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Die architektin

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Architektur, Immobilien, Recht

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EDITORIAL

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thema Die architektin

AUssERgEwöhnLIchE wEgE Das Immo-Monitoring 2012 von Wüest & Partner zeigt es: Der Baubranche geht es so gut wie seit langem nicht mehr. In den vergangenen Jahren wurde enorm viel gebaut. Und auch für das laufende und das folgende Jahr geht man bei Wüest & Partner von einer nominalen Erhöhung der Investitionen um 4,5 Prozent aus. Dies vor allem wegen der Zunahme von Neuund Umbauten bei Mehrfamilien- und Geschäftshäusern. Die Dynamik im Schweizer Immobilienmarkt hält also an. Solange das Gespenst der Währungs- und Wirtschaftskrise umgeht, werden Immobilien als Spekulationsobjekte und sichere Investitionen weiter an Attraktivität und Wert gewinnen. Aufgrund dieser Entwicklung stellt sich die Frage, inwiefern spekulative Geschäfte zu Preisanstiegen beigetragen haben. Trotz den positiven Zukunftsprognosen hinsichtlich Investitionen in den Hochbau empfehlen die Herausgeber des ImmoMonitoring 2012, das Wirtschaftsumfeld im Auge zu behalten – eine konjunkturelle Trendwende würde sich mit einer Verzögerung von zwölf Monaten negativ auf die Bauindustrie auswirken. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften könnte das Wachstum beschränken und folglich zu höheren Baukosten führen. Alles andere als spekulativ sind die Beiträge im vorliegenden Heft. Besonders auch die beiden Objektreportagen – das Wohnaus mit angebautem Atelier in Muttenz sowie das Frauenwohnprojekt in Wien – entziehen sich dem spekulativen Immobilienmarkt. Insbesondere das Projekt aus Wien zeigt, dass aussergewöhnliche Bauvorhaben auch aussergewöhnliche Wege beschreiten müssen. In diesem Sinn wünsche ich inspirierende Lektüre.

„Mehr Frauen in die Konstruktionsbüros!“, forderte 1960 ein Vorstandsmitglied des Vereins Deutscher Ingenieure. Das Interesse am Beruf der Architektin oder Ingenieurin war lange Zeit gering, auch in der Schweiz. Zu stark standen die vorgegebenen Rollen und alteingesessenen Wertvorstellungen im Weg; zu sehr verhielten sich vor allem die Männer offenkundig skeptisch. Gegenüber Architektinnen und Ingenieurinnen verhielten sie sich zu lange wie alles verneinende Patriarchen. Frau und Haus. Das weckt unterschiedlichste Assoziationen. Seit langem sagt man der Frau ein besonderes Verhältnis zum Haus nach. Das Haus als schützender Ort für die Familie; da wäre es eigentlich naheliegend, dass Frauen sich besonders auch mit dem Entwurf, der Konstruktion und dem Bau von Häusern befassen. So war und ist es aber keineswegs. Beruflich mit dem Hausbau beschäftigen dürfen sich Frauen in westlichen Ländern erst seit – historisch gesehen – sehr kurzer Zeit. Zuvor war das Haus nur der Ort des Haushalts und der weiblichen Tätigkeiten und nicht selber Gegenstand eines Berufes von Frauen. Das hat sich bis heute nur wenig geändert, obwohl sich Frauen für eine höhere Ausbildung Zeit nehmen und somit die Familie als oberstes Lebensziel von beruflichen Prioritäten bedrängt wird. An der ETH Zürich sind rund die Hälfte der Architekturstudenten weiblich. Nicht so bei den berufstätigen Architektinnen, wo sich ein völlig anderes Bild zeigt: Ende 2011 lag der Frauenanteil im SIA in der Sparte Architektur bei gut 17 Prozent, in den Ingenieurbereichen zwischen 2 und knapp 6 Prozent. Genauso beim BSA, wo der Frauenanteil ebenfalls bei einem Durchschnittswert von rund 11 Prozent liegt. Der hindernisreiche Weg einer Frau zur praktizierenden Architektin ist das eine Thema; gender- und alltagsgerechtes Planen und Bauen ein weiteres Thema. Die vorliegende Ausgabe von Modulør will die Thematik durchleuchten, heikle Aspekte ansprechen, aber auch Vorzeigeprojekte vorstellen. Vielleicht hilft die Ausgabe „Die Architektin“ etwas, diese Thematik in der von Männern dominierten Baubranche wieder wachzurufen und die Genderproblematik erneut in Erinnerung zu bringen.

Gerald Brandstätter Chefredakteur, gerald.brandstaetter@modulor.ch

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eDitORiaL

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FORUM

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Vis-a-Vis Marie-Claude Bétrix

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theMa Die aRchitektin

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kOLUMne Elisa Tirendi

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aRchitektUR Wohn- und Atelierhaus, Muttenz Frauenwohnprojekt, Wien

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Recht Rechte und Pflichten des Architekten

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aktUeLL Award für Marketing + Architektur

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tOOLbOx Produkteneuheiten

SeRvIce

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taLk

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tickeR

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speziaL Fenster, Türen, Tore Küchen Beschattung

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FORUM

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HocH, HöHer, am HöcHsten Mit 126 m Höhe und 36 Stockwerken ist der Prime Tower bekanntermassen das höchste Gebäude der Schweiz. Viel wurde darüber geschrieben und gesprochen. Der Turm, im internationalen Bereich ein Türmchen, muss sich nun in der städtebaulichen und funktionalen Praxis bewähren. Da erlauben wir uns in der Zwischenzeit einen Hochhausvergleich mit unserem grossen nördlichen Nachbarn. Im internationalen Vergleich sind die deutschen Hochhäuser ebenfalls klein: Der höchste Wolkenkratzer Deutschlands ist mit 259 m der Commerzbank Tower in Frankfurt am Main (siehe Abbildung). Im Vergleich zum Burj Kalifa in Dubai (Höhe: 828 m), ist dieser nur ein Drittel so hoch. International kann selbst Frankfurt am Main, das deutsche „Mainhattan“, mit nur 29 Wolkenkratzern nicht mit den führenden „Wolkenkratzerstädten“ konkurrieren. Neun der zehn höchsten Gebäude Deutschlands stehen in Frankfurt am Main. Als einzige weitere Stadt ist Bonn mit dem 163 m hohen Post Tower in den Top 10 vertreten. Erst auf Platz 14 folgt ein weiterer Wolkenkratzer ausserhalb Frankfurts, der 148 m hohe Kölnturm. Die neueste Fertigstellung ist mit einer Höhe von 204 m der im Januar 2012 in Frankfurt eröffnete Tower 185 von Christoph Mäckler Architekten. Seit dem Jahr 2000 sind in Deutschland nur 20 neue Wolkenkratzer entstanden. Zum Vergleich: Allein in Hongkong sind seit dem Jahr 2000 mit über 550 neuen Wolkenkratzern mehr als 30-mal so viele fertiggestellt worden – in Dubai fast 200. Die Stadt mit den meisten Wolkenkratzern der Welt ist übrigens Hongkong. Dort gibt es aktuell über 1200 Gebäude mit einer Höhe von über 100 m beziehungsweise 40 Stockwerken. In New York – gemeinhin als Welthauptstadt der Wolkenkratzer bezeichnet – stehen hingegen nur knapp über 550 Wolkenkratzer. In Deutschland – oder auch der Schweiz – entstehen unter anderem deshalb so wenig Wolkenkratzer, da die Bau- und Betriebskosten pro Quadratmeter Nutzfläche wesentlich höher sind als bei flacheren Gebäuden. Hinzu kommt, dass strenge Bauordnungen und der Volkswille den Bau hoher Häuser massiv erschweren. gb

Gelb statt rot Im italienischen Modena eröffnete Mitte März das Museo Casa Enzo Ferrari. Das Geburtshaus Enzo Ferraris – ein Haus aus dem frühen 19. Jahrhundert – wurde weitgehend originalgetreu restauriert und um einen innovativen Neubau ergänzt, der sich zumindest in der Gebäudehöhe (12 m) am Bestandsbau orientiert, so jedenfalls die Architekten. Das zweigeschossige einstige Wohnhaus mit Werkstatt beherbergt nun den Hauptausstellungsbereich über die Firmengeschichte. Die Museumsleitung rechnet mit bis zu 200‘000 Besuchern jährlich. Der Wettbewerb für das ikonische Gebäude für den 1988 verstorbenen Ferrari-Gründer war im Jahr 2004 von dem Büro Future Systems von Jan Kaplicky gewonnen worden. Nach dessen Tod im Jahr 2009 übernahm der ehemalige Firmenpartner Andrea Morgante mit seinem Shiro Studio die Vollendung des Bauwerks. Schiffsingenieure unterstützten die Londoner Architekten beim Bau der überdimensionierten Motorhaube. Das doppelt gebogene Dach aus Aluminium ist mit seinen 3300 m² die erste Struktur dieser Grösse (und in dieser Farbe) aus Aluminiumblättern. Der Neubau ist komplett in Modena-Gelb gehalten, so wie der Hintergrund des schwarzen, steigenden Pferdes auf dem Logo von Ferrari. Das Museum ist das erste Gebäude Italiens mit Geothermaheizung, einer Fotovoltaikanlage und einem WasserrecyclingSystem. gb www.shiro-studio.com, www.museocasaenzoferrari.it

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berlIn lab Am 15. Juni 2012 ist es so weit: Das mobile Forschungslabor BMW Guggenheim Lab eröffnet in Berlin. Standort ist der Veranstaltungskomplex und das ehemalige Fabrikgelände Pfefferberg im Stadtteil Prenzlauer Berg. Das Programm des Berlin Lab wird vom Guggenheim Museum entwickelt. Verantwortlich für die Programmgestaltung sind José Gómez-Márquez, Rachel Smith, Corinne Rose und Carlo Ratti – ein internationales, multidisziplinäres Team von Experten unter der Leitung von Maria Nicanor. Zusätzlich zu den Aktivitäten am Standort Pfefferberg wird das Lab auch eine Vielfalt an Projekten in anderen Stadtteilen initiieren. Als temporärer öffentlicher Raum und Onlineforum für den offenen Dialog zu Fragen des Lebens in Grossstädten bietet das BMW Guggenheim Lab vom 15. Juni bis zum 29. Juli 2012 kostenlose, frei zugängliche Programme an. Der übergreifende Titel „Confronting Comfort: Ideen für die Grossstadt“ ist das Thema des ersten zweijährigen Zyklus des Lab. Unter diesem Leitgedanken wird sich das Programm des Berliner Lab auf das Thema „machen“ konzentrieren und darauf, wie wichtig die aktive Einbindung der Bürger in den Gestaltungsprozess von Städten ist, in denen sie wohnen wollen. Das Programm soll Herausforderungen thematisieren, die speziell für Berlin relevant sind, als auch solche, die das städtische Leben in aller Welt betreffen. sg

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HolcIm-InnovatIonspreIs an etH-team Alle drei Jahre führt die Schweizer Holcim Foundation for Sustainable Construction die weltweiten, jeweils mit total 2 Millionen Dollar dotierten Holcim Awards durch. Prämiert werden dabei herausragende Projekte und Konzepte aus der Architektur und Bauwirtschaft, die nachhaltige Antworten auf technologische, ökologische, sozioökonomische und kulturelle Herausforderungen geben. Erstmals wurden im Rahmen der Holcim Awards for Sustainable Construction zusätzliche globale Preise für Projekte mit Fokus auf Materialinnovation und Bautechnologie vergeben: die globalen Holcim-Innovationspreise. Der erste Preis ging an ein Team der an der ETH Zürich lehrenden Architekten Gramazio & Kohler für eine zukunftsgerichtete Technologie der Betonverschalung. Fabio Gramazio und Matthias Kohler beschäftigen sich in ihrer Forschung an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH Zürich) schwergewichtig mit neuen Strategien für eine zeitgemässe Architekturproduktion und der Wechselwirkung zwischen architektonischem Entwurf und neuen digitalen Fabrikationstechniken. Zusammen mit Silvan Oesterle und Axel Vansteenkiste haben sie ein Verfahren entwickelt, mit dem sich vor Ort Freiform-Betonstrukturen als Unikate herstellen lassen. Basis dafür sind digital produzierte Wachsverschalungen. Mithilfe von Robotern wird eine Gussform aus Sand hergestellt, um ein Wachsnegativ zu produzieren. Im Gegensatz zur einmaligen Verwendung herkömmlicher Schalungen für komplexe Formen sparen die Preisträger mit wiederverwertbarem Sand und Wachs Energie und Material. Der globale Holcim Awards Silber 2012 für ein multifunktionales Gemeinschaftszentrum in São Paulo geht indirekt ebenfalls an die ETH Zürich. Die Projektautoren Alfredo Brillembourg und Hubert Klumpner teilen sich hier die Professur für Architektur und Städtebau, betreiben daneben auch „Urban Think Tanks“ in Lateinamerika. gb

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marKtHalle basel Nach mehrjähriger Bau- und Renovationszeit wurde die Markthalle Basel Ende März 2012 für die Bevölkerung geöffnet. Das seit 1929 bestehende Gebäude ist noch heute der drittgrösste Massivkuppelbau der Welt, und es prägt seit über 80 Jahren als Wahrzeichen das Basler Stadtbild. Bestehend aus dem historischen Kuppelbau, den angrenzenden Randbauten und einem neuen Wohnhochhaus mit 45 Mietwohnungen, bietet nun das Gebäudeensemble Raum für gemischte Nutzungen. Im Kuppelbereich sind auf zwei Geschossen kommerziell nutzbare Flächen für Verkauf und Gastronomie sowie ein grosszügiger, für verschiedenste Veranstaltungen geeigneter, gedeckter Platz entstanden. In den flankierenden Gebäuden, die auf der rechten und linken Seite an den Kuppelbau anschliessen, befinden sich die Büroflächen. Der neue 14-geschossige Wohnturm im Minergie-Standard beherbergt 2,5bis 5,5-Zimmer-Wohnungen und bietet Aussicht auf Basel und die gesamte Region. Für die Architektur waren Blaser Architekten (Hallen/Randbauten) und Diener & Diener Architekten (Wohnturm) zuständig. sg www.blaserarchitekten.com www.dienerdiener.ch

straHlend weIss Die Raiffeisenbanken setzen die Strategie fort, ihre Filialen jeweils als Solitär individuell gestaltet von örtlichen Architekturbüros auf den neusten Stand zu bringen. Die Filiale der Raiffeisenbank in Chur beispielsweise, aus der Feder der Giubbini Architekten ETH SIA AG, setzt Akzente: Der in Weiss strahlende Kundenbereich der Bank mit seiner gekonnt gesetzten Begrünung steht im Kontrast zu dem rauen Erscheinungsbild des Bahnhofsvorplatzes und setzt sich davon hell und freundlich ab. Im puristisch gestalteten Eingangsbereich der Filiale scheinen die zwei Korpusse der Empfangstresen durch einen hinterleuchteten, von der Front zurückversetzten Sockel ungerichtet im polygonalen Raum zu schweben. Die Ecken des Mobiliars wurden abgerundet und in ihm die Bedienelemente auf Personalseite so integriert, dass sie für den Kunden nicht sichtbar sind. Auch Schränke, Staufächer und technische Anlagen sind mittels verdeckter Klappen und Anschläge in der Wandverkleidung untergebracht, sodass sie das homogen weiss gehaltene Erscheinungsbild nicht stören. Dank der typischen Eigenschaften des Mineralwerkstoffs HI-MACS, der zum einen robust und resistent gegen äussere Einflüsse und zum anderen leicht zu bearbeiten ist, liess sich das neuartige Konzept von Giubbini Architekten überhaupt realisieren. Einige Elemente wurden durch Thermoforming bearbeitet und somit passgenau für das Bankkonzept hergestellt. Die farbliche und materielle Reduktion verbindet die verschiedenen Bankbereiche zu einem optischen Kontinuum und ebnet damit den Weg zu einer „offenen Bank“, bei der sich die Barriere zwischen Kunden und Mitarbeitern, wie sie bei konventionellen Bankkonzepten verwendet wird, auflöst. gb www.giubbini.ch

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HolZ-HYbrId-turm Der in der Realisierungsphase befindliche Life Cycle Tower ONE ist das erste achtstöckige Holz-Hybrid-Hochhaus mit nicht verkleideter Holzstruktur der Welt. Im März 2012 konnte man zwei Wochen lang in Dornbirn, Österreich, Tag für Tag die Holzmodule in die Höhe wachsen sehen. Der Innenausbau ist im Gange, und im Sommer 2012 werden zusammen mit dem Bauherrn Cree GmbH, Tochter der international renommierten Rhomberg-Gruppe, die ersten Mieter in das erste ungekapselte Holz-Hybrid-Hochhaus der Welt einziehen. Beim Aufbau des LCT ONE, bei dem in der Holzmodulphase Decken, Stützen und Fassade montiert wurden, wurde Stock für Stock ein Stück Zukunft des ökologischen Hochbaus sichtbar. In kürzester Zeit wurden die vorgefertigten Module rund um den Erschliessungskern und auf dem 13 x 24 m grossen Sockel aus Stahlbeton montiert. Die Verwendung von Holz in tragenden Bauteilen (Stützen und Deckenplatten) ist ein echter Meilenstein, denn in dieser Bauklasse durfte bisher kein tragendes Bauteil aus Holz bestehen. Bedingung für die Genehmigung waren die Ausführung des Erschliessungskerns in Beton sowie der Einsatz einer Sprinkleranlage. In Zusammenarbeit mit den Genehmigungsbehörden wird für zukünftige Projekte auch die Ausführung des Kerns in Holzbauweise angestrebt. sg www.creebyrhomberg.com

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studentenwoHnHeIm von Frar best arcHItects awards 13 Zum siebten Mal wird der Best Architects Award höchste architektonische Qualität prämieren. Zu diesem Anlass werden alle Architekten beziehungsweise Architekturbüros aus dem deutschsprachigen Raum aufgefordert, ihre Projekte zum Wettbewerb Best Architects 13 einzureichen.Die hochkarätige Jury des Awards wird die besten Arbeiten auswählen und die Auszeichung Best Architects 13 vergeben. Besonders herausragende Projekte erhalten die Auszeichnung Best Architects 13 in Gold. Zum Wettbewerb zugelassen sind alle realisierten Bauwerke, welche nach dem 1. 1. 2007 fertiggestellt worden sind. Der Best Architects Award ist ein unabhängiger Award, der herausragende architektonische Leistungen prämiert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht. Durch die stetig ansteigende Zahl an Teilnehmern und die sehr hohe Qualität der eingereichten Arbeiten hat sich der Award zu einem wichtigen Ereignis in der deutschsprachigen Architekturszene entwickelt. Nicht zuletzt durch die aufwendige Publikation, die alle prämierten Projekte ausführlich dokumentiert, bietet der Award potenziellen Bauherren Orientierung und trägt zu einem baukulturellen Diskurs bei. Den prämierten Architekten und Architekturbüros bietet die Auszeichnung die Chance, sich im Markt zu differenzieren, und positioniert sie an der Spitze der internationalen Architekturszene. gb

Das Genfer Architekturbüro Frei Rezakhanlou (FRAR) baut das neue Studentenwohnheim der Cité Universitaire in Genf. Bauherrin des achtstöckigen Wohngebäudes im Stadtteil Champel ist die Institution Fondation de la Cité Universitaire de Genève. Nach Fertigstellung stehen den Studierenden der Universität Genf am Chemin Edouard-Tavan nebst den bereits 550 bestehenden Zimmern zusätzliche 248 Zimmer, 15 Studios sowie 4 Wohnungen zur Verfügung. Das Projekt umfasst diverse Gemeinschaftseinrichtungen wie zum Beispiel eine Krippe für die Betreuung von 60 Kindern im Erdgeschoss, 3 Squashplätze und eine Sauna im Untergeschoss. Im Rahmen einer Neugestaltung der Umgebung sind darüber hinaus Kinderspielgelegenheiten, ein Beachvolleyplatz, Velounterstände und 28 Parkplätze vorgesehen. Nach innen zeichnet sich das Gebäude durch ein grosszügiges Atrium aus, das den Studierenden als Treffpunkt dient. Implenia realisiert als Generalunternehmerin das Projekt, dessen Umsetzung seit März im Gange ist. Mit der Fertigstellung der Gebäude ist Mitte 2013 zu rechnen, während die Umgebungsarbeiten gegen Ende 2013 abgeschlossen sein werden. Die Auftragssumme beträgt rund 28 Millionen Franken. gb www.frar.ch

Wettbewerbsbeiträge müssen bis zum 22. Juni 2012 eingereicht sein. Informationen und komplette Auslobungsunterlagen unter: www.bestarchitects.de

