunst belehrt und entwickelt die Menschen. Die menschliche Entfaltung der Sinne kann nur in der Auseinandersetzung mit der entfalteten Kunst gelingen. Die Entwicklung der Sinne und der Sinnlichkeit ist kein blosses Naturereignis, das natürlichen Entwicklungsgesetzen folgt, sondern kulturell und artifiziell konstituiert. So wird durch das Hören von Musik das Ohr für die akustische Schönheit empfänglich, durch Betrachten von Kunstwerken das Auge für Formen und Farben geschult und durch das Theaterspielen der Körper für Darstellungspraktiken gebildet.

1. Im Umgang mit der Kunst sind Menschen von existenziellen Sorgen, von objektiven Wahrheitsinteressen und auch von pragmatischen Handlungsinteressen befreit. Zweckfreiheit der Kunst lautet der diesbezügliche Sachverhalt. Dieser führt einerseits dazu, dass man die Welt und das Selbst neu verstehen und entwerfen kann, und andererseits dazu, dass man in der Erfahrung dieses Entwerfens die Erfahrung der Selbstbestimmung und der Emanzipation machen kann. 2. Der Umgang mit der Kunst spannt die Menschen in die Dialektik von Bezug- und Distanznahme ein: Man lässt sich auf Kunstwerke so ein, dass man gleichwohl – mehr oder weniger bewusst – vergegenwärtigt, dass und wie man sich auf sie einlässt. Kunstwerke lassen Spielräume für sinnliche Wahrnehmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Denn sie verweisen immer auf die Art und Weise, in der sie Gegenstände präsentieren beziehungsweise repräsentieren. 3. Kunstwerke verwickeln Menschen in einen sinnlichen (reflexiv-ästhetischen) Selbstbezug, da in ihrer Wahrnehmung und Erfahrung der alltägliche Weltbezug aufgehoben ist. In der sinnlichen Wahrnehmung von Kunst sind intensive und reflexive Erfahrungen der Gegenständlichkeit und der leiblichen Subjektivität gleichsam eingelagert. Ihre Intensität besitzt eine besondere Relevanz für das Subjekt. 4. Kunstwerke verdichten Wahrnehmungen und ermöglich so Erfahrungen der Offenheit, Mehrdeutigkeit, Differenzierung, Kontingenz und Reflexivität.

Warum Die Künste?

expression unD evoKation

Schon in der Antike wurde darauf hingewiesen, dass die Künste die Gelegenheiten dafür bieten, differenzierte Formen der Wahrnehmung zu erlernen. Denn die Kunst hat im Vergleich zu Alltagsgegenständen vielfältige strukturelle Vorteile.

Die Künste lassen sich als eine besonders erscheinende Form des Wissens und der Wissenschaft verstehen: Sie bilden eine mittlere Abstraktionsebene, die konkrete Wahrnehmungserfahrungen mit theoretischen Abstrahierungen verbindet.

gleichschwebenden Aufmerksamkeit gewonnen wird, erscheinen Ich und Welt und die Wahrnehmung anders als bisher: Die ästhetische Wahrnehmung ist die Entlastung vom Sinn der Sinne, denn sie spielt mit ihm. Die Kunst in Der sinnenBilDung

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Die Künste können Aufmerksamkeiten und Wahrnehmungsperspektiven für die Möglichkeiten des Spiels zwischen eintauchendem Gewahrsein, symbolischer Interpretation, reflexiver Distanznahme und entwerfender Imagination erzeugen. Im Experimentieren mit bestimmten Wahrnehmungsformen und unterschiedlichen Erkenntniszugängen und ihren Verhältnissen untereinander wird das sinnlich wahrnehmende Selbst- und Welterlebnis gebildet. Die Künste können dabei als Ausdruck (Expressionstheorie) oder als Verursacher (Evokationstheorie) von sinnlichen Erfahrungen verstanden werden. In der Auseinandersetzung mit der Kunst können die Menschen ihr sinnlich-leibliches Wissen produktiv entfalten. Und sie können sich rezeptiv mit ihrem sinnlichen Potenzial, mit ihren Wahrnehmungsvollzügen und ihren Selbsterfahrungen konfrontieren. Kurz: Die Sinne machen Sinn, indem sie die Künste entwickeln, und die Künste machen Sinn, indem sie die Sinne bilden. Erst im Wechselspiel von Sinnen und Künsten wird die Welt in einer besonderen Weise sicht-bar, hör-bar, riechbar, schmeck-bar, tast-bar, darstell-bar et cetera. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass die Nachsilbe „bar“ mit dem „Gebären“ verwandt ist.

Dr. phil. Jörg Zirfas, Pädagoge, Philosoph und Germanist, Professor am Institut für Pädagogik und Vorstandsmitglied des Interdisziplinären Zentrums Ästhetische Bildung an der FriedrichAlexander-universität Erlangen-nürnberg. Vorsitzender der Gesellschaft für Historische Anthropologie an der Freien universität Berlin und Vorstandsmitglied der Kommission Pädagogische Anthropologie (dGfE). Arbeitsschwerpunkte: Pädagogische Anthropologie und Ethik, Erziehungs- und Bildungsphilosophie, Qualitative Bildungs- und Sozialforschung, Kulturpädagogik und Ästhetische Bildung.

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THEMA Ästhetik

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Kontemplation und Gewohnheit GRuNDSätzLichES zuR äSthEtiK DER ARchitEKtuR

von Prof. Dr. Fritz Neumeyer (Text) und Javier Callejas (Foto)

Die Moderne befreite sich von allem vermeintlich Überflüssigen. Als Kehrseite von Adolf Loos’ berühmt gewordener Streitschrift „Ornament und Verbrechen“ folgt nun die Rache des verdrängten Ornaments. Für eine architektonische Schönheit von Dauer muss allerdings mehr als das Einmaligsensationelle oder das Nurabstrakte gesetzt werden.

Mit der Moderne des 20. Jahrhunderts ist das Wohnhaus zum ästhetischen Vorzeigeobjekt geworden, um Modernität zu demonstrieren: in erster Linie im Interesse der Architekten. Sie sind die Erfinder des Begriffs vom „Neuen Wohnen“, das in den Zwanzigerjahren parallel zum „Neuen Bauen“, der „Neuen Sachlichkeit“ und dem „Neuen Menschen“ ausgerufen wurde. Seither ist das Wohnhaus zur Geschichte eines grossen Experimentierens geworden, einer Befreiung von gebräuchlichen Wohn- und Architekturformen, bei der vielfach das Wohnliche selbst auf der Strecke geblieben ist. Die moderne Architektur befreite sich, gemäss dem Imperativ von Walter Gro-pius, „alles Entbehrliche abzustossen“ (Wal037

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ter Gropius: Internationale Architektur, München 1925, Bauhausbücher Band 1, 8), von allem vermeintlich Überflüssigen. Der weisse, schwebend-transparente Kubus, der das Wohnhaus in ein abstraktes Gebilde oder einen technischen Apparat verwandelt, ist bis heute auch für die „Zweite Moderne“ normativ geblieben; lediglich seine Materialästhetik hat sich geändert. Unter der Herrschaft dieses platonischen Ideals wurde das Wohnhaus als ein auf den Boden und den Kontext bezogenes Gebäude in ein Gebilde transformiert, das – wie ein modernes Fahrzeug – als universales, autonomes Objekt ohne unmittelbaren Bezug zu Ort und Geschichte überall auf der Erde abgestellt werden kann. Heute gibt sich der architektonische „Fortschritt“ nicht minder bodenlos: in freiplastischen Gebilden von beliebiger Form, in computergenerierten Schlingen, Schleifen und Rampen, Blasen und Spiralen, wild gekanteten Kuriositäten, die je nach Bedarf als Wohnhaus oder Museum, Bibliothek oder Firmensitz verkauft und zusammengebastelt werden und an dem Ort, an dem sie abgestellt werden, als kontrastwirksame Fremdkörper inszeniert werden. Anders zu sein und aufzufallen, erscheint als die wichtigste Funktion dieser Architektur. Nach dem Kreuzzug des Neuen Bauens gegen Säule und Ornament und alle Bauplastik mutiert nunmehr das ganze Gebäude ästhetisch betrachtet zum bauplastischen Riesenornament. Auf die frühmoderne Tragödie einer „Architektur ohne Ornament“ folgt damit das „Ornament ohne Architektur“ als spätmoderne Komödie und spiegelbildliche Kehrseite – gleichsam als die Rache des verdrängten Ornaments. „Non-orientable geometries“ gelten jetzt als der schlichten orthogonalen euklidischen Geometrie überlegene Formen der Komplexität und der Nichtähnlich-

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keit. Bizarre Schiefwinkligkeit, die mitunter selbst vor Fenstern und Türen nicht Halt macht und den Menschen in seiner euklidischen Verfasstheit des aufrechten Ganges und sein dreidimensionales Koordinatensystem räumlicher Orientierung negiert, hat die Rasterarchitektur abgelöst. Der Überbietungswettbewerb solcher Ego-Architekturen sorgt für eine permanente ästhetische Hochrüstung. Adolf Loos, für den als modern galt, was am wenigsten auffällt, hat bereits 1909, angesichts der formalen Willkürlichkeiten des Jugendstils, die sich abzeichnende Tyrannei einer aus der individuellen Künstlerperspektive vorgetragenen Architekturästhetik mit der weitsichtigen Bemerkung angeprangert: „Heute gefallen die meisten häuser nur zwei menschen: dem bauherrn und dem architekten. Das haus hat allen zu gefallen. Zum unterschiede vom kunstwerk, das niemandem zu gefallen hat. Das kunstwerk ist eine privatangelegenheit des künstlers. Das haus ist es nicht. Das kunstwerk wird in die welt gesetzt, ohne dass ein bedürfnis dafür vorhanden wäre. Das haus deckt ein bedürfnis. Das kunstwerk ist niemandem verantwortlich, das haus einem jeden. Das kunstwerk will die menschen aus ihrer bequemlichkeit reissen. Das haus hat der bequemlichkeit zu dienen. Das kunstwerk ist revolutionär, das haus konservativ. Das kunstwerk weist der menschheit neue wege und denkt an die zukunft. Das haus denkt an die gegenwart.“ (Adolf Loos: Architektur, 1909, in: Trotzdem 1900–1930, Innsbruck 1931, S. 101)

nirgends so unmissverständlich wie im Wohnen: hier wird am unmittelbarsten deutlich, dass in der Architektur das Ästhetische nicht vom Gebrauch zu trennen ist, dass Bauten nicht in erster Linie als Vorzeigeobjekte und „Bild“, sondern als Orte des Aufenthalts und des Verweilens errichtet werden. Bauten werden, um es mit Walter Benjamin zu sagen, „auf doppelte Art rezipiert: durch Gebrauch und durch Wahrnehmung. Oder besser gesagt: taktil und optisch.“ (Walter Benjamin: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit, Frankfurt a. M. 1969, S. 46 f.) Für die „taktile“, also die körperliche Wahrnehmung durch unsere Anwesenheit in einem Raum, den wir benutzen, gelten offensichtlich andere Wahrnehmungsmodalitäten als für die vornehmlich „optische“ Wahrnehmung, bei der wir nur betrachtend vor oder in einem Gebäude stehen. Der optischen Wahrnehmung, dem bewussten, aufmerksamen Betrachten, das Benjamin „Kontemplation“ nennt, steht die andere, die „taktile“ Form der Wahrnehmung im Gebrauch gegenüber, bei der wir nicht konzentriert sind, sondern uns dem Gebäude gegenüber eher in einem Zustand der „Zerstreuung“ befinden, in dem neben dem Auge auch die übrigen Sinne beteiligt sind. Zu dem, was auf der optischen Seite in der „Kontemplation“ als konzentrierte Aufmerksamkeit besteht, gibt es, so Benjamin, kein Äquivalent, denn: „Die taktile Rezeption erfolgt nicht sowohl auf dem Wege der Aufmerksamkeit als auf dem der Gewohnheit.“ Kontemplation und Gewohnheit wären TAKTIL UND OPTISCH demnach die beiden unterschiedlichen Wahrnehmungsweisen von ArchitekDie Fragwürdigkeit der gegenwärtigen tur, die sich wechselseitig durchdringen. bildverliebten Architekturästhetik, die Wenn wir davon ausgehen, dass Baudurch die „Signature Buildings“ von „Star- werke nicht in erster Linie zu dem Zweck architekten“ geprägt wird, offenbart sich errichtet werden, angesehen, sondern

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„bewohnt“ zu werden, so müsste eine Ästhetik der Architektur sich weniger auf die optische Ebene konzentrierter Aufmerksamkeit als auf die taktile Wahrnehmungsebene beziehen, die von ihrer Natur aus nach Benjamin „viel weniger in einem gespannten Aufmerken als in einem beiläufigen Bemerken“ stattfindet. Diese Art entspannter Aufmerksamkeit, wie wir sie dem allgemeinen Sichbefinden an einem Ort zubilligen, mit dem zugleich immer auch eine gefühlsmässige Befindlichkeit verknüpft ist, stellt Benjamin für die Architektur oben an. Er geht sogar so weit, zu behaupten, dass die taktische Rezeption durch den Gebrauch „weitgehend sogar die optische Rezeption“ bestimme. Dem bleibt hinzuzufügen, dass natürlich auch der umgekehrte Fall zutreffen kann, nämlich dass wir etwas, weil es unseren Augen gefällt, auch als besonders brauchbar empfinden – also die optische Rezeption auch den Gebrauch und das Befinden bestimmen kann; jedenfalls solange die ästhetische Faszination anhält. DIE SOZIALE KUNST Festzuhalten ist also, dass die Architektur als ästhetische Realität sowohl „bewusst“, im Zustand der gespannten Aufmerksamkeit, als auch mehr „unbewusst“, im Zustand entspannter Aufmerksamkeit im beiläufigen Bemerken, wahrgenommen wird. Und letzterer Zustand, der sich auf das Befinden und den Gebrauch bezieht, sollte auch für eine Ästhetik der Architektur besondere Bedeutung haben, denn die Architektur wird – im Gegensatz zu anderen Künsten – nicht in erster Linie zur Erregung von Gefühlen, also um eines ästhetischen Phänomens willen, erzeugt. Diese Zweckgebundenheit an den allgemeinen Lebenszusammenhang ist unabtrennbare Bedingung für die künstlerische Existenz der Architektur. Sie ist

eine soziale Kunst. So wurde sie seit der Renaissance verstanden. Deshalb heisst es bei Adolf Loos: „Der künstler hat nur sich selber zu dienen, der architekt der allgemeinheit.“ Anders als die „freien“ Künste kann die Architektur nicht, ohne die Konsequenzen ihrer Bedingtheit mitzubedenken, in die Sphäre der schönen Kunst hinübertreten. Weil sie der Notwendigkeit gehorchen und sich zugleich über sie erheben muss, hat der Philosoph Schelling von der Baukunst treffend als „Kunst der Nothwendigkeit“ (Friedrich Wilhelm Schelling: Philosophie der Kunst, Darmstadt 1980, S. 235) gesprochen. Die Notwendigkeit ist also Bedingung und Grundlage des architektonisch Schönen. Deshalb kommt die „Schönheit“ – wie Nietzsche einmal treffend formuliert hat – in der Architektur „nur nebenbei“ ins Spiel. Eine Kunst um der Kunst willen, die das Zweckfreie feiert, ist darum nicht die Angelegenheit der Architektur. Architektur besitzt also nicht nur als imposante Erscheinung, als einmaliges Bauwerk, das in Kontemplation bestaunt werden will, ästhetische Potenz und Wirksamkeit. Auch die nur beiläufig, als selbstverständlich wahrgenommenen und benutzten Bauten, an denen man vorbeigeht, ohne sie besonders zu bemerken, weil sie uns gewohnt erscheinen, besitzen ebenfalls eine ästhetische Macht. Gerade das durch den Gebrauch zum Gewohnten gewordene, also das Angewohnte und deshalb Unauffällige, kann der Architektur eine eigentümliche und dauerhafte Schönheit verleihen. Diese wirkt als ästhetisches Phänomen beiläufig, wird nur nebenbei bemerkt, vielleicht auch gar nicht, sorgt aber für eine bestimmte Art Befindlichkeit, erzeugt im gelungenen Bauwerk eine Atmosphäre des Wohlbefindens. In dieser „taktilen“ Schönheit bestätigen wir uns selbst, denn

die Ästhetik des Beiläufigen bedient eine durch langen Gebrauch begründete Gewohnheit. Dass aus dem Bedürfnis des Wohnens und dem Gebrauch kulturelle Gewohnheiten und Gebräuche hervorgehen, die uns prägen, hat Nietzsche mit den schönen Zeilen eingefangen: „(...) was um euch wohnt, das wohnt sich bald euch an: Gewöhnung wird daraus. Und wo man lange sitzt, da wachsen Sitten.“ (Nachgelassene Fragmente. Ende 1883, KSA 10.631) „Beiläufigkeit“ beinhaltet in diesem Sinne ein kulturelles und ästhetisches Kompliment: Es bezeichnet etwas Unauffälliges, Selbstverständliches, etwas Vertrautgewordenes, das zu „uns“ gehört, weil es einem realen, gelebten Sein entspricht. Das macht es ebenso unauffällig wie angenehm, denn das „Angenehme“ ist, wie es das Wort sagt, etwas, das wir angenommen haben, weil es uns entspricht. Das angenehm Unauffällige, in dem sich gemäss Loos das Moderne äusserte, liesse sich als ästhetische Kategorie auch mit der berühmten Wendung von Immanuel Kant als interesseloses Wohlgefallen umschreiben: als ein Gefallen jenseits ausgeprägter Leidenschaften wie Lust oder Unlust, als etwas, das uns das Zweckhafte seiner Herkunft vergessen lässt; ein Gefallen, das sich uns nicht aufdrängt, das uns nicht überreden will und von dem auch wir nichts wollen; bei dem wir auch nicht im Gefühl abwägen, ob etwas fehle oder zu viel sei, sondern wir das Gefühl haben, so wie die Sache ist, sollte sie bleiben. Dieses Wohlbefinden der „Kunstruhe“ ist im Grunde ein Vollkommenheitsgefühl. In ihm wird nicht unser besonderes Interesse gefordert: Es erscheint uns als in sich selbst ruhend selbstverständlich, ebenso wie es uns zu uns selbst kommen lässt. Ein solcher Zustand der Beiläufigkeit kann auch den Eindruck erwecken, als wäre etwas schon immer da gewesen. 039

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Vertrautheit und Gewohnheit sind hier gültige Prinzipien formuliert. Ihm ist die Walter Benjamin mit einer grossartigen jene „taktilen“ Wahrnehmungsbedin- Architektur eine Sprache des Raumes – geschichtsphilosophischen These pariert, gungen. modern gesagt, ein Zeichensystem, das die im Grunde auch in diesem Fall zuder sozialen Existenz vom Haus bis zum trifft: „Mag sein, dass die Kontinuität DIE LEBENSFORM öffentlichen Raum der Stadt Ausdruck der Tradition Schein ist. Aber dann stifund Identität verleiht. Diese Sprache ist, tet eben die Beständigkeit dieses Scheins Dauerhaftes lässt sich als etwas bestim- ebenso wie die gesprochene Sprache, eine der Beständigkeit die Kontinuität in ihr.“ men, das sich im Laufe der Zeit, über alle kollektive Kunst und nicht „privatangele- ( Walter Benjamin: Gesammelte SchrifVeränderungen hinweg, behauptet und genheit des künstlers“, um es noch einmal ten, Band V.1, Das Passagen-Werk, hrsg. durchgesetzt hat, also die Fähigkeit unter mit Loos zu sagen. von Rolf Tiedemann, Frankfurt am Main Beweis gestellt hat, den Test der Zeit zu be- Architektonische Form ist Lebensform. 1982, S. 609.) stehen. Dies wiederum ist zugleich Indiz Sie ermöglicht ein bestimmtes Befinden. für eine gewisse Unentbehrlichkeit, dass Deshalb kann Architektur auch in besich nämlich eine bestimmte Form des sonderer Weise gesellschaftliche VerabreGebrauchs in Bezug auf ein Bedürfnis als dungen und geschichtliche Erfahrungen nützlich erwiesen hat, geschätzt, liebge- speichern, bündeln und veranschauliwonnen wurde und somit in das Inventar chen. Architektonische Form bildet sich des Selbstverständlichen aufrücken konn- auf evolutionäre Weise im Gebrauch, te, über das jede Kultur verfügt. Was zur also im geschichtlichen Prozess, heraus. Selbstverständlichkeit geworden ist, wird Als Ablagerung von geschichtlicher Ernur noch mit beiläufiger Aufmerksamkeit fahrung ist sie gleichsam Formation und bedacht. Daher kann es auch nicht überra- wird also mehr entdeckt als erfunden. schen, dass – wie es Leon Battista Alberti Ohne ein Vermögen zum Allgemeinen, in vor 500 Jahren feststellte – in ästhetischer dem sich das Besondere, das Individuelle Hinsicht „das Geschmackswidrige unsere entfalten kann, kann es keine Architektur Aufmerksamkeit eher erregt als das, was geben, die diesen Namen verdient. Auch schön, vollendet und in jeder Beziehung genügt es in der Architektur nicht, nur abtadellos ist“. (Leon Battista Alberti: Zehn strakte ästhetische Ideen zu beschwören. Bücher über die Baukunst. Ins Deutsche Diese Ideen müssen auch bis ins gebaute übertragen von Max Theuer, Wien/Leip- Detail hinein „taktil“ erlebbar gemacht zig 1912; Darmstadt 1975, S. 67) und zum Ausdruck gebracht werden. Wer Prof. Dr. Fritz Neumeyer ist seit1993 Alberti hat um 1450 auch schon die benja- architektonische Schönheit von Dauer inhaber des Lehrstuhls für Architekturminsche Wahrnehmungs-Unterscheidung haben will, der muss allerdings auch für theorie an der technischen universität zwischen dem Optischen und dem Tak- unser Auge mehr als exotisches Fast-Food Berlin. Von 1989 bis 1992 war er Professor für Baugeschichte an der tilen gekannt, wenn er resümiert: „Denn oder puristische Reformkost auf den Speiuniversität Dortmund, danach John gegen die Gewohnheit in vieler Hinsicht seplan setzen, denn das EinmaligsensatioLabatoot Professor für Architektur und anzukämpfen, bringt wohl Dank, doch nelle wirkt auf Dauer ebenso unerträglich Städtebau an der Princeton university. auch ihr beizustimmen, ist ein Gewinn wie das Nurabstrakte. Er übernahm Gastprofessuren unter anderem am Southern california und von grossem Vorteil.“(Ebenda, S. 50) Man mag hier einwenden, dieser Versuch institute of Architecture, Santa Monica, Alberti ist überhaupt der Erste, der sich der Beschwörung einer selbstverständcalifornia, und an der Graduate School zur Architektur des Wohnens und Ästhe- lichen Ästhetik der Architektur und der of Design, harvard university, camtik des Wohnhauses systematisch Gedan- architektonischen Kontinuität sei eine bridge, Mass. Prof. Dr. Neumeyer ist Autor zahlreicher Aufsätze und Bücher ken gemacht hat. Seine Grundsätze sind rückwärtsgewandte Illusion und vergebzur Architektur, unter anderem „Mies nach wie vor aktuell. Auch für eine Äs- licher Schein. Diesen Einwand hat der van der Rohe. Das kunstlose Wort“ thetik des Dauerhaften hat er in Bezug auf für die ästhetische Realität und die Reaund „Der Klang der Steine. Nietzsches die Sprache der architektonischen Form lität des Ästhetischen hochempfängliche Architekturen“. 040

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ArchitEktUr zwischEn

professioneller ÄsthEtik UnD

laiengeschmack von Prof. Dr. Wulf Tessin (Text) und Moritz Ulrich (Foto)

Das Urteil des ausgebildeten Architekten über formale und funktionale Qualitäten eines Bauwerks deckt sich nur selten mit der Ansicht eines Laien. Dies widerspiegelt einerseits das auseinanderdriftende Qualitätsverständnis und andererseits das Ohnmachtsgefühl der Gesellschaft gegenüber der ästhetischen Expertenherrschaft von Architekten.

