BAUKULTUR VS. TOURISMUS
MODULØR
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EDITORIAL
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thema BaUKULtUR vs. tOURIsmUs
nIchT MAssEnTAUgLIch Kürzlich hatte ich das Vergnügen, Chicago zu besuchen: Auf Einladung des weltgrössten Büromöbelherstellers bot sich die Gelegenheit, die Stadt am Lake Michigan etwas kennenzulernen, Gebäude wie das Home Insurance Building von 1885 (gilt als erstes Hochhaus), den 442 m hohen Willis Tower (vormals Sears Tower) oder das John Hancock Center zu bestaunen. Gerade im Vergleich zu Schweizer Hochhäusern bieten die amerikanischen ein wahrlich atemberaubendes Erlebnis. Der Höhepunkt der exklusiven Reise war aber der frühmorgendliche Besuch mit fachkundiger Führung durch ein eher kompaktes, denkmalgeschütztes Häuschen im Städtchen Grand Rapids: Auf Originalmobiliar und mit Originalgeschirr, ebenfalls vom Meister entworfen, wurde uns auserlesenen Gästen ein üppiges Frühstück gereicht. Wohlgemerkt nicht in einem Hotel der Touristenklasse, sondern im Meyer May House, 1908 bis 1909 von Frank Lloyd Wright erbaut! Wahrlich ein Erlebnis für alle Sinne, das nicht nur bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Hochwertige Architektur, egal ob aus vergangenen Epochen oder aus der Neuzeit, überzeugt durch ihre Authentizität, er-laubt visuelle Entdeckungen und bautechnische oder kulturelle Zeitreisen. Doch leider ist sie nur sehr beschränkt massentauglich – mit Ausnahme der aus marketingtechnischen Gründen lancierten Bauten à la Bilbao – und zeigt sich als Gegenpol zu den heute erstellten Touristenanziehungspunkten. Erlebnishotels, Luxustempel der Hotellerie, Wellnessoasen, Hotels mit integrierter Shoppingmall, Erholungszentren im Chaletstil, die versprechen, innerhalb weniger Tage den Stress eines ganzen Jahres wettzumachen. Ebenfalls nicht massentauglich sind die in dieser Ausgabe vorgestellten Beispiele aussergewöhnlicher Gästehäuser. Zum Beispiel das Gästehaus in Porto mit in die Decken eingravierter Prosa. Und auch die Erweiterung der Wallfahrtskirche in Ronchamp durch ein kleines Besucherzentrum mit sieben Unterkünften ist hochkarätig – obwohl oder gerade weil es sich der Massentauglichkeit entzieht.
Das Erlebnis stand im Tourismus als zentraler Nutzen schon immer im Vordergrund. Seit je haben die Gäste natürliche oder kulturelle Attraktionen gesucht, um etwas zu „erleben“. Insbesondere in der Hotellerie wurden schon im 19. Jahrhundert architektonische Ikonen geschaffen. Der Preis für eine Übernachtung, für ein Essen oder für eine Besucherkarte bildet heute noch mehr eine Art Eintritt für die Teilnahme an diesem spezifischen Schauplatz mit hohem Unterhaltungswert. Wurde der Tourismus ursprünglich nur schwach inszeniert, wird er in letzter Zeit immer mehr spezifisch als Erlebnisangebot geplant, gebaut und vermarktet: Erlebnisparks, Erlebnishotels oder Erlebnisgastronomie sind mittlerweile allseits bekannte Bezeichnungen. Zeitgenössische Architektur wird in der Öffentlichkeit zunehmend zu einem viel diskutierten Thema. Mit spektakulären Einzelbauwerken punkten Städte und Regionen im internationalen Standortwettbewerb. So entstehen neue touristische Sehenswürdigkeiten, sogar zuoberst auf dem Berg. Der „gebaute Alltag“ in den gewachsenen Tourismusdestinationen sieht allerdings ganz anders aus. Hier besteht dringender gestalterischer Handlungsbedarf. Um diesen Aspekt der Tourismusentwicklung hat sich die Fachdiskussion sowohl der Touristiker als auch der Architekten bislang wenig gekümmert. Zwar realisieren viele Architekturbüros Projekte im Tourismus, wissen aber über den Tourismus an sich relativ wenig. Umgekehrt werden im Tourismus Unsummen verbaut, aber häufig ohne ausreichende Reflexion über städtebauliche und architektonische Möglichkeiten. Die Hotellandschaft ist in Bewegung, Wirtschafts- oder Finanzkrisen machen den Wettbewerb unter den Touristendestinationen noch aggressiver. Da sich der Tourismus in den kommenden Jahren erheblich wandeln wird (vom Massentourismus der Boomjahre zur Differenzierung der Reifephase), gibt es eine Fülle von Möglichkeiten für Architekten und die Bauwirtschaft, hier sinnvoll tätig zu werden. Existiert eine Hotelarchitektur, die Qualität verspricht? Ist im Tourismus eine hochstehende Baukultur überhaupt möglich? Oder ist gerade eine anspruchsvolle Architektur der Garant für eine funktionierende und rentierende Hotellerie? Das Thema spiegelt die Heterogenität der Standpunkte hinsichtlich des Themenfeldes Tourismus und Baukultur. Das vorliegende Heft führt Autoren zusammen, die sich schon länger in diesem Feld bewegen. Deren Artikel können das Thema nicht vollständig abdecken, sollen aber inspirieren und zur Diskussion anregen.
Gerald Brandstätter Chefredakteur gerald.brandstaetter@modulor.ch
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Vis-a-Vis Ákos Moravánszky
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theMa BaUkULtUR Vs. tOURisMUs
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kOLUMne Thomas Müller
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aRchitektUR Casa do Campo, Porto Erweiterung der Wallfahrtskirche, Ronchamp Umbau des Berghotels, Muottas Muragl
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Recht Werkverträge – eine Haftungsfalle?
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aktUeLL Die fünfte Auflage von Gauchs Referenzwerk Wallfit: Die neue Fertigteilwand
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trAnsItlAger BAsel BIG aus Kopenhagen gewinnt den eingeladenen Wettbewerb von Nüesch Development zu Umbau und Erweiterung des Transitlagers in Basel. Die markante Lagerhalle aus den 60er-Jahren befindet sich auf dem Dreispitz-Areal, das sich in den nächsten drei Jahren zu einem spektakulären Wohn-, Arbeits- und Kreativzentrum entwickeln soll. Das Siegerprojekt in Zusammenarbeit mit den deutschen Ingenieurbüros Bollinger Grohmann und HL Technik überzeugte die Jury durch das architektonisch klare Konzept und den sachlich präzisen Umgang mit der bestehenden Struktur. Wohnen und Arbeiten, Freizeit und Erholung, Kollektives und Individuelles, Stadt und Land sollen miteinander verschmelzen. Das Transitlager soll zum Synonym eines neuen urbanen Lebensgefühls werden. Es wird das erste neue Gebäude auf dem Dreispitz sein, in dem Mietwohnungen entstehen. Indem das ehemalige Lagergebäude in mehrere multifunktionale Geschosse für vielfältige Nutzungen transformiert wird, entsteht eine Kreuzung aus Kunst und Kommerz, Leben und Arbeiten. Die Tiefe des ehemaligen Lagergebäudes, die Mischnutzung, die Beschränkungen des Tragwerks sowie die Ausrichtung zum Sonnenlauf schaffen eine Typologie, die weder Einzelhaus noch Wohnblock ist – eine gefaltete Struktur, die den Besonderheiten des bestehenden Gebäudes angepasst ist und gleichzeitig nach Tageslichteinfall und Ausblicken optimiert ist. lv www.big.dk
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IBA Forum – WerkstAtt zum trInAtIonAlen rAum Die 44 Projekte, die Anfang November am IBA Forum zum ersten Mal präsentiert wurden, zeigen auf, welche Richtung die IBA Basel 2020 nimmt. Auswahlkriterien waren neben dem Bezug zur trinationalen Region, zu deren Siedlungs- und Naturlandschaft, die Mobilität in der Dreilandregion sowie im Sinne der Internationalen Bauausstellung die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie. Bei der Prüfung der Projektvorschläge galt das Hauptaugenmerk dem grenzüberschreitenden Mehrwert, also dem konkreten Nutzen für den gesamten Raum. Die unterschiedlichen Ansätze reichen von rein prozessorientierten über virtuelle bis zu klassischen Architektur-, Städtebau- und Landschaftsprojekten. Die Förderung einer gemeinsamen Identität in der Dreilandregion steht im Vordergrund. Das IBA Forum hat sichtbar gemacht, welche Potenziale die trinationale Region mit heute fast 830‘000 Menschen hat. Die Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen ist Voraussetzung. Diese müsse im Sinne „einer Stadt und nicht einer tripartiten Stadtregion“ verstanden werden, erklärt Gudrun Heute-Bluhm, Oberbürgermeisterin der Stadt Lörrach. Nun muss die Kompatibilität geprüft werden. Die kuratorische Arbeit endet 2012, dann werden die ausgewählten Projekte mit dem IBA-Label nominiert. Mit der IBA-Unterstützung sollen die Projekte an Qualität gewinnen, finanzielle Unterstützung erhalten sie jedoch nicht. Die Umsetzung und das Sichtbarmachen der IBA erfolgen bis 2020 und darüber hinaus. Die IBA wirkt wie ein Katalysator für die Projekte und fördert die Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinaus. Viele der ausgestellten Projekte sind bereits bekannt und sogar in Umsetzung wie die Hochschule für Gestaltung und Kunst auf dem Dreispitz-Areal oder die vor kurzem vorgestellte „Entwicklungsvision 3Land“ (siehe „Modulør“-Augabe 7/2011) und der „Landschaftspark Wiese“. Wasser spielt in einigen Projekten eine wichtige Rolle, so beim Rheinuferweg vom St.-Johann-Quartier in das französische Huningue oder bei den „Seen für die Region“ – durch die Umnutzung von Kiesgruben – oder beim Ozeanum des Basler Zoos bis zu „Mehr Schiffverkehr“, das mit Linienschifffahrten auf dem Rhein aufwartet, und mit „Canale Grande“, das öffentlich zugängliche Infrastrukturbauten am Rhein errichten will. km Weitere Projekte und Infos unter: www.iba-basel.net
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Jardins de l’arche aWP – Office fOr TerriTOrial recOnfiguraTiOn Eines der grossen Pariser Städtebauprojekte liegt zwischen La Défense und Seine-Arche; genannt Jardins de l’Arche. Das Pariser Büro AWP – Office for Territorial Reconfiguration – bekam den Auftrag als Generalunternehmer, die öffentlichen Räume am Fusse des Grande Arche neu zu gestalten. Das 3 ha grosse Gebiet wird von einer knapp 600 m langen Rampe überspannt, um zusätzlichen Bewegungsraum zu schaffen. Die bestehende Landschaft wird durch eine gartenähnliche Gestaltung erweitert; das gesamte Areal wird mit Follies, Mehrzweckräumen und kleinmassstäblichen Bauten besetzt, welche verschiedene Nutzungen ermöglichen. Das einfache Vokabular wiederholt sich in verschiedenen Situationen. Die räumliche Kontinuität ermöglicht die Integration von weiteren kleineren urbanen Projekten. Eine ideale Aufgabe für das interdisziplinär arbeitende Büro AWP (Marc Armengaud, Matthias Armengaud, Alessandra Cianchetta). Neben Landschaftsgestaltung beschäftigen sie sich auch mit Städtebau, Strategie- sowie Architekturplanung und Umsetzung. An den neu gestalteten Aussenraum grenzt die vom Atelier Christian de Portzamparc geplante „Arena 92“ an. Im vielseitig nutzbaren Stadion sind zusätzlich Büroflächen integriert. Im Erdgeschoss bilden die vorwiegend öffentlichen Räume einen fliessenden Übergang zum Aussenraum. Das Gebäude soll ein wichtiger Bestandteil des neuen Quartiers werden. AWP sind gleichzeitig verantwortlich für die Aufwertung des öffentlichen Raums im gesamten Central Business District von La Défense. EPADESA (Etablissement public d’aménagement de La Défense Seine Arche) leitet die Studien und die Umsetzung eines der grössten und bedeutendsten Städtebauprojekte im Westen von Paris. Das 564 ha grosse Gebiet umschreibt das national und international wichtige Europäische Business District. In der weiter folgenden Planung sollen 20 Terrassen die historische Achse von Paris erweitern; die wichtigen französischen Transportinfrastrukturen werden das neue Gebiet in Zukunft erschliessen. km
grenze überschriTTen? Eine Kontrollstation auf dem Mond? Eine Kulisse für den nächsten James-Bond-Film? Oder doch ein Ausstellungspavillion auf der Architektur-Biennale? Nein, völlig falsch, abgebildet ist der kürzlich eröffnete Grenzkontrollpunkt in Sarpi zwischen Georgien und der Türkei. Dieser soll ein Zeichen für den gegenwärtigen Aufschwung des Landes setzen. Das vom bekannten deutschen Architektenteam J. Mayer H. entworfene 40 m hohe Gebäude liegt unmittelbar am Ufer des Schwarzen Meeres und bietet mit seinen auskragenden Terrassen Aussichtspunkte über das Meer und die steile Küste. Neben den für die Zollabfertigung benötigten Räumen sind in dem Gebäude auch eine Cafeteria, Personalräume und ein Konferenzsaal untergebracht. gb www.jmayerh.de
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Lehrwerkstätte FribourG – Graber PuLver architekten
erstes Leed-Gebäude Das neue Entwicklungszentrum von Cereal Partners Worldwide (CPW SA) wurde kürzlich als erstes Gebäude in der Schweiz mit dem LEED-PlatinumZertifikat ausgezeichnet. Im neuen Entwicklungszentrum in Orbe VD sind eine Pilotproduktionsanlage, Testverpackungsanlagen, Versuchsküchen, Klimakammern, Labore und Büros untergebracht. Das ganze Gebäude wurde nach ökologischen Kriterien optimal gestaltet, was unter anderem zu einer effizienten Energie- und Wasserversorgung und zu einem guten Innenraumklima führt. Die Architekten sind Concept Consult Architects Sàrl (CCA) aus Lausanne. Verglichen mit einem gewöhnlichen Gebäude betragen die Energiekosteneinsparungen rund 30 Prozent. Dieses Ergebnis mag nicht spektakulär erscheinen, war jedoch nur mit grossen Anstrengungen zu erreichen. Denn es gilt zu berücksichtigen, dass der grösste Teil des Energieverbrauchs von den Produktionseinrichtungen herrührt, welche kaum Optimierungspotenzial aufweisen. Das neue CPW Product Technology Centre Orbe stellt ein Beispiel dafür dar, das mittels hohen Engagements aller Beteiligten – im Besonderen aber der Bauherrschaft, welche auch bereit war, höhere Investitionskosten in Kauf zu nehmen – trotz der schwierigen Randbedingungen eines Entwicklungszentrums erzielt werden kann. Und dies mit herausragenden Ergebnissen in puncto Funktionalität, Gestaltung und Nachhaltigkeit. lv
Im industriell geprägten Quartier Pérolles befinden sich neben den ersten Universitätsbauten von Fribourg auch die Lehrwerkstätten für technische und industrielle Berufe. Graber Pulver Architekten entschieden sich im Wettbewerb die bestehende Ecole des Métiers (EMF) abzubrechen. Der Neubau spiegelt die innere Nutzung nach aussen wieder und nimmt den Bezug zur grossmassstäblichen Umgebung auf. Der 171 m lange Baukörper mit dem unregelmässig geknickten Sheddach bildet ein ganzheitliches Volumen. Diese Einheit wird eingefasst von einer perforierten oder geschlossenen Aluminiumblechmembran, die von der Fassade ins Dach übergeht, sich teilweise auch vor die durchgehende Fixverglasung schiebt. Das Gebäude gleicht einem Bauprofil, das am Fliessband hergestellt auf die Grundstückslänge zugeschnitten wurde. Die rohen Betonflanken des Gebäudes zeichnen sich als Profilschnittfläche ab. Das Raumprogramm wird auf vier Ebenen organisiert. Das Foyer liegt über der Parkierung. Diese sehr grosszügig gestaltete Hauptverteilerebene kompensiert die kaum vorhandenen Aussenbereiche der Schule und bietet Platz für gemeinschaftliche Nutzungen wie Ausstellungen und weitere Anlässe. Über drei hofseitig erschlossene Treppen gelangt man ins 1. Obergeschoss zu den Klassenzimmern. Im Dachgeschoss sind alle Ateliers untergebracht, belichtet durch das Sheddach mit Nordlicht. Jeweils am Kopf des Gebäudes liegen die Cafeteria und die Turnhalle. Ein Gebäude in Form eines Werkzeugs und ein Werkzeug selbst. km www.graberpulver.ch
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Arigons stolz: der leutschentower Die Arigon Generalunternehmung AG versteht sich als Entwicklerin von komplexen Projekten mit anspruchsvoller Architektur. Arigon sucht laut eigenen Angaben nicht die Masse der Bauobjekte, sondern das Meisterstück, das sie im Detail fordert. Beispiel dafür ist der Leutschentower in Zürich. In nur zweieinhalb Jahren wurde das markante Gebäude erstellt, und dabei wurden zahlreiche Herausforderungen gemeistert. Als Hochhaus mit EG und 18 Obergeschossen umfasst es etwas mehr als 95 Wohnungen und rund 5500 m² Büro- und Dienstleistungsflächen. Die Schlüsselübergabe an den Investor Swiss Life erfolgte am 23. September 2011. Heute sind alle Wohnungen vermietet und über 50 Prozent der Büroflächen belegt. Zur Vorgeschichte: Im Jahre 2006 lancierte Arigon einen Architektenwettbewerb auf Basis einer Studie zur künftigen Nutzung des Betriebsareals im Stadtteil Zürich-Seebach, Entwicklungsgebiet Leutschenbach. Die Standortanalyse empfahl eine Überbauung mit gemischter Nutzung von Büros, Dienstleistungen und Wohnungen (Wohnanteil 75 Prozent). Der Studienauftrag wurde als einstufiges Verfahren in Anlehnung an die SIA-Norm 142 durchgeführt. Sechs namhafte und hinsichtlich Architekturanspruch unterschiedliche Architekturbüros wurden für den Studienauftrag eingeladen. Den Zuschlag erhielt Bétrix & Consolascio Architekten aus Erlenbach. Ziel von Arigon war es, als Totalunternehmerin zu einem Projekt zu gelangen, welches städtebaulich und architektonisch qualitätsvoll sowie bewilligungsfähig war. Ebenso sollte eine hohe Wertschöpfung generiert werden. Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Rendite wurden geprüft. Es folgte eine Phase der Projektoptimierung. Im gegenseitigen Einvernehmen wurde das Architektenbüro Zwimpfer & Partner Basel mit der Ausführungsplanung des 70-Millionen-Projektes beauftragt. Heute ist der Leutschentower ein markanter Eckpfeiler innerhalb des aufstrebenden Dienstleistungs- und Wohnviertels Zürich-Leutschenbach. gb www.b-c-arch.ch, www.arigon.ch
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4+2=JustK. Den ersten Platz der AR House Awards errang JustK, ein NullEnergie-Haus in Tübingen. Das Gewinnerprojekt der jungen Architekten Martenson, Nagel, Theissen konnte sich gegen eine durchwegs starke Konkurrenz durchsetzen. Das passiv beheizte, kostengünstige Wohnhaus in Massivholzbauweise bietet Wohnraum für zwei Erwachsene und vier Kinder. Aufgrund der kleinen Grundstücksfläche, der einzuhaltenden Abstandsflächen und des für sechs Menschen benötigten Wohnraums entwickelte sich das Gebäude turmartig in die Höhe. In seiner kompakten Kubatur und dem ausformulierten Dachkörper nimmt JustK Beziehungen zu den umliegenden grauen Tuffstein-Gebäuden aus den 1920er-Jahren auf. Aufgrund der bauphysikalischen Anforderungen an Passivhäuser, Überlegungen zur Nachhaltigkeit und der schnellen Bauzeit ist das Gebäude als Massivholzbau ausgeführt, der die Möglichkeiten der Vorfertigung intensiv nutzt. Das gesamte Gebäude besteht aus 136 Elementen, die direkt ab Werk mit Fälzen für die Zimmermanns- und Schreinerarbeiten und mit Bohrungen und Fräsungen für die Elektroinstallation versehen wurden. Möblierung und Treppen wurden als Bestandteil der Architektur in Materialität und Form mitentworfen. sg www.amunt.info
toyo Ito museum Der international renommierte Architekt Toyo Ito hat sein eigenes Museum, das Toyo Ito Architecture Museum, auf der Insel Omishima fertiggestellt. Auf einem rund 6300 m² grossen Grundstück direkt am Seto-See situiert, ist es das erste Museum in Japan, das dem Werk eines einzelnen Architekten gewidmet ist. Das Museum besteht aus zwei Bauten: Der eine, „Steel Hut“ genannt, ist als dreidimensionales grafisches Objekt aufgebaut. In diesem mehrstöckigen Gebäude mit Stahlverkleidung wird Toyo Itos Werk ausgestellt. Die facettierten Fassaden mit unterschiedlichen Winkeln verleihen dem Äusseren eine dynamische matte Erscheinung und etablieren eine starke Identität in der wild wuchernden Natur der Umgebung. Der benachbarte Bau namens „Silver Hut“ ist durch eine Reihe von Bögen charakterisiert und beherbergt als frei stehender Pavillon einen Arbeitsraum und die Bibliothek. sg www.toyo-ito.co.jp www.tima-imabari.jp
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Gastlichkeit seit 1772 Die Hotellerie und Gastronomie der Ortschaft Zermatt geniesst weltweit einen ausgezeichneten Ruf. Zermatt ist wie eine eigene, kleine Welt. Ein wichtiger Bestandteil dieser Welt bildet das Hotel Post – ein Unikat mit einer äusserst langjährigen Geschichte. Angefangen hat alles im Jahr 1772, als ein kleines Walliser Haus errichtet wurde, welches noch heute ein authentischer Bestandteil des Hotels ist. Das Datum 1772 ist im original bestehenden Chalet des Restaurants Old Spaghetti Factory im Trägerbalken eingraviert. Rund 100 Jahre später, anno 1875, wurde das Hotel de la Poste mit 20 Betten eröffnet und gilt somit als eines der drei ältesten Hotels im Dorf. Seit den 1960er-Jahren hat sich das Hotel zu einem modernen Restaurant- und Unterhaltungszentrum entwickelt. Nach zahlreichen Erweiterungen, Ausbauarbeiten und Besitzerwechseln wurde das Hotel Post im Jahr 2001 von Martin Perren und seiner Frau übernommen, den heutigen Besitzern. Kürzlich wurde das Hotel komplett umgebaut und eröffnete seine Pforten in völlig neuem Glanz. Das Investitionsvolumen für den Umbau belief sich auf rund 16 Millionen Franken. Die Anforderungen an den Hotelumbau waren klar: vier Sterne Superior-Standard, eine Wellnessanlage mit Whirlbecken, Ruheraum, Sauna, Dampfbad und zwei Massageräumen. Und ein neues Partylokal. Innerhalb kürzester Zeit wurde das Hotel Post grösstenteils abgerissen oder ausgehöhlt, wiederaufgebaut und erweitert. Alle Decken wurden abgebrochen, obwohl die über 100-jährigen Aussenwände stehen bleiben mussten. Durch drei Stahlkränze wurden während dieser Zeit die 15 m hohen, frei stehenden Aussenwände stabilisiert. Im Bereich des bestehenden Hotels wurden zwei neue Untergeschosse erstellt sowie ein zusätzlicher Anbau. Die seismischen Kräfte wurden über die neuen Wände in den Baugrund abgetragen. Nach nur rund acht Monaten war dann das Projekt des Umbaus vollbracht. Der Besitzer Martin Perren hat mutig investiert und mit dem international bekannten Designbüro Federica Palacios Design den Spagat zwischen Originalität und Totalerneuerung geschafft. lv/gb www.hotelpost.ch, www.federicapalaciosdesign.com
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«Die Schönheit DeS erSchaffenen entSteht, wenn man Die weSenSart eineS BauStoffeS ehrt.» Louis Kahn, amerikanischer architekt
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VIS-A-VIS Ákos Moravánszky
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„katastrophale entwicklung“
welche aufgaben beschäftigen sie gerade? Einerseits meine Vorlesungen und Seminare sowie Forschungs- und Buchprojekte zu Themen wie Aldo Rossis Tätigkeit und Wirkung in der Schweiz oder die Frage des Formtransfers zwischen den Werkstoffen. Am meisten beschäftigt mich jedoch das Thema über die Transformation der gebauten Umwelt Europas in den letzten 50 Jahren. Mich würde interessieren, diese Prozesse auf verschiedenen massstäblichen Ebenen zu rekonstruieren, ohne jene Verzerrungen, welche die aus der Welt des Theaters entlehnte Metapher des „Eisernen Vorhangs“ in unserer Wahrnehmung der Geschichte verursachte. welches architektonische werk hat sie kürzlich begeistert? Die Salinen von Añana im Baskenland – eine riesige, künstliche Landschaft, bestehend aus Terrassen von Verdampfungspfannen und kilometerlangen Kanälen, die von einem System aus gezimmerten Stelzen gestützt werden. Ihre Blütezeit, ihr Zerfall und die heutigen Bemühungen zur Restaurierung zeigen die enge Verflechtung von Wirtschaft, Politik, Technologie und Ästhetik sehr eindrücklich. inwiefern unterstützen oder behindern neuartige Materialien die architektursprache? Ich bin kein praktizierender Architekt; mich interessiert, wie die kulturelle Wahrnehmung der Materialien durch die Sprache gestaltet wird. Die Verwendung von neuen Materialien ist heute weniger durch ihre direkt wahrnehmbare Wirkung als durch Diskurse wie Materialgerechtheit oder die Fähigkeit zur Umwandlung (z.B. „textiles Holz“) bestimmt. Offenzulegen, wie die Theorie unsere Rezeption der Stoffe beeinflusst, ist wichtig.