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alpItecture summIt 2012 FüHrunGen durcH HIstorIscHe bauten In basel Die kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt bietet bis November ein zweiteiliges Führungsprogramm an. An acht Mittagsführungen mit dem Thema „Wohnen im Baudenkmal“ zeigen Hauseigentümer, Projektierende und die kantonale Denkmalpflege, wie historisch wertvolle Wohnbauten erfolgreich restauriert oder umgebaut wurden – wie das ehemalige Herrschaftshaus im Ring-Quartier, am 6.Juni. Dazu werden Fragen beantwortet wie die nach der Vereinbarkeit von historischen Elementen mit einer zeitgemässen Energiebilanz oder generell der Finanzierung. Die Abendführungen durch acht Kirchenbauten Basels stehen unter dem Motto „Zukunft Kirchenraum“. Die schwindende Mitgliederzahl in allen Kirchen und die damit fehlenden finanziellen Mittel zwingen zum Überdenken, wie die historisch wertvolle Bausubstanz erhalten bleiben kann. Sakralbauten sind seit Jahrhunderten Kristallisationspunkte der Kulturgeschichte eines Gemeinwesens. Sie spiegeln die künstlerischen Kräfte einer Stadt wider und sind der Öffentlichkeit frei zugänglich. Kirchenbauten setzen städtebauliche Akzente, sind gleichzeitig Schrittmacher der Architekturentwicklung. In diesem Zusammenhang stellt am 9. August Marco Zünd von Buol & Zünd Architekten an der Führung durch die Antoniuskirche von Karl Moser die Frage: Nur noch eine Architekturikone? Die Umnutzung von Kirchenbauten in Basel hat Tradition. In der Führung durch die vor dem Abbruch bewahrte Elisabethenkirche am 7. Juni wird unter dem Motto „Beten und Boxen – Tradition und Zeitgeist“ die Frage gestellt, inwieweit sich Neunutzungen mit der historischen Bausubstanz vereinbaren lassen. km

Während vier Tagen erhielten die Teilnehmer des Alpitecture Code 4-12 Mitte März in Südtirol kompakte Informationen über das Land und seine Baukultur. Ein Ideenworkshop zur Präsentation Südtirols auf der Expo 2015 in Mailand bildete einen der Schwerpunkte des vielfältigen Programms, in welchem die Qualitäten des Landes auf Basis einer weiterentwickelten Tradition vermittelt wurden. Ein wesentlicher Bestandteil war der Besuch der Partnerunternehmen, die ihre Kompetenz und ihre Leistungen auch in der besuchten Architektur von Referenzobjekten präsentieren. Erstmalig stiess ein eintägiger Kongress – Alpitecture Summit 2012 – auf grosses Interesse bei Architekten und Experten in der Alpenregion. „Länderübergreifende Projekte in der Architektur der Alpenländer und darüber hinaus“ lautete der Titel, unter dem renommierte Architekten über Kommunikation referierten. Rund 200 Gäste besuchten die Vorträge von Kjetil T. Thorsen von Snøhetta und Prof. Tobias Wallisser von Lava, die am Ende des Tages in einem Werkbericht über die Philosophie ihrer weltweit konzipierten Projekte sprachen. Alpitecture hat zum Ziel, ein internationales kreatives Netzwerk der Architekturszene zu etablieren. Geprägt durch ein gemeinsames schöpferisches Potenzial, generieren Architekten, Unternehmen und weitere Entscheidungsträger durch Synergien neue Produktionsverfahren und Produkte. gb www.alpitecture.com

Gesamtes Führungsprogramm und Anmeldung unter: www.denkmalpflege.bs.ch

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VIS-A-VIS Marie-Claude Bétrix

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„BESCHEIDENHEIT IST ist auch eine gewisse BescheiNOTWENDIG“ deswegen denheit immer notwendig. Langfristig

Welche Aufgaben beschäftigen Sie gerade? Ein Dachumbau/-ausbau in der Stadt Zürich mit einer interessanten bestehenden Betonbügelkonstruktion; die Fertigstellung der Umgebung unseres Neubaus für VZug; die definitive Farbgebung einiger Materialien bei der Erweiterung des Fabrikgebäudes in Cortaillod. Im städtebaulichen Massstab erwarten wir Nachrichten über das Glashütte-Areal in Bülach-Nord. Welches architektonische Werk hat Sie kürzlich begeistert? Ich spaziere immer wieder gern in der Altstadt von Ventimiglia und entdecke dabei immer wieder etwas Neues. Am Sonntag waren es Bauten, die zum Teil in der alten Stadtmauer eingebaut sind, mit ihr verschmolzen sind oder einen starken physischen Bezug zu ihr haben. Inwiefern unterstützen oder behindern neuartige Materialien die Architektursprache? Spannend sind neue Anwendungen von bestehenden Materialien wie Holz, Stahl oder Beton. Einschränkend sind leider gewisse bauphysikalische Probleme wie Wärmebrücken. Sie stellen sich oft quer zu einem unserer ursprünglichen Ziele: „Der Rohbau ist der Fertigbau.“ Haben Sie eine Idee von Schönheit? Es ist nicht eine präzise Idee, eher ein Umgang. Ich finde überall etwas, was meine Aufmerksamkeit anzieht: einen Schatten, eine Spiegelung auf dem See, zwei kontrastierende Farben und vieles mehr. Die Natur bietet oft Schönheitsmomente, kürzlich war ich von der Kraft des Windes am Meer fasziniert – hohe Wellen, Bäume, die sich verformten. Naturphänomene bringen stets neue ewige Oxymora. Schöne Bauten bilden eher einen ruhigen, stabilen Gegenpol, schön sind für mich die, die ich länger als solche empfinden werde. Wann wird ein Gebäude zu Architektur?

denken gehört auch dazu.

Marie-Claude Bétrix wurde in Neuenburg geboren. 1978 diplomierte sie an der ETH Zürich, Abteilung Architektur. 1985 bis 1990 war sie Dozentin an der Ingenieurschule Biel, 1988 bis 1990 Vorsteherin der Abt. Architektur. 1984 wurde sie Mitglied der Baukommission der Stadt Neuenburg und 1992 Mitglied des Gestaltungsbeirates der Stadt Salzburg, wo sie 1994 bis 1997 den Vorsitz hatte. Marie-Claude Bétrix hatte Lehrtätigkeiten neben Biel auch am Southern California Institute of Architecture sowie an der Universität Darmstadt. Seit 1978 führt sie gemeinsam mit Eraldo Consolascio das Büro Bétrix & Consolascio mit Sitz in Zürich. www.b-c-arch.ch

Welche Rolle spielt der Architekt in der Gesellschaft? Allein kommt er nicht weit. Greift der Architekt in ein starkes städtebauliches Projekt ein, wie zum Beispiel damals der Plan Cerdà in Barcelona, spürt er wie sekundär seine Rolle wirklich ist. Dieser Plan deckt alle wichtigen Aspekte des Städtebaus ab, hierarchisiert den Raum von den öffentlichen Strassen und Plätzen bis zu den privaten Balkonen und Veranden. Obwohl Lage und Grösse der Volumen präzis vorgeschrieben sind, konnte sich Gaudí mit den Häusern Batlló und Milà darin ausdrücken, sogar die Sagrada Familia schreibt sich korrekt in dem Plan ein.

Für mich gibt es diese Trennung nicht. Ein gewöhnlicher Bau am richtigen Ort ist meistens würdiger als eine gezwungene Erfindung. Gute Architektur kann eventuell beim ersten Blick überraschen, beim zweiten sollte sie aber selbstverständlich wirken.

Welche Rolle sollte heute die Politik gegenüber der Architektur spielen? ArchitektIn und PolitikerIn haben etwas gemeinsam: Beide beraten/entscheiden über Projekte, die sie nicht perfekt kennen. Beide sind Generalisten in einer Gesellschaft, die immer mehr Spezialisten zählt. Sie müssen stets den Überblick bewahren und das Gemeinwohl vor private Interessen stellen. Die Politik kann dies von den Architekten fordern, zum Beispiel beim Bewilligungsverfahren. Bei öffentlichen Bauten ist das Wettbewerbsverfahren ein gutes Instrument. Wettbewerbsunterlagen sollten eine gute Vorbereitung voraussetzen, oft müssen die Randbedingungen oder die Rechtslage im Voraus gut abgeklärt werden. Dieser Part ist in den Händen der Politik, und oft fehlen dort die Weitsicht und eine entsprechende langfristige Vision.

Welche Tugenden sollte ein Architekt erfüllen? ArchitektInnen sollten sich zuerst eine tiefgründige kulturelle Basis erschaffen und diese stets pflegen und ergänzen. Sie hilft, bewusster einzugreifen. Wir bauen zum Glück selten auf der grünen Wiese,

Kann Architektur die Welt verbessern? Dafür müsste man zuerst viel mehr Energie und Wille in den Städtebau investieren. Gute Architektur ohne gute Aussenräume schafft keine bessere Welt. Die Qualität des öffentlichen Raumes ist viel bestimmender als die Architektur.

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THEMA Die Architektin

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Frauen in der architektur – inexistent oder bloss unsichtbar? Obwohl es hochkarätige Architektinnen gibt, sind deren Namen kaum bekannt. Sind Frauen zu bescheiden? von Ursina Jakob

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Gender- und alltaGsGerechtes Planen und bauen Es wird zurzeit viel über energetisches Bauen, über Ressourcen, Energiesparen gesprochen, aber der gesellschaftliche Aspekt beim Planen und Bauen bleibt oft im Hintergrund. von Maya Karácsony

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architektinnen: FraGen und antworten Muss sich eine Frau männliche Verhaltensweisen aneignen, um sich in der Bauwelt durchsetzen zu können? Zehn Architektinnen antworten. von Gerald Brandstätter und Sarah Gatto

Ausblick in eine gleichgestellte Zukunft? Das Titelbild zeigt einen Ausschnitt aus dem Saffa-Haus, das 1928 von der offiziell ersten selbstständigen Schweizer Architektin, Lux Guyer, entworfen wurde.

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GenderdiFFerenzierte auFarbeitunG Genderstudies sind per se eine Querschnittsthematik, die im Prinzip selbstverständlich in die Architektur wie in jede andere wissenschaftliche Disziplin gehören. von Katharina Marchal

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das kreuz mit dem unterschied Existieren Differenzen im Schaffen von Frauen gegenüber jenem der Kollegen? Einige Gedanken zu Frauen in der von Männern dominierten Baubranche. von Inge Beckel

WEiTERE THEMEnRELEvAnTE ARTikEL: Raum im Fluss, Muttenz BL, ab Seite 56 Von Frauen für Frauen, Wien, ab Seite 64

© Simone Vogel

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THEMA Die Architektin Baukultur vs. Tourismus

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Frauen in der architektur INExIsTENT oDER Bloss uNsIcHTBAR? von Ursina Jakob (Text) und Simone Vogel (Fotos)

Die Ankündigung eines Podiums in Zürich oder Bern; das Programm der Reihe „Tendencies“ am Architekturdepartement der ETH Zürich; das Inhaltsverzeichnis einer beliebigen Nummer einer namhaften Architekturzeitschrift: männliche Namen noch und noch. Gibt es wirklich keine Architektinnen?

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THEMA Baukultur vs. Tourismus

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Publikationen über Frauen in der Architektur sind höchst selten. Etwa alle sieben Jahre ergreifen feministische Planerinnen die Initiative und geben eine Anthologie zum Thema heraus. Inhaltlich aufschlussreich und oft überraschend – äusserlich kaum sichtbar auch sie. Während Architekturpublikationen in der Regel ein besonders aufwendiges Layout und grossformatige Fotos von hoher Qualität zeigen, sind die genannten unschöne Textwüsten mit einem winzigen Bildanteil, wenn überhaupt. Das widerspiegelt unmittelbar, wie schwierig es ist, derartige Projekte zu finanzieren. Doch zumindest steht ihnen das grosse Verdienst zu, die Unsichtbaren überhaupt sichtbar zu machen, Namen zu nennen und ihre Werke darzustellen. Gehen wir in eine Fachbibliothek, finden wir unter der Rubrik „Einzelarchitekten“ alle die bekannten Namen. Je berühmter sie sind, umso zahlreicher die Publikationen, umso dicker das einzelne Buch. Aber Frauennamen sind auch hier eine Rarität. Monografien erst postuM Ein wichtiger Name unter Schweizer Architektinnen ist Lux Guyer. Sie war bis vor wenigen Jahren nur Insidern bekannt – obwohl sie erstens die erste selbstständige Schweizer Architektin war und zweitens – für Architektinnen alles andere als selbstverständlich – ausgesprochen viele Projekte realisiert hat. Tätig war sie von 1918 bis zu ihrem frühen Tod 1955 vorwiegend im Raum Zürich. Eine umfassende Monografie

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kam erst fünfzig Jahre später heraus. Auch die Architektinnen Lilly Reich, Eileen Gray oder Hilde Weström wurden erst nach ihrem Tod breiter bekannt. Ebenso Sophie Taeuber-Arp, deren Porträt die Schweizer Fünfzigfrankennote schmückt. Charlotte Perriand und Margarete Schütte-Lihotzky veröffentlichten im hohen Alter ihre Lebenserinnerungen. Ohne bliebe auch deren Beitrag zur Architekturgeschichte im Dunkeln. Anders liegt der Fall bei Zaha Hadid. Die 1950 in Bagdad Geborene war während Jahren für ihre gewagten Entwürfe, ihre genialen Zeichnungen und rahmensprengenden Wettbewerbsprojekte bekannt, ohne dass diese realisiert wurden. Erst ab den späten 1990er-Jahren änderte sich dies. Zaha Hadid hat überdies einen substanziellen Beitrag zur Architekturtheorie geleistet, bestreitet weltweit zahlreiche Lehraufträge und sucht die Herausforderung extremer Grossstrukturen geradezu. Das gedruckte Überformat einer Monografie über sie erscheint somit fast zwingend (womit auch gesagt ist, dass es nicht bei einer bleibt). Eine weitere Eigenheit macht Architektinnen unsichtbar: Sehr wenige führen ein Büro unter eigenem Namen. Verbreitet sind Büros von (Ehe-) Paaren, die oft unter einem Doppelnamen firmieren: Bétrix-Consolascio, Miller & Maranta, Jourda et Perraudin, Diller-Scofidio. Weitere arbeiten in grossen renommierten Büros wie Herzog & de Meuron, OMA oder Foster and Partners – aber hinter diesen Giganten verschwinden sogar die männlichen Mitarbeiter.

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THEMA Die Architektin Baukultur vs. Tourismus

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THEMA Baukultur vs. Tourismus

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BerühMt werden nicht so wichtig In vielen Berufsfeldern sind Frauen seit dreissig Jahren daran, mit ihrer Beteiligung aufzuholen. Das gelingt nicht überall gleich. Während bildende Künstlerinnen und Ärztinnen längst selbstverständlich sind, gehören Dirigentinnen und Wirtschaftsführerinnen immer noch zu den raren Ausnahmen. Und wirklich bekannte Architektinnen eben auch. Woran liegt es? Sheryl Sandberg, COO bei Facebook, Ökonomin mit einer Blitzkarriere und Mutter von zwei Kindern, ist der Meinung, dass Frauen oft zu wenig Selbstbehauptungswillen und Ehrgeiz hätten, um Erfolg und Führungspositionen zu erlangen. Das trifft in der Architektur sehr wohl zu. Wer hier nicht bloss mitarbeiten, sondern erfolgreich und bekannt werden will, braucht überdurchschnittliches Selbstvertrauen. Umgekehrt verleiht dieser Beruf auch tatsächliche Macht, nämlich die, zu einem erheblichen Teil unsere sichtbare Umwelt zu gestalten. Dass dadurch ein Ego bestärkt wird, verwundert nicht weiter. Entwerfen und Bauen ist eben auch eine Art Schöpfer spielen. Und Männer liebäugeln viel eher mit dieser Rolle und bewirtschaften entsprechend aktiv ihren Brand. Öffentliche Bauten, so die japanische Architektin Itsuko Hasegawa, die viel Erfahrung damit hat, dienten in erster Linie als Ausdrucksmittel für das Selbstverständnis des Architekten. Für ihn habe der künstlerische Anspruch Vorrang gegenüber der sozialen Bedeutung des Gebauten. „Der wichtigste Entscheid einer Frau ist, den richtigen Mann zu heiraten“,

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rät Sandberg weiter. Damit trifft sie einen womöglich noch wunderen Punkt. Vorausgesetzt, Architektinnen möchten Kinder, sind sie gut beraten, den „richtigen“ Mann zu finden. Gemeint ist einer, der seinen Teil der Familienarbeit zu übernehmen – und nicht bloss zu deklarieren – bereit ist. Die Unsichtbarkeit vieler Architektinnen hängt sehr wohl damit zusammen, dass sie für Haushalt und Kinder den deutlich grösseren Part übernehmen, ihre Berufskarriere unterbrechen oder mit kleinen Pensen weiterführen und mehr Hintergrund- und Zulieferarbeit leisten, als öffentlichkeitswirksame Tätigkeiten auszuüben. unterschlagen und vergessen Aus der jüngeren Architekturgeschichte sind etliche unrühmliche Beispiele bekannt, wo die Autorschaft von Frauen übergangen oder verschwiegen wird. Eines ist die Strassburger Aubette: Der Unterhaltungskomplex mit Kino, Bars und Tanzsälen aus den 1920er-Jahren enthielt eine spektakuläre farbige Innenraumgestaltung, die hauptsächlich von Sophie TaeuberArp stammte. Sie arbeitete damals zusammen mit dem Künstler Hans Arp und dem niederländischen Architekten Theo van Doesburg. Wo immer das (nicht mehr bestehende) Bauwerk publiziert ist, werden als Urheber die beiden Männer genannt, Sophie Taeuber fehlt meist. Daran konnten auch dreissig Jahre feministischer Architekturbetrachtung noch nichts ändern. Dasselbe geschieht mit dem Zett-Haus am Zürcher Stauffacher. Als Architekten werden immer Carl Hubacher und Rudolf Steiger erwähnt. Das

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THEMA Die Architektin Baukultur vs. Tourismus

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THEMA Baukultur vs. Tourismus

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Eckgebäude mit Roxy-Bar und Restaurant samt Innenausstattung stammt aber von der Architektin Flora SteigerCrawford. Sie erwarb übrigens 1923 als erste Frau an der ETH Zürich das Architektinnendiplom. Nicht zu vergessen sind auch die vielen zu eigentlichen Stilikonen avancierten Möbel aus dem Hause Corbusier. Sie haben Modellnamen wie LC1 und LC4, obwohl neben Pierre Jeanneret die Architektin Charlotte Perriand wesentlich am Entwurf beteiligt war. iM Kleinen gut – aBer nicht nur Unabhängig von ihrer absoluten Zahl haben Architektinnen ein anderes Verständnis ihrer Arbeit als ihre Kollegen. Sie bauen eher für die Nutzenden als für die Selbstpromotion. Die Entwurfsarbeit ist ihnen wichtiger als die Werbebroschüre fürs eigene Büro. Ausserdem gehen sie als Frauen von anderen Raumerfahrungen aus als Männer. Die Geschlechterzuschreibung aus dem 19. Jahrhundert, wonach Frauen ins Haus gehören und Männer in die (Erwerbs-) Welt, wirkt sich noch eine Weile aus. Ein Beleg dafür findet sich in der Autobiografie von Charlotte Perriand. In einer Schnittzeichnung lehnt sich von der Esszimmerseite her ein Mann entspannt an die Durchreiche, während er von der Küche her von einer Frau bedient wird. Frauen kennen aus ihrem Alltag die Anforderungen und Kriterien für Wohnräume bestens. Sie entwerfen eher von innen nach aussen als umgekehrt. Sie haben ein Gespür für die Nutzenden des gebauten Raums. Die Berliner Architektin Louisa Hutton be-

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tont ihre Anstrengungen, Bürogebäude „zu entwerfen, die ihre Nutzer durch sinnvolle Räume und eine wohltuende Atmosphäre an sich binden und die zugleich dank guter Licht- und Luftqualität ein gesundes Arbeitsumfeld bieten“. Das alles sind Entwurfsfragen, mit denen sich kein Denkmal setzen lässt. Sie eignen sich nicht für das expressive Manifest. Umgekehrt werden Architektinnen automatisch der kleinen Form zugeordnet. Der Name von Margarete Schütte-Lihotzky ist zwar bekannt, aber meist wird mit ihm ausschliesslich die „Frankfurter Küche“ assoziiert. Eine einseitige Zuschreibung, die die Wiener Architektin selber ablehnte. Nachdem sie mit Ernst May in Frankfurt an grossen kommunalen Wohnbauprojekten mitgearbeitet hatte, berief sie jener 1930 nach Moskau und übertrug ihr die Leitung des Dezernats für Kinderbauten, Krippen, Kindergärten und Ambulatorien, wonach in der jungen Sowjetunion ein riesiger Bedarf bestand. Daraus entwickelte Schütte-Lihotzky auch eine ausführliche Entwurfslehre, die aber nie veröffentlicht wurde. Eileen Gray, die Irin, die nach Paris ging und die japanische Lackkunst bei einem Meister selber erlernte, gehört zweifellos zu den Ikonen, aber ausschliesslich als Designerin extravaganter Möbel. Unbekannt sind ihre Feriendorfprojekte und die von ihr entworfenen und bewohnten Häuser. Eine Fundgrube an ungewohnten Materialanwendungen und ausgeklügelten Details, ganz gemäss Grays Motto, wonach Design gleichzeitig dem Schönheitsempfinden und der Bequemlichkeit dienen müsse.