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In einer amerikanischen Untersuchung wurden Architekten gebeten, anhand von verschiedenen Architekturfotos abzuschätzen, wie die darin abgebildeten Gebäude wohl Laien gefallen würden, deren Urteil ebenfalls anhand der Fotos vorher abgefragt worden war. Es zeigte sich, dass die Architekten mit ihren Vermutungen über das Laienurteil mehr oder weniger falsch lagen: Nicht nur haben Architekten also andere ästhetische Vorstellungen als Laien, sondern sie täuschen sich auch oft gegenüber dem Laiengeschmack. Und dies umso mehr, je weiter ihre professionellen ästhetischen Vorstellungen vom Laiengeschmack abweichen. Und warum sollten auch Architekten keine anderen ästhetischen Vorstellungen entwickeln als Laien, die sich um Architektur ja doch nur eher beiläufig kümmern und in aller Regel ohne (formale) ästhetische (Aus-) Bildung sind und in Architekturfragen keine solchen ästhetischen Profilierungsund Abgrenzungsbedürfnisse hegen und pflegen wie – berufsbedingt – die Architekten. das neue und das traditionelle So fand man zum Beispiel heraus, dass Laien Gebäude mehr nach dem Gefallen und dem Gebäudetyp beurteilten, wohingegen Architekten mehr auf die Gestaltqualität, die Form und den Stil achteten. Laien reagieren auf Gebäude mehr emotional und verwenden mehr deskriptive Merkmale wie gross, hoch, grau et cetera, wohingegen Fachleute mehr abstrakt und konzeptuell argumentieren. Die Architekten waren sich – ausbildungsbedingt – in ihrem jeweiligen ästhetischen Urteil überdies viel einiger als die Laien. Bei ihnen liessen sich deshalb auch signifikante Zusammenhänge zwischen bestimmten Gebäudemerkmalen und ihrem Urteil erkennen anders als bei den Laien. Architekten sind überdies deutlich mehr als Laien an einer (wie auch immer definierten) fachlichen Qualität interessiert: Architektur soll nicht bloss

„gefallen“ (Laien), sondern zusätzlich „Qualität“ haben. Die professionelle Ästhetik ist also deutlich anspruchsvoller, gleichsam „hochkultureller“. In ihr haben innovative Gestaltungslösungen, das Neue schlechthin einen zentralen Stellenwert, in der Laienästhetik dagegen das Vertraute und Traditionelle. So spielt in den entsprechenden Architekturzeitschriften das „Neue“ denn auch immer eine zentrale Rolle, lobend im Sinne von „ungewöhnlich“, „eigenwillig“, „zeitgenössisch“, „eigenständig“ oder „hoch interessant“, kritisch im Sinne von „konventionell“, „banal“ oder „epigonal“. Das entspricht nicht der Wertskala des Laiengeschmacks, in der auch die in den Fachzeitschriften propagierten Werte wie „Stringenz“, „Logik“, „Klarheit“, „Strenge“ einer Architektur eher auf Ablehnung stossen. Architekten loben ja gern eine Entwurfslösung als „konsequent“ oder „radikal“, Laien dagegen das angenehme, genau „richtige, wohldosierte Mass“, sozusagen den Wohlfühlaspekt von Architektur. Aus dieser hier nur angedeuteten Diskrepanz entsteht natürlich insbesondere bei anspruchsvoller, kreativer Architektur ein Vermittlungsproblem. Es geht also darum, nach Begründungen zu suchen, die ein zunächst etwas ratloses Publikum überzeugen könnten, was offensichtlich umso illusionärer ist, je mehr sich das gesellschaftliche Wertsystem pluralisiert, ja, individualisiert. Der Ent wurf, den der eine als „klug durchdacht“ lobt, kann dem anderen gerade deshalb nicht gefallen („zu rationalistisch, ein zu glatter Entwurf!“). Nicht nur ist – wie eh und je – strittig, ob ein Entwurf „interessant“, „durchdacht“, „originell“ und so fort ist, sondern immer unklarer wird, ob, wenn es denn so wäre, das positiv, negativ oder gar als irrelevant zu werten sei. Dieses sich allseits ausbreitende Bewusstsein von Pluralität und Relativismus ist für die Begründbarkeit des Entwurfs natürlich folgenschwer: Einerseits lässt sich – einfacher denn je – alles irgendwie begründen, zugleich sind Andersdenkende

jedoch – schwerer denn je – argumentativ zu überzeugen, denn alle Argumente können sich im Wertsystem des Adressaten gleichsam ins Gegenteil verkehren. Dieses Begründungsdilemma würde sich natürlich sehr viel moderater stellen, wenn der Entwurf sich innerhalb des breiten gesellschaftlich konventionalisierten Geschmackskorridors bewegen würde, in dem aber nun wiederum das verständliche Bedürfnis der Architekten nach ästhetischer Abwechslung, Abgrenzung und Innovation (und den daran geknüpften psychologischen wie ökonomischen Interessen beruflicher Profilierung und Positionierung) zu kurz kommt. Kein Wunder also, dass die anspruchsvollere Architektur – einen Geschmacksbildungsauftrag gegenüber der Gesellschaft für sich reklamierend – zum Teil recht subtile Strategien entwickelt hat, um sich gegenüber einer sich reserviert zeigenden Bevölkerung oder Volksvertretung durchzusetzen. legitimation des entwurfs So entlastet etwa das (bekanntlich bisweilen nur vorgeschobene) Sachzwangargument (Gesetze, Vorgaben, Geldmittel etc.) von der Notwendigkeit, sich weitere inhaltliche Begründungen ausdenken zu müssen. Oder man hypostasiert einen sogenannten Genius Loci, aus dem die Entwurfslösung sich qua „Wesensschau“, die der Laie naturgemäss kaum nachvollziehen könne, gleichsam wie von selbst ergebe. Eine Zeit lang wurde Hoffnung in eine wissenschaftliche Begründbarkeit des Entwurfs gesetzt, was aber nur auf der Mittel-, nicht auf der Wertsetzungsebene funktioniert. Hilfreicher sind deshalb da schon Ideologien, in denen ja Werturteile und Handlungsanweisungen in der Verkleidung von Tatsachenbehauptungen auftreten. Gerade diese unhei lige Verknüpfung macht den grossen Reiz von Ideologien zur Legitimation von Entwürfen im Kontext der professionellen Ästhetik aus. Und Architekten sind deshalb nicht bange, ihren Entwurf ideologisch 043

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gehörig aufzuladen, aber natürlich auch plangrafisch ästhetisch so aufzumöbeln, dass ein positiver erster Eindruck entsteht. Zündet dieser warenästhetische Erstschlag, dann erübrigt sich ein Gutteil an argumentativer Überzeugungsarbeit. Die Laien sind einfach platt: beeindruckt und eingeschüchtert. Oder ganz ähnlich die allseits bekannte Entwurfslyrik in den Planerläuterungen: Strassen und Plätze werden da zur „Piazza“, Rasenflächen zur „Allmende“ oder einem „Anger“, das Hochhaus zur „städtebaulichen Dominante“, Dinge, die nicht zusammenpassen, werden einfach „dialektisch in Beziehung gesetzt“. Erfolgreich auch das Herstellen geistiger Bezüge über Referenzarchitektur, Zitate, Theorieverweise, gesellschaftspolitische Einordnungen, zeitkritische Anmerkungen oder Ähnliches: Durch diese meist bloss assoziative Inbezugsetzung des Entwurfs zu allem Möglichen (Demokratie, Piazza del Campo, Dekonstruktivismus, Urbanität, Klimawandel, Heimat) gewinnt der Ent wurf an gesellschaftlicher Brisanz, philosophischem Tiefgang, an Weltläufigkeit und bildungsbürgerlichem Ansehen und damit an Überzeugungskraft. Auch der Ruf des Architekten und seine Selbstdarstellung „vor Ort“ sind wichtig: wie er die Szene betritt (gern auch etwas später), wie er aussieht (gut natürlich, zumindest interessant), sich kleidet (heute vermutlich schwarz, früher „mit Fliege“), wie er redet (ein interessanter Akzent ist nicht schlecht), wie gekonnt er Namedropping betreibt (Derrida, Foucault, Bourdieu etc.), wie viel Zeit er mitbringt (wenig Zeit ist meist charismatisch), wohin er im Anschluss leider noch muss (ein Flieger nach . . ., ein Ter min bei . . .). Oder man versucht, sich dem Begründungszwang dadurch zu entziehen, dass man das Entwerfen ganz oder in grossen Teilen einfach zur „Kunst“ erklärt, sich als Künstler geriert, also vom gesellschaftlichen Geltungsanspruch von Kunst zu profitieren trachtet, der ja nicht

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auf intersubjektiver Begründbarkeit basiert. Kunst muss sich nicht rechtfertigen vor der Realität, der Wissenschaft, dem gesunden Menschenverstand, der Moral und schon gar nicht vor „Kunstba nausen“ (= Laien). Sie muss nicht einmal mehrheitlich „gefallen“ (eher im Gegenteil). ohnmachtsgefühle Von zentraler Bedeutung ist nicht zuletzt auch die Geschmackskartellbildung innerhalb der Architektur, die als Modegeschäft immer nur ein begrenztes Entwurfssortiment führt, sozusagen die aktuelle Kollektion, die aktuelle Stilrichtung. Der Park à la Lenné, der Stadtplatz à la Sitte, die Villa à la Muthesius, noch immer höchst beliebte Architektur(alt)produkte sind nicht mehr im aktuellen Entwurfsangebot. Nicht zuletzt diese restriktive Sortimentsstrategie des Kartells sichert den Absatz der modischen Entwürfe: Es gibt zur Zeit der jeweiligen Mode (scheinbar) nichts anderes im Angebot, weshalb Architekten auch fast immer für den Neubau statt für die Sanierung beziehungsweise die Rekonstruktion eines Altgebäudes votieren – anders als bekanntlich die Laien. Das Begründungsrepertoire des Architekten, der seinen vom Laiengeschmack abweichenden Entwurf „verkaufen“ möchte, ist also vielgestaltig, zwangsläufig aber problematisch, und schon gar nicht ist es zwingend. Gott sei Dank stellt sich das Begründungsproblem in der Berufsrealität des Architekten aber ja sehr viel harmloser und dort, wo es sich um 08/15-Architektur handelt, also in der Mehrzahl der Entwurfsfälle, fast gar nicht. Hier rettet (für jeden leicht nachvollziehbare) Entwurfskonventionalität, „Hausmannskost“ sozusagen, den Architekten aus fast jeglicher Begründungsnot. Aber auch dort, wo Architektur (mehr oder weniger) „aus dem Rahmen des Laiengeschmacks fällt“, sind – zumal in Bezug auf eher alltagsferne, sogenannte Repräsentationsarchitektur (Museen, Opernhäuser etc.) – Siege eher die Re-

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gel, weil der Adressatenkreis oft die Fragwürdigkeit der Begründung nicht erkennt und wohl auch realistisch genug ist, statt zwingender Argumente lediglich leidlich plausible Gründe zu verlangen. Zugleich gewinnt man den Eindruck, als funktioniere die Überzeugungsarbeit des innovativ-anspruchsvollen Architekten gegenüber dem Laiengeschmack überhaupt nur auf der Basis eines diesem immanenten freundlichen bis resignativen Desinteresses an Architektur und ausgeprägter Ohnmachtsgefühle gegenüber der ästhetischen Expertenherrschaft von Architekten auch vor dem Hintergrund des Mottos: De gustibus non est . . .

Prof. Dr. Wulf Tessin studierte soziologie an der Universität München und am University college Dar-Es-salaam, tansania, danach absolvierte er ein städtebauliches Aufbaustudium an der tU München. zurzeit ist er hochschuldozent und apl. Professor für Planungsbezogene soziologie an der Universität hannover. Er habilitierte sich mit einer Arbeit über die stadt- und Umlandpolitik im raum wolfsburg. Ausserdem hat er zahlreiche Publikationen veröffentlicht – unter anderem erschien im Jahr 2008 sein Buch „Ästhetik des Angenehmen. städtische Freiräume zwischen professioneller Ästhetik und Laiengeschmack “.

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Stadt – Land – FLuSS

ÄSthetik unD AtmoSphÄren von Dr. Andreas Rauh (Text) und Moritz Ulrich (Foto)

Für Architekten ist die Frage nach der Schönheit häufig zur Frage nach der Atmosphäre geworden. Dieser neuen Frage wird in den Dimensionen von Stadt, Land und Fluss nachgegangen.

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„Wie wars in der Schule?“ – „Schön.“ Eindrücklicher als mit dieser nachschultäglichen kommunikativen Glosse mag man wohl einen Minderertrag des Begriffes der Schönheit nicht aufzeigen können. Das Adjektiv „schön“ wird weder dem Unterrichtsinhalt noch etwa der Schulhausgestaltung und -architektur zugeschrieben und kann nur schwerlich als ein ästhetisches Urteil über das Gesamt der Wahrnehmung gesehen werden. Es geht nicht um den Glanz der Wahrheit, um ein interesseloses Wohlgefallen, das sinnliche Scheinen der Idee oder um die edle Einfalt und stille Grösse. Mit solchen Stichworten haben die ästhetiktheoretischen Vordenker der Philosophiegeschichte verschiedene Dimensionen des Ästhetischen als Schönes beleuchtet. Dabei spielen in verschiedener Gewichtung die Eigenschaften von Objekten sowie die Wahrnehmung und Beurteilung von Subjekten eine wichtige Rolle – zumal mit dem Urteil, etwas sei schön, der Anspruch intersubjektiver Gültigkeit verbunden wird. Ähnlich verhält es sich bei der Debatte um Atmosphären, bei der die quasi objektive Empfindung des Subjekts in Anbetracht der Umgebungsqualitäten seiner Umwelt zum ästhetischen Kernthema wird. Das Zusammenspiel persönlicher und materieller Wahrnehmungsfaktoren eröffnet einen je spezifischen Zwischenraum für eine mannigfaltige Zuschreibbarkeit stimmungsprägender Einflüsse, sodass Atmosphären an einem präkognitiven Punkt der Wahrnehmung andocken. Es geht dabei inhaltlich um das, was der Erscheinung nach ist, weniger um das, was dem Wesen nach ist – wobei das Was-Sein des Erscheinungscharakters einer Atmosphäre durch die Stimmung des Subjekts (mit)bestimmt wird. Und so werden Atmosphären meist multiemotional und polypathetisch erfahren, da die Komplexität des Wahrnehmungszusammenhangs die Beschreibung mit mehreren Gefühlscharakteren zulässt. Für den Architekturdiskurs, der beispielsweise nach der Erzeugung von festlichen Atmosphären für Opernhäuser oder entspannenden Atmosphären für Hotelanlagen fragt, scheint es damit ernst zu nehmend vage, ob Atmosphären eindeu-

tig geplant werden können, wenn doch die jeweilige Wahrnehmung des Subjekts eine so tragende Rolle spielt. Demgemäss sieht Bettina Köhler im Wunsch nach Atmosphäre den Vermittlungsbedarf „zwischen präziser Herstellung und freier Aneignung […]: die ureigenste Aufgabe der Architektur“. Selbst der vorgebliche Verzicht auf die Gestaltung von Atmosphären erzeugt eine eigene Atmosphäre. Und so gilt für Aufgeschlossenheit gegenüber sowie Ablehnung von Atmosphärenplanung, was Mark Wigley in seinem Artikel „Die Architektur der Atmosphäre“ schreibt: „Der Begriff der Atmosphäre stört den Architektur-Diskurs – er verfolgt diejenigen, die versuchen, ihm zu entkommen, und entgeht denjenigen, die ihm hinterherjagen.“ Um diesem Dilemma zu entgehen, möchte ich im Folgenden das Atmosphärenthema nicht eingeengt im spezifisch Architektonischen aufsuchen, sondern – nach einführenden Gedanken – in den weiterführenden Dimensionen Stadt, Land, Fluss. Atmosphären – eine einführung Spricht man von einer „anregenden Kaufhausatmosphäre“ oder einer „gemütlichen Lagerfeueratmosphäre“, dann meint man mit „Atmosphäre“ nicht ein meteorologisches Phänomen, die Luftschicht der Erde. Vielmehr wird eine Stimmung entdeckt, die nicht die bloss eigene Stimmung ist, sondern irgendwie umgreifender den Raum prägt, in dem man leiblich anwesend ist. Die Atmosphäre scheint im Raum vorhanden zu sein, ihn zu prägen und somit einen grundlegenden Bezug herzustellen zwischen den Umgebungsqualitäten und dem je eigenen leiblichen Sich-Befinden im Raum. Atmosphären sind in gestalteten und gewachsenen Umwelten immer mehr oder weniger intensiv spürbar, beeinflussen aber in jedem Fall Wahrnehmung und Handlungsorientierung. Damit ist nicht nur der private Einflussbereich von Atmosphären angesprochen, sondern auch eine kollektive Dimension, ein gesellschaftlicher Impetus eingeschlossen. Es geht also nicht nur um die gemütliche Atmosphäre bei einem

entspannenden Fernsehabend, um die sinnliche Atmosphäre erotischer Zweisamkeit oder die gesellige Atmosphäre eines Abendessens mit Freunden, sondern auch um die entmutigende Atmosphäre einer kahlen Metropole, um die angespannte Atmosphäre im Umgang mit einer nuklear aufrüstenden Nation, um die erhabene Atmosphäre, mit der der Alpentourismus wirbt. Dimensionen Des Atmosphärischen Atmosphären wahrzunehmen, heisst, die Bedeutung leiblicher Anwesenheit sowie ihre Verflechtung in die emotionalen Qualitäten der räumlichen Umgebung kennen und schätzen zu lernen. Es geht um ein Gespür dafür, in welcher Umgebung man sich wie befindet. Durch diese grundlegende Wahrnehmungsweise prägt und vermittelt sich die eigene Lebenswirklichkeit. Atmosphären haben unmittelbare Auswirkungen auf Fühlen, Denken und Handeln. Biografisch ureigenste Erfahrungen mit Atmosphären prägen den Lebensvollzug und ein Wissen um Atmosphären, das mal mehr, mal weniger bewusst verwertet wird. Die Stadt, in der ich wohne, ist eine gewachsene Struktur architektonischer Elemente, Besonderheiten wie Bausünden. Ihr qualitativer Wert bestimmt sich jedoch kaum nur durch ihr materielles Kapital. Städte haben Atmosphären, die geschichtlich betrachtet als Grundlage für gesellschaftliche Entwicklung dienten und dienen. Die offene Atmosphäre einer Grossstadt zieht neue technische, gesellschaftliche und kulturelle Errungenschaften an. Die modernen Städte konkurrieren um diese innovativen Kräfte und entwickeln in zunehmendem Mass ein Interesse für die gefühlsmässige Wirkung des städtischen Raums. Städte sind atmosphärisch komplexe Gebilde, in denen sich unterschiedliche Wirkursachen zu ganzheitlichen Wirkungen verbinden. Zunehmend konkret beschäftigen sich Geografen, Stadtplaner oder Regionalentwickler mit der atmosphärischen Wirkung etwa der touristisch überfrachteten Drosselgasse in Rüdesheim am Rhein, 047

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der auf atmosphärisch einladende Offenheit zielenden Gestaltung von Bahnhöfen und Bahnhofsvorplätzen, den Atmosphären, die unbewusst vom Olfaktorischen der Frankfurter Stadtteile bestimmt werden oder von Fussgängerunterführungen. Auf dem Weg zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität öffentlicher Räume geht es in diesen Forschungsprojekten primär um ein Verständnis des Atmosphärephänomens: Was sind Atmosphären? Wie wirken sie? Wie kann man sie beschreiben und erforschen? Weiter noch als städtische Atmosphären greifen solche, die die Stimmung in einem Land bestimmen. Das Land, in dem ich wohne, hat ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Von einer angespannten Atmosphäre bei Sondierungsgesprächen war die Rede. Der Konsenskandidat soll eine Atmosphäre der Solidarität, der Zuversicht und des gegenseitigen Vertrauens herstellen. Wie entstehen solche Atmosphären? Wer trägt was dazu bei? Welcher Gestalt muss die politische Atmosphäre sein, die eigeninitiatives Handeln anregt, wie es sich in bürgerschaftlichem und ehrenamtlichem Engagement zeigt, oder im Gegenteil Handlungen unterbindet, wie der Einsatz von Polizeikräften gegen Demonstranten im Nahen Osten, wo eine greifbar aufgewühlte und gewaltbereite Atmosphäre herrscht. Auch geht es im politischen Sinne um das wirtschaftliche Klima, um das Erzeugen einer konsumfreudigen Atmosphäre. Diesbezügliche Anreize zu schaffen, ist nicht nur eine ökonomische Aufgabe, sondern Arbeit an Atmosphären: Die Kauflaune wird nicht von marktwirtschaftlichem Knowhow bestimmt, sondern zum Grossteil von Gefühlsentscheidungen. Politiker sind angehalten, spezifische Atmosphären zu kommunizieren, sie zu schaffen und mit Worten herbeizuzitieren, auch wenn sich die Zufriedenheit der Bürger dann auf Mantras wie „Die Renten sind sicher“ stützt. Neben diesem ökonomischen Gefüge spielen Atmosphären auch in ökologischen Zusammenhängen eine wichtige Rolle. Der Fluss, der durch meine Stadt fliesst, führt in Naherholungsgebiete, Parklandschaften, die freie Natur, die zumindest

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sonntägliche Bevölkerungswanderungen von Stadt aufs Land zum Fluss auslösen soll. Das Wahrnehmen von Atmosphären vollzieht sich hier vor allem durch ihren markanten Wechsel. Wo grossstädtische und naturidyllische Atmosphären aufeinanderprallen, wird der Problemkern der Atmosphärentheorie besonders deutlich: In der Diskrepanz der Wahrnehmungen scheint eine Gefühlsstimmung quasi objektiv vorhanden zu sein und im Kontrast zur eigenen Gefühlslage zu bestehen. Die Heiterkeit eines Frühlingsmorgens kann man auch bei einer depressiven Verstimmung spüren. Fluss- und Naturlandschaft stehen für ein besonderes (Wohl-)Befinden, das in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland durch bauliche Massnahmen in Gefahr schwebt. Der Bau der Dresdner Waldschlösschenbrücke stört das Landschaftsbild des Elbtals derart, dass der Welterbetitel aberkannt wurde. Atmosphärische Störungen sind auch zu erwarten, wenn im Sinne der Energiewende neue und zahlreiche Windenergieanlagen gebaut werden. Für Anwohner geht es dabei um ein Abwägen zwischen biologischen und technischen Elementen in der Natur und ihrem Einfluss auf die Atmosphäre, die jeweils vor Ort gespürt wird. Atmosphärische Bedenken zu äussern oder für den öffentlichen Bereich Verbesserungen und strukturelle Veränderungen atmosphärischer Art einzufordern, stösst jedoch noch immer auf Unverständnis. Dies hängt damit zusammen, dass ein leibliches Befinden in kontingenten Umgebungsqualitäten nicht messbar ist. Die Einflüsse von Atmosphären scheinen nicht einmal begrifflich erfassbar zu sein, verweigern sich damit vernunftgeleitetem Denken und rationaler Planbarkeit. Als Atmosphäreforscher sieht man sich vorschnell den Vorwürfen von Unwissenschaftlichkeit und esoterischem Gedankengut ausgesetzt. Zugleich wird in der emotionalen Brisanz von Grossprojekten wie Stuttgart 21 oder der Elbphilharmonie auf nationaler Ebene deutlich, was sich auf internationaler Ebene bei der Eurorettung zeigt: Atmosphären nehmen Einfluss auf politische Entscheidungen, eine beson-

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nene Reflexion atmosphärischer Grundbedingungen ist für gesellschaftliche Konsensfindungen wichtig. Das Gegenbild wäre eine bewusst in Gang gesetzte Manipulation. Vor dem Hintergrund von Stadt, Land und Fluss sind Forschungen zum Wahrnehmungsphänomen Atmosphäre äusserst relevant. Es gilt, Wahrnehmung grundlegend zu bestimmen, sie als affektive (An-)Teilnahme zu begreifen und Dimensionen sozialer Wahrnehmung als Wahrnehmung von Bedeutung zu thematisieren. Atmosphäreforschung zielt grundsätzlich auf ein besseres Verständnis des grundlegenden, handlungsleitenden und wahrnehmungsbezogenen Phänomens der Atmosphäre. Mit der Klärung der Frage nach dem „Was“ der Atmosphären stellt sich ein Bewusstsein für das „Wie“ der Atmosphären ein: Wie wirken Atmosphären? Wie nehmen wir an ihnen teil? Wie beeinflussen wir sie bewusst und unbewusst? Wie können wir unstimmige Atmosphären stimmig machen? Atmosphäreforschung bietet hierzu Orientierung im begrifflichen Dickicht verschiedener Wahrnehmungs- und Wissensformate an und zeigt auf, wie Handlungsoptionen gesteuert sind und steuerbar werden, denn man ist Atmosphären ständig ausgesetzt, und von ihnen können sowohl Bedrohung wie Beglückung ausgehen. „Schön wars in der Schule.“ – Der Satz ist den Atmosphären näher als der Ästhetik.

Dr. Andreas Rauh forscht seit 2004 zum Atmosphärenphänomen in rezeption und produktion. Zum thema hat er bereits mehrere Artikel veröffentlicht, als monografie: „Die besondere Atmosphäre. Ästhetische Feldforschungen“, transcript, 2012. andreas.rauh@uni-wuerzburg.de

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Schönheit und WahrheitSerfahrung von Dr. Jörn Köppler (Text)

Die Konfusion um einen verbindlichen Schönheitsbegriff im Bauen spiegelt das Selbstverständnis der modernen Gegenwart: In einer von wissenschaftlich-technischer Rationalität geleiteten Gesellschaft erscheinen existenzielle Sinnfragen wie jene, die in der Erfahrung der Schönheit aufscheinen können, nur störend. So sieht man die Erfahrung der Schönheit oft abqualifiziert als Sache des Privatgeschmacks, obwohl in ihr eine fundamentale Perspektive auf ein anderes Leben als das gegenwärtige, ökonomisch deformierte läge. Ein Klärungsversuch.