haben sie eine idee von schönheit? Bestimmt, aber mit einer vorgefassten Idee von Schönheit würdigt man meistens die bereits kanonisierten Werke. Was mich
uns berührt und die seine Benutzbarkeit und Partikularität übersteigt. Ein Gebäude ist ein konstruiertes Objekt. Wenn wir in dieser Konstruktion unsere Welt, unsere Kultur wiedererkennen, ist es Architektur.
welche tugenden sollte ein architekt erfüllen? Er muss die Fähigkeit besitzen, in einer ihm vom Auftraggeber aufgetragenen Aufgabe nicht nur den Wunsch dieses Klienten, sondern auch den grösseren, gesellschaftlichen Auftrag zu erblicken. Prof. Dr. Ákos Moravánszky war nach dem Architekturstudium als Architekt in Budapest tätig. Ab 1977 studierte er Kunstgeschichte an der TU Wien, wo er zum Dr. techn. promovierte. Nachdem er Gastforscher am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München gewesen war, folgte ein Forschungsaufenthalt als Research Associate am Getty Center for the History of Art and the Humanities in Santa Monica. Danach war er Visiting Professor am M.I.T. (Cambridge, Mass.). Seit 1996 ist er Titularprofessor für Architekturtheorie am Institut GTA der ETH Zürich. 2003–2004 war er Gastprofessor an der Universität für angewandte Kunst in Budapest als Szent-Györgyi Fellow. www.gta.arch.ethz.ch
mehr interessiert, ist die Schönheit, die mich überrascht, gerade weil sie sich nicht ohne weiteres mit einem Schönheitskanon vereinbaren lässt. Sie zwingt mich, meine erste Idee von Schönheit zu verwerfen oder zu revidieren. wann wird ein gebäude zu architektur? Diese scheinbar harmlose Frage behauptet, dass ein Gebäude noch keine Architektur ist, und verlangt nach der Klärung der Differenz als Definition der Architektur. Wenn wir ein Gebäude als Architektur bezeichnen, sehen wir eine Bedeutung, die
welche rolle spielt der architekt in der gesellschaft? Der Architekt geniesst heute die Aufmerksamkeit der Gesellschaft, wenn von ihm als Star-Künstler das Branding von Städten oder Regionen erwartet wird. Oder er gehört zur grauen Masse der Angestellten der Dienstleistungsindustrie. Ich finde die Folgen dieser vor allem in den USA klar sichtbaren Entwicklung katastrophal. Die Legitimität unserer Profession kann nur bewahrt werden, wenn die Architekten ihre spezifische Kompetenz in komplexen Fragen der Umwelt unter Beweis stellen, anstatt Brandingdienste zu leisten. welche rolle sollte heute die politik gegenüber der architektur spielen? Die Politiker sollten die spezifische Kompetenz der Architekten, ihre Fähigkeit, im kreativen Akt verschiedene Bereiche des Wissens mit Wertvorstellungen einer Gesellschaft zu verbinden, erkennen und fördern – gerade heute, da wir die Grenzen des Wachstums und die Limitiertheit unserer Ressourcen erkennen. kann architektur die welt verbessern? Unsere Welt ist eine weitgehend konstruierte Umwelt. Deshalb, in einem ganz direkten, materiellen Sinne, verbessert gute Architektur diese Welt. Und weil sich die Gesellschaft in diese Umwelt wie in eine Gussform einfügt und durch sie gestaltet wird, verbessert gute Architektur die Welt auch in einem weiteren, umfassenderen Sinne.
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architektur in der „experience economy“ In den Städten waren Designhotels ein Signal für Aufbruch und Veränderung. Bis dahin überzog eine Urlaubsarchitektur für die Massen die Landschaft. von Prof. Dr. Felizitas Romeiss-Stracke
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erlebnisinszenierung im tourismus Der moderne Mensch handelt zunehmend erlebnisorientiert. Gefragt ist nicht mehr nur das Stillen von Bedürfnissen, sondern vielmehr das Schaffen von Erlebnissen. von Prof. Dr. Hansruedi Müller
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kampf um aufmerksamkeit: tourismusinszenierung der berge Der Kampf um Aufmerksamkeit wird immer grösser. Gesellschaftliche Tendenzen zeigen aber auch, dass wieder mehr Substanz und Authentizität gefragt sind. von Prof. Stefan Forster
Zwischen Kultur und Rentabilität. Seit einigen Jahren werden zunehmend neue Grossprojekte für die Beherbergung und Unterhaltung von Touristen lanciert. Die Bedeutung der Angebotsinszenierung nimmt zu. Ist eine architektonisch hochstehende Weiterentwicklung der Baukultur oder die Schaffung von Traumwelten angesagt?
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attrappenkult oder die suche nach authentizität Das Mittel ist die Camouflage: Trotz der eroberten Bergwelt bemühen sich Planer, Naturschützer und Behörden, das vermeintlich intakte Bild der unberührten Wildnis zu erhalten. von Herbert Imbach-Röbbeling
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ausgezeichnete tourismusprojekte Der Milestone-Tourismuspreis Schweiz ist die wichtigste Auszeichnung der Branche und honoriert herausragende, innovative Leistungen im Schweizer Tourismus. von Gerald Brandstätter
WEiTERE THEMEnRELEvAnTE ARTikEL: Erweiterung der Wallfahrtskirche, Ronchamp, ab Seite 60 Berghotel Muottas Muragl, Samedan, ab Seite 68
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Architektur in der „experience economy“ von Prof. Dr. Felizitas Romeiss-Stracke (Text) und Simone Vogel (Fotos)
Mit dem um 1970 einsetzenden Massentourismus überzog eine Urlaubsarchitektur für die Massen die landschaftlich attraktiven Gebiete Europas und prägte negative Bilder vom Tourismus. In den Städten waren Designhotels ein Signal für den Aufbruch und die Veränderung im Tourismus.
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Seitdem Philippe Starck in den 1980ern das Paramount Hotel in New York ausstattete, verneinten immer mehr Touristen die bis dahin übliche Einheitsarchitektur beziehungsweise die gedeckt farbige Plüsch-Holz-Muffigkeit in Hotels. Was sich jedoch heute findet, das ist teilweise abenteuerlich (siehe Zitat auf der Folgeseite). Tatsächlich gibt es absurde Entwicklungen im Hotelzimmer, beispielsweise der Verzicht auf eine Trennung von Bad und Schlafbereich oder ultimative Steigerung: Badezuber frei stehend neben dem Doppelbett. Als ob alle Paare, die ein Doppelzimmer buchen, frisch verliebt wären und der eine Partner bei jeder körperlichen Äusserung des anderen unbedingt zuschauen müsste! Kommt hinzu, dass sehr viele Architekturdetails und Ausstattungsgegenstände, die unter dem Prädikat „Design“ laufen, schlecht altern können und unsachgemässer Behandlung nicht standhalten: Schiefe Designlampen, fleckige Polster und wackelige Armaturen müssen häufig ausgewechselt werden; das wird teuer – von Nachhaltigkeit keine Spur. Bei allen Ausrutschern, Designhotels waren ein Signal für den Aufbruch und die Veränderung im Bauen für den Tourismus. Mit dem um 1970 einsetzenden Massentourismus überzog auch eine Urlaubsarchitektur für die Massen die landschaftlich attraktiven Gebiete Europas. Und prägte so negative Bilder vom Tourismus, die viele Bildungsbürger und besonders viele Architekten heute noch pflegen. Es ging ja darum, möglichst viele Unterkünfte zu schaffen, sozusagen als „Shelter“ für die Erholung am Strand,
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am Seeufer und in der grünen Natur. Aber so wie der Massentourismus der ausgehenden Industriegesellschaft von individualisierten Urlaubsformen abgelöst wird, so wird auch das gewohnte Bild der Hotelkästen an den Küsten und in den Bergtälern, deren Uniformität nur durch dekorative Applikationen kaschiert wurde, zunehmend durch ästhetisch anspruchsvollere Architekturen ergänzt. Es gibt offensichtlich eine wachsende Klientel, die Behausungen für Wochenende und Urlaub sucht, in denen man spannende Wohn- und Raumerfahrungen machen kann. SinneSerlebniS Erfahrung – das ist das Stichwort. 1999 brachte das von Pine/Gilmore vorgelegte Buch „The Experience Economy“ (Boston: Harvard Business School Press 1999) eine Entwicklung auf den Punkt, die sich schon seit Mitte der 1990er abzeichnete: Die effiziente Produktion von (Konsum-) Gütern, wesentlicher Zweck der Industriegesellschaft, und ihr raffiniert durch Marketing gesteuerter Verkauf stossen an Grenzen im Markt beziehungsweise bei den Käufern (jedenfalls in den westlichen Gesellschaften). Sie wollen weniger haben, dafür mehr sein: da sein, spüren, leben mit allen Sinnen. Allerdings wurde Experience Economy fälschlicherweise als „Erlebnisgesellschaft“ eingedeutscht und dann zur „Spassgesellschaft“. Experience heisst aber genau übersetzt „Erfahrung“, und das ist mehr, geht tiefer als nur das schöne Erlebnis (Gerhard
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Schulze, Die Erlebnisgesellschaft. Campus Frankfurt/New York 1992). Zur „Erfahrungswirtschaft“ gehören vor allem die Tourismuswirtschaft (Hotellerie und Gastronomie), die Gesundheitswirtschaft (Medical Wellness), die Kulturwirtschaft und einige Bereiche der Getränke- und Nahrungsmittelherstellung. Erfahrungen sollen persönlichen Sinn ergeben, und so entsteht seit Anfang des 21. Jahrhunderts die „Sinngesellschaft“ . Sie entwickelt sich mit jeder neuen Krise weiter. Schneller, höher, Mehr! Damit verändert sich auch der Tourismus: weg vom Massentourismus, hin zu differenzierten Urlaubsformen und generell weniger „Ballermann“, dafür mehr Slow, Gesundheit, soziale Intimität und Reise nach innen. Die „Spassgesellschaft“ der 1980er und 1990er, die der spätindustriellen Verfassung der westlichen Gesellschaften entsprach, gibt es schon noch. Sie liebte es extrovertiert (immer in der richtigen Szene, im coolen Outfit), extrem (schneller, höher, mehr, weiter), eklektisch (anything goes) und exotisch (möglichst „abgefahren“). Die „Spassgesellschaft“ tobt sich an Mittelmeerküsten, in Skigebieten, in Städten und bei Grossevents jeder Art aus und braucht „angesagte Locations“ mit massentauglicher, eher schriller Architektur – beispielsweise Arenen, Shoppingcenter, Diskotheken, Grosskinos, Spassbäder oder Seilbahnstationen. Es geht um „Escape“, Kontrast zum Alltag. Nicht zufällig war einer der Slogans eines grossen Reiseveranstalters Anfang der 1990er „Nix wie
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„schwarz, alles schwarz. im Januar-Grau der Grossstadt finde ich den eingang des für mich gebuchten designhotels kaum – die Fassade spiegelt grau-schwarz, das eingangsportal ist schwarz. die lobby – schwarz. nur ein paar schrille designersessel unterbrechen die tristesse. der Flur zu meinem zimmer: schwarz, kaum beleuchtet. die zimmernummer: glänzendes schwarz auf mattem schwarz, kaum zu erkennen. im zimmer: verschiedene schwarz, wenn es das gibt. nur die Bettwäsche leuchtet weiss. das Bad: schwarz, nur der Waschtisch graubeige. ich bin ohnehin nicht besonders gut drauf. diese tristesse gibt mir den rest…“
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weg!“. Aber die „Sinngesellschaft“ ist nicht aufzuhalten. Architektur AlS erfAhrungSträger Gemäss dem Grundsatz, dass jede Gesellschaft die Architektur hervorbringt, die ihr entspricht, sind diese Veränderungen auch im Bauen für den Tourismus beobachtbar. Vielleicht hat die Tourismusarchitektur sogar Pionierfunktion, denn die Arbeitswelt ist im Denken, Handeln und in der Gestalt noch sehr industriell ausgerichtet (rational, funktional, hierarchisch etc.) und lässt nur für die wenigsten Experimente und sinnvolle Erfahrung zu. Damit wird Architektur für Freizeit und Urlaub genuiner Bestandteil der „Experience Economy“. Auch wenn viele Architekten Vorbehalte gegen den Kommerz haben und sich dagegen wehren würden, als Bestandteil einer Wirtschaftlichkeit mit all ihren (kapitalistischen) Gesetzen zu gelten: In fast allen Gebäuden, welche die Experience Economy braucht, geht es um die professionelle Herstellung von Erfahrung – in Räumen. Wo kann sich ein Mensch besser und intensiver selbst erfahren als in einem Gebäude, das er betritt, in dem er sich bewegt, das er betrachtet, dessen Klima und Atmosphäre er mit allen Sinnen spüren kann? Warum suchen Touristen Kathedralen auf? Sicher weniger, um dort zu beten, als vielmehr, um den Raum und seine spirituelle Erhöhung zu spüren. Die Kathedralen wurden von den Museumsikonen abgelöst, in denen die Ausstellungsobjekte teilweise
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weniger wichtig sind als der Raum und seine Architektur an sich – begehbare Skulpturen. Auch neue Konzerthäuser legen neben der Akustik viel Wert auf Entrees und Foyers, in denen Raumerfahrung das Musikerlebnis überhöht. Ohne Investoren und wirtschaftlich denkende Betreiber, ohne zahlende Besucher, ohne Economy also, entstehen solche Räume nicht. Die wirtschaftlichen Effekte von moderner Architektur wurden schon 2008 in einer Studie in Österreich nachgewiesen. Demnach waren in touristischen Einrichtungen, die mit zeitgenössischer Architektur neu oder umgebaut worden waren, die Gästezahlen signifikant gestiegen, und die wirtschaftlichen Kennzahlen hatten sich überdurchschnittlich entwickelt. Und der berühmte „Bilbao-Effekt“ hat gezeigt, welche ökonomische Wirkung eine Architekturikone auf die ganze Stadt haben kann. Die Zeit der singulären Architekturikonen scheint in der Experience Economy allerdings vorbei zu sein. ferienbehAuSungen Der Kern der Tourismuswirtschaft ist die Ferien- und Freizeithotellerie. Urlaub oder Wochenende sind immer noch die einzigen Zeiträume, in denen Mann oder Frau aus der Alltagstretmühle aussteigen und einmal zu sich selbst kommen, neue Erfahrungen mit sich und anderen machen, ein wenig nachdenken können. Stimmt das Ambiente, können sich neue körperlich-seelische Erfahrungen einstellen, die möglicherweise (nicht zwangsläufig) Anstösse
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zu Erkenntnissen sind, die in den Alltag tragen. Diese Funktion hatten Freizeit und Urlaub schon immer, im Positiven wie im Negativen. Nicht umsonst münden viele Urlaubsbekanntschaften in Ehen, und umgekehrt gehen viele Ehen nach einem Urlaub auseinander! Das Wohnen im Urlaub, ob im Hotel oder Ferienhaus beziehungsweise in der Ferienwohnung, ist also Zentrum von Sinnerfahrungen. Das heisst, man muss ihnen Raum geben – im dreifachen Wortsinn: temporär (Zeit verbringen), sozial (mit wem ich will, auch nur mit mir allein) und vor allem physisch (Oase zum Wohlfühlen, ästhetische Gestaltung). Wie Anna Klingmann schreibt: „The architect as choreographer sets the stage (architecture), determines the plot (activities) and guides the actors (users) through a dynamic sequencing of situations and events.“ (Klingmann, Anna. Brandscapes, Architecture in the Experience Economy, MIT Press 2007, S.314) Es geht also um empathische Raumchoreografie für die unterschiedlichsten Gruppen. Dazu müssen Architekten viel mehr über die potenziellen Bewohner der Urlaubsbehausungen wissen, als sie heute in der Regel lernen. Von den eigenen Wünschen auszugehen oder die unter Architekten gerade korrekten ästhetischen Codes einzusetzen, reicht nicht. Zur Differenzierung der Urlaubsarten und der Touristen kommen weitere drei Herausforderungen: 1. Wandel der Arbeitswelt Die Grenzen zwischen Freizeit, Urlaub und Arbeit verschwimmen
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langsam, zumindest für die Berufsgruppen, die hauptsächlich mit Informationen arbeiten. Darauf muss die Architektur von Hotels und Ferienwohnungen mit anderen Zimmergrundrissen und Ausstattungen reagieren. 2. Regionale Architektur Die Austauschbarkeit unserer gebauten Alltagsumwelt hat zu einem Überdruss am globalisierten Einerlei der Baustile und Baustoffe (und auch der Produkte) und zu einer grossen Sehnsucht nach dem unverwechselbaren Lokalen, nach dem Authentischen geführt. In aus der Region erwachsener Architektur ist das auf den ersten Blick erlebbar. Aber die Massstäbe für qualitätsvolle regionale Architektur sind noch in den Anfängen. Ein moderner Kubus aus Lärchenholzlatten garantiert noch keine Qualität! 3. „Zero Footprint“-Architektur Energiesparhäuser, Energieplushäuser, Abdichten und Dämmen – tech-
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nische Standards bestimmen die Architekturdiskussion nun schon seit einigen Jahren. CO ² ist fast zu einer Ideologie geworden. Aber auch hier fehlen die Massstäbe für ästhetisch befriedigende Lösungen noch weitgehend.
„in remarkable spaces, experiences are not just embodied by architecture – they become the architecture.”
Prof. Dr. Felizitas Romeiss-Stracke studierte Soziologie und postgraduate Urban Design. 1970-1977 war sie für die Stadt München in der Stadtentwicklung und Stadtsanierung tätig. Von 1977–2007 leitete sie als Inhaberin das Büro für Sozial- und Freizeitforschung (Trendforschung und Projektentwicklung für Tourismusdestinationen und Unternehmen), seitdem Plattform für Tourismusarchitektur. Seit 20 Jahren lehrt sie an verschiedenen Universitäten mit dem Schwerpunkt Destinationsmanagement und Architektur. www.tourismusarchitektur.de
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ERLEBNISINSZENIERUNG IM TOURISMUS von Prof. Dr. Hansruedi Müller
Im Tourismus und anderswo geht es nicht mehr nur um das Stillen von Bedürfnissen, sondern vielmehr um das Schaffen von Erlebnissen, denn der moderne Mensch handelt zunehmend erlebnisorientiert. Entstanden ist eine Art Erlebnisgesellschaft, in der Erlebniswerte eines Angebotes verstärkt im Mittelpunkt stehen.
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Wohlbefinden
Besucher / Gäste
Szenerie
Attraktionen / Aktivitäten
Besucherlenkung
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Tourismusdestinationen als Erlebniswelt, schematisch dargestellt.
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Erlebnisse setzen Ereignisse voraus, die aber erst durch Erkenntnisse zur persönlichen Erfahrung werden. Daraus ergeben sich die vier E der Erlebnisgesellschaft. Erlebnisse und Erfahrungen sind subjektspezifisch und können kaum „hergestellt“ werden. Hingegen können Ereignisse und Erkenntnisse aktiv inszeniert werden, damit Erlebnisse resp. Erfahrungen entstehen können. Erlebnisse sind: • selbstbezügliche, „innere“ Ereignisse, die bildhaft wahrgenommen werden und vorerst nur subjektiv eine Bedeutung haben, • situativ und unwillkürlich, denn sie werden eher passiv erduldet als aktiv hergestellt, • selbstwertsteigernd, denn wer viele Erlebnisse hat, lebt kein banales Leben, • noch keine Erfahrungen, denn Erfahrung gewinnt man durch wiederholte, reflektierte und damit verarbeitete Erlebnisse. (Hartmann 1996, S. 12) Die erlebnisökonomie Mithilfe der architektonischen Gestaltung kann eine Atmosphäre geschaffen werden, die erwünschte Erlebnisse begünstigen. Die Anbieter haben sich den veränderten Wünschen der Gäste angepasst. Sie versuchen, ihre Angebote entsprechend erlebnisreicher zu gestalten. Dadurch ist ein eigentlicher Erlebnismarkt entstanden. Pine und Gilmore (1999) sprechen von der Erlebnisökonomie als Weiterentwicklung der Dienstleistungswirtschaft. Produkte und Dienstleistungen werden mit Emotionen angereichert und mithilfe von Inszenierungen veredelt. Damit wird das Angebot auf dem langen Weg von der Erzeugung bis zum Absatz stärker differenziert und dadurch in seinem ökonomischen Wert gesteigert. An vielen Beispielen kann gezeigt werden, dass die Zahlungsbereitschaft insbesondere im Tourismus parallel zum Erlebniswert steigt. Bei der Erlebnisinszenierung handelt es sich also um die Kunst, auf den Bauch zu zielen und die Brieftasche zu treffen.
