MODULØR
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Sicherheit
Sicherheit SichereS bauen und Sichere bauten beStimmungen der norm Sia 358 riSiko und ZuverläSSigkeitSberechnungen erdbebenertüchtigung von bauwerken
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MODULØR Magazin
EDITORIAL
LIEBE LESERINNEN UND LESER Die vorliegende Ausgabe widmet sich dem Thema „Sicherheit“ in seiner ganzen Bandbreite: So geht es beispielsweise um Einbruchschutz im Artikel ab Seite 48 oder um die Umsetzung von europäisch abgestimmten Sicherheitsnormen bei Aufzügen auf Seite 46. Unsere beiden Fachautoren Dr. Matthias Schubert und Prof. Dr. Michael Havbro Faber haben sich in ihrem Artikel dem Thema „Risiko und Zuverlässigkeitsberechnungen“ gewidmet: Sind diese Belastung oder Mehrwert? Zudem stellt sich vermehrt die Frage nach einer Überprüfung und allfälligen Ertüchtigung bestehender Gebäude für die Einwirkung von Erdbeben. Hierfür können verschiedene Strategien und Massnahmen angewendet werden. Prof. Dr. Hugo Bachmann und Dr. Thomas Wenk zeigen auf, wie diese bei bestehenden Bauten umgesetzt worden sind. Rechtliche Konsequenzen bei mangelnder Erdbebensicherheit oder die Missachtung der Norm SIA 358 werden in zwei juristischen Fachartikeln aufgezeigt. Eine ingenieurstechnische Meisterleistung und gleichzeitig eine Augenweide stellt der letzte Bau von Livio Vacchini dar: Lesen Sie darüber ab Seite 60. Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen...
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thema sicherheit Wenn ein Individuum, ein Gegenstand oder ein Bauwerk frei von unvertretbaren Risiken der Beeinträchtigung ist oder als gefahrenfrei angesehen wird, kann sein Zustand mit dem Begriff sicher bezeichnet werden. Gefahren und Risiken sind vielfältig, die Massnahmen zum Erreichen von Sicherheit aufwendig. Ob Lawinen, Erdbeben, Einbrüche oder Sturmschäden – Risikoanalysen werden beim Management von sicherheitsrelevanter Infrastruktur wie beispielsweise bei Kernkraftwerken, Talsperren oder der chemischen Industrie als beste Praxis angesehen. Risiko ist hierbei definiert als das Produkt von Eintretenswahrscheinlichkeit eines Ereignisses und den Konsequenzen, die dieses Ereignis verursacht. Doch trotz ständig steigendem Risiko bieten nur wenige Hochschulen in Europa im Bauingenieurwesen Vorlesungen im Bereich der Risikoermittlung und Tragwerkszuverlässigkeit an. Enorme bauliche Anstrengungen sind gefordert, um auch in Zukunft der Natur Herr zu werden, besonders im Gebirge. Wird die Klimaerwärmung tatsächlich in dem zu erwartenden Mass eintreten, werden im Hochgebirge realisierte Bauten und Infrastrukturen in Zukunft durch die Veränderung der Bodenbeschaffenheit zu einem zusätzlichen Risiko. In den vergangenen Jahren haben sich Naturkatastrophen gehäuft. Das allgemeine Bewusstsein über die Erdbebengefahr in der Schweiz hat in letzter Zeit stark zugenommen. Zwar hat der SIA bereits 1970 erste Normen zum erdbebensicheren Bauen geschaffen, doch wurden diese damals und auch später von Bauherren, Architekten und Ingenieuren bei Neu- und Umbauten noch oft ignoriert oder nicht vollumfänglich eingehalten. 2003 wurden die Normen verschärft und dem europäischen Standard angepasst, und das Erdbebenrisiko wurde näher beziffert. Zum Beispiel würde ein typisches Walliser Beben mit der Magnitude 6 bis 6,5, das etwa alle 100 Jahre zu erwarten ist, Schäden in der Grössenordnung von 8 bis 15 Milliarden Franken verursachen. Und in der Region Basel wäre bei einem Beben der Magnitude 6 bis 7 mit mehreren Hundert Toten und Gebäudeschäden von rund 50 bis 70 Milliarden Franken zu rechnen. Dies entspricht in etwa dem, was die Schweizerische Eidgenossenschaft pro Jahr einnimmt bzw. ausgibt. Das Thema Sicherheit– ein ergiebiges und breites Fachgebiet, dem in Zukunft noch viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden muss!
Gerald Brandstätter Chefredakteur gerald.brandstaetter@modulor.ch
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CaRte BLanChe
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theMa siCheRheit
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KOLUMne Thomas Sevcik
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aRChiteKtUR Sportausbildungszentrum, Windisch Berufsschule, Visp
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iMMOBiLien Immo-Monitoring 2011
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ReCht Erdbebensicherheit und juristische Fragen
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biG, biGGer...
Serpentine Gallery pavilion 2011 by Zumthor Der Serpentine Gallery Pavilion im Londoner Kensington Garden wird nächstes Jahr von Peter Zumthor entworfen. Zumthor, der für sein Werk 2008 mit dem PraemiumImperiale-Preis und 2009 mit dem Pritzkerpreis ausgezeichnet wurde, stellt sich damit in die Reihe berühmter Kollegen wie SANAA, Frank O. Gehry, Rem Koolhaas, Zaha Hadid oder Daniel Libeskind, welche alle bereits „ihren“ Serpentine Gallery Pavilion gestalten durften. So früh wie dieses Mal wurde der nächste Serpentine-Architekt noch nie bekannt gegeben. Warum diese Eile? Laut einer Information von dem Britischen Magazin „The Architects‘ Journal“ steckt ein anderer Termindruck dahinter: Da der Pavillon nur von Architekten entworfen werden darf, die noch kein Gebäude in Grossbritannien erstellt haben, ist die Auswahl limitiert. Für Zumthor ist es die letzte Chance, zu „seinem“ Serpentine Gallery Pavillon zu kommen, denn der Schweizer baut zurzeit für die Organisation „Living Architecture“ eines von fünf Ferienhäusern in der ostenglischen Ortschaft Thorington in Suffolk. Zumthors Devon House darf also erst Ende 2011 fertig werden, damit es nicht sein erstes Projekt in England wird. fa
neueS bauen in tirol Seit 1996 zeichnet das Land Tirol gemeinsam mit der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Tirol und Vorarlberg alle zwei Jahre vorbildliche Bauten in Tirol aus. Aus den 89 Projekten, die 2010 zum Wettbewerb eingereicht wurden, hat die Jury, bestehend aus Wolfgang Bachmann (Architekturjournalist, München), Wolfgang Tschapeller (Architekt, Wien) und Katrien Vandermarliere (Direktorin des Flämischen Architekturzentrums, Antwerpen), 25 Projekte in die engere Wahl aufgenommen und besichtigt. Dabei hat die Jury Projekte aus unterschiedlichsten Lebensbereichen ausgewählt, die ihrer Meinung nach als Beiträge zu einem produktiven Diskurs angesehen werden sollten. Insgesamt neun Auszeichnungen wurden für Bauten vergeben, die dem Kriterium einer besonders vorbildlichen Auseinandersetzung mit den architektonischen Herausforderungen unserer Zeit sowohl in ästhetischer wie auch in innovatorischer Hinsicht entsprechen. „Mithilfe dieser Projekte beobachten wir, dass die kritische und überlegte Konstruktion von Raum und die ebenso kritisch reflektierte Wahl von Material ihren Weg in fast alle Lebensbereiche zu finden versucht, eine Linie durch das Leben ziehen möchte, einsickert, um das Leben der Kinder, der Schüler, der Studierenden, der Behinderten, der Alten in Architektur abzudrücken, abzubilden, das Leben in Architektur zu kartografieren“, so Wolfgang Tschapeller im Vorwort des Berichtes zur Jurierung. fa
In Ørestad am Stadtrand von Kopenhagen ist das grösste Apartmenthaus der Stadt bezogen worden. Entworfen und geplant wurde das „8 House“ von dem dänischen Büro der Superlative: BIG Bjarke Ingels Group (Kopenhagen). Die Realisierung der 60‘000 Quadratmeter grossen Wohnanlage hat rund 92 Millionen Euro gekostet. Das Wohnprojekt „8 House“ oder auch „8 Tallet“ (dänisch) ist fast ein eigener Stadtteil. Das Apartmenthaus, das im Grundriss wie eine abstrakte Acht aussieht, ist für Singles, Familien und Senioren konzipiert. Neben 476 Wohnungen beinhaltet der Gebäudekomplex auch Läden, einen Kindergarten, ein Café und ein Restaurant sowie zwei Parkanlagen zur Erholung. Die kommerziellen Funktionen sind im Erdgeschoss angeordnet, während alle Wohnungen in den oberen Geschossen angelegt sind. Durch eine terrassenförmige Abstufung der horizontalen Gebäudeschichten ergeben sich eine natürliche Belichtung der Wohnräume, ein guter Ausblick sowie begrünte Dachgärten. gb www.big.dk
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peter felix baut in winterthur
Zentrum für nachhaltiGkeit & umwelttechnoloGie 2010 ist die Eröffnung der Umwelt-Arena, des ersten Kompetenz- und Informationszentrums für Nachhaltigkeit und Umwelttechnologie, in Spreitenbach geplant. Das wegweisende Projekt von Walter Schmid, Bau- und Generalunternehmer sowie Erfinder des Kompogas-Verfahrens, macht das Spektrum der Nachhaltigkeit und Umwelttechnik erstmals für die Bevölkerung erlebbar, (be)greifbar und vergleichbar. Die Umwelt Arena soll als zentrale Plattform für Organisationen und Unternehmen dienen, die sich mit Nachhaltigkeitsfragen und Umwelttechnik beschäftigen. Aussteller können ihre Innovationen, ihre ressourcenschonenden Produkte und ihre Dienstleistungen dem interessierten Publikum durch praktisches Erleben näherbringen, sich mit anderen Anbietern vernetzen und Synergien nutzen. Die Themenpalette der Umwelt-Arena soll das gesamte Spektrum unseres Alltags abdecken: von Ernährung, Haushalt, Freizeit und Ferien über Textilien und Mode bis hin zu Mobilität, Hausbau, Energieeffizienz und Ökonomie. Wie die Umwelt-Arena selbst präsentiert sich auch deren Haustechnik innovativ und nachhaltig. Statt mit einer herkömmlichen Kältemaschine wird die Umwelt-Arena im Sommer mithilfe der Sonnenwärme gekühlt und im Winter beheizt. Auf dem begehbaren Dach sind nicht nur die Photovoltaikanlage, sondern auch Teile der CO2-neutralen Gebäudetechnik einsehbar, und die Besucher erleben das Potenzial der erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne hautnah. Das Herzstück des vom Architekturbüro René Schmid Architekten aus Zürich entworfenen Gebäudes ist der überdachte Innenhof mit der eigentlichen Arena für 1500 Personen. Sie ist offen für alle und bietet ein spannendes Ambiente für Veranstaltungen und für interessierte Unternehmen, die nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen anbieten und sich auf innovative, interaktive Art präsentieren möchten. fa
Unter dem Motto „Greater Living“ entsteht an der Gertrudstrasse 20 in Winterthur das sogenannte „Townhouse“. Geplant wurde der Bau von Peter Felix Partner aus Zürich. 28 Appartements von 2,5 bis 4,5 Zimmer, fast alle mit Terrasse oder Balkon, finden Platz in diesem Bau mit vorgehängter Fassade, markanter Dachschräge und grossen Erkern. Geplant sind gut geschnittene Wohnungen mit grosszügigem Raumangebot, Lofts und vier Dach-MaisonetteWohnungen mit viel Licht und eigener Dachterrasse mit Blick über ganz Winterthur, ebenso Ateliers für eine bequeme Wohn-/Arbeitsatmosphäre. Jeweils vier Wohnungen werden vom zentralen Treppenhaus mit Lift erschlossen. Jede Wohnung ist hindernisfrei konzipiert. Bis auf vier Wohneinheiten verfügen alle Wohnungen über eine Terrasse oder einen Balkon. Die versetzte Anordnung der Erker sorgt für optimalen Lichteinfall und ein entspanntes Zusammenleben, verkünden die Verkaufsunterlagen. Das „Townhouse“ kommt mitten im pulsierenden Stadtzentrum von Winterthur nahe Bahnhof, Altstadt und Sulzer-Areal zu stehen. Dementsprechend werden auch die Kaufpreise sein: Eine 3,5-Zimmer-Maisonette-Dachwohnung wird um die CHF 1‘760‘000.– kosten. Die Lebensraum Schweiz AG begleitet als Investor und Bauherr das Projekt, die Kubus Real Estate AG wird als Immobiliendienstleister für den Verkauf zuständig sein. Die Wohnungen werden ab sofort zum Verkauf angeboten und sollen im Frühjahr 2013 bezugsbereit sein. gb www.peterfelix.com, www.townhouse-winterthur.ch
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beeindruckender biberbau Schwemmholz oder gar ein riesiger Biberbau? Das Holzgemenge im Zellweger Park in Uster ist eine Brücke, entworfen vom japanischen Künstler Tadashi Kawamata. Der Künstler nutzt die Stadt und den öffentlichen Raum, indem er seine hölzernen Skulpturen darin wie Fragen inszeniert. Sie stören den Betrachter und brechen gewohnte soziale Strukturen auf. „Drift Structure“ nennt sich das Gebilde in Uster, das der Japaner mit dem Schweizer Architekten Christophe Scheidegger realisiert hat. Ursprünglich fand auf dem ehemaligen Industrieareal in Uster die Textilproduktion statt. Das Gewässer war ursprünglich als Wasserspeicher angelegt worden, um Maschinen anzutreiben. Heute entsteht um die Wasserflächen ein neues Wohn- und Arbeitsquartier nach einem Gestaltungsplan von EM2N Architekten und Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten. Die Brücke von Kawamata ist Teil dieser Arealtransformation. Initiiert wurde das Projekt von der Walter A. Bechtler-Stiftung, die in der neuen Parkanlage noch weitere Kunstwerke plant. Material und Bau der Brücke wurden von der Stadt Uster finanziert. Das Honorar für den Künstler übernahm die Walter-A.-Bechtler-Stiftung. Sie wurde 1955 vom Ingenieur Walter Bechtler ins Leben gerufen, dem Gründer der Luwa AG. Dessen Firma verschmolz später mit der Ustermer Zellweger AG zur Zellweger-LuwaGruppe. gb
projekt „GleiS nord“
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Die Firma Hero zieht im Frühjahr 2011 von ihrem angestammten Standort inmitten der Stadt Lenzburg in eine neue Produktionsstätte am Lenzburger Stadtrand um. Die Firma EBM (Elektra Birseck Münchenstein), die 2008 das Hero-Areal mit rund 61‘000 Quadratmeter gekauft hat, entwickelt das Industrieareal partnerschaftlich mit Losinger Construction AG und der Stadt Lenzburg zu einem neuen Stadtquartier. Mitte 2009 wurde das Projekt „Gleis Nord“ erstmals einem breiten Publikum präsentiert. Danach erfolgte die Erarbeitung der Teilrevision des Bauzonenplanes und der Bauordnung sowie des Gestaltungsplanes. Dieser wird voraussichtlich im ersten Quartal 2011 rechtskräftig. Parallel dazu wurden verschiedene Architekturbüros eingeladen, sich Gedanken über die zukünftigen Bauten und Räume innerhalb des Gestaltungsplanperimeters zu machen. Die Studien wurden bereits von Experten aus Hochschulen, Planungsbüros, der Stadt Lenzburg und natürlich den Entwicklungspartner Losinger Construction AG und EBM beurteilt. Geplant sind ca. 400 Miet- und Eigentumswohnungen unterschiedlicher Grösse und Standard für Familien, junge und ältere Paare sowie Senioren. Daneben sind Büro- und Gewerbeflächen für ca. 600 Arbeitsplätze vorgesehen. Rund 2000 Quadratmeter Verkaufs- und Gastronomieflächen sollen den Quartierbedarf abgedecken. Lofts, z. B. für Kulturschaffende, runden die Angebotspalette ab. Insgesamt umfasst das Projekt 81‘000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche. Das Quartier ist verkehrsfrei konzipiert. Gegen den nahegelegenen Aabach hin soll ein öffentlicher Park entstehen, der mit der bereits bestehenden Grünfläche und dem neuen Quartier verzahnt wird. gb www.gleisnord.ch
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wohnen „im vieri“
Zentrum für anGewandte nachhaltiGkeit tetriS fordert den prime tower herauS In Zürich wird derzeit das höchste Gebäude der Schweiz, der 126 Meter hohe Prime Tower, fertiggestellt. Lange wird sich dieser jedoch nicht der uneingeschränkten Aufmerksamkeit erfreuen können, denn in Dübendorfs Westen ist zwar ein etwas niedrigeres, dafür architektonisch mindestens so auffälliges Hochhaus geplant: An der Giessenkreuzung wird das Zürcher Planungs- und Architekturbüro K-Werkstatt einen Gebäudekomplex mit rund 48‘000 Quadratmeter Nutzungsfläche errichten. Den dafür nötigen privaten Gestaltungsplan hat der Dübendorfer Stadtrat genehmigt. Wahrzeichen der Anlage ist ein 114 Meter hoher Geschäfts- und Wohnturm. Dieser wird von zwei je 30 Meter hohen Gebäuden flankiert, die als Lärmschutz für die dahinter liegenden Wohnbauten dienen. Im Innern des Geländes entsteht eine sogenannte Kammüberbauung. Alle Bauten wirken optisch wie aus überdimensionalen Bauklötzen zusammengesetzt und erinnern an den Computerspielklassiker Tetris. K-WerkstattGeschäftsführer Angelo Labate warnt allerdings vor verfrühter Fixierung auf diese Erscheinungsform. Die Architektur stehe erst fest, wenn das Bauprojekt ausgearbeitet sei. Damit die Überbauung am heutigen Stadtrand nicht zu einer Retortenstadt wird, hat der Dübendorfer Stadtrat zahlreiche Festlegungen getroffen, so z.B. einen Mindestwohnanteil von 40 Prozent oder eine maximale Verkaufsfläche. fa
Die Stadt Winterthur hat für die bestehenden Zeughäuser am Teuchelweiher einen Nutzungswettbewerb ausgeschrieben, um die denkmalgeschützten Bauten einer zukunftsgewandten Nutzung zuzuführen. Grundidee war, eine interessierte Trägerschaft mit einem innovativen Konzept zu finden, welche an einer langjährigen Miete der städtischen Zeughäuser an der Zeughausstrasse interessiert ist. Um sich alle Handlungsoptionen offen zu halten, konnten sich gleichzeitig Mietinteressenten für Teilflächen bewerben. Das Projekt„Zentrum für angewandte Nachhaltigkeit“ konnte sich gegen vier andere Vorschläge durchsetzen. Dieses Projekt sieht vor, dass sich auf dem Zeughausareal eine vielfältige Mischung verschiedenster Dienstleistungs- und Produktionszweige entwickeln soll, deren verbindendes Element die Anwendung nachhaltiger Grundsätze ist. Da keines der Projekte die formalen Vorgaben eingehalten hat, wurde das erstplatzierte von der Jury nur mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Der Stadtrat ist den Empfehlungen der Jury gefolgt, die Verfasser zu beauftragen, ihr Konzept zu konkretisieren und die offenen Punkte zu klären. Als Teil dieser Vertiefungsarbeit soll auch geprüft werden, ob und in welcher Form die zahlreich eingegangenen Bewerbungen für Mietflächen integriert werden können. Gestützt auf die Erkenntnisse aus der Vertiefung wird der Stadtrat zu einem späteren Zeitpunkt über die zukünftige Nutzung der Zeughäuser entscheiden. gb
In Schwerzenbach bringt eine von Bauart Architekten und Planer AG geplanten Überbauung Menschen unterschiedlichsten Alters zusammen. Auf einer Grundstücksfläche von 28‘000 Quadratmeter entstehen 188 Mietwohnungen mit 2,5 bis 5,5 Zimmern, davon rund ein Drittel altersgerecht und mit individuellem Service. Hinzu kommen eine Kindertagesstätte, ein Wohn- und Pflegeheim mit 52 Zimmern sowie Räume für die Spitex. Weiter stehen Mietflächen für ergänzende Dienstleistungen zur Verfügung. Das Herz der zukunftsweisenden Siedlung ist der zentrale Platz und die öffentliche Cafeteria. Das verkehrsfreie Quartier ist dank der Lage nahe dem Bahnhof, den Einkaufsmöglichkeiten und Schulen bestens erschlossen. Ruhe und Erholung findet man im umliegenden Naturschutzgebiet. „Im Vieri“ ist ein ideales Zuhause für Kinder, Singles, Familien und ältere Menschen. Die Gemeinde Schwerzenbach kann sich nicht nur durch die Nähe zum Greifensee hervorheben. Von der Zeitschrift „Weltwoche“ wurde Schwerzenbach 2010 nach wirtschaftlichen Kriterien zur attraktivsten Gemeinde im Kanton Zürich gekürt. Mit dem neuen Quartier wird das grösste Wohnbauprojekt in der Geschichte von Schwerzenbach ohne eine einzige Einsprache realisiert. Bei der Ausgestaltung der Siedlung legten Bauart Architekten und Planer AG besonderen Wert auf eine hohe Wohnqualität. Die Arigon Generalunternehmung AG wird als Totalunternehmerin die Realisation des anspruchsvollen Grossprojekts ermöglichen. Der Spatenstich erfolgt am 1. Dezember 2010, Mitte 2012 ist Schlüsselübergabe. gb www.bauart.ch, www.arigon.ch
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viS-à-viS mit Stefan cadoSch
herr cadosch, welche aufgaben beschäftigen Sie gerade? Aktuell beschäftigen wir uns mit grossen Industrieaufträgen, einigen Wohnbauten und Renovationen im Bereich von Bürogebäuden. Auch im Messebau dürfen wir spannende Aufgaben betreuen. Herausfordernd sind zudem Wettbewerbsaufgaben, die neue Denkfelder erschliessen. welches architektonische werk hat Sie kürzlich begeistert? Die Sagrada Familia von Gaudì. Ein Bauwerk, das sich nicht fassen lässt und das es immer wieder neu zu entdecken gilt. Gerade weil es überhaupt nicht unserer Auffassung von Architektur entspricht und es sich jeglicher normierter Anschauung entzieht. Schön, dass es auch heute noch Bauwerke gibt, die mit dem Faktor Zeit erstellt werden, die schon während dem Bau Epochen überdauern, ihre Geheimnisse, wenn überhaupt, dann nur schrittweise preisgeben und die jeglichem Versuch einer Zuordnung zuwiderlaufen.
neueS von GÄumann lüdi von der ropp architekten Als Holzständerbau wurde dieses kürzlich fertiggestellte Projekt von Gäumann Lüdi von der Ropp Architekten, Zürich, ausgebildet: Die Kernaufgabe beim Haus Bramberg bestand darin, dem bestehenden EFH auf der Restfläche der Parzelle ein unabhängiger Neubau zuzuordnen. Das als „Stöckli“ konzipierte Wohnhaus spielt sich mit seiner asymmetrischen Volumetrie, der komplexen Dachabwicklung und der charakteristischen Fassade bewusst vom bestehenden Gebäude frei. Die Anforderung, dass beim Neubau ein durchlüfteter Schopf zur Lagerung von Holz realisiert werden musste, inspirierte die Wahl der Fassadenzeichnung: Unbehandelte Rundhölzer sind beim Haus Bramberg als hinterlüftete Hülle zwischen Boden und Dach aufgespannt. Die plastische Struktur und Vertikalität der Holzfassade ermöglicht es, den Schopf und das beheizte Volumen als Einheit zusammenzuführen. Die Rundhölzer unterstreichen zudem den gewünscht intimen Charakter des „Stöckli“. gb www.glvdr.ch
welche tugenden sollte ein architekt erfüllen? Ein ordentlicher Schuss Tugend kann wohl niemandem schaden... Aber im Ernst: Ein Architekt sollte wohl vor allem hartnäckig und gleichzeitig bescheiden sein. Das eine wird oft mit Arroganz gleichgesetzt, das andere kommt tatsächlich etwas selten vor. kann architektur die welt verbessern? Ehrlich gesagt: Nein. So wichtig Architektur für das Wohlbefinden des Einzelnen ist, so wenig kann sie Einfluss auf den Lauf der Dinge nehmen. Es würde zu kurz greifen, zu behaupten, die Probleme gesichtsloser Trabantenstädte seien rein architektonischen Ursprungs. Problematisch wird es immer dort, wo die komplexe Aufgabenstellung banalisiert wird. Architektur ist der Spiegel einer Kultur: Ist diese gesund, ist der Nährboden für aussergewöhnliche Architektur gegeben. Der Glaube an eine Verbesserung der Welt ist sicherlich naiv, kann aber durchaus ein inspirierender Funke für überraschende Lösungsansätze sein. Grundschulen in Mittelbünden, Gymnasium in Chur, Architekturstudium an der ETH Zürich. Nachdiplomstudium Betriebswirtschaft, Teilzeitmandat bei Eternit (Schweiz) AG im Bereich architektonische Entwicklungen, eigenes Architekturbüro in Zürich seit 1999 in Partnerschaft mit Jürg Zimmermann. cadosch@czarch.ch, www.czarch.ch
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MODULØR Magazin
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modulØr am deSiGnerS Saturday Bei strahlender Herbstsonne eröffnete am Freitag, 5. November 2010, unter dem Namen „Professionals only“ die Preview die 13. Ausgabe des Designers’ Saturday. Das Konzept des Veranstalters, mit einem zusätzlichen Tag für geladenes Fachpublikum den Besucherandrang der letzten Jahre besser zu verteilen, ging vollends auf: Bereits zur Preview kamen mehr als 6000 Architekten und Fachleute nach Langenthal. Design-Interessierte aus der ganzen Schweiz und den benachbarten Ländern reisten dann am Samstag und Sonntag nach Langenthal, um die spannenden Inszenierungen der 71 Aussteller und Cartes Blanches in der Alten Mühle sowie in den Produktionshallen der Gastgeberfirmen Création Baumann, Girsberger, Glas Trösch, Hector Egger Holzbau und Ruckstuhl zu sehen und sich über die neuesten Trends aus Architektur, Design und Interieur zu informieren. Seifenblasenlaboratorien, Farbtunnel oder Konzerte auf Möbelinstrumenten veranschaulichten den Prozess von Design und Gestaltung und brachten den Besuchern Momente der Formbildung nah. Dem Aufruf von Modulør zur Preview folgten zahlreiche Leserinnen und Leser; das Kontingent der 50 Tickets war in kürzester Zeit ausgeschöpft. Der Stand von Modulør – übrigens die einzige Inszenierung einer Fachzeitschrift – fand enormen Anklang. Hunderte wagten durch die Gucklöcher einen Blick ins Innere des schwarzen Kubus und diskutierten über die dort abgebildeten Bauprojekte. Diese mussten jeweils den drei auf dem Wettbewerbstalon aufgelisteten Architekturbüros zugeordnet werden. Zu sehen waren beispielsweise das Fernsehstudio für die Sendung „10 vor10“, ein prämierter Bau von Reto und Renato Maurizio, das momentan höchste Gebäude der Schweiz oder das Schulhaus Leutschenbach in Zürich. Erstaunlich viele Besucher konnten die Planer der Bauten richtig benennen und nahmen auch am Wettbewerb teil. Aus den 560 eingeworfenen Wettbewerbstalons wurden nun folgende Gewinner gezogen: 1. Preis: Die Stehleuchte „Cosmic Leaf“(Design: Ross Lovegrove) von Artemide im Wert von CHF 1184.– geht an Jörg Stalder aus Horw. 2. Preis: Ein Geniesser-Wochenende für zwei Personen im Boutique-Hotel Schlüssel in Beckenried/ LU im Wert von CHF 410.– gewinnt Thomas Lehmann aus St. Gallen 3–10. Preis: ...gewinnen je ein Jahresabo von Modulør im Wert von je CHF 89.– HerzlicHe Gratulation an alle Gewinner! www.designerssaturday.ch, www.modulor.ch
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CARTE BLANCHE
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Bastion 2: Ein lokales Kulturzentrum beim Hauptbahnhof Zürich
Bastion 1: Ein lokales Pflegezentrum an der Josefstrasse
Bastion 3: Ein Handelszentrum, das über das bestehende Zürcher Brockenhaus gestülpt wurde.
LOKALE BASTIONEN Dieses Projekt versucht durch gezielte Interventionen an fünf verschiedenen Standorten, die lokale Identität und Funktionsfähigkeit des Quartiers in unmittelbarer Umgebung des Hauptbahnhofs Zürich zu verstärken. Mit konzeptioneller Klarheit und entschiedener städtebaulicher Geste wird gegen die Vereinnahmung des Gebiets durch Kommerzialisierung und Bodenspekulation reagiert. Als „Bastionen“ des Lokalen und auch Sozialen soll mit den Gebäuden ein Widerstand gegen die Gentrifizierung des Kreises 5 aufgebaut werden. Während die Gebäudekörper das Areal neu ordnen und der Stadtansicht eine einprägsame Form verleihen, konzentrieren sich die mit der städtebaulichen Strategie verbundenen sozialen Programme, die durch punktuelle architektonische Eingriffe intensiviert werden, auf das nähere Umfeld. Neben der allgemeinen Wirkung auf das Quartier werden weitere lokale Zonen geschaffen, die jeweils eine andere Stadtqualität entfalten können. Als übergeordnete Infrastruktur dient der Park, der als informelles, unspezifisches städtisches Gefüge alle hyperspezifischen Interventionen miteinander verbindet. Innerhalb des Perimeters der Interventionen gibt es Raum für ungeplante Aneignungen oder gar Missbrauch der Flächen. Es wird versucht, einen bestmöglichen Nährboden für Urbanität zu schaffen, indem nicht alle Teile des Programms vollständig festgeschrieben sind.
Lukas Raeber wurde am 9. Mai 1984 in Basel geboren. 2009 schloss er sein Architekturstudium an der ETH Zürich ab. Während seines Studiums nahm er an mehreren Austauschsemestern teil, beispielsweise an der Università della Svizzera italiana (USI) bei Professor Peter Zumthor und an der University of Tokyo bei Professor Manabu Chiba. Die Austauscherfahrungen beeinflussen bis heute sein architektonischen Schaffen. Zurzeit arbeitet er als unterrichtender Assistent an der ETH Zürich bei Professor Dr. Marc Angélil.