Welchen Stellenwert die Erfahrung der Schönheit in der zeitgenössischen Architektur einnimmt, lässt sich gut anhand eines Einblickes in die Architekturlehre erzählen. So findet sich oft bei den noch unbeeinflussten Erstsemesterstudenten ein intuitives und, wie zu sehen sein wird, richtiges Verständnis der ästhetischen Erfahrung der Schönheit. Dieses bewahrt den Erkenntnischarakter der Schönheitserfahrung insofern, als 051

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dass die deutliche Differenz tigen gar keine Aussagen zum medial missbrauchten, treffen können, dieses defikosmetischen Schönheitsniert geradezu die Bedingtbegriff wahrgenommen heit modernen Denkens wird und vielmehr – nur und damit auch Bauens. scheinbar naive – Begriffe Aus dem Nachdenken aber wie „Harmonie“ oder auch über genau jene sogenann„Zufrieden sein“ in diesem te transzendentale WahrZusammenhang genannt heitssphäre entstammt der werden. Dieses aber ändert Begriff der Schönheit. Und sich spätestens mit dem damit wird er zum StörfakKarl Friedrich Schinkel: Entwurf des Schlosses Eintritt in das Hauptstuditor in der Diskussion über Orianda, 1838. um. Paradoxerweise wird ein architektonisches Pronun im Einklang mit der tejekt, da transzendentale, levisionalen Castingkultur dem Begriff der Schönheit ein nur also das Physisch-Verifizierbare übersteigende Begriffe sich noch äusserlicher Charakter zugesprochen. Fast durchgehend jeder rein rationalen Konstruktion widersetzen. Das mögen wird behauptet, Schönheit sei ein individuelles und nicht die Architekturstudenten wie vor allem deren Lehrer ahnen, verifizierbares Geschmacksurteil und damit für den Archiund so würde sich der meist souveräne Verweis der Kategorie tekturdiskurs nicht zu gebrauchen. Das damit die Studenten der Schönheit aus den Beurteilungskriterien eines architekeiner in die Jahre gekommenen Auffassung der Schönheit aus tonischen Entwurfes auch erklären, da die Schönheit Fragen der Klassischen Moderne der 1920er-Jahre anhängen, sei hier stellt, welche im heutigen Nachdenken über Architektur eher nur am Rande erwähnt. Interessanter scheint mir die Einordwenig, wenn nicht gar nicht vorgesehen sind. nung dieser Auffassung in den heutigen Architekturdiskurs Was nun in dem geschlossenen Zirkel unserer Profession noch zu sein. Diesem Diskurs, besser gesagt, dem Mainstream funktionieren mag, wirkt von aussen betrachtet verständlidieses Diskurses ist der tatsächliche Kern der Erfahrung von cherweise rätselhaft. Denn wie kann eine so umfassende DisSchönheit, das Aufscheinen einer Möglichkeit von Wahrheit, ziplin, welche dem Menschen Häuser entwirft, sich darauf verebenfalls fremd geworden. In etwa so fremd wie die These, ständigen, diesen Menschen in seinem Fragen nach Sinn und dass Architektur auch eine räumBedeutung nicht verstehen zu wolliche Reflexion über Ideale sei, vorlen? Wie ist das diskursstrategische nehmlich über das Ideal eines sinnUnternehmen zu argumentieren, das erfüllten Lebens. Operiert wird im Bauen und damit den Menschen auf Architekturdiskurs und in der Folge die vitruvianischen Kategorien der auch im Universitätsalltag mit ganz firmitas und der utilitas zu reduzieanderen Begriffen, zuerst mit Funkren, der venustas, der Schönheit aber tions- und Konzeptbegriffen, denen das Prädikat des Heiklen und, in exeine solche Verifizierbarkeit zugetrema, die Nähe zum Gefühlskitsch schrieben wird, die sie im Sinne anhängen zu wollen? Das Nichtdes Zeitgeistes der Absolutsetzung architekten auf diese Fragen verder Rationalität als allein noch reständlicherweise keine schlüssigen levante Begriffe erscheinen lassen. Antworten finden können, mag sich Das dies natürlich nur die halbe abbilden in dem gleichbleibenden Wahrheit ist, wurde bereits in den Unbehagen der Nichtarchitekten kritischeren Architekturtheorien in Bezug auf die abstrakt-zeitgenösder Postmoderne benannt, aber sische Architektur. augenscheinlich wieder vergessen. Denn dass Funktionen und KonWas die erfahrung von zepte als subjektive, also vom Menschönheit sein kann schen erdachte Begriffe zu der weit fundamentaleren Wahrheitssphäre Wenn man aber sagt, das heutige Mies van der Rohe: Haus Lemke, Berlin, 1932; von Sinn und Bedeutung oder, wie Bauen soll sehr wohl den Menschen Blick aus dem Wohnraum in den Garten. man früher sagte, zu der des Geisin seinem Fragen nach Sinn und 052

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Bedeutung reflektieren und man der Wahrheit überhaupt treffen weiter dem räumlichen „Wie“ diekönnen, ist jener, dass Wahrheit ser Reflexion nachgehen will, dann Wirklichkeit ist – und Wirklichkeit wird die Erfahrung der Schönheit im objektiven Sinne ist Natur. hierbei eine zentrale Rolle spielen. Im Moment der Schönheit der NaDabei ist zuerst zu präzisieren, was tur nehmen wir nun nach Kant eine die geistige Dimensionalität, das „Zweckmässigkeit ohne Zweck“ der Fragen des Menschen nach Sinn Wirklichkeit wahr, was man überund Bedeutung eigentlich ist. Eine setzen könnte mit einer „Schöpsehr präzise Definition dessen liefungsidee ohne Schöpfer“: Alles in ferte Immanuel Kant in der Formuder Natur im Moment der Schönlierung der „kanonischen Fragen heit scheint so geordnet und aufeider Vernunft“ des Menschen nach nander abgestimmt zu sein, dass es Erkenntnis (Was kann ich wissen?), Sinn dieser Natur sei, Leben selbst Moralität (Was soll ich tun?) und hervorzubringen. Vom Stein als Mies van der Rohe: Neue Nationalgalerie Berlin, Glauben (Was darf ich hoffen?). dem Abgelagerten und Vorgängigen 1968; Blick in den Patiogarten. Jede dieser Sinn- beziehungsweise des Lebens bis zur Pflanze, als dem Wahrheitsfragen ist dadurch gedaraus Erwachsenden bis zum kennzeichnet, dass es unmöglich ist, sie aus sich selbst heMenschen – dass Leben sei und sich friedvoll aufeinander raus, das heisst rational-argumentativ zu beantworten. Dies bezogen entfalte, dieses erscheint als alle Einzelgegenstände deshalb, da ihr jeweils ideeller, also nichtphysischer Gegender Natur verbindende und damit begründende Sinnidee der stand jenseits rationaler, also auf physischer Erfahrung aufWirklichkeit. bauender Begriffsbildung liegt. Was sich zunächst in Bezug Diese weitestmögliche Wahrheitserfahrung im Moment der auf Fragen der Erkenntnisgrenzen und des Glaubens relativ Schönheit spricht nun zum einen das Rätsel meiner Existenz, harmlos anhören mag, beschreibt den für die Moderne und meines Geborenseins an; zum anderen vermag sie ein Regudamit auch für unsere Gegenwart zutiefst beunruhigenden lativ zu werden in meinem konkreten Fragen nach Sinn und Zustand, dass die als normativ gesetzte wissenschaftlichBedeutung: Wahr sei, was mit der weitestdenk- und erfahrtechnische Verstandesrationalität baren Sinnwahrheit der Wirklichnicht in der Lage sein kann, den keit sich kongruent zeigte, ebenjener grundlegendsten Wert gesellschaftder Entfaltung des Lebens selbst. lichen Zusammenlebens herzuleiUm diesen zentralen Punkt der ästen, die Moralität und deren Kern, thetischen Theorie der Moderne das Tötungsverbot. Hier nun setzt anhand der Frage nach Moralität zu der Begriff der Schönheit an, in verdeutlichen, sei hier das Bild eines welcher eine Perspektive geborerfahrenen Momentes der Schönheit gen ist, die aus diesem Dilemma der Natur angeführt, das frühsomherausweist. Wiederum Kant war merliche Aufblühen eines Obst- es, der in der nichtbegrifflichen, baumgartens etwa. Dieses Bild lässt das heisst nicht argumentativ-rasich leicht mit dem Begriff beispielstionalen ästhetischen Erfahrung weise des Mitgefühls zur Deckung der Schönheit die Möglichkeit sah, bringen. Unmöglich aber erscheint dem ideellen Charakter des Fraes, dieses Bild mit einem Begriff gens nach Sinn und Bedeutung zu wie etwa der Embryonenforschung entsprechen. Das dieses dabei nur zusammenzudenken. Die Frage unauf den Moment der Schönheit der serer geistigen Existenz wird so für Natur zutreffen kann, erklärt sich Momente, in jenen ephemeren der aus der Perspektive der genannten Schönheit der Natur, transparent. Sinn- und Bedeutungsfragen. Als In diesen Momenten vermag sich zu Wahrheitsfragen sind sie in die zeigen, was der Mensch selbst nicht Köppler Türk Architekten mit Pia von Zadow LandWirklichkeit gerichtet, denn der herzustellen vermag: Zuspruch und schaftsarchitekten: Wettbewerb Prinz-Eugen-Kaserne München, 2009; Landschaftsplatz (Montage) weitestgehende Satz, den wir von Versicherung, dass Sinn sei. 053

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die über weitere Stationen auch zu Schinkels poetischen ArchitekturreflexiFragt man nach dem Veronen führt. In der technikhältnis der Architektur zu begeisterten Architektur dieser Sinnerfahrung der der Klassischen Moderne Schönheit, so mag dessen der 1920er-Jahre verliert erste Prämisse zunächst diese Tradition allerdings enttäuschend klingen: Arstark an Einfluss. Mit wechitektur allein kann dinigen anderen nimmt Mies ese Sinnerfahrung nicht van der Rohe hier eine Köppler Türk Architekten mit Pia von Zadow herstellen. Denn so wenig Sonderstellung ein, dessen Landschaftsarchitekten: Wettbewerb Prinz-EugenSinn- und Bedeutungsfrafrühe Technikbegeisterung Kaserne München, 2009; Blick aus einer Wohnung in den zentralen Grünzug. gen vom Menschen selbst von einer sinnbewussten rational-argumentativ beBauauffassung abgelöst antwortet werden können, wurde. Was eine ganz eigeso wenig vermag auch etwas Menschengemachtes wie das ne Betrachtung erforderte, formuliert sich in den Worten, architektonische Werk der Dimension dieser Fragen nahezumit denen er sein Bauen ab Ende der 1920er-Jahre überkommen. Die zweite Prämisse eines gedachten Verhältnisses schrieb: „Durch nichts wird Ziel und Sinn unserer Arbeit der Architektur zur Schönheit aber könnte heissen, dass wenn mehr erschlossen als durch das tiefe Wort von St. Augustin: Architektur die Erfahrung von Sinn auch nicht herstellen ‚Das Schöne ist der Glanz des Wahren!’“ kann, sie diese aber sehr wohl zu vermitteln vermag, was in Mit der Frage, wie es heute um die Tradition eines sinnihrem räumlichen Charakter begründet ist. Denn der archibestimmten Bauens steht, kehrt man zurück an den Antektonische Raum hat das bemerkenswerte Potenzial, durch fang dieses Textes. Hoffnung macht dabei vielleicht der sich nicht von sich sprechen zu können, auf etwas also hinzuUmstand, dass keine Situation, keine Haltung und damit weisen, was allein Sinn in sich tragen kann, die sich im Moauch kein Diskurs in Stein gemeisselt ist. Denn dass es wert ment der Schönheit zeigende Natur als objektive Wirklichkeit. wäre, an die Tradition eines den Sinnmoment der Schönheit Man könnte diesen Architekturgedanken insofern als der Natur inwerksetzenden Architekturgedanken wieder poetischen bezeichnen, da er im Wortsinne der grieanzuknüpfen, sagt uns unser aller Sehnsucht nach Sinn und chischen poiesis das erfahrene BeBedeutung. Ganz gleich, ob diese deutsame als solches belässt und Sehnsucht nun verdrängt, ironisch allein hervorhebt beziehungsweise abgewertet oder zynisch geleugnet erinnert. In den frühen Tempeln wird – sie ist eine conditio humana der Griechen zeigt sich dieser und damit so wahr wie das, was Baugedanke bereits vollständig in Momenten der naturhaften ausformuliert, wenn beispielsSchönheit sich als existenzielle weise der anfängliche Tempelbau Wahrheit dem Einzelnen mitzudes Eichenheiligtums bei Dodona teilen vermag. nur darin bestand, die als heilig angesehene Eiche mit einer Mauer, einem Tor und einem in diese Dr. Jörn Köppler führt gemeinsam mit seiner Mauer eingelassenen, kleinen TemFrau Annette Köppler-Türk in Potsdam das pelraum zu umrahmen, sodass die Architekturbüro Köppler Türk Architekten. Dessen Forschungsschwerpunkt liegt in der Architektur hinter die Bedeutung Frage nach den möglichen Beziehungen zwiin sich tragende Natur im Zeichen schen der ästhetischen Naturerfahrung und ihrer Schönheit und damit hinter einem Sinngehalt der Architektur der Moderdie Entfaltung des Lebendigen zune. In diesem Zusammenhang veröffentlichte er zuletzt das Buch „Sinn und Krise moderner rücktritt. Im 18. Jahrhundert setzt Architektur“. Köppler Türk Architekten mit Pia von Zadow Etienne-Louis Boullées architektoEr arbeitet auch in der Architekturlehre an Landschaftsarchitekten: Wettbewerb Prinz-Eugennisches Leitmotiv des „mettre la naverschiedenen europäischen Hochschulen. Kaserne München, 2009; städtebaulicher Entwurf www.koeppler-tuerk.de ture en œuvre“ diese Tradition fort, mit zentralem Landschaftsplatz (grau angelegt). architektur und schönheit

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fachsteLLen und informationspLattformen

Eine Vortragsreihe des BA Kunst &

phiLosophie und Ästhetik

sinn und krise moderner architektur

Medien / Vertiefung Theorie in Zusam-

Institut für Philosophie und Ästhetik,

Transcript-Verlag, ISBN: 978-3-8376-1247-9, 29.80 Euro

menarbeit mit dem Master of Fine Arts

Staatliche Hochschule für Gestaltung

des Departements Kunst & Medien an

Karlsruhe.

Welchen Sinn kann Architektur ihrem

der Zürcher Hochschule der Künste

philosophie.hfg-karlsruhe.de

Betrachter vermitteln? Vor dem Hinter-

Ästhetik@subversion

grund des Subjektivitätsproblems der

ZHdK.

sagw

Moderne wurden bisher alle Bedeu-

Schweizerische Akademie der Geistes-

tungsfragen aus den bestimmenden The-

d-math

und Sozialwissenschaften (SAGW).

orien moderner Architektur verdrängt,

Mathematik-Departement der ETH

www.sagw.ch

was zu der weitestgehenden Inhaltsleere

www.zhdk.ch/?aesthetik_subversion

zeitgenössischen Bauens geführt hat.

Zürich, Arithmetik und Geometrie. www.math.ethz.ch/arithmetik-

unsicheres wissen

Der Autor dagegen weist auf eine aus der

geometrie

Forschungsmodul „Ästhetik.

Erfahrung der Schönheit begründete,

Literatur zwischen Künsten und

sinnbestimmte Architektur hin, die auch

gsk

Wissenschaften“.

heute das Bedürfnis des Menschen nach

Gesellschaft für Schweizerische

www.unsichereswissen.ch

geistiger Heimat erfüllen kann. sg

Kunstgeschichte. www.gsk.ch

waLter benjamin Internationale Gesellschaft Walter

die besondere atmosphÄre

ith

Benjamin.

Transcript-Verlag, ISBN: 978-3-8376-2027-6, 29, 29.80 Euro

Am Institut für Theorie (ith) der Zür-

www.walterbenjamin.org

Ästhetische Feldforschungen – Der

cher Hochschule der Künste (ZHdK)

Autor untersucht Atmosphäre, ein

wird gegenwärtig der Schwerpunkt

Grundphänomen unserer Lebens-

„Theorie der Ästhetik“ aufgebaut.

wirklichkeit, im begrifflichen Feld der

www.ith-z.ch

Ästhetik – zunächst in Anlehnung an den Vorgängerbegriff der „Aura“ (Walter

LandschaftsÄsthetik

Benjamin). Er erarbeitet systematisch

Als Fachstelle des Bundes für Natur

eine prägnante Atmosphäre-Position im

und Landschaft setzt sich das BAFU

Anschluss an Gernot Böhme und stellt

für die grosse Vielfalt wohltuender und

dabei die Vagheit von Atmosphären

lebendiger Landschaften ein, welche

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dem Menschen zugänglich sind. www.bafu.admin.ch/landschaft

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KOLUMNE Thomas Müller, SIA

Wer nicht Wagt der nicht geWinnt Dieses Jahr ist es 40 Jahre her, seit der legendäre Bericht „Limits of Growth“ des Club of Rome erschienen ist. Jener Bericht, der die Öffentlichkeit 1972 so aufgewühlt hat, dass in der Folge und bis heute in keinem Unternehmensleitbild, keinem Partei-, Vereins- und Verbandsprogramm das Bekenntnis zu mehr Nachhaltigkeit sowie Klima und Umweltschutz fehlt. Und trotzdem: Unser Planet wird nach wie vor geplündert, der Energieverbrauch steigt rasant, und der CO2-Ausstoss nimmt weiter zu. 2011 veröffentlichte Erhebungen zeigten, dass im Jahr zuvor der Energieverbrauch weltweit erneut um 5,6 Prozent gestiegen war, was dem höchsten je gemessenen, Energieverbrauch in der Geschichte der Menschheit und dem stärksten Anstieg seit dem Ölschock 1973 entspricht. Und schliesslich verkündete die internationale Energieagentur im Juni 2011 noch einen weiteren neuen Rekord, den man ebenfalls lieber für sich behalten würde: Weltweit wurden im Jahr 2010 30,6 Gigatonnen des Treibhausgases CO2 ausgestossen. Auch hier ist gegenüber 2008 ein Wachstum des Ausstosses von rund 5 Prozent zu verzeichnen. Noch

Ende 2010 hatte die internationale Staatengemeinschaft in Cancun beschlossen, die globale Erwärmung, im Vergleich zu vorindustriellen Werten, auf 2°C zu begrenzen. Um dies zu schaffen, dürfte der weltweite Ausstoss von CO2 bis 2020 maximal 32 Gigatonnen betragen. Steigen die Werte aber weiterhin so rasant wie gegenwärtig, dann könnte dieser Grenzwert schon dieses Jahr erreicht und der Beschluss von Cancun definitiv Makulatur werden. Die Diskrepanz zwischen Wissen, ja sogar dem Bekenntnis, dass etwas zu unternehmen ist, und dem darauf tatsächlich folgenden Handeln ist riesengross. So nehmen wir Vorschläge zur Wiedereinführung nachhaltigen Wirtschaftens und Lebens zwar gerne zur Kenntnis. Wie weit wir hieraus aber auch einen Handlungsbedarf für uns selber ableiten, inwieweit wir auch bereit sind, einschneidende Massnahmen mitzutragen, geschweige denn mit Kreativität und Innovation Lösungen zu suchen und voranzutreiben, steht in einem anderen Buch geschrieben. Gerade wieder zu erleben mit der eben von Bundesrätin Leuthard bekannt gegebenen „Energiestrategie 2050“, mit welcher der Bundesrat unter anderem den Atomausstieg in die Tat umsetzen will. Die darin vorgeschlagene Überbrückung der zu erwartenden Stromlücken mit neuen Gaskombikraftwerken fiel dabei genauso durch wie die Mehrnutzung der Wasserkraft. Economiesuisse ortet eine Überschätzung des Energie-Einsparpotenziales und eine Schwächung des Wirtschaftsstandortes Schweiz aufgrund erhöhter CO2Abgaben, und die „Weltwoche“ bezeichnete die Strategie der Energieministerin gar als „Ausstieg ins Nichts“. Dabei war immer klar, sind wir doch ehrlich, dass ein Atomausstieg – ja ein zukunftsfähiger Umgang mit Energie – überhaupt nicht zum Nulltarif respektive ohne ein-

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schneidende Veränderungen und grosse Anstrengungen zu haben ist. Erstaunlich ist auch, wie klein plötzlich der Glaube der Medien, der Verbände und anderer Interessenvertreter in solchen Momenten an die sonst stets hervorgehobene Innovationskraft der Schweizer Industrie und Wirtschaft ist. Ich auf jeden Fall bin überzeugt, dass wir in der Schweiz die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und ingenieurtechnische Exzellenz haben, um mit gutem Beispiel voranzugehen und die energetische Zukunft unseres Landes in Richtung der Vision des Bundes zu gestalten. Deshalb: Warum halten wir uns, zwar immer noch kritisch, nichtsdestotrotz aber einfach mal ans Motto „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ und versuchen der Sache mit hellsichtigem Problembewusstsein, kreativer Gestaltungskraft und Innovationen zu begegnen. Eine veritable Chance hat die Energiestrategie des Bundesrates auf jeden Fall verdient, bevor wir sie schon wieder vom vornherein und ohne jeglichen Umsetzungsversuch zum Scheitern verurteilen. Ich möchte es auf jeden Fall versuchen, denn die Alternative dazu ist nämlich nur, uns auch weiterhin mit dem Bekenntnis für mehr Nachhaltigkeit zu begnügen, die Umsetzung derselben aber auch in Zukunft nicht einmal ansatzweise anzugehen, geschweige denn das „Rennen“ zu gewinnen.

Thomas Müller ist Leiter Kommunikation des Schweizerischen Ingenieurund Architektenvereins (SIA) in Zürich.

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aRchITEKTUR Atriumhaus, Arlesheim

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die weite des raums aTRIUMhaUs, aRLEshEIM

Trotz raumhohen Glasfronten, einer offenen Struktur und bester Lage mit herrlicher Aussicht konzentriert sich diese Villa nach innen. Dorenbach Architekten haben oberhalb Arlesheim eine repr채sentative Atriumvilla erstellt, die an Bauten der klassischen Moderne erinnert. von Gerald Brandst채tter (Text) und Tom Bisig (Fotos)

Die Villa Atrium beeindruckt bereits von aussen durch ihre eingeschossige Ausdehnung.

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aRchITEKTUR Atriumhaus

Zwischen dem umlaufenden Dachkranz und seinem Gegenstück, dem Sockel, wirkt das eigentliche Gebäude wie eingeschoben.

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Im Querschnitt ist der zentrale Innenhof ersichtlich.

Bereits Vitruv umschrieb die konstruktiven Varianten und Vorzüge des Atriumhauses. Noch heute zeigen römische Villen vorbildlich, dass bereits damals ein von aussen nicht einsehbarer Innenhof die Qualität der Architektur sowie des häuslichen Lebens der privilegierten Bewohner steigern konnte. Im spanischen Pendant, dem Patio, geniesst man ebenfalls die Abschottung vom hektischen Aussen, Ruhe und Musse. Sein Inneres wird im Atriumhaus primär über eine zentrale Öffnung von oben her belichtet und kann sich dadurch der Aussenwelt beliebig weit entziehen. Nicht nur in südlichen Gefilden gilt das Atrium als verborgener Schatz im Innern einer Villa. Bestes und aktuelles Beispiel ist die Villa Atrium: Wenige Gehminuten oberhalb des Ortszentrums von Arlesheim, an priviligierter Wohn- und Aussichtslage, liegt die leicht erhöhte Parzelle dieses exklusiven Einfamilienhauses. Raum und Licht Die dichte Siedlungsstruktur rund um die 1600 m² grosse Parzelle verlangte nach einem in sich gekehrten Bau. Das Gebäude, nur teilweise unterkellert, beeindruckt bereits von aussen durch seine eingeschossige Ausdehnung. Der Bau orientiert sich nach Südwesten, was eine herrliche Aussicht in Richtung Goetheanum und über das Birstal ermöglicht und viel Tageslicht das Gebäude durchfluten lässt. Die klar definierte Geometrie und das konsequente Gebäudevolumen in Sichtbeton erzeugen ein elegantes, zurückhaltendes Bild von hoher Prägnanz. Zwischen den massiven umlaufenden Dachkranz und sein Gegenstück, den Sockel, ist das eigentliche Gebäude eingeschoben; abschottende Mauerscheiben werden durch verglaste Öffnungen abgelöst. 063

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aRchITEKTUR Atriumhaus

Als verborgener Schatz im Innern der Villa offenbart sich das Atrium mit seiner repräsentativen Bepflanzung als Ruhezone.

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Erdgeschoss: Zwei Nutzungszonen gruppieren sich L-förmig um das Atrium.

Ansonsten findet das Haus seine Identität über den zentralen Innenhof. Durch die beidseitige Belichtung werden eindrückliche Raumtiefen ermöglicht: Der Wohn- und Essbereich öffnet sich gegen aussen mit weiter Aussicht, davor liegen ins Gebäudevolumen integriert ein Schwimmbad und eine Terrasse als Aussensitzplatz. Eine zweite strukturelle Öffnung mit einem Wasserbecken als Pufferzone befindet sich seitlich des Entrées. Die dritte Öffnung definiert vor dem Kinderzimmer einen Aussensitzplatz mit separatem Hauseingang. Um den Aussenraum möglichst unberührt zu lassen und den monolithischen Charakter des Gebäudes zu wahren, wurden alle externen Nutzungen in die 20 m x 30 m grosse Grundfläche des eingeschossigen Kubus integriert. Gartensitzplatz und Schwimmbad im Süden, Wasserbecken entlang der Ostflanke beim nördlichen Eingangsbereich und eine Loggia mit separatem Hauszugang im Nordwesten sind in den Hauskörper integrierte Aussenzonen. innen und aussen Die Villa ist diagonal in zwei Nutzungszonen gegliedert, die sich L-förmig um das Atrium gruppieren. So bilden Büro, Bibliothek und Gäste-WC, Küche, Essen und Wohnen mit frei stehendem Cheminée die für Gäste zugängliche Zone. Die private Zone, diagonal gegenüber der ersten, wird gebildet aus zwei Elternschlafzimmern mit Bad und Schrankraum, Kinderzimmer mit Bad sowie Gästezimmer mit Bad. Dazwischen offenbart sich der Innenhof mit seiner reduzierten und gleichzeitig repräsentativen Bepflanzung als Ruhezone. Eine Treppe beim Eingang führt ins Untergeschoss, wo der Wellnessraum mit Sauna, Badewanne und Sanitärblock, ein 065

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aRchITEKTUR Atriumhaus

Alle externen Nutzungen wurden in die 20 m x 30 m grosse Grundfläche des eingeschossigen Volumens integriert.

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In Kalksteinbeton ist die äussere Sichtbetonschale ausgeführt.

Unterwasserfenster zum Pool, der Medienraum mit Tageslicht, ein Weinkeller, Haushaltsraum, die Haustechnik und eine grosszügige Autoeinstellhalle für drei Fahrzeuge platziert sind. Die Bauweise in zweischaliger Betonkonstruktion mit Kerndämmung erfüllt die aktuellen Energievorschriften und bietet gleichzeitig langfristigen Werterhalt. Die äussere Sichtbetonschale ist in Kalksteinbeton ausgeführt, wobei Sockel und Kranz schalungsglatt, die dazwischenliegenden Wandscheiben jedoch sandgestrahlt wurden. Die Geschossdecken in Stahlbeton befinden sich komplett im Warmbereich, auf den inneren, tragenden Betonwänden lagernd. Die strenge Beschränkung in der Materialwahl zieht sich auch konsequent durchs Gebäudeinnere: Weisse Gipsoberflächen für Wände und Decken, grauer Fliessbelag in den offenen Bereichen, Holzböden in den Privatzimmern. Die Villa Atrium von Dorenbach Architekten fungiert als Gefäss, zurückhaltend und in sich ruhend. Ein präzises Gefäss, in dem Raum und Volumen als Elemente spürbar werden. Nichts lenkt in dieser Villa ab von der entspannten Ruhe, der Transparenz und der eindrücklichen Grossflächigkeit ihres Inneren. Nur Licht und Schatten widersetzen sich der Strenge und spielen mit dem Tages- und Jahreszeitenverlauf.

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aRchITEKTUR Dreifachsporthalle Isenlauf, Bremgarten

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aRchITEKTEn Mirra Architekten AG, Zürich www.mirra.ch BaUhERRschafT Stadt Bremgarten BaUZEIT 2009–2010

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Innere Werte DREIfachspORThaLLE IsEnLaUf, BREMgaRTEn

Auf einem knapp bemessenen Grundstück an der Reuss und nahe der Altstadt von Bremgarten errichtete Dario Mirra mit seinem Team eine Mehrfachsporthalle von aussergewöhnlicher Erscheinung. Diese besticht durch ihre markante Geometrie, ihre hohe Funktionalität und die vorbildliche energetische Bilanz. von Gerald Brandstätter (Text) und Hannes Henz (Fotos)

Die neue Dreifachsporthalle, die von einer Rasenlaufbahn, Parkplätzen an der Zufahrtsstrasse sowie einem Hartplatz umgeben ist, ersetzt die alte Einfachhalle. Der Ersatzneubau musste mit der bestehenden Grundstücksgrösse auskommen, was für die Planer bedeutete, die neue Dreifachhalle mit 49 m x 28 m Grundrissfläche inklusive der notwendigen Annexbauten auf dem bestehenden knappen Landstreifen zu platzieren. Der Neubau in Sichtdistanz zu Bremgartens Altstadt ist parallel zur Reuss positioniert, mit gebührendem Abstand zum Uferbereich. Strassenseitig bezieht er sich auf die Anschlusshöhe des Hallenbads und nimmt den Verlauf der geschwungenen

Das ocker- und türkisfarbene Innere schafft eine freundliche Stimmung.

Die Perspektive zeigt den Höhenunterschied zwischen Halle und Annexbauten deutlich.

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aRchITEKTUR Dreifachsporthalle Isenlauf, Bremgarten

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Grundriss Erdgeschoss: Die gesamte Hallenfläche ist 49 m x 28 m gross.