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THEMA Die Architektin Baukultur vs. Tourismus

Frauen gestalten aber durchaus auch Grossprojekte und öffentliche Bauten, und dies nicht erst heute. Jeanne Bueche, geboren 1912 in St-Imier, hat unter anderem 8 Kirchen gebaut. Ein einziges derartiges Bauwerk haben die wenigsten Architektenwerkverzeichnisse vorzuweisen. Daneben hat Bueche gleich noch 30 weitere renoviert. Trotzdem ist ihr Name unbekannt. Die 20 Jahre jüngere Churerin Monica Brügger entwarf mehrere Schulhäuser und Mehrzweckzentren. Auch die aus Italien nach Brasilien ausgewanderte Lina Bo Bardi realisierte mehrere Kirchen, Kultur- und Freizeitzentren und im Zentrum von São Paulo einen sehr markanten Museumsbau. Hadid und Hasegawa haben sich recht eigentlich auf Grossprojekte spezialisiert. Und auch das höchste Hochhaus hierzulande, der weithin schimmernde Prime Tower, wurde von einer Architektin, Annette Gigon, mit entworfen. Wer ausserhalb der Architekturszene weiss das schon?

Ursina Jakob, lic. phil., arbeitet als Journalistin, schreibt über Architektur und Design, war u. a. Lehrbeauftragte an der Hochschule der Künste Zürich und am Institut für Architektur der Universität Liechtenstein sowie Redaktorin bei „Hochparterre“.

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das saffa-haus Die Hintergrundbilder dieses Artikels sowie des Titelbildes zeigen das Saffa-Haus, ein Musterhaus für die 1928 durchgeführte Schweizer Ausstellung für Frauenarbeit (Saffa) in Bern. Entworfen wurde es von Chefarchitektin Lux Guyer – die erste selbstständige Architektin der Schweiz! Als Holzkonstruktion vorgefertigt, war es dazu vorgesehen, nach der Ausstellung als Wohnhaus seriell hergestellt zu werden. Doch diese Vision war nicht realisierbar; nur der Hühnerfarmer Fritz Kunath aus Aarau war interessiert und kaufte den Prototyp aus der Ausstellung. Dieser wurde im Herbst des Jahres 1928 zerlegt und unter der Leitung Guyers in Aarau wieder aufgebaut. 1937 wurde das Haus grosszügig erweitert und blieb in diesem Zustand bis 1988 von der Familie Kunath bewohnt. Heute steht das Gebäude in Stäfa und beherbergt ein Eltern-Kind-Zentrum. Den Wiederaufbau besorgte die Architektin Beate Schnitter – eine Nichte Lux Guyers. www.saffahaus.ch

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THEMA Die Architektin

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Gender- und alltaGsGerechtes Planen und Bauen oDER DIE FAszINAtIoN DEs NützlIcHEN von Maya Karácsony (Text)

Es wird zurzeit viel über energetisches Bauen, über Ressourcen und Energiesparen gesprochen, aber der gesellschaftliche Aspekt beim Planen und Bauen bleibt oft im Hintergrund. Die soziale und kulturelle Dimension nachhaltiger Gebäude ist von ebenso grosser Bedeutung wie der ökonomische und der ökologische Aspekt. GenderexpertInnen tragen massgeblich dazu bei, dass auch die soziale Nachhaltigkeit in die Planung und damit in die Nutzung integriert wird.

Nachhaltigkeit ist für Frauen im Städtebau und in der Architektur ein unmittelbares Anliegen. Meist standen dabei die sozialreformerischen Forderungen im Mittelpunkt. Frauen traten weniger als Städteplanerinnen oder Architektinnen wie beispielsweise Lotte Cohn oder Lina Bo Bardi in Erscheinung, sondern formulierten ihre Ideen eher als Schriftstellerinnen, Politikerinnen, Künstlerinnen wie Charlotte Perkins Gilman und Jane Jacobs. Es gibt etliche dieser Pionierinnen, sie werden jedoch erst allmählich in der Forschung wahrgenommen und vorgestellt. Das Einbinden des Aspektes der sozialen Nachhaltigkeit, inklusive geschlechtsspezifischer Anforderungen – im Städtebau und in der Architektur –, ist eine der wichtigsten, aber auch schwierigsten Aufgaben für Architekten und Architektinnen. Nicht nur die Beachtung eines schonenden, effizienten Umgangs mit den vorhandenen Ressourcen der Natur, sondern auch die Gemeinschaft und Kommunikation, die Gesundheit, das Wohlbefinden der unterschiedlichsten Benutzergruppen mit verschiedenem kulturellem Hintergrund 032

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eines Quartiers, die identitätsstiftende Gestaltung eines Gebäudes und seines Aussenraumes gehören dazu. Zu den Dimensionen des nachhaltigen Bauens gehören nebst Wirtschaftlichkeit und Ökologie auch der soziale Aspekt wie die Nutzungsqualität, Nutzerzufriedenheit und kulturelle Werte. Im Zentrum der sozialen Aspekte bei Planung und Bau stehen die künftigen Nutzerinnen und Nutzer mit ihren spezifischen Bedürfnissen nach Zugänglichkeit, Sicherheit, Komfort, Kommunikation sowie der Aneignung des Raumes. Dies heisst, zusätzlich zu den Geschlechterrollen nach Mobilitätsmustern, Lebensstilen, Haushaltsstrukturen und Wohnformen zu differenzieren, die NutzerInnenprofile und -bedürfnisse genau zu eruieren und zu integrieren. Diese Herausforderung stellt auch der soziodemografische Wandel, Social Networks, die mobile Kommunikation und die Besonderheiten unseres multilokalen Lebens und Wohnens. Alltagsgerechtes Planen und Bauen betrifft alle Zonen in Stadt und Agglomeration und erstreckt sich über alle relevanten Planungsbereiche wie Wohnen, Bildung, © Archiv Instituto lina Bo e P. M. Bardi, Nelson Kon

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Attraktiver Kulturraum: Die Fabrica de Pompéia ist eine ehemalige FassFabrik in são Paulo, die 1977–86 in ein grosses Kultur- und sportzentrum umgebaut wurde (Architektin: lina Bo Bardi).

Gesundheit, Arbeiten etc. von den öffentlichen bis zu den privaten Räumen. Um zukunftsfähige Gebäude und Quartiere zu planen und zu bauen, ist es notwendig, die Anforderungen der späteren Nutzerinnen und Nutzer möglichst bereits bei der Bedürfnisformulierung in der Phase der strategischen Planung einzubeziehen. Gesellschaftliche aspekte der NachhaltiGkeit Öffentliche Bauträgerschaften haben den Auftrag, Gebäude und ihre Aussenräume in einer Weise zu planen, dass alle zukünftigen Nutzergruppen sich berücksichtigt wissen – auch für Aspekte wie Gemeinschaft, Erschliessung, Wohlbefinden und Sicherheit usw. Es sollten auch die spezifischen Anliegen der Frauen betreffend Alltagsgerechtigkeit zum Beispiel einer Schule, eines Quartiers oder einer Wohnanlage sorgfältig miteinbezogen werden. Frauen sind in Entscheidungsgremien der Bau und Planungsbranche meist unterrepräsentiert. Sie sind häufiger mit den ÖV unterwegs, erledigen die notwendigen Einkäufe oft zu Fuss, hasten mit Kindern in die Kindertagesstätte und leisten oft auch noch zusätzliche Betreuungsarbeit. Ihr Lebens- und Beziehungsalltag ist vielfältig und muss bei der Planung berücksichtigt werden. Die sogenannte Mutter-Vater-Kind-Normfamilie hat an Bedeutung verloren. Gendersensibles Bauen heisst bedürfnisgerechtes Bauen, welches geschlechtsspezifische und alltagsgerechte Rahmenbedingungen beachtet. In der Schweiz wird seit 2006 gender- und alltagsgerechtes Bauen und Planen mit dem Projekt Lares umgesetzt. Lares-Fachfrauen beurteilten zahlreiche Projekte nach Gendersicht. QualitätssicheruNG uNd Mehrwert durch GeNderbeurteiluNG Ein Beispiel aus der Schweiz: Die Fachhochschule Nordwestschweiz, Olten: „Von April bis August 2010 wurden die033

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selben Lares-Fachfrauen, welche bereits das Vorprojekt überprüft hatten, mit der Begleitung der Ausführungsplanung beauftragt; sie brachten die Erfahrungen und das Grundlagenwissen der Genderbegleitung der Vorprojektphase mit ein. Im Rahmen der sozialen Nachhaltigkeit wurden … Inputs zum vorliegenden Projektstand sowie zur Umgebungsgestaltung formuliert. Die Basis bildete der phasendefiniert weitergeführte Kriterienkatalog ...“ (Quelle: www.lares.ch, wo sich auch der Bericht der Genderbegleitung-Ausführungsplanung findet.) Ein Beispiel aus Österreich: Das Projekt „ro*sa Donaustadt“ konzipiert von Sabine Pollack (siehe Seite 64), bietet integratives, generationsübergreifendes Wohnen, das auf die Anforderungen von Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen zugeschnitten ist. Das Experiment Frauenwohnprojekt, Teil des geförderten Wiener Wohnbaus, steht ganz in der Tradition des Roten Wiens und seines experimentellen Wohnbaus. Bauherrschaft ist die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte. wie wird GeNder- uNd alltaGstauGliches baueN erreicht? Indem bei Planungs- und Bauvorhaben bei den verschiedenen Phasen der • Strategischen Planung (Bedürfnisformulierung, Lösungsstrategien) externe Planende mit Genderkompetenz beigezogen werden • Vorstudien (Definition des Vorhabens, Machbarkeitsstudie, Auswahlverfahren) ein/-e Genderexpert/-in zum Beispiel als Mitglied in der Jury, in einem Architektur- oder Planungsteam mitwirkt • Projektierung (Vorprojekt, Bauprojekt, Bewilligungsverfahren), zum Beispiel ein/-e Genderbegutachter/-in prüft und berät • Realisierung beispielweise ExpertInnen für Genderplanung jeweils als Mitglied der Projektleitung und für das Controlling beigezogen werden. Diese Expertinnen vertreten aktiv und kom-

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petent die Interessen in den verschiedensten Planungsetappen. An Themen stehen an: Orientierung, Sicherheit, Ergonomie, soziale Kontakte, Wohlgefühl und Identifikation. Vor allem bei öffentlichen Bauten wie zum Beispiel bei Altersheimen, Spitälern, Schulen etc. sollte dies in der Schweiz endlich institutionalisiert werden. Als Arbeitsinstrumente eignen sich Kriterienkataloge und Checklisten. Grosse Investoren wie die SBB Immobilien und einzelne kantonale Hochbauämter gehen bereits mit gutem Beispiel voran. Es ist längst überfällig, dass alle Kantone diese Verantwortung wahrnehmen. Damit Gendersensibilität um- und weitsichtig in die Planung einfliesst und im Bau umgesetzt werden kann, braucht es ausgebildete und erfahrene Fachpersonen. Dabei müssen selbstverständlich auch die architektonischen und städtebaulichen Qualitäten gelten. An der Hochschule Luzern wird eine berufsbegleitende Weiterbildung CAS zu diesem Thema angeboten. Im CAS „Bedürfnisgerechtes Planen und Bauen“ wird aufgezeigt, welche Folgerungen aus der gesellschaftlichen Diversität für die Konzeption, Planung und Nutzung von Wohn- und Arbeitsumfeld abgeleitet werden können. partizipatioN iN plaNuNGs- uNd bauprozesseN setzt sich durch Bei grösseren öffentlichen Planungen ist es beispielsweise in Zürich bereits selbstverständlich, den unterschiedlichen Anspruchsgruppen in sogenannten „Echoräumen“ und „Workshops“ in partizipativen Planungsverfahren eine Stimme zu geben. Der österreichische Architekt Ottokar Uhl plädierte bereits in den 1970er-Jahren dafür, dass der Gebrauch verstärkt in das architektonische Gestalten einzubeziehen sei. Das heisst, den Gebrauch selbst als ästhetisches und gestaltbares Element anzusehen. Diese architektonische Position wird wieder in Architek-

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turkreisen diskutiert. „Ich würde gerne von einer ‚Ästhetik des Gebrauchs‘ sprechen, die zwei Aspekte enthält: Erstens eine spezifische Konzeption und Erscheinungsweise von Architektur, die den Gebrauch unterstützt, und damit ist immer schon die soziale und zeitliche Dimension inkludiert, sowie zweitens auch eine ästhetische Betrachtung des Gebrauchs selbst. Der Begriff des ‚Gebrauchs‘ – und die mit ihm verbundenen Utopien – scheinen mir für eine Auseinandersetzung mit der Architektur zentral; es wäre an der Zeit, ihn als Grundbegriff der Architekturästhetik auszuarbeiten“ (Christa Kramleithner in Disko 23, „Eine Ästhetik des Gebrauchs“, Nürnberg 2011). Eine Genderprüfung bei Planungsvorhaben unterstützt die Partizipation und Mitwirkung von Frauen in Bau- und Planungsprozessen und somit die Mitbestimmung an der Gestaltung des Lebensraums. Die Beurteilung aus Gendersicht und ein Hinterfragen der Macht der Gewohnheiten fördern den Mehrwert der Planungsresultate, die Sicherung und Steigerung der baulichen und räumlichen Qualitäten. Nachträglich notwendige bauliche Korrekturen können dadurch vermieden werden. Es sollte der öffentlichen Hand ein Anliegen sein, dass hohe Gendersensibilität und Alltagstauglichkeit sowohl auf der Ebene der Strategie als auch auf der praktischen Ebene der Planungs- und Bauprozesse obligatorisch ist, dass neben den vitruvischen Begriffen der Firmitas und Venustas auch die Utilitas in diesem Sinne zur Selbstverständlichkeit wird. Maya Karácsony, dipl. Architektin IAUG sIA, ist Partnerin von KoRY Architekten, zürich. sie hat drei erwachsene Kinder, ist Genderexpertin für Planung und Bau und ist seit 2009 Mitglied im Ausschuss des laresProjektes. zudem ist sie Initiantin und aktuell Mitglied der Kommission „Frau und sIA“. sie hat diverse Publikationen zu den themen Architektur sowie Gender verfasst. www.lares.ch

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THEMA Die Architektin

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architektinnen: fragen und antworten von Gerald Brandstätter und Sarah Gatto (Text)

Muss sich eine Frau männliche Verhaltensweisen aneignen, um sich in der Bauwelt durchsetzen zu können? Auf diese und weitere Fragen antworten zehn Architektinnen. 036

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AnnA Suter geb. 1964 in Bern, 1985–91 Architekturstudium an der EPF Lausanne und ETH Zürich: Diplom bei Prof. Franz Oswald und Prof. Georg Mörsch, Institut für Denkmalpflege ETHZ. 1991–93 Arbeit im Atelier von Prof. Adolf Krischanitz, Wien. Seit 2003 geschäftsführende Partnerin, seit 2008 Geschäftsinhaberin von Suter + Partner Architekten. Zweifache Mutter. Das Verhältnis von Männern und Frauen in den Architekturstudiengängen an Schweizer Hochschulen hat sich durchaus positiv verändert. Obwohl aber immer mehr Frauen im Fach Architektur in den Hörsälen zu sehen sind, überwiegt in der Berufswelt (auch unter den Professoren der Hochschulen) der Männeranteil stark. Woran liegt es Ihrer Meinung nach? Der berufliche Werdegang und eine allfällige Karriere fallen in die gleiche Zeit, in der auch der Entscheid für oder gegen eine Familie getroffen wird. Da in der Architektur- und Planungsbranche Teilzeitarbeit wenig üblich ist, werden Architekten und Architektinnen oft vor die Wahl gestellt, zwischen Beruf und Familie zu wählen. Da naturgemäss die Frauen den Kindern näher sind, sind sie es, die zugunsten einer Familie ihre berufliche Weiterentwicklung zurückstellen. Ich mache in unserem Büro die Erfahrung, dass sich Beruf und Kinder durchaus vereinbaren lassen, wenn man den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit aus familiären Gründen gibt. Ist die Präsenz von Frauen im Architekturalltag oder in Fachgremien selbstverständlich geworden? Oder ist eine Frau immer noch etwas Ungewöhnliches?

Die Präsenz von Frauen im Architekturalltag ist selbstverständlicher als noch vor 20 Jahren. Es ist aber immer noch selten, dass eine Frau ein grösseres Büro führt. Müssen Architektinnen mehr um Aufträge und Reputation kämpfen als ihre männlichen Berufskollegen? Nein. Aufträge und Reputation sind abhängig von der Leistung, die jemand erbringt. Frauen sind allenfalls nicht so geübt in der Pflege von Netzwerken und Beziehungen. Vielleicht auch, weil diese Aktivität oft ausserhalb der Arbeitszeit stattfindet (z.B. Vereinsveranstaltungen, Vorträge etc.) und mindestens für Mütter von kleineren Kindern grossen organisatorischen Aufwand mit sich bringt. Wie sieht es in den Wettbewerbsjurys aus: Braucht eine Frau mehr Überzeugungskraft als ihre männlichen Kollegen? Nein. In einer Jury ist die Überzeugungskraft eine Frage des Tempos, der Fachkompetenz und natürlich der Erfahrung der Fachjurorin oder des Fachjurors. In welcher Phase der Architektur, Planung und Ausführung gibt es Ihrer Meinung nach am ehesten Gleichberechtigung von Frau und Mann? In welcher nicht (z.B. Entwurf, Ausführungsplanung, Bauleitung etc.)? Ich erlebe die Gleichberechtigung in jeder Phase der Planung und Ausführung. Die Gleichberechtigung hängt von der Kompetenz und der Persönlichkeit, aber auch der Teamfähigkeit der Person ab. Auf der Baustelle haben allenfalls junge Architektinnen sogar einen gewissen Vorteil, weil sie eher zu ihren Erfahrungslücken stehen können als ihre gleichaltrigen Kollegen und mit dieser Ehrlichkeit die Akzeptanz bei den Unternehmern erhöhen. In den letzten Jahrzehnten gelang es Frauen zunehmend, stärker unter fachlichen Gesichtspunkten akzeptiert zu werden; muss sich eine Architektin männliche Verhaltensweisen aneignen, um sich in der Bauwelt durchsetzen zu können? Nein. Die Frage, ob sich jemand in der Bauwelt oder überhaupt behaupten kann, hängt nicht von einem geschlechtsspezifischen Verhalten ab. Bei Männern und Frauen zählen die gleichen Kriterien. Die Durchsetzungskraft ist abhängig vom Selbstbewusstsein, von der Fachkompetenz, der schnellen Auffassungs-

gabe, dem Verhandlungsgeschick und sicher auch von der Vertrauenswürdigkeit und der Erfahrung einer Person. Auf welche Art kann eine Architektin die traditionell männliche Struktur im Baugewerbe verändern oder durchbrechen? Was verstehen Sie unter einer traditionell männlichen Struktur? Meinen Sie eine gewisse Hackordnung, die auf der Baustelle herrscht? Den Umgangston kann ein Bauleiter oder eine Bauleiterin auf der Baustelle nur mässig beeinflussen. Das liegt dann eher in der Verantwortung und Kultur der jeweiligen Unternehmer. Oder meinen Sie den Umgang, den Planer untereinander pflegen? Da beobachte ich eine Veränderung der Rolle der Architektin beziehungsweise des Architekten: Während früher die Teams durch die Architekten dominiert wurden, ist heute die gleichberechtigte, interdisziplinäre Arbeit modern. Vielleicht ist das ein Verdienst der Frauen in unserem Beruf, welchen gute Resultate wichtiger sind als eine dominante Stellung im Team. Vielleicht ist es aber auch eine längst fällige Veränderung unseres Berufsbildes.