Senden auch Sie uns Ihre persönliche architektonische Vision in Text und Bild zu. Sollten Sie die Redaktion überzeugen, wird Ihre Idee im Rahmen der Rubrik „Carte Blanche“ publiziert. Was wir dafür brauchen? Skizzen, Zeichnungen, Pläne – eine visuelle Umsetzung Ihrer Vision und eine Kurzbeschreibung davon (max. 1500 Zeichen). Zusätzlich ein digitales Porträtbild von Ihnen (Auflösung min. 300 dpi) und einen kurzen Lebenslauf (max. 400 Zeichen) in vorzugsweise digitalisierter Form und in einer hohen Auflösung. Dateien in InDesign-, QuarkXpress-, Photoshop-, Illustrator-, PDF X3-Format; Bilder als .JPG- oder .TIFF-Dateien. Die Zusendung von Material berechtigt nicht zu einer Publikation. Das Material wird nicht retourniert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. carteblanche@modulor.ch
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THEMA Sicherheit
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das thema sicherheit im überblick 022
sicheres bauen und sichere bauwerke Sind Architekten und Ingenieure auch für die Arbeitssicherheit während der Bauarbeiten verantwortlich? von Prof. Dr. iur. Rainer Schumacher
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risiko- und sicherheitsanalysen Die Anwendung probabilistischer Risikoanalysen ist sinnvoll und hat einen echten monetären Nutzen. von Dr. Matthias Schubert und Prof. Dr. Michael H. Faber
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baukultur in bündner tälern Überschaubare Gestaltung schafft Sicherheit und Vertrauen. Ein Gespräch mit Gion A. Caminada. von Katharina Marchal
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bauliche sicherheitsmassnahmen im gebirge Bauen an exponierten Lagen unterliegt erhöhten Sicherheitsanforderungen. Das Beispiel Trifthütte. von Fanny Andermatt
Titelbild: Nicht nur Bauwerke, auch das Bauen selbst muss sicher sein. Doch Richtlinien, Gesetze und Normen bedeuten nicht zwingend mehr Sicherheit, da deren Umsetzung oft lückenhaft vollzogen oder sogar bewusst umgangen wird. (Foto: Simone Vogel)
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die norm sia 358 Nicht normgerecht ausgeführte Geländer oder Brüstungen können schwere rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. von Daniele Graber
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die esba-richtlinien Mehr Sicherheit für ältere Liftanlagen. von Pirmin Schilliger
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mehr glas, weniger sicherheit? Fenster und Schiebetüren sind zu sicherheitsrelevanten Bauteilen mit durchgängigen Schutzfunktionen geworden. von Robert Niederer
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erdbebenertüchtigung Soll ein bestehendes Bauwerk erdbebensicher werden, stehen unterschiedliche Strategien und Verfahren zur Verfügung. von Prof. Dr. Dr. h.c. Hugo Bachmann und Dr. sc. techn. Thomas Wenk
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THEMA Sicherheit
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DURCH SCHADEN WIRD MAN KLUG – OFT ZU SPÄT von Prof. Dr. iur. Rainer Schumacher
„Sicheres Bauen und sichere Bauwerke“, lautet die Überschrift einer im Frühjahr 2010 erschienenen Broschüre, gefolgt vom Untertitel: „Wer haftet? Alle!“ Haften wirklich alle, auch die Architekten und Ingenieure? Diese brisante Frage soll im Folgenden beantwortet werden. Schwerpunkt bildet die Arbeitssicherheit auf dem Bau.
Die Sicherheit der Bauwerke nach Abschluss der Bauarbeiten ist ein ebenso selbstverständliches wie eminentes, ja existenzielles Ziel aller an der Planung und dem Bau beteiligten Personen: Architekten, Bauingenieure, Fachingenieure, Geotechniker, Bauleiter usw. Zur Gebrauchstauglichkeit jedes Bauwerks gehört auch dessen sichere Beschaffenheit. Zahlreiche Vorschriften – insbesondere Verordnungen des Bundesrats, (geschriebene und ungeschriebene) Regeln der Baukunde, Merkblätter der SUVA, SIA-Normen usw. – wollen die Bewohner und alle Benutzer, aber auch Nachbarn, Passanten usw. gegen Unfälle und Krankheiten wirksam schützen. Einige Beispiele: Gebrauchsuntauglich ist ein Gebäude, insbesondere ein Wohnhaus, für dessen Bau gesundheitsschädliche Baustoffe (sogenannte Wohngifte) verwendet worden sind. Im Vordergrund steht die Unfallprophylaxe. Jedes Gebäude muss den Tragwerksnormen (SIA-Normen 260 ff., Ausgaben 2003) entsprechen, die auch eine hinreichende Vorsorge gegen Erdbeben bezwecken (vgl. auch SIA-Merkblatt 2018 Überprüfung bestehender Gebäude bezüglich Erdbeben, Ausgabe 2004). Kein Lift darf Sicherheitsmängel aufweisen (vgl. ESBA-Richtlinie zur Erhöhung der Sicherheit bestehender Aufzüge, SAV Schweizerischer Verein für Aufzugssicherheit). Artikel 21 Abs. 1 VUV (Verordnung des Bundesrats über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten vom 19. Dezember 1983) schreibt vor, dass bestimmte Gebäudeteile sowie Arbeitsplätze „gegen den Absturz von Personen, Gegenständen, Fahrzeugen und Material durch Abschrankungen oder Geländer zu sichern“ sind.
ARBEITSSICHERHEIT So weit alles klar. Aber sind die Architekten und Ingenieure auch für die Arbeitssicherheit während der Bauarbeiten verantwortlich? Trotz grosser und nachhaltiger Erfolge der Unfallprävention sind Bauarbeiten immer noch gefährlich und besonders unfallträchtig. Können auch Architekten und Ingenieure für Bauunfälle zivilrechtlich haften und sogar bestraft werden? Wie der Untertitel „Wer haftet? Alle!“ verspricht beziehungsweise befürchten lässt, wird in der Broschüre die Auffassung vertreten, dass auch Architekten und Ingenieure für die Arbeitssicherheit auf dem Bauplatz (mit-)verantwortlich sind und deshalb sowohl zivilrechtlich als auch strafrechtlich haften können. Diese Auffassung stösst sauer auf. Sie stösst rasch auf Unverständnis und auf weit verbreitete Ablehnung. „Wir sind nicht die Gouvernanten der Bauunternehmer! Wir sind nicht SUVA-versichert und deshalb nicht an die SUVA-Vorschriften gebunden!“ Solches Unverständnis beruht weitgehend auf Missverständnissen. Mitschuldig daran ist eine teilweise unglückliche Terminologie. So vermag der gebräuchliche Ausdruck „SUVAVorschriften“ den irreführenden Eindruck zu erwecken, als ob zahlreiche Vorschriften zur Vorsorge gegen Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten nur für SUVA-versicherte Arbeitgeber, insbesondere Bauunternehmer, gelten würden. Obwohl sie weitgehend die „Handschrift“ der SUVA tragen, ist es der Bundesrat, der Verordnungen wie die bereits erwähnte VUV 023
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oder die BauAV (Bauarbeitenverordnung: Verordnung über die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Bauarbeiten vom 29. Juni 2005) erlässt. Solche Verordnungen und andere Baunormen wenden sich an jedermann und nicht bloss an die SUVA-versicherten Arbeitgeber. Neben den Bauunternehmern als Arbeitgebern sind die Ingenieure und Architekten nicht die einzigen, die den öffentlich-rechtlichen und anderen Sicherheitsvorschriften unterworfen sind, sondern noch viele andere, so auch die geschützten Arbeitnehmer selber, sogar jeder Hilfsarbeiter (z. B. betreffend Schutzhelmtragpflicht, Art. 5 Abs. 1 BauAV). Weder das private (vertragliche und ausservertragliche) Haftpflichtrecht noch das Strafrecht kennen bestimmte Täterkategorien wie Arbeitgeber, Unternehmer, beauftragte Arbeitnehmer usw. Der Autor der Broschüre hat nicht das Rad neu erfunden. Er begründet seine Auffassung, dass alle und somit auch Planer und Bauleiter haften können, mit zahlreichen Hinweisen auf die überwiegend einheitliche Lehre und die herrschende Rechtsprechung. In seiner detaillierten Chronologie der Rechtsprechung führt er zahlreiche Entscheide des Bundesgerichts auf, mit denen Ingenieure, Architekten, Bauleiter usw. schuldig gesprochen worden sind, u. a. wegen fahrlässiger Tötung oder fahrlässiger Körperverletzung, oder zu Schadenersatz und Genugtuung verurteilt worden sind. Als die Broschüre sich bereits in der Druckerei befand, bestätigte das Bundesgericht seine ständige Rechtsprechung: Beim Umbau eines Einfamilienhauses in Zürich liess der bauleitende Architekt das Fassadengerüst entfernen, um drei Tage später den Arbeitnehmer des (nicht darüber informierten) Gipsergeschäftes anzuhalten, die Balkondecke im 1. Obergeschoss zu verkleiden, ohne Absturzsicherungsmassnahmen anzuordnen und ohne sich zu vergewissern, ob der Arbeiter selber oder eine Drittperson solche treffen würden. Der Arbeiter stürzte bei der Bauausführung über die Balkonbrüstung; der bauleitende Architekt wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung im Sinne von Art. 125 Abs. 1 StGB verurteilt und schadenersatzpflichtig erklärt (Urteil 6B_1016/2009 der Strafrechtlichen Abteilung des Bundesgerichts vom 11. Februar 2010). Eigentlich sollte dies alles nicht wie eine Neuheit überraschen. Denn gemäss Art. 104 SIA-Norm 118 ist nicht nur der Unternehmer, sondern auch die Bauleitung „bei der Erfüllung ihrer Aufgaben verpflichtet, die Sicherheit der am Bauwerk Beschäftigten zu gewährleisten. Auf die Sicherheit ist Rücksicht zu nehmen: schon bei der Projektierung, dann bei der Festlegung des Bauvorganges, insbesondere der Reihenfolge der Arbeitsabläufe, und schliesslich bei der Ausführung der Arbeiten.“ Zwar wird die SIA-Norm 118 im Normalfall nur Bestandteil der Werkverträge des Bauherrn mit den Unternehmern, jedoch nicht Bestandteil der Architekten- und Ingenieurverträge. Indem jedoch diese dem Bauherrn die SIA-Norm 118 zur Übernahme in die Bauwerkvertrüge vorschlagen oder deren Übernahme mindestens widerspruchslos zur Kenntnis nehmen, verpflichten sie sich stillschweigend gegenüber dem Bauherrn
mindestens zu den Sicherheitsmassnahmen, so weit ihnen diese in der SIA-Norm auferlegt werden. Trotz allem können und dürfen die Architekten und Ingenieure, seien sie bloss Planer oder Bauleiter oder beides zusammen, ruhig schlafen. Ihre Haftung ist keine harte Kausalhaftung, sondern nur, aber immerhin, eine „weiche“ Verschuldenshaftung. Selbst wenn sie als Gesamtleiter eines Bauprojektes beauftragt worden sind, darf aus dieser Funktion nicht ohne Weiteres abgeleitet werden, dass sie für sämtliche Missachtungen von Sicherheitsvorschriften auf einem Bauplatz zur zivilrechtlichen und strafrechtlichen Verantwortung gezogen werden könnten. Bauen ist sehr komplex. Ohne professionelle Arbeitsteilung kann heutzutage nicht mehr gebaut werden. Die Arbeitsteilung ist komplementär: Sie entlastet und belastet. In jedem Einzelfall ist konkret abzuklären, wie weit der Verantwortungsbereich jedes einzelnen Baubeteiligten reicht. Die professionelle Arbeitsteilung begründet im Regelfall das berechtigte Vertrauen in die sorgfältige Planung und Erfüllung der Sicherheitsvorschriften durch andere sachverständige Baubeteiligte, die Teilaufgaben übernommen haben.
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unüBERBlICkBARE noRmEnfluT Erfahrungsgemäss können Sicherungen versagen, weshalb zwei oder mehrere Sicherheitssysteme hintereinandergeschaltet werden, um den Ausfall des primären Systems nach dem Prinzip der Mehrfachsicherung (Mehrfachsicherungssystem) durch ein sekundäres System aufzufangen. Dann darf der Verantwortliche eines Systems prinzipiell gerade nicht auf das ordnungsgemässe Funktionieren eines zweiten Systems vertrauen (und umgekehrt). Ein Beispiel: Soweit der bauleitende Architekt oder Ingenieur zur „allgemeinen Leitung und Überwachung der Arbeiten auf der Baustelle“ verpflichtet ist (vgl. Art. 4.52 SIA-Ordnung 102, Ausgabe 2003), darf er auf die Baustellenbesuche nicht verzichten oder diese einschränken, weil er darauf vertraut, die Unternehmer würden die einschlägigen Sicherheitsvorschriften vollständig und fehlerlos einhalten. Die Baunormen zur Vorsorge gegen Unfälle und Krankheiten sowie die gesetzlichen Bestimmungen, welche die Haftung bei deren Missachtung beziehungsweise Versäumnis (auch aus Rechtsunkenntnis) regeln, sind hochgradig komplex. Die Normenflut ist fast unüberblickbar, zumal die Bestimmungen in verschiedenen Rechtsgebieten wie Strafrecht, Verwaltungsrecht und Privatrecht sowie in zahlreichen Verordnungen, Regeln der Baukunde, SUVA-Merkblätter, SIA-Normen usw. zerstreut sind. Zudem gilt teilweise sogar ungeschriebenes Recht. Mittels einer systematischen interdisziplinären Übersicht will die eingangs erwähnte Broschüre die Komplexität reduzieren. Rainer Schumacher, Dr. iur., Rechtsanwalt und Titularprofessor an der Rechtsfakultät der Universität Freiburg (Schweiz). Er ist Autor zahlreicher Fachpublikationen, so auch von „Sicheres Bauen und sichere Bauwerke“ (siehe Seite 123, Rubrik „Literatur“).
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Risiko- und ZuveRlässigkeitsbeRechnungen – belastung odeR MehRweRt? Dr. Matthias Schubert/ Prof. Dr. Michael Havbro Faber (Text) und Simone Vogel (Fotos)
Risikoanalysen werden beim Management von sicherheitsrelevanter Infrastruktur, wie beispielsweise bei Kernkraftwerken, Talsperren, bei Offshore-Bauwerken und der chemischen Industrie, als beste Praxis angesehen. Risiko ist hierbei definiert als das Produkt von Eintretenswahrscheinlichkeit eines Ereignisses und den Konsequenzen, die dieses Ereignis verursacht. Die Konsequenzen werden meist in Geldeinheiten beschrieben.
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Seit Menschen ihre Umwelt aktiv gestalten, spielen Risiko- und Sicherheitsaspekte eine entscheidende Rolle. Verordnungen zur Sicherheit und Haftbarkeit des Baumeisters sind in schriftlicher Form aus der 6. babylonischen Dynastie im Codex von Hammurabi (1700 v. Chr.) auf einer Dioritstehle überliefert. Den Baumeister erwartete damals die Todesstrafe, wenn bei einem Tragwerkseinsturz Todesfälle zu beklagen waren. Für viele Entwicklungen im Bauwesen war der Motor in der Praxis die Methode „Trial and Error“. Es wurde überlegt, gebaut und beobachtet, wie sich das Tragwerk verhält. Teileinstürze und Einstürze von grossen Bauwerken in der Bauphase waren der Preis für die erhaltenen Erkenntnisse über das Verhalten von Baumaterialien, die Wirksamkeit von Tragsystemen und Konstruktionstechniken. Mechanische Modelle waren noch nicht weit entwickelt. Die hohen Strafen, die früher ein Baumeister bei einem Einsturz von einem fertigen Tragwerk zu fürchten hatte, haben zu einer Sicherheitskultur im Bauwesen geführt, deren Einfluss heute noch in den Normen zu finden ist. Die ersten Normengenerationen dienten dazu, das Fachwissen zu dokumentieren, verfügbar zu machen und ein einheitliches Niveau der Sicherheit von Tragwerken in einer Gesellschaft zu erreichen. Diese Anforderungen erwuchsen aus dem Bedarf an Rationalisierung zur Zeit der Industrialisierung. In den ersten Normengenerationen spielten Risikoaspekte implizit eine Rolle, explizit berechnen konnte man die Sicherheit beziehungsweise Versagenswahrscheinlichkeit von Trag-
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werken allerdings zu dieser Zeit noch nicht. Die Konsequenzen nach einem Ereignis waren früh bekannt und konnten beschrieben werden, der Umgang mit fehlender Erkenntnis – also Unsicherheiten – über die Abschätzung von Eintretenswahrscheinlichkeiten von Ereignissen war jedoch lange Zeit unbekannt. Auch wenn schon 1700 v. Chr. Aspekte des Risikos in der Rechtsprechung vorhanden waren und Personen sich der Gefahr bewusst waren, so sind die mathematischen Werkzeuge, die es zur Quantifizierung des Risikos benötigt, relativ jung. Das Konzept der Wahrscheinlichkeiten ist in der Mathematik durch Jakob I. Bernoulli (1655 bis 1705) entwickelt und von P. Laplace (1749 bis 1827) um 1815 formuliert worden. Die Triebfeder für die Entwicklungen in der Wahrscheinlichkeitstheorie waren Fragestellungen bei Glückspielen, also einem Vergnügen, das ähnlich alt sein dürfte wie das Bauwesen. Mit diesen Entwicklungen der Mathematiker im 17. bis 19. Jahrhundert wurden die Grundlagen für die modernen Risikoberechnungen und für die rationale Entscheidungsfindung gelegt. Die ersten Normengenerationen haben die Überlegungen von Wahrscheinlichkeiten noch nicht beinhaltet, und die Grundlagen für eine Anwendung in Ingenieurwesen waren noch nicht entwickelt. Die ersten Normen, Empfehlungen und Vorschriften wurden auf der Basis von Erfahrungen gegründet und basierten eigentlich nicht auf dem Konzept von Risiko. Eigentlich ist hier das richtige Wort, denn jahrhundertealtes Wissen und Traditionen haben durch „Trial and Error“ – ähnlich
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wie bei modernen Simulationsverfahren – das Handwerk und die Baukunst in einer Art und Weise optimiert, wie es auch moderne Rechenverfahren leisten würden. Der Transfer der ersten Konzepte der Wahrscheinlichkeitstheorie bis zur Anwendung im Bauwesen gelang erst im 20. Jahrhundert, beispielsweise durch die Arbeiten von Carl Allin Cornell (1938 bis 2007) und Ernst Basler (geb. 1929), die ein praktikables Verfahren zur Bestimmung der Versagenswahrscheinlichkeit von Tragwerkskomponenten entwickelt haben: Die sogenannte Zuverlässigkeitstheorie. Mit diesem Verfahren stand ein mathematisches Werkzeug zur Verfügung, das es ermöglicht, alle Unsicherheiten aus der Belastungssituation, alle Unsicherheiten auf der Seite der Materialeigenschaften und alle Unsicherheiten in den verwendeten physikalischen Modellen zur berücksichtigen. Die zuverlässigkeitstheorie macht Das risiko berechenbar Diese Erkenntnisse konnten verwendet werden, um die Normen auf ein einheitliches Sicherheitsniveau zu kalibrieren, einheitlich über alle zur Verfügung stehenden Materialien und Belastungen. Praktisch durchgeführt wurde diese Kalibrierung von den verschiedenen Normenkomitees in den 70er- und 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts, wie beispielsweise vom Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein SIA und den Normenkommissionen der Eurocodes. Auch das Joint Comittee on Structural Safety, gegründet 1971, befasst sich mit den verschiedenen relevanten
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Aspekten der Sicherheit im Bauwesen, die bei weitem noch nicht alle einheitlich gelöst sind. Darunter fällt auch der Aspekt der Personensicherheit: Wie viel sollte die Gesellschaft investieren, um die Sicherheit von Personen sicherzustellen? Oder einfach zusammengefasst: Wie sicher ist sicher genug? Diese Aspekte sind insbesondere bei Fragestellungen, die den Neubau, Betrieb und Unterhalt von Tragwerken betreffen relevant. Schadensfälle haben nicht selten grosse Konsequenzen, und prominente Beispiele gibt es viele: der Einsturz der Eislaufhalle in Bad Reichenhall (2006) mit 15 Toten, Brückeneinsturz der I-35W Brücke in Minneapolis (2007) mit 13 Toten, aber auch der Untergang der Erdölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko (2010) sind tragische Fälle mit hohen Konsequenzen. Normen stellen eine Grundlage für jeden Planer dar und haben einen grossen Vorteil: Die vereinfachten Methoden in den Normen garantieren zum einen, dass das Bauwerk für den Bauherrn nicht übermässig teuer wird, und zum anderen wird sichergestellt, dass sie eine ausreichende Sicherheit bieten, ohne dass explizit Sicherheitsanalysen für den Planer notwendig sind. Diese Regelung ist ein wesentlicher Vorteil in der Praxis. Doch nicht alle Probleme lassen sich durch die Anwendung der vereinfachten Methoden lösen. Für diese Fälle greift man heutzutage natürlich nicht mehr auf das Verfahren von „Trial and Error“ zurück. Die Normen sehen vor, dass in diesen Fällen probabilistische – also wahrscheinlichkeitsbasierte – Berechnungsverfahren angewendet werden
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sollen. Die Wahrscheinlichkeitstheorie ist also mit dieser Ausnahmeklausel in der Praxis des Ingenieurs angekommen. Der Ingenieur hat die Möglichkeit und die gesetzliche Grundlage, die Sicherheit des Tragwerks mit den modernen Methoden der Zuverlässigkeitstheorie nachzuweisen. Dies ist ein wegweisender Schritt. Denn damit wird es möglich, neuartige spektakuläre Konzepte zu verwirklichen und beeindruckende Brücken, Tunnel und Dämme zu bauen, neuartige Baumaterialien zu verwenden und Bauwerke unter extremen Umweltbedingungen zu errichten. Die risikoanalyse Dient Der entscheiDungsfinDung Die Zuverlässigkeitstheorie erlaubt es, Eintretenswahrscheinlichkeiten für Tragwerksversagen unter den unterschiedlichsten Einwirkungssituationen zu ermitteln. Mit der Ermittlung der Eintretenswahrscheinlichkeit öffnen sich weitere Türen; jetzt konnten erstmals auch Risiken berechnet werden. Berücksichtigt man nicht nur den Schaden, sondern auch den Nutzen, der durch eine Aktivität entsteht, so steht dem Ingenieur die ganze Theorie der rationalen Entscheidungsfindung zur Verfügung. Bereits Laplace hat festgehalten, dass der Erwartungswert die Entscheidungen unter Unsicherheit – also das Produkt von Eintretenswahrscheinlichkeit und Konsequenz wie Nutzen oder Schaden – die Entscheidungsgrundlage sein sollte, und hat damit bereits die Grundlagen der rationalen Entscheidungsfindung gelegt. Rational bedeutet, dass eine Entscheidung akzeptabel ist, wenn der Erwar-
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tungswert aus der Entscheidungsoption positiv ist, wenn also ein Gewinn zu erwarten ist. Das klingt sehr einfach. In der Praxis sind jedoch meist sehr aufwendige probabilistische Analysen erforderlich, um diese rationale Entscheidungshilfe zu liefern. Die Gewinnaussicht ist es dann auch, die dazu führt, dass probabilistische Risikoanalysen tatsächlich in der Praxis Anwendung finden. Als Leuchttürme in der Anwendung solcher Verfahren gelten naturgemäss die Versicherungen, da diese ihr Geld mit fehlender Erkenntnis über das mögliche Eintreten von Ereignissen verdienen. Aber immer mehr Entscheidungsträger erkennen, dass die probabilistische Risikoanalyse einen Mehrwert hat und dass durch diese Entscheidungsgrundlage der Gewinn maximiert werden kann. Risikoanalysen haben dennoch häufig einen Beigeschmack von einer notwendigen Übung – einem unangenehmem Umweg zur Zielerreichung. Dies ist durch die Flut an geforderten Risikoanalysen zu begründen, die ähnlich wie auch bei Qualitätssicherungsprogrammen zu Pflichtübung werden, bei denen der Mehrwert nicht erkannt wird. Diese stark formalisierten und vereinfachten Verfahren haben nicht unbedingt etwas mit dem Potenzial probabilistischen Risikoanalysen zur Entscheidungsfindung in komplexen Problemstellungen zu tun. Denn meist erfordern formalisierte Konzepte eine so starke Vereinfachung, dass das Verhalten des realen Systems nicht mehr beschrieben werden kann. In diesem Fall ist es schwierig, die optimale Entscheidung zu identifizieren.
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Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Anwendung probabilistischen Risikoanalysen ist in vielen Bereichen sinnvoll und hat einen echten monetären Nutzen für die Entscheidungsträger. Solche Risikoanalysen helfen auch, das Verhalten von System besser zu verstehen. Sie helfen, optimale Lösungen zu identifizieren. Es wird deutlich: Risikoanalysen sind durchaus keine Belastung. Probabilistische Risikoanalysen sind sehr zeitgemässe Werkzeuge, die genutzt werden müssen, wenn man als Entscheidungsträger keine Chancen verpassen will. wann kommt die risikoanalyse in der praxis zur anwendung? Die Anwendungsgebiete für Risikoanalysen sind vielfältig, die Beratungs- und Forschungstätigkeiten sind herausfordernd. Der Eindruck der trockenen Statistik verflüchtigt sich schnell, wenn man die realen Probleme angeht. Das staatliche mexikanische Erdölunternehmen PEMEX ist ein interessantes Beispiel aus der Praxis. In diesem Projekt werden Inspektionspläne für die Tragstruktur von Erdölplattformen entwickelt, bei dem nicht nur Berechnungen durchgeführt werden, sondern auch Besuche mit alten amerikanischen Helikoptern auf den Plattformen zum Geschäft gehören. Diese Inspektionspläne helfen dem Erdölunternehmen, die richtigen kritischen Tragwerksteile zur richtigen Zeit zu untersuchen, um so grosse Schäden zu vermeiden. Ein solcher Plan ist wichtig, da eine Untersuchung viel Zeit und viel Geld kostet. Die Sicherheit der Plattform kann so kosteneffizient sichergestellt werden.
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Ein weiteres Projekt wurde für das weltweit operierende Unternehmen Bureau Veritas durchgeführt, in dem ein Risikomanagement für 400 Meter lange Produktionsschiffe entwickelt wurde. Diese Schiffe sind schwimmende Fabriken, die im Meer stationiert sind und so gut wie nie einen Hafen anlaufen. Zuerst wurden sogenannte Akzeptanzkriterien für finanzielle Verluste, ökologische Schäden und Arbeitsunfälle festgelegt. Mithilfe eines hierarisches Risikomodells wurden dieses komplexe System mit verschiedenen Geschäftsbereichen, Arbeitsabläufen und Abhängigkeiten modelliert. Mit diesem Modell ist es möglich, automatisierte Bereiche zu identifizieren, in denen Massnahmen erforderlich sind, um das Risiko auf ein angestrebtes wirtschaftlich optimales Niveau zu senken. Auch in der Versicherungsindustrie gibt es sicherheitsrelevante Fragen im Ingenieurbereich. Der Versicherungsbroker AON hat uns den Auftrag für die Entwicklung eines Risikomodells für Verluste infolge von Taifunen gegeben. Durch die Kombination von Schadensdatenbanken mit probabilistischen Modellen aus der Wetterforschung und Zuverlässigkeitsberechnungen aus dem Ingenieurwesen wurde ein einzigartiges Modell entwickelt, welches den Schadenserwartungswert bei einem nahenden Taifun auch in Echtzeit berechnen kann. Andere Anwendungsbereiche sind zum Beispiel Berechnungen von Zuverlässigkeit von Druckleitungen an Talsperren zur Energiegewinnung, aber auch Berechnungen und Modellierungen im Bereich der Verkehrssicherheit und von Naturgefahren.
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Wie passen all diese unterschiedlichen Projekte zusammen? Das Verbindungsglied ist die Risikoanalyse. Die Idee, die in all diesen Projekten verwirklicht wurde, basiert auf generischen, probabilistischen Modellen, die interdisziplinär mit Experten aus anderen Fachbereichen entwickelt werden. Diese Modelle werden spezifisch für Problemstellungen entwickelt; die Methode, Systembeschreibung und Modellidee bleibt jedoch Problemübergreifend bestehen. Mit diesem Ansatz können Problemstellungen im gesamten Ingenieurwesen angegangen und gelöst werden, Ergebnisse verglichen und fachübergreifend modelliert werden. Der Detaillierungsgrad der Analysen ist dabei der jeweiligen Problem- und Fragestellung anzupassen. Die Kompetenz liegt vor allem in der Methodik und in der Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen für die Risikoabschätzung und Risikoeindämmung. was wirD benötigt? Bisher wird die rationale Entscheidungsfindung, wie sie zuvor beschrieben wurde, nur relativ selten im Ingenieurwesen konsequent angewendet. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen kosten Analysen den Entscheidungsträger immer Ressourcen, die vielleicht gespart werden können. Rational wird bei diesem Vorgehen jedoch nicht gespart, langfristig macht man Verlust. Dieser Verlust bleibt meist unbekannt, da man nicht weiss, wie viel man gespart hätte. Ein weiterer Grund ist die Ausbildung. Nur wenige Hochschulen in Europa bieten Studenten im Bauingenieurwesen Vor-
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lesungen im Bereich der Risikoermittlung und Tragwerkszuverlässigkeit an. Grundlagen der Normung werden meist vermittelt, die Ausbildung geht jedoch nicht so weit, dass die Studenten in der Lage wären, Risikoermittlungen auf einem Niveau der besten Praxis durchzuführen. Aber nicht nur im Bauwesen, auch in vielen anderen Fachbereichen ist die Ausbildung in diesem Bereich nicht ausreichend. Da die Problemstellungen stark interdisziplinär sind, ist es wesentlich, dass nicht nur Mathematiker – die das Potenzial bereits erkannt haben – eine solide Ausbildung in diesem Bereich erhalten, sondern auch andere Fachbereiche. Neben der Ausbildung und auch der Forschung im Bereich der Risikoanalysen benötigt es auch Entscheidungsträger, die das Potenzial erkennen und nutzen wollen. Diese Kombination kann dazu führen, das Sicherheitsniveau in der Gesellschaft und die Gewinne von Entscheidungsträgern zu maximieren. All diesen Gründen zum Trotz: Der Markt für Risikoanalysen wächst!
Prof. Dr. Michael Faber ist am Institut für Baustatik und Konstruktion an der ETH Zürich tätig. In seiner Forschung spielen Entscheidungstheoretische Ansätze nach Bayes zur Risiko- und Zuverlässigkeitsanalyse eine zentrale Rolle. Dr. Matthias Schubert ist ebenfalls am Institut für Baustatik und Konstruktion an der ETH Zürich tätig, forschend und lehrend im Bereich Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung, Risiko und Sicherheit. www.ibk.ethz.ch/fa
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Überschaubare GestaltunG schafft sicherheit und Vertrauen von Katharina Marchal (Redaktion) und Lucia Degonda (Fotos)
Historische Bauten und Siedlungen in den Bündner Tälern sind Zeugen einer Baukultur, die nicht alleine die Notwendigkeit darin sah, lawinensichere und gut besonnte Plätze zu besetzen. Neben den Einflüssen und Gegebenheiten aus Natur und Landschaft führte die stete Auseinandersetzung mit dem konkreten Ort zu einer Topografie-sensiblen und menschennahen Bauweise. Der Architekt Gion A. Caminada aus Vrin erläutert im Gespräch, wie diese auch in weiter entwickelter Form Gültigkeit haben kann.
Vrin ist nicht nur Geburtsort Gion Caminadas, sondern der Ort, in dem 277 Menschen um das Überleben eines Dorfes und seiner Struktur kämpfen.