Badstrasse auf. Die Sporthalle richtet sich formal sowie an den Anschlusspunkten nach der geometrischen Sprache des Hallenbads aus. Gegen Nordosten öffnet sich ihre Form und bildet den dreiteiligen Kopfbau der Gesamtanlage. Die Dreiteiligkeit der Sporthalle, bestehend aus dem Garderobentrakt, der Dreifachhalle und dem Geräteraum, zeichnet sich volumetrisch deutlich ab; die seitlichen Annexbauten sind weniger hoch als die eigentliche Halle und als solche ablesbar. Das vom Garderobentrakt her initiierte, dynamisch-kantige Erscheinungsbild findet seine Fortsetzung in den Bedachungen. Das grosse Volumen verschmilzt trotz der Dreiteiligkeit zu einer Einheit, unterstützt durch das einheitliche Material und die durchgängige Farbe der Gebäudehülle. Die Halle fügt sich formal sowie dank der dunklen Aussenhaut im Quartier Isenlauf zwischen Schulhaus, Hallenbad und den Gebäuden der Stiftung St. Josef harmonisch ein. Knappste RaumveRhältnisse Ausgenommen vom Geräteraum und vom Garderobentrakt in Beton ist die eigentliche Sporthalle eine reine Holzkonstruktion. Je 4,5 t schwer und 2,20 m hoch sind die zehn 28,50 m langen Brettschichtholzträger, welche die Sporthalle in Querrichtung überspannen. 220 vorfabrizierte Holzelemente bilden die Ausfachung. Die Aussenhülle besteht aus einer fast schwarzen Eternitfassade, welche das Gebäude allseitig umgibt. Durch die abgewinkelte Strassenfassade und die nur leicht geneigten Dächer entsteht eine eigenwillige, doch in sich stimmige Gebäudeform. Die präzis gesetzten Dachabschlüsse betonen die durchgängige Abwicklung der Aussenflächen. Öffnungen wie Fenster oder Eingangsbereiche sind konsequent ins Volumen eingeschnitten. Die schwarzen Eternitplatten an den Fassaden, die je nach Lichteinfall in bräunlichen Tönen schimmern, sind laut Architekt Dario Mirra auch deshalb gewählt worden, um den 18’000 m3 umbauten Raum sowohl aus der Nähe wie auch aus der Ferne optisch weniger wuchtig erscheinen zu lassen.

Eine einläufige Treppe führt zum Obergeschoss, Decke und Wände sind roh belassen.

Die Disposition des Grundrisses wie auch die Positionierung der Halle sind eine Reaktion auf die insgesamt sehr knappen Raumverhältnisse. Der Eingang in die Halle ist in das zweigeschossige Volumen des der Strasse zugeordneten Garderobentrakts eingeschnitten. Ein weiterer, ebenfalls neuer Zugang führt von aussen ins Untergeschoss, wo sich die bestehende Zivilschutzanlage befindet, auf der die neue Halle errichtet wurde. Das obere Geschoss wird durch eine einläufige Treppe erreicht, innerhalb eines roh belassenen Treppenhauses aus Beton. Wie im ebenerdigen Bereich befinden sich auch hier Garderoben, platziert zwischen der Halle und der Erschliessungs-zone, welche durch ein Fenster sowie Oberlichter oberhalb der Treppe mit Tageslicht versorgt werden. Zwei Zugänge führen zum Zuschauerbereich, der sich über die ganze Länge der Halle erstreckt und eine uneingeschränkte Sicht auf die Spielfelder erlaubt. Der eingeschossige Geräteraum dockt flussseitig längs an die Halle an und ist ein einziger durchgehender Raum, der auch dann voll zugänglich ist, wenn die Halle nur partiell genutzt wird. ÖKonomisch sowie ÖKologisch Die dunkle Eternitfassade kontrastiert lebhaft mit der hellen Halleninnenverkleidung. Das ockerfarbene Innere schafft zusammen mit dem türkisfarbenen elastischen PU-Sportbelag des Hallenbodens eine freundliche Stimmung. Tagsüber wird

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Der Zuschauerbereich erstreckt sich 체ber die ganze Hallenl채nge.

Die Aussenh체lle besteht aus einer fast schwarzen Eternitfassade.

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aRchITEKTUR Dreifachsporthalle Isenlauf, Bremgarten

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Vier grosse Oberlichter und längs eingelassene Fenster führen Tageslicht ins Innere.

die Sporthalle über vier grosse Oberlichter und die längs eingelassenen Fenster natürlich ausgeleuchtet. Das Einfangen des Tageslichts von oben machte es zudem möglich, den wärmetechnisch vorteilhafteren Wandanteil zu erhöhen. So liegt der Anteil Fenster und Türen an der Gebäudehülle bei niedrigen 13 Prozent; im Hinblick auf den Minergie-Standard, den das Objekt erfüllen sollte, ein entscheidender Faktor. Folgedessen liegt die Energiekennzahl für den Energieverbrauch bei 25 kWh/m 2. Für die Verkleidung der vorgefertigten Wand- und Deckenelemente, mit mindestens 24 cm Mineralwolle gedämmt, wählten die Architekten die formaldehydfreien OSB-Platten. Obwohl industriell gefertigt und äusserst kostengünstig, wirken die Verkleidungsplatten durch die Verarbeitung mit präzise gesetzten Fugen hochwertig. Mirra Architekten achteten beim ganzen Bau darauf, ausschliesslich ökologisch unbedenkliche und kostengünstige Materialien einzusetzen. Die Gesamtkosten der Dreifachsporthalle – laut Stadtrat und Baukommissionspräsident Rolf Meier eine „zweckmässige, schöne Sportstätte zu einem vernünftigen Preis“ – beliefen sich auf rund 6,5 Millionen Franken. Gute gestalterische Lösungen und energieeffiziente Konstruktionen lassen sich auch auf ökonomische Art und Weise kombinieren; so wie es die neue Sporthalle in Bremgarten unter Beweis stellt.

Längsfassade: Öffnungen sind konsequent ins Volumen eingeschnitten.

Querschnitt: Die eigentliche Sporthalle ist eine reine Holzkonstruktion.

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RECHT Bauhandwerkerpfandrecht

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BAUHANDWERKERPFANDRECHT

WAS GEHT MICH DAS AN? von Rainer Schumacher (Text) und Zeljko Gataric (Foto)

Seit 1. Januar 2012 gilt das revidierte Bauhandwerkerpfandrecht (Art. 837, 839–841 ZGB). Nach wie vor besitzen die Architekten kein gesetzliches Baupfandrecht zur Sicherung ihrer Vergütungsansprüche für Honorar und Auslagen. Dürfen sich die Architekten deshalb um das Bauhandwerkerpfandrecht foutieren? – Nein!

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Im Jahr 2011 stiegen die Bauinvestitionen in der oder von einer am Grundstück berechtigten Person (z.B. MieSchweiz auf das Rekordniveau von 55 Milliarden Franken. ter) verpflichtet worden sind, nach den Regeln über die einAuch der vorgelagerte Planungssektor lief auf Hochtouren (Baufache Bürgschaft (Art. 495 OR) haften, wenn das Bauwerk enschweiz, Dachorganisation der Schweizer Bauwirtschaft, (z.B. Schulhaus) zum unpfändbaren Verwaltungsvermögen Jahresbericht 2011, S. 21). Die Baubranche ist ein bedeutender des Bundes, eines Kantons, einer Gemeinde oder dergleichen Sektor der schweizerischen Volkswirtschaft. Den Architekten gehört oder dem Gemeingebrauch (z.B. Strasse) dient und sound Ingenieuren kommt bei den Bauarbeiten eine zentrale, ja fern der Unternehmer nach Massgabe dieser neuen Gesetzesunverzichtbare Rolle zu. Im Unterschied zu den bauausführenbestimmungen vorgeht. den Unternehmern besassen und besitzen die bauplanenden Architekten und Ingenieure kein gesetzliches Baupfandrecht veRloRene lieBesmühe zur Sicherung ihrer Vergütungsansprüche für Honorar und Auslagen. Dass auch sie baupfandberechtigt wären, ist ein alter Wunsch der Architekten und Ingenieure. Prof. Peter Gauch führte Die Revision Des BauhanDweRkeRpfanDRechts 1979–1981 im Auftrag des Bundesamts für Justiz eine Umfrage durch, ob das Werkvertragsrecht (Art. 363–379 OR) revidiert Die Kernpunkte der am 1. Januar 2012 in Kraft getretenen Re- werden solle. Die Frage, ob zugleich mit dem Werkvertragsvision der Art. 837 und Art. 839 ZGB lassen sich mit den fol- recht auch das Bauhandwerkerpfandrecht zu überarbeiten sei, genden Stichworten skizzieren: wurde zwar mit grosser Mehrheit bejaht (36:16). Die weitere • Die beiden unveränderten und nach wie vor auslegungsbe- Frage Nr. 112: „Soll der Schutz des Bauhandwerkerpfandrechts dürftigen Leistungskategorien „Material und Arbeit“ oder auf weitere Berechtigte (z.B. Architekten, Ingenieure, Arbeit„Arbeit allein“ wurden dadurch präzisiert und erweitert, dass nehmer usw.) ausgedehnt werden?“ wurde ebenso deutlich verauch die Vergütungsforderungen für Gerüstbauarbeiten, Bau- neint (35:14). grubensicherung und Abbrucharbeiten „oder dergleichen“ Der Vorentwurf zur ZGB-Teilrevision vom März 2004 sah keidurch Baupfandrechte gesichert werden können. ne Ausdehnung des Baupfandrechts auf die Architekten und • Neu werden verschiedene Personen aufgeführt, deren Be- Ingenieure vor. In verschiedenen Vernehmlassungen (z.B. seistellungen die Bauunternehmer ebenfalls zum Grundbuch- tens Centre Patronal, SIA und USIC) wurde daraufhin die Auseintrag von Baupfandrechten berechtigen. Es sind dies nebst dehnung des Bauhandwerkerpfandrechts auf die Honorare und dem Grundeigentümer als Bauherr: ein anderer Unternehmer Auslagen für Planungsleistungen angeregt. Vergeblich: Der Re(z.B. General- oder Totalunternehmer), ein Mieter oder Päch- visionsentwurf sah eine solche Ausdehnung nicht vor (vgl. Botter oder „eine andere am Grundstück berechtigte Person“. schaft 07.061 des Bundesrats vom 27. Juni 2007 zur Änderung Wie bis anhin muss zwischen dem Grundeigentümer des des ZGB, Bundesblatt 2007, S. 5319 f.). In den Beratungen von Baugrundstücks und dem Bauunternehmer kein Vertragsver- Ständerat und Nationalrat war die Ausdehnung des Bauhandhältnis bestehen. Somit sind weiterhin der Subunternehmer werkerpfandrechts zugunsten der Architekten und Ingenieure und alle Bauunternehmer auf den weiteren Stufen einer Ver- kein Thema. Durch sogenannte authentische Interpretation hat tragskette (z.B. das Betonwerk als Sub-Subunternehmer des es der Gesetzgeber stillschweigend abgelehnt, den Architekten für einen Generalunternehmer als Subunternehmer arbei- und Ingenieuren den Schutz durch das Bauhandwerkerpfandtenden Baumeisters) baupfandberechtigt. Im Unterschied zu recht zukommen zu lassen. Somit sind die Architekten und alle ihnen benötigen Mieter, Pächter und andere „am Grundstück weiteren Bauplaner vom Bauhandwerkerpfandrecht weiterhin berechtigte“ Personen die Zustimmung des Grundeigentü- ausgeschlossen. mers zur Ausführung der konkreten Bauarbeiten. • Die mit der Arbeitsvollendung beginnende Spätestensfrist, in- tRotzDem: auch Die aRchitekten müssen sich im nerhalb welcher das beanspruchte Baupfandrecht im Grund- BauhanDweRkeRpfanDRecht auskennen buch eingetragen beziehungsweise mindestens im Tagebuch des Grundbuchs vorläufig vorgemerkt werden muss und die Die „Handwerker und Unternehmer“, kurz: die Bauunternehnach wie vor eine nicht erstreckbare Verwirkungsfrist, je- mer, besitzen von Gesetzes wegen, also ohne Grundpfandverdoch nicht eine blosse Verjährungsfrist ist, beträgt nun neu trag, den Rechtsanspruch, dass ihre unbezahlten Vergütungsvier Monate statt der früheren drei Monate. ansprüche für Bauarbeiten durch Baupfandrechte in der Form • Die neuen Abs. 4–6 des Art. 839 ZGB schliessen eine Ge- von gesetzlichen Grundpfandverschreibungen sichergestellt setzeslücke. Neu kann der Eigentümer eines Baugrundstücks werden, und dies selbst dann, wenn der jeweilige (aktuelle) gegenüber Bauunternehmern, die von einem anderen Bauun- Grundeigentümer nicht der Schuldner des Bauunternehmers ternehmer (insbesondere in einem Subunternehmervertrag) ist (z.B. des Subunternehmers eines vom Bauherrn beigezo075

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RECHT Bauhandwerkerpfandrecht

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genen Generalunternehmers). Der Grundeigentümer kann deshalb von Gesetzes wegen zum sogenannten Drittpfandeigentümer werden, der nur, aber immerhin, mit seinem Grundstück für eine fremde Schuld (oder für mehrere fremde Schulden) haftet. Das Gesetz erfüllt eine wirtschaftsethische Ordnungsfunktion: Es will in erster Linie präventiv wirken und auferlegt dem aktuellen Grundeigentümer als Investor, der ein Bauherr oder Käufer sein kann, die Obliegenheit, sich darum zu kümmern, ob, wie und von wem die Bauarbeiten vergütet werden sollen beziehungsweise vergütet worden sind. Der Anreiz dazu wird unter dem Druck der Sanktion wegen mangelnder Sorgfalt durch die Belastung des überbauten Grundstücks mit Baupfandrechten geschaffen. Das Gesetz bezweckt in erster Linie die Prävention. Dem Grundeigentümer (z.B. Käufer einer Neubaute oder Bauherr, der mit einem Generalunternehmer baut) stehen verschiedene, weitgehend effiziente Vorsorge- und Abwehrmassnahmen zur Verfügung, um die Doppelzahlung zufolge der Ablösung von Baupfandrechten zu vermeiden; ohne Ablösung würde er seine Liegenschaft in der Zwangsversteigerung verlieren. Der Grundeigentümer (Bauherr, Käufer, Vermieter usw.) ist oft rechtsunkundig oder unerfahren oder beides. Vom Bauhandwerkerpfandrecht hat er noch nie etwas gehört. Insbesondere sind ihm die präventiven Vermeidungs- und Abwehrstrategien unbekannt. Durch authentische Interpretation hat es der Gesetzgeber bei der kürzlichen Revision stillschweigend abgelehnt, den sogenannten gutgläubigen, das heisst ahnungslosen oder sorglosen Erwerber eines Baugrundstücks, insbesondere den Käufer, vom Risiko von Baupfandrechten zu befreien. Ausdrücklich wurde in der parlamentarischen Beratung der Ausschluss des Subunternehmers vom Baupfandrecht abgelehnt. Hier muss der Architekt einspringen. Ihm obliegen die Risikokommunikation und das Risikomanagement. Er hat die Interessen des Bauherrn „getreu und sorgfältig“ (Art. 398 Abs. 2 OR), somit nach „bestem Wissen und Können“ (Art. 1.3.1 SIA-Ordnung 102, Ausgabe 2003) zu wahren. Er hat den Bauherrn über das offensichtliche Risiko von Bauhandwerkerpfandrechten aufzuklären und ihm effiziente Vorsorgemassnahmen zu empfehlen. Diese Sorgfaltspflicht trifft den Architekten insbesondere, wenn er für den Bauherrn die Bauwerkverträge redigiert und dafür Honorar kassiert (vgl. Art. 4.5.1 SIA-Ordnung 102, Ausgabe 2003). Durch die ZGB-Teilrevision wurden das Haftungsrisiko des Bauherrn (z.B. durch die gesetzliche Haftung des öffentlichen Bauherrn als einfacher Bürge) und damit auch das Haftungsrisiko des Architekten wegen unterlassener oder unsorgfältiger Aufklärung und Beratung oder wegen mangelhafter Vertragsgestaltung ausgeweitet und verschärft. Verletzt der Architekt diese Sorgfaltspflicht – wenn auch bloss fahrlässig aus Rechtsunkenntnis –, kann er gegenüber seinem Auftraggeber haften (vgl. Modulør 08/2011, S. 75 f.). Er darf sich deshalb nicht um das Bauhandwerkerpfandrecht foutieren,

sondern muss sich entweder selber gründliche Kenntnisse auf diesem speziellen und komplexen Rechtsgebiet verschaffen oder seinem Auftraggeber eindringlich empfehlen, sich von einer bewanderten juristischen Fachperson beraten zu lassen.

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voRsoRge zum eigenen nutzen Obwohl ihm das Bauhandwerkerpfandrecht weiterhin versagt bleibt, ist der Architekt nicht machtlos gegen Honorar- verluste. Er kann sich auch ohne Hilfe des Gesetzes weitgehend selber schützen, indem er seine eigenen Interessen sorgfältig wahrt. Häufig sind Honorarverluste auf unsorgfältige oder gar fehlende Vertragsgestaltung des Architekten zurückzuführen. Honorarverluste sind oft selbst verschuldet, weil der Architekt die Gestaltung seines eigenen Vertrags (Architekturvertrags) vernachlässigt hat, sei es, dass er überhaupt keinen schriftlichen Vertrag abgeschlossen hat, sodass der Bauherr versucht ist, knallhart auf „unentgeltliche Akquisitionsbemühungen“ zu plädieren, oder sei es, dass im Vertrag die Honorierung nicht festgelegt worden ist, indem zum Beispiel versäumt wurde, die SIA-Ordnung 102 als Vertragsbestandteil zu übernehmen. In einem solchen Fall ist das Honorar nach effektivem Zeitaufwand und nach tatsächlichen Auslagen geschuldet (Art. 394 Abs. 3 bzw. Art. 374 OR). Für beides ist der Architekt beweispflichtig. In einem Rechtsstreit konnten weder der Zeitaufwand des Architekten und seiner Angestellten noch die aufgewendeten Kosten nachgewiesen werden, weshalb das Tessiner Kantonsgericht und das Bundesgericht das in der Höhe von 79‘710.80 Franken eingeklagte Architektenhonorar nur in der mickerigen Höhe von 3788.30 Franken guthiessen (Bundesgerichtsurteil 4A_86/2011 vom 28. April 2011). Ausser Spesen nichts gewesen! Da hätte dem Architekten auch kein Bauhandwerkerpfandrecht geholfen. Das wirksamste Risikomanagement des Architekten besteht darin, dass er mit dem Bauherrn mindestens periodische Abschlagszahlungen für die bereits erbrachten Leistungen vereinbart oder sich von einem Bauherrn mit zweifelhafter Zahlungsfähigkeit sogar die Vorauszahlung beziehungsweise die Sicherstellung versprechen lässt (vgl. Art. 1.4.4 Abs. 1 bzw. Abs. 2 SIA-Ordnung 102, Ausgabe 2003). In allen Fällen erfordert der Selbstschutz die strikte Zahlungskontrolle und ein unnachgiebiges Inkasso.

Prof. Dr. Rainer Schumacher verfasste u. a. das vom Bundesgericht als Standardwerk qualifizierte Buch: Das Bauhandwerkerpfandrecht. Systematischer Aufbau, 3. Auflage, Zürich 2008, und behandelte die Gesetzesrevision im: Ergänzungsband zur 3. Auflage, Zürich 2011. rainer.schumacher@hispeed.ch, buch@schulthess.com

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staatsideale und

stadtplanung von Prof. Peter Steiger (Text)

Seit Anbeginn der Zivilisation widerspiegelt die Architektur Glauben und Ideologie der herrschenden Politik: Platons Staatsideal, eine der ältesten bekannten Vorstellungen von Idealstädten, die insbesondere auf die politische Organisation abzielten, basierte auf die Gleichberechtigung der Bürger, der Stadtplan von Paris zeigt die zentrale Macht der Monarchie, und heute verfügen wir über ein reichhaltiges Instrumentarium für nachhaltiges Bauen, jedoch fehlen die Mittel für die Analyse und Beeinflussung der komplizierten sozialen Prozesse unter den unzähligen Akteuren mit unterschiedlichen Interessen.

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AKTUELL Politik und Architektur

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Platons staatsiDeal als leitlinie Der staDtPlanung

ter des Stadtgrundrisses weist auf die Gleichberechtigung ihrer Bürger hin. Der Wohnungsbau erfolgte auf weitgehend normierten Grundstücken, was eine überbordende Gestaltung der Häuser verhinderte. Auch signalisiert das Bouleuterion (Bürgersaal) mit 640 Sitzen, dass politische Entscheide nicht über die Köpfe der Bürger, sondern von ihnen selbst getroffen wurden. Allerdings zeigen spätere Häuser den spürbaren Bedarf für Selbstdarstellung wohlhabender Bürger, die ihre Anliegen bald nicht mehr in der Öffentlichkeit – auf der Agora – sondern in den eigenen Wänden diskutierten. Dafür wurden in der späthellenistischen Zeit Grundstücke zusammengelegt und die Wohnräume um einen Hof – das sogenannte Peristyl – gelegt. Dies führte zu einem Verdrängungsprozess, dem weniger wohlhabende Bürger nicht standhalten konnten. Offensichtlich verstanden sich bestimmte Bewohner Prienes nicht mehr als Bürger einer Gemeinschaft, sondern als Personen, die sich – wie ihre Peristylhäuser zeigen – auch zu Lasten der Ideale von Priene profilierten.

Seit Menschengedenken tragen Häuser und ihre Architektur, neben den Merkmalen von Geschichtserfahrung, die Zeichen der herrschenden Politik. Ein frühes Beispiel dafür stellt die im 5. Jahrhundert v. Chr. raffiniert geplante griechische Stadt Priene dar, welche nördlich von Milet im Westen der heutigen Türkei liegt. Platons Staatsideal, nach welchem praktische Weisheit und Tugend der Herrscher die Gesetzgebung leiten sollten, scheint hier der Hintergrund der Planung gewesen zu sein. So erhielt Priene eine demokratische Verfassung, und der Charak-

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Die HerrscHaft Der stärkeren manifestiert sicH in Den stäDten

Paris. Plan voisin 1925. Skizze des Stadtzentrums von Le Corbusier. Links im Hintergrund der Eiffelturm.

In Westeuropa hatten die Prinzipien Platons kaum Niederschlag in der Stadtplanung gefunden, ein Blick auf den Stadtplan von Paris lässt auf eine feudale Entstehungsgeschichte schliessen. Allein die Nummerierung der Stadtbezirke um den 1. Bezirk mit dem Louvre im Zentrum – der früheren Residenz der französischen Könige – zeigt die zentrale Macht der Monarchie. Ludwig XIV. liess nach langer Herrschaft von Königen die Stadtmauern zur Erweiterung der Stadt eigenmächtig abtragen und an deren Stelle eine Ringstrasse bauen, die später 079

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AKTUELL Politik und Architektur

die „Grands Boulevards“ werden sollten. Damit waren die Voraussetzungen geschaffen, dass sich die Stadt weiterhin zentrifugal um das Machtzentrum weiterentwickeln konnte. Aber auch nach dem Niedergang der Monarchie und trotz Revolution mit dem Ruf nach „liberté – egalité – fraternité“ führte Napoleon III. die von Ludwig XIV. begonnene Stadtgestaltung von Paris mit grossen Plätzen und Alleen ungerührt weiter. Er beauftragte den Präfekten und Architekten Georges-Eugène Haussmann, weitere Boulevards durch die bestehenden, feingliedrigen Quartiere zu schlagen. Die französische Hauptstadt sollte den Glanz anderer europäischer Metropolen übertreffen und gleichzeitig eine gute Infrastruktur für die Industrialisierung bereitstellen. Vermutlich standen hinter den breiten Strassenzügen aber auch strategische Überlegungen, um bei Bedarf mit militärischer Gewalt gegen das eigene Volk vorzugehen. grunDlegenDes Zerwürfnis Der moDerne im stäDtebau

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stadtplan von priene 1 2

Agora Amphitheater

Nach der Zerstörung von materiellen und kulturellen Werten 3 Stadium im Ersten Weltkrieg und den nachfolgenden politischen Unru4 Hauptstrasse 5 Tempel hen gründete 1928 eine Gruppe von 28 Architekten, Ingenieuren und Historikern aus acht europäischen Staaten auf dem Schloss La Sarraz in der Schweiz den sogenannten CIAM (Congrès Internationaux d’Architecture Moderne), um gemeinsam mit einem „zeitgemässen technischen, wirtschaftlichen und sozialen Programm die Idee der modernen Architektur zu vertreten“ (Erklärung von La Sarraz). Schon am 4. Kongress in Athen 1933 verhinderten jedoch unterschiedliche Auffassungen Le Corbusier war überzeugt, dass Architektur – seine Architektur – für das über Wohnen, Erholung und Bildung, reibungslose Zusammenwirken gesellschaftlicher Vorgänge unverzichtbar Arbeitsplatz und Verkehr gemeinsame sei. In seinem „Pavillon de l’Esprit Nouveau“, der von den Flugzeug- und Formulierungen für die beabsichtigte Autowerken Voisin unterstützt wurde, hatte er 1925 seinen „plan voisin“ Resolution. Schliesslich begnügte man vorgestellt, der die feingliedrige Bebauung des Stadtzentrums von Paris für sich, die Resultate des Kongresses uneine 3-Millionen-Stadt eliminierte und durch hohe, kreuzförmige Punktter der Bezeichnung „Feststellungen“ zu häuser in einer Parklandschaft ersetzte. Den Autoverkehr verlegte er in veröffentlichen, obwohl man sich nicht diese Freiräume auf getrennte, mehrspurig geführte Strassen. Immerhin auf eine gemeinsame Fassung einigen führte dieser Streit im CIAM zur Erkenntnis, dass nicht allein Architektur konnte. Die tieferen Ursachen dieser Zermit gestalteter Gebäudeoberfläche und schönen Wohnräumen die Qualität würfnisse, die sich bis zur Auflösung des von Siedlungsräumen bestimmt, sondern vor allem die Gebäudevolumen CIAM (1959) fortsetzten, bildeten untermit ihren Höhen, Längen, Tiefen und Fügungen im gestalteten und freien schiedliche Einschätzungen der Wirkung Raum. Für Planungen, die über einzelne Gebäude hinausgehen, verlangten von Architektur auf Politik und Geselldie Architekten aus der Schweiz, Holland und Deutschland verbindliche schaft, wie sie heute noch bestehen. Richtlinien für eine feingliedrige Durchmischung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit sowie gesetzliche Bestimmungen für gemeinsame Interessen, Planung im sPannungsfelD wie etwa für Verkehr und Infrastruktur oder für Freiräume und LandZwiscHen Politik unD schaft. arcHitektur 080

