MODULĂ˜R
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pavillon
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EDITORIAL
MODULØR Magazin
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thema pavillon
„MEhR ALs REvOLUTIOn InTEREssIERT Uns EvOLUTIOn“ Diesen Satz hörte ich im letzten Sommer, als ich dem dänischen Architekturbüro BIG einen Besuch abstattete. Das Team von Bjarke Ingels beeindruckte mich durch seine unkonventionelle, aber umso konsequentere Art, Architektur zu leben. BIG bejaht eine Architektur, die es gestattet, zu allen Aspekten des menschlichen Lebens Ja zu sagen, wie gegensätzlich sie auch sein mögen. Diese pragmatisch-utopische Architektur, wie es Bjarke nennt, will nichts weniger, als gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch perfekte Orte erschaffen. Beim dänischen Pavillon für die Expo 2010 in Shanghai hat BIG eine erfrischende Geschichte erzählt. Das Ziel war es, den Begriff Nachhaltigkeit so umzusetzen, dass der Lebensstandard tatsächlich verbessert würde. Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten zwischen Dänen und Chinesen wurde das Team erst bei einem Blick auf die Stadtentwicklung von Shanghai und Kopenhagen fündig. Es wollte den Menschen aus der Weltmetropole das Fahrrad als etwas Positives zurückbringen. BIG kreierte eine räumliche Infrastruktur für Fahrräder wie einen Fahrradweg, der um sich selbst kreiste. Im Zentrum der Raumskulptur befand sich ein Pool, der mit einer Million Liter original Kopenhagener Hafenwasser, wohlgemerkt sauberem, gefüllt war. Und mittendrin sass die kleine Meerjungfrau – keine Kopie, auch hier die echte. Wer sich zudem traute, durfte mit einem geliehenen rot-weissen Badeanzug einen Sprung ins Meer wagen und ein paar Runden schwimmen. Die Begegnung mit dieser lebensbejahenden Architektur und den Menschen, die dahinterstehen, hat mich tief beeindruckt. In diesem Sinn wünsche ich eine erfrischende Lektüre.
Was sind temporäre und was sind dauerhafte Bauten? Die Unterschiede zwischen Pavillon und Gebäude sind oft weniger deutlich, als es anfänglich scheint. Dauerhafte Gebäude sind oft weniger dauerhaft, als sie vorgeben, und temporäre Konstruktionen können beständiger sein, als es zunächst den Anschein hat. Für den Architekten Nikolaus Hirsch lösen sich die Unterschiede zwischen den beiden Gebäudetypen auf, und somit wird die Beziehung zwischen Architektur und Ausstellung neu bewertet (Seite 22). Die Historikerin und Kunstpädagogin Dr. Kerstin Bussmann spricht in ihrem Blick zurück in die Geschichte des Pavillons von Vergänglichkeit und vom Motiv der Bewegung. Zelte wie Pavillons sind Zeichen erstarrter Flexibilität, die als etwas Flüchtiges, Weiterziehendes der ständigen Veränderung unterliegen. Doch auch für Bussmann haftet dem Pavillon eine „Zähigkeit des Archaischen“ an, und sie sieht zunehmend eine unscharfe Trennung zwischen Dauerhaftigkeit und Flüchtigkeit: „Beinahe erweckt es den Anschein, als würde der Pavillon in neuer Zurichtung zur universellen Behausung für unsere eigene Völkerwanderung“ (Seite 30). Zu welch architektonischen Perlen eine beinahe vollkommene Freiheit in der Gestaltung führen kann, beweist die Idee der Serpentine Gallery in London. Jedes Jahr lässt die Kunstinstitution neben ihrem kleinen Teehäuschen, wo seit 1970 moderne und zeitgenössische Kunst der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, durch einen renommierten Architekten einen Sommerpavillon bauen. Wie das temporäre Werk auszusehen hat, ist nicht vorgeschrieben. Einzig die sehr kurze Dauer des Entwurfs und der Umsetzung ist vorgegeben. Diese aussergewöhnliche Geschichte modernen Bauens finden Sie auf Seite 38. Im olympischen Sommer von London ist die Schweiz neben den Athletinnen und Athleten, die Anfang August um Medaillen kämpften, auch durch Jacques Herzog und Pierre de Meuron vertreten. Das Duo bildet zusammen mit dem Künstler Ai Weiwei ein kongeniales Trio und zeichnet verantworlich für den aktuellen Serpentine Pavillion. Wie Archäologen haben sie in fünfwöchiger Arbeit die Fundamente der elf Vorgängerbauten freigelegt. Entstanden ist in Kensington Gardens eine architektonische Hommage an Vergänglichkeit und Erinnerung (Seite 46).
Roland Merz Chefredakteur, roland.merz@modulor.ch
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INHALT
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eDitORiaL
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FORUM
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Vis-a-Vis Doris Wälchli
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theMa PaViLLOn
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KOLUMne Walter Maffioletti
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aRchiteKtUR Schauhaus, Botanischer Garten Grüningen Pavillon St.-Johann-Park, Basel Swiss-Re-Pavillon, Adliswil
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Recht Die Ästhetik im Recht
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aKtUeLL Designers‘ Saturday 2012
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FORUM
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QuaRteRpipes neben dem kamin
entdeckungen auf dem dach des Regenwaldes Seit drei Jahren verleiht das Büro von Sir Norman Foster an Studenten einen Architekturpreis mit dem Thema Nachhaltigkeit und Infrastruktur. 2012 hat das Projekt von Yvonne Weng von der Architectural Association School of Architecture in London die Juroren am meisten überzeugt. Für den brasilianischen Regenwald entwickelte die Studentin ein ultraleichtes, selbsttragendes und einfach auf- und abzubauendes System, welches direkt in den Baumkronen platziert werden kann. Auf diesen Plattformen ist der Blick über den Regenwald schlicht atemberaubend. Die Natur kann so auf eine ganz neue Weise entdeckt und erlebt werden. Yvonne Weng sieht den Regenwald als eine natürliche Infrastruktur, mit der man leben und die man für sich nutzen kann. Mouzhan Majidi, einer der Partner des Büros Foster, hofft, dass sich Studenten durch das Beispiel von Yvonne Weng angestachelt fühlen, am Preis mitzutun und so einen Beitrag zum Diskurs der Nachhaltigkeit in der globalen Architektur zu leisten. rm
Der bekannte Skateboarder Philipp Schuster hat es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Es ist die Ruhe vor dem ersten Run in seinem neuen Do-it-yourself-Playground: Der Wiener Skater hat die einmalige Chance erhalten, eine Jagdvilla für eine kurze Zeit nach seinen Wünschen umzugestalten. An einem einzigen Wochenende bewegte er mit Freunden 4 t Füllmaterial für die Schalungen, 800 kg Zement, 1,2 t Kies und noch 2 t Sand. Nun entstanden zwei Quaterpipes neben dem Kamin, eine Transition für den Wall Ride, eine „Pocket“ an der Fensterbank und zum Abschluss eine steile Schräge mit abgerundeten Auffahrten – ein Traum für jeden Skater. rm www.philippschuster.com, www.redbull.at
staRaufgebot Auf dem ehemaligen Industriegelände der Zellweger Uster AG entsteht ein vielschichtiges Quartier, in dem Architektur, Kunst und Natur einen Dialog eingehen. Der Gestaltungsplan stammt von den Zürcher Architekten EM2N. Ende 2010 wurde die Parkanlage, die von den Landschaftsarchitekten Schweingruber Zulauf umgestaltet wurde, feierlich eröffnet. Zurzeit befindet sich die Siedlung von Gigon Guyer gerade im Bau. Wenn alles nach Plan läuft, werden in einem Jahr die ersten Mieter einziehen. Weiter ist ein Eigentumswohnungsprojekt von Morger + Dettli in der fortgeschrittenen Projektierungsphase. Nun wird Herzog & de Meuron das architektonisch hochstehende Ensemble mit einem Wohnprojekt bereichern. Der Entwurf sieht ein kompaktes achtstöckiges Gebäude inmitten der Parklandschaft am Ufer des Herterweihers vor. Die zentrale Erschliessung des Hauses reduziert sich auf ein Minimum. Die 32 Mietwohnungen sind grosszügig geschnitten und bieten durch grosse Fenster und Zugänge über Aussentreppen mit Balkonen einen starken Bezug zur Natur. 2015 soll die Fertigstellung sein. rm www.zellweger-park.com www.herzogdemeuron.com
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FORUM
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schweizer Übermacht
Löwenbräu-kunst Nach zweijähriger Bauzeit wird das Löwenbräu-Kunstareal, neuerdings mit dem Zusatz „Kunst“ im Namen, am 31. August offiziell wieder eröffnet. Das Areal, in dem bis Mitte der Achtzigerjahre Bier gebraut wurde, erlangte Bekanntheit bis über die Landesgrenzen hinaus. Dies vor allem dank des einzigartigen Konzepts des Gebäudekomplexes, der verschiedene Galerien, private Sammlungen und Institutionen unter einem Dach vereint. Für den Umbau zeichneten die Architekten Gigon Guyer sowie das Atelier WW verantwortlich. Drei bauliche Eingriffe prägen das neue Bild: der weisse Kubus im Westen, der Neubau Ost und der schwarze Turm. Der weisse Kubus ist mit dem denkmalgeschützten Altbau verschränkt und legt sich teilweise auf das alte Bestandwerk (Bild). Das ist insbesondere spannend für die Kunsthalle Zürich, die sowohl im neuen als auch im alten Teil ausstellen wird. In den Westflügel kehren auch die anderen ehemaligen Mieter wie das MigrosMuseum der Gegenwartskunst und diverse Galerien zurück. rm
Im Jahr 2007 wurde der Best Architects Award ins Leben gerufen, um das Beste und Interessanteste, was die Architekturszene aus dem deutschsprachigen Raum zu bieten hat, herauszufiltern und einer breiten, interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Zu diesem Anlass werden jährlich alle Architekten bzw. Architekturbüros aufgefordert, ihre Projekte zum Wettbewerb einzureichen. Auch in diesem Jahr steckte eine unabhängige Jury mit Prof. Andreas Gierer aus München, Prof. Lorenzo Giuliani von Giuliani Hönger Architekten aus Zürich und Günter Katherl von Caramel Architekten aus Wien die Köpfe zusammen und vergab in den sechs Kategorien Innenausbau, Wohnungsbau, Büro- und Verwaltungs-, Gewerbe- und Industrie-, öffentliche und sonstige Bauten das Label Best Architects in Gold für besondere Qualität. Dass die Schweizer Architekturszene lebt, hat die Ausgabe 2013 eindrücklich aufgezeigt. Mit einem Wohnhaus in Küsnacht von Käferstein & Meister, dem Wasserreservoir Bruderholz in Basel von Berrel Berrel Kräutler (Bild oben), der Ecole des Métiers in Freiburg von Graber Pulver Architekten und der Panoramagalerie auf dem Pilatus von Niklaus Graber und Christoph Steiger (Bild unten) sind nicht weniger als vier Gold-Gewinner aus der Schweiz. Auch bei den Auszeichnungen sind mehr als die Hälfte der Projekte helvetisch. rm www.bestarchitects.de
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Wundertüte Erst eine vollkommen schwarze, kristalline Wundertüte, dann ein ausgeklügelter Arbeitsplatz – mit der futuristisch anmutenden, zeltartigen Wohneinheit „Tetra Shed“ hat der Londoner Architekt David Ajasa-Adekunle ein cleveres Stück Design auf den Markt gebracht. Vielseitig einsetzbar lässt sich das Büro nach Belieben modifizieren. Das kleinste Modul bietet Platz für ungefähr zwei Arbeitsplätze. Die einzelnen Einheiten können jedoch je nach Wunsch zusammengesetzt werden, sodass sich vom Klassenzimmer bis hin zur Bürozelle fast alles bauen lässt. rm www.tetra-shed.co.uk
Mekka der architektur Am 27. August wird die Ausstellung „And Now the Ensemble“ von Miroslav Šik im Schweizer Pavillon in Venedig feierlich eröffnet. Die Schau fordert Architekten, Bauherren und Behörden auf, die Eigenheit alltäglicher Orte weiterzuentwickeln, das Alte und das Neue zu einem vielfältigen Ensemble zu vermischen und es mithilfe ungewohnter Stimmungsbilder zu verfremden. Im Zentrum seiner Aufmerksamkeit stehen die Menschen, die ein Gebäude bewohnen und die Städte beleben. Die 13. Architektur-Biennale in der Lagunenstadt hat ihre Tore bis zum 25. November geöffnet. Den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk erhält der Architekt Álvaro Siza. rm www.biennials.ch, www.labiennale.org
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Seit 2007 wird der Schweizer Denkmalpreis für besonders gut gelungene Restaurierungen vergeben. Ausgezeichnet wird dieses Jahr die Gesamtrestaurierung des Dula-Schulhauses in der Stadt Luzern. Das Ensemble wurde zwischen 1931 und 1933 von Albert Zeyer erstellt und gilt als ein besonders schützenswertes Denkmal des Neuen Bauens. Die Anlage ist geprägt von Klarheit und Strenge in Konstruktion und Gliederung sowie von Sachlichkeit in der Anwendung von Formen und Materialien. Das Bauwerk wurde möglichst originalgetreu wiederhergestellt, wo notwendig ergänzt und an die heutigen Anforderungen angepasst, mit Rücksicht auf die vorhandene Struktur. Die nun ausgezeichnete Schulanlage zeigt eine qualitätvolle, sorgfältige Synthese von denkmalpflegerischer Substanzerhaltung und architektonischer Gestaltung. Sie ist das Resultat des Dialogs zwischen Bauherrschaft, dem Architekturbüro Lengacher Emmeneger und der Denkmalpflege. Durch die 2008 abgeschlossene Gesamtrestaurierung bleibt das DulaSchulhaus als Pionierbau des Neuen Bauens für kommende Generationen erhalten. rm
Bis Mitte 2018 sollen auf dem Areal Hornbach in Zürich-Riesbach nebst rund 120 neuen Wohnungen Räumlichkeiten für Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, eine Kinderbetreuungsstätte sowie ein Werkhof entstehen. Das Team von Knapkiewicz & Fickert und den Landschaftsarchitekten Ryffel + Ryffel zeigen mit ihrem Siegerprojekt „1001 Nacht“ eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem gemeinnützigen Wohnungsbau. Trotz beschränkten Flächenvorgaben weisen die Wohnungen grosse Qualitäten auf. Dank der geschickten Anordnung der Balkone und Loggien ist der Blick auf den nahen See gesichert. Der kleine Platz an der Mündung der Hornbachstrasse sowie das Erscheinungsbild des Zeilenbaus, der im Minergie-P-Standard erstellt werden soll, zeigen den sensiblen Umgang mit der Umgebung. Der Werkhof und die Kindertagesstätte sind optimal in die Bebauung integriert. rm
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Antriebsfeder: eigenbedArf Oft entstehen Möbelentwürfe aus einer gewissen Not heraus. Mann/ Frau sucht vergeblich nach einem passenden Modell, aber keines entspricht den Bedürfnissen oder dem eigenen Geschmack. So verhielt es sich auch bei der Architektin Daniela Saxer, die lange nach einem adäquaten Sofa Ausschau hielt. In letzter Konsequenz entwarf sie selbst eines, das nun seit diesem Frühjahr erhältlich ist: Das asymmetrische Sitzmöbel integriert gleichzeitig ein Kästchen, in dem etwas verstaut werden kann, sowie eine Ablage, die als Ersatz für ein separates Beistelltischchen dient. Eine kompakte, praktische Sache! sl www.raumb.ch
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VIS-A-VIS Doris Wälchli
Welche aufgaben beschäftigen sie gerade? Wir sind sogenannte Generalisten, das heisst, wir bearbeiten grössere und kleinere Projekte in allen möglichen Sparten. Das reicht vom Bau der Wirtschaftshochschule in Genf bis hin zum Gartenpavillon einer Freundin. Im Moment beschäftigt uns jedoch besonders die Schweizer Botschaft in Moskau. Die kommenden zwei Wochen verbringe ich in Russland, um geeignete Unternehmer für die Realisierung dieses anspruchsvollen Projektes im historischen Stadtzentrum Moskaus zu finden. Welches architektonische Werk hat sie kürzlich begeistert? Das neue Museum of Modern Art in New York von Yoshio Taniguchi! Bezeichnend für dieses Werk ist, dass man um der Sammlung willen ins MoMA geht und nicht, um ein Objekt eines Stararchitekten zu bewundern. Für einmal keine Zirkusnummer, was für eine Wohltat! Das Gebäude ist im Dienste der Kunst und der Besucher gebaut worden; dies ist eine Tatsache, die heutzutage besonders bei Museumsbauten leider immer mehr zur Ausnahme wird. inwiefern unterstützen oder behindern neuartige materialien die architektursprache? Unsere Projekte sind kontextuell; sie beziehen sich auf den spezifischen Ort, an dem sie gebaut werden, erfüllen die funktionalen Bedürfnisse der Nutzer im gegebenen ökonomischen Rahmen. Deshalb suchen unsere Bauten keine gemeinsame Architektursprache. Je nach Aufgabe unterstützen neuartige Materialen die Projektidee, weil sie ins Konzept passen, wie beispielsweise beim Kaufhaus in Lausanne, bei dem wir die erste thermisch isolierte „aufgeblasene“ Fassade mit ETFEund PTFE-Membranen entwickelt haben,
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„die suche nach dem richtigen“
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weil sich der Bauherr einen leichten, luftigen Ausdruck für sein neues Referenzgebäude im Quartier wünschte. haben sie eine idee von schönheit? Wir halten uns an das Zitat von Platon: Schönheit ist der Glanz des Wahren. Die Suche nach dem „Richtigen“ führt unweigerlich zu einer Art Schönheit. Wann wird ein gebäude zu architektur? Wenn es „schön“ ist im oben erklärten Sinne.
Doris Wälchli stammt aus Madiswil im Kanton Bern. Nach ihrem Architekturdiplom 1988 an der ETH Lausanne beginnt sie noch im selben Jahr ihre berufliche Laufbahn bei J.-L. Mateo in Barcelona. 1990 gründet sie zusammen mit Ueli Brauen das Architekturbüro Brauen + Wälchli. Nach ihrer Tätigkeit als Assistentin u. a. am Lehrstuhl von Prof. Inès Lamunière an der EPFL sowie an der ETHZ und bei Gastprofessor J.-L. Mateo an der ETHZ unterrichtet sie von 1998 bis 2000 als Gastdozentin an der ETH Zürich, an der Universität von Pensylvania im Jahr 2000 und danach an der Accademia di architettura in Mendrisio. 2005 übernimmt sie für vier Jahre das Präsidium der Berner Stadtbildkommission, und seit 2008 amtiert sie als Vorsitzende der Stiftung für Architektur Geisendorf. www.bw-arch.ch
Welche tugenden sollte ein architekt erfüllen? Neugier und Offenheit, Grosszügigkeit und Bescheidenheit, Selbstbewusstsein und Selbstkritik . . . Welche rolle spielt der architekt in der gesellschaft? Architekten haben eine wichtige gesellschaftliche Verantwortung! Ihre Bauten bestimmen jahrzehnte- oder gar jahrhundertelang unseren Lebensraum. Nach bald 22 Jahren beruflicher Tätigkeit hoffen wir immer noch, dass gute Architektur die Gesellschaft positiv beeinflusst. In gut proportionierten und lichtdurchfluteten Räumen zu leben, zu lernen oder zu arbeiten, bestimmt das allgemeine Wohlbefinden. Welche rolle sollte heute die Politik gegenüber der architektur spielen? Die Aufgabe der Politik wäre, gute Architektur im Dienste der Stadt und der Bürger zu fördern! Die Erfahrung zeigt leider, dass die Politik heute meist rein zum Zweck der jeweiligen parteipolitischen Interessen gemacht wird. Kann architektur die Welt verbessern? Ja, davon versuche ich mich jeden Tag zu überzeugen!
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THEMA Pavillon
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das thema Pavillon 022
die Pavillonisierung der architektur Schnell, experimentell, vergänglich – der Pavillon scheint der angenehme Teil der Architektur zu sein. von Prof. Nikolaus Hirsch
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der Pavillon – nomadische momente Häuser können nicht wandern, aber die Vorstellung, dass sie es könnten, ist auch in der Geschichte der Architektur nicht folgenlos geblieben. von Dr. Kerstin Bussmann
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„Wir bieten architekten eine beisPiellose Freiheit“ Seit dem Sommer 2000 steht in Londons Kensington Gardens jedes Jahr ein Pavillon, der die Architektenwelt in seinen Bann zieht. von Philip Jodidio und Roland Merz
046 Pavillon: Die Unterschiede zwischen permanenter Architektur und temporären Bauten lösen sich auf. Das Titelbild zeigt die Dachuntersicht des Musikpavillons von Robert Maillart, der seit 1908 am Bürkliplatz in Zürich steht.
ausgegrabene baukunst Die Basler Architekten Herzog & de Meuron und der chinesische Künstler Ai Weiwei lassen mit ihrem Pavillonentwurf für die Serpentine Gallery tief blicken. von Alice Werner
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in der Faltung liegt die kraFt „TexFold“ heisst das System aus nicht miteinander verbundenen Stangen und einer gefalteten Textilhülle, welches Forscher der Hochschule Luzern entwickelt haben. von Ben Kron
WEiTERE THEMEnRELEvAnTE ARTikEL: Schauhaus, Botanischer Garten Grüningen, ab Seite 60 Pavillon St.-Johann-Park, Basel, ab Seite 68 Swiss-Re-Pavillon, Adliswil, ab Seite 74
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THEMA Pavillon Baukultur vs. Tourismus
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DiE
pavillonisierung DER
architektur
von Prof. Nikolaus Hirsch (Text) und Simone Vogel (Fotos)
Schnell, experimentell, vergänglich – der Pavillon scheint der angenehme Teil der Architektur zu sein. Etymologisch verwurzelt ist das Wort Pavillon im französischen Begriff „papillon“. Die Unterschiede zwischen Pavillon und Gebäude lösen sich auf, und somit wird die Beziehung zwischen Architektur und Ausstellung neu bewertet. Die Rollen von Architekt und Künstler öffnen sich.
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THEMA Baukultur vs. Tourismus
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„Der Pavillon ist ein Gebilde wie ein Schmetterling, er landet für kurze Zeit und fliegt wieder davon.“(1) Im Gegensatz dazu scheint nichts ausser träger Architektur zu existieren: ein langsames Medium, das sich schwertut, im Takt mit einem immer sprunghafteren kulturellen Umfeld und dessen immer schnellerer Abfolge von Ausstellungen zu bleiben. Anders als der Pavillon kann ein klassisches Gebäude eine Ausstellung zwar zeigen, aber nicht selbst als Ausstellung agieren. Egal wie spektakulär und neu der Entwurf ist – es vergehen Jahre bis zum Baubeginn und zur Fertigstellung, mit dem Ergebnis, dass das Gebäude oftmals veraltet aussieht. Architektur ist immer ein bisschen zu spät. Und doch sind die Unterschiede zwischen Pavillon und Gebäude weniger deutlich, als es anfänglich scheint. Dauerhafte Gebäude sind oft weniger dauerhaft, als sie vorgeben, und temporäre Konstruktionen können beständiger sein, als es zunächst den Anschein hat. Eine kritische Auseinandersetzung mit dieser simplen SchwarzWeiss-Sicht erscheint notwendig, um die Dichotomie zwischen „temporär“ und „permanent“, zwischen Pavillon und Gebäude zu überwinden. Ziel ist hierbei, eine produktive Strategie zu entwickeln, welche die unterschiedlichen Rhythmen von Architektur und Ausstellung sowohl gebraucht als auch missbraucht. Hierbei geht es um nicht weniger als um eine Angleichung der Formate Ausstellung und Architektur sowie den Versuch, Architektur als solche auszustellen und dadurch die Rollen von Architekt und Künstler neu zu verhandeln.
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Schnelle MuSeen Wie kann die Beziehung zwischen Architektur und Ausstellung kritisch bewertet werden? Der Konflikt zwischen diesen Formaten ist vor allem im Bereich der Museumsarchitektur virulent: Ist Museumsarchitektur lediglich ein Gehäuse zur Unterbringung von Ausstellungen? Ist sie mehr als nur ein stabiler Rahmen für eine ständig wechselnde kuratorische Praxis? Genauere Untersuchungen (2) zeigen, dass Museumsarchitektur – trotz ihrer stabilisierenden und konservatorischen Agenda – einer Logik des permanenten Wandels gehorcht, anders gesagt: einer Logik der inneren Pavillonisierung. Die Entwicklung der Tate Gallery in London im Verlauf der letzten hundert Jahre ist ein hervorragendes Beispiel für den immer schneller werdenden Rhythmus von Kunstinstitutionen und ihrer räumlichen Transformation. Ein Vergleich der programmatischen Struktur zeigt ein dramatisches Abnehmen der Ausstellungsfläche von achtzig auf dreissig Prozent. Die Ausstellungsflächen wurden durch eine zunehmend differenzierte Mischung von Funktionen wie Kunstpädagogik, Cafés, Buchläden und anderen sekundären Funktionen ersetzt. Die stärkere Differenzierung der räumlichen Struktur ist nicht nur auf die fortschreitende Ökonomisierung durch Programme wie Museumsshops, Buchhandlungen und Gastronomie zurückzuführen, sondern ist auch eine Konsequenz veränderter künstlerischer Praktiken, die zunehmend Kunstvermittlung, Vorträge, Filme und Performances zum festen Bestandteil ihrer Arbeiten machen.