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Im Innern der Totenstube wird die Massivität des Strickbaus besonders gut sichtbar. Je nach Licht leuchtet das Holz in Gold oder Honiggelb.
herr caminada, sie sind in Vrin geboren und arbeiten dort als architekt. Welchen Zugang zum bauen in den bergen und zur natur haben sie? Wie unterscheidet sich dieser vom städter? Wer in den Bergen aufwächst, weiss, dass die Natur nicht nur schön ist. Während der Bergbauer eine mechanistische Position zur Natur einnimmt – eine Art Überlebensstrategie –, vertritt der Städter die idyllische Position. Da er nicht auf die Natur angewiesen ist, ist seine Sicht auf sie zweckfrei. Mit unseren Studenten an der ETH versuchen wir, die Position zwischen diesen beiden Extremen zu erforschen. Die Bedeutung des Mikroklimas wird beim Bauen oft unterschätzt. Obwohl man mit den heutigen Methoden und Techniken die naturgegebenen Einflüsse und Schwierigkeiten ausschliessen kann, stellt sich doch die Frage nach dem Mehrwert, käme der sinnlich wahrnehmende Mensch der Natur wieder näher. Er hat das Umgehen mit den Naturgewalten verlernt, weil er denkt, Herr über die Natur sein zu können. Was sind in der architektur notwendige Voraussetzungen, dass ein sicherheitsgefühl entstehen kann? Wie setzen sie diese auffassung konkret in der gebauten architektur um? Die überschaubare Gestaltung des Lebensraums schafft Sicherheit und Vertrauen in der Gemeinschaft, egal, ob im Dorf oder in der Stadt. Sicherheit basiert auf Vertrauen. Identitäten schaffen Sicherheit genauso wie Dazugehörigkeits- und Heimatgefühl. Dies drückt sich durch die Mittel aus, die ich einsetze, und durch die Materialien, welche ich verwende. Obwohl heutzutage alle Materialien verfügbar sind, wäre es sinnvoll, den Perimeter der Materialherkunft abzustecken – eine Art künstliche Autarkie. Deshalb verwenden wir in Vrin Holz, weil es die Hauptressource ist. Dies wiederum bestimmt die Wahl der Konstruktionen, wie den häufig vertretenen „Strickbau“. Durch das Weiterforschen an dieser Konstruktionsart entstehen Differenzen zu anderen Regionen. Erst indem man Eigenheiten, Potenziale verstärkt und nicht indem man Andersartigkeit fördert, können Differenzen entstehen. Es ist wichtig, dass wir wieder verstehen lernen, dass man mit Differenz Identität schafft. Die Schweiz ist in dieser Hinsicht ein Paradebeispiel. Auf engem Raum gibt es eine grosse Vielfalt an Kulturen, Sprachen, Klimata und Topografien. Damit man Differenz überhaupt ausmachen kann, braucht es ein gewisses Quantum an Gleichen. Gäbe es nur einen Strickbau neben einer Reihe an Glaspalästen, hätten wir nicht die Wirkung der Sicherheit, die die Konstruktionsart selbst bereits ausstrahlt. Die Kraft wird also
im Kontext erzeugt. Die Staffelung, die Form, das Material eines jeden Bauwerks spielt an jedem Ort eine andere Rolle und wird dementsprechend anders in den bestehenden Kontext gesetzt. Diese Erkenntnis ist der Architektur in den letzten Jahren etwas abgegangen. Wie entsteht identität in ihren bauten? In Bezug auf die Problematik des wachsenden Energieverbrauchs und der rückgängigen Ressourcen stelle ich Strategien wie Minergie- und Passivhäuser sehr infrage. Durch die modernen Bauten mit ihren Lüftungsgeräten verlieren wir unsere letzte Sinnlichkeit. Die moderne Architektur verbraucht das Fenster für das eigene Ich – als Panoramafenster, als Filter zwischen innen und aussen. Früher war es ein Ort der sozialen Kontrolle und hatte vielfältige Bedeutungen. Wie man Introvertiertheit und Vielfältigkeit erzeugen kann, zeigt sich am Beispiel der Fenster im Mädcheninternat in Disentis oder in der Totenstube in Vrin. In der Totenstube steht der trauernde Mensch im Zentrum. Die Räume ermöglichen das Trauern in der Gemeinschaft, in den drei Tagen vom Sterben bis zum Begrabenwerden. Die grossen Fenster lassen Ausblicke in die Weite des Tals und auf die Berge zu, aber auch zum Dorf und in den angrenzenden Friedhof. Da sie ungewöhnlich tief sind, bleibt die Intimität gewahrt. Es genügt, einige Schritte zu Seite zu treten, um vor Einblicken geschützt zu sein. Die Fenster verbinden die innere und äussere Schicht 035
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Im Mädcheninternat Disentis laden die Fensternischen zum Lernen, Lesen oder Verweilen mit Aussicht ein.
der doppelten Strickwand. Beim Fenster in der Nähe des aufgebahrten Toten lässt sich zudem ein Schiebeladen schliessen, um allzu grelles Licht auszublenden. Im Mädcheninternat in Disentis entstehen durch das Verschieben der Fensterflächen zueinander zwei ganz unterschiedliche Räume. Das zweigeteilte Fenster beansprucht die ganze Tiefe des massiven Verbundmauerwerks. Der schmalere, innen liegende Lüftungsflügel öffnet sich nach aussen in eine tiefe Nische. Demgegenüber sitzt der grosse geschlossene Fensterrahmen bündig zur Fassade; im Innern entsteht eine Fensternische, in deren Brüstung eine Bank mit Heizung integriert ist. Jede Bewohnerin hat damit in der Fassade ihren eigenen, abgeschirmten Raum im Raum. Das Fenster ist dank seiner Räumlichkeit und Tiefe ein verbindender und ein schützender Bereich zwischen innen und aussen.
Wie viele bergdörfer kämpft auch Vrin mit dem Problem der abwanderung. soziale, finanzielle unsicherheit spielt dabei eine grosse rolle. Gibt es eine lösung für dieses Problem? Die Abwanderung aus den ländlichen Gebieten ist ein Phänomen unserer Zeit. Man hat mit wenig Erfolg mit Subventionen, mit Besiedlungserhalt im Berggebiet, mit Landwirtschaftsförderung usw. versucht, die Abwanderung aufzuhalten. Nur mit Arbeitsplätzen kann man die Leute nicht in den Bergregionen halten. Eine Mindestinfrastruktur wie Schulen und Läden ist in einem Dorf notwendig, damit es funktionieren kann. Grundsätzlich muss jedoch ein Wertewandel in den Köpfen stattfinden. In diesem Zusammenhang steht die von Lefebvre entwickelte Raumstrategie. Damit im Raum Identität entstehen kann, müssen drei Punkte erfüllt sein: Die Herstellung von Produkten ermöglicht eine Produktion von Wissen und Erfahrung. Wenn es gelingt, an solchen Orten wieder etwas zu produzieren, das heisst, Wissen zu akkumulieren und damit Bedeutungen zu schaffen, dann könnte es sein, dass die Menschen wieder an diesen abgelegenen Orten bleiben. In der Semesterarbeit an der ETH „ Orte Schaffen – die Komplexität des nachhaltigen Bauens“ gehen wir folgender Frage nach: Können wir nebst der technischen Machbarkeit und vor allem nebst der Wirtschaftlichkeit andere Verhaltensformen entwickeln, die nicht als Verlust von Lebens- und Wohnqualität, sondern langfristig als Mehrwert empfunden werden? Die absolute Maxime der Architektur war und ist noch immer, grossartige Räume für die Zeit und über diese hinaus zu entwerfen. Erst durch dauerhafte Werterhaltung wird die Nachhaltigkeit gefördert.
Nach seiner Ausbildung zum Bauschreiner und dem Besuch der Kunstgewerbeschule Zürich absolvierte Gion A. Caminada ein Nachdiplomstudium an der ETH Zürich und gründete 1990 sein eigenes Architekturbüro in seinem Geburtsort Vrin GR. Seit 1998 wirkt er als Assistenzprofessor für Architektur und Entwurf an der ETH Zürich. Für den von ihm für Vrin entwickelten Orts- und Gestaltungsplan wurde der Ort mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet. Für seine vor allem in Graubünden realisierten öffentlichen und privaten Bauten erhielt Caminada vielfache Preise und Anerkennungen. www.arch.ethz.ch/caminada
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Bauen im HocHgeBirge von Fanny Andermatt (Text) und Daniel Suter (Fotos)
Bauen im Hochgebirge heisst zumeist Bauen an exponierten Lagen mit erhöhten Sicherheitsanforderungen. Gutes Beispiel hierfür sind die Hütten des Schweizer Alpen-Clubs SAC. Am Beispiel des von ANB Architekten, Bern, realisierten Anbaus an die Trift-Hütte SAC von 1947 wird gezeigt, wie bauliche Sicherheitsmassnahmen im alpinen Raum aussehen können.
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Ein Ebenhöch, also ein mit dem Dach ans Terrain nahtlos anschliessender Anbau, schützt die Hütte vor Lawinen.
Wenn von der Trifthütte SAC die Rede ist, muss sogleich präzisiert werden, ob damit die alte oder neue Hütte gemeint ist. Die alte Trifthütte von 1906 befindet sich rund 40 m unterhalb der neuen Trifthütte von 1947. Von der alten Hütte ist von oben nur das Dach sichtbar, die eigentliche Hütte befindet sich im Lawinenschatten eines Felskopfes. Anders sieht die Sachlage bei der neuen Trifthütte von 1947 aus. Diese steht relativ exponiert auf einem wenig ausgeprägten Geländerücken und ist nur geringfügig durch die vorhandene Topografie geschützt. In schneereichen Wintern lagern bergseits der Hütte grössere Mengen Schnee, die einen gewissen Schutz bieten können. Bei grösseren Niedergängen oder wenn der Moränenwall mit Schnee vorverfüllt ist, kann die Hütte von einer Lawine jedoch erreicht werden, wie das Ereignis von 1999 gezeigt hat. Im Lawinenwinter von 1999 wurde die neue Trifthütte von einer Lawine getroffen. Dabei wurde das ganze Dach und ein kleines Stück der bergseitigen Stirnfassade angehoben und der Kamin beschädigt. Es wird angenommen, dass die Hütte zum Teil durch die vorhandene Schneedecke geschützt war, denn die Hütte stand bergseits bis zur Dachtraufe im Schnee. Das Trockenklosett jedoch, das sich rund acht Meter westlich der Hütte befindet, wurde von der Lawine weggerissen. Die alte Trifthütte wurde bei demselben Ereignis nur leicht am Dachbelag beschädigt; deren Standort befindet sich etwas mehr seitlich von den bekannten Lawinenbahnen.
forschung SLF ein Gutachten betreffend der Lawinengefährdung der Trifthütten in Auftrag. Bereits 1985 wurde vom SLF die Lawinengefährdung der Trifthütten untersucht. Die Geländeanalyse und Lawinenberechnungen von damals zeigten, dass gemäss den Richtlinien zur Berücksichtigung der Lawinengefahr bei raumwirksamen Tätigkeiten der Standort der neuen Trifthütte einem blauen Gebiet zugeteilt werden müsste (vgl. Kasten). Im blauen Gebiet sind Gebäudezerstörungen während der Lebensdauer eines Gebäudes praktisch nicht zu erwarten, falls gewisse Auflagen bezüglich der Bauweise beachtet werden. Im blauen Gefahrengebiet ist Bauen mit Auflagen im Allgemeinen möglich. Für den Standort der neuen Trifthütte wurde für das 300-jährliche Lawinenereignis Lawinendrücke auf eine Fläche, die senkrecht zur Lawinenfliessrichtung steht, von rund 10 kN/m2 angegeben. Bei Beurteilung der Standorte im rahmen eineS SlF-gutachten solchen Ereignissen muss mit Lawinendrücken von rund 10 kN/m2 über die Aufgrund des Ereignisses von 1999 gab gesamte Gebäudehöhe gerechnet werder SAC Sektion Bern beim Eidgenös- den, was zu einer teilweisen Zerstörung sischen Institut für Schnee- und Lawinen- der Hütte führen könnte, da die Hütte
gefaHrenstufen Um die Gefährdung eines Objektes durch Naturgefahren abschätzen zu können, wird eine sogenannte Gefahrenkarte erstellt. Die Gefahrenkarte zeigt für ein bestimmtes Gebiet auf, von welchen Gefahrenarten dieses betroffen ist (Überschwemmung, Murgang, Rutschung, Lawine, usw.), wie gross die Gefährdung aufgrund der Intensität des Prozesses und der Wahrscheinlichkeit seines Auftretens ist und wie die genaue räumliche Ausdehnung dieser Gefährdung ist. Sie unterscheidet fünf Gefahrenstufen: • rot: erhebliche Gefährdung • blau: mittlere Gefährdung • gelb: geringe Gefährdung • gelb-weiss gestreift: Restgefährdung • weiss: keine oder vernachlässigbare Gefährdung
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Der Anbau erfüllt zwei Ansprüche gleichzeitig: Schutz vor Lawinen und Steinschlag sowie Erhöhung des Hüttenkomforts.
nicht auf solche Lawinenkräfte dimensioniert wurde. Personen in der Hütte könnten dadurch gefährdet sein. Die im Winter 1999 abgegangen Lawine, welche die Hütte traf, dürfte kleiner als 10 kN/ m 2 gewesen sein, sodass glücklicherweise keine grösseren Schäden entstanden sind. Da sich die alte Trifthütte etwas weiter weg von der Lawinenbahn befindet, sind die zu erwartenden Lawinendrücke bei einem Lawinenniedergang mit rund 5 kN/m2 anzusetzen. Eine kleine Gefährdung durch Staublawinen kann nicht ausgeschlossen werden. Der Standort der alten Trifthütte muss ebenfalls einem blauen Gefahrengebiet zugeordnet werden. Der Standort des Trockenklosetts befindet sich näher zur Lawinenbahn als die Standorte der beiden Trifthütten. Beim Niedergang einer Lawine ist mit Drücken von etwa 12 kN/m 2 zu rechnen. Der Standort ist deshalb ebenfalls dem blauen Gefahrengebiet zuzuordnen, da dieser sehr lawinenexponiert und nicht durch das Gelände geschützt ist, wie das Ereignis von 1999 gezeigt hat. hüttenanBau Für mehr KomFort und Sicherheit Im Rahmen des SLF-Gutachten wurden nicht nur die Hüttenstandorte auf ihre Lawinengefährdung bewertet. Es wurden auch im Bereich der Hütten von 1906 und 1947 verschiedene An- und Neubauvarianten beurteilt, die einerseits die Lawinensicherheit verbessern und andererseits den Komfort erhöhen sollten. Schliesslich fiel die Wahl auf einen auf Lawinenkräfte dimensionierten, bergseitigen Anbau an die Hütte von 1947, in den auch die sanitären Anlagen zu integrieren waren, denn der Wiederaufbau des 1999 zerstörten Trockenklosetts an der
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ursprünglichen Stelle war ausgeschlossen. Der Anbau sollte bergseits in der Verlängerung des bestehenden Firstes erstellt und als Ebenhöch ausgeführt werden. Bei einem als Ebenhöch bezeichneten Gebäude oder Gebäudeteil schliesst dessen Dach bergseitig nahtlos an das Terrain oder an eine Aufschüttung an. Kommt es zu einem Steinschlag oder zu einem Lawinenabgang, rollen die Steine respektive die Lawine über das Gebäude hinweg. Die favorisierte Variante wurde 2006/2007 weiter ausgearbeitet und 2008 ausgeführt. Bergseitig wurde eine 25 Zentimeter dicke Lawinenschutzwand betoniert und im Feld verankert. Hinter dieser Lawinenschutzwand wurde der 11‘000 Liter fassende Wassertank installiert und ein Ecosphèreraum für die Lagerung der Feststoffe aus der wasserlosen Toilettenanlage eingerichtet. Für die Hinterfüllung wurde deponierter Felsaushub und Geröll verwendet. An die Betonwand schliesst der als eigenständiger, mit Holz verkleideter Erweiterungsbau an. Die
Betonwand und der Anbau sind breiter als die bestehende Hütte, die dadurch im Lawinenschatten des Anbaus liegt. Auch liegt die Dachfläche des Anbaus über der Dachfläche der Hütte, sodass – wie bei einem Ebenhöch typisch – eine Lawine nur eine kleine Angriffsfläche findet. Die Gefährdung von Personen, die sich in der Hütte aufhalten, wurde durch den Anbau stark reduziert. Seit dessen Erstellung wurden an der Hütte keine Schäden mehr verzeichnet.
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Die rechtliche Verantwortung bei nichteinhaltung Der norm Sia 358 von Daniele Graber (Text) und Simone Vogel (Foto)
Unfälle, die auf nicht normgerecht ausgeführte Geländer oder Brüstungen zurückzuführen sind, können für den Verantwortlichen schwere straf- und zivilrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Um nicht haften zu müssen, haben sich Planer, Unternehmen, Gebäudeeigentümer wie auch die zuständigen Behörden stets an die anerkannten Regeln der Baukunde zu halten. Für die Projektierung von Geländern und Brüstungen sind die Bestimmungen der Norm SIA 358, Ausgabe 2010, einzuhalten.
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Bei der Betrachtung von Geländern und Brüstungen in und an Gebäuden unserer näheren Umgebung lässt sich unschwer erkennen, dass viele dieser Geländer und Brüstungen nicht den Bestimmungen der Norm SIA 358 entsprechen. Architekten, Handwerker und Auftraggeber argumentieren hier oft mit ästhetischen Ansprüchen. „Die technischen Bestimmungen der Norm SIA 358 schränken unsere Kreativität ein“, ist einer der häufigsten Einwände. Oftmals wird vertraglich auch ein gegenseitiger Haftungsausschluss vereinbart, in der Annahme, dass so keine rechtlichen Probleme entstehen könnten. Durch die bisherige Norm SIA 358, Ausgabe 1996, wurden mit dem ausdrücklichen schriftlichen Einverständnis des Werkeigentümers Ausnahmen insbesondere für Wohnbauten zugelassen, die der Eigentümer selbst nutzt. Dies führte jedoch zu einem Zustand der Rechtsunsicherheit. Von den zuständigen Behörden wurden diese Ausnahmen häufig anerkannt. Auch wenn Unfälle, die sich aufgrund nicht normgerecht ausgeführter Geländer und Brüstungen ereignen, glücklicherweise sehr selten sind, so sind doch im Falle eines Unfalls mit oder ohne Todesfolge die moralischen, rechtlichen und finanziellen Konsequenzen für die betreffenden Personen sehr schwerwiegend. Folglich müssen alle Beteiligten, insbesondere die Planer, Unternehmen, Auftraggeber wie auch die zuständigen Behörden rigorose Vorkehrungen treffen, um negative Folgen durch falsche Planung, Anlage, Herstellung oder Wartung zu vermeiden. Die geltenDen RechtsgRunDlagen unD ihRe Folgen Die Tatsache, dass keine spezifischen Vorkehrungen zur Verhinderung von Abstürzen vorgesehen sind, wird als Mangel des Art. 58 OR bezüglich der Haftung des Werkeigentümers betrachtet, denn dieser ist verpflichtet, die infolge fehlerhafter Anlage oder Herstellung oder infolge mangelhaften Unterhalts des Werks entstandenen Schäden zu ersetzen (Art. 58 Abs. 1 OR). Der Eigentümer hat die Möglichkeit, andere Haftpflichtige in Regress zu nehmen (Art. 58 Abs. 2 OR), insbesondere den Architekten, der den Plan für das fehlerhafte Geländer erstellt hat, oder auch den Handwerker, der dieses Geländer gefertigt und montiert hat. Zur Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften, die insbesondere in Art. 398 OR festgelegt sind, ist der Planer verpflichtet, bei der Planung des Gebäudes auf ausreichende Absturzsicherungen zu achten. Die gegenüber dem Auftraggeber übernommenen
vertraglichen Verpflichtungen bestehen, beispielsweise gemäss Art. 1.3.1 (Sorgfaltspflicht) und Art. 1.3.5 (Aufklärungspflicht) der Ordnung SIA 102, darin, dass der Planer die Bestimmungen der neuen Norm SIA 358 einzuhalten und den Auftraggeber auf die Folgen nicht normgerecht ausgeführter Geländer oder Brüstungen hinzuweisen hat. Weigert sich der Auftraggeber trotz Warnung weiterhin, die Sicherheitsvorschriften (im vorliegenden Fall die Norm SIA 358) einzuhalten, so hat der Architekt gemäss Art. 1.3.52 der Ordnung SIA 102 das Recht, sein Mandat niederzulegen, auch um von Dritten nicht haftbar gemacht werden zu können. Ein Architekt, der die Planung nicht normgerecht ausgeführter Geländer und Brüstungen übernimmt, verletzt dadurch die für ihn geltenden gesetzlichen Vorschriften wie auch die für Verträge geltenden Bestimmungen und geht das Risiko ein, für die im Falle eines Unfalls mit oder ohne Todesfolge entstandenen Schäden aufkommen zu müssen. Die Hersteller von Geländern und Brüstungen sind gesetzlich verpflichtet, einwandfreie Ware zu liefern bzw. sich an die anerkannten Regeln der Baukunde zu halten. Diese Verpflichtung ist in Art. 368 OR festgelegt und wurde bezüglich der Einhaltung der anerkannten Regeln der Baukunde gerichtlich mit Urteil vom 2. Dezember 2008 (BGE 4A_428/2007) bestätigt. Aufgrund der Rechtsvermutung, dass die SIA-Normen die anerkannten Regeln der Baukunde beinhalten (BGE 1P.305/2004, E. 3.1), hat ein Hersteller von Geländern oder Brüstungen die Vorschriften der Norm SIA 358 einzuhalten. Akzeptiert eine Behörde ein nicht normgerecht ausgeführtes Geländer oder eine nicht normgerecht ausgeführte Brüstung in einem privaten oder öffentlichen Gebäude, so geht das Risiko dafür auch auf die Behörde über. Entsprechend den verschiedenen kantonalen Gesetzen über die Haftung öffentlicher Körperschaften, haften die Kantone oder die Gemeinde für den Schaden, den ein Angestellter in Ausübung amtlicher Verrichtungen einem Dritten widerrechtlich zufügt (z.B. §6 ff. Haftungsgesetz Kt. ZH). Die unterschiedlichen kantonalen und kommunalen Gesetze, die die Sicherheitsvorschriften zur Verhinderung von Abstürzen beinhalten, verweisen nicht systematisch auf die Norm SIA 358 (Beispiel für einen ausdrücklichen Verweis: §45 Planungs- und Bauverordnung Kt. LU). Die unterschiedlichen Verordnungen in Sachen Baurecht können spezifische Vorschriften über Geländer und Brüstungen enthalten (z. B. §72 RBV Kt. BL) oder auch einen allgemeinen Verweis auf die anerkannten Regeln der Baukunde (z. B. Art. 57 Abs. 1 BauV Kt. BE). 043
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Einige Gemeinden veröffentlichen auch spezielle Richtlinien, um auf diese Weise die Anwendung der Sicherheitsvorschriften zur Verhinderung von Abstürzen zu erleichtern, doch leider wird hierdurch die rechtliche Situation nicht geklärt; die juristische Unsicherheit wird in einigen Fällen sogar noch grösser. Ein Beispiel hierfür ist die von der Stadt Zürich herausgegebene Richtlinie Absturzsicherungen (Geländer, Brüstungen und Handläufe) vom 1. Juni 2010 beziehungsweise eine ähnliche Richtlinie der Gemeinde Buochs (Kt. NW). Hier werden unter „Anforderungen an neue Schutzelemente“ beziehungsweise unter „Anforderungen an bestehende Schutzelemente“ unterschiedliche Mindesthöhen von Geländern angegeben. Es findet sich auch die folgende Richtlinie: „Bei Umbauten und Umnutzungen müssen die Geländer und Brüstungen in den von der Baueingabe betroffenen Räumen und deren Zugängen den geltenden Massvorschriften angepasst werden, wenn sie mehr als 15 Prozent davon abweichen.“ Diese Abweichung von 15 Prozent entspricht weder einer gesetzlichen Vorschrift noch der Norm SIA 358. Es handelt sich um eine von Beamten erfundene Praxis, um die Kosten bei bestehenden, nicht normgerechten Gebäuden sowie in Bereichen mit geringen Absturzrisiken gering zu halten. Der angegebene Wert von 15 Prozent ist ein willkürlich festgelegter Wert und wurde bis heute von keinem Gericht bestätigt. Unserer Ansicht nach ist dies eine gefährliche Lösung sowohl für die Architekten als auch für die Behörden, welche die Umsetzungen dieser Richtlinien überprüfen müssen.
Rechtliche auswiRkungen DeR teilweisen abänDeRung DeR noRm sia 358
Die neueRungen DeR noRm sia 358, ausgabe 2010 Als praktikable Lösung, welche die bestehende rechtliche Unsicherheit fast komplett beendet, wird die neue Ziffer 0.3 der Norm SIA 358, Ausgabe 2010, betrachtet. In der bisherigen Ziffer 0.3 der Norm SIA 358, Ausgabe 1996, war die Möglichkeit vorgesehen, Ausnahmen von den Bestimmungen dieser Norm in einigen Fällen zuzulassen. Diese Ausnahmen waren in folgenden drei Fällen zulässig: bei Wohnbauten, die der Eigentümer selbst nutzt; bei Veränderungen in bestehenden Bauten, in denen die vorhandenen Schutzelemente die Sicherheit gewährleisten und in denen durch die Veränderungen keine neue Gefährdung entsteht; wenn das Schutzziel nachweislich durch andere Massnahmen erreicht wird (Ziffer 0.31). Gemäss Ziffer 0.32 waren Ausnahmen von den Bestimmungen der Norm nach Ziffer 0.31 nur bei schriftlicher Zustimmung seitens des Werkseigentümers zulässig. Die neue Ziffer 0.3, die seit dem 1. März 2010 gültig ist, sieht nunmehr vor, dass Abweichungen von den Bestimmungen der Norm nur zulässig sind, wenn das Schutzziel nach dieser Norm nachweislich durch andere Massnahmen erreicht wird (Ziffer 0.3.1). Diese Abweichungen sind in den Bauwerksakten mit nachvollziehbarer Begründung zu dokumentieren (Ziffer 0.3.2).
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Die Neuformulierung der Ziffer 0.3 hat keinerlei Einfluss auf die Auslegung der anderen Bestimmungen in Kapitel 1 „Grundsätze“, Kapitel 2 „Anordnung von Schutzelementen“ und Kapitel 3 „Anforderungen an Schutzelemente“. Die Bestimmungen der Norm SIA 358 geniessen bis heute den Vorteil der Rechtsvermutung des Schweizerischen Bundesgerichts, dass diese Bestimmungen die anerkannten Regeln der Baukunde bezüglich der Absturzsicherheit enthalten. Ab 1. März 2010 sind Abweichungen von den Bestimmungen der Kapitel 2 und 3 dieser Norm nur dann zulässig, wenn das in Kapitel 1 beschriebene Schutzziel nachweislich durch andere Massnahmen erreicht wird. In dieser Norm wird jedoch nicht angeführt, was unter diesen „anderen Massnahmen“ zu verstehen ist. Sollte es ausnahmsweise nicht möglich sein, ein Geländer oder eine Brüstung gemäss den Bestimmungen der Kapitel 2 und 3 der Norm SIA 358 zu erstellen, so darf der Fachmann, d. h. der Architekt, aufgrund seiner Kreativität eine gleichwertige Lösung vorschlagen, die geeignet ist, die erforderliche Absturzsicherheit zu gewährleisten. Um nachweisen zu können, dass die vorgeschlagene Lösung gleichermassen sicher ist, muss der Architekt in leicht verständlicher Form Dritten, insbesondere aber dem Werkeigentümer, die Massnahmen erläutern, durch die die erforderliche Absturzsicherheit gewährleistet wird. Diese detaillierte Beschreibung muss in der Dokumentation über das Bauwerk festgehalten werden, die gemäss der Ordnung SIA 102 jeder Architekt dem Auftraggeber zu übergeben hat. Für den Auftraggeber sowie für die zuständigen Kontroll- organe bedeutet die neue Ziffer 0.3 die Beendigung risikoreicher Praktiken, die – absichtlich oder unabsichtlich – zu zivil- oder strafrechtlicher Haftung führen konnten. Die neue Norm SIA 358 schafft mehr Sicherheit, nicht nur effektiv, sondern auch in juristischer Hinsicht. So können beispielsweise die Gemeindeverwaltungen keine Haftungsübernahmeerklärungen seitens der Eigentümer mehr verlangen, da für das Bauwerk in jedem Fall die in der Norm SIA 358 aufgeführten Sicherheitsvorschriften erfüllt sein müssen.
Daniele Graber ist lic. iur. und dipl. Ing. HTL. Nach dem Jusstudium an der Universität Fribourg war er zehn Jahre im Rechtdienst des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins (SIA) tätig. Seit April 2010 ist er als selbstständiger Rechtsberater in Zürich, im Tessin und in der Romandie tätig. Er befasst sich hauptsächlich mit Baurecht, Vertragsrecht, Urheberrecht und öffentlichem Beschaffungswesen. dg@dgraber.ch
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THEMA Sicherheit
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sicherheit in älteren liftanlagen von Pirmin Schilliger
Die ESBA-Richtlinie, die im Kanton Zürich eingeführt worden ist, garantiert mehr Sicherheit in älteren Liften. Nach Genf ist Zürich der zweite Kanton in der Schweiz, der mit der Umsetzung von europäisch abgestimmten Sicherheitsnormen Ernst macht.
Die Sicherheitsnorm für bestehende Aufzüge SNEL (Safety Norm for Existing Lifts) wurde 2003 vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) verabschiedet. Mittlerweile ist sie in mehr als einem Dutzend Ländern eingeführt worden. Seit dem 1. Juli 2004 gilt SNEL als SIA-Norm 370.080 auch für die Schweiz. Für die Umsetzung sind allerdings die einzelnen Kantone verantwortlich. Eine Vorreiterrolle hat in der Deutschschweiz der Kanton Zürich übernommen. Er hat im September 2008 die ESBA-Richtlinie (Richtlinie zur Erhöhung der Sicherheit bestehender Aufzüge) in Kraft gesetzt. Sieben sicherheitsrelevante Punkte, die auch in der SNEL-Norm erwähnt werden, sind darin aufgelistet: • ungenügende Anhaltegenauigkeit der Kabinen • fehlende Kabinenabschlusstüren • unzulängliche oder fehlende Notrufeinrichtungen • ungeeignetes Glas in Schachttüren • k ritisches Verhältnis von Nutzfläche zu Nennlast • unzulängliche oder fehlende Notbeleuchtungen • unzulängliche oder fehlende Puffer Der Kanton Zürich hat damit die wesentlichen Risiken erfasst, die für die meisten Unfälle in älteren Liften verantwortlich sind. Diese Schwachpunkte müssen behoben und unbedingt dem heutigen Stand der Technik angepasst werden. Bei einer Kontrolle entdeckte Sicherheitsmängel müssen innerhalb von fünf Jahren beseitigt werden.
