cradle to cradle
MODULØR
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cradle to cradle Nachhaltigkeit als iNNovatioNsaNtrieb MöglichkeiteN für die architektur voN MorgeN albiN käliN: techNische uNd biologische kreisläufe cradle to cradle iN der schweizer baupraxis
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EDITORIAL
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LIEBE LESERINNEN UND LESER Bereits über ein Jahr ist das Gebäude in Betrieb, doch warten Bauherrschaft und die Architekten immer noch auf die Abnahme der neuartigen Fassade durch den TÜV. Die Rede ist hier vom Produktionsgebäude für Vitrashop des japanischen Architektenpaares Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa (SANAA) auf dem Vitra Campus. Hier stellt sich die Frage, ob SANAA – bekanntlich Pritzkerpreisträger 2010 – mit ihrer innovativen Lösung für die Gebäudehülle übers Ziel hinausgeschossen sind oder ob die Zertifizierungs- und Abnahmestelle mit der neuartigen Technik massiv überfordert ist. Bei der Leserreise am 7. Mai zum VitraHaus wird sich vielleicht Gelegenheit bieten, über die Absperrung hinweg einen Blick auf das Fassadenmuster von SANAA zu werfen . . . Shigeru Ban, Landsmann von Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa, zeigt in unserer Rubrik „Architektur“ sein neuestes Werk: das Centre Pompidou in Metz, das Mitte Mai eröffnet wird. Ganz dem Cradle-to-Cradle-Prinzip verschrieben, ist das Wohnhaus des Architekten Pieter Weijnen ein Paradebeispiel für die Wiederverwertung von Restmaterialien und die Implementierung nachhaltiger Technologien (siehe Seite 56).
thema cradle to cradle Laut einer kürzlich von der ETH Zürich veröffentlichten Studie nehmen Säuglinge, die aus Polycarbonat-Schoppenflaschen trinken, mit der Nahrung auch gleich den im Kunststoff enthaltenen Weichmacher Bisphenol A auf, eine hormonaktive Substanz mit östrogenähnlicher Wirkung. Dieses alarmierende Beispiel verdeutlicht die Problematik hinsichtlich unzähliger Chemikalien, die in den verschiedensten Produkten enthalten sind und diese zu einer grossen, lang anhaltenden Belastung für Mensch, Tier und Umwelt machen. In den Industrieländern werden zwar gewisse Produkte nach Ablauf ihres Lebens materialspezifisch getrennt, entsorgt und wiederverwertet. Dies betrifft jedoch nur einen Bruchteil der verbrauchten Rohstoffe. Wo Giftstoffe erst einmal drin sind, können diese auch durchs Rezyklieren nicht unschädlich gemacht werden. Herstellung, Verarbeitung und Wiederverwertung von Produkten sind generell arbeits- und energieaufwendig und verursachen meist toxische Nebenstoffe. Hier setzt das Prinzip Cradle to Cradle an: Ob Fliesen fürs Bad, Toilettenpapier, Bürostühle, Bücher aus synthetischem Papier, Dämmstoffe, Textilien für Polstermöbel, Verpackungsmaterial oder ganze Gebäude – Cradle to Cradle propagiert den technischen oder biologischen Endloskreislauf. Das Wirtschaften „von der Wiege zur Wiege“ – also Cradle to Cradle statt Cradle to Grave – betrachtet Rohstoffe während ihres ganzen Lebens als Nährstoffe für neue Produkte, minimiert auf diese Weise den Abbau von Ressourcen und eliminiert das Konzept des Abfalls und der Schadstoffe. Diese hochgesteckten Ziele sind tatsächlich erreichbar und werden in gewissen Ländern bereits umgesetzt. So ist in den Niederlanden Cradle to Cradle bei staatlichen oder regionalen Ausschreibungen – zum Beispiel für Büromöbel, Bodenbeläge oder Beleuchtung in öffentlichen Gebäuden – vorgeschrieben. Kein Wunder also, sind vor allem holländische Hersteller führend in der nachhaltigen Produktion von Produkten nach dem Prinzip Cradle to Cradle. Nachfrage generiert ein Angebot: Die zweite industrielle Revolution hat begonnen!
Gerald Brandstätter Chefredakteur gerald.brandstaetter@modulor.ch
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theMa CRaDLe tO CRaDLe
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KOLUMne Thomas Sevcik
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aRChiteKtUR Residenz Weijnen 2.0, Amsterdam Centre Pompidou, Metz
iMMOBiLien CS-Analyse des Immobilienmarktes 2010
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aKtUeLL Baugate24.ch: Das Online-Portal
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ReCht Bauen ohne Baukostenüberschreitungen
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PriTzkerPreis für sanaa Der diesjährige Pritzkerpreis geht an das japanische Architektenpaar Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa (SANAA), das hierzulande mit dem eben eröffneten Rolex Learning Center in Lausanne für Aufsehen gesorgt hat. Einmal mehr wird somit ein aufstrebendes Büro, das den Zenit seines Schaffens noch lange nicht erreicht haben dürfte, mit dem renommierten Preis bedacht. Eine handfeste Überraschung wie im letzten Jahr, als Peter Zumthor die Auszeichnung entgegennehmen durfte, blieb dennoch aus. Die Topanwärter waren zwar in diesem Jahr erneut Steven Holl, Santiago Calatrava und Daniel Libeskind, SANAA gehörten aber neben ihren Landsleuten Toyo Ito und Shigeru Ban aufgrund ihrer von Kritikern gefeierten Museumsbauten der letzten Jahre durchaus zum erweiterten Favoritenkreis. International bekannt wurden SANAA durch zwei Projekte in Japan: das O-Museum in Nagano (1995-1999), eines der ersten gemeinsamen Projekte, und das 21st Century Museum of Contemporary Art in Kanazawa (1999–2004). Ihnen folgten prestigeträchtige Aufträge in den USA wie der Glaspavillon für das Toledo Museum of Art (2001–2006) und das New Museum of Contemporary Art in New York (2003–2007). In Europa sind neben dem Rolex Center vor allem die Zollverein School of Management and Design in Essen (2006) und das Stadstheater Almere “De Kunstlinie” (2007) sowie der Serpentine Gallery Pavillion in London (2009) hervorzuheben. Mit der Erweiterung des Institute d’Art Moderne in Valencia und der Dependance des Louvre in Lens befinden sich derzeit zwei weitere prestigeträchtige Museumsbauten in Ausführung. Die wie immer prominent besetzte Jury unter dem Vorsitz des Doyens der englischen Architektur, Lord Palumbo, lobte die Architektur SANAAs als „gleichermassen subtil und kraftvoll, präzis und fliessend, raffiniert, aber nicht übermässig und unverhohlen clever“. Der Pritzkerpreis gilt als die höchste Auszeichnung, die ein lebender Architekt erhalten kann. Er wird seit 1979 alljährlich von der Hyatt Foundation vergeben und ist mit 100‘000 US-Dollar dotiert. Die diesjährige Preisverleihung wird am 17. Mai auf Ellis Island in New York stattfinden. pz www.pritzkerprize.com
BauBewilligung für Tamedia Das Zürcher Medienunternehmen Tamedia plant, seine auf verschiedene Standorte verteilten Verlage und Redaktionen im innerstädtischen Werd-Areal zu konzentrieren. Nach langem Hin und Her und einer Anpassung der ursprünglichen Entwurfspläne hat die Bausektion des Zürcher Stadtrats dem Neubau des japanischen Architekten Shigeru Ban die Baubewilligung erteilt. Der fünfstöckige Bau ersetzt drei Altbauten, die – teilweise als Wohngebäude erstellt – mit den räumlichen und gebäudetechnischen Anforderungen eines modernen Medienbetriebs nicht in Einklang zu bringen sind. Ergänzend dazu soll ein weiteres Gebäude am Stauffacherquai um ein zunächst umstrittenes Tonnendach aufgestockt werden. Der Neubau reagiert auf die im Quartier vorherrschende Blockrandbebauung mit überhöhtem Erdgeschoss und Mansardendach, kontrastiert diese jedoch mit einer vollständig transparenten zweischichtigen Gebäudehülle. Er ergänzt damit den neun Jahre alten Tages-Anzeiger-Bau von Atelier WW um einen Kopfbau, der sich über eine vorgelagerte Plaza zur Stadt hin öffnet. Im Einklang mit den hohen Forderungen der 2000-Watt-Gesellschaft strebt Tamedia ein nachhaltiges Gebäude an. Die Verwendung einer hölzernen Tragstruktur soll in der Bauphase die Emissionen für die Quartierbewohner gering halten. Weiterhin soll der Betrieb CO2-frei sein und ohne den Einsatz von Atomstrom auskommen. Die knapp 30 Prozent Mehrkosten für den Betriebsstrom sollen durch eine ausgeklügelte Wärmedämmung sowie den Einsatz von Wärmepumpen und effizienter Gebäudetechnik aufgefangen werden. Nachdem die bestehenden Bauten abgebrochen sind, sollen im Herbst die Bauarbeiten beginnen. Bis 2011 soll der Bau für die rund 300 Mitarbeitenden bezugsbereit sein. Was die Kosten betrifft, hält sich Tamedia bedeckt; im „Tages-Anzeiger“ ist von einem „tiefen bis mittleren zweistelligen Millionenbetrag“ die Rede. pz www.shigerubanarchitects.com
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zumToBel grouP award 2010 verliehen Eine internationale Jury hat anlässlich ihrer Sitzung Anfang Februar 2010 die diesjährigen Preisträger für den „Zumtobel Group Award for Sustainability and Humanity in the Built Environment“ ermittelt. Der mit EUR 140‘000 dotierte Preis des österreichischen Lichtkonzerns honoriert nachhaltige Lösungsansätze in Architektur und Ingenieurwesen, die einen richtungsweisenden Beitrag für eine lebenswerte Zukunft liefern. In der Kategorie „Gebaute Umwelt“ zeichnete die Jury das französisch-brasilianische Architekturbüro „Triptyque“ für ihr ökologisch wie auch architektonisch wegweisendes Büro- und Galeriegebäude „Harmonia 57“ aus. Eine intelligente, grüne Fassade, die von aussen mit einem speziellen Wassernebelsystem bewässert wird, ist das zentrale Gestaltungsmerkmal von „Harmonia 57“. Die dicken Wände sind mit einer Pflanzendecke umhüllt, die sich wie eine zweite Haut an der Aussenfassade präsentiert. Darüber hinaus wurde ein Regenwassersystem entwickelt, welches nicht nur der Bewässerung dient, sondern auch die Thermik des Gebäudes reguliert, frische Luft in den Büroräumen erzeugt und Wasser für die Toiletten liefert. Das in seinem nachhaltigen Ansatz wegweisende und facettenreiche Bürogebäude, das dank seiner Terrassenflächen auch als offene Galerie genutzt werden kann, befindet sich im Westen von São Paulo, einem von Künstlern und Kreativen geprägten Viertel. Der Award in der Kategorie „Forschung & Initiative“ ging an das von Mitchel Joachim und Maria Aiolova gegründete gemeinnützige Designkollektiv „Terreform One“, einer interdisziplinären Forschungsgruppe aus Wissenschaftlern, Künstlern, Architekten und Studenten. Basierend auf einem Szenario von rapidem Bevölkerungswachstum, massivem Temperaturanstieg und einem stetig ansteigendem Meeresspiegel, entwickelt „Terreform One“ in ihrem Forschungsprojekt „New York City Resource & Mobility“ ein visionäres Modell einer sich selbst versorgenden Stadt der Zukunft. Dabei setzt sich das Team mit Kernthemen wie Infrastruktur, Ressourcen, Energiegewinnung, Wiederverwertung von Abfällen, alten Gebäudestrukturen und neuen Bebauungsordnungen auseinander. Die Verleihung des Zumtobel Group Award 2010 findet am 09. September 2010 im Festspielhaus Bregenz statt. Am Vormittag des gleichen Tages wird es eine Pressekonferenz mit den Preisträgern geben. Zur Award-Verleihung wird ein Katalog mit einer ausführlichen Darstellung der ausgezeichneten Projekte veröffentlicht. fa www.zumtobel-group-award.com www.triptyque.com www.terreform.org
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vis-à-vis
miT marTin kloPfensTein
herr klopfenstein, welche aufgaben beschäftigen sie gerade? Mit meinen beiden Büropartnern von Freiluft arbeite ich im Moment an zwei Minergie-P-Häusern: einen Ersatzneubau in Hindelbank und ein Sechsfamilienhaus in Riggisberg. Zudem wird der Umbau einer Altstadtwohnung in Burgdorf nächstens fertig. Ja, und die Leuchte in meiner Küche müsste endlich einmal aufgehängt werden ... Aber Kerzen sind ja auch schön. welches architektonische werk hat sie kürzlich begeistert? Nun ja, „architektonisches Werk“ ist vielleicht ein wenig viel gesagt, aber Katharinas alte Küche im Dresdner Hechtviertel finde ich einfach hinreissend: ein langer, schmaler Raum, der auf ein hohes Fenster mündet, zusammengewürfelte Küchenmöbel, farbig bemalte Wände, alles sehr gebraucht. Das kommt zwar in keiner Architekturzeitschrift, schön ists trotzdem. welche Tugenden sollte ein architekt erfüllen? Fantasie, Durchhaltevermögen, Unbestechlichkeit. kann architektur die welt verbessern? Die Welt nicht. Aber sie kann – wenn sie richtig gemacht ist Menschen in ihrem irdischen Dasein als guter Freund begleiten.
Martin Klopfenstein: 1999–2000 / 2002–2007 Architekturstudium in Mendrisio, Burgdorf und Dresden. 2000–2001 Germanistik- und Kunstgeschichtsstudium in Fribourg. 2007 Gründung des Architekturbüros „Freiluft“ mit Alexander Grünig und Matthias Zuckschwerdt in Bern. 2003–2010 Kolumnen in der „Berner Zeitung“ und im „Burgdorfer Tagblatt“. 2004–2006 Bühnenbilder für die Deutschfreiburger Theatergruppe. Lesungen an Poetry Slams. www.freiluft.ch
üBerragend nachhalTig Mit der neuen Firmenzentrale für PricewaterhouseCoopers nähert sich das Stadtentwicklungsprojekt More London im Zentrum der englischen Hauptstadt nach dreizehnjähriger Bauzeit seiner Vollendung. Das fünf Hektar grosse, verkehrsfreie Areal nahe der Tower Bridge umfasst neben der City Hall ein Hotel und sechs Bürogebäude sowie ein abgesenktes, für öffentliche Veranstaltungen vorgesehenes Amphitheater. Der Masterplan und sämtliche Neubauten stammen von Foster+Partners. 7 More London Riverside, so die offizielle Bezeichnung für die PwC-Zentrale, ist mit 50‘000 Quadratmeter Bürofläche das grösste Einzelprojekt innerhalb des Gebäudekomplexes und soll hinsichtlich Nachhaltigkeit neue Massstäbe setzen. Als erstes Verwaltungsgebäude überhaupt erreicht es mit „Outstanding“ den höchsten Zertifizierungsgrad des britischen Energielabels BREEAM. Massgeblich dafür sind neben den mittlerweile für derartige Projekte Standard gewordenen Gründächern und Photovoltaik-Anlagen die charakteristische gezackte Hochleistungsfassade sowie die voll automatisierte Gebäudeleittechnik. Durch die Implementierung einer Kraft-Wärme-KälteKoppelungsanlage soll ausserdem der vorgeschriebene CO2-Ausstoss mehr als halbiert werden. Der zehnstöckige, weitgehend symmetrische Bau umgreift zangenartig einen ovalen Innenhof und öffnet sich zur Themse hin. Auf drei Geschossen verbinden bikonkave Passerellen die beiden Seitenflügel miteinander. Der Innenausbau des Gebäudes soll rund ein Jahr dauern; bis Anfang 2011 soll es für die rund 4000 Mitarbeiter bezugsbereit sein. pz www.fosterandpartners.com
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neuBau für oBersTufe Der Neubau des Oberstufenzentrums im solothurnischen Matzendorf situiert sich südwestlich vom bestehenden Sekundarschulhaus. Die präzise Setzung des Volumens nimmt Bezug auf die Körnigkeit und die räumlichen Qualitäten der Umgebung und definiert einen neuen, gefassten Aussenraum, um welchen sich alle drei Schulbauten der Anlage gruppieren. Ein grosszügiges Vordach schafft die Verbindung zwischen dem bestehenden Oberstufenschulhaus und dem Neubau. Das Vordach dient als Pausenhalle und akzentuiert den Eingangsbereich. Die innere Organisation des Schulhauses ist funktional und übersichtlich gestaltet. Die Klassenzimmer sind um einen zentralen Pausen- und Garderobenbereich angeordnet. Die beiden skulptural wirkenden Treppenläufe im Zentrum gliedern den Raum und akzentuieren die spannende räumliche Situation. Die Gruppenräume schaffen eine räumliche Erweiterung des Pausenbereichs, und ihre grosszügigen Öffnungen inszenieren die Aussicht nach Süden und den Bezug zum Pausenplatz im Norden. Das neue Schulhaus ging aus einem offenen, vierstufigen Gesamtleistungswettbewerb hervor. Menzi Bürgler Architekten, Dipl. Architekten ETH/SIA, Zürich, haben zusammen mit Savioni Architekten GmbH, Dipl. Architekten ETH/SIA, Zürich, den Zuschlag erhalten und den Bau termingerecht ausgeführt. Mittlerweile wurde das Gebäude von den Schülern in Beschlag genommen. gb
BiBlioThek für freiBurg
www.menzibuergler.ch, www.savioni.ch
Aufgrund veränderter Arbeits- und Lernmethoden und einer wachsenden Zahl an Studenten stösst die 1910 im neobarocken Stil erbaute Kantons- und Universitätsbibliothek (KUB) im Zentrum Freiburgs seit einigen Jahren trotz eines 1976 realisierten Ausbaus zunehmend an seine Kapazitätsgrenzen. Um den wachsenden Raumbedarf der Einrichtung zu decken, sprach sich der Staatsrat des Kantons Freiburg deshalb bereits 2001 für einen weiteren Aus- und Umbau der KUB aus, und im Oktober des letzten Jahres beschloss er schliesslich die Durchführung eines Architekturwettbewerbs im offenen Verfahren. Die Aufgabe bestand darin, einerseits einen Gestaltungsvorschlag für das gesamte Areal zu entwickeln und andererseits ein Projekt für den Aus- und Umbau der KUB zu entwerfen. Aus den 66 Vorschlägen in- und ausländischer Bewerber ging das Projekt „Jardins cultivés“ des Architekturbüros Butikofer de Oliveira Vernay aus Lausanne einstimmig als Sieger hervor. Die Architekten verlegen einen Grossteil der Bibliotheksnutzungen in die fünf Untergeschosse und lassen den Neubau lediglich als vermeintlich kleines, pavillonähnliches Volumen in Erscheinung treten. Das vom Kantonsarchitekten Charles-Henri Lang präsidierte Preisgericht lobte insbesondere die städtebauliche Einordnung des Neubaus, der über mehrere funktionell differenzierte und präzise konzipierte Aussenräume einen Bezug zu den historischen Bauten herstellt. Das Herzstück des Komplexes bildet der terrassenartige Bibliothekspark, der als gemeinsamer Bezugspunkt für sämtliche öffentlichen Bereiche der Anlage dient. Der Staatsrat wird demnächst darüber entscheiden, ob das Parlament um die Vergabe eines Planungskredits ersucht werden soll. pz www.ech22.ch
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der „südBahnhof“ kommT ins rollen Horw LU hat grosse Pläne: Auf dem Bahnhof- und Ziegeleiareal Horw sollen im Rahmen eines ganzheitlichen Konzepts in den nächsten zehn Jahren 520 Wohnungen, 1700 Arbeitsplätze sowie ein Stadtpark mit einem Investitionsvolumen von CHF 600 Millionen entstehen. Zwischen dem heutigen Zentrum der Gemeinde Horw und den Autobahnzufahrten zur A2 liegt das 110‘000 Quadratmeter grosse Areal. Es ist zum überwiegenden Teil im Besitz von privaten Grundeigentümern, wovon der Mammutanteil der AG Ziegelwerke Horw-Gettnau gehört. Das Gebiet liegt an einer ausgezeichneten Lage (Autobahnzufahrt, 8 Minuten Zugfahrt bis Bahnhof Luzern), wird heute aber schlecht oder gar nicht genutzt. Der Kanton hat im Rahmen des kantonalen Richtplans das Potenzial dieses Standorts erkannt und ihn als sogenannten Entwicklungsschwerpunkt (ESP) bezeichnet. Der Gemeinderat Horw hat das Heft vor drei Jahren in die Hände genommen und zielstrebig den (langen) Planungsprozess angestossen. Hinter dem Projekt Südbahnhof steht raumplanerisch eine kluge Strategie: Einerseits entsteht an einer gut erschlossenen Lage ein neuer urbaner Gemeindeteil mit Entwicklungspotenzial für die ganze Region. Anderseits kann die Gemeinde Horw ein nachhaltiges Wachstum umsetzen, ohne sein „landschaftliches Tafelsilber“ in Form der unverwechselbaren Landschaft auf der Horwer Halbinsel zu zerstören. Kurz: Im Zentrum wachsen, verdichten, in die Höhe bauen, Grünzonen schonen und bewahren. Nach dreijährigen Planungsarbeiten und einem Studienwettbewerb liegt jetzt der Bebauungsplan „Zentrumszone Bahnhof Horw“ als Grundlage für die Umsetzung des Projekts Südbahnhof vor. Noch bis 11. Mai 2010 läuft die öffentliche Mitwirkung. Falls die Genehmigung des Bebauungsplanes wie vorgesehen im Herbst 2010 erfolgt, könnte bereits 2011 mit der Erstellung der ersten Gebäude begonnen werden. fa
roTe sTahl-ikone Anfang März wurde die erste Ausstellung im neuen Design Museum Holon (DMH) eröffnet. Entworfen wurde der Bau mit Kult-Potenzial von Ron Arad. Die ehemalige Mitrani-Bibliothek wurde in einen zweigeschossigen Ausstellungsraum umgebaut und mit einem rechtwinklig dazu stehenden Neubau ergänzt. Um die beiden Gebäudekomplexe und den fast 400 Quadratmeter grossen Innenhof schlingen sich übereinandergeschichtete, rote Bänder aus Corten-Stahl. Somit entsteht eine Nutzfläche von ingesamt 3200 Quadratmetern. Das erste und bisher einzige Designmuseum Israels sollte gemäss Museumsdirektion das ganze Land ins internationale Blickfeld rücken und zur Wiederbelebung des südlich von Tel Aviv gelegenen Industrievororts Holon beitragen. Für den Wahl-Londoner Ron Arad, der selbst in Tel Aviv geboren und aufgewachsen ist, stellt das Projekt sowohl Heimspiel als auch Meilenstein in seiner Karriere dar. nh www.dmh.org.il, www.ronarad.com
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NUTZUNG VON BRACHEN
Auf der Höhe der Überbauung Sihlcity reihen sich die Boxen dicht an dicht. Mit Stegen werden die Boxen mit den beiden Sihlufern und untereinander verbunden.
Die Boxen werden an der Brückenunterseite aufgehängt und schweben über der Sihl.
Die Nutzung von Brachen und Resträumen ist angesichts der gegenwärtigen (Wohn-)Raumknappheit in Zürich ein wichtiges Thema. Einer dieser Resträume bildet die Unterseite der Sihlhochstrasse. Diese wird trotz der Eröffnung der Westumfahrung noch eine Weile Bestand haben, zumal Ende 2002 die Gesamtinstandsetzung abgeschlossen worden ist und eine Restnutzungsdauer bis ins Jahr 2050 vorgegeben ist. Der visionäre Ansatz sieht die partielle Bespielung der rund 1500 m langen Brückenunterseite mit teils transluzenten, teils transparenten Boxen vor. In den Boxen ist eine der zentralen Lage angemessene gemischte Nutzung mit Gewerbe, Gastronomie, Kultur und Wohnen vorgesehen, wobei mit diesem Wohnraum vor allem junge Singles und Pärchen angesprochen werden sollen, die ein urbanes Wohnumfeld suchen. Die Intervention soll abschnittweise erfolgen und auf die umliegende Nachbarschaft reagieren. So sind im Bereich der Grossüberbauung Sihlcity mehr Boxen denkbar als beispielsweise zwischen der Uto- und der Giesshübelbrücke. Zudem verbinden die Stege und Treppen zu den Boxen gleichzeitig auch die beiden Flussufer miteinander. Die Statik der Brücke lässt die Aufhängung weiterer Lasten zu. Mehr Schwierigkeiten bereiten wohl die baurechtlichen Rahmenbedingungen. Aber angesichts der knappen Landressourcen an innerstädtischen Lagen erscheint die Idee gar nicht so utopisch.
Fabian Mantel wurde 1974 in Elgg geboren. Nach einem Architekturstudium an der Frank Lloyd Wright School of Architecture in Scottsdale (Arizona) und Spring Green (Wisconsin) gründete er 2010 in Zürich das Büro Momo_Architektur. info@momo-architektur.com
Senden auch Sie uns Ihre persönliche architektonische Vision in Text und Bild zu. Sollten Sie die Redaktion überzeugen, wird Ihre Idee im Rahmen der Rubrik „Carte Blanche“ publiziert. Was wir dafür brauchen? Skizzen, Zeichnungen, Pläne – eine visuelle Umsetzung Ihrer Vision und eine Kurzbeschreibung davon (max. 1500 Zeichen). Zusätzlich ein digitales Porträtbild von Ihnen (Auflösung min. 300 dpi) und einen kurzen Lebenslauf (max. 400 Zeichen) in vorzugsweise digitalisierter Form und in einer hohen Auflösung. Dateien in InDesign-, QuarkXpress-, Photoshop-, Illustrator-, PDF X3-Format; Bilder als .JPG- oder .TIFF-Dateien. Die Zusendung von Material berechtigt nicht zu einer Publikation. Das Material wird nicht retourniert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. carteblanche@modulor.ch
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Die Schweizer Zeitschrift für anspruchsvolles Wohnen und zeitgemässes Design. Die Top-Stars der internationalen Designszene schreiben jeweils von Hand den Titelschriftzug der Wohnrevue. Wir danken Vico Magstretti, Alfredo Häberli, James Irvine, Carlo Colombo, Patricia Urquiola, Philippe Starck, Erwan Bouroullec, Ettore Sottsass, Karim Rashid und vielen mehr… Y Ja, ich möchte die Wohnrevue kennen lernen und bestelle ein ProbeAbonnement für CHF 25.– statt CHF 38.– (inkl. MwSt)* und erhalte dafür die 4 nächsten Ausgaben.
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Das Thema craDle To craDle im Überblick 020
qualiTäT von ProDukTen unD Prozessen Cradle-to-Cradle-Produkte implizieren einen Paradigmenwechsel in industriellen Produktionen und Prozessen. von Albin Kälin
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nachhalTigkeiT TroTzT krise Nachhaltigkeit als Treiber von Innovation und Effizienzsteigerung: Das Geschäftsmodell der Zukunft. von Martin Blumberg und Karsten Bleymehl
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craDle To craDle: ein konzePT isT realiTäT In der Natur funktioniert der Nährstoffkreislauf perfekt. Wie kann das Prinzip auf industrielle Systeme angewendet werden? von Albin Kälin
036 Titelbild: Die Abfallexperten von Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) überzeugen nicht nur durch blosses Wegschaffen, sondern durch die Rückgewinnung von Ressourcen. Als Verwandler schenken sie entsorgten Stoffen ein zweites Leben: Papier, Karton, Glas und Metall erscheinen in neuem Glanz, Kehricht, Sperrgut und Schlamm wandeln die Kehrichtheizkraftwerke in sauberen Strom und ökologische Wärme um. www.erz.ch
Die maTerial-biblioThek Welche Materialien werden dem Prinzip des Cradle to Cradle gerecht? Die Datenbank von Material Connexion gibt Auskunft. von Marc-Oliver Lieving und Gerald Brandstätter
040
umseTzung einer nachhalTigen enTwicklung Die Ökobilanzierung hilft, die Nachhaltigkeit eines Produktes oder eines Prozesses zu bestimmen. von Daniel Kellenberger und Severin Lenel
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masssTab FÜr Die zukunFT Das neue Verwaltungsgebäude von Bionorica setzt in der Kombination von Technik und Materialien einen Meilenstein. von Fanny Andermatt und Gerald Brandstätter
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Der blick nach vorn Auch die Nasa und die Stadt New Orleans setzen auf Cradle to Cradle – zwei aktuelle Beispiele. von William McDonough
WEiTERER THEMEnRELEvAnTER ARTikEL: Residenz Weijnen 2.0, ab Seite 56 019
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THEMA Cradle to Cradle
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Qualität und Sicherheit von Produkten, ProzeSSen und kreiSläufen
von Albin Kälin (Text)
Cradle to Cradle definiert und entwickelt kreislauffähige Produkte. Diese Produkte zeichnen sich durch ihre Wirtschaftlichkeit, geringe oder keine Umweltbelastung und hohe Verbraucherfreundlichkeit aus. Sie implizieren einen Paradigmenwechsel der industriellen Produktion und deren Produkte.
Keramische Platten von Mosa sind Cradle-toCradle-zertifiziert.