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Im Massstab eines einjährigen Zyklus wird ein weiteres Prinzip klar: ständiger Umbau durch Ausstellungsarchitektur. Ein Jahr im Leben einer Kunsthalle wie der Schirn in Frankfurt am Main veranschaulicht die Verwendung von Ausstellungsarchitektur zur Herstellung von spezifischen Environments, die dem Rhythmus der Ausstellungen folgen. Dabei scheint es jedoch ein Problem der Synchronisierung zu geben. Innerhalb der gegenwärtigen Museumspraxis berühren sich die Rhythmen der architektonischen Hülle und jener der künstlerischen Tätigkeit gegenseitig nicht. Das Prinzip des ständigen institutionellen Umbaus ist konzeptuell in dem dauerhaften Modell nicht bedacht. Daraus entstehen grundlegende Einschränkungen für die programmatische und kuratorische Arbeit. langSaMe PavillonS Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass Pavillons temporäre Gebäude sind, die nur eine kurze Lebensdauer haben. Eine detaillierte empirische Untersuchung der Praxis des Pavillons zeigt jedoch vielschichtigere und auch gegensätzliche zeitliche Abläufe. Häufig werden Pavillons für einen Sommer erbaut, bleiben aber den folgenden Winter über stehen, dann noch ein Jahr und ein weiteres und landen schliesslich auf der Denkmalliste oder werden zu Sammlungsobjekten. Und dann wird es undenkbar, dass sie wieder verschwinden sollen. Einige Pavillons nähern sich dennoch der ursprünglichen Idee des Verschwindens an. So entstehen die von Julia Peyton-Jones und Hans Ulrich Obrist
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kuratierten Serpentine Pavillions in extrem kurzer Zeit, nahezu ad hoc: Nur sechs Monate vergehen zwischen der Beauftragung der Architekten und der Eröffnung der Ausstellung. Dann steht der Pavillon drei Monate lang in Kensingotn Gardens, bevor er wieder abgebaut wird und ein weniger spektakuläres Nachleben an einem anderen Ort beginnt. Cybermohalla Hub, eine experimentelle Institution in Delhi (Architekten Nikolaus Hirsch und Michel Müller), wurde 2008 auf der Manifesta 7 in Bozen gezeigt, bevor sie für Francesca von Habsburgs Sammlung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary angekauft wurde und nach Wien wanderte und schliesslich zu einer neuen, größeren Version in Delhi führte. (3) Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon von 1929 veranschaulicht einen weiteren noch widersprüchlicheren Prozess, der kurze Zeitspannen mit der Dauerhaftigkeit der Rekonstruktion vermengt. Nach der Weltausstellung 1930 zerstört, wurde er 1983 bis 1986 als Ikone der modernen Architektur wieder aufgebaut. Andere Pavillons blieben einfach stehen: Dan Grahams Oktogon, 1987 gebaut für Kasper Königs Skulptur Projekte Münster blieb erhalten. Für Frei Ottos Multihalle für die Bundesgartenschau 1975 in Mannheim waren nicht dauerhafte, sondern temporär eingestufte Materialien wie billige Holzelemente und einfache Plastikfolien verwendet worden, und trotzdem wurde sie schliesslich zu einem historischen Baudenkmal, das für die Ewigkeit bewahrt werden soll. Der Logik der kulturellen Wertsteigerung folgend, verwandelt sich der Pavillon vom „papillon“ in ein eher
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schweres und unbewegliches Insekt; in ein Tier, das verlernt hat zu fliegen. In letzter Konsequenz wird es fraglich, ob der dauerhafte Pavillon immer noch zu der Kategorie der „fliegenden Bauten“ – einem Rechtsbegriff der Bauordnung, der temporäre Gebäude bezeichnet – zu zählen ist.
Stück des Gebäudes wird zum neuen Stück der Ausstellung. Nicht ad hoc, aber in den für Ausstellungen typischen Zyklen, zum Beispiel in drei Monaten. Auf diese Art wird Architektur zum kuratorischen Objekt.
PavilloniSierung
Die auf Pavillons basierende, wachsende Kunstinstitution verweist auf die Logik des surrealistischen Spiels „Cadavre exquis“ (auch „Exquisite Corps“ genannt): Eine Prozedur, bei der sich eine Konstellation durch das kollektive Zusammenfügen individueller Einzelteile ergibt. Dieser Ansatz bricht mit der Vorstellung, dass der Entwurf einer Kunstinstitution – mit ihren Ausstellungsräumen, Büros, Depots, Sanitäranlagen, Vortragssälen, Cafés und so weiter – eine in sich kohärente Einheit formt, die von einem einzigen Autor, dem Architekten, geschaffen ist. Stattdessen teilt dieser Plan den Raum in autonome und doch zusammenhängende Komponenten auf. Das Resultat ist ein Netzwerk möglicher Wege, die einen Anfang haben und sich dann in eine Vielzahl möglicher unterschiedlicher Richtungen aufteilen. Die Neuverhandlung von Autorenschaft und deren traditionellen Rollenmodellen bezieht sich auf die wachsende Zahl von Künstlern, die an infrastrukturellen Architekturen arbeiten: Liam Gillicks Conference Room für den Frankfurter Kunstverein, Monica Bonvicinis Toilet, Elmgreens & Dragsets Galerien (besser bekannt als Powerless Structures) oder Anton Vidokles und Julieta Arandas Martha Rosler Library. Es ist jedoch
Im Kontext einer zunehmend unscharfen Trennung zwischen Dauerhaftigkeit und Flüchtigkeit wird es möglich, ein Hybrid zwischen Pavillon und permanentem Gebäude zu entwickeln. Der Entwurf für die European Kunsthalle arbeitet an einer extremen Strategie, die das Phänomen der temporären Serpentine Pavillions auf ein neues kritisches Level hebt. Anstatt die Pavillons nach dem Sommer wieder abzubauen, initiiert dieser Ansatz eine endlose Sommerparty. Das Prinzip der Pavillons wird verwendet, um eine nachhaltige, wachsende Kunsteinrichtung zu schaffen. Der Baurhythmus passt sich der Zeitstruktur der Ausstellung an. Durch die Akkumulation von immer mehr Pavillons und programmatischen Einheiten wächst die Institution und wird im Lauf der Zeit immer stabiler. Die Architektur wird zur Ausstellung. Der heimliche Plan wäre, die rechtlichen Vorteile der „fliegenden Bauten“ so zu gebrauchen und zu missbrauchen, dass eine Situation entsteht, in welcher der temporäre Pavillon zu einer permanenten Einrichtung wird. Das Resultat könnte als eine „Pavillonisierung“ der Architektur beschrieben werden: eine ständige Abfolge kurzfristiger Planungen. Jedes neue
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paradox, dass im Allgemeinen immer noch davon ausgegangen wird, dass die räumlich-körperliche Einheit einer Institution eine kohärente physische Konstruktion sein muss, die von einem einzelnen Autor, dem Architekten, erdacht ist. Exquisite Corpse, ein Projekt von Nikolaus Hirsch und Philipp Misselwitz im Rahmen des Curating-Architecture-Programms ( 4) des Londoner Goldsmiths College, forderte Künstler und Designer (Judith Hopf, Raqs Media Collective, Tobias Rehberger, Rirkrit Tiravanija, Anton Vidokle und Eyal Weizman) auf, gemeinsam eine Kunsthalle zu zeichnen, die sich in einer Abfolge von Faxsendungen entwickelte und schliesslich als dreidimensionales Modell umgesetzt wurde (Abb. 5). Die traditionellen Rollen haben sich geöffnet, und – wer weiss – vielleicht wird eines Tages der Künstler als Architekt agieren, der Kurator als Künstler und der Architekt als Kurator.
Nikolaus Hirsch ist Architekt und Direktor der Städelschule und des Portikus in Frankfurt am Main. Seine akademische Karriere begann mit Professuren an der Architectural Association in London (2000– 2005), am institut für Angewandte Theaterwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität in Giessen (2003/04) und an der University of Pennsylvania, Philadelphia (2006). Zu seinen Arbeiten gehören die preisgekrönte Dresdner Synagoge, das Dokumentationszentrum Hinzert, ein Bürogebäude in Tiflis sowie zahlreiche Ausstellungsarchitekturen.
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Fussnoten (1) Beatriz Colomina: Pavilions of the Future, in: Your Black Horizon Art Pavillion, hrsg. von Eva Ebersberger und Daniela Zyman, Köln 2007, S. 158. (2) Siehe institution Building. Artists, Curators, Architects in the Struggle for institutional Space, hrsg. von Nikolaus Hirsch u. a., New York und Berlin 2009, S. 8–46. (3) Siehe Cybermohalla Hub, hrsg. von Nikolaus Hirsch, Berlin/New York 2012; Sculpture Unlimited, hrsg. von Eva Grubinger, Jörg Heiser, Berlin/New York 2011; Manifesta 7 / index, hrsg. von Adam Budak u. a., Mailand 2008, S. 81. (4) Andrea Phillips: The Body of a Building. Exquisite Corpse at Curating Architecture, in: Hirsch u. a., 2009 (wie Anm. 2), S. 54–73. Erstveröffentlichung des Texts von Nikolaus Hirsch in: Der Pavillon. Lust und Polemik in der Architektur, hrsg. von Peter Cachola Schmal, Hatje Cantz, Frankfurt am Main 2009, S. 52-62.
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Der Pavillon nomadische momente der architektur von Dr. Kerstin Bussmann (Text)
Häuser können nicht wandern, aber die vorstellung, dass sie es könnten, ist auch in der Geschichte der architektur nicht folgenlos geblieben. Bereits in einem fabelartigen, spätantiken roman über das leben alexanders des Grossen wird von einem mobilen Pavillon berichtet, mit dem sich die Königin Kandaka zu den Kriegsschauplätzen ihrer armeen bringen liess. Weiter im osten werden die beweglichen Bauten umso fantastischer, bis alexander schliesslich in indien in einem Chattree – einem indischen Pavillon – durch die lüfte fliegt, um aus der Höhe die wirkliche Form der erde zu erkennen.
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Palazzina Cinese, Palermo, 1802–1805.
Untrennbar verbunden mit diesem Bautypus scheint der Charakter des zeitlich bedingten Gebrauchs und der Bewegung zu sein. Die Ableitung des Begriffs vom lateinischen Wort „papilio“ – Schmetterling, im Spätlateinischen „Zelt“, weist darauf hin. Diese vom Pavillon implizierten Dichotomien Bewegung und Fixierung – überall und ortlos zugleich zu sein – rücken den Ursprung des Pavillons ins Blickfeld: Ebenso wie ein Nomadenzelt vermag dieser nicht ohne direkten Bezug zur umgebenden Welt gedacht zu werden. Der freie Blick auf die Landschaft bestimmt nicht nur den Pavillon im Alexander-Roman, sondern gehört zum wesentlichen Prinzip eines solchen Baus. Ein Gast aus fErnEn LändErn In Europa schon seit der ägyptischen Antike bekannt, wurde die Existenz dieses flüchtigen Bauwerks in anderen Kulturkreisen, wie dem Vorderen Orient, Indien, Thailand – das frühere Siam – und China und Japan, als Ort des Vergnügens oder für sakrale Momente erst im 17. Jahrhundert vermehrt wahrgenommen. Die Bilder der kaiserlichen Gärten und Paläste in China, die 1724 der Jesuit Matteo Ripa zusammen mit den ersten möglichen Reiseberichten der Neuzeit zeigte, verwiesen insbesondere auf die Gartenkunst Chinas, in der der Pavillon eine lange Tradition hat. Als architektonisches Experiment en miniature und Symbol einer bewussten Zeitlichkeit fand er vielfach seinen Niederschlag in den Gartenanlagen des Adels. Als architektonisches Experiment en miniature und Symbol einer bewussten Zeitlichkeit fand er vielfach seinen Niederschlag in den Gartenanlagen des Adels. Ripas Veröffentlichungen unterstützten die Verbreitung der im Abendland populär gewordenen Texte des Konfuzius und des Laotse, die die Grundlage für eine Umwälzung der europäischen Landschaftswahrnehmung boten.
Für die chinesischen Philosophen bestimmte die Einordnung des Menschen in Natur und Gesellschaft massgeblich die Kunst und die Gärten als eine Reflexion über die Welt. Diese Prinzipien sehen die Grünanlagen als den Ausschnitt einer kosmologischen Landschaft, als Ort der Kontemplation, Meditation und Stille; Innerlichkeit ist ihr Daseinszweck, und die Gebäude waren die „Pavillons des Gelehrten“. Einer der eifrigsten Verfechter des Konfuzianismus in Europa war der Engländer Sir William Temple, der schon 1685 einen Essay mit einer detaillierten Beschreibung der chinesischen Parkanlagen verfasste. Davon abgeleitet wurden nun in England „sharawadgi“ genannte Gärten von geschwungenen Wegen, Lichtungen, Rondellen mit einem Pavillon oder einer Statue in der Mitte bestimmt. Für die Architekturen in diesen Anlagen gab es kein einheitliches Formenrepertoire. Alles vom Ideal der Klassik Entfernte konnte als „exotisch“ bezeichnet werden. Gemeint wurde jedes Mal die Ableitung von chinesischen Bauten bzw. die Assoziation mit diesen. Charakteristisch war für sie – neben einer für damalige Verhältnisse ungewöhnlichen Farbenpracht – ihre Kleinteiligkeit und die Neigung zu elegant oder bizarr geschwungenen Kurven statt der klaren rechten Winkel der Säule-Architrav-Architektur. Ein Musterbuch für diese groteskexotischen Entwürfe veröffentlichten William und John Halfpenny in den Jahren 1750–1752, deren Vorlagen eher kleine Rokokoarchitekturen präsentieren. Gegen diese „Ungenauigkeiten“ der Entwürfe versuchte sich der englische Hofarchitekt William Chambers durch das 1757 in London erschienene Werk „Designs of Chinese Buildings, Furniture, Dresses, Machines and Utensils“ abzugrenzen, in dem er behauptete, authentischere Bildvorlagen liefern zu können. Chambers hatte in der schwedischen Ostindienkompanie gedient und war dadurch mehrere Male in Indien und China gewesen, wo er sich mit Architekturstudien befasste. Wenn auch die 031
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Pavillon ‚Ting’ aus William Chambers: new Designs for Chinese Tempels, london 1750–1752, Tafel ii.
Abbildungen seiner Veröffentlichung in vielen Details nicht wirklichkeitsgetreu und einem europäisch-klassischen Prinzip verpflichtet sind, so war sein Buch doch die erste historische Würdigung chinesischer Baukunst, die in ganz Europa vielfach Beachtung fand. Die anglo-chinesische Gartenidee konnte Chambers erstmals in Kew Gardens von 1757–1762 verwirklichen. Verschiedenste Staffagearchitekturen wie das Haus des Konfuzius, griechisch-römische Tempel, ein römischer Ruinen-Bogen, ein gotischer Sitz, eine Moschee, eine Alhambra und eine grosse Pagode statteten den Park aus. Mit der Einführung dieser unterschiedlichen Pavillons, doch vor allem des von ihm als „ting“ bezeichneten variablen Bautyps, dessen Begriff er aus dem Chinesischen abgeleitet hatte, war es Chambers gelungen, für den massenhaften Bedarf an Kleinbauten eine solide gestalterische Grundlage zu schaffen, die auch den nachfolgenden Architektengenerationen noch Anregungen liefern sollte. Ausgehend von den Gärten Chinas und der konfuzianischen Philosophie symbolisierten diese aufeinander abgestimmten Pavillons, Skulpturen und zugehörigen Anpflanzungen in der chambersschen Vorstellung eine philosophische Reise. Das Ziel war ein illusionistisches „Paradies“, in dem jeder Weltteil mit einem charakteri-
stischen Bauwerk vertreten war, durch deren Betrachtung Emotionen hervorgerufen wurden. Emotionen sollten eine „Reise zur inneren Erkenntnis“ ermöglichen. ZELtarchitEkturEn Die häufig in den als fernöstlich geltenden Farben Siegellackrot und Zitronengelb gestalteten Zeltarchitekturen ergänzten als „türkischer Kiosk“ die Kleinbauten in ihrer Variationsbreite. Ob als Wohnbau, Gartenstaffage oder städtisches Kaffeehaus – das erste wurde in Paris im Jahr 1780 eröffnet –, sie enthielten zum einen den Hinweis auf die osmanische Kultur, deren Zeltstädte bei der Belagerung Wiens in den Jahren 1529 und 1683 deutliche Spuren in der bildenden Kunst Europas hinterlassen hatten. Zum anderen trägt die Zeltform des Pavillons den Hinweis auf den Ursprung des Pavillons als Provisorium in sich. Denn Zelte gelten als Unterkünfte der Reisenden, sie bieten nomadische Momente des Stillstands inmitten der Bewegung. Der ständigen Veränderung unterliegend, spielen sie mit dem Reiz einer der festen Behausung oppositionellen Gegenwelt. räumE Zum träumEn Um 1800 wurde die Gestaltung der Pavillons auf Lustschlösschen oder Land-
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häuser übertragen. Ein imponierendes Beispiel bietet die eklektizistische Palazzina Cinese bei Palermo, die von 1802 bis 1815 für das neapolitanische Königshaus zu einem Exilsitz ausgebaut wurde. In der europäischen Perspektive wurde zunächst zwischen Chinesisch, Indisch und Japanisch nicht unterschieden. Noch im frühen 18. Jahrhundert konnte man ein Gebäude als indisch bezeichnen, das offensichtlich chinesisch sein wollte. Von der indischen Architektur war in Europa wenig bekannt, als der sächsische König August II. (der Starke) in Pillnitz an der Elbe seine indianischen Lustschlösser erbauen liess. Um 1770 tauchten erstmals indische Bauten auf, deren Bauformen von Beginn an einen wissenschaftlichen Aspekt vermittelten. Diese erste Rezeption der indischen Architektur wurde von den Veröffentlichungen William Hodges’ getragen, der „Selected Views of India“ zwischen 1785 und 1788 herausgab, sowie durch die sich auch auf präzise Einzelheiten indischer Architektur konzentrierende Publikation von Thomas und William Daniell „Oriental Scenery“, 1795–1808. Eine der ersten Gartenstaffagen, die sich auf indische Architektur bezogen, war der indische Tempel in Melchet Park von Thomas Daniell aus dem Jahr 1800. Vorbild des heute nicht mehr bestehenden Pavillons war ein Hindutempel aus „Oriental Scenery“. Damit lieferte Daniell zugleich das erste Beispiel für die praktische Umsetzung seiner Darstellungen indischer Architektur. Die bekanntesten Bauten der englischen Indienbegeisterung, die als repräsentative Wohnbauten den Pavillon zitieren, sind das Landhaus Sezincote und der von John Nash ab 1815 errichtete Royal Pavilion in Brighton. Sezincote, das Samuel Pepys Cockerell für seinen Bruder, einen ehemaligen Beamten der East India Company, ausgeführt hatte, präsentiert im Äusseren die Biografie des Besitzers anhand der Umsetzung exakter Detailaufnahmen der Mogularchitektur, mit denen ein aufge-
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John Nash, royal Pavilion, Brighton, 1815-23.
Samuel Pepys Cockerell, landhaus Sezincote, Gloucestershire,1803.
lockertes repräsentative Barockschlossschema überzogen wurde. Es wurde zu einem Denkmal der Indienfaszination und ein grosses Vorbild für viele indische Pavillonbauten. Für den Thronanwärter George, den späteren George IV., wurde der Lustpavillon in Brighton errichtet. Dieser besteht aus einer linearen Aneinanderreihung von orientalisch anmutenden Zeltdächern und Kuppeln, die jeden üppig dekorierten Bauteil bekrönen. Anders als in Sezincote wurde hier die ausgeprägte Neigung des Bauherrn George IV. zu allen irdischen Genüssen und Lustbarkeiten deutlich. Für den Royal Pavilion standen indische oder chinesische Lösungen zur Auswahl, als es darum ging, den bestehenden klassizistischen Bau neu zu gestalten. Der indische Stil wurde gewählt – als neuester Trend einer gelebten Sinnlichkeit und weniger als ein Symbol der gefestigten Macht Englands in Indien. Gemeinsam ist diesen Objekten eine Abwendung von der realen Welt der Politik und Gesellschaft und eine Hinwendung zu einer Architektur, die einen luxuriösen, durch Heiterkeit geprägten Aufenthalt verspricht. Ebenso unterstreicht ein extravaganter Entwurf für einen schwimmenden Pavillon von Robert Home (1752–1834), einem Schüler Angelika Kaufmanns, diese Ten-
„Rue des Nations“, Weltausstellung Paris, 1878.
denz. Seit der Ernennung von Nawab Ghazi-du-din Haidar (r. 1814–1827) zum König von Oudh im Jahr 1818 war er dessen Hofmaler. Viele indische Herrscher engagierten europäische Künstler, die neben dem begehrten klassisch-europäischen Formenrepertoire die gegenseitige Faszination von Orient und Okzident in ihren Werken belegen. WELtausstELLunGEn Mit der französischen Kolonialisierung Nordafrikas und der Entdeckung des Orients als Ursprung der griechischen Antike entstand im Verlauf des 19. Jahrhunderts vor allem eine verstärkte Auseinandersetzung mit den islamisch geprägten Gebieten und deren kulturellen Erzeugnissen. Die architektonischen Inszenierungen der Weltausstellung bedienten von Beginn an durch aufwendige Gestaltung die Sensationslust des Publikums. 1878 wurde beispielsweise auf dem Pariser Marsfeld die „Rue des Nations“ errichtet, eine durch aneinandergereihte Pavillons führende Strasse, deren Bauwerke eine Vorstellung des jeweils als landestypisch angesehenen Stils vermitteln sollten und in den nächsten Jahrzehnten zu unzähligen Nachbildungen inspirierten. Dem einsetzenden Drang nach wissenschaftlicher Exaktheit gehorchend, wur-
de es immer wichtiger, architektonische Versatzstücke als Zitate erkennbar zu machen. Exakte Details zur Umsetzung lieferten Veröffentlichungen wie die von Owen Jones oder Prisse d’Avannes. Sie unterstützten die Popularisierung der orientalisierenden Bauten durch detailgenaue Wiedergaben. Aufgrund kostengünstiger industrieller Fertigung entstanden nun überall Pavillons aus preiswerten Materialien wie Gusseisen und Holz. Das Beispiel zeigt den Kenotaph für den indischen Maharadscha Rajaram Chuttraputti von Kolhapur, der in Florenz verstarb. An hinduistische Bestattungsriten erinnernd, befindet das Denkmal sich am Zusammenfluss zweier Gewässer im CascinePark. VErGnüGunGsarchitEkturEn Was zuerst dem elitären Geschmack diente, durch einen innovativen Charakter überzeugte und gleichzeitig auch die Lustbarkeiten der internationalen High Society dokumentierte, wurde schliesslich zum grossstädtischen Phänomen. Freilufttheater, Pavillons in den Badeund Kuranlagen sowie die architektonisch an die ferne Herkunft der Tiere erinnernden Unterstände in zoologischen Gärten, Treibhäuser, aber auch die 033
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Kenotaph für den indischen Maharadscha rajaram Chuttraputti von Kolhapur. Cascine-Park, Florenz, 1874–1876.
Nikolaj A. Ladowskij, experimenteller entwurf für einen Kommunehaus, 1920.