Die ersten Erfahrungen mit der ESBA-Richtlinie zeigen, dass beanstandete Lifte fast immer mit vernünftigem Aufwand saniert werden können. Einzig der Einbau von Kabinenabschlusstüren in Lastenaufzügen erweist sich als komplizierter. Noch weiter als Zürich ist mit der Umsetzung der Sicherheitsstandards Genf, dank dem schon länger eingeführten kantonalen Liftreglement L5. Die Sanierung von rund 5200 älteren Liften ist dort inzwischen weitgehend abgeschlossen. In verschiedenen Kantonen sind die Sicherheitsnormen hingegen noch kaum ein Thema. Unabhängig vom Stand der Gesetzgebung empfehlen aber der Verband Schweizerischer Aufzugsunternehmen VSA und die Vereinigung für Aufzugssicherheit SAV, bei Umbauten die neuen Sicherheitsstandards zu berücksichtigen. Ratsam ist dies auch aus rechtlichen Gründen: Bei einem Unfall würde für den Betreiber in jedem Fall die Kausalhaftung gelten, ob der jeweilige Kanton nun bereits verbindliche Sicherheitsnormen eingeführt hat oder nicht. Verschiedene Lifthersteller, wie beispielsweise AS Aufzüge, haben für die Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgaben differenzierte Lösungen entwickelt. www.sav-asa.ch, www.aufzuege.ch, www.lift.ch
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TransparenTe archiTekTur und hohe sicherheiT – ein Widerspruch? Robert Niederer (Text) und Air-lux (Bild)
Die Gesellschaft hat ein stetig wachsendes Bedürfnis nach Sicherheit im Wohn- und Arbeitsbereich. Entsprechend verlangt der Markt nach Fensterund Fassadensystemen, welche diese Forderung erfüllen können.
Schiebefensterfassaden erfüllen die strengsten Anforderungen der höchsten Widerstandsklassen.
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© Air-lux, Engelburg
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Die Forderung nach Einbruchsschutz wird nicht nur von Architekten und Bauherren, sondern auch verstärkt von Versicherungen gestellt. Ein Sicherheitskonzept mit Ergänzungen durch Zutrittssysteme und Alarmvorrichtungen gewährleistet eine gesicherte Privatsphäre. Bauelemente und Bauteile, die das Eindringen in Gebäude eine bestimmte Zeit lang verhindern sollen, werden im Fachjargon als einbruchhemmend bezeichnet. Die Ausstattung der Fenster, eingeteilt in Widerstandsklassen wie WK1, WK2 und WK3, basiert auf einem mehrstufigen Sicherheitskonzept, das ohne gestalterische Kompromisse umgesetzt werden kann. Durchgängige Schutzfunktion Grosse, fest verglaste Glasflächen und bewegliche Schiebefenster können den Eindruck erwecken, einen erleichterten unerlaubten Zugang möglich zu machen. Das Einschlagen der Glasflächen mit schwerem Gerät oder das Aushebeln der schiebbaren Flügel erscheint leichter zu sein als das gewaltsame Eindringen bei Fenster oder Türen. Die Praxis zeigt jedoch, dass Schiebefensterfassaden aus Metallprofilen äusserst sicher sind. Spezialisierte Anbieter von grossen Panoramaverglasungen haben mit den Profilsystemherstellern und eigenen Sonderbaulösungen in der Konstruktions- und Materialfindung sicherheitsrelevante Bauteile mit durchgängigen Schutzfunktionen entwickelt, welche ein sehr hohes Mass an Grundsicherheit gegen Einbruch aufweisen.
medämmung und -nutzung sowie die zunehmend erwünschte Schallverminderung sind trotzdem im hohen Masse erfüllt. Grossflächige, dreifach verglaste Schiebefenster sind zu einem mehrfunktionalen Bauteil mit hoher Relevanz geworden. Wie höchSte anforDerungen erfüllt WerDen Know-how im Rahmenbau, Spezialbeschläge, Verbundsicherheitsglas und Elektronik sind die vier Grundkomponenten, um diese Ziele zu erreichen. Eine robuste Rahmenprofilierung, vorzugsweise aus Aluminium schmaler Bauart, ist eine Voraussetzung. Durch minimale Spaltmasse, ausgereifte stabile Verfahrmechanik der Flügel und kleine Bautoleranzen wird der Ansatz von Einbruchwerkzeugen erschwert. Der verstärkte Glasverbund mit dem Rahmen, zusätzliche Profilverstärkungen, Sicherheitsverriegelungen und verdeckt eingebaute Beschläge bieten erhöhten Schutz. Abschliessbare Griffe ergänzen die Schutzfunktionen. Führende Systemanbieter können noch mehr. Spezifisch auf erweiterte und individuelle Sicherheitsbedürfnisse des Bauherren ausgelegte Zusatzfunktionen durch den verdeckten Einbau von
Prüfnorm für Fenster, Türen DIN V ENV 1627
WK 1
keine manuelle Prüfung
Bauteile der Widerstandsklasse 1 weisen einen Grundschutz gegen Aufbruchversuche mit körperlicher Gewalt wie Gegentreten, Gegenspringen, Schulterwurf, Hochschieben und Herausreissen auf (Vandalismus).
WK 2
3 Minuten
Der Gelegenheitstäter versucht, zusätzlich mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher, Zange oder Keil das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen.
WK 3
5 Minuten
Der gewohnt vorgehende Täter versucht zusätzlich, mit einem zweiten Schraubendreher und einem Kuhfuss das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen.
Widerstandsklasse
Widerstandszeit
Tätertyp / Vorgehensweise
MehrfunktionaleS bauteil Die Bauweise muss dabei den strengen Sicherheitsstandards- und Prüfanforderungen der Fensterbaunormen und offiziellen Prüfinstituten entsprechen. Profile, Spezialgläser und Sonderbeschläge werden als Fensterverbund in einem mechanisch ausgelegten Prüfverfahren auf ihre Widerstandsfähigkeit gegen Einbruch geprüft. Diese Testverfahren offenbaren die Leistungsfähigkeit der unterschiedlichen im Markt angebotenen Systeme. Dieses erweiterte Leistungsspektrum von verschiebbaren Fenstertüren ist unter dem Blickwinkel der bereits bestehenden, aber kontinuierlich steigenden bauphysikalischen Anforderungen zu betrachten. Gesetzlich definierte Ansprüche an Wär-
Die europäische DIN V ENV 1627 für Türen, Fenstertüren und Fenster definiert die Widerstandsklassen (WK 1–6).
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Alarmgläsern, den Einsatz von beschusshemmenden Verbundsicherheitsgläsern und Mehrpunktverriegelungen schützen Privatsphäre und Eigentum bis zur Widerstandsklasse WK3. SicherheitSelektronik Der Einsatz von elektronischen Komponenten hat dabei zunehmend eine besondere Bedeutung. Die Überwachung der Schliessstellung der Schiebetür oder der mechanischen Verriegelung mit Information an die BUS-Steuerung (Alarmanlage, Bewegungsmelder etc.) ermöglicht eine unmittelbare Alarmierung und demzufolge eine wirkungsvolle Abschreckungsmassnahme gegen Eindringlinge. Diese erweiterte Leistungsfähigkeit soll unsichtbar bleiben, für den Eindringling wie auch – aus ästhetischen Gründen – für die Architektur und die Bauherrschaft; der Einsatz von Verbundsicherheitsglas auf der Innenseite und Alarmglas auf der Aussenseite bietet eine optimale Lösung. Die Übermittlung des Alarmsignals vom Schiebeflügel auf die am Baukörper montierte Fensterrahmenkonstruktion erfolgt mittels elektrischen Spezialkontakten. Sollte bei einem Einbruchversuch die äussere Alarmglasscheibe zu Bruch gehen, wird über die ebenfalls geborstene, im Glas eingebrannte Alarmspinne der z.B. akustische Alarm ausgelöst. Falls der Eindringling die Flucht nicht ergreift und weitere Gewalt anwendet, leistet die innere Verbundsicherheitsscheibe (VSG) mit ihrem mehrschichtigen Aufbau je nach Einbruchschutzklasse eine gewisse Zeitspanne weiteren Schutz.
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Prüfnormen / Verglasungstypen
P1A
1,5 m
Dreieck mit Kantenlänge von 130 mm
P2A
3 m
Dreieck mit Kantenlänge von 130 mm
P3A
6 m
Dreieck mit Kantenlänge von 130 mm
P4A WK 2
9 m
Dreieck mit Kantenlänge von 130 mm
P5A WK 3
9 m
Auf die gleiche Stelle
Klasse
Kugelfallhöhe Trefferfläche
Angriffhemmende Verglasung nach DIN EN 356
Durchbruch- unD beSchuSSheMMenD
Die Klassen P6B bis P8B beschreiben eine angriffhemmende Verglasung mit Durchbruchhemmung. Im Prüfverfahren wird versucht, mit einer Axt zwischen 30- bis über 70-mal einen quadratischen Durchbruch mit 400 Millimetern Kantenlänge zu bewirken. Als beschusshemmende Verglasung (DIN EN 1063) werden Verglasungen bezeichnet, wenn diese das Durchdringen von Geschossen verhindern. Die Bruchgeschwindigkeit von Glas liegt über der Geschossgeschwindigkeit, das Projektil trifft somit auf zerstörtes Glas. Die beschusshemmende Wirkung wird durch einen Spezialglasaufbau in der Kombination unterschiedlicher Schichten und Dicken von Polycarbonatfolie und Glas erreicht. Die Voraussetzungen für die seriöse Planung und Ausführung angriffheMMenDe VerglaSung nach Din en 356 von grossflächigen Fassadenfenstern und Schiebetüren in einNormale Verglasungen haben keine einbruchhemmende Wir- bruchhemmender Ausführung sind nebst geprüften Systemen kung. Schutz bieten nur einbruchhemmende Verglasungen wie und Bauteilen und die Erfahrung als Hersteller und Anbieter die Konzeption mit dem Bauherrn, Architekten und GlasPanzerglas bzw. Verbundsicherheitsglas. Die Klassen P1A bis P5A beschreiben eine angriffhemmende hersteller. Verglasung mit Durchwurfhemmung. Im Prüfverfahren fällt eine 4,11 Kilogramm schwere Metallkugel mit einem Durchmesser von 100 Millimetern auf eine Glasprobe mit einer Abmessung von 1100 × 900 Millimetern dreimal (bei P5A neunmal) aus der angegebenen Höhe. 050
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ErdbEbEnErtüchtigung von bauwErkEn von Prof. Dr. Hugo Bachmann und Dr. Thomas Wenk
In der Schweiz ergibt sich vermehrt die Frage nach einer Überprüfung und allfälligen Ertüchtigung eines bestehenden Gebäudes für die Einwirkung von Erdbeben. Für diese meist sehr anspruchsvollen Aufgaben können verschiedene Verfahren und Strategien angewendet werden. Beispiele von Ertüchtigungen in den letzten Jahren stellen bereits einen wertvollen Erfahrungsschatz dar.
In der letzten Zeit hat das allgemeine Bewusstsein über die Erdbebengefahr in der Schweiz stark zugenommen. Zwar hat der SIA bereits 1970 erste Normen zum erdbebensicheren Bauen geschaffen, doch wurden diese damals und auch später von Bauherren, Architekten und Ingenieuren bei Neu- und Umbauten noch oft ignoriert oder nicht vollumfänglich eingehalten. 2003 wurden die Normen verschärft und dem europäischen Standard angepasst, und das Erdbebenrisiko wurde näher beziffert. Zum Beispiel würde ein typisches Walliser Beben mit der Magnitude 6 bis 6,5, das etwa alle 100 Jahre zu erwarten ist, Schäden in der Grössenordnung von 8 bis 15 Milliarden Franken verursachen. Und in der Region Basel wäre bei einem Beben der Magnitude 6 bis 7 mit einer statistischen Wiederkehrperiode von 1000 bis 2000 Jahren mit mehreren Hundert Toten und Gebäudeschäden von rund 50 bis 70 Milliarden Franken zu rechnen, was etwa gleich viel ist, wie die Schweizerische Eidgenossenschaft pro Jahr einnimmt bzw. ausgibt! Diese wahrscheinlichen Schäden sind so hoch, weil die Bausubstanz in der Schweiz auf starke Erdbeben schlecht
vorbereitet und zugleich eine hohe Wertedichte (Fr./m 2 ) vorhanden ist. In anderen Ländern ist das nicht so. Beispielsweise in Neuseeland wurden seit Jahrzehnten grosse Anstrengungen zur baulichen Erdbebenvorsorge unternommen. Durch systematische Forschung und konsequente Anwendung neuer Erkenntnisse in der Praxis wurden Neubauten erd-
bebensicher erstellt, und Tausende von älteren, gefährlichen Gebäuden wurden für Erdbeben ertüchtigt. Deshalb hat die rund 400‘000 Einwohner zählende Stadt Christchurch das schwere Erdbeben der Magnitude 7 vom 4. September 2010 mit einem Toten und fast unglaublich geringen Schäden von umgerechnet nur etwa 3 Milliarden Franken überstanden.
StratEgiEn zur ErdbEbEnErtüchtigung Erweist sich eine Erdbebenertüchtigung als unumgänglich, so stehen dem Erdbebeningenieur unterschiedliche Strategien zur Verfügung [Quelle 3]: • Regularität verbessern, z. B. durch Fugenschluss zwischen zwei ursprünglich getrennten Gebäudeteilen; • Verstärken, z. B. durch neue oder durch Aufdoppelung bestehender Teile des Tragwerks; • Duktilität (plastisches Verformungsvermögen) erhöhen, z. B. durch nachträglich aufgeklebte Lamellen aus Kohlefaser-Kunststoffen; • Schwächen, z. B. durch den Wechsel von fester auf schwimmende Lagerung einer mehrfeldrigen Balkenbrücke; • Schwingungsdämpfung erhöhen, z. B. durch den Einbau von hoch dämpfenden Erdbebenlagern in die Fundamente eines Gebäudes; • Masse reduzieren, z. B. durch Abtragung eines schweren Dachgeschosses; • Nutzung ändern, z. B. durch Umwandlung eines Akutspitals in ein Bettenhaus (Deklassierung eines Gebäudes in eine tiefere Bauwerksklasse).
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ÜberprÜfung der erdbebenSicherheit In der Schweiz hingegen steht man diesbezüglich sozusagen noch am Anfang. Immerhin: Gemäss den einschlägigen SIA-Normen – bei Rechts- und Haftungsfragen die „anerkannten Regeln der Baukunde“ – muss bei einer allgemeinen Sanierung, einem Umbau oder einer Änderung der Nutzung eines bestehenden Gebäudes eine Überprüfung der Erdbebensicherheit und wenn nötig eine Erdbebenertüchtigung durchgeführt werden [siehe Quellen 1 und 2]. Dabei handelt es sich um eine theoretisch und konstruktiv meist sehr anspruchsvolle und baukostenrelevante Aufgabe. Erdbeben bewirken rasche Bodenbewegungen in horizontaler und vertikaler Richtung, Bauwerke werden dadurch in starke Schwingungen versetzt. Diese erzeugen hohe lokale Beanspruchungen, und wenn ein bestimmtes Mass überschritten wird, kommt es zu Brüchen und Einstürzen. Mit der normalen Statik des Bauingenieurs ist es darum oft nicht getan, es muss die Baudynamik mit entsprechenden, komplizierteren Verfahren angewendet werden. Generell ist festzustellen: je moderner die verwendeten Methoden, desto geringer sind die Aufwendungen für die bauliche Ertüchtigung. Deshalb ist zu empfehlen, für die Überprüfung der Erdbebensicherheit und eine allfällige Ertüchtigung eines bestehenden Gebäudes einen spezialisierten Baudynamiker und Erdbebeningenieur beizuziehen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich der grössere Aufwand meist sehr lohnt, da er durch die Einsparung an Baukosten vielfach aufgewogen wird. In manchen Fällen kann sogar auf eine Erdbebenertüchtigung verzichtet oder eine genügende Erdbebensicherheit durch wenige gezielte Massnahmen erreicht werden. Zentraler Parameter ist der sogenannte Erfüllungsfaktor. Er gibt an, in welchem Mass das Tragwerk eines Gebäudes die rechnerischen Anforderungen bezüglich Erdbebensicherheit an Neubauten ge-
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mäss den geltenden Normen erfüllt. Der Erfüllungsfaktor ist somit das Verhältnis des vorhandenen Erdbebenwiderstandes zu dem für einen analogen Neubau geforderten Erdbebenwiderstand. In manchen Fällen kommt nicht nur eine einzige Strategie zur Anwendung, da die optimale Lösung aus einer geschickten Kombination von mehreren Strategien besteht. Zielsetzung ist meist, dass das Bauwerk bei einem Erdbeben mit einer jährlichen Auftretenswahrscheinlichkeit von 1:500 (statistische mittlere Wiederkehrperiode von 500 Jahren) nicht einstürzt und noch evakuierbar ist. Es kann jedoch so stark beschädigt sein, dass es abgerissen werden muss. Dies entspricht einem Erfüllungsfaktor von 1, was bedeutet, dass das Gebäude eine Erdbebensicherheit wie ein analoges neues Gebäude aufweist. beiSpiele auS der Schweiz 1994 wurde erstmals in der Schweiz ein Gebäude für Erdbeben ertüchtigt, nämlich das grosse Hörsaalgebäude der ETH Zürich auf dem Hönggerberg. Seither wurden schätzungsweise etwa 300 weitere Gebäude sowie Brücken und Industrieanlagen erdbebensicher gemacht. Rund 30 solche Objekte sind in der Publikation „Erdbebenertüchtigung von Bauwerken –Strategie und Beispielsammlung aus der Schweiz“ [Quelle 3] beschrieben. Davon werden hier einige ausgewählte Beispiele zusammengefasst wiedergegeben.
Schule cycleS d‘OrientatiOn, MOnthey VS Die Erdbebenertüchtigung des 1971 erstellten Schulgebäudes des „Cycles d’Orientation“ (CO) wurde 2007 zusammen mit einer allgemeinen Sanierung und einer Aufstockung um ein Geschoss durchgeführt. Das Tragwerk des ursprünglich 4-stöckigen Gebäudes besteht aus Stahlrahmen in beiden Richtungen und dem Untergeschoss in Stahlbeton. Die Decken sind aus vorfabrizierten Stahlbetonplatten auf Sekundärträgern aus Stahl. Die Knoten der Stahlrahmen können nur einen geringen Teil der Erdbebenbeanspruchung aufnehmen, und die Scheibenwirkung der Decken ist ungenügend. Die Ertüchtigungsstrategien waren „Verstärken“ und „Duktilität erhöhen“. Als neues Aussteifungssystem wurden zwei aussen liegende Treppentürme und horizontale Stahlfachwerke unter den Decken beigefügt. Um die neuen Brandschutzbestimmungen zu erfüllen, wären ohnehin zwei neue Treppenhäuser erforderlich gewesen. Die Kosten der Erdbebenertüchtigung betrugen 7,7 Prozent des Gebäudewertes.
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VerwaltungSgebäude der eMpa, dÜbendOrf zh
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Das 7-stöckige Gebäude wurde 1961 erstellt und enthält Zimmer für Gymnasiasten sowie Büroräume der Schule. Die Erdbebenertüchtigung erfolgte 2001 zusammen mit anderen baulichen Erhaltungsmassnahmen. Das Tragwerk besteht aus einer Stahlbetonwand in Längsrichtung und unbewehrten Mauerwerkswänden in Querrichtung, Stahlbetonstützen in der Fassade und Stahlbetondecken. Schwachstellen bezüglich Erdbeben bildeten die Mauerwerkswände in Querrichtung und das in horizontaler Richtung „weiche“ Erdgeschoss. Die Ertüchtigungsstrategien waren „Verstärken“, „Duktilität erhöhen“ und „Regularität verbessern“. Auf die Mauerwerkswände wurden Lamellen aus Kohlefaser-Kunststoff (CFK) fachwerkartig aufgeklebt und in den Stahlbetondecken verankert. Im Erdgeschoss und im 1. bis 3. Obergeschoss wurden neue Stahlbetonwände eingezogen. Die Kosten für die Erdbebenertüchtigung betrugen 10 Prozent des Gebäudewertes.
Die Erdbebenertüchtigung des 1960 erstellten Gebäudes der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) erfolgte 2007 im Rahmen einer Gesamtsanierung. Das Tragwerk in Mischbauweise besteht aus Stahlbetonrahmen, unbewehrtem Mauerwerk und Stahlbetondecken. In Querrichtung werden die Erdbebenkräfte durch die beiden Stirnwände aus Mauerwerk und einem exzentrisch angeordneten Stahlbetonkern abgetragen, wobei infolge Torsionswirkung die vom Kern weiter entfernte und mit Öffnungen für Fenster und Türen durchsetzte Wand stark überlastet wird. Aufgrund der Ertüchtigungsstrategie „Verstärken“ wurde diese 22 Zentimeter dicke Mauerwerkswand durch fünf 13 Meter lange und nur 34 Millimeter dicke, ausserhalb der Fassade liegende Spannglieder mit einer Spannkraft von je 36 Tonnen vorgespannt (Bruchlast 100 Tonnen). Dabei kamen erstmals Spannglieder aus Kohlefaser-Kunststoff (CFK) für eine Erdbebenertüchtigung zur Anwendung. Die Kosten der Ertüchtigung betrugen 1,5 Prozent des Gebäudewertes.
Im Rahmen einer allgemeinen Sanierung und Umnutzung als Ausbildungszentrum wurde 2005 die Erdbebenertüchtigung des 1955 erstellten 2-geschossigen Gebäudes durchgeführt. Das Tragwerk in Mischbauweise besteht aus Stahlbetonrahmen, unbewehrtem Mauerwerk und Decken aus Stahlbeton. In den Längsfassaden verkürzen die Brüstungen aus Mauerwerk die frei schwingende Höhe der Stahlbetonstützen auf weniger als die Hälfte, wodurch die Gefahr eines spröden Schubbruchs der Stützen bereits bei einem schwachen Erdbeben besteht. Im Rahmen der Ertüchtigungsstrategien „Verstärken“ und „Duktilität erhöhen“ wurde in beiden Längsfassaden in je ein Rasterfeld eine neue Stahlbetonwand eingebaut, welche bis zum Fundament durchläuft. Die Kosten der Erdbebenertüchtigung betrugen 3,5 Prozent des Gebäudewertes.
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fazit Das Bewusstsein über die Erdbebengefährdung der Bauwerke in der Schweiz hat stark zugenommen. Bei einer allgemeinen Sanierung, einem Umbau oder einer Änderung der Nutzung eines bestehenden Gebäudes muss gemäss den einschlägigen SIA-Normen als „anerkannte Regeln der Baukunde“ eine Überprüfung der Erdbebensicherheit und wenn nötig eine Erdbebenertüchtigung durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um eine in technisch-wissenschaftlicher Hinsicht meist sehr anspruchsvolle und baukostenrelevante Aufgabe. Je moderner die verwendeten Methoden, desto geringer sind die Aufwendungen für die bauliche Ertüchtigung. Für die Entwicklung einer kostengünstigen Lösung ist der Beizug eines spezialisierten Baudynamikers und Erdbebeningenieurs zu empfehlen. Mehrzweckhalle, OberdOrf nw
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Die Erdbebenertüchtigung des 1973 erstellten Gebäudes der Armasuisse Immobilien erfolgte 2007 im Rahmen eines systematischen Programms zur Überprüfung von Normhallen. Das Tragwerk der Halle über dem einseitig in den Hang eingebauten Untergeschosses aus Stahlbeton besteht aus in Querrichtung verlaufenden Zweigelenkrahmen aus Stahlprofilen, die in den Längsfassaden durch Mauerwerkswände ausgesteift sind. Das Hauptproblem stellte die Beanspruchung infolge Wind und Erdbeben in Hallenlängsrichtung dar. Mit der Ertüchtigungsstrategie „Verstärken“ wurden in den Stirnfassaden die Stützen und der dortige Zweigelenkrahmen durch einen fischbauchartigen Stahlträger horizontal abgestützt. Dazu war eine kräftige Diagonale in den Endfeldern erforderlich. Die Kosten der Erdbebenertüchtigung betrugen nur 0,5 Prozent des Gebäudewertes.
Das Gebäude wurde 1958 als Hotel erstellt. Die Erdbebenertüchtigung des Gebäudes erfolgte 2004 anlässlich eines Umbaus in Eigentumswohnungen. Das Tragwerk des über einem Untergeschoss aus Stahlbeton 4-geschossigen Gebäudes bestand aus unbewehrten Mauerwerkswänden und Stahlbetondecken. Die Mauerwerkswände genügten bei weitem nicht, um die Erdbebenkräfte in der höchsten Zone Z3b der Schweiz aufzunehmen. Zudem mussten für die neue Raumeinteilung zahlreiche Wände entfernt werden. In Realisierung der Ertüchtigungsstrategien „Verstärken“ und „Duktilität erhöhen“ wurde als neues Aussteifungssystem in die vier Fassaden je eine neue, vom Untergeschoss bis zum Dachgeschoss durchlaufende Stahlbetonwand integriert. Die Kosten der Erdbebenertüchtigung betrugen 4 Prozent des Gebäudewertes.
Quellen/ weitere Informationen: [1] „Überprüfung bestehender Gebäude bezüglich Erdbeben“ Merkblatt SIA 2018. Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein, Zürich 2004. [2] Bachmann H.: „Ist unser Haus erdbebensicher? Wann eine Überprüfung und allfällige Ertüchtigung zu empfehlen ist – und warum“. Stiftung für Baudynamik und Erdbebeningenieurwesen und Bundesamt für Umwelt BAFU, 2. Auflage, 2010. [3] Wenk T.: „Erdbebenertüchtigung von Bauwerken – Strategie und Beispielsammlung aus der Schweiz“, Bundesamt für Umwelt BAFU, Bern 2008. Prof. Dr. Dr. h.c. Hugo Bachmann ist emeritierter Professor der ETH Zürich und Gründer der Stiftung für Baudynamik und Erdbebeningenieurwesen. www.baudyn.ch Dr. sc. techn. Thomas Wenk ist Inhaber der Ingenieurfirma Wenk Erdbebeningenieurwesen und Baudynamik GmbH und Präsident der Schweizer Gesellschaft für Erdbebeningenieurwesen und Baudynamik SGEB. www.sgeb.ch
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KOLUMNE Thomas Sevcik
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Abschied (von illusionen) Mit dieser Kolumne endet mein Gastspiel bei Modulør. Überflüssig zu sagen, dass es sehr viel Spass gemacht hat. Für alle, die meine Kolumnen verpasst oder wegen zu kryptischer Sprache nicht verstanden haben (ich bitte um Entschuldigung!), hier nochmals meine drei zentralen Punkte – diesmal hoffentlich verständlicher: 1. Wachstum und intelligente Verdichtung Ich glaube fest an Wachstum. Jede(r), der/die Wachstum verneint, Entwicklungs-perspektiven infrage stellt etc., ist ein Egoist, der von der Aufbauarbeit vergangener Generationen profitiert, aber keine Anstrengungen für zukünftige Generationen unternehmen will. Wachstum ist selbstverständlich beides: qualitativ (intelligent, ökologisch, etc.), aber eben auch quantitativ (mehr Menschen). Die Schweiz kann, sollte und wird wachsen. 10 Millionen Einwohner sind denkbar, die Urbanisierung wird zunehmen. Daher ist eine Verdichtung – wo sinnvoll – unbedingt nötig. Wir haben viele Brachen, viele Zwischenräume etc., die herrlich verdichtet werden können. Die Schweiz wird mehr zu einer Stadt. Das ist gut so, denn damit können wir beispielsweise unsere sensiblen Alpenregionen entlasten und viel nachhaltiger entwickeln. Dies führt zu meinem zweiten Punkt: 2. eWige agglo? der Kampf um die deutungshoheit Wie in mehreren Kolumnen angedeutet, sollten wir in Zukunft vor allem in die Agglomerationen schauen. Viele Schweizer wohnen nicht im Lausanner Prestigequartier oder in der Berner Altstadt, aber auch nicht in einem Tessiner Dorf. Sie wohnen in der Agglomeration (Pratteln, Schlieren...) sowie in paraurbanen Gegenden, wie sie z. B. in der Zentral- oder
Ostschweiz existieren (Rotkreuz, Rheintal etc). Wir müssen diese Suburbia unbedingt als eine neue Form von Stadt wahrnehmen und entsprechende Massnahmen in planerischer und baulicher, aber auch gesellschaftlicher und kultureller Hinsicht ergreifen. Wir sollten die Agglomeration nicht den konservativen Kräften von rechts und links überlassen mit ihren einfachen Weltbildern, sondern die Deutungshoheit gewinnen: Die Agglo ist offen, urban und spannend. Das Zusammenleben von vielen Kulturen und Lebensstilen ist gut und stärkt die Vorstädte und suburbanen Regionen. Wer Agglomeration als Stadt sieht, investiert in Lebensqualität, Kultur und moderne Wirtschaft. Dies wiederum heisst: 3. Vorsprung benötigt offenheit Die Schweiz ist aussergewöhnlich, und sie ist ein Erfolgsmodell. Durch Bildung und Fleiss sowie durch ein intelligentes politisches System konnte ein mehrsprachiger Kleinstaat entstehen, der für viele andere ein Vorbild an Stabilität, Wohlstand, aber auch Modernität und Progressivität ist. Die Schweiz hat in vielen Bereichen einen Vorsprung vor anderen Ländern; erinnert sei an Themen wie Mobilität, Bildung oder Alltagskultur. Auch im Bauwesen wie etwa Architektur, Ingenieurskunst oder Handwerksqualität kann sich dieses Land zu den führenden Protagonisten zählen. Diesen Vorsprung gilt es zu bewahren, nicht zuletzt in einem Europa, welches in den nächsten Jahren vor grossen Herausforderungen steht und Gefahr läuft, gegenüber Asien weiter an Boden zu verlieren. Ein Kernelement ist dabei die Offenheit des Landes: Offenheit gegenüber neuen Ideen, gegenüber anderen Kulturen und Menschen. Es braucht aber auch eine „innere“ Offenheit, d. h. ein Aufeinanderzugehen der einzelnen Regionen. Der Gegensatz von Stadt und Land oder von
urbanen Regionen zu Bergregionen darf nicht zum Streit oder zu ewigen Machtkämpfen um Einfluss führen. Wenn es Genf oder Zürich gut geht, geht es der gesamten Schweiz besser. Aber nur wenn die Bergregion intakt bleibt und floriert, sind Genf oder Zürich attraktiv und damit erfolgreich. Diese gegenseitige Abhängigkeit gerade bei Themen wie Raumplanung, Infrastruktur oder Wirtschaftsstruktur darf nicht vergessen werden. Offenheit hat die Schweiz bis heute immer weitergebracht. Alle drei Punkte können auch als eine Art Abschied von Illusionen gewertet werden: von der Illusion, das Land könne einfach stehen bleiben oder nichts mehr wagen, von der Illusion, das Land könnte einen „Heidizustand“ wiederherstellen, und von der Illusion, das Land könnte überleben, wenn es zumacht und sich einigelt. Diese Illusionen sind gefährlich für die Schweiz. Architektur und das Bauen, Ingenieurskunst und Handwerkstradition sind ein grosses Plus der Schweiz. Sie sollten sich noch mehr in die tägliche Diskussion einschalten und vor allem noch viel mehr an der Zukunft der Schweiz mitdiskutieren und mitarbeiten. Dann braucht es definitiv keine meiner Kolumnen mehr.
thomas sevcik (39) ist Mitgründer und Partner der Kommunikationsdenkfabrik arthesia mit Büros in Zürich und Los Angeles. Ausserdem lehrt er am Central Saint Martins College of Arts in London. www.arthesia.com
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aRchITEKTUR Sportausbildungszentrum Mülimatt, Windisch
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aRchITEKTEn Studio Vacchini Architetti, Locarno www.studiovacchini.ch gEnERaLUnTERnEhMER Arigon Generalunternehmung AG, Zürich www.arigon.ch BaUhERRschafT Kanton Aargau und Stadt Brugg BaUZEIT 2008–2010
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Visionärer sportpalast spORTaUsBILDUngsZEnTRUM MüLIMaTT, wInDIsch
Das neue Sportausbildungszentrum Mülimatt demonstriert in Form expressiver Architektur die Möglichkeiten des zeitgemässen Elementbaus. Mit seinem letzten Werk vermochte Livio Vacchini nochmals einen ikonenhaften Entwurf vorzulegen. von Gerald Brandstätter (Text) und Ralph Bensberg (Fotos)
Von der Bahnlinie Zürich–Brugg ist der kristallin wirkende Neubau unübersehbar. In einer sensiblen Flusslandschaft gleich neben der Aare liegend, eingebettet in altem Baumbestand, setzt das neue Sportausbildungszentrum auf 8200 Quadratmetern Nutzfläche ein markantes Zeichen. Das vom Kanton Aargau und der Stadt Brugg finanzierte, rund 33 Millionen teure Bauwerk konnte Ende September 2010 in Betrieb genommen 061
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geeignete Partnerfirmen evaluiert und dabei grösstenteils regionale Betriebe berücksichtigt. Der Komplex besteht aus einem solitären Volumen, in welchem zwei unterteilbare Dreifachturnhallen, Tribünen, Gymnastikräume, Garderoben, Unterrichtsräumlichkeiten sowie Arbeitsplätze für die Dozierenden untergebracht sind. Auf grosse Aussenanlagen und Parkplätze konnte verzichtet werden, da auf der gegenüberliegenden Flussseite ein Leichtathletikstadion und eine Radrennbahn und damit auch genügend Parkplätze existieren. Verbunden werden die beiden Anlagen durch die schweizweit längste Spannbandbrücke mit einer Ausdehnung von 182 Metern Länge, konzipiert vom Ingenieurbüro Conzett, Bronzini, Gartmann AG aus Chur.