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und neue Technik auch passiv oder aktiv gewinnen können. Inzwischen hatte sich jedoch die scheinbar freie Architektur zunehmend von rechtlichen, physikalischen, ökologischen oder sozialen Bindungen befreit und entfernte sich zusehends von umweltverträglichen Gebäude- und Siedlungskonzepten. Die Vermarktung von medienwirksamer „Stararchitektur“ als Kunst verstärkte diesen Trend. Von Der 2000-watt-gesellscHaft Zur nacHHaltigkeit Tatsächlich verfügen wir heute über ein reichhaltiges technisches Instrumentarium für nachhaltiges Bauen. Auch wird die Notwendigkeit von Massnahmen zum Klimaschutz nur noch von wenigen Uneinsichtigen verleugnet. Während Empfehlungen mit Zielwerten zur Senkung des Energieverbrauchs vorhanden sind (SIA-Merkblatt 2040 „Effizienzpfad Energie“), paris fehlen jedoch Instrumente für die Analyse und Beeinflussung der komplizierten sozialen Prozesse unter den unzähligen Einteilung und nummerierung der Arrondissements. Akteuren mit unterschiedlichen Interessen. Ohne diese ist Im Zentrum der Louvre, der frühere Regierungssitz aber die rasche Umsetzung des vorhandenen Know-hows in der französischen Könige. die Praxis gefährdet. Denn bekanntlich verändern neue Erkenntnisse den Alltag immer erst dann, wenn sie zur Mehrheitsmeinung geworden sind, das heisst: mit Verzögerung. So ging es beispielsweise ein halbes Jahrhundert, bis armierter Beton für Hochbauten verwendet wurde, nachdem der französische Gärtner Joseph Garnier 1850 entdeckt hatte, dass seine Zementkübel nach Einlage eines Drahtgeflechtes nicht mehr auseinanderfielen. Demgegenüber erfolgte die Umsetzung der Erfindung des Aufzuges für die grenZen Des wacHstums Erstellung von Hochhäusern in kürzester Zeit. Der Wiederaufbau und Nachholbedarf nach dem Zweiten Weltkrieg beIn ähnlich unterschiedlichen Zeiträuscherte Europa eine beispiellose Bautätigkeit. Architekten schwelgten in men wird sich ohne Einflussnahme neuer Freiheit, bis der erste Bericht des Club of Rome plötzlich die Machauch die CO2 -Entlastung der Erdatmobarkeit alles Gewünschten infrage stellte und auf die unangenehme Tatsphäre, wie in zahlreichen Klimakonsache verwies, dass die „Grenzen des Wachstums“ demnächst erreicht ferenzen gefordert, oder die Reduktion sein würden. Erstmals tauchten in Planung und Architektur Begriffe wie des Verbrauchs an nicht erneuerbaren „Umwelt“ und „Ökologie“ auf. Bald beschäftigten sich Arbeitsgruppen mit Ressourcen in die Länge ziehen. Auch intelligenten, nachhaltigen Konzepten, während andere noch ihre von alder politisch geforderte Ausstieg aus der len politischen Einschränkungen befreite Architektur zelebrierten. So wieKernenergie durch vermehrte Nutzung derholte sich die bereits im CIAM erfolgte Spaltung über die Bedeutung von Sonnenenergie und anderer erneuvon Architektur im Städtebau. Während sich die eine Seite noch am reicherbarer Energien wird nur mit einem haltigen Angebot des Baumarktes orientierte, besann sich die andere Seite breiten Konsens innert nützlicher Frist auf die Folgen dieses Wachstums und suchte nach Wegen, wie die Vorteile – gegen zahlreiche Widerstände – zu der Verfügbarkeit von Ressourcen auch ohne deren Raubbau zu erreichen erreichen sein. Anhand von Ergebnissind. Denn schon bald nach der Energiekrise 1973 erkannten Architekten, sen der Klimaforschung hat die ETH Züdass Gebäude nicht nur Energie verlieren, sondern durch kluge Planung rich erstmals einen solchen globalen 081

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AKTUELL Politik und Architektur

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2000 Watt 1800

Nenner für den zulässigen persönlichen Energieverbrauch 1700 festgelegt. Aus der Limite von 2000 Watt pro Person, ein1500 schliesslich 500 Watt aus nicht erneuerbaren Energien, entwickelte sich das Modell einer 2000-Watt-Gesellschaft, die mit politischem Willen, fachlicher Kompetenz und historischer Erfahrung die Absenkung des gegenwärtigen Ener1000 Watt gieverbrauchs von 6000 Watt auf rund 2000 Watt beschleunigen soll. Auf diesem Absenkpfad werden sich Politik und 750 750 Architektur in vielen gemeinsamen sozialen Prozessen und 550 Interaktionen begegnen: 500 450 • Zur Politik gehören beispielsweise die Koordination von energierelevanten Raumkonzepten mit regionalen Richt250 250 oder Sachplänen und kommunalen Bauordnungen beziehungsweise Zonenplänen (Senkung des spezifischen Energiebedarfs der genutzten und der freien Siedlungsflächen), Wohnen Mobilität Ernährung Konsum Infrastruktur raumplanerische Vorgaben, welche energieeffiziente Bauweisen unterstützen anstatt zu benachteiligen (Ausnützungsziffer auf Basis der Nettoflächen, Sonnennutzung), Heute 2000-Watt-Gesellschaft steuerliche Anreize, welche Energieeffizienz belohnen oder andernfalls bestrafen (Bonus-Malus System) oder die Verlagerung des individuellen, motorisierten Verkehrs auf energiebudgets in der öffentliche Verkehrsmittel (Gebühren, Beschränkung von 2000-Watt-gesellschaft Parkplätzen). • Zur Architektur gehören neben der Erstellung nachhaltiger Reduktion von heute rund 6OOO Watt pro Person Gebäude, für welche bereits zahlreiche Hilfsmittel für Plaauf 2OOO Watt pro Person. nung und Erfolgskontrolle (Labels) vorliegen, unter anderem ein genügend grosses bauliches Angebot für jegliche Art von freiwilliger und persönlicher Beschränkung des Flächenund Energieverbrauchs am Wohn- und Arbeitsplatz (Suffizienz). Dazu gehören Energiesysteme, welche die Sparanstrengungen unterstützen (Effizienz und Erfolgskontrolle). Auch die Gebäudestruktur muss demografische und familiäre Veränderungen ohne grossen baulichen Aufwand zulassen (flexible Grundrisse und Erschliessung). • Vor allem sind aber gemeinsame Anstrengungen von Politik und Architektur für die wirkungsvollste Massnahme zur Absenkung des Energieverbrauchs zu unternehmen, nämlich die Sanierung von bestehenden Gebäuden. Finanzierung und steuerliche Anreize sind für eine sozialverträgliche Sanierung von Wohnungen und Arbeitsräumen so zu gestalten, dass die Energieeffizienz zwar massiv gefördert Prof. Peter Steiger, Architekt, BSA, SIA, BdA war ordentlicher Prof. em. der Tu darmstadt und wird, aber nur geringe Eingriffe in hatte Lehraufträge an der uC Berkley, uSA, und der ETH Zürich. Er hat für grosse unternehmen wie das soziale Umfeld der Wohn- und ArCERn, IBM oder Göhner gebaut. Seine Orts- und Regionalplanungen gehören zu den Pionierleibeitsbevölkerung zu befürchten sind. stungen der schweizerischen Planung. Er ist Gründer und Mitinhaber von Intep in Zürich. Fazit: Für das Zusammenspiel von PoliIntep ist ein international tätiges unternehmen in der Management- und Immobilienberatung. tik und Architektur zur Durchdringung Gegründet 1978 in Zürich, verfügt Intep heute über Standorte in München, Hamburg, Zürich, dieser sozialen Prozesse besteht noch erSt. Gallen und Minneapolis mit rund 50 Mitarbeitenden. www.intep.com. heblicher Forschungsbedarf. 082

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JOANNEUM MUSEUM GRAz Ende 2011 hat das generalsanierte Museum im Joanneumsviertel von Graz, welches im Kern der geschützten Altstadt liegt, wieder seine Tore geöffnet. Die ARGE Nieto Sobejano Arquitectos aus Madrid und eep architekten aus Graz gewannen im Jahre 2006 den europaweiten Architekturwettbewerb mit dem Vorschlag, das neue Besucherzentrum unterirdisch im Hof der Gebäude Neutorgasse und Raubergasse zu situieren. Damit entsteht ein einziger klarer und direkter Eingriff, der in der urbanen Umgebung praktisch verschwindet. Ist das Grazer Stadtzentrum für seine Dachlandschaft berühmt, so entwickelt sich dieses Projekt direkt unter dem Boden. Durch kegelförmige Einschnitte in der Decke des unterir unterirdischen Zubaus gelangt Licht in die Räume, ein grosser zentraler Kegel bildet den Haupteingang. Das Joanneumsviertel wird durch diesen Eingang und neue Treppen- und Liftkerne im Altbestand weitgehend barrierefrei zugänglich. Das Ensemble des Joanneums ist das Resultat dreier verschiedener Gebäude aus verschiedenen Epochen mit unterschiedlichen Nutzungen. Das neue Projekt räumt jedem einzelnen Gebäude seinen Stellenwert ein und löst gleichzeitig die Zugangssituation und neue räumliche Notwendigkeiten einheitlich. Ein neuer mineralischer Belag erstreckt sich über den ganzen Zwischenraum zwischen den Gebäuden und verbirgt in seinem Inneren die neuen Räume. Der neue Platz, der den Zugang zu den künstle Museen zentralisiert, wird gleichzeitig zu einem Ort, der künstlerischen Intervention im öffentlichen Raum Platz bietet, und zum lebendigen Treffpunkt in der Grazer Innenstadt. sg

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THEMA Das Einfamilienhaus

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In der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Espírito Santo, Vitória, moral sense Paulo can Mendes never da make of the hatthe der Pritzker-Preisträger Rochaain convert Zusammenarbeit mit dem Büro Metro Arquitetos Neubau Cais das Artesvon realisiert. Einerdes picturesque eye.“ den Dieses Statement 1782 150 m langen Brücke ausPfarrers Sichtbeton und ähnlich, umfasst der neue des Kulturenglischen Lehrmeisters komplex ein Theater für 1300 Zuschauer, ein Museum mit 3000 m2 AusPittoresken, William Gilpin, umschreibt vielleicht zum stellungsfläche, einen Platz, eine Bibliothek, ein Auditorium und ein Café. Mal dieliegend, Zersiedelung verstreut in von der In ersten der Enseada do Suá einer langendurch Flachebene, die die Insel gelegene Einzelbauten. Vitória bildet, Landschaft schafft das Projekt Cais das Artes eine öffentliche Promenade entlang des Meeres. Zwischen Bauten wirdeinem die SichtBesuch auf die Berge des Heute würde Gilpindenwohl bei der Penha Convent frei, und es entsteht ein grosszügiger Platz für die öffentliche Schweiz und weiter Teile Europas kehrtum Nutzung. Ausschlaggebend für die Festlegung des Zugangs zum Museum machenzwischen angesichts fortgeschrittenen war die Beziehung Natur undder Konstruktion. Durch kristallklare Verbauung Plattformen ermöglicht die Rampeder dem Landschaften. Besucher, mehrere Punkte der Stadt, der natürlichen Umgebung und des Gebäudeinneren zu betrachten. Der Bau selbst wird zu einer visuellen Referenz in Vitórias Hafen und ist in der Stadt aus mehreren Blickwinkeln sichtbar. Er bildet eine Brücke zwischen urbanem und natürlichem Pol, eine physische und visuelle Verbindung der unterschiedlichen Realitäten der Stadt Vitória. sg

Das EinfamiliEnhaus

Mehr Lu LuMen, weniger watt?

Seit den 60er-Jahren begann sich das Einfamilienhaus boomartig als neue Wohnform durchzusetzen, die sich an dem Gartenstadtkonzept orientierte und Arbeitsbedie Trennung des Wohn- und Arbeitsbe Pendlerreichs und somit das moderne Pendler vertum zwischen Wohn- und Arbeitsort ver körperte. Der Einfamilienhausboom, der die Schweiz in der zweiten Hälfte der 70erSuJahre erfasste, kann laut der Credit Su isse auf die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1946 und 1964 zurückgeführt werden. Einem Alter zwischen 30 und 40 Jahren, in dem typischerweise ein Umzug in ein Einfamilienhaus erfolgt. FORUM Dieselben Babyboomer haben in den 90er-Jahren dann als Kapitalanlage das Ferienhaus entdeckt.

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Das EinfamiliEnhaus 010 Ein auslaufmoDEll DiE Krux DEr raumplanung von Sarah Gatto (Redaktion) und Gerald Brandstätter (Interview) 010-020_Mod_Forum_0112.indd 10 KristallisationspunKt iDEologischEr Ob DEbattEn all der technischen Innovationen und lichttechnischen WiDEr VErnunft unD logiK

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JOANNEUM MUSEUM GRAz

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Ende 2011 hat das generalsanierte Museum im Joanneumsviertel von Graz, welches im Kern der geschützten Altstadt liegt, wieder seine Tore geöffnet. Die ARGE Nieto Sobejano Arquitectos aus Madrid und eep architekten aus Graz gewannen im Jahre 2006 den europaweiten Architekturwettbewerb mit dem Vorschlag, das neue Besucherzentrum unterirdisch im Hof der Gebäude Neutorgasse und Raubergasse zu situieren. Damit entsteht ein einziger klarer und direkter Eingriff, der in der urbanen Umgebung praktisch verschwindet. Ist das Grazer Stadtzentrum für seine Dachlandschaft berühmt, so entwickelt sich dieses Projekt direkt unter dem Boden. Durch kegelförmige Einschnitte in der Decke des unterirdischen Zubaus gelangt Licht in die Räume, ein grosser zentraler Kegel bildet den Haupteingang. Das Joanneumsviertel wird durch diesen Eingang und neue Treppen- und Liftkerne im Altbestand weitgehend barrierefrei zugänglich. Das Ensemble des Joanneums ist das Resultat dreier verschiedener Gebäude aus verschiedenen Epochen mit unterschiedlichen Nutzungen. Das neue Projekt räumt jedem einzelnen Gebäude seinen Stellenwert ein und löst gleichzeitig die Zugangssituation und neue räumliche Notwendigkeiten einheitlich. Ein neuer mineralischer Belag erstreckt sich über den ganzen Zwischenraum zwischen den Gebäuden und verbirgt in seinem Inneren die neuen Räume. Der neue Platz, der den Zugang zu den Museen zentralisiert, wird gleichzeitig zu einem Ort, der künstlerischen Intervention im öffentlichen Raum Platz bietet, und zum lebendigen Treffpunkt in der Grazer Innenstadt. sg

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1 Die kostenlose App „kooaba Shortcut“ MENDES DA ROCHA herunterladen: www.kooaba.com/shortcut In der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Espírito Santo, Vitória, 2 Schnappschuss einer Modulør-Seite machen. hat der Pritzker-Preisträger Paulo Mendes da Rocha in Zusammenarbeit mit Büro Metro Arquitetos den Neubau Cais das Artes realisiert. Einer 3 Den entsprechenden Artikel andem Freunde 150 m langen Brücke aus Sichtbeton ähnlich, umfasst der neue Kulturein Theater für 1300 Zuschauer, ein Museum mit 3000 m Ausweiterleiten oder für sich selberkomplex speichern. 2

stellungsfläche, einen Platz, eine Bibliothek, ein Auditorium und ein Café. In der Enseada do Suá liegend, einer langen Flachebene, die die Insel von Vitória bildet, schafft das Projekt Cais das Artes eine öffentliche Promenade entlang des Meeres. Zwischen den Bauten wird die Sicht auf die Berge des Penha Convent frei, und es entsteht ein grosszügiger Platz für die öffentliche Nutzung. Ausschlaggebend für die Festlegung des Zugangs zum Museum war die Beziehung zwischen Natur und Konstruktion. Durch kristallklare Plattformen ermöglicht die Rampe dem Besucher, mehrere Punkte der Stadt, der natürlichen Umgebung und des Gebäudeinneren zu betrachten. Der Bau selbst wird zu einer visuellen Referenz in Vitórias Hafen und ist in der Stadt aus mehreren Blickwinkeln sichtbar. Er bildet eine Brücke zwischen urbanem und natürlichem Pol, eine physische und visuelle Verbindung der unterschiedlichen Realitäten der Stadt Vitória. sg

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wohlfühlklima in kurzer zeit

outdoor living

Dem Anspruch des Unternehmens Musik Meyer, durch ein angenehmes Arbeitsumfeld die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu fördern, sollte auch der Erweiterungsbau des Verwaltungsgebäudes am Firmensitz Marburg gerecht werden. Die Überstände in der dritten Etage des Bürogebäudes machen das Gebäude zu einer Attraktion in Marburg und Umgebung. Optisch hervorgehoben wurden die Überstände durch vorgehängte Alukassetten in leuchtendem Rot, die einen spannenden Kontrast zum alufarbenen Grundton der Fassade setzen. Die grösste Herausforderung für das Projekt stellte die sehr kurze Zeitspanne zwischen der grundsätzlichen Bauentscheidung und dem Einzug dar. So war das Gebäude bereits sieben Monate nach Beauftragung bezugsfähig. Hier konnte die modulare Bauweise ihre Vorteile gegenüber dem Massivbau ausspielen. alho

Ambiente und Eleganz haben einen neuen Namen – „Outdoor Living – by Storama“. Ob in Aluminium oder Holz, ob seitlich offen oder geschlossen – mit „Outdoor Living“ werden die Sommer- und Herbstabende zum puren Erlebnis. „Outdoor Living“ kann jetzt gelebt werden – vom Holzboden bis zur passenden Beleuchtung – dem Ambiente sind (fast) keine Grenzen gesetzt. Die Gäste werden in Staunen versetzt und mit einem Hauch von Luxus verwöhnt. Die Party kann auch bei Regen und Wind stattfinden – die Anlagen sind äusserst windresistent – das Dach ist regen- und windfest – bis 70 km/h. storama

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wohnsystem

Die Leuchte „Ufo“ von iguzziNi, konzipiert für die urbane Beleuchtung, sorgt für ein stimmungsvolles Licht in Aussenbereichen, komfortabel und mit geringen Dunkelzonen: Trotz ihrer strengen geometrischen Form sieht sie leicht aus, fast wie ein „leuchtendes Blatt“, und strahlt ein homogenes, blendfreies Licht ab. Zentral bei der Planung von „Ufo“ war das Thema Lichtverschmutzung: Der Lichtstrom überschreitet nicht den Blendschutzschirm, sondern wird nach unten gerichtet. Die effizienten, modularen und kombinierbaren Leuchtpaneele gewährleisten einen besseren Komfort im Verhältnis zu herkömmlichen Lösungen.

„Alea“ macht Stapelbarkeit und die Kombination unterschiedlicher Korpustiefen möglich, um jede Wohnkombination individuell zu gestalten. Das Möbelsystem „Alea“ wirkt frei im Raum oder an der Wand. Die feine Linienführung gepaart mit mathematischem Kalkül, als grundlegendes Raster, ergibt eine Variantenvielfalt, die kaum Grenzen kennt. 7 Breiten, 3 Tiefen, 9 Höhen, 8 Holzoberflächen, 19 Lackfarben matt und hochglänzend, Glas glänzend oder Veloursglas und Alucobond. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, mit oder ohne Griff zu gestalten oder die Schubkästen abweichend zur Korpusfarbe zu variieren. Hieraus ergeben sich individuelle Räume, die einem Fingerabdruck gleichen mit Ausdruck des eigenen Stils auf Basis der persönlichen Empfindung - minimale Formensprache bei maximaler Exklusivität. KEttNaKEr

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natürlich taghell

im schachbrett verlegt

Bis anhin mussten Räume im Untergeschoss eines Hauses auf wärmende Sonnenstrahlen und natürliches Licht verzichten. Abhilfe leisten die raffinierten Lichtsysteme von hEliobus, welche Tageslicht und Frischluft in dunkle Geschosse leiten und natürlich helle Wohn- und Arbeitsräume entstehen lassen. Die Spiegelsysteme von hEliobus schaffen Atmosphäre, sparen Energie und schonen die knappen Bodenressourcen. Wer meint, dass der Blick ins Freie unmöglich ist, wird sofort eines Besseren belehrt. Mit der weiterentwickelten Technik gewinnen dicht besiedelte und urbane Gebiete zusätzliche Wohn- und Arbeitsflächen – und das zu einem interessanten PreisNutzen-Verhältnis. Die Spiegelsysteme können meist ohne weitere bauliche Massnahmen in vorhandene Luft- und Lichtschächte integriert werden. Der Einbau ist unkompliziert und äusserst effizient.

Die Firma touCaN-t fühlt sich dem Manufakturgedanken verpflichtet: Fundamentaler Qualitätsanspruch bestimmt ihr Denken und Handeln, handwerkliches Know-how und richtungsweisende Hightechfertigung garantieren kurze Lieferzeiten und langlebige Produkte. Der Bodenbelag „Chello“ ist ausschliesslich als selbstliegende Fliese im Mass 48 cm x 48 cm erhältlich. Die Fliese wird im Schachbrett verlegt. Mithilfe dieser Verlegetechnik und der abwechslungsreichen Oberflächenstruktur von „Chello“ lassen sich Räume sehr individuell gestalten. „Chello“ ist permanent ab Lager in fünf trendigen Objektfarben erhältlich.

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smart und innovativ

natürlich und strapazierfähig

Die Garderobe „Toro“ von mox ist stark wie ein Stier, aber einfach im Umgang. Der obere Teil ist drehbar und immer leicht zugänglich. Auf richtiger Höhe ist ein Doppelhaken eingesetzt – daran lassen sich Taschen aufhängen. Der schwere Kreuzfuss gibt der Garderobe Charakter und den gewünschten sicheren Stand. Der obere Teil ist aus verchromtem Stahl glanz, der Haken pulverbeschichtet schwarz. Basis und Basisrohr sind in Schwarz oder Rot erhältlich.

Die lichttechnische Kompetenz von Nimbus zeigt sich auch bei der neuen Arbeitsplatztischleuchte „Roxxane“, die es in drei Ausführungen für die Bereiche Home und Office gibt – als Tischleuchte in zwei verschiedenen Höhen sowie als Stehleuchte. „Roxxane“ entpuppt sich bei genauer Betrachtung als komplexes Hightechprodukt mit überraschenden technischen Besonderheiten. Die LED-Arbeitsplatzleuchte bietet eine berührungslose Gestensteuerung zum Ein- und Ausschalten.

Linoleum ist elastisch, fusswarm und verfügt über ein angenehmes Trittgefühl, die Ökobilanz ist hervorragend. Optisch überzeugt es durch seine unverwechselbaren Strukturen, seine Farbenvielfalt und Farbbrillanz. Es hat aber aktuell deutlich mehr zu bieten als seine Vorgänger: Dank neuer Oberflächenvergütung ist es heute noch widerstandsfähiger und pflegeleichter und als Naturmaterial genauso einfach zu reinigen und zu pflegen wie jeder andere elastische Bodenbelag. forbo

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parallelepipede

den wunschschalter gestalten Die Farbe der Wände, das Material der Fussböden, die Art der Vorhänge, die Form der Armaturen oder die Möblierung sind in einem Haus Ausdrucksformen des persönlichen Stils. Mit der gleichen Aufmerksamkeit und Liebe zum Detail gestaltet die Firma feller ihre Schalter, Steckdosen und Bedienelemente für die Gebäudetechnik. Mit der neuen App „Mix & Match“ kann man nun den eigenen Wunschschalter gestalten – bequem am PC, via iPhone oder iPad. Spielerisch einfach kann aus der breiten Farb- und Materialpalette von „EDIZIOdue“ diejenige Kombination gewählt werden, welche zum eigenen Stil passt. info@feller.ch www.feller.ch

colombo design steht für hochwertige Materialien, modernste Fertigungstechnik und zeitlose Formen. Namhafte internationale Designer wie etwa Pininfarina, Carlo Bartoli, Jasper Morrison schaffen Modelle, die jeder Tür das gewisse Etwas geben. Nach dem Vorbild der Linien dekonstruktivistischer Architektur entwickelt, wird das Design des Türgriffs „Cut“ charakterisiert durch reine und zerlegte Formen, umgewandelt, um eine Geometrie mit signifikanter ästhetischer Auswirkung zu schaffen. Zwei reine Parallelepipede, die genau in dem Moment kristallisiert zu sein scheinen, wenn sie miteinander zu drehen und zu verschmelzen beginnen. Das Ergebnis ist ein Türgriff mit modernen und eleganten Linien, voller dynamischer Energie, der Harmonie und Einfachheit erzeugt. colombo design

schlanke form „Polo“ ist eine neue Interpretation des klassischen Clubsofas und lädt zum aufrechten Sitzen und Entspannen ein. „Polo“ zeichnet sich, dank der schmalen Armlehnen, durch eine schlanke Form aus und bietet grosszügige Sitzmasse. Das Clubsofa steht in den Ausführungen niedrig und hoch sowie mit kurzer oder langer Armlehne zur Wahl. Sonderabmessungen ab 200 cm Breite, in 10-cm-Schritten bis zu einer maximalen Breite von 250 cm, sind möglich. Hans Kaufeld mobarte@bluewin.ch www.bielefelder-werkstaetten.de

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schöne schattenseiten Das zuverlässige Beschattungssystem „Pergolino“ von stobag sorgt für angenehme Stunden – zu Hause, beim Clubhaus oder auf der Restaurantterrasse. Dank der Dimensionserweiterung der bewährten Terrassenmarkise können nun auch sehr grosse Flächen dezent beschattet werden. Die maximalen Masse von 700 cm Breite und 600 cm Ausladung verschatten selbst die grössten Terrassen. Seiten- und Frontbeschattung sind nachträglich montierbar und steigern den Wohlfühlfaktor auf der Terrasse. Ein Stützenprofil unter den Führungsschienen verleiht der Anlage eine hohe Standfestigkeit. Die „Pergolino“ hält dadurch auch Belastungen durch Wind und Wetter stand. Die robuste Anlage lässt sich einfach und schnell montieren. Mit dem integrierten Gasfedermechanismus wird in jeder ausgefahrenen Position eine konstante Tuchspannung erreicht. Der starke Elektroantrieb sorgt für mühelose Bedienung. Dank der stufenlosen Positionierung der Führungsschienen und Stützen ist „Pergolino“ kompatibel mit allen Gebäudetypen. info@stobag.com www.stobag.com

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Salone internazionale del mobile Auf dem 51. Salone del Mobile in Mailand haben vom 17. bis 22. April 2012 über 1200 Aussteller ihre Produkte auf einer Fläche von rund 143‘000 m² präsentiert. Die Mailänder Möbelmesse blickt auf eine lange Tradition voller Innovationen und kreativer Momente zurück. Über 300‘000 Besucher aus aller Welt – darunter Designer, Hersteller, Architekten und Designinteressierte – strömten auch in diesem Jahr auf die Messe nach Mailand, um sich die neuen Trends anzuschauen. Eine immense Zahl von Neuheiten wurde von den wichtigen Labels präsentiert. Auf den folgenden Seiten stellen wir einige Highlights vor. Die nächste Mailänder Möbelmesse findet vom 9. bis 14. April 2013 statt. www.cosmit.it

unkompliziert und durchdacht „Minuscule“ ist ein formelles Stuhl-und-Tisch-Duo für informelle Umgebungen, entworfen von der preisgekrönten dänischen Designerin Cecilie Manz. Der Name „Minuscule“ steht für den zwanglosen, zurückgenommenen Stil, für den die Skandinavier wahrlich berühmt sind: Warum Grossbuchstaben, wenn dezente Einfachheit für sich selbst spricht. Der Stuhl verbindet die Tradition von Handwerkskunst mit industrieller Herstellung. Die Sitzschale ist mit einem leichten, aber langlebigen Stoff gepolstert und von Hand genäht, wobei ein feines Lederdetail ihre Konturen noch unterstreicht. Gehalten wird die schön geschwungene Schale von einem Gestell, das aus Kunststoff geformt wurde; eine Materialwahl, die einen Kontrast und zugleich eine angenehme und zeitgemässe Ergänzung darstellt. Wie ein Stein, den das Meer an den Strand gespült hat – die Inspirationsquelle für die Designdetails –, so verfügen auch die geraden Linien des Gestells über eine gewisse Weichheit. fritz hansen faxde@fritzhansen.com, www.fritzhansen.com

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in allen variationen

gebogenes extralight-glas

die kiki-produktfamilie

Nach Design von Antonio Citterio sind die Tische der Serie „Fly“ vielfältig zu variieren: Das Gestell aus lackiertem Metall ist in Grau oder Bronze lieferbar. Dazu können Tischplatten aus massivem Canaletto – wahlweise in den Farben Natur, Natur extradunkel oder Kaffee gebeizt – oder aus Eschenholz – in den Farben Natur, Kaffee, Teak, Wenge, Ebenholz, Pfirsich, Nussbaum oder Kirsche gebeizt – kombiniert werden. Alternativ sind Tischplatten aus Marmor lieferbar. flexform

Die Sitzbank von glas italia mit einem natürlichen, einfachen Erscheinungsbild wurde aus profiliertem und gebogenem 12 mm dickem Extralight-Glas realisiert. Die besondere Biegung des Glases und das spezielle Härtungsverfahren verleihen dem Glas eine aussergewöhnliche Belastbarkeit. Die Sitzbank ist 200 cm lang, 49 cm tief und 41 cm hoch. Für das Design wurde der japanische Designer Naoto Fukasawa ins Boot geholt. Couchtische gibt es auch dazu.

artek präsentiert die „Kiki Kollektion“, mit der Tapiovaara im Jahr 1960 den Gold Prize der Mailänder Triennale gewann. Diese Kollektion steht für Tapiovaaras zeitlosen und eleganten Stil. Im Gegensatz zu den von Tapiovaara bis dahin bevorzugten organischen Formen, entwickelte er für die „Kiki Kollektion“ eine neue, klare Designsprache und setzte für die Rahmen anstelle von Holz Stahlrohr ein – ein Detail, das sich in allen Stücken der „Kiki Kollektion“ wiederfindet.

info@andrax.ch www.flexform.it

glas@glasitalia.com www.glasitalia.com

export@artek.fi www.artek.fi

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MODULØR Produkte

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unzählige kombinationen

mit capitonné-muster

pix jetzt auch für draussen

Das „Montana Modulsystem“ besteht aus 42 Grundelementen, die sich ganz nach Bedarf einrichten lassen. Das Grundelement, von dem sich alle weiteren ableiten, hat die Abmessungen 69,6 x 69,6 cm. Das Grundelement ist in vier Tiefen erhältlich: 20, 30, 38 und 46,8 cm. Man kann ein Grundelement oder eines der 216 Beispiele eingerichteter Grundelemente als Ausgangsmaterial wählen und so die eigene Idee von montana mit Trennwänden, Einlegeböden, Türen, Schubladen, Tabletts, LED-Leuchten usw. verwirklichen.