Musik- und Aussichtspavillons in öffentlichen Parkanlagen folgten dem Unterhaltungsverlangen der Zeit. Unabhängig von der Bedeutung der aussereuropäischen Bauten wurden diese zuweilen extrem transformiert. Im frühen 19. Jahrhundert wurde die „Montagne Russe“ konstruiert, eine Achterbahn in einem Pariser Vergnügungspark, die deutliche Bezüge zum Observatorium Mishra Yantra in Delhi von 1710 aufweist. Solche architektonischen Orientalismen boten für wenige Stunden die Möglichkeit zur Flucht aus der industrialisierten Realität, um in eine märchenhaft sinnliche und „unzivilisiert“ farbenprächtige Welt einzutauchen, wie sie die Bilder der Orientmaler und Bühnenbildner imaginierten und die bis weit in das 20. Jahrhundert hinein nicht an Faszination verloren. Bühnenbildentwürfe Galileo Chinis für Puccinis „Opera totale d’arte“ wie auch die der Ballets-Russes-Inszenierungen popularisierten eine ästhetische Verarbeitung und schufen eine Neuinterpretation der Pavillon- bzw. Zeltarchitekturen, die vor allem an die emotionale Wahrnehmung appellierten. Ex oriEntE Lux Hundert Jahre nach dem „Brighton Pavilion“ stand Südostasien erneut im Mittel-
punkt des Interesses. Mit einer weiteren Welle des Orientalismus versuchte man einen Neuansatz für das alltägliche Leben zu entwickeln, wie es schon durch die Lebensreformbewegung und die Theosophie vorbereitet wurde. Nicht umsonst sahen die Architekten das „Licht“ der neuen Erkenntnis aus dem Osten kommen. Das römische Schlagwort „Ex oriente lux“ wurde gerne gebraucht, so auch von Bruno Taut 1919 für einen Aufsatz, und Erich Mendelsohn pries die Pagode, „die ihren Formenrausch breit austrägt, die Welt mit der Urwüchsigkeit ihres Dschungellebens zu beglücken“. Nach einer ersten Annäherung dank der Weltausstellungen sind es die Reisen in den „Orient“, die, wie für Taut, Frank Lloyd Wright und Le Corbusier dokumentiert, eine nachhaltige Faszination für die Funktionalität der Konstruktionsprinzipien und für die Schlichtheit der nordafrikanischen wie auch der japanischen Bauweise hervorriefen. Tauts Reisen zwischen 1916 und 1938 von Istanbul über Russland bis nach Japan finden ihren deutlichen Niederschlag in seinen Konzepten und in seinem Buch „Das japanische Haus und sein Leben“ von 1936. Neben der mit eigenen Augen gesehenen Architektur sind ihm genauso die nur auf Fotografien bewunderten hinduistischen Tempelanlagen Indiens und
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die buddhistischen Pagoden in Burma und Thailand Vorbild. Sein Entwurf zum Kristallhaus 1919 kann dem ChamukhteTempel in Palitana, Indien gegenübergestellt werden. Wie zuvor der Garten dienten die internationalen Ausstellungen als Bühne für experimentelle architektonische Ausdrucksmöglichkeiten. Dort ist ein Freiraum geschaffen worden, um sich ausserhalb der klassischen Konventionen und Bauordnungen an Stilformen und Materialien zu versuchen. Damit seine architektonischen Vorstellungen und vielfältigen utopischen Entwürfe nicht nur auf dem Papier bestanden, wählte Taut die Möglichkeit des ephemeren und spielerischen Ausstellungsbaus zur Umsetzung; beispielhaft kann das legendäre Glashaus der Werkbundausstellung von 1914 in Köln angeführt werden. Dementsprechend war auch der sowjetische Pavillon auf der Internationalen Ausstellung der dekorativen und angewandten Kunst 1925 in Paris von Konstantin Melnikow (1890–1974) der erste und zugleich triumphale Auftritt der nachrevolutionären Architektur vor den Augen der Welt. Mit einem in Leichtigkeit und Transparenz aufgelösten Baukörper entwickelte Melnikow neuartige Raumlösungen im Sinne von El Lissitzkys „transformablen
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Räumen“, die wie japanische Häuser verschiedene Benutzungs- und Bewegungsarten erlaubten. Mit dem Plan, der zum Ziel hatte, die Sowjetunion in ein Industrieland umzuwandeln und die Landwirtschaft zu kollektivieren, gewannen Ideen der vergesellschafteten Lebensweisen und der Errichtung von Kommunehäusern an Aktualität, die neben Wohnungen, auch Kindergärten, Grossküchen und Speisesäle beherbergen sollten. Die heterogene Nutzung derartiger Bauten verdeutlicht der experimentelle Entwurf von Nikolaj A. Ladowskij, der kubische Bauformen Nordafrikas, chinesische und thailändische Pavillons und indianische Langhäuser zusammenfügt, bekrönt mit den geblähten Segeln eines Schiffs. das idEaL dEr kLarhEit Das revolutionäre Selbstverständnis der Architekten des 20. Jahrhunderts bedeutete nicht, dass sie auf Vorbilder verzichteten, sondern dass neue Anstösse gesucht und assimiliert wurden. „Im Übrigen beschmutzt die Geschichte nicht unsere Hände. Im Gegenteil, sie füllt sie uns.” Nach solchen Aussagen verwundert es nicht, dass Le Corbusiers Werk nicht ohne die Impressionen der islamischen Kultur zu denken ist. Er war es, der auf seiner grossen Orientreise 1911 Istanbul besuchte und hinter dem Reichtum des Dekors die konstituierenden räumlichen Verhältnisse erkannte und in seinen Bauten umsetzte. Ebenso flossen die kubischen Wohnbauten Nordafrikas in seine Konstruktionen ein, wie es markant am ersten Entwurf des von einer Dachterrasse bekrönten CitrohanHauses, 1919–1920, durch seine klare geometrische Anordnung der äusserst flachen Fassaden und der strukturlosen Glätte der Mauerflächen, erkennbar ist. moduL und natur Obgleich Ludwig Mies van der Rohe 1924 behauptete: „Es ist ein aussichtsloses Be-
Observatorium Mishra Yantra, Delhi, indien, 1710.
mühen, Inhalt und Formen früherer Bauepochen unserer Zeit nutzbar zu machen”, waren viele europäische Architekten nicht willens, sich von historischen und aussereuropäischen Anlehnungen zu lösen. Die traditionelle japanische Bauweise schien in ihrer Versachlichung der natürlichen Materialien, der klaren Formgebung und des „offenen Grundrisses“ den veränderten politischen wie sozioökonomischen Verhältnissen Europas gerecht zu werden. Die Villa Katsura, um 1640 in Japan errichtet, galt als die architektonische Ikone, von welcher die veränderten Bauprinzipien abgeleitet wurden. Die Architektur Japans, eingebunden in die umliegende Natur wie ein Gartenpavillon, erinnert an das Provisorium der imaginierten Urhütte. Durch die Rezeption der japanischen Bauweise übernahm das Abendland einen Aspekt, der bisher nur in den Pavillons der Gärten zu finden war: eine Öffnung hin zur Umgebung, eine völlige Durchdringung des Hauses durch die Natur. Die Schlichtheit der Raumarchitektur wählt sich den Landschaftsausblick als Bild. Westliche Architekten des ausgehenden 19. Jahrhunderts beschäftigten sich seitdem bis hin zur Gegenwart mit der Architektur Japans. Schon in den 1890er-Jahren waren an den frei stehen-
den Privathäusern Frank Lloyd Wrights nicht zu verleugnende Übernahmen zu erkennen. Er arbeitete jahrelang in Japan und baute in Tokio von 1916 bis 1922 das Imperial Hotel. Auch Mies van der Rohe, von Frank Lloyd Wright zur Auseinandersetzung mit dem japanischen Wohnbau angeregt, setzte die Verbindung zum Aussenbereich in seinen Planungen systematisch um. Der Ausstellungspavillon der Weimarer Republik auf der Weltausstellung 1929 in Barcelona (Exposició Internacional de Barcelona), wie auch die zeitgleich entstandene Villa Tugendhat in Brünn weisen darauf hin. EinE uniVErsELLE BEhausunG Seit dem 17. Jahrhundert durch ein intensiviertes Zusammentreffen mit den Kulturen Asiens und der islamischen Welt vermehrt im Abendland errichtet, bot der Pavillon nicht nur die Möglichkeit, mit Baustilen, Formen und Materialien zu experimentieren. Aus dem Phänomen der Vorzeit – der Hütte und dem Zelt – und einem Satz einfachster Bauelemente wurde ein Gast aus fernen Ländern. In ihrer zeitlichen Begrenztheit und Eingebundenheit in die Umgebung erinnern Pavillons an den Ursprung des Menschen 035
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Le Corbusier, Citrohan-Haus, entwurf, 1919–1920.
Ludwig Mies van der Rohe‚ villa Tugendhat, Brünn, 1929, innenansicht.
und lassen den Beheimateten eine Sehnsucht spüren nach dem ehemals nomadischen Leben. Gleichgesetzt mit dem Streben des festansässigen Menschen nach dem einfachen, ungebundenen Leben, das mit dem Dasein von Nomaden und anderen naturnah lebenden Völkern verbunden wird, beinhaltet diese Konnotation das Heimweh nach dem Paradies und den Glauben, dass alle, die sich gegen die Zivilisation gewehrt haben und sich ihrem Einfluss entziehen konnten, den Schlüssel zum Glück besitzen, das die städtische Menschheit verloren hat. Das Nomadendasein, gehasst oder verehrt, dient als Spiegel des Niedergelassenen, dessen eskapistische Träume wie eine Fata Morgana in den Pavillons erscheinen. Zelte wie Pavillons sind Zeichen erstarrter Flexibilität, die als etwas Flüchtiges, Weiterziehendes, der ständigen Veränderung unterliegen. Für die nomadischen Momente im Stillstand bieten diese ephemeren Erscheinungen Unterkunft. Wie ein Kaffeehaus, die Halle an der Trambahnstation oder wie der Schirm in der Hand, der ein tragbares Zelt über den Spaziergänger spannt, geben diese Eintagsfliegen Zuflucht im Irrgarten der Stadt oder einen geschützten Ort inmitten der (gestalteten) Natur der Landschaftsparks wie
es Gustav Mahler in dem „Lied von der Erde“ beschreibt. In einem Pavillon aus zerbrechlichem weissem und grünem Porzellan, der allein über eine Brücke zu erreichen ist, sitzen Freunde: schön gekleidet, trinken, plaudern. Versenkt man sich in die Metamorphosen des Pavillons im Verlauf seiner Geschichte, so entfalten sie sich zum Panorama eines langlebigen Gebildes, das jederzeit fähig zu sein scheint, trotz seiner Unstetigkeit überall Fuss zu fassen und sich für die unterschiedlichsten Zwecke anzubieten. Ebenso ist die zeitliche Begrenztheit des Baus charakteristisch. Einen Pavillon baut man nicht für die Ewigkeit, er begleitet nur zeitweise die Reise durch die Zeit. Ein grosser Teil der Weltbevölkerung ist mehr denn je unterwegs: Touristen, Geschäftsleute, Wanderarbeiter, Aussteiger, politische Aktivisten, Pilger usw. Wie die Nomaden, die sich als Erste auf einem Pferd fortbewegten, verfügen wir wieder über die Mittel zur totalen Beweglichkeit. Und so verwundert es nicht, dass die Pavillons der zeitgenössischen Architektur eine Zähigkeit des Archaischen und den Überschuss an genetischer Mitgift in ihren einfachsten Elementen beweisen, die im Kontext einer zunehmenden unscharfen Trennung zwischen Dauerhaftigkeit und Flüchtigkeit steht. Beinahe
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erweckt es den Anschein, als würde der Pavillon in neuer Zurichtung zur universellen Behausung für unsere eigene Völkerwanderungszeit.
Kerstin Bussmann (*1965 in Marl) studierte Kunstpädagogik, Kunstgeschichte und Germanistik in Frankfurt am Main. 2008 schloss sie ihre Promotion in Kunstgeschichte ab über „orientalisierende architektur in italien – 1800–1940“. Sie war Mitarbeiterin der verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessens, arbeitete als Kunstpädagogin und Kunsthistorikerin am liebighaus, Frankfurt am Main, und organisierte Bildhauerworkshops und Kulturreisen in italien. Seit 1994 leitet sie die museumspädagogische abteilung des Deutschen ledermuseums. in den letzten zwei Jahren war sie zusätzlich am aufbau der Berufsakademie für Produktgestaltung und Designmanagement in Hanau beteiligt und hat einen lehrauftrag an der Goethe-Universität Frankfurt. Zu ihren arbeitsschwerpunkten gehören Gartenkunst, architektur des 19. und 20. Jahrhunderts, orientalismus und Kreativitätsprozesse.
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„WIr BIeTeN deN ArchITeKTeN eINe BeISPIeLLoSe vi l io 2 FreIheIT“ n s 20 0 0 von Roland Merz (Text) und Philip Jodidio (Interview)
Seit dem Sommer 2000 steht in Londons Kensington Gardens jedes Jahr ein Pavillon, der die Architektenwelt mit Nachdruck in seinen Bann zieht. Im Taschen-Verlag ist ein umfassendes Werk erschienen, das die aussergewöhnliche Geschichte der Serpentine Gallery und ihrer temporären Bauten erzählt.
Philip Jodidio gilt international als einer der bekanntesten Autoren zum Thema Architektur. Er hat bereits Monografien über Tadao Ando, Norman Foster, Richard Meier, Jean Nouvel und Zaha Hadid verfasst. In der Publikation „Serpentine Gallery Pavilions“ hat er eines der interessantesten Projekte der heutigen Architekturgeschichte ins Auge gefasst und so einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Erstmals werden sämtliche Pavillons in einem Band dargestellt. Die Serpentine ist seit 1970 in einem 1934 erbauten Teepavillon mitten in Kensington Gardens untergebracht. Sie ist die einzige öffentliche Galerie für moderne und zeitgenössische Kunst im Londoner Zentrum. Das erste Beispiel eines Sommerpavillons kreierte der Künstler Dan Graham. 1992 stellte er einen Glaspavillon auf den Rasen vor der Galerie, der die Gruppenausstellung „Like Nothing Else in Tennessee“ begleitete. Eine erste, völlig neuartige Erfahrung mit Architekten erhielten die Verantwortlichen bei der Sanierung der Galerie. Da zusätzlicher Platz nötig war, bat man den britischen Architekten Seth Stein, einen Anbau zu entwerfen, eine Art Festzelt für die Wiedereröffnung. Er entwickelte eine sehr wirkungsvolle Lösung, obwohl er kein Budget und sehr wenig Zeit hatte. Später ent-
warf der Designer Ron Arad für die Sommerparty 1999 eine Art Markise aus Tennisbällen. Aus diesen Erfahrungen entwickelte man die Idee der „temporären Bauten“, die für die Dauer von drei Monaten in unmittelbarer Nachbarschaft zur Galerie errichtet werden. Während seiner Recherche für die grossformatige Publikation sprach Philip Jodidio mit der Direktorin der Serpentine Julia Peyton-Jones und ihrem Co-Direktor Hans Ulrich Obrist. Das Interview zeigt eindrücklich, wie sich die Pavillons zu eigentlichen Meisterwerken der heutigen Architektur entwickelten. Das erste Mal, als Sie einen Architekten damit beauftragten, einen Pavillon ausserhalb der Galerieräume zu entwerfen, war im Jahr 2000 mit Zaha Hadid. Wie kam es dazu? JP-J: 1997 hatte unsere Schirmherrin, die Prinzessin von Wales, zugesagt, anlässlich der erfolgreichen Sanierung teilzunehmen. Wir wollten etwas bauen, was konsequent unser Ausstellungsprogramm widerspiegelte, aber trotzdem nicht mehr kostete als ein Festzelt von der Stange. Wir beauftragten Zaha Hadid, weil wir wussten, dass sie etwas entwerfen würde, was in architektonischer Weise absolut zukunftsweisend wäre und reflektierte, wofür die Serpentine steht. Tragischerweise starb Prinzessin
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Frank O. Gehry kreierte 2008 einen holzpavillon, der als Üffentliche Strasse funktionierte und den Park und das Galeriegebäude miteinander verband.
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Diana am 31. August 1997 noch vor Abschluss der Sanierungsarbeiten und das Diner musste verschoben werden.
café an der Serpentine Gallery. Es war die Geburtsstunde unseres Pavillon-Programms.
Trotzdem hatten Sie nicht wirklich freie Hand, alles zu tun, was Sie wollten, oder? JP-J: Einen Pavillon für den Park in Auftrag zu geben, ist fast eine fantastische Chance, aber da wir uns in einem königlichen Park befinden, gibt es erhebliche Einschränkungen. Vor 2000 musste jede Konstruktion auf unserem Rasen innerhalb eines Monats errichtet und wieder abgebaut werden. Das schränkte die Möglichkeiten für ehrgeizige Projekte erheblich ein. Der damalige Staatsminister für Kultur, Medien und Sport, Chris Smith, war ein Kunstfreund und Visionär. Als er den Pavillon von Zaha Hadid sah, meinte er: „Das gefällt mir.“ Also fragte ich: „Würden Sie uns gestatten, ihn stehen zu lassen?“ Und er erwiderte: „Absolut.“ Er intervenierte bei der königlichen Parkverwaltung und schuf damit einen Präzedenzfall für die Genehmigung semipermanenter Bauten auf dem Rasen der Serpentine Gallery. Mit Unterstützung der inzwischen sehr bekannten Köchin Allegra McEvedy bauten wir so etwas wie eine Feldküche und realisierten das erste Freiluft-
Gibt es nicht normalerweise eine Trennung zwischen Kunst und Architektur, die Institutionen wie die Serpentine daran hindert, so direkt einen Architekten für die Gestaltung eines temporären Baus zu engagieren? JP-J: Ja, aber diese Trennung ist eine Fiktion. An der Serpentine arbeiten wir nach denselben Prinzipien, ob wir nun Künstler oder Architekten beauftragen. Der kreative Prozess ist das Entscheidende. Das Konzept entwickelt sich aus Gesprächen und ist eine Reaktion auf den Standort. Arbeiten in Auftrag zu geben, ist eigentlich im Alltag einer Kunstinstitution ganz selbstverständlich.
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In gewisser Weise nehmen Sie Bezug auf die lange Geschichte temporärer Pavillons, die von berühmten Architekten entworfen wurden, sehe ich das richtig? HUO: Viele wesentliche Erfindungen in der Architektur sind das Resultat temporärer Pavillons oder Ausstellungen. Schaut man sich beispielsweise Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon (1929), Alvar Aaltos finnischen Pavillon Zaha Hadid baute 2000 den ersten Pavillon für die Serpentine. das für das Galadiner anlässlich des für die Weltausstellung in Paris 30. Jahrestages der Galerie entworfene Zelt solllte eigentlich nur wenige Tage stehen bleiben, doch der Bau überzeugte so sehr, dass er letztendlich den ganzen Sommer bewundert werden konnte. (1937), Le Corbusiers und Iannis Xenakis’ Philips-Pavillon auf der Weltausstellung in Brüssel (1958) oder Buckminster Fullers geodätische Kuppel für die amerikanische Nationalausstellung in Moskau (1959) an, dann kann man diese Bauten als Teil der ungeschriebenen Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts verstehen. Weil sie nicht dauerhaft waren, gelten sie irgendwie nicht als Teil des architektonischen Kanons. Dabei ermöglicht diese leichtere, temporäre Form Experimente. Das Ungewöhnliche an den Serpentine-Pavillons ist, dass es die Serie noch immer gibt. Wäre sie nach Zaha Hadid oder Daniel Libeskind zu einem Ende gekommen, wäre sie nichts als einer der Funken gewesen, für die es so viele Beispiele gibt. Was so unglaublich ist, ist, dass sie eben nicht abgerissen ist. Sie beschreiben das Ganze als einen natürlichen Prozess. Trotzdem haben Sie etwas erreicht, was niemand sonst geschafft hat, eine Institution für zeitgenössische Kunst mit 040
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Sanaa entwickelte 2009 ein durchgängiges, 26 mm starkes Aluminiumdach, das auf unregelmässig platzierten, 50 mm starken Stahlstützen ruht. die freie, geschwungene Linienführung des dachs nimmt den raum vor der Serpentine Gallery ein, ohne in zu verstellen.
Warum haben Sie es zum Kriterium gemacht, dass ein Architekt, wenn er den Auftrag für den Pavillon bekommt, noch nicht in Grossbritannien gebaut haben sollte? JP-J: Weil es darum geht, Architektur auszustellen, genauso wie wir ein Raum sind, der Kunst präsentiert. Als ich 1991 Direktorin der Serpentine Gallery wurde, gab es viele Architekten, die weltweit gebaut hatten, aber noch keine Aufträge in Grossbritannien erhalten hatten. Das erstaunte uns sehr. Musste man tatsächlich Geld für ein Ticket nach Kalifornien ausgeben, um ein Gebäude von Frank Gehry persönlich zu sehen? Unsere Antwort lautete: „Nein, kommt hierher, und seht es euch an.“ 2005 besuchte ich die Vorführung eines Films von Peter Smithson am Courtauld Institute. Dieser Besuch führte zu einer intensiven Debatte über Architektur in Grossbritannien und den in unseren Augen allgemein herrschenden Widerstand, sich auf zeitgenössische Architektur einzulassen. Noch heute kann man Menschen in den Serpentine-Pavillons begegnen, die sagen, dass sie zeitgenössische Architektur generell nicht mögen. Und dann sagt man: „Moment mal, was glauben Sie denn, worin Sie gerade stehen?“ Das ist ein wunderbarer Moment, wenn sich die Wahrnehmung verändert.
Ein Bauwerk in Auftrag zu geben, ist ein vollkommen anderer Prozess und erfordert eine spezifische Form von Kooperation. Meine persönliche Formel für unsere Zusammenarbeit lautet 1+1=11. Interessant ist, dass sich die Vorgaben für die Bauten von Anfang an recht natürlich ergeben haben, obwohl sich die Pavillon-Reihe in über zehn Jahren weiterentwickelt hat. Sobald Chris Smith gesagt hatte: „Ja, der Zaha-Hadid-Pavillon kann stehen bleiben“, kam die Frage auf: „Machen wir das wieder?“ Der nächste Architekt, den wir einluden, war Daniel Libeskind, der damals gerade das Jüdische Museum in Berlin realisiert hatte. Daniel musste unter enormem Zeitdruck arbeiten; hinzu kam, dass es kein separates Budget für den Bau gab. In gewisser Weise sind die finanziellen und zeitlichen Einschränkungen ein entscheidender konzeptueller Bestandteil jedes Pavillons. Diese Herausforderungen zeigen, was in der zeitgenössischen Architektur machbar ist. Mit Ausnahme von Oscar Niemeyer hatten Sie bisher eine Avantgarde zu Gast, die Ihren Neigungen entspricht. Abgesehen davon haben Sie keine Altmeister eingeladen. 041
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JP-J: Ein Kriterium ist, dass wir nach Architekten suchen, die durch ihre unverwechselbare architektonische Sprache einen entscheidenden Beitrag auf ihrem Gebiet geleistet haben. Eine weitere Bedingung ist, dass sie noch nicht in diesem Land gebaut haben. Unser Pavillon muss für den Chefarchitekten ein leidenschaftliches Anliegen sein und wird zu einem persönlichen Dialog mit ihm. Bei Niemeyer war das der Fall. Oscar Niemeyer ist ein Titan der Architektur des 20. Jahrhunderts. Es schockiert uns noch immer, dass er nie in Grossbritannien gebaut hat.
Sie glauben nicht, dass Architektur enger mit der Kunst verwandt ist als Design? JP-J: Dieser Aspekt spielt keine Rolle in unserem Denken. Wir sind eine Institution, der es um die Präsentation zeitgenössischer Kultur geht.
Wie kommt es, dass Sie sich nicht an Designer, sondern an Architekten gewendet haben, obwohl Ron Arad doch schon eine Markise für Sie entworfen hatte? JP-J: Vor kurzem haben wir den deutschen Designer Konstantin Grcic eingeladen, eine Designausstellung in der Galerie zu kuratieren (Design Real, 26. November 2009-7. Februar 2010). Bei den Pavillons geht es in erster Linie darum, Architekten zu beauftragen, und nach wie vor gibt es einiges zu tun, wenn es darum geht, das Werk grosser Architekten in Grossbritannien zu präsentieren.
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Waren Sie je versucht, Kunstwerke mit den Pavillons zu verknüpfen? HUO: 2006 gab es einen ortspezifischen Fries von Thomas Demand im Pavillon und parallel dazu eine Ausstellung seiner Arbeiten in der Galerie. Abgesehen davon haben wir es bewusst vermieden, Kunstobjekte in den Sommerpavillons zu platzieren. Unser Ansatz ist programmatisch betont übergreifend. Auf diese Weise können wir viele Brücken zwischen den Disziplinen bauen. JP-J: Es ist eine Art soziale Plastik, die ihren rechtmässigen Platz in den Pavillons beansprucht: Das Bauprogramm berücksichtigt, wie Menschen den Pavillon nutzen, den Raum neu ordnen und sogar das Mobiliar einsetzen, um ihn sich zu eigen zu machen. Der Pavillon ist ein öffentlicher Raum, jeder kann eintreten und das Gebäude in Besitz nehmen.
Olafur Eliasson und Kjetil Thorsen: der Künstler und der Architekt vom Büro Snøhetta entwarfen 2007 einen Pavillon mit einer auskragenden rampe, die sich zweimal um den Baukörper windet. Für das duo ging es bei der Spiralform weniger um die Form selbst als vielmehr darum, wie sich Menschen im raum bewegen.
Sie würden tatsächlich kein physisches Kunstwerk in einem Pavillon wollen? JP-J: Es geht hier nicht darum, einen Ort für eine weitere Art von Ausstellung zu schaffen. Der neue „Flügel“, den wir jedes Jahr entstehen lassen, ist selbst Ausstellung. Wir bieten den Architekten eine beispiellose Freiheit. Alles, worum wir die Architekten bitten, ist, den Pavillon in ihrer typischen architektonischen „Handschrift“ zu gestalten. Der Sommerpavillon 2005 war das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen den portugiesischen Architekten Álvaro Siza und Eduardo Souto de Moura. Hatten die beiden vorgeschlagen zusammenzuarbeiten? JP-J: Nein, wir hatten die Zusammenarbeit angeregt, weil die beiden schon 1998 den portugiesischen Pavillon für die Weltausstellung in Lissabon gemeinsam entworfen hatten. In einem Kontext wie diesem kann man definitiv keine Zwangsheirat anordnen. Die Zeit ist zu kurz, als dass die Beteiligten sich kennen lernen könnten. Es sind sechs Monate vom
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Entwurf bis zur Fertigstellung des Pavillons. In welchem Mass gibt es einen echten Dialog bzw. eine echte Zusammenarbeit zwischen Ihnen und den Architekten? Verändern sich die Entwürfe stark vom anfänglichen Konzept bis hin zum fertigen Ergebnis? HUO: Der verantwortliche Architekt ist immer sehr direkt beteiligt. Es ist sehr intensiv – kurz, aber intensiv. Diese Auftragsarbeiten folgen Cedric Price’ Auffassung, dass Architektur mehr sein sollte als Hardware; es sollte eben auch um Inhalte gehen. Sie verzichten bewusst darauf, Künstler und Architekten bei diesen Projekten kooperieren zu lassen, und doch hatten Sie 2007 ein Team aus einem Künstler, Olafur Eliasson, und einem Architekten, Kjetil Thorsen. HUO: Eine Reihe von Künstlern, etwa Eliasson, sind als Künstler und Architekten tätig, und manJean Nouvel setzte 2010 mit seinem rot eingefärbten Pavillon einen knalligen Gegenpunkt zum Grün des che beschäftigen Architekten in Parks. der entwurf ist kühn und geometrisch, mit seinen ausfahrbaren Markisen, grosszügigen Sitzbereichen, ihren Studios. Eliassons Arbeit Bars, roten Tischtennisplatten und hängematten jedoch auch spielerisch und einladend. nimmt häufig architektonische Formen an. Abgesehen von Thorsen hat er mit verschiedenen Architekten zusammengearbeitet, darunter mit Tadao Ando am Minithema, das wir ausgelotet haben und zu dem wir vielleicht Haus für Takeo Obayashi, der Jewel Box. In jüngerer Zeit erhielt irgendwann zurückkehren werden. Eliasson den Auftrag, die Fassade des neuen Konzerthauses Harpa in Reykjavik zu gestalten. Der Sommerpavillon 2007 scheint in vielerlei Hinsicht anders als die anderen gewesen zu sein. Eliasson ist jedoch bekannter als Künstler, und er arbeitete JP-J: Der Pavillon von Eliasson und Thorsen war von einer verinfür den Pavillon 2007 mit einem Architekten zusammen. nerlichten Komplexität. Eliasson stellte den Bezug zur „Folly“ her, JP-J: Olafur Eliasson hat ein Team von zehn oder mehr Mitarbeidie Cedric Price als Verzerrung von Raum und Zeit definiert hat. tern, die sich ganz seinen Architekturprojekten widmen. Bei der Darüber hinaus gibt es im englischen Gartenbau des 18. JahrhunKooperation mit Thorsen entschied er sich für die Rolle des Archi- derts die Tradition der Grotte. Dies wiederum schlägt den Bogen tekten und nutzte die Architekturabteilung seines Studios. zum Programm 2006, als wir Thomas Demands Arbeit „Grotto“ in der Galerie hatten. In jüngster Zeit ist Architektur zunehmend auf Hat er Sie in diesem Fall angesprochen? das Äussere fixiert, und so war der Eliasson-Thorsen-Pavillon eine JP-J: Wir haben Eliasson und Thorsen eingeladen, als Team zu Gelegenheit, sich auf das komplexe Innenleben eines Gebäudes arbeiten. Wir wählen die Architekten des Pavillons auf genau zu besinnen. dieselbe Weise aus, wie wir Künstler für das Ausstellungsprogramm auswählen. Nach Siza und Souta de Moura hatten wir 2007 hatten Sie einen Künstler, der Architekt sein will Eliasson und Kjetil Thorsen, was eine andere Art von Kooperation (Eliasson), und im folgenden Jahr einen Architekten, der war. Ausserdem gab es die Zusammenarbeit von Koolhaas und Künstler sein will (Gehry). War es nicht im Grunde eine Balmond, es war also eine Reihe von Kooperationen, eine Art Skulptur, die Frank Gehry 2008 für Sie realisierte? 043
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JP-J: In meinen Augen gab es auffällige Bezüge zu dem Wohnhaus, das er in den späten 1970er-Jahren für sich in Santa Monica gebaut hatte, und zu seinem neuen Haus, das er gerade entwarf, als er am Pavillon arbeitete. Das Ganze war eher eine Art Torbogen und eine Bühne. Die Akustik war sehr gut. Ein Aspekt des Konzepts war der geplante Auftritt von Thomas Adès. Es wurde ein ganz aussergewöhnlicher Abend. Interessant waren die Beziehungen zwischen der Grösse von Gehrys Pavillon und dem Serpentine-Gebäude sowie die Art und Weise, wie Gehry die Galerie von der Strasse her rahmte. Es war ein performativer Ort, ein Aspekt, der für alle Pavillons prägend war.