Grundriss 1. Obergeschoss
Prägender SPannbeton Grundriss Erdgeschoss
werden. Es ist Bestandteil der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und des Berufs- und Weiterbildungszentrums Brugg (BWZ). Das Projekt ist aus einem Studienwettbewerb aus dem Jahr 2005 hervorgegangen. Die Wahl des Bauherrn fiel auf den Entwurf des Studios von Livio Vacchini Architetti aus Locarno. Dieses hat das Projekt konzipiert und zusammen mit Fürst Laffranchi Bauingenieure das charakteristische Falttragwerk entwickelt. So wurde der Grundstein gelegt für den zurzeit wohl imposantesten Elementbau der Schweiz. Für die Erstellung des höchst anspruchsvollen Bauwerks aus vorfabrizierten Elementen wurde die Arigon AG ausgewählt, die das kühne Bauprojekt während der knapp zweijährigen Bauphase koordiniert und termingerecht realisiert hat. Für die Bauverwirklichung wurden
Das Sportausbildungszentrum Mülimatt demonstriert auf eindrückliche Weise die Möglichkeiten der Vorfabrikation: Die 15 Meter hohe Baukonstruktion weist eine Länge von 80 Meter und eine Breite von 55 Meter auf. Das Gebäudevolumen beträgt 49‘100 Kubikmeter. Für die Realisation wurden insgesamt 135 Spannbetonelemente vorfabriziert, die Stützelemente mit je 35 Tonnen, die Tragelemente mit je 50 Tonnen Gewicht. Die eigentliche Gebäudestruktur besteht aus 27 vorgespannten Rahmeneinheiten mit einheitlicher Breite und konstanter Querschnittshöhe. Jeder Binder ist aus drei Modulen zusammengesetzt, sodass allein die Dachfläche aus 81 Elementen besteht. Das Regenwasser läuft von der Senke der V-förmigen Träger seitlich über das Tragwerk vom Dach hinab zum Fuss der Elemente. Die Rahmeneinheiten für das Dach sind jeweils in zwei Bankette eingespannt, die
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Das 15 Meter hohe Bauwerk wird durch das Spannbetonfaltwerk charakterisiert.
Auf den Stirnseiten wie auch hinter dem tragenden Faltwerk bringt die Verglasung viel Tageslicht in die Hallen.
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Die beiden Turnhallen beeindrucken auch innen durch ihre Dimensionen.
auf 7 bis 11 Meter langen Bohrpfählen liegen. Die Pfähle leiten die Lasten in den Schotter-Untergrund des Aareufers ab. Der Boden der Dreifachturnhallen ist als vorgespannte Zugscheibe ausgeformt, um den immensen Horizontalschub aufzunehmen. Das Gebäudevolumen wirkt monolithisch, weist konstante Querschnittsdimensionen auf und ist streng geometrisch. Dennoch zeigt es eine gewisse rhythmische Leichtigkeit. Es sind die in den Vordergrund tretenden, tragenden Bauteile mit Durchsicht, welche die Architektur des Gebäudes charakterisieren. Das markante Spannbetontragwerk der Sporthallen prägt das äussere Erscheinungsbild, von innen sind es jedoch die transparenten und lichtdurchlässigen Bauteile, welche dem Bau seinen einmaligen Charakter geben. Die Glasfassade und die Decke der Turnhallen liegen
innerhalb der Faltwerkhülle, wo sie als Raumabschluss unter den Dachträgern beziehungsweise an der Innenleibung der vorfabrizierten Fassadenelemente liegen. Die Ausleuchtung der Hallenspielfelder durch Tageslicht erfolgt jeweils von zwei gegenüberliegenden Seiten durch die Glasfassade. Gefertigt wurden die Betonelemente in Veltheim. Mit Spezialtransportern wurden die vorfabrizierten Elemente etappenweise nach Windisch gefahren, um dort in minutiöser Arbeit positioniert zu werden; bis zu eineinhalb Stunden dauerte das präzise Versetzen der tonnenschweren Elemente. Pro Tag konnten so höchstens acht Elemente, von denen die Einzigartigkeit des Baus abhängt, platziert werden. Für die Positionierung der 135 Betonteile war der grösste und mit 500 Tonnen Eigengewicht auch schwerste Raupenkran der Schweiz im Einsatz. Dieser wurde zusätzlich mit 200 Tonnen an Gegengewichten gesichert. Die Stahlschalungen für die Vorfabrikation der Betonelemente, welche hydraulisch geöffnet und geschlossen wurden, sind projektspezifisch in Frankreich gefertigt worden. In Vorversuchen musste eine genaue Betonrezeptur ermittelt werden, um den teilweise dünnen Wandstärken gerecht zu werden. Verwendet wurde schliesslich ein selbstverdichtender Beton mit feiner Körnung, welche das Fertigen der Elemente in einem Guss ermöglichte. VaccchiniS letzter bau Während der gesamten Bauzeit hat der Generalunternehmer im Sinne der Bauherrschaft und des Architekten stets ein qualitativ hochwertiges Ergebnis angestrebt. Auch bei Einzelheiten hat die Arigon Generalunternehmung AG die
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Geradlinig und funktional gestalten sich die Erschliessungsbereiche.
Aussen massives Falttragwerk, innen transparentes Glas f端r den Tageslichteinlass.
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Insgesamt zwei unterteilbare Dreifachturnhallen stehen im imposanten Bau zur Verfügung. Hier eine kleinere Halle im EG.
Sichtbeton, im Gegensatz zur Fassade streng und orthogonal ausgerichtet, beherrscht das Innere.
Fähigkeit bewiesen, die Visionen des Architekten zu verstehen und entsprechend umzusetzen. Der aussergewöhnliche Aufwand für dieses Projekt forderte von allen am Bau Beteiligten kompromissloses Engagement. Livio Vacchini hat mit dem Sportausbildungszentrum Mülimatt einen weiteren Entwurf von ikonenhafter Kraft vorgelegt. Leider konnte er die Vollendung nicht mehr miterleben: Livio Vacchini, Jahrgang 33, ist im April 2007 verstorben. Vacchini war Mitglied der sogenannten Tendenza und wurde 1975 mit der Zürcher Ausstellung „Architektur des Aufbegehrens“ international bekannt. Zusammen mit seinen Kollegen Mario Botta, Aurelio Galfetti und Luigi Snozzi engagierte er sich gegen die Zersiedelung des Tessins. Zu Vacchinis wichtigsten Werken gehören die Schulen in Locarno, Losone (zusammen mit Aurelio Galfetti)
und Montagnola sowie das Postzentrum in Locarno, die Mehrzweckhalle in Losone und die Neugestaltung der Piazza del Sole in Bellinzona. Internationale Aufmerksamkeit errang er u. a. mit dem Bau der neuen Architekturschule im französischen Nancy.
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aRchITEKTEn Bonnard Woeffray Architectes, Monthey www.bwarch.ch BaUhERRschafT Kanton Wallis, Dienststelle für Hochbau BaUZEIT 2004–2009
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spiegelnder kristall BERUfsschULE OBERwaLLIs, VIsp
In dem heterogenen Quartier Kleegärten wird die Berufsschule von Visp um drei Neubauten erweitert. Trotz fehlendem Gesamtkonzept gliedern sich die Neubauten überraschend gut in den Bestand ein und schliessen bauliche Lücken. von Katharina Marchal (Text) und Hannes Henz (Fotos)
Visp ist Zentrum der Oberwalliser Berufsschulen für die technischen Berufe. Die bestehenden Schulhäuser aus den Sechziger- und späten Siebzigerjahren stiessen in der Vergangenheit vermehrt an ihre Kapazitätsgrenzen und genügen nicht mehr den Anforderungen an moderne Infrastrukturen. Aus diesem Grund lobte der Kanton Wallis im Herbst 2004 drei unabhängige Wettbewerbe aus: einen ersten für den Neubau für die Fachausbildung auf dem Areal der Berufsschule, einen zweiten für die Werkateliers und einen dritten für eine neue Schulsporthalle. Parallel zum stufenweisen Ausbau des Berufsschulzentrums beauftragte das zuständige Departement Vomsattel Wagner Architekten aus Visp mit der Umstrukturierung und Sanierung der bestehenden Schulgebäude. Die Struktur des bahnhofsnahen Kleegärten-Quartiers ist stark durchmischt und ohne klar ables-
Die zwei Fassaden des Neubaus für die Fachausbildung: Fenster und polierte Edelstahlbleche neben vollflächiger roher Aluminiumhaut.
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Farbige Gläser trennen die einzelnen Bereiche voneinander ab und setzen Akzente.
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bare Bebauungsordnung. Öffentliche Nutzungen wechseln mit Industrie- und Gewerbebauten sowie bestehenden Wohnüberbauungen wie der Lonza Doppel-Einfamilienhaus-Siedlung aus den 1960erJahren ab. Zum gegenüberliegenden Ufer der Vispa – welche kaum sichtbar in einer Senke am Quartier vorbeifliesst – ist zusätzlich ein Fussgängersteg zu den bestehenden Sportplätzen und dem Naherholungsgebiet geplant. Neubau für die fachausbilduNg Pünktlich zum Schulbeginn 2009 konnten Bonnard Woeffray Architekten aus Monthey den Neubau für die Fachausbildung einweihen. Der viergeschossige Baukörper knüpft an die windmühlenartige Morphologie der zwei Schulbauten aus den Jahren 1961 und 1975 an und hebt sich durch die plastisch geformte Fassadengestaltung von den benachbarten zwei- und dreigeschossigen Gebäuden ab. Das um einen Pausenhof gruppierte Ensemble öffnet sich nach Westen zum zukünftigen Ateliergebäude und dem übrigen Schulareal von Visp, mit Primar- und Orientierungsschule. Die hofseitig orientierte, grosszügige Eingangshalle und die Mensa im Erdgeschoss betonen die Zentrumsfunk-
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tion des neu gestalteten Hofes. Drei Schichten gleicher Tiefe teilen den Grundriss in Ausbildungs-, Erschliessungs- und Aufenthaltsräume ein. Die Aneinanderreihung der Räume und die Verteilung der technischen Installationen innerhalb von Doppelböden gewähren maximale Flexibilität in der Nutzung. Der Erschliessungsraum in der Mitte dient sowohl als Treffpunkt wie Arbeitsraum. Verglaste Trennwände zu den Unterrichtsräumen machen eine natürliche Belichtung dieses in sich geschlossenen Raumes möglich. Im Innern unterstreicht der Sichtbeton den funktionalen Ausdruck der Räume. Kontrastreich dazu die Verkleidung der vorgehängten Fassaden aus hochglanzpoliertem Edelstahlblech. Die geschosshohen Fensterfronten folgen dem konstruktiven Raster. Der bestehende Grünraum im Quartier wird mittels einer Baumgruppe in den Hof hineingezogen. atelier-Neubau Für das Atelier für die praktische Ausbildung entwarf Eugen Eisenhut Architekt aus Zürich ein rational-funktionalistische Gebäude. Der aus zwei Volumen bestehende Bau steht im Zwickel der Alleen vom Birkenweg zum Kleingärtenweg. Der
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In den Innenr채umen herrscht Konzentration auf das Wesentliche.
N체chtern und funktional: Das Beschriftungskonzept und das farbige Glas lockern die Atmosph채re auf.
Situationsplan mit der neuen Turnhalle, dem Neubau f체r die Fachausbildung und dem AtelierNeubau (von oben nach unten)
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Die verschiedenfarbigen Trennwandverglasungen strahlen in der Nacht bis nach aussen.
eingeschossige Werkstatttrakt mit Scheddach passt sich westlich des Weges an die kompakten grossflächigen Volumen der Schulen an, im Osten gliedert sich der massive, zweigeschossige Kopfteil in die kleineren Reihenhausbauten ein. Der Hauptzugang orientiert sich zur Berufsschule. Ateliers, Theorieräume und Vorbereitungsbereiche sind nach den Bedürfnissen der Werkstätten unterteilbar. Die Büros im Kopfteil sind klar von den Funktionen der Halle getrennt. Die Tragstruktur ist durch die transparente Hallenfassade ablesbar. Fassadenbündige Fenster verstärken die introvertierte Erscheinung des massiven Kopfteils. Neue dreifachturNhalle Die Mehrzweck- oder Dreifachturnhalle von Savioz Fabrizzi Architectes, Visp, und Meyer Architecture, Sion, schliesst das Schulareal im Norden baulich ab. Das nach Nordosten orientierte Scheddach überspannt die auf zwei Geschossen liegenden Sportplätze. Der tiefer liegende Garderobentrakt reagiert auf die im Winkel zueinander stehenden Mehrzweckund Turnhallen. Beide Baukörper sind als Gerüstkonstruktion ausgeführt und mit einer vorfabrizierten Fassade aus unregelmässigen Eternitplatten
verkleidet. Aufgrund der minimalen Grundfläche des Gebäudes konnten die bestehenden Aussensportflächen erhalten bleiben.
In den Fenstern und der Fassade aus hochglanzpolierten Edelstahlblechen spiegelt sich die Umgebung.
Mischquartier Mit uNgeNutzteM PoteNzial Unverhofft kann der Kanton ohne grössere Einschränkungen alle drei Wettbewerbsprojekte umsetzen und damit eine campusähnliche Situation schaffen. Bis 2013 sollten das Atelier für die Werkstätten, die Dreifachturnhalle sowie der Rückbau der bestehenden Schulbauten abgeschlossen sein. Im Plan gliedern sich die Neubauten selbstverständlich zwischen den neuen und bestehenden Gebäuden der Berufsschule und der Primar- und Orientierungsschule ein. Grünräume und Platzabfolgen verbinden die einzelnen Bauwerke lose miteinander. Und doch hätte ein vorrangiges, gesamthaft betrachtetes Konzept dieser städtebaulich heterogenen Situation zu einer einheitlicheren und übersichtlicheren Form verholfen.
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Stabilität auf hohem Niveau von Wüest & Partner (Text und Grafiken)
In der Schweiz ist der Konjunktureinbruch von 2008 bis Mitte 2009 wesentlich glimpflicher verlaufen, als dies allgemein und von den Konjunkturauguren erwartet wurde. Trotzdem sind die Unsicherheiten über den zukünftigen Wirtschaftsverlauf noch sehr gross. Eine Zusammenfassung des Immo-Monitoring 2011 (Herbstausgabe).
„Fieberkarte“ des Wohneigentumsmarktes (Stand: 2. Quartal 2010). Überhitzungsgefahr: sehr klein klein mittel gross
Noch vor Jahresfrist wurde allgemein erwartet, dass das Jahr 2010 eine Art Übergangsjahr mit geringen Wachstumsraten und der Aufschwung wohl erst 2011 so richtig zu spüren sein würde. Es ist anders gekommen. Die Konjunktur hat sich schon im laufenden Jahr erholt, und dies sehr schwungvoll. Nun ist eher zu befürchten, dass das Wachstum des Brutto inlandproduktes im kommenden Jahr bereits wieder etwas schwächer ausfallen wird. Diese Bedenken gründen vor allem in der starken Exportabhängigkeit der Schweizer Wirtschaft: Einerseits verlief die konjunkturelle Erholung nicht bei allen wichtigen Handelspartnern so reibungslos wie hierzulande, und andererseits hat die Exportindustrie mit einem
sehr gross
Arbeitskräfte weniger stark zurückgegangen als erwartet. Dies ist für den Wohnungsmarkt deshalb von besonderer Bedeutung, weil die zuwandernden Arbeitskräfte in den vergangenen vier Jahren den bedeutendsten Nachfrage impuls auslösten. Daneben hat sich auch die NachfrageiNdikatoreN Konsumentenstimmung wieder deutlich präseNtiereN sich vorteilhaft verbessert und bewegt sich bereits über dem langjährigen Durchschnittswert. Der verbesserte Zustand der Schweizer Dies dürfte letztlich ebenfalls der WohWirtschaft wird mit einer kleinen Ver- nungsnachfrage zugute kommen. spätung nun auch bei den Nachfrageindikatoren im Wohnungsmarkt sichtbar. BaukoNjuNktur Weil sich der Konjunktureinbruch insgesamt nur mässig negativ auf den Ar- Unbeeindruckt vom Konjunktureinbruch beitsmarkt ausgewirkt hat, ist auch der hat sich in den vergangenen zwei Jahren Wanderungssaldo der ausländischen der Baumarkt entwickelt. Zwar sank das starken Schweizer Franken zu kämpfen. Durchgeschlagen hat das unerwartet starke Wirtschaftswachstum auch auf den Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenzahlen sind nach ihrem Höchststand im Januar 2010 bereits wieder deutlich gesunken.
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Investitionsniveau im Zeitverlauf – zu heutigen Preisen berechnet – ein wenig; dies entspricht aber dem Trend, der bereits vor fünf Jahren seinen Anfang nahm. Nach wie vor ist es der Wohnungsneubau, der die Baukonjunktur in Schwung hält und die Stütze der gesamten Bauindustrie bildet. Dagegen wird immer weniger in neue Einfamilienhäuser investiert – mit gut sechs Milliarden Franken jährlich hat das Investitionsvolumen hier einen Tiefpunkt erreicht. Angesichts der bestehenden Überkapazitäten im Geschäftsflächenbereich erstaunt die erneute Abnahme des Investitionsvolumens nicht. Allerdings führt der Neubau von durchaus marktfähigen Nutzflächen an erstklassigen, zentralen Standorten dazu, dass am anderen Ende des Marktspektrums ein immer grösserer Teil der unattraktiven Flächen aus dem Markt kippt und zu einer Zunahme der Leerflächen führt. Die strukturellen Leerstände bleiben dem Schweizer Geschäftsflächenmarkt damit erhalten.
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Gesamte Hochbauinvestitionen mit Prognose (in Milliarden CHF, Baupreise 2010). Neubau Umbau / Erneuerung Prognosen
der Demografie als auch durch temporäre Faktoren wie dem tiefen Zinsniveau beeinflusst. Bei den Büroflächen hält die Stagnationstendenz weiter an. Zwar hat sich die Nutzungsdichte im Büroflächenbestand aufgrund der schwächeren Beschäftigung reduziert, allerdings mit nur geringen Auswirkungen am Markt. So ist weomNipräseNte der eine weitere Ausdehnung des bereits ÜBerhitzuNgsdeBatte bestehenden Überangebotes an Nutzflächen zu beobachten, noch haben sich die Während der Mietwohnungsmarkt in Angebotspreise wesentlich bewegt. den vergangenen Monaten leicht an Boden verloren hat, glänzt der Wohneigentumsmarkt mit Spitzenwerten. Insbe- ÜBerhitzuNg uNd BlaseNgefahr sondere bei den Eigentumswohnungen lieferN diskussioNsstoff ist ein Nachlassen der Nachfrage kaum zu beobachten. Die Preisentwicklung Zur allgemeinen Nervosität tragen seit ist mancherorts derart exorbitant, dass geraumer Zeit die steigenden Preise für immer intensiver über Überhitzungser- Wohneigentum in ausgewählten lokalen scheinungen in einzelnen Märkten debat- Immobilienmärkten bei. Die teilweitiert und spekuliert wird. se exorbitanten Preissprünge innerhalb Erwartungsgemäss hat sich die kon- einer kurzen Periode schüren Spekulajunkturelle Schwäche spätzyklisch aus- tionen, dass es sich dabei um die Bilgewirkt. In den letzten sechs Monaten dung einer Preisblase handeln könnte, stagnierten die Angebotspreise vor allem die schwergewichtig auf der anhaltenden bei den Mietwohnungen, die somit das Tiefstzinsphase basiert. Aus landesweiter einzige Segment darstellen, auf den die Sicht dürfte das Phänomen aber weder Abschwächung der Nachfrage durchge- kurz- noch mittelfristig einen Grund zur schlagen hat. Sowohl bei den Eigentums- Besorgnis geben. Die «Fieberkarte» von wohnungen als auch bei den Einfamilien- Wüest & Partner zeigt differenziert, dass häusern hat sich dagegen der Preisanstieg starke lokale Preisanstiege nicht generell fortgesetzt, denn die Nachfrage ist in die- eine Überhitzung des entsprechenden sem Segment nach wie vor sehr stark – Marktes bedeuten. Die zugrunde liegeninsbesondere in den Grossräumen Zürich den Zusammenhänge sind komplexer. und Genf. Die Wohnungsmärkte werden Ob sich die Erkenntnisse aus Kapitel 3 sowohl durch strukturelle Faktoren wie (Immo-Monitoring 2011, Herbst-Ausga-
be) als richtig erweisen, lässt sich erst in einigen Jahren erkennen. So ist es nicht ausgeschlossen, dass strategische Risiken aus volkswirtschaftlicher Sicht zunehmen. Auf absehbare Zeit lässt sich aber eine solche Zunahme nicht erkennen, weshalb für 2011 weiterhin mit steigenden Immobilienpreisen zu rechnen ist. mietwohNuNgspreise als erschwiNglich wahrgeNommeN Ob es die anhaltenden Preisanstiege beim Wohneigentum sind, die dazu geführt haben, dass sich im laufenden Jahr erstmals wieder mehr wohnungssuchende Mieter für eine Mietwohnung interessieren, kann nicht schlüssig nachgewiesen werden. Aber die repräsentative Immo-Barometer-Umfrage zeigt, dass die Wohneigentumsnachfrage erst einmal nachlässt. Auch scheint der Mietwohnungsmarkt in der Schweiz in Bezug auf das Haushaltsbudget nicht unattraktiv, beurteilen die Befragten das Mietpreisniveau doch insgesamt als angemessen. Mit einer grossen Ausnahme allerdings: In den Grosszentren und teilweise in deren Agglomerationen wird das Preisniveau auf dem freien Mietwohnungsmarkt subjektiv als deutlich zu hoch eingestuft. Wenn also das Gut «Wohnen» in der Schweiz insgesamt durchaus erschwinglich ist, betrifft dies nicht unbedingt jene Nachfrager in den Grosszentren wie Zürich, Basel oder Genf, die sich im freien Markt Wohnraum suchen. 075
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lien. Sie fragen mehrheitlich grosse zusammenhängende Nutzflächen mit weit überdurchschnittlichem Ausbaustandard nach, wobei Miete oder Leasing gegenüber einem Kauf der Flächen meist bevorzugt wird. Dies macht die multinationalen Unternehmen zu einer ausserordentlich attraktiven Kundschaft im Schweizer Immobilienmarkt. Profitieren können davon in erster Linie die Grosszentren und ihre unmittelbaren Einzugsgebiete, wobei der Anbindung an den öffentlichen Verkehr eine prominente Rolle zukommt. Der nachhaltige Umgang mit gesellschaftlichen und natürlichen Ressourcen spielt eine immer wichtigere Rolle, und so wird das Streben nach nachhaltigem Wirtschaften auch im Immobilienmarkt zu einem Schlüsselthema. Neben den verschärften gesetzlichen Bestimmungen ist es ebenso die freiwillige Zertifizierung der Nachhaltigkeit von Immobilien, die diesem Trend Rechnung trägt.
Gleicht die Zuwanderungsdynamik ausländischer Unternehmen jener von ausländischen Personen? Und wenn ja, mit welchen Effekten auf den Immobilienmarkt? Diesen Fragen geht Wüest & Partner mit einer empirischen Untersuchung nach. Dazu wurde eine Datenbank aufgebaut und eine Befragung zugezogener multinationaler Unternehmen durchgeführt. In der Tat sind die Direktinvestitionen multinationaler Unternehmen in den vergangenen zwölf Jahren in der Schweiz stark angestiegen, und auch die Zahl der Beschäftigten hat vor allem zwischen 2003 und 2008 massiv zugenommen. Mit rund 400‘000 Erwerbstätigen ist ihr Anteil an der Schweizer Erwerbsbevölkerung zwar insgesamt noch moderat, die Zuwächse sind aber überdurchschnittlich. Darüber hinaus findet eine qualitative Verlagerung statt, indem sich zunehmend nicht nur Vertriebsniederlas- im dschuNgel der sungen hierzulande ansiedeln, sondern NachhaltigkeitslaBels immer mehr auch die Headquarters von international tätigen Konzernen. Die Gründe für die Nachhaltigkeitszertifizierung einer Immobilie können vielfälattraktive kuNdschaft tig sein und reichen von idealistischen bis hin zu handfesten finanziellen Motiven. Wie die durchgeführte Befragung zuge- Es erstaunt deshalb nicht, dass diesem zogener multinationaler Unternehmen Spektrum eine breite und noch wachzeigt, stellen diese hohe Ansprüche an sende Palette von Nachhaltigkeitslabeln die gewählten Standorte und Immobi- gegenübersteht, die sich vordergründig
zwar ähnlich zu sein scheinen, sich im Detail aber nennenswert unterscheiden können. Mit der in den letzten 20 Jahren massiv angewachsenen Anzahl an Zertifizierungsmöglichkeiten besteht für den Interessierten zunehmend die Qual der Wahl: Welches Label entspricht welchen Bedürfnissen am besten? miNergie – eiN akzeptierter deutschschweizer staNdard Heute besteht in der Schweiz grundsätzlich die Möglichkeit, die Nachhaltigkeit einer Immobilie nach einem englischen, amerikanischen oder deutschen Standard zertifizieren zu lassen. Die Nase vorn hat aber immer noch der einheimische Minergie-Standard, der sich allerdings als Label der sogenannten ersten Generation ausschliesslich auf energetische Effizienz konzentriert. Bringt die Minergie-Zertifizierung aber auch einen Mehrwert für die Immobilie? Bei Einfamilienhäusern lässt sich ein solcher zwar nachweisen, ob er aber auch die notwendigen Mehrkosten bei der Realisierung des Objektes übersteigt, hängt massgeblich von dessen Standort ab. www.wuestundpartner.com/immo_monitoring
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«Für mich beispielhaft: die Zusammenarbeit mit der Anliker Generalunternehmung.» Theo Hotz
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Ohne Halt bis Eröffnung Ein neuer Bahnhof für Aarau in 24 Monaten, vom Rückbau bis zur Inbetriebnahme. So dass der Fluss der Passanten jederzeit gewährleistet blieb. Dafür hat Anliker als Totalunternehmen das Projekt auf die Minute genau geplant.
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Mangelnde erdbebensicherheit – juristische Fragen Dr. jur. Thomas Siegenthaler
Erdbebensicherheit ist auch auf Schweizer Baustellen zu einem Thema geworden. Planer und Bauherren, welche diese ignorieren, gehen erhebliche rechtliche Risiken ein.
wurden darin die Anforderungen an die Erdbebensicherheit von Bauwerken verschärft. Als Ergänzung wurde Ende 2004 das Merkblatt SIA 2018 für die Überprüfung bestehender Gebäude eingeführt. Heute kann davon ausgegangen werden, dass es sich bei diesen Normen um anerkannte Regeln der Baukunde handelt und damit um den Grundstandard, den man bei neuen Bauten (SIA Norm 260 ff.) beziehungsweise beim Umbau bestehender Bauten (Merkblatt SIA 2018) erwarten und voraussetzen kann. Erdbebensicheres Bauen im Sinne der heutigen Normen bedeutet nicht, dass sämtliche Gebäude Erdbeben jeglicher Stärke trotzen müssen. „Erdbebensicher“ heisst im Wesentlichen nur, dass ein Gebäude bei einem sogenannten Bemessungsbeben nicht einstürzt und somit noch evakuierbar ist. Das Tragwerk des Gebäudes kann dabei so stark beschädigt sein, dass die Baute nicht mehr gebrauchstauglich ist. Nur bei Gebäuden der Bauwerksklasse III (sogenannte „Lifeline-Bauten“) geht es darum, dass sie nach einem Bemessungsbeben noch funktionstüchtig sind. Noch höher sind die Anforderungen bei Massgebliche NorMeN Spezialbauwerken mit besonders hohem Risikopotenzial (insbesondere Kernkraftwerke und Talsperren). Anfang 2003 sind die neuen Tragwerksnormen SIA 260–267 in Wenn die Tragwerksplanung bei der Erstellung von Neubauten Kraft getreten. Gegenüber der Vorgängernorm SIA 160 (1989) möglichst früh in die Projektierung einbezogen wird, lassen
Das Erdbeben von Sierre (1946) hatte eine Magnitude von 6,1. Vier Menschen starben. Das Erdbeben von L‘Aquila vom 6. April 2009 erreichte eine Magnitude von 6,3. Es starben 308 Menschen. Obschon auch die Schweiz historische Erfahrungen mit Erdbeben hat, ist das entsprechende Bewusstsein in breiteren Kreisen wohl erst in den letzten 10 Jahren gewachsen. Am 12. Januar 2010 ereignete sich in Haiti ein Erdbeben mit der Magnitude 7,2. Ein noch stärkeres Beben suchte am 27. Februar 2010 Chile heim (Magnitude 8,8). In Chile waren 342 Tote zu beklagen. In Haiti schätzt die Regierung die Zahl der Opfer auf mehr als 212‘000. Ein weiteres Beben mit einer Magnitude von 7,2 erschütterte im April 2010 den Norden Mexikos. Zwei Menschen starben. Die Magnitude eines Erdbebens ist zwar nicht der allein massgebende Faktor für die Intensität eines Erdbebens, doch ein Vergleich der starken Erdbeben der ersten Hälfte des Jahres 2010 zeigt dennoch deutlich, dass die Opferzahlen nicht primär von der Stärke des Bebens abhängen, sondern in erster Linie von der Bauweise.