BARBARA holzer geb. 1966 in Zürich, diplomierte 1991 an der ETH Zürich im Bereich Architektur. Bis 2002 in Berlin tätig, u. a. für Daniel Libeskind, Gründung von D-Case (Architektur und Szenografie). Mit Tristan Kobler gründete sie 2004 Holzer Kobler Architekturen in Zürich. Zurzeit ist sie Professorin an der Peter Behrens School of Architecture Düsseldorf (PBSA). Das Verhältnis von Männern und Frauen in den Architekturstudiengängen an Schweizer Hochschulen hat sich durchaus positiv

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THEMA Die Architektin verändert. Obwohl aber immer mehr Frauen im Fach Architektur in den Hörsälen zu sehen sind, überwiegt in der Berufswelt (auch unter den Professoren der Hochschulen) der Männeranteil stark. Woran liegt es Ihrer Meinung nach? Eine grosse Rolle beim Anteil der Frauen in den Büros und in der Lehre spielt die Doppelbelastung Familie und Beruf. Die gesellschaftlichen Strukturen sind leider noch immer so, dass die Kombinierbarkeit von Kind und Karriere wenig gefördert wird. Als Frau ist es aber durchaus möglich, sich nicht zwischen Familie und Beruf entscheiden zu müssen – auch wenn der soziale Kontext das nicht begünstigt –, und es ist wichtig, das zu kommunizieren und zu leben. Ich persönlich sah mich mit der Notwendigkeit der Auseinandersetzung erst nach dem ersten Kind konfrontiert, weil ich plötzlich merkte, dass ich in meinem Umfeld relativ einzigartig bin; viele können nur schwer damit umgehen, dass man nicht zu 100 Prozent für die Kinder verfügbar ist. Während meiner Zusammenarbeit mit Daniel Libeskind erlebte ich seine Frau Nina diesbezüglich als Vorbild. Als gleichberechtigte Partnerin managte sie das Büro. Sie erschuf ein Gefüge, das mich beeinflusst hat – die Familie, das Büro, das nächtelange Arbeiten, die Kinder, die unterm Zeichentisch schliefen, et cetera. Hier war kein Raum für bürgerlich-traditionelle Fragestellungen. Insofern wurde mir die Trennung von Beruf und Familie nicht vorgelebt – im Gegenteil, man hat bewusst ein alternatives Modell angestrebt. Ist die Präsenz von Frauen im Architekturalltag oder in Fachgremien selbstverständlich geworden? Oder ist eine Frau immer noch etwas Ungewöhnliches? Viele unserer Projekte sind im kulturellen Bereich und bei öffentlicher Auftraggeberschaft angesiedelt, wo Frauen in Führungspositionen sogar oft überwiegen. In der privaten Wirtschaft sieht es etwas anders aus. Die Frage der Gleichberechtigung ist nach wie vor aktuell. Insofern unterstütze ich die Quotenregelung. Ich glaube nicht daran, dass Frauen nicht mit Frauen arbeiten wollen oder können. Natürlich kann man in deutlich männlich dominierten Führungsgremien unter Aufbietung erheblicher Energie und Kraft, mit den entsprechenden Mitteln und dem Wissen darum, dass der Ton ein anderer wäre, wenn man den Raum

MODULØR Magazin verliesse, als Frau auch alleine bestehen – aber wer will das? Es geht um Besitzstände, um Konkurrenz, und Freiwilligkeit hat hier bislang nichts gebracht. Und dann ist es schliesslich eine Frage der Zeit, bis sich die Tatsachen und damit auch Sehgewohnheiten ändern. Müssen Architektinnen mehr um Aufträge und Reputation kämpfen als ihre männlichen Berufskollegen? Ich empfinde es nicht so. Letztendlich kommt es, ganz unabhängig vom Geschlecht, neben der überzeugenden Arbeit auf eine gute Vernetzung an. Netzwerke aufbauen und Beziehungen zu pflegen ist harte Arbeit, aber durchaus ein Schlüssel auf dem Weg zum Erfolg. Natürlich ist alles eine Frage der Haltung und der Stringenz, die sich in den eigenen Ideen widerspiegelt. Dabei spielen unter anderem „Mentoren“ eine wesentliche Rolle, die ungewöhnliche Idee erkennen und fördern. Wie sieht es in den Wettbewerbsjurys aus: Braucht eine Frau mehr Überzeugungskraft als ihre männlichen Kollegen? Ich bin oft Teil einer Jury. Das Verhältnis Mann-Frau ist erfahrungsgemäss sehr ausgewogen, nicht nur in der Anzahl der Jurymitglieder, sondern auch in der Diskussion. Entscheidend sind fachliche Kompetenz und rhetorisches Geschick. In welcher Phase der Architektur, Planung und Ausführung gibt es Ihrer Meinung nach am ehesten Gleichberechtigung von Frau und Mann? In welcher nicht (z.B. Entwurf, Ausführungsplanung, Bauleitung etc.)? Je weiter ein Projekt in der Umsetzung fortschreitet, umso mehr bewegt man sich natürlich in traditionellen Rollenmustern. Auf der Baustelle kann es schwieriger sein, die notwendige Akzeptanz zu bekommen, als Frau, aber genauso als Mann. Es kommt auf die Fähigkeit an, auf Menschen zuzugehen und mit allen Projektbeteiligten auf einer Augenhöhe kommunizieren zu können. In den letzten Jahrzehnten gelang es Frauen zunehmend, stärker unter fachlichen Gesichtspunkten akzeptiert zu werden; muss sich eine Architektin männliche Verhaltensweisen aneignen, um sich in der Bauwelt durchsetzen zu können? Nein, bitte nicht. Das wäre ja so, wie wenn der Hund plötzlich miaut und die Katze bellt.

2012 03 Auf welche Art kann eine Architektin die traditionell männliche Struktur im Baugewerbe verändern oder durchbrechen? In erster Linie kommt es auf gute Inhalte an, die man zu vertreten bereit ist. Es braucht einen starken Willen und vor allem Hartnäckigkeit. Jede Frau sollte da ihre eigenen Strategien entwickeln und mit einem gesunden Humor an die Dinge herangehen. Wichtig ist dabei, stets sachlich, intelligent und geschickt zu agieren. Ich habe mit der Zeit ein „taubes“ und ein „gut hörendes“ Ohr entwickelt. Das hilft, sich von Konventionen zu befreien und offen zu sein für Ungewöhnliches.

GISElA vollmer geb. 1948, ist Architektin/Raumplanerin ETH/NDS und dreifache Mutter. Beschäftigt sich mit Sicherheit, Gestaltung und Nutzung des öffentlichen Raumes. Ist seit 2005 Stadträtin in Bern, Mitglied der Kommission Planung, Verkehr, Stadtgrün, seit 2006 Koordinatorin der Regionalgruppe von Fussverkehr Schweiz – Fussverkehr Bern und Vizepräsidentin ATU-PRIX. Das Verhältnis von Männern und Frauen in den Architekturstudiengängen an Schweizer Hochschulen hat sich durchaus positiv verändert. Obwohl aber immer mehr Frauen im Fach Architektur in den Hörsälen zu sehen sind, überwiegt in der Berufswelt (auch unter den Professoren der Hochschulen) der Männeranteil stark. Woran liegt es Ihrer Meinung nach? Für eine Professur an einer Hochschule müssen Architektinnen und Raumplanerinnen auch ein privates Büro führen. Diese Hürde ist für viele Fauen zu hoch, neben Professur und Familie noch ein Büro zu führen.

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Ist die Präsenz von Frauen im Architekturalltag und/oder in Fachgremien selbstverständlich geworden? Oder ist eine Frau immer noch etwas Ungewöhnliches? Frauen sind in Fachgremien noch immer stark untervertreten! Müssen Architektinnen mehr um Aufträge und Reputation kämpfen als ihre männlichen Berufskollegen? Ja. Männer verfügen über ertragreichere Netzwerke wie Fussball, Klettern, Segeln, Golfen, auch die Armee spielt noch immer eine wichtige Rolle. Diese Netzwerke pflegen sie intensiv. Aufgrund grösserer und ertragsreicherer Aufträge verfügen sie auch oft über grössere finanzielle Ressourcen und haben damit mehr Spielraum, beispielsweise für Wettbewerbe. Männer kümmern sich auch oft um ihre Nachfolge. Das war für Frauen bisher kein Thema. Wie sieht es in den Wettbewerbsjurys aus? Braucht eine Frau mehr Überzeugungskraft als ihre männlichen Kollegen? In den Wettbewerbsjurys sind Frauen noch immer stark untervertreten. Ihr Einfluss in den Jurys hängt sehr von der Leitung der Jury respektive dem Aufraggeber ab. In welcher Phase der Architektur, Planung und Ausführung gibt es Ihrer Meinung nach am ehesten Gleichberechtigung von Frau und Mann? In welcher nicht (z.B. Entwurf, Ausführungsplanung, Bauleitung etc.)? In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass Frauen als Bauleiterinnen besser arbeiten, mehr Anerkennung geniessen und anscheinend mit dem Stress als Bauleiterin besser umgehen können als ihre männlichen Berufskollegen. Demgegenüber ist der Entwurf noch immer stark in Männerhand. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass Männer öfter Büroinhaber sind. In den letzten Jahrzehnten gelang es Frauen zunehmend, stärker unter fachlichen Gesichtspunkten akzeptiert zu werden; muss sich eine Architektin männliche Verhaltensweisen aneignen, um sich in der Bauwelt durchsetzen zu können? Dazu sind verschiedene Aspekte zu nennen: Frauen können von Männern einiges lernen, aber müssen nicht zwingend männliche Verhaltensweisen annehmen. Frauen sollten noch mehr mit Netzwerken arbei-

ten und mehr publizieren. Bei der Aufarbeitung der Geschichte hat man festgestellt, dass hinter jedem berühmten Architekten eine Architektin stand und dass es bereits im letzten Jahrhundert sehr gute Architektinnen gab. Zu den Problemen gehören eher die Medialisierung der Architektur und die damit einhergehende Auswahl der Projekte. Durch die Medien findet eine Idealisierung dieser Projekte statt. Dabei handelt es sich selten um Projekte von Frauen. Interessant ist auch, dass die Zunahme der Frauen in der Verwaltung und in den politischen Ämtern nicht unbedingt zu mehr Frauen (freischaffende) in den Jurys geführt hat! Auf welche Art kann eine Architektin die traditionell männliche Struktur im Baugewerbe verändern oder durchbrechen? Allzu kritisch sollten sie nicht sein, aber trotzdem selbstsicher.

KARIn fehr geb. 1973 in Winterthur. Achitekturstudium an der ETH Zürich und Lausanne. Diplom im Jahr 2001. Mitarbeit in verschiedenen Architekturbüros in Zürich. Weiterbildung in den Bereichen Bauleitung und Nachhaltiges Bauen. Architektengemeinschaft mit Melanie Franko seit 2005.

MElAnIE franko geb. 1975 in Meran. Architekturstudium an der ETH Zürich und Lausanne. Diplom im Jahr 2002. Mitarbeit in verschiedenen Architekturbüros in Zürich und Meran. Assistentin am Institut Architektur der FHNW, 2008– 09. Mitglied der Kommission Frau und SIA seit 2011. Architektengemeinschaft mit Karin Fehr seit 2005.

Das Verhältnis von Männern und Frauen in den Architekturstudiengängen an Schweizer Hochschulen hat sich durchaus positiv verändert. Obwohl aber immer mehr Frauen im Fach Architektur in den Hörsälen zu sehen sind, überwiegt in der Berufswelt (auch unter den Professoren der Hochschulen)

der Männeranteil stark. Woran liegt es Ihrer Meinung nach? Das Hauptproblem orten wir im nach wie vor nicht gelösten Zusammenspiel der beiden Aufgabenbereiche Familie und Beruf. Einerseits ist das Angebot an Kinderbetreuung vielerorts nicht optimal, andererseits ist das Anliegen, so viel Zeit wie nur möglich mit den eigenen Kindern zu verbringen, beziehungsweise der konkrete Wille, dies auch umzusetzen, bei Frauen in der Regel grösser als bei Männern. Die Architektinnen mit Kindern aus unserem Bekanntenkreis sind zwar ausnahmslos berufstätig, arbeiten jedoch vielfach Teilzeit und sind somit in der Berufswelt weniger präsent. Ist die Präsenz von Frauen im Architekturalltag oder in Fachgremien selbstverständlich geworden? Oder ist eine Frau immer noch etwas Ungewöhnliches? Aus unserer Sicht ist die Anwesenheit der Frau in besagtem Umfeld etwas Selbstverständliches, wir hinterfragen diese Tatsache in unserem Arbeitsalltag nicht und es drängt sich auch nicht auf. Augenfällig ist eine männliche Überzahl manchmal bei branchenspezifischen Veranstaltungen, was uns vermuten lässt, dass wir Frauen das – nicht nur beruflich wichtige – Netzwerken zu unterschätzen scheinen und vernachlässigen. Müssen Architektinnen mehr um Aufträge und Reputation kämpfen als ihre männlichen Berufskollegen? Am eigenen Leib haben wir dies noch nicht erlebt. Schliesslich ist für den Erhalt eines Auftrages vor allem das Vermitteln von Kompetenz und Erfahrung ausschlaggebend, welche wir beispielsweise mittels Referenzprojekten und Empfehlungen von zufriedenen Bauherrschaften zu belegen versuchen. Wie sieht es in den Wettbewerbsjurys aus? Braucht eine Frau mehr Überzeugungskraft als ihre männlichen Kollegen? Hierzu haben wir leider keine Erfahrung. In welcher Phase der Architektur, Planung und Ausführung gibt es Ihrer Meinung nach am ehesten Gleichberechtigung von Frau und Mann? In welcher nicht (z.B. Entwurf, Ausführungsplanung, Bauleitung etc.)? Generell stellen wir kein Ungleichgewicht in den Phasen Entwurf bis Ausführungsplanung fest. Die Bauleitung liegt tatsächlich mehr in Männerhänden. Grundsätzlich scheuen sich

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THEMA Die Architektin viele Architekten – unabhängig ob Frau oder Mann – vor der Bauleitungsaufgabe, die mit viel Stress, Lärm und Schmutz verbunden ist und vor allem eine Art Allzeitbereitschaft abverlangt. Wer nun Teilzeit arbeitet, hat es schwer, die Anforderungen einer Bauleitung mit dem eigenen Zeitmanagement zu vereinbaren. Allerdings haben wir auch schon erlebt, dass uns als Projektleiterinnen an einer Baustellensitzung gleichzeitig sowohl eine Bauleiterin als auch eine Heizungs- und eine Lüftungsplanerin gegenübersassen. In den letzten Jahrzehnten gelang es Frauen zunehmend, stärker unter fachlichen Gesichtspunkten akzeptiert zu werden; muss sich eine Architektin männliche Verhaltensweisen aneignen, um sich in der Bauwelt durchsetzen zu können? Hier stellt sich uns die Frage, ob man von männlichen Verhaltensweisen oder nicht besser von Anforderungen an den Beruf des Architekten sprechen muss. Gewisse Vorurteile gegenüber Frauen werden durch eine nicht unerhebliche Anzahl von Architektinnen jeden Tag widerlegt, indem sie räumliches Vorstellungsvermögen beweisen, die Fähigkeit, logisch und vernetzt zu denken, die Fähigkeit der Koordination, der Teamfähigkeit, der Aneignung von technischem und materialspezifischem Wissen und dabei noch einen kühlen Kopf bewahren. Auf welche Art kann eine Architektin die traditionell männliche Struktur im Baugewerbe verändern oder durchbrechen? Indem sie präsent ist. Dies geht vor allem dann, wenn sich Familie und Beruf vereinbaren lassen. Dazu müssen auch in der Gesellschaft die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden, mittels eines breiten Angebots an Kinderbetreuungsplätzen einerseits und Teilzeitstellen andererseits – sowohl für die Frau als auch für den Mann! Das Gebären kann der Mann der Frau leider noch nicht abnehmen. In Anbetracht des gesamten Arbeitslebens handelt es sich bei einer Mutterschaftspause allerdings nur um einen kurzen Zeitabschnitt. Diese Phase sollte vielmehr als menschliche Weiterbildung gesehen werden, die dem zukünftigen Arbeitsplatz von grossem Nutzen sein kann: Nirgendwo sonst ist die Übung in Koordination, Effizienz und Belastbarkeit intensiver; letztlich Rüstzeug, welches eine gute Projektleiterin auszeichnet.

PIA Schmid geb. 1954 in Zürich, absolvierte vor ihrer Ausbildung zur Architektin einen Stage an der Filmund Fernsehakademie in Berlin und war als Mitarbeiterin bei Projekten in der Entwicklungshilfe im Ausland tätig. Seit 1980 ist sie Architektin mit eigenem Büro und legt den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Hotellerie, Gastronomie und Wellness im In- und Ausland. Das Verhältnis von Männern und Frauen in den Architekturstudiengängen an Schweizer Hochschulen hat sich durchaus positiv verändert. Obwohl aber immer mehr Frauen im Fach Architektur in den Hörsälen zu sehen sind, überwiegt in der Berufswelt (auch unter den Professoren der Hochschulen) der Männeranteil stark. Woran liegt es Ihrer Meinung nach? Die Frauen sind immer noch doppelt belastet sobald sie aktiv ins Familienleben einsteigen, das führt immer noch zu der traditionellen Rollenverteilung, Ist die Präsenz von Frauen im Architekturalltag oder in Fachgremien selbstverständlich geworden? Oder ist eine Frau immer noch etwas Ungewöhnliches? Heute gehört die Frau zum Alltagsbild im Baugewerbe. Architektinnen sind oft auch bevorzugt, da sie bei gewissen Bauaufgaben ein anderes Einfühlungsvermögen oder mehr Geduld haben als ihre männlichen Kollegen. Müssen Architektinnen mehr um Aufträge und Reputation kämpfen als ihre männlichen Berufskollegen? Glaube ich nicht. Es geht um Kompetenz, Talent und die Professionalität. Wie sieht es in den Wettbewerbsjurys aus? Braucht eine Frau mehr Überzeugungskraft als ihre männlichen Kollegen?

2012 03 Es kommt auch da auf das Auftreten und den Typ Mensch an und schlussendlich darauf, was der Auftraggeber sich wünscht und wie er reagiert. In welcher Phase der Architektur, Planung und Ausführung gibt es Ihrer Meinung nach am ehesten Gleichberechtigung von Frau und Mann? In welcher nicht (z.B. Entwurf, Ausführungsplanung, Bauleitung etc.)? Heute sind alle Phasen gleichberechtigt, es wäre total falsch, zu sagen, dass Frauen in der Bauleitung benachteiligt sind, ich persönlich habe ja in Ägypten ein Hotelschiff gebaut und war ganz nah an der Umsetzung beteiligt, ohne Probleme. Wenn zuerst die Vorurteile abgebaut sind, wenn überhaupt solche bestehen, entscheidet das Können. In den letzten Jahrzehnten gelang es Frauen zunehmend, stärker unter fachlichen Gesichtspunkten akzeptiert zu werden; muss sich eine Architektin männliche Verhaltensweisen aneignen, um sich in der Bauwelt durchsetzen zu können? Schwierig, ich persönlich glaube, dass die direkte Art, die ab und zu als männlich gilt, sicher mehr nützt. Klare Anweisungen sind in jedem Beruf gut, nicht nur in der Architektur. Auf welche Art kann eine Architektin die traditionell männliche Struktur im Baugewerbe verändern oder durchbrechen? Das klingt nach Revolution, muss aber nicht sein. Alle lernen dazu, es ist der Prozess der interessiert und die Glaubwürdigkeit der Arbeit. Und letztlich sind Frauen auch farbige Erscheinungen auf Baustellen.

PRISKA ammann ist dipl. Arch. ETH SIA und Baubiologin SIB. 1988–90 und 1992–96: Hochbaudepartement der Stadt Zürich, Tätigkeit in den Bereichen Städtebau und Stadtplanung (u. a. Projektleitung Sonderbauvorschriften

Zentrum Zürich-Nord, Gestaltungspläne Limmat-West, Micafil u. a.), Wettbewerbsorganisation. Eigenes Büro, seit 2003 mit Martin Albers.

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Das Verhältnis von Männern und Frauen in den Architekturstudiengängen an Schweizer Hochschulen hat sich durchaus positiv verändert. Obwohl aber immer mehr Frauen im Fach Architektur in den Hörsälen zu sehen sind, überwiegt in der Berufswelt (auch unter den Professoren der Hochschulen) der Männeranteil stark. Woran liegt es Ihrer Meinung nach? Schon vor 25 Jahren stellten die Frauen an der Architekturabteilung der ETHZ starke 30 Prozent der Diplomierenden, diese verschwanden jedoch spätestens mit einer Mutterschaft in andere Berufe oder die Familie. Erst seit gut 10 Jahren ist zu beobachten, dass junge Architektinnen Familie und Beruf zunehmend vereinen können und dass dies in der Gesellschaft und im Berufsalltag akzeptiert wird. Erst dadurch wird der potenzielle Nachwuchspool so weit vergrössert, dass es mehr Frauen an die Spitze schaffen werden. Ist die Präsenz von Frauen im Architekturalltag oder in Fachgremien selbstverständlich geworden? Oder ist eine Frau immer noch etwas Ungewöhnliches? Die Präsenz von Fachfrauen ist in verschiedenen Berufen üblich(er) geworden, so auch in der Architektur. Müssen Architektinnen mehr um Aufträge und Reputation kämpfen als ihre männlichen Berufskollegen? Grundsätzlich ja, es hängt jedoch sehr stark von der potenziellen Bauherrschaft ab und davon, ob es sich um den Auftrag zu einem kleinen oder zu einem (sehr) grossen Bauvorhaben handelt. Bei jungen Konkurrenten (mit gleicher Ausbildung, aber noch ohne Erfahrung und Reputation) wird den männlichen Bewerbern in aller Regel mehr zugetraut. Diese Tatsache ist übrigens auch in weniger techniklastigen Berufen wie z.B. der Juristerei zu beobachten. Wie sieht es in den Wettbewerbsjurys aus? Braucht eine Frau mehr Überzeugungskraft als ihre männlichen Kollegen? Nein, die Hürde ist eher die, überhaupt für eine Jury ausgewählt zu werden. Wenn das Gremium dann tagt, hängt es eher von der Persönlichkeit und der Sprachgewandtheit der verschiedenen Teilnehmer ab, wer sich durchsetzen kann. In welcher Phase der Architektur, Planung und Ausführung gibt es Ihrer Meinung nach

am ehesten Gleichberechtigung von Frau und Mann? In welcher nicht (z.B. Entwurf, Ausführungsplanung, Bauleitung etc.)? Lange Zeit waren Frauen gesellschaftlich vor allem im Entwurf akzeptiert. Mittlerweile sind Frauen in allen diesen Sparten tätig, jedoch wie oben bereits ausgeführt: Ohne Erfahrung und Reputation wird den Männern mehr zugetraut als Frauen. Dadurch erhalten Frauen weniger Gelegenheit, ihr Können zu beweisen. In den letzten Jahrzehnten gelang es Frauen zunehmend, stärker unter fachlichen Gesichtspunkten akzeptiert zu werden; muss sich eine Architektin männliche Verhaltensweisen aneignen, um sich in der Bauwelt durchsetzen zu können? Nein: Können, Wissen und Wollen sowie natürlich Erfahrung reichen. Auf welche Art kann eine Architektin die traditionell männliche Struktur im Baugewerbe verändern oder durchbrechen? Meiner Erfahrung nach gibt es nicht „die männliche Struktur im Baugewerbe“. Viele Männer sind durchaus interessiert daran, gleichberechtigt mit Frauen zusammenzuarbeiten; andere sehen Frauen erstmals nur als Beigemüse aus Werbeprospekten, wobei auch hier oft gilt: Sachbezogenes Können und Wollen helfen, um einen positiven Kontakt herzustellen, auf welchem aufgebaut werden kann.