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Die Sitze des neuen Airbus A380 sind mit Stoffen bezogen, die Cradle-to-Cradle-zertifiziert sind. Der weltgrösste Teppichbodenhersteller Shaw Teppichböden leiht seine Produkte nur noch als Dienstleistung an den Kunden aus und behält auf Dauer die Rohstoffe. Auch für die Turnschuhfirma Nike, die weltweit grössten Büromöbelhersteller Steelcase und Hermann Miller und kleinere Unternehmen wie Marabu oder Trigema ist das Cradle-to-Cradle-Prinzip heute zentral. Nicht nur Form, Funktionalität und Inhaltsstoffe werden durch das innovative Design neu definiert. Cradle-to-Cradle-Produkte erreichen auch eine neue Dimension von Qualität und Sicherheit in endlosen Kreisläufen. Dass solche Produkte auch im funktionalen Sinne höchsten Ansprüchen genügen, zeigen die genannten Beispiele. Cradle to Cradle macht den heutigen Abfallbegriff überflüssig. Alle Gegenstände, mit denen wir tagtäglich zu tun haben, können als Nährstoffe für biologische oder technische Kreisläufe dienen. Dieses Designkonzept soll den Weg zu einem neuen Wirtschaftssystem bereiten, in dem Produkte und Prozesse nicht reglementiert werden müssen, um die Umwelt weniger zu schädigen. Im Gegenteil: Mit ihrer positiven Wirkung auf Mensch und Umwelt sollen Cradle-to-Cradle-Produkte sogar einen möglichst grossen „ökologischen Fussabdruck“ hinterlassen und zudem in hohem Mass wirtschaftlich erfolgreich sein. Cradle-to-Cradle-Design-Produkte besitzen eine neue Qualitätsdimension und erzielen damit positive Effekte für den Benutzer durch definierte Gesundheitsverträglichkeit wie auch für die Umwelt. Die Produkte werden sicher in biologischen oder technischen Kreisläufen geführt. Ressourcen für Cradle-to-CradleProdukte bleiben so erhalten oder werden effektiv genutzt.
Produktion
Pflanzen
Produkt
biologische Nährstoffe
Nutzung biologische Zersetzung
Biologischer Kreislauf für Verbrauchsgüter Verbrauchsgüter (Naturfasern, Kosmetikprodukte, Waschmittel u.Ä.) werden so konzipiert, dass sie im biologischen Kreislauf immer wieder verwendet werden können. Dazu werden sie zu biologischen Nährstoffen zersetzt und fördern biologische Systeme wie beispielsweise Pflanzenwachstum. Die nachwachsenden Rohstoffe sind dann wiederum Basis für neue Produkte.
Produktion / Montage
Die UmsetzUng Für die Realisierung und den wirtschaftlich erfolgreichen Einsatz von Cradle-to-Cradle-Design-Produkten ist die Entwicklung von unterschiedlichen Tools und Konzepten erforderlich: • umfassende Datenbanken mit Informationen über Chemikalien und ihre Auswirkungen auf Umwelt, Gesundheit und Ressourcen-Verfügbarkeit • Entwicklung von Präferenzlisten: Chemikalien, Rohstoffe und Hilfsstoffe werden als empfehlenswert, tolerierbar oder nicht mehr akzeptabel für den Einsatz bewertet • Analyse und Design von Stoffströmen • Datenbanken von Zulieferern für ein effektives Netzwerkmanagement • „Abfall wird Nahrung!“ Für die nächsten Prozesse werden die Produkte in biologische oder technische Kreisläufe überführt; Abfallstoffe werden damit zu hochwertigen Nährstoffen für andere Kreisläufe („Up-Cycling“) • Definition und Entwicklung einer neuen Marketingaussage für die neuen Cradle-to-Cradle-Design-Produkte.
technische Nährstoffe
Rückgabe / Demontage
Produkte
Benutzung
Technischer Kreislauf für Gebrauchsgüter Gebrauchsgüter (Fernsehgeräte, Autos, synthetische Fasern etc.) werden nach Erfüllung ihrer Funktion zu sogenannten technischen Nährstoffen zerlegt und ermöglichen die Produktion neuer Gebrauchsgüter. Der Benutzer/Verbraucher nimmt nur noch die entsprechende Dienstleistung, beispielsweise Fernsehempfang, in Anspruch. Die Materialien bleiben Eigentum des Herstellers, der sie über Rücknahme- und Recyclingsysteme weiter im technischen Kreislauf behält.
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Cradle-to-Cradle-Design beschränkt sich nicht nur auf das Produkt selbst. Die gesamte Warenkette, vom Rohstoff bis zum Endprodukt, wird betrachtet. Alle Input-Materialien werden analysiert, ebenso Empfehlungen hinsichtlich biologischer oder technischer Kreislauffähigkeit erarbeitet. Durch die Kommunikation mit allen Akteuren entlang der Warenkette werden die Herstellungsprozesse wirtschaftlich optimiert. Um diese Vorteile dem Endkunden zu vermitteln, werden mit den Unternehmen wissenschaftlich fundierte Marketing-Aussagen formuliert. Die Anwendung von Cradle-to-Cradle-Design bietet auch dem Unternehmensmanagement grosse Vorteile. Das Konzept macht Risiko-, Einkaufs- und Prozessmanagement transparenter, optimiert Umwelt- und „Abfall“-Kosten und ermöglicht es, sozia le Aspekte entlang der Produktionskette einschätzbarer zu machen. Cradle-to-Cradle-Design verbessert dadurch die Wirtschaftlichkeit im gesamten Wertschöpfungszyklus.
Die chance Für architektUr UnD inFrastrUktUr
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Architektur und Infrastruktur werden so gestaltet, dass sie sowohl für Systeme nützlich und förderlich als auch für Mensch und Umwelt gesund und sicher sind. Kein Abfall, kein Verzicht, keine Einschränkungen. Die richtigen Materialien zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort in endlosen Kreisläufen. Auch im Bereich Architektur und Infrastruktur ein Paradigmenwechsel! Das Cradle-to-Cradle-Konzept verbessert die Wirtschaftlichkeit im gesamten Wertschöpfungszyklus. Es macht nicht nur Risiko-, Einkaufs- und Prozessmanagement, sondern auch Facility Management transparent. Es ermöglicht, die Kosten für Wirtschaft, Gebäude, Umwelt und soziale Aspekte kalkulierbar und profitabel zu gestalten.
Der ganzheitliche ansatz Cradle-to-Cradle-Design ermöglicht eine Industriegesellschaft, die ihre Produktionsverfahren nach dem Modell der Natur gestaltet. Sie kennt keinen Abfall, Verzicht oder Einschränkungen, sondern setzt einfach die richtigen Materialien zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ein. Vom Rohstoff bis zum Produkt betrachtet Cradle-to-CradleDesign alle Substanzen und Materialien entlang der gesamten Warenkette. Gleichzeitig zieht es die Kreislaufschliessung der Rohstoffe zu neuen Produkten mit ein. Das Ergebnis definiert eine unerreichte Produktqualität. Eingesetzte Rohstoffe bleiben uneingeschränkt erhalten. Die vernetzte Kommunikation und die klar vereinbarten Verpflichtungen mit allen Akteuren und Beteiligten ermöglichen eine vorbildliche Produkttransparenz. Die Wahrung des Know-how der einzelnen Teilnehmer bleibt stets gewährleistet. Die Marketing-Aussage über die Qualität der Produkte wird so definiert und kommuniziert, dass es dem Konsumenten möglich ist, eine Kaufentscheidung aus freien Bedürfnissen zu treffen. Die chance Für Unternehmen, hanDel, OrganisatiOnen UnD regierUngen Produktionsverfahren werden nach dem Modell der Natur gestaltet. Kein Abfall, kein Verzicht, keine Einschränkungen. Die richtigen Materialien zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort in endlosen Kreisläufen. Ein Paradigmenwechsel! Die Natur als Vorbild befindet sich laufend in diesem Prozess. Blühende Bäume im Frühling sind scheinbar Verschwendung. Nur aus wenigen Blüten entstehen neue Bäume. Doch alle Blüten, die nicht der Vermehrung dienen, fallen zu Boden und werden zu Nährstoffen für andere Organismen. Eine geradezu nützliche Verschwendung.
ePea Epea Switzerland GmbH implementiert mit einem erfahrenen Management Team Cradle-to-Cradle-Projekte in allen Industrien in der Schweiz und Österreich und der Textilindustrie weltweit in Zusammenarbeit mit Epea Internationale Umweltforschung GmbH, Hamburg. www.epeaswitzerland.com
Epea Internationale Umweltforschung GmbH ist ein unabhängiges Institut mit einem Team von interdisziplinären Wissenschaftlern. Im Fokus ihrer Wissenschaft sind Stoffströme definierter Materialien nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip für alle Industriezweige. www.epea.com
Epea als wissenschaftliches Institut und Know-how„Treuhänder“ bietet umfassende und individuelle Beratungen und Konzepte zur Material-, Produkt- und Prozessoptimierung sowie Business-Strategien gemäss dem Cradle-to-Cradle-Konzept. Zudem offeriert Epea als Lizenznehmer Zertifizierungen für Cradle-to-CradleMaterialien und -Produkte. MBDC vergibt nach strengen Kriterien die offiziellen Cradle-to-Cradle-Zertifizierungen und bietet Unternehmen ausserdem vielfältige Tools, Strategien und Beratungsleistungen zur erfolgreichen Umsetzung des Cradle-to-Cradle-Konzepts an. www.mbdc.com
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Design: Design4
It’s great to be In the rIght posItIon. Züco Bürositzmöbel AG . Staatstrasse 77 . 9445 Rebstein . Tel 071 775 87 87 . www.zueco.com Vertrieb: Züco Dauphin HumanDesign AG . Kirschgartenstrasse 7 . 4051 Basel . Tel. 061 283 80 00 . www.zueco-dauphin.ch Dauphin HumanDesign® Company
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nachhaltigkeit trotzt krise Von Martin Blumberg, Karsten Bleymehl (Text) und Simone Vogel (Bilder)
Ungeachtet der weltweiten Finanzkrise entdecken Unternehmen Nachhaltigkeit als Treiber von Innovationen und Effizienzsteigerungen. Das Interesse an nachhaltigen Alternativen zu konventionellen Produkten und Geschäftsmodellen lässt damit die Anforderungen an Produktdesigner, Ingenieure und Architekten steigen.
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Inmitten der Finanzkrise (im 3. Quartal 2008) hat die Managementberatung Brands & Values eine Umfrage unter mehr als 1200 börsennotierten Unternehmen in 14 europäischen Ländern zu der Bedeutung sozial- und ökologisch verantwortungsvoller Geschäftspraktiken für den Unternehmenserfolg durchgeführt. Das Ergebnis: Für 86 Prozent der befragten Vorstände haben ökologische und soziale Herausforderungen einen signifikanten Einfluss auf die Geschäftsstrategie. Angesichts der Folgen der weltweiten Finanzkrise fokussieren Firmen mit ihren Nachhaltigkeitsprogrammen vor allem auf Massnahmen, die einen Beitrag zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung leisten. So geben 81 Prozent der Befragten an, mit ihren Nachhaltigkeitsanstrengungen auf die zunehmende Verknappung an Rohstoffen wie Öl und Wasser zu reagieren. Mit Effizienzsteigerungen schlagen die Firmen zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie senken die eigenen Kosten und verbessern gleichzeitig ihre Klimabilanz. Gleichzeitig steigt das Bewusstsein zu der wachsenden Bedeutung verantwortungsvoller Konsumbedürfnisse für den eigenen Geschäftserfolg (75 Prozent). Aber erst weniger als jedes zweite Unternehmen hat damit begonnen, Technologien, Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle zu entwickeln, die eine Entkoppelung von wirtschaftlichem Wachstum und Ressourcenverbrauch sowie Umweltverschmutzung ermöglichen und zur Lösung sozialer Probleme beitragen. Neben externer Barrieren, wie der Einschätzung der Erfolgsaussichten nachhaltigkeitsorientierter Produktinnovationen (58 Prozent) und dem Mangel an politischen
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Anreizmechanismen (42 Prozent), sind es vor allem interne Barrieren, die Unternehmen daran hindern, die Nachhaltigkeitsagenda konsequent für das Innovationsmanagement zu erschliessen. Verknappung von Rohstoffen wie Öl oder Wasser
81%
Steigendes Umweltbewusstsein bei Konsumenten
75%
Verschärfte Gesetzesänderungen und Vorschriften
71%
Veränderte Anforderungen auf dem Finanzmarkt Steigender Druck durch NGOs (z. B.Greenpeace)
62%
42%
Gründe, weshalb sich Unternehmen der Nachhaltigkeit verpflichet fühlen
Die Befragungsergebnisse zeigen, dass eine grosse Anzahl von Unternehmen die Potenziale der Nachhaltigkeitsagenda für das Innovationsmanagement erkennen. In der Praxis aber haben erst wenige Nachhaltigkeit konsequent als „Conditiosinequanon“ in das Innovationsmanagement und den Entwicklungsprozess neuer Produkte und Geschäftsmodelle integriert. Die im Januar 2010 erschienene Studie unter dem Titel „Sustainovation – Sustainability as a catalyst for radical innovation and growth“ belegt eindrucksvoll mittels Fallstudien, wie Unternehmen aus verschiedenen Branchen mit innovativen Produkten und Geschäftsmodellen Wachstum generieren und sich zukunftsweisend im Markt positionieren. das Beispiel: Open innOvatiOn Bei prOcter & GamBle Mit mehr als 300 Produkten in über 180 Ländern zählt Procter & Gamble
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zu den führenden Konsumgüterherstellern weltweit. P&G nimmt seit Einführung des Dow Jones Sustainability Index (DJSI) einen festen Platz im Nachhaltigkeitsindex ein und war bis 2006 alljährlich weltweiter „Sustainability Leader“ im Konsumgüterbereich. Ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Integration der Nachhaltigkeitsagenda in die Unternehmenskultur war ein Paradigmenwechsel im konzernweiten Innovationsmanagement hin zu einem sogenannten Open-Innovation-Ansatz. Im Gegensatz zum „Inside Out“-Ansatz ist „Open Innovation“ die Öffnung des Innovationsprozesses von Unternehmen und damit die aktive strategische Nutzung der Aussenwelt zur Vergrösserung des eigenen Innovationspotenzials. In seinem Connect + Develop Innovation Network nutzt P&G aktiv das Knowhow seiner Lieferanten, externer Partner, Ideengeber und Anspruchsgruppen bei der Entwicklung von neuen Technologien, Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen, die einen aktiven Beitrag zur Lösung sozialer und ökologischer Herausforderungen leisten. Einen besonderen Schwerpunkt legt das Unternehmen dabei auf sogenannte „Environmental Technology Innovations“, mit denen P&G fünf zentrale Ziele verfolgt: • Steigerung der Energieeffizienz • Reduktion des Wasserverbrauchs • Ökoeffektive Verpackungslösungen • Reduktion des Verpackungsvolumens • Sensibilisierung des Verbrauchers für einen verantwortungsvollen Konsum
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nachhaltiGkeit fänGt Beim prOdukt an Ein wichtiges Element im Innovationsmanagement ist für Procter & Gamble die sogenannte Product Life Cycle Analysis (LCA). Die LCA gibt Aufschluss über die potenziellen und wichtigsten Stellhebel zur Verbesserung der Ökobilanz von Produkten entlang des gesamten Produktlebenszyklus. Das Waschmittel „Ariel Turn to 30“, das bei geringeren Temperaturen die gleiche Waschleistung verspricht und damit signifikant weniger Energie pro Waschgang benötigt als konventionelle Waschmittel, „Pur“ und „Nutri Star“ sind nur einige der vielen nachhaltigen Produktinnovationen des Connect + Develop Innovation Network. 15% Rohmaterial 1% Herstellung 1% Verpackung 79% Verwendung <1% Externer Transport <1% Interner Transport 3% Entsorgung
Energieverbrauch während eines Produktelebens (am Beispiel Waschmittel).
Seit Etablierung des Connect + Develop Innovation Network in 2000 hat sich die Produktivität im Innovationsmanagement um über 60 Prozent erhöht. In 2008 wurden mehr als 50 Prozent aller Produktinnovationen extern entwickelt (15 Prozent in 2000).
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Green BuildinG – inteGraler Bestandteil der p&G-nachhaltiGkeitsstrateGie Jenseits der Entwicklung nachhaltiger Produkte und Verpackungslösungen spielt „Green Building“ eine zentrale Rolle in der Procter & Gamble Nachhaltigkeitsstrategie. Verwunderlich ist das nicht, denn Immobilien sind alleine für über 30 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs verantwortlich. In Deutschland entspricht das ca. 200 Millionen Tonnen CO2-Emissionen bzw. 20 Prozent der Gesamtemissionen. Dabei wird die meiste Energie während der Nutzungsphase von Gebäuden verbraucht, unter anderem beim Beleuchten, Heizen, Kühlen und Lüften, aber auch bei der Gewinnung und Herstellung von Baumaterialien, dem eigentlichen Bau und bei dessen Abriss und Entsorgung. Nach Angaben der Vereinten Nationen können mit einer innovativen, ökologischen Haustechnik, kompakten Bauweisen zur Reduzierung von Wärmeund Kälteverlusten, Wärmedämmung oder auch einfach der Ausrichtung von Gebäuden nach Süden zur Ausnutzung des Sonnenlichts ca. 30 bis 50 Prozent des Energieverbrauchs in neuen und alten Gebäuden eingespart werden – ohne einen signifikanten Anstieg der Investitionskosten. Einen grossen Beitrag zum emissionsarmen Bauen leisten zudem die erneuerbaren Energien (Sonne, Wind, Geothermie und Biomasse) oder auch die KraftWärme-Koppelung. Selbst konservative Schätzungen gehen davon aus, dass durch umweltfreundliches, emissionsarmes Bauen ca. 1,8 Millionen Tonnen
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CO2-Emissionen eingespart werden können. In Kooperation mit Gazley Walmart hat P&G jüngst ein unter ökologischen Gesichtspunkten optimiertes Distributionszentrum in der Grösse von ca. 200‘000 Quadratmetern in Amiens, Frankreich, eröffnet. Zu den Sustainable-Design-Elementen von Amiens gehören beispielsweise: • Solarkollektoren für die Warmwasserversorgung • Photovoltaik und Windkraft für die Stromerzeugung • Eine auf die Maximierung der natürlichen Lichteinstrahlung ausgelegte Gebäudearchitektur • Energieeffiziente Beleuchtungssysteme, „daylight dimming“ und Bewegungsmelder für einen um bis zu 70 Prozent geringeren Energieverbrauch gegenüber konventionellen Beleuchtungssystemen • Innenwände und Aussenfassaden aus Baustoffen, geeignet für geschlossene biologische und technische Kreisläufe (Cradle-toCradle-Design) • Bodenbeläge zu 80 Prozent aus rezyklierten Materialien Über seine nachhaltigkeitsorientierte Innovationsstrategie konnte P&G seine Treibhausgasemissionen seit 1990 um 65 Prozent reduzieren. In anderen Worten: Die Herstellung von einem Kilogramm P&G-Produkt erfordert heute zweidrittel weniger Emissionen als noch vor 20 Jahren. Bis 2012 plant das Unternehmen eine weitere Reduktion seiner CO2-Emissionen, des Abfallvolumens sowie des Energieund Wasserverbrauchs mit dem Ziel, seinen ökologischen Fussabdruck um weitere 40 Prozent zu reduzieren.
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ÖkOlOGische nachhaltiGkeit ist vOr allem eine fraGe des WerkstOffs Das Interesse von Unternehmen an nachhaltigen Alternativen zu konventionellen Produkten und Geschäftsmodellen steigt und damit die Anforderungen an Produktdesigner, Ingenieure und Architekten. In Partnerschaft mit Material Connexion (siehe auch Artikel ab Seite 32, der global führenden Plattform für die Material- und Produktentwicklung, bietet Brands & Values Produktdesignern und Architekten einen werkstoff- und branchenübergreifenden Zugang zu innovativen Werkstoffen und Materialanwendungen für ein nachhaltiges Design von Produkten und Anwendungen. Darüber hinaus berät Brands & Values mit seinen Materialexperten und Wissenschaftlern aus dem Material Connexion Netzwerk Unternehmen und Bauträger im gesamten Produktentwicklungsprozess, angefangen vom Material-Screening über die Prototypenentwicklung bis hin zur Serienreife folgende Dienstleistungen an: • Innovations-Workshop 1. Überblick über Materialinnovationen für Produkte, Anwendungen und Technologien (best-practiceBeispiele) 2. Festlegung von Performance-Kriterien für Produkte/Anwendungen des Kunden 3. Ideensammlung für mögliche Produkt-/Technologiekonzepte • Branchenübergreifende Materialrecherche und erste gemeinsame Evaluation mit dem Kunden-Entwicklungsteam
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• Entwicklung Lastenhefte (technische/physikalische, ökologische, ökonomische Anforderungen) als Basis für die vertiefende Recherche unter Einbezug bestehender/ potenzieller Hersteller und/oder Verarbeiter • Dokumentation der Ergebnisse aus der Tiefenanalyse (Materialspezifikationen, Kontaktdaten, Lösungsansätze, Entwicklungszeitrahmen, weiteres Vorgehen) • Gemeinsame Festlegung der Materialien und Hersteller/Verarbeiter für die Testphase • Begleitung/Coaching der Hersteller/ Verarbeiter im Rahmen der konkreten Produktentwicklungs- und Umsetzungsphase • Übernahme der kompletten Abwicklung von der ersten Musterteilerstellung bis hin zur Beratung bei exklusiven Kooperationsvereinbarungen • Sicherstellung der Projektkonsistenz bis hin zur Serienreife Die komplexen Megatrends der Globalisierung und Nachhaltigkeit wie Klimawandel, Energieeffizienz, Ressourcenverknappung, demografischer Wandel und Trinkwassermangel sind die grossen Herausforderungen unserer Zeit. So ist der weltweite Bedarf an Energie und Rohstoffen in den vergangenen Jahren immens gestiegen und wird aufgrund einer wachsenden Weltbevölkerung weiter zunehmen. Gleichzeitig zeugt der dramatische Rückgang des Polareises vom fortschreitenden Klimawandel, dessen ökonomische und soziale Risiken und Kosten unbestritten sind. Sichere und bezahlbare Energie, optimale Nutzung von Rohstoffen, sau-
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bere Luft und ausreichend Trinkwasser werden in der Wirtschaft einen ganz neuen und zentralen Stellenwert haben. Verzicht kann angesichts der dynamisch wachsenden Volkswirtschaften – insbesondere in den Schwellenländern – nicht die Antwort sein auf Ressourcenknappheit, ökologische Gefährdungen und soziale Risiken. Gefragt sind Technologien, Materialien und Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle, die eine Entkoppelung von wirtschaftlichem Wachstum und Ressourcenverbrauch sowie Umweltverschmutzung ermöglichen und zur Lösung sozialer Probleme beitragen. Die Gewinner von morgen werden diejenigen Unternehmen sein, die die komplexen Megatrends der Globalisierung und Nachhaltigkeit konsequent in ihr Innovationsmanagement integrieren und verantwortungsvolle Geschäftspraktiken konsequent in der Unternehmenskultur, in Strukturen und Prozessen verankern. Martin Blumberg ist Managing Partner von Brands & Values, einer integrierten Strategie-, Innovationsund Kommunikationsberatung. Brands & Values hilft seinen Kunden, Wertschöpfungspotenziale durch nachhaltige Geschäftspraktiken zu realisieren. Karsten Bleymehl ist Director Library & Materials Research bei Material Connexion Cologne und ausgewiesener Experte für die Entwicklung von Produkten, geeignet für biologische und/oder technische Kreisläufe. www.brandsandvalues.com www.ethicalbrandmonitor.com
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Cradle to Cradle: ein Konzept ist realität von Albin Kälin
All das, was Organismen unter Einwirkung von Sonnenenergie in der Natur erzeugen, wird zur Nahrung für andere Organismen. Mit dem Cradle-to-Cradle-Design-Konzept wird dieses Prinzip auf industrielle Systeme übertragen. Drei Beispiele.
Endlose Kreisläufe, biologisch oder technisch, wie sie die niederländische Firma Desso umsetzt.
Kooperationen mit führenden Unternehmen sind erforderlich, um die ökologische Qualität und den Erhalt der Materialien bzw. der eingesetzten Chemikalien als Ressourcen nach der Nutzung der Produkte in das Design zu integrieren. Die Partner zeigen mit ihren Entwicklungen die Machbarkeit von Cradle to Cradle. Die daraus resultierenden Ergebnisse bestätigen: Cradle to Cradle funktioniert! EPEA Switzerland GmbH implementiert mit einem erfahrenen Management-Team Cradle-to-Cradle-Projekte in allen Industrien in der Schweiz und in Österreich, und der Textilindustrie weltweit in Zusammenarbeit mit EPEA Internationale Umweltforschung GmbH, Hamburg. Diese ist ein unabhängiges Institut mit einem Team von interdisziplinären Wissenschaftlern. Im Fokus ihrer Wissenschaft sind Stoffströme definierter Materialien nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip für alle Industriezweige.
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Der endlose Kreislauf einer Fliese der Firma Mosa: Herstellung, Nutzung, Rückbau, Aufbereitung, Herstellung usw.
Fallstudie 1 Fliesen von Mosa – Maastricht / nl Cradle-to-Cradle-definierte Baumaterialien setzen Massstäbe! Dem Zertifikat gingen zwei Jahre intensive Forschung und Entwicklung voraus. Zusammen mit dem EPEA-Institut von Prof. Michael Braungart, dem Gründer des Cradle-to-CradlePrinzips, analysierte Royal Mosa seine Herstellungsprozesse, Rohmaterialien, Lieferanten und Produkte. Umweltbelastende Materialien wurden durch Materialien ersetzt, die umweltverträglich sind. Mosa passte seine Produktionsverfahren so weit wie möglich an, um qualitativ hochwertige Fliesen herzustellen, die rezyklierbar sind. Das Unternehmen verwendet nach der Cradle-to-Cradle-Optimierung andere Mischungsbestandteile und Materialien für seine Fliesen, damit diese über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg in geschlossenen Kreisläufen geführt werden können und die Umwelt nicht belasten. Zudem wurden Pilotprojekte gestartet, um den Fliesenabfall als Rohmaterial für neue Fliesen zu verwenden. Die Fliesen von Mosa bestehen heute zu 10 bis 40 Prozent aus Recyclingmaterial. Die in der Fabrik anfallenden Fliesenabfälle werden nun in einem geschlossenen Kreislauf wieder verwertet. Fliesenabfall aus Installationen landet jedoch oft auf der Müllhalde. Aus diesem Grund hat das Unternehmen in den Niederlanden ein Pilotprojekt gestartet, um den Fliesenabfall von Baustellen zu sammeln und für neue Fliesen zu verwenden. Das Programm hat zur Folge, dass die meisten Fliesen von Mosa in einem technischen Cradle-to-Cradle-Kreislauf geführt
werden, die Rohstoffe aber sind auch dahingehend definiert, sicher für den biologischen Kreislauf zu sein. Royal Mosa ist ein internationales Unternehmen mit 600 Mitarbeitern, das unzählige Design-Preise erhalten hat und 2008 einen Umsatz von 125 Millionen Euro erzielen konnte. Das Unternehmen möchte zu einem Führer in der Nachhaltigkeit werden und ging eine strategische Partnerschaft mit EPEA ein. Royal Mosa besteht seit mehr als 125 Jahren, und das Unternehmen verfolgt das Ziel, die Produktion auch in Zukunft in Maastricht zu belassen. Dafür muss die Grundlage für nachhaltige Produkte geschaffen werden. Einer der Gründe, warum Mosa das Cradle-to-Cradle-Projekt initiierte. Mosa erhielt das Cradle-to-Cradle-Basiszertifikat für seine unglasierten Boden- und das Silber-Zertifikat für seine glänzenden Wandfliesen. Mosa ist Mitglied des Green Building Councils in mehreren Ländern. www.mosa.nl
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Fallstudie 3 Backhausen interior textiles – hoheneich / at
Der Teppich „Sound Master“ von Desso ermöglicht eine Erhöhung der Trittschalldämmung um wenigstens zehn Dezibel.
Fallstudie 2 teppiche von Desso – WaalWijk / nl Das niederländische Unternehmen Desso, der führende Teppichhersteller in Europa, ist auf dem besten Weg, bis zum Jahr 2020 100 Prozent seiner Teppichfliesen entsprechend der Vision von Cradle to Cradle zu produzieren. Bereits neun Teppichfliesen sind schon heute Cradle-to-Cradle-zertifiziert, dies entspricht 22 Prozent des Umsatzvolumens an Teppichfliesen! Desso verfolgt das Ziel, geschlossene Kreisläufe für Teppiche zu schaffen und hat ein Rücknahmesystem eingeführt. Teppiche werden am Ende ihres Lebenszyklus abgeholt und zu Rohmaterialien für neue Teppiche verarbeitet. Die Kooperation mit dem wissenschaftlichen Beratungsinstitut EPEA Internationale Umweltforschung ermöglicht Desso, die Optimierung der Produkte nach Cradle to Cradle zu beschleunigen sowie das Denken in Kreisläufen im Unternehmen zu etablieren. Die Definition der Rohstoffe und Inhaltstoffe nach Cradle to Cradle schafft Know-how für die Forschung und Entwicklung neuer Produkte für die Zukunft. Desso ist seit mehr als 80 Jahren ein zuverlässiger Partner in der Herstellung von Teppichen, die in Büroräumen, öffentlichen Gebäuden, Schulen, Krankenhäusern und Flughäfen zum Einsatz kommen. Innovation und Nachhaltigkeit sind wichtige Eckpfeiler und Kernwerte von Desso, die im Design und in den Cradle-to-Cradle-Zielsetzungen ihren Ausdruck finden.