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sich die Mehrkosten der erdbebensicheren Bauweise in engen Grenzen halten (ca. 0–1 Prozent der Baukosten). Wesentlich stärker ins Gewicht fallen die Kosten der nachträglichen Ertüchtigung bestehender Bauwerke (bis 30 Prozent des Gebäudewertes, im Mittel ca. 5 Prozent). Im Merkblatt SIA 2018 (2004) wird die Frage, ob Ertüchtigungsmassnahmen erforderlich sind, unter Gesichtspunkten der Verhältnismässigkeit angegangen: Wenn der Sicherheitsstandard bestehender Bauten nicht einmal 25 Prozent der für Neubauten geltenden Anforderungen erreicht, gelten auch sehr teure Ertüchtigungsmassnahmen noch als zumutbar. Wenn der Erfüllungsfaktor indessen über 25 Prozent liegt, hängt die Verhältnismässigkeit stark von der mittleren Personenbelegung, von der Restnutzungsdauer sowie von den Kosten der möglichen Erdbebensicherungsmassnahmen ab.
gelten daher heute unter dem Aspekt der Erdbebensicherheit als mangelhaft. Als kritisch gelten insbesondere Gebäude mit Tragwänden aus unbewehrtem Mauerwerk. Der Eigentümer haftet, wenn die ungenügende Qualität solcher Gebäude bei einem Erdbeben entweder Sachschaden, Verletzungen oder gar Todesfälle verursacht. Der Eigentümer wird sich nur dann auf „höhere Gewalt“ berufen können, wenn ein Erdbeben derart stark ist, dass damit nach menschlichem Ermessen nicht gerechnet werden musste. Mit einem Erdbeben wie jenem von L’Aquila ist aber zumindest in den erdbebengefährdeten Gebieten (Wallis und Basel) durchaus zu rechnen. Das Haftpflichtrecht verlangt allerdings nicht, dass Schutzmassnahmen ergriffen werden. Es verpflichtet den Werkeigentümer lediglich dazu, im Fall, dass sich ein Mangel schädigend auswirkt, Schadenersatz zu leisten. Ein Eigentümer könnte also einfach darauf spekulieren, dass es kein schädigendes Erdbeben geben wird. Hier greift aber wiederum das Strafrecht ein: Eine Person kann strafbar sein, wenn sie eine bestimmte Gefahr beherrschen kann und trotzdem nicht einschreitet (Art. 11 StGB). Eigentümer von Bauwerken riskieren also die Strafbarkeit, wenn sie Gebäude mit ungenügender Erdbebensicherheit nicht sanieren lassen. Auch im Strafrecht gilt aber der Grundsatz der Verhältnismässigkeit, und entsprechend kann auch das Strafrecht nicht verlangen, dass sämtliche Altbauten sofort saniert werden. Immobilienunternehmen sind aber gut beraten, das Thema Erdbebensicherheit bei der Planung des Gebäudeunterhaltes zu beachten: Priorität sollten dabei Gebäude mit besonders schlechter Erdbebensicherheit haben, vor allem natürlich solche in Gebieten mit erhöhter Erdbebengefahr.
Die haftuNg Der PlaNer Architekten und Ingenieure sind gegenüber ihren Auftraggebern verpflichtet, bei der Planung die sogenannten „anerkannten Regeln der Technik (Baukunde)“ einzuhalten. Als „anerkannt“ gelten technische Regeln dann, wenn sie von der Wissenschaft als theoretisch richtig erkannt wurden, feststehen und sich nach einer klaren Mehrheitsmeinung der fachkompetenten Anwender in der Praxis bewährt haben. Man kann geteilter Meinung sein, seit wann die neuen Tragwerksnormen den Status anerkannter Regeln der Technik haben. Es wird aber kaum angezweifelt, dass diese Normen heute als „anerkannte Regeln der Technik“ gelten. Wenn ein Planer also bei der Projektierung einer Neubaute oder eines Umbaus den Aspekt der Erdbebensicherheit ausser Acht lässt, so liegt eine Vertragsverletzung vor. Entsprechend haftet der fehlbare Planer seinem Auftraggeber. Es gibt Bauherren, welche Massnahmen zur Verbesserung der Erdbebensicherheit ausdrücklich ablehnen, namentlich bei Umbauten. Einer vertraglichen Haftung entgeht der Planer in solchen Fällen nur, wenn er mit klarem Hinweis auf die Gefahren abmahnt. Allerdings gelten auch dann die Schranken des Strafrechts: Nach Art. 229 StGB ist strafbar, wer Menschen durch Verletzung der Regeln der Baukunde gefährdet oder verletzt. Strafbar ist auch, wer bei einem Umbau eine bereits ungenügende Erdbebensicherheit noch weiter verschlechtert. Wenn ein Bauherr von seinem Planer solches verlangt, sollte der Planer das Auftragsverhältnis kündigen. Das ist auch ohne Weiteres möglich: Die rechtswidrige Gefährdung von Menschen kann nicht Vertragspflicht sein.
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fazit Mit den Tragwerksnormen SIA 260–267 (2003) und dem Merkblatt SIA 2018 (2004) ist die Erdbebensicherheit für die Bau- und Immobilienbranche zu einem Thema geworden. Natürlich kann man trotzdem darauf spekulieren, dass kein Erdbeben mit Schadenfolgen eintreten wird. Auch sind im Bereich der Erdbebensicherheit noch viele Rechtsfragen offen, und die meisten dieser Fragen werden wohl erst bei einem grösseren Erdbeben von den Gerichten beantwortet. Falls dieses Erdbeben erst in 10 oder 20 Jahren stattfindet, ist es nicht nur möglich, sondern sehr wahrscheinlich, dass sich die Rechtslage geändert haben wird. Wie genau, lässt sich natürlich nicht vorhersagen. Immerhin ist aber zu bemerken, dass die Tendenz der letzten Jahrzehnte immerzu in Richtung einer Verschärfung der Sicherheitsgesetzgebung ging.
Die haftuNg Der eigeNtüMer Der Eigentümer eines Bauwerks haftet für Schäden, welche durch Mängel seines Gebäudes verursacht werden (Art. 58 OR). Dabei kann ein Bauwerk, das bei der Erstellung als fehlerlos galt, mangelhaft werden, und zwar nicht nur wegen mangelnden Unterhalts, sondern allein schon wegen der gestiegenen Sicherheitserwartungen. Viele Gebäude, welche vor 50 oder 60 Jahren nach damaligen Standards erstellt wurden,
Thomas Siegenthaler, Dr. jur., ist Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht. Er lehrt Bauvertragsrecht an der Universität Freiburg und ist bei Scherler + Siegenthaler Rechtsanwälte in Winterthur tätig. www.advo-net.ch
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106 Ausgangspunkt für die Kreation der neuen Linie „Lightecture“ waren vor allem die Bedürfnisse der Interior Designer öffentlicher und privater Räumlichkeiten, von überdimensional grossen bis zu kleineren Projekten. Die neue Familie von Leuchten besteht aus sechs Kollektionen, die zahlreiche Produkttypologien (Hänge-, Decken-, Steh-, Tisch- und Wandleuchten) und noch zahlreichere Farben, Masse und Lichtquellen vorweisen. Die Leuchten sind von klein bis zu einer maximalen Grösse von 180 cm erhältlich. Um die verschiedensten Bedürfnisse befriedigen zu können, von Energiesparsamkeit bis zur Differenzierung der Eigenschaften und der Intensität des Lichtes, werden die Leuchten mit Halogen-, Fluoreszenz-, Glüh- bzw. Metall-Halogenur-Lampen angeboten. axo light info@denovum.ch, www.axolight.it 083
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1 Schon mit wenigen Quadratmetern Kollektorfläche lässt sich die Trinkwassererwärmung in einem Einfamilienhaus sicherstellen. Die Strahlen der Sonne erwärmen die Sonnenkollektoren. Diese geben die Wärme an ein Solar-Fluid ab. Wenn die Temperatur im Kollektor die Speichertemperatur übersteigt, transportiert die Umwälzpumpe in der Komplettstation die erwärmte Flüssigkeit durch die Rohrleitungen zum Warmwasserspeicher. Ein Wärmetauscher überträgt die Wärme auf das Trinkwasser, in welchem sie gespeichert wird. budeRus bietet dazu ein komplettes Programm: vom Sonnenkollektor auf dem Dach bis zur Regelung im Keller. info@buderus.ch, www.buderus.ch 2 Mit der „ComfoBox“ von zehndeR lässt sich die komplette Haustechnik für ein behagliches Raumklima regeln. Diese Anlage umfasst Wärmepumpe und Lüftungsgerät in einem und deckt als energieeffizientes Multitalent alle Anforderungen an eine bedarfsgerechte Wärmeversorgung, Kühlung sowie ausreichende Frischluftzufuhr ab. Die Doppelfunktion Heizen und Kühlen wird möglich, da die „ComfoBox“ auf einer Sole-Wasser-Wärmepumpe basiert. Im Sommer wird die natürliche Soletemperatur genutzt, um das Haus zu kühlen. Gleichzeitig kann so auch die Zuluft über das integrierte Lüftungsgerät temperiert werden. info@zehnder-comfosystems.ch www.zehnder-comfosystems.ch
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3 kRuegeR machte vor rund 30 Jahren die in Industrie und Gewerbe bereits angewandte Kondensationstrocknung für die Wäschetrocknung nutzbar. Geboren war der „Secomat“, der im Umluftverfahren arbeitet und so die Kleider sanft und schnell trocknet. Gleichzeitig hält er den Raum trocken und frei von Modergeruch. Der Secomat eignet sich für Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser, aber auch für Spitäler oder Wäschereien. Nun sind zwei neue Modelle auf dem Markt, die beide der höchsten Energie-EffizienzKlasse A1 angehören. info@krueger.ch, www.krueger.ch 4 Bewährtes besser machen – unter dieses Motto könnte man die Entwicklung des neuen Lüftungs-Integralgerätes „LWZ 304/404 SOL“ von stiebel eltRon stellen. Nebst den Funktionen zentrale Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung, Warmwasserbereitung und Bevorratung im integrierten Speicher sowie effiziente Heizung über die ebenfalls integrierte Wärmepumpe verfügt dieses Gerät über einen reversierenden Kältekreislauf, der nun zusätzlich das problemlose und effektive Kühlen ermöglicht. info@stiebel-eltron.ch www.stiebel-eltron.ch
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5 Das grössenvariable thermoaktive Modul „Plafotherm TAS“ mit den Funktionen Kühlung, Betoneinspeicherung, Heizung, Lüftung, Schallabsorption und Beleuchtung erfüllt die höchsten Ansprüche in Sachen Behaglichkeit und Energieeffizienz. Dank des aktiven Bauteilmanagements sowie der Unterscheidung Tagkühlung = Raumkühlung und Nachtkühlung = Bauteilkühlung müssen die Energieerzeuger nicht mehr auf Spitzenlast ausgelegt werden. Das System wird für jedes Bauvorhaben individuell ausgelegt und gefertigt. wAlteR meieR
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Wärmepumpen von Elco sind Schweizer Qualitätsprodukte. Sie werden bei der Firma Termogamma SA in Biasca hergestellt.
Eine Lanze für leise Wärmepumpen von Jean haag (text) Wärmepumpen erzeugen Luft- und Körperschall. Lärmimmissionen sind vor allem bei innen und aussen aufgestellten Luft-Wasser-Wärmepumpen ein Thema. Wegen des teilweise inkonsequenten Vollzugs der Lärmschutz-Verordnung (LSV) kommt es mitunter zu übermässigen Lärmbelastungen für Bewohner und Nachbarn. Elco setzt die Lärmschutz-Verordnung schweizweit konsequent um: Es werden nur noch Wärmepumpenanlagen realisiert, welche die Vorgaben der Lärmschutz-Verordnung erfüllen. Dazu wurde intern eine Reihe von Massnahmen umgesetzt, um für jede neue Anlage eine zuverlässige Schallprognose und damit einen Schallnachweis gemäss LSV erstellen zu können. Zum Massnahmenbündel gehört die systematische Erhebung der Situation vor Ort. Erfasst werden unter anderem die Anordnung der Luftauslass- und Lufteinlassöffnungen, die Distanzen zum nächstgelegenen Lüftungsfenster und zu reflektierenden Ebenen wie Fassaden, Mauern oder Balkonen. Bei Mehrfamilienhäusern gehören auch Katasterplan, Gebäudegrundrisse oder Fassadenpläne dazu. Die Schallausbreitung im Freien kann ferner von festen Hindernissen oder Böschungen, nicht aber, wie oft behauptet, von Bäumen und
Sträuchern vermindert werden. In den vier neuen Regionalcentern von Elco in Winterthur, Olten, Crissier und Bioggio erstellen Fachleute basierend auf den erhobenen Daten die Schallprognose, wobei der Schalldruckpegel am Immissionsort, dem nächstgelegenen Lüftungsfenster, ermittelt wird. Anhand des Ergebnisses wird nachgeprüft, ob der Zielwert den Grenzwert gemäss LSV nicht überschreitet. Damit ist gewährleistet, dass Wärmepumpenanlagen von Elco LSV-konform sind. Möglichkeiten zur SchallMiniMierung Neben Massnahmen an den Lärmquellen und Schallübertragungspfaden kann die Schallbelastung im Haus und in der Nachbarschaft durch ein geschicktes Anlagenkonzept reduziert werden. Angesprochen sind etwa die Gestaltung des Technikraums oder die Anordnung der Lichtschächte, die nicht unter Balkonen platziert sein sollten. Für die Beurteilung der Lärmsituation kann nicht allein von der Emission der Wärmepumpe ausgegangen werden, sondern deren Standort und die Distanz zum Immissionsort müssen mit einbezogen werden. In einzelnen Fällen können spezielle Schallschutz-
Massnahmen erforderlich werden. Zur Wahl stehen Normschalldämpfer, Kanäle unterschiedlichster Ausführung mit Schalldämmbögen und Schalldämmkulissen. Ferner Schallschutzvorrichtungen in Lichtschächten. Mit diesen Massnahmen kann die notwendige Reduktion des Schallpegels erreicht werden. Die Quantifizierung beziehungsweise Wirkung der speziellen Schallschutzmassnahmen sind auf die Produkte von Elco abgestimmt und standardisiert. hohe WirkungSgrade geWährleiStet Luft-Wasser-Wärmepumpen so zu bauen, dass die Druckverluste, welche in den Kanalanlagen entstehen, bei unverändert hohem Luftdurchsatz überwunden werden können, stellt Ansprüche an die Ingenieurskunst. Der Luftdurchsatz bei einer Wärmepumpe von Elco mit einer Leistung von 30 kW liegt bei 10‘000 Kubikmetern in der Stunde. Dieser Volumenstrom wird auch bei Anwendung von speziellen Schallschutzmassnahmen erreicht. Gewährleistet werden folglich auch die hohen Wirkungsgrade. www.elco.ch
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6 Wer seine Heizung ersetzen muss, sucht eine Lösung, die Wirtschaftlichkeit und Umwelt in einem Produkt vereint. Infrarot-Heizsysteme benötigen dreimal weniger Energie als eine herkömmliche Ölheizung und höchsten so viel Strom wie eine Erd-Wärmepumpe, denn die Energieeffizienz einer Infrarot-Heizung beruht auf der Reaktionsschnelligkeit des Systems. Neben den niedrigen Investitions- und Betriebskosten erübrigt sich sämtlicher Service- und Wartungsaufwand, denn die Wärmepaneele sind keinem mechanischen Verschleiss ausgesetzt. inFRAswiss
info@infraswiss.com www.infraswiss.com 7 Kühlbalken dienen nicht nur zum Temperaturregulieren, sie können zusätzliche Funktionen erfüllen: Integration von Beleuchtungen unterschiedlicher Lichtsysteme und Leuchtstärken, Einbau von Rauchmeldern und Sprinklern, Anschluss von Lautsprechern und Bewegungsmeldern. Auch Kabelpritschen können eingelassen werden. Besonders vorteilhaft sind die werkseitige Montage, Verdrahtung und Verschlauchung aller Bauteile, so dass anschlussfertige betriebsbereite Systeme einen zügigen Einbau auf der Baustelle ermöglichen.
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tRox hesco
info@troxhesco.ch, www.troxhesco.ch 8 Mit der „GasSolarUnit“ hat die Firma domotec eine Solaranlage nach den neusten Erkenntnissen der Wärme- und Verbrennungstechnik, der Solarenergiegewinnung und der Trinkwasserhygiene entwickelt. Diese Anlage besteht aus einem effizienten Brennwertkessel und einem hygienischen Warmwasserspeicher. Die Heizleistung wird von der elektronischen Regelung im Bereich von 4 bis 26,5 kW stufenlos geregelt. Eine integrierte Computerelektronik sorgt dafür, dass die Leistung automatisch den sich ändernden Anforderungen anpasst wird. info@domotec.ch, www.domotec.ch
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gut gesichert von Fanny Andermatt (Redaktion)
Jährlich werden in der Schweiz mehr als 65‘000 Einbrüche verübt. Meist liegt das Hauptproblem bei den Verschlüssen, die mit einfachen Hebelwerkzeugen wie z. B. einem Schraubenzieher geöffnet werden können. Mit der geeigneten Sicherung am richtigen Ort könnten einige Einbrüche verhindert werden.
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1 Die neue Mehrfachverriegelung „Mint Combi“ vereint die beiden Philosophien „rein schlüsselbedient“ und „rein drückerbedient“ zu einem komfortablen Ganzen. Dadurch wird das Verriegeln und Öffnen dieses Sicherheitsschlosses kinderleicht. „Mint Combi“ ist kompromisslos ausgelegt für einbruchhemmende Türen bis WK 4 mit umstellbarer Schlossfalle und wahlweise mit zwei oder vier zusätzlichen Bolzen- oder Schwenkhakenriegeln. glutz glutz@glutz.com, www.glutz.com 2 Verlegte wie auch gestohlene Schlüssel gehören endlich der Vergangenheit an. Fsb bietet mit dem neuen „Fingerscan-Türgriff 2.0“ die Möglichkeit, klassische Fsb -Rohrgriffdesigns optional mit einer äusserst dezent angebrachten biometrischen Identifikationseinheit auszustatten. Derartige Türgriffe ermöglichen es dem Nutzer, ohne Schlüssel die Tür zu öffnen, und stellen eine gleichermassen komfortable wie sicherheitstechnisch überzeugende Lösung dar. info@fsb.de, www.fsb.de 3 Elektronischer Ausweis statt Schlüssel: doRmA bietet mit dem „XS-System“ eine kostengünstige Alternative zu mechanischen Schliessanlagen an. Passend zum „XS-Beschlag“ gibt es den elektronischen „XS-Zylinder“. Als Mastercard-Lösung oder im System Codic-Card als Offline-Komponente lässt sich damit eine noch flexiblere Zutrittssteuerung aufbauen – unabhängig von der Türsituation oder der Anforderung. Die modulare Bauform des „XS-Zylinders“ ermöglicht den Einbau als Profil- oder Rundzylinder sowie Zylinder des SIS-Standards. susanne.faeh@dorma.ch www.dorma.ch
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4 4 Für die Mehrzahl der Türen in einem Gebäude sind herkömmliche elektronische Schliesssysteme überdimensioniert, da diese Bereiche hinreichend durch die Aussenhautsicherung des Gebäudes geschützt sind. Das „eLock Komfortsystem“ von hewi ist speziell für diese Türen im Innenbereich konzipiert. In Kombination mit entsprechender Software sind zeitlich eingeschränkte Zutrittsberechtigungen und Zutrittsprotokolle möglich. Das System ist batteriebetrieben, eine Verkabelung der Tür ist nicht erforderlich. rschmidli@hewi.ch, www.hewi.de
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5 Das „Brandschutzschiebetor“ von pRomAt überzeugt durch seine Schlichtheit und der Reduktion auf das Notwendige und kann für Wandöffnungen bis 23 Quadratmeter angewendet werden. Die Schiebetür benötigt ein Minimum an sichtbaren Beschlägen, das System funktioniert ohne Schwellen- und Bodenprofile. Die beinahe unsichtbare, deckenbündige Führungsschiene zeichnet sich durch minimale Einbauhöhe aus. Das bündig eingesetzte Brandschutzglas beeindruckt durch den Verzicht auf Glasstäbe. office@promat.ch, www.promat.ch 6 Der neue „Kurzzylinder“ von Keso beinhaltet trotz seiner geringen Dimensionen die vollwertige Schliesstechnik eines modernen Doppelzylinders. Der Zylinder vereint den bewährten Komfort der Wendeschlüssel-Technologie mit den herausfordernden Ansprüchen der fortschrittlichen Glasarchitektur, denn endlich kann der störende Faktor der weit vorstehenden Schliesszylinder eliminiert werden. Der Zylinder ist für handelsübliche Schlösser mit Europrofil-Ausschnitt konzipiert und kann individuell an die eingesetzten Beschläge angepasst werden. info@keso.com, www.keso.ch
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feuer und flamme! von Fanny Andermatt (Redaktion)
Egal, ob offene Feuerstelle, klassisches Cheminée oder Speicherofen – sobald die Temperaturen sinken, sind diese Wärme- und Lichtspender wieder hoch im Kurs.
Das Modell „Spitze“ von Rutz ist freistehend und auf drei Seiten offen. Die ganze Anlage ist im Doppelkammersystem gebaut, sodass keine Verbrennungen zu befürchten sind. info@rutz-feuerstellen.com, www.rutz-feuerstellen.com
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1 Die Ethanol-Feuerstelle „Tuli“ besticht durch besonders ausdrucksstarkes Design und ist ein echtes Highlight. Der Korpus besteht aus gerostetem Corten-Stahl und ist durch seine grosse Bodenplatte besonders standfest. Die runde Edelstahl-Brennkammer hat ein Fassungsvermögen von zwei Litern und kann stufenlos reguliert werden. Zum Schutz für Kleinkinder und Haustiere wird die Flamme des Ethanolfeuers durch ein rundes Sicherheitsglas geschützt. A.S.DeSign
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2 Die Tulikivi-Kaminöfen sind mehr als gewöhnliche Öfen: Sobald der Ofen angeheizt ist, verteilt sich die Wärme rasch in der Raumluft. Wenn die Steine der Verkleidung einmal warm sind, können sie noch mehrere Stunden nach dem Erlöschen des Feuers eine milde Wärme abstrahlen. Um diese Wärmespeicherung zu verlängern, kann beim Modell „Kaita i12“ wahlweise eine zusätzliche Specksteinmasse von 90 oder 180 Kilogramm eingebracht werden. ARmAkA info@armaka.ch, www.armaka.ch 3 Das neue Modell „Jaun“ aus der Premium-Linie von gAnz fällt durch schlichte und kompakte Form mit gerundeten Kanten auf. Zukunftsweisende innovative Speichertechnik garantiert behagliche, gesunde Strahlungswärme für ein natürliches Wohlbefinden. Dieses Modell ist zertifiziert nach dem Minergie-Modul-Holzfeuerstätten und in den Stahl-Ausführungen Schwarz, Platin, Edelrost und Naturstahl sowie mit Seitenplatten in vielen Keramik-Trendfarben erhältlich. info@ganz-baukeramik.ch www.ganz-baukeramik.ch 4 Schlichte Eleganz, klare Linienführung und minimalistisches Design stehen beim Cheminée „R-700“ im Zentrum. Bei der Basisversion ist der Rahmen in Stahl. Optional kann dieser in schwarz oder weiss beschichtetem Glas bestellt werden. Das 78 Zentimeter breite Sichtfenster setzt das Flammenspiel wirkungsvoll in Szene und sorgt in jeder Raumarchitektur für ein optisches Highlight. Dank einer hochstehenden Verbrennungstechnik sind die Feinstaubwerte minimal, und dies ohne Filtermassnahmen. AttikA
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SPEZIAL Cheminée
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5 Ob draussen oder drinnen – Naturstein findet bei der Verkleidung von Cheminées ein breiten Anwendungsbereich. Gut geeignet ist beispielsweise der Stein „Verde Marina“, ein Granit, der in Indien abgebaut wird. PRo nAtuRStein
info@pronaturstein.ch www.pronaturstein.ch 6 Der „AO 92 GT“, ein Produkt der Firma AlPinoFen, integriert die neue richtungsweisende Verbrennungstechnik Eco-Plus für eine effiziente Brennstoffausbeute mit einem Wirkungsgrad von 84 bis 89 Prozent. Dadurch wird die Strahlungswärme erheblich gesteigert. Der Feinstaubfilter ist bereits integriert. Die russabweisende keramische Feuerraumauskleidung aus Schamotte oder Vermuculite erlaubt eine leichte Reinigung. info@alpinofen.ch, www.alpinofen.ch
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7 Zeitlos ästhetisch, unkompliziert in der Handhabung – „Terza“, das neue Premium-Cheminée von Rüegg, verzichtet auf alle sichtbaren Elemente, die vom Zauber des Moments ablenken. Alle wichtigen technischen Funktionen sind in der ausschwenkbaren Scheibentür integriert. Und die hochwertige, rahmenlose Glaskeramikscheibe lässt sich bequem vom Sofa aus per Fernbedienung öffnen und schliessen – für stilsichere Romantik auf hohem Niveau. info@ch.ruegg-cheminee.com www.ruegg-cheminee.com 8 Wenn nicht nur die inneren Werte, sondern auch die Optik stimmen muss, kommt gerne Naturstein wie z. B. weisser Marmor aus Portugal zur Anwendung. Aufgrund der Vielfalt an Steinfarben und -strukturen lässt sich für jeden Wohnbereich die passende Cheminée-Verkleidung finden. emilio StecheR
natursteine@stecher.ch www.stecher.ch
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Die Feyco AG mit ihren 4 Qualitätsmarken FEYCO, WENGER, PENTOL und NOBS präsentiert sich im neuen Einheits-Kleid; für mehr Synergien, Know-how und Mehrwert – nutzen Sie die Vorteile für Ihr Unternehmen! Besuchen Sie unsere neue Website: www.feyco-coatings.com
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Der Klassiker ist durch seine Vielseitigkeit und modulare Bauweise auch f체r die Arbeit von morgen bestens ger체stet. Hier ein Einblick in den Messestand von usm, wo eine technoide Atmosph채re die Blicke auf sich zogen. info@ch.usm.com www.usm.com
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SPEZIAL Orgatec
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der arbeitsplatz von morgen von Gerald Brandstätter (Redaktion)
Die alle zwei Jahre stattfindende Leitmesse Orgatec ist Pflicht für diejenigen, die sich einen umfassenden Überblick über die Trends und Innovationen für Büro- und Objekteinrichtung verschaffen wollen. Mehr Bewegung, mehr Flexibilität, mehr Kommunikation und Atmosphäre im modernen Büro – das war das Credo.