Zukunft werden wir vielleicht einen Komponisten beauftragen, einen Soundtrack für den Bau zu schreiben oder eine Klanginstallation zu realisieren.
In gewisser Weise sind die Pavillons für Sie Teil eines erweiterten Begriffs von Kunst als Performance, richtig? HUO: Das hängt nicht nur von der Architektur ab, sondern auch davon, wie der Bau von uns und der Öffentlichkeit oder dem Publikum bespielt wird. Im Sommer hat der Park etwas sehr Demokratisches. Für Gehry war es 2008 von entscheidender Bedeutung, Zeit und Klang in den Pavillon zu integrieren. In
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Werden die Pavillons nach ihrem Einsatz in Kensington Gardens nicht oft verkauft? JP-J: Der Verkauf der Pavillons ist ein entscheidender Aspekt unseres Konzepts und erlaubt uns, bis zu 40 Prozent des Budgets zu bestreiten. Aber auch im Sinne des kulturellen Erbes werden die Pavillons auf diese Weise geplant. Der Pavillon von Toyo Ito etwa wurde am Kraftwerk Battersea wieder aufgestellt und dann wie die von Frank Gehry und Jean Nouvel nach Südfrankreich umgesiedelt. Diese Pavillons haben, ebenso wie alle anderen, eine lange Lebensdauer.
Was können Sie über Ihre zukünftigen Pläne für die Sommerpavillons sagen? JP-J: Die Dringlichkeit, zeitgenössische Architektur auszustellen, bleibt bestehen. Letztendlich wird alles von Personen angestossen, mit denen wir arbeiten. Die Lösung liegt eher in den Händen der Architekten, die wir beauftragen. Es gibt nach wie vor viele Möglichkeiten, grossartige Álvaro Siza und Eduardo Souto de Moura: die stützenfreie holzkonstruktion der beiden spanischen Bauten von Architekten an der Architekten spannte sich 2005 über eine Grundfläche von 22 mal 17 m und eine maximale höhe von 5,4 m. 427 individuell geformte holzträger wurden zu einem komplexen Muster verzahnt. Serpentine zu präsentieren.
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AusgegrAbene bAukunst von Alice Werner (Text) und Luke Hayes, John Offenbach (Fotos)
Die Basler Architekten Herzog & de Meuron und der chinesische Künstler Ai Weiwei lassen mit ihrem Pavillon-Entwurf tief blicken: Wie Archäologen haben sie in fünfwöchiger Arbeit die Fundamente der elf Vorgängerbauten freigelegt. Eine architektonische Hommage an Vergänglichkeit und Erinnerung.
Vergänglichkeit und Erinnerung sind thema des Pavillons, der bis zum 14. oktober in Kensington Gardens zu erleben ist.
Kensington Gardens, London: Eine Senke oder besser eine Aushöhlung im königlichen Park zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Halb versunken in die umgebende Rasenfläche, sind die Besucher hier nur schemenhaft zu erkennen. Über ihnen ragt ein flaches glänzendes Dach – einer verspiegelten Diskusscheibe gleich – ins Grüne. Aus der Vogelperspektive muss es wie ein verlorener, übergrosser Silberpenny aussehen. Im Hintergrund, untergebracht in einem klassizistischen Teehaus, erhebt sich die Serpentine Gallery. Zum zwölften Mal in Folge seit der Jahrtausendwende hat sich das vielleicht angesagteste Kunstmuseum Londons einen temporären Sommerpavillon vor die Tür setzen lassen. Hier trifft alljährlich die Grossstadtprominenz – Kreative und Königliche – auf die kunstbegeisterte Masse zu Partys, Konzerten und Performances. 047
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Himmel und Natur spiegeln sich im als Schwimmbecken ausgebildeten Dach. Bei Events kann das Wasser abgelassen werden, und die Plattform wird zur Eventfläche.
Drei Monate dauert normalerweise das Spektakel. 2012, anlässlich der Olympischen Spiele, ist der Pavillon bereits Anfang Juni eröffnet worden, als offizielles Zentrum des kulturellen Begleitprogramms. Archäologischer Akt Die Liste derer, die in der Vergangenheit den Serpentine Pavillion in Szene setzen durften, liest sich wie das „Who`s who“ der internationalen Stararchitekten: Zaha Hadid, Daniel Libeskind, Frank Gehry, Rem Koolhaas. Letztes Jahr schufen Peter Zumthor und der niederländische Landschaftsarchitekt Piet Oudolf eine mönchische Klause der Ruhe und Zurückgezogenheit: Die fast geschlossenen Aussen- und Innenwände mit versetzten Eingängen ermöglichten, auf verschlungenen Wegen zum geheimen Garten im Herzen des eher nüchternen Gebäudes zu gelangen. „Mystisch“ war das wohl meistgenutzte Wort, mit dem Besucher den Gartenpavillon beschrieben. Dieses Jahr könnte die passende Vokabel für den Serpentine Pavillion „memorial“ sein. Denn die Gestalter, das gefeierte Designteam des Pekinger Bird`s Nest, Ai Weiwei und Herzog & de Meuron, haben mit ihrer zweiten Zusammenarbeit einen Nexus geschaffen: In einem fast archäologischen Akt holten sie die architektonischen Überreste der elf vorangegangenen Sommerpavillons ans Tageslicht. „So kam eine Form, eine Architektur zustande ganz ohne unser Zutun“, liess Jacques Herzog nonchalant verlauten. Warum Neues schaffen, wenn man auf Bestand aufbauen könne. Thema des Pavillons ist damit Vergänglichkeit und Erinnerung. Eine Haltung, die sich der unkritischen Lust der Welt auf architektonische Zeichen verweigert. Und ihr dafür eine skulpturale Begegnungsstätte wie ein römisches Amphitheater schenkt – immerhin für einen Sommer. Nach dem 14. Oktober wandert der Pavillon dann in die Privatsammlung des indischen Unternehmers und Sponsors Lakshmi Mittal. erfolgreiche kollAborAtion „Zuerst“, so kommentierten Herzog & de Meuron sinngemäss ihre Arbeit, „planten wir ein Gebäude, ein Objekt. Aber mit den letzten elf Pavillons wurde schon alles realisiert. Und wir wollten nichts völlig Verrücktes oder Expressionistisches machen. Eher das Gegenteil. Instinktiv haben wir also nach einem alternativen Weg gesucht, dem konkreten Bau aus dem Weg zu gehen. Und da sagte Ai Weiwei, der in seinem Denken unheimlich schnell ist: ‚Lasst uns unter den Boden gehen und graben.‘“ Das Archi-
Zum ersten Mal in der Geschichte der Serpentine Pavillions liegt der begehbare teil, der vollkommen mit Kork ausgekleidet ist, unter der Erde.
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Die Architekten holten die architektonischen Überreste der elf vergangenen Pavillons ans tageslicht. Eine kreisrunde Scheibe schützt die Aushöhlung.
tektenpaar und der Künstler sind seit mehr als zehn Jahren befreundet. Immer wieder reisen sie gemeinsam durch China auf den Spuren der Vergangenheit. Ais Hausarrest durch die chinesische Regierung habe die Freundschaftsbande enger werden lassen, so die Architekten. Das Projekt in London war nur dank der erfolgreichen Kollaboration über Skype möglich, da Ai sein Land nicht verlassen darf. kletterlAndschAft Aus kork Vieles ist bei diesem Serpentine Pavillion anders: Zum ersten Mal dürfen ausländische Architekten bauen, die bereits in England gewirkt haben, und zum ersten Mal liegt der begehbare Teil des luftigen Gebäudes unter der Erde. Ein höhlenartiger, offener Raum ist hier entstanden. Als die Architekten bei ihren Grabungsarbeiten auf Grundwasser stiessen, legten sie am tiefsten Punkt ein Wasserloch an. Eine archaische Handlung. Auch hier spürt man den Geist des chinesischen Künstlers. Ai Weiwei beschäftigt sich schon lange mit dem Einfluss des Gestern auf die Gegenwart. Seine Architektur nutzt traditionelle Konstruktionstechniken und regionale Ressourcen – in London nun also die Fundamente der Vorgängerpavillons. Elf Säulen, die das Dach tragen, stehen symbolisch für diese Bauten, eine zwölfte wurde wie ein Joker beliebig platziert. Dazu verworrene Linien, Markierungen und Stufen auf dem Boden, die die Fussspuren der früheren Pavillons darstellen wie eine dreidimensionale Landkarte. Dieses Relief bildet nun eine plastische Sitz- und Kletterlandschaft, «wie wir sie uns nicht besser hätten ausdenken können», so Jacques Herzog. «Ihre Form und Gestalt ist ein glückliches Geschenk.» Ausgekleidet sind das Innere, alle Sitzbänke und Formen mit Kork. Wohl auch aus praktischen Gründen, weil sich das Material vielseitig schneiden und gestalten lässt. Das Naturprodukt passt aber auch perfekt zur Idee der archäologischen Annäherung und verleiht dem Raum einen organischen, erdigen Charakter. Über dem Pavillon – in einer Höhe von 1,40 m – scheint die kreisrunde Plattform, das EllsworthKelly-Moment, wie Jacques Herzog sagt, zu schweben. Sie ist einsichtig vom höher gelegenen Park aus und wurde, da leicht konkav, mit Wasser gefüllt. Licht, Himmel und Natur spiegeln sich nun in diesem Minischwimmbecken wider, auch an typisch britischen Tagen. Für Events wird das Wasser wie in einer Badewanne abgelassen und fliesst in das angelegte Wasserloch. Auf diese Weise kann die Plattform als Tanz- und Veranstaltungsfläche genutzt werden. Oder als Ausguck über das gepflegte Grün. Der englische Rasen hat sich von den fünfwöchigen schweizerisch-chinesischen Grabungsarbeiten mittlerweile gut erholt.
Beim Pekinger olympiastadion haben Jacques Herzog (links) und Pierre de Meuron ein erstes Mal mit dem Künstler Ai Weiwei zusammengearbeitet.
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Die Forscher der HSLU entwickelten ein textiles Tragwerk, das flach auf dem Bauplatz montiert und erst im letzten Arbeitsgang hochgezogen wird. Mit „TexFold“ können alle möglichen Geometrien ausgeführt werden.
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TexTiles TrAGwerksysTeM
in der falt ung iegt die kraft l von Ben Kron (Text) und HSLU (Bilder)
„TexFold“ heisst das system aus nicht miteinander verbundenen stangen und einer gefalteten Textilhülle, welches Forscher der Hochschule luzern entwickelt haben. Mit der patentierten Vorgehensweise lassen sich rasch und einfach temporäre Bauten errichten, die verblüffend leicht und dennoch stabil sind. Nach erfolgreichen studien in kleinerem Massstab plant man nun einen Pavillon für 400 Personen, um die Tauglichkeit des systems auch in grossen Dimensionen zu illustrieren.
Der Sommer ist die Zeit der temporären Bauten: Wir schlafen auf dem Campingplatz im Zelt, nehmen im Garten den Aperitif unter dem Stoffbaldachin ein oder schunkeln beim grossen Sommernachtsfest im Partyzelt. Aber jeder weiss, wie mühsam der Aufbau schon eines kleinen Zeltes sein kann: Man muss mit vielen Stangen hantieren, unterschiedlich lange Spannseile im Boden verankern und ein meist unförmiges Stoffgebilde aufspannen. Bei grossen Festzelten für Events oder Messen ist der Aufwand noch grösser. Nun haben Forscher der Hochschule Luzern (HSLU) ein Konzept entwickelt, das eine neue Art von Ausstellungs- und Eventpavillons verspricht: ein textiles Tragwerk aus Stoff und Stäben, das leicht aufbaubar, trotzdem stabil und dazu architektonisch ansprechend ist. Das Projekt basiert dabei auf einem Auftrag von Luzern Design, ein Konzept für einen textilen Eventpavillon auszuarbeiten, der in seiner Funktion und Ästhetik den Ansprüchen gehobener Anlässe gerecht wird. Erste Studien für das Projekt unternahmen Professorin Tina Moor und ihre Mitarbeiterin Luzia Kälin vom Kompetenzzentrum „Products & Textiles“. „Zu Beginn haben wir uns intensiv mit dem Thema temporäre Architektur beschäftigt und den Aufbau eines grösseren Eventpavillons beobachtet“, berichtet Luzia Kälin. Dabei hätten sie erkannt, dass gerade der Aufbau solcher textilen Bauten äusserst anspruchsvoll sei. „Es dauert etwa zwei Wochen, bis ein temporärer Bau steht. So entstand die Idee, einen Pavillon aus der Fläche aufzubauen.“ Das Textil liegt bei dieser Vorgehensweise flach auf dem Bauplatz, wird montiert und erst im letzten Arbeitsgang hochgezogen. „Das ist wesentlich einfacher und schneller als die übliche Bauweise.“
Die Forscherinnen setzten diese Idee in erste kleinformatige Papiermodelle um und experimentierten mit verschiedenen Faltungen. „Die Faltstruktur ist dabei nicht unüblich und entstand beim Ausprobieren im Atelier“, so Luzia Kälin weiter. Man habe damit eine hohe Stabilität erreicht und könne auf die unterschiedlichen Anforderungen an temporäre Bauten reagieren. Mit dieser Idee gelangten sie ans Kompetenzzentrum „Material, Struktur & Energie in Architektur“, wo sich der Architekt Alexander Lempke des interdisziplinären Projektes annahm. „Ich habe ein kleines Modell gebaut, bei dem ich Stäbe in einem bestimmten Abstand zueinander auf Stoffbahnen klebte.“ Dabei habe sich rasch gezeigt, dass das Potenzial dieser Bauweise gross sei: „Unser Ansatz, die Tragstruktur und das schützende Element in eine Einheit zu bringen, ist ebenso einfach wie wirkungsvoll.“ In der Folge entwickelten die Architekten die Idee weiter, in enger Zusammenarbeit mit den Materialforscherinnen des Departements „Design & Kunst“. Luzia Kälin: „Das System ist in einer Art Ideenpingpong aus den beiden Blickwinkeln Textil und Architektur entstanden.“ Zwar gibt es in der Architektur schon zahlreiche Versuche von Flächentragwerken, doch dabei gibt es Hunderte von Gelenkpunkten, bei denen die Kraftabfuhr gelöst werden muss“, so Lempke. Beim Luzerner System, das den Namen „TexFold“ erhielt, besteht die Fläche aus Gewebe und Stäben, die sich gegenseitig nicht berühren. „Üblicherweise baut man bei solchen Zelten und Pavillons eine Tragstruktur, über welche die Hülle gezogen wird. Beim „TexFold“-System berühren sich die Stäbe nicht direkt, sondern steifen sich über das Gewebe 053
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Beim „TexFold“-System berühren sich die einzelnen stäbe nicht direkt, sondern steifen sich über das Gewebe gegenseitig aus.
gegenseitig aus.“ Dadurch gibt es weder Knoten noch Gelenke, Bolzen, Schrauben oder andere Verbindungspunkte, bei denen eine Störung auftreten könnte. Mit dem „TexFold“-System können alle gewünschten Geometrien ausgeführt werden. Massgeblich ist dabei das Verhältnis zwischen Stababstand und Stabüberlappung, eine Art Systemcode. Die Stäbe sind als Matrix zweidimensional auf der Oberfläche mit dem Stoff verbunden. Durch die Faltung dieser Oberfläche ergibt sich die dreidimensionale Form. „Dazu schafft das Falten des Textilgewebes auch ästhetisch einen Mehrwert“, fügt Luzia Kälin hinzu. „Die Stäbe nehmen die Druckkräfte auf, das Textil die Zugkräfte. Durch das Verhältnis des Stababstands zur Stabüberlappung, dessen Winkel und die Beziehung anderer vorhandener Überlappungspunkte, ist das Gesamtsystem in seiner Erscheinung, Form und seinem statischen Verhalten präzise steuerbar“, erklärt Lempke. Nachdem die ersten kleineren „TexFold“-Modelle überzeugt hatten, baute man ein grösseres Demonstrationsobjekt, das an der Swissbau im Januar 2012 vorgestellt wurde. „Für den Pavillon verwendeten wir ein technisches Gewebe, das uns die Tersuisse Multifils zur Verfügung gestellt hat“, erzählt Luzia Kälin. „Dieser Pavillon ist nicht wetterfest, sondern bedeutet die erste Übersetzung der Modelle in architektonische Dimensionen.“ Ebenfalls im Januar 2012 hat die Hochschule Luzern das „TexFold“-System beim Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum in Bern zum Patent angemeldet. Vorab hatte man weltweit 2500 Patente gesichtet und festgestellt, dass noch kein ähnliches Verfahren existierte.
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„Der Messestand an der Swissbau war 4,5 m breit und kragte 4 m aus“, ergänzt Alexander Lempke. „Wobei hier im Gegensatz zum Modell die Stäbe nicht mehr aufgeklebt waren, sondern in Taschen eingeführt wurden, die auf das Textil aufgenäht wurden.“ Das System bewährte sich auch in diesem grösseren Massstab. Lempke: „Wir haben gesehen, dass die Kräfte von einem Stab zum nächsten übertragen werden. So werden auch Kraftspitzen, die entstehen, über das ganze System verteilt.“ Um die Tragkraft der Konstruktion zu beweisen, hängte sich der 29-jährige Forscher selber an die Stangen des Pavillons: „Die Stäbe im Dach sind zwar so schmal, dass sie einzeln nicht in der Lage wären, mich zu tragen, aber durch die Kraftübertragung auf das gesamte System konnten sie dies problemlos leisten.“ An der Messe zeigten sich viele Besucher, unter ihnen auch Architekten und Planer, verblüfft darüber, wie sich ein so leicht wirkendes Gebilde von selbst trägt. Natürlich ist es denkbar, dass dennoch einmal eine Stange bricht, aber das stellt laut Lempke kein Problem dar: „Das System ist so flexibel, dass sich die Kräfte auf die restlichen noch aktiven Stangen verteilen würden. Der Bau würde unter Umständen seine Form verändern, aber die tragende Struktur würde er erhalten.“ Auch die textile Haut kann kleinere Schäden absorbieren, ohne ihre Tragkraft gleich zu verlieren. Nachdem der Versuch an der Swissbau erfolgreich war, stellen sich nun für die Weiterentwicklung neue, praktische Fragen. Luzia Kälin: „Wie kann man zum Beispiel eine Isolation in dieses System integrieren? Das untersuchen wir in einem Folgeprojekt. Wir suchen dabei nach einer möglichst nachhaltigen Lösung. Es gibt allerdings nur wenige Architekturtextilien die auf Naturfasern basieren; bei beschichteten Architekturtextilien existieren jedoch schon Produkte mit sehr guten Recyclingkreisläufen.“ Auch in der Konstruktion sind noch Fragen zu klären. Alexander Lempke: „Die Endpunkte bilden eine grosse Herausforderung in der Struktur. Hier treten Kraftspitzen auf, und es braucht Lösungen, um die Kräfte möglichst schonend in das Textil zu leiten.“ All diese Fragen will man nun an einem grossformatigen Bau klären: Bis Ende 2013 entwickelt die Hochschule zusammen mit dem Verein Luzern Design und weiteren Partnern aus Industrie und Wirtschaft einen Pavillon für 400 Personen. Dieser wird gemäss Alexander Lempke 20 m breit und 40 m lang werden und soll zeigen, dass die Bauweise in der Praxis und in grossen Dimensionen funktioniert. „Das Prinzip des textilen Tragwerks könnte aber beispielsweise auch für Sonnensegel, Lampenschirme und Ähnliches eingesetzt werden.“ Eine Einsatzmöglichkeit sieht Lempke zudem in Krisengebieten: „Wir können die Hülle in der Schweiz unter Fabrikbedingungen konfektionieren und für Notfallhütten in Krisengebiete schicken.“ Dank des kleinen Packmasses und geringen Gewichts stellt das Textil kein Transportproblem dar. „Vor Ort kann man dann aus vorhandenem Material, in Asien zum Beispiel aus Bambus, die Stäbe hinzufügen und so das Ganze zusammenbauen.“ www.hslu.ch/tfs
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denkmal und recht in mendrisio Ende Juni fand an der Accademia di architettura in Mendrisio ein von Mario Botta eröffnetes internationales Seminar über das Spannungsfeld zwischen Unterschutzstellung von Architekturwerken des 20. Jahrhunderts und den entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen statt. Verschiedene Themen wurden durch fachkundige Persönlichkeiten unter der Leitung von Bruno Reichlin und Roberta Grignolo interdisziplinär behandelt: Grundrechte, technische Normen, EU-Recht, Brandschutz, Urheberrecht, Ausnahmeregelungen, Haftung, hindernisfreies Bauen, Erdbebenschutz, Giftstoffe und Bauordnungen. Die Bundesverfassung stellt die oberste Stufe des schweizerischen Rechtssystems dar und ist Ausgangspunkt für die Behandlung der Frage, ob der Schutz eines Bauwerks oder die Einhaltung der Regeln der Baukunde Vorrang hat. Nach Marco Borghi, Rechtsprofessor in Mendrisio, sind die Grundrechte der Bundesverfassung massgebend und dürfen nicht beeinträchtigt werden, auch nicht, wenn es um die Verbesserung der Beständigkeit von Bauwerken geht. Auch beim Bauen haben die Grundsätze der Gewaltentrennung und der Verfassungsmässigkeit zu gelten. In diesem Zusammenhang ist der Einbezug der EU-Richtlinien und weiterer Bestimmungen zu betrachten, die besonders in den benachbarten Ländern eine bedeutende Rolle spielen, wie anhand von Fällen aus Schweden gezeigt wurde. Brandschutz Die Angst vor dem Feuer ist im Menschen tief verwurzelt, wie ein Blick auf die Geschichte zeigt. Die Frage, ob dieser
Umstand der Grund für die heute bestehende Reglementierung ist, die manche Planer und Bauherren als besonders einschneidend und streng einstufen, wurde in Mendrisio nicht erörtert, aber anhand einiger beeindruckender Beispiele durften die Anwesenden nicht nur die Umsetzung der Brandschutzbestimmungen bei denkmalgeschützten Objekten erleben, sondern auch die schwerwiegenden Folgen, wenn diese Bestimmungen vernachlässigt werden. Régis Prunet, Generaldirektor des Kulturerbe-Departements in Paris und Brandsicherheitsverantwortlicher für das Palais de l’Elysée analysierte den Brand von der „Cité radieuse“ in Marseille, einem Werk von Le Corbusier: Es geht immer darum, zu wissen, wie die Sicherheit gewährleistet werden kann, auch wenn Sondergenehmigungen aufgrund des architektonischen Werts des Gebäudes gerechtfertigt sind. Das Zauberwort heisst „Ersatzmassnahmen“, wie beispielsweise die Anpassung der Notbeleuchtung oder die Installation von Brandmeldern, um den Ersatz der alten originalen Türen, die den Brandschutzbestimmungen nicht entsprechen, zu verhindern.
teilweise verzichtet werden muss oder ob das Normenziel durch andere geeignete Massnahmen erreicht werden muss. Dieses Prinzip gilt auch bei Konstellationen, die Fragen in Zusammenhang mit Geländern und Brüstungen aufwerfen, wie Daniele Graber, Baujurist, anhand von konkreten Fallbeispielen erklärte. Dass neben den obigen beschriebenen Themen noch andere Aspekte im Umgang mit denkmalgeschützten Bauten zu berücksichtigen sind, war die Quintessenz der Intervention von Franz Graf, Professor in Lausanne und Mendrisio. Im hindernisfreien Bauen und im Umgang mit Baustoffen steckt viel Sprengstoff, der Planer zu leidenschaftlichen Diskussionen hinreisst, wie das Podiumsgespräch am Ende des zweitägigen Seminars zeigte. Dass aber das Urheberrecht des ursprünglichen Schöpfers immer zu berücksichtigen ist, steht ausser Diskussion, wie der Autor des vorliegenden Artikels monierte. Es beinhaltet auf Gesetzesebene die Konkretisierung von Grundrechten, und diese sind grundsätzlich unantastbar.