Die entwicklungen im tourismus Im Tourismus stand das Erlebnis als zentraler Nutzen schon immer im Vordergrund. Die Gäste haben seit je natürliche oder kulturelle Attraktionen gesucht, um etwas zu „erleben“. Insbesondere in der Hotellerie wurden schon im 19. Jahrhundert architektonische Ikonen geschaffen. Heute haben sich die architektonischen Leuchttürme eher in Richtung von Wellnessanlagen oder von Kultur- und Konferenzzentren verschoben. Der Preis für eine Übernachtung oder für ein Essen oder für eine Fahrkarte usw. bildet eine Art Eintritt für die Teilnahme an diesem spezifischen Schauplatz. Was sich im Tourismus zusätzlich verändert hat, ist die spezifische Ausrichtung dieser Settings. Wurde der Tourismus ursprünglich nur schwach inszeniert, wird er in letzter Zeit immer mehr mit Erlebniselementen angereichert, ja sogar spezifisch als Erlebnisangebot geplant und gebaut: Erlebnisparks, Erlebnishotels oder Erlebnisgastronomie sind neue Bezeichnungen, die diesen Prozess verdeutlichen. Die wahrnehmung von erlebnissen Das Erlebnis des Gastes in einem bestimmten Setting steht im Zentrum der Betrachtungen. Unter Setting wird ein Schauplatz oder eine Situation verstanden. Die wirkenden Umweltreize in diesem Setting können sowohl positive als auch negative Erlebnisse auslösen. Eine wesentliche Voraussetzung ist, dass die auslösenden Umweltreize überhaupt wahrgenommen werden. Eine Umwelt wird nicht nur visuell in Form, Materialien, Farbe, Textur, Bewegung, Tiefen- und Horizontstruktur wahrgenommen, sondern gleichzeitig auch über die Hör-, Tast-, Geruchs-, Muskel- und Gleichgewichtssinne. Allerdings geht der grösste Teil der Wahrnehmungen über das Auge. Die Wahrnehmung einer realen Umgebung ist ein subjektiver Vorgang. Was
als Empfindung tatsächlich wahrgenommen wird oder sich als Raumerlebnis entwickelt, ist nicht nur bestimmt durch die Sache selber. Sie werden durch das Wahrnehmungsvermögen einerseits und durch Erwartungen oder Erfahrungen andererseits beeinflusst. Die Gesamtheit der Einzelreize und Reizkonstellationen in einem bestimmten Setting erzeugt eine bestimmte emotionale Wirkung. Diese emotionale Wirkung einer Umwelt wird als „Atmosphäre“ bezeichnet. Da Individuen möglichst Schauplätze aufsuchen, die für sie positive Gefühle auslösen, ist die Betrachtung der Atmosphäre eine entscheidende Voraussetzung zur Optimierung des Reiseerlebnisses. Es reicht nicht, nur Ereignisse zu schaffen – die passende Gesamtatmosphäre ist entscheidend. Dabei lassen sich vier Hauptatmosphären unterscheiden: • A nregende Atmosphäre (anziehend-erregend) • Beruhigende Atmosphäre (anziehend-beruhigend) • Bedrückende Atmosphäre (abweisend-beruhigend) • Aggressive Atmosphäre (abweisend-erregend) Innerhalb der wirkenden Umweltreize gibt es in einem bestimmten Setting meist einige dominierende Reize. Wir bezeichnen sie als Atmosphäreträger (vgl. Schober 1995, S. 26 ff.): Atmosphärestifter wirken emotional positiv, d. h., sie sind lustfördernd und je nach Atmosphärefeld erregend/aktivierend oder beruhigend. Demgegenüber beeinflussen Atmosphärekiller das Atmosphärefeld negativ. Es liegt auf der Hand, dass die Architektur in Tourismusdestinationen auf beide Arten von Atmosphäreträgern einwirken kann. Einige der Umweltreize können mittels Angebotsgestaltung beeinflusst werden, andere wie beispielsweise das Klima oder das Wetter nicht. Ziel der touristischen Angebotsgestaltung muss es aber sein, in einem bestimmten Raum eine Atmosphäre zu schaffen, die dem Besucher positive Erlebnisse ermöglicht. Dies 033
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Individuum Erlebnis Wahrnehmung Atmosphäre
Umwelt Inszenierung
Nachfrage
zielgruppenorientierte Atmosphäre
Angebot
Das Erlebnis-Setting im Überblick.
kann mittels Inszenierung erreicht werden. Inszenierung ist das Instrumentarium zur Schaffung einer zielgruppenorientierten Atmosphäre. Die insZenierungsinstrumente Die Erlebnisqualität touristischer Schauplätze wird mithilfe von sechs Inszenierungsinstrumenten gestaltet: • Thema: Das Thema ist Ausgangpunkt der Inszenierung und sorgt für Kohärenz. Es sollte möglichst authentisch sein und in Form eines Claims der Markenbildung dienen. Der beste Nährboden von Themen sind Tradition, Kultur, Historie oder die Welt der Sagen und Mythen. Komplexe Dienstleistungsbündel ermöglichen eine Vielzahl von Themen. Die Themen sind in eine Hierarchie zu bringen und über ein Dach- oder Kernthema zu verknüpfen. Die übrigen Inszenierungsinstrumente sind thematisch kohärent auszugestalten. • Attraktionen und Aktivitäten: Mithilfe von Attraktionen und Aktivitäten werden Ereignisse geschaffen, die Erlebnisse ermöglichen. Sie sollen zum Thema passen, den Gästeerwartungen entsprechen und durch die übrigen Inszenierungsinstrumente unterstützt werden. Zu den Attraktionen gehören Hotelbauten oder Bergbahnen ebenso wie Wellness-, Sport-, Kultur- oder Kongresszentren, Freizeit oder Einkaufsparks, Sehenswürdigkeiten oder Events.
• Szenerie: Die Szenerie wird stark durch die natürlichen Hintergrundreize bestimmt. Insbesondere Landschaft, Wetter und Licht haben grossen Einfl uss auf die Szenerie. Sie wird aber auch durch Architektur, Beleuchtung, Landschaftseingriffe oder Möblierungen aller Art gestaltet oder verunstaltet. Durch die emotionale Wirkung der Umweltgestaltung unterstützt die Szenerie den „dramaturgischen“ Ablauf und die Wirkungen von Attraktionen und Aktivitäten. • Besucherlenkung: Mit der Besucherlenkung wird Sicherheit vermittelt und werden die Gästeströme gelenkt. Im Zentrum stehen das Informationskonzept und die Signalethik. Die Besucherströme können aber auch durch gestalterische Elemente wie Tore, Rastplätze oder Aussichtsplattformen beeinfl usst werden. Durch den gekonnten Ablauf von Attraktionen und Aktivitäten kann die Besucherlenkung dramaturgisch aufge-laden werden. • Wohlfühlmanagement: Erlebnisse werden nur dann positiv wahrgenommen, wenn sich der Gast wohlfühlt. Die physiologischen Grundbedürfnisse müssen gedeckt und die Sicherheit gewährt sein. Im Wohlfühlmanagement geht es sowohl um Toilettenanlagen, Verpfl egungsstätten, Wickelräume und dergleichen wie auch um Vorkehrungen, dass ganze Gruppen sich an einem Schauplatz frei bewegen können.
• Besucher/Gäste: Die Besucher resp. die Gäste haben nicht nur individuelle Erwartungen – sie sind auch immer Teil der Attraktion. Flanieren oder sehen und gesehen werden hat bei der Inszenierung von touristischen Angeboten immer eine grosse Bedeutung. Viele Gäste haben auf vielfältige Art und Weise das Bedürfnis, sich in Szene zu setzen. So werden sie zur Attraktion für andere. Die Inszenierungsinstrumente sind miteinander vernetzt: Erst die Berücksichtigung aller Instrumente macht ein Erlebnissetting komplett und kann die verschiedenen Anforderungen erfüllen. Vorsicht: Die Entwicklung zu mehr Erlebnisqualität heisst nicht nur, Neues einfühlsam zu gestalten, sondern oft auch, bestehende Schauplätze zu entrümpeln. Bei der Inszenierung geht es weniger um Gags und Events als vielmehr darum, Bestehendes noch besser in Szene zu setzen. Prof. Dr. rer. pol. Hansruedi Müller, 1947, lehrt „Theorie und Politik von Freizeit und Tourismus“ an der Universität Bern und leitet seit 1989 das Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF). Seine Forschungsschwerpunkte sind Nachhaltigkeit, Wertschöpfung, Erlebnisökonomie, Qualitäts- und Destinationsmanagement. Mitte November ist Hansruedi Müller mit dem Milestone-Tourismuspreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden.
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Kampf um aufmerKsamKeit: tourismusinszenierung der Berge von Prof. Stefan Forster (Text) und Christof Sonderegger / Schweiz Tourismus (Aufrissfoto)
Der Alpentourismus lebt von Sehnsuchtsbildern und Mythen. Der Tourismus bewirtschaftet diese mit dem Verkauf von Angeboten und Erlebnissen. Der Kampf um Aufmerksamkeit wird immer grösser und zeigt sich an den touristischen Inszenierungen und an den Infrastrukturbauten. Gesellschaftliche Tendenzen zeigen aber auch, dass sich ein „Erlebnisüberfluss“ einstellt und wieder mehr Substanz und Authentizität gefragt sind.
Die Sehnsucht, dem Ruf der Berge zu folgen, ist ein Produkt der Zivilisation, einer Kultur, deren Verhaltensmuster von Entdeckungen und Eroberungen geprägt ist.
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Alpenbilder – Mythen und reAlitäten Die Alpen sind eine grosse Projektionsfläche für verschiedene Bilder und Klischees. Obwohl die meisten Landschaften kulturell überprägt sind, gelten die Alpen als unberührter Naturraum. Aktuelle Zahlen belegen ein urbanisiertes Bild. Beinahe 50 Prozent der Bewohner/ -innen leben heute in rand- und inneralpinen Agglomerationen und Städten. In der Schweiz geniessen die Alpen im kollektiven Selbstverständnis einen Sonderstatus. Mythisch überhöht werden die Ursprungsbilder der Schweiz als konstruierte Nation auf die Alpen projiziert. Obwohl über 70 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen in den Agglomerationen und Städten im Mittelland wohnen, verstehen sie sich nach wie vor als «Bergler». Diese ausgeprägte Emotion für den Berg nutzt die Tourismusindustrie in der Erlebnisgestaltung und im Infrastrukturbau seit 200 Jahren. Vor der Aufklärung im 18. Jahrhundert waren die Alpen vor allem ein gefährliches Hindernis für den bereits regen Güteraustausch im Säumerwesen zwischen Norden und Süden. Die Besteigung eines Gipfels zum reinen Selbstzweck war nicht erstrebenswert. Die Entdeckung des Erhabenen im Gebirge leitete unter anderem die Wissenschaft am Anfang des 19. Jahrhunderts ein. Universalgelehrte wie Albrecht von Haller oder der Geologe de Saussure, der als Erster auf dem Mont Blanc stand, führten erste Forschungsexpeditionen durch. Das war der Beginn der Romantisierung und auch des Alpinismus. In der Folge entstand eine eigentliche heile und gesunde Gegenwelt zum immer mehr urbanisierten Tiefland. Berge bedeuten für den industrialisierten Menschen bis heute offenbar eine stetige Herausforderung. Im Mittelalter galt die Besteigung eines Berges als ausgesprochene Verrücktheit, wenn nicht Dummheit. Bergsteigen, die Sehnsucht, dem „Ruf des Berges“ zu folgen, ist ein Produkt der Zivilisation, einer Kultur, deren Verhaltensmuster von
Architektonische Ikonen, auch im Gebirge, steigern die Attraktivität für die Erlebnisgesellschaft. Hier das Beispiel Tschuggen Grand Hotel Arosa.
Entdeckungen und Eroberungen geprägt ist. Als Motiv entfällt der rein funktionale Aufenthaltsgrund im Gebirge. Der „zweckfreie“ Aufenthalt im Gebirge mit den propagierten gesundheits- und geistfördernden Nebenwirkungen leitete im 19. Jahrhundert die touristische Eroberung der Alpen ein. dAs stete beMühen uM AufMerksAMkeit Der eigentliche Massentourismus beginnt erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit zahlreichen Liftanlagen, Bahnen und anderen Aufstiegshilfen wurden die Gipfelregionen allgemein zugänglich gemacht. Der Wintertourismus begann zu boomen, und das Skifahren wurde zum eigentlichen Volkssport. In dieser Zeit gehörte das Erlernen des Skifahrens quasi zur Sozialisation der Schweizer und Schweizerinnen. Erst in den 1970er-Jah-
ren meldeten sich erste umweltkritische Stimmen. Die sichtbare Landschaftszerstörung des Tourismus und die überbordende Bautätigkeit unter anderem im Zweitwohnungsbau waren dafür Auslöser. Für Umweltverbände wurde der Alpenraum zum zivilisationskritischen Thema. Wobei auch in der Kritik vorerst nicht die ausgewogene Entwicklung im Vordergrund stand, sondern ein eher wertkonservativer, „Heile-Welt-Mythos“ als zentrales Motiv mitschwang. In den 1980er-Jahren entwickelten sich einerseits neue Trendsportarten, die die Alpen nur noch als funktionale Kulisse nutzten. Andererseits entstand aber auch eine Sensibilisierung gegenüber den Umweltthemen, die sich stetig im alltäglichen Leben und im Konsumverhalten der Menschen weiterentwickelte. Ökonomisch gesehen ist aus dem verstärkten Bedürfnis nach Umweltgerechtigkeit bis heute ein kommerziell wichtiger Markt ent-
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standen. Gerade die Umweltkritik löste sich auch vom beharrenden Bild einer heilen, intakten Welt. Die gesellschaftliche und landschaftliche Dynamik wurde anerkannt, die Kritik differenzierter und in dem Sinn auch konstruktiver. Mehr und mehr geht es um die nachhaltige Entwicklung des Alpenraumes, was eine Balance zwischen ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten beinhaltet. Vor allem aber ist der Tourismusmarkt immer grösser geworden, und er hat sich bis heute stark diversifiziert. Weltweit ist der Tourismus eine sehr dynamische Wachstumsbranche, mit zum Teil zweistelligen Zuwachsraten jährlich. Mehr Freizeit, mehr verfügbares Einkommen und die günstige Mobilität machen es möglich. Aber der klassische alpine Tourismus stagniert unter dem Druck der globalen Konkurrenz. Mangelnde Qualität, fehlende Innovationsund Investitionsfähigkeit treten nach den „goldenen“ Jahren zutage. Besonders der wertschöpfungsintensive Wintertourismus stösst an seine Wachstumsgrenzen. Der Wintersportmarkt hat sich diversifiziert, und Ferndestinationen locken auch in der kalten Jahreszeit. Hinzu kommt die Klimaerwärmung, die mangels Schnee tiefere Lagen in Bedrängnis bringt. Der Kampf um Aufmerksamkeit wird darum immer grösser. WillkoMMen in der erlebnisgesellschAft! In der heutigen Welt, die uns immer mehr mit Informationen, Attraktionen und Events überflutet, ist die Aufmerksamkeit zum knappen Gut geworden. In früheren Gesellschaften stand die existenzielle Knappheit im Alltag im Vordergrund. Es ging in erster Linie um die Sicherung des Überlebens. Heute sind die meisten Menschen in der westlichen Welt abgesichert, die Grundbedürfnisse sind gestillt, und die Suche nach Orientierung im Überfluss gewinnt an Bedeutung. Das fällt vielen Menschen schwer, weil mit den unzähligen Konsumopti-
Die Berge begrenzen einen naturbelassenen Raum, in dem der Mensch – bis hin zum Thermalbad – kontinuierlich mit der Natur konfrontiert wird. Im Bild: Tschuggen Grand Hotel Arosa.
onen auch die Angst steigt, dass das Beste immer verpasst werden könnte. Die „Verkäufer des Überflusses“ müssen darum immer mehr Marketing und Werbung betreiben. Damit die Aufmerksamkeit auf ihre Produkte gerichtet wird. Reine Produktewerbung genügt dafür schon lange nicht mehr. Konsumgüter müssen „in Szene gesetzt“ oder eben inszeniert werden. Man muss drum herum eine Dramaturgie, ein veritables „Theater“ aufbauen. Dafür braucht heute jedes Produkt vor allem Emotionen. Sehnsüchte und Bedürfnisse werden durch Inszenierungen erfunden und aufgebaut. Der berühmte Marlboro-Mann ritt als einer der Ersten durch die Prärie der nach Aufmerksamkeit heischenden Konsumwelt. Er versprach uns rauchend Freiheit und Abenteuer. Mit Getränken wird heute nicht einfach der Durst gestillt, sondern Erlebniswelten und Marketingmaschinerien vermitteln über Blechdosen ganze
„Lifestyles“. Alles ist austauschbar und vielfach verfügbar auf dem Markt. Geschichten und Emotionen rund um die Produkte geben diesen eine „Aura“, die uns selber Anerkennung und Identität versprechen. Der Kulturwissenschaftler Benjamin Barber sagt dazu: „Unser Leben ist durchdrungen von Identitätsshopping. Wir glauben zu sein, was wir kaufen.“ Auch im Alpentourismus spiegelt sich diese Entwicklung. Der Berg wurde offenbar fad und verliert zunehmend an Aufmerksamkeit. Die Marketing- und Tourismusfachleute geben zu verstehen, dass Natur und Landschaft, die „Bergidylle“ allein nicht mehr genügen, um Gäste anzulocken. Grossanlässe wie Rockkonzerte im Gebirge erhöhen die Frequenz am Berg. Bergbahnstationen werden zu Erlebnisparks ausgebaut mit Streichelzoos, Rodelbahnen und Seilparks. Spektakuläre Aussichtsplattformen auf den Gipfeln erlauben den be039
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Erlebniswelten für die Massen, auch auf den höchsten Gipfeln.
quemen Blick in den Abgrund. Nutzlose Hängebrücken ermöglichen den erlebnisreichen Nervenkitzel für die ganze Familie. Themen- und Erlebniswege verstellen zunehmend den Blick in die Natur, die sie eigentlich zeigen möchten. Farbige Lichtinstallationen machen die Nacht am Berg zum Tag. Auf dieser ewigen Suche nach Aufmerksamkeit wird eine Spirale in Gang gesetzt, die immer verrücktere und spektakulärere Inszenierungen und Infrastrukturen erfordert. erlebnis versus substAnz Dabei wird übersehen, dass die „Inszenierungseuphorie“ auch an Grenzen stösst. Denn heute sind die Installationen für viele Gäste bereits störend und seelenlos geworden. In Zukunft rückt wieder mehr die individuelle Erfahrung am Berg und nicht das gekaufte Erlebnis in den Vordergrund. Künstliche Erlebnisse sind
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oft substanzlos, sie geben wenig Sinn. Die Suche nach Sinn und Glück sind aber grosse Gästebedürfnisse der nächsten Jahre. Gefragt sein werden vermehrt echte, individuelle und sinnstiftende Angebote mit Substanz. Die Gäste sind quasi mündig geworden, sie werden sich immer weniger etwas vormachen lassen. Unverwechselbarkeit durch die Ermöglichung von individuellen Erfahrungen, Einfachheit und Qualität von Angeboten stehen der untergehenden „Erlebnisscheinwelt“ gegenüber. Heute tauchen Begriffe wie naturnah und authentisch auf jeder Megatrendliste auf. Auch im Tourismus wird erkannt, dass gerade in den Ferien eine grosse Nachfrage nach Naturerlebnissen und ökologischen Produkten vorhanden ist. Die Gäste suchen vermehrt den Landschaftsgenuss in natürlicher Umgebung, sie suchen das substanzielle und nicht austauschbare Produkt. Darum gewinnt das Zauberwort „Authentizität“ im Tourismus allgemein an Bedeutung. Authentizität meint die Echtheit von Erfahrungen und Erlebnissen. Im Tourismus geht es um die Echtheit von touristischen Orten, Landschaften, Szenerien, Gegenständen (z.B. Kunsthandwerk), Lebensmitteln und kulturellen Veranstaltungen. Erlebnisse sind authentisch, wenn diese einen engen Bezug zu den Menschen in einer Region, zur Landschaft, zur Kultur sowie zu aktuellen und historischen Gegebenheiten eines Ortes aufweisen. Authentizität bezieht sich allerdings nicht nur auf Bewahrung und Erhaltung, sondern beinhaltet auch einen dynamischen Aspekt. Es geht ebenfalls um die Weiterentwicklung von Traditionen in der heutigen Zeit, es geht um den Alltag und die reale, zeitgenössische Bedeutung von kulturellen und natürlichen Werten. Dieser Ansatz zeigt sich zum Beispiel ausgeprägt in der Siedlungsentwicklung und in der Architektur. Auch hier steht Qualität für Authentizität, die vor Augen führt, dass es um die gehaltvolle Verbindung mit der neuen Zeit, neuen Techniken und Ansprüchen geht. Neues, das mit Materialien und Können
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an den Herstellungsort gebunden und am Ort verankert ist. Wie banal ist dagegen zum Beispiel die alpine „Chaletarchitektur“, die austauschbar vom Tirol bis in die Westalpen die Landschaft verstellt. Diese Widersprüche sollten im Tourismus, insbesondere auch für neue Infrastrukturprojekte (z.B. beim Bau von neuen Ferienresorts oder Hotels), vermehrt diskutiert werden, denn konsequent umgesetzt und touristisch sichtbar bis ins „Warme Bett“ und auf den Teller des Gastes, wird der erkennbare Wertewandel hin zur Nachhaltigkeit zunehmend zum touristischen Erfolgskonzept. fAzit Der Alpenmythos lebt! Der Tourismus verkauft ihn bis heute mehr oder weniger erfolgreich. Die Inhalte des Mythos haben sich gewandelt von der romantischen heilen Naturwelt zum authentischen und nachhaltigen Natur- und Kulturraum. Der wahre Luxus von morgen ist eine dunkle, sternenklare Nacht in den Bergen, eine naturnah bewirtschaftete und vielfältige Kulturlandschaft oder eine stille Naturlandschaft im Hochgebirge. Wir sollten aufpassen, dass dann die Landschaft durch all die Tafeln, Hängebrücken, Rodelbahnen, Chalets und spektakulären Hotelbauten nicht bereits völlig verstellt und möbliert ist. Heute ist allen klar: Der Marlboro-Mann hat gelogen, er reitet in den Sonnenuntergang der Erlebnisgesellschaft – so long, poor lonesome cowboy! Stefan Forster ist Professor für naturund kulturnahen Tourismus am Institut Umwelt und Natürliche Ressourcen (IUNR) der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW). Er leitet die Fachstelle für Tourismus und Nachhaltige Entwicklung, eine Bündner Aussenstelle der ZHAW, im Center da Capricorns in Wergenstein am Schamserberg. Forster ist zudem Inhaber des Beratungsbüros „forster. lardon – umwelt.tourismus.kommunikation“ in Fürstenau. Er lebt mit seiner Familie in Almens im Domleschg.
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AttrAppenkult oder die Suche nAch Authentizität
von Herbert Imbach-Röbbeling (Text) und Walter Storto / Schweiz Tourismus (Fotos)
Der Alpentourismus lebt von Sehnsuchtsbildern und Mythen. Der Tourismus bewirtschaftet diese mit dem Verkauf von Angeboten und Erlebnissen. Der Kampf um Aufmerksamkeit wird immer grösser und zeigt sich an den touristischen Inszenierungen und an den Infrastrukturbauten.
Im 19. Jahrhundert entdeckte der Tourismus die Bergewelt. Tollkühne Technik zeichnete die ersten Bahn- und Hotelprojekte aus.
Im 19. Jahrhundert entdeckte der Tourismus die Bergwelt. Tollkühne Technik zeichnete die ersten Bahnprojekte aus. Heute sind viele der attraktivsten Ziele ohne Anstrengung erreichbar. Trotz der eroberten Bergwelt bemühen sich Planer, Naturschützer und Behörden, das vermeintlich intakte Bild der unberührten Wildnis zu erhalten. Ihr Mittel ist die Camouflage. Die menschlichen Eingriffe sollen möglichst unsichtbar bleiben – auch wenn dazu ganze Berggipfel ausgehöhlt werden. Die Bergwelt verkommt zur Kulisse. 1871 feierte die erste Bergbahn Europas Triumphe. Die Dampfzahnradbahn auf die Rigi nahm ihren Betrieb auf. Sie galt 043
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weltweit als Sensation und wurde zur Mitbegründerin des modernen Massentourismus in den Alpen. Die Bahn war auch finanziell ein Grosserfolg. Weitere Projekte schossen nun wie Pilze aus dem Boden. Alleine in der Jungfrauregion wurden von 1870 bis 1914 über 50 Konzessionsgesuche eingereicht. Stolz präsentierten die Promotoren der Jungfraubahn ihrer künftigen Klientel den ultimativen Kick: „Morgens Abfahrt in Interlaken, Mittagessen auf der Jungfrauspitze, am Spätnachmittag rechtzeitig zurück zum Dinner im Grand-Hotel.“ Widerstand gegen die neuen Attraktionen gab es anfänglich von allen Seiten, insbesondere von den Gemeinden, die bereits Anschluss an die Eisenbahn hatten, oder aus dem Fuhrgewerbe, das die neue Konkurrenz fürchtete. Trotzdem wurden bis zur Jahrhundertwende fast alle Gesuche bewilligt. Am 10. Juni 1892 erteilte der Ständerat die Konzession für den Bau einer Bahn auf das Matterhorn – oppositionslos. Zehn Tage später folgte die Zustimmung aus dem Nationalrat. Das Projekt scheiterte allerdings, wie viele andere aus der Zeit, an fehlendem Kapital. Die Weltwirtschaftskrise und mit ihr der Ausbruch des Ersten Weltkriegs stoppten den Boom endgültig. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erholte sich die Tourismusbranche wieder. Die Bergbahnunternehmen knüpften nahtlos an ihrer Geschichte an. Schneller, steiler und höher, so die Devise, mit der sich die Tourismusattraktionen von nun an gegenseitig die Gäste streitig machten.
sollten erhalten bleiben, um das Bild der historisch wertvollen Stadt nicht zu zerstören. Neubauten, die auch als solche erkennbar sind, waren im historischen Umfeld kaum möglich. Inzwischen hat hier ein Umdenken stattgefunden. Ausserhalb der Städte ist man noch nicht so weit. Aber jeder, der nicht naiv in die Bergwelt schaut, weiss, dass der Mensch dort oben angekommen ist – weshalb soll man das nicht bemerken?