URSUlA hürzeler geb. in Solothurn, hat mehrjährige Erfahrung als Projektleiterin, u. a. für das Hochhausprojekt Beirut Terraces im Libanon für Herzog & de Meuron. Des Weiteren arbeitete sie an Grossprojekten wie der neuen Messehalle in Basel und den Wohntürmen in Burgos, Spanien. Mitbegründerin von Rahbaran Hürzeler Architekten.

SHADI rahbaran geb. im Iran, erhielt ihr Architekturdiplom an der Universität von Toronto, ist lizenzierte Architektin in Deutschland. Sie unterrichtete an der Cornell-Universität, seit 2007 unterrichtet und forscht sie am ETH Studio Basel – Contemporary City Institute. Arbeitete bei Bruce Mau Design und Rem Koolhaas, heute mit Ursula Hürzeler.

Das Verhältnis von Männern und Frauen in den Architekturstudiengängen an Schweizer Hochschulen hat sich durchaus positiv verändert. Obwohl aber immer mehr Frauen im Fach Architektur in den Hörsälen zu sehen sind, überwiegt in der Berufswelt (auch unter den Professoren der Hochschulen) der Männeranteil stark. Woran liegt es Ihrer Meinung nach? Der überwiegende Männeranteil ist in vielen akademischen Berufen Realität, nicht nur in der Architektur, und dies hat mit unserer nach wie vor traditionell geprägten Gesellschaftsstruktur zu tun. Auch wenn Architektinnen vermehrt leitende Funktionen in Architekturbüros wahrnehmen, ist der Schritt in die Geschäftsführung oder die Selbstständigkeit schwierig. Fehlende Vorbilder, die grosse Arbeitsbelastung und finanzielle Unsicherheit sind nur einige Gründe dafür. Auch scheint das eigene Architekturbüro mit einer Familie oft unvereinbar zu sein. Diese Entweder-oderFrage wirkt abschreckend und letztendlich nicht lösbar. Leider gibt es auch von staatlicher Seite wenig Unterstützung; sei es zum Beispiel in Form von Start-up-Hilfe für das eigene Unternehmen oder durch ein entsprechendes Angebot an Kinderbetreuung. Ist die Präsenz von Frauen im Architekturalltag und/oder in Fachgremien selbstverständlich geworden? Oder ist eine Frau immer noch etwas Ungewöhnliches? Der Architekturalltag ist sehr vielfältig, eine allgemeingültige Aussage dazu ist schwierig. Unsere persönliche Erfahrung zeigt aber, dass wir im Kontakt mit Fachplanern, Unternehmern und Auftraggebern immer noch oft die Ausnahme bilden und einen Sonderstatus innehaben. Müssen Architektinnen mehr um Aufträge und Reputation kämpfen als ihre männlichen Berufskollegen? Auf den ersten Blick nicht unbedingt; neben der fachlichen Kompetenz sind Überzeugungskraft und persönliche Ausstrahlung meist ausschlaggebend im ersten Kontakt mit Auftraggebern. Die Vorstellung der Architektin als reine Designerin ist aber immer noch gemeinhin verbreitet; oft erzeugen wir Erstaunen mit unserer praktischen Tätigkeit in der Ausführung und Bauleitung. Wie sieht es in den Wettbewerbsjurys aus? Braucht eine Frau mehr Überzeugungskraft als ihre männlichen Kollegen?

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THEMA Die Architektin Es ist eher eine Frage der Interaktion und Chemie, der Zusammensetzung der einzelnen Charakteren innerhalb einer Jury. In welcher Phase der Architektur, Planung und Ausführung gibt es Ihrer Meinung nach am ehesten Gleichberechtigung von Frau und Mann? In welcher nicht (z.B. Entwurf, Ausführungsplanung, Bauleitung etc.)? In der Entwurfs- und Konzeptphase funktioniert die Zusammenarbeit weitgehend gleichberechtigt, aber leider finden sich noch immer nur wenige Frauen in der Ausführung und praktischen Umsetzung von Bauten. Dies hat sicher auch damit zu tun, dass das Architekturstudium an vielen Hochschulen in erster Linie auf Entwurf und Theorie ausgerichtet ist, der Einstieg in die Baupraxis erfolgt dementsprechend spät und dominiert wieder das sehr männlich geprägte Bild des ausführenden Architekten. In den letzten Jahrzehnten gelang es Frauen zunehmend, stärker unter fachlichen Gesichtspunkten akzeptiert zu werden; muss sich eine Architektin männliche Verhaltensweisen aneignen, um sich in der Bauwelt durchsetzen zu können? Das ist eine Vereinfachung und bedient gängige Klischees. In der Bauwelt braucht es natürlich Durchsetzungsvermögen und Bestimmtheit, und dies sind Attribute, die traditionell Männern zugesprochen werden. Vieles erreicht sich aber auch mit Verhandlungsgeschick und guter Kommunikation, die Art und Weise, wie man sich durchsetzt, ist schlussendlich sehr individuell. Auf welche Art kann eine Architektin die traditionell männliche Struktur im Baugewerbe verändern oder durchbrechen? Es bewegt sich zurzeit viel in der Architektur. Es geht schlussendlich darum, das Bild des Architekten respektive der Architektin stärker zu differenzieren und die Breite des

Berufs und die darin liegenden Möglichkeiten aufzuzeigen. Theoretisch gäbe es viel Spielraum und Flexibilität, praktisch wird das aber viel zu wenig genutzt. In Architekturbüros und -institutionen muss ein Umdenken stattfinden; gängige Einschätzungen sollten hinterfragt werden, um Frauen, wie auch Männer, unvoreingenommen und gezielt fördern zu können.

tIllA theuS geb. 1943 in Chur, studierte Architektur an der ETH Zürich. Nach dem Studium eigenes Atelier, seit 1985 als Tilla Theus & Partner AG Zürich. Sie wurde bekannt mit ihren Neubauten in städtebaulich anspruchsvollem Kontext sowie Umbauten und Sanierungen von denkmalgeschützten Objekten, ferner auch mit Innenarchitektur und Raumdesign. Mit ihrem 20-köpfigen Team realisierte sie zahlreiche prestigeträchtige Bauten (z. B. Fifa-Hauptsitz, Hauptsitz Swiss Re, Luxushotels, Restaurants). Sieben Fragen – Eine Antwort Im Kern gelten die sieben Fragen einem einzigen Thema, nämlich der angeblich ewigen Benachteiligung der Architektinnen durch

2012 03 Männer. Solche Fragen lassen zumindest zwei Tatsachen ausser Acht. Zum einen gibt es in der Schweiz und im Ausland eine eindrücklich lange Reihe wichtiger Bauten, die in oberster Verantwortung von Architektinnen geschaffen worden sind. Zum andern wird Architektur in Teams entwickelt, in denen Frauen und Männer gleichberechtigt eng zusammenwirken und im ständigen Austausch unterschiedlicher Ansichten und Erwartungen um Lösungen ringen. Ausgehend von der enormen Verantwortung der Architektur für die Entwicklung urbaner und ländlicher Räume und mithin für die Gesellschaft, kann es im Ernst nicht interessieren, ob es sich um feminine oder maskuline Leistungen handelt. Zentral und weiterführend ist nur die Frage, wie wir unter welchen Bedingungen die dringend und nachhaltig benötigte architektonische Qualität verbessern. Über diese grosse Herausforderung müssen wir intensiv diskutieren und nicht bedauernd über graue Mäuschen und Mäuseriche, die sich in Wettbewerbsjurys und allgemein in der Bauwelt nicht zu behaupten vermögen. Der Weg zum Architekturstudium und ins Berufsleben steht Frauen weit offen. Dann folgt die Zeit der Bewährung. Sie ist, wie wir es auch drehen und wenden, für beide Geschlechter hart. Und noch härter für diejenigen, die sich für Qualität engagieren. Die Auffassung, beim Frausein handle es sich erstens um eine Krankheit und zweitens um eine solche, die von Männern geheilt werden müsse, bewegt gar nichts, im Gegenteil. Entscheidend ist für Architektinnen und Architekten die mit Freude erbrachte Daueranstrengung, durch alle Fährnisse hindurch gute Arbeit abzuliefern. Debattieren wir also lieber kritisch über Bauten, Projekte und Visionen. Vielleicht zeigen sich zwischen Frauen und Männern markante Unterschiede, vielleicht auch nicht. Spannend und lohnend wird es allemal.

www.suterpartner.ch

www.raumplanerin.ch

www.piaschmid.ch

www.rharchitekten.ch

Suter + Partner AG Architekten

Gisela Vollmer

Pia Maria Schmid Architekturbüro

Rahbaran Hürzeler Architekten

www.holzerkobler.ch

www.kfmf.ch

www.stadtwerke.ch

www.tillatheus.ch

Holzer Kobler Architekturen AG

Franko + Fehr Architekten GmbH

Ammann Albers GmbH StadtWerke,

Tilla Theus und Partner AG

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THEMA Die Architektin

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genderdifferenzierte AufArbeitung von Katharina Marchal (Text)

Genderstudies sind per se eine Querschnittsthematik, die im Prinzip selbstverständlich in die Architektur wie in jede andere wissenschaftliche Disziplin gehören – sei dies die Soziologie, die Geschichte, die Geografie oder die Philosophie. Genderstudies zeichnen sich durch die Anwendung unterschiedlicher wissenschaftlicher und analytischer Methoden aus, die je nach Forschungsobjekt variieren und die Subjektivität bzw. die Abhängigkeit der Forschungsinhalte, -methoden und -ergebnisse vom forschenden Subjekt thematisieren. Sie integrieren zum einen radikalfeministische oder konstruktivistisch orientierte separate Diskurse, die aber eher auf der theoretischen Ebene geführt werden. Zum anderen liefern unmittelbar anwendungsbezogene Ansätze die Grundlagen für das konkrete Handeln in der Praxis. Die Berücksichtigung der Geschlechtsrollen in der wissenschaftlichen Forschung stellt eine Form der Wissenschaftskritik dar. Die Anwendungsorientierung führt zu konkreten politischen Forderungen, die an die betreffenden Akteure gerich-

Die Genderstudies – im deutschen auch als Geschlechterforschung bezeichnet – entwickelten sich um 1970 aus den Women‘s Studies, die seinerzeit an einigen US-amerikanischen Universitäten als Studienfach aufgenommen wurden. Untersucht wurde das Verhältnis der Geschlechter in Abhängigkeit vom jeweiligen historischen und gesellschaftlichen Kontext. Die Ergebnisse beeinflussen seither einerseits auf theoretischer Ebene und zum anderen unmittelbar anwendungsbezogene Ansätze, auch in der Architektur.

tet werden. Letzteres spielt gerade in der Disziplin der Architektur eine wichtige Rolle. Genderstudies in Architektur und PlAnunG In der Architektur wie auch in der Stadtsowie der Raumplanung lag der Schwerpunkt zunächst auf praktischen, unmittelbar handlungsorientierten Ansätzen. Bau- und Raumstrukturen wurden im Hinblick auf die Bedürfnisse von Frauen untersucht; zuerst in Bezug auf die Wohnung und das Wohnumfeld (Warhaftig, Myra: Emanzipationshindernis Wohnung. Die Behinderung der Emanzipation der Frau durch die Wohnung und die Möglichkeit zur Überwindung, Köln 1985; Zibell, Barbara: Frauen im Wohnumfeld und Nachbarschaft, Arbeitsheft des Instituts für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin, Nr. 26, Berlin 1983), dann auf die öffentlichen Räume der Stadt (Greiwe, Ulla; Wirtz, Birgit: Frauenleben in der Stadt: durch Planung behinderter Alltag, Dortmund 1986) und schliesslich auf regionale Siedlungsräu-

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me (Bock, Stephanie; Heeg, Susanne; Rodenstein, Marianne: Reproduktionskrise und Stadtstrukturen. Eine feministische Betrachtung von Agglomerationsräumen. Erschienen in Frei-Räume. Streitschrift der Feministischen Organisationen von Planerinnen und Architektinnen FOPA e.V. Heft 6 Regionalentwicklung, 1993) und Planungsprozesse (Grüger, Christine: Nachhaltige Raumentwicklung und Gender Planning. Das Beispiel der Regionalplanung beim Verband Region Stutt-gart, 2000). Das Ziel war die unmittelbare Anwendung beziehungsweise Umsetzung vor Ort. Im Rahmen der Rio-Konferenz 1992 wurde Geschlechtergerechtigkeit im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit gefordert. Dieses Leitbild der nachhaltigen Entwicklung, das weltweit eingeführt wurde, gab den Anlass, eine ausdrückliche Genderperspektive in der Architektur und der Planung einzubeziehen. 1999 wurde die GenderMainstreaming-Strategie in der EU eingeführt. Hier werden die potenziellen Unterschiede der Rahmenbedingungen und Interessen von Frauen und Männern erkannt, akzeptiert und auf Handlungsebene in konkrete Massnahmen umgesetzt. Seither hält die Genderperspektive auch in Architektur- und Stadtplanung Einzug und beeinflusst politische und soziale Veränderungen mit. Neben den politischen Dimensionen haben die Frauenforschung und die Genderstudies in Architektur und Planung zu klaren Erkenntnissen geführt. Die Stadtund Regionalplanerin Barbara Zibell, die seit 1996 auch Frauenforschung am Institut für Architektur- und Planungstheorie der Universität Hannover betreibt, fasst ihre Erkenntnisse in drei Thesen zusammen: 1. Planen, Entwerfen und Bauen sind nicht geschlechtsneutral. Alltagserfahrungen und persönliche Geschichte

prägen Massstäbe und Zielsetzungen, auch beim Planen und Entwerfen. 2. Der Lebensalltag prägt die Bedürfnisse beziehungsweise die Anforderungen an den Raum: Bedarfslagen sind zu differenzieren, nicht zu standardisieren. 3. Es bedarf nicht nur differenzierter Projekte, sondern auch veränderter Strukturen und Prozesse. Bereits bei vielen Pilot- und Modellprojekten wurden die Anforderungen unterschiedlicher Ziel- und Anspruchsgruppen zum Beispiel in der Gestaltung des Wohnungsbaus und Wohnumfelds mitberücksichtigt (z. B. Beginenhof Bremen und Mütterzentrum Salzgitter an der Expo 2000). Jedoch sind die Bedarfsbelange wenig systematisch und zu wenig empirisch gestützt. Konkret stellt Zibell fest, dass es trotz vereinzelt zusammengestellter Kriterienkataloge keine generelle Berücksichtigung von Frauenbelangen in Architektur und Planung beziehungsweise einem durchgehend gendersensitiven Bewusstsein in Planungsbüros gibt. Architektur Aus sicht der Genderstudies Zibell betont, dass Genderstudies und Frauenforschung von einem erweiterten Architekturbegriff ausgehen. Aus der Genderperspektive wird Architektur in ihrer Gesamtheit der baulichen Bestände betrachtet, das heisst vom einzelnen Gebäude bis zur Siedlungsplanung. Architektur soll nicht nur in ihrer ästhetischen Erscheinung bewertet werden, sondern auch in ihrer Qualität für den alltäglichen Gebrauch. Die Alltagstauglichkeit oder auch der Gebrauchswert „erschöpft sich nicht nur in einer qualitativen Architektur des einzelnen Objektes, sondern ist auch eine Frage von städtebaulichen Kontexten, von Standort und Erreichbarkeiten“. Architektur ist die „bauliche

Gestaltung der menschlichen Umwelt“. Darüber hinaus gewinnen Identifikations- und Aneignungswert an Stellenwert innerhalb des Entwurfs und der Planung. „Architektur ist nicht nur Baukunst, sondern auch Medium sozialer Prozesse“ (Haug, Wolfgang Fritz; Haugg, Frigga, Jehle Peter (Hg.): Historischkritisches Wörterbuch des Marxismus. Bd. 1: Abbau des Staates bis Avantgarde. Stichwort Architektur, Hamburg 1994). Hier setzt die Genderperspektive an die noch junge Disziplin der Architektursoziologie an. Unter diesem soziologischen Blickwinkel versteht sich das Gebaute auch als Ausdruck, Symbol oder Spiegel einer Gesellschaft. Oder Architektur kann auch als „Medium des Sozialen“ betrachtet werden. Das heisst, es wird aufgezeigt, inwiefern „Gesellschaft“ oder soziale Ordnung durch Architektur verkörpert und zugleich von ihr konstituiert wird beziehungsweise welchen Einfluss Architektur auf den sozialen Wandel hat. Architektur aus der Genderperspektive bezieht nicht zuletzt auch die Produktionsprozesse von Bauten und Stadtteilen ein. Diesbezüglich sind alle Beteiligten und Entscheidungsträger sowie deren Organisationen und Institutionen integriert, die über die Entwicklung und Veränderung des gebauten Raumes mitentscheiden. ForschunGsPersPektiven Die Architekturgeschichte und -theorie sind weitgehend männlich beziehungsweise androzentrisch konnotiert und dokumentiert, ebenso die zugehörige Ideengeschichte und die Ziel- und Leitvorstellungen in Architektur, Städtebau und Planung. Die Genderstudies haben wohl zu einem Perspektivenwechsel beigetragen. Die neuen Betrachtungsweisen sind jedoch (noch) nicht vom Mainstream der 045

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THEMA Die Architektin

Professoren aufgenommen. Gleichwohl gehören einzelne Aspekte – wie Flexibilität und Nutzungsneutralität bei der Grundrissgestaltung im Wohnungsbau oder die Stadt bzw. die Region der kurzen Wege in der räumlichen Planung – mittlerweile zum Standardrepertoire von Leitbildern und Konzepten. Diese Aspekte betreffen vor allem die Praxis; die Theorie bleibt von der Frauenforschung und Genderstudies noch wenig berührt. Eine grosse Wegbereiterin der kritischen Hinterfragung der Architekturtheorie unter der Berücksichtigung der Geschlechterverhältnisse ist Kerstin Dörhöfer. Sie ist eine der ersten Architektinnen, die auf eine Professur berufen wurden und seit Beginn der 1980erJahre – häufig in Zusammenarbeit mit Ulla Terlinden – hat sie kontinuierlich zu einer theoretischen Fundierung und Positionierung beigetragen. Ihre Beiträge beziehen sich auf die Kritik der Architektur von Vitruv über Leonardo da Vinci bis hin zu Le Corbusier und Ernst Neufert und deren Einflüsse auf die Bauentwurfslehre. Daneben bearbeitet sie in einem längerfristig angelegten, mehrstufigen Forschungsprojekt den Beitrag von Architektinnen in der Bau- und Entwurfsgeschichte. Die Verknüpfung zu anderen Disziplinen ist, wie bereits gesagt, eine Voraussetzung der Genderstudies. Es ergeben sich vielfältige Zugänge zum Raum aus Sicht der Soziologie, der Politologie oder der Ethnologie. Sie beschränken sich jedoch häufig auf analytische Einzelthemen oder Prozessgestaltungen, insbesondere im Rahmen der Stadtgestaltung. Theorieansätze, die die Verknüpfung zu anderen Disziplinen anstreben, sind: Raum und Wohnen (Löw, Martina: Raum ergreifen. Alleinwohnende Frauen zwischen Arbeit, sozialen Beziehungen und der Kultur des Selbst, Bielefeld 1994),

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Stadtentwicklung und Verkehr (Bauhardt, Christine: Stadtentwicklung und Verkehrspolitik. Eine Analyse aus feministischer Sicht, Basel, Boston, Berlin 1995), Geschlechterverhältnis und Planung (Demmel, Friederike; Klingberg, Tina; Siemer, Dorothee: Geschlechterverhältnis + Planung Kirchlinteln 1998), Raum und Raumwissenschaft (Sturm, Gabriele: Wege zum Raum. Methodologische Annäherungen an ein Basiskonzept raumbezogener Wissenschaften, Wiesbaden 2000), Raum und Emanzipation (Bauhardt, Christine: Räume der Emanzipation, Wiesbaden 2004) oder zur historischen Aufarbeitung der Beziehung von Stadt und Geschlecht (Frank, Susanne: Stadtplanung im Geschlechterkampf. Stadt und Geschlecht in der Grossstadtentwicklung des 19. und 20. Jahrhunderts, Opladen 2003). Besonders in der Architektur und der Planung ist es notwendig, empirische Forschungsergebnisse immer wieder neu zu verifizieren, weil sie in ihrer Übertragbarkeit begrenzt sind. Begrenzt werden sie einerseits durch die Potenziale menschlicher Systeme, andererseits durch die komplexen und einmaligen historischen wie geografischen Gegebenheiten, die ganz unterschiedliche bauliche und sozialräumliche Ausgangslagen bilden. Da es aber an systematischem geschlechterdifferenziertem Grundlagenwissen fehlt, wie zum Beispiel über Bauformen und Nutzungsverhalten, Lebensformen und Wohnweisen, gibt es keine Grundlage für empirische Forschungen sowie themenspezifische Fallstudien. Könnte man diese Fallstudien regional und sozial differenziert durchführen und in regelmässigen Abständen wiederholen, sähe Zibell die Möglichkeit des Quervergleichs und damit der synchronischen wie diachronischen Auswertung oder die Übertragbarkeit auf andere Modelle.