Die Serie „Husk“ wurde im vergangenen Jahr mit grossem Erfolg zunächst als Sessel für Innenräume und dann auch als Outdoor-Modell präsentiert. Nun wurde sie von Patricia Urquiola durch ein komfortables Sitzmöbel für den Essbereich ergänzt. Unterscheidendes Merkmal ist die unverkennbare Rückenschale mit CapitonnéMuster. Der Stuhl, dessen Proportionen neu ausgearbeitet wurden, ist nicht nur für Tische konzipiert, sondern findet auch ausserhalb der Wohnräume vielseitige Verwendungsmöglichkeiten. b&b italia

Bequem sitzen mag man drinnen so gern wie draussen, und deshalb gibt es „Pix“ nun auch in einer Version für den Aussenbereich. Möbel, die Wind und Wetter ausgesetzt sind, müssen feuchtigkeitsbeständig sein, damit sich kein Schimmel bildet. „Pix Outdoor“, von dem Designer Ichiro Iwasaki entworfen, löst dieses Problem aber nicht wie sonst üblich durch eine wasserdichte Versiegelung der Polsterung, sondern nutzt eine grundlegend andere Methode, das „Hydrodraining“, bei dem eindringendes Wasser rasch wieder abläuft. arper

montana@montana.dk www.montana.dk

info@bebitalia.com www.bebitalia.it

info@arper.com www.arper.com

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funktionale momente

linear und leicht

bellini für thonet

Der Sessel „Moment“ ist das jüngste Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem international renommierten Designer Khodi Feiz und offecct. Khodi Feiz bekam die ursprüngliche Inspiration für „Moment“ von den alten Schulbänken mit der seitlich herunterbaumelnden Holzplatte, die sitzend über den Schoss geklappt und in dieser Position zu einer kleinen Schreibplatte wird. Der Sessel lädt den Benutzer ein, sich für einen Moment hinzusetzen, eine Pause zu machen, um zu arbeiten oder um etwas anderes zu tun: ein Sessel für funktionale Momente. support@offecct.se www.offecct.se

Das Bücherregal „Aline“ist ein Projekt von Dante Bonuccelli für alias. Der Architekt und Designer argentinischer Herkunft präsentiert eine feine Struktur mit purer Linienführung. Das extrudierte Aluminium, lackiert in den neutralen Tönen Weiss, Graphitgrau oder Metallicgrau geraut, gibt den Büchern den Vorrang und die Aufgabe, den Raum zu gestalten. Die Montage ist ausgesprochen einfach. Es besteht die Möglichkeit, einzelne Schubladen sowie Fächer mit Klapp- oder Schiebetüren und Schubladen zu befestigen.

Der italienische Designer Claudio Bellini hat für thonet ein elegantes Stuhlprogramm für den Wohn- und Essbereich entworfen. Der „Polsterstuhl 580“ mit seiner puren Form wurde erstmals auf der diesjährigen Mailänder Möbelmesse vorgestellt und komplettiert das bereits bestehende „Tischprogramm 1580“. Charakteristisch für das Stuhlprogramm sind die durchgehende Rückenlehne und die schmale Polstersitzschale, die bündig auf dem Vierfussgestell mit den grazilen, nach innen gewölbten Stuhlbeinen aufliegt.

info@einrichter.ch www.aliasdesign.it

info@seleform.ch www.thonet.de

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MODULØR Produkte

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vertraute landschaften

stuhl razor

natur im raum

Für eine Sonderedition mit nur hundert Stück hat Hella Jongerius ihren Klassiker, das „Polder Sofa“, in neue Stoffe von Maharam gekleidet. Das „Maharam Polder Sofa“ erinnert an die flachen Polderlandschaften in den Niederlanden und Flandern. Es verbindet diese Funde der niederländischen Designerin mit Hightech und Handwerkskunst, Retrospektive und Gegenwart. Die limitierte Edition des „Maharam Polder Sofa“ ist ein Beispiel für das einzigartige Gespür von Hella Jongerius für Design und Textilien. vitra

„Razor“ ist ein klassischer Stuhl mit einem erneuerten und zeitgenössischen ästhetischen Charme. Das formale und ergonomische Gleichgewicht entsteht aus der Suche nach einer dynamischen Form zwischen runden und geraden Linien und dem Gegensatz zwischen kaltem Metall und weicher Polsterung. Dank seinen Eigenschaften passt „Razor“ sowohl in private als auch in öffentliche Räumlichkeiten. „Razor“ hat eine Struktur aus Metall, mit gedrucktem Polyurethanschaumstoff bezogen. bonaldo

„Tix“ zeigt die Kraft und Energie der Natur und ist aus bis zu 100 Jahre alten Bäumen gearbeitetem Massivholz. „Tix“ zeigt Gegensätze. Die vertikale Tragstruktur in Aluminium oder Stahl, technisch und präzis, und die horizontale, ruhende Tischplatte in massivem Holz, ursprünglich warm und natürlich. Zwei Materialien, die kaum unterschiedlicher und spannender sein können, bilden eine perfekte Funktionseinheit. Die Möbellinie verbindet funktionelle und ästhetische Aspekte auf höchstem Level. mobimex

info@vitra.com www.vitra.com

re-trend-moebel@bluewin.ch www.bonaldo.it

info@mobimex.ch www.mobimex.ch

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vigna für den aussenbereich

haut und skelett

haute couture

Wie üblich hat sich magis wieder auf der Mailänder Möbelmesse auf einem leichten und reinen Messestand präsentiert: ein ganzer Messestand aus Holz mit offenen Seiten, die jede Ecke sichtbar machen und die Produkte in ihrer Gesamtheit hervorheben. Das Gestell des stapelbaren Stuhls „Vigna“ ist aus rostschutzbehandeltem, polyesterlackiertem Stahldraht. Der Sitz wurde aus Polypropylen hergestellt, im Zweipunkt-Einspritzverfahren. Der von Martino Gamper entworfene Stuhl ist auch für den Aussenbereich geeignet.

Premiere feiert der neue „Atelier Chair“ vom österreichischen Designteam EOOS, ein minimalistischer Sessel in der Tradition von Bauhaus und Moderne. Leder und Stahl bilden Haut und Skelett – minimiert und zeitlos, elegant und nachhaltig. Straffes Leder umspannt den Stahlrahmen, wie es sich für ein richtiges Stahlrohrmöbel gehört. Die sichtbare Konstruktion gibt den Blick frei auf die Funktion. Und erwünscht: der Patina-Effekt – denn erst im Gebrauch entfaltet das Leder seine wahre Schönheit. walter knoll

Das neue Sofa „Mantò“ von poltrona frau drückt sich mit der Sprache der Haute Couture aus. Eine natürliche Eleganz die durch Schneider-Meisterschaft hervorkommt. Das Material ist Stoff oder Leder. Das Muster der Rückenlehne wird durch handgefertigte Capitonné-Technik auf einer tragenden Struktur aus abgelagertem Buchen- und Pappelholz erzielt. Die Polsterung ist aus Polyurethan-Schaumstoff und Polyesterwatte. Die Kissen und Bezüge sind komplett abziehbar. Die Holzfüsse sind aus massivem Buchenholz.

info@magisdesign.com www.magisdesign.com

info@walterknoll.de www.walterknoll.de

info@denovum.ch www.poltronafrau.it

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MODULØR Produkte

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hochebene in modulen

aus den fünfzigern

geometrische konturen

Das Sofa „Altopiano“ von den Designern Ludovica und Roberto Palomba besteht aus frei zusammenstellbaren Modulen – einteilige, zusammenstellbare Sofas, Hocker und Rückenkissen. Die Füsse sind aus graphitlackiertem Stahl, das Gestell aus Stahl. Die Federung wird mit elastischen Gurten erzielt. Die Sitzpolsterung ist aus Polyurethan in unterschiedlicher Dichte/Dacron Du Pont mit Steppeinsatz aus 100 % reinen Gänsefedern und Flocken aus Polyesterfasern. Der Stoff- oder Lederbezug kann abgenommen werden. zanotta

Ein Sessel mit hochaktueller Technologie, innovativen Materialien und Formen, die sich an die Tradition des klassischen Designs der Fünfzigerjahre anlehnen. Der besonders komplexe Projektierungsprozess erlaubte die Realisierung eines tragenden Grundgestells aus Aluminiumdruckguss mit wechselnden Linien und verschiedenen Stärken. So entstand ein Schmuckstück des Industrial Design, das sich einer Skulptur annähert. „Prince“ ist ein gutes Beispiel für das hohe Niveau an Know-how der Firma minotti.

Die neue Einrichtungskollektion von Ron Gilad „Grado°“ bestätigt das Interesse des Designers für wesentliche geometrische Formen. Grosse und kleine Tische, Schränke, Bücherregale, Spiegel und Ablagen spielen inhaltlich und materiell mit revolutionären Elementen und verwandeln sich so in Objekte, die uns verzaubern und erobern. Ergänzt wird „Grado°“ unter anderem von dem „35°/ Tavolino“ mit „offenem Gehäuse”, von dem wir nur die Konturen sehen. Lichtelemente pur, die auf verborgene Schätze anzuspielen scheinen. molteni

info@kasper-handelsagentur.ch www.zanotta.it

info@pmobile.ch www.minotti.it

info@pmobile.ch www.molteni.it

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deckenleuchte mit 3 schirmen

schalenförmiger rücken

raumsparendes design

Die Leuchtenfamilie „Noon“ wird durch zwei neue Modelle ergänzt, die speziell für den Einsatz über runden und quadratischen Tischen geeignet sind. „Noon 3 Small“, mit einem Durchmesser von 63 cm, passt für Tischdurchmesser von 80 bis 100 cm, „Noon 3“, mit einem Durchmesser von 90 cm, eignet sich für Tische von 100 bis 160 cm Durchmesser. Das Gestell ist aus Eisen, schwarz lackiert, die Lampenschirme in Lamitex weiss, textil schwarz, textil weiss, textil warmgrau (innen weiss). zeitraum

In den grosszügigen Architekturen zeitgenössischer Wohnräume bietet der neue Hochlehnsessel „Rolf Benz 366“ einen schützenden Rückzugsort. Das Design stammt von Birgit Hofmann. Die komfortable hohe Lehne des Sessels hat die Form einer Schale, in der sich Besitzer ganz privat und geborgen fühlen. Dank dieser gestalterischen Finesse und seiner grazilen Füsse mutet der neue Ruhepol herrlich leicht und elegant an. Es besteht die Wahl zwischen Alugussfüssen und einem Holzuntergestell. rolf benz

Das kompakte Sofaprogramm „Lena“ erfüllt eine besonders wichtige Anforderung: Es ist raumsparend, bietet aber eine Auswahl an Elementen, die vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten zulässt. Ein Vorteil, den man etwa im urbanen Lebensraum besonders schätzen wird. Drei Sofagrössen, verschiedene Abschluss- und Chaiselongue-Elemente lassen sich flexibel kombinieren. Die individuell einsetzbaren Lehnkissen können immer neu angeordnet werden. „Lena“ wurde vom Designer Paolo Piva entworfen. wittmann

breu.handelsagentur@bluewin.ch www.zeitraum-moebel.de

info@rolf-benz.com www.rolf-benz.com

info@wittmann.ch www.wittmann.ch

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SPEZIAL Objektmöblierung

MODULØR Produkte

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flexibel für alle ansprüche

von Sarah Gatto (Redaktion)

In der Arbeitswelt hat sich vieles verändert und doch auch wieder nicht. Die Menschen wollten schon immer einen Arbeitsplatz, an dem sie sich wohlfühlen. Ergonomie, Flexibilität, Mobilität sind selbstverständliche Anforderungen an eine Objekteinrichtung: Hier einige interessante aktuelle Beispiele.

Das Designstudio osko+deichmann entwarf für Brunner „plot“, eine raumbildende und modulare Sitzlandschaft, die sich wie eine natürliche „Loungescape“ in Officebereiche, Foyers oder Lounges integriert. SedoRama info@sedorama.ch,, www.sedorama.ch

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1 Der Schweizer Möbelhersteller GiRSbeRGeR präsentiert mit dem „Jack“ Loungechair einen neuen grossen Wurf von Burkhard Vogtherr. Ein Sessel, der allen gewünschten Komfort bietet, ohne durch Masse aufzufallen und den Raum für sich zu beanspruchen. Ein Sessel für den Wohnbereich, auf den manche gewartet haben dürften. Die Schale von „Jack“ besteht aus verpressten Furnieren, die mit Polyurethan weich umschäumt werden. So ist die Schale einerseits stabil und elastisch, andererseits komfortabel gepolstert. Die Sitzfläche ist wattiert. mail@girsberger.com www.girsberger.com

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2 Das multifunktionale Stuhlsystem, das sich den unterschiedlichsten Bedürfnissen anpasst, Form folgt Innovation: „Oneman“ von Greutmann Bolzern ist eine aussergewöhnliche Umsetzung von dietikeRS preisgekrönter Metall-Holz-Verbindung. Trotz der zahlreichen Optionen hat der Stapelstuhl eine einfache Formensprache mit einer unverwechselbaren, taillierten oder geraden Silhouette. Ein Stuhl mit Charakter und Eleganz. mail@dietiker.com www.dietiker.com

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SPEZIAL Objektmöblierung

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MODULØR Produkte

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3 Flexible Möbelsysteme, deren Höhen, Breiten und Tiefen frei wählbar sind, ermöglichen eine optimale Raumnutzung – gerade bei der Objekteinrichtung ist dies ein entscheidender Vorteil. Funktion und Qualität stehen bei aRtmodul im Vordergrund. Dementsprechend haben sie ein eigenes Schliesssystem entwickelt, mit dem die Inhalte der Möbel geschützt werden. Wie viele und welche Türen verschlossen werden sollen, bestimmt man selbst. Der Vorteil zu herkömmlichen Systemen: Es bedarf keiner Schlüssel mehr. info@artmodul.com www.artmodul.com

6 „Team“ ist eine Produktfamilie, die durch ihre hohe Funktionalität den Anforderungen in den unterschiedlichen Räumlichkeiten gerecht wird. Der neue stapelbare Stuhl ist mit einer Sitzschale aus Kunststoff ausgestattet, verfügt über ein Kufengestell und verschiedene Ergänzungselemente und eignet sich dadurch hervorragend für die Bestuhlung von Konferenzräumen, Hörsälen und Ausbildungsstätten. Für den Home-Office-Bereich ist eine etwas hochwertigere Version mit gepolstertem Sitz, einem Standfuss oder fünfbeinigem Gestell erhältlich. aRpeR elvira.buob@pmobile.ch www.arper.com

4 Wegweisende Form, innovativer Komfort, überzeugende Details: der Konferenzsessel „Graph“ von wilkhahn. Die zentrale Entwurfsidee bestand darin, eine Sitzschale horizontal und vertikal zu durchschneiden und sie dann wieder neu zusammenzusetzen, wodurch der Übergang zwischen Sitz und Rücken entfallen konnte. Dieser dem Dekonstruktivismus entlehnte Kunstgriff führte zu einem mehrteiligen Sitzkörper, der visuell leicht erscheint und dessen Kontur dennoch die Geborgenheit einer homogenen, einteiligen Sitzschale vermittelt. info@wilkhahn.ch, www.wilkhahn.ch

7 Die neuesten uSm -Produktentwicklungen stellen den Umgang mit Erweiterbarkeit, Elektrifizierung, Ergonomie und Eleganz ins Zentrum. Maximale Funktionalität und bestechendes Design – „USM Kitos E“ vereint alle Ansprüche an einen modernen Arbeitsplatz: zwei Adaptionspunkte für unterschiedliche Zubehörteile und Kabeldurchführungen; unsichtbares Kabelmanagement unter der Tischplatte; einfacher Zugang zur Technik dank abklappbarer Tischplatte; stufenlose Höhenverstellung und höchste Stabilität. info@ch.usm.com, www.usm.com

5 Ein Chefbüro soll auf die Person des Benutzers abgestimmt sein. Ein Chefbüro repräsentiert das Unternehmen auf höchstem Niveau. „TIX-Office“ erfüllt zwei einander gegenüberstehende Anforderungen. Durch das Zusammenfügen der verschiedenen Zonen – Informatik-, persönlicher Arbeitsbereich und Kommunikationsbereich – zu einer Gesamtform entsteht einerseits ein grosszügiger, repräsentativer Arbeitsplatz, und anderseits entsteht freier Raum. Freiraum schafft Platz für neues Denken. „TIX-Office“ schafft im Raum Grosszügigkeit. mobimex info@mobimex.ch, www.mobimex.ch

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SPEZIAL Objektmöblierung

MODULØR Produkte

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„Kiron“ unterstützt viele Arbeitskulturen und -aufgaben im Unternehmen und ermöglicht durch das zeitlose Design eine kreative Gestaltung und Organisation aller Bürobereiche. „Kiron“ ist vielfältig und wandlungsfähig. Das Bild zeigt einen höhenverstellbaren Bench.

cORPORAtE ARchItEctURE füR DIE InnEnEInRIchtUng Immer mehr Unternehmen nutzen Corporate Architecture, um ihre Unternehmensphilosophie nach aussen zu stärken. Räumlichkeiten, fernab von den Empfangshallen für Kunden, bleiben dabei jedoch oft auf der Strecke. Viele Firmen haben das Potenzial für Corporate Architecture gegen innen noch nicht erkannt. Die Innenarchitektur dient nicht nur als wirkungsvolles Kommunikations- und Identifikationsinstrument, das die Unternehmenskultur stärkt. Sie ist ein Antrieb für Arbeitsproduktivität. Sie optimiert Arbeitsflächen und motiviert die Mitarbeitenden, was sich mit Leistungswachstum bezahlt macht. Haworth hat dieses Potenzial längst erkannt und entwickelt Corporate-Architecture-Konzepte für die Inneneinrichtung. Die Ideationsgruppe untersucht Arbeitssoziologie, Formgebung und Sensorik – Letztere sind zum Teil in der Natur enthalten und beinhalten wichtige

physiognomische und psychologische Aspekte – entschlüsselt die nutzbringenden Faktoren und setzt sie technisch um. Die Anwendung von bioinspiriertem Design setzt ebensolche Strategien in Gang. Zum Beispiel Gebäude zu entwickeln, die komfortable sowie produktive Orte bieten, in denen Menschen leben und arbeiten können. Aus solchen Studien entstehen innovative Raumkonzepte, welche die Produktivität und den Unternehmenswert erhöhen sowie das Wohlbefinden der Mitarbeitenden steigern. Sie können auch neue Arbeitsformen hervorbringen oder unterstützen: Beim „Activity-Based Working“ zum Beispiel haben die Mitarbeitenden keinen festen Arbeitsplatz, sie wählen ihren Platz jeden Tag neu. Für Besprechungen stehen Stehtische zur Verfügung, gebrainstormt wird in gemütlichen Sitzecken, Einzelarbeitsplätze bieten Rückzugsgelegenheiten. Mit dem

Analyse-Tool „Competing Values Framework“ gewinnt Haworth weitere wertvolle Daten, die neue Planungsimplikationen ermöglichen und ein einheitliches und firmenspezifisches Erscheinungsbild gewährleisten. info.ch@haworth.com, www.haworth.ch

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8 Preisgekröntes Design, patentierte Technik, eine Tafel nach Mass: „Varion“ von williSau. 28 mm starkes Massivholz wird ringsum so perfekt abgeschrägt, dass die Platten nahezu schwebend in die massiven Füsse eingelassen sind. Die optisch starke Massivholzplatte des Tisches „Varion“ kann je nach Holzart und Ausführung in einer Länge von bis zu 4 m gefertigt werden. Die Statik stimmt trotzdem. Denn unter dem Tisch sorgt das patentierte Trigonomsystem mit einem gespannten Stahlseil für die nötige Stabilität. info@willisauag.ch www.willisauag.ch

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9 Seit langem ist hÅG für sein einzigartiges Ergonomiekonzept bekannt. Der „HÅG Capisco Puls“ basiert auf dem legendären Sattelsitz-Stuhl. Bei seiner Entwicklung hat das Unternehmen besonders auf den angeborenen Drang des Menschen nach ständiger Bewegung geachtet. Und das ist dabei herausgekommen: ein neuer Bürostuhl, geschaffen für Menschen, die in einem modernen und dynamischen Umfeld arbeiten. Bahnbrechend im Design und führend im ökologischen Anspruch, hat dieser Stuhl die perfekte leichte und dynamische Konstruktion, die die junge Generation besonders schätzt. momoll@hag-sitzsysteme.ch www.hag.no

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MODULØR Produkte

SPEZIAL Objektmöblierung

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10 länGle & haGSpiel, Hersteller von Stühlen, Tischen und Bänken aus Massivholz, der seit mehr als 56 Jahren stetig und konsequent seinen Weg geht. Ehrliche, solide Handwerksarbeit, grosses Augenmerk auf die Qualität der verwendeten Materialien, alte Handwerkskunst gepaart mit moderner Serienfertigung: Das sind nur einige der Faktoren, die ein länGle-&haGSpiel -Produkt auszeichnen. Der „LH59“ ist ein Stuhl, der mit zeitlosem, klassischem Design überzeugt. Die ergonomische Formung des Rückenteils bietet höchsten Sitzkomfort, ohne den schlichten Charakter des Stuhls zu beeinträchtigen. office@lundh.ch, www.stuhl.at

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12 Die Produktelinie von woGG besticht durch ihre radikal einfache Form, die klare Linie und die optische wie reale Leichtigkeit. Dazu gehören Tisch, Staumöbel und Regalturm, die alle aus 5,6 mm dünnen Verbundplatten und transluzenten Rückwänden höchst präzise zusammengebaut werden. Der Schreibtisch „Wogg 54“ überzeugt durch seine schlichte Art. Und überrascht gleichzeitig mit technischer Raffinesse. Wie bei „Wogg 25 und 52“ bestimmen die diversen Stauräume die Gestaltung. Das klassische Untergestell aus schwarzem oder verchromtem Stahl unterstützt die elegante Form und verleiht dem Tisch seine Leichtigkeit. info@wogg.ch, www.wogg.ch

11 Mit den „Winea Pro“-Steh-SitzTischen von wini lässt sich im Objekt ein rundum gesundes Arbeitsumfeld schaffen, das seinen Nutzern langfristig den Rücken stärkt – egal, ob im Team- oder im Managementbüro. Für optimale Ergonomie am Büroarbeitsplatz hält das nachhaltig konstruierte System dabei gleich zwei Gestellvarianten bereit: Neben dem T-Fuss-Gestell ist auch das C-FussGestell mit einer schnellen (40 mm/ Sek.), geräuscharmen (< 35 dB), energiesparenden (0,1 Watt im Stand-by) elektromotorischen Höhenverstellung von 65 bis 125 cm lieferbar, die damit die praktisch für jede Körpergrösse perfekte Ergonomie auf Knopfdruck bietet. info@wini.de, www.wini.de

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Ihr Partner mit Schweizer Garantie- und Serviceleistungen.

eine glas-klare lösung mit weitblick Geniessen Sie das ganze Jahr die beruhigende Natur in Ihren eigenen Wänden. Innovative Verglasungssysteme in hoher Qualität zu fairen Preisen lassen keine Wünsche offen. Faltwände | Schiebewände | Wintergärten | Terrassendächer | Balkonverglasungen Solarlux (Schweiz) AG | Industriestrasse 34c | 4415 Lausen | Telefon 061 926 91 91 solarlux@solarlux.ch | www.solarlux.ch

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SPEZIAL Schiebe- und Faltwände

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fliessende übergänge schaffen von Sarah Gatto(Redaktion)

Dank Schiebe- und Faltwänden kann man störende Pfosten mit an die Seite schieben, freie Blicke, maximale Durchgangsöffnung sowie fliessende Raumübergänge schaffen. Eine Marktübersicht.