Mit ausgezeichneter Stimmung endete Ende Oktober in Köln die Orgatec nach fünf Messetagen. Rund 61‘000 Besucher aus 110 Ländern waren zur internationalen Leitmesse gekommen, um sich einen umfassenden Überblick über Trends und Innovationen zu verschaffen. Insgesamt präsentierten 608 Unternehmen aus 41 Ländern in den Kölner Messehallen ihre Lösungen. Unter dem Motto „Erfolgsfaktor Büro“ zeigten die Aussteller an ihren anspruchsvoll inszenierten Ständen innovative Lösungen für effizientes Arbeiten. Präsentiert wurden vielerorts offene Bürolandschaften, die nicht nur durch ein intelligentes Wechselspiel von Kommunikation und konzentriertem Arbeiten, sondern auch durch Wohlfühlatmosphäre im attraktiven Ambiente überzeugten. Generell geht der Trend dazu, multifunktionale Be-
reiche zu schaffen, die bei Bedarf ganz unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden. Inspiriert von Parks und Plätzen in Städten, stellten daher verschiedene Anbieter komplette Möbelsysteme vor, die für konzentriertes Arbeiten ebenso wie für Teamwork, Meetings, zum Warten oder Entspannen genutzt werden können. Präsentiert wurden vielerorts modulare und veränderbare Möbel, die sich bei Bedarf unkompliziert neu platzieren oder ergänzen lassen. Im Hinblick auf vermehrte Kommunikation war das Thema Akustik omnipräsent: Viele Aussteller präsentierten ausgeklügelte Akustiklösungen, Möbel mit schallabsorbierenden Oberflächen, Raum-im-Raum-Systeme, spezielle Teppichböden, textile Kabinen zum Telefonieren, Raumteiler oder Akustikabsorber, die sich als Projektionswände oder Bilder tarnen. 099
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1 Starkes Licht aus kleinem Körper; das ist „Top Four“ von luxit. Neben der Kollektion „Top Ten“ für die Deckenapplikation, ergänzt nun „Top Four“ das Sortiment für den Tischgebrauch, auf Sideboards oder als dekorative Leuchte in Regalen. Hohe Lichtleistung, Vielseitigkeit, Flexibilität und Mobilität zeichnet den kompakten Leuchtkörper aus. office@luxit.it, www.luxit.it
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2 Mit „Timetable Shift“ präsentiert wilkhahn als Erfinder der mobilen und staffelbaren Tische nach dem legendären Confair-Falttisch und dem Timetable jetzt eine dritte Modellreihe. Die beiden Tischbeine mit Doppelstandrohren und Fussauslegern auf feststellbaren Rädern sind unter der Tischplatte mit einem U-förmigen Aluminium-Profil verbunden. Das schafft nicht nur eine stabile Verbindung für grössere Plattenformate, sondern es dient gleichzeitig als geräumige Kabelwanne zur Tischelektrifizierung. In Rasterschritten von fünf Zentimetern lassen sich serienmässige Formate von 150 bis 210 Zentimeter Breite und von 75 bis 105 Zentimeter Tiefe realisieren. Das bietet ganz neue Möglichkeiten, teilbare Konferenzräume einzurichten. info@wilkhahn.ch, www.wilkhahn.ch 3 Das Büro als Lebensraum: „Kit“ von palmBeRG bietet sofort funktionale Brücken für den kommunikativen Austausch am Arbeitsplatz. Ob kurze Stehbesprechung oder kleine LaptopPräsentation – alles ist möglich. „Kit“ ist voll elektrifizierbar und bietet alle relevanten Schnittstellen zur modernen Medienwelt. In Verbindung mit dem Sideboard-Programm „Select“ bietet „Kit“ die Gestaltungsmöglichkeit einer Kommunikationszone im Küchenbereich. info@palmberg.ch, www.palmberg.ch
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4 Licht und Akustik sind wesentlich für eine effiziente und angenehme Arbeitsatmosphäre. Die nimBus GRoup bietet mit ihrer breiten Produktpalette sowohl Beleuchtungs- als auch Akustiklösungen. Die neue LEDVersion der Stehleuchte „Office Air“ ist in der Lage, einen Arbeitsplatz mit nur 45/99 Watt zu beleuchten. Gerade in offenen Räumen sind die transluzenten Paneelwände „Rossoacoustic CP 30“ (siehe Abbildung) eine Bereicherung. Man kann ungestört telefonieren oder sich kurz im Team besprechen, ohne die anderen Mitarbeiter zu stören. info@first-collection.ch www.nimbus-group.com 5 Linear, kubisch, architektonisch: Das neue Wandsystem „R-Plattform“ von Bene gibt Büroräumen eine multifunktionale Fassung und öffnet mehr Möglichkeiten für Transparenz und Durchblicke. Die „R-Plattform“ ist ein intelligenter Baukasten zur Gestaltung von zweischaligen Büro- und Flurwänden. Das neue Raumsystem zur Bespielung zeitgemässer Büro-Layouts strukturiert offene Büroformen, bildet Räume und öffnet sie zugleich. Die „R-Plattform“ baut auf durchdachtes Design, gestalterische Vielfalt und Flexibilität – und setzt neue Massstäbe in Technik, Akustik und Nachrüstbarkeit. office@bene.com, www.bene.com 6 Das österreichische Unternehmen xal stellt Leuchten und Lichtsysteme für Shop-, Büro-, Hotel- und Wohnraumbeleuchtung her. Den Namen „Liquid“ trägt diese PendelleuchtenKreation nicht von ungefähr: Ihre aussergewöhnliche, organische Formensprache verdankt sie einem aufwendigen Hochdruck-Fertigungsverfahren. Ihr hochglanzpolierter Aluminium-Leuchtenkörper weckt dynamische Assoziationen an fliessende Energieimpulse oder den kraftvollen Wechsel von Ebbe und Flut. office.ch@xal.com, www.xal.com
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7 Die Zusammenarbeit im Büroalltag und die Kommunikation verändern sich. Nicht immer braucht man für ein spontanes Gespräch Tisch und Stuhl. Gespräche finden vermehrt in ungezwungener Umgebung statt, zum Beispiel auf einer Sofa-Landschaft wie „LTB“. Die Module lassen sich nach Bedarf zusammenfügen. Je nachdem, wo die Sofas stehen, schirmen die Wände „Meet you“ (siehe Abbildung) die Gesprächsteilnehmer von ihrer Umwelt ab. hawoRth info.ch@haworth.com www.haworth.ch 8 „Yanos“: Sein markantes Merkmal ist die Y-Struktur der Rückenlehne. Sie ermöglicht es, die Lehne in der Höhe zu verstellen und der Körpergrösse entsprechend zu positionieren. Die elastische Bespannung passt sich dabei der individuellen Form des Rückens von sich aus an. Ein optional erhältliches, tiefenverstellbares Lendenwirbelkissen gewährleistet eine punktgenaue Abstützung des Lumbalbereichs. Als Besucher- und Konferenzstuhl stehen zum Drehstuhl passende Freischwinger und Vierbeinerstühle, mit und ohne Armlehnen, zur Verfügung. Der Vierbeinerstuhl ist optional mit Rollen erhältlich und eignet sich somit auch als Seminarstuhl. GiRsBeRGeR
mail@girsberger.com www.girsberger.com 9 Das intelligente Tischsystem wächst mit den Bedürfnissen und bietet die ideale funktionale Plattformlösung zu einem attraktiven Preis-LeistungsVerhältnis. Das schlanke, funktionale Design gibt den unterschiedlichen Höhenvarianten ein einheitliches Erscheinungsbild. „Talo.s“ ist auf die verschiedenen Bedürfnisse der Mitarbeiter vorbereitet und kann dynamisch bedarfsgerecht angepasst werden, gerade auch bei häufig wechselnden Nutzern. Das Tischsystem kann kinderleicht von Sitzhöhe auf Stehhöhe gebracht werden.
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10 Mit „AirPad“ zeigte inteRstuhl auf der Orgatec eine Weltneuheit für den Sitzmöbelmarkt, die einen wirklichen Mehrwert bietet. In der Modellpalette gibt es neben dem Drehstuhl auch die bekannten ChampFreischwinger als besonders elegante Besucherstühle mit Membranrücken. Ergonomisch wurden die Freischwinger durch eine bewegliche Rückenlehne zusätzlich optimiert. info@interstuhl.ch, www.interstuhl.ch 11 „Ply“ von caRpet concept bereichert den Boden um dreidimensionale Gestaltung. Die erfolgreiche Kollektion modelliert geometrische und amorphe Dessins zu einem ausdrucksstarken Bodenbild. Einfach und doppelt gehobene Noppen, kombiniert mit dem Verzicht auf die Schlingen, bilden die Struktur. Eine Oberfläche entsteht, die strapazierfähig und unempfindlich in der Nutzung ist, ideal für Büros und öffentliche Gebäude ebenso wie für Kassenhallen und Beratungsplätze. b.brumec@carpet-concept.de www.carpet-concept.de 12 “Sopha”von sedus ist ein Loungemöbelsystem, frei konfigurierbar für alle Besprechungs- und RecreationSituationen mit erhöhenden Lehnenaufsätzen, die eine intime Atmosphäre herstellen. Dieses ist Teil des neuen Open Space Office nach dem Konzept „Place 2.5 – die neue emotionale Kultur des Büros“. sedus.ch@sedus.ch, www.sedus.ch
köniG+neuRath
rené.stichel@koenig-neurath.de www.koenig-neurath.de
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13 Der Stapel-Reihenstuhl „First Class“ präsentiert sich mit klarem Design, sehr ergonomisch und vor allem praktisch. Seine herausragende Eigenschaft: Die unsichtbare Gestellverkettung, ohne zusätzliche feste oder bewegliche Verbindungselemente. Für einfache Handhabung und weniger Zeitaufwand beim Auf- und Abbau. Die vorderen Querstreben passen perfekt ineinander und sind so ausgeformt, dass sie sich nicht verschieben können. Der Rückenbereich der Sitzschale ist nach neuesten ergonomischen Erkenntnissen geformt und unterstützt die Wirbelsäule genau da, wo es am wichtigsten ist – im Lordosebereich. BRunneR
info@sedorama.ch www.sedorama.ch
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14 Mit dem von Grund auf neu entwickelten „ID Chair“ präsentiert vitRa ein neuartiges Stuhlsystem. Der „ID Chair“ kann nach individuellen Bedürfnissen und Vorlieben konfiguriert werden und bleibt doch prinzipiell der gleiche Stuhl. Herzstück ist eine neue patentierte FlowMotion-MechanikPlattform: Kompakt gebaut führt sie den Rücken in einem fliessenden Bewegungsablauf und erlaubt erstmals Vorwärts- und Rückwärtsneigung mit synchronisierter Gewichtseinstellung. Die Individualisierung des Bürostuhls trägt dazu bei, einen „persönlichen“ Bereich zu definieren, und erhöht somit die Identifizierung mit dem eigenen Arbeitsplatz. info@vitra.com, www.vitra.com 15 Fast schon ein Klassiker ist das Büromöbelprogramm „Sitagprime“ für das exklusive Büro im anspruchsvollen Designambiente. „Sitagprime Club“ passt dazu und definiert den Warteund Loungebereich. Die niedrige Rückenlehne mit Pendelfunktion laden ein zum entspannten Sitzen und runden die Exklusivlinie von sitaG ab. Die markante, strenge Linienführung und das klare Design setzen mit der eigenen formalen Identität wirkungsvolle Akzente. info@sitag.ch, www.sitag.ch
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16 Architekten und Kenner finden in „Duca“ die perfekte Harmonie aus Form und Funktion. Und sie platzieren ihn in modernen, repräsentativen Objekten auf administrativer Ebene wie auch in High-End-Konferenzräumen. Jetzt dürfen sie sich auf ein Update des erfolgreichen Klassikers mit schlanker Silhouette freuen. Der Chefsessel „DucaRe“: klare, elegante Linien, echtes Polsterhandwerk, Swiss Quality – repräsentativ, zeitlos, wertbeständig, langlebig und mit allen ergonomischen Top-Features. Neu ist zum einen dank der Materialvielfalt das Spiel mit der Zweifarbigkeit, zum anderen die bedienerfreundliche, nahezu unsichtbare und in die Sitzschale integrierte Mechanik. züco mail@zueco.com, www.zueco.com 17 Diese repräsentative Arbeitsplatzund Allgemeinbeleuchtung namens „Enspiro“ ist insbesondere für Doppeloder Einzelarbeitsplätze in Büros geeignet. Sie zeichnet sich durch eine hohe Lichtausbeute bei optimierter Leistungsaufnahme aus, sowie durch zusätzlichen Einsparung mit dem Lichtmanagementsystem ActiLume. Bestückt ist „Enspiro“ mit 48 HighPower LED (12 direkt und 36 indirekt strahlend). tRilux mail@trilux.ch, www.trilux.ch 18 Die schwedische Kinnarps Gruppe ist einer der grössten Hersteller für Büro-Einrichtungslösungen in Europa und operiert weltweit. Der Messestand war in die drei Themen „Communication – Concentration – Regeneration“ gegliedert. Der neue Sessel „Bone“ mit seiner grosszügigen, vollgepolsterten Sitzschale macht aus Lobbys einen kreativen Raum. Hier zeigt sich, wie ein Unternehmen sein Umfeld gestalten kann und gleichzeitig mit Design seinen Auftritt nach aussen stärkt. kinnaRps
info@kinnarps.ch, www.kinnarps.ch
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LEED – EinE HErausforDErung aucH für aufzügE Ob LEED, Minergie, Green Property oder Passivhaus: Zertifikate für Gebäude, die nachhaltiges und energieeffizientes Bauen auszeichnen, sind heute weit mehr als ein Beweis für Umweltfreundlichkeit und tiefe Heiznebenkosten. In durchschnittlichen, mehrgeschossigen Bauten verbrauchen Aufzüge lediglich eins bis fünf Prozent der gesamten Energie. In Hochhäusern kann der von den Aufzügen benötigte Strom jedoch mehr als zehn Prozent des gesamten Energieverbrauchs ausmachen. Da Hochhäuser als verdichtete Bauten prinzipiell im Sinne von LEED sind, fällt der Aufzug bei der Zertifizierung also durchaus ins Gewicht. Dem wurde auch im Prime Tower Rechnung getragen. Dort sorgen „Schindler 7000“-Aufzüge für höchste Energieeffizienz. Sie verfügen unter anderem über eine Vorrichtung zur Energierückspeisung (Rekuperation). schindler
nemetschek allplan stellt „Allplan 2011“ vor, die führende AEC-Plattform für die 3-D-Gebäudemodellierung mit Mengen- und Kostenermittlung sowie für Facility Management. Durch eine komplette Überarbeitung des Grafikkerns werden in „Allplan 2011“ bisher nicht erreichbare Bildaufbauzeiten erzielt. „Allplan 2011“ unterstützt in seiner Funktion als CAD-Plattform gezielt den Planungs- und Bauprozess. Die aktuelle Version wurde um weitere Austauschformate wie STL für Rapid Prototyping und bidirektionalen Austausch für Google SketchUp und Google Earth erweitert. Die IFC-Schnittstelle wurde für den reibungslosen, konfigurierbaren Austausch von hochwertigen 3-D-Modelldaten optimiert. info@nfp.ch, www.nfp.ch
info@ch.schindler.com, www.schindler.ch
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paraDisE LinE in EDLEr optik
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Das Markenzeichen von cws-boco sind Branchenlösungen mit System. Als Spezialist für Berufsbekleidung, Waschraumhygiene, textile Dienste und Schmutzfangmatten stellt das Unternehmen individuelle Servicepakete zusammen. Dazu gehören natürlich auch Kombinationslösungen aus Kauf und Leasing. Vom Experten für Hygieneanforderungen und Arbeitsschutznormen wird man als Kunde von der Ist-Analyse über die Konzeption bis hin zur Umsetzung umfassend unterstützt. Neben höchsten Qualitätsansprüchen und erstklassigem Service wird auch dem Image des Kunden Rechnung getragen. Beispielsweise mit Spendersystemen der neuesten Generation: Die Spender der „Paradise Line“ sind mit Frontcovern in den Farben Weiss, Rot, Schwarz und Champagner sowie in Silber-, Holzund Carbonoptik erhältlich. So können unternehmensgerechte Erscheinungsbilder bis in die Sanitärräume umgesetzt werden.
reynaers gehört zu den führenden Anbietern von qualitativ hochwertigen Aluminiumsystemen für die zeitgenössische Architektur. Das Systemsortiment umfasst Fenster- und Türsysteme, (Hebe)-Schiebesysteme, Fassadensysteme, Sonnenschutzsysteme, Solarlösungen, Wintergärten und vieles mehr. Diverse Neuheiten sind für 2011 angekündigt: So die Hebeschiebetür „CP 155“ nach Minergie-Standard. Zu den Highlights im Rahmen der zertifizierten Fenster- und Türsysteme zählt beispielsweise auch das als Minergie-Modul-zertifizierte „CS 86-HI“-Fenster. Unter Einsatz eines Dreifach-Isolierglases erreicht das „CS 86-HI“-Fenster einen äusserst guten Wärmedurchgangskoeffizienten. Das ModulFenster ist Bestandteil des als Baukasten aufgebauten Concept Systems (CS), und eignet sich sowohl für Neubauten als auch für Renovationen. Das ideale Produkt für anspruchsvolle, qualitätsund umweltbewusste Architekten, Verarbeiter und Bauherren.
info@cws-boco.ch, www.cws-boco.ch
info@reynaers.ch, www.reynaers.ch
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aktivEs sitzEn mit capisco puLs
map of LigHt für mobiLE EnDgErätE
Der neue Stuhl „Capisco Puls“ bringt Schwung ins Büro. Der norwegische Bürostuhlhersteller hÅg hat seinen Designklassiker „Capisco“ neu aufgelegt und damit einen idealen Begleiter für moderne sowie flexible Arbeitsplätze entwickelt: den „Capisco Puls“. Wie sein Vorgänger folgt er dem einzigartigen Prinzip des aktiven Sitzens. Doch mit seiner schlanken, leichten Form und seiner einzigartigen Umweltbilanz liegt er ganz im Trend einer jungen, dynamischen Arbeitswelt. Kein anderer Bürostuhl hat in den letzten dreissig Jahren die Bürowelt so inspiriert, wie der von Peter Opsvik entwickelte „Capisco“: ein Sattelsitz mit einzigartig geformter Rückenlehne, die den Körper automatisch in Balance hält – ohne darüber nachzudenken – und ihn zu ständigem Wechsel der Sitzposition animiert. Dazu ein avantgardistisches Design, das jedem Arbeitsplatz eine einzigartige Optik verleiht. Die Neuauflage „Capisco Puls“ führt diese Tradition weiter, jedoch in leichter, klarer Form. Mit der Einführung des „Capisco Puls“ von hÅg deckt die „Capisco“-Familie ein breites Spektrum an Vorlieben und Ansprüchen ab: Ob traditioneller Büroraum oder neue, informelle Arbeitsbereiche und Treffpunkte, sie alle können mit dem einzigartigen Design mit eigener Persönlichkeit ausgestattet werden. Die neue „Puls“-Variante ist dabei in fünf Farben erhältlich (Schwarz, Rot, Hellgrau, Blau und Gelb).
zumtobel ist seit kurzem mit einer attraktiven Applikation im iTunes Store von Apple vertreten. Auf Knopfdruck lassen sich nun auf dem iPhone, iPad oder iPod jederzeit die neuesten Projekte und Produkte von zumtobel abrufen. Die Application „Map of Light“ beinhaltet Informationen und Impressionen von mehr als 500 Architekturprojekten und Lichtlösungen weltweit. Damit bietet der österreichische Lichtspezialist ein einzigartiges Arbeitsmittel für unterwegs. Kunden haben immer Zugriff auf aktuelle Projekte – ob nach Anwendung oder nach Entfernung zum Aufenthaltsort sortiert. Alle zehn Anwendungsgebiete von Kunst und Kultur, über Büro und Kommunikation bis hin zu Verkauf und Präsentation lassen sich auswählen, um die Suche einzugrenzen. Eine weitere Funktion ermöglicht die Selektion nach bestimmten Produkten oder Systemen. Die Projektausgabe erfolgt im pdf- Format mit Weiterleitungsfunktion per E-Mail, sodass die Information jederzeit an Geschäftspartner versendet werden kann.
info@momoll.ch, www.hag-global.com/ch
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DEckung mit HintErscHnitt Diese neue symmetrische Fassadendeckung mittels Hinterschnittanker stammt von rathschek. Die Fassade aus grossen Schieferplatten war bisher mit sichtbaren Edelstahlklammern im Kreuzungspunkt der Platten lieferbar. Mit der jetzt verfügbaren Hinterschnitttechnik ist die Befestigung der mindestens einen Zentimeter dicken und bis zu 60 × 60 cm grossen Schieferplatten verdeckt. Damit erfüllt das Unternehmen den Wunsch vieler Architekten nach ungestörten, ästhetischen Schieferfassaden ohne wahrnehmbare Befestigungsmittel. Die Hinterschnittbefestigung der Schieferplatten entstand in Zusammenarbeit mit renommierten Unternehmen der Befestigungstechnik. In erforderlichen Tests wurde bewiesen, dass die Hinterschnitttechnik für Schieferplatten sogar besonders schonend und haltbar ist. Bei der Hinterschnitttechnik wird in einer rund 10 mm dicken Schieferplatte rückseitig eine etwa 7 mm tiefe, hinterschnittene Sacklochbohrung eingearbeitet und darin der Anker spreizkraftfrei und rein formschlüssig eingesetzt.
Individuelle Schränke für draussen Individualität ist für uns Nom. Schweizer Qualitätshandwerk ist die Basis unseres Erfolgs. Das zeigt sich zum Beispiel in den Balkonschränken für den Aussenbereich. www.alpnachnorm.ch | Info-Nummer 0800 800 870
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ExkLusivE scHwitzHüttE
HöcHstE inDiviDuaLität
Outdoor-Saunas haben einen ganz besonderen Reiz. Sie bilden, bei richtiger Konzeption, eine Brücke zwischen innen und aussen, zwischen Nestwärme und den Naturelementen. Eine solche Brücke ist auch das Objekt von küng sauna direkt an den Wassern des Brienzersees. Das idyllische 500-Seelen-Dorf Oberried mit seinen Holzbauten und den steil abfallenden Bergflanken bietet das perfekte Setting für die alte finnische Tradition, Schwitzhütten in freier Natur zu bauen. In typischer Küng-Manier kontrastieren jedoch das urban-lineare Design und die moderne Materialisierung der Sauna gezielt mit der ländlichen Staffage. Der Innenraum der Sauna, welche unterhalb des Wohnhauses diskret in den Hang gebaut ist, fliesst förmlich in den nur wenige Meter entfernten See. Eine profillose, raumhohe PanoramaGlasfront mit Aluminiumeinfassung ermöglicht dieses visuelle Spektakel. Der See bietet sich zudem als riesiges Abkühlbecken an. Das Interieur besteht aus einer eleganten Horizontaltäferung in astarmer Polarkiefer; die auf ein Minimum reduzierten, durchgehende Stützen lassen die Liegeflächen fast schweben.
Ein Naturstein (im bautechnischen Sinn) ist ein aus festem Fels oder aus einem Felsblock durch Sprengen, Bohren, Sägen, Spalten, etc. gewonnenes und bearbeitetes Werkstück. Naturstein ist durch einen geologischen Prozess entstanden. Der Begriff Naturstein entstand um die natürlichen Gesteine vom sogenannten Kunststein abzugrenzen. Die Vielfalt der Natursteine macht zwangsläufig eine Klassifizierung nötig. Wurden die Natursteine früher noch hauptsächlich anhand von Kriterien der Bearbeitbarkeit eingeteilt, so hat sich heute eine Nomenklatur entwickelt, die die Gesteine nach Arten (z. B. Granit), Unterarten (z. B. Biotitgranit) und Sorten (z. B. Marmor Carrara Bianco) klassiert. Im Natursteingewerbe hat sich die Bezeichnung in dieser Weise durchgesetzt, weil sie technische, ästhetische sowie herkunftsbezogene Komponenten einschliesst. Das obige Beispiel zeigt die Wohnüberbauung Quadratscha in Samedan: Hier wurden rund 4000 Quadtratmeter vom Naturstein San Bernardino, silber, verlegt: Die Fassade in der Version sandgestrahlt, der Innenbereich geschliffen. pro naturstein
info@kuengsauna.ch, www.kuengsauna.ch
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moDuLarEs prEmiumproDukt Farbwechsel nach Lust und Laune – alles fernbedienbar: Dies ist möglich dank der im modularen Möbelsystem von artmodul integrierten LED-Beleuchtung. Ob ein sattes Rot oder ein beruhigendes Grün oder doch lieber ein sanftes Gelb– die Farbe wechselt per Knopfdruck. Weitere Highlights: Durch einfaches Antippen der Fronten öffnen sich diese elegant und von selbst. artmodul steht für eine einladende Interieurwelt, in der Qualität an erster Stelle steht. Die ausgesuchten Oberflächen, in Verbindung mit den Aluminiumprofilen bieten viel Spielraum bei der ganz persönlichen Raumgestaltung. Die Flexibilität des Systems eröffnet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Alle Türen, Klappen und Auszüge sind gedämpft und mit Softeinzügen versehen. Das neu entwickelte und elektronische Schliesssystem bietet Schutz der persönlichen und privaten Dokumente und Gegenstände.
Design: Peter Opsvik. Foto: Per Gunnarsson
HÅG CAPISCO PULS® Moderne Raffinesse • • • • • • • •
BalancedMovement MechanikTM Für aktives Sitzen Der Lieblingsstuhl für jede Sitzposition Für hohes, mittelhohes und tiefes Sitzen Rückenlehne mit integrierter Ellenbogenstütze Eines der umweltfreundlichsten Produkte am Markt Agiler Stuhl für moderne und flexible Arbeitsplätze Frisch und leicht
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Mehr Informationen unter www.hag-global.com/ch Spezialaktion für Architekturbüros: Testen Sie einen Monat lang den HÅG Capisco PULS unverbindlich und kostenlos. Melden Sie Ihr Interesse an info@momoll.ch mit Stichwort „PULS“.
A Brand of Scandinavian Business Seating
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PASSION FOR MOVEMENT
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DEkorativEr innEnausbau
ausgEprägtE convEniEncE
LED-straHLEr
In den neuen Kollektionen von hwz, in welchen jahrelange Erfahrung und Leidenschaft steckt, sind beste Qualität, feinste Verarbeitung und hochwertiges Design vereint. Die Auswahl von über fünfzig beschichteten Spanplatten für alle Oberflächen in 18 mm Trägerstärke, in der Abmessung 2800 × 2070 mm, sowie der jeweils dazu passende Schichtstoff 0,8 mm und ABS-Kanten in längs und teilweise Querkanten, sind ab sofort ab Lager erhältlich. Diese einzigartige Kollektion an dezent edlen gewählten Materialinnovationen bietet noch nicht bekannte Möglichkeiten für den dekorativen Innenausbau und macht somit den grossen Unterschied aus. Einige der aussergewöhnlichsten Materialien vereint die abgebildete „Professional Box“.
Ganz im Einklang mit den heutigen Ansprüchen liefert der Quooker sofort 100°C heisses Wasser, und zwar in exakt der Menge, die benötigt wird. Dank seinem niedrigen Energieverbrauch von nur rund 4 Rappen pro Tag im Stand-byModus ist er zudem besonders sparsam. Dies verdankt das innovative Küchengerät seinem patentierten Hochvakuum-Thermoreservoir „VAQ“. Damit wird frisches Wasser unter Druck konstant auf 110°C gehalten. Der Quooker ist so trotz seiner offensichtlichen Vorteile – über das Jahr hinweg betrachtet – effizienter als vergleichbare Kochgeräte wie Wasserkocher oder gängige Herdplatten.
hoffmeister präsentiert die energieeffiziente Alternative zu üblichen Niedervolt-50-W-Lampen: Der LED basierte Museums- Strahler „Bi.Box“. Die kompakte Leuchte hat einen sehr guten Farbwiedergabeindex (CRI 90) und gibt keine schädliche Strahlung in Richtung des beleuchteten Kunstobjekts ab. Aufgrund ihrer uneingeschränkten horizontalen Beweglichkeit, der reduzierten Formgebung und ihrer Schwenkbarkeit um etwa 90 Grad eignen sich die eng und mittelbreit strahlenden „Bi.Box“-Strahler hervorragend für den Einsatz beispielsweise bei Wechselausstellungen in Museen und Galerien.
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partnEr für wELLnEsspLanung
miLLionEnfacH gEtEstEt
Inmitten des grossen Skigebietes von Saas Fee bietet das aussergewöhnliche Hotel Ferienart sowohl im Sommer als auch im Winter viele Möglichkeiten zum Geniessen. Bade-, Thermen und Saunaoasen, ausgezeichnete Restaurants oder Beautybehandlungen sind nur ein paar Beispiele dafür. Möglich machten dies Planungsarbeiten, Installationen und gelieferte Sanitärprodukte von inhaus: 22 der 71 Wohlfühl-Zimmer und Suiten wurden neu gestaltet und saniert. Ganz im Sinne der Hotelbesitzer wurde mit der Architektin zusammengearbeitet, um individuellen Wünschen Form zu geben.
„Kevi“ von engelbrechts ist der klassische Vertreter einer zeitlosen Idee: Je besser du sitzt, desto mehr arbeitest du. Vom Architekten für Schulen und Arbeitsplätze entworfen, wo eine einfache Lösung für vielfache Bedürfnisse gefragt ist, mit Sitz, Rücken, Gestell im schlichten und harmonischen Gleichgewicht von Ästhetik und Ergonomie. Und in der Auswahl, die man von einem kompletten Programm erwarten darf. „Kevi“ ist ein echter Klassiker, der seit 1958 bereits über 2,5 Millionen Mal verkauft worden ist. Nun ist er in alter Frische sowie in neuen Farben erhältlich.
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info@denovum.ch, www.engelbrechts.com
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TOOLBOX
MODULØR Produkte
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gEkonntE arcHitEkturbELEucHtung
wELtnEuHEit
erco ist Spezialist für lichttechnische Soft- und Hardware für die Architekturbeleuchtung. Das Unternehmen hat kürzlich den Flughafen-Neubau bei Montevideo in Uruguay gekonnt mit dem richtigen Licht ausgerüstet: Der Flughafen feiert mit schwungvollen Dachformen die Ästhetik der Luftfahrt. Licht ist das verbindende Element zwischen Innen- und Aussenraum. Die tragflächenartige Dachkonstruktion spannt sich 365 Meter weit über die allseitig verglaste Abflughalle. Um den Übergang fliessend zu gestalten, ist die Beleuchtung der Dachfläche innen und aussen sorgfältig abgestimmt. Für das überkragende Dach sind am Geländer der Vorfahrt „Powercast“-Scheinwerfer mit 150-WHalogen-Metalldampflampen montiert. Ihre Spherolitreflektoren mit der Charakteristik „Oval Flood“ erreichen zusammen eine weiche, gleichmässige Ausleuchtung. Carrasco ist eine Ortschaft nur wenige Kilometer ausserhalb von Montevideo, der Hauptstadt von Uruguay. Hier befindet sich seit 1947 der grösste Flughafen des Landes. Mit einem neuen Terminal möchten die Betreiber den Tourismus fördern und ihre Stellung als Drehkreuz im südamerikanischen Luftverkehr ausbauen. Der in New York ansässige Architekt Rafael Viñoly konnte hier, in seinem Geburtsland, sein erstes Flughafengebäude realisieren. Das tragflächenartig gewölbte Dach und die filigranen Tragstrukturen aus Stahlrohr feiern die Ästhetik der Luftfahrt und knüpfen damit an historische Vorbilder wie das TWA-Terminal von Saarinen in New York an.
„Scope“ von siedle ist zum einen schnurloses Festnetztelefon, zum anderen mobile Video-Sprechstelle. Mit „Scope“ zieht eine neue Freiheit ins Zuhause ein. Bewegungsfreiheit bedeutet heute den Weg zur Haustür nicht länger gehen zu müssen: „Scope“ zeigt auf einem Farbdisplay, wer vor der Tür steht. Eine Freisprechfunktion, Türöffnertaste sowie die Videoüberwachung mit Zoom und Schwenkfunktion runden das Funktionspaket der VideoInnenstation ab. Darüber hinaus bietet „Scope“ die Möglichkeit, Hausfunktionen wie beispielsweise Licht, Garagentor oder Jalousien mobil zu steuern. „Scope“ ist auch ein Festnetztelefon, das sich nicht nur durch exzellente Sprachqualität dank DECT-Standard, sondern auch durch eine hohe Reichweite sowie seine stilvolle, ergonomisch optimierte Gestaltung und Benutzerführung auszeichnet.
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info@siedle.ch, www.siedle.ch
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720 GIANT NEuE DESiGNMaSSStäbE
stiLLEs örtcHEn mit DEsign-appEaL Für die Ausstattung anspruchsvoller Sanitärräume gibt es mit den SystemTrennwänden „Kemmlit cell“ von arotec ein nicht nur adäquates, sondern das gesamte Erscheinungsbild aufwertendes Programm. Von den zahlreichen angebotenen Alternativen zeigen wir im Bild die Variante „Softcell“, hier mit vor- und zurückspringenden, weich gerundeten Fronten. Diese bietet eine Alternative zu den sonst immer glattflächigen und anonym wirkenden WCTrennwänden. info@arotec.ch, www.arotec.ch
Der neue 720 Giant von Rüegg Cheminée bietet mit seiner einzigartigen, grossformatigen Feuerstelle noch mehr Raum für Feuerzauber. So wird die natürliche, effiziente Wärmequelle Feuer verbunden mit edlem Design zu einem Erlebnis in einer neuen Dimension. Dank seines Luftführungssystems AirDirect eignet sich der neue 720 Giant besonders für Niedrigenergie-, Passiv- und Minergie-Häuser.