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Die genderdifferenzierte Aufarbeitung von Wissen, Bewertung gebauter Bestände und Strukturen sowie das Hinterfragen von Leitbildern und Konzepten ist ein Programm, mit dem mehrere Generationen von Fachleuten beschäftigt werden könnten. Des Weiteren wird ein differenziertes Wissen gebraucht über den derzeitigen und zukünftigen demografischen Wandel, der zu Erscheinungen wie Schrumpfung und Alterung, Individualisierung und Pluralisierung führt. Die Hochschulen haben traditionell die Aufgabe, das Wissen zu generieren, auch unabhängig von unmittelbaren Anwendungszwängen. Diese stehen derzeit jedoch vor einer grossen Herausforderung. Im Zeitalter der zunehmenden Informationsflut durch das Internet und der neuen Anforderungen der Arbeitswelt auf dem Weg in die Wissensgesellschaft werden Grundlagenfächer und Theoriestühle vermehrt abgebaut und unternehmensorientierte Forschung gefördert. Zibell fordert jedoch im Gegenteil, dass inter- und transdisziplinäre Forschungsnetzwerke und Kooperationen ausgebaut, vermehrt und unterstützt werden, um gerade unabhängig von unmittelbaren Anwendungszwängen das differenzierte Wissen zu generieren.

Katharina Marchal ist Architektin und freiberufliche Journalistin. Studium an der TU-Wien, Universität Stuttgart und East London University, NachdiplomStudium am Institut gta, ETH Zürich. 1996 bis 1999 Architektin bei Herzog & de Meuron. Seit 2002 freie Architekturjournalistin, seit 2008 Mitglied der Stiftung Architektur Dialoge Basel.

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THEMA Die Architektin

das Kreuz mit dem unterschied von Inge Beckel (Text)

Existieren Differenzen im Schaffen von Frauen gegenüber jenem der männlichen Kollegen? Einige Gedanken zu Frauen in der von Männern dominierten Baubranche.

Fragt man eine Architektin, inwieweit ihr Frausein eine Rolle in ihrem Berufsleben spiele, schüttelt sie in der Regel – leicht genervt – den Kopf. Das ist durchaus verständlich, denn wird je ein Mann danach gefragt, inwieweit der Umstand, dass er ein Mann ist, relevant für seinen Beruf sei? Doch schauen wir kurz in einige Statistiken. Ende 2011 lag der Frauenanteil im Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein SIA in der Sparte Architektur bei gut 17 Prozent, in den Ingenieurbereichen schwankte er zwischen 2 und knapp 6 Prozent, wodurch sich ein mittlerer Wert von 11 Prozent Frauen im SIA ergibt. Genauso beim Bund Schweizer Architekten BSA. Dort liegt der Frauenanteil, gemäss über Internet abrufbarer Mitgliederliste (Stichtag 16. 3. 2012), ebenfalls bei rund

11 Prozent. Stellt man diese Zahlen nun aber dem Frauenanteil beispielsweise im Departement Architektur der ETH Zürich gegenüber, sieht man, dass heute rund die Hälfte der Studierenden weiblich sind. Diesen annähernd 800 Studentinnen stehen im Jahre 2012 jedoch noch immer nur zwei ordentliche Entwurfsprofessorinnen gegenüber. Der Frage, wie die Differenz zwischen den gegen 50 Prozent Studentinnen und den rund 11 Prozent Frauen in den Berufsverbänden entsteht, wohin also die „restlichen“ 39 Prozent Architektinnen nach dem Verlassen der Hochschule gehen, soll und kann hier nicht weiter nachgegangen werden. Sicherlich arbeiten einige im erlernten Beruf, ohne Verbandsmitglied zu werden. Dennoch bleibt eine Lücke … Gleichzeitig darf die

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Frage nach der Relevanz des Frauseins im Bauen gestellt sein – weniger in quantitativer denn in qualitativer Hinsicht. Letztlich geht es darum, ob Frauen (etwas) anders bauen. Oder nicht. Sozialkompetenz Antwortet eine Architektin auf die eingangs gestellte Frage, so heisst es meist, ob Frau oder Mann sei nicht relevant, vielmehr gehe es um die Qualität von Entwurf und Bauausführung. Dies habe nun aber nichts mit dem Geschlecht zu tun, schliesslich wolle sie – wie ihre Kollegen – an der Qualität der Arbeit gemessen werden. So weit, so gut. Bei einem Podiumsgespräch im Volkshaus Zürich anlässlich des letzten internationalen Tags der Frauen vom 8. März meinte eine jüngere Architektin und Büroteilhaberin, der Umgang in ihrem mehrheitlich aus Frauen bestehenden Team sei anders, als sie es in den Büros erlebt habe, wo sie früher tätig gewesen sei und wo es wohl gemischtgeschlechtliche Gruppen gegeben habe, doch in der Regel mehr Männer denn Frauen. Teamarbeit und Flexibilität werde bei ihnen wirklich sehr grossgeschrieben. Beispielsweise auch vor dem Hintergrund, Familie und Beruf vereinbaren zu können. Letzterer Hinweis ist exemplarisch, stellt doch gerade das Thema der Vereinbarkeit von Kindern und Berufsleben – trotz steigendem Angebot an Krippenplätzen, trotz Nannys und Grossmüttern – in der Architektur in der Regel für Frauen noch immer ein heikler Punkt in der Berufsplanung dar. Und Teamarbeit wird grossgeschrieben, bei Architektinnen wie bei Ingenieurinnen. Dies wird etwa in der Studie „Ingenieurabsolventinnen im Beruf“ (ZHAW, Winterthur 2011) klar, die auf Untersuchungen von ins Berufsleben eingetretenen Ingenieurinnen basiert und in der die Frauen den Aspekt des Eingebundenseins in ein gutes Team besonders hervorheben. Das soziale Umfeld,

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das Arbeiten in einem Team, generell die Kommunikation sind Faktoren, die von Frauen in der Regel stärker eingefordert werden als von der Mehrheit ihrer Kollegen. Es ist die Sozialkompetenz, die den Frauen sehr wichtig ist. Eine Fähigkeit aber, die ihnen generell zugeschrieben und bei Frauen als „natürlich“ angesehen wird – während sich diese Fähigkeit beispielsweise manch ein Manager in teuren Seminaren oder Kursen erwerben muss. Hier sehen Architektinnen Unterschiede zwischen sich und ihren Kollegen, ja, zu diesem Unterschied stehen sie – durchaus mit Stolz. alS „feminin“ gewertete Stoffe Blenden wir etwas zurück in der Architekturgeschichte. So schreibt beispielsweise die Historikerin Nina Stritzler-Levine in ihrem Buch „Josef Frank, Architect and Designer. An Alternative Vision of the

Modern Home“ (New York 1996): „If the Corbusian house of the 1920s was celebrated for its heroic qualities, the rational, ordered, and disciplined – in other words, its male qualities‘ – Frank‘s designs were criticized for containing the opposite qualities, for exuding a ,feminine‘ character. At the Weissenhofsiedlung in 1927, for example, Frank was among a group of architects maligned by Theo van Doesburg for creating ,femininely appointed‘ interiors. One critic was even more derogatory, describing Frank‘s interior as a ,brothel‘.“ Das Zitat bezieht sich auf Unterschiede zwischen den Bauten verschiedener Architekten von Weissenhof; die Protagonisten waren ausschliesslich Männer. Doch gerade diese Männer werteten ihre Bauten mit sogenannt männlichen oder weiblichen Attributen. Während Le Corbusiers reduzierte Häuser mit heroisch, rational, diszipliniert umschrie-

ben wurden, was klar männlich konnotierte Eigenschaften waren, umschrieb Theo van Doesburg den Beitrag Josef Franks sinngemäss als weiblich. Warum? Frank hatte seine Interieurs mit viel Textiles ausgestattet: Vorhänge an den Fenstern, mit Stoff bezogene Fauteuils, Teppiche am Boden. Entgegen etwa gegossenen Materialien wie Beton oder Glas, die klar umrissen und hart sind sowie als präzise gelten, sind Stoffe weich und veränderbar – und tendenziell feminin. Ob dies heute noch so ist? Qualitäten sind keine messbaren Fakten – ebenso wenig sind es die Assoziationen, die sie hervorrufen. Doch gehören noch heute Stoffe in der Regel nicht zum eigentlichen Bau; vielmehr werden etwa vielseitig bis zum Boden befensterte Wohnungen ihren Mieterinnen und Mietern in einer Art Rohzustand übergeben. Vorhänge, wenn überhaupt, montiert die Bewoh-

Expo 2010 in Shanghai: Blau für Männer, Grün für Frauen, Gelb für Kinder.

© Gisela Vollmer

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THEMA Die Architektin

nerschaft – oder Innenarchitekten und Innenarchitektinnen. männliche norm Der Modulor, das vorliegende Architekturmagazin, beruft sich in seinen Dimensionen und seinem Seitenraster auf Le Corbusiers Masseinheit. Massfiguren gibt es in der Baugeschichte immer wieder, von Vitruv bis Leornardo da Vinci, von Ernst Neufert bis Le Corbusier. Massfiguren repräsentieren den Menschen, sie symbolisieren das allgemeingültig Menschliche. Die Ur-Massfigur aber, Ausgangslage aller daraus abgeleiteten weiteren Figuren – etwa arbeitend am Herd, bei Tisch sitzend, gedrängt in der Luftseilbahn –, wird in der Regel als männliches Wesen dargestellt, allenfalls abstrahierend neutral. Eine als Frau erkennbare Massfigur gibt es nicht (obwohl sich bei Le Corbusier Handskizzen eines

weiblichen Modulors finden lassen (vgl. „Le Corbusier. Architect and Feminist“, Chichester 2004). Doch zeigt die Regel des männlichen Modulors, dass das Allgemeingültige, das sinngemäss oder gar gesetzlich die Norm repräsentiert, männlich definiert ist. Auch Normen wurden und werden normalerweise von Männern festgelegt. So bestätigte kürzlich eine Studie der Universität von Virginia und des Europäischen Zentrums für Verletzungsprävention, dass bei Autounfällen für Frauen eine grössere Verletzungsgefahr besteht – eben weil sich die Autobauer am Körperbau des Mannes orientieren („FrauenSicht“, 1/12). Es erscheint also nur folgerichtig, wenn die Fachhochschule Koblenz zum Wintersemester 2013/14 plant, einen neuen Bachelor-Studiengang im Bereich Bauingenieurwesen einzurichten, der sich speziell an Frauen richtet. So sollen bei der Konzeption des

Massgrundlagen und Massverhältnisse – Der Mann als Mass und Ziel.

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Lehrprogramms Gender- und Diversityaspekte berücksichtigt werden. Konzipiert man nun aber ein Studienprogramm bewusst und nach aussen entsprechend betont nach Aspekten der Vielfalt – oder anders gesagt, werden in einem Studienprogramm die Differenzen zwischen Menschen gezielt thematisiert –, so wird indirekt der Umstand bestätigt, dass das Normstudium den Differenzen keine oder kaum Beachtung schenkt, sondern primär auf wenige Personen als Zielgruppe ausgerichtet ist. gleichwertigkeit in der differenz Nun geht es selbstverständlich nicht darum, die heute normgebende Bevölkerungsgruppe durch eine andere auszutauschen. Nein, vielmehr sollen eben die Differenzen zwischen Menschen, zwischen den Geschlechtern, aber auch zwischen Ethnien, Altersgruppen, den sozialen Schichten, die Unterschiede zwischen Stadt und Land, Einheimischen und Zuzügern als Bereicherung in der Gestaltung der Umwelt erfahren und eingebracht werden. Nicht dass es nicht verbindliche Regeln bräuchte. Doch aufbauend auf einem „Sockel“ an Normen soll die Vielfalt von Leuten und Leben in der Umwelt abgebildet und spürbar sein. Dies heisst aber: Frauen müssen ihre spezifischen Erfahrungen und Lebensvorstellungen ins Bauen einbringen. So wurde beispielsweise in den 1970er-Jahren in Deutschland die Wohnküche von Frauen eingeführt – heute eine Selbstverständlichkeit. Es gilt, Unterschiede oder Differenzen als Bereicherung zu erfahren, was, anders gesagt, auch heisst: Gleichwertigkeit in der Differenz einzufordern.

Inge Beckel wurde 1962 in Kairo geboren, besuchte die Mittelschule im holländischen Den Haag und studierte später in Zürich Architektur. Sie ist freiberuflich als Architekturpublizistin und Beraterin tätig. Unter anderem mit ihrer Einzelfima innerhalb der Querverweise GmbH in Sils i. D. und in Zürich.

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© Neuferts Bauentwurfslehre, 2005

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THEMA Die Architektin

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und junge, aufstrebende Frauen. Sie

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KOLUMNE Elisa Tirendi, SIA

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BleiBen Architektinnen Auf der Strecke? DIE ZAHlEn ZEIGEn ES unS AuF. Obwohl die Frauenquote beim Architekturstudium fast bei 50 Prozent liegt und Frauen eine im Vergleich „geringe“ durchschnittliche Lohngleichheit von 92.5 Prozent gegenüber Männern haben (schlechteste Quote: Finanz- und Versicherungssektor, ganze 67,2 Prozent), gehen nur 12 Prozent der erwerbstätigen Architektinnen ihrem erlernten Beruf nach. Gemäss dem Gendermonitoring 2009 der ETH Zürich verringert sich der Frauenanteil, je weiter oben „frau“ sich auf der akademischen Karriereleiter befindet. Gerade mal 5 Prozent aller Architekturlehrstühle der Schweiz sind vom weiblichen Geschlecht besetzt. Der überdurchschnittlich schwache Frauenanteil in der akademischen Laufbahn resultiert aus der Rekrutierung der akademischen Elite aus der Berufswelt und nicht wie bei anderen Lehrstühlen aus universitären Qualifikationsverfahren. Darüber hinaus beeinflusst dieses Verfahren auch die berufliche Praxis. Die Tatsache, dass sich Frauen im männerdominierten Bausektor bei weitem über ihre Fachkompetenz hinaus profilieren

und teils auch persönliche Angriffe erdulden müssen, zeigt, wie schwer es Frauen in dieser Domäne haben. Die Genderproblematik widerspiegelt sich auch in der freien Marktwirtschaft, wo Frauen in Führungspositionen sehr rar sind. Das Bundesamt für Statistik belegt, dass, obwohl Frauen mittlerweile mit 44 Prozent fast die Hälfte aller Erwerbstätigen bilden, diese in leitenden Positionen immer noch eine Minderheit darstellen: Der gesamte Frauenanteil betrug 2010 durchschnittlich magere 15 Prozent. Die Unterschiede sind natürlich zwischen den Wirtschaftszweigen beträchtlich. Je höher der Frauenanteil in den entsprechenden Branchen insgesamt ist, desto höher ist dieser auch in den Unternehmensleitungen. Demgegenüber beschäftigt das Baugewerbe vergleichsweise nur sehr wenige Frauen, somit ist die Frauenquote in den Direktionsetagen entsprechend minimal. Eine Architektin sieht ihren Beruf als Berufung, sodass die Grenzen zwischen Arbeit und Privatem oft verschwimmen. Die Leidenschaft für den Entwurf eines Werkes kann durchaus mit der Leidenschaft eines Künstlers verglichen werden. Die Bereitschaft, sich während einer Projektabgabe oder während der Abgabe für einen Wettbewerb in die Arbeit zu stürzen, ist so stark, dass die Arbeitszeiten regelmässig überschritten werden. Aber auch die fehlende Flexibilität in der Berufswelt der Architektinnen und die mangelnden Teilzeitstellen erschweren

den Spagat zwischen Familie und Beruf. Die doppelte Belastung kommt bei selbstständigen Architektinnen noch mehr zum Tragen. Sie haben nämlich den zusätzlichen Druck der Akquisition und des wirtschaftlichen Risikos zu bewältigen. In vielen Fällen sind diese Frauen darum in Bürogemeinschaften integriert oder teilen sich die Unternehmung mit anderen Partnern/-innen. Die dargelegten Umstände sind ein Indiz dafür, dass eine Architektin, die aktiv im Berufsleben steht, ein grosses Organisationstalent sein muss, ausgestattet mit einer starken Willenskraft und einer noch dickeren Haut, um nicht auf der Strecke zu bleiben.

Elisa Tirendi ist Beraterin beim SIA-Service. Sie ist Treuhänderin mit FA und Inhaberin der ETI Treuhand GmbH Zürich sowie Erwachsenenbildnerin SVEB.

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aRchITEKTUR Wohn- und Atelierhaus, Muttenz BL

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aRchITEKTEn Rahbaran Hürzeler Architekten, Basel www.rharchitekten.ch BaUhERRschafT Privat / Atelier Gados www.gados.ch BaUZEIT 2010–2011

Das Atelier ragt aus dem Wohntrakt heraus und gibt dem gesamten Bau eine markante Optik.

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Raum im Fluss WOhnhaUs MIT aTELIER füR haUTE cOUTURE

Ausgangslage für den Um- und Anbau des bestehenden Einfamilienhauses war der Wunsch der Bauherrin, ihr Schneideratelier von der Stadt nach Hause zu verlegen, um Wohnen und Arbeiten näher zusammenzubringen. Es ist ein Paradebeispiel, wie Gebäude sich an verschiedene Lebensphasen und Bedürfnisse der Bauherren anpassen können. Die Evolution des Hauses bleibt trotzdem ablesbar. von Katharina Marchal (Text) und Architekten (Fotos)

Wir befinden uns auf der Baustelle für die Erweiterung und den Umbau eines Einfamilienhauses aus den 1960er-Jahren in Muttenz. Handwerker und Fachplaner kommen und gehen. Die Bauherrschaft diskutiert, wie die Verkleidung des Schwimmbads aussehen könnte. Überrascht werde ich gefragt: „Welches Material würden Sie wählen?“ Es kommt nicht oft vor, dass ich an einer Besichtigung eines Objektes in die Gestaltung einbezogen werde. Ist es die freundliche Bauherrschaft, die sich aktiv und enthusiastisch in den Entwurfs- und Bauprozess einbezieht? Ist es die entspannte Atmosphäre auf der Baustelle? Oder die ungezwungene Kommunikation zwischen Architektinnen, Bauherrin 057

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aRchITEKTUR Wohn- und Atelierhaus

Raumhohe Fensterfronten belichten auch den Eingang des Anbaus auf natürliche Weise und geben den Ausblick frei.

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und Journalistin, die zu dem vertrauten Umgang führt? Der Umbau des Bestands und die Erweiterung für ein CouturièreAtelier von Rahbaran Hürzeler Architekten reflektieren den offenen Umgang und die familiäre Atmosphäre. Im umgebauten und erweiterten Wohnhaus gehen öffentliche und private Nutzungen fliessend ineinander über. Steht man im Arbeitsraum des Ateliers Gados, steht man auch in der Familienwelt der Bauherren. Die zwei Kinderzimmer und der Anbau für das Atelier sind zwar durch raumhohe und rund 2 m breite Schiebetüren unterteilt. Da sie tagsüber meist offen stehen, bilden die Zimmer einen fliessenden, grosszügigen Raum, der zusätzliche Arbeitsfläche bietet. Das Konzept der ineinander übergehenden Räume haben die Architektinnen aus dem Bestand aufgegriffen. Die bestehenden Wohn- und Schlafräume sind um je ein halbes Niveau versetzt. Die als Galerie gestalteten Splitlevels geben der kleinteiligen Einteilung einen grosszügigen Eindruck. Auch der Aussenraum ist in verschiedene Ebenen gestaffelt und passt sich der Topografie an. Hier verschmilzt der Neubau mit dem Bestand zu einer schwebenden Terrassenlandschaft. Vom bestehenden Schwimmbad führt eine schmale Treppe auf das Dach des neuen Anbaus und zur neuen Terrasse vor dem Wohnraum zurück. Die Bauherren erlebten und gestalteten den Entwurfsprozess aktiv mit, unterstützen die Architektinnen trotz Kostenkonsequenz. Nach beendeter erfolgreicher Umgestaltung und Erweiterung

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Der Schnitt zeigt oben den Altbau und unten den neuen Anbau mit Atelier.

Das Atelier besticht durch seine klare Geometrie, die mit viel Tageslicht durchflutet wird.

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aRchITEKTUR Wohn- und Atelierhaus

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beschloss die Bauherrschaft nun in einer zweiten Etappe, den Wohnraum des Altbaus zu erweitern und an den Aussenraum anzubinden.

Das EG mit dem bestehenden Wohnhaus und der neuen Terrasse auf dem Dach der Erweiterung.