„Swissdivide“ bringt im Bereich der Innenarchitektur weitere Impulse. Die natürliche Offenheit von Glas sowie die technischen Vorteile des rasterfreien Systems ergeben eine vielfältige Formensprache. „Swissdivide“ ist Trennwand und Designbeziehungsweise Funktionselement zugleich. GlaS tRöSch info@glastroesch.ch, www.glastroesch.ch

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1 Mit einer einzigartigen Technik ermöglicht das „Schiebefenstersystem Sky-Frame“ eindrückliche, beinahe uneingeschränkte Öffnungsvarianten der unterschiedlichen Fensterelemente. Ecken, Fest- und Schiebeelemente sind beliebig miteinander kombinierbar und schwellenlos. Die übliche räumliche Trennung wird so aufgehoben, wobei der fliessende Raum ein offenes Lebensgefühl vermittelt. Die neueste Innovation ist „Sky-Frame 3“, welche dank einer speziellen Schallschutzausführung höchste Ansprüche bezüglich Schalldämmung erfüllt. R&G info@rg-metallbau.ch www.sky-frame.ch

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2 Die neuen textilen „Rossoacoustic TP30 Space Divider“ überzeugen durch ihre Leichtigkeit und ihre Materialität. „Rossoacoustic TP30 Colours“ fasziniert durch seine weiche Haptik und die wohnliche, lebendige Farbauswahl. Rosso nimbuS bietet erstmals eine Auswahl textiler Bezüge des innovativen dänischen Herstellers Kvadrat für das „TP30“-System an. info@first-collection.ch www.nimbus-group.com 3 Als Weltneuheit präsentiert SolaRlux die Glasfaltwand „SL97“. Sie ermöglicht dank höchster Wärmedämmung ausreichend Schutz für Passivhäuser. Aussen trotzen Aluminium-Abdeckschalen Wind- und Wettereinflüssen und minimieren den Pflegeaufwand. Zertifizierte Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft strahlen im Innenbereich Behaglichkeit und Wärme aus. Eine grosse Farbpalette schafft exklusive Designvariationen nach individuellen Wünschen. solarlux@solarlux.ch www.solarlux.ch 4 Raumsysteme von bene : Zu den wesentlichen Bausteinen von Raumbildung und Raumgliederung gehört die Trennwand in unterschiedlichen Ausformungen: zum Beispiel als Bürowand mit Stellflächen, als transparente oder halbtransparente Flurwand beziehungsweise Glaswand, die Offenheit vermittelt und visuelle Kommunikation ermöglicht, oder als reversible Wand. Die Wandgestaltung erweitert durch funktionale Möglichkeiten den Arbeitsplatz, gestaltet und organisiert Wände. office@bene.com, www.bene.com

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MODULØR Produkte

SPEZIAL Schiebe- und Faltwände

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5 Büros und Konferenzräume können heute von flexiblem Raummanagement profitieren. Möglich wird das durch schalldämmende und transparente Raumkonzepte, die sich harmonisch kombinieren lassen. Mit den mobilen schalldämmenden Raumtrennsystemen „Moveo“ mit blickdichten Elementen und „MoveoGlas“ mit transparenten Elementen. Damit ist es möglich, Räume leicht, flexibel und schnell zu verändern und somit an unterschiedliche Grössen anzupassen. doRma info@dorma.ch, www.dorma.ch

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6 Die Beschlagsysteme „HAWAVariofold“ und „HAWA-Centerfold“ bestehen aus identischen Grundkomponenten. Nach einer erfolgreichen Markteinführung bei Glastüren gibt es die beiden Systeme auch für Faltanlagen aus Holz. Die Systeme werden für flächenbündige, faltbare Trennwände mit grossen Türen aus Holz zum Schliessen von breiten und hohen Öffnungen eingesetzt. Die beiden verwandten Beschlagsysteme unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihre Aufhängepunkte, mittig beim „HAWACenterfold“ und am Flügelende beim „HAWA-Variofold“. hawa info@hawa.ch, www.hawa.ch 7 Ästhetisch und funktional überzeugend: Für begehbare Schränke und intelligente Raum-im-Raum-Lösungen wurde ein neues Trendwandsystem entwickelt. Mit ihm lassen sich alle Elemente der Programme „S07“ und „40S“ kombinieren, um grosszügige, schlankere oder über Eck laufende Konfigurationen zu bilden. Ebenso durchdacht ist sein Konstruktionsprinzip, das Toleranzen zwischen Wänden, Decken und Böden ausgleicht. Als Eingänge dienen Schwenktüren oder raumsparende Falttüren. inteRlübke

info@interluebke.de www.interluebke.com 8 „Stripe“ ist das neue System von Schiebetüren, immer in der Höhe und in der Breite angepasst. Eine neue Interpretation von Licht als zentralem Element der zeitgenössischen Interieurs, wo ein hoher Grafikwert mit maximaler technologischer Qualität verbunden ist. Die Struktur ist aus braunem oder schwarzem Aluminium. RimadeSio

info@shapedesign.ch www.rimadesio.it

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Fassaden

Holz/Metall-Systeme

Fenster und Türen

Briefkästen und Fertigteile

Sonnenenergie-Systeme

Beratung und Service

Ästhetisch, wohnlich und langlebig: Die Holz/Metall-Systeme von Schweizer. Die Holz/Metall-Fenster- und -Fassaden-Systeme von Schweizer bieten durch ihre hochwertige Materialkombination umfassenden Wohnkomfort und eine moderne Ästhetik. Unsere vielseitige Produktpalette ermöglicht architektonisch anspruchsvolle Lösungen sowohl für Neubauten wie auch bei Sanierungen. Erhältlich bei Ihrem Fensterbauer und unseren Partnern. Mehr Infos unter www.schweizer-metallbau.ch oder Telefon 044 763 61 11. Ernst Schweizer AG, Metallbau, CH-8908 Hedingen, Telefon +41 44 763 61 11, info@schweizer-metallbau.ch, www.schweizer-metallbau.ch

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((Modulor, 1⁄2 Seite, 210 x 128 mm, randangeschnitten, 4-farbig/ISO Coated v2 300%, Sujet «Conoflat», Ausgabe vom Nr. 2 vom 28.3.12))

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SPEZIAL Baustoffe

MODULØR Produkte

2012 04

ungeahnte Möglichkeiten eröffnen

von Sarah Gatto (Redaktion)

Egal ob die frühesten vom Menschen verwendeten Baustoffe wie Hölzer, Lehm und Natursteine oder die heute überwiegenden Massenrohstoffe wie Sand, Schotter, Kalk und die daraus produzierten Sekundärrohstoffe: Baustoffe eröffnen ungeahnte Möglichkeiten. Nachfolgend zeigen wir eine Auswahl.

Mit „Sika Unitherm platinum“ hat Sika das schnellste Stahl-Brandschutz-System entwickelt, welches entscheidende Vorteile für die Beschleunigung des Bauablaufs bietet. Der Dämmschichtbildner setzt neue Massstäbe beim Brandschutz von Stahlbauteilen. schweiz@ch.sika.com, www.sika.ch

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1 Mit einem breiten Angebot von Farben, Oberflächenausführungen und haptischen Effekten ausgestattet, bietet „Trespa Meteon“ fesselnde Ästhetik und nahezu endlose Designmöglicheiten für die nächste Generation von architektonisch wertvollen Bekleidungen. „Trespa Meteon“-Platten sind dekorative Hochdruck-Schichtpressstoffplatten (HPL) mit einer integrierten Oberfläche, die mit der einzigartigen betriebseigenen Technologie „Electron Beam Curing (EBC)“ von tReSpa hergestellt wird. infoexport@trespa.com www.trespa.com

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2 Durch eine sinnvolle Dämmung von Dächern kann nicht nur 20 % der Heizenergie eingespart werden, sondern bei geeigneter Raumhöhe neuer Wohnraum geschaffen werden. Bei Gefälledächern kommen die flumRoc -Steinwollprodukte „Prima“ und „Mega“ zur Anwendung. Das integrierte Gefälle garantiert eine kontrollierte Entwässerung und bietet optimale Wärme-, Brand- und Schallschutzeigenschaften in einem kostengünstigen System. info@flumroc.ch, www.flumroc.ch 3 Bei der Gestaltung von Innenräumen gilt es, Ästhetik und Funktionalität zu einem harmonischen Ganzen zu verbinden. Mit einem umfassenden Programm hochwertiger Innenbeschichtungssysteme und Gestaltungssysteme hat sich Sto auf diese Anforderungen eingestellt. Die Innenbeschichtungen von Sto sind auf die vielfältigsten Ansprüche perfekt zugeschnitten. Die breite Farbpalette „StoColor System“ und das grosse Gestaltungspotenzial stehen für Individualität, Kreativität und Funktionalität. sto.ch@stoeu.com, www.stoag.ch 4 Die Quadrat- sowie die Spitzrauten bilden die Gruppe der RheinzinkKleinrauten. Durch die Kleinformatigkeit der einzelnen Elemente finden sich auch bei geometrisch komplizierten Baukörpern konstruktive Lösungen. So ist unter anderem auch die Bekleidung von Giebeln, Dachgauben, Kaminköpfen oder Dachrändern mit Kleinrauten völlig problemlos. Eine Weiterentwicklung der Spitz- und Quadratrauten sind die Rheinzink-Grossrauten. info@rheinzink.ch, www.rheinzink.ch

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MODULØR Produkte

SPEZIAL Baustoffe

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5 „Jackodur Plus“ bietet alle Vorteile der XPS-Dämmung, hat im Vergleich zu herkömmlichen Produkten allerdings eine minimale Wärmeleitfähigkeit. Das heisst: Der Dämmwert ist besser. Das Material erfüllt alle Anforderungen an einen modernen Hochleistungsdämmstoff: Es ist hochdruckfest, formstabil, feuchtigkeitsunempfindlich, witterungsbeständig, langlebig und nachhaltig. jackon info@jackodur.com www.jackon-insulation.com

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6 eteRnit setzt mit seiner neuen Farblinie „Color“ auf Individualität, auf kreative Gartenlösungen, auf Pflanzengefässe, die passend zur Farbe der neu erstandenen Terrassenmöbel gewählt werden können. Ob pastellfarbig oder kräftig bunt, „Color“ bringt frische Stimmung in den Lebensraum. Alle Gartenprodukte werden ganzheitlich in der Schweiz und von Hand hergestellt. Das widerstandsfähige Material und die Herstellungsmethode garantieren den Frostschutz im Freien. info@eternit.ch, www.eternit.ch 7 Mit einer ganzen Reihe von Produktverbesserungen bei den „Pavatherm-Plus“-Dämmelementen und den „Isolair/Isoroof“-Unterdeckplatten erhöht pavatex einmal mehr die Leistungsstärke, Verarbeitbarkeit und Sicherheit seiner Holzfaserdämmplatten. Zu den Neuerungen zählen die optimierte Profilgeometrie sowie zusätzliche Plattenformate und erhöhte Plattenstärken. Die neue Profilgeometrie erhöht die Dichtheit in der fertig verlegten Fläche, erleichtert mit ihrer stabilen Ausformung auch den Transport, das Handling und die Verlegung der Dämmplatten. info@pavatex.ch, www.pavatex.ch 8 Brillant im Ergebnis, exzellent in der Verarbeitung und obendrein nahezu geruchlos: Die wasserbasierten „Rubbol BL Lacke“ von Sikkens sind durch und durch glänzende Experten für eine bemerkenswerte Oberflächengestaltung. Im Ergebnis sind die innovativen Sikkens-Produkte von den lösemittelbasierten Produkten kaum mehr zu unterscheiden. Die umweltfreundliche Lackgeneration besticht genauso durch makellose, besonders strapazierfähige Oberflächen von dauerhafter und strahlender Farbigkeit. akzo nobel

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Warum harmoniert der norwegische Bürostuhl HÅG Capisco so schön mit den Schweizer Alpen? Weil HÅG Natur- und Umweltschutz verinnerlicht hat und über das “cradle to cradle” Konzept hinaus geht! Schliesslich erben wir die Welt nicht von unseren Eltern, wir leihen sie von unseren Kindern. HÅG’s Philosophie basiert auf fünf nachhaltigen Prinzipien: • Leichtbauweise • lange Lebensdauer • wenige Teile • „von der Wiege zur Wiege“ • umweltfreundliche Materialien (cradle to cradle) Das Ergebnis sind Produkte mit einer ausgezeichneten CO2 Bilanz und geringem Energieaufwand. Ein gutes Umweltgewissen dank HÅG Capisco!

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Visit Adeco AG

MODULØR Service

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Heinrich Gerhard entwickelte 1996 das Regalsystem „Radar“ unter folgenden Voraussetzungen: Ein sparsamer Einsatz der Materialien, Langlebigkeit, Nachhaltigkeit.

pRäsentatiOn Mit qUaLität Was mit der Lieferung von Folien und Hellraumprojektoren begonnen hat, wurde kontinuierlich weitergeführt und ausgebaut: 1982 gegründet, entwickelt sich die Adeco AG zur Spezialistin für innovative Produkte im Bereich Wandorganisation und Präsentationsmittel. Als Herstellerin der Wandorganisationssysteme „O + C System“ und „Wallstreet System“ verkörpert die Firma Qualität, in die jeden Tag aufs Neue investiert wird. Erneuerung bedeutet den nächsten Schritt bei der Verfeinerung der Technik oder bei der Zufügung von Funktionalität. 1993 wurde das Wandschienensystem „O + C System“ auf den Markt gebracht, danach folgte das vom Designstudio Greutmann Bolzern entwickelte Stauraumsystem „Wallstreet“. Dieses wurde Jahr für Jahr weiterentwickelt und mit neuen Produkten erweitert. So zum Beispiel mit dem „Pocket-SizeKonferenzraum“, der den heutigen Anwendungen mit Laptops Rechnung trägt, oder dem Vertrieb von Akustikpanels, die mit ihrem klaren Design und der Fülle von Farben nicht nur Akzente setzen, sondern Ruhe und Konzentration fördern. Mit der Übernahme der „Radar“-Produkte ab Dezember 2011 wurden Synergien im Raum und an der Wand geschaffen. Dem

Werkstoff Aluminium ist die Firma treu geblieben, beide Produktelinien, „Radar“ und „Wallstreet“ basieren auf diesem umweltfreundlichen Material. Die verschiedenen Produktelinien bestechen durch ihre durchdachte Technik, ihre durchgehende Schlichtheit. Die Funktionalität steht im Vordergrund. Einfach aus- und umbaubar, passen sich die Produkte stetig ändernden Anforderungen an und begleiten einen ein Leben lang. Die verwendeten Materialien wie Aluminium und Stahlblech sind rezyklierbar und tragen so der Umwelt Sorge. Kontinuierlich investiert die Adeco AG in neue Produkte und Entwürfe.

radar Die Anforderungen an ein modernes Regalsystem sind ein sparsamer Einsatz der Materialien, Langlebigkeit und Nachhaltigkeit. Unter diesen Voraussetzungen entwickelte 1996 der Innenarchitekt Heinrich Gerhard das Regalsystem „Radar“. Für Gerhard stand die Notwendigkeit im Vordergrund, für das angestrebte Produkt das bestmögliche Material mit einem Minimum an Aufwand einzusetzen. Dank speziellen Techniken

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Die Adeco AG ist dem rezyklierbaren Aluminium treu geblieben und investiert kontinuierlich in neue Produkte und Entwürfe.

Dank der langen Wandschiene von „Wallstreet“ kann der Raum optimal genutzt werden.

konnte Aluminiumblech auf eine neue Art angewendet und seine spezifischen Vorteile hervorgehoben werden. Ein gerade mal 1 mm gefaltetes Aluminiumblech reicht für die Stabilität der Seitenwände.

korstreifen Akzente. Auf der „O + C System“-Schiene werden die benötigten Sachmittel wie Weisswandtafeln, Dokumentenhalter, Flipcharts, Projektionstafeln nach Wunsch einfach eingehängt. Platzsparend, flexibel, jederzeit leicht veränderbar. Die Wandorganisation „O + C System“ steht für die intelligente Nutzung verfügbarer Wandflächen. Die Doppelschiene erlaubt ein Arbeiten auf verschiedenen Ebenen. Design und Funktion bilden eine Einheit. Zu Qualität gehört Design, zur uneingeschränkten Freude am Produkt.

wallstreet Die Wandschiene „Wallstreet“ wurde von seinem Designer Urs Greutmann als längster Nagel der Welt bezeichnet. Dieser erlaubt, den Raum optimal zu nutzen. Individuelle Accessoires ermöglichen einen spielerischen und dennoch funktionalen Umgang mit der zusätzlich gewonnenen Fläche und schaffen Ordnung mit der Leichtigkeit des Materials Aluminium. „Wallstreet“ gibt den Produkten den richtigen Rahmen, bleibt aber dank des natureloxierten Aluminiums diskret im Hintergrund. Die Wandschiene ist nach Belieben aus- und umbaubar und passt sich so den sich stetig ändernden Bedürfnissen mühelos an.

o + c system Das Schienensystem mit der ausgeklügelten Technik. Die schmale Trägerschiene hält sich zurück und setzt mit farbigen De-

Die Adeco AG ist Spezialistin für innovative Produkte im Bereich Wandorganisation und Präsentationsmittel. Zilistude 168, 5465 Mellikon info@adeco.ch, www.adeco.ch

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TaLk Frank Schlecht

MODULØR Service

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iM GespRäch MiT fRank schLechT, aLphenbeRG (schweiz) von Gerald Brandstätter

Leder als Boden- oder Wandbelag? Frank Schlecht erklärt die Vorzüge der ledernen Fliesen und wie diese im hochwertigen Innenausbau Wände veredeln und Böden aufwerten. Herr Schlecht, Sie vertreiben Boden- und Wandfliesen aus Leder. Was sind die Vorteile gegenüber herkömmlichen Bodenbelägen aus Naturstein, Kunststein, Teppichen, Parkett, Linoleum oder Gummi? Mit dem Leder von Alphenberg holen Sie sich nicht nur einen einzigartigen, sondern auch einen komfortablen Fussboden oder Wandbelag ins Haus. Der Boden- oder Wandbelag ist schallschluckend, einfach sauber zu halten und lässt sich bestens mit einer Fussbodenheizung kombinieren. Die Lederfliesen, die in jeder Hinsicht den typischen Charakter von Leder ausstrahlen, geben jedem Innenraum eine zeitgenössische, vor allem aber eine einzigartige Atmosphäre. Alphenberg verarbeitet ein Restprodukt und macht daraus ein hochwertiges sowie biologisch stabiles Produkt. Die Fussböden- und Wandbeläge von Alphenberg sind umweltfreundlich gegerbt und biologisch abbaubar. Überdies sind die Fussböden- und Wandfliesen vollständig rezyklierbar. Auf diese Weise arbeitet Alphenberg gemäss der Cradle2-Cradle-Norm, die vorschreibt, dass alle Restprodukte wiederverwendbar oder umweltneutral sein müssen.

Die Lederfliesen von Alphenberg schaffen ein angenehmes und exklusives Ambiente im Objekt- wie im Privatbereich.

Welche Fliesenformate bieten Sie an, und wie werden diese verlegt? Das Leder wird direkt auf den Boden oder auf die Wand verklebt. Da unser Produkt nicht auf einer Trägerplatte vormontiert ist, sind wir auch viel flexibler in der Handhabung. Abkantungen, Kurven oder Wölbungen können wir so ganz einfach mit dem Leder verkleiden. Es existieren diverse Formate: 15 cm x 15 cm, 15 cm x 30 cm, 30 cm x 30 cm, 40 cm x 40 cm, 40 cm x 60 cm, 50 cm x 50 cm, 20 cm x 60/80/100/120 cm oder auch unregelmässige Bahnen. Auf Wunsch können wir auch Spezialformate liefern.

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Wird die Oberfläche beim Verlegen speziell behandelt, zum Beispiel versiegelt oder imprägniert? Eine spezielle Behandlung benötigt der Alphenberg-Lederboden nicht, da das Leder bereits mit Ölen (Paraffin) versiegelt ist. Das Leder hat danach die Eigenschaften, dass es Schmutz und Wasser abweist. Sollte man beispielsweise bei einer Party einen Rotweinflecken übersehen haben, so ist dieser nach ein paar Monaten wieder weg. Sollte eine Fliese nicht mehr ins Gesamtbild passen, so kann man diese ganz einfach entfernen und ersetzen. Leder ist ja ein eher weiches Material: Benötigt der lederne Bodenbelag von Alphenberg einen speziellen Unterhalt? Und wie steht es mit der Lebensdauer eines Lederbodens? Leder muss wie Leder aussehen. Alle Häute werden manuell gefinisht, um die natürlichen Merkmale zu akzentuieren. Auf die Narbenseite werden spezielle Wachse aufgebracht, die danach unter hoher Temperatur eingepresst werden. Hierdurch entstehen die vielen Farbnuancen, die für das Material charakteristisch sind. Durch die offene Struktur des Leders erhält es durch die Benutzung einen immer stärker verlebten Charakter. Wenn man darauf läuft, können leichte Kratzer entstehen. Möbel und andere Gegenstände hinterlassen manchmal kleine Abdrücke. Diese Spuren gehen in der robusten, rauen Optik des Leders auf und haben keinen Einfluss auf den Verschleiss des Bodens. Die Lebensdauer im Privatbereich beträgt circa 20 Jahre, im Ladenbau circa 12 bis 14 Jahre. Im täglichen Gebrauch eines Lederbodens reicht es, den Boden nur zu staubsaugen und einmal in der Woche feucht aufzunehmen. Wir empfehlen, den Boden ein- bis zweimal im Jahr zu ölen. Wo liegen die Anwendungsbereiche für die Wandfliesen? Wir verarbeiten das Leder in Konferenzräumen, Büros, Bartheken, Restaurants, Empfangstheken, Schlafzimmern oder in Wohnzimmern; aber auch in Küchen oder

Einzigartige Atmosphäre verströmt der Lederboden in Läden, Clubs oder Wohnräumen.

direkt auf Möbeln. Eigentlich überall, wo man spezielle Akzente setzen möchte. Wie viele Oberflächenvarianten, Lederstärken oder Formate existieren? Wo liegt der Quadratmeterpreis für Boden- und Wandfliesen? Der Verkaufspreis pro Quadratmeter inklusive MwSt. liegt zwischen 289 und circa 329 Franken. Dazu muss man noch rund 60 Franken für die Verlegearbeiten hinzurechnen (je nach Boden- oder Wanduntergrund). Für den Boden benutzen wir eine Lederstärke von 2,5 mm, für die Wände 2,0 mm. Wir verfügen über acht Oberflächenvarianten, haben aber auch die Möglichkeit, eine kundenspezifische Prägung in das Leder zu verarbeiten. In welchen Referenzprojekten wurden die Lederfliesen von Alphenberg bereits eingesetzt? Im Herkunftsland Holland haben wir diverse Referenzen: Im Ladenbau, in Restaurants, Bars, Fumoirs, öffentlichen Bauten oder Büroräumlichkeiten, aber auch in Privatwohnungen wurde Alphenberg bereits mehfach eingesetzt. Im Objektbereich wird das Leder sehr geschätzt. In der Schweiz können wir noch keine Referenzen nennen, da wir mit

der Vermarktung unseres Produktes erst jetzt beginnen. Jedoch haben wir in der Bauarena in Volketswil einen Schauraum im 2. Stock, der von der Firma Bula AG, unserem offiziellen Verleger in der Schweiz, bewirtschaftet wird. In der Ausstellung zeigen wir alle Lederarten und Farben des Alphenbergsortiments sowie den verschiedenen Verlegemöglichkeiten. Gerne stehen wir jeder interessierten Person für eine persönliche, kompetente Beratung zur Verfügung.

Frank Schlecht vertreibt mit seiner Firma A.S. Design die Kollektion Alphenberg in der Schweiz. info@alphenberg.ch www.alphenberg.ch

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MODULØR Service

TICKER

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Beläge am Bildschirm verlegen zugang für alle HGC Wand- und Bodenbeläge bietet mit MIRADA neu ein elektronisches Beratungstool an, mit welchem sich definierte Räume virtuell mit Belägen aus dem Sortiment ausstatten lassen.

Die von Schindler im April 2012 lancierte

HGC hat das Visualisierungs-Tool MIRADA entwickelt. Hier können die Interessenten in diversen vorbe-

Ausstellung „Access for All“ informierte über

reiteten Räumen virtuell mit Produkten aus dem Sortiment von HGC Wand- und Bodenbeläge experi-

den Schindler Award – einen Ideenwett-

mentieren. Ob dunkler Belag oder heller, gemustert oder nicht, parallel, diagonal oder versetzt verlegt:

bewerb für Architekturstudenten aus ganz

MIRADA hilft bei der Entscheidung mit fotorealistischen Umsetzungen. Je nach Wunsch stehen zehn

Europa. Er fordert die Teilnehmer auf, sich mit

Umgebungen in verschiedenen Stilrichtungen zur Verfügung, welche mit weit über hundert Belägen

dem Thema der barrierefreien Architektur im

geschmückt werden können. Hat der Interessent sein passendes Produkt gefunden, kann er seine Wahl

urbanen Umfeld auseinanderzusetzen. Ziel

als PDF generieren und ausdrucken. In der nächsten Ausstellung von HGC Wand- und Bodenbeläge

der Wanderausstellung ist es, das Thema an

kann der Belag in Natura gesehen werden.

Architekturhochschulen in Europa zu verankern und die Besucher zu sensibilisieren. Die

www.hgc-mirada.ch

Anmeldung zum Wettbewerb ist abgeschlossen. Eine grosse Zahl von Architekturhochschulen und Studenten bewarben sich um die Teilnahme am fünften Schindler Award Access

kaBa-juBiläum

for All. Bis zum Stichtag, dem 30. April 2012, meldeten sich über 1100 Studenten von 117

Kaba ist 150 Jahre alt und feiert Geburtstag. Aus

europäischen Universitäten für den Studenten-

einer kleinen Fabrik für Kassenschränke

wettbewerb an, und 25 Architekturhochschu-

in Zürich im Jahr 1862 ist in eineinhalb

len schrieben sich in den Wettbewerb ein.