Mit dem niederösterreichischen Unternehmen Backhausen verbindet man seit je traditionelles österreichisches Textilhandwerk. Auf der Basis einer gewachsenen Stoffkultur und des vorausschauenden unternehmerischen Denkens der Akteure war das Unternehmen prädestiniert für eine ökologische Produktinnovation. Backhausen entwickelte gemeinsam mit dem deutschen Umweltforschungsinstitut EPEA Internationale Umweltforschung GmbH in Hamburg „Returnity“, die weltweit ersten umweltfreundlichen und zu 100 Prozent wiederverwertbaren flammhemmenden Trevira-CS-Stoffe. Auf der Basis der Cradle-to-Cradle-Philosophie wurde ein umweltfreundliches chemisches Optimierungsverfahren entwickelt, das den ganzen Fertigungsprozess von Möbel- und Dekorationsstoffen umspannt. Im Einzelnen bedeutete das: • keine verlorenen Ressourcen/Rohstoffe • kein Abfall • Verzicht auf umweltschädliche Materialien während des gesamten Produktionsprozesses • 100 Prozent Wiederverwertbarkeit • „Returnity“ Rücknahmegarantie mit dem sogenannten Rücknahmepass Speziell bei der Garnfärbung und der Endausrüstung wurden chemisch bedenkliche Stoffe extrahiert und durch für Mensch und Umwelt unbedenkliche ersetzt. Die flammresistente Faser Trevira CS kann somit rückstandsfrei in einem technischen Wiederverwertungskreislauf zirkulieren. „Returnity“-Stoffe werden nach Gebrauch zurückgenommen. Auf Lizenzbasis kann diese Technologie von allen Webereien weltweit übernommen werden. Die erste Backhausen-Kollektion mit dem Namen „Elements“, die zu 100 Prozent aus „Returnity“ besteht, wurde im Herbst 2008 erstmals präsentiert und ist dabei, den Markt zu erobern. Anwendung finden die Stoffe bei der Herstellung von Sitz- und Büromöbeln und der Herstellung von konfektionierten Textilwaren (ohne Bekleidung). Seit dem 1. Juli 2009 produziert die Firma Backhausen alle Trevira CS Stoffe in der „Returnity“Qualität. www.backhausen.com, www.returnity.at
www.desso.com, www.belcolor.ch
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die suche hat ein ende: die material-bibliothek von Marc-Oliver Lieving/ Gerald Brandstätter (Text)
Ressourcen sparen, die Endlichkeit der Rohwaren berücksichtigen und eine technische oder natürliche Kreislaufwirtschaft verwirklichen – das sind die Grundlagen des Cradle-to-Cradle-Konzepts. Doch wie finde ich den Einstieg in eine ökoeffektive Produktentwicklung? Wie kann ich in meiner Branche erfolgreich intelligentes Design einführen? Wo finde ich Materialien, die nach dem Prinzip des Cradle to Cradle funktionieren? Die Datenbank Material Connexion bietet einen umfassenden Überblick über Materialien und deren Hersteller.
Climatex steht für klimatisiertes Sitzen. Alles an diesem Bezugsstoff entspricht den Anforderungen des Cradle-toCradle-Gedankens: Die Rohmaterialien, ihre Verpackung, ihre Verarbeitung, ihr Einsatz und ihre Wiederaufnahme in den natürlichen Kreislauf. Climatex garantiert dabei für Transparenz und lückenlose Rückverfolgbarkeit. www.climatex.com, www.gessner.ch
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Aufbauend auf dem „IntelligenteProdukte-System“ (IPS) nutzt das Cradleto-Cradle-Konzept Materialien als immer wieder einsetzbare „Nährstoffe“ in den Wertschöpfungsketten. Verbrauchsgüter wie zum Beispiel Verpackungen oder textile Stoffe kehren in den biologischen Kreislauf zurück. Gebrauchsgüter von Bürostühlen bis hin zu Autos werden fortlaufend in einen technischen Kreislauf geführt – ein enormer ökonomischer Vorteil, der neben der Endlichkeit der Rohstoffe ebenso positive Effekte für Umwelt und Gesundheit bringt. In den USA wird das Cradle-to-CradleKonzept bereits in grösserem Stil angewendet, in Europa sind die Niederlande auf dem besten Weg, zum ersten Cradleto-Cradle-Land zu werden. Dänemark wird voraussichtlich als Nächstes folgen, und auch in Deutschland gibt es immer mehr Aktivitäten.
Zugriffsrecht auf die Online-Datenbank und Zutrittsrecht zu den fünf Bibliotheksstandorten (New York, Bangkok, Daegu, Köln, Mailand) erworben haben, die Möglichkeit, projektbezogen selber zu recherchieren, zum Beispiel nach technischen Parametern und/oder nach Haptiken etc. Hierbei werden die registrierten Kunden auf Wunsch und kostenfrei durch die Materialexperten unterstützt. Für die permanente Aktualisierung der Datenbestände betreibt Material Connexion weltweite Materialrecherche mit einem Netzwerk von Material Scouts. Diese gebündelte Werkstoffexpertise wird den Kunden selbstverständlich auch auf Basis von „Manntagessätzen“ und auf Basis eines von ihnen zu erstellenden Lastenheftes zur Verfügung gestellt, um diese projektbezogen zu unterstützen (Consulting). Material-BiBliothek
Die DatenBank Material Connexion ist ein herstellerunabhängiger, Business-to-Business-orientierter, interdisziplinärer und internationaler Materialdienstleister. Als einzige Materialbibliothek weltweit zeigt Material Connexion Cradle-to-Cradle-zertifizierte und viele weitere ökologische Materialien. Das Kölner Expertenteam ist international vernetzt und berät kleine und grosse Firmen in allen Materialfragen von der Ideenentwicklung bis zur Marketing-Unterstützung für den Product Launch. Das Unternehmen betreibt Materialbibliotheken und bietet deren Materialexpertise zusätzlich als Consulting-Unternehmen an. Als Materialbibliothek mit mehr als 4500 Materialien von mehr als 2100 internationalen Herstellern im Datenbestand bietet Material Connexion denjenigen Kunden, die eine Jahresmitgliedschaft mit
Anstelle von Büchern finden sich in den Bibliotheken von Material Connexion neue, zukunftsweisende Materialien und Verarbeitungsprozesse. Sie sind unterteilt in die Kategorien Keramik, Glas, Metalle, Polymere, Materialien auf Kohlenstoffbasis, Materialien auf Zementbasis, Naturmaterialien und von Naturmaterialien abgeleitete Materialien (sogenannte Derivate). Sie stehen in Regalen und warten darauf, den neugierigen Betrachter in ihre Welt zu holen. Insgesamt verfügt Material Connexion über mehr als 4500 verschiedene Materialien. Allein in der Materialbibliothek in Köln können über 1200 verschiedene Materialien dauerhaft hautnah erkundet werden, ergänzt um die Exponate, die im Bedarfsfall aus den der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Archiven hervorgeholt werden können. Monatlich kommen bis zu 42 neue Materialien hinzu. Eine
unabhängige Experten-Jury in New York entscheidet über die Aufnahme. Dabei wird besonders Wert gelegt auf technologischen Fortschritt, Umweltbewusstsein und -sicherheit und die Vielfalt der Anwendungsmöglichkeiten neuer Materialien. Wenn die Jury einer Aufnahme zustimmt, kommen auf die Hersteller dieser Materialien keine Kosten zu; Material Connexion wahrt sich seine Unabhängigkeit, um seine Reputation als Consulting-Unternehmen nicht zu gefährden. Finanziert werden die Bibliotheken aus den Erlösen der Consulting-Sparte und dem Verkauf von personenbezogenen Nutzungslizenzen im Rahmen von sogenannten Firmenpaketen: Nur wer die Vor-Ort-Bibliotheken besuchen und die Online-Datenbank nutzen möchte – vor allem Designer, Architekten, Produktmanager, Marketing-Fachleute, Muster-/Prototypenbauer, Einkäufer, QS-Beauftragte, Betriebsleiter und Geschäftsführer – muss eine Mitgliedschaften eingehen. Material Connexion ist Inspiration wichtiger als „strenge Ordnung“: Man muss nicht immer für jedes Problem das Rad selber neu erfinden. Oft liegen die Lösungen schon bereit, nur eben in einer anderen Branche. Und wenn es nicht die 100-Prozent-Lösung ist, so reicht vielfach schon ein Denkanstoss in die richtige Richtung! Der recherchierende Kunde findet in der Materialbibliotheken für jedes Material ein eigenes Regalfach. Auf einer Tafel befinden sich eine Materialprobe zum Anfassen und die wichtigsten Informationen zum Nachlesen. So werden Berührungsängste von Anfang an unterbunden, und der Besucher kann sich sofort mit allen Neuheiten vertraut machen. Vertragskunden werden bei ihrer Recherche in der Bibliothek stets von einem Materials Researcher betreut. Wer nicht weiter weiss, dem helfen die Consulting-Experten vor 037
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Ort. Die Dienstleistung kann aber noch viel weiter gehen: Durch kundenindividuelle Consulting-Dienstleistungen zum Thema Produktentwicklung können sich Kunden durch neue (Material-)Lösungen und Designideen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Wer sich bei Material Connexion schlaugemacht hat, dürfte der immer grösser werdenden Konkurrenz ein schönes Stück voraus sein, um den Wettbewerb für sich zu entscheiden. erfolgreiche Business-MoDelle für Die Zukunft Seit Herbst 2007 arbeiten EPEA, MBDC und Material Connexion gemeinsam an der Förderung des Cradle-to-Cradle-Konzepts. Alle drei Partner sind überzeugt, dass ökointelligente Entwicklungen neue Produktqualitäten generieren und so erfolgreiche Business-Modelle und Wettbewerbsvorteile für die Zukunft schaffen. Unternehmen, die sich um hochwertiges, qualitätsorientiertes Produktdesign bemühen und die Wiederverwendung ökologisch intelligenter Materialien einbeziehen, können ihre Herstellungsprozesse signifikant verbessern und dabei Ressourcen einsparen. So können Kosten gesenkt und die eigene Rentabilität erhöht werden. Die Umsetzung von Cradle to Cradle verspricht Vorsprung durch Innovationsführerschaft, spürbare Wettbewerbsvorteile und langfristige Wirtschaftlichkeit für die Unternehmen. Neben der Herstellung und Vermarktung von gesundheitlich, sozial und ökologisch unbedenklichen Produkten ist ein weiteres Ziel von Cradle to Cradle eine partnerschaftliche und zielorientierte Zusammenarbeit mit allen internen und externen Beteiligten entlang der gesamten Prozesskette. Die Cradle-to-Cradle-Business-Strategie geht im Marketing neue Wege: Ein in-
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telligentes Produkt muss zuallererst durch seine hervorragenden Produkteigenschaften, Qualität, Design oder Nutzbarkeit überzeugen, also durch nachvollziehbare Produktvorteile, mit denen es sich gegenüber anderen Produkten abhebt. So werden auch Verbraucher angesprochen, die sich bislang weniger mit ökologischen Problemen auseinandergesetzt haben. Die greifbaren Vorzüge bestätigen den Nutzer darin, eine gute Kaufentscheidung getroffen zu haben. Die Tatsache, dass das Produkt umweltförderlich ist, ist ein zusätzliches Qualitätsmerkmal für den Kunden und zeigt ihm ausserdem, dass „grüne“ Produkte keineswegs „unsexy“ im Design oder „suboptimal“ in der Qualität sein müssen. intelligentes leihen unD leasen Einen ungewohnten Ansatz verfolgen Business-Modelle nach dem Prinzip von Cradle to Cradle für technische Geräte, bei denen der Hersteller seine Produkte an den Nutzer nicht mehr verkauft, sondern nur noch auf Zeit „verleiht“: Nach einer festgelegten Gebrauchsdauer erhält der Produzent sein Gerät zurück. Für den Verbraucher entfällt das Problem der Entsorgung, während der Hersteller die wertvollen Ressourcen wieder gewinnen und als „Nährstoff“ in technischen Prozessen und neuen Produkten nutzbar machen kann. „Intelligent“ im Sinne von Cradle to Cradle ist beispielsweise das Konzept des „Chemikalien-Leasings“, das für Automobil- oder Textilhersteller interessant ist, die während ihrer Produktion Metallteile mit chlorierten Lösungsmitteln reinigen müssen. Das Geschäft ihres spezialisierten Reinigungsdienstleisters beruht in diesem Modell nicht mehr auf der Menge der verkauften Lösungsmittel, sondern auf der Effizienz der Reinigungs-
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methode und der Menge der Teile, die er für seinen Kunden gereinigt hat. Das Ziel ist also ein optimierter und sicherer Reinigungsprozess mit möglichst wenig Lösungsmitteln. Das senkt die Kosten, erhöht den Gesundheitsschutz des Personals und schont darüber hinaus die Umwelt. Professionelle Beratung für langfristigen Markterfolg Auf dem Weg zu Cradle-to-Cradle-Produkten und -Dienstleistungen generieren die international anerkannten Unternehmen EPEA, MBDC und Material Connexion Cologne mit ihrer Materialkompetenz sowie den sich ergänzenden Leistungen und Expertisen bei Innovationsfindung, Dokumentation und Zertifizierung gemeinsam einen spürbaren Mehrwert für ihre Kunden: Der Kunde wählt für sein Projekt seinen Wunschpartner frei aus, alle Beratungsansätze „schauen über den Tellerrand hinaus“ und liefern branchenübergreifend praktikable Ideen und Lösungen für das konkrete Projekt. Jeder Partner versteht sich als „Treuhänder“ des Kunden und behandelt dessen Know-how stets streng vertraulich. Jeder der Partner begleitet auf Wunsch den kompletten Prozess von der Entwicklung bis zur Markteinführung. www.materialConnexion.de www.materialConnexion.com
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Cradle to Cradle als Ziel einer naChhaltigen entwiCklung von Daniel Kellenberger/ Severin Lenel (Text)
Falls Nachhaltigkeit wirklich ernst genommen werden soll, dann kommt man um die Cradle-to-Cradle-Idee nicht herum. Nur mit Produkten, die keinen oder einen positiven Einfluss auf die Umwelt bzw. die Gesundheit haben, können über lange Zeiträume unser hoher Lebensstandard und die hohe Bevölkerungsdichte beibehalten oder gar noch gesteigert werden. Wie sieht es aber mit der Umsetzung dieses an sich logischen Gedankens in der quantitativen Bewertung (Ökobilanzierung) und der aktuellen Schweizer Baupraxis aus?
Minergie-P Eco: Das Verwaltungsgebäude Zaugg in Rohrbach von Architekt Eckhard Fäseke, gebaut mit dem Anspruch höchster Nachhaltigkeit.
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cradle to cradle in der Ökobilanzierung Ökobilanzierung (oder LCA für Life Cycle Assessment) ist eine Methode zur quantitativen Bestimmung der gesamten Umweltbelastungen, die durch ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Dienstleistung verursacht wird. Diese Methode wird verwendet, um entweder mehrere Produkte oder Dienstleistungen mit gleicher Funktion (z. B. Wandkonstruktion mit bestimmter Last und Wärmedämmung) zu vergleichen oder um Produkte oder Betriebe zu analysieren. Die ISO-Norm 14040 beschreibt das Vorgehen einer Produkte-Ökobilanz wie folgt: In der Definition von Ziel und Untersuchungsrahmen wird zuerst festgelegt, wofür die Ökobilanz verwendet werden soll. Hier spielt unter anderem die Festlegung des Untersuchungsrahmens (Systemgrenze) eine wichtige Rolle. Die Sachbilanz ist an sich ein rein deskriptives Modell ohne jegliche Wertung. Die Wirkungsabschätzung teilt anschliessend die Ergebnisse der Sachbilanz in verschiedene Wirkungskategorien ein (z. B. Treibhausgas-Emissionen). Die Auswertung setzt alle Ergebnisse in einen Gesamtrahmen. SyStemgrenze feStSetzen Die Methode der Ökobilanzierung schreibt die zu betrachtende Systemgrenze nicht vor. Die ISO-Norm 14040 empfiehlt aber den ersten der nachfolgenden Ansätze (Cradle to Grave) als Systemgrenze: • Cradle to Grave (von der Rohstoffentnahme zum Lebensende): Es werden alle Produkte und Prozesse, welche nötig sind für die Herstellung, den Betrieb, die Entsorgung sowie die Wiederverwertung oder -verwendung in der Bewertung berücksichtigt. • Cradle to Gate (von der Rohstoffentnahme bis zum Fabriktor): Hier wer-
den alle Produkte und Prozesse von der Entnahme der Rohstoffe aus der Erdkruste (z. B. Rohöl, Eisenerz) bis zur Bereitstellung für den Verkauf berücksichtigt. Bei einer Bewertung nicht enthalten sind der Betrieb und die Entsorgung des Produktes. • Gate to Gate (von Fabriktor bis zum Fabriktor): Hier werden nur die Vorgänge innerhalb eines Produktionsprozesses (z. B. Strombedarf) berücksichtigt. Die zur Herstellung des Produktes benötigten Rohstoffe (inkl. Entnahme und Verarbeitung) werden dabei ignoriert. • Cradle to Cradle: Dies beschreibt eine spezielle Art des Cradle-to-GraveAnsatzes, wobei nach Ablauf der Nutzungsdauer das Produkt entweder wieder der Natur zugeführt oder wiederverwertet respektive -verwendet wird. Diese hochprofitablen Produkte sollen in diesem Fall im technischen oder biologischen „Nährstoffkreislauf“ zirkulieren und im Falle von biologisch abbaubaren Produkten gleichzeitig positive Effekte für Umwelt und Gesundheit haben. Da das Produkt in der Cradle-to-CradleSystemgrenze keinen oder gar einen positiven Effekt auf die Umwelt haben soll, spielen die Effizienzgewinne und der damit verbundene Rebound-Effekt (Mengenausweitung) keine Rolle. Aus der Sicht der Ökobilanzierung gibt es für die zwei Produktekategorien Folgendes zu bedenken: • Alle Produkte benötigen bei der Produktion Energie und Ressourcen. Biologische Produkte (z. B. Holzwerkstoffe) benötigen Energie zur Verarbeitung der Stämme, für den Transport, für die Veredelung etc. Falls es sich um Bioverbundwerkstoffe handelt, ist zudem der Aufwand für die Entsorgung nicht vernachlässigbar, da in vielen Fällen eine kontrollierte Kompostierung nötig ist. Die Generierung der dafür nötigen Energie bedarf ebenfalls Energie (sogenannte Grave oder Primärenergie),
welche je nach Produktionsart (z. B. Photovoltaik, Wind, Kohle) grösser oder kleiner, aber nie null ist. • Bei Produkten, welche so konzipiert sind, dass sie ohne grossen Aufwand wiederverwendet werden können, stellt sich die Frage, wer für die Aufwendungen des ersten, sogenannten Primärproduktes aufkommen muss. Es kann argumentiert werden, dass diese Aufwendungen in der Vergangenheit stattfanden und durch die Wiederverwendung in der Zukunft mit keinen weiteren Auswirkungen zu rechnen ist. Dies funktioniert jedoch nur, wenn der Bedarf am Produkt global nicht zunimmt, was in einem wachstumsorientierten Wirtschaftssystem unrealistisch ist. cradle to cradle in der ScHWeizer bauPraXiS Heutzutage gibt es viele Bauprodukte, welche zu mehr oder weniger grossen Teilen Recyclingstoffe beinhalten (Aluminium- und Stahlprodukte, Kunststofffenster, Dachschutzbahnen, Recycling-Betone und -Kiese, Kunststofffolien, mineralische und organische Wärmedämmungen etc.) oder aus erneuerbaren Ressourcen stammen (Holz und Holzwerkstoffe, Pflanzenfaserdämmungen etc.). Die Menge der Rezyklate bzw. erneuerbaren Materialien stellen dabei nur einen kleinen Teil der gesamten im Bauwesen verbrauchten Materialmenge dar. Vor allem bei den RecyclingBaustoffen gibt es viele Gründe für ihre geringe Verbreitung. In weiten Kreisen bestehen Vorurteile hinsichtlich einer geringeren Qualität solcher Produkte. Aber auch das fehlende Wissen im Umgang mit Recycling-Produkten (z. B. Recycling-Beton), die mangelhafte Sammellogistik für die Wertstoffe, der überproportional hohe Kostenaufwand für Rücknahme und Aufarbeitung (insbesondere bei Verbundwerkstoffen) oder eine ungenügende Qualität der 041
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Ökobilanz Vorgehen nach ISO 14040 Direkte Anwendungen
Auswertung
Definition von Ziel und Untersuchungsrahmen
Sachbilanz
• Produktentwicklung und Optimierung • Strategische Planung • Öffentliche Reglementierung • Vermarktung • Bewertungsmassstab • Ökolabels und Produktedeklaration
Wirkungsabschätzung
Aus „International Organization for Standardization“, ISO 14040.
Wertstoffe aufgrund fehlender Kennzeichnungs- oder Aufbereitungssysteme stellen hohe Hürden dar. Hinzu kommt, dass gewisse Materialien für das Recycling grundsätzlich ungeeignet sind, da sie nicht oder nur mit unverhältnismässigem Aufwand wieder in eine verwertbare Form gebracht werden können. erHÖHter einSatz von erneuerbaren energien in der HerStellung Mit der Verwendung von Recycling-Material in der Produktion ist aber nur ein Teil des Cradle-to-Cradle-Gedankens umgesetzt; auch die eingesetzte Energie sollte vollständig aus erneuerbaren Quellen stammen. Nach wie vor werden fast alle Bauprodukte unter weitgehender Verwendung von fossilen Energieträgern produziert, was sich in ihrem hohen Gehalt an Grauer Energie widerspiegelt. Auch hier bedarf es grosser Anstrengungen, um die Produkte und Produktionsprozesse so anzupassen, dass sie mit erneuerbarer Energie hergestellt werden können. Das ist bei vielen Produkten relativ einfach (z. B. konnte die Ökobilanz von Schaumglas durch die Verwendung von zertifiziertem Ökostrom für die Herstellung wesentlich verbessert werden), bei anderen jedoch so gut wie unmöglich (z. B. Stahlherstellung).
kleine erfolge Zum Zeitpunkt der Lancierung von Minergie-Eco, wo der Einsatz von RCBeton zwingend gefordert wird, gab es nur wenig Betonwerke in der Schweiz, die dieses Produkt anboten. Mittlerweile hat sich die Anzahl der Anbieter vervielfacht und die Preise haben sich vielerorts zum Vorteil der Kunden entwickelt. Einige Betonwerke formulieren bereits ihren „normalen“ Beton so, dass sie erhebliche Mengen an Recycling-Material darin verarbeiten. Es hat sich gezeigt, dass aus RCBeton fast jedes Bauteil gefertigt werden kann, was dem Produkt ebenfalls zusätzlichen Absatz beschert. Bei Bauingenieuren und Bauunternehmungen konnten Widerstände abgebaut werden, sodass in vielen Fällen selbst ohne Gebäudezertifizierung die Verwendung von RC-Beton vorgeschlagen wird. cradle to cradle alS fernziel Heute ist der weitaus grösste Teil der Bauelemente und -produkte als Einwegoder „Wegwerfprodukte“ konzipiert. Eine Änderung dieser Situation erfordert in weiten Teilen neue Materialien und Produkte, die so konzipiert werden, dass sie zum Grossteil aus Rezyklaten bestehen, ausschliesslich unter Einsatz erneuerbarer Energiequellen produziert werden und sich nach deren Nutzung sortenrein
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in die Ausgangsmaterialien auftrennen lassen. Ob es in Zukunft je möglich sein wird, Produkte zu entwickeln, welche ohne oder mit positiver Umweltauswirkung hergestellt werden können, hängt stark von der Beurteilung der verwendeten Systemgrenze bei der Ökobilanzierung ab. Mit einer ehrlichen und umfassenden (Cradle-to-Gate)-Beurteilung wird dies nie möglich sein. Um eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten, braucht es sowohl eine umfassende Betrachtung der Produkte mittels der Methode der Ökobilanzierung als auch eine Entwicklung von Produkten hin zu einer höheren Wiederverwertungs- und -verwendbarkeit. Labels wie Minergie-Eco oder LEED unterstützen heute schon diesen Trend.
Daniel Kellenberger, Kultur- und Umweltingenieur, ist Senior Consultant bei Intep in Zürich für die Themen Umweltwirkungen von Bauprodukten und Gebäuden, Ökobilanzierung und Nachhaltigkeitskonzepte. Von 2007 bis 2010 war er als Umweltwissenschafter in Wellington (NZ) bei Scion, einer Forschungsanstalt für Holzwirtschaft, tätig. Davor hat er bei der EMPA massgeblich am Aufbau der Ökobilanzdatenbank Ecoinvent mitgewirkt. kellenberger@intep.com Severin Lenel, Architekt, Umweltingenieur, EMBA, ist geschäftsführender Gesellschafter der Intep in Zürich und Leiter der Zertifizierungsstelle Minergie-Eco in St. Gallen. Zuvor war er Geschäftsleiter der Econum in St. Gallen und Leiter der Fachstelle Energie und Ökologie beim Hochbauamt St. Gallen. lenel@intep.com Intep ist ein international tätiges Beratungsunternehmen im Immobilienwesen mit Kernaktivitäten in der Bauund Management-Beratung. Gegründet 1978 in Zürich, verfügt Intep heute über Büros in München, Hamburg, Zürich, St. Gallen und Minneapolis mit rund 40 Mitarbeitenden. www.intep.com
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Massstab für die zukunft von Fanny Andermatt/ Gerald Brandstätter (Text)
Das neue Verwaltungsgebäude der deutschen Firma Bionorica setzt ein markantes Zeichen für die Zukunft des Bauens in Deutschland. Es ist in der Kombination der Techniken und Materialien ein baulicher Meilenstein im Umgang mit Umwelt und Energie.
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Die Gesamtheit der Massnahmen, also Solartechnik in der Gebäudehülle in Verbindung mit nachwachsenden Rohstoffen, geben dem Bau eine Vorbildfunktion.
Kreisläufe zurückgeführt werden kön nen. Auf der Basis der Untersuchungen und Vorgaben durch die Epea kamen so weit möglich ökoeffektive Materialien zum Einsatz. Dies beinhaltet einerseits die grundsätzliche Vermeidung von „Abfäl len“ aufgrund der Verwendung von Mate rialien, die in technische oder biologische Kreisläufe zurückgeführt werden kön nen, zum Beispiel durch Rücknahmesy steme (Aluminiumfassade, Photovoltaik Module) respektive Rücknahmepflichten (Dämmstoffe) oder den getrennten Kreis lauf bei der Herstellung (Faserrücken bei Teppichböden). Andererseits ist weit gehend auf Materialien synthetischer Herkunft zu verzichten und stattdessen innovative, organische Materialien zu verwenden, von denen nachfolgend eini ge näher beschrieben werden. • Wegen der bereits früher in der Planung festgelegten Art der Wärmedämmung (Aussendämmung unter Putz) wurde ein hochisolierendes Dämmmaterial aus Mineralschaum ausgewählt. Für die Wärmedämmung der Dachterrasse wurde mit dem Einsatz von Foamglas ein ebenfalls hocheffektiver minera lischer Dämmstoff verwendet. • Bei der Herstellung des Betons wurde mit einer positiven Auswahl der Addi tive die grösstmögliche Ökoeffektivität angestrebt. Dies zeigt sich in der voll ständigen Abstinenz von Schwerme tallen und Halogenverbindungen. Um dabei dennoch die Stabilität und ande re Eigenschaften des Betons zu gewähr
leisten, war nach Angaben der Her stellerfirma der Einsatz von Flugasche und eines Fliessmittels notwendig. Die Lieferfirma konnte garantieren, dass keine anderen Brennstoffe als Braun kohle für die Flugasche verwendet wurden und dass aufgrund der hohen Verbrennungstemperatur keine halo genorganischen Verbindungen mehr vorkommen. • Für das BionoricaGebäude wurden kei ne gesundheitsschädlichen Kunststoffe wie PVC verwendet, die dazu noch das Recycling anderer Kunststoffsor ten behindern würden. Fensterprofile, elektrische Leitungen, Lichtschächte, Sanitärrohre und schläuche, Kunst stoffplanen und Hauseinführungen für Wasserrohre etc. wurden in PVCfreier Ausführung verwendet. • Der Teppichboden der USamerika nischen Firma Shaw trägt zu einem ge sunden Innenraumklima bei und kann vorbildlich rezykliert werden, da Tep pichbodenrücken und Faser getrennt werden können. Auf dem europäischen Markt existiert bislang kein vergleich bar gutes Produkt, sodass das Bionorica Gebäude als erstes in Europa einen Teppichboden einsetzt, der komplett in einem technischen Kreislauf zirkulie ren kann. • Um ein gesundes Innenraumklima zu erreichen, wurden anstelle von Epoxid harzProdukte Acryllacke eingesetzt, deren Freisetzung an Restmonomeren so gering ist, dass sie nach 3 bis 4 Tagen Trocknungszeit nicht mehr nachweis
bar sind. Die Freisetzung von flüchtigen organischen Verbindungen ist ebenfalls sehr gering. Zusätzlich wurden diverse Einzelmate rialien überprüft und entsprechend ausgewählt, zum Beispiel Bitumen, das keine polyzyklischen aromatischen Koh lenwasserstoffe enthält, gesundheitsver träglicher Gips (ohne den oft mit schäd lichen Substanzen belasteten Flugasche zuschlag), Putz, der nur mineralische oder natürlich vorkommende Substanzen enthält (keine Kunststoffe) und beson ders gesundheitsfreundliche Silikatfar ben. Zusätzlich wurden für besonders gute Luftqualität in den Innenräumen mineralische Deckenplatten verwendet, die aktiv die Luft reinigen. firMenphilosophie zeigt sich auch iM grundriss Die Umsetzung der FirmenPhilosophie erfolgte jedoch nicht nur energie und ma terialseitig, diese fand auch in der Ausge staltung des Innenraums ihre Resonanz. Dies zeigt sich im menschenfreundlichen Zuschnitt, der Ausformung und Aus stattung der Arbeitsräume genauso wie durch die offene innere Erschliessung als Betonung der kommunikativen und transparenten Arbeitsweise. Die Verwen dung modernster Gebäudetechnik trägt das ihre zur Verbesserung und Erleichte rung der Arbeitsabläufe bei.