Architektonische, konstruktive BetrAchtung

Sockelgeschoss Bestand mit Wohn- und Nebenräumen.

Das 1.UG mit dem neuen Zugang zum Atelier.

Sockelgeschoss neu mit dem grossen Atelierraum.

Die mittelalterliche, kleinteilige Struktur des Dorfes Muttenz in Baselland bedingte die unkontrollierte Ausbreitung an Einfamilienhäusern entlang der Hänge des Juraausläufers seit den 1960erJahren. Eine Stützmauer fängt das steile Grundstück des Wohnhauses zur Strasse hin ab. Dahinter windet sich eine Aussentreppe zum Vorplatz des Ateliers und zum Wohnhaus hinauf. Vor dem Um- und Anbau war das Sockelgeschoss grösstenteils geschlossen. Heute setzt das 7 m auskragende rechtwinklige Betonvolumen einen Akzent über dem steil abfallenden Gelände. Von aussen betrachtet setzt sich die Sichtbetonfassade des Anbaus bewusst vom Bestand ab. Das neue Volumen ersetzte Teile des bestehenden Sockels und ermöglichte die Anbindung an die Innenräume. Damit ist die Erweiterung autonom als Atelier sowie als ergänzender Wohnraum nutzbar. Das stützenfreie auskragende Betonvolumen bildet ein Vordach und einen Wegweiser zum Eingang des Ateliers. Durch die übereck geführte und im Boden eingelassene Spezialverglasung verbindet sich der Ausstellungs- und Empfangsraum im Innern fliessend mit dem überdachten Aussenraum. Die zusammenhängende Fläche bildet einen idealen Ort für

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aRchITEKTUR Wohn- und Atelierhaus

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Die Erschliessung des Ateliers erfolgt durch das EG des Neubaus.

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aRchITEKTUR Wohn- und Atelierhaus

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Modeschauen und andere öffentliche oder private Anlässe. Eine frei stehende Betontreppe führt zum Arbeitsraum im Obergeschoss. Von hier weitet der Blick sich auf die hügelige Landschaft. Die bis auf die Terrasse fortgesetzten und schräg endenden seitlichen Wandflächen fassen die grosse, nach Westen ausgerichtete Fensterfront und geben dem Volumen eine zusätzliche Dynamik. Zwei ver-

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tieft sitzende Fenster rahmen kleinere Ausschnitte. Die statische Lösung folgt dem Prinzip eines Freischwinger-Sessels: Zwei seitliche Betonmauern stützen die durchgehende Betonplatte. Die expressive Form, die weite Auskragung und der Sichtbeton im Kontrast zu der grossflächigen Transparenz setzen einen Akzent in der zurückhaltenden Einfamilienhauslandschaft.

Das Atelierhaus setzt einen markanten Akzent in der ansonsten tristen Einfamilienhauslandschaft von Muttenz.

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Die echte Schweizer Küche

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aRchITEKTUR Frauenspezifischer Wohnungsbau, Wien

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aRchITEKTEn Köb&Pollak Architektur, Wien www.austria-architects.com/de/koeb-pollak/de BaUhERRschafT WBV-GPA Wohnbauvereinigung für Privatangestellte BaUZEIT 2008–2010

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Von

Frauen Für

Frauen fRaUEnwOhnpROjEKT [RO*sa] DOnaUsTaDT

Gendersensibles Bauen heisst bedürfnisgerechtes Bauen, welches geschlechtsspezifische und alltagsgerechte Rahmenbedingungen beachtet. Im Norden Wiens steht eine Wohnüberbauung, die neben nachhaltigen auch soziale und vor allem frauenspezifische Aspekte berücksichtigt. Ein Pionierprojekt. von Gerald Brandstätter (Text) und Pez Hejduk (Fotos)

Der schmale, aber lange Bau wird durch diverse Einschnitte und eine expressive Eternitfassade gegliedert.

Braucht es Wohnungen speziell für Frauen? Worin unterscheiden sich diese von herkömmlichen Wohnungen, die standardisiert für alle bestimmt sind? Existiert überhaupt ein Markt für geschlechtsspezifische Wohnformen? Diesen und weiteren Fragen ging die Wiener Architektin Sabine Pollak vom Büro Köb & Pollak Architektur nach. Es stellte sich heraus, dass die Nachfrage tatsächlich existiert und weit über den Erwartungen lag. 2002 wurde die Idee eines Wohnprojektes, zugeschnitten auf die Wünsche von Frauen, durch die ArchitektInnen entwickelt und ersten Interessentinnen in verschiedenen Wiener Fraueninstitutionen vorgestellt. Die Gruppe an möglichen Bewohnerinnen wuchs rasch an, es wurde ein Verein gegründet, und zwei Jahre lang wurden in über dreissig moderierten Workshops zwischen ArchitektInnen und InteressentInnen alle notwendigen Inhalte eines solchen Projektes erarbeitet. ExpertInnen wurden zugeladen, es wurden Finanzierungsmodelle und Sozialmodelle diskutiert, auf Exkursionen wurden gelungene Beispiele besichtigt und mögliche Gemeinschaftsmodelle geprüft. 065

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Querschnitt des Gebäudes.

Schnitt A-A 1

Längsschnitt des 15 m tiefen und 80 m langen Gebäudes.

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Schnitt 1-1 1

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PIONIERPROJEKT Das Frauenwohnprojekt [ro*sa] Donaustadt basiert auf einem gemeinschaftlichen Wohnmodell für Frauen von Frauen, das durch eine besondere Konstellation zwischen Bauträger, Trägerinnenverein und ArchitektInnen realisiert wurde. 2007 konnte mithilfe der Stadt Wien ein Grundstück im Norden von Wien gefunden werden, als Wunschbauträger wurde die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte gewählt. Diese garantierte ein aussergewöhnlich hohes Ausmass an Kooperationsbereitschaft, ein Modell ähnlich einer Baugruppe mit maximaler Partizipation der Bewohnerinnen zu realisieren. Das Projekt sollte möglichst flexible Wohnungen für Frauen im Alter von 20 bis 70 Jahren schaffen und sollte auf Wohnwünsche von Frauen allgemein und konkreten Frauen im Besonderen eingehen. Zudem musste bis kurz vor Baubeginn eine Schnitt A-A Variabilität des Wohnungsmixes beibehalten werden, da die Bewohnerinnengruppe sich bis zum Baubeginn erweiterte. 1 5 10 Von den ArchitektInnen verlangte das schwierig zugeschnittene Grundstück die Entwicklung eines neuen Wohnhaustyps, der einerseits linear organisiert und vertikal geschichtet ist und dennoch einen zentralen Kommunikationsraum bietet. Zudem sollten breite und kommunikative Erschliessungsflächen, eine grosse Typenvielfalt und vor allem eine Reihe an zusätzlichen Gemeinschaftseinrichtungen errichtet werden. Beim Frauenwohnprojekt [ro*sa] Donaustadt wurde das Modell einer solidarischen „Dorfgemeinschaft“ angestrebt, die Synergien schafft und Isolation vorbeugt. Der Mehrwert wurde durch die intensive Kooperation aller Beteiligten schon lange vor Projektbeginn geschaffen. So wurden alle Entscheidungen über Art, Lage, Organisation und Ausmass der Gemeinschaftsräume in der Gruppe getroffen. Wohnungstypen für Alleinerzieherinnen wurden so gewählt, dass Kinderzimmer flexibel positioniert werden können und Wohnungsteile für erwachsene Kinder nachträglich mit einem eigenen Eingang versehen und abgetrennt werden können. Auf Wunsch wurden in Wohnungen kleine Arbeitsnischen für ein temporäres Büro einge-

Die Südostseite öffnet sich durch Balkone und Erker sowie durch Terrassen für die Gemeinschaft.

richtet oder statt eines grossen Wohnraums drei neutral grosse Zimmer für eine Wohngemeinschaft geplant. PASSAGENRAUM ALS TREFFPUNKT Das schmale Grundstück im Norden von Wien misst 20 x 110 m. Die Struktur des maximal 12 m hohen Baukörpers ergab sich durch Vorgaben des Programms, durch kontextuelle Gegebenheiten sowie durch Bebauungsbestimmungen. Das Architekturbüro Köb & Pollak schuf einen 80 m langen und 15 m tiefen Baukörper mit 4852 m 2 Nutzfläche, dessen Kern ein innen liegender, dreigeschossiger „Passagenraum“ mit 3 m Breite bildet, ein vertikaler Einschnitt über die gesamte Länge des Baukörpers. In Anlehnung an die historische Bedeutung der Passage formt dieser Raum eine halböffentliche Zone. Sie bietet Auslagerungsraum für private und Einlagerungsraum für gemeinschaftliche Funktionen, dient gleich einer Dorfstrasse der alltäglichen Kommunikation, kann als Kinderspielraum,

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Strassenseitig bleibt der 12 Meter hohe Bau eher verschlossen.

Innerhalb des Stützenrasters sind die unterschiedlichsten Wohnungstypen möglich. Hier eine Einraumwohnung.

Die mittige Erschliessung erhält durch die alternierenden Gebäudeeinschnitte viel Tageslicht.

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aRchITEKTUR Frauenwohnprojekt

UG mit einem Parkplatz pro Wohnung.

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10m

EG

2. OG

Dachgeschoss mit Dachgarten.

Gewächshaus oder temporäre Galerie genutzt werden und erweitert die angrenzenden Wohnungen. An den Passagenraum angedockt verteilen sich Gemeinschaftsräume über das gesamte Gebäude: eine Werkstatt, ein Gemeinschaftsraum mit Küche, ein Büro mit einer Bibliothek und Lesebalkon, eine Waschküche, eine Sauna und ein Ruheraum im Dachgeschoss sowie eine grosse Gemeinschaftsdachterrasse mit Beeten für Nutzpflanzen.

Licht und Farben machen die Erschliessungszonen sicher und freundlich.

MAXIMALE TYPENVIELFALT Das Stützenplattensystem in Stahlbeton entspricht dem variablen Charakter des 6,66-Millionen-Euro-Projektes. Die Konstruktion ist weitgehend von Trennwänden entkoppelt. Bis auf wenige aussteifende Wandscheiben sind Säulen frei in Wohnräume gestellt. Die Ausfachung der Konstruktion ist je nach Anforderung in Leicht- oder Massivbauweise gewählt. Das Frauenwohnprojekt [ro*sa] Donaustadt bietet innerhalb der 41 Wohnungen maximale Typenvielfalt, innere Flexibilität und Variabilität im Sinne einer nachträglichen Veränderung. Vom Miniapartment (30 m 2 ), dem Single-Typ (45 m 2 bis 65 m 2 ), dem Double-Typ für Alleinerzieherinnen (75 m 2 ), dem 3-FeldTypus (85 m 2 ) für Familien oder Patchworkfamilien bis zur 3-Generationen-Wohnung mit über 100 m² werden alle denkbaren Wohnformen angeboten. Alle Typen sind entweder als Loft- oder Zimmerwohnung organisierbar, konstruktive Elemente sind von raumbildenden Elementen getrennt. Alle Nebenräume sind in einer 1,55 m breiten Servicezone entlang der

Passage angeordnet, alle Küchen sind offen in Wohn-Essräume gestellt. An den Längsseiten wird das Gebäude aufgrund der Schmalheit zurückhaltend gegliedert. Die ab dem 1. OG möglichen Erker werden hier als durchgehende Auskragung interpretiert. An den beiden Schmalseiten stülpt sich der Baukörper hingegen aus und wird durch Erker, Loggien und Balkone plastisch geformt. Der gesamte Bau wird von einer durchgehenden Haut aus stehenden, grossformatigen Eternitplatten in Beige und Dunkelgrau überzogen. Alle Fassaden öffnen sich ausschliesslich durch vertikale französische Fenster und Fenstertüren in einem durchgängigen Format. Die schmalen hohen Fenster kontrastieren zu den quer liegenden Wohnungen, schaffen punktuelle Ausblicke und verstärken den Loftcharakter.

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RECHT Rechte und Pflichten

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Rechte und Pflichten Des ARchiteKteN von Mathias Birrer (Text)

Neben ihrer Rolle als „klassische Planverfasser“ kümmern sich Architekten für die Bauherrschaft um viele andere Dinge. Der hieraus sich ergebenden Rechte und Pflichten sind sich Architekten und Bauherr oft nicht bewusst. Der nachfolgende Artikel soll diesbezüglich Klarheit schaffen.

Will man sich mit Rechten und Pflichten von Vertragsparteien auseinandersetzen, muss zunächst geprüft werden, welchen Regeln das Rechtsverhältnis unterliegt. Da oft keine klaren Vereinbarungen getroffen werden, stellen sich hier bereits die ersten Fragen. Erschwert wird das Ganze zudem durch die keineswegs einheitliche Rechtsprechung zum Architektenrecht. Zusammenfassend lassen sich aber immerhin folgende Grundsätze festhalten: • Die SIA-Normen und -Ordnungen (Regelwerke des Schweizer Architekten- und Ingenieurenvereins) gelten nur, wenn sie von den Parteien ausdrücklich als anwendbar erklärt werden. Ist das nicht so, basiert das Rechtsverhältnis – individuelle Vereinbarungen zwischen den Parteien vorbehalten – ausschliesslich auf den Bestimmungen des Obligationenrechts (OR). • Erstellt der Architekt Pläne, Gutachten, Protokolle oder Submissionsunterlagen, ist das Werkvertragsrecht (Art. 363 ff. OR) massgebend. • Ist der Architekt für die Arbeitsvergabe oder die Bauaufsicht verantwortlich oder erstellt er einen Kostenvoranschlag, unterstehen diese Tätigkeiten dem Auftragsrecht (Art. 394 ff. OR). • Umfasst die Tätigkeit des Architekten sowohl werkvertragliche als auch auftragsrechtliche Aufgaben, liegt ein gemischter Vertrag vor (Gesamtvertrag), wobei das Recht der spezifischen Einzelleistung Anwendung findet. Die Auflösung eines solchen Gesamtvertrags untersteht aber immer dem Auftragsrecht. Das bringt insbesondere mit sich, dass der Vertrag jederzeit von beiden Parteien aufgelöst und ge-

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kündigt werden kann. Erfolgt die Kündigung allerdings zur Unzeit, wird der Kündigende dem Vertragspartner gegenüber schadenersatzpflichtig. • Sind widersprechende Abmachungen getroffen worden und ist nichts Spezielles vereinbart, gilt in der Regel folgende Reihenfolge: Zunächst sind die individuellen Vereinbarungen, sodann die vereinbarten SIA-Ordnungen wie auch Normen und schliesslich die gesetzlichen Vorschriften zu beachten. Sind die Grundlagen der Zusammenarbeit erstmals geklärt, lässt sich gestützt hierauf in aller Regel feststellen, welche Rechte und Pflichten der jeweiligen Vertragspartei zukommen. Die Praxis zeigt, dass sich die Konstellationen, über die sich Bauherr und Architekt „in die Haare geraten“, wiederholen. Häufig drehen sich die Auseinandersetzungen zwischen Bauherrn und Architekt hierbei um die Themen der falschen Kostenschätzung, der ungenügenden Kostenkontrolle, der Nichteinhaltung von Fristen und Terminen und um Baumängel infolge mangelhafter Planung oder falscher Beratung. Ungeachtet der vertraglichen Grundlagen lässt sich zu diesen Themen Folgendes festhalten: Baukosten: schätzung und kontrolle Den Architekten trifft die Pflicht, die Kosten eines Bauvorhabens zu schätzen und mittels Kostenkontrolle die Kostenentwicklung so unter Kontrolle zu halten, dass ohne Einverständnis des Bauherrn die geschätzten Kosten nicht überschritten werden. Eine Überschreitung der Kostenschätzung oder ein Unterlassen der Kostenkontrolle kann zu einer Haftung des Architekten für den dem Bauherrn hieraus resultierenden Schaden führen. Ein Schaden kann nur dann angenommen werden, wenn der Bauherr im Wissen um die Mehrkosten das Projekt nicht oder anders realisiert hätte. Trifft das zu und ist die Kostenüberschreitung auf ein unsorgfältiges Vorgehen des Architekten zurückzuführen, schuldet der Architekt dem Bauherrn die den Kostenvoranschlag überschreitenden Mehrkosten. Den Nachweis des Schadens hat der Bauherr zu erbringen, der Architekt hat zu beweisen, dass er sorgfältig gearbeitet hat. Ist ein Toleranzbereich des Kostenvoranschlags, beispielsweise +/–10 Prozent, vereinbart, haftet der Architekt zudem nur für die über die Toleranzgrenze hinausgehende Überschreitung. Die verschärfte bundesgerichtliche Praxis setzt hierbei kein Verschulden voraus. Hat der Architekt unsorgfältig gearbeitet, riskiert er im Weiteren zusätzlich zur Pflicht, dem Bauherrn den eingetretenen Schaden zu ersetzen, eine Honorarkürzung infolge nicht richtiger Erfüllung des Vertrags. Falsche Beratung Der Architekt hat den Bauherrn bei allen Fragen zu beraten, die die Vertragsabwicklung mit sich bringt. Hierzu gehört

nicht nur die Beratung in rein baulichen Fragen, sondern beispielsweise auch beim Abschluss eines Werkvertrags. So hat der Architekt ebenfalls auf die Notwendigkeit des Abschlusses einer Bauherren- oder Bauwesenversicherung hinzuweisen. Selbstverständlich muss der Architekt die Beratung aber nicht selbst vornehmen, vielmehr kann sich die Beratung auch auf den Hinweis an den Bauherrn beschränken, dass dieser sich an eine Fachperson zu wenden hat. Verstösst der Architekt gegen diese Beratungspflicht und stellt sich hieraus beim Bauherrn ein Schaden ein, haftet der Architekt dem Bauherrn hierfür. nichteinhaltung von terminen und Fristen Der Architekt hat die Pflicht, die vereinbarten Leistungen termin- und fristgerecht zu erbringen. Welche Fristen und Termine verbindlich sind, d. h. Haftungsfolgen auszulösen vermögen, und welche Termine lediglich informellen Charakter haben, d. h. angemahnt werden können, jedoch keine Schadenersatzpflicht nach sich ziehen, lässt sich erst durch Auslegung des einzelnen Vertrages eruieren. Allgemein gilt, dass nicht ausdrücklich als verbindlich bezeichnete Fristen und Termine informellen Charakter haben. Sowohl Gesetz als auch SIAOrdnung 102 gewähren die Möglichkeit, bei nicht fristgerechter Leistungserbringung die andere Partei durch eine schriftliche Mahnung in Verzug zu setzen. Analog zur fehlerhaften Kostenschätzung kann auch die Nichteinhaltung verbindlicher Termine und Fristen nebst Schadenersatzpflicht eine Honorarkürzung zur Folge haben. PlanungsFehler Für Planungsfehler (z.B. fehlerhafte Berechnungen oder Nichteinhalten von Grenzabständen) ist auf die Ausführungen der falschen Kostenschätzung zu verweisen. Da die Erstellung von Plänen gemeinhin dem Werkvertragsrecht unterstellt wird, haftet der Architekt für die Planungsmängel kausal. So kann der Bauherr trotz Unverschulden des Architekten alternativ Minderung, Wandelung oder Nachbesserung verlangen. Von grosser praktischer Bedeutung bezüglich eines fehlerhaften Planes sind die Mangelfolgeschäden (z.B. Baumängel oder Ertragsausfall). Für diese haftet der Architekt allerdings nur bei Verschulden. Führen die Planungsfehler des Architekten zu einem Mangel am Bauwerk, ist schliesslich zu beachten, dass die Mängelansprüche des Bauherrn nach fünf Jahren verjähren. Ein Fehlverhalten des Architekten zieht für sich allein allerdings noch keine Haftung nach sich. Vielmehr setzt eine Haftung voraus, dass der Bauherr den sich hieraus ergebenden Mangel rügt. Hinsichtlich des Zeitpunkts dieser Rüge kann die eingangs erwähnte Unterscheidung zwischen werkvertraglichen und auftragsrechtlichen Leistungen des Architekten wiederum von Bedeutung sein. So herrscht im Werkvertragsrecht 071

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RECHT Rechte und Pflichten

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die Pflicht, ein Werk nach der Ablieferung zu prüfen und dabei entdeckte Mängel sofort zu rügen. Ansonsten gilt das Werk als akzeptiert. Kommt Auftragsrecht zur Anwendung, kann sich der Bauherr für diese Pflichten mehr Zeit lassen. Haben Architekt und Bauherr die SIA-Ordnung 102 für sich als anwendbar erklärt, kann der Bauherr Mängel am Bauwerk während der ersten zwei Jahre nach Abnahme jederzeit rügen. Zu beachten ist allerdings, dass auch für gerügte Mängel die Verjährung nach fünf Jahren eintritt, sofern die Verjährungsfrist nicht unterbrochen wird. Ein Architekt hat gegenüber seinem Bauherrn natürlich nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte. Der Hauptanspruch besteht hierbei in der Bezahlung des vereinbarten Honorars. Soweit die Leistungen des Architekten nicht umstritten sind, bietet die Durchsetzung des Honoraranspruchs kaum juristische Hürden. Weiter hat der Architekt Anspruch darauf, dass sein Arbeitsergebnis, seien es nur Pläne oder auch ein vollendetes Bauwerk, nicht beliebig verändert wird. Die schöpferische Leistung des Architekten ist mit anderen Worten geschützt. Allerdings ist vorbemerkend festzustellen, dass dieser Schutz in der Schweiz weit weniger ausgeprägt ist als oftmals angenommen. Um seine Werke vor Veränderung zu schützen, stehen dem Architekten von Gesetzes wegen folgende Rechtsbehelfe zur Verfügung:

DESIGNGESETZ (DESG) Das Designgesetz gewährt Schöpfungen Schutz, die sich durch ihre Gestaltungen – namentlich durch die Anordnung von Linien, Flächen, Konturen oder Farben oder durch das verwendete Material – charakterisieren. Auch Pläne, Skizzen oder ganze Bauten können so unter den designrechtlichen Schutz fallen. Vorausgesetzt ist jedoch, dass das Design neu und von einer gewissen Eigenart ist. Zudem muss es im Designregister eingetragen sein. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, verleiht das Designgesetz dem Architekten das Recht, andern den Gebrauch seiner Pläne, Skizzen oder die Veränderung seiner Bauten zu gewerblichen Zwecken zu verbieten.