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Prägende aUsblicke Zu den wohl ergreifendsten Erlebnissen eines Ausflugs ins Weltall gehört der Anblick unserer Erde aus dem All. Jeder Astronaut berichtet nach seiner Rückkehr vom eindrücklichen Anblick der verletzlichen Atmosphäre, die unseren Planeten umgibt. Vergleichbares könnte ein Tourist auf einem Berggipfel erleben. Einmal oben angekommen, erwartet ihn aber meistens eine lärmige, tropfende „Maschine“, gut versteckt im Berginnern. Die Mystik und Kraft der Berge – das Ziel seiner Reise – erlebt der Besucher erst, wenn er nach aussen tritt. Die Architektur hätte hier die Mittel – jahrhundertelang erprobt –, um Orten wie diesen echte Wertschätzung entgegenzubringen. Architektur, die den Blick sowohl auf die Schönheit als auch die Verletzlichkeit der alpinen Natur freilegt und den Besuchern authentische Erlebnisse vermittelt, die weit über den kurzzeitigen Nervenkitzel und Spassfaktor hinausgehen. Architektur wie diese muss sich nicht verstecken.
Wir sind längst oben angekommen. Und nUn? Auf den übersättigten Tourismusmärkten nimmt der Innovationsdruck weiter zu. Tourismusunternehmen und Destinationen müssen sich selbst und ihre Märkte immer wieder neu erfinden – oder sie sterben ab. Gleichzeitig wächst die Sehnsucht nach Beständigkeit und Verlässlichkeit. In einer zunehmend urbanisierten Welt wird die „unberührte, wilde“ Natur stärker mystifiziert. Gerade die Berge werden zur Projektion kollektiver Sehnsüchte. Sie gelten als die letzten Mythenräume, in denen Menschen sich und ihre Umwelt mit allen Sinnen wieder neu entdecken wollen. Was für den Tourismus eine Chance ist, kann aber gleichzeitig zur Falle werden. Weite Kreise möchten Eingriffe in der Natur nur dann erlauben, wenn sie unsichtbar bleiben und das vermeintlich intakte Bild der unberührten Natur nicht durch menschliche Anwesenheit zerstören. Seilbahnstationen im Berg sind erlaubt, solange man sie nicht sieht. Die Denkmalpflege handelte bis weit in die 1980er-Jahre in vielen Städten nach einem ähnlichen Muster: Fassaden ausgekernter Bauten
Herbert Imbach-Röbbeling (43) ist Partner der Kommunikationsagentur Gremlich Fatzer Partner in Zürich. Als dipl. Architekt ETH hat er sich auf die umfassende kommunikative Begleitung von Bau- und Immobilienprojekten spezialisiert. www.gremlichfatzer.ch
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Ausgezeichnete tourismusprojekte von Gerald Brandstätter (Text) und Pilatus Bahnen AG (Fotos)
Der Milestone-Tourismuspreis Schweiz ist die wichtigste Auszeichnung der Branche und honoriert herausragende, innovative Leistungen im Schweizer Tourismus. Die prämierten Projekte sollen eine Vorbildfunktion innerhalb der Branche haben und zukunftsweisend sein. Mitte November wurde der Preis zum zwölften Mal vergeben.
Der Pilatus bleibt dank massiven Investitionen als Touristendestination auch in Zukunft attraktiv.
Vor gut 500 Touristikerinnen und Touristikern ging die diesjährige Preisverleihung des Milestone im Berner Kursaal über die Bühne. In den Kategorien „Herausragendes Projekt“, „Nachwuchspreis“, „Umweltpreis“ und „Lebenswerk“ wurden jeweils Gewinner gekürt. Dritter Preis in der Kategorie „Herausragendes Projekt“ ging an den Legionärspfad: In Vindonissa bereiteten sich einst 6000 Legionäre auf ihre Einsätze vor. Heute sieht, hört und fühlt man sich auf den 2000-jährigen Spuren spielerisch ins damalige Leben der Legionäre und hohen Offiziere versetzt. Durch die Inszenierung der Schauplätze bietet der
Legionärspfad den Besuchern über das Lernerlebnis hinaus ein unvergessliches Freizeiterlebnis. Besuchern ermöglicht der Legionärspfad Thementouren durch das Legionslager bis hin zu ausschweifendem Schlemmen in römischer Umgebung und römischen Eventlokalen. Abenteuerlustige erwartet eine einzigartige Übernachtung im originalgetreu nachgebauten Römerlager Contubernia mit antiken Spielen und römischem Kochen über dem Feuer. Die Familiensonntage laden ein, in der Römerwerkstatt Fabrica zu spielen und Brot zu backen wie vor 2000 Jahren. „Geschichte am originalen Schauplatz wird zum echten Erlebnis“, so die Jury. 047
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Der zweite Preis „Herausragendes Projekt“ ging an das Projekt AlpKultur im Simmental: Aus dem Älplerfest Lenk, das im Jahr 2011 zum 15. Mal stattfindet, ist die Idee für die Marke „AlpKultur“ entstanden. Vor zwei Jahren wurde diese in das Markenregister eingetragen und somit der Entscheid gefestigt, AlpKultur von einer traditionellen Herbstveranstaltung auf 365 Tage im Jahr und von Lenk auf die ganze Destination Lenk-Simmental auszuweiten. „AlpKultur ist eine hervorragende Marketingidee für eine Landschaft mit landwirtschaftlichen Strukturen“, begründet die Jury ihren Entscheid. Für sein Lebenswerk wurde ausserdem Prof. Dr. rer. pol. Hansruedi Müller geehrt. Er zählt zu den renommiertesten Tourismusforschern im deutschsprachigen Raum. Er lehrt Freizeit und Tourismus an der Universität Bern und leitet das Forschungsinstitut für Freizeit und Tourismus (FIF) seit 1989. Sein Artikel zum Thema „Baukultur vs. Tourismus“ ist auf Seite 32 zu lesen. ErstEr PrEis an diE Pilatus-BahnEn aG Die Fachjury erklärte die Pilatus-Bahnen AG in der Hauptkategorie „Herausragende Projekte“ zum diesjährigen Gewinner. Mit dem Projekt „Von der Bergbahn zum Resort“, welches die in den vergangenen 1 ½ Jahren umgesetzten Investitionsprojekte in der Höhe von 30 Millionen Franken beinhaltet, vermochte die PilatusBahnen AG die Fachjury zu überzeugen. Seit dem 1. Juli 2011 können das komplett renovierte Hotel Pilatus-Kulm mit dem topmodernen Businesscenter, die neue wettersichere Panoramagalerie und das Self-Service-Restaurant im Hotel Bellevue von den Gästen entdeckt werden. Die Pilatus-Bahnen betreiben mittlerweile neben der steilsten Zahnradbahn
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Die diesjährige Gewinnerin in der Hauptkategorie „Herausragendes Projekt“ ist die Pilatus Bahnen AG mit ihrer Komplettsanierung der Anlagen auf dem Pilatus.
der Welt, einer Panoramagondel- und Luftseilbahn noch zwei Hotels, sechs Restaurants, einen Fun-&-Action-Bereich mit Seilpark, Sommerrodelbahn, Tubing und Snow-&-Fun-Angebot sowie diverse Shops am Berg. Die Pilatus-Bahnen AG erzielt einen Umsatz von rund 22 Millionen Franken pro Jahr. Jährlich besuchen 550‘000 Gäste aus aller Welt den Pilatus. Im Rahmen der Investitionen wurde unter anderem das historische Hotel Pilatus-Kulm vollständig renoviert und verfügt jetzt zusätzlich über ein komplett eingerichtetes Businesscenter. Im Hotel Bellevue erstrahlt das Self-ServiceRestaurant in neuem Glanz, und beide Häuser werden mit der neuen Panoramagalerie spektakulär und wettersicher verbunden. Zudem wurde in Alpnachstad
das Restaurant Chalet renoviert sowie der ganze Platz inklusive Kassenbereich benutzerfreundlich umgestaltet. Sämtliche Investitionen wurden aus eigenen Mitteln finanziert. Auf 2132 m ü. M. entstand innerhalb faszinierender Natur und der vorhandenen historischen Bauwerke ein einmaliges und vielfältiges Bergerlebnis. „Mit Gefühl wird Alt und Neu kombiniert“, kommentiert die Jury. „Das Gesamtkunstwerk auf dem Pilatus ist die Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmen.“
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heumozzarellas Was sind die Gemüter Anfang Februar dieses Jahr wieder aneinandergeraten in Bezug auf die Erweiterung des Landesmuseums in Zürich. „Nein zum Klotz im Park“ war auf Plakaten der Gegner zu lesen. Der Park rund um das Museum werde durch die Neubauten verschandelt, so die Gegner des Projektes. Was der Erweiterung und Sanierung des Landesmuseums zum Glück erspart blieb, war, dass sie nach dem Realisierungsaufschub vom Souverän auch noch gänzlich abgelehnt wurden. Fälle wie dieser respektive diese muntere negative und undifferenzierte Stimmungsmache von „Heidilandaktivisten“ gegen die anspruchsvolle Erweiterung und Erneuerung des Bauwerkes Schweiz, noch dazu im innerstädtischen Raum, erstaunen immer wieder. Dies umso mehr, als dass sich dieselben „Grünraumbewahrer“ über ganz andere Verschandelungen, die tatsächlich die Landschaft verunstalten, überhaupt nicht aufregen. Eine Verschandelung, die Ausmasse angenommen hat, die nicht nur die „Heidilandaktivisten“, sondern uns alle aufrütteln sollten. Die Rede ist von der masslos überhandnehmenden Plastikballensilage. Gerade ist die Heusaison zu Ende gegangen, und auch dieses Jahr wurde wieder ein beachtlicher Anteil des gemähten Wiesengrases nicht im Heuschober untergebracht, sondern luftdicht, in meist weisse PVC-Folie verpackt. Dies zwecks Gärung zur Silage und damit Erzeugung von nährstoffhaltigem Kraftfutter für die Rinder. Die zumeist zylinder-
förmigen Heuballen von gegen 1 m Höhe und Durchmesser werden im ganzen Land vor, hinter oder neben dem Bauernhaus oder ganz einfach mitten auf der gemähten Wiese gestapelt – vielerorts sogar haushoch. Und dort bleiben sie dann bis zur vollständigen Verfütterung und damit bis zum nächsten Frühling liegen. Eine „Saumode“ hätte meine Grossmutter, selber Bauerstocher, noch gesagt. Wie recht sie damit noch heute hätte. Und eine Unsitte bleibt es auch dann, wenn olivgrüne oder beige Plastikfolie zur Einwicklung des Heus verwendet wird. Letzteres zeigt nur, dass selbst die Hersteller dieser Folie mittlerweile das Verstimmungspotenzial – Almeria lässt grüssen – dieser Form der Silage erkannt haben und deshalb mit dem olivgrünen oder beigen PVC zwar eine etwas kontrastärmere, die Unsitte aber keineswegs abschwächende Alternative anbieten. Früher hatte man für die Silage entsprechende Bauwerke, etwa 10 bis 20 m hohe zylindrische Silos aus Beton, Stein, Stahl, Holz oder Kunststoff. Bauten, die zum Ensemble des Bauernhofes gehörten. Vereinzelt sind sie auch noch heute zu sehen, doch viele Landwirte verzichten mittlerweile lieber auf diese Investition und setzen stattdessen auf plastifizierte Freigärhaufen. Wie das Landschaftsbild damit verunstaltet wird, scheint sie dabei überhaupt nicht zu stören. Ganz zu schweigen von den vielen Tonnen Plastikabfall, die mit dieser Art der Silage jedes Jahr anfallen. Noch erstaunlicher ist aber, dass sich auch die eingangs er-
wähnten Grünraumbewahrer überhaupt nicht an den überall im Land anzutreffenden Plastikwilddeponien stören. Dabei wäre hier ein energischer Aufruhr für einmal tatsächlich angebracht. Da würde sogar ich mitmachen. Und einen Slogan für die Plakate hätte ich auch schon: „Nein zu den Heumozzarellas in der Landschaft!“
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aRchITEKTUR Gästehaus, Porto
Der Beton ermöglichte es, die alten Texturen neu zu erfinden.
An der Mündung des Rio Douro liegend, gilt Porto als eine der schönsten Städte Portugals. Barocke Kirchen, zahlreiche Bauten aus Granit und Keramikfliesen, die sowohl Paläste wie auch alte, schmale Privathäuser zieren – alles fügt sich zusammen. Tradition und Neuzeit bilden eine attraktive Symbiose in der Portweinmetropole. Die Kulturszene und die Unterkunftsmöglichkeiten haben sich in den letzten Jahren spürbar weiterentwickelt, und immer mehr rückt die Verbindung zur Vergangenheit in den Blickpunkt. Vor drei Jahren begann der Wiederaufbau eines bürgerlichen Hauses aus dem 19. Jahrhundert. Das Projekt sollte die Erinnerung an das ursprüngliche Gebäude wiederherstellen. Nachdem die Hauptstruktur 100 Jahre lang unberührt geblieben war, sollte der Bau nun restauriert, auf chirurgische Weise adaptiert und als Gästehaus eröffnet werden. Das Projekt war von kurzer Dauer: Im März 2009 stoppte ein verheerender Brand den Bau-
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Raffinierte Schlichtheit zeichnet das Fabelhaus in Porto aus.
Ein Oberlicht führt Tageslicht im vertikalen Erschliessungsraum ein.
prozess. Trotz allem blieb der kollektive Wille bestehen, das Projekt zu vollenden. Zahlreich waren diejenigen nämlich, die es grosszügig unterstützten. In der Rua da Boavista, in dem Stadtkreis zwischen Casa da Música und der KunstgalerienStrasse Rua Miguel Bombarda, steht nun das Gästehaus Casa do Conto. Es erhebt sich komplett rehabilitiert und sucht seine Exklusivität unter dem üblichen Hotelangebot Portos.
dem neuen Beton der Treppen und Decken. In der Tat handelt es sich um eine Art „fossile“ Architektur, die zum Leben erwacht. Nach dem verheerenden Feuer war es die Absicht der Architektengemeinschaft Pedra Líquida, dem Haus seinen Charakter wiederzugeben und eine wesentliche Version seiner Geschichte wiederaufzubauen. Besonders im Erschliessungsbereich sowie auch an den Decken der Innenräume und an den Fassaden sollte dies wahrgenommen werden. Der Beton ermöglichte es, die alten Texturen neu zu erfinden. So bekam das Haus die dramatische Prägung, die es charakterisierte. Das Gebäude beherbergt als funktionelles Gästehaus sechs Suiten und öffentliche Bereiche sowie ein einladendes Wohnzimmer und einen Garten mit Obstbäumen, der auch für Veranstaltungen gemietet werden kann. Jede geräumige Betonsuite verfügt über einen Balkon mit Stadtblick. Eine Küchenzeile, eine Sitzecke und eine Toilettenbox aus
FoSSIL Die Casa do Conto verkörpert eine einzigartige Lebensgeschichte, die schliesslich diejenige der Stadt selbst ist. Das Haus zeigt Portos Wohnarchitektur des 19. Jahrhunderts auf, signiert durch die Narben einer Zeit, die ihren Niedergang und ihre Wiedergeburt vermittelt. Die Architektur steht im Dialog zwischen der Erinnerung an die Vergangenheit und dem Wunsch nach Zukunft, zwischen dem Granitstein der alten Fassaden und
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Die Casa do Conto zeigt sich komplett rehabilitiert.
Das Gebäude beherbergt sechs Suiten sowie Üffentliche Bereiche.
Der Granitstein der alten Fassaden im Dialog mit dem neuen Beton.
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Das Gästehaus verfügt über einen Garten mit Obstbäumen.
Alt und neu bilden eine Symbiose, die eine Lebensgeschichte erzählt.
Beton sind in allen Zimmern vorhanden. Das Raumprogramm bietet, wie in dem ursprünglichen Gebäude, eine Lobby mit einer vertikalen Erschliessung, die zu allen Etagen führt. Durch ein kegelartiges Oberlicht tritt Tageslicht im vertikalen Volumen ein. Die Gemeinschaftsbereiche, wie Réception, Lounge, Bibliothek, Esszimmer und Garten, sind auf Erd- und Untergeschoss verteilt. Die oberen Stockwerke sind für den privaten Bereich der Gästezimmer reserviert. Geometrische Formen und weiche Farben schaffen eine entspannte und raffinierte Schlichtheit. Die Casa do Conto
Im Längsschnitt ist der zentrale Erschliessungsbereich mit Oberlicht klar erkennbar.
wurde zu einem Ort der Geschichte, der jetzt erneut die Aufmerksamkeit auf sich zieht. ErZÄHLUNGEN In tiefem Relief sind Texte, die sich auf die Stadt und ihre Architektur beziehen, in den Geschossdecken eingraviert. Sie bedecken sechs separate Räume und erzählen die Änderungen, die vom „Haus“ als Konzept und insbesondere von diesem Haus erlebt wurden. Die sechs Fabeln – von Filipa Leal, Alvaro Domingues, Jorge Figueira, André Tavares, Nuno Grande
und Pedro Bandeira – wurden durch die Architekten räumlich verteilt. Das Lösungskonzept, das den Charakterunterschied eines jeden Raums markiert, wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Durch das Zusammenführen von Kunstgalerie und Unterkunft bietet die Casa do Conto ein innovatives Hotelkonzept für Gäste, die Ruhe mit Freude an Portos Kulturangebot vereinigen wollen. Oder für diejenigen, die gerne Kunstwerke um sich haben und sich mit diesen auseinandersetzen möchten. Aus diesem Grunde bietet das Fabelhaus auch eine Reihe kultureller Ereignisse in Zusammenarbeit mit diversen Künstlern, Designern, Kuratoren und Kunstinstitutionen. An der Eingangstür der Casa do Conto, Hausnummer 703, steht Folgendes geschrieben: „Es war No. 513“. Das Haus offenbart sich, wieder und wieder, mit der gleichen Fassade und seinem eisernen Türklopfer und ruft die Stadterinnerungen hervor, die nicht vergessen werden sollten.
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aRchITEKTUR Erweiterung der Wallfahrtskirche, Ronchamp
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aRchITEKTEn Renzo Piano Building Workshop, Genua www.rpbw.com BaUhERRschafT Association Œuvre Notre-Dame du Haut, Association des Amis de Sainte Colette BaUZEIT 2008–2011
Die Unterkünfte der Ordensschwestern haben je einen individuellen Wintergarten.
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DAS SAKRALE STREIFEND ERWEITERUNG IN RoNchamp
Nach langer Polemik wurde nun das Projekt zur Erweiterung der Wallfahrtskirche Ronchamp fertiggestellt. Der Neubau liegt nur wenige Meter neben der berühmten Kapelle Notre Dame du Haut von Le Corbusier. Letztere, ein architektonisches Meisterwerk ungewohnter Poesie, wird jedes Jahr von 80‘000 Menschen besucht. Der Pritzker-Preisträger Renzo Piano realisierte nun für den Klarissenorden ein Heim für sieben Nonnen und ein Besucherzentrum. von Sarah Gatto (Text) und Michel Denancé (Fotos)
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Kleine unabhängige Betoneinheiten sind behutsam entlang der Westeite des Hügels positioniert und geniessen einen freien Ausblick ins Tal.
Der Hügel von Ronchamp im Osten Frankreichs diente möglicherweise bereits zur Zeit der Kelten als Kultstätte. Seit der Realisierung der Wallfahrtskirche Notre Dame du Haut von CharlesÉdouard Jeanneret-Gris zwischen 1953 und 1955 wurde er, neben seiner Funktion als regionaler Pilgerort der Marienverehrung, zum globalen Anziehungspunkt des Architekturtourismus. Die nach dem Modulor entworfene Kapelle vermittelt ein Raumerlebnis, das Le Corbusier mit „Unfassbarkeit des Raumes“ bezeichnete. Der Begriff der Grösse verschwindet vor dem, was nicht erfasst werden kann. Le Corbusiers Bauten sind herausragende Meisterwerke menschlichen Schaffens. Leider waren beziehungsweise sind sie aber auch immer wieder heftiger Kritik ausgesetzt, und seine Visionen wurden oft fehlinterpretiert. Während der Bauzeit hatte auch die Ronchamp-Kapelle sowohl begeisterte Zustimmung wie auch schärfste Ablehnung gefunden. Heute ist sie das am meisten besuchte Bauwerk des Wegbereiters der Moderne. ORT DER STILLE Wegen der wachsenden Besucherzahl, und um die spirituelle Dimension des Orts aufrechtzuerhalten, wurde entschieden, auf dem Hügelgrundstück eine Kla-
rissenschwestern-Gemeinschaft anzusiedeln. Die Eigentümerin des Bauwerks, die Association Œuvre Notre Dame du Haut, beauftragte Renzo Piano mit dem Bau eines Besucherzentrums und Klarissenklosters. Wie erwartet stiess ein erster Entwurf schon auf Widerstand der Le-Corbusier-Stiftung und der internationalen Denkmalschutz-Vereinigung ICOMOS. Als Objekt zahlreicher Polemiken, wie sie beispielsweise in den gegensätzlichen Onlinepetitionen zum Entwurf erlebbar waren, wurde das umstrittene Gebäude, nach der Überarbeitung der Pläne, der Verringerung der Höhe der Neubauten sowie einer Vergrösserung des Abstands zur Kapelle, im September 2011 schlussendlich eröffnet. Sieben Ordensschwestern sind in das Kloster eingezogen. Ihre Mission besteht darin, diesen heiligen Ort zu beleben und diejenigen zu empfangen, die dort rasten möchten. Tief im Wald von Bourlémont ist die Kapelle ein Ort „der Stille, des Gebets, des Friedens und der inneren Freude“, so Le Corbusier damals. Renzo Piano nutzte die bestehende Topografie, integrierte den Eingriff diskret in die Landschaft und wahrte auf diese Weise die Stille des Ortes. Sanft fügen sich die neuen Zellen am Fusse der Wall fahrtskirche in den Hang ein und verstellen dadurch weder den Blick auf
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Geländeschnitt: Die Zellen fügen sich sanft in den Hang ein und verstellen dadurch weder den Blick auf Le Corbusiers Werk noch auf die umgebende Waldkulisse.
Le Corbusiers Werk noch auf die umgebende Waldkulisse. Zwar ist der Neubau nur 300 m von der Marienwallfahrtskirche entfernt, der Grossteil der Räumlichkeiten wurde aber unterirdisch angeordnet. Einzig im vorderen Bereich ragt das Dach aus dem Hang heraus. Der Einschnitt im Hügel bietet einen ruhigen Raum, der sich zur Landschaft hin öffnet und im Innern von natürlichem Tageslicht überflutet wird. EMPFANG, KLOSTER UND LANDSCHAFT Das Projekt setzt sich aus drei Hauptelementen zusammen: dem Torhaus, dem Kloster und der Landschaft. Um die bestehenden Besucheranlagen aufzuwerten, wurde das bisherige Torhaus durch ein besser funktionierendes Empfangsgebäude ersetzt. Dieses hat eine Fläche von 450 m². Bestehend aus einem öffentlichen und einem administrativen Teil, nimmt es einerseits alle für den Besucher notwendigen Einrichtungen wie Ticketschalter, Shop, Besprechungszimmer und bioklimatischen Wintergarten auf sowie Administrationsräume, Erste Hilfe und einen Le Corbusiers Werk gewidmeten Bereich für die Archivaufbewahrung. In den Hang eingegraben, ver-
schmilzt das Empfangsgebäude mit der umgebenden Landschaft und öffnet sich mit einer breiten Glasfassade zum neuen begrünten Besucherparkplatz. In das 1700 m² grosse Monasterium sind die sieben Klarissen eingezogen, die zuletzt in einer von Le Corbusier errichteten bescheidenen Pilgerherberge nahe der Kirche lebten. Das Kloster besteht aus zwölf Zellen für die Ordensschwestern mit Gemeinschaftseinrichtungen wie einem Saal, einem Refektorium mit Küche, zwei Zellen für Behinderte und einer Krankenstation. Kleine, unabhängige Betoneinheiten mit einer Grundfläche von 2,7 m × 2,7 m sind behutsam entlang der Westseite des Hügels positioniert und geniessen einen freien Ausblick ins Tal. Die schlichten Unterkünfte der Nonnen haben je einen individuellen Wintergarten. Zusätzlich zu den den Klarissen vorbehaltenen Räumen findet sich ein konfessionsneutraler Bereich, der aus neun Zellen besteht und als Herberge für die stillesuchenden Besucher dient – dazu noch ein Essraum und ein kleines Besprechungszimmer. Zwei Nähateliers, zwei 12 m² grosse Büroräume, drei Sprechzimmer von je 10 m² und ein Oratorium, das bis zu 35 Personen aufnehmen kann, gehören ebenfalls zum Kloster.