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Der blaue Verwaltungsbau besticht durch sein innovatives Energiekonzept und den Einsatz ökoeffektiver Materialien.
Die Firma Bionorica ist der in Deutschland nach Absatz führende Her steller von pflanzlichen Arzneimitteln, sogenannten Phytopharmaka. Mit der einzigartigen PhytoneeringPhilosophie, bei der die Erforschung der Heilkräfte der Natur (phyto) mit den innovativen Technologien und wissenschaftlichen Methoden (engineering) erfolgt, begrün det das Unternehmen ein neues Zu kunftsfeld der Pharmazie. Durch das starke nationale und interna tionale Wachstum wurde die Erweite rung der Flächen für wichtige admini strative Bereiche und damit ein neues Verwaltungsgebäude notwendig. In diesem sollte sich die Philosophie der Bionorica widerspiegeln. Das Gebäude, ausgeführt von den Architekten Brum mer und Retzer aus Amberg, Deutsch land, wurde daher unter den Aspekten der Nachhaltigkeit und einer für Mensch und Umwelt förderlichen Nutzung von Ressourcen der Natur konzipiert und erstellt. Gebäudeseitig erfolgte die Um setzung dieser Philosophie u. a. durch ein innovatives Energiekonzept, das eine regenerative und nachhaltige Energiever sorgung vorsieht, sowie durch den Ein satz ökoeffektiver Materialien. uMfassendes energiekonzept Zur Vorbereitung der Massnahmen im energetischen Bereich wurde eine dy namische Gebäudesimulation durch das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung e. V. (ZAE Bayern) durchgeführt. Dabei wurde ein zoniertes
numerisches Modell des geplanten Ge bäudes erstellt, um mittels Gebäude simulation detailliert die Jahresgesamt energiebilanz, den Energiebedarf der einzelnen Zonen sowie die Transmis sionsverluste der einzelnen Bauteile zu bestimmen. Auf der Basis dieser Untersuchungen wurden Verbesserungs und Ergänzungs vorschläge für die Planung des Baukör pers, die Verwendung von Materialien und die Haustechnik erarbeitet und de finiert. Das Energiekonzept für die Er füllung einer kompletten solaren und biomassegestützten Energieversorgung wurde wie folgt umgesetzt: • PhotovoltaikModule auf dem ge neigten Dach sowie in der SüdWest Fassade mit einer Gesamtleistung von ca. 50 kW/h • Wärmeerzeugung mittels Pelletkessel mit einer thermischen Leistung von 450 kW/h und mittels Pflanzenöl Blockheizkraftwerk mit einer thermischen Leistung von 140 kW/h sowie einer elektrischen Leistung von 100 kW/h • Verwendung der überschüssigen Wär me zum Antrieb von umweltfreund lichen Absorptionskältemaschinen Bauseitig wurden folgende Massnahmen zur Erreichung der angestrebten Zielset zung getroffen: • Fassadenwärmedämmung mit einer Stärke von 20 Zentimetern • Einbau von Dreifachverglasungen • komplett aussen liegender Aluminium Sonnenschutz mit intelligenter, son nenstandsgeführter Steuerung
• zusätzliche Dämmung im Bereich der erdberührenden Bauteile und der integrierten Tiefgarage • zentrale Klima und Heizungs steuerung über Fassadenriegel kontakte Durch die Gesamtheit der Massnahmen, also Solartechnik in der Gebäudehülle in Verbindung mit nachwachsenden Roh stoffen bei der Wärme und Kälteversor gung, spart Bionorica jährlich 1100 Ton nen CO2 im Jahr ein. Verwendung Von ökoeffektiVen Materialien Bei der Planung des neuen Verwaltungs gebäudes von Bionorica wurde auch die Epea (Internationale Umweltforschung GmbH, die Zertifizierungsstelle von Cradle to Cradle) mit einbezogen. Die Mitwirkung der Epea soll aufzeigen, wie durch Gestaltung eines Bauwerks die Botschaft des Unternehmens, „Phy toneering“, verdeutlicht werden kann. Gleichzeitig sollten kommunizierbare Beiträge zu umwelt und gesundheitsver träglichem Bauen geleistet werden. Die Epea konzentrierte sich bei ihrer Ar beit auf die Qualität der Innenraumluft sowie darauf, anhand einiger beispiel hafter Einzelpunkte die Möglichkeiten umwelt und gesundheitsverträglichen Designs zu zeigen. Dabei ging es nicht in erster Linie um Vermeidung, Reduzie rung und Minimierung von Materialien, sondern vielmehr um eine intelligente Verwendung der Materialien, sodass diese in technische und biologische 045
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THEMA Cradle to Cradle
MODULØR Magazin
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der blick nach vorn von William McDonough/ William McDonough + Partners (Text, Illustrationen), Gerald Brandstätter (Redaktion)
Als mehrfach preisgekrönter Spezialist für nachhaltiges Bauen und Mitbegründer des Cradle-toCradle-Prinzips zeigt der Amerikaner William McDonough, wie Cradle to Cradle auch in der Architektur einen festen Platz einnehmen kann.
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Im Jahr 2002 verfassten der deutsche Chemiker Michael Braungart und der US-amerikanische Architekt William McDonough ihr Buch „Cradle to Cradle: Remaking The Way We Make Things“, in dem sie ein radikales Umdenken des Herstellungsprozesses von Produkten forderten: von Ökoeffizienz zu Ökoeffektivität. Bereits 1992 gaben die beiden Autoren die „Hannover Principles“ heraus, die ökologischen Grundsätze für die Expo 2000 in Hannover. Heute ist McDonough u. a. als Consulting Professor für Civil and Environmental Engineering an der Stanford University tätig und sitzt im Leadership Council der Yale University. Sein Unternehmen William McDonough + Partners beschäftigt rund 40 Architekten, Planer und Designer, die sich ausschliesslich nachhaltigen Projekten widmen. McDonough ist Preisträger des Presidential Award for Sustainable Development (1996), dem Presidential Green Chemistry Challenge Award (2003) sowie dem National Design Award (2004). Anhand nachfolgender zweier Projekte zeigt William McDonough auf, an welchen Projekten sein Team kürzlich gearbeitet hat und wie es bereits heute möglich ist, das Cradle-to-Cradle-Prinzip auch in der Architektur konsequent umzusetzen.
Die konsequente Ausrichtung des geplanten Nachhaltigkeitszentrums der Nasa nach der Sonne und der Hauptwindrichtung gewährleistet eine natürliche Belichtung und Durchlüftung.
DAs NAcHHALTigkEiTszENTRUM DER NAsA Moffett field, kalifornien
Die Nasa steht – mit ausserordentlichen Budget-Einschränkungen – an der Schwelle zur nächsten Generation der Weltraumerforschung und der Besiedelung von Mond und Planeten. Ihre Statuten verlangen, dass Forschung und Technik für Weltraummissionen auch für irdische Zwecke nutzbar sein müssen. Viele Technologien, die heute in nachhaltigen Bauprojekten verbreitet sind, entstammen den Forschungslaboratorien der Nasa, wie auch umgekehrt das nachhaltige Bauen die Forschung der Nasa beeinflusst. In diesem Kontext hat das Nasa Ames Research Center das Büro von William McDonough + Partners beauftragt, ein neues, rund 4500 Quadratmeter grosses Nachhaltigkeitszentrum auf dem Campus in Ames zu entwerfen. Die Nasa hatte diesem Projekt drei Kriterien vorgegeben: Das Gebäude sollte in seiner Leistung die höchste LEED-Zertifizierung in „Platin“ übertreffen, die Innovationskultur der NASA demonstrieren und sich sowohl in seine Umgebung einfügen wie auch als
Ikone für den Campus von Ames wirken. Der Entwurf bemüht sich, die Zusammenarbeit zu fördern und der Gesundheit und dem Wohlbefinden seiner Nutzer entgegenzukommen. Das Entwurfsteam musste ein erhebliches Tempo vorlegen; die dreimonatige Konzept- und Entwurfsphase umfasste umfangreiche Untersuchungen als Grundlage für den sich entwickelnden Gebäudeentwurf und diente gleichzeitig als Grundlage für die späteren Phasen der Projektentwicklung. Die entwurfsstrategien • Die Dimensionierung des Fundaments und der Raumhöhen sowie die Ausrichtung des Gebäudes wurden konsequent optimiert, um die Wirksamkeit der natürlichen Belüftung zu steigern. • Die tragende Baustruktur ist besonders leistungsfähig konzipiert: Sie ist einerseits nach seismischen Ereignissen leicht zu reparieren und fungiert andererseits als Armierung für die Gebäudebeschattung. 049
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Erneuerbare Energien Zugeführte Energie aus Solar- oder Windkraftwerken
Bedachung mit Photovoltaik-Paneelen Gewinnung erneuerbarer Energie vor Ort
Gebäudeautomation Intelligentes und lernendes Kontroll-, Bedienungs- und Visualisierungssystem
Intelligente Materialien Nachhaltigkeit als oberster Prinzip
Öffnung nach aussen Ausrichtung zur Sonne, natürliche Ventilation, Tageslicht-Nutzung
Intelligente Gebäudehülle Photosynthetische Fassade mit vegetativem Schutzschild
Hocheffiziente Fassade Externe Beschattung
Geothermische Wärme-gewinnung Hocheffizientes Heizsystem
Autarkes System: Einige der Kernaspekte, welche das Gebäude zum nachhaltigen Gesamtsystem nach Cradle to Cradle werden lassen, werden hier aufgezeigt.
• Die Nutzung des Tageslichts wird durch dünne Deckenplatten, Blendschutzmassnahmen, hohe Räume und die Gebäudeausrichtung optimiert. • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit werden durch säulenfreie Spannweiten erreicht. • Die Aufbereitung und Reinigung des Abwassers wird direkt auf dem Gelände sichergestellt. • Durch ein umfassendes geothermisches System, hocheffiziente Beleuchtung, Strahlungskühlung, intelligente Gebäudesysteme und photovoltaische Energiegewinnung sowie aktive Solarsysteme auf dem Gelände wird eine beispielhaft hohe Energieeffizienz erreicht. natur unD HigHtecH Der Entwurf des Nachhaltigkeitszentrums beruht auf der Idee, dass das Gebäude ein Ausdruck des Geistes der Nasa ist: experimentell, aber funktional, elegant, aber nicht edel. Der Entwurf der Aussenstruktur soll an Lunarmodule
und Satelliten erinnern. Er bestärkt auch den pädagogischen Auftrag des Projektes: auf so viele Arten wie möglich den Stoffwechsel von Energie, Wasser und Materialien des Gebäudes zu demonstrieren. Die Nasa ist bekannt für ihre tiefgehenden, praktischen Forschungen zu einer Reihe von Systemen und Technologien. Diese Ressource wird angezapft, um die Leistungsfähigkeit des Gebäudes zu verbessern. Das Gebäude wird der Nasa auch als Forum dienen, um ihre Forschungsinstrumente und -methoden an das Studium der gebauten Umwelt (auf diesem Planeten) anzupassen und dem Gebäudeprojekt wesentliche Rückmeldungen zu geben. Für das verbrauchte Wasser besteht das Ziel, ein System zu schaffen, das im Lauf der Zeit Wasser im Gebäude in geschlossenen Schleifen nutzt. Jenseits der Gebäudewände besteht das Ziel darin, dieselben Mengen und denselben Reinheitsgrad des Abflusswassers beizubehalten, die unter den Bedingungen vor Baubeginn vorhanden waren. Schlüssel zur Schliessung des Wasserkreislaufs vor
Ort ist die Anpassung des Reinheitsgrads an die Nutzung, die Aufbereitung und die Reinigung des Wassers innerhalb des Kreislaufs. Um das bestmögliche Arbeitsumfeld herzustellen, erhielten Tageslicht und natürliche Belüftung vor mechanischen Systemen den Vorrang. In Kombination mit dem Blick ins Freie gewährleistet das Tageslicht die Beziehung der Nutzer zum Zeitablauf und zu Wetteränderungen. Viele Strategien der Tageslichtbeleuchtung begünstigen auch die natürliche Belüftung: in den Dimensionen minimierte Bodenplatten, grosse Raumhöhen sowie grosszügige Verglasungen, die sich öffnen lassen. Ausschlaggebend ist die Gebäudeausrichtung und eine über Stockwerke hinweg offene Raumstruktur. Die Primärbelüftung orientiert sich am Wind: Das Gebäude wird mit seiner Längsfassade dem Wind entgegengestellt, wodurch eine natürliche Belüftung gewährleistet ist.
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FLOw HOUsE: DER „MAkE iT RigHT“-DUpLEx-pROTOTyp new orleans, louisiana
Das Flow House: Sicher vor Überschwemmungen, schnell und günstig zu erstellen und vor allem nachhaltig.
Das Flow House ist ein Prototyp eines Doppelhauses für Bewohner des Lower 9th Ward in New Orleans, die von Überschwemmungen verdrängt wurden. Konzipiert ist das Gebäude als eine Reihe von Aussenräumen, die das Wohnen im Inneren erweitern. Das Flow House soll Ausblicke bieten sowie Verbindungen zu Nachbarn und der Gemeinschaft schaffen. Es inszeniert und feiert aber gleichzeitig auch die Bewegungen von Licht und Schatten, Luft und Wasser. Der Entwurf widerspiegelt die Vorstellungen der „Make It Right“-Foundation von sicheren und gesunden Wohnhäusern, die vom Cradle-to-Cradle-Prinzip inspiriert und von hoher Entwurfsqualität sind. Das Erlebnis des Hauses beginnt mit einer Eiche. Mit einer einfachen Holzbank, die zur Eingangsstufe wird, definiert der Baum symbolisch einen Versammlungsraum unter sich und markiert gleichzeitig den ersten Schritt in das Haus hinein. Entworfen als Hauptwohnung mit drei Schlafzimmern an der Strassenseite sowie als Mietwohneinheit mit einem Schlafzimmer mit eigenem Eingang an der Rückseite, verbindet das Haus lokale Architekturtypen wie „Shotgun“, „Camelback“ und „Dogtrot“. Offene und durchgehende Flächen sorgen für direkte Verbindungen zwischen den Bewohnern und den grosszügigen Aussenflächen. Das Wohnzimmer erweitert sich durch grossflächige Schiebetüren bis hin auf die Vorderterrasse und ermöglicht Ausblicke über die Strasse; dies begünstigt die Sicherheit und Kohärenz der Gemeinschaft. Die oberen Schlafzimmer öffnen sich zu Aussenflächen, auf denen Platz für Familienzusammenkünfte auf Dachgärten ist, wo aber auch klimatisch bedingt unter dem Nachthimmel geschlafen werden kann. 051
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Materialkreisläufe: 81 Prozent der verwendeten Baustoffe (dunkelgrün) können in technische Kreisläufe (tK) zurückgeführt werden, 18 Prozent (hellgrün) in biologische Kreisläufe (bK). Ein Prozent der Baustoffe werden im Serviceverfahren „ausgeliehen“.
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Stützen aus Holz, behandelt ohne toxische Zusätze (bK) B Rahmenstruktur aus Stahl (tK) c Wärmedämmungen (tK) D Platten aus Zement, ohne toxische Zusätze (tK) e/f Boden- und Deckenkonstruktion aus Holzwerkstoffen, FSC-zertifiziert, ohne Formaldehyd oder andere toxische Zusätze (tK) g Bedachung aus Stahlblech (tK) H Fenster aus Glas und Metall (tK) i Verglasung aus Glas (tK) J Eingangstür aus Metall (tK) K Innenwände in Trockenbauweise, ohne Gips (tK) L Aussenverkleidung aus ungiftig behandeltem FSC-zertifiziertem Holz (bK) M Aussenverkleidung, bestehend aus organischem Rezyklatmaterial (bK) n Treppenstufen aus Massivholz (bK) O Treppenwangen aus Stahl (tK) P Einbauschränke/ Küche aus schnellwachsendem FSC-Holz (bK) Q Küchenabdeckung aus Beton-Glas-Mischung (Rezyklat; tK)
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entwurfsstrategien Das Flow House besteht aus drei 16 Fuss (=rund 4,90 m) breiten modularen Einheiten, die extern vorfabriziert werden. Die Aufteilung in drei Einheiten schafft insgesamt eine grosszügige Wohnfläche mit überdachter Terrasse auf einem engen Grundstück. Gleichzeitig minimiert die Dreiteilung die gesamte Grundfläche des Gebäudes. Eine Verschiebung des Obergeschosses in Richtung Süden lässt Tageslicht zu den nächsten Nachbarn durch und spendet durch die Auskragung Schatten für das untere Wohngeschoss. Die Dachflächen sind mit PhotovoltaikPaneelen bestückt und erzeugen Elektrizität sowie mittels solarthermischer Rohrleitungen Warmwasser. Regenwasser wird durch ein integriertes System von Wasserrinnen und Zisternen gesammelt. Die Wände und Dächer sind mit gesundheits- und umweltfreundlichen Materialien so konzipiert, dass sie demontiert werden können. Ein offener äusserer
Durchgang trennt zwei Einheiten, sorgt für wirksame Belüftung und bietet flexiblen Expansionsraum für die Anforderungen unterschiedlicher Familienstrukturen und Wohneinteilungen im Lauf der Zeit. unBeDenKLicHe BauMateriaLien Das Flow House wird mit Teilen konstruiert, die einfach und gefahrlos demontiert und in biologische Kreisläufe der Umwelt oder in technische Kreisläufe der Industrie rückgeführt werden können. Es gehört zur Strategie, die Zahl der Materialien auf wenige Hauptkomponenten zu begrenzen, die unbedenklich für die Umwelt und die menschliche Gesundheit sind und entweder das Zertifikat Cradle to Cradle haben oder vom Denken von Cradle to Cradle inspiriert sind. Wände und Dächer sind als bautechnisch isolierte Platten (technische Nährstoffe) konzipiert, während das Fundament, die Aussenverkleidung und die Schreinerarbeiten aus Holz (biologische Nährstoffe) spezifiziert sind.
Fenster und andere vereinheitlichte Systeme sind sogenannte Serviceprodukte, also Bauteile, die nach dem Ende ihrer Lebensdauer an den Hersteller zurückgegeben und in neuen Produkten weiterverwendet werden können. Das verwendete Holz muss FSC-zertifiziert sein. Das für die Aussenverkleidung, die tragenden Säulen und die Gründungspfähle verwendete Holz muss auf natürliche Art in einem nicht toxischen Säuerungsverfahren behandelt sein. Holzwerkstoffe dürfen kein Formaldehyd beinhalten. Die Innenwände werden als gipsfreie, schimmelresistente Trockenwände (biologischer Nährstoff) mit geringen Anteilen an flüchtigen organischen Verbindungen gestaltet.
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KOLUMNE Thomas Sevcik
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Von PaPierkorb zu PaPierkorb: Der iDeenkreislauf Des architekten Nicht nur Dinge, Materialien und Gebäude haben ihren Kreislauf, auch die Ideen der Architekten. Hier ist eine kurze Zusammenfassung dieses Kreislaufs. Er beginnt und endet eben oft im – Papierkorb. Denn nachdem die Freude oder Aufregung oder der Respekt vor einer neuen Entwurfsaufgabe allmählich verflogen ist, beginnt dieser unerbittliche Kreislauf. Das Folgende ist eine Art Protokoll. Ähnlichkeiten mit der Wirklichkeit sind rein zufällig ... 1. Die Maschinenpistole Zuerst werden einige schnelle Ideen und Gedanken aufgeschrieben oder skizziert. Ein befreundeter Szenograf nennt das „mit der Maschinenpistole einfach an die Wand schiessen und dann mal schauen, was es so ergeben hat“. Hier beginnt der Papierkorb bereits eine Rolle zu spielen. Denn manchmal greift man wieder in den Papierkorb, um eine schon tote Idee nochmals anzuschauen. 2. Die frühe, scheinbar geile iDee
im Entferntesten ausdenken kann. Jetzt kommt die Leere. Das Nichts. Der Auftraggeber ruft an. Man sei noch dran. Wird gut. Dann wird die Familie schlecht behandelt. Und beim Volleyballspiel war man selten so schlecht. Weil, man ist ja in Gedanken bei ... der Idee. 4. langsaMes rausrobben Das ist leichter gesagt als getan. Hin und her, sowohl auf dem Skizzenblock als auch psychisch. Irgendwie läuft es nicht. Flaute nennen das die Seeleute, „Seitwärtsbewegung“ die Börsianer. Papierkorb. Der Auftraggeber ruft an. 5. Die grosse iDee Doch dann ist sie da. Die wirkliche, wahre Idee. Pfiffig, clever, intelligent. Wird vermutlich keinen grossen Preis erhalten, ist aber nach wie vor toll, funktioniert. Ein positiver Meilenstein der persönlichen Entwicklung des Architekten. Der Auftraggeber sieht sie und ist zufrieden. Bestes Volleyballspiel seit langem.
Na, da ist ja schon die Idee! Und was für ein Prachtstück. Toll. Die ganze Erfahrung und Talent in die Waagschale geworfen und dann dies hier. Wird vermutlich einen grossen Preis einheimsen und die Architekturgeschichte verändern. Schnell die Tortellini aufwärmen, allen absagen und dann die Nacht durcharbeiten. Wichtig: Auftraggeber anrufen und etwas Grosses ankündigen. 3. erster tiefschlag Irgendwie ist die Idee doch nicht das. Quatsch, sie ist geradezu lächerlich. Das ein Mensch sich so etwas auch nur
thomas sevcik (39) ist Mitgründer und Partner der Kommunikationsdenkfabrik arthesia mit Büros in Zürich und Los Angeles. Ausserdem lehrt er am Central Saint Martins College of Arts in London. www.arthesia.com
6. Der spät-phasen-zweifel Der Teufel steckt im Detail. Irgendwie passt alles nicht zusammen. Hier ein Kompromiss, dort eine kleine Enttäuschung. Wieder viel Papierkorb. Aber die Idee wird irgendwie gerettet. Oder – leider – manchmal auch nicht. Der Kreis schliesst sich daher in zwei verschiedenen Versionen: 7a. Die iDee trotz alleM Genau genommen hat die Idee nun nicht mehr viel gemeinsam mit der „grossen Idee“. Aber ist solide und macht alle zufrieden. Nein, sie ist sogar besser als am Schluss befürchtet. Sie ist sogar richtig gut. Eine „grosse Idee“ wurde gerettet. Nochmal viel Papierkorb. Der Auftraggeber ist zufrieden. Die Familie auch. 7b. Die notiDee Die grosse Idee scheitert grandios. Die Zeit drängt. Man durchwühlt nochmals den Papierkorb. Okay, dieses hier ist machbar. Der Auftraggeber ruft jetzt öfters an. Schnell muss was her. Die Notidee ist geboren und wird weiterentwickelt. Man hat sich selten so unter Druck gefühlt. Hat keinen Appetit auf nichts. Volleyball jetzt? Man vertrödelt Zeit, um zu überlegen, wie man die Notidee dem Auftraggeber verkauft. Letzte Ausführungen dazu werden noch auf dem Weg zu Präsentation gemacht. Man hätte mehr Zeit einplanen sollen. Beim nächsten Mal macht man alles anders. Versprochen. Die Notidee gewinnt den nationalen Architekturpreis.
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ARCHITEKTUR Residenz Weijnen 2.0, Amsterdam
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ARCHITEKTEn Faro Architecten, Lisserbroek www.faro-architecten.nl BAUHERRsCHAfT Pieter Weijnen, Amsterdam BAUZEIT 2009
Das Passivhaus von Pieter Weijnen unterscheidet sich nicht nur in der Fassadengestaltung von seinen Nachbarn, sondern auch durch sein innovatives Materialund Energiekonzept.
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verbrannte haut REsIDEnZ WEIjnEn 2.0, AMsTERDAM
Das Wohnhaus des Architekten Pieter Weijnen ist ein Paradebeispiel für die Wiederverwertung von Restmaterialien und die Implementierung nachhaltiger Technologien. Die Kombination von hochisolierender Gebäudehülle und Wärmetauschern drückt den CO2-Ausstoss des Hauses auf Null. von Patrick Zamariàn (Text) und John Lewis Marshall (Fotos)
Das Fassadenmaterial besteht aus chemisch unbehandeltem Lärchenholz, das nach alter japanischer Tradition abgeflammt wurde. So kann auf einen Anstrich oder eine Imprägnierung verzichtet werden.
Steigereiland ist die westlichste von sieben künstlich angelegten Inseln im Osten von Amsterdam, die zusammen den neuen Stadtteil Ijburg bilden. In den nächsten Jahren sollen vier weitere Inseln die Anlage komplettieren und Wohnraum für insgesamt 45‘000 Menschen bereitstellen. Unter ihnen befindet sich Pieter Weijnen, einer von vier Partnern im Architekturbüro Faro, der für seine Familie bereits vor drei Jahren ein hochexperimentelles Energiesparhaus auf Steigereiland errichtete. Wenn der Architekt sein eigener Bauherr ist, eröffnet sich ihm die Möglichkeit, sein entwerferisches Credo in Reinform zum Ausdruck zu bringen, und nicht selten dienen die Bauten dazu, die Grenzen des eigenen Entwurfsansatzes auszuloten. In Anbetracht dessen erstaunt es kaum, dass bereits die sogenannte Residenz 1.0 der in den Niederlanden für innovativen energieeffizienten Wohnbau bekannten Faro Architecten ein Paradebeispiel für den Einsatz nachhaltiger Technologien war. Die Ressourcen- und Energieeffizienz des ersten Hauses sollte beim Nachfolgebau noch übertroffen werden. Ziel der prototypischen Residenz 2.0 ist Energieneutralität durch aktive und passive Energiegewinnung und eine hundertprozentige Reduktion des CO2Ausstosses. Erreicht wird dies durch den kombinierten Einsatz von Wärmetauschern und einer hochisolierenden Gebäudehülle mit Dreifachverglasung. Die Aussenwanddämmung besteht aus einer 30 Zentimeter dicken Holzfaserschicht,
die Zellulose-Isolation im Dach beträgt gar 40 Zentimeter. Die Vermeidung jeglicher struktureller Wärmebrücken und die präzise ausgeführten und komplett luftdichten Verbindungen – bis hin zur „bestisolierten Katzenklappe der Welt“, wie die Architekten augenzwinkernd anmerken – hebt den Wärmewiderstand auf beeindruckende 10 m 2K/W, wodurch der angestrebte Passivhausstandard im Endverbrauch sogar noch unterschritten wird. Die Aussenluft wird durch einen zwei Meter unter dem Haus befindlichen Sole-Erdreich-Wärmetauscher erwärmt und dem Innenraum zugeführt. Bei Bedarf kann die Temperatur durch eine zusätzliche Luft-Wasser-Wärmepumpe erhöht werden. Um die thermische Masse des Gebäudes selbst zu erhöhen, wurden bei einigen Wänden ausserdem Phasenwechselmaterialien als Latentwärmespeicher in den Lehmputz integriert. Das Flachdach des Reihenhauses dient nicht nur als Terrasse, sondern in mehrfacher Hinsicht zur Energiegewinnung. Regenwasser wird in eine Zisterne im Garten geleitet, wo es für Toiletten und Waschmaschine gesammelt wird. Über sechs Quadratmeter Auron-DF-Vakuumröhrenkollektoren, die in die Dachbrüstungen integriert sind, wird Wasser erhitzt und in einem zwei Kubikmeter grossen Speisewassertank für die Verwendung als warmes Leitungswasser sowie für die Bodenheizung gespeichert. Zwei geplante DonQi-Windturbinen, deren Bewilligung noch aussteht und deren Funktion gegebenenfalls durch zusätzliche Photovoltaik-Zellen übernommen 057
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ARCHITEKTUR Residenz Weijnen 2.0, Amsterdam
werden soll, werden genügend elektrischen Strom generieren, um den nominellen Elektrizitätsbedarf des Hauses zu decken. Überkapazitäten sollen im hausinternen Stromnetz, das als Pufferspeicher dient, gesammelt werden und in windarmen Zeiten zur Verfügung stehen. Die Leistung der Residenz 2.0 besteht nicht alleine in seiner beeindruckenden Energiebilanz, sondern ebenso in der Tatsache, dass das Zusammenspiel der zahlreichen nachhaltigen Technologien nicht auf Kosten der architektonischen Qualität geschieht. Das gewählte Tragsystem mit zwei seitlichen Lehmziegelmauern und darauf aufliegenden Holzdoppelstegträgern ermöglicht einen offenen Innenraum, der ohne tragende Stützen oder Wände auskommt. Im Erdgeschoss führt dies zu einer für Reihenhäuser dieses Massstabs unüblichen räumlichen Grosszügigkeit. Das Haus ist um eine das gesamte Erdgeschoss einnehmende offene Wohnküche organisiert. Im Sinne einer promenade architecturale führt der Weg über eine mit Computerarbeitsplätzen bestückte Zwischengalerie auf das als Sitz-Lounge ausgestaltete Mezzanin-Geschoss. Blickfang des so über mehrere Ebenen reichenden Wohnbereichs ist ein von der Decke abgehängter Baum, auf dem das Mezzanin aufgelagert ist. Der Baum stammt aus einem der Kanäle Amsterdams, von wo er im Zuge der Restauration des Quais entfernt werden musste. In den beiden Obergeschossen befinden
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Das offene Treppenhaus ermöglicht den Aufstieg von warmer Luft.