ErdBEBEnschutz, GEländEr und BrüstunGEn Für Pierino Lestuzzi, Ingenieur, stellt der Erdbebenschutz bei Denkmälern eine besondere Herausforderung dar. In der Schweiz erlässt die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege Empfehlungen. Grundsätzlich dürfen Baunormen auf Denkmäler nicht ohne vertiefte Abklärung angewendet werden, und von Fall zu Fall ist abzuwägen, ob auf das Einhalten einer Norm ganz oder
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Ein Glashaus in dEr natur ID.a aRchITEKTEn, ZüRIch
Kontext und Konzept: Mit dem Botanischen Garten in Grüningen ZH beweisen Martina Wuest und Stephan Buehrer vom Zürcher Architekturbüro id.A, wie ein Stahlbau kontrastreich mit der Natur harmoniert. von Delia Lenoir (Text) und Markus Bertschi (Fotos)
Frau Wuest und Herr Buehrer, was waren die Vorgaben für diesen Pavillon? Der Garten im Zürcher Oberland gehört der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Der Botanische Garten wurde 1961 von Privaten gegründet und nach einem Konkurs 1976 zunächst von der ETH und ein Jahr darauf von der ZKB übernommen. Seither ist sie Trägerin der Stiftung. Im Jahr 2009 entschied sich die ZKB dann, die Gewächshäuser im Zentrum der 1,7 Hektaren grossen Anlage zu erneuern. Das alte Schauhaus und das alte Gewächshaus waren in die Jahre gekommen und mussten ersetzt werden. Zudem wollte die Bank den Garten durch ein grosszügigeres Schauhaus mit subtropischer Bepflanzung aufwerten. Über einen Studienauftrag erhielten wir die Möglichkeit, die Anlage neu zu denken. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurden blosse Sanierungsmassnahmen am Bestand verworfen, und man entschied sich für einen energieeffizienten Neubau.
Es war der Baumbestand und nicht die gebaute Umgebung, der für den Entwurf massgeblich war. Das Schauhaus sollte auf die Bäume reagieren und diese ergänzen.
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In einer ersten Phase erarbeiteten wir ein Konzept, welches vorsah, die Nutzungen zu trennen. Die Anzucht der Jungpflanzen wurde im hinteren Bereich der Anlage in einem Werkhof zusammengefasst. Damit wurde Platz geschaffen für ein repräsentatives neues Schauhaus.
Konstruktes war, ein einfaches System von Stützen zu schaffen, welche ein gemeinsames, schützendes Dach tragen – ganz im Sinne von Laugiers Urhütte und ihrem strukturellen Prinzip der vier Baumstämme als Ecksäulen. Um den gewünschten Kontrast zwischen den artifiziellen und den natürlichen Bäumen herauszuarbeiten wählten wir als Baumaterial Stahl, denn dieses Spiel zwischen Echt und Unecht fanden wir reizvoll. Den vorhandenen Baumbestand ergänzten wir durch vier stählerne Bäume, welche das primäre Tragsystem des Schauhauses bilden. Auf rund fünf Metern Höhe verästeln sich die Stämme zur Baumkrone hin, welche das natürliche Dach formt. Den horizontalen Raumabschluss formt eine von den Ästen abgehängte Sekundärkonstruktion. Diese begrenzt den Raum für das eigentliche Gewächshaus. Uns war wichtig, dass die Tragfunktion der Bäume als solche ablesbar bleibt. Deshalb wurde auf eine vertikale Profilierung der Glasflächen bewusst verzichtet. Es sollte auf keinen Fall der Anschein einer selbsttragenden Glaskonstruktion erweckt werden. Die Scheiben werden oben und unten durch U-Profile gehalten und haben so genügend Spielraum, um die Bewegungen des Stahls, herbeigeführt durch Temperaturschwankungen und Winddruck, aufzunehmen. Weil konventionelle Isolierverglasung keine UV-Strahlung durchlässt, sind die meisten Gewächshäuser nur einfach verglast. Aufgrund des hohen Energieaufwands, der mit einer Einfachverglasung zur Konstanthaltung des Klimas einhergeht, schlossen wir diese Möglichkeit aus Gründen der Nachhaltigkeit aber schon früh aus. Die Energieeffizienz des Gebäudes stand im Vordergrund. Die Lösung bot eine Spezialfolie im statisch notwendigen Verbundsicherheitsglas, welche im für das Pflanzenwachstum relevanten UV-Spektrum genügend Strahlung durchlässt. Das Ziel war es, auf aufwendige technische Lösungen in den Bereichen Heizen/Lüften/Kühlen zu verzichten. Die Temperaturund Feuchtigkeitsregulierung erfolgt auf natürliche Weise durch ein System von automatisierten vertikalen Lüftungsflügeln. Unerwünschte Hitze gelangt so gar nicht erst ins Gebäude, denn anders als bei konventionellen Gewächshäusern, welche mit einem innen liegenden Energieschirm für die Beschattung der Pflanzen
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Was war Ihre gestalterische Idee bei diesem Projekt? Wir orientierten uns an dem, was 1 5m für den Ort charakteristisch ist. Im Botanischen Garten in Grüningen war es der Baumbestand und nicht die gebaute Umgebung, der für den Entwurf massgeblich war. Im Unterschied zu den meisten botanischen Gärten im urbanen Umfeld ist die Anlage in Grüningen stark bewaldet. Also suchten wir sowohl in der Formensprache als auch in den konstruktiven Prinzipien den Dialog mit der Natur. Das neue Schauhaus sollte als Bestandteil des gesamten Gartens gelesen werden und sich in den selbigen integrieren. Nach dem Abbruch der alten Gewächshäuser gaben uns die Positionen der umliegenden Bäume die Rahmenbedingungen für den Neubau vor. Das Schauhaus sollte auf den Baumbestand reagieren und diesen ergänzen. Die Basis für die Formfindung bildete die Voronoi-Interpolation, also die „Interpolation durch natürliche Nachbarn“. Die Position der Stämme der umgebenden Bäume wurde in einem Schwerpunkt-Voronoi-Diagramm erfasst, wodurch unterschiedlich grosse Bäume unterschiedlich gewichtet werden konnten. Schliesslich wurde durch das Hinzufügen neuer, künstlicher Stämme in das Diagramm die erste Gebäudeform generiert. Analog der Zellteilung in der Natur bilden sich durch die Position der alten und neuen Stämme die umgebenden Membrane, sprich das Dach. Der hohe Glasanteil sorgt für maximale Transparenz. Die subtropische Bepflanzung des Innenraums vereint sich mit dem umgebenden Wald zu einem kontrastreichen Gesamtbild. Das ursprüngliche Terrain des Gartens wie auch die Wegführung laufen durch das Gebäude hindurch weiter. So konnte eine maximale Integration in den Garten erreicht werden. 1 2 3 4 5 m
Können Sie uns Ihren konstruktiven Gedanken und Ihre Überlegungen zur Energieeffizienz erläutern? Die Natur lebt ein Prinzip der Effizienz und der Qualität vor, an welchem wir uns orientieren wollten. Die Grundidee des
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Die Grundidee des Konstruktes war, ein einfaches System von Stützen zu schaffen, die ein gemeinsames, schützendes Dach tragen.
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Die subtropische Bepflanzung des Innenraums vereint sich mit dem umgebenden Wald zu einem kontrastreichen Gesamtbild.
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arbeiten, liegen die Sonnensegel hier als Blattwerk über dem Dach. Welches war für Sie die grösste Herausforderung bei diesem Projekt? Die grösste Herausforderung für uns war, uns in kürzester Zeit in ein sehr spezifisches Thema einzuarbeiten und dabei ein Team zusammenzustellen, welches den hohen Anforderungen an die Konstruktion und die Gestaltung gerecht werden konnte. Mit der Firma Tuchschmid haben wir dafür einen mehr als kompetenten Partner gefunden, und zusammen mit allen Fachplanern befanden wir uns aufgrund technischer und gestalterischer Präzisierungen in einem permanenten Überarbeitungsprozess. Nicht zuletzt war es eine grosse Herausforderung, das von der Bauherrschaft in uns gesetzte Vertrauen zu bestätigen. Welche baulichen, wirtschaftlichen und politischen Hürden waren bezüglich der örtlichen Gegebenheiten zu meistern? Eine der baulichen Herausforderungen stellte der Transport des Stahls dar. Zu Beginn war eine Vorfertigung der vier Bäume inklusive ihrer Kronen im Werk angedacht. Da die Stahlkonstruktionen jedoch zu gross für einen herkömmlichen Transport auf der Strasse und zu schwer für einen Helikopter waren, konnten letztendlich nur die Stämme im Werk vorgefertigt werden. Die Äste galt es, in präzisester Handarbeit vor Ort zu schweissen. Da die Bauherrschaft das neue Schauhaus noch in diesem Sommer eröffnen wollte, musste das Glas bereits vor Beginn der Schweissarbeiten berechnet und bestellt werden. Beim Bau der Stahlstruktur vor Ort war deshalb wiederum absolute Präzisionsarbeit gefragt. Die wirtschaftliche Herausforderung war, dass es sich beim Bau letztendlich um die Planung eines Prototyps handelte. Erfahrungswerte waren im Prinzip keine vorhanden. Die genauen Kosten konnten erst nach Vollendung der Detailplanung ermittelt werden, trotzdem war ein begrenztes Budget einzuhalten. Die ersten Richtofferten lagen weit über dem Budget, und das Projekt musste deshalb immer wieder an weitere Rahmenbedingungen
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angepasst und überarbeitet werden. Wir sind allerdings überzeugt, dass sich das Projekt durch die technischen und finanziellen Parameter, wie etwa das Einhalten ökonomischer Glasdimensionen, nur verbessert hat. Was war in Grüningen an Fauna und Flora beim Bau und bei der Konzeption zu berücksichtigen? Der Gartenleiter hatte den Wunsch, das neue Schauhaus mit subtropischen Pflanzen zu bestücken. Dies hat zur Konsequenz, dass das Klima im Gewächshaus über das ganze Jahr hindurch konstant gehalten werden muss. Dies war nur mit einer Isolierverglasung energieeffizient zu bewerkstelligen. Um trotzdem die notwendige UV-Durchlässigkeit für das Pflanzenwachstum gewährleisten zu können, musste deshalb eine Spezialfolie ins Verbundssicherheitsglas integriert werden. Eine weitere Herausforderung stellte der Vogelschutz dar. Ziel war es, eine Lösung zu finden, welche die hohe Transparenz des Gewächshauses nicht beeinträchtigt. In Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Sempach wurde ein Konzept erarbeitet, das den Vogelschutz durch dezent ornamental bedruckte Schutzfolien auf den Gläsern gewährleistet. Waren Sie mit dem Gebiet um Grüningen bereits vertraut, oder/und welche Entdeckungen haben Sie während dieser Arbeit in dieser Region gemacht? Grüningen ist einer der schönsten Orte im Zürcher Oberland. Das romantische Städtchen mit Schloss und kurzer Hauptstrasse ist ein Bilderbuchidyll! Und auch der Botanische Garten selber, der etwas ausserhalb des Siedlungsgebiets liegt, ist ein wunderbarer Ort. Für uns war es ungewöhnlich, auf einen botanischen Garten mitten auf dem Land zu stossen, kennt man solche Gärten doch eher als grüne Oasen in Stadtzentren. Dennoch strahlt der Ort eine fast schon mystische Ruhe aus. Der Garten ist gross und beherbergt allerlei Pflanzen. Man kann auf angenehmen Fusswegen unter den schattenspendenden Bäumen wandeln. Der Garten wird vom Gartenleiter Martin Salm mit äusserster Präzision
Da eine Vorfertigung der vier Bäume nicht möglich war, galt es, die Stahläste in präzisester Handarbeit vor Ort zu schweissen.
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Durch vier st채hlerne B채ume, die das prim채re Tragsystem des Schauhauses bilden, erg채nzten die Architekten den vorhandenen Baumbestand.
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des Gartens deshalb die logische Konsequenz. Das Spannende an einem Pavillon wie diesem ist für uns die Reduktion der raumbildenden Elemente auf ein Minimum. Denn gerade bei so einem reduzierten Projekt ist der Qualitätsanspruch umso grösser. Die Details und die prägenden Elemente müssen in grösstmöglicher Perfektion ausgeführt werden. Es gibt ja nur einen Raum, und der muss überzeugen!
gepflegt. Diese Präzision war auch für die Planung des Schauhauses massgeblich. In Bezug auf die Vegetation und auf die Benutzung: Welches sind für Sie die Vorteile eines modernen Glaspavillons gegenüber beispielsweise viktorianischen Pendants? Ein Vorteil ist sicherlich, dass durch die Isolierverglasung der Energiehaushalt im Vergleich zu einer Einfachverglasung viel einfacher zu kontrollieren und zu steuern ist. Der technische Entwicklungsstand der Bauteile birgt gerade im Bereich Energie etliche Vorteile, die es zu nutzen gilt. Wenn man bedenkt, dass früher Schattierfarbe auf die Verglasung aufgetragen werden musste, um die nötige Beschattung im Gewächshaus sicherzustellen, sind die aussen liegenden Sonnensegel in Grüningen um ein Vielfaches langlebiger und praktischer. Ausserdem gelangt so unerwünschte Hitze gar nicht erst ins Innere des Gewächshauses. Unser Ziel war es, mit diesem Gewächshaus einen zeitgenössischen Ausdruck für eine klassische Bautypologie zu finden. Der Pavillon in Grüningen ist ein weit integralerer Bestandteil des Gartens, als es ein viktorianisches Glashaus je gewesen ist. Letzteres würde eher als objektbezogener Behälter fungieren. Und was hat Sie an diesem PavillonProjekt ganz besonders gereizt? Die Auseinandersetzung mit einer ungewohnten Umgebung. Im Botanischen Garten in Grüningen haben wir nicht einen gebauten Kontext, sondern gewachsene Natur vorgefunden. Daraus resultierten ganz andere Parameter, die es beim Entwurf zu berücksichtigen galt. Schnell stellte sich die Frage, worauf sich das Volumen beziehen sollte, denn eine Reaktion auf gebaute Strukturen war hier draussen in der Natur wenig sinnvoll. Für uns war der Dialog mit den natürlichen Elementen
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Dieser Pavillon – war er Ihr erster Bau dieser Art... ...das ist richtig, vordergründig vergleichbare Arbeiten gibt es bei uns in diesem Sinne nicht. Dennoch glauben wir, dass durch unsere Arbeitsweise alle unsere Projekte miteinander verbunden sind. Was unsere Projekte charakterisiert, ist die auf Kontext und Konzept bedachte Herangehensweise an die Bauaufgabe. Wir sind daran interessiert, sehr spezifische Lösungen für unterschiedlichste Arten von Aufgabenstellungen zu entwickeln. Welches sind Ihre nächsten Projekte, und gibt es ein Wunschobjekt, das Sie gerne realisieren würden? Wir haben das Glück, mit den unterschiedlichsten Massstäben und Bauaufgaben betraut zu sein. Nebst kleineren Umbauten stehen grosse Wohnbauprojekte an, eine Museumserweiterung existiert in Skizzenform. Gerade im Bau befinden sich unter anderem die Stadthalle in Laufenburg sowie ein Einfamilienhaus in Oberlunkhofen auf einem eigentlich für unbebaubar erklärten Grundstück. Ein Wunschobjekt im klassischen Sinne gibt es nicht, immer ist es die sehr klar definierte Bauaufgabe und in diesem Rahmen die grösstmögliche Freiheit, die uns herausfordert. Obwohl, zu einer Anfrage für ein Wohnhochhaus in Zürich-West würden wir wohl kaum Nein sagen...
id.A Architekten: Martina Wuest und Stephan Buehrer betreiben in Zürich ein eigenes Büro. Die Energieeffizienz stand beim Schauhaus im Vordergrund. So entwickelte man ein Verbundsicherheitsglas mit einer integrierten Spezialfolie, das genügend UV-Strahlung für das Pflanzenwachstum durchlässt.
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Die Fassade des Pavillons ist in drei Module aus alternierenden Fichtenstützen gegliedert.
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Die drei Flügel des Baukörpers trennen die Funktionen klar voneinander und ermöglichen eine starke Beziehung zum Park.
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Das Wort Pavillon bedeutete ursprünglich „Zelt“. Der Begriff geht auf das lateinische „Papilio“ für „Schmetterling“ zurück, da die Form der römischen Zelte an die Flügel eines Schmetterlings erinnerten. Der kürzlich eingeweihte Pavillon von Burckhardt + Partner im St.-Johann-Park in Basel wird der ursprünglichen Bedeutung des Wortes in mehrfachem Sinn gerecht. von Katharina Marchal (Text) und Hans H. Münchhalfen (Fotos)
Drei Flügel ragen in die Parklandschaft hinaus. Das Wettbewerbsprojekt (2008) setzte sich noch aus vier Flügeln zusammen und glich tatsächlich einem Schmetterling. Zur Kosteneinsparung wurde ihm leider einer gestutzt, was dem Konzept nicht schadete. Die Figur ermöglicht sowohl die klare Trennung aller Funktionen sowie die maximale öffentliche Nutzung des Gebäudes. Bis zum Abend stehen die drei Türen zum Spielplatz, zur Terrasse und
in Richtung Strasse offen – das Gebäude leuchtet von innen heraus. Die äussere Tragstruktur aus Fichtenholzstützen mit unterschiedlichen Abständen integriert sich in den lockeren Baumbestand auf der Westseite des Parks. Die raumhohe Verglasung zwischen den Stützen hebt die visuellen Grenzen zwischen Innenraum und Landschaft auf. Auch die einheitliche, sehr einfache Materialisierung unterstützt den fliessenden Übergang von innen nach aussen. Der helle Asphalt der
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Parkwege passt sich farblich dem Hartboden der Innenräume an. Die Massivbauweise beschränkt sich auf das Fundament; der darüber aufgerichtete Montagebau ist komplett aus Holz. Klar oder blau lasierte OSB-Platten verkleiden die Innenwände, rohe Dreischichtplatten aus Fichtenholz die Decken. Sämtliche Installationen sind offen montiert, bilden jedoch eine überschaubare Ordnung. Der spartanische Innenausbau lässt viel Spielraum für unterschiedliche Nutzer; die Einfachheit entspricht hier dem Zweck. Vielfältige NutzuNg Das St.-Johann-Quartier zeichnet sich durch seine heterogene Bewohnerschaft aus. Mit der Finanzierung des neuen Pavillons (2,1 Millionen Franken) ermöglichte die Christoph-Merian-Stiftung
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Ansicht von Osten: Durch die Gliederung der Fassade entsteht im Innenraum ein vielfältiges Licht-und-Schatten-Spiel.
die Umsetzung des öffentlichen Begegnungsortes für Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, für Jung und Alt. Unter einem Dach werden hier verschiedene Aktivitäten vereint: Im Kaffeehaus und in der Bar „Jonny Parker“ profitiert man von einem Blick aus leicht erhöhter Lage auf den Rhein. Die vorgelagerte, neu gestaltete Terrasse baut auf den Mauern der ehemaligen Aussichtskanzel des versetzten Waaghauses auf. Im
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grössten Flügel des Pavillons befindet sich der Spilruum St. Johann – ein offener Kindertreffpunkt mit Kreativraum und Stillem Raum. Direkt an das Foyer grenzt das Büro des Neutralen Quartiervereins St. Johann an und bildet eine räumlich geschlossene Einheit innerhalb der offenen Struktur; auch die Neben- und Lagerräume, das WC und die Küche sind als zusammengefasste Kerne mit Fenstern hinter dem durchlaufenden
Die Gebäudehülle bildet die äussere Tragstruktur und fasst alle Funktionen zu einem einheitlichen Baukörper.
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Das Foyer bildet das Zentrum des Pavillons, vernetzt alle Funktionen und verteilt die Besucher.
Auch im Quartierbüro prägen Hartbetonböden, OSBund Dreischichtplatten die Einfachheit des Gebäudes.
Kreativraum
Stiller Raum
Spielraum
WC
WC
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Abstellen Lager
Lager Café Technik Foyer
Küche
Stuhllager
Quartierbüro
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Grundriss: Geschlossene und offene Bereiche liegen wie Waben aneinander und zonieren den Innenraum.
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Fassaden platziert; die abgewinkelten Flächen der Einbauten bilden trichterförmige Gänge und Räume. Durch welchen der drei Eingänge man den Pavillon auch betritt, man steht im Zentrum der Anlage und überschaut alle Aus- und Zugänge. PaVilloN im Park Der Pavillon ist Teil des neu gestalteten Parks von Schönholzer + Stauffer Landschaftsarchitekten. Die neue Wegführung und der wieder geöffnete Zugang von der Elsässerstrasse binden den Park stärker an das Quartier an. Diese Aufwertung verbessert nicht nur die soziale Kontrolle innerhalb des Parks, sondern verstärkt auch den Bezug zum Rhein. Anstelle der abgebrochenen Ruine des historischen Schlachthofgebäudes und des alten Spielplatzes entstand ein viel-
Von der erhöhten Terrasse der Cafeteria eröffnet sich eine Aussicht über die Wiesen des Parks am Rhein.
fältiger Spiel- und Aufenthaltsort für Jung und Alt. Auf dem neuen Spielplatz, der unmittelbar an die Terrasse des Pavillons angrenzt, können sich die Kinder auf den zwei riesigen Klettergeräten in Form eines Schweins und einer Gans austoben. Dazwischen fordert eine grosse Sandspielanlage mit Wasserpumpe zum Experimentieren auf. Auf der gegenüberliegenden Seite des Pavillons erlaubt eine im Belag integrierte Wasserpfütze
mit Wasserdüsen das Planschen und Spritzen. Mehrere Fitnessgeräte im Park stehen den „Grossen“ zur Verfügung. Für die Senioren des Alters- und Pflegeheims nebenan erhöhte man sogar einige der Parkbänke zum erleichterten Aufstehen. Seit der Einweihung werden der neue Pavillon und der Spielplatz intensiv genutzt. Nicht nur die Bewohner des Quartiers schätzen die Aufwertung des Parks und den neuen Treffpunkt.
Ein fantasievoll gestalteter Spielplatz grenzt direkt an den Pavillon und integriert sich in den dichten Baumbestand.
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Ein TragwErk wiE Ein BlaTT saM aRchITEKTEn, ZüRIch
Im Hof der Swiss Re in Adliswil steht ein Pavillon. Ein kleiner Bau, der grosse Wirkung zeigt, weil er auf die Struktur reduziert ist. von Brigitta Schild (Text) und Dominique Marc Wehrli (Fotos)
Kleine Bauwerke verbergen sich oft vor der Öffentlichkeit. So auch der Pavillon der SAM Architekten im Innenhof der Swiss Re. Längsseitig begrenzt durch den fünfgeschossigen Bürotrakt, die gegenüberliegenden ein- bis zweigeschossigen Raumelemente und Annexbauten, bildet der Hof einen internen geschützten Aussenraum. In den niedrigeren Raumstrukturen, deren Giebeldächer mit den roten Tonziegeln das Bild prägen, befinden sich Schulungsräume, Restaurant und Cafeteria. Damit der Innenhof bei jeder Witterung genutzt werden kann, wünschte sich die Bauherrschaft einen Unterstand und betraute die Architekten des bestehenden Bürokomplexes mit der Aufgabe. SAM Architekten aus Zürich entwarfen allerdings kein simples Dach, sondern entwickelten ein frei stehendes, monolithisches Objekt. Entstanden ist ein skulpturaler Pavillon, der völlig unsichtbar von der Strasse dort einen räumlichen Akzent setzt, wo sich die Mitarbeitenden gerne aufhalten.
Der skulpturale Pavillon liegt in einem intimen, eng begrenzten Innenhof der Swiss Re.
Organisch strukturiert Die organische Form des Pavillons steht im Gegensatz zur nüchternen Geometrie des Innenhofs, fügt sich aber trotzdem gut proportioniert in das Gefüge der bestehenden Gebäude ein. Inspiriert vom Aufbau eines Seerosenblattes, entwickelten die Zürcher Architekten die Dachstruktur. Analog der Pflanzengliederung übernehmen Stahlrippen die Funktion von Stützen und Trägern. In der Untersicht lässt sich der Kräftefluss im Rhythmus und in der Geometrie der Stege nachvollziehen und über die aufgefächerten Stützen bis hinunter zu den Auflagern verfolgen. Die Randrippe wird dabei zum Dachrand und ist Bestandteil des Rahmentragwerks. Da Stahlblech das einzig verwendete Material ist, sind die einzelnen Teile direkt verschweisst. Die monolithische Konstruktion und die deutlich sichtbare Ordnung der Statik verleihen dem Bau nicht nur Plastizität, sondern auch eine
Das Blatt einer Seerose diente als Referenz für das frei stehende, monolithische Objekt.
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Zeichenhaftigkeit, die durch die weisse Farbe noch unterstrichen wird. räumlich bestimmt Zwar weist der Pavillon eine freie Form auf, doch keine beliebige. Abgeleitet aus den Parametern der umstehenden Gebäude, den Nutzungsanforderungen und Grössenverhältnissen, folgt die Form logischen Entscheiden: Damit das Licht ungehindert in die Cafeteria einfällt, weicht das Dach in einer grosszügigen Einbuchtung vor deren Fassade zurück. Um die Eigenständigkeit des Pavillons zu erhalten, reicht die eine Spitze des blattförmigen Dachs nur bis an den Annexbau – berührt ihn aber nicht. Es ist lediglich ein Schritt, der die schützende Überdeckung vom Ausgang der Cafeteria trennt, und wer hinaustritt, lässt sich unbewusst durch die dynamisch geschwungene Dachform in Längsrichtung des Innenhofs führen. Im Unterschied zum Pflanzenstiel, der das Blatt von der Mitte aus trägt, wurden die Stahlstützen am Rand angeordnet, was grössere Auskragungen zur Folge hatte, aber eine freie Möblierung zulässt.
Die Dachform leitet sich aus den Nutzungen und Grössenverhältnissen der angrenzenden Gebäude ab.