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Grundriss der unabhängigen Zelleneinheiten mit jeweiligem Wintergarten inklusive Erschliessung.
Längsschnitt durch eine Zelle: Einzig im vorderen Projektbereich ragt das Dach aus dem Hang heraus.
Konzipiert als wesentlicher Bestandteil des Klosters, öffnet sich das Oratorium talwärts und, obwohl von der Kapelle abgewandt, steht es in harmonischer Verbindung mit ihr. Die ausgewählten im Projekt verwendeten Materialien sind sehr schlicht: Beton, Zink und Holz. Die Natur betont die Sakralität des Ortes. Da ein grosser Teil des Neubaus mit Erde überdeckt ist, spielt die Landschaft eine essentielle Rolle. Bis Mai 2012 wird die vom Landschaftsarchitekten Michel Corajoud entworfene Aussenraumgestaltung vollendet sein, und mit ihr wird die Idee des gesamten Projekts noch stärker zum Ausdruck kommen. 066
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aRchITEKTUR Berghotel Muottas Muragl, Samedan
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aRchITEKTEn Fanzun AG, Chur www.fanzun.ch BaUhERRschafT Bergbahnen Engadin St. Moritz AG BaUZEIT 2010
Solarstrom aus Fotovoltaikanlagen am Bahntrassee ergänzt die Energiegewinnung.
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PLUSENERGIE mIt AUSSICHt BERghOTEL MUOTTas MURagL, saMEDan
Am wohl schönsten Aussichtsort des Oberengadins ist im vergangenen Jahr die über 100 Jahre alte Hotelanlage total renoviert und erweitert worden. Entstanden ist auf rund 2500 m ü. M. das erste Plusenergie-Hotel des Alpenraums. von Angelo Zoppet (Text) und D. Gerber, KMU Fotografie, Ch. Sonderegger (Fotos)
Sowohl die über 100-jährige, 2,2 km lange Standseilbahn als auch das gleichaltrige Berghotel haben eine wechselvolle und turbulente Geschichte. Trotz mehreren Umbauten und Renovationen war das Hotel mit den Restaurantbetrieben längst nicht mehr zeitgemäss. Verschachtelte und auch architektonisch unbefriedigende Anbauten liessen gute und optimale Betriebsabläufe nicht zu. Gemäss Vorgabe der Bauherrschaft musste der historische Hotelbau in seiner Grundstruktur erhalten bleiben, darunter und darum herum wurde er zeitgemäss erweitert. Die über dreijährige Planungs- und Vorbereitungszeit führte zur heutigen Lösung, zu einer Investition von 20 Millionen Franken. NEUE RESTAURANTS UND NEUSTE TECHNIK Im neuen Sockelgeschoss mit der Bergstation der Standseilbahn sind die tech-
nischen Räume, die Toiletten sowie die gesamte Infrastruktur für das Personal enthalten. Die Gäste und Besucher gelangen direkt zur Hotelréception und zu den Restaurants oder über eine Aussentreppe auf die grosse Sonnenterrasse. Das ebenfalls komplett neu gestaltete Erdgeschoss ist sozusagen das Herz des hochalpinen Berghotels. Hier befindet sich das neue Panoramarestaurant mit 160 Sitzplätzen. Die moderne, schlichte Innenraumgestaltung überzeugt mit den hellen Wänden und Decken, die Zwischenwände und Unterteilungen sind weinrot. Sockeltäfer und Fenstereinfassungen aus hellen, einheimischen Arvenhölzern sollen eine heimelige Bergatmosphäre erzeugen. Der dunkle, optisch ansprechende Holzriemenboden aus Nussbaum verträgt sich allerdings nur schwer mit dem astreichen Arvenholz. Für Tagesgäste oder für sogenanntes Eventpublikum ist das neue, zweite Res-taurant Scatla gedacht. Topmodern, mit etwas knalligen, blauen Wänden, 069
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aRchITEKTUR Berghotel Muottas Muragl, Samedan
SCHwEIzER SoLARPREIS 2011 füR dAS HotEL mUottAS mURAGL An dem am 10. Oktober in Genf verliehenen 21. Schweizer Solarpreis konnten die Bergbahnen Engadin St. Moritz AG gleich zwei bedeutende Preise gewinnen. Das beschriebene Romantikhotel Muottas Muragl erhielt einerseits den begehrten Schweizer Solarpreis 2011 in der Kategorie B, „GebäudeSanierungen“, und anderseits auch die weltweit einzige Auszeichnung für Plusenergiebauten, den „PlusEnergieBau“ (PEB Solarpreis 2011). Dazu Markus Meili, Geschäftsführer der Bergbahnen Engadin St. Moritz AG: „Als wir Anfang 2006 beschlossen, Muottas Muragl für die Zukunft fit zu machen, wollten wir mehr als ein aussergewöhnlich architektonisches und betriebliches Ensemble schaffen. Dazu gehört auch der schonende und nachhaltige Umgang mit der Natur. Es war ein ambitiöses Ziel, auf fast 2500 m ü. M. das erste Plusenergie-Hotel des Alpenraums zu bauen.“ Die Jury hob besonders hervor, dass der Gesamtenergieverbrauch trotz baulichen Erweiterungen um fast zwei Drittel reduziert wurde. Weiter, dass der bisherige Jahresbedarf von 40‘000 l Heizöl und der Haushalts- und Betriebsstrom nun zu 100 Prozent durch Solarenergie gedeckt sind, sowie dass die CO² -Emissionen um 144 t pro Jahr verringert werden konnten.
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dient es als multifunktionales Selbstbedienungsrestaurant. Ein pflegeleichter, dunkler Natursteinboden rundet diesen Raum mit integriertem Audiosystem ab, der auch für Bankette und Partys geeignet ist. Auf der rückwärtigen Seite ist die neue Grossküche mit den erforderlichen Lagerräumen platziert, teilweise im so definierten oberen Sockelgeschoss. Den Zwischenbereich zwischen Anrichte-, Fertigungsküche und Restaurant bildet ein interessant gestalteter Apéroraum mit doppelseitiger Sitzbar. Auch hier dominieren die weinroten Wände mit Arvenholzbrusttäfelung und gleichmaterialigen Türrahmen sowie der dunkelgraue Natursteinboden. Eine Engadiner Arvenstube erinnert an die einstmalige „Gemütlichkeit“ des ursprünglichen Hotels. Die vergangenen 40 Jahre zeigte sich das Hotel in einem hellen Lachsorange, bevor es heute wieder im ursprünglichen Weiss strahlt. Das neue, erweiterte Sockelgeschoss und die neuen Anbauten mit der Grossküche im Erdgeschoss unterstreichen ihre Bodennähe mit einer hellen Elfenbeinfarbe. Die Aussenterrassen mit insgesamt 200 Plätzen wirken wie ein grosses Holzdeck auf einem Passagierschiff. 16 WOHLFÜHLZIMMER Die beiden Obergeschosse im äusserlich weitgehend unverändert gebliebenen Hotelkörper beherbergen 16 Zimmer, einen Multifunktionsraum und eine Gästelounge, die Stüva. Jedes Zimmer hat eine Nasszelle mit Dusche und WC, teilweise separate Sitzbereiche und abgetrennte Schlafzimmer. Arvenholz prägt wiederum die hellen, freundlichen Zimmer: Böden, Betten, Trenn- und Einrichtungsteile. Die Nasszellen sind mit dem edlen Naturstein Pietra Piasentina aus dem Friaul ausgekleidet.
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Mindestens so wichtig wie das Gastround Nutzungskonzept ist das Thema Energie: Für die gesamte Wärmeerzeugung mussten bisher jährlich 40‘000 l Heizöl auf knapp 2500 m Höhe transportiert werden – mit all den Risiken und Gefahren. Das Oberengadin hat in wettermässig guten Jahren zwar bis 320 Sonnentage. Mit einer Sonneneinstrahlung von bis zu 1400 kWh/m² ist diese Gegend eine der sonnenreichsten der Schweiz. Aber die Heizperiode auf der hochalpinen Höhenlage in Muottas Muragl dauert ebenso lange: Die mittlere Jahrestemperatur liegt auch noch heute bei -1˚ C. SELBSTSTÄNDIGE ENERGIEVERSORGUNG Die Vorgabe an die Energieplaner war, mit einem innovativen und nachhaltigen Energiekonzept unabhängig zu werden. Geprüft wurden verschiedene Systeme. Das mit Abstand beste Ergebnis zeigte die Nutzung der quasi gratis verfügbaren Energiequellen Sonne und Erdwärme.
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Nach dem Umbau produziert die Anlage nun mehr Energie, als für den Betrieb benötigt wird.
Das Hotel Muottas Muragl ist das erste PlusenergieHotel der Alpen.
Arvenholz für Böden, Betten, Trenn- und Einrichtungsteile prägt die hellen, freundlichen Zimmer.
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2011 08 WarmwasserHeizung 50°C 28°C (-14°C)
WP
Speicher Flachkollektoren 84m²
2-4°C
4-20°C M
Röhrenkollektoren 56m²
Kühlung Seilbahnantrieb
Photovoltaik 455m²|64kWp (STC)
Netzstrom
Erdsondenfeld 16 x 200m
Also die beiden Hauptenergieträger Sonnenkraft und Erdwärme sollen zusammen mit der Abwärmenutzung aus dem Bahn- und Hotelbetrieb optimal genutze und eingesetzt werden. Die differenzierte Energieversorgung erfolgt fünfstufig (siehe gelbe Box). An erster Stelle steht die Nutzung der Abwärme aus den Kühlaggregaten, aus Küche und Bahnbetrieb. Die Sonnenkollektoren unterschiedlicher Bauart, als Flächen- und Röhrenkollektoren, liefern Energie für Heizung und Warmwasser. Wenn dies allein nicht ausreicht, wird die Wärmepumpe zugeschaltet. Die 140 m² Sonnenkollektoren (84 m² Flach- und 56 m² Röhrenkollektoren) auf dem Dach der Bergstationseinfahrt und vor den Fenstern des Sockelgeschosses produzieren gut 70’000 kWh Energie pro Jahr. Die Fotovoltaikanlage entlang des obersten Bahntrassees mit einer Fläche von 460 m² liefert jährlich 100’000 kWh Strom. Die nach Süden und Südwesten orientierten Fenster eigenen sich bestens für die passive Energienutzung des Sonnenlichts. Der daraus resultierende Wärmegewinn von 90‘000 kWh deckt 40 Prozent der gesamten Transmissionsverluste durch die wärmesanierte Bauhülle des Gebäudes. Damit diese Solarenergie einen optimalen Nutzen ergibt, hat man dafür geeignete Bauteile und Materialien verwendet: speicherfähige Bodenbeläge und entsprechende Wand- und Deckenkonstruktionen wie etwa raumseitig gering dämmende Elemente. Bei der Abkühlung am Abend und in der Nacht geben diese natürlichen Wärmespeicher ihre Energie auch an die Innenräume ab. Die Böden zeichnen sich zudem durch eine raffinierte Bodenheizung aus: Die unmittelbar unter den Oberflächen installierten Heizregister reagieren sofort bei steigenden Raumtemperaturen und regeln so die notwendige Wärmeabgabe.
Erneuerbare Energie: Auch auf 2456 m ü. M. lässt sich Energie tanken und auch gewinnen.
Warmwasser 50°C
Flachkollektoren 84m²
Speicher Röhrenkollektoren 56m²
Heizung 28°C (-14°C)
M Kühlung Seilbahnantrieb
20°C WT
Photovoltaik 455m²|64kWp (STC)
Netzstrom
Erdsondenfeld 16 x 200m
Energiefluss-Schema: Die verfügbaren Energiequellen Sonne und Erdwärme werden genutzt.
Die Beheizung der Räume des gesamten um die Hälfte erweiterten Baukomplexes sowie die Warmwasserbereitstellung erfolgen auch mit Erdwärme, die eine grosse Wärmepumpe mit vier Warmwasserspeichertanks sicherstellt. 16 Erdsonden, mit einer Durchschnittstiefe von 200 m, also insgesamt 3,2 km lang, versorgen die Bergstation und das Hotel mit Wärme. Der Wärmeüberschuss der Solaranlagen im Sommer wird über die Sonden im Erdreich gespeichert. Dadurch kann sich der Erdspeicher regenerieren, was für den einwandfreien Heizbetrieb notwendig ist und so erst noch einen besseren Wirkungsgrad der Wärmepumpe ergibt. Selbstverständlich entspricht das nun seit einigen Monaten in Betrieb stehende Berg- und Romantikhotel den Vorgaben der neuesten Minergiestandards.
dIffERENzIERtE ENERGIEvERSoRGUNG IN füNf StUfEN STUFE 1 Abwärme aus Bahnbetrieb und Kälteerzeugung für Küche und Lager (20 bis 40°C) STUFE 2 Flächensonnenkollektoren (30 bis 80°C) STUFE 3 Röhren-Sonnenkollektoren (35 bis 100°C) STUFE 4 Erdwärmenutzung über Wärmepumpe (25 bis 50°C) STUFE 5 Fotovoltaische Stromerzeugung (L = 230 m, Energiemenge 110‘000 kWh/Jahr)
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RECHT Werkverträge
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Werkverträge – eine Haftungsfalle? von Angelika Spiess Glaus / Dr. Thomas Siegenthaler (Text) und Zeljko Gataric (Foto)
Planer koordinieren nicht nur Projekte, sondern verfassen auch Verträge. Die Situation in den Nachbarländern bringt ans Tageslicht, dass hier Haftungsrisiken lauern, die in der Schweiz noch unterschätzt werden.
Haftungsrisiken
Zu den Leistungen eines Planers gehört auch, dass er für seine Auftraggeber Werkverträge ausarbeitet. Für den Architekten ist dies in der SIA-Ordnung 102 explizit festgehalten: Art. 4.52 der Norm führt als Grundleistung das „Aufstellen der Verträge mit den Unternehmern und Lieferanten“ bzw. die „Durchsicht und gegebenenfalls Ergänzung der durch Spezialisten vorbereiteten Verträge“ auf. Doch die SIA-Ordnung 102 besagt nicht, welche Anforderungen an diese Bauwerkverträge gestellt werden. Rechtsprechung dazu gibt es in der Schweiz keine. Ein Blick über die Grenze zeigt, dass genau in diesem Bereich Haftungsrisiken lauern: Ein deutscher Architekt wurde haftbar, weil er im Werkvertrag die maximale Konventionalstrafe nicht festgelegt hatte. Gemäss dem deutschen Recht wurde die Strafe dadurch unwirksam. Der Bauherr müsse erwarten können, dass der Planer nur rechtswirksame Vertragsklauseln einbringt (Vgl. OLG Brandenburg, Urteil vom 26.9.2002 – 12 U 63/02.) WelcHe recHtskenntnisse Werden vom Planer verlangt? Sobald der Planer die Vertragsgestaltung übernimmt, kann er nicht haftungsbefreiend geltend machen, dass er nichts davon versteht. Wer sich auf seine eigene Unfähigkeit beruft, muss sich anrechnen lassen, dass er diese Aufgabe nicht hätte annehmen dürfen (sog. Übernahmeverschulden). Die schweizerische Rechtsliteratur geht von einem Planer aus, der mindes-
tens über Grundkenntnisse im Erarbeiten von Werkverträgen verfügt. Andererseits: Der Bauherr sollte sich bewusst sein, dass Werkverträge nicht die Hauptaufgabe des Planers sind. Weicht der Planer von den Standardverträgen (KBOB, SIA) in weiten Teilen ab, sollte der Bauherr von sich aus einen Vertragsspezialisten beiziehen. Es liegt aber auch im Interesse des Planers, den Bauherrn an einen Juristen zu verweisen. Diese Abmahnung hat mit Nachdruck zu erfolgen, damit sie nicht selbst zum Haftungsrisiko wird: Ein deutscher Planer wurde haftbar, obwohl er seinen Auftraggeber in einem Begleitschreiben auf einen fragwürdigen Punkt hinwies und ihm empfahl, einen Juristen aufzusuchen: Keine deutliche Abmahnung, befand das Gericht (Vgl. OLG Brandenburg, Urteil vom 26.9.2002 – 12 U 63/02). WelcHe rolle sPielt der BauHerr? Der Bauherr hat den Werkvertrag des Planers per Unterschrift akzeptiert – kann er nun dem Planer gegenüber trotzdem eine Haftung geltend machen? Der Bauherr kann sich auf die Beratungs- und Informationspflichten des Planers berufen: Er sei von diesem nicht über die heiklen Punkte des Werkvertrags informiert worden. Hätte er korrekte Informationen erhalten, hätte er den Vertrag nicht unterzeichnet. Weniger glaubwürdig ist es, wenn ein professioneller Bauherr geltend macht, er habe die Tragweite einzelner Bestimmungen von Standardverträgen nicht erkannt. Gerade von erfahrenen Bauherren wird erwartet, dass sie Verträge vor der Unterzeichnung nicht nur lesen, 075
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sondern entweder selbst über den nötigen Sachverstand verfügen oder entsprechende Spezialisten beiziehen. Werden die Verträge durch einen Spezialisten verfasst, kann sich die Pflicht zur Durchsicht und allfälligen Ergänzung (Art. 4.51 SIA-Ordnung 102) nur auf Formalitäten (wie z.B. die Richtigkeit der Parteibezeichnungen, des betroffenen Grundstückes, der technischen Angaben etc.) sowie offensichtliche Fehler beziehen. Mangels eigener juristischer Fachkenntnisse muss sich der Planer auf diejenigen des Spezialisten verlassen können.
• Bei expliziter Verpflichtung des Planers zur Erstellung der Werkverträge sollten die Parteien die bekannten Musterverträge verwenden (SIA-Formular Nr. 1023, KBOB-Werkvertrag). • Ein vertragsverfassender Planer sollte die SIA-Norm 118 und die einschlägigen KBOB-Verträge kennen und den Bauherrn auf wichtige Merkmale und Tücken dieser Verträge hinweisen. • Übersteigt die Erstellung des Werkvertrags wegen seines Umfangs oder seiner Komplexität die juristische Kompetenz des Planers, sollte er den Bauherrn sofort (Zeitfaktor) und schriftlich (Beweisbarkeit) darauf hinweisen, dass er keine Verantwortung für die Vertragsredaktion übernehmen kann. • Formuliert der Planer eigene Klauseln, erhöht sich das Haftungsrisiko. Der Bauherr muss nämlich erwarten können, dass solche Klauseln ihre Wirkung nicht verfehlen. Der Planer sollte also die juristische Solidität sicherstellen.
aBWeicHungen vom gesetzlicHen WerkvertragsrecHt als notWendigkeit? Versteckte Mängel muss der Besteller sofort nach der Entdeckung rügen (Art. 370 Abs. 3 OR). Tut er das nicht, kann er die Mängel nicht mehr geltend machen. Diese Regel ist übertrieben streng und in Europa einmalig. Kann ein Bauherr gegenüber dem Vertragsverfasser eine Haftung geltend machen, wenn von dieser strengen Rügepflicht im Werkvertrag nicht abgewichen – also beispielsweise keine zweijährige Rügefrist (Art. 172 SIANorm 118) vorgesehen – wird? Die Forderung, dass ein Planer bei der Gestaltung von Werkverträgen im Interesse des Bauherrn eine Abweichung von der strengen Rügepflicht vorschlagen muss, wäre naheliegend. Ebenso wären andere Abweichungen vom Obligationenrecht für den Bauherrn von Vorteil (z.B. Vollständigkeitsklauseln, keine Entschädigung bei Bauablaufstörungen etc.). Trotzdem werden sie in den Verträgen längst nicht immer beachtet. Es ist nur schwer vorstellbar, dass ein Richter einen Planer verurteilt, weil dieser im Werkvertrag nicht vom Gesetz abgewichen ist. Das Obligationenrecht gilt definitionsgemäss als angemessen und ausgewogen.
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strategien zur Haftungsvermeidung Bislang kann in der Schweiz über das Haftungsrisiko des Planers mit Blick auf die deutsche Rechtsprechung nur spekuliert werden. Folgende Strategien zur Haftungsvermeidung sind aus heutiger Sicht denkbar: • Am einfachsten lässt sich das Risiko an seiner Wurzel bekämpfen: Der Planer übernimmt keine Pflicht, den Werkvertrag zu entwerfen. Soweit der Planervertrag auf der SIA-Ordnung 102 beruht, müssen die entsprechenden „Grundleistungen“ aber ausdrücklich ausgeschlossen werden. Es wäre wünschenswert, diese explizite Pflicht des Planers bei der Revision der SIA-Ordnung 102 zu streichen.
Angelika Spiess Glaus hat sich im Rahmen ihrer juristischen Abschlussarbeit an der Uni Freiburg mit der Planerhaftung befasst. Dr. Thomas Siegenthaler ist Fachanwalt SAV Bau- und Immobilienrecht und Partner der Scherler + Siegenthaler Rechtsanwälte AG. siegenthaler@advo-net.ch, www.advo-net.ch
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AKTUELL Der Werkvertrag
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Frisch ab Werk(vertrag) von Walter Maffioletti (Text) und Zeljko Gataric (Foto)
Die fünfte Auflage von Gauchs Referenzwerk.
„Wenn ein einsturz den Wassergraben vernichtet, dessen herstellung du übernommen und den du ausgehoben hattest, noch bevor die Übergabe erfolgte, trägst du die gefahr. Dies ist freilich nicht der Fall, wenn der schaden auf einen Mangel des bodens zurückgeht; dann nämlich wird der besteller die gefahr tragen…“
Das nebenstehende Zitat stammt nicht aus der neuen Publika tion von Professor Peter Gauch, son dern aus den Digesten, die von Mar cus Antistius Labeo, römischer Jurist zu Zeiten des Kaisers Augustus, im Jahre 22 nach Christus kommentiert wurden. Fast könnte man den Eindruck gewinnen, dass seit La beos Zeit bis zu den heutigen Tagen keine Entwicklung stattge funden hätte und sich die Rechtsgelehrten immer noch mit den gleichen Fragen auseinandersetzen würden. Dies wäre aber ein Trugschluss, wie der renommierte Baujurist und emeritierte Rechtsprofessor aus Freiburg, dem kürzlich die Ehrenmitglied schaft des SIA verliehen wurde, bestätigen würde: Peter Gauch hat sein Buch, das inzwischen unbestrit ten das Referenzwerk im Bereich des Werkvertragsrechts geworden ist, nun nach 15 Jahren zum vierten Mal überarbeitet.