Der Wohnraum reicht über mehrere Geschosse.
Im 2. Obergeschoss wurde die Technikzentrale platziert.
Das Mezzanin-Geschoss ist auf einem Baumstamm aufgelagert.
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Eine Promenade f체hrt vom Erdgeschoss vorbei an einer Zwischengalerie zum MezzaninGeschoss.
Das Erdgeschoss pr채sentiert sich als grossz체giger, offener Wohnraum, der durch eine Sitz-Lounge im Mezzanin-Geschoss erg채nzt wird.
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ARCHITEKTUR Residenz Weijnen 2.0, Amsterdam
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Die Konstruktion der Decke mit Holzdoppelstegträgern erlaubt sogar den Einlass der Badewanne in den Boden.
sich die Schlafzimmer, die im Gegensatz zum Wohnraum unverändert von Residenz 1.0 übernommen wurden, sowie die angesichts der Bedeutung der Installationen angemessen im Herzen des Hauses platzierte Technikzentrale. Die Fassaden des Hauses sind geprägt durch die Kombination grosser, asymmetrisch verteilter Fensterflächen mit verstellbarem Sonnenschutz und länglichen, die gesamte Breite des Baus einnehmenden Schlitzfenstern, die die Geschossigkeit des Baus verschleiern. Das Haus erinnert nicht zufällig an die Arbeiten des Architekturhistorikers Terunobu Fujimori, der an der Biennale von Venedig 2006 mit seiner Umdeutung klassischer japanischer Bautypen für Aufsehen sorgte. Hier wie da besteht das Fassadenmaterial aus chemisch unbehandeltem Lärchenholz, das nach alter japanischer Tradition abgeflammt wurde. Die verkohlte oberste Schicht konserviert das Holz und eliminiert so die Notwendigkeit von Anstrich oder Imprägnierung. Um eine Überhitzung der Räume im Sommer zu vermeiden, liegen die Fens-ter weit zurückversetzt in der Fassade. Weiterhin ermöglichen manuell zu öffnende und einbruchsichere Lüftungsklappen in der Fassade und im Dach die Zufuhr kühler Abendluft.
Trotz der Verwendung von viel Holz wirkt das Wohnhaus keineswegs rustikal, sondern dank seiner Grosszügigkeit und vielen Durchblicke leicht und zeitgemäss.
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Die Freiheit im Fassaden- und Balkonbau
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ARCHITEKTEn Shigeru Ban Architects Europe, mit Jean de Gastines, Paris www.shigerubanarchitects.com BAUHERRsCHAfT Gemeindeverbund Metz Métropole, Metz BAUZEIT 2007–März 2010
Das Dach besteht aus einer wasserdichten Membran auf Glasfaserund Teflon-Basis (PTFE oder Polytetrafluorethylen), hat eine maximale Höhe von 77 Metern und eine Gesamtfläche von 8000 Quadratmetern.
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ein
dach für die
kunst CEnTRE pOMpIDOU, METZ
Im Mai eröffnet das Centre Pompidou in Metz sein zweites Zuhause. Der japanische Architekt Shigeru Ban führt hier auf eindrückliche Weise vor, wie modernste Technologien mit subtiler Holzbautradition vereint werden können. Zur Fertigung und Montage des komplexen Dachaufbaus wurde eigens Software kreiert. Die Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten war Grundvoraussetzung für das Gelingen dieser architektonischen Herausforderung. von Katharina Marchal (Text) und Roland Halbe (Fotos)
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Die Konstruktion wurde im Windkanal auf ihr Verhalten bei Wind und Schneelast ausgiebig getestet.
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Um den Aufbau des komplexen Gebäudes zu verstehen, müssen die konstruktiven und räumlichen Elemente voneinander getrennt werden. Von aussen gesehen erhebt sich eine wellenförmige Dachkonstruktion über die 5000 Quadratmeter grosse Ausstellungsfläche. Im Detail betrachtet verzweigen sich vier Bündel aus ineinander verdrehten und gekrümmten Brettschichtholzbändern und bilden im Dachgerüst ein Flechtwerk aus Hexagonen. In der Mitte des Gebäudes steht ein 77 Meter hoher Turm, der einerseits die Dachstruktur trägt und über den man andererseits die Ausstellungsräume per gläsernen Aufzug erreichen kann. Gestapelte Volumen Die Hauptausstellungsräume bilden die drei sternförmig übereinander gestapelten Baukörper, die unter der Dachhaut
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hervortreten respektive sie scheinbar durchstossen. Zwischen diesen Volumen und der Dachfläche breiten sich das Foyer und die temporäre Ausstellungshalle als offene oder halb geschlossenen Räume aus. Die bis zu 20 Meter hohen Lufträume ermöglichen die Präsentation überdimensional grosser Kunstwerke. Die Oberseite der Ausstellungsboxen bietet weitere Flächen für ausgewählte Skulpturen. Ein Studio und ein Restaurant mit vorgelagerter Terrasse sind in einem zylinderförmigen Anbau untergebracht. Auf der Rückseite des Bauwerks docken sich weiter Nebenräume, Treppen und das Auditorium an. Als integrativer Bestandteil des Entwurfs sind Technik- und Elektroinstallationen so weit wie möglich sichtbar an die Baukörper angesetzt. Es erinnert an das erste Centre Pompidou von 1977 in Paris, wo Lüftungsrohre, Lift- und Technikschäch-
Ausblick aus einer der drei Galerien auf die Kathedrale von Metz.
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Die Konstruktion besteht aus sechseckigen Modulen und ist mit einer wasserdichten Membran beschichtet.
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te als additives Element ablesbar bleiben. Obwohl die Holzkonstruktion leicht und ausgewogen wirkt, lasten die notwendigen bauphysikalischen und sicherheitstechnischen Auflagen schwer auf dem komplexen Gebäude. Stahlringe zur Befestigung der 8000 Quadratmeter grossen Dachmembran nehmen dem Holzgerüst seine konstruktive Leichtigkeit. Die transluzenten Polycarbonatplatten schliessen den Bau räumlich und thermisch ab. Bei guter Witterung kann das Foyer im Erdgeschoss zwar komplett geöffnet und zu einer Art überdachten Piazza umgestaltet werden. Der fliessende Übergang zwischen innen und aussen ist trotzdem gestört. HoHe Komplexität Da das Gebäude viele konstruktive Herausforderungen bot, entstand durch die
Neben dem Foyer (1) liegt der erste Ausstellungsraum (4), dessen Raumhöhe schrittweise von 5,70 bis auf 18 Meter ansteigt.
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Verknüpfung verschiedener Methoden und Fachdisziplinen der ideale Weg zur Herstellung und Montage. Für die Fertigung und den Transport mussten die bis zu 85 Meter langen Holzträger in insgesamt 1800 individuelle Einzelsegmente unterteilt und über 7000 Aussparungen passgenau positioniert werden. Vom Projekt bis zur Ausführung waren Holzbaufirmen, Ingenieure und Informatiker als Team am Projekt beteiligt. Die Umsetzung des komplexen Gerüsts wurde durch die konkreten 1:1-Versuche an der Hochschule Architektur, Bau und Holz in Biel sowie dem Einsatz von digitalen Hilfsmitteln erst möglich gemacht. Um den Aufwand in der Fertigung und beim Transport abdecken zu können, schrieben die Ingenieure und die Firma Designproduction eigens generierte Software-Programme. Stadträumlich betrachtet zeichnet sich das Projekt durch mehrere Massstabs-
Die Spitze in der Mitte ist 77 Meter hoch als Hinweis auf das Gründungsjahr des Centre Pompidou in Paris von 1977.
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sprünge aus. So bieten die minimalistischen Ausstellungsräume die neutrale Fläche, die die Kunstwerke zum Entfalten brauchen. HerVorraGender standort An den Querseiten rahmen die raumhohen Fenster durch die 45-Grad-Drehung der Boxen die unterschiedlichsten Aussichten auf die Umgebung. Im obersten Ausstellungsraum geniesst man zum Beispiel das Panorama auf die wunderschöne Kathedrale Saint-Etienne im Zentrum von Metz. Die gegenüberliegende Fenstereinfassung zeigt das Bild des sich in Bau befindenden Quartiers Amphithéâtre. Die Wahl des Standorts der Kulturinstitution muss im europäischen Gefüge gesehen werden. Metz liegt im wahrsten Sinn im Zentrum Westeuropas und ist
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damit verkehrstechnisch sehr gut angebunden. Das Neubaugebiet am Rande des Stadtzentrums, nur wenige Minuten vom TGV-Bahnhof entfernt, bietet diesbezüglich den idealen Ort für ein Museum des 21. Jahrhunderts. Keine der angrenzenden Wohn- oder Geschäftsbauten des neuen Quartiers wird dieses Bauwerk überragen. Als Pionierbau und namhafte Institution hat das neue Centre Pompidou die besten Chancen, weit über die Grenzen hinaus bekannt zu werden.
Unter dem grossen Dach befindet sich zwischen dem hohen Ausstellungsraum und dem Auditorium der Aussenbereich des Restaurants.
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IMMObILIen Marktübersicht
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Der ImmobIlIenmarkt Im Jahr Der bewährung Credit Suisse Economic Research (Text und Grafik), Gerald Brandstätter (Redaktion)
Die Immobilienmärkte präsentieren sich trotz der schwierigen Wirtschaftslage auch 2010 recht stabil; die Schweiz hat die Lehren aus der Immobilienkrise der Neunzigerjahre gezogen. Besonders die Wohnimmobilienmärkte können sich dank intaktem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage der Krise weiterhin entziehen. Schwieriger wird es für den zu ausgeprägten Zyklen neigenden Büroflächenmarkt. Der weiterhin schwachen Nachfrage steht eine hohe Flächenausweitung gegenüber. In diesem Marktumfeld trennt die Lage der Immobilien noch schärfer als sonst zwischen Gewinnern und Verlierern.
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Weder die weltweite Rezession noch die einschneidenden Immobilienkrisen in verschiedenen Ländern vermochten den Schweizer Immobilienmarkt zu destabilisieren. Besonders der Wohnungsmarkt hat sich bisher dank solidem Hypothekarkreditmarkt und zuwanderungsbedingter hoher Nachfrage sehr stabil gezeigt. Nun steht ihm aber die Bewährung bevor, denn das laufende Jahr wird noch anspruchsvoller als 2009. Steigende Arbeitslosigkeit, stagnierende Einkommen, auslaufende Nachfrageimpulse der Zuwanderung sowie das näherrückende Ende der Tiefzinsphase sind nur einige der anstehenden Herausforderungen. Das Einfamilienhaus-Segment sowie Neubaumieten dürften im veränderten Marktumfeld am stärksten unter Druck geraten, zumal die Bautätigkeit für neue Wohnungen noch immer auf vollen Touren läuft. Insgesamt werden leicht steigende Leerstände und moderate Preisrückgänge den Wohnflächenmarkt 2010 charakterisieren. Die Ökonomen der Credit Suisse gehen jedoch davon aus, dass die Entwicklung in geordneten Bahnen verlaufen wird, da die weiterhin rückläufige Zahl von Baugesuchen eine baldige Abschwächung auf der Angebotsseite erwarten lässt. Die Situation auf den kommerziellen Immobilienmärkten gestaltet sich dagegen schwieriger, da hier die Auswirkungen der Wirtschaftskrise und die hohen Flächenausweitungen nicht wie auf dem Wohnungsmarkt durch eine zusätzliche Nachfrage abgefedert werden. GesättiGter markt für einfamilienhäuser
milienhaus in der demografischen Falle: Die geburtenstarken Jahrgänge gelangen in ein Alter, in dem sie sich tendenziell vom Einfamilienhaus verabschieden. Hohe Preisniveaus und ein demodierter, das heisst den zeitgemässen Wohnbedürfnissen nicht mehr entsprechender Bestand sind weitere Gründe für die kontinuierlich wachsende Nachfragelücke in diesem Segment. Der Büroflächenmarkt im Bann Des schweinezyklus Dem Büroflächenmarkt steht 2010 erneut ein Jahr schwacher Nachfrage bevor. War die Zurückhaltung im letzten Jahr auf die Verunsicherung vieler Unternehmen zurückzuführen, wird der Büroflächenmarkt im laufenden Jahr unter einem erwarteten Abbau von bis zu 9000 Arbeitsstellen leiden. Die Nachfrageschwäche fällt dabei mit einer kräftigen Angebotsausweitung zusammen, stehen doch etliche in der Hochkonjunktur in Angriff genommenen Bauten vor der Vollendung. Aufgrund der langen Produktionszeit von kommerziellen Immobilien neigt der Büroflächenmarkt zu solchen ausgeprägt zyklischen Angebotsschwankungen. Die Investoren haben zwar rasch auf die Finanzkrise reagiert, wie der Einbruch bei den Bewilligungen sowohl für Neu- wie
auch für Umbauten im letzten Jahr zeigt. Ab 2012 dürfte der Markt denn auch durch ein bedeutend kleineres Angebot von Neuflächen stabilisiert werden. Bis dahin muss aber mit einem zunehmenden Überangebot gerechnet werden, welches die Leerstände in den meisten regionalen Teilmärkten ansteigen lassen dürfte. Unter Druck geraten in erster Linie die Preise ausserhalb der grossen Büromärkte, wo das Angebot in letzter Zeit überdurchschnittlich stark zugenommen hat. Die Preise, die sich seit vier Jahren in einer Bandbreite von 205 bis 215 Franken pro Quadratmeter und Jahr bewegen, dürften sich daher am unteren Rand dieser Bandbreite orientieren. Die grossen Büromärkte ihrerseits sind von einer anhaltenden Konzentration der Arbeitsplätze auf grössere Arbeitsstätten geprägt. Dazu besteht innerhalb dieser Büroflächenmärkte eine Tendenz zur Dezentralisierung, die je nach regionalem Markt unterschiedlich ausgeprägt ist. Dies führt in einigen Märkten nicht nur zu einer konjunkturell bedingten höheren Angebotsquote in den städtischen Randlagen, sondern auch zu einer grösseren Liquidität in den zentralen Geschäftsvierteln, die in der Studie erstmals für die grossen Schweizer Wirtschaftsregionen Zürich, Bern, Basel, Lausanne und Genf räumlich abgegrenzt wurden.
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Die Anzeichen einer Marktsättigung verdichten sich im EinfamilienhausSegment. Die Anzahl der im letzten Jahr erteilten Baubewilligungen für Einfamilienhäuser ist so tief wie seit Mitte der Siebzigerjahre nicht mehr. Der Anteil der Einfamilienhäuser an den Leerständen im Wohnungsmarkt hat sich in den letzten zehn Jahren praktisch verdoppelt, und die Preisentwicklung ist seit vier Quartalen konstant rückläufig. Offensichtlich steckt das freistehende Einfa-
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Verhältnis Baubewilligungen/Baugesuche Baubewilligungen MFH Baugesuche MFH Baubewilligungen MFH Baugesuche MFH
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IMMObILIen Marktübersicht
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Wirtschaftsregion
VergleIch uSa - ch Das Ausmass der jetzigen Immobilienkrise in den USA ist durchaus mit der Immobili enkrise der frühen Neunziger jahre in der Schweiz ver gleichbar, und zwar sowohl was die Grössenordnungen betrifft als auch wie das gan ze Kartenhaus entstand bzw. zusammenbrach: Die bisher angefallenen Verluste und Abschreibungen im Zuge der durch die SubprimeKrise in den USA ausgelösten welt weiten Finanzkrise belaufen sich auf etwa CHF 1800 Mrd. (CHF 1‘800‘000‘000‘000!). In der Schweiz wurden zwischen 1991 und 1996 gemäss Eidgenössischer Bankenkommission (EBK) im inländischen Kreditge schäft rund CHF 42 Mrd. abgeschrieben, was auf den ersten Blick „bescheiden“ anmutet. Vergegenwärtigt man sich hingegen, dass in den USA etwa 40mal so viele Menschen leben wie in der Schweiz, dann sind die Grössenordnungen der Schweizer Immobilienkrise epochal. Die ca. CHF 42 vernichteten Milliarden ent sprechen hochgerechnet auf die Verhältnisse der USA rund CHF 1700 Mrd. Es bestehen aber nicht nur quantitative, sondern auch qualitative Parallelen zwi schen der Schweizer Immobi lienkrise der Neunzigerjahre und der SubprimeKrise ab 2007. Fakten und Trends zu den Immobilienmärkten der 26 Schweizer Kantone sowie Auswertungen der wich tigsten Einflussfaktoren auf die Immobilienmärkte der Schweiz sind wie die Haupt studie online verfügbar unter www.credit-suisse.com/ immobilienstudie.
Zürich-Stadt
5‘989‘000
154‘000
2,57 %
283
Genf
3‘876‘000
140‘000
3,61 %
441
Bern
3‘144‘000
52‘000
1,65 %
219
Basel-Stadt
2‘120‘000
61‘000
2,88 %
249
Lausanne
2‘071‘000
81‘000
3,91 %
239
Glattal
1‘627‘000
70‘000
4,30 %
190
Luzern
1‘382‘000
23‘000
1,66 %
193
St. Gallen/ Rorschach
1‘327‘000
28‘000
2,11 %
204
Aarau
1‘279‘000
23‘000
1,80 %
210
Lugano
1‘128‘000
14‘000
1,24 %
221
Lorzenebene/Ennetsee
1‘125‘000
35‘000
3,11 %
192
Unteres Baselbiet
883‘000
15‘000
1,70 %
205
Winterthur-Stadt
691‘000
15‘000
2,17 %
210
Baden
665‘000
10‘000
1,50 %
191
Neuenburg
608‘000
13‘000
2,14 %
176
La Sarine
592‘000
34‘000
5,74 %
208
Olten/Gösgen/Gäu
553‘000
12‘000
2,17 %
182
Oberland-West
551‘000
9‘000
1,63 %
155
Limmattal
549‘000
44‘000
8,01 %
193
Oberes Baselbiet
545‘000
9‘000
1,65 %
178
48‘466‘000
1‘283‘000
2,65 %
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Bürofläche in m 2 2009
Angebotene Fläche
Angebotsziffer Q4, 2009
Angebotstrend 2009
Medianmiete 2009
Preistrend 2010
Schweiz
Flächenausweitung wirkt dabei wie ein Katalysator der Strukturbereinigung – nicht mehr wettbewerbsfähige Läden werden aus dem Markt gedrängt.
ausscheiDunGsrennen auf Dem Verkaufsflächenmarkt Der Detailhandel ist neben den bekannten strukturellen nun auch wieder konjunkturellen Herausforderungen ausgesetzt. Die Studie der Credit Suisse zeigt, dass sich ein verändertes Einkaufsverhalten der Haushalte wiederum auf die Struktur des Verkaufsflächenmarktes auswirkt. Die hohe Flächenausweitung der letzten Jahre ist eine Konsequenz dieser Veränderungen, hinter der mächtige gesellschaftliche Trends wie zum Beispiel eine höhere Erwerbstätigkeit der Frauen, bessere Betreuungsangebote für Kinder und immer zahlreichere, aber kleinere Haushalte stehen. Zwar werden gegenwärtig nur noch wenige Grossprojekte realisiert, doch die massive Flächenausweitung der letzten Jahre ist noch längst nicht abgeschlossen. Das Ende der konjunkturellen Blütephase hat ihr erst die Spitze gebrochen. Die Flächenausweitung wirkt dabei wie ein
Katalysator der Strukturbereinigung: Nicht mehr wettbewerbsfähige Läden werden aus dem Markt gedrängt. Verlierer dieser Flurbereinigung waren bis anhin in erster Linie Kleinformate und Fachdetailhändler im Food-Bereich. Die Rückkehr zu stagnierenden Detailhandelsumsätzen verschärft nun aber den Wettbewerbsdruck in der gesamten Branche, sodass das Ladensterben nicht mehr nur im Verborgenen ablaufen dürfte. In der Gunst der Nachfrager standen dagegen grosse Verkaufsflächen ab einer Mindestgrösse von 1000 Quadratmetern sowie verkehrsgünstig gelegene Convenience-Shops. Entscheidend ist die Lage: Je nach Standort gibt es auch viele Flächen, für welche die Nachfrage weiterhin sehr robust ausfällt.
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AKTUELL Baugate24.ch
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AKTUELL Baugate24.ch
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willkommen im Baugate von Gerald Brandstätter (Interview)
Über 7000 registrierte Nutzer erledigen die komplette Bauadministration online. Und zwar so, dass alle Beteiligten jederzeit Einblick und den Überblick haben. Baugate24.ch unterstützt Architekten, Planer, Bauunternehmer und Handwerker bei Bauausschreibungen und dem Vertragsmanagement von Bauprojekten. Ein Gespräch mit Wolfgang Perschel, Geschäftsführer von Baugate24.ch.
Herr Perschel, was genau ist Baugate24.ch? Wir stellen Planern, Bauunternehmern, Bauherren und Kreditgebern/Banken eine Plattform zur Optimierung und Unterstützung ihrer Bauprojekte zur Verfügung. was ist die Vision von Baugate24.ch? Wie der Name schon sagt, möchten wir Baugate24.ch über kurz oder lang zu DEM Tor (... gate) für die Bau- und Immobilienbranche machen. Wir bieten bereits eine leistungsfähige Plattform für Kostenkontrolle, Bauausschreibungen, Vergabe- und Vertragsmanagement an. In naher Zukunft werden wir unseren Kunden und dem restlichen Schweizer Markt Funktionen wie Einzelaufträge, Lieferantenaufträge, elektronische Verrechnung und sogar die Abbildung des eigenen Immobilienportfolios anbieten können. Aber damit sind wir noch lange nicht am Ende unserer Vision angelangt. wie viele kunden hat Baugate24.ch, und wie ist das kundenwachstum? Wir haben aktuell über 7000 registrierte Nutzer – Architekten, Planer, Handwerker oder Bauherren – auf unserer Plattform. Das Interesse an unseren Dienstleistungen
ist gross. In den letzten Monaten konnten wir auf ein gutes und gesundes Wachstum zurückblicken. was zeichnet Baugate24.ch aus? Wir bieten als einziger Anbieter eine Plattform, welche Planer, Bauunternehmer, Bauherren und Kreditgeber/Banken als gleichberechtigte Partner an einen Tisch bringt. All diese Rollen haben ihrer Funktion entsprechend die höchstmögliche Bauprojekttransparenz, Bewilligungsfunktionen (Visum) und kürzesten Kommunikationswege. Dadurch können die Baugate24.ch-Teilnehmer nicht nur ihre Bauprojekte zeitlich und kostenmässig effizienter abwickeln, sondern auch ihre unternehmerischen Risiken viel genauer überschauen. Weitere Vorteile sind die hohe Benutzerfreundlichkeit, die Performance unserer Plattform und selbstverständlich das transparente Preismodell. Die Benutzerfreundlichkeit drückt sich in der übersichtlichen und logisch aufgebauten Benutzeroberfläche aus. Die dem Bauablauf folgende Logik unterstützt die Benutzer in der Navigation. Einfachheit im komplexen Bauablauf mit IT zu unterstützen, ist ein Balanceakt. Uns ist es gelun075
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geplantes Bauprojekt
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Auftragsbestand insgesamt
gen, dies mithilfe unserer zufriedenen Kundschaft umzusetzen. Im Rahmen der Performance bieten wir ebenfalls höchste Qualität: Unsere Server werden in einem der grössten Datencenter der Schweiz professionell betrieben und gewartet. Damit verbunden bieten wir natürlich eine sehr hohe Datensicherheit. Wir haben die Benutzergebühren so gestaltet, dass der Kunde, abgesehen von einer günstigen, einmaligen Aufschaltgebühr, nur dann für die Dienstleistungen von Baugate24.ch bezahlen muss, wenn er auch effektiv einen Vorteil daraus erhalten hat. Wurde beispielsweise einem Bauunternehmer ein Auftrag mit Baugate24.ch zugesprochen, bezahlt er für die Vermittlung eine kleine Gebühr. Geht er bei der Teilnahme an einer Ausschreibung leer aus und erhält keinen Auftrag, muss er auch nichts bezahlen. weshalb sollen wir altbewährte arbeitsabläufe nun online erledigen? Der Vormarsch der Online-Applikationen ist nicht aufzuhalten. Das Medium Internet bietet viele Vorteile, birgt aber auch Gefahren. Wir haben eine BusinessApplikation für das Bauwesen entwickelt, auf diese Indikatoren geachtet und in der Entwicklung berücksichtigt. Das Internet gibt uns die Möglichkeit, unabhängig von Standorten, Geräten und Zeitpunkten in den Bauprozess einzugreifen und die entsprechenden Tätigkeiten und
Entscheidungen zu treffen. Mit lokalen Applikationen sind solche Arbeitsschritte eingeschränkt. Somit entsprechen wir den Bedürfnissen der Mobilität und auch der Gegebenheit, dass nicht alle Bauprojekte an einem Ort stattfinden, sondern dass sich die Beteiligten meist in einem grösseren Umkreis zur Baustelle befinden. Weiter ist es uns natürlich auch ein grosses Anliegen, dass wir die Nachhaltigkeit unterstützen. Als nachhaltig betrachten wir die Datenhaltung der Projekte für alle Baubeteiligten über einen längeren Zeitpunkt hinaus. Auch in späteren Zeiten kann online auf die Unterlagen und Abläufe eines Bauprojektes zugegriffen werden. Nachhaltig sind aber auch die Bemühungen, den Prozess zeitlich wie auch ressourcenoptimiert zu gestalten. Darin sehen wir auch den Vorteil, dass nicht alles ausgedruckt werden muss, sondern im System selbst abgewickelt werden kann. Dies als ökologischer Beitrag an unsere Umwelt. Ich bin sicher, dass wir die Voraussetzungen für einen optimalen Bauablauf mit Online-Unterstützung geschaffen haben. Für uns war auch entscheidend, dass wir den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden.
Baugate24.cH Die Ausschreibungsplattform Baugate24.ch wurde im Jahr 2006 konzipiert und im Verlauf der letzten Jahre kontinuierlich weiterentwickelt. Was zuerst als Unterstützung zum gate24-Geschäftsmodell (Branchenbuch) gedacht war, konnte Erfolge in der Akzeptanz und in der Nutzung verzeichnen. Dies veranlasste die Eigentümerin Media Swiss AG Ende 2007, die strategische Ausrichtung der Ausschreibungsplattform neu zu definieren. Ein wichtiger Schritt dabei war die Vorbereitung der Überführung in eine eigene Gesellschaft. Im November 2008 war es so weit, und die Baugate24 AG konnte gegründet werden. Diese Gründung beflügelte die Mitarbeiter in der Identität zum Produkt und zur neuen Firma. Heute hat Baugate24.ch über 7000 registrierte Nutzer aus der gesamten Baubranche. Wolfgang Perschel ist Präsident des Verwaltungsrates und Geschäftsführer des zwölfköpfigen Unternehmens. www.baugate24.ch
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RECHT Baukostenüberschreitung
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bauen ohne baukostenüberschreitungen von Mathias Birrer
Die Baukosten werden vom Bauherrn in aller Regel exakt budgetiert. Umso ärgerlicher ist es, wenn dieses Budget überschritten wird, da dies in zweierlei Hinsicht negative Folgen hat: Es kann den Bauherrn im Zeitpunkt der Erstellung der Baute in finanzielle Schräglage bringen und verschlechtert längerfristig die Rendite. Letzteres ist gerade für institutionelle Anleger von einschneidender Bedeutung. Es lohnt sich deshalb, die Baukosten in jedem Stadium der Bauausführung unter Kontrolle zu halten.