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sOrgfältig kOnstruiert Bauingenieure optimierten das Verhältnis zwischen Material und Tragfähigkeit und in 3D-CAD-Modellen wurden Konstruktion, Gewicht und die Nahtstellen laufend kontrolliert. Für die Walzung und den Zuschnitt insbesondere der komplexen Abwicklung des Dachrandes wurden sie ebenfalls gebraucht. Teilweise fand die Überprüfung der Anschlüsse und des Erscheinungsbildes im Massstab 1:1 statt. Nicht nur die komplexe Konstruktion, sondern auch Lieferung und schliesslich Montage boten grosse Herausforderungen und benötigten absolute Sorgfalt. Schliesslich musste die Gesamtkonstruktion in zwei Teilen mit dem grösstmöglichen Kran über das fünfgeschossige Bürogebäude gehievt werden. Wer nicht dabei gewesen ist, ahnt heute nichts mehr von diesen Anstrengungen: Der Pavillon ist in den baulichen Kontext eingebunden und von oben, aus dem Bürotrakt gesehen, präsentiert er sich bescheiden in der Form eines leichten Blattes.
Stahlrippen übernehmen analog der Pflanzengliederung die Funktion von Stützen und Trägern.
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RECHT Ästhetik
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Die Ästhetik im Recht von Dr. Thomas Wetzel und Sarah Hilber (Text) und Alessandra Chemollo (Foto)
Welche ästhetischen Anforderungen hat eine Baute zu erfüllen? Ordnet sich das Bauwerk in die Umgebung ein? Wer entscheidet darüber nach welchen Kriterien? Der nachfolgende Artikel soll dem Leser anhand der Gestaltungsvorschrift des Kantons Zürich – des sogenannten „Ästhetikparagrafen“ – einen Überblick über das Thema der Einordnung von Bauten und Anlagen in die Umgebung verschaffen.
Gemäss § 238 Abs. 1 des Planungs- und Baugesetzes des Kantons Zürich (PBG ZH) sind Bauten, Anlagen und Umschwung für sich und in ihrem Zusammenhang mit der baulichen und landschaftlichen Umgebung im Ganzen und in ihren einzelnen Teilen so zu gestalten, dass eine befriedigende Gesamtwirkung erreicht wird; diese Anforderung gilt auch für Materialien und Farben. Erhöhte Gestaltungsanforderungen gelten für Arealüberbauungen: Bauten, Anlagen und Umschwung müssen nicht nur befriedigend, sondern gut gestaltet sein (§ 71 Abs. 1 PBG ZH). Eine gute Einordnung wird auch gefordert, wenn auf Objekte des Natur- und Heimatschutzes besondere Rücksicht zu nehmen ist (vgl. § 238 Abs. 2 PBG ZH; VB.2003.00301). Im Gegensatz zu den Bestimmungen anderer Kantone, welche (negativ) die Verunstaltung eines Stadt- oder Quartierbildes verbieten, ist § 238 PBG ZH eine positive ästhetische Generalklausel. Mit dieser positiven Generalklausel soll sowohl für die Baute selbst als auch für die bauliche und landschaftliche Umgebung eine befriedigende Gesamtwirkung erreicht werden. Verlangt wird bei Regelüberbauungen jedoch nur eine „befriedigende“ Einordnung; gestützt auf § 238 Abs. 1 PBG ZH können keine architektonischen Sonderleistungen verlangt werden. Beurteilungskriterien Die Frage, ob eine befriedigende Gesamtwirkung (Regelüberbauung) oder eine gute Gestaltung (Arealüberbauung oder besondere Rücksichtnahme auf Objekte des Natur- und Heimat-
schutzes) erreicht wird, ist nach objektiven und grundsätzlichen Kriterien zu beantworten (BGer. 1P.280/2002). Subjektives Empfinden rechtfertigt keinen Eingriff in das Eigentum. Bei der Beurteilung des Vorliegens einer befriedigenden Gesamtwirkung ist eine umfassende Würdigung aller massgebenden Gesichtspunkte vorzunehmen (VB.2009.00390). Ein Bestandteil der befriedigenden Gesamtwirkung bildet die Wirkung des Objektes an sich (Aussenwirkung des Objektes losgelöst von der baulichen und landwirtschaftlichen Umgebung), ein zweiter dessen Bezug zur Umgebung. Dabei ist nicht nur auf die unmittelbare Umgebung abzustellen, sondern es ist eine umfassende Würdigung aller massgeblichen Gesichtspunkte unter Einbezug der weiteren Umgebung und der optischen Fernwirkung vorzunehmen (BEZ 2000 Nr. 17). Nebst der baulichen ist auch die landschaftliche Umgebung zu würdigen (VB.2007.00294). Mit Rücksicht auf die Eigentumsgarantie sind die sich gegenüberstehenden öffentlichen und privaten Interessen gegeneinander abzuwägen; der Entscheid muss zudem verhältnismässig sein (BEZ 2000 Nr. 17; VB.2005.00023). BeurteilungsmassstaB Über die genügende Einordnung zu entscheiden hat die örtliche Baubehörde im Rahmen des Baubewilligungsverfahrens. Bei der Anwendung von § 238 PBG ZH kommt den Gemeinden ein erheblicher Ermessensspielraum zu, sodass sich das Baurekursgericht (BRG) bei der Überprüfung örtlicher Bauentscheide – entgegen seiner grundsätzlich vollen Kognition (§ 20 Abs. 1 des
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RECHT Ästhetik
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Verwaltungsrechtspflegegesetzes des Kantons Zürich, VRG) – Zurückhaltung auferlegt. Das Gericht ersetzt somit eine noch vertretbare Wertung der Gemeinde nicht durch eine eigene andere Wertung. Hingegen greift es dann ein, wenn die ästhetische Würdigung der kommunalen Behörde sachlich nicht mehr vertretbar ist (A. Kölz/J. Bosshart/M. Röhl, Kommentar zum Verwaltungsrechtspflegegesetz des Kantons Zürich, 2 A., 1999, § 20 Rz. 17 ff.).
enthielt. Das BRG erwog mit Hinweis auf den Entscheid des Verwaltungsgerichts des Kantons Zürich VB.2006.00026 (= BEZ 2006 Nr. 55), dass sich die örtliche Baubehörde, wenn sie ihren Entscheid über die Anwendung von § 238 PBG ZH in der Baubewilligung nur unzureichend begründet und eine nachvollziehbare Begründung auch in der Rekursvernehmlassung nicht nachgebracht habe, nicht auf ihren Beurteilungsspielraum berufen könne. Damit sei die Rekursinstanz in solchen Fällen nicht nur berechtigt, sondern sogar verpflichtet, die Anwendung von § 238 PBG unter Einsatz ihrer vollen Kognition zu überprüfen, andernfalls eine Art. 29 der Bundesverfassung (BV) verletzende Unterschreitung der Überprüfungsbefugnis vorliege. In Weiterführung dieser Rechtsprechung gilt in der Praxis der Rekursinstanz, dass, wenn die Baubehörde erst im Rahmen eines zweiten Schriftenwechsels oder anlässlich eines Lokaltermins eine substanziierte Begründung für den Einordnungsentscheid nachschiebt, dies in der Regel ebenfalls noch auf eine hinreichende Ermessensausübung bei der Fällung des baurechtlichen Entscheids schliessen lässt (u. a. BRGE II Nr. 0201/2011 vom 6. September 2011, E. 7.4). Daraus ergibt sich: Wenn es an einer Ermessensausübung fehlt, prüft das Baurekursgericht die Einhaltung von § 238 PBG ZH mit voller Kognition, d. h. ohne Berücksichtigung eines qualifizierten Ermessenspielraums der kommunalen Baubehörde. Die kommunale Baubehörde hat allerdings die Möglichkeit, die Begründung auch noch im Rekursverfahren vor dem Baurekursgericht – und das sogar noch im Rahmen des zweiten Schriftenwechsels oder anlässlich eines Augenscheins – nachzuschieben.
Zwei neuere entscheide des Baurekursgerichts des kantons Zürich Die Gestaltungsvorschrift von § 238 PBG ZH darf nicht zur Aushebelung anderer baurechtlicher Vorschriften „missbraucht“ werden. Trotz grossem Ermessensspielraum der Gemeinde bei der Anwendung von § 238 PBG ZH hat das BRG im Entscheid Nr. 0013/2012 vom 31. Januar 2012 (= BEZ 2012 Nr. 26) einen Rekurs gegen den erstinstanzlichen Bauentscheid gutgeheissen. Die Vorinstanz hatte einem Attikageschoss, welches gegenüber den Vollgeschossfassaden um 0,9 m zurückversetzt war, die Bewilligungsfähigkeit deshalb abgesprochen, weil dieses den Anforderungen an eine befriedigende Einordnung (§ 238 Abs. 1 PBG ZH) nicht genüge. Das BRG kam zum Schluss, dass Art. 38 der BZO der Gemeinde Erlenbach zwar eine Rückversetzung des Attikageschosses verlangte, aus dem Begriff „Dachgeschoss“ jedoch nicht abgeleitet werden könne, dass eine Rückversetzung mit einem bestimmten Masse (im konkreten Fall grösser als 0,9 m) notwendig sei (E. 3.2). Die Baubehörde dürfe dies nicht quasi „nachverlangen“, indem sie die kantonale Gestaltungsvorschrift (§ 238 Abs. 1 PBG ZH) herbeiziehte und so die Regelung in der BZO faktisch ausser Kraft setze. Der Entscheid zeigt, dass der Gemeinde zwar ein grosser Ermessensspielraum bei der Beurteilung der Frage der Einordnung zusteht, dass jedoch § 238 Abs. 1 PBG ZH nicht dazu dienen darf, andere gesetzliche Anforderungen an eine Baute zu verschärfen bzw. kommunale Vorschriften ausser Kraft zu setzen. die örtliche BauBehörde üBt das ihr gestütZt auf § 238 PBg Zh Zustehende ermessen gar nicht aus Das BRG hatte sich im Entscheid Nr. 0301/2011 vom 20. Dezember 2011 (= BEZ 2012 Nr. 16) mit einem Beschluss zu befassen, der keinerlei Erwägungen der örtlichen Baubehörde zur Frage der Einordnung der von ihr bewilligten Mobilfunkbasisstation
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RA Dr. iur. Thomas Wetzel ist Rechtsanwalt, Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht und Partner in der Anwaltskanzlei Wenger Plattner Basel, Zürich, Bern. RAin lic. iur. Sarah Hilber ist gleichfalls bei Wenger Plattner als Rechtsanwältin im Bereich Bau- und Immobilienrecht tätig. www.wenger-plattner.ch
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AKTUELL Designers‘ Saturday 2012
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Design is a statement von Brigitta Schild (Text)
Im Gespräch mit Modulør gibt Sergio Cavero unter anderem darüber Auskunft, weshalb Design ein Statement braucht und was, ausser den Lokalitäten, das Besondere an der Ausstellung in Langenthal ist.
Sergio C Archit avero, Arc h ecture s Géné itek t E T H B B ühn e SA , fü rales u nbildk hr t s nd on ist er K urator zeption und befasst sic eit 1995 d h mit A as Büro des D A u sste esigne rs‘ Satu llungsgesta rchitek tur, ltung. rday in Se L ang e nthal. it 2003
seit 2003 sind sie Kurator des Designers‘ saturday. Können sie eine tendenz feststellen, wie sich die ansprüche an eine ausstellung verändern? Ich glaube, es gibt ein stärkeres Verlangen nach Design-Ausstellungen, so wie wir sie betreiben. Man will die Produkte nicht nur im Massstab 1:1 betrachten. Es genügt nicht, was man in einem Showroom auf einer gewöhnlichen Messe sehen kann, denn die Informationen über Produkt und Firma sind im Internet verfügbar. Das ist eine etwas paradoxe Situation. Man verkehrt zwar immer mehr in der virtuellen Welt, braucht aber gleichzeitig immer mehr das physisch Reale. Ich denke, dass das Bedürfnis, die Geschichte der Produkte in Natura zu erleben und zu sehen,
was sich wirklich dahinter verbirgt, immer stärker wird. ist es das taktile? Ja, aber nur zum Teil. Mehr noch geht es um den Gesamteindruck, um die Ideenwelt der Menschen, die am Produkt arbeiteten, und um das, was sie erreichen wollen. Das ist etwas, was in den Präsentationen spürbar ist. Da wird versucht, das zu sagen, was eben nicht über andere Medien zum Ausdruck kommen kann. Insofern bietet der Designers‘ Saturday Raum, diese Erfahrung zu machen. „Design is a statement“ – eine klare ansage – wie ist das zu verstehen, wenn der Begriff allgegenwärtig ist? 083
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D o r nb ra gefüh cht : Projek r t, die t vo n ein N sich d ie Wah en im Loun ik Schweig er. g r ne hm ung d e -Stil angeo Der Besuc e r R au h msitua rdneten Wo er wird in e hn in tion du rch dre - und Bade er Ar t Parco r au m ur s du i vorpro zeigt rch gramm ier te S , und kann d die Installati zenarie on a n ände bei erleben, wie r t.
Mit diesem Leitsatz wollen wir klarstellen, dass wir uns zum Design bekennen. Es ist eine Deklamation, die man vertreten können muss. Zwar darf jeder Design als Etikette beanspruchen, aber die entscheidende Frage ist, ob das Versprechen dann auch eingelöst wird. Einlösen kann das aber nur, wer versucht, die Exzellenz zu erreichen. Gutes Design ist immer exzellentes Design, das sein Versprechen hält. Und welches Versprechen ist das? Dass man das Produkt schlicht nicht mehr verbessern kann … – und zwar auf allen Ebenen. Nicht nur optisch-ästhetisch – auch in der Fabrikation, in der Anwenderfreundlichkeit und in seinem kulturellen Mehrwert. Die grössten Etikettenschwindel passieren, wenn die Begriffe „Design“ und „Styling“ vermischt werden, denn Styling bleibt an der Oberfläche. Was sich kurzfristige Mode leistet, kann sich Design nicht erlauben. So besteht für Firmen quasi der Zwang, in der Tiefe zu suchen und das gute Design zu schaffen. Besteht dieser Zwang auch beim Designers‘ Saturday? Muss man sich seinen Platz verdienen? Das muss man immer – aber genau das ist speziell. Es ist zweifelsohne eine kommerzielle Veranstaltung, aber alle Veranstalter
und Teilnehmer sind überzeugt, dass sich nur die Qualität auszahlt. Und diese ist mit harter Arbeit verbunden, mit Selektion, Coaching, Gesprächen und Diskussionen. Wenn wir unsere Aussteller gewählt haben, führen wir Workshops durch und begleiten sie bis hin zur Ausstellung. Das ist ein gänzlich anderer Vorgang als bei anderen Veranstaltungen, wo man einfach eine Fläche mietet. Zwar verleihen auch wir als Anerkennung Awards, aber es ist nicht unsere Absicht, einen Wettbewerb zu veranstalten.
Szene. Uns interessiert das samstägliche Entertainment nicht. Trotzdem kann man die Ausstellung auf unterschiedliche Art und Weise geniessen, sei es rein intuitiv oder intellektuell, als passiver Besucher oder als Profi, der die Diskussion sucht. Die Qualität ist, dass man sich nicht vier Tage lang durch 400 Ausstellungsräume schleppen muss, um am Ende vielleicht zehn gute Objekte zu sehen. In dieser Konzentration liegt unsere Stärke. In dem Sinn wollen wir lieber mit weniger mehr geben …
Sondern? Es geht uns darum, dass jede Firma das Potenzial der Ausstellung ausschöpft. Wir, d. h. der Vorstand, die Jurymitglieder und ich, verstehen uns als Sparringpartner der Unternehmen im Sinn, dass wir widerspiegeln, was sie machen, und unsere Erfahrungen einfliessen lassen. Schliesslich ist es das Ziel aller Beteiligten, dass die Eigenart und die Kraft zum Ausdruck kommen, die in den Firmen und Produkten liegen.
Nach dem fünften Mal als Kurator: Worauf freuen Sie sich speziell im 2012? Eine sehr schöne Erfahrung hat sich mit der Jurierung und der Teilnahme vieler Schweizer Designer ergeben. Ich sehe die Projekte vorher, kenne die Konzepte und mache mir ein Bild – momentan sind es 70 Bilder, die ich im Kopf trage. Wenn ich dann durch die Ausstellung gehe und mir die Präsentationen anschaue, dann werde ich mich fragen, ob die Umsetzung besser als mein Bild oder gleich, schlechter oder auch total anders ist.
Andere Messen können nicht gross genug sein. Sie setzen auf „Less Is More“. Warum? Der Designers‘ Saturday richtet sich in erster Linie an professionelle Akteure der
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DESIGNERS‘ SATURDAY 2012
Jurymitglieder 2012
Dieses Jahr findet der Designers‘ Saturday in Langenthal am 3. und 4. November statt.
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Jan GEipEl – Architekt und Ausstellungsleiter Danish Architecture Center, Kopenhagen
Modulør lädt exklusiv eine Gruppe von 20 Leserinnen und Lesern am Freitag, den 2. November, zur Preview ein. Melden Sie sich an unter:
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Fassaden, Fenster und Schallschutzwände aus Glas können für Vögel eine grosse Gefahr darstellen. Denn so gut die Tiere mit ihrem optischen Sinn an ihre natürliche Umgebung angepasst sind, so schlecht erkennen sie Glas als Hindernis. Diese Problematik ist nicht nur für Umwelt- und Tierschutzorganisationen ein Thema. Deshalb hat GlaS tröSch die Zusammenarbeit mit Spezialisten der Schweizerischen Vogelwarte Sempach gesucht, um gemeinsam ein vogelschlaghemmendes Isolierglas zu entwickeln. Das Resultat sind neue Gläser, die dank einer speziellen Veredelung von den Vögeln als unpassierbares Objekt wahrgenommen werden. Durch die patentierte Innenschichtung ergeben sich Strukturen auf dem oder im Glas, die für die Vögel eindeutig sichtbar sind und sie frühzeitig abdrehen lassen. Die Serie „Silverstar Birdprotect“ ist in den drei Versionen „Office“, „Home“ und „Street“ erhältlich.
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Ob im Bade- oder im Schlafzimmer, ob im Wohnraum oder in der Küche, ein LCD-Bildschirm, der dezent hinter einer Spiegel- oder Glaswand platziert ist, ist mehr als ein Hingucker. Mit dem „Mirror Image“ bietet AD NOTAM die weltweit einzige LCD-TV-Einheit an, die speziell für den Einbau hinter Glasflächen konzipiert und zertifiziert ist. Die LCD-Technik des deutschen Unternehmens wurde speziell dazu entwickelt, unter erschwerten Bedingungen, wie eingeschränkten Platzverhältnissen und schlechter Belüftung, störungsfrei zu arbeiten. Dank magnetischer Halterungen erweist sich die Montage als einfach und anpassungsfähig. Die massgeschneiderten Lösungen eignen sich nicht nur für den privaten Bereich, sondern sind auch optimal zugeschnitten für Messeveranstaltungen und Showrooms.
An der Bauen & Modernisieren, die vom 30. August bis zum 2. September in der Messe Zürich über die Bühne geht, stellt KÜNG SAUNA „Insieme Due“ vor. Wie die grosse Schwester „Insieme“ bildet das neue Modell eine Verschmelzung von Sauna und Dampfbad. „Insieme Due“ beinhaltet anstelle eines angebauten Dampfbades eine in die Saunakabine integrierte Dampfdusche. Private Wellnessliebhaber geniessen damit zwei Entspannungsformen unter einem räumlich begrenzten Dach. Grosse profillose Glasflächen bilden die transparente Front. Die Duschtrennwände sowie die beiden separaten Türen zur Sauna und zur Dusche atmen diesselbe Transparenz. Das Interieur der Biosauna ist in hellem und gleichmässigem Espenholz gehalten. Die Dusche bildet mit ihrem schwarzen Dampfpanel und schwarz bedruckten Glas einen bewussten Kontrast zu den hellen Holzflächen.
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Mit dem Kochend-Wasser-Hahn von Quooker wird der herkömmliche Wasserkocher überflüssig. Dank der patentierten Hochvakuum-Isolation beträgt der Energieverbrauch im Stand-by-Modus nur rund vier Rappen pro Tag. Mit der innovativen Armatur kann man genau die Menge Wasser aufheizen, die man wirklich benötigt, und man spart erst noch Zeit und Platz. Der Kochend-Wasser-Hahn, der fest mit der Arbeitsplatte verbunden ist, hat einen kindersicheren Druck-Dreh-Bedienknopf und ist sehr gut isoliert. Da der Wasserstrahl aus feinperligen Tröpfchen besteht, ist die Verletzungsgefahr gering.
Aus dem Hause eMBru stammen für den Wohnbereich bereits zahlreiche Möbelklassiker. Nun hat das Unternehmen aus dem Zürcher Hinterland den höhenverstellbaren Arbeitstisch einem konsequenten Redesign unterworfen und lanciert nun die dritte Generation. „Level 123“ lässt sich bequem per Knopfdruck von 72 bis 122 cm stufenlos verstellen. Der elegante Teleskopfuss ist pulverbeschichtet in Glanz- oder Mattchrom erhältlich. Ob seriell im Grossraumbüro oder individuell im Homeoffice, Embru hat mit dem überarbeiteten Arbeitstisch Funktion und Ästhetik harmonisch vereint. office@embru.ch, www.embru.ch
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Kultur der Farben Entdecken Sie den neuen Linoleum Oberflächenschutz Topshield 2 unter www.forbo-flooring.ch Besuchen Sie uns an der Messe: Bauen & Modernisieren, Zürich 30. 8. - 2. 9. 2012, Halle 1/2 - Stand G 20
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„Laser Blade“ ist das erste lineare LED-Downlight mit kreisförmiger Emission. Die besondere Lichtverteilung vermeidet die für einzelne LED typische, punktförmige hohe Leuchtdichte und zeichnt sich stattdessen durch eine gleichmässige, kreisförmige Lichtverteilung aus. Das technisch ausgereifte und minimalistische Modell eignet sich mit seiner 25-Grad-Spotoptik besonders für eine Akzentbeleuchtung. „Laser Blade“ lässt sich aber auch für die Allgemeinbeleuchtung einsetzen. Das Modell ist auch mit einer 50-Grad-Floodoptik, die durch sehr effiziente Linsen erzielt wird und einen hohen Blendschutz gewährleistet, erhältlich. Durch die minimalen Abmessungen erzeugt das Produkt als Einbauversion mit starrer Optik grafisch anmutende Lichtzeichnungen an Wände und Decken. Die Leuchte ist in den Versionen mit Rahmen oder bündig zur Decke abschliessend zu haben. iGuzzini
Der sparsame Umgang mit der Energie und der sinnvolle Umgang mit regenerativen Energien bei gleichzeitiger Steigerung von Komfort, Behaglichkeit und Sicherheit entsprechen einem aktuellen Anspruch in der Bau- und Renovationsbranche. Mit dem Wärmepumpen-Wasserwärmer „Nuos“ bietet doMotec eine stromsparende Alternative zum Elektrowassererwärmer an. Abgesehen von den überzeugenden Energieleistungen punktet das Modell mit weiteren Vorzügen. Es leistet eine aktive Wärmerückgewinnung, ist sehr leise im Betrieb, lässt sich einfach bedienen, ist leistungsstark und benötigt wenig Platz. „Nuos“ ist in vier verschiedenen Ausführungen erhältlich: mit je 200 oderr 250 Liter Inhalt, mit 250 Liter Inhalt und zusätzlichem Wärmetauscher oder mit 300 Liter Inhalt als Split-Version. Der Wärmepumpen-Wasserwärmer ist auf einen zwei- bis fünfköpfigen Haushalt ausgelegt. Bei einer Umgebungs-Lufttemperatur bis minus 5°C und ohne elektrische Zusatzheizung produziert er Warmwasser bis zu 65°C.
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Nichts kommt Ihrem Wunsch nach individueller Ambiance mehr entgegen als Baukeramik in ihrer einzigartigen Anmutung und Vielfalt an Farben, Formen, Texturen und Strukturen. Erleben Sie dieses Universum mit den neuesten Trend-Kreationen in der SABAG Ausstellung in Ihrer Nähe. Eine Augenweide, die zur Inspirationsquelle wird und dank kompetenter Fachberatung zur guten Wahl führt.
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Funktionale alleskönner von Roland Merz (Redaktion)
Fenster und Türen sind eine funktionale Notwendigkeit. Viele Architekten würden gar auf sie verzichten, um die Präsenz des Raumes zu verstärken. Gesetzliche Vorschriften, klimatische Einflüsse und Sicherheitsdenken treiben den technischen Fortschritt an. So entstehen Produkte, die Funktionalität und Design vereinen.