Der ganzheitliche ansatz
Das Thema „Werkvertrag“ behandelt Gauch mit der für ihn typischen Auf fassung der Lehre, die durch einen ganzheitlichen Ansatz geprägt ist. Der Werkvertrag wird nicht in kleinen Teilen serviert, die dann in verschiedenen Publikationen ge trennt und losgelöst voneinander behandelt werden; vielmehr legt der Autor das ganze System des Werkvertragsrechts mit einem enormen Detaillierungsgrad dar. So entsteht die beru higende Gewissheit, die gesamte relevante Materie in einem einzigen Werk versammelt zu wissen. Die Qual, zwischen einer Vielzahl von Publikationen wählen zu müssen, um keinen rele vanten Teilaspekt der Thematik zu verpassen, bleibt einem mit dem Erwerb dieses gelb eingebundenen Werkes erspart. Das gesamte Werkvertragsrecht auf schweizerischer Ebene samt 079
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AKTUELL Der Werkvertrag
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allgemeinen Bestimmungen zum Obligationenrecht, Wiener Kaufrecht und Submissionsrecht wird behandelt. Die Neuauf lage ist umfangreicher geworden. Neu hinzugekommen sind beispielsweise Fussnoten zum Text, die zahlreiche Belegstellen (auch zu abweichenden Meinungen) liefern. Selbstverständ lich sind die letzten Entwicklungen in Lehre, Rechtsprechung und Vertragspraxis in den Stoff eingearbeitet. Besonders her vorzuheben ist der Einbezug der SIA 118, deren allgemeinen Bedingungen für Bauarbeiten in der Praxis sehr verbreitet sind. Sogar auf das laufende Revisionsverfahren zur Verjährung der kauf und werkvertraglichen Mängelhaftung, das zu einer Neu fassung von Art. 371 OR führen soll, wird hingewiesen. Auch die voraussichtlich am 1. Januar 2012 in Kraft tretenden Än derungen des Bauhandwerkerpfandrechts sind im neuen Werk zum Werkvertrag behandelt.
Werks ist der Mängelhaftung gewidmet. Nach einer allgemei nen Einfüh rung geht Peter Gauch hier auf Einzelfragen ein wie beispielsweise auf das Rückbehaltungsrecht des Bestellers, des sen vorzeitigen Schutz und die Abtretung von Mängelrechten. Last, but not least werden das System der Mängelhaftung und die Abnahme des Werkes nach SIANorm 118 eingehend be handelt. Einmal mehr liefert Professor Peter Gauch ein Arbeitsinstru ment mit einem ausgesprochen hohen Praxisbezug, das nicht nur für Juristen, sondern auch für den Baupraktiker geeignet ist. Die in der neuen Auflage neu behandelten Themen zeugen von einer akribischen Kenntnisnahme der Rechtssprechungs entwicklung im Werkvertragsrecht, die den meisten Fachleuten ohne den Gauch’schen Einsatz vorenthalten bliebe. Dies macht die Neuauflage von „Der Werkvertrag“ zum unverzichtbaren Arbeitsinstrument für die gesamte Baubranche.
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Der praxisnahe ansatz Professor Peter Gauch, der während seines Schaffens zahlreiche Juristen und Baupraktiker im Baurecht ausgebildet hat, ist stets bemüht, sich nicht in den Mäandern von sterilen akademischen Auseinandersetzungen zu verlieren. Die Bedürfnisse der Betei ligten stehen in seiner Lehre und seinen Publikationen durch wegs im Vordergrund. Er fasst das Recht als Hilfe zur Bewälti gung der alltäglichen Probleme auf, sowohl auf als auch neben der Baustelle. Die „Nähe zur Baubaracke“ hat er nie gescheut. Auf einzelne Gebiete, die im Alltag eine besonders wichtige Rolle spielen, geht Professor Gauch ausführlich ein. Insbesondere auf die Vergütung, die dem Unternehmer vom Bauherrn geschuldet ist, und auf die Mängelhaftung des Un ternehmers. Beide bilden einen Schwerpunkt der Publikation. Die Praxistauglichkeit des Werkes gewährleistet auch der für Gauch bekannte klare und präzise Schreibstil, der nicht aka demisch sperrig daherkommt, sondern flüssig und angenehm zu lesen ist. Der systematische ansatz Der Stoff wird dem Leser gut strukturiert dargeboten: In einem ersten Teil behandelt der Autor Begriff, Merkmale und Erscheinungsformen des Werkvertrags und widmet sich dann im zweiten Teil den Fragen des Abschlusses und der vorzeitigen Vertragsauflösung. Im dritten Teil wird auf die Wirkungen des Werkvertrages eingegangen, indem die Pflichten des Unterneh mers und des Bestellers dargelegt werden. Der letzte Teil des
Peter Gauch: Der Werkvertrag, 5. Auflage, Verlag Schulthess Juristische Medien, 2011, ISBN 978-3-7255-5001-2, 345 Franken. Walter Maffioletti, Rechtsanwalt, Leiter SIA-Recht und Mitglied der Geschäftsleitung des SIA.
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Das System „Wallfit“ kombiniert den industriell vorgefertigten Hausbau mit der klassischen Massivbauweise.
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„Wallfit“-Elemente: eine Länge von bis zu 7,5 m, eine Höhe bis zu 3 m können gefertigt werden. Alle notwendigen Module werden in der Produktionshalle vormontiert.
Massiv und schnell zugleich von Irene M. Wrabel (Text) und Mobasys Systembau (Fotos) Beim Stichwort Fertigteilbauweise denkt man an Standardbauten mit wenig Gestaltungsindividualität, schlechter Schall- und Wärmeisolierung und mangelnder Ästethik. Funktional, aber wenig ansprechend eben – und damit zwar im Bereich von Industrie- und Gewerbebauten einsetzbar, nicht aber im Wohnungsbau. Andreas Ruckstuhl, Geschäftsführer der Mobasys AG, möchte mit diesen Vorurteilen aufräumen: „Die Fertigteilbauweise bietet heute punkto Bauzeitersparnis, Wärme- und Schalldämmung sowie Kosteneffizienz deutliche Vorteile.“ Möglich ist das mit einem völlig neuartigen System, in dem es erstmals gelungen ist, den industriell vorgefertigten Fertighausbau mit der klassischen Massivbauweise zu kombinieren. Doch was ist so revolutionär an „Wallfit“? Andreas Ruckstuhl erläutert: „Die einzelnen Elemente bestehen aus einem neu entwickelten Klimastein, in dem eine Wand aus zementgebundenen Holzspänen mit einem hochwertigen Dämmstoff kombiniert ist. Daraus resultieren hervorragende klimaregulierende Eigenschaften.“
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Das europäische Kernforschungszentrum CERN bei Genf hat bei as-aufzüge zehn neue, nach Mass konzipierte Personen- und Warenaufzüge bestellt. Die alten Anlagen genügen den heutigen Anforderungen nicht mehr. Der Grossauftrag wird bis 2015 schrittweise umgesetzt. Es handelt sich um Spezialanfertigungen, die den besonderen Anforderungen des Kernforschungszentrums gerecht werden. Eine der Herausforderungen des Projektes besteht darin, in den bestehenden Aufzugsschächten möglichst geräumige Kabinen mit einer maximalen Nutzlast zu bauen.
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die Welt des büros von Lara Viceconte und Gerald Brandstätter
Neue Arbeitsformen und sich verändernde Bedürfnisse im Büroalltag verlangen nach entsprechenden Anpassungen bei der Infrastruktur. Die Branche ist dynamisch und entwickelt echte Innovationen für einen sich ständig wandelnden Markt. Eine Übersicht.
Nicht nur das System als solches, auch die mit modularer Gliederung ausgestatteten Schubladeneinheiten sind jederzeit veränderbar. Sie lassen sich individuell organisieren und problemlos mit neuen Elementen ergänzen. usm info@ch.usm.com,, www.usm.com
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1 Der „T-Caddy“ von Bene ist ein schickes, kompaktes Mini-Office auf Rädern, das Arbeitsnomaden durchs ganze Büro folgt und gross genug ist, um dort sein Revier zu markieren. Er bietet viel individuell gestaltbaren Stauraum und ein luxuriöses Top an der Spitze. Mit Sitzpolster und StehpultHöhe eignet er sich auch als Meetingpoint. Erhältlich ist das Produkt in vier Grössen: kompakt quadratisch und tischhoch, als Mini-Schreibtisch auf Rollen oder zum Stehpult gestreckt. office@bene.com, www.bene.com 2 Das „X2 Office“ ist ein Konzept, das auf Anhieb begeistert. Ein Chefbüro von Zoom by moBimex, welches als Verhandlungs- und Entscheidungsraum dient. Hier können Gäste und Geschäftspartner in einer idealen Atmosphäre empfangen werden. Das Büro ist nicht bloss Arbeitsraum, sondern Lebensraum und ein perfektes Umfeld für die Konzernleitung und repräsentative Bereiche. info@mobimex.ch, www.mobimex.ch
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3 Den Denz -Klassiker „D3“ gibt es ausser in der Standardausführung und den innovativen Recyclingmaterialien OSB und MDF nun neu auch als Spezialanfertigungen in Massivholz. Für die Module und Tische stehen amerikanischer Nussbaum, Esche und Eiche zur Auswahl. Die Hölzer sind brettverleimt und dadurch ausserordentlich hochwertig in Qualität und Optik – eine exklusive Option für ganz besondere Officeeinrichtungen oder Anwendungen im Wohnbereich. Bei den Modulen ergeben unterschiedliche Ausführungen von Gehäuse und Klappe reizvolle Kombinationsmöglichkeiten, beispielsweise von Kunstharz oder NCS mit Massivholz. info@denz.ch, www.denz.ch
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4 GirofLex bietet eine komplette Stuhlserie mit Dreh-, Konferenz- und Besucherstuhl an – eine Synthese aus Design und Komfort, ein wegweisendes Konzept, das Ästhetik mit Hightech vereint. Dank der ruhigen Optik, den vielseitigen Ausstattungsund den vielen Farbvarianten passt die Stuhlserie in jedes Raumkonzept, von traditionell bis modern. Der abgebildete Besucherstuhl „656“ aus rechteckigem Stahlrohr ist erhältlich als Freischwinger oder als stapelbarer 4-Beiner, mit verchromtem oder beschichtetem Fussgestell, mit Stoffoder Lederbezügen. info@giroflex.ch, www.giroflex.ch 5 Der Arbeitsplatz „Varitos.c“ von mauser bietet eine ökonomische
Raumnutzung, und zwar durch Flächeneinsparung. Die intelligente Verknüpfung von Arbeitsplatz und Stauraumsystem erlaubt den direkten Zugriff auf Unterlagen und macht Kabel unsichtbar. Akzente für zusätzliche Motivation werden durch die grosse Farbauswahl der Zierblenden an Traverse und Kufen gesetzt sowie durch das breite Spektrum an attraktiven Plattendekoren und Echtholzfurnieren. info@mauser-moebel.de www.mauser-moebel.de 6 Der „nivoDesk“ hat Qualität. Das hochwertige Arbeitsplatzprogramm setzt auf langlebige Materialien, schlichte Ästhetik und praktische Details wie Schiebeplatte und Kabelkanal. Er passt sich jeder Grösse an und lässt sich perfekt auf die körperlichen Anforderungen der Mitarbeitenden abstimmen. Als flexible Ergänzung gibt es Organisationsund Ablagefächer, Sichtschutzblenden sowie die E-Box für einen einfachen Zugang zur Steckdose. inter office www.nivo-office.ch 7 Elegant und zeitlos ist das Sofa-System von Vitra und Antonio Citterio. Das vielfältige Komponentensystem bietet mit dem „Suita Club Sofa“ auch eine Variante für Büros, Wartezonen und Lobbys. Polster und Bezug sind von besonders beständiger Qualität. Die Polsterung der Rückenlehne bietet ohne zusätzliche Kissen einen hohen Komfort, ein zusätzliches Kopfteil dient nicht nur dem Kopf als Stütze, sondern ermöglicht auch eine gewisse räumliche Abgrenzung. info@vitra.com, www.vitra.com
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Unterbesetzte Arbeitsplätze sind GeldverschWendUnG Wachsende Mobilität und digitale Kommunikationsmittel ermöglichen moderne Arbeitsformen, die den klassischen 8-bis-5-Uhr-Büro-Job ablösen. Sie senken Kosten und steigern die Produktivität sowie die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Zum einen erwarten Erwerbstätige mehr Flexibilität in ihrem Job, zum anderen verbringen zahlreiche Menschen mittlerweile weniger als ein Drittel ihrer Arbeitszeit an ihrem Arbeitsplatz. Diese Situation verlangt nach neuen, kostensparenden Arbeitsmodellen. Activity-Based-Working, kurz ABW, trifft diesbezüglich den Nerv der Zeit. Bei diesem Modell wählen Mitarbeitende ihren Arbeitsplatz aufgrund der zu erledigenden Aufgaben: ob Besprechungen an flexiblen Stehtischen, Brainstorming in gemütlichen Sitzecken, ruhige Einzelarbeitsplätze oder Team-Arbeitsplätze – die Firma bietet ihren Mitarbeitenden für jede Tätigkeit die passende Arbeitsumgebung. Der Mitarbeitende wählt seinen Platz jeden Tag von neuem, manchmal sogar mehrmals täglich. Sein stetiger Begleiter: der persönliche Caddy. Die Flexibilität der freien Platzwahl motiviert Mitarbeitende und erhöht langfristig ihre Produktivität. Der Wechsel zwischen verschiedenen Arbeitsplätzen ist zudem ergonomisch sinnvoll.
NEUE ARBEITSFORMEN GENERIEREN NEUE BEDÜRFNISSE Finanziell wirkt sich die gewonnene Flexibilität bereits direkt nach Einführung aus: Die Arbeitsfläche pro Mitarbeitender wird besser genutzt als in einem konventionellen Büro. Moderne Arbeitsformen bringen neue Bedürfnisse mit sich, die wiederum Neuerungen in der Büroeinrichtung und Technologie fordern. ABW benötigt zwar einen mittelhohen technischen Aufwand für die Unternehmen. Doch Firmen können auch viel von einer Umstellung ihrer Arbeitsbedingungen
profitieren. Für eine erfolgreiche Einführung ist von Bedeutung, dass neue Arbeitsmodelle von oberster Stelle gelebt und von der Unternehmenskultur getragen werden.
BEISPIEL FÜR ASHLEY TEXTILE – EAST MIDLANDS (UK) Mit den Haworth-Analysetools und ABW hat das Textilunternehmen in drei Phasen die Kommunikation verbessert (Gruppenbereich von 22 m² auf 94 m2 erhöht), an Transparenz, Attraktivität und Vertrauen gewonnen, eine bessere Kundenzufriedenheit erlangt und die Immobilienkosten um circa 45‘000 Euro pro Jahr gesenkt – vorher 70 Einzelarbeitsplätze auf 406 m2 (53.8 %), neu: 18 festgelegte, 79 gemeinsame Arbeitsplätze auf 127 m² (16.7 %).
ALTERNATIVE ARBEITSMODELLE • Desksharing und Telearbeit – mindestens einen Teil der Arbeitszeit von unterwegs oder von zu Hause aus absolvieren – werden viel genutzt. Telearbeit birgt aber auch Risiken: Beim Einrichten des Arbeitsplatzes – privat oder vom Arbeitgeber bezahlt – müssen Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit sowie versicherungstechnische Probleme, die sich aus den verschiedenen rechtlichen Bestimmungen ergeben, Berücksichtigung finden. • Hotelling (Activity Worksettings) – Für zahlreiche Unternehmenstypen ist Hotelling eine Alternative mit gutem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Dabei bringt man den Berater beim Kunden selbst unter. Dieses alternative Arbeitsmodell nahm in der Vergangenheit einen negativen Einfluss auf die firmeninterne Leistung. www.haworth.ch
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8 Mit dem Schranksystem „Winea Maxx“ präsentiert der Büromöbelhersteller wini eine neue, individuell organisierbare Stauraumlösung – für mehr Effizienz und Komfort im Büro. Auf Basis eines modularen Baukastensystems lassen sich mit dem neuen Einrichtungsprogramm alle gängigen Schrankkomponenten bis maximal sieben Ordnerhöhen addieren und frei miteinander kombinieren. info@wini.de, www.wini.de 9 Flexible Möbelsysteme, deren Höhen, Breiten und Tiefen frei wählbar sind, ermöglichen eine optimale Raumnutzung – gerade im Home Office ist dies ein entscheidender Vorteil. Kubische Module bilden die Basis der artmoDuL -Möbel. Ihre Höhe, Breite und Tiefe ist frei wählbar. Regale, Side-, Low- oder Highboards sind damit einfach zu gestalten. Rollcontainer, Schreibtische und Schränke lassen sich mit dem System ebenfalls realisieren. Auch optisch stehen vielerlei Möglichkeiten zur Verfügung. info@artmodul.com www.artmodul.com 10 „Die perfekte Verbindung von Einfachheit und Eleganz prägt den Charakter von purino. Das Design folgt dem Prinzip von Authentizität und Ästhetik: Typische Materialeigenschaften wie Struktur, Farbe und Maserung des Holzes fliessen in die Formgebung ein und fügen sich zu einem harmonischen Ganzen. Die Liaison von Edelstahl mit hochwertigen Edelhölzern – oder Hightechmaterialien in exklusiven Farben – zeichnet den Qualitätsanspruch von purino aus. anfrage@purino.ch, www.purino.ch 11 „Yanos“ von GirsBerGer ist ein vielseitiger Drehstuhl für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete. Sein markantes Merkmal ist die Y-Struktur der Rückenlehne. Sie ermöglicht es, die Lehne in der Höhe zu verstellen und der Körpergrösse entsprechend zu positionieren. Die elastische Bespannung passt sich dabei der Form des Rückens von sich aus an. Ein optional erhältliches Lendenwirbelkissen gewährleistet eine punktgenaue Abstützung des Lumbalbereichs. mail@girsberger.com www.girsberger.com
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büroArbeitsWelt: neUArtiGe lösUnGen von listA office lo Lista Office LO setzt sich im neu geschaffenen LO FutureLab noch intensiver mit künftigen Bürokonzepten auseinander. Performance, Zufriedenheit und Gesundheit stehen neben wissenschaftlichen Erkenntnissen im Zentrum des Entwicklungsprozesses. Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus? Welche Elemente beeinflussen die Raumgestaltung von morgen? Sergio Renda, Innovationsverantwortlicher Lista Office LO: „Damit wir auch künftig die idealen Bürokonzepte für unsere Kunden anbieten können, befassen wir uns intensiv mit diesen Fragestellungen. Teil unseres Innovationsprozesses ist neben der von der Lienhard Office Group betriebenen Forschung rund um künftige Bürowelten das neu geschaffene LO FutureLab. In diesem entwickeln wir neuartige Bürokonzepte und -projekte, die auf wissenschaftlichen Grundlagen basieren. Gleichzeitig berücksichtigen wir im LO FutureLab Tendenzen der Büronutzung und Kundenanforderungen.“
LO ONE Sinkende Ablagevolumen, flexibel und unterschiedlich gestaltete Arbeitszonen und Grossraumbüros zeichnen neuartige Bürokonzepte aus. Die Ansprüche an die Dokumentenorganisation und der Bedarf an akustisch wirksamen Lösungen steigen. Vor diesem Hintergrund entwickelte das LO FutureLab das neue Stauraumsystem „LO One“, das den aktuellen Tendenzen in der Bürowelt perfekt angepasst ist: „LO One“ ist flexibel in der Organisation und wirksam in der Lärmreduktion. Damit erhöht sich sowohl die Performance der Mitarbeitenden wie auch deren Wohlbefinden und Zufriedenheit. Mit einer innovativen Frontoptik wurde auch der Ästhetik Rechnung getragen: Ein exklusiv entwickeltes,
flächiges Rollladensystem rundet das filigrane Stahldesign ab. Derzeit wird das Produkt im LO FutureLab weiterentwickelt: Getestet werden Schrankaufbauten mit integriertem Sichtschutz sowie Daten- und Stromanschluss. Diese Aufbauten eignen sich als zusätzliche Arbeitsfläche für spontane Besprechungen oder für das Arbeiten im Stehen. Die konzentrierte Einzelarbeit wird dank Wandaufbauten mit integrierter Akustiklösung unterstützt, magnetische Whiteboards helfen bei kreativen Arbeiten im Team. Die Schrankaufbauten sind 2012/2013 serienreif. Das Schranksystem „LO One“ ist mehr als eine Ablagefläche: Die Wandelbarkeit schafft langfristig ein effizientes, funktionierendes und motivierendes Arbeitsumfeld.
INNOVATIONEN VON MORGEN In der Pipeline des LO FutureLab befinden sich diverse Produktkonzepte. Das 2011 ausgereifte Raummöbelkonzept „Mindport by Lista Office LO“ wird im ersten Halbjahr 2012 im Markt eingeführt. Die Raummöbel erfüllen alle Anforderungen bezüglich kommunikativer Teamarbeit sowie konzentrierter Einzelarbeit und schaffen zugleich akustisch abgeschirmte Ruhezonen im Grossraumbüro – und das bei einer effizienteren Nutzung der Bürofläche. Der „Vertical Desk“ besteht aus einem mobilen Tisch auf Rollen, der für Besprechungen mit zwei bis vier Personen genutzt werden kann. Dank der dazugehörigen, fest installierten Konsole mit Strom- und Datenanschluss sowie einer filzbezogenen, pinbaren Sichtschutzwand eignet sich der „Vertical Desk“ auch für konzentriertes Arbeiten. Das neue Tischsystem ist 2012/2013 erhältlich. www.lista-office.com
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12 Die „Lamina“-Kollektion besticht auf den ersten Blick durch ihr formal zurückhaltend wirkendes Design, das aber sehr eigenständig ist – einer der letzten Entwürfe von Hannes Wettstein. Innovative Technik kommt bei der Fertigung der elegant geschwungenen Sitzschale zum Einsatz: Mit dem patentierten 3-D-Furnier kann eine neue Formensprache in Lagenholz umgesetzt werden. Für „Lamina“ werden so Buche, Eiche und Walnussholz geformt, Varianten in Polster oder Lack runden das Sortiment ab. Dietiker mail@dietiker.com www.dietiker.com 13 Der Designer Andreas Störiko hat mit dem „Timetable“ für wiLkhahn die Einrichtungskonzeption für hochwertige Konferenzräume um eine neue Dimension erweitert: Die Platte lässt sich mit nur einem Griff nach oben schwenken, wobei sich gleichzeitig die Fussausleger mit den feststellbaren Rollen vollautomatisch eindrehen. So ist der Tisch nicht nur mühelos von Raum zu Raum zu bewegen, sondern auch äusserst kompakt ineinanderzustapeln. In einer Nische mit zwei Meter Tiefe finden so 20 Tische Platz! info@wilkhahn.ch, www.wilkhahn.ch 14 Der Systemtisch „S 1300“ für den Büro- und Objektbereich ist elegant und zeitlos in der Gestaltung sowie raffiniert in der Technik. Die Tischbeine werden werkzeuglos mit der Platte verbunden. Das Verbindungselement ist im Kopfstück des Tischbeins integriert. Durch manuelles Drehen des Rohres verbindet sich das Bein fest mit der in der Tischplatte eingelassenen Montageplatte. thonet info@seleform.ch, www.thonet.de 15 Die „Wow“-Linie besticht durch einzigartiges, fantastisches Design. Fliessende Form, mächtig und elegant zugleich, findet in einem ungewöhnlichen Winkel ihre Vollendung. Besondere Sorgfalt gilt der Auswahl der verarbeiteten Materialien. Nappaleder ist ein perfekter Begleiter fein lackierter Oberflächen – konträr das Spannungsfeld, aus der Kombination von Hightechmaterialien und exotischen Hölzern. haLi headoffice@hali.at, www.hali.at
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ein Arbeitsstil, der Wissen schAfft Für immer mehr Unternehmen liefert künftig der Wissensaustausch unter den Mitarbeitenden den Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg. Erst der Wissensaustausch legt die Basis für das gemeinsame Finden von Ideen und die Entwicklung von Innovationen. Die Teams von Unternehmensberatungen oder auch technische Entwicklungsteams werden schon heute je nach Anforderung des Kunden immer wieder neu gebildet. Das verändert nicht nur das Arbeitsverhalten, sondern auch die Anforderungen an die Arbeitsräume. Das Büro wird zum Wissenszentrum der Zukunft.