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Bei grösseren Bauvorhaben werden zwischen dem Bauherrn und den Baubeteiligten in aller Regel Verträge „nach SIA“ abgeschlossen. Da die SIA-Normen aber nicht „Gesetz“ sind, gelten sie grundsätzlich nur, wenn ihre Anwendbarkeit ausdrücklich vereinbart worden ist. Die nachfolgenden Ausführungen stellen auf die Vereinbarung der SIA ab. Die in Zusammenhang mit den Baukosten wichtigsten Normverträge sind die SIA 102, welche das Rechtsverhältnis zwischen dem Bauherrn und dem Architekt regeln, die SIA 103, die sich mit dem Rechtsverhältnis des Ingenieurs zum Bauherrn befasst, die SIA 112, die das Verhältnis zur Planergemeinschaft normiert, und die SIA 118 als Basisnorm für die Erbringung der eigentlichen Bauleistungen. Im Rahmen dieses Artikels werden aus Platzgründen die Grundzüge und die Gemeinsamkeiten dieser Normen behandelt. Die Verantwortung Der Planer für Die Baukosten Mit der Vereinbarung der SIA als Vertragsbestandteil übernimmt der Planer die Hauptverantwortung für die Baukosten. Der Planer – darunter werden nachfolgend vereinfachend und zusammenfassend sowohl der Architekt und Ingenieur als auch der Generalplaner verstanden – ist gegenüber dem Bauherrn so in doppelter Hinsicht für die Baukosten verantwortlich. Im Rahmen der Projektierung hat der Planer die Kosten zuverlässig zu schätzen und bei Realisierung des Bauvorhabens die Einhaltung der verabschiedeten Baukosten zu überwachen. Bei Verletzung dieser Pflicht haftet er gegenüber dem Bauherrn. Im Einzelnen gilt Folgendes: Die kostenschätzung Der Planer ist verpflichtet, dem Bauherrn in jedem Stadium der Projektierung eine Schätzung über die mutmasslichen Baukosten abzugeben. Der Genauigkeitsgrad dieser Schätzung ist von der Projektphase abhängig. Je näher der Baubeginn rückt, desto exakter muss die Prognose der Kosten sein. Im Stadium des Baupro-
jekts müssen die Kosten schliesslich mit +/–10 Prozent vorhergesagt werden. Der Planer haftet dem Bauherrn gegenüber, wenn der Kostenvoranschlag bei unverändertem Projekt im Rahmen der Bauausführung überschritten wird. Die kostenüberwachung Während der Bauausführung hat der Planer die Baukosten laufend zu kontrollieren und mit seiner Kostenschätzung abzugleichen. Wird eine Baukostenüberschreitung absehbar, hat er den Bauherrn umgehend zu informieren. Kommt der Planer diesen Pflichten nicht nach und resultiert daraus eine Baukostenüberschreitung, verletzt er das Vertrauen des Bauherrn. Dies selbst dann, wenn die Baukostenüberschreitung ihre Ursache in einer Bestellungsänderung oder Zusatzbestellung des Bauherrn hat. Gemäss geltender Rechtsprechung kann nämlich zumindest der unerfahrene Bauherr die Auswirkung solcher Bestellungsänderungen oder Zusatzbestellungen nicht abschätzen. Verletzt der Planer das in ihn gesetzte Vertrauen, hat er dem Bauherrn den erlittenen Vertrauensschaden zu ersetzen. Die haftung Des Planers für kostenüberschreitungen Die Haftungsgrundlage des Planers für Kostenüberschreitungen hängt von der Ursache der Mehrkosten ab. Kostenüberschreitung können aufgrund von Zusatzkosten oder aufgrund von Ungenauigkeiten des Voranschlages bzw. aufgrund mangelnder Kostenüberwachung entstehen. Unter Zusatzkosten werden Aufwendungen verstanden, die der Planer durch vertragswidriges und schuldhaftes Verhalten herbeigeführt hat wie zum Beispiel Kosten infolge fehlerhafter Planung oder ungünstiger Vergabe. Unabhängig vom Kostenvoranschlag hat der Planer für diese Mehrkosten aufzukommen, soweit ihn hierfür ein Verschulden trifft. Für ein solches Verschulden ist der Bauherr allerdings beweispflichtig. Hat die Kostenüberschreitung ihre Ursache hingegen in einer falschen Kostenschätzung oder ungenügenden Kos-
tenüberwachung, kann der Bauherr von einer vereinfachten Beweisführung profitieren. In der Regel kennt der Bauherr nämlich nur das Ausmass der Kostenüberschreitung, nicht aber deren exakte Ursache. Gemäss Rechtsprechung wird bei Kostenüberschreitungen von über 10 Prozent (Toleranzgrenze) eine Pflichtverletzung des Planers vermutet. Der Planer hat daher zu beweisen, dass die Mehrkosten nicht auf eine Vertragsverletzung seinerseits zurückzuführen sind, sondern eine andere Ursachen haben. Das kann beispielsweise eine Bestellungsänderung des Bauherrn sein, auf deren Kostenrelevanz der Planer den Bauherrn genügend hingewiesen hat. Die Toleranzgrenze von +10 Prozent bildet allerdings keine Haftungsbegrenzung zu Gunsten des Planers. Er hat auch für unter dieser Toleranzgrenze liegende Kostenüberschreitungen einzustehen. Allerdings hat der Bauherr in diesen Fällen das Verschulden des Planers an der Kostenüberschreitung direkt zu beweisen, indem er sowohl deren Ursache als auch den eingetretenen Schaden und das Verschulden des Planers belegt. kostenlimite, kostenDach unD bausummengarantie Baukosten sind ohne Toleranzgrenze dann einzuhalten, wenn der Bauherr dem Planer eine Kostenlimite bzw. ein Kostendach setzt oder sich vom Planer eine Bausummengarantie versprechen lässt. Damit werden die Maximalkosten, die das Bauwerk verursachen darf, verbindlich festgelegt. Die Vereinbarung einer solchen Baukostenobergrenze kann sich auch aus den Umständen ergeben. So beispielsweise wenn der Bauherr dem Planer bekannt gibt, für die Baute stehe ihm nur eine bestimmte Summe zur Verfügung. Mit der Überschreitung der Kostenlimite, des Kostendachs oder der Bausummengarantie verletzt der Planer seine vertraglichen Pflichten. Er hat deshalb dem Bauherrn den sich daraus ergebenden Schaden zu ersetzen. Dieser Schaden besteht – ungeachtet einer Toleranzgrenze – in den Mehrkosten, die der Bauherr durch die Weisung verhindern wollte. Die Ursache des Schadens kann 079
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in einer „ungünstigen“ Vergabe, einer unwirtschaftlichen oder fehlerhaften Planung, bei unrichtigen Weisungen oder einer mangelhaften Bauaufsicht etc. liegen. Die Vereinbarung einer Kostenlimite, eines Kostendachs oder einer Bausummengarantie ist allerdings durch den Bauherrn zu beweisen. Das Verhältnis zu Den hanDwerkern Trotz der Verantwortung des Planers für die Baukosten ist auch den Verträgen mit den Handwerkern Beachtung zu schenken. Ihre Arbeit verursacht in aller Regel die Mehrkosten. Gerade für institutionelle Anleger stellen unbeglichene Rechnungen der Handwerker zudem aus Reputationsgründen oft ein Problem dar. Es ist daher darauf zu achten, dass auch diese Verträge korrekt und präzise abgefasst sind. Hier sind folgende Modelle zu unterscheiden: PauschalPreis Das Werk wird zu einem Pauschalpreis ausgeführt, wenn sich die Parteien darauf geeinigt haben, dass der Unternehmer das von ihm geschuldete Werk als Ganzes (beispielsweise Erstellung einer kompletten Heizung) zu einer vertraglich fixierten Geldsumme herzustellen und abzuliefern hat. Nur der durch eine Bestellungsänderung hervorgerufene Mehraufwand darf zusätzlich in Rechnung gestellt werden. Ob eine Bestellungsänderung vorliegt, ist aufgrund des konkreten Werkvertrages zu ermitteln. Die Beweislast für das Vorliegen einer Bestellungsänderung trägt der Unternehmer. Um spätere Diskussionen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die vom Pauschalpreis umfassten Leistungen so exakt wie möglich zu umschreiben. globalPreis Der Globalpreis unterscheidet sich vom Pauschalpreis durch den Teuerungsausgleich. Der Unternehmer wird berechtigt und verpflichtet, die zwischen dem Vertragsabschluss und der Vertragsvollendung eingetretenen Veränderungen seiner Kalkulationsgrundlagen an den Bauherrn weiterzugeben.
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einheitsPreis Ein Einheitspreis ist dann vereinbart, wenn für eine bestimmte (Einzel-)Leistung, welche pro Einheit messbar ist, ein bestimmter Preis abgemacht wird. Auch bei der Vereinbarung von Einheitspreisen ist es wichtig, die massgebliche „Einheit“ möglichst exakt zu definieren. Typische Einheiten sind Laufmeter, Quadratmeter, Kubikmeter, Kilogramm oder Stück. Die Anzahl der zu vergütenden Einheiten wird durch das Ausmass ermittelt. Wichtig für den Bauherrn ist somit, die Leistungseinheit exakt zu umschreiben, den je Einheit geschuldeten Preis zu definieren und das Ausmass der geleisteten Einheiten präzise aufzunehmen. Bei Arbeiten nach Einheitspreisen gibt das Ausmass oft Anlass zu Diskussionen, weshalb es vom Unternehmer und Bauherrn gemeinsam erstellt und in einem von beiden Seiten unterzeichneten Ausmassprotokoll festgehalten werden sollte. regiearbeiten Regiearbeiten sind Arbeiten, die der Bauherr nach angefallenem Aufwand bezahlt. Alle Arbeiten, für die keine Vergütung zu einem festen Preis abgemacht worden ist, werden in Regie geleistet. Werden keine Regiesätze vereinbart, gelten die am Ort der Arbeitsausführung massgebenden Regietarife der Berufsverbände. Fehlen auch solche, sind die Ansätze basierend auf den Selbstkosten des Unternehmers festzusetzen. Anspruch auf Vergütung hat der Unternehmer nur für den Aufwand, der bei sorgfältiger und korrekter Ausführung der Arbeiten notwendig ist. Diesen Aufwand hat der Unternehmer zu beweisen. Hierfür muss er täglich einen Rapport erstellen und unterzeichnet der Bauleitung abgeben, welche den Rapport prüfen muss und bei Einverständnis ebenfalls zu unterzeichnen hat. Die Unterschrift begründet die Vermutung, dass der im Regierapport ausgewiesene Aufwand geleistet worden ist und nötig war. Der Bauherr hat deshalb nicht nur darauf zu achten, dass die Regieansätze korrekt sind, sondern auch sicherzustellen, dass seine Bauleitung die von den Unternehmern eingereichten Re-
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gierapporte stets kritisch prüft und nur den effektiv notwendigen Aufwand anerkennt. Die Wahl des Preismodells ist im Einzelfall abhängig von der zu verrichtenden Arbeit und von der Sicherheit, welche der Bauherr im Bezug auf die hierfür anfallenden Kosten erwartet. general- unD totalunternehmerVerträge im sPeziellen General- und Totalunternehmerverträge beinhalten Elemente der Planung und Ausführung. Für sie gilt das oben Ausgeführte sinngemäss. fazit Kostenüberschreitungen bei Bauvorhaben lassen sich durch exakte Planung, genau redigierte Verträge sowie ein umfassendes Kostenmanagement während der Bauausführung minimieren. Der Bauherr – egal ob privat oder institutionell – tut gut daran, die hierfür notwendigen Voraussetzungen mit den von ihm bzw. seinen Vertragspartnern unterzeichneten Verträgen zu schaffen. Andernfalls kann eine Baute im wahrsten Sinne des Wortes belastend werden.
Mathias Birrer ist Rechtsanwalt, Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht sowie Partner der Anwalts- und Notariatskanzlei, Kaufmann Rüedi Rechtsanwälte, Luzern www.krlaw.ch
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SonnenSchutz nach minergie von Gerald Brandstätter (Redaktion)
Nach Minergie zertifizierte Produkte gewährleisten Energieeffizienz, Qualität und fachgerechte Montage. Neu sind Sonnenschutzsysteme mit diesem Zertifikat erhältlich. Das gibt Bauherrschaften mehr Sicherheit und erleichtert Architekten und Planern die Arbeit.
stoBaG bietet textile Sonnenschutzsysteme aller Schattierungen an. Die komplette Palette beginnt mit einfachen Balkonmarkisen, geht weiter über jede Art von Gelenk-, Teleskoparm-, Kasten- und Fassaden- sowie Wintergartenmarkisen. Und gipfelt schliesslich in raffinierten Sonnenschutzanlagen in den verschiedensten Farben mit Automatik, Steuerungen und Sensoren. info@stobag.com, www.stobag.com
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Die beiden Hitzesommer 2003 und 2006 haben gezeigt: Hochwertiger Sonnenschutz wird für den Komfort in Gebäuden immer zentraler. Klimageräte sorgen an Hitzetagen zwar für Komfort, verbrauchen aber Strom. Dem wirkt ein fachgerecht installiertes Sonnenschutzsystem entgegen. Denn gelangt die Hitze erst gar nicht ins Gebäude, muss sie auch nicht wieder aufwendig abgeführt werden. Was im Sommer nicht erwünscht ist, ist im Winter umso mehr gefragt: Grosse Fenster sollen möglichst viel Sonnenlicht und damit Wärme ins Gebäudeinnere lassen, damit der Energieverbrauch für die Heizung tief gehalten werden kann. Der Trend, Solarwärme zu nutzen, macht bewegliche Sonnenschutzsysteme für zeitgemässe Bauten unabdingbar. Unter diesem Aspekt werden hochwertige Sonnenschutzsysteme immer komplexer. Gerade bei zeitgemässen, energieeffizienten Gebäuden erfüllen einfache Sonnenstoren die Standards nicht mehr. Denn Sonnenschutzsysteme dienen nicht mehr nur der Beschattung, sie sind mittlerweile aktive Bauteile, die einen wesentlichen
Einfluss auf den Energiehaushalt eines Gebäudes nehmen – und damit auch auf den Wohn- und Arbeitskomfort. Orientierungshilfe und Qualitätsgarant Um die Qualität und die Effizienz von Sonnenschutzsystemen besser auszuweisen, lassen sich diese nun nach Minergie zertifizieren. Die sogenannten Minergie-Module Sonnenschutz sind seit Januar 2010 bei verschiedenen Anbietern erhältlich. Damit ist nun eine technisch und planerisch optimale Lösung garantiert, weil das System als Ganzes – also Storen, Rollläden und Steuerung sowie deren Montage – zertifiziert ist. Bauherrschaften, Architekten und Planer bekommen dadurch eine klare Orientierungshilfe und einen Garanten für Sicherheit, Komfort und optimalen Sonnen- und Blendschutz. Das neue Modul Sonnenschutz ergänzt die schon bestehenden Module WandDach, Fenster, Türen und Leuchten. Minergie zertifiziert also nicht nur Gebäude, sondern auch energetisch relevante
1 Ideale Lösungen für hohe klimatische Anforderungen an Innenräume ist die aussen liegende Beschattung von cupolux. Damit bei bedecktem Himmel das ganze Tageslicht hereinkommt, hat Cupolux neu elektrisch verschiebbare Beschattungsanlagen für Oberlichter entwickelt, manuell oder über Sensoren steuerbar. info@cupolux.ch, www.cupolux.ch 2 Die Kernkompetenz des Sonnenschutzspezialisten stoRama ist seit 30 Jahren das Umsetzen von leicht angepassten Standardlösungen bis zum neu entwickelten Sonnenschutz für ein spezifisches Projekt; vom Bau des Prototyp mit Testphasen bis hin zur fach- und termingerechten Montage. info@storama.ch, www.storama.ch 3 Die Ausstellmarkise „Sunlux 6013“eignet sich besonders für Fassaden, die hohen Windgeschwindigkeiten ausgesetzt sind. Durch die Ausstellvorrichtung mit Gasdruckelementen hält die Store Windgeschwindigkeiten von mehr als 45 km/h aus. Optional ist die Store in ausgestelltem Zustand absenkbar, für freie Sicht trotz optimaler Beschattung. Kästli stoRen
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Bauteile. Der Vorteil: Ein konsequent mit Minergie-Modulen gebautes Haus entspricht automatisch dem MinergieStandard, der Qualitätsnachweis wird stark vereinfacht. Einfacher wird auch eine Modernisierung: Dank den Minergie-Modulen lässt sich ein Gebäude in Etappen modernisieren – immer mit dem Minergie-Standard als Ziel. strenge KOntrOllen Da nur bewegliche und automatisierte Sonnenschutzsysteme die Anforderungen der unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten sowie Wetterverhältnisse erfüllen, lassen sich auch nur solche zertifizieren. Denn nur sie garantieren einen optimalen Betrieb, also Schatten bei Hitze und Sonnenlichteinlass an kalten Tagen. Zu-
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dem müssen die Sonnenschutzsysteme ausserhalb der Isolierverglasung montiert sein; nur so lässt sich eine Überhitzung verhindern. Für den Sonnenschutz in Wohnbauten und Nicht-Wohnbauten bestehen unterschiedliche Anforderungen, bedingt durch die meist unterschiedlichen Fenstergrössen und unterschiedlichen Anforderungen an den Blendschutz. Es existieren deshalb zwei verschiedene Modul-Typen: das Minergie-Modul Sonnenschutz Home für Wohnbauten und das Minergie-Modul Sonnenschutz Business für Nicht-Wohnbauten. Die Minergie-Zertifikate für Sonnenschutzsysteme erfüllen strenge Anforderungen und unterliegen regelmässiger Prüfung durch den Verein Minergie.
4 Jeder Sitzplatz ist anders, die Bedürfnisse der Hauseigentümer sind individuell. Diesen Umständen begegnet fReGo mit massgeschneiderten Gesamtlösungen, die sich harmonisch in das jeweilige Umfeld einfügen. Die eigens entwickelten Horizontalstoren eignen sich hervorragend als Sonnenund Regenschutz und können ideal in Alu-Pergolen (oder auch in bestehende Objekte) eingebaut werden. info@frego.ch, www.frego.ch 5 somfy bietet jetzt eine automatische Sonnenschutzsteuerung für Rollläden, Markisen, Screens und Raffstoren auf Basis der herstellerübergreifenden Funktechnologie io-homecontrol an: „Easy Sun io“. Einfache Inbetriebnahme, leichte Bedienung, komfortable Funktionen, zuverlässiger Windschutz: Mit dem Handsender „Easy Sun io“ lassen sich bis zu 15 io-Produkte steuern. info@somfy.ch, www.somfy.ch
Bedeutung und ProBleme deS SonnenSchutzeS Bei der Wahl des Sonnenschutzes und dessen Bedienung sind die folgenden Aspekte zu berücksichtigen: Sonnenschutz, Windfestigkeit, Tageslichtnutzung, Nutzung der Solarwärme im Winter, Ausblick ins Freie, Ästhetik, Unterhalt, Wartung, Zugänglichkeit, Reinigung. Die Herausforderung besteht darin, die verschiedenen Anforderungen möglichst gleichzeitig zu erfüllen und nicht gegeneinander auszuspielen. Der Ausblick ins Freie soll also nicht mit einem ungenügenden Sonnenschutz erkauft werden. Sonnenschutz wird in wärmerem Klima für Gebäude immer wichtiger, um die solare Aussenlast während der warmen Sommerperiode zu vermindern. Ein wirksamer Sonnenschutz ist nach Himmelsrichtung differenziert, beweglich und motorisiert. Dabei soll der Tageslichteinfall und dessen Verteilung im Raum nicht beschränkt sowie eine allfällige Nutzung der Globalstrahlung im Winter als Raumheizungsbeitrag nicht ausgeschlossen sein. Kontakt für weitere Infos um das Thema Sonnenschutz: VSR, Verband Schweizerischer Anbieter von Sonnen- und Wetterschutzsysteme: info@storen-vsr.ch, www.storen-vsr.ch
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Ob kühl und glänzend oder warm und matt – die aktuellen Küchendesigns setzen auf klare Linien, viel Hightech und weisen mit einer Fülle an raffinierten Ausstattungselementen einen hohen Gebrauchswert auf.
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1 Diese weisse Küche aus der DesignLinie von piAtti erfüllt mit ihrer klaren Formgebung höchste ästhetische Ansprüche. Die grifflose Ausführung und der weisse Hochglanzlack liegen im Trend. Auf extravagante Elemente wurde bewusst verzichtet. Der Funk tionalität wird vollumfänglich Rechnung getragen. So bietet die grosszügige Rüstinsel viel freie Arbeitsfläche und zusätzlichen Stauraum. Eine integrierte Sockelbeleuchtung lässt die Küche schweben und unterstreicht die Leichtigkeit des Designs. info@piatti.ch, www.piatti.ch 2 Eine praktische und vielseitige Ergänzung zum Backofen: Die neue Wärmeschublade von electRolux kann nicht nur Speisen warm halten und Geschirr wärmen, sondern eignet sich sogar zum Garen mit Niedertemperatur. Die Temperatur lässt sich stufenlos zwischen 30 und 80 Grad regeln. Der Teleskop-Vollauszug ermöglicht ein bequemes Be- und Entladen. info@electrolux.ch www.electrolux.ch 3 Beleuchtungskonzept oder Designelement? Die Dunstabzugshaube „DA 6000 W“ verschwindet bei Nichtbenutzung einfach in der Wand und fügt sich so harmonisch ins Umfeld ein. Die Dunstabzugshaube verfügt über Glaspaneele, die sich beim Einschalten verschieben, sodass die Kochdünste effektiv abgesaugt werden. miele
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4 Hochaktuell ist diese Mischung von Tradition und Moderne, von urtümlich Rustikalem mit Design, von Hightech und Ambiance, umgesetzt in unterschiedlichen Materialien, Oberflächen und Farbstimmungen. Die Küche ist dabei zurückhaltend und steht dennoch im Mittelpunkt. sAnitAs tRoesch
sanitastroesch@sanitastroesch.ch www.sanitastroesch.ch 5 Der neue „SpeedMatic ModularGeschirrspüler“ von siemens ermöglicht, was in der Küchenplanung bisher undenkbar war. Als erster Geschirrspüler weltweit lässt er sich sowohl in sockellosen Unterschränken als auch auf ergonomische Bedienhöhe im Hochschrank einbauen. Mit lediglich 46 resp. 60 Zentimetern Höhe spart er nur an Platz, nicht an Leistung. Denn was Spülkraft, Sparsamkeit und Schnelligkeit angeht, reicht er dem klassischen grossen „SpeedMaticGeschirrspüler“ klar das Wasser. ch-info.hausgeraete@bshg.com www.siemens-hausgeraete.ch 6 Die Geräte der „Kosmos“-Designlinie sind durch das Touch-Control-Bedienfeld sehr benutzerfreundlich. Über das Klartext-Display „ProCook“ können die verschiedenen Funktionen der Geräte durch leichtes Antippen ausgewählt werden. Ein besonderes Highlight der „Kosmos“-Geräte ist der integrierte Handgriff, der in die Gerätetür eingelassen ist. So passt sich das Gerät harmonisch in jede Küchenumgebung ein und passt besonders gut zu modernen, grifflosen Küchenfronten.
7 Wenn es um die farbliche Gestaltung von Küchenoberflächen geht, dann bestimmen neben Holztönen meist Weiss oder unterschiedliche Grautöne das Geschehen. poggenpohl hat darum neue Farbvariationen für seine Küchenfronten auf den Markt gebracht, beispielsweise den Farbton „Curit“, ein frisches Kupfer-Orange. Die neuen Farben können als Komplettküche geordert werden oder nur als zusätzlicher Farbtupfer bei einzelnen Küchenelementen. info@poggenpohl.ch www.poggenpohl.ch
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8 Die fliessende Küchenarchitektur aus dem Hause bRunneR widerspiegelt eine organische Formensprache, die in der Küche neue Massstäbe setzt. Die weisse Küche aus mineralischen Werkstoffen wird bis ins kleinste Detail von Hand gefertigt und besticht durch ästhetische Funktionalität bis ins kleinste Detail. info@brunner-kuechen.ch www.brunner-kuechen.ch 9 Besonderen Komfort bieten Spülcenter aus modernen pflegeleichten Materialien wie dem Verbundwerkstoff Silgranit. „Blancozenar XL 6 S“ zeichnet sich durch exzellente Pflegeleichtigkeit aus. Seine steinig-seidene Oberfläche ist absolut unempfindlich gegen Flecken und Schmutzablagerungen. Eine attraktive Farbpalette und darauf abgestimmte Armaturen ermöglichen eine perfekte Küchenplanung. blAnco
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10 Die neue Unteneinbau-Beckenlinie „Kubus“vereint Innovation und Qualität. Die Beckenlinie besticht durch das gradlinige Design, die engen Beckenradien von 25 Millimetern und die idealen Beckengrössen. So lassen sich bei diesem Modell auch Kuchenbleche vollständig auf dem Beckenboden platzieren. Alle „Kubus“-Becken sind auch in Edelstahlabdeckungen einschweissbar. FRAnke
ks-info.ch@franke.com www.franke.com 11 Die Vollglastüren der Serie „200 Anthrazit“ sind in der Farbvariante Anthrazit flächig hinterdruckt und setzen sich so brillant in Szene. Mit dieser Farbvariante zelebriert gAggenAu eine gestalterische Schlichtheit, die es den Interieur-Designern ermöglicht, mit den Gegensätzen von Hell und Dunkel in planerischer Vielfalt zu spielen. Die Geräte erhalten so eine ganz eigenständige Eleganz. ch-info.hausgeraete@bshg.com www.gaggenau.ch 12 Das neu konzipierte Wangenregal von leicht ist vielseitig einsetzbar, mit oder ohne Rückenwand, frei im Raum stehend oder an der Wand – ein typisches Element, das sowohl im Wohnbereich als auch in der Küche seine raumgestaltende und raumtrennende Funktion entfaltet. Die offenen Regalfächer können beidseitig mit grifflosen Türen mit Sesambeschlag geschlossen werden. Farbe und Oberfläche lassen sich passend zu den Küchenfronten oder in sanftem Farbkontrast wählen. stephan.mathys@leicht.de www.leicht.de
13 Versenkbare Dunstabzüge gibt es schon länger. Viele sind aber in ihrem Erfassungsgrad nicht befriedigend, weil die Saugfläche zu tief liegt, zu klein dimensioniert ist oder die Physik nicht ausgeschaltet werden kann (aufgeheizte Luft steigt nach oben). Wesco stellt mit „TH soto“ den versenkbaren Tischlüfter auf eine neue Stufe. Damit der Kochdunst bestmöglichst erfasst werden kann, wird bei dem komplett aus Edelstahl gefertigten Abzug mit dem ausgeklappten Dunstschirm gekocht. Dieser bremst die aufsteigende Warmluft und erlaubt die wirkungsvolle Umlenkung der Dünste in Richtung Fettfilter. info@wesco.ch, www.wesco.ch
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14 Der neue Combi-Steam „XLS“ von V zug brilliert in vielerlei Hinsicht: Er ist gross und sein Fassungsvermögen beinahe grenzenlos, nämlich ganze 51 Liter. Er ist intelligent, denn seine Bedienphilosophie mit Klartextanzeige und „Tip and go“ zieht er konsequent durch. Er besticht durch tolle Formen, hat einen ausgeprägten Sinn für Schönheit und hat eine sinnliche Wahrnehmung. Nebst seiner beachtlichen Grösse verfügt dieses Gerät auch über die Weltneuheit „Garautomatik“. Aufbauend auf der Sensortechnik des „Climat Control System“ wird mit aktiver Lüftungsklappe und Klimasensorik ein ideales Klima im Garraum erreicht. info@vzug.ch, www.vzug.ch
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15 15 Alno bringt sämtliche Programme gleichsam zum Schweben: Das neue Aufhängesystem „Edition Fly“ macht es möglich. Unterschränke stehen nicht mehr auf Sockeln, sondern hängen frei an der Wand. Dies eröffnet bisher ungeahnte Dimensionen für individuelle Küchengestaltungen. mail@alno.ch, www.alno.ch
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16 Der Küchenmischer „Ono“ von kWc ist nicht nur ein gelungenes Designobjekt, sondern überzeugt auch durch erstklassige Funktion mit komfortabler Bedienung. Die hochwertige Verarbeitung lässt problemlos den Einsatz auch in stark frequentierten Küchen zu. info@kwc.ch, www.kwc.ch 17 Der „Tara Ultra Pot Filter“ ist neu auch als Wandvariante erhältlich. Das Design basiert auf der Standvariante, und wie diese verfügt auch der neue Pot-Filter über einen Auslauf mit zwei flexiblen Drehgelenken. Er ist dadurch in alle Richtungen schwenkbar – lediglich zur Rückwand hin ist der Schwenkbereich begrenzt, um ein Anstossen gegen die Wand zu vermeiden.
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HLK: Kreativität am ricHtigen Ort von Heinrich Huber (Text) und Gerald Brandstätter (Redaktion)
Bauen ist ein kreativer Prozess und wird es auch bleiben. Es gibt aber Grenzen: Bei der Haustechnik in neuen Wohnbauten sollen möglichst bewährte Standardkonzepte gewählt werden. Hier soll die kreative Energie dazu eingesetzt werden, einfache Lösungen zu realisieren. Bei Nicht-Wohnbauten und Sanierungen besteht aber nach wie vor ein grosses Feld für individuelle Lösungen. Für alle Gebäudetypen gibt es gemeinsame Grundsätze, die zu einfachen Haustechniksystemen führen.