Um zusätzliches Tageslicht in Räume zu bringen, bietet Velux festverglaste oder zu öffnende Flachdach-Fenster an. Die elektrische Version verfügt über ein FunkFernsteuerungs-System, das auch mit einem Regensensor ausgestattet ist. Weiter sind steuerbare Faltrollos als Sonnenschutz erhältlich. velux-ch@velux.ch, www.velux.ch
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1 Trotz der vergleichsweise geringen Bautiefe von 80 mm und Profilansichtsbreiten von nur 85 mm lassen sich mit dem Stahlprofilsystem „Janisol“ Flügelgrössen von bis zu 4000 mm Breite und 3265 mm Höhe als Hebeschiebetüren realisieren. In der Standardausführung sind Flügelgewichte bis zu 300 kg möglich, als Sonderausführung mit einem zweiten Laufwerk können es bis zu 600 kg sein. Die gewählte Bautiefe ermöglicht den Einbau von 3-fach-Isoliergläsern bis 54 mm Stärke. Ein unteres Schwellenprofil aus glasfaserverstärktem Kunststoff ermöglicht ausserdem eine barrierefreie Ausbildung der Schwelle. Jansen
info@jansen.com, www.jansen.com 1 2
2 Das „connect“-Profil ist die stilvolle Fusion von Holz und Aluminium. Im Innenraum sind die schmalen Profile mit hochwertigen Holzsorten ausgeführt, die bei Massivholz-Metallfenstern sonst nicht zur Anwendung kommen. Die Aussenraumprofile der Fassade bestehen aus dauerhaftem Aluminium, oberflächenveredelt mit ArchitekturPulverlacken oder hochwertigen Eloxalverfahren. Typisch aiR-lux sind die boden- und deckenbündige Einbauweise sowie die grosszügigen Dimensionen bis zu 18 m2. Optional können Sicherheitspakete integriert werden. info@air-lux.ch, www.air-lux.ch
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3 Die Aussentüren der „Alupan Edition“ lassen bezüglich Qualität und Design nichts anbrennen. Die bewährte Ziernut-Optik gibt den glatten Türen das gewisse Extra und lässt in der Gestaltung beinahe unbegrenzte Möglichkeiten. Neben den 12 Editionsmodellen stehen viele Nutbilder zur Auswahl. Dazu wartet die Serie mit ausgezeichneter Statik, besten Schallund Wärmedämmwerten und hohen Sicherheitsstandards auf. JelD-Wen tueren@jeld-wen.biz www.jeld-wen.ch 4 Aus dem Naturstoff Holz kreiert MaRkieWiCz exklusive Türen,
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Treppen und Böden. Sowohl klassische Formen wie auch modernes Design verbunden mit Eleganz und Persönlichkeit zeichnen die Holzprodukte des Unternehmens aus. Die hochwertigen Einzelanfertigungen (im Bild einflügelige Tür mit Kassettenfüllung aus der westafrikanischen Holzart Amazakoue), die unter dem Label Marchewka produziert werden, resultieren aus einer kontinuierlichen Entwicklung, akribischer Detailpflege und höchsten Qualitätsansprüchen. Dabei gilt der Plege des traditionellen Tischlerhandwerks ganze Aufmerksamkeit. info@markiewicz-holztreppen.ch www.markiewicz-holztreppen.ch 5 Die antriebsfreie Schiebetür „ST“ und das neue Modell „ST Drive“ sind Teil des Holz-Metall-Systems „HME32“, mit dem sich vollständige Fassaden bauen lassen. Dazu gehört eine bodenbündige, raumhohe Festverglasung. Das System lässt sich boden-, decken- und wandbündig ausführen und beliebig über Ecken kombinieren. Da die Fugen zwischen den Fensterfronten sehr schmal und somit kaum sichtbar sind, erscheint die Ganzglasecke besonders leicht. Die Verglasung von aussen erlaubt eine leistenfreie Konstruktion mit hohem Glasanteil.
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6 Die automatische Schiebetür „ST Flex Green“ ermöglicht erhebliche Einsparungen von Energie- und Heizkosten. Durch ein schmales, durchgehend thermisch getrenntes Profilsystem auf der Basis des „Flex“-Profils bleibt das filigrane Erscheinungsbild erhalten und ermöglicht zugleich eine überzeugende Wärmedämmung. Die „ST Flex“ ist staatlich geprüft und entspricht der aktuellen Energieeinsparverordnung „EnEV 2009“. Der darin für Gesamtanlagen geforderte U-Wert wird selbst mit der kleinsten Ausführung erreicht und bei jeder Anlage ausgewiesen. DoRMa info@dorma.ch, www.dorma.ch 7 Felber Widmer Kim Architekten aus Aarau gewannen den international ausgeschriebenen Wettbewerb für den Um- und Erweiterungsbau des Obergerichts Zürich. Der hohe architektonische Anspruch widerspiegelt sich in den Anforderungen an die verschiedenen Fassadenkonstruktionen. Zur Stadt hin bestimmen Kastenfenster mit äusserem Krawallschutz das Bild. Zum Einsatz gelangte das 4B -Fenster „meba“ aus Holz-Aluminium mit eingebauten Drehkippflügeln. info@4-b.ch, www.4-b.ch 8 Anstelle einer Netz- oder Gitterkonstruktion garantiert eine 2-fachIsolierverglasung die Durchsturzsicherheit. Zwischen dem Aufsetzkranz und der Lichtkuppel wird „Cupoluxmultiperform“ montiert. Das ist ein PVC-Profilrahmen mit Verglasung. Dank thermischer Trennung des Rahmens, der 2-fach-Verglasung und der darüberliegenden Lichtkuppel ergeben sich sehr gute Dämmwerte. Cupolux
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9 Die „Slimdrive“-Baureihe beinhaltet auch das Drehtürantriebssystem der „7-cm-Klasse“. Wie alle „Slimdrive“Antriebe zeichnet es sich durch eine besonders niedrige Bauhöhe von nur 7 cm und eine klare Designlinie aus. Die Serie eignet sich besonders für schmale Profile und bei beengten Platzverhältnissen. Geze schweiz.ch@geze.com, www.geze.ch
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10 Komfortfenster von eGo kiefeR mit der „EgoFresh“-Fensterlüftung bieten einen Luftaustausch mit Wärmerückgewinnung auch bei geschlossenem Fenster. Der Einbau eignet sich sowohl bei Neubauten als auch bei Renovationen. Das Bundesamt für Energie hat das fensterintegrierte Lüftungssystem letztes Jahr ausgezeichnet. Neben der ästhetischen Lösung wurde vor allem die gute Lärmdämmung positiv bewertet. zentrale@egokiefer.ch www.egokiefer.ch 11 Die neue Haustürlinie „Protecta von RuBneR tüRen ist durch die pflegefreie „Max-Exterior“-Oberfläche im Aussenbereich besonders witterungsbeständig. Auch im Innenbereich ist das Modell durch einen geprüften Türblattaufbau verzugsfrei und formstabil. „Protecta“ mit ökologischem Dämmkern in Kork gibt es in drei Modellen, vier Oberflächen beim Türflügel und vier Designs beim Türstock. info@tueren.rubner.com www.tueren.rubner.com
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Die Baumesse. Wo man schaut, bevor man baut. BE-017-P-ECO
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SPEZIAL Bodenbeläge
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In bodennähe von Roland Merz (Redaktion)
Die Wahl des Bodenbelags hat massgeblichen Einfluss auf die Ausstrahlung eines Raumes – drinnen wie draussen. Ob Parkett, Stein, Teppich oder mineralischer Boden, die Auswahl ist grenzenlos.
Teppichböden haben in den letzten Jahren ein Comeback erfahren. Sie strukturieren Räume und strahlen Wärme und Behaglichkeit aus. Aufgrund ihrer guten raumakustischen Eigenschaften sind sie in Büros und Hotels unverzichtbar. Die Kollektion „Facts & Vision“ wartet mit neuen Designs und Farbkombinationen auf (im Bild Modell „Buttons 900“ mit 3-D-Effekt). Object caRpet info@object-carpet.com, www.object-carpet.com
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1 Insgesamt 18 Farben umfasst die neue „Timberline“-Kollektion. Traditionelle Hölzer wurden sowohl klassisch als auch modern interpretiert. So gibt es Eiche-Designs in elegant feiner Ausführung, aber auch im rustikalen Vintage-Look. Hier sind die Planken innerhalb der Bahnenware fast dreimal so gross wie die der klassischen Eiche. Astlöcher sowie Maserung kommen deutlich zur Geltung. Neu in der Kollektion sind Optiken mit gekalkten Poren in warmem Dunkelgrau, einem rötlichen und einem fast schwarzen Braun. aRMstROng service_switzerland@armstrong.com www.armstrong.ch
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2 Seit über 60 Jahren steht der Name eMiliO stecheR für höchste Qualität in der Natursteinverarbeitung, die das Handwerk mit modernster Technologie und Leidenschaft für Steine verbindet. Naturstein ist zeitlos schön und hat alle Voraussetzungen für einen langen Bestand. Im ehemaligen Weinkeller des Klosters St. Gallen, dem Pfalzkeller, unterstreicht der archaische Bodenbelag aus Rorschacher Sandstein optimal die moderne Architektur. natursteine@stecher.ch www.stecher.ch 3 Die eigene Terrasse ist die Erweiterung des Wohnraums. Damit der Boden den vielfältigen Nutzungen gerecht wird, hat jagO die Fliese „Lignodur terrafina“ entwickelt. Der Holz-Verbund-Werkstoff verbindet die Eigenschaften von Holz mit den Vorteilen von Kunststoff. Die Terrassenprofile sehen aus wie Holz, riechen wie Holz und fühlen sich wie Holz an. Zudem sind sie splitterfrei, auch bei Nässe rutschsicher und pflegeleicht. Durch ein ausgeklügeltes Steckverbindungssystem sind die Fliesen leicht zu montieren. info@jago.ch, www.jago.ch
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4 Jede Holzdiele von schOtten & hansen wird sorgfältig von Hand bearbeitet. Die so entstehenden Ausprägungen im Holz geben der Diele ein ganz eigenes Temperament und erzeugen ein natürliches Lichtspiel. Durch traditionelle Methoden wird der ureigene Grundton des Holzes zur Entfaltung gebracht. Insgesamt 32 Nuancen bietet das Unternehmen an. info@schotten-hansen.com www.schotten-hansen.com
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5 Die Individualisierung spielt bei Bodenbelägen eine immer grössere Rolle. Standard-Kollektionen sind für den Überblick gut, aber im Kundengespräch müssen die individuellen Bedürfnisse abgeklärt und Ideen umgesetzt werden. belcOlOR kann dies mit der umfangreichen Produktepalette, wie zum Beispiel der Serie „Swissfloors“-Parket optimal anbieten (im Bild „Swissfloors olive brown Eiche“). info@belcolor.ch, www.belcolor.ch 6 Sauberlaufzonen in Eingangsbereichen werden oft vernachlässigt, und doch sind sie extrem wichtig. Sie spielen, wenn es um die Sicherheit eintretender Personen, den Schutz angrenzender Bodenbeläge und die Eingangsästhetik geht, eine entscheidende Rolle. Die Kollektion „Coral Aktiv-Sauberlaufzonen“ eignet sich sowohl für die optimale Lösung eines 3-Zonen-Sauberlaufs als auch für den kleineren, schmal konzipierten Eingangsbereich. Zudem erlaubt das breite Farbenspektrum eine individuelle Gestaltung in Abstimmung auf das Farbkonzept des jeweiligen Interieurs.
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7 Die „Vintage Edition“ wirkt jung, trendy und unkompliziert. Sie verleiht jedem Raum eine ganz besondere Atmosphäre. Mit ihren unterschiedlichen Oberflächenfarben, Strukturen und Verlegearten bietet die Edition, die von der Designerin Virginia Maissen entwickelt wurde, fast unbeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten. bauweRk
info@bauwerk.com www.bauwerk-parkett.ch 8 Mit den Polyurethan-Fliessbelägen „Duro“ und „Comforto“ bietet texOlit zwei fugenlos gegossene Kunstharzböden, die sowohl in Wohnwie auch in repräsentativen Geschäftsbauten einsetzbar sind. Optisch sind die beiden Beläge nicht zu unterscheiden. „Duro“ ist die zähelastische, aber dennoch fussfreundliche Variante mit hohem Gehkomfort. „Comforto“ ist weichelastisch, trittschalldämmend und vor allem barfuss oder in Socken angenehm zu begehen. Beide Beläge sind wärmeschützend und fühlen sich nicht kalt an. info@texolit.ch, www.texolit.ch 9 „StoCreativ Mineral“ ist ein mineralisches Wand- und Bodenbelagssystem, das Raumästhetik und Nachhaltigkeit miteinander vereint. Es erfüllt alle Ansprüche an exklusive Lebensräume und ist auch in Nassräumen bedenkenlos einsetzbar. Das fugenlose System ist atmungsaktiv, mechanisch belastbar, UV-beständig, pflegeleicht und rutschsicher. Neben 22 Standardfarben kann auch ein eigener Farbton kreiert werden. stO sto.ch@stoeu.com, www.stoag.ch
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10 Das Schweizer Produkt bOdaRtO ist ein mineralischer Boden- und Wandbelag, der zu 99 Prozent aus natürlichen Rohstoffen besteht. Die Optik des Bodenbelags, der mehrschichtig gespachtelt und nicht gegossen wird, verändert sich je nach Lichteinfall. Allergiefrei, hygienisch, pflegeleicht, atrmungsaktiv, fleckenfrei, temperaturfest und reparierbar – Bodarto bietet unbegrenzte Möglichkeiten, auch in der Farbenwahl. info@bodarto.ch, www.bodarto.ch
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11 Eine Optik wie Holz, aber dauerhaft wie Beton – die Kollektion „Lenia“ für den Aussenbereich besteht aus brettähnlichen, rechteckigen Platten im Format von 89 mal 25 cm und mit einer Stärke von 5 cm. Es sind drei unterschiedliche Holzmaserungen und die Farben Naturgrau, Altgrau-Anthrazit (Bild) und Erdbraun lieferbar. In der gleichen Optik bietet cReabetOn einen Hocker an, der einem Baumstamm nachempfunden ist. info@creabeton.ch www.creabeton-baustoff.ch 12 Dunkle Parkettböden liegen im Trend - von tiefen Rottönen wie Kirschoder Birnbaum bis zu dunklen, fast schwarzen Böden aus geräucherter Eiche. Auch mittels mechanischer Bearbeitung oder Laugenbehandlung gealterte Produkte werden immer häufiger von Kunden bevorzugt. Bei der Oberflächenbehandlung wird mit neuen Materialien und Substanzen experimentiert. So werden die natürlichen Inhaltsstoffe des Holzes auf verschiedene Arten angeregt, was fortlaufend zu neuen Farbtönen führt. Die Erfahrung und das handwerkliche Geschick des Fachmanns ist dabei unabdingbar. lenzlingeR pt@lenzlinger.ch www.lenzlinger.ch
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Verbindung Von Technik und äsTheTik von Roland Merz(Redaktion)
Stein und Holz waren einst die Naturstoffe, die die Fassaden von gestern bestimmten. In unserer Zeit sind der Materialvielfalt keine Grenzen gesetzt. Metall- oder Keramikpaneele und textile Hüllen machen Stein, Holz und Glas Konkurrenz. Eines ist klar, die Fassadenkonstruktionen von heute sind technisch ausgeklügelte Wunderwerke.
Auf 2653 Metern Höhe, auf dem Weisshorn-Bergplateau, steht das neue Gipfelrestaurant der Architektin Tilla Theus. Der rhombenförmige Monolith ist eingekleidet mit einer Schuppenhaut aus Aluminiumblech. Diese äussere Schicht von mehreren Dämm- und Isolationshäuten sorgt dafür, dass weder Eis noch Schnee, weder Regen noch Sturm, weder Sonne noch Hitze dem Gebäude etwas anhaben können. ScheRReR info@scherrer.biz, www.scherrer.biz
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1 Textile Hüllen erlauben neuartige Formgebungen und lassen sich, ob grobmaschig, lichtdurch- oder -undurchlässig, bedruckt, fix montiert oder flexibel verschiebbar vielseitig bei Renovations-, Um- und Neubauten anwenden. Für den temporären Pavillon „Schaulager Satellite“ anlässlich der Art Basel wählten die Architekten Herzog & de Meuron eine textile Einkleidung. Das Gitternetz „Vutek 5300“ von bieRi tenta wurde einfach über die Stahlkonstruktion gezogen. info@bieri.ch, www.bieri.ch 2 Das innovative Stabsystem „Detan“ vereint Dauerhaftigkeit, Sicherheit und hohe Qualität mit Ästhetik. Das technisch ausgereifte System lässt sich leicht einbauen und kann sowohl bei filigranen Tragkonstruktionen als auch in der Leichtbauweise eingesetzt werden. Neben den Stäben und Kreisscheiben sind auch die „Detan“-Gabelköpfe sowie die Muffen und Kontermuttern mit einer hochwertigen Feuerverzinkung beschichtet. Sie bietet in Kombination mit der bewährten Abdichtung der Gewinde einen Langzeit-Korrosionsschutz bei hoher mechanischer Belastbarkeit. halfen
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3 Auf dem Gelände des Campus der Chalmers University of Technologie in Göteborg baute das Architekurbüro Wingårdh ein ungewöhnliches Bürogebäude. Eine vorgehängte Schindelfassade aus glasierten Keramikplatten bildet im Wechsel mit den dreieckigen Fenstern die eigentliche Aussenhaut des Gebäudes. Fünf Rottöne und zwei Grünvarianten, alles bleifreie Glasuren, die hohen ökologischen Ansprüchen genügen, stechen umgehend ins Auge. MoedinG KeRaMiKfaSSaden
info@moeding.de, www.moeding.de
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4 Auf dem Gelände der Royal Artillery Barracks wurden drei temporäre Indoor-Schiessanlagen für die Olympischen Spiele in London errichtet, die durch ihr Design einen Kontrast zu den historischen Gebäuden bilden. Insgesamt wurden 30000 m2 Compositmembranen von SeRGe feRRaRi für die Anlage verbaut, die so konstruiert ist, dass sie nach ihrer Demontage an anderer Stelle wieder aufgebaut werden kann. infoch@sergeferrari.com www.sergeferrari.com 5 Fassadenbahnen von Fassawall kombinieren langfristigen Schutz mit einer fast unbegrenzten Palette an gestalterischen Möglichkeiten. Die wasserabweisende, dampfoffene, wärme- und UV-beständige Folie ist eine ideale Ergänzung zu Fassadenbekleidungen in Streckmetall, Holzschalungen mit offenen Fugen und transluzenten Werkstoffen wie Polyester oder Glas. Die „Architectura“ ist erhältlich in allen RAL-Farben. PRoPanel info@propanel.ch, www.propanel.ch
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7 Beim Roche-Hochhaus haben Burckhardt + Partner eine „Closed Cavity Fassade“ von JoSef GaRtneR eingesetzt. Die geschlossene zweischalige CCF-Fassade ist in mehrjährigen Tests erprobt worden und bietet noch bessere energetische Werte als eine Zweite-Haut-Fassade. Innen ist sie 2- oder 3-fach verglast, aussen einfach. Da der Raum zwischen der inneren und der äusseren Verglasung vollständig geschlossen und vor der Witterung geschützt ist, kann er nicht verschmutzen. Dem abgedichteten Zwischenraum wird konstant gereinigte und getrocknete Luft zugeführt. So kann sich bei Temperaturwechseln an der Aussenscheibe kein Kondensat bilden. info@josef-gartner.de www.josef-gartner.de 8 Mit ins Dach integrierten Fotovoltaikmodulen des Technologiekonzerns Schott hat die Migros-Gruppe ein neues Einkaufszentrum in Siders VS versehen. Die „312 ASI“-Architekturmodule werden rund 10000 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugen. Zudem sorgen sie für natürliche Beleuchtung sowie Verschattung und fügen sich ästhetisch in die Gesamtarchitektur ein. info.schweiz@schott.com www.schott.com
6 Das Pentol- Holzschutz-Sortiment umfasst die grösste Anzahl „Lignum“geprüfter Holzschutzmittel für Holzwerk, Fassaden, Fenster und Türen im Aussenbereich. „Swiss Silver Protect 2180“ erlaubt die dekorative Oberflächengestaltung mit Altholzcharakter. Ein enormes Sortiment von Grautönen ist lieferbar. info@pentol-lacke.ch www.pentol-lacke.ch
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9 Mit einer dreissigjährigen Erfahrung in vorbewittertem Titanzink hat „VM ZINC“ seine Produktpalette um „Pigment“, farblich vorbewittertes Zink, erweitert. Titanzinkfassaden und -dächer in roten, blauen, grünen und neu auch braunen Abstufungen eröffnen weitere Möglichkeiten für architektonische Ideen. Neben den bereits bekannten Qualitäten „Quartz-Zinc“ und „Anthra-Zinc“ stehen vier weitere Oberflächenvarianten zur Verfügung. UMicoRe
info@vmzinc.ch, www.vmzinc.ch
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10 Die Verwendung von Streckmetall im Fassadenbau erlaubt grosse Gestaltungsfreiheit. Das Fassadenmaterial ist in Sachen Sonnenschutz, Lichtdurchlässigkeit und Anpassung an räumliche Formgebung ideal. Durch das immer wieder wechselnde Licht erfährt die Fassade eine stetige Veränderung, die von transparent zu geschlossen pendelt. Metall PfiSteR info@metallpfister.ch, www.metallpfister.ch 11 Rorschacher Sandstein ist äusserst vielseitig einsetzbar. Vom Gartenbau bis in den Wohnbereich sind den Einsatzmöglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Auch im Fassadenbau kann der Naturstein seine Ausstrahlung entfalten. Im Bodenseeraum ist der Sandstein bereits in längst vergangenen Zeiten zum Einsatz gekommen. Das Münster von Konstanz, Teile des Munots in Schaffhausen oder die Hafenanlagen von Rorschach und Lindau zeugen von der Vielfältigkeit und Schönheit des Naturprodukts. bäRlocheR
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2012 05
HanDweRk UnD innOVatiOnsgeist
Auf einem felsigen Ausläufer des Chestenbergs thront das Schloss Brunegg. Der Blick über das nahe Birrfeld, das Reusstal und in die Alpen ist atemberaubend. Am Fusse des Hügelzugs hat die Türenfabrik Brunegg seit der Gründung 1954 ihren festen Standort. Im Handelsregister fand man damals den Vermerk, dass das aargauische Unternehmen „die Herstellung von Türen nach neuen Verfahren“ bezweckt. Carlo Iseli erkannte frühzeitig, dass sich nach dem Krieg in den 1950er-Jahren ein Bauboom abzeichnete und dass die Handwerksbetriebe der Nachfrage nach Türen in gestemmter Ausführung nicht nachkommen konnten. So stiess der Gründer und innovative Geist in eine Marktlücke. Nach schwierigen Anfangsjahren etablierten sich die Brunex-Türen auf dem Schweizer Markt. Innerhalb von nur sechs Jahren konnte man die Produktion auf bis zu 500 Türen pro Tag steigern und im März 1969 wurde die Herstellung der millionsten Türe gefeiert.
Schweizer Marktleader
Vor bald 60 Jahren begann die Marke Brunex mit einem Türentyp. Heute wählt der Kunde aus einem umfassenden Sortiment, egal ob individuelles Designstück oder komplette Systemlösung.
Heute hat Brunex die 6-Millionen-Grenze geknackt und ist Schweizer Marktleader. „Blickt man zurück, hat Brunex in den 1950er-Jahren als ein reiner Halbfabrikathersteller mit einem Türentyp angefangen“, weiss Martin Schmid, Mitglied der Geschäftsleitung, zu berichten. „Nach der Jahrtausendwende haben wir die Fertigungstiefe entscheidend ausgebaut und somit die Weichen für die Zukunft gestellt. Aktuell bieten wir, abgestimmt auf die Kundenbedürfnisse, komplette Systemlösungen an.“ Der Türenproduzent verbindet die Vorteile industrieller Fertigung mit handwerklicher Leidenschaft. Raumabschlüsse erfüllen heute vielfältigste Anforderungen: Die Ansprüche der Kunden wachsen, Individualität in der Gestaltung ist gefragt. Zusammen mit den immer strengeren gesetzlichen Auflagen werden Türen zu Multifunktionselementen. Für Martin Eisele, der zusammen mit Martin Schmid 2003 die Geschicke des Unternehmens übernahm und für Produktion und Logistik zuständig ist, liegen die veränderten Anforderungen an Türen im Bereich kürzere Lieferzeiten, höchste Produktionsqualität und in der Flexibilität: „Der Kunde möchte keine Abstriche machen.“ Design, Funktion und Wirtschaftlichkeit sind die zentralen Parameter. Um diesem Wandel gerecht zu werden, nehmen Forschung und Entwicklung eine zentrale Rolle ein. Das Unternehmen investiert jedes Jahr in die Verbesserung der Prozessabläufe, modernste Fertigungsanlagen und
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Um die Prozessabläufe zu verbessern, investiert das Aargauer Unternehmen jedes Jahr in modernste Fertigungsanlagen und Vertriebskonzepte. Forschung und Entwicklung sind dabei wichtige Komponenten, um auf die Veränderungen im Markt schnell reagieren zu können.
Vertriebskonzepte, damit man Kunden und Partner unverändert hohe Qualität und effiziente Bestellwege anbieten kann. Gemäss Martin Brübach, Chef der Entwicklungsabteilung, muss man sich stets mit offenen Augen im Markt bewegen und den Kunden anhören: „Wir müssen Strömungen aufsaugen und diese umsetzen. Der Idealfall wäre, selbst Trends zu setzen.“ Mit dem kontinuierlich erweiterten Angebot stellt Brunex ein umfassendes Sortiment zur Verfügung. Ob individuelle Einzelstücke oder wirtschaftliche Grossserien, ob einfache Innentüren oder aufwendige Designportale mit Brandschutz und Verglasung, die Türenfabrik Brunegg liefert Lösungen, die genau auf die Kundenwünsche abgestimmt sind.
abschluss. Die Planungsarbeit wird unter anderem unterstützt mit interaktiven Ausschreibungstexten und detaillierten technischen Unterlagen. Dienstleistungen wie das Onlineportal mit 24-Stunden-Lieferservice belegen das Qualitätsdenken des Unternehmens, das sich seit 1954 zum Standort Schweiz bekennt. Den Innovationsgeist hat sich die Türenfabrik Brunegg bis heute bewahrt. Für Martin Schmid muss man den Puls im Markt spüren, um gegenüber den Mitbewerbern einen Vorsprung zu haben, und mit einem Lächeln fügt er hinzu: „Ziel muss es sein, in jedem Haushalt eine Brunex-Tür hängen zu sehen.“ rm
innovationen alS lebenSverSicherung „Innovationen sind die Lebensversicherungen für ein erfolgreiches Unternehmen. Ohne Innovation wird niemand in den nächsten Jahren überleben“, beschreibt Martin Schmid, der im Betrieb für Marketing und Verkauf zuständig ist. BrunexInnovationen sind zum Beispiel das „Blockmodul“ – ein Blockfuttersystem für flächenbündige Türenlösungen, die Brandschutztüren mit unsichtbaren Aufschäumstreifen oder die überaus schlanken Aussentüren mit 52 mm Türblattstärken. Neben Fachhandel und Schreiner gehören Architekten zu den wichtigsten Partnern im Brunex-Netzwerk. Das Unternehmen begleitet den Keyplayer von der Entwurfsidee bis zum Projekt-
Die Türenfabrik Brunegg AG ist mit der Marke Brunex Schweizer Branchenleader im Bereich Türen und Türensysteme. Kirchstrasse 3, 5505 Brunegg verkauf@brunex.ch, www.brunex.ch
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AKTUELL LED
MODULØR Magazin
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LED – ALLEsKönnER ODER DOch nUR BLEnDER? von Felix Kessler, Beleuchtungstechniker HAMK
Im Bereich der LED-Technik gibt es kaum einen Tag, an dem nicht ein neues, scheinbar noch besseres Produkt auf den Markt kommt. LED ist längst in aller Munde. Doch für die stets hochgelobte LED-Technologie gilt: Guter Rat ist nicht teuer, sondern verhindert, dass es richtig teuer wird.