Jahrhunderten eines der weltweit führenden

Erfreulicherweise sind auch 59 Studierende

Unternehmen für innovative Zutrittslösungen

von 5 Schweizer Architekturhochschulen

in der Sicherheitsindustrie geworden. Heute

dabei. Die Teilnehmer müssen ihre Projekte bis

erwirtschaften rund 7500 Mitarbeitende in

zum 1. August 2012 einreichen. Die eingerei-

über 60 Ländern einen Jahresumsatz von rund

chten Projekte müssen einen Bebauungsplan

einer Milliarde Schweizer Franken und tragen zu

enthalten, der eine überzeugende Lösung für

einer zukunftsorientierten Entwicklung bei. Das

die Unzulänglichkeiten eines Ortes in Bern bie-

Jubiläum gibt Anlass zu einem Rückblick auf eine

tet, der lokal unter dem Namen Schützenmatt

wechselvolle Geschichte, durch die sich eine ent-

bekannt ist. Eine zentrale Forderung besteht in

scheidende Konstante zieht: der Wille, den Markt

der Verbesserung der Zugänglichkeit zum und

immer wieder mit wegweisenden Innovationen zu

innerhalb des Gebiets. Die Sieger werden im

überzeugen, wobei der Kundennutzen immer im

Rahmen einer Preisverleihung am 7. Dezem-

Vordergrund steht.

ber 2012 in Bern bekannt gegeben.

www.kaba.com/150-years

www.schindleraward.com

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Telegramm NEuES E-MAGAzIN füR ARcHITEkTuR

Siedle zeigt seine Kommunikations-

In Ergänzung zu den beiden deutsch-

dänischen Herstellers von exklusiver

sprachigen E-Magazinen für die

Unterhaltungselektronik. Die zwei

Schweiz und Deutschland und dem

Firmen passen in mehrfacher Hinsicht

internationalen Newsletter von PSA

zusammen: Beide sind starke Marken

Publishers mit insgesamt 130'000

mit ausgewiesener Designkompe-

Abonnenten hat World-Architects.com

tenz und wenden sich an ähnliche

nun ein internationales E-Magazin in

Zielgruppen.

englischer Sprache lanciert. Es will ein

www.siedle.de

systeme in ausgewählten Shops des

breites Spektrum an Architekturkultur denzen und Entwicklungen beleuch-

ABB uNd uMwElTARENA SpREITENBAcH

ten. Das E-Magazin ist redaktionell

ABB – führend in der Energie- und

betreut wie auch die gesamte World-

Automationstechnik – ist neu vierter

Architects.com-Plattform, welche ihren

Hauptpartner der Umwelt-Arena Sprei-

internationalen Charakter einem Team

tenbach. Mit ihrem Engagement als

von lokalen Kuratoren verdankt.

Hauptpartner und einer eigenen Aus-

www.world-architects.com/en/ema-

stellung setzt ABB Schweiz gleich zwei

gazine

Höhepunkte in der kurzen Geschichte

aufzeigen und dabei wichtige Ten-

der Umwelt-Arena Spreitenbach. Ab

ORGATEc BOulEvARd

der Eröffnung am 24.8. zeigt ABB auf

Moderne Arbeitswelten stehen im

100 m² den Besucherinnen und Besu-

Mittelpunkt der diesjährigen ORGA-

chern der Umwelt-Arena Spreitenbach

TEC, die vom 23. bis 27. Oktober

wie Technologien von heute die Welt

in Köln stattfindet. Der ORGATEC

von morgen prägen.

Boulevard, das zentrale Bindeglied

www.umweltarena.ch

zwischen den Kölner Messehallen,

SEIT 125 JAHREN AEG

architektonischen Inszenierung um.

GEScHäfTSlAGE IM 2. QuARTAl 2012

AEG feiert seinen 125. Geburtstag. Das Unternehmen kann auf ein reiches

Dabei beschäftigt sich die emotionale

Die neuste Umfrage der ETH-Konjunk-

und vielfältiges Erbe zurückblicken, das seinen Anfang mit der Herstellung

Gestaltung unter der Überschrift

turforschungsstelle (KOF) im Auftrag

von Glühbirnen im Jahr 1887 nahm. Seit seiner Gründung hat AEG stets

„Modern Working Spaces“ mit dem

des SIA ergab, dass die Planungsbüros

preisgekrönte Innovationen geliefert, die unseren Alltag verändert haben.

Spannungsfeld zwischen flexiblen,

ihre derzeitige Geschäftslage noch

Auch in unseren Tagen wird AEG mit Auszeichnungen geehrt, zuletzt im

dynamischen Arbeitswelten und dem

immer als gut beurteilen. Während bei

Jahr 2012 für Haushaltgeräte aus seiner neuen Kollektion. Zu den nach-

gleichzeitigen Bedürfnis nach Ruhe

den Architekten kaum negative Stim-

haltigsten Errungenschaften der Firma zählt die konsequente Umsetzung

und Entspannung. Ausserdem bietet

men zu vernehmen sind, erwartet

einer Designphilosophie, die ihren Anfang mit der Ernennung von Peter

der Boulevard mit unterschiedlichen

jedoch eine leichte Mehrheit der

Behrens im Jahr 1907 nahm. Sein Denken erstreckte sich nicht nur auf die

Kommunikationszonen und Loungebe-

Ingenieurbüros eine rückläufige Ge-

Konstruktion und Gestaltung von Produkten, sondern auch auf die Unter-

reichen auch Raum zum angeregten

schäftsentwicklung. Insgesamt haben

nehmensgebäude, Veröffentlichungen, Berichte, das Logo – sprich auf eine

Austausch der Branche und ist damit

759 Planungsbüros an dieser Umfrage

umfassend einheitliche Markenidentität. So wurde das Branding erfunden,

zentraler Ort für das Networking auf

teilgenommen. Auffallend ist, dass

ein Muster, nach dem später Unternehmen in aller Welt versuchen sollten,

der ORGATEC 2012.

ungefähr 80 Prozent der befragten

sich von der Konkurrenz abzuheben. Das Vermächtnis von Peter Behrens

www.orgatec.de

Planungsbüros ihre Einschätzung in

setzt diese Thematik auch mit einer

ist zusammengefasst in dem Slogan „Perfekt in Form und Funktion“, der bis

Bezug auf die Geschäftslage, Nachfra-

zum heutigen Tag die Messlatte für das gesamte Denken von AEG bildet.

SIEdlE uNd BANG & OlufSEN

ge und Leistung seit drei Monaten und

www.electrolux.ch

Siedle und Bang & Olufsen koope-

drei Monate unverändert belassen.

rieren bei der Präsentation und beim

Der weiterhin positive Saldo der

Vertrieb ihrer Produkte. Die Türkommu-

Beschäftigungsentwicklung lässt eine

nikations- und Zutrittskontrollsysteme

Ausweitung der Beschäftigung in den

werden eingebunden in die vernetzte

nächsten drei Monaten erwarten.

Welt der Hi-Fi- und TV-Spezialisten.

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auch im Hinblick auf die kommenden

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LITERATUR

MODULØR Service

Archivio Jodice. An Archive of Contemporary Art in the Historic Centre of Naples

Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt 2 Das Deutsche Institut für Stadtbaukunst, unter der Leitung von Prof. Christoph Mäckler und Prof. Dr. Wolfgang Sonne, veranstaltete im März 2011 die zweite Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt. Die Konferenz widmete sich den Themen „Stadt und Handel“ sowie „Stadt und Energie“. Die Konferenzthemen im Einzelnen waren Handel in der Stadt, in der Peripherie, in der Innenstadt, im Stadtquartier, Energie im Neu- und Altbau sowie Energie und Stadtbild. Unter den Vortragenden waren Gerhard Dunstheimer, Prof. Dr. Franz Pesch, Prof. Dr. Fritz Neumeyer, John Quinn, Prof. Wolfgang Christ, Dr. Burkhard Spinnen, Matthias Böning, Hartwig Schultheiss, Lovro Mandac, Prof. Dr. Hans Stimmann, Prof. Wulf Daseking, Prof. Dr. Werner Oechslin, Roland Stulz, Prof. Manfred Hegger, Prof. Arno Lederer, Prof. Günter Pfeifer, Frank Junker, Konrad Fischer, Dr. Burkhard Schulze Darup, Dr. Roswitha Kaiser, Dr. Robert Kaltenbrunner, und Prof. Dr. Vittorio Magnago Lampugnani. sg

Das Bild einer Stadt hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich ihrer Geschichte, ihrer Sozialstruktur und des Alltags ihrer Bewohner. Ebenso spielen formale Aspekte eine Rolle. Mimmo Jodices Bilder von Neapel illustrieren auf vollkommene Weise diese komplexen Beziehungen; der italienische Fotograf hat diese Stadt jahrzentelang beobachtet, wobei sein Blick so tief ging, dass innen und aussen nicht mehr unterschieden werden können. Unter dem Titel „Aarchives of Contemporary Art and the Historic City – Comparing Ideas and Projects“ wurden bis Januar 2012 in Neapel 60 studentische Arbeiten aus sechs verschiedenen europäischen Architekturhochschulen gezeigt. An verschiedenen Baulücken in der historischen Altstadt Neapels sind Entwürfe für ein Archiv, Ausstellungsund Ateliergebäude für den Künstler Mimmo Jodice entstanden. Dieses Buch dokumentiert die von den Architekturstudenten eingereichten Entwürfe, die ihre Antworten auf seine Kunst widerspiegeln und die Herausforderung, in den historischen städtischen Bestand einzugreifen. sg Pálffy Editions: Archivio Jodice | An Archive of Contemporary Art in the Historic Centre of Naples, NiggliVerlag, 2012, 384 Seiten, über 1030 Abbildungen und Pläne, 21,5 × 31 cm, Broschur, englisch ISBN 978-3-7212-0840-5, 48 Franken

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Architektur und Geometrie Das Buch untersucht, wie Architektur, neben ihrer inhaltlichen Bestimmung, ihrer Funktion und Bedeutung und ihren konstruktiven Rahmenbedingungen, konkrete Gestalt annimmt. Dabei geht es mehr um die Frage nach der formalen Verfasstheit der Architektur und weniger um deren formales Erscheinen. Besonderes Interesse gilt den geometrischen Strukturen, Mechanismen und Gesetzmässigkeiten, die die Formbildung betreiben. Als Arbeitshypothese wird behauptet, dass diese Strukturen, Mechanismen und Gesetzmässigkeiten impliziter Bestandteil von Architektur sind. Architektur kann immer geometrisch beschrieben werden – unabhängig von ihren materiellen Eigenschaften und den Implikationen sinnlicher Wahrnehmung. Inwieweit wirken geometrische Grundmuster – als formale Ordnungssysteme – auf die Erzeugung, Findung und Konzeption von Architektur zurück? Anhand exemplarischer Beispiele formaler Ordnungspraxis legt der Autor Verschiebungen, Überlagerungen, Diskontinuitäten und Brüche offen. Er zeigt: Selbst scheinbar übersubjektive, geometrisch generative Entwurfsverfahren können nicht ausserhalb ihrer Bindung an Konvention, soziale Praxis und zeitlichen Kontext verstanden werden. sg Ekkehard Drach: Architektur und Geometrie – Zur Historizität formaler Ordnungssysteme, 2012, Transcript-Verlag, 324 Seiten, kartoniert, zahlreiche Abbildungen, 15,1 × 22,6 cm, deutsch ISBN 978-3-8376-2002-3, 35.80 Euro

Christoph Mäckler, Wolfgang Sonne – Deutsches Institut für Stadtbaukunst: Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt 2, Niggli-Verlag, 2012, 204 Seiten, über 200 Abbildungen, 21 × 25 cm, Klappenbroschur, deutsch ISBN 978-3-7212-0823-8, 48 Franken

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MODULØR Service

TERMINE

aUssTELLUNgEN BASEL city inc. - bata‘s corporate towns

LAuSAnnE ettore sottsass et pierre charpin: en verre et contre tout

fRaNkfURT aM MaIN das architekturmodell – werkzeug, fetisch, kleine utopie

Das Mudac Lausanne zeigt eine

bis 16.9.12

2012 04

Ausstellung, die Glaskunst und Design

Die städtebaulichen und kulturellen

vereint. Die Arbeiten des 2007 ver-

Hinterlassenschaften einer Stadtutopie

storbenen Designers und Architekten

des frühen 20. Jahrhunderts sind Ge-

Ettore Sottsass wie auch die des

genstand der Ausstellung. Fordismus,

Künstlers Pierre Charpin sind durch

Gartenstadtideale und Sozialismus bo-

ihre grafische Formsprache unverkenn-

ten den ideologischen Nährboden, auf

bar. Werke und Materialexperimente

dem das tschechische Schuhunterneh-

der beiden Künstler sind in der Ausstel-

men Bata seine globale Mission eines

lung zu sehen.

„shoeing the world“ ausbildete. Die

www.mudac.ch, bis 2.9.12

Ausstellung stellt zwei internationale

England, vor.

mErAn dennis oppenheim – electric city

www.sam-basel.org,

Das Schaffen des grossen amerika-

19.8.12 bis 14.10.12

nischen Künstlers Dennis Oppenheim

Cluster in the Air, 1962, nicht realisiert, Modell vor 1982.

ist ab Mitte der 1980er-Jahre für ein

Architekt: Arata Isozaki.

Satelliten des Bata-Unternehmens, Batanagar in Indien und East Tilbury in

BErLin moderne geisterstädte

Jahrzehnt geprägt von Studien zur

Verlassene Städte sind nicht zwangs-

ausgezeichnet hatte, trug Früchte. In

läufig Fälle für den Archäologen.

Meran werden acht Skulpturen/Instal-

Unzählige zeitgenössische Siedlungen

lationen aus dieser Schaffensperiode

existieren jenseits der öffentlichen

ausgestellt. Sie sind an die Idee einer

Wahrnehmung als „moderne Geister-

permanenten formalen Metamorphose

städte“. Die Ausstellung im Architek-

gebunden. Konstruktive und dekon-

turmuseum der TU Berlin bietet einen

struktive Elemente vereinen sich mit

Überblick über moderne Geisterstädte

starken emotionalen Effekten.

weltweit und liefert einen tieferen

www.kunstmeranoarte.org, bis 9.9.12

Begründung einer neuen Skulptur. Die Freiheit des Ausdrucks, die ihn

Einblick in das Schicksal von sechs

http://architekturmuseum.ub.tu-

münchEn marcel duchamp – le mystÈre de munich

berlin.de, bis 16.8.12

Der junge Marcel Duchamp wohnte für

Haus mit Vorhängen, nicht realisiert, Modell 1972.

drei Monate in München. Dieser kurze

Architekt: Raimund Abraham (1933–2010)

Siedlungen, die alle auf ihre Art über sich hinausweisen.

köLn architekturteilchen – modulares bauen im digitalen zeitalter

Aufenthalt führte zu einer nachhaltigen Veränderung der Kunstauffassung des 25-Jährigen, der dann bald die

Das DAM präsentiert 300 Modelle von über 100 Architekten im gesam-

gesamte moderne Kunst revolutionie-

ten Haus. Die über alle Etagen des Museums reichende Ausstellung

Die Ausstellung greift in einer Gesamt-

ren sollte. In München entstanden die

zeigt, auf welche Weise Architekten seit etwa 1920 mit Architektur-

schau die wesentlichen Aspekte des

ersten Überlegungen zum „Grossen

modellen gearbeitet haben und was die neuesten Entwicklungen sind.

modularen Bauens auf. Neben einem

Glas“, und es zeichnete sich jener

Auf Basis intensiver Forschungsarbeit werden Architekturmodelle in ein

geschichtlichen Überblick zu den Bau-

Umbruch ab, der von der traditionellen

neues Licht gerückt: Sie dienen Architekten als Werkzeuge, Fetische

stoffen Holz, Stein, Beton, Metall und

Ölmalerei zu den Ready-mades und

oder zum Erproben von Utopien. Die Exponate der Ausstellung stammen

Kunststoff bekommen die Besucher

damit zum Umsturz aller bisherigen

zu einem Drittel aus der Sammlung des DAM. Zu den Höhepunkten

eine konkrete Vorstellung von den

Vorstellungen von Kunst führte. Die

zählen die Statik-Hängemodelle von Frei Otto sowie zwei riesige, jeweils

Methoden des modularen Denkens,

Ausstellung zeigt in diesem Zusam-

12 m² grosse Modelle von Rem Koolhaas zu städtebaulichen Planungen

den technologischen Innovationen und

menhang eine Skulptur von Rudolf

in Paris La Villette (1983) und Melun-Sénart (1987).

den Zukunftsperspektiven.

Herz vor der Alten Pinakothek.

www.makk.de,

www.architekturmuseum.de,

bis 19.8.12

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124

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www.dam-online.de

© DAM, Foto: Hagen Stier

08.06.12 12:58


stuttgart Mut zur Stadt – urbane tranSforMationen

Kunstmuseum Winterthur nach den

deutende Künstlerin zu würdigen. An

langenthal deSignerS‘ Saturday

Rund 600 nationale und internatio-

Städte werden nicht nur durch Abriss und Neubau verändert oder neu

über 100 Werken von den 1940er-

Unter dem Motto „Design is a state-

Gesamtfläche von 30`000 m² eine

überschrieben, sie sind Netze von Be-

bis in die 1980er-Jahre lässt sich die

ment“ findet am 3. / 4. November

umfassende Produktevielfalt und

ziehungen und Aktionen, sie bestehen

Breite ihres Schaffens verfolgen.

2012 die 14. Edition des Designers‘

geben wichtige Impulse für das Bauen

aus Räumen, deren Nutzungen immer

www.kmw.ch, bis 5.8.12

Saturday statt. Rund 70 Aussteller

in der Schweiz. In sieben Hallen und

geben Einblick in ihre Innovations-

mit über zehn Sonderschauen erwartet

kraft und Designkompetenz. Vor zwei

das Publikum vom 30. August bis

Jahren wurde am Freitag erstmals die

2. September 2012 in der Messe

„Preview for Professionals“ eingeführt.

Zürich ein umfassendes Themen-

www.weissenhofgalerie.de

zürich the SwiSS touch in LandScape architecture

Das positive Echo der Architekten,

panorama.

5.7.12 bis 16.9.12

Die Welt, die wir bewohnen, und die

Planer und Gestalter hat gezeigt, dass

www.bauen-modernisieren.ch

Art und Weise, wie wir sie wahrneh-

diese Preview sehr geschätzt wurde.

30.8. bis 2.9.12

uster bruno giacoMetti

men, sind im Zuge des 20. Jahrhun-

Der Designers‘ Saturday öffnet deshalb

derts deutlich von der Landschafts-

seine Tore auch in diesem Jahr nur für

Vor 50 Jahren wurde das als „Mei-

architektur mitgeprägt worden. Die

ein speziell geladenes Fachpublikum

sterwerk“ gefeierte Stadthaus Uster

Ausstellung lädt dazu ein, die Qualität,

bereits am Freitag, 2. November 2012.

eingeweiht. Schöpfer dieses Bauwerks

die Vielfalt und die Komplexität dieses

www.designerssaturday.ch

ist der Architekt Bruno Giacometti.

Tätigkeitsfeldes kennen zu lernen.

2.11.12 Fachpublikum, 3.11. / 4.11.12

Städtebauliches Konzept, Architektur,

www.af-z.ch, bis 14.7.12

Retrospektiven von Camille Graeser (1994) und Max Bill (2008) eine umfassende Ausstellung, um diese be-

wieder verhandelt werden. Die Architekturgalerie am Weissenhof stellt eine Auswahl aktueller Positionen urbanen Intervenierens vor.

veranstaltungen

Raumgestaltung, Möbeldesign und Gebäudes abgestimmte Einheit, die dem Stadthaus den Charakter eines

Eine Ausstellung der ZZ Wancor AG in

findet vom 29. August bis 25. No-

Gesamtkunstwerks verleiht.

Zusammenarbeit mit dem Institut gta.

vember statt. Von David Chipperfield

www.uster.ch, 23.6.12 bis 19.8.12

Mit dem Brick Award wird seit 2004

kuratiert, steht sie dieses Jahr unter

alle zwei Jahre die beste europäische

dem Motto „Common Ground“. Die

winterthur Verena LoewenSberg retroSpektiVe

Backsteinarchitektur ausgezeichnet.

Ausstellung stellt eine Provokation

Die Beurteilung erfolgt durch eine

für die Architekten dar, die vielmehr

internationale Jury. Die Ausstellung

Kooperationen bilden sollten, um

Am 28. Mai 2012 wird der 100. Ge-

stellt die prämierten Projekte vor

den Austausch und die Diskussion

burtstag von Verena Loewensberg

und dokumentiert die Schweizer

zwischen den Architekten und der

(1912–1986) gefeiert, der einzigen

Beiträge.

Gesellschaft anzustossen.

Malerin im Kreis der Zürcher Kon-

www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch,

www.labiennale.org,

kreten. Aus diesem Anlass zeigt das

bis 20.7.12

29.8. bis 25.11.12

Sia-kurSe zürich grundlagen der fÜhrung Von architeKtur- und ingenieurbÜros In sieben Kursmodulen vermitteln qualifizierte Kursleiter die Grundlagen, die nötig sind, um Führungsaufgaben in Architektur- und Ingenieurbüros übernehmen oder effizienter gestalten zu können. Dabei werden alle für Projektierungsbüros wichtigen Managementthemen abgedeckt. Die Teilnehmer erhalten dadurch praxisorientiertes, branchenspezifisches Wissen vermittelt, das für eine erfolgreiche Unternehmensführung nötig ist. Jedes Modul ist in sich abgeschlossen und befähigt die Teilnehmer, das Erlernte unmittelbar im unternehmerischen Alltag anzuwenden. Der Kurs ist für alle Architekten und Ingenieure geeignet, die entweder bereits Führungsaufgaben wahrnehmen oder sich auf diese vorbereiten wollen. Er richtet sich sowohl an alle, die sich erstmals systematisch mit der Führung von Projektierungsbüros befassen möchten, als auch an diejenigen, die bereits einige Vorkenntnisse besitzen und diese auffrischen oder vertiefen möchten. www.sia.ch/form, 28.6.12 bis 30.6.12

nale Aussteller präsentieren auf einer

venedig architekturbiennaLe

zürich brick award 2012

Kunst bilden eine auf die Funktion des

zürich bauen & ModerniSieren

Die 13. Architekturbiennale in Venedig

zürich leadership in gebäudeerneuerung Begriffe wie CO2-Reduktion, 2000-Watt-Gesellschaft, Nachhaltigkeit, Minergie und SIA-Effizienzpfad Energie sind heute allgegenwärtig und beeinflussen die Arbeitsschwerpunkte der Architekten mehr und mehr. Insbesondere bei der Gebäude-Erneuerung ist praxisgerechte Kompetenz gefordert: Der Architekt als Generalist kennt die möglichen Wege der Erneuerung. Je nach Zielsetzung und finanziellen Möglichkeiten der Bauherrschaft wählt er dabei die passende etappierte Vorgehensweise. Er plant die Massnahmen aufgrund des sogenannten Transformationspfads und kann so den Weg zum CO2- freien Betrieb über einen grösseren Zeitraum transparent darstellen. Dieser fünftägige Kurs für Architekten und Ingenieure als Gesamtleiter zeigt die Zusammenhänge sowie die Vorgehensweisen und Methodiken auf und informiert über die aktuellen Entwicklungen bei der Gebäudehülle und der Gebäudetechnik. Qualifizierte Referenten vermitteln dieses praxisorientierte und neueste Wissen in neun Ausbildungs- und einem Fallstudienmodul. Dank der Zusammenarbeit mit anderen Bildungsinstitutionen

wird der Kurs bei weiterführenden Studien anerkannt und führt zu einer Reduktion der notwendigen Kurstage. www.sia.ch/form, 27.8., 3.9., 17.9., 24.9., 1.10.12 zürich claim management – umgang mit nachforderungen Der Kurs ist aufgeteilt in zwei Nachmittage. Der erste Kursteil gibt einen Überblick über die häufigsten Ursachen für Nach- oder Mehrforderungen, wie zum Beispiel Bestellungsänderungen, Unvorhergesehenes und ungenügende Vorgaben seitens des Auftraggebers. Zudem werden Möglichkeiten zur Vermeidung von Nach- und/oder Mehrforderungen im Rahmen der Vertragsgestaltung aufgezeigt. Im zweiten Kursteil werden die Möglichkeiten zur Reduktion von Nach- / Mehrforderungen im Rahmen der Auftragsabwicklung sowie das Vorgehen zur effizienten Erledigung von Streitfällen behandelt. Neben Einführungsreferaten werden in Gruppenarbeiten konkrete Fälle gelöst und anschliessend die Ergebnisse im Plenum besprochen. www.sia.ch/form, 6.9. und 12.9.12

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gesehen

2012 04

Tanzschule und Museum: Indem Aceboxalonso diese zwei Funktionen in ein und dasselbe Volumen integrierten, gewannen sie den ersten Preis des 2001 in La Coruña ausgeschriebenen internationalen Wettbewerbs. Schlussendlich wurde der Kubus kürzlich mit einer anderen Funktion eröffnet, als Museo Nacional de Ciencia y Tecnología. Der prächtige 28 m hohe Bau zeigt, dass gute Architektur, trotz politischer Launen und widersprüchlicher Entscheidungen, eine grosse Anpassungsfähigkeit mit gleichbleibender Kohärenz besitzt. www.aceboxalonso.blogspot.com

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IMPRESSUM / VORSCHAU

MODULØR Service

IMPRESSUM

VORSCHAU

Modulør 5. Jahrgang www.modulor.ch

MODULØR #5 2012

Herausgeberin Boll Verlag AG Stationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 Urdorf Tel. 044 735 80 00, Fax 044 735 80 01 info@bollverlag.ch, www.bollverlag.ch

PAVILLOn

2012 04

Redaktion, redaktion@modulor.ch Anzeigen, anzeigen@modulor.ch Abonnemente, abo@modulor.ch Geschäftsführer Thomas Walliser, thomas.walliser@bollverlag.ch Chefredakteur Roland Merz, roland.merz@modulor.ch Autoren in dieser Ausgabe Gerald Brandstätter, Georg Franck, Sarah Gatto, Jörn Köppler, Katharina Marchal, Thomas Müller, Fritz Neumeyer, Andreas Rauh, Rainer Schumacher, Peter Steiger, Wulf Tessin, Jörg Zirfas Art Direction Moritz Ulrich, moritz.ulrich@modulor.ch Fotografie Simone Vogel, simone.vogel@modulor.ch Lektorat Rita Frommenwiler, Josefine Gamma Kundenberatung Lorenza Balzarini, lorenza.balzarini@modulor.ch Marcel Gasche, marcel.gasche@modulor.ch Für Italien: Claudia Micheloni, claudia.micheloni@modulor.ch Gestaltungskonzept Small Stories, www.small-stories.net Druck AVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 Goldach Tel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55 Preise Jahresabonnement (8 Ausgaben) 89 Franken (Ausland zzgl. Portokosten) Einzelheft 14 Franken ISSN 1662-7741

eRscheint aM 22. aUgUst 2012

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

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