Bei mehr als zwei Energieträgern werden kleine und mittlere Anlagen so komplex, dass sie oft nicht mehr optimal einreguliert und betrieben werden können. Daher sollen einfache und bewährte Lösungen gewählt werden. Eine Wärmepumpe deckt den gesamten Leistungsbedarf für Heizung und Warmwasser. Eine Erdsonden-Wärmepumpe ist zwar teurer als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, dafür erreicht sie eine bessere Arbeitszahl, und die Erdsonde kann zur freien Kühlung eingesetzt werden. Wenn zusätzlich Solarenergie genutzt werden soll, dann führt Photovoltaik (Solarstrom) zu einfacheren und zuverlässigeren Lösungen als die Kombina-
Mit dem neusten Modell der geoTherm Wärmepumpenreihe, der Luft/ Wasser-Split-Wärmepumpe, setzt vaillanT in Sachen Wärmebeschaffung neue Massstäbe. Die Technologie kombiniert die Vorteile der Sole/ Wasser-Wärmepumpe mit den Stärken einer Luft/Wasser-Wärmepumpe. Die Installation ist einfach, die thermischen Verluste sind minimal und die Ausseneinheit arbeitet dank der neuen Piharmonic-Funktion besonders leise. info@vaillant.ch, www.vaillant.ch
tion mit thermischen Solaranlagen. Holzoder Pelletheizkessel eignen sich sehr gut für den Heizbetrieb. Eine thermische Solaranlage ist hier die ideale Ergänzung für die Wassererwärmung. Bei Einfamilienhäusern kommt eine Grundlastdeckung mit einer knapp dimensionierten Luft-Wasser-Wärmepumpe infrage, die auch das Warmwasser erzeugt. Bei tiefen Aussentemperaturen wird zusätzlich ein Holzofen eingesetzt. Eine Spitzendeckung mit Elektroheizung ist nach aktuellen Energievorschriften (Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich, 2008) nicht mehr zulässig. Gas- und Ölheizkessel sollten nur noch eingesetzt werden, wenn sie mit grosszügig dimensionierten thermischen Solaranlagen kombiniert werden, die neben der Wassererwärmung auch die Heizung unterstützen. LuFt: eiN FreieS gut, aber Nicht gratiS SIA-Normen und freiwillige Baustandards sehen vor, dass eine Gebäudehülle grundsätzlich luftdicht sein sollte. Die Konsequenz ist, dass für jedes Gebäude ein Lüftungskonzept zu erarbeiten
ist. Das Merkblatt SIA 2023 „Lüftung in Wohnbauten“ (Ausgabe 2008) zeigt Standardlösungen für den Wohnbau und beschreibt die Anforderungen. Praktisch bei allen Neubauten sind mechanische Abluftanlagen in den Nassräumen geplant. Die Norm SIA 180 „Wärme- und Feuchteschutz im Hochbau“ (Ausgabe 1999) fordert dabei geeignete Nachströmeinrichtungen für die Ersatzluft. Die Lüftung funktioniert heute also auch im Wohnbau nicht mehr zufällig und damit gratis. An verkehrsreichen Lagen und im Flughafengebiet ist die Fensterlüftung wegen Aussenlärm und teilweise Feinstaubbelastung nur eingeschränkt möglich. Der Schritt zur Komfortlüftung liegt daher nahe. In Städten, Agglomerationen sowie allgemein im mittleren und gehobenen Wohnbau gehört sie daher zur Standardausrüstung. Gut ein Viertel aller neu erstellten Wohnungen in der Schweiz ist mit einer Komfortlüftung ausgerüstet. Nicht-WohNbauteN uNd SaNieruNg: FachkompeteNz iSt geFragt Während bei neuen Wohnbauten die Haustechnik rezeptartig konzipiert wer097
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den kann, ist bei bestehenden Gebäuden sowie neuen Bürogebäuden, Schulhäusern, Verkaufsläden etc. weiterhin eine individuelle Planung durch Fachspezialisten erforderlich. Neue Kühlsysteme mit Bauteilaktivierung arbeiten sehr energieeffizient. Sie müssen aber in einer frühen Planungsphase berücksichtigt werden. Wenn der Entscheid für eine Kühlung erst im fortgeschrittenen Planungsprozess gefällt wird, dann kommen nur noch weniger effiziente Lösungen infrage. Das heisst, dass heute nicht versucht werden muss, eine Kühlung zu vermeiden; vielmehr ist frühzeitig eine effiziente Kühlung anzustreben. Der Stromverbrauch für Beleuchtung und Geräte ist in Nicht-Wohnbauten oft grösser als der Energiebedarf für Heizung und Klimatisierung. Gerade die Beleuchtung wird heute in der Planung oft vernachlässigt respektive zu spät miteinbezogen. aLLgemeiNer gruNdSatz: iNStaLLatioNSzoNeN mit dem LiNeaL deFiNiereN Das Installationskonzept wird in der frühen Planungsphase leider oft zu wenig ernst genommen. Dies kann später die Planungs- und insbesondere die Installationskosten markant erhöhen. Sowohl im Grundriss wie im Schnitt sollten Installationszonen so einfach angelegt sein, dass sie sich mit einem Linealstrich zeichnen lassen. Grundsätzlich sind Betondecken Teile der Tragstruktur und sollten nicht als Installationszonen missbraucht werden. Auch der Grundsatz der Systemtrennung und die unterschiedliche Nutzungsdauer sprechen dafür, Einlagen in Betondecken zu minimieren. SoNNeNSchutz: auSSeN LiegeNd, WiNdFeSt uNd automatiSch Der Sommerfall erhält bei allen Gebäudekategorien eine zunehmende Bedeutung.
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Verwaltungsgebäude dürften zunehmend mit effizienten Kühlsystemen ausgerüstet werden. Bei üblichen Ansprüchen wird es aber weiterhin möglich sein, Wohngebäude ohne Kühlung zu bauen. Die Minergie-Broschüre „Sommerlicher Wärmeschutz für Wohnbauten“ (Ausgabe 2010) zeigt, wie auch bei Holzbauweise ein guter sommerlicher Komfort erreicht werden kann. Primär sind bauliche Massnahmen zu treffen, um hohe sommerliche Raumtemperaturen zu vermeiden respektive die Kühllast zu minimieren. Diese fordern auch die aktuellen Energievorschriften. An dieser Stelle soll nur auf die Hauptmassnahme hingewiesen werden: Ein aussen liegender beweglicher Sonnenschutz ist von zentraler Bedeutung. Dabei sollen höchstens 10 Prozent der auf den Sonnenschutz fallenden Solarstrahlung in den Raum gelangen. Zudem werden auch Anforderungen an die Windfestigkeit gestellt. Lamellenstoren, Rollläden und einige Senkrechtmarkisen erfüllen diese Anforderungen. Auch im Wohnbau wird heute ein automatischer Antrieb empfohlen (siehe Toolbox „Beschattung“).
Heinrich Huber ist Masch.- und HLKIng. FH, MAS FHNW in nachhaltigem Bauen und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Energie am Bau der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Muttenz sowie Studienleiter CAS Minergie. Er ist auch Autor diverser Publikationen im Bereich Wohnungslüftung, z.B. „Planungshandbuch Komfortlüftung“, Faktor Verlag.
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1 Das neue modulierende ÖlBrennwertgerät „WTC-OW“ der Firma WeisHaupT zeichnet sich vor allem durch seine hohe Energieausnutzung und den leisen Betrieb aus. Entscheidenden Anteil daran hat der modulierende Premix-Ölbrenner. Modulierend bedeutet, dass das Brennwertgerät sich stufenlos dem Energiebedarf anpasst. Es werden also – im Gegensatz zu den ein- und zweistufigen Geräten – deutlich weniger Startemissionen verursacht und somit auch Brennstoff gespart. Zudem wird durch die perfekte Abstimmung von Wärmetauscher, Brenner und Regelung ein hervorragender Nutzungsgrad von 104 Prozent erreicht. info@weishaupt-ag.ch www.weishaupt-ag.ch 2 Bewährtes besser machen – unter dieses Motto könnte man die Entwicklung des neuen Lüftungsintegralgerätes „LWZ 304/404 SOL“ von sTieBel elTRon stellen. Aufbauend auf dem bewährten Komplettsystem „LWZ 304/403 SOL“ beeindruckt das neue Gerät auf den ersten Blick mit dem veränderten, modernen Design. Doch auch im Innern unterscheidet sich das Produkt deutlich von seinem Vorgänger: So ist unter anderem eine zusätzliche Kühlfunktion integriert. Mit dieser Kühlfunktion bietet das Gerät noch mehr Komfort. Zudem wurde der Warmwasserspeicher auf 235 Liter Inhalt vergrössert. info@stiebel-eltron.ch www.stiebel-eltron.ch 3 Die neue Kompaktenergiezentrale „Aerobox“ ist mit allem ausgestattet, was komfortables Wohnen erfordert: Heizung, Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung, Brauchwarmwasseraufbereitung. Wie das Vorgängermodell präsentiert sich auch die neue Aerobox im exklusiven cTa- Design mit einem modernen und kompakten Qualitätsedelstahlgehäuse und der bewährten Zweiteilung des Gerätes: Im einem Teil befindet sich das Lüftungsmodul mit integriertem Warmwasserbereiter, im anderen die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Das Lüftungsgerät kann so links oder rechts von der Wärmepumpe aufgestellt werden. info@cta.ch, www.cta.ch
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4 Die Komfortlüftung „Airsystem“ von elco erneuert und reinigt kontinuierlich die Raumluft. Der geregelte Luftaustausch verhindert die Anreicherung der Raumluft mit Schadstoffen und Feuchtigkeit und die damit verbundenen Risiken für Gesundheit und Bausubstanz durch Schimmel- und Bakterienbildung. Das „Airsystem“ ist besonders für Allergiker empfehlenswert, da es das Eindringen von Pollen und Staub in Wohnräume um bis zu 95 Prozent verringert. info@ch.elco.net, www.elco.ch
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5 Mit der Entwicklungsreihe „UltraOil“ wird die konsequente Weiterentwicklung der „Alufer“ Technologie im Ölbrennwertbereich für kleine und grosse Leistungen für das umweltfreundliche Heizöl EL schwefelarm umgesetzt. Auf Basis der bestehenden Kesselgeneration wurde durch eine Erweiterung des Leistungsbereichs nach unten und einen neuen zweistufigen Brenner eine neue Serie für das Einfamilienhaus entwickelt. Hoval info@hoval.ch, www.hoval.ch 6 Kühlbalken können ebenso wie Deckeninduktionsdurchlässe zusätzliche Funktionen erfüllen. Besonders vorteilhaft sind die werkseitige Montage, Verdrahtung und Verschlauchung aller Bauteile, sodass anschlussfertige betriebsbereite Systeme einen zügigen Einbau auf der Baustelle ermöglichen. Beleuchtung, Rauchmelder, Sprinkler, Lautsprecher u. a. m. können problemlos integriert werden. TRox Hesco info@troxhesco.ch, www.troxhesco.ch
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7 Mit der Leistungsabdeckung von 4 bis 15 kW und 6 bis 27 kW garantiert der Heizkessel „Biomat“ von domoTec einen modulierenden Betrieb. Automatische Zündung, Reinigung, Aschenaustragung und Pelletförderung tragen ebenfalls zum komfortablen Heizungsbetrieb bei. Die automatisch geregelte Luftklappensteuerung wärmt die Zuluft vor. Diese Warmluft wird anschliessend über speziell drallförmige Bohrungen zur besseren Brenngas-Luft-Vermischung in den Nachverbrennungsraum gesaugt. So erreicht der Biomat eine optimale und gleichmässige Verbrennung und damit einen hohen Wirkungsgrad. info@domotec.ch, www.domotec.ch
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Light & BuiLding 2010 Mehr als 180‘000 Besucher kamen zu der am 16. April zu Ende gegangenen Weltleitmesse für Architektur und Technik. 2177 Hersteller aus aller Welt präsentierten unter dem Leitthema Energieeffizienz ihre Neuheiten und Trends für Licht, Elektrotechnik sowie Haus- und Gebäudeautomation. Im Beleuchtungssektor bieten vielfältige Lösungsansätze die Voraussetzung, dass in allen Anwendungsbereichen wie Shop, Büro, Hotel oder privater Wohnbereich der Energieverbrauch gesenkt und damit die Wirtschaftlichkeit erhöht werden kann. Das Zusammenspiel von innovativen Leuchtmitteln, optimierter Lichtlenkung und elektronischen Betriebsgeräten gewährleistet bei den Leuchten ein Höchstmass an Energieeffizienz. Als Zusatznutzen verbessern sich Komfort und Lichtqualität. Unsere kleine Übersicht zeigt einige der herausragenden Neuheiten. Die nächste Light+Building findet von 15. bis 20. April 2012 wieder in Frankfurt am Main statt. info@ch.messefrankfurt.com www.light-building.messefrankfurt.com
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tulux präsentiert „Pier“, die perfekte Gehwegbeleuchtung. Die neue Aussenleuchte bringt Licht in Park- und Gartenanlagen, ist elegant geformt, solide und dauerhaft. Mit prismatischer Optik garantiert sie eine präzise Lichtlenkung. Zukunftsorientiert entwickelt, mit wartungsarmen und energiesparenden PowerLEDs, ist „Pier“ als Weg- oder Wandleuchte in Dunkelgrau oder Weiss erhältlich. Unterschiedliche Modelle ermöglichen eine angepasste Beleuchtung für jede Umgebung.
Bei „Living“ von regent steht Harmonie im Vordergrund. Die neue „Living“-Stehleuchte kommt in zeitgemässem Design daher: organisch fliessender Übergang vom Leuchtenkopf zum Standrohr und von da zum geschwungenen, funktionalen Leuchtenfuss. Hochwertige Lichtlenkungselemente wie MDT für perfekte Rundum-Entblendung bei hohem Lumenpaket und CLD für erhöhten Direktlichtanteil garantieren angenehmes, blendfreies Licht am Arbeitsplatz.
Die Neuheit „LED Net“ gibt es in runder Gruppierung als „Circle“ oder in linearer Form als Variante „ Line“. artemide präsentiert diesen dekorativen Beleuchtungskörper mit LED- Leuchtmitteln, die in den runden Leuchtkörpern punktuelles Licht schaffen. Erst durch die Verkettung der einzelnen Leuchtkörper entsteht eine flächige Lichtverteilung. Ideal für repräsentative, wohnliche und auch rein funktionelle Räumlichkeiten.
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hightech-strahler
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Das „Ultra“-Sortiment von delta light ist bekannt für sein einzigartiges zylindrisches Aussehen. Die „Ultra Spy“Leuchte verstärkt Performance und Effekt. Ihr Design wurde für anspruchsvolle professionelle Umgebungen und unter Gewährleistung einer äusserst grossen Flexibilität kreiert. Die runde Röhre kann entweder in die Decke eingelassen oder zur Gänze auf die Decke aufgesetzt werden, wobei in diesem Fall eine Rotation von 360 Grad möglich ist – und das alles mit nur einer einzigen fliessenden Bewegung. Unter Verwendung von Entladungslampen ist die „Ultra Spy“ besonders für die Einzelhandelsbranche geeignet.
Das neue Leuchtensystem „SpinaStrip“ überzeugt durch das Streben nach reinem Licht und Einfachheit: eine schmale Lichtlinie, reduziert auf das Wesentliche, welche in der repräsentativen Architektur in vornehmer Zurückhaltung in Erscheinung tritt. Einzigartig ist die Möglichkeit, mit dem neuen Leuchtmittel „Seamless“ nahtlose Lichtlinien mit gleichmässiger Helligkeit zu gestalten. Die homogene und schattenfreie Beleuchtung wird mit einfachen, modularen Systemkomponenten realisiert. Mit verschiedenen Blenden und Diffusoren kombinierbar bietet „SpinaStrip“ Flexibilität für unterschiedlichste Lichtführungen. ribag
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„Primopiano“ ist ein innovativer Strahler nach dem Entwurf des Studios Renzo-Piano-Design mit einem Korpus aus Aluminiumdruckguss. Je nach Ausführung (herkömmliche Lampen oder LED), können Reflektoren aus Reinstaluminium oder solche mit einem Schutzschirm aus Polycarbonat mit geriefter Oberfläche eingesetzt werden. „Primopiano“ wurde entwickelt, um hohe lichttechnische Leistungen zu gewährleisten und gleichzeitig den ständig wachsenden Umweltanforderungen gerecht zu werden. „Primopiano“ kann als Beleuchtungssystem für Museen bis hin zu Verkaufsräumen eingesetzt werden. iguzzini info@iguzzini.ch www.iguzzini.ch
flache lichtskulptur „Neximo“ von trilux ist eine hochwertige, repräsentative LED-Lösung für die Bereiche Office, Eingangsbereich, Besprechungsraum etc. 58 High-Power LED (36 indirekt strahlend, 22 direkt strahlend), integriert in Hochleistungspräzisionslinsen, schaffen eine hohe Lichtausbeute. Die leuchtende Struktur zwischen den Linsen schafft weiche Übergänge und angenehmes, harmonisches Lichtempfinden. Lichttechnisch adaptierte Ausführungen bieten optimales Licht für Arbeitsplatz- und Allgemeinbeleuchtung. Auf Wunsch auch mit formal ansprechenden Verbindungselementen. mail@trilux.ch www.trilux.ch
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top ten Die breite Palette der Produkte von luxit wird ergänzt durch „Top Ten“, einer innovativen und zeitgemässen Wand- und Deckenleuchte, welche sich auch für die Montage in abgehängten Decken eignet und zudem als Schienensystem erhältlich ist. In den Farbvarianten Weiss und Schwarz verfügbar ist „Top Ten“ speziell für die Objektbeleuchtung entwickelt worden. Dank dem LEDLicht überzeugt sie nicht nur hinsichtlich der technischen Leistung, sondern auch durch die minimalen Dimensionen und die ästhetische Wirkung. office@luxit.it, www.luxit.it
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Unter dem Namen „Quintessence“ präsentiert erco, der Spezialist für Architekturbeleuchtung, ein neues, aussergewöhnlich umfangreiches und innovatives Deckeneinbauleuchten-Programm. Mit seinen mehr als 1200 Einzelprodukten stellt das System buchstäblich die Quintessenz aus über 40 Jahren Erfahrung des Herstellers in diesem Bereich dar. Die neuen Deckeneinbauleuchten wurden konsequent auf effizienten Sehkomfort hin entwickelt. Das unterstreichen die Programmschwerpunkte bei Wandflutern für die vertikale Beleuchtung sowie bei Leuchten mit LEDs, die mit rund 350 Produkten gleichberechtigt neben konventionellen Leuchtmitteln stehen.
zumtobel steht als Marke für die perfekte Verbindung von Innovation, Design und Technologie. Das Unternehmen präsentiert erstmals drei bahnbrechende neue LEDKonzepte, die im Zuge der erweiterten Zusammenarbeit mit Cree entwickelt wurden. Mit dem Ziel, weiterhin die Verbreitung der LED-Technologie auf dem Sektor professioneller Beleuchtung zu fördern, und in Weiterführung der schon bisher erfolgreichen Zusammenarbeit im Bereich LED-Downlights haben zumtobel und Cree verschiedene Ebenen der gemeinsamen Forschungsund Entwicklungsaktivitäten ausgebildet. Der „VIVO LED-R“ begeistert mit einer Effizienz von mehr als 50 Lm/W.
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14 millimeter dünn Als nimbus vor fünf Jahren die ersten LED-Leuchten im grossen Stil einsetzte, wurde die Technik allgemein als Experiment betrachtet. Heute leuchten über 15 Millionen nimbus-LEDs in mehr als 5000 realisierten Projekten. Auf der Light + Building 2010 zeigte nimbus „Haze“, eine skulpturale, überraschend flache Pendelleuchte. Das breit abstrahlende Licht strömt blendfrei aus 168 Kegelsenkungen. Ein technisches Highlight zur berührungsfreien Dimmbarkeit der Leuchte bildet ein integrierter Infrarotsensor (IR-Eye), der in die nur 14 Millimeter dünne Acrylfläche eingelassen ist. info@first-collection.ch www.nimbus-group.com
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Natursteine sind ein Geschenk der Natur, einzigartig in Farbe, Struktur, Leuchtkraft und Beschaffenheit. Eine bis ins Detail gehende, sorgfältige Bearbeitung sowie eine zielorientierte Suche nach neuen Materialien sind die Qualitätsmerkmale der Firma reAL Stein. Ein Beispiel aus deren umfangreichem Angebot ist der Marmor „Irish Green“, auch „Connemarble Green“ genannt. Dieser stammt aus Irland und ist weltbekannt dank seinen grünen Adern, seinen apfelgrünen, durchscheinenden Elementen und seiner Varietät von hell- und dunkelgrünen Farbtönen. Er wurde bereits von den Architekten der Renaissance verwendet, um die Wiesen und Waldfarben in den prunkvollen Palästen zu inszenieren. Wie alle Materialien wird „Irish Green“ in verschiedenen Oberflächenbearbeitungen angeboten. Dadurch werden die speziellen Eigenschaften dieses Steins noch mehr hervorgehoben.
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Nach fünfjähriger Entwicklungsarbeit und mit der Erfahrung aus vier Jahrzehnten „Bewegungssitzen“ stellt der deutsche Büromöbelhersteller WiLkHAHn ein weltweit einzigartiges Bürostuhlkonzept vor, das dem Körper die Freiheit gibt, sich auch im Sitzen so zu bewegen, wie er will und kann. Herzstück des neuen Bürostuhls „On“ ist die Trimension, eine Bewegungsmechanik, die exakt den Knieund Hüftgelenken entspricht. Dadurch werden im Sitzen sichere und ermüdungsfreie Bewegungen stimuliert, wie sie der Mensch auch beim Laufen ausführt. Der Stuhl aktiviert so das gesamte Stoffwechselsystem für eine gesündere und bessere Büroarbeit.
Als Trendsetter punkto Waschraumausstattung präsentiert CWS-BOCO mit dem „CWS Paradise Dry NT“ den weltweit ersten Handtuchspender mit integriertem Bildschirm. Mit diesem können Werbefilme, Unternehmensnachrichten oder andere Bild- und Tonangebot per Video in die Waschräume gebracht werden. Moderne 10.4-Zoll-TFTDisplays ermöglichen ein brillantes, hochaufgelöstes Bild. Das integrierte Lautsprechersystem sorgt für hohe Klangqualität. Die Benutzung des Spenders erfolgt berührungsfrei über Sensoren. Je nach gewünschter Einstellung erscheinen die Filme erst bei der Ausgabe des Handtuchs oder bereits vorher über einen Bewegungsmelder via Radar.
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Das besondere Merkmal des Stuhls „Corpo“ ist seine Rückenbespannung aus geflochtenen, elastischen Bändern. Das grosszügige Geflecht zeigt eine unverwechselbare Optik und macht „Corpo“ schlicht und leicht. Die elastische Gurtenbespannung über dem Rahmen aus poliertem Aluminium sorgt für eine überzeugende und dauerhafte Rückenstützung. Eine Synchronmechanik, zwei unterschiedliche Armlehnausführungen und eine Kopfstütze sorgen für perfekten Komfort. Mit einem Schiebesitz und zwei Rückenhöhen lässt sich der Stuhl auf jeden Nutzer optimal einstellen. Das Modell ist so konstruiert, dass nach dem Gebrauch eine Demontage erfolgen kann und die Einzelteile grösstenteils dem Recycling zugeführt werden können. girSBerger
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individuelle wärMe Konsequent geradlinig und exakt zugeschnitten auf die moderne, anspruchsvolle Wohn- und Badekultur – so präsentiert sich der neue Design-Raumwärmer „Optotherm“ von ArBOniA. Dieser wird serienmässig mit dem charakteristischen, lang gezogenen Ausschnitt und quer angebrachtem Handtuchbügel geliefert. Der Raumwärmer wird mit modernster Laserschweisstechnik gefertigt und ist wahlweise in vertikaler oder horizontaler Ausführung erhältlich. info@arbonia.ch, www.arbonia.ch
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Mit dem modularen Mit dem modularen System lässt sich System lässt sich moderner Lebensmoderner Lebensraum effizient, zeitraum effizient, zeitsparend, mobil sparend, mobil und kostengünstig und kostengünstig erstellen – ohne geerstellen – ohne gestalterische Komstalterische Kompromisse. Die räumpromisse. Die räumliche Einheit von liche Einheit von Ästhetik und FunktiÄsthetik und Funktion, von industrieller on, von industrieller Standardisierung Standardisierung und Individualität, und Individualität, die den Menschen die den Menschen in den Mittelpunkt in den Mittelpunkt stellt, ist die Destellt, ist die Definition von ALHO finition von ALHO Modulgebäuden. Modulgebäuden.
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TOOLBOX
MODULØR Produkte
heizen Mit MiniMaler energie
sicherheit durch Motorisierte verriegelung
Heizsysteme auf Infrarot-Basis benötigen dreimal weniger Energie als eine herkömmliche Ölheizung. Beruhend auf einer verlustfreien Wärmeübertragung und einer äusserst kurzen Reaktionszeit ist es möglich, auch bei tiefen Aussentemperaturen mit einem Minimum an Energie zu heizen. Dank ständigen Innovationen nach neusten ökologischen Erkenntnissen ist es infrASWiSS gelungen, Heizgeräte zu produzieren, die eine aussergewöhnliche Energiebilanz aufweisen – notabene auch bei der Grauen Energie. Die Installation ist denkbar einfach und lässt sich für jeden Fall mit geringem Aufwand realisieren. Sie erfordert minimale bautechnische Vorleistungen und kann optimal auf die jeweilige Raumnutzung abgestimmt werden. Lediglich ein Stromanschluss mittels Steckdose oder direkten Kabelanschluss ist vorzusehen. Der Montage der einzelnen Wärmeelemente sind keine Grenzen gesetzt. Sie kann herkömmlich sein oder kreativen Gestaltungswünschen folgen, sei es als Designobjekt in Wohnräumen, als Spiegel und Handtuchhalter im Badezimmer oder als Einzelelement auf Rollen. Eines ist allen Wärmeelementen gemeinsam: Sie verfügen über eine Frontplatte aus gehärtetem Glas in unterschiedlichen Ausführungen sowohl für die Wand– als auch für die Deckenmontage.
Die vollmotorische, dreifache Sicherheitstürverriegelung „BlueMotion“, die in der Schweiz von peStALOzzi vertrieben wird, erfüllt besonders hohe Anforderungen an Komfort und Sicherheit. Beim Schliessen greifen zwei massive, durch einen Motor angetriebene Schwenkriegel kraftvoll hinter die Schliessleiste und verriegeln mit hoher Anzugskraft und Dichtigkeit. Der Hauptriegel wird ebenfalls motorisch verriegelt. Die Tür lässt sich motorisch oder manuell öffnen: Von aussen über Funkfernbedienung, Transponder oder andere Zutrittskontrollsysteme, von innen über Türgriffbestätigung, die optional als Anti-Panik-Variante in Verbindung mit einem Notstrom-Akku ausgeführt werden kann. Natürlich ist auch das Schliessen mit einem Schlüssel möglich, beispielsweise bei Stromausfall. Eine neue Variante für Krankenhäuser, Seniorenresidenzen und Hotels bietet „BlueMotion“ mit Ansteuerung für Drehtüröffner. Diese Variante realisiert standardmässig die leichte und präzise Steuerung von Drehtürantrieben und vermeidet Fehlfunktionen.
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CookCook DIE MODERNE KOCHIDEE
zeitlose wärMe-ästhetik zeHnder präsentiert mit dem Design-Badheizkörper „Enso“ die intelligente Weiterentwicklung des Heizkörpers „Universal“. Gegenüber diesem wurde die klassische Leiterstruktur mit den markanten, umlaufenden Vierkantrohren optisch verfeinert. Dies geschieht durch die Optimierung der Rohrpaketstruktur und der harmonischen Anordnung der filigranen Rundrohre. Diese Rohranordnung verleiht dem Heizkörper eine prägnante, edle Geometrie. Den „Enso“ gibt es in der lackierten Version mit unbegrenzter Farbauswahl, in der klassischen Warmwasserausführung und in einer verchromten Ausführung. Er ist auch in einer elektrischen Modellversion erhältlich. mail@zehnder.net www.zehnder-heizkoerper.ch
CookCook ist Kochherd, Holzgrill, Heizung und Cheminée in einem Gerät. Er bringt das Feuer zurück an seinen ursprünglichen Ort. In die Küche. Kochen auf der Glaskeramikplatte, Grillieren auf dem Stahlrost oder mit wenigen Holzscheiten viele Stunden Wohlbehagen ins Leben zaubern. CookCook weckt Nostalgiegefühle und bietet gleichzeitig ein modernes Wohnerlebnis. Kochen wie damals mit dem Alleskönner von heute. Mehr zu dieser modernen Kochidee unter www.cookcook.ch
INSPIRATION FÜR GARTEN UND UMGEBUNG! Sie suchen eine zeitgemässe Gestaltung für Ihren Aussenraum? Besuchen Sie unsere Showrooms und erleben Sie unsere Produkte aus Beton und ethischem Naturstein in stilvollem Ambiente und mit kompetenter Beratung. Showroom Sihlbrugg Blegistrasse 5 / 6340 Baar Tel. 041 769 59 33 / tschuemperlin-ag.ch Öffnungszeiten: Di – Fr 10.00 – 18.00 Uhr Sa 09.00 – 16.00 Uhr
Rüegg Cheminée AG Schwäntenmos 4 8126 Zumikon Tel. 044 919 82 82 Fax 044 919 82 90 www.ruegg-cheminee.com
Showroom Bauarena Volketswil* Industriestrasse 18 / 8604 Volketswil Tel. 044 908 55 77 / tschuemperlin-ag.ch Öffnungszeiten: Di – Fr 09.00 – 20.00 Uhr Sa 09.00 – 18.00 Uhr Mo** 09.00 – 20.00 Uhr *Eröffnung im Mai / ** freier Zugang, jedoch ohne Beratung
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ViSit Dietiker
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DietikeR: StühLe UnD tiSche füRS Objekt Im Sportstudio des Schweizer Fernsehens sind sie zu finden, in der Sparkasse Frankfurt ebenso wie im Altersheim „im Spitz“ in Kloten, im Fussballstadion von Arsenal in London oder dem Hotel Schweizerhof in Flims: Stühle, Polstersessel, Tische oder Lounge-Möbel von Dietiker werden vornehmlich in Objekten eingesetzt, wo beste Qualität, zeitgemässes Design und pünktliche Lieferung gefragt sind. Dietiker Switzerland entwickelt, produziert und vertreibt Sitzmöbel und Tische, die in jeder Hinsicht komfortabel sind. Einerseits für den Benutzer, der es sich in jeder Lage bequem machen darf, sowie für den Architekten, der aus einer umfangreichen Produktpalette mit hoher Flexibilität auswählen kann und sich in seiner Kreativität niemals einschränken muss, andererseits für den Betreiber, weil von der Auftragserteilung bis zur Lieferung alles wie am Schnürchen klappt und weil er Qualitätsprodukte mit hoher Lebensqualität gewählt hat.
handwerkliche tradition Die Firma Dietiker wurde 1878 als kleine Dorfschreinerei gegründet. Der handwerkliche Umgang mit Massivholz hat also Tradition. Im Werk in Stein am Rhein fliegen deshalb auch heute noch die Späne, wird gefräst, gebohrt, geleimt, gehämmert, gepolstert und gepresst. CNC-Fräsen gehen hier Hand in Hand mit handwerklichem Know-how. 1958 wurde die Firma durch den Migros-GenossenschaftsBund in Zürich übernommen und als eigenständiges Unternehmen weitergeführt. Im gleichen Jahr kam der Saffa-Stuhl von Hans Eichenberger – heute ein Klassiker unter den Armlehnern – aus der Produktion von Dietiker an die Saffa-Ausstellung und sorgte für Aufsehen. Seither hat das Unternehmen immer wieder Innovationen hervorgebracht. So sind in Zusammenarbeit mit namhaften Gestaltern während der letzten Jahr-
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Ono besticht als Stuhl ohne Armlehnen, als Armlehnstuhl oder gar als einladender Lounge-Sessel.