Rüegg Cheminée AG Schwäntenmos 4 8126 Zumikon tel. 044 919 82 82 Fax 044 919 82 90 www.ruegg-cheminee.com
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Visit Infra-Swiss AG
MODULØR Service
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EffiziEntEs HEizsystEM Wer seine Heizung ersetzen muss, sucht eine wirtschaftliche und ökologische Lösung, die ins Budget passt. Dabei waren bis anhin Infrarot-Heizsysteme nicht die erste Wahl. Bei der Gründung hatte sich das Unternehmen Infra-Swiss AG denn auch nur zum Ziel gesetzt, neue Elektroheizsysteme zu entwickeln, die die alten Stromfresser durch effizientere ersetzen sollten. „Doch der Infra-Swiss AG ist weit mehr gelungen!“, betont Roger Heller als CEO und bringt die Vielzahl an Vorteilen der modern hergestellten Kachelofenwärme auch gleich auf den Punkt: Infrarot-Heizsysteme verbrauchen ein Minimum an Energie, kosten weniger als eine Wärmepumpe und produzieren eine wunderbare Wohlfühlwärme. Auch bei tiefen Temperaturen. Die Luft wird dabei nicht ausgetrocknet wie bei anderen Heizsystemen. Infrarot-Heizsysteme sind schnell aufgeheizt und benötigen dreimal weniger Energie als eine herkömmliche Ölheizung. Dank kurzer Reaktionszeit können wechselnde Bedingungen wie Aussentemperatur, Sonneneinstrahlung und Beleuchtungswärme zu 100 Prozent verwertet werden. Dadurch sinkt die effektive Betriebszeit im Vergleich zu allen anderen,
insbesondere zu wassergeführten Heizsystemen, massiv. Und was dazu kommt: Die Investitionskosten sind gering und die Installation denkbar einfach.
empfohlener energiebedarf unterschritten Die Energieauswertungen der letzten Jahre von diversen Altund Neubauten zeigen, dass Infra-Swiss-Heizsysteme einen absolut tiefen Energieverbrauch haben wie eine Erdsonden-Wärmepumpe. Der Verbrauch ist so minim, dass ohne Weiteres die Vorschriften des neuen Energiegesetzes unterschritten werden. Die Energieeffizienz der Infrarotheizung beruht auf Reaktionsschnelligkeit des Systems und zeigt sich vor allem am niedrigen Verbrauch bei südlich orientierten Wohnzimmern an kalten, aber sonnigen Wintertagen. Dazu Roger Heller: „Die ausgewerteten Gebäude zeigen allesamt einen tiefen Energieverbrauch und in der Folge tiefe Energiekosten. Auch im letzten Winter 2008/2009 – ein besonders langer und harter Winter – haben unsere Kunden mit geringen Stromkosten und ohne Störungen
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Diskreter Wärmespender: Farbe und Form können auf den Einsatzort individuell festgelegt werden.
Auf die Farbgebung der umliegenden Materialien abgestimmtes Wärmeelement
die angenehme Wärme der Infra-Swiss-Heizelemente geniessen können. Unter den ausgerüsteten Gebäuden sind sowohl Neuwie Altbauten, vom Einfamilienhaus bis hin zum Mehrfamilienhaus.“ Die Vermeidung von Regelverlusten ist das wesentliche Plus einer Infrarot-Heizung im Vergleich zu allen anderen, insbesondere zu Grossflächenheizungen, bei denen die Regelungsträgheit noch viel grösser ist als bei Radiatoren.
sparen auf der ganzen länge
ersatz für bestehende heizungen Infra-Swiss-Heizsysteme dienen als vollwertige Heizungslösung bei Neu-, An- und Umbauten sowie als Ersatz für bestehende Heizungen. Die Installation bedingt keine bautechnischen Veränderungen, einzig ein 230-Volt-Stromanschluss ist vorzusehen. Die Regulierung des Wärmebedarfs geschieht über Thermostate, manuell, funktechnisch oder per SMS. Dank individueller Steuerung können Räume, die selten benutzt werden, auf tieferen Temperaturen belassen werden. Bei Bedarf erwärmen sich die Paneele blitzschnell und erreichen die gewünschte Temperatur. Sämtliche Wärmeelemente verfügen über eine Frontplatte aus gehärtetem Glas in verschiedenen Ausführungen, sowohl für die Wand- als auch für die Deckenmontage. Der Montage selber sind keine Grenzen gesetzt. Dank unterschiedlicher Grösse und Form können die Paneele in engsten räumlichen Verhältnissen angebracht werden, was sie insbesondere für Altbauten attraktiv macht, in denen oft noch alte Elektroöfen stehen, die sehr viel Energie fressen.
Neben den niedrigen Investitionskosten erübrigt sich sämtlicher Service- und Wartungsaufwand, denn die Wärmeelemente sind keiner mechanischen Belastung ausgesetzt. Wasserleitungen, Heizkessel, Tankräume, Brenner, Kamine usw. fallen beim Heizen mit Infrarot gänzlich weg. Deshalb kann gleich mehrfach gespart werden und zudem auf eine ökologisch sinnvolle Art. Sämtliche Wärmeelemente werden ausschliesslich in der Schweiz entwickelt und produziert und genügen höchsten Qualitätsansprüchen.
Die Infra-Swiss wurde 2006 gegründet. Der Personalbestand ist von ursprünglich vier auf heute 15 Personen angestiegen. Die Firma ist vorwiegend in der Schweiz tätig, verkauft ihre Heizsysteme aber auch im europäischen Raum. Hergestellt werden die Infra-Swiss-Elemente ausschliesslich in der Schweiz. Infra-Swiss AG, Industriepark, Logistikcenter 1, 6246 Althishofen info@infraswiss.com, www.infraswiss.com
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MODULØR Service
TaLk Otto Bachmann, 4B
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iM GespRäch MiT OTTO bachMann, 4b von Fanny Andermatt
Eine bald 125-jährige Geschichte, eine innovative Gegenwart und eine klare Ausrichtung für die Zukunft – so charakterisiert sich die Unternehmung 4B. Otto Bachmann erklärt, was hinter diesen Schlagworten steht.
Sehr geehrter Herr Bachmann, welche Produkte bietet die Firma 4B ihren Kunden an? 4B ist Anbieter von hochwertigen Fenstern und Fassaden in Holz-Aluminium für Architekten/Investoren und Privatkunden für die Sanierung und den Neubau. Ist eine Erweiterung der Produktpalette geplant? Wir haben im Oktober 2010 das neue patentierte Renovationsfenster RF1 auf den Markt gebracht. Dieses Fenster ist Minergie-zertifiziert und zeichnet sich durch den sehr hohen Glas- und damit Lichtanteil aus. Innovative Besonderheiten sind das vollverdeckte Beschlagssystem oder das rosettenlose Griffsortiment. Im Fassadenbereich haben wir ein neues Pfosten-Riegel-System in Holz-Aluminium eingeführt. Schmale Profilbreiten von nur 52 Millimetern, hohe Glasgewichte, ein hoher Vorfertigungsgrad (auch als Elementfassade lieferbar) sowie exzellente Wärmedämmwerte zeichnen dieses Produkt aus, welches auf dem Fassadenprüfstand an der Hochschule Luzern, Technik & Architektur, nach CE geprüft worden ist. Welche Komponenten werden in der Schweiz von der Firma 4B selber hergestellt, welche werden zugekauft? Unsere Produkte werden alle in Hochdorf produziert und durch unsere Mitarbeiter montiert. Das Isolierglas wird als Komponente vorwiegend in der Schweiz bezogen. Der Fensterbeschlag kommt aus Deutschland. Woher kommen die Rohmaterialien? Die Hauptmaterialien stammen aus der Schweiz und den umliegenden EUStaaten. Die Anteile aus der Schweiz liegen für Holz bei 40 bis 50 Prozent, für Aluminium bei 60 bis 70 Prozent und für Farbe bei 10 Prozent.
Pfosten-Riegel-System von 4B: Schmale Profilbreiten, hoher Vorfertigungsgrad, exzellente Wärmedämmwerte
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Das Dach als 5. Fassadenwand: Auch hierfür bietet 4B Lösungen an.
Verkauft 4B auch im Ausland? 4B hat keine aktive Verkaufsorganisation im Ausland. Jährlich werden zwei bis drei Aufträge verkauft und abgewickelt. Aktuell dürfen wir das Kloster und die Hochschule Sant‘Anselmo, Zentrum der Benediktiner in Rom, mit neuen Fenstern ausrüsten. Findet eine Rückkoppelung vom Endverbraucher zur Entwicklungsabteilung der 4B statt? Unsere Entwicklungsabteilung ist einzigartig in der Branche. Mit der Rechnung erhält der Kunde einen Fragebogen und kann uns wertvolle Inputs geben. Diese Kundenwünsche realisieren wir nach Möglichkeit in unseren Standardprodukten. Offenbar machen wir das recht gut, unsere Holz-Aluminium-Produkte sind die meistverkauften in der Schweiz. Wir entwickeln auch kunden- resp. objektspezifische Lösungen. Für das Kloster in Rom wurde beispielsweise ein innenliegendes Beschattungssystem konzipiert. Was sind die Hauptschwierigkeiten beim Fenster- und Fassadenbau? Der Anteil an 3-fach-Isolierglas hat sich in der Schweiz in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt (2008: 27 Prozent; 2009: 43 Prozent; 2010: 60 Prozent). Die Gebäude aus den 80er-Jahren mit grossen Fenstern werden bereits saniert. Die Gewichtsbelastungen an die Fenster und Beschläge sind dadurch enorm gestiegen. 4B hat diesen Trend erkannt und mit dem Lieferanten ein neues Beschlagssystem entwickelt, das diesen Anforderungen gerecht wird. Weiter wurden die Konstruktion reduziert und der Glasanteil gesteigert, um das Fenster als Energiegewinnsystem zu optimieren. 4B legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit. Was konkret bietet 4B ihren Kunden in diesem Bereich an?
Mit einem Holz-Aluminium-Fenster entscheidet sich der Kunde für eine nachhaltige Materialkombination (CO2-neutral und rezyklierbar). Unsere Hölzer stammen weitgehend aus nachhaltiger Forstbewirtschaftung und sind mit dem FSC- oder dem PEFC-Label ausgezeichnet. Sämtliche unsere Fenster sind Minergie-zertifiziert. In der Sanierung bieten wir unseren Kunden für ihre alten Produkte ein RecyclingKonzept an. Unsere Fenster werden in der Schweiz entwickelt, verkauft, produziert und montiert. Unser Fensterservice steht unseren Kunden auch nach Ablauf der ordentlichen Garantiezeit zur Verfügung. Die 4. Unternehmergeneration wechselt heute die Fenster der 2. und 3. Generation aus – ein spezielles Gefühl. Wohin geht die Entwicklung beim Fenster- und Fassadenbau? Das Fenster und die Fassade müssen den wachsenden Ansprüchen der Bauphysik (Wärme, Schall, Dichtigkeit) angepasst werden. Höhere Gebäude, extremere Wettersituationen sind u. a. dafür verantwortlich. Grössere, schwerere Fenster werden zum Standard. Integrale Funktionen wie Beschattung, Blendschutz, automatisches Lüften/Öffnen, Einbruchschutz sind
gefragt. Das Design der Fenster und der Fassade wird immer wichtiger. Plant 4B, auch in völlig neue Produktebereiche vorzustossen, z. B. Raumtrennsysteme, Möbel etc.? Unsere Aufgabe für die kurz- bis mittelfristige Zukunft sehen wir in der Entwicklung und Produktion von intelligenten, transparenten Gebäudeelementen, die der Umwelt und somit dem Menschen Sorge tragen.
Otto Bachmann ist Leiter Marketing & Innovation und Mitglied der Geschäftsleitung der 4B Fenster AG, einem Tochterunternehmen der 4B Gruppe. 4B ist ein Familienunternehmen in vierter Generation mit einem Umsatz (2009) von CHF 162 Mio. und 560 Mitarbeitenden. 4B Fenster AG, 6281 Hochdorf www.4-b.ch
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Artemide ist 50! Der italienische Leuchtenhersteller Artemide wurde 1960 von Ernesto Gismondi und Sergio Mazza gegründet. „Alfa”, die erste Leuchte, wurde von Sergio Mazza selbst entworfen. Heute, 50 Jahre nach der ersten Artemide-Leuchte, sind namhafte Designer und Architekten für die Gestaltung verantwortlich; zahlreiche Klassiker sind im umfassenden Sortiment zu finden. Seit 1986 revolutioniert Artemide auch den Schweizer Designleuchtenmarkt und bietet mit den Kollektionen Artemide, Collezioni, Modern Classic, Metamorfosi, My white Light, a.l.s.o. und Artemide Architectural Indoor für Privatpersonen, Architekten, Lichtplaner, Ingenieure, Bauherren und Elektroinstallateure ein umfassendes Sortiment hochwertiger Leuchten und Lichtsysteme an. gb www.artemide.ch
neuer sitz von krüger Die Krüger + Co. AG sagt Ja zum Standort Zentralschweiz und hat im luzernischen Gisikon neue Räumlichkeiten bezogen. Das traditionsreiche Familienunternehmen hat sich seit Jahrzehnten einen Namen gemacht als Dienstleister für Wasserschadentrocknung, Bautrocknung, Warmluftheizung, Wäschetrocknung, Raumkühlung sowie für Luftentfeuchtung, -befeuchtung und -reinigung. Dank der neuen, umfangreichen Infrastruktur kann es der Kundennähe und seiner hohen Dienstleistungsbereitschaft in Zukunft noch besser gerecht werden. gb www.krueger.ch
tobler erhält neues dACh Das Dach umfasst 22'000 m2 und ist eines der grössten Flachdächer der Schweiz; es gehört zum Logistikcenter der Firma Tobler in Däniken (SO) und wird zurzeit saniert. Die Rolf Moor Haustechnik AG hat das Sanierungskonzept in Zusammenarbeit mit Sika Sarnafil erstellt. gb www.rolfmoorag.ch
100 meter hohes, Co2-neutrAles holzhybridhAus Die Rhomberg-Gruppe beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem ressourcen- und energieeffizienten Bauen. Als Folge seiner Forschungstätigkeit hat das Unternehmen mit Sitz in Bregenz eine neue Tochtergesellschaft mit Namen Cree gegründet. Cree startet mit dem „Life Cycle Tower” den internationalen Rollout: Nach zweijähriger Forschung wurde mit namhaften Architekten, Planern und Ingenieuren die Entwicklung des bis zu 100 Meter hohen CO2-neutralen-Holzhybridhauses abgeschlossen, das einen minimierten Energie- und Ressourceneinsatz über den gesamten Lebenszyklus bietet. gb www.creebyrhomberg.com
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bAuArenA volketswil Auf erfolgskurs Aufwendige Reisen für die Auswahl von Baumaterialien zu verschiedenen Ausstellungsorten gehören der Vergangenheit an. In der Bauarena in Volketswil ist alles unter einem Dach: über 1000 Bauideen von 140 Ausstellern an einem Ort – zum Anschauen, zum Anfassen, zum Auswählen. In der Bauarena sind Informationen und Produkte aus folgenden Bereichen zu finden: Umgebung, Boden- und Wandbeläge, Sanitär, Fenster, Türen, Tore, Sonnenschutz, Baustoffe, Haustechnik, Unterhalt, Heizung / Wärme, Küchen, Fassade, Dach, Dämmung, Solar- und Windtechnologie, Beleuchtung, Glas, Sicherheit, nachhaltiges Bauen, Elementbau, Wand- und Deckenverkleidungen, Bäderwelten u. v. m. Die grösste permanente Baufachausstellung der Schweiz feiert nun das einjährige Bestehen. gb www.bauarena.ch
designpreis deutsChlAnd 2011 für „on“ Der Designpreis Deutschland zählt international zu den bedeutendsten Auszeichnungen für gute Gestaltung. Schon die Nominierung gilt als Auszeichnung. Von den diesjährigen 962 Nominierungen in der Kategorie Produkte erhielten fünf den Designpreis Deutschland in Gold und 20 in Silber. Der Bürostuhl „On” von Wilkhahn hat Silber erhalten und ist als einziges Produkt aus dem gesamten Büroeinrichtungsbereich mit dem begehrten Preis ausgezeichnet worden. Die Begründung der Jury: „Sitzen als natürliche Bewegungsform, die dem Körper alle natürlichen Bewegungsmöglichkeiten bietet, über die er verfügt. Mit diesem Gedankenansatz schafft Wilkhahn mit dem exzellent gestalteten Bürostuhl „On” einen weiteren gesundheitsfördernden Meilenstein und bietet durch die entstehende Freiheit des Sitzens neue Erlebnisdimensionen am Arbeitsplatz. Dreh- und Angelpunkt ist die Trimension, eine synchron dreidimensional stützende Kinematik, deren Drehpunkte exakt auf Positionen und Bewegungsgrade von Hüft- und Kniegelenken abgestimmt sind; und alles ist mit nur zwei Tasten per Schnelleinstellung startklar.“ gb www.wilkhahn.ch
TELEgRaMM dietiker bliCkt nACh vorn
bringt die gestalterische Kompetenz in
ab dem 1.1.2011 unter einer neuen
ergaben unter anderem, dass sich die
die Firma mit ein: Sie studierte Kunst am
Dachstruktur. Die neu firmierte
urbane Schweiz im europäischen Ver-
Central Saint Martins College in London
Zehnder Group Schweiz AG integriert
gleich als kosmopolitisches Land prä-
Dietiker Switzerland bleibt im Besitz und
und schloss ihren Master of Design an
dabei die beiden erfolgreichen und
sentiert. Spitzenreiter sind die Städte
unter Leitung der Familie Felber: Die bei-
der Domus Academy in Mailand ab.
bekannten Marken in ein Gesamtkon-
Genf, Lausanne und Lugano mit 56%,
den Töchter des kürzlich verstorbenen
Ihren Fokus wird sie vor allem auf die
zept komfortabler und massgeschnei-
62% respektive 63% Schweizerinnen
Dr. Urs Felber verstärken ab sofort die
Bereiche Produktinnovation und Design
derter Raumklimalösungen.
und Schweizer, gefolgt von Basel und
Geschäftsleitung und werden damit
setzen.
www.zehndergroup.com
Zürich (67% und 69%).
die langfristige Strategie ihres Vaters
www.dietiker.com
an der Universität in Tel Aviv Ökonomie
Das Urban Audit liefert der Politik
städtevergleiCh
weiter umsetzen. Nathalie Felber hat
Auf erfolgskurs
studiert und verfügt über ein Executive
hilfreiche Entscheidungsgrundlagen. In der Schweiz wird es durch das
Die zehn grössten Schweizer Städte
Bundsamt für Statistik BFS in enger
MBA der Universität St. Gallen sowie der
Die Schweizer Heizkörperunterneh-
nahmen erstmals am europäischen
Koordination mit dem Bundesamt
Rotman School of Business in Toronto.
men Zehnder Heizkörper AG und die
Projekt Urban Audit teil, im Rahmen
für Raumentwicklung ARE und den
Sie wird für Strategie und Entwicklung
Radiatec AG mit ihrer Designmarke
dessen die städtische Lebensqualität
Städten durchgeführt.
verantwortlich sein. Jacqueline Felber
Runtal bündeln ihre Kompetenzen
gemessen wurde. Die Untersuchungen
www.bfs.admin.ch
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LITERATUR
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Eames-Möbel im Fokus
„Best Architects 11“–Award jetzt als Buch Der „Best Architects“- Award zeichnet die besten Architekten aus dem deutschsprachigen Raum aus. Zu diesem Anlass werden jährlich Architekten und Architekturbüros, welche Projekte auf höchstem Qualitätsniveau realisiert haben, eingeladen, ihre Projekte zur Beurteilung einzureichen. Eine unabhängige Jury aus namhaften Architekten vergibt in den fünf Kategorien Wohnungsbau, Büro- und Verwaltungsbauten, Gewerbe- und Industriebauten, sonstige Bauten und Innenausbau jeweils das Label „Best Architects“ und das Label „Best Architects in Gold“ für besonders hohe Qualität. Nun ist es endlich so weit: Das Buch zur letztjährigen Ausschreibung in Deutschland, Österreich und der Schweiz für den Award „Best Architects 11“ ist erschienen. Auf 332 Seiten werden die 69 prämierten Arbeiten auf je zwei Doppelseiten ausführlich präsentiert. Mit über 235 Farbfotos und 382 Zeichnungen und Plänen liefert das aufwendig produzierte Buch einen Überblick über die prämierten Projekte. „Mit über 300 Einsendungen ist der ‚Best Architects 11’Award erfolgreicher als je zuvor. Sein Anreiz sind die Produktunabhängigkeit, die gleichbleibend, wenn nicht sogar stetig zunehmende hohe Qualität der Einreichungen und die Dokumentation der Ergebnisse in einem attraktiv gestalteten Buch“, so Prof. Julia Bolles-Wilson, Jurymitglied. Das Buch ist bei www.bestarchitects.de und im Fachhandel erhältlich. gb
„The Story of Eames Furniture“ ist das neue Standardwerk über Eames-Möbel. Es ist keine Biografie über eine einzelne Person, sondern die Biografie einiger der einflussreichsten und wichtigsten Möbelstücke unserer Zeit. Mit über 2500 Abbildungen auf 800 Seiten leuchtet dieses aus zwei Bänden in einem Schuber bestehende Buch vor allem den Kontext aus, in dem die Möbel von Charles und Ray Eames entstanden. Dabei wird sorgfältig herausgearbeitet, wie der Gestaltungsprozess im Eames-Büro verlief und welche Designer und Auftraggeber massgeblichen Anteil daran hatten. Denn durch die intensive und selbstkritische Arbeit im Team hat es das Eames-Büro als Erstes geschafft, die theoretischen Ansätze des Bauhauses in kommerzielles, massentaugliches Design umzusetzen. Die Bedeutung ihres modernen Gestaltungskonzeptes ist heute kaum zu überschätzen, und der Erfolg ihrer Entwürfe beruht in vielen Fällen auf der eigenen Entwicklung und Perfektionierung von Fertigungsverfahren. Die Entwürfe aus dem Eames-Studio haben modernes Design grundlegend geprägt. Die Möbel sind noch immer Bestseller und haben über die Jahrzehnte nichts an Eleganz, Aktualität, Frische und Qualität eingebüsst. Im Gegenteil: Es scheint geradezu so zu sein, dass die Verbindung aus konzeptioneller Konsequenz, ästhetischer Meisterschaft und fast wissenschaftlicher Beharrlichkeit einer jungen Gestaltergeneration als Inspiration und Vorbild dient. fa Marilyn Neuhart mit John Neuhart: The Story of Eames Furniture, Gestalten, 2010, gebunden, 800 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 3-89955-230-0, CHF 210.70
Tobias Schwarzer: Best Architects 11, Zinnobergruen, 2010, gebunden, 332 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 3-9811174-4-8, CHF 88.–
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Sicherheit beim Bauen
Brandschutz in der Gebäudetechnik
Seien wir ehrlich: Bauen ist immer gefährlich! Leib und Leben sowie grosse Sach- und Vermögenswerte stehen auf dem Spiel. Im Kontrast dazu steht der raue Alltag, in dem Schutzvorschriften leichtfertig missachtet oder gar verdrängt werden. Eine hochkomplexe und fast unüberblickbare Normenflut ist „mitschuldig“, auch eine teilweise unglückliche Terminologie. So vermag der Ausdruck „Suva-Vorschriften“ den irreführenden Eindruck zu erwecken, als ob die technischen Sicherheitsregeln nur für Suva-Versicherte gelten würden. Dieses Handbuch, herausgegeben vom Institut für Schweizerisches und Internationales Baurecht an der Universität Freiburg in der Schweiz, soll Baufachleuten und Juristen als Wegweiser dienen, um im Dickicht der Normen die anwendbaren Schutzvorschriften zu finden. fa
Dieses Fachbuch informiert über die Grundlagen des vorbeugenden Gebäudebrandschutzes, die zentralen Sicherheitsaspekte sowie über die Konflikte, gegensätzlichen Interessen und grundlegenden Schwierigkeiten bei der Umsetzung in einem Gebäude. Es beantwortet auch die Frage, warum die entscheidenden Massnahmen häufig nur eingeschränkt oder manchmal sogar gar nicht umgesetzt werden können. Ziel des Buches ist die kompetente Beratung der Anwender in der Praxis, die hier Einblicke und Lösungen finden. Für Architekten, Planer und Sachverständige im vorbeugenden Brandschutz, die an der Projektierung, am Bau und an der Gebäudeabnahme beteiligt sind, ist dieses Nachschlagewerk unerlässlich für die tägliche Praxis. Das Werk ist systematisch gegliedert mit Zugriff auf alle wichtigen Sachverhalte des Brandschutzes. Sorgfältig ausgewählte Farbabbildungen und tabellarische Übersichten visualisieren die Sachverhalte. Den rechtlichen Hintergrund bilden die aktuellen (deutschen) Gesetze und Regelwerke, deren Quellen zitiert werden. Ein Register erschliesst den Gesamtinhalt. fa
Rainer Schumacher: Sicheres Bauen und sichere Bauwerke, Schulthess Juristische Medien, 2010, 162 Seiten, ISBN 3-7255-6058-7, CHF 95.– sedo_sedo_210x70_S1.pdf
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Bernd Prümer: Brandschutz in der Gebäudetechnik, Gentner Verlag, 2009, 256 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 3-87247-680-7, CHF 67.90
12:19:24 Uhr
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TERMINE
AUssTELLUNgEN
Zürich kArl moser
BAsel AnnA viebrock
Zürich AwArd Für mArketinG + Architektur
Die Winterausstellung 2010/2011 ist
Das Institut gta der ETH Zürich
der 1951 geborenen Bühnenbildne-
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Das Kunsthaus Zürich zeigt Zeich-
köln internAtionAle möbelmesse
nungen, Skizzen, Modelle und Möbel
Über 1000 Aussteller, internationale
seines renommierten Architekten Karl
Designstars und kreative Newcomer
präsentiert die 26 nominierten und
Moser (1860–1936). Mit Bauten für
zeigen auf der imm cologne Messe Köln
rin, Kostümbildnerin und Regisseurin
ausgezeichneten Objekte des Awards
die Universität Zürich, der St. Antonius-
die Trends des kommenden Jahres.
Anna Viebrock gewidmet, einer der
2010.
kirche und dem Badischen Bahnhof
www.imm-cologne.de
renommiertesten, prägendsten und
Das Ausstellung zeigt auf, mit welchen
in Basel oder der Lutherkirche in
18.1. bis 23.1.11
international erfolgreichsten Vertrete-
Mitteln, subtilen Handgriffen und
Karlsruhe hat der „Vater der Moderne“
rinnen ihrer Disziplin. In ihren Räumen,
Formen hochwertige Architektur ent-
Architekturgeschichte geschrieben.
die fremd und vertraut zugleich wirken,
steht, die auch Brandingbotschaften
Mosers Kunsthaus von 1910 ist das
luZern minerGie-expo
kombiniert sie Elemente der Realität,
transportiert.
Paradebeispiel eines Bauens für
Die in der Schweiz einzigartige Messe
sodass sie surreal erscheinen, in den
www.gta.arch.ethz.ch/d/ausstellungen
die Kunst und mit der Kunst. David
fördert das energieeffiziente und
Massstäben zum Teil verzerrt.
www.marketingarchitektur.ch
Chipperfields aktuelles Projekt für die
komfortable Bauen und informiert
www.sam-basel.org, bis 6.3.11
23.2.11 bis 24.3.11
Erweiterung des Kunsthauses Zürich
Besucherinnen und Besucher über
versucht daran anzuknüpfen.
den aktuellen und künftigen Stand von
www.kunsthaus.ch, bis 27.2.11
Minergie. Die Minergie-Expo bietet zudem ein attraktives Rahmenprogramm
ZüRIch AndreAs FuhrimAnn GAbrielle hächler bis 3.2.11
mit Vorträgen, Symposien und der 2. Internationalen Minergie-Fachtagung.
kURsE
www.fachmessen.ch 10.3. bis 13.3.11
Burgdorf klimAGerecht sAnieren
München bAu
Der WWF und die Gebäudeversiche-
An der Bau 2011 präsentieren Aus-
rung Bern zeigen in diesem Kurs auf,
steller Architektur, Materialien und
wie Hausbesitzer ihr Objekt ökologisch
Systeme sowohl für den Industrie- und
umbauen und von welchen Finanzie-
Objektbau als auch für den Wohnungs-
rungsmöglichkeiten sie profitieren
und Innenausbau. Besonders themati-
können.
siert werden die Themen „nachhaltig
www.sia.ch, www.wwf.ch, 15.1.11
bauen“, „generationengerecht bauen“, „Forschung und Innovation“ sowie „Aus- und Weiterbildung“. www.bau-muenchen.com
MEssEN
17.1. bis 22.1.11
Institut gta widmet den beiden nun eine Ausstellung, die einen Einblick in ihr
frAnkfurt ish
PAris mAison & objet
Schaffen bietet. Die Ausstellung zeigt eine begehbare Rauminstallation mit
Die ISH bietet die weltgrösste
Die Fachmesse Maison & Objet mit
Bildcollagen und Modellen zu fünf privaten Wohnhäusern und zwei öffent-
Leistungsschau für innovatives
rund 3000 Ausstellern präsentiert die
lichen Gebäuden.
Baddesign, energieeffiziente Heizungs-
ganze Vielfalt der Welt der Inneinrich-
Die Häuser zeigen exemplarisch, wie die Architekten den Spagat zwischen
und Klimatechnik und erneuerbare
tung und Dekoration sowie Outdoor-
scheinbar unvereinbaren Gegensätzen bewältigen: Zum einen suchen sie
Energien.
Kollektionen.
„unschweizerisch“ bewusst die Nichtperfektion und Unreinheit. Zum anderen
www.ish.messefrankfurt.com
www.maison-objet.com
ist ihre Architektur äusserst kontrolliert und konzeptuell durchdacht. Dabei
15.3. bis 19.3.11
21.1. bis 25.1.11
Andreas Fuhrimann und Gabrielle Hächler haben beide an der ETH Zürich Architektur studiert. Seit 1995 führen sie gemeinsam ein Architekturbüro in Zürich. Seit 2009 sind sie als Gastdozenten an der ETH Zürich tätig. Das
verzichten Fuhrimann Hächler auf historisierende oder ikonische Vereinfatektur vielmehr als Herausforderung. Ihrer Auffassung nach entscheidet der
hAnnover domotex
reflexive Umgang mit dieser Komplexität letztlich über die gesellschaftliche
Teppiche und Bodenbeläge gestalten
Relevanz einer Architektur.
Lebensräume und setzen Akzente. Die
chungsstrategien und betrachten das Wissen um die Komplexität der Archi-
Domotex Hannover 2011 zeigt aktuelle www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch/ausstellungen
Trends und Innovationen. www.domotex.de, 15.1. bis 18.1.11
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Leitfaden HOLZENERGIE
Der praktische Ratgeber für Investoren zum Thema Holzheizzentralen in grösseren Gebäudebeständen.
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ModulØr #1 2011 LUftHygIEnE
Verleger Patrik Boll, patrik.boll@bollverlag.ch gescHäftsfüHrer Thomas Walliser, thomas.walliser@bollverlag.ch cHefredakteur Gerald Brandstätter, gerald.brandstaetter@modulor.ch kundenberaterin Lorenza Balzarini, lorenza.balzarini@modulor.ch art direction Moritz Ulrich, moritz.ulrich@modulor.ch fotografie Simone Vogel, simone.vogel@modulor.ch lektorat Bettina Methner, bettina.methner@bollverlag.ch autoren in dieser ausgabe Fanny Andermatt, Hugo Bachmann, Michael Faber, Daniele Graber, Katharina Marchal, Robert Niederer, Pirmin Schilliger, Matthias Schubert, Rainer Schuhmacher, Thomas Sevcik, Thomas Siegenthaler, Thomas Wenk druck AVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 Goldach Tel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55 Preise Jahresabonnement (8 Ausgaben) CHF 89.– (Ausland zzgl. Portokosten); Einzelheft CHF 14.–
erscHeint aM 24. februar 2011
issn 1662-7741 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.
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