TEAMARBEIT ÜBER DISTANz Zwei gegenläufige Aspekte gestalten den Trend massgeblich mit. Einerseits erlaubt es moderne Informationstechnologie, sich von überall her mit anderen zu vernetzen, sei es per Handy, E-Mail oder Videokonferenz. In global organisierten Firmen gibt es bereits das elektronische Nachfolgemodell von Flipcharts: wenn in London jemand etwas auf eine elektronische Wandtafel aufzeichnet, entsteht die Schrift auch auf der Wandtafel vor den Kollegen im Büro Zürich. So wird Teamarbeit über grosse Distanzen hinweg möglich. Teils werden physische Büros sogar überflüssig, denn der Mitarbeitende bringt seine Wissensleistung via Notebook und Telefon ein. Das bestätigt auch David Bosshart, CEO des Gottlieb-Duttweiler-Institutes in Rüschlikon. Wenn Mitarbeitende reine Projektarbeit leisten würden oder nur sehr wenig im Büro präsent seien, brauche es diesen Raum nicht mehr. Dann würden eher Meetingräume wichtig. Diese müssten aber nicht nur eine optimale IT-Infrastruktur, sondern schlicht auch „eine gute Tasse Kaffee“ möglich machen.
Der nicht ortsgebundene Informationsfluss schafft weitere Freiheiten, beispielsweise bei Swisscom: Die Qualität der Arbeitsgestaltung wird nicht mehr an fester Präsenzzeit, sondern am Ergebnis und der Erreichung persönlicher Leistungsziele gemessen. Dennoch scheint aber menschliche Nähe tatsächlich ein zentraler Faktor für die hohe Qualität des intellektuellen Outputs zu sein. Eine Studie der Universität Harvard zeigte 2010 auf, dass die Qualität wissenschaftlicher Arbeiten wesentlich besser war, wenn die beteiligten Forscher räumlich nahe beieinander arbeiteten. Auch die Intensität der Kollaboration von Forschern innerhalb eines Gebäudes beeinflusste die Qualität der in diesem Gebäude entstandenen Arbeiten positiv. Vor diesem Hintergrund ändern sich die Anforderungen an die Büros. Sie werden zu Plätzen der Begegnung, des Wissensaustausches und der Teamarbeit.
OFFIcE cOLLABORATION Aus der Vernetzung und Interaktion von Wissensarbeitern werden neue Produkte entwickelt, die am Markt erfolgreich sind. Dieser neue Arbeitsstil wird von Fachleuten auch als „Office Collaboration“ bezeichnet. „Moderne Büros sind nicht mehr auf den Einzelarbeitsplatz fixiert“, sagte Martin Witzig, CEO von Witzig The Office Company, am Symposium der Office-Akademie am GDI in Rüschlikon. Eine zukunftstaugliche Büroflächengestaltung beinhaltet laut Witzig deshalb viele Kommunikationszonen, Rückzugs- und Begegnungsräume abseits vom „eigenen Schreibtisch. Das unterstützt den neuen Arbeitsstil nicht nur, sondern macht ihn überhaupt erst möglich“, so Witzig. www.witzig.ch
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16 „DucaRe“ präsentiert sich in schlanker Silhouette, mit flachen Armlehnen und zweigeteilter Rückenlehne. Neu ist das Spiel mit der Zweifarbigkeit. züco bietet hier grosse Kombinationsfreiheit durch Farb- und Materialvielfalt, wobei der Schwerpunkt auf hochwertiger Lederverarbeitung liegt. Kontrastelemente geben der neuen Sitzmöbelfamilie Charakter, steigern die Wiedererkennung und unterstreichen die Persönlichkeit. Beste Ergonomie ist selbstverständlich. mail@zueco.com, www.zueco.com 17 Der elegante Armstuhl „Corte“ kombiniert schlanke, geschmeidige Linien mit grossen Oberflächen. Seine solide, skulpturale Präsenz und eine grosse Auswahl an Materialien machen ihn zum idealen Möbel für den Warte- und Konferenzbereich. „Corte“ ist mit Bezügen aus Stoff, Kernleder und Leder sowie in vielen Farben erhältlich. arper elvira.buob@pmobile.ch www.arper.com
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zUfriedene MitArbeiter sind prodUktiver Betriebsleiter können viel zur Produktivität der Mitarbeitenden und somit zum Erfolg eines Unternehmens beitragen, indem sie ein durchdachtes Arbeitsumfeld bieten, das die Arbeitsleistung steigert. Das Wohlbefinden der Mitarbeitenden hat einen grossen Einfluss auf die Produktivität eines Unternehmens. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) hat dies nun in einer Studie belegt: Die Leistungsfähigkeit zum Beispiel bei Menschen mit Schmerzen im Rücken ist um rund 3 Prozent reduziert. Das SECO schätzt die daraus resultierenden volkswirtschaftlichen Kosten, Absenzen ausgenommen, auf rund 3,3 Milliarden Franken. In der Studie wird zudem berichtet, eine verbesserte Arbeitsgestaltung könne die Produktivität eines Mitarbeitenden zwischen 5 und 40 Prozent steigern. Gewinnbringende Aussichten für den, der den Schlüssel zum Leistungsvermögen kennt.
WISSEN, WIE EIN UNTERNEHMEN LEBT UND FUNKTIONIERT Hoher Geräuschpegel, zu wenig Platz, mangelnde Privatsphäre sowie schlechte Luft sind ein Teil jener Faktoren, welche die Produktivität bremsen. Doch wie lassen sich solche und andere Umstände verbessern? Haworth hat dafür einen Lösungsansatz geschaffen. Er betrachtet das gesamte Umfeld im Hinblick auf die Leistungsfähigkeit anhand von den drei Modulen Mensch, Prozesse und Umgebung und 15 untergeordneten Faktoren. Durch eine aussagekräftige Bewertung dieser Einflüsse und der genauen Analyse der Organisationskultur können die Raumplaner komplexe und oft auch konkurrierende Sachverhalte eines Unternehmens durch kreative und konstruktive Lösungen beheben.
INDIVIDUELLE SOWIE GESAMTHEITLIcHE LÖSUNGEN ANSTREBEN Einem Unternehmen, bei dem sich zum Beispiel in der Analyse Kommunikation, Ruhe und Vertrauen als Schwachstellen offenbaren, kann mit der Einführung von Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen sowie Aufenthaltsraum und Loungezonen geholfen werden. Sie verbessern das Arbeitsklima und fördern die Kommunikation. Diese voneinander getrennten Arbeitsinseln gönnen wiederum dem Einzelarbeitsplatz, der optimalerweise 12 m² umfasst, mehr Ruhe. In Zusammenhang mit solchen Massnahmen oder auch losgelöst davon lässt sich Produktivität abermals mit den folgenden Einrichtungsgegenständen steigern: • Steh-Sitz-Bürotische: Mit höhenverstellbaren Tischen kann man abwechselnd im Sitzen und im Stehen arbeiten und dadurch Rückenbeschwerden vermeiden. • Ergonomische Sitzmöbel: An den Körper angepasste Bürostühle stärken die Körpermitte und beugen Rückenschmerzen vor. • Schallabsorbierende Trennwände: Sie reduzieren einerseits den Lärmpegel, andererseits schaffen sie auch die nötige Distanz zum Nachbarn. • Mobile Schranksysteme (Caddies): Sie fördern die Privatsphäre im Arbeitsalltag, da man seine Akten im rollbaren Container überallhin mitnehmen kann. • Individuelle Lichtquellen: Die Helligkeit sollte an jedem Arbeitsplatz einzeln geregelt werden können und mindestens 500 Lux betragen. www.haworth.ch
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von licht und leuchten von Gerald Brandstätter (Redaktion)
Künstlich erzeugtes Licht ermöglicht dem Menschen ein angenehmes und sicheres Leben auch bei Dunkelheit und in gedeckten Räumen. Im Sog der LEDs hat sich eine ganz neue Lichtwelt offenbart, die noch nie so effizient und effektiv war.
Die Wandleuchte „Sestessa“ von Hersteller Cini & nils wirkt edel und gleichzeitig schlicht. Bestehend aus ovalen, aneinandergereihten Metallringen, verströmt diese Wandleuchte auf wunderbare Weise Licht nach oben und unten. info@lux-vision.ch, www.cinienils.com
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1 „Sole“ von fontana aRte ist ein diskretes, vielseitiges und platzsparendes Leuchtgerät. Die Form erinnert an eine Kachel und wie eine Kachel integriert sich die Leuchte perfekt in die Wand oder in die Decke, wodurch sie fast unsichtbar wird. Der Leuchtkörper von geringer Dicke enthält die Lichtquelle, die hinter dem transparenten siebbedruckten Glas angebracht ist und ein aussergewöhnliches Licht ausstrahlt. info@wirzpartner.ch www.fontanaarte.it 2 Systemdesign und modernste Optoelektronik zeichnen das energieeffiziente Programm „Logotec LED“ von eRCo aus. Das System ist als Strahler, Fluter und Wandfluter für den Innenbereich erhältlich. Mit dem „Logotec LED“-Strahler hat das deutsche Unternehmen das erste Strahlerprogamm entwickelt, das ausschliesslich auf LEDs basiert. info.ch@erco.ch, www.erco.com 1
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3 Die Pendelleuchte „Rhombus P-124“ von illuminaRtis ist ein dezenter Blickfang in jedem Raum. Durch handwerkliche Präzision und viel Liebe zum Detail wird ihre schlichte Eleganz widergespiegelt. Die Leuchte besteht aus einem 124 cm langen Aluminiumkörper mit rhombenförmigen Aussparungen. Auf dessen Aussenseite sind 48 Leuchtdioden (LEDs) angebracht, die hinter einem speziell entwickelten Diffusor warmweisses Licht abgeben. info@illuminartis.ch www.illuminartis.ch 4 Der dreh- und schwenkbare Strahler „Front Light“ von iGuzzini lässt sich mit einem integrierten Adapter an einer 3-Phasen-Stromschiene installieren, welche aus Aluminiumdruckguss besteht. Der Strahler eignet sich zur Verwendung mit LED, Halogen- und Entladungslampen, lässt sich um 360 Grad drehen und um 90 Grad schwenken. Erhältlich ist das Produkt in den Farben Weiss, Schwarz und Grau/Schwarz. info@iguzzini.ch, www.iguzzini.ch
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5 Die Pendelleuchte“Flisc LED“ bringt Form, Funktion, Lichtkomfort und Energieeffizienz in Einklang. Die direktstrahlenden LEDs sorgen für eine natürliche Farbwiedergabe, und das indirekte Allgemeinlicht mit Leuchtstofflampen sorgt für eine optimale Ausleuchtung. Beide Lichtquellen lassen sich separat schalten und dimmen. RiBaG www.ribag-licht.com info@ribag-licht.com 6 „Fold“ von fosCaRini ist eine Wandleuchte mit einer schlichten Formgebung, die sich vielfältig in Umgebungen einzufügen vermag. „Fold“ besteht aus einer dünnen gewölbten Platte, die die Lichtquelle in sich versteckt und das Licht reflektiert. riediffusion@bluewin.ch www.foscarini.com 7 Die LED-Leuchten „Flo“ gibt es in Versionen als Schreibtisch-, als Nacht- oder als Stehleuchte, immer aus Aluminium. Die Leuchtenköpfe lassen sich um 300 Grad drehen, der Arm um bis zu 120 Grad bewegen. lumina swiss@lumina.it, www.lumina.it 8 Mit dem multifunktionalen Lichtsystem „Supersystem“ von zumtoBel lassen sich komplexe Beleuchtungslösungen in einem formal auf die Funktion reduzierten Design realisieren. Das System überzeugt durch ressourcenschonenden Materialeinsatz in Verbindung mit einem qualitativ hervorragenden Lichtkomfort. info@zumtobel.info www.zumtobel.ch 9 Der Wandleuchter „TSIH“ zeichnet sich durch die Kühle seines Materials aus und fokussiert formal aufs Wesentliche. „TSIH“ hat ein T-förmiges Profil und verbreitet sein Licht auf indirekte Art. Der Körper ist aus Aluminium und verfügt über eine in den Körper integrierte Zuleitung. flos info@arquinthome.ch www.flos.com 10 Die „Level CLD“ von ReGent ist dank LED und eingebautem Präsenzund Tageslichtsensor SensoDim von höchster Effizienz. Ihre kubische, masslich auf das Minimum reduzierte Volumengrösse macht aus „Level“ ein besonderes Instrument für die Lichtplanung von Büroarbeitsplätzen. info.bs@regent.ch, www.regent.ch
wandflutung und wahrnehmung Wie werden Umgebungen in Abhängigkeit von der Beleuchtungssituation wahrgenommen? Die von ERCO in Auftrag gegebene Studie der Architekturforscher Prof. Dr. Dr. Kai Schuster und Dr. Marc Kirschbaum zum Thema „Wandflutung und Wahrnehmung“ belegt empirisch, dass die subjektive Raumwahrnehmung entscheidend von der Lichtsituation beeinflusst wird und bestätigt damit die Bedeutung der Wandflutung für eine wahrnehmungsgerechte Beleuchtung. Licht als vierte Dimension der Architektur: Mit der Wirkung von Beleuchtung vertikaler Flächen wie Wände oder Fassaden befasst sich der Beleuchtungshersteller ERCO intensiv seit vielen Jahren. Zentraler Aspekt der empirischen Untersuchung war die Bewertung verschiedener Beleuchtungssituationen durch insgesamt 135 Probanden, überwiegend Studierende aus den Bereichen Architektur, Innenarchitektur sowie Stadtplanung. Für die Erhebung zeigten die Forscher den Personen neun verschiedene Raumsituationen mit jeweils horizontaler und vertikaler Beleuchtung. Die Befragten sollten diese hinsichtlich sogenannter „weicher Faktoren“ wie Raumeindruck, subjektive Wahrnehmung, Privatheit, Orientierung oder Lichtattribute bewerten.
Wandflutung vs. horizontale Beleuchtung Das Ergebnis: Generell bewerteten die Probanden vertikal beleuchtete Räume als heller, geräumiger und übersichtlicher, Räume mit der Beleuchtung vorwiegend auf horizontalen Flächen wirkten hingegen eher dunkel, aber behaglich. Die Bewertung der Testpersonen bestätigte deutlich, dass eine vertikale Beleuchtungslösung dem menschlichen Bedürfnis nach Orientierung in fremden Umgebungen entgegen kommt. Besonders in öffentlichen oder halböffentlichen Umgebungen
steigert die Wandflutung das Gefühl von Sicherheit und wird als übersichtlicher, klarer, geräumiger und beruhigender empfunden. Die meist aus funktionalen Gründen eingesetzte horizontale Beleuchtung wurde bei der Raumwirkung im direkten Vergleich meist schlechter bewertet. Klar für die vertikale Beleuchtung entschieden sich die Probanden auch bei der Frage, ob die Beleuchtung die Architektur unterstützte. Damit bestätigt erstmals eine empirische Untersuchung: Eine homogene Ausleuchtung von vertikalen Flächen bietet effizienten Sehkomfort und prägt zugleich den gesamten Raumeindruck.
statische architektur, dynamische Beleuchtung Räume sind generell statische, in ihrer Nutzung aber offene und multifunktionale Umgebungen. Durch dynamisch gesteuerte vertikale und horizontale Lichtkomponenten sowie moderne Lichtsteuerungssysteme können Räume in ihrer Wirkung verändert und damit den unterschiedlichen Nutzungsanforderungen angepasst werden. Der Raum als statisches Element bleibt unverändert, die Beleuchtung als dynamische Komponente aber kann den erwünschten Raumeindruck insbesondere durch die Beleuchtung vertikaler, raumdefinierender Flächen erzielen. Als Fazit ableiten lässt sich daraus eine weitere Erkenntnis: Die Wandflutung gehört zwar zu den planerisch und technisch anspruchsvolleren Beleuchtungsarten, doch angesichts ihres Potenzials für die wahrnehmungsgerechte – und damit auch effiziente und nachhaltige – Architekturbeleuchtung sollte sie im Repertoire des Planers ihren festen Platz haben. info.ch@erco.com www.erco.com
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11 Die „Tagora“- Deckenleuchten von aRtemide gibt es in drei Ausführungen, die wiederum sind in jeweils drei Farbkombinationen erhältlich: Beige/Weiss, Grau/Weiss und Schwarz/Orange. Das Gehäuse ist aus Aluminium und verleiht der Leuchte somit eine elegante Einfachheit. info@artemide.ch, www.artemide.ch 12 „ Movie M“ von liCht im Raum ist die Weiterentwicklung der erfolgreichen Movie-Serie hin zu einer perfekten Schreibtischleuchte. Diese LED-Versionen gibt es ausschliesslich in hochwertigem Finish: schwarzverchromt mit silber verchromten Konstruktionsteilen. Eine brillante Leseleuchte, die formal ins Auge fällt, aber nie blendet. info@licht.ch www.licht-im-raum.de
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13 Die neue Bürobeleuchtungslinie von toBias GRau basiert auf der Verwendung einer Vielzahl von LEDs. Grosse Lichtmengen in brillantweissem Licht mit verschiedenen Dimm- und Schaltmöglichkeiten inklusive einer Sensorsteuerung stehen blendfrei und ohne die Abbildung von sogenannten Mehrfachschatten zur Verfügung. Die „XT-A LONG LED/ OSA“ erfüllt zusammen mit einem auf 0,2 Watt minimierten Stand-byVerbrauch strengste Umweltschutzanforderungen. toBias GRau info@tobias-grau.com www.tobias-grau.com 14 Das puristisch-zurückhaltende Design der abgependelten runden „LED.next“- Deckenleuchte besticht: satinierte Acryl-Diffusorscheibe, Durchmesser 900 mm, nur 8 mm dick, beidseitig matt mit 277 Kegelsenkungen zur Lichtlenkung und Ausblendung. Lichtverteilung 72 % direkt-, 28 % indirektstrahlend, breit abstrahlend. Gemäß DIN EN 12464-1 für Arbeitsstättenbeleuchtung geeignet. Inklusive Edelstahlseilabhängung, einstellbar von 150 bis 1500 mm. info@first-collection.ch www.nimbus-group.com
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1 Der neue, innovative Öl-Brennwertkessel „Thermo Condens WTC-OB“ (20 bis 35 kW) von WEiSHAUpT ist dank seiner hohen sicherheitstechnischen Serienausstattung besonders betriebssicher. Seine Serienausstattung sorgt für einen äusserst wirtschaftlichen Heizbetrieb. Vier Leistungsstufen mit jeweils unterschiedlichen Ausstattungsvarianten machen den „WTC-OB“ universell einsetzbar. info@weishaupt-ag.ch www.weishaupt-ag.ch 2 Die „Thermalia“-Sole/Wasser- und -Wasser/Wasser-Wärmepumpen von HOVAl gewinnen wertvolle Energie aus dem Erdreich oder dem Grundwasser. Mit einem geprüften COP-Wert von bis zu 6,5 erzielen die Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen aus dem eingesetzten Strom mehr Wärme als jede andere Wärmepumpentechnologie. info@hoval.ch, www.hoval.ch 3 Mit dem „Condair CS 300“ bringt 1
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WAlTER MEiER ein Komfortlüftungs-
system auf den Markt, das über sowohl wirtschaftlich als auch installationstechnisch besonders überzeugende Merkmale verfügt. In Partnerschaft mit der Firma TK 3000 AG hat das Unternehmen ein innovatives integriertes Konzept entwickelt, das mit systematischer Überwachung, Kontrolle und Instruktion für umfassende Lüftungshygiene und Sauberkeit von A bis Z sorgt. Im Wohnbereich, in der Gastronomie, im Gesundheitswesen, im Dienstleistungssektor, im Gewerbe und in der Industrie sorgt die Firma für hygienisch einwandfreie und gesunde Luft. group@waltermeier.com www.waltermeier.com 4 Heizen, Kühlen, Lüften und Warmwasserbereitung in einer kompakten Energiezentrale: Die „ComfoBox“ regelt komfortabel und energieeffizient den gesamten Energiebedarf einer Wohneinheit und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Wärmepumpe und Lüftungsgerät in einem, deckt dieses energieeffiziente Multitalent alle Anforderungen an eine bedarfsgerechte Wärmeversorgung, Kühlung sowie ausreichende Frischluftzufuhr ab. ZEHNDER info@zehnder-comfosystems.ch www.zehnder-comfosystems.ch
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5 Eine besonders wirtschaftliche Lösung für die solare Trinkwassererwärmung stellt bUDERUS mit dem neuen Flachkollektor „Logasol SKN 4.0“ vor. Das klare Sicherheitsglas gibt den Blick frei auf den neuen AluminiumVollflächenabsorber mit senkrecht verlaufenden Ultraschall-Schweissnähten. Der Rahmen und die Rückwand des neuen Flachkollektors sind als Wanne aus fiberglasverstärktem Kunststoff in einem Stück gefertigt und dadurch besonders widerstandsfähig. Der neue Flachkollektor wiegt weniger als 40 kg. info@buderus.ch, www.buderus.ch
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6 STiEbEl ElTRON bietet InverterWärmepumpen in verschiedensten Leistungsgrössen an: die „WPL 5N Plus“, die „WPL 20/26 AZ“ und die „WPL 14/30/33 HT“. Inverter-geregelte Kompressoren takten seltener, laufen deutlich länger und nur im Extremfall mit voller Leistung. Dank der Drehzahldrosselung im Teillastbereich, einer geringeren Stromabnahme, einem leiseren Betrieb und durch die beiden Kompressoren sind Vorlauftemperaturen von bis zu 75 °C realisierbar. info@stiebel-eltron.ch www.stiebel-eltron.ch
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7 Kostengünstiger und schonender geht es nicht: Die Luft-Wasser-Wärmepumpen „Estia“ von kRüGER nutzen das Naturgesetz, dass sich die Luft durch Sonneneinstrahlung erwärmt. Zudem ist dieses Heiz- und Kühlsystem äusserst energieeffizient. Das Prinzip ist einfach: Durch die Sonneneinstrahlung erwärmt sich die Luft stets von neuem. Die Wärmepumpe nimmt diese Energie auf einem niedrigen Temperaturniveau auf und pumpt sie auf ein höheres Niveau. Kostengünstiger geht es nicht. info@krueger.ch, www.krueger.ch 8 Angenehmes Raumklima bei einer hohen Behaglichkeit mit Luft-WasserSystemen von TROx HEScO. Bei der Entwicklung der Klimasysteme legt das Unternehmen neben der Luftqualität allergrössten Wert auf Design und Architektur. Es beinhaltet Klimasysteme für unterschiedlichste Bausegmente bis hin zu speziellen Lösungen für den Brand- und Schallschutz sowie den Reinraumbereich, z. B. in Labors, Kliniken und der Elektronikproduktion. info@troxhesco.ch, www.troxhesco.ch
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Visit Keramikland AG
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Der italienische Natursteinlieferant Arnaboldi verarbeitet Steinarten aus aller Welt in stilvolle Waschbecken, Duschtassen und Badewannen.
BesUch iM KeRAMiKLAND Keramikland ist ein schweizerisches Familienunternehmen und wurde im Jahr 1990 von Stefan und Benno Kneubühler gegründet. Damals hätte keiner von beiden sich erträumt, dass das Unternehmen 21 Jahre später an zwei Standorten präsent sein und 50 Mitarbeitende beschäftigen würde. Die Gebrüder Kneubühler, die auch heute noch die Keramikland-Gruppe mit viel Engagement und mittlerweile mit einigen Jahren Erfahrung leiten, sind mit der ersten Ausstellung in Huttwil BE gestartet. In der Erfolgsgeschichte von Keramikland wurde im Jahr 2009 die zweite Ausstellung in Cham ZG eröffnet. Das Motto der Ausstellung war: „1 Unternehmen = 2 Filialen / 2 Ausstellungen = 1 Team“. Dies zieht sich auch weiter durch den Alltag von Keramikland. Nun bietet das Familienunternehmen zwei der grössten Ausstellungen im Sanitär- und Plattenbereich in der ganzen Schweiz. Präsentiert werden ein vielseitiges Angebot und die neusten Tipps und Trends rund ums Badezimmer. In den über 6000 m² grossen Ausstellungsflächen gibt es ganze Badewelten zu bestaunen: neu-
artige Ideen wie Sonderanfertigungen aus Mineralguss, Holz und Naturstein in der Badelandschaft miteinander verbunden und Wellnessbereiche direkt im Schlafzimmer integriert.
philosophie Ein einladendes Foyer, erste Ideen und Eindrücke, eine persönliche Begrüssung. So kennt man das Keramikland seit über 21 Jahren. Stets bestrebt, sich als sehr dynamisches und kundennahes Unternehmen im Markt zu positionieren, ist die Keramikland-Gruppe ein nicht mehr wegzudenkender Teil in der Platten- und Sanitärbranche. In beiden Bereichen arbeitet Keramikland ausschliesslich mit westeuropäischen Herstellern und Lieferanten zusammen. Benno Kneubühler begründet diesen Entscheid mit dem Anspruch, qualitativ hochwertige Produkte aus ethisch vertretbarer Herstellung zu garantieren. Schon bei der Firmengründung hat Keramikland auf diese Philosophie gesetzt und bis heute daran festgehalten.