Lamina gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, mit sichtbarer Holzschale oder gepolstert.
zehnte zahlreiche Designklassiker und Produktinnovationen entstanden. Als bekanntes Beispiel aus dem Jahr 1971 kann das Modell „Rey33“ von Bruno Rey genannt werden, dem ersten Holzstuhl ohne Zarge, mit freitragendem Sitz und markanter Verbindung in Alu-Druckguss. Heute ist das Unternehmen im Besitz von Mehrheitsaktionär Dr. Urs Felber und wird von Hans Rudolf Stör geleitet.
wertiger Werkstoffe und den Einsatz modernster Technologien werden die 85 Mitarbeitenden in ihrem täglichen Streben nach Wertarbeit unterstützt. Produziert wird ausschliesslich auf Kundenwunsch. Was bedeutet, dass jedes Produkt individuell und unter Berücksichtigung der Kundenbedürfnisse realisiert wird. Die Fertigung im eigenen Werk und die jahrzehntelange Erfahrung ermöglichen es, auch auf ausgefallene Ideen eingehen zu Breites MaterialsortiMent können. Das weiss mittlerweile auch eine internationale Klientel, sodass der Exportanteil mittlerweile bei 36 Prozent liegt. Bei Dietiker kommen die unterschiedlichsten Materialien zum Heute verlassen jährlich rund 60‘000 Stühle, 9000 Tische und Einsatz. Für Stuhlgestelle, dreidimensional verformte Sitzscha- 1200 Polstermöbel das Werk. len aus Holz, Polsterungen, Bezüge, Tischuntergestelle oder Tischplatten werden neben den verschiedensten, meist einheimischen Massivhölzern wie Buche, Ahorn, Nussbaum oder Eiche auch Metalle, Kunststoffe wie PE oder PA, Linoleum, Netzgewebe und objekttaugliche Textilien, Leder oder Kunstleder verarbeitet und zu einem harmonischen Ganzen zusammengefügt. Funktionalität und Sicherheit werden durch das GS-Zeichen (LGA-Prüfungen) verdeutlicht. Die Dietiker AG, 1878 Von stein aM rhein in die welt hinaus Dietiker Switzerland fühlt sich seiner Herkunft verpflichtet. Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Transparenz und Flexibilität gelten als Selbstverständlichkeit. Aus diesen Gründen setzt Dietiker auf den Produktionsstandort Schweiz. Auch fördert dieser die Innovation: Traditionelle und hochwertige Holzverarbeitung wird auf ökologische Weise mit innovativen Technologien und neuen Materialien kombiniert. Durch die Verwendung hoch-
gegründet, hat ihren Firmensitz in Stein am Rhein und vertreibt ihr umfassendes Sortiment weltweit. Eigene Showrooms in Stein am Rhein, Baden, Morges, München, Weimar und im kanadischen Ontario bieten Kundennähe und direkten Service. Dietiker AG, Hofwisenstrasse 2, CH-8260 Stein am Rhein www.dietiker.com
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TaLk Antonio Martinez, Sto AG Schweiz
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Fassade der Uni Luzern: Die Aussenhülle besteht neben dem Glas der Fensterelemente aus dünnen Trägerplatten auf der Basis von rezykliertem Altglas, die mehrfach verputzt und mit einer dreifachen Kunststoffbeschichtung aus Polyurethan überzogen sind.
iM GespRäch MiT anTOniO MaRTinez, GeschäfTsLeiTeR DeR sTO aG schweiz von Gerald Brandstätter
Die Firma Sto ist ein kompetenter und verlässlicher Partner am Bau und führend in der Wärmedämmung von Fassaden. Nachfolgendes Gespräch klärt Fragen über Geschichte, das Sortiment rund um „StoTherm Classic“ und Spezialitäten des Unternehmens. Herr Martinez, die Sto AG hat 1835 mit einem Kalkwerk begonnen und zeigt heute weltweit verschiedene Kompetenzen. Können Sie kurz erklären, in welchen Bereichen die Sto AG gegenwärtig tätig ist? Die Kernkompetenzen umfassen Fassadensysteme wie Wärmedämm-Verbundsysteme und vorgehängte Fassaden. Ergänzend dazu sehen wir uns als Partner am Bau mit unserem vollständigen Programm in den Bereichen Innenbeschichtungen, Akustiksysteme, fugenlose mineralische Wand- und
Bodenbelagssysteme, Lacke und Lasuren, Schimmelschutz, Bautenschutz, Betoninstandsetzung und Bodenbeschichtungen. Neben hochwertigen Produkten bieten wir unseren Kundinnen und Kunden zahlreiche Dienstleistungen an: Die Entwicklung von Farbkonzepten, Devisierungen, technische Beratungen und Anwendungsseminare. Die Sto AG ist seit Anfang der 1970erJahre in der Schweiz aktiv: Wie hat sich das Sortiment seither entwickelt?
Am Anfang stand der kunstharzgebundene Putz „Stolit“ für Fassaden im Vordergrund. Das Sortiment umfasste damals rund zehn Produkte für Fassaden und den Innenbereich. Mittlerweile stehen unseren Kunden mehr als 3000 Artikel zur Verfügung. Das umfassende Produktportfolio erlaubt es uns, fast alle Wünsche der modernen Architektur zu erfüllen. Der Hauptunterschied zu den frühen 1970er-Jahren liegt sicherlich im Wunsch nach ökologischen und nachhaltigen Produkten.
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TaLk Ueli Schweizer, Eternit
Sujet der Werbekampagne zum neuen Sto-Innenfarbensortiment.
Der diplomierte Bauingenieur und Betriebswirtschafter Antonio Martinez ist seit drei Jahren Leiter der Sto AG Schweiz. Zuvor war er neun Jahre als Bereichsleiter Bautenschutz (StoCretec) bei der Sto AG tätig. Die Sto AG als Tochterunternehmung der weltweit tätigen Sto AG mit Sitz in Deutschland erwirtschaftete 2009 einen guten Ertrag und wächst kontinuierlich weiter. Für 2010 sind 14 neue Arbeitsplätze geplant. Sto AG, Südstrasse 14 8172 Niederglatt Telefon +41 44 851 54 00 Telefax +41 44 851 53 00 sto.ch@stoeu.com, www.stoag.ch
Zurzeit im Trend: Fugenlose mineralische Wand- und Bodenbeläge auch für Nasszellen.
Welcher Geschäftsbereich ist in der Schweiz zurzeit am gefragtesten, wo ist die Nachfrage am grössten? Die Architektur sucht neue Gestaltungsmöglichkeiten, sei es farblich wie auch strukturmässig. Zurzeit sind „PlättliFassaden“ sehr im Trend. Der Wunsch nach einer einmaligen Oberfläche, also einem Unikat, ist sehr gross. Die Fassade der Uni Luzern ist ein schönes Beispiel dafür. Aber auch die verputzte Kompaktfassade ist nach wie vor sehr gefragt. Im Bereich „StoCretec“ (Bautenschutz) geht der Trend in Richtung kreative Beschichtungen und edle Oberflächen für die Nasszelle. Zudem können wir eine gesteigerte Nachfrage nach ableitfähigen Beschichtungen wie zum Beispiel ESDBeschichtungen beobachten; offenbar wird generell mehr auf Sicherheitsnormen geachtet. „StoTherm Classic“ ist das weltweit meistgekaufte Fassadendämmsystem: Was zeichnet dieses Dämmsystem aus? „StoTherm Classic“ ist tatsächlich nicht von ungefähr seit Jahren unser unschlagbarer Klassiker: Es ist ausgesprochen sicher, hält extremen Witterungsverhältnissen wie Frost und Hagel stand und lässt keine Risse entstehen. Ein wichtiger Vorteil für Planerinnen und Architekten ist zudem, dass das System tiefe Hellbezugswerte zulässt und somit der Gestaltungsspielraum entsprechend gross ist.
Neben Farben und Verputzen, Belägen und Beschichtungen, bietet die Sto AG beispielsweise auch eine Elektrosmogabschirmfarbe an: Wie funktioniert eine solche Spezialität? Die „Sto-eProtect Color“ funktioniert über die elektrische Leitfähigkeit, indem der Farbe Kohlefasern und Graphit beigemischt wird. Sie schirmt nachweislich gegen niederfrequente elektrische Wechselfelder und gegen hochfrequente elektromagnetische Wellen ab. Wir empfehlen die Farbe zur Verwendung im Schlafzimmer. Für welches Ihrer Produkte sehen Sie in naher Zukunft das grösste Potenzial? Im Innensortiment bei den Farben, weil wir stark sind im Bereich der ökologischen Farben, die ausschliesslich aus ressourcenschonenden Rohstoffen hergestellt werden und frei sind von Konservierungsmitteln. Sie sind damit ideal für sensible Bereiche und für Allergiker. Zudem ist die Schimmelpilzvorbeugung im Innenraum ein grosses Thema: Sehr bewährt haben sich hier unsere Sto-Innensilikatfarben. Und last but not least sehen wir Potenzial bei den Beschichtungssystemen für die Industrie.
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LITERATUR
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Im Dialog In unserem Sprachgebrauch werden die Begriffe Kunst und Technik meist als gegensätzlich angesehen. So bilden auch der Architekt als «Kunstverständiger» und der Ingenieur als «Technikverständiger» ein Gegensatzpaar, das in der Realisierung von Bauten zur Zusammenarbeit gezwungen ist. In der vorliegenden Publikation wird im Gegenzug zu diesen gängigen Vorurteilen auf durchaus vorhandene, stark dialogische Auseinandersetzungen in der interdisziplinären Zusammenarbeit hingewiesen und das Gemeinsame der beiden Berufsgruppen herausgearbeitet. Anhand ihrer bemerkenswerten Bauten und Projekte aus den letzten zwanzig Jahren Schweizer Architekturgeschichte nähern sie sich hier in der Diskussion an und untersuchen die Absichten und Erträge ihrer Kooperation. gb Dialog der Konstrukteure, Niggli Verlag 2010, Hardcover, 128 Seiten, zahlreiche AbbiIdungen ISBN: 978-3-7212-0741-5, CHF 42.–
Grün ohne Verzicht
Upcycling statt Recycling
Die Öko-Rebellen der 80er-Jahre trugen nicht nur Latzhosen und selbst gestrickte Pullover, sie demonstrierten auch, ketteten sich an Schienen oder warfen sich Atommülltransportern in den Weg. Die Erben dieser Aktivisten sind diskreter. Sie wohnen in Energiesparhäusern, fahren 3-Liter-Autos, essen Eier freilaufender Hühner und joggen in Turnschuhen, die nicht durch Kinderarbeit hergestellt wurden. Ihr Credo: Je mehr Menschen die richtigen – also umweltverträglichen und unter menschenwürdigen Bedingungen produzierten – Produkte kaufen, umso rascher werden Wirtschaft und Politik auf vernünftige Produktionsformen umschwenken. Kathrin Hartmann untersucht das Konsumverhalten der Lifestyle-Ökos und fragt, wie Konsumtrends entstehen und wie die Industrie sie sich zunutze macht. Sie entlarvt beliebte Ethik-Lügen, beleuchtet die Rolle der NGOs und befasst sich mit den Tücken des Fortschrittglaubens. fa
Neue Ideen zu testen, ist mutig, neue Konzepte konsequent zu durchdenken und zu realisieren, ist Pionierarbeit. Immer mehr Unternehmer stellen sich heute der Herausforderung, verantwortungsvolles und zukunftsfähiges Wirtschaften zu etablieren. Sie sind Wegbereiter einer Vision, die unser gesamtes Verständnis des Wirtschaftsens verändern kann. Stipendiaten der Stiftung der Deutschen Wirtschaft haben Unternehmen untersucht, die sich bereits heute einer neuen Nachhaltigkeitsidee verschrieben haben: der Umsetzung des Kreislaufgedankens in intelligenten Produktionssystemen. In zehn Kapiteln werden Unternehmen der unterschiedlichsten Art vorgestellt und die Potenziale des Cradle-to-Cradle-Ansatzes untersucht. Vom Textilhersteller über den Büromöbel- oder Biokunststoffproduzenten bis hin zur Architektur – in allen Fällen geht es um die Herausforderung, eine Cradle-to-Cradle-Innovation umzusetzen, um so nicht zuletzt auch den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens langfristig zu sichern. Die Beiträge zeigen, was Unternehmen antreibt, sich der Idee des Kreislaufgedankens zu verschreiben. Darüber hinaus geht die Publikation der Frage nach, wo die Chancen liegen, einen Bewusstseinswandel herbeizuführen und die Nachfrage für eine neue Generation zukunftsfähiger Produkte zu wecken. fa
Hartmann Kathrin: Ende der Märchenstunde, Karl Blessing Verlag, 2009, kartoniert, 391 Seiten, ISBN: 3-89667-413-7, CHF 30.90
Hrsg.: von Abendroth Gregory, Dombrowsky Martin, Hennings Dana, Gemacht für die Zukunft, Murmann Verlag, 2008, gebunden, 160 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN: 3-86774-036-4, CHF 26.50
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4. Designer Werktag Am 20. Mai 2010 findet der 4. Designer Werktag im Münchner Postpalast statt. Unter dem Leitthema „Anfasszination“ lädt Initiator Glas Trösch Architekten, Innenarchitekten, Designer und alle Interessierten dazu ein, kreative Lösungen für den Innenraum in einer einmaligen Rauminszenierung zu entdecken. Für die Umsetzung ist es erneut gelungen, namhafte Partner zu gewinnen. Insgesamt 14 Marken bringen sich als Partner des Designer Werktags 2010 mit eigens gestalteten Beiträgen ein. Dazu zählen Armstrong, Burkhard Leitner constructiv, Création Baumann, Ege, Girsberger, Kährs Parkett, Lista Office, Moroso, MWE, Vario und Vectorworks. Darüber hinaus erwarten die Besucher Werkberichte von Bjarke Ingels aus Kopenhagen sowie Tristan Kobler von Holzer Kobler Architekturen. gb www.designerwerktag.de
200 meter stützenfrei Das französische Metallbauunternehmen Barbot hat kürzlich die Konstruktion für ein 12‘000 Quadratmeter grosses Gebäude fertiggestellt, in dem Airbus einen Teil der Montage seines zukünftigen A350 XWB durchführen wird. Das tragende Konstruktionselement der Halle kommt aus dem Hause Vallourec & Mannesmann Tubes. Das patentierte Peron-Tragwerksystem überbrückt auf 200 Metern Länge stützenfrei eine Hallenbreite von 60 Metern. Die Firma Barbot hat Ihren Sitz in Descartes, einem kleinen Ort in Zentralfrankreich, der seinen Namen übrigens dem berühmten Philosophen aus dem 17. Jahrhundert verdankt. gb www.vmtubes.de
„Puls thun“ unD „rex thun“ Mitten in Thun entstehen unter Federführung der Marazzi Generalunternehmung AG bis 2012 zwei zukunftsweisende Projekte, die städtebauliche Akzente setzen und wirtschaftliche Impulse auslösen. Mit der Baueingabe für „Puls Thun“ und „Rex Thun“ starten die beiden Projekte nun in die Realisierungsphase. Ergänzend zum gegenüberliegenden Projekt „Puls Thun“, wo Flanieren, Einkaufen, Arbeiten und Wohnen im Zentrum stehen, bietet „Rex Thun“ weitere Möglichkeit der Freizeitgestaltung. So entstehen ein Multiplexkino mit fünf Sälen, ein Cityhotel mit 80 bis 120 Zimmern, Dienstleistungsflächen und Gastronomiebereiche. Ergänzt wird das Freizeitangebot durch attraktive Mietwohnungen. Für die konzeptuelle und gestalterische Planung führte Marazzi im Sommer 2007 einen Studienauftrag durch. Zur Ausführung kommt nun der Vorschlag von Holzer Kobler Architekturen aus Zürich gb www.marazzi.ch
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Best architects: ausloBung Die Auszeichnung „Best Architects 11“ gilt als Gütesiegel für Architektur höchster Qualität. Sie ist nicht nur eine Bestätigung der eigenen Leistung, sondern bietet auch die Möglichkeit, diese gegenüber potenziellen Bauherren zu kommunizieren. In Verbindung mit den begleitenden Presseaktivitäten sorgt „Best Architects 11“ für ein nachhaltiges Echo in der Öffentlichkeit und positioniert die prämierten Architekten und Architekturbüros an der Spitze der internationalen Architekturszene. „Best Architects 11“ zeichnet zum fünften Mal die besten Architekten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. Zu diesem Anlass werden alle Architekten bzw. Architekturbüros, welche Projekte auf höchstem Qualitätsniveau realisiert haben, aufgefordert, ihre Projekte zum Wettbewerb „Best Architects 11“ einzureichen. Die hochkarätige Jury des Awards wird die besten Arbeiten auswählen und für die Publikation „Best Architects 11“ prämieren. Die Projekte werden anschliessend in der international erscheinenden Publikation „Best Architects 11“ veröffentlicht und in einer Wanderausstellung einem breiten Publikum präsentiert. Den jeweils Besten innerhalb der Kategorien Wohnungsbau, Büro- und Verwaltungsbau, Gewerbe- und Industriebau, sonstige Bauten sowie Innenausbau wird das Label „Best Architects 11“ in Gold verliehen. Die Anzahl der Prämierungen ist abhängig von der Qualität der eingereichten Projekte und wird von der Jury festgelegt. Die Abgabe von Wettbewerbsbeiträgen ist noch bis zum 25. Juni 2010 möglich. gb www.bestarchitects.de
neuer sitz Die SimmenGroup hat ihre neuen, grosszügigen und modernen Büroräumlichkeiten im Sihlpark in Schindellegi eröffnet. Patric Simmen, Gründer und CEO der SimmenGroup, startete vor rund 10 Jahren als One-Man-Show seine Architekturunternehmung. Heute beschäftigt die Group rund 50 Mitarbeiter und ist in einer Holding-Struktur schlank organisiert. Die Geschäftsleitung mit Anteilen an den Tochtergesellschaften und der Holding sowie ein starkes Team von Spezialisten bearbeiten derzeitig rund 45 Immobilienprojekte mit einem Bauvolumen von über CHF 450 Mio. gb www.simmengroup.ch kt_sedo_210x70_S1.pdf
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reD Dot aWarD für „futu“ Der Red Dot Design Award ist ein international anerkannter Wettbewerb, dessen Auszeichnung als Qualitätssiegel für gutes Design in Fachkreisen hoch geschätzt wird. Mit mehr als 12‘000 Anmeldungen aus über 60 Nationen zählt der Award zu den grössten Designwettbewerben weltweit. Dabei unterteilt sich der Wettbewerb in drei Bereiche, die unabhängig voneinander ausgeschrieben und juriert werden: Product Design, Communication Design und Design Concept. Die internationale Jury verleiht nur Produkten den begehrten Qualitätsstempel, die sich aufgrund ihres einzigartigen Designs eindeutig von vergleichbaren Produkten abheben. Für den diesjährigen Award durfte die Jury ihre Wahl aus 4525 Produkten treffen. Diese wurden von 1636 Herstellern aus 57 Nationen eingereicht. Beurteilt wird nach Kriterien wie Innovationsgrad, Funktionalität, Ergonomie, ökologische Verträglichkeit und Verbraucherfreundlichkeit. Für den Bürostuhl „Futu“ wurde nun das Unternehmen HÅG der international anerkannte Preis für herausragendes Produktdesign verliehen. „Futu“ ist ein eleganter Arbeitsdrehstuhl mit einer bestechend schlichten Optik und einer im Inneren verborgenen Technologie. Alle Details wurden in mehrjähriger Entwicklungsarbeit perfektioniert. Für HÅG bedeute der Red Dot Award eine Bestätigung der langfristigen Designstrategie, sagt Christian Lodgaard, Projektleiter bei HÅG und Leiter des Teams um den HÅG „Futu“: „Seit vielen Jahren haben wir eine Designphilosophie verfolgt, die auf Sitzkomfort mit Balance-Technologie, Qualität und umweltfreundlichen Lösungen von hoher Nachhaltigkeit basiert.” Der Arbeitsdrehstuhl „Futu“ wurde bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet: Neben dem „Merket for God Design“ erhielt HÅG für den „Futu“ auch den renommierten Umweltpreis des norwegischen Designrats. HÅG ist seit 1999 in der Schweiz durch die MO MOLL GmbH in 5504 Othmarsingen vertreten. gb www.hag.no, momoll@hag-sitzsysteme.ch
TELEgRaMM stahl im geschossBau
hrs Baut ihr management aus
Die Hochschule für Technik Zürich
César Vuadens (Bauausführungen in der
dungskompetenz zwischen strate-
Romandie) sowie Thierry Müller (Projekt-
gischer und operativer Führung wieder
entwicklung für die Westschweiz).
in klare Strukturen überführt.
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neu Bei imPlenia
Plus Bei Wilkhahn
(HSZ-T) bietet diplomierten Bauin-
Die grösste Schweizer Projektentwick-
genieuren ab nächsten Herbst den
lerin und Totalunternehmerin passt ihre
berufsbegleitenden Lehrgang „Stahl
internen Strukturen den Anforderungen
im Geschossbau“ an. Vermittelt wer-
des Marktes an: Per 1. April 2010 wurde
den Instrumente und Methoden für die
die Geschäftsleitung ausgebaut und
Hanspeter Fässler (53) wird bei
Während die Büromöbelbranche nach
Planung, Berechnung, Detailgestaltung
neue Verantwortlichkeitsbereiche ge-
Implenia neuer CEO und Vorsitzender
wie vor mit rückläufigen Auftragszah-
und Ausführung von Geschossbauten
schaffen. Neu dabei sind Rebecca Zuber
der Konzernleitung, Anton Affentranger
len kämpft, legt der Premiumhersteller
in Stahl. Die spezifische Erfahrung
(Gesamtverantwortung für den Bereich
bleibt Präsident des Verwaltungsrates.
Wilkhahn bereits wieder kräftig zu:
von vier Hochschulen in Kooperation
Projektentwicklung), Markus Hansel-
Nach den Wirren um die Laxey-Über-
Gegenüber dem Vorjahr stieg der Auf-
mit dem Stahlbau Zentrum Schweiz
mann (Risk Management, Projektsteu-
nahme soll nun Ruhe in den Baukon-
tragseingang um mehr als 25 Prozent,
garantiert eine qualitativ hochstehen-
erung von Grossprojekten und Know-
zern einkehren.
dies auch dank dem weltweit einzigar-
de Ausbildung.
ledge Management Deutschschweiz),
Mit dem Arbeitsbeginn von Hanspeter
tigen Bürostuhlprogramm „On“.
www.hsz-t.ch/weiterbildung
Daniel Handschin (Renovation),
Fässler am 1. Juli wird die Entschei-
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Modulor, ET: 24.02.2010
FORSTER
SCHWEIZER STAHLKÜCHEN In einer Welt, die komplexer wird, setzt Forster auf die Schlichtheit. Das Schlichte ist das Starke, im Material und im Design. Stahl bleibt unerreicht, wo es um Dauerhaftigkeit und Ästhetik geht. Klare Formen, bündige Linien und glatte Flächen waren immer schon Avantgarde. So sind Forster Küchen auch in 50 Jahren noch modern. Konzentration auf das Wesentliche ist eine Qualität, die auch morgen noch stimmt. Es ist Schlichtheit, die am längsten währt. Fragen Sie nach detaillierten Unterlagen: Forster Küchen- & Kühltechnik AG Egnacherstrasse 37, CH-9320 Arbon Telefon +41 71 447 46 45, Telefax +41 71 447 46 50 forster.kuechen@afg.ch, www.forster-kuechen.ch
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TAgUNgEN
ZüRIch
BAsel EnvironmEnts and countEr EnvironmEnts
lAusAnne lE BEton matiErE En dEvEnir
Brick aWard 2010
Die Ausstellung vereint zum ersten
organisiert von der ETH Lausanne und
Mal seit 1972 sämtliche Filme, die für
BetonSuisse.
die originale Ausstellung „Italy: The
Rolex Learning Center, ETH Lausanne
New Domestic Landscape“ produziert
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worden sind.
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2010 03
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goldAu EnErgiEvorschriftEn
CAnoBBio Prix aciEr 2009
Einführungskurs zu den neuen Energie-
Präsentation der 12 preisgekrönten
bereich.
Projekte des Prix Acier 2009, verge-
Zaystrasse 42
ben vom Stahlbau Zentrum Schweiz.
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Scuola Universitaria Professionale della
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vorschriften (MuKEn08) im Gebäude-
Svizzera Italiana www.szs.ch, 18.5. bis 11.6.10
Backsteine sind ein Baumaterial mit langer Tradition und gleichzeitig grossem Innovationspotenzial für die heutige Architektur. Die einfache Form eines
MünChen stadionarchitEktur
vORTRägE
Eine Ausstellung über die neusten
der Wienenberger AG gestiftete und alle zwei Jahre vergebene Brick Award
Gerkan, Marg und Partner.
Augst aktuEllE WohnBauProjEktE 2005–2010
Architekturmuseum TU München,
Vor dem Hintergrund des Wohnbau-
Projekten die vorgeschlagenen Bauten aus der Schweiz präsentiert.
Arcisstrasse 21
programms „5000 Wohnungen für
Die Ausstellung wird mit Vorträgen von Prof. Fabio Gramazio und Prof.
www.architekturmuseum.de
Basel“ werden u. a. die aktuellen
Matthias Kohler am 5.5.10 um 18 Uhr im Auditorium E3 am Hönggerberg in
bis 20.6.10
Entwicklungsschwerpunkte Volta,
Zürich eröffnet.
Sportstätten der Architekten von
Backsteins lässt sich zu effektvollen Strukturen kombinieren, entfaltet aber auch in schlicht gestalteten Fassaden eine atmosphärische Wirkung. Der von macht auf besonders kreativ und nachhaltig entworfene Bauten aufmerksam. In der Ausstellung an der ETH Zürich werden zusätzlich zu den prämierten
Erlenmatt usw. thematisiert.
ZüriCh BlicklandschaftEn
Landsitz Castelen,
Videosequenzen aus studentischen
www.vhsbb.ch
Arbeiten zeigen, wie wir heute städ-
8.5.10
Giebenacherstrasse 9
MünChen dEsignEr WErktag
internAtionAl BEstE gärtEn 2010
Glas Trösch lädt erneut zum Designer
Dieser internationale Wettbewerb
Werktag ein.
zeichnet herausragende Leistungen in
Postpalast
der Gestaltung nachhaltiger privater
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liestAl EnErgiE-aPEro
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fünften Mal die besten Architekten aus
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IMPRESSUM / VORSCHAU
MODULØR Service
IMPRESSUM
VORSCHAU
2010 03
Modulør 3. Jahrgang www.modulor.ch Herausgeberin Boll Verlag AG Stationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 Urdorf Tel. 044 735 80 00, Fax 044 735 80 01 info@bollverlag.ch, www.bollverlag.ch Redaktion, redaktion@modulor.ch Anzeigen, anzeigen@modulor.ch Abonnemente, abo@modulor.ch
ModulØr #4 2010 EIgEnMARkEtIng
Verleger Patrik Boll, patrik.boll@bollverlag.ch gescHäftsfüHrer Thomas Walliser, thomas.walliser@bollverlag.ch cHefredakteur Gerald Brandstätter, gerald.brandstaetter@modulor.ch art direction Moritz Ulrich, moritz.ulrich@modulor.ch fotografie Simone Vogel, simone.vogel@modulor.ch lektorat Bettina Methner, bettina.methner@bollverlag.ch autoren in dieser ausgabe Fanny Andermatt, Mathias Birrer, Karsten Bleymehl, Martin Blumberg, Albin Kälin, Daniel Kellenberger, Severin Lenel, Marc-Oliver Lieving, Katharina Marchal, William McDonough, Patrick Zamariàn druck AVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 Goldach Tel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55 Preise Jahresabonnement (8 Ausgaben) CHF 89.– (Ausland zzgl. Portokosten); Einzelheft CHF 14.– issn 1662-7741 erscHeint aM 23. juni 2010 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.
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Ausstellungen in Basel, Biel/Bienne, Chur, Contone, Crissier, Jona, Köniz, Kriens, Lugano, Sierre, St. Gallen, Thun, Winterthur und in Zürich. www.sanitastroesch.ch
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Ruf Lanz