Hotel Savoy, Zürich: Mit LED-Technik konnte die Leistung der Fassadenbeleuchtung von 3600 auf 951 Watt gesenkt werden, und dies bei heute doppelter Lichtstärke.
Niedriger Energieverbrauch, 50‘000 Stunden Lebensdauer, kleine kompakte Grössen und vielfältige Einsatzmöglichkeiten, das sind die Schlagworte, mit denen LEDs gerne beworben werden. Doch ein Blick hinter Werbeslogans und Verkaufsargumente lohnt sich. Denn nur professionelle Beratung und Planung sowie die Wahl von Qualitätsprodukten guter Hersteller – für die man zugegeben etwas tiefer in die Tasche greifen muss als für chinesische Billigprodukte – garantieren das gewünschte Lichtambiente, eine wartungsfreie, lange Lebensdauer und die verlässliche Haftung des Herstellers bei einem eventuellen Schadensfall. EnErgiEsparEr odEr EnErgiEfrEssEr In Zeiten knapper werdender Ressourcen und ständig steigender Strompreise ist die energiesparende LED-Technologie ein wahrer Segen. So könnte man zumindest meinen. Doch wer es vorzieht, nicht nur nach dem – in diesem Fall sprichwörtlichen – schönen Schein zu gehen, sondern auch zu hinterfragen, wird schnell feststellen, dass LEDs nicht so energiesparend sind, wie man den Konsumenten allgemein glauben lässt. LEDs sind klein, kompakt, in allen erdenklichen Formen erhältlich – und entwickeln durch ihre kompakte Lichtquelle mit hoher Leistung sehr viel Hitze. Diese muss über einen grossen Kühlkörper abgeführt werden. Sehr oft geschieht dies über ein in Aluminium ausgeführtes Leuchtengehäuse. Aber woher kommt das Aluminium? Wie viel Arbeit muss investiert werden, um es abzubauen, zu verarbeiten, zu transportieren? Diese sogenannte „Grauenergie“ wird in keiner Tabelle zur Energieeinsparung aufgeführt. Doch sollte nicht auch dieser Aspekt berücksichtigt wer-
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den? Eine andere, jedoch kaum energiesparendere Möglichkeit ist die Kühlung der Leuchten mittels Ventilatoren oder Membranen. Leider braucht auch das jede Menge Energie. Ohne entsprechende Kühlung verkürzt sich die Lebensdauer der LEDs jedoch enorm. profEssionalität zahlt sich aus Gute Hersteller markieren ihre LEDs mit Temperaturmesspunkten (TC-Punkten). Anhand dieser Messpunkte kann ein professioneller Beleuchtungstechniker prüfen, wie heiss die LED tatsächlich wird und ob dies ihrer Lebensdauer zuträglich ist. Generell empfiehlt sich die Einbindung eines professionellen Fachplaners bereits in der Planungsphase. Denn die Berechnung von Zuleitungslängen, Kabelquerschnitt, Einschaltstrom, Spannungsabfall, Konstantspannungs- oder Konstantstromkonvertern, 12 V, 24 V oder Milliampere (mA) klingt nicht nur kompliziert, sie ist es auch. Dabei entscheidet die richtige Dimensionierung all dieser Werte nicht nur über Lichtfarbe und Lichtstärke, sondern eben auch über die Lebensdauer der LEDs. Sind etwa die Zuleitungslängen zu gross, können die LEDs nicht ihre komplette Leistung entfalten. Sie leuchten entweder gesamthaft zu dunkel, oder das Licht wird zum Ende eines Lichtbandes hin immer weniger. Beides ist unschön und wird durch die richtige Berechnung von Kabelquerschnitt bzw. Länge der Zuleitung verhindert. Auch die Wahl des LED-Herstellers sollte wohl überlegt sein. Wer viel Geld für eine Beleuchtung mit LEDs ausgibt, erwartet naturgemäss, dass die Lichtstärke auch nach vielen Jahren noch gleich hoch ist. Das ist leider nicht immer so. Viele Händler geben nur Garantien von einem Jahr – bei einer propagierten Lebensdauer von 50‘000 Stunden an und für sich schon ein Witz. Etwaige Lichtverluste werden als „im Rahmen der Toleranz liegend“ abgetan. Da es noch keine Normen und Gesetze gibt, die definieren, wie hoch der Lichtverlust nach einem, zwei oder drei Jahren sein darf, schauen Bauherren und Konsumenten meist in die Röhre, wenn es um ihre Garantieansprüche geht. Fachplaner ver-
The Dolder Grand Hotel: Im Wasserbecken kam eine LED-Leuchte mit Linsentechnik zum Einsatz.
einbaren deshalb bereits bei der Leuchtenauswahl vertraglich festgelegte Toleranzen mit dem Hersteller und prüfen mit Spezialmessgeräten Abweichungen von Lichtstärke und Farbwiedergabe in regelmässigen Abständen. Nur so kann gewährleistet werden, dass LEDs bei zu grossen Abweichungen auch wirklich problemlos ersetzt werden. gut zu wissEn Ein weiteres Qualitätsmerkmal, auf das es zu achten gilt, ist die Lichtfarbe von LEDs. Gute Hersteller sorgen durch das sogenannte Binning von LEDs, also die Unterteilung in gleiche Lichtfarben und Intensitäten, dafür, dass LED-Bänder bzw. -Leuchten stets die gleiche Farbqualität aufweisen. Selbst bei einem etwaigen LEDTausch nach mehreren Jahren können Qualitätshersteller damit LEDs mit der exakt gleichen Lichtfarbe nachliefern. Bei Billigprodukten hingegen werden die einzelnen Leuchtdioden nicht innerhalb eines bestimmten Farbfensters ausgesucht. Das hat zur Folge, dass verschiedene, nebeneinander aufgehängte Leuchten – alle angeblich ausgestattet mit LEDs der gleichen Lichtfarbe – ganz unterschiedliche Weisstöne aufweisen: Eine Leuchte erscheint grünlich, die andere bläulich, wiederum eine andere rötlich. Passiert dies bei LEDBändern, wirkt das schnell wie eine billige Weihnachtsbeleuchtung. Da ist es tröstlich, dass das nächste Weihnachtsfest bestimmt kommt. Behagt einem diese Idee nicht, gibt es neben dem Austausch der Anlage noch eine weitere Möglichkeit. Wasser! Denn
Hotel Sommerau, Chur: Direkt- und Akzentbeleuchtung mit LED-Technik.
bringt man LEDs mit Wasser in Berührung, löst das Probleme wie jenes der Farbunterschiede dauerhaft. Nur nicht so, wie man das gerne hätte. Die Ansicht mancher Händler, dass ihre LEDs für den Aussenbereich kein Problem mit Wasser haben, ist schlichtweg falsch. Durch die Erhitzung bei Inbetriebnahme der LEDs dehnt sich die Luft im Leuchtengehäuse aus, beim Abkühlen entsteht dann ein Vakuum. Ist das Gehäuse nicht komplett dicht bzw. sind die Kabelverschraubungen schlecht gemacht, wird durch die kapillare Wirkung Luft und Feuchtigkeit ins Gehäuse gesaugt. Da es sich bei LEDs um elektronische Komponenten handelt, wie sie auch bei Smartphones eingesetzt werden, bedeutet das dann das sichere Ende. Sein Smartphone mit Wasser in Berührung zu bringen, versucht man ja schliesslich auch zu vermeiden. Einzig LEDs, welche mit einer speziellen Masse vergossen sind, die beständig gegen Feuer und alle Arten von Chemikalien ist, gewähren einen sicheren Einsatz von LEDs im Aussen- oder Poolbereich. Der Nachweis für solche Vergusstechniken durch ein Zertifikat des Händlers ist dabei obligatorisch. Das Fazit in Sachen LED-Beleuchtung muss also lauten: Wer mit seiner neuen LED-Beleuchtung keine bösen Überraschungen erleben will, tut gut daran, auf Qualität zu setzen. Sowohl was die Unterstützung durch einen professionellen Fachplaner als auch was die Wahl von Hersteller und Produkten angeht. LIGHT ON Beleuchtungstechnik GmbH: www.light-on.ch
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TICKER
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Die Welt Des NatursteiNs auf eiNeN Blick Anfang Juli hat sich eine Schar von Architektinnen und Architekten nach Gibswil ZH aufgemacht, um in die Welt des Natursteins einzutauchen. Real Stein und die Architekturzeitschrift Modulør haben eingeladen, sich auf eine Reise um den Globus zu begeben und sich von Namen wie „Onice Green Pakistan , „Lapis Lazuli“, „Golden Tiger Iron“, „Amazonite Graphic“ oder „White Mother of Pearl Snow“ verzaubern zu lassen. Im Jahr 1989 hat Walter Alberti im beschaulichen Tösstal Real Stein gegründet. Mit der Idee, Natursteine für Küchenabdeckungen zu importieren, ist Alberti gestartet. Heute zählt das Unternehmen über 50 Mitarbeiter und bietet qualitativ perfekt erhaltene und bearbeitete Natursteine in über 900 verschiedenen Farben und Strukturen an. Als Glücksfall erwies sich der Kontakt zu Antolini & Co. mit Sitz in Verona. Das italienische Unternehmen gilt als weltweit führender Anbieter in Sachen Natursteine. Seit Juni 2009 befindet sich in Gibswil ein spektakulärer Showroom, der in enger Zusammenarbeit zwischen Antolini und Real Stein entstanden ist. Auf einer Fläche von 2000 m2 können die Besucher auf eindrückliche Weise entdecken, wie vielfältig und kreativ das Material eingesetzt werden kann. Bereits im Eingangsbereich ist die Ausstrahlung und Kraft der verschiedenen Steine zu spüren. Neben dem 6000 m2 grossen, gedeckten Schaulager ist die Lifestyle-Ausstellung als Höhepunkt zu nennen. Dort wird unter professioneller Begleitung von Zimmer zu Zimmer geführt. Man ist überrascht, wie Natursteine im Wohnbereich in Szene gesetzt werden können. Das facettenreiche Material kommt längst nicht mehr nur im Küchenbereich zum Einsatz. Jedermann ist herzlich eingeladen, sich für einen Rundgang anzumelden. www.real-stein.ch
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DieNstleistuNgszeNtrum für um- uND NeuBau Zum Sommeranfang wurde in Rothrist, mit optimaler Anbindung an die Autobahn N1, der neue Flagshipstore von Sanitas Troesch und HG Commerciale eröffnet. Im Dienstleistungscenter „Ausfahrt46“ werden auf 2000 m2 Fläche eine grosse Küchenauswahl verschiedener Marken, Badeinrichtungen unter dem Motto „Mix and Match“ sowie Wand- und Bodenbeläge gezeigt. Mit ideenreichen, praxis- und kundenorientierten Einrichtungsbeispielen und einer Palette führender Kollektionen weist sich die neue Ausstellung als umfassendes Kompetenzzentrum für den Um- und Neubau aus. Besonders ins Auge sticht das Showlager, wo 16 Einrichtungswelten gezeigt werden und Planungsinstrumente zur Raumvisualisierung zur Verfügung stehen. rm www.sanitastroesch.ch, www.hgc.ch
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Objekte mit Flachdach aus und
Qualität, Zuverlässigkeit und Kreativität
des Gesamtarbeitsvertrages eine part-
Das Unternehmen AEG feiert dieses
prämiert sie mit einer professionellen
stehen an erster Stelle. Um diesen
nerschaftliche Unternehmenskultur
Jahr sein 125-jähriges Bestehen.
Fotodokumentation. Die Objekte der
Werten noch konsequenter Rechnung
und Personalführung praktizieren. Mit
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte
Preisträger werden von einem renom-
zu tragen, wird seit dem 1. August die
einem systematischen Verfahren wer-
im Jahr 1887 mit der Herstellung von
mierten Architekturfotografen aufge-
Struktur des Unternehmens angepasst.
den sowohl materielle als immaterielle
Glühbirnen. Die Designphilosophie der
nommen. Teilnahmeberechtigt sind
Patric Simmen übernimmt die Aktien-
und kulturelle Aspekte überprüft.
Firma war stark geprägt von Peter Beh-
realisierte oder gerade entstehende
mehrheit, und gleichzeitig werden
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rens, der als Begründer des Industrie-
Bauwerke, bei denen Velux-Flachdach-
die operativen Führungsstrukturen
designs gilt. Er verfolgte schon im Jahr
fenster eingesetzt werden. Ein Fach-
verschlankt mit dem Ziel, das Geschäft
WeitereNtWickluNg
1907 ein konsequentes Corporate
gremium wird aus allen Bewerbungen
noch effizienter zu betreiben.
Die Akuwa AG ist das Kompetenzzen-
Design, das sich nicht nur in den Pro-
die Projekte auswählen, die sich durch
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entwicklung wird die Akuwa neu dem
bel „Holzbau Plus“ aus der Taufe ge-
Bereich Marketing und Innovation der
schlaNk geführt
hoben. Es verschafft den wichtigsten
Unternehmensgruppe zugeordnet. Der
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Interessengruppen der Holzbaubran-
bisherige Geschäftsführer der Akuwa,
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LITERATUR
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Socialist Modernism
Versuche das Glück im Garten zu finden
Bruno Giacometti erinnert sich Am 21. März dieses Jahres ist der Schweizer Architekt Bruno Giacometti im biblischen Alter von 104 Jahren in Zollikon verstorben. Seine Bauten sind zwar weithin weniger bekannt als die künstlerischen Arbeiten seines älteren Bruders Alberto Giacometti (1901–1966), dennoch lässt auch er auf ein umfangreiches Lebenswerk zurückblicken. Sein Grundsatz: „Man baut für den Menschen, (...) und nicht, um ein architektonisches Manifest zu verwirklichen, das zwar zu einem Monument für den Architekten werden, den eigentlichen Daseinszweck jedoch verfehlen könnte.“ Das Buch zu Leben und Arbeit Giacomettis entstand aus zahlreichen Gesprächen, die Felix Baumann (ehemaliger Direktor des Kunsthauses Zürich) mit dem Architekten führte. Roland Frischknecht stellte ergänzend das Werkverzeichnis zusammen. sl Bruno Giacometti erinnert sich, Gespräche mit Felix Baumann, Werkverzeichnis von Roland Frischknecht, Scheidegger & Spiess, 2009, 173 Seiten, 98 SW- und 65 Farbbilder, deutsch, 21 x 27 cm, deutsch, ISBN 978-3-85881-248-3, 39 Franken
Im Vorwort beschreibt Prof. Günther Vogt eine Darstellung des Paradieses um 1600. Dabei kommt er auf die Mauer zu sprechen, die den Garten umgibt: „Sie bietet Privatsphäre und Schutz vor Eindringlingen (...). Denn jeder Garten, vom ersten, dem Garten Eden, bis zum letzten, dem Friedhof, definiert sich auch über die Gegenwelt, die er ausschliesst.“ Das Bild des Rahmens zieht sich durch die gesamte Gestaltung: Alle Bilder und die Essays sind mit einem feinen Goldrand umfasst. Die acht Texte beschreiben verschiedene Gärten, vom Gemeinschaftsüber den Kriegsgarten bis hin zu Darstellungen auf Gebetsteppichen, und drehen sich um die Frage nach den Komponenten, die es braucht, um den Garten zu einem Raum des Glücks zu machen. nh
Der Fotograf Roman Bezjak wurde in Slowenien geboren und wuchs in Deutschland auf. Im Rahmen seiner freischaffenden Tätigkeit – unter anderem für „Geo“, den „Spiegel“ oder das Magazin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ – war er immer wieder in Osteuropa unterwegs. Sei 2005 hielt er dort die Bauten der 60er-, 70er- und 80erJahre in eindrücklichen, grossformatigen Fotografien fest und spürte der Frage nach, wie diese Gebäude, welche einst für den Kommunismus gebaut wurden, im heutigen Kontext bestehen. Zu den Motiven, die immer mit einer ähnlichen Distanz und aus einer undramatischen Perspektive aufgenommen wurden, gehören mitunter Plattenbauten, funktionale Bauten, Kulturpaläste und Kaufhäuser an vertrauten und fremden Orten von Tallinn bis Tirana, von Dresden bis Dnjepropetrowsk. In Serien entsteht dadurch eine Art Archäologie der Nachkriegsmoderne ohne ostalgische Verklärung. So hält die Publikation eine vom Abriss bedrohte Welt fest, die teilweise, etwa im Fall des Palasts der Republik in Berlin, schon nicht mehr existiert. nh Roman Bezjak: Socialist Modernism, Hatje Cantz, 2012, 160 Seiten, 76 Farbbilder, 31,3 x 25,6 cm, deutsch/englisch, ISBN 978-3-7757-3188-1, 50.50 Franken
Franziska Bark Hagen: Versuche das Glück im Garten zu finden, Lars Müller Publishers, 2011, 152 Seiten, 54 Abbildungen, deutsch, ISBN 978-3-03778-247-7, 36 Franken
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Vladimir Tatlin als Leitfigur der umfassenden Retrospektive.
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nischen Werk von Le Corbusier.
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Ausstellungen über sein Spätwerk.
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winnung, mittelalterliche Altstädte und moderne Baukultur wechseln sich
Veränderung der Kunstauffassung
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bregenz ArchItekturmodelle peter zumthor
des 25-Jährigen, der dann bald die gesamte moderne Kunst
Die landschaftliche Vielfalt ist eine der Stärken der Stadtregion Basel. Das
revolutionieren sollte.
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Schaffen von Peter Zumthor.
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dessau mArcel Breuer: desIgn und ArchItektur
münchen der ArchItekt – geschIchte und gegenwArt eInes BerufsstAndes
Die Stiftung Bauhaus Dessau zeigt
Die historische Entwicklung und die
fonds am Freitag, 19. Oktober, den internationalen Landschaftskongress
in Kooperation mit dem Vitra Design
vielen Veränderungen des Berufsbildes
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Museum eine Retrospektive, in der
vom Baumeister zum Künstler und vom
landschaftlichen Zukunft der Metropolitanregion Basel aufzeigen und dazu
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quellende Räume,
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denen Formgebungsverfahren.
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Thema „Architektur am Wasser“.
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27./28.9.2012
Dipl.-Ing. Manuel Kretzer thematisiert
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Kunstströmung der Nachkriegszeit:
Polymeren und die Kurzlebigkeit dieser
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zürich postmodernIsm. style And suBversIon 1970–1990
2.11.12 Fachpublikum, 3.11. / 4.11.12
münchen BAu 2013
Rund 600 nationale und internatio-
wien mIes vAn der rohe AwArd 2011
Erstmals wird die Epoche der
Weltleitmesse für Architektur,
Gesamtfläche von 30`000 m² eine
Postmoderne in einer umfassenden
Materialien, Systeme.
umfassende Produktevielfalt und
Präsentation mit internationalen
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geben wichtige Impulse für das Bauen
Ausstellung der Preise für einen der
Objekten aus den Bereichen
14.1. bis 19.1.2013
in der Schweiz. In sieben Hallen und
wichtigsten Preise für Architektur im
Architektur, Kunst, Mode, Grafik,
europäischen Wettbewerb.
Musik und Design gewürdigt.
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eine spektakuläre Werkauswahl. www.design-museum.de 13.10.12 bis 3.3.13
winterthur AmAr kAnwAr
nale Aussteller präsentieren auf einer
über zehn Sonderschauen erwartet das Publikum in der Messe Zürich ein
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venedig ArchItekturBIennAle
bis 28.10.12
Von David Chipperfield kuratiert,
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steht sie unter dem Motto „Common
30.8. bis 2.9.12
umfassendes Themenpanorama.
Ground“. Die Ausstellung stellt eine
Der Filmemacher durchleuchtet
zürich wohnort cAmpus
Ursachen und Wirkungen und wie
Projekte für studentisches Wohnen
viel mehr Kooperationen bilden sollten,
diese ins Alltagsleben und in seine
rund um den Hönggerberg und den
um Austausch und Diskussion mit der
zürich steelAcAdemy verBundBAu
kulturellen Formen übersetzt werden.
Irchel in Zürich.
Gesellschaft anzustossen.
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sIA-kurse zürich gründUng PlanUngsbüro Wie läuft eine Gründung ab? Welche Verträge müssen abgeschlossen werden? Welche Versicherungen sind notwendig? Benötige ich einen Businessplan? Welche Rechtsform eignet sich für mein Geschäftsmodell? Wenn Sie diese und weitere Fragen betreffend Gründung haben, dann erhalten Sie in diesem Kurs die entsprechenden Antworten. Die Veranstaltung richtet sich sowohl an angehende Selbstständige als auch an alle, die sich erst kürzlich selbstständig gemacht haben. www.sia.ch/form, 4.9.12 zürich claim management – Umgang mit nachForderUngen Der Kurs ist aufgeteilt in zwei Nachmittage. Der erste Kursteil gibt einen Überblick über die häufigsten Ursachen für Nach- oder Mehrforderungen, wie zum Beispiel Bestellungsänderungen, Unvorhergesehenes und ungenügende Vorgaben seitens des
Provokation für Architekten dar, die
Auftraggebers. Zudem werden Möglichkeiten zur Vermeidung von Nach- und/oder Mehrforderungen im Rahmen der Vertragsgestaltung aufgezeigt. Im zweiten Kursteil werden die Möglichkeiten zur Reduktion von Nach-/Mehrforderungen im Rahmen der Auftragsabwicklung sowie das Vorgehen zur effizienten Erledigung von Streitfällen behandelt. Neben Einführungsreferaten werden in Gruppenarbeiten konkrete Fälle gelöst und anschliessend die Ergebnisse im Plenum besprochen. www.sia.ch/form, 6.9. und 12.9.12 zürich arbeitsrecht Architekten und Ingenieure sind im Alltag nicht nur mit planerischen, sondern auch mit arbeitsrechtlichen Fragestellungen — unter anderem betreffend Krankheiten, Unfall, Schwangerschaft, Überstunden, Urheberrecht, Kündigung — konfrontiert. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird man über den komplexen Bereich des Arbeitsvertrages und die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich informiert. Ein „Must-have” für alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber. www.sia.ch/form, 20.9.12
zürich Projektmanagement – Führen von Projekten Die Komplexität der Projektabwicklung und die stetig steigenden Anforderungen des Marktes verändern die Rolle des Projektleiters. Eine systematische und bewusste Führung trägt massgebend zum Projekterfolg bei. Der Kurs richtet sich an alle Architekten und Ingenieure, die Projekte leiten oder leiten werden. www.sia.ch/form, 28.9.12 zürich UnternehmensFührUng Für architekten Und ingenieUre (cas-UFai) Der CAS-UFAI ist als berufsbegleitender Lehrgang konzipiert, der die theoretischen Grundlagen der Unternehmensführung vermittelt und mit deren Anwendung in der Praxis verknüpft. Der Zertifikatslehrgang befähigt die Teilnehmer, ihr Büro auf der Basis eines zeitgemässen Führungsverständnisses zu leiten. Der Lehrgang vermittelt das nötige Wissen, um Führungsaufgaben in Architektur- und Ingenieurbüros übernehmen oder effektiver gestalten zu können www.sia.ch/form, 28.9.12
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Sasso San Gottardo: Es wurde erzählt, dass die Urner einen Pakt mit dem Teufel eingegangen sind und dieser die erste Brücke über die Schöllenenschlucht gebaut hat. Seit Jahrhunderten ist der Gotthard ein Ort voller Mythen und Legenden. Er ist aber auch ein Ort, der Norden und Süden verbindet, ein Symbol für den Aufbruch in die Moderne und für den technischen Fortschritt. Auf der Passhöhe öffnet am 25. August die Themenwelt „Sasso San Gottardo“ ihre Tore. Tief im Felsen kann man einerseits die historische Festung Sasso da Pigna wie auch fünf Räume entdecken, wo die Themen „Wasser“, „Klima“, „Mobilität und Lebensraum“, „Energie“ und „Sicherheit“ ins rechte Licht gerückt werden. Bereits während der Bauzeit des Projektes von Holzer Kobler Architekturen übten die Kavernen eine eigentümliche Faszination aus. www.sasso-sangottardo.ch, www.holzerkobler.ch
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Modulør 5. Jahrgang www.modulor.ch
MODULØR #6 2012
Herausgeberin Boll Verlag AG Stationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 Urdorf Tel. 044 735 80 00, Fax 044 735 80 01 info@bollverlag.ch, www.bollverlag.ch
VORARLbERg
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Redaktion, redaktion@modulor.ch Anzeigen, anzeigen@modulor.ch Abonnemente, abo@modulor.ch Geschäftsführer Thomas Walliser, thomas.walliser@bollverlag.ch Chefredakteur Roland Merz, roland.merz@modulor.ch Autoren in dieser Ausgabe Kerstin Bussmann, Sarah Gatto, Sarah Hilber, Nikolaus Hirsch, Nina Huber, Philip Jodidio, Felix Kessler, Ben Kron, Delia Lenoir, Susanne Lieber, Walter Maffioletti, Katharina Marchal, Brigitta Schild, Alice Werner, Thomas Wetzel Art Direction Moritz Ulrich, moritz.ulrich@modulor.ch Fotografie Simone Vogel, simone.vogel@modulor.ch Lektorat Rita Frommenwiler, Josefine Gamma Kundenberatung Lorenza Balzarini, lorenza.balzarini@modulor.ch Patrick Frey, patrick.frey@modulor.ch Marcel Gasche, marcel.gasche@modulor.ch Für Italien: Claudia Micheloni, claudia.micheloni@modulor.ch Gestaltungskonzept Small Stories, www.small-stories.net Druck AVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 Goldach Tel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55 Preise Jahresabonnement (8 Ausgaben) 89 Franken (Ausland zzgl. Portokosten) Einzelheft 14 Franken ISSN 1662-7741
eRscheint aM 26. septeMbeR 2012
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.
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