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Einzelanfertigung nach Mass: Die „Coers“-Badewannen passen sich in jede Umgebung ein und können in jeder Farbe hergestellt werden.
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Jedes Jahr besuchen die Brüder persönlich die grössten Badezimmer- und Plattenmessen in Europa, um ihren Kunden immer die neusten Trends aus der Branche zu präsentieren. Ein weiterer Bestandteil der Firmenphilosophie, der die Kunden begeistert: qualitativ hochstehende Designprodukte zu einem bezahlbaren Preis.
baubare Whirl- und Lichtsystem überzeugt durch die ästhetisch unsichtbaren Düsen und LEDs.
eiN Beispiel: „CoeRs“ Jede „Coers“-Badewanne ist eine Sonderanfertigung nach Mass. Das individuelle Design passt sich in jede Umgebung ein und überbrückt räumliche Problemzonen. Die handgemachten Badewannen werden aus einer Mischung aus Kunstharzen und Glasfasern gefertigt, welche absolut formstabil ist. „Coers“ überzeugt auch durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Einzelanfertigungen können in jeder Farbe und in den Oberflächen glänzend oder matt hergestellt werden. Das ein-
In Huttwil und Cham präsentiert das schweizerische Familienunternehmen Keramikland ganze Badewelten. Keramikland KN AG, Luzernstrasse 79, CH-4950 Huttwil Keramikland ZG AG, Alte Steinhauserstrasse 20, CH-6330 Cham kundendienst@keramikland.ch, www.keramikland.ch
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TaLk Axel Meise
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iM GespRäch MiT axeL Meise, DesiGneR UnD GeschäfTsfühReR DeR OcchiO GMbh von Sarah Gatto
Occhio gehört zu den wachstumsstärksten Unternehmen in der Lichtbranche. Über Form, Funktion und die Rolle der LED-Technologie gibt Axel Meise Auskunft. Herr Meise, was ist Ihre Definition einer „guten Leuchte“? Für eine „gute Leuchte“ gibt es keine pauschale Definition, denn das Licht und die Leuchte selbst müssen immer im Kontext mit der Anwendung und dem Raum gesehen werden. Bei Occhio steht jedenfalls die Lichtqualität an erster Stelle, die Leuchte selbst muss hohen funktionalen und ästhetischen Ansprüchen genügen. Und nicht zuletzt: Occhio-Leuchten sollen dem Nutzer Freude bereiten, indem er mit ihnen sein Umfeld ganz individuell nach seinen Vorstellungen mit Licht gestaltet. Bedeutet die LED-Technologie eine Revolution oder nur einen Zwischenschritt für den Lichtmarkt? Die hocheffiziente LED-Technologie macht sehr schnell riesige Fortschritte in Sachen Lichtleistung und Lichtqualität und wird sich zur dominierenden Lichtquelle der nächsten Jahre entwickeln. Umfangreicher Variantenreichtum wie austauschbare Köpfe, zahlreiche Befestigungsversionen, wechselbare Lichtkomponenten und Farbfilter: Wie bilden Form und Funktion bei Occhio eine Einheit? Wir denken unsere Produkte immer von innen nach aussen: „form follows function“ beschreibt unseren Gestaltungsansatz sicher am besten. Dabei steht bei Occhio der holistische Ansatz im Vordergrund: ein System in durchgängiger Gestaltung, mit dem ich einzelne Räume bis zu ganzen Gebäuden in hoher Qualität durchgängig mit Licht gestalten kann.
„io 3d“ ist die neue Leuchtenfamilie von Occhio - formvollendet, innovativ, charismatisch.
Das modulare Occhio-Konzept aus Kopf und Körper ermöglicht zahlreiche Lichtlösungen im Raum. Wo sieht Occhio weitere Chancen bzw. Entwicklungsmöglichkeiten im
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Technologiewandel? Anders gefragt, wie geht Occhio bei der Entwicklung einer neuen Leuchte vor? Der Technologiewandel hin zu LED-Lichtquellen ermöglicht ganz neue Ansätze in der Gestaltung und im Umgang mit Licht. Zum Beispiel ist das Thema Licht und Hitze nicht mehr untrennbar miteinander verbunden. So können Leuchten gestaltet werden, die sogar von Kindern problemlos bedient werden können. Unsere neue „io 3d“-Serie zeigt hier die neuen Möglichkeiten auf. Doch die modulare, multifunktionale Grundidee von Occhio bleibt bei allen neuen Produkten erhalten: ein System mit unendlich vielen Möglichkeiten für den Anwender. Weshalb bieten Sie mit „io 3d“ eine LED-Leuchtenserie in neuen Formen an? Worum geht es dabei? Die „io 3d“-Serie stellt eine ganz neue Form von Leuchte dar: Sie verbindet die multifunktionale, modulare Occhio-Grundidee mit den Möglichkeiten der neuesten LED-Technologie, und das in ganz eigener, charakteristischer Form. Dabei steht der „joy of use“ im Vordergrund: Von der Beweglichkeit über unser neues 3-D-Gelenk, vom magnetischen Wechselmechanismus der optischen Komponenten bis zur berührungslosen Sensorsteuerung ist die Bedienung vollkommen neu und macht einfach Spass. Die „io 3d“-Leuchtenfamilie macht es möglich, die LED-Technologie sowohl in der privaten Umgebung als auch im Objekt sinnvoll zu nutzen – denn neben der hohen Effizienz kann die Lichtfarbe gewählt und die Lichtwirkung individuell bestimmt werden. Ab Januar wollen wir die Leuchten auf den Markt bringen. Was ist Ihre Vision zur Zukunft des Lichts im Privat- und Objektbereich? Werden wir alle in Zukunft nur noch mit LED-Licht leben?
Der markante Kopf geht mit dem flachen, angewinkelten Arm eine unsichtbare Verbindung ein und schafft damit die Grundlage für die einzigartige Beweglichkeit der „io 3d“.
In der Vergangenheit liessen sich Lichtqualität und Effizienz nur schwer vereinbaren: Leuchtstofflampen waren zwar sehr effizient, ihre Lichtqualität jedoch ziemlich eingeschränkt. Glühlampen und Halogenlichtquellen hingegen boten gute Lichtqualität verbunden mit geringerer Effizienz. Jetzt hebt die LED-Technologie diese Gegensätze auf und bietet ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten. Im Objektbereich wird LED jedenfalls nach und nach alle anderen Lichtquellen ersetzen. Im Wohnbereich ist das Halogenlicht mit seiner angenehmen Lichtfarbe, seinem perfekten Lichtspektrum und insbesondere der Möglichkeit der Dimmung bis zur Kerzenlichtstimmung auch in Zukunft wichtiger Bestandteil der Lichtgestaltung. Mir ist dabei wichtig, dass der Kunde die Wahl hat, sich für eine Technologie zu entscheiden. Denn am Ende geht es
immer darum, das richtige Licht für die jeweilige Anwendung zu schaffen. Denn Lichtqualität bedeutet für uns eben Lebensqualität.
Axel Meise ist Designer und Geschäftsführer der Occhio GmbH. info@occhio-schweiz.ch www.occhio.ch
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TICKER
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Meetingzonen an der swissbau Der heutige Wissensarbeiter ist vor allem kreativ tätig und kommuniziert vermehrt. Von der Umgebung fordern diese Tätigkeiten Zonen und Räume für Interaktion und Mobilität. Der klassische Besprechungsraum hat ausgedient, gefragt sind inspirierende Meetingzonen. Haworth zeigt deshalb an der Swissbau vielseitige und anpassungsfähige Lösungen mit den Produkten „LTB Lounge“, „Tulip“ und „Meet you“. Sie fördern kreative Prozesse und ermöglichen zugleich unterschiedliche Arbeitsstile. An der Themenausstellung „Office Space“ der Swissbau präsentiert der Büromöbelhersteller Haworth sein neu entwickeltes Office-PerformancePrinzip und zeigt diverse Kommunikationszonen. Zudem untersuchen Dr. med. Christian Larsen und sein Team vom Spiraldynamik Med Center Zürich mit einer speziellen Messmethode die Wirbelsäule bei interessierten Besuchern. Die Swissbau findet vom 17. bis 21. Januar 2012 in Basel statt. gb www.haworth.ch, www.swissbau.ch
erlebniswelt von villeroy & boch Villeroy & Boch präsentiert in Lenzburg AG eine Erlebniswelt rund um Bad & Wellness. Die neue Ausstellung Bäderwelten an der Markmattenstrasse 23 wird am 16. Januar 2012 eröffnet. Sie richtet sich an private Eigenheimbesitzer, Architekten und Planer, Generalunternehmer, Fliesenleger und Sanitärinstallateure sowie Sanitär- und Fliesengrosshändler. Verschiedene, komplett eingerichtete Musterräume veranschaulichen eindrücklich die faszinierenden Möglichkeiten für Badsituationen. Sie vermitteln einen realistischen Eindruck der Kombinationsmöglichkeiten von Formen, Farben und Materialien sowie der passenden Wand- und Bodenbeläge. gb www.baederwelten.ch
iF product award 2012 Für „halo“ Ursprünglich wurde die Tischleuchte „Halo“ von Karim Rashid speziell für das neue nhow Music and Lifestyle Hotel in Berlin entworfen. Die begehrliche Optik der minimalistischen Leuchte wird durch einen mit LED bestückten Ring aus Silikongummi erreicht. Dank dieser Leuchtmitteltechnologie ist der Leuchtenkopf von Hand bis 90 Grad schwenkbar. So ist die „Halo“ sowohl eine skulpturale als auch hoch funktionale Tischleuchte, die auch bis zu 90 Prozent Energie gegenüber herkömmlichen Tischleuchten einspart. Ein Beweis für die Innovationskraft, Qualität und die Besonderheit dieser LED-Leuchte ist der eben verliehene IF Product Award 2012. gb www.artemide.ch
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thonet essence 01 Im zurzeit grössten Büro- und Gewerbegebäude Europas, dem The Squire am Flughafen Frankfurt, befindet sich der neuste Showroom von Thonet. Möbel aus allen Epochen der Designgeschichte werden ausgestellt, sodass die Vielfalt der Thonet-Kreationen mit den zahlreichen Klassikern sichtbar wird. Ausserdem gab der traditionsreiche Möbelhersteller den gewichtigen Bildband „Essence 01“ heraus, der Einblick in die Herstellungsprozesse, das Sortiment und die Firmen- und Familiengeschichte von Thonet gibt. gb www.thonet.de
TELEgRaMM die looser-gruppe überniMMt die otto weibel ag
gende Gesamtbericht über das Startjahr
wurde ein Materialkreislauf angestrebt
jetzt seine Wirkung entfaltet: Die im
sia: neuer ehrenpräsident, neue ehrenMitglieder
Die Looser Gruppe erweitert ihren
ersten Betriebsjahr umgesetzten Mass-
Erst zum zweiten Mal in seiner bald
entweder in den technischen Kreislauf
Geschäftsbereich Beschichtungen
nahmen führen über ihre Lebensdauer
175-jährigen Geschichte hat der SIA
oder in den biologischen Nährstoff-
um die Otto Weibel AG in Urdorf. Im Be-
zu einer Gesamtreduktion von knapp
eine Ehrenpräsidentschaft verliehen.
kreislauf zurückzuführen. Dafür wurde
reich Produktion und Handel mit Lacken
1,6 Mio. t CO2.
Die besondere Auszeichnung geht an
Giroflex „656“ mit dem Cradle-to-
und Farben für die holzverarbeitende
www.dasgebaeudeprogramm.ch
Daniel Kündig, der nach zehn Jahren
Cradle-Zertifikat ausgezeichnet.
unvergleichlichen Engagements
Im April 2011 erhielt das Modell „656“
als Präsident des SIA zurückgetreten
bereits den Red Dot Award: Product
ist. Für ihre herausragenden Verdienste
Design 2011.
beschäftigt 34 Mitarbeitende und
energetische gebäudesanierung: vereinFachtes verFahren
erhielten zudem Lorenz Bräker, Rainer
ww.giroflex.ch
erwirtschaftete in den vergangenen
Die Kommission für Planung und Bau
Schumacher und Charles Weinmann die
Jahren Umsätze in der Höhe von
beantragt dem Zürcher Kantonsrat
Ehrenmitgliedschaft.
12 Millionen Franken. Alle Mitarbeiten-
einstimmig, die Volksinitiative „Um-
ww.sia.ch
den werden von der Looser-Gruppe
weltschutz statt Vorschriften“ um-
übernommen.
zusetzen. Mit den vorgeschlagenen
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Gesetzesänderungen können in
red dot award und cradle to cradle
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Zukunft Isolationen der Gebäudehülle
Der Drehstuhl „656“ von Giroflex,
im Anzeigeverfahren durchgeführt
entworfen von Carmen und Urs
das gebäudeprograMM zeigt wirkung
werden. Anlagen zur Nutzung von
Greutmann-Bolzern, wurde erstmals
Sonnenenergie werden grundsätzlich
komplett nach den Vorgaben von Prof.
Seit Anfang 2010 fördert das Gebäude-
in allen Bauzonen erlaubt, sofern auf
Dr. Michael Braungart, EPEA Inter-
programm von Bund und Kantonen
Schutzobjekte die gebotene Rück-
nationale Umweltforschung GmbH,
energieeffiziente Sanierungen und
sicht genommen wird.
Hamburg, bezüglich nachhaltiger
zeigt auf, dass das Programm bereits
Industrie und das Gewerbe gehört die Otto Weibel AG zu den grössten Anbietern in der Schweiz. Das Unternehmen
sedo0211_sedo_210x70_S1.pdf 12:56:53 Uhr erneuerbare Energien. Der nun vorlie-25.2.2011 www.kantonsrat.zh.ch
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und erreicht, der es ermöglicht, diese Bürostühle nach ihrer Nutzungsdauer
Produktion konzipiert. Von Anfang an
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LITERATUR
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Stahl verstehen
Buchtipp
THE ROOTS OF JAPANESE ARCHITECTURE von Angela Deuber „’The Roots of Japanese Architecture a photographic quest by Yukio Futagawa with text and commentaries by Teiji Itoh and a foreword by Isamu Noguchi’ ist eines der 100 Bücher, die ich – müsste ich mich entscheiden – nicht entbehren möchte. Was mich daran beeindruckt und gedanklich befreit, sind die elementaren, übergeordneten Themen, in die es eingeteilt ist. Das Buch zeigt, wie und warum die traditionelle japanische Architektur zu dem wurde, was sie heute ist. Mit grossformatigen Fotografien von Yukio Futagawa und einem begleitenden Text von Teiji Itoh wird eine der faszinierendsten Architekturen von ihren Ursprüngen her aufgeführt. Es ist in zehn Kapitel eingeteilt, wie zum Beispiel „2: Setting Limits to Infinity, with Plates 30–36“, „4: The Garden as a Miniature Universe, with Plates 60–67“ oder „8: Borrowing Space, with Plates 92–98“ welche als übergeordnete Themen der japanischen Architektur gesehen werden können. Die wunderschönen Fotos und der Text werden in jedem Kapitel und im gesamten Buch zu einer Einheit und so zu einem Gesamtwerk. Einerseits ist es ein exzellenter Zugang zu einer anderen Kultur von ihren Ursprüngen her – andererseits werden rein architektonische Gedankengänge, die absolut zeitgemäss sind, dargestellt.“
Das Prinzip dieses Buches lautet, das Gestalten und Bauen mit Stahl aus den Anwendungen in der Architektur heraus neu zu verstehen. Die Entstehung von über 100 Stahlbauten wurde verfolgt und analysiert. Dadurch ist ein Werk entstanden, das einen anderen Zugang zur Realität des Arbeitens mit Stahl eröffnet – einen neuen Blick auf den erprobten Stand der Dinge und darauf, wie das künftige Potenzial des Materials einzuschätzen ist. Es werden klassische Themen, Probleme und Lösungen von Material und Baumethoden, Tragwerk und Hülle, Elementen und Verbindungen, Brandschutz und Nachhaltigkeit und noch vieles mehr besprochen. Ein zentraler Aspekte bildet dabei auch das Zusammenspiel mit anderen Materialen, wie beispielweise Holz oder Glas. Statt Text- und Bildebene zu trennen, bilden sie gleichberechtigt und eng aufeinander bezogen den kontinuierlichen Zusammenhang des einzelnen Kapitels. lv Terri Meyer Boake: Stahl verstehen. Entwerfen und Konstruieren mit Stahl, Birkhäuser, 2011, gebunden, 240 Seiten, zahlreiche Abbildungen ISBN 978-3-0346-0271-6, 96.90 Franken
Best Architects 12 Die Publikation zu dem jährlich in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgeschriebenen ArchitekturAward präsentiert auf 360 Seiten alle prämierten Arbeiten des Wettbewerbs ausführlich auf je zwei Doppelseiten. Mit zahlreichen Farbfotos, Zeichnungen und Plänen liefert das aufwendig produzierte Buch einen beeindruckenden Überblick über die ausgezeichneten Arbeiten. Bereits zum sechsten Mal wurden die besten Architekten aus dem deutschsprachigen Raum mit dem Award ausgezeichnet. Die hochkarätige Jury hatte es in diesem Jahr besonders schwer, die Besten der Besten auszuwählen, denn die Anzahl der herausragenden Arbeiten war so hoch wie nie zuvor. Die Auszeichnung wird jährlich an realisierte Bauten verliehen, die sich durch herausragende architektonische Qualität hervorheben. Das Ziel ist ein inhaltlicher Diskurs mit der Öffentlichkeit und die Stärkung der Baukultur. lv Tobias Schwarzer: Best Architects 12, Zinnobergruen-Verlag, 2011, gebunden, 360 Seiten, zahlreiche Abbildungen ISBN 978-3-9811-1745-5, 89 Franken
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AUssTELLUNgEN BASEL tHe oBJeCt oF ZioniSM. ArCHitektur unD StAAt, iSrAeL 1948–73
ZÜRICH Annette GiGon / Mike Guyer 9.12.11. bis 26.1.12
Staates Israel stellt ein einzigartiges
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Projekt in der Geschichte der Moderne dar. Die Ausstellung fragt nach den Entstehungsbedingungen der Nachkriegsarchitektur, der räumlichen Organisation des Wohlfahrtsstaats und schliesslich nach den typologischen
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Paradigmata der Architektur. www.sam-basel.org bis 22.1.12
BASEL kLeine StäDte – GroSSe BAuten Drei international bekannte Architekten diskutieren über die Entwicklung der
Die Palette der Bauten, die Annette Gigon und Mike Guyer während der letz-
Stadt Basel und deren bestehende,
ten zehn Jahre in der Schweiz und im Ausland realisiert haben, beeindruckt.
geplante und visionäre Grossprojekte.
Doch nicht nur spektakuläre Neubauten wie der Prime Tower in Zürich, auch
Im Anschluss hat das Publikum Gele-
Museen, private Wohnbauten und subtile Umbauten gehören in ihr Portfolio.
genheit, die Referenten zum Thema zu
Die Ausstellung in der Haupthalle der ETH Zürich gibt einen Überblick über
befragen. Die Referenten sind
die Vielfalt der Architektur von Gigon/Guyer.
- Jacques Herzog aus Basel
www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch
- Winy Maas aus Rotterdam - Richard Burdett aus London
WEiL Am rhEin ruDoLF Steiner – Die ALCHeMie DeS ALLtAGS
verblüffend widersprüchlichen Mate-
Zum 150. Geburtstag Rudolf Steiners
dungen aus dem Bereich der Optik,
OrLéAnS FLiGHt ASSeMBLeD ArCHiteCture: GrAMAZio & koHLer AnD rAFFAeLLo D’AnDreA
präsentiert das Vitra-Design-Museum
der Lichttechnik oder aus der
die erste grosse Retrospektive über
Medizinaltechnik.
das Werk dieses wohl einflussreichsten
www.gewerbemuseum.ch
und zugleich umstrittensten Reformers
bis 27.5.12
Die Ausstellung „Flight Assembled
www.design-museum.de/museum/
Architecture“ ist die erste Installation
ausstellungen/steiner
aus fliegenden Maschinen. Neue
bis 1.5.12
12 während der Swissbau in Basel statt. www.architekturdialoge.ch
rial. Gezeigt werden historische und aktuelle Beispiele aus Architektur und Design sowie Hightechanwen-
des 20. Jahrhunderts.
Zürich HoCHHAuS. WunSCH unD WirkLiCHkeit Etwa die Hälfte der Hochhäuser in
Denkweisen und die Materialisierung
aller Welt wurde in den letzten zehn
Prozess von dynamischen Formen
WintErthur GLASkLAr?
stehen dabei im Zentrum. Die Profes-
Durch seine Transparenz ist der
Filmen, Modellen und Plänen zeigt die
sur Gramazio & Kohler, Architektur
Feststoff Glas zu seiner Kostbarkeit ge-
international ausgerichtete Ausstellung
und Digitale Fabrikation, entwickelt
langt. Auch seine Formbarkeit verleiht
aktuelle Bauten und Projekte in ihrem
gemeinsam mit Raffaello D‘Andrea
ihm eine besondere Bedeutung. Neue
jeweiligen kulturellen und städtebau-
eine spektakuläre Installation, die vor
Verfahren und Technologien erweitern
lichen Kontext, der sich etwa in Europa
den Augen des Besuchers „fliegend“
nun die Möglichkeiten des Werk-
oder Asien sehr unterschiedlich prä-
assembliert wird.
stoffs – als Verbundwerkstoff oder als
sentiert.
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Bestandteil intelligenter Werkstoffe.
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bis 19.2.12
Die Ausstellung widmet sich diesem
bis 2.1.12
der Architektur als ein physikalischer
SiA-kurSe Zürich Stakeholder-orientierte raumentwicklung www.sia.ch/form 26.1.12, 27.1.12, 9.2.12
Die Entstehung und Entwicklung des
Die Veranstaltung findet am 21. Januar
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Jahren gebaut. Anhand von Fotos,
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Grössenwahn: Das höchste als Hotel geplante Gebäude der Welt, seit 1987 im Bau und bislang wegen Konstruktionsfehlern oder aus finanziellen Gründen nicht fertiggestellt, steht in Pjöngjang, Nordkorea. Seine Höhe von 330 m und seine Nutzfläche von rund 360‘000 m² lassen staunen.
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VORSCHAU
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Modulør 4. Jahrgang, www.modulor.ch Herausgeberin Boll Verlag AG Stationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 Urdorf Tel. 044 735 80 00, Fax 044 735 80 01 info@bollverlag.ch, www.bollverlag.ch
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Redaktion, redaktion@modulor.ch Anzeigen, anzeigen@modulor.ch Abonnemente, abo@modulor.ch
DAS EFH
gescHäftsfüHrer Thomas Walliser, thomas.walliser@bollverlag.ch cHefredakteur Gerald Brandstätter, gerald.brandstaetter@modulor.ch autoren in dieser ausgabe Stefan Forster, Sarah Gatto, Angelika Spiess Glaus, Katharina Marchal, Hansruedi Müller, Thomas Müller, Herbert ImbachRöbbeling, Thomas Siegenthaler, Felizitas Romeiss-Stracke, Lara Viceconte, Irene M. Wrabel, Angelo Zoppet art direction Moritz Ulrich, moritz.ulrich@modulor.ch fotografie Simone Vogel, simone.vogel@modulor.ch Lektorat Rita Frommenwiler, Josefine Gamma kundenberatung Lorenza Balzarini, lorenza.balzarini@modulor.ch Beatrice Leuenberger, beatrice.leuenberger@modulor.ch Marcel Gasche, marcel.gasche@modulor.ch Für Italien: Danilo Lepori, danilo.lepori@modulor.ch druck AVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 Goldach Tel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55 Preise Jahresabonnement (8 Ausgaben) 89 Franken (Ausland zzgl. Portokosten); Einzelheft 14 Franken
erscHeint aM 22. februar 2012
issn 1662-7741 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.
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