URHEBERRECHTSGESETZ (URG) Das Urheberrecht schützt die Arbeitsergebnisse des Architekten vor unberechtigter Veränderung. Dieser Schutzanspruch setzt allerdings voraus, dass das zu schützende Werk einen individuellen Charakter aufweist, d. h. in einer originellen Idee verkörpert ist. Geniesst die Leistung des Architekten den Schutz des Urheberrechts, so stehen dem Architekten am Werk Persönlichkeitsrechte und vermögensrechtliche Ansprüche zu. Werden bezüglich der vermögensrechtlichen Ansprüche keine besonderen Vereinbarungen zwischen Architekt und seinem Bauherrn getroffen, gehen sie für die Dauer der Realisierung der Baute auf den Bauherrn über. Er darf sein Bauwerk also nach Plänen des Architekten erstellen. Er darf sie aber nicht durch einen Dritten weiterbearbeiten oder ändern lassen. Ist das Bauwerk allerdings einmal erstellt, so darf es der Bauherr nach seinen Bedürfnissen erweitern oder ändern. Der Architekt kann sich gegen solche Änderungen des vollendeten Bauwerks nur zur Wehr setzen, wenn diese eine persönlichkeitsverletzende Entstellung seines Werks zufolge haben. Das Bundesgericht stellt an diese Voraussetzungen sehr hohe Anforderungen und ist bis heute noch nie zum Schluss gekommen, dass eine Änderung oder eine Erweiterung einer bestehenden Baute eine Verletzung des Urheberpersönlichkeitsrechts des Architekten darstelle. Selbst der Abriss einer Baute lässt sich mittels Urheberrecht nicht verbieten!

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GESETZ ÜBER DEN UNLAUTEREN WETTBEWERB (UWG) Die Änderung eines Werks als solche lässt sich durch das Gesetz über den unlauteren Wettbewerb nicht direkt verhindern. Immerhin bietet es den Arbeitsergebnissen des Architekten aber Schutz vor einer unlauteren Verwertung durch einen Dritten. Unlauter ist dabei jedes täuschende oder in anderer Weise gegen den Grundsatz von Treu und Glauben verstossende Verhalten oder Geschäftsgebaren, welches das Verhältnis zwischen Mitbewerbern oder zwischen Anbietern und Abnehmern beeinflusst. Unlauter handelt so insbesondere, wer anvertraute oder fremde Arbeitsergebnisse eines Dritten wie Offerten, Berechnungen oder Pläne verwertet oder das marktreife Arbeitsergebnis eines andern ohne eigenen Aufwand durch technische Reproduktionsverfahren als solches übernimmt. Zusammenfassend ist somit festzustellen, dass der rechtliche Schutz der Arbeitsergebnisse des Architekten in der Schweiz recht dünn ausgestaltet ist. Er geht viel weniger weit als oftmals fälschlicherweise angenommen. Demgegenüber hat der Architekt dem Bauherrn gegenüber eine sehr hohe Verantwortung hinsichtlich Planung, Beratung sowie Termin- und Kostentreue. Der Architekt tut also gut daran, diesen Aspekten bei seiner täglichen Arbeit genügend Aufmerksamkeit zu schenken. Dies insbesondere auch angesichts der Tatsache, dass das Bundesgericht in seiner Rechtsprechung eine Verschärfung der Anforderung an die Sorgfalt des Architekten erkennen lässt.

Mathias Birrer ist Rechtsanwalt, Fachanwalt sAV Bau- und immobilienrecht und Partner in der Anwaltskanzlei Kaufmann Rüedi Rechtsanwälte AG, Luzern. www.krlaw.ch

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AKTUELL Award für Marketing + Architektur

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award FÜR

marketInG +

archItektur von Gerald Brandstätter (Text)

Am 20. April 2012 wurde im KKL Luzern der 3. Award für Marketing + Architektur ausgetragen. Ausgezeichnet wurden Firmen, Institutionen, Architekten und Bauherren, welche die Architektur als Marketinginstrument hochwertig und sinnvoll einsetzen.

Die kreative und naheliegende Verbindung von Marketing und Architektur schafft Gebäude und Räume, die eine Marke nach aussen repräsentieren und gleichzeitig nach innen Identität stiften. Die Einsendungen waren zahlreich, das Niveau hoch: Aus den 64 eingereichten Projekten nominierte die Jury – Christof Glaus (Jurypräsident), Franz Beyeler, Gerald Brandstätter, Philippe Carrard, René Eugster, Michael A. Grund, Maria Luise Hilber, Urs Hofer, Claus Koch, Thomas Müller vom SIA, Basil Rogger, Pia Schmid und Uwe Tännler – 24 Objekte in 8 Kategorien. Auf den folgenden Seiten werden die Siegerprojekte kurz vorgestellt.

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Kategorie a1 Büro- und Geschäftshäuser

Kategorie a2 IndustrIe- und GewerBeräumlIchkeIten

NomiNierte

NomiNierte

• Administrationsgebäude Bau 5, Rotkreuz

• Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), Erweiterung und Sanierung

• RIBAG Licht AG, Safenwil

Schwarztorstrasse, Bern

• Daniel Swarovski Corporation, Männedorf

• Logistikcenter, Spreitenbach

• Raiffeisenbank am Rigi, Küssnacht am Rigi

• Usine Swisspor Romandie S.A., 37, Châtel-St-Denis • Neubau L. Gasser & Co. AG, Oberhasli

gewiNNer Seit mehr als 100 Jahren ist die Marke Swarovski Synonym für Erfindergeist, Die

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konsequente Weiterentwicklung der einzigartigen Schleifkompetenz machte Swa-

Die Gesamtsanierung wurde unter laufendem Betrieb in 4 Etappen während fast

rovski zum führenden Hersteller von geschliffenem Kristall sowie von natürlichen

vier Jahren ausgeführt. Die Umnutzung fand auf engstem Raum statt. Der Spagat

und künstlichen Edelsteinen.

zwischen Produktion, Technik, Administration, Betrieb und Baustelle wurde

Der Swarovski-Konzern, dessen glitzernde Ware und dessen Schwan als Firmen-

erfolgreich gemeistert. Die zurückhaltende und dennoch prägnante Präsentation

logo weltweit bekannt sind, hat mit dem Neubau am Zürichsee einen kongenialen

von Architektur und SRG (SRF) trägt den Namen nach aussen und stärkt den

Hauptsitz bekommen, der wie ein Kristall funkelt und dessen geschwungene For-

Standort Bern.

men an die Figur des Schwanes erinnern. Das Bürogebäude liegt am Ostufer des

Das in mehreren Bauetappen seit 1938 entstandene Gebäudekonglomerat des

Zürichsees. Das transparente, gläserne Haus von Ingenhoven Architects ist nach

Radiostudios Bern ist mit diversen Umbauten den jeweiligen Bedürfnissen des

den neusten technischen und ökologischen Standards gebaut. Die geschwun-

Betriebes angepasst worden. Dabei wurden die Gebäude- und Raumstrukturen

gene Grundrissform öffnet sich zum See hin. Der Neubau der Hauptverwaltung

zunehmend verwässert, verbaut und entflexibilisiert.

der Firma Swarovski nutzt seine Lagegunst am Ufer des Zürichsees gleich zwei-

Durch präzise Eingriffe kann dem Wunsch nach grossflächigen, zusammenhän-

fach: als visuellen Bezugspunkt, der allen Büros und Räumen einen wunderbaren

genden Produktionsebenen entsprochen werden. Die charakteristische Architek-

Ausblick auf den stillen See erlaubt, und als unerschöpfliche Energiequelle „vor

tur des Neubaus – einem Leucht- oder Sendeturm gleich – steht in der Tradition

der Haustür“.

der eigenwilligen Eckbauten am Platz und verleiht dem Radiostudio Bern eine unverwechselbare Adresse und neue Identität.

Bauherrschaft: Swarovski Immobilien AG, Männedorf architektur: Ingenhoven Architects International, Männedorf

Bauherrschaft: SRG SSR, Bern

Standort: Männedorf

architektur: Rolf Mühlethaler Architekt BSA SIA, Bern

Fertigstellung: 2010

Standort: Bern Fertigstellung: 2009

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AKTUELL Award für Marketing + Architektur

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Kategorie B warenhäuser, läden, kundencenter, flaGshIp-stores

Kategorie C hotels, restaurants, Bars, resIdenzen

NomiNierte

• Restorant Uondas da l’En im Hotel Chesa Rosatsch, Celerina

• Open Lounge, Raiffeisenbank Kreuzplatz, Zürich

• Showroom Albert Reichmuth, Zürich

• Premium Department Store Jelmoli, Zürich

• United Bales of Straw, Lungern

gewiNNer

gewiNNer

In den letzten Jahren etablierte sich Raiffeisen zur drittgrössten Bankengruppe

Im Sommer 2010 zog ein etwas ungewohnter, massiger Bau im Bergdorf Lun-

der Schweiz. Als regional tätige Institution legt Raiffeisen grossen Wert auf die

gern Blicke auf sich. Es handelte sich dabei um ein Strohhaus, eine einmalige und

lokale und regionale Verankerung ihrer Geschäftstätigkeit.

erstmalige Gelegenheit in der Schweiz, in einem Haus aus Stroh zu schlafen. Die

Die Raiffeisenbank Zürich beabsichtigte, im Stadtgebiet Zürich eine neue

Idee entwickelte Florian Stroh im Rahmen eines Entwurfssemesters an der ETH

Geschäftsstelle für private Vermögensverwaltung am Kreuzplatz zu realisieren.

Zürich und in Zusammenarbeit mit der Bauernfamilie Erna und Beat Ming.

Die Bank will sich als zukunftsorientiertes, vertrauenswürdiges und dynamisches

Florian Stroh war es wichtig, ein Projekt zu gestalten, das einen biologischen

Dienstleistungsunternehmen präsentieren und ihre Marktstellung als aufstre-

Kreislauf beschreibt: Der Bauer verwendet das Strohhaus als Zwischenlager

bendes Unternehmen in ihrem Geschäftskreis weiter stärken und ausbauen.

anstatt eines Lagerraumes und kann damit gleichzeitig Schlafgelegenheiten bie-

Das genossenschaftliche Prinzip der Marke Raiffeisen sowie das ausgezeichnete

ten sowie einen Profit erwirtschaften. Nach der Benutzung des Strohs während

Image sollen weiter gepflegt werden. Dabei wird das Konzept der offenen Bank,

etwa vier Sommermonaten kann es wie gewohnt wieder als Streueinlage im Stall

mit Fokussierung auf die Beratungstätigkeit, umgesetzt.

verwertet werden. Mit kleinstem Aufwand werden Räume geschaffen, ohne dabei

Die neue Raiffeisen-Filiale am Kreuzplatz in Zürich löst traditionelle Barrieren

Primärkonstruktionen zu benötigen.

zwischen Kunden und Angestellten auf. Die Bank transformiert sich in einen

Dabei spielt die einfache und rasche Bauweise eine wichtige Rolle. Die gesamte

Begegnungsraum. Fortgeschrittene Technologie macht die Infrastruktur des

Konstruktion besteht aus 3,5 t Stroh, 35 Paletten und einem Holzkastenelement.

Bankwesens weitgehend unsichtbar. Die neue Geschäftsstelle erscheint als licht-

Die pyramidenförmige Gestalt unterstreicht die Einfachheit des Stapelsystems

durchfluteter, offener, fliessender Raum. Das Design des Inneren ist einladend,

und integriert sich mit archaischem Charakter in den Landschafts- und Kulturkon-

hell und modern. Der Kundenraum öffnet sich in verschiedene Richtungen und

text. Bis Ende Sommer 2010 blieb das Strohhaus für Neugierige und Touristen

vermittelt Transparenz und Vertrauen. Die digitalisierten und in gefräste Muster

zur Besichtigung und Übernachtung offen.

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umgesetzten Porträts von Persönlichkeiten, die das Quartier Hottingen belebten, erwirken eine unerwartete, zeitgenössische Verankerung im Quartier.

Bauherrschaft: Beat und Erna Ming, Lungern architektur: Florian Stroh, MSC ETH Arch, Bottmingen

Bauherrschaft: Raiffeisen Schweiz, Zürich

Standort: Lungern

architektur: DGJ + NAU Architecture, Zürich

Fertigstellung: 2010

Standort: Zürich Fertigstellung: 2011

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Kategorie D messeBau, prototypen, showrooms, temporäre Bauten, pavIllons

Kategorie e ÖffentlIche Bauten

NomiNierte

• Tramdepot, Bern

• Art Basel, Art Basel Miami Beach, Basel, Miami

• „Wir bauen eine neue Stadt“, Rapperswil-Jona

• Bauwerk Parkett, St. Margrethen

• Bildungszentrum Schweizerischer Baumeisterverband, Gordola

• KWC Messestand Swissbau 2012, Basel

• Pfarreihaus St. Josef, Zürich

NomiNierte

• Jansen Messestand Swissbau 2012, Basel gewiNNer gewiNNer

Bernmobil transportiert jährlich über 95 Millionen Personen mit rotem Tram,

Die Bauwerk Parkett AG mit Hauptsitz in St. Margrethen ist der führende Par-

Trolleybus und Bus in der Stadt Bern und Umgebung. Diese prägen das Stadtbild

ketthersteller der Schweiz. Der Erfinder des Klötzchenparketts entwickelt und

von Bern im Wesentlichen mit und markieren durch ihre Farbgestaltung und den

produziert seit über 60 Jahren Parkett in bester Schweizer Qualität und berät

dichten Fahrplan eine hohe Präsenz im Stadtraum.

seine Kunden, darunter primär private Endverbraucher, in 13 eigenen Showrooms

Das Projekt musste die Umhüllung der vorgegebenen Gleisanlage, die Anord-

im In- und Ausland.

nung der Nutzräume wie Waschanlage, Lagerräume oder Unterhaltsbereich

Anlässlich eines Besitzerwechsels im Jahr 2009 sollte der verstaubte und hetero-

sowie die Brückenverbindung für die Autobahn beinhalten. Die Funktionalität

gene Markenauftritt von Bauwerk Parkett modernisiert werden. Ein einheitliches

und Erweiterungsmöglichkeit des Tramdepots ist zwingend zu gewährleisten, die

Markenkonzept musste definiert werden. Primär für die Showrooms, in denen

Wirtschaftlichkeit von Investition und Betrieb ist ein wesentliches Element der

Verkaufsprozesse optimiert und die Kunden emotional begeistert werden sollten.

gestellten Aufgabe.

Das Studio Hannes Wettstein hat als Art Director das Zusammenspiel von Archi-

Eine streifenförmig gegliederte Halle bildet die Hülle für das neue Depot. Mit

tektur, Bildsprache, Lichtdesign bis hin zur Raumbeschallung forciert, um so ein

ihrer einfachen Form gelingt es, die Ansprüche hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und

einheitliches Markenbild mit hohem Wiedererkennungswert zu schaffen. In den

Organisation als auch die von aussen gegebenen Zwänge des knappen, schief-

Showrooms ist der Boden der Hauptakteur. Alle anderen Raumelemente nehmen

winkligen Perimeters aufzunehmen und in eine prägnante Form zu übersetzen.

sich zurück und sind in Weiss gehalten. Das Wandsystem ist so konzipiert, dass

Die Stahlkonstruktion legt sich über das geforderte Lichtraumprofil der Fahrzeuge

möglichst viele Funktionen und Elemente, welche sehr häufig in anderen Shops

und ist bereits für die Erweiterungsetappen dimensioniert und vorbereitet.

herumstehen, integriert werden können. So erscheinen die Räume aufgeräumt,

Das äussere Erscheinungsbild der Halle wird dominiert durch die Leichtigkeit der

und das Parkett kann seine Wirkung optimal entfalten.

Glas-Aluminium-Hülle. Die roten Tramzüge und Signale schimmern schemenhaft durch die transluzente Fassadenverkleidung.

Bauherrschaft: Bauwerk Parkett AG, St. Margrethen architektur: Studio Hannes Wettstein AG, Zürich

Bauherrschaft: Bernmobil, Bern

Branding und Corporate identity: Scholtysik Niederberger Kraft AG, Zürich

architektur: Penzel Valier AG, Zürich

Standort: St. Margrethen

Standort: Bern

Fertigstellung: Seit 2009

Fertigstellung: 2011

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Kategorie g sport- und wellnessanlaGen, BerGBahnen

Kategorie H Beste teamleIstunG

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NomiNierte

NomiNierte

• Victoria Jungfrau Grandhotel + Spa, Interlaken

• Usine Swisspor Romandie S.A., Châtel-St-Denis

• Sportausbildungszentrum Mülimatt, Windisch

• Art Basel, Art Basel Miami Beach, Basel, Miami

• Panoramagalerie Pilatus-Kulm, Alpnach

• „Wir bauen eine neue Stadt“, Rapperswil-Jona

gewiNNer

gewiNNer

Die Pilatus-Bahnen betreiben neben der steilsten Zahnradbahn der Welt eine

Bereits 1999 starteten die Behörden der Stadt Rapperswil und der ehemaligen

Panoramagondel- und Luftseilbahn sowie 2 Hotels, 6 Restaurants und diverse

Gemeinde Jona einen ersten Versuch, die beiden längst eng aneinander-

Shops am Berg. Jährlich besuchen rund 550 000 Gäste aus aller Welt den

gewachsenen Stadtteile zu vereinigen. Allerdings scheiterte dieser Versuch am

Pilatus.

knappen Nein der Joner Bürger. Im zweiten Anlauf klappte es dann, sodass die

In der Vergangenheit drohte der Pilatus-Gipfel unter dem Massendruck der

beiden Gemeinden seit 1. Januar 2007 offiziell vereint sind. Daraus entstand

Besucher zu ersticken. Fehlende logistische Erschliessungen auf dem Pilatus-

ein exemplarischer Prozess, welcher sichtbare Zeichen und Projekte entstehen

Kulm liessen die Möglichkeiten der Anlage nicht optimal ausschöpfen. Es wurden

liess. Aufgabenstellung und Umsetzung: Die Aufgabe bestand darin, die beiden

Lösungen für eine Panoramagalerie als wettersichere Verbindung zwischen den

unterschiedlichen Kulturen zusammenzuführen. Der Schlüssel dazu bestand in

beiden Hotels Pilatus-Kulm und Bellevue gesucht.

der Identifikation mit dem Ort. So entstand die Idee für ein identitätsstiftendes

Subtil schmiegt sich das neue Passstück der alpinen Kulisse an und entwickelt

Stadtmonogramm RJ als verbindendes Logo.

sich zur künstlichen Topografie zwischen den bestehenden Bauten und den

Auch die Förderung einer Baukultur hinterlässt sichtbare Spuren im Stadtbild;

markanten Felsnasen des Pilatus-Gipfels. Die polygonale, mäandrierende Grund-

das Kunst(Zeug)Haus, das neue Stadtmuseum oder die neu zusammengeführte

rissform, aber auch die sanfte Modulierung im Schnitt werden zur räumlichen

Stadtbibliothek sind kulturelle Leuchttürme, die aus diesem Prozess entstanden

Strategie, um charaktervolle, spezifische Orte zu generieren und sanfte Übergän-

sind. Hochwertige Infrastrukturbauten wie die Sportanlagen Grünfeld, das Was-

ge zwischen künstlicher und natürlicher Landschaft zu schaffen. Die skulptural

sersportzentrum im Lido, das Strandbad Stampf oder das aktuell zur Abstimmung

geformte Volumetrie fügt sich respektvoll in die Landschaft und zwischen die

stehende Schlüsselprojekt zum Bahn- und Bushof Jona tragen zur Identifikation

Hotelkomplexe ein, entwickelt gleichzeitig aber auch einen einprägsamen Gestus,

der Bevölkerung mit dem Ort bei. Durch eine Vielzahl verschiedener Massnahmen

der für den Neuaufbruch am Pilatus steht.

wie Partizipation und Kommunikation oder einer Kultur des Dialogs mit Bauernschaften und beteiligten Planern setzt Rapperswil-Jona sichtbare Zeichen.

Bauherrschaft: Pilatus-Bahnen AG architektur: Graber und Steiger Architekten GmbH, Luzern

Bauherrschaft: Stadt Rapperswil-Jona

Standort: Alpnach

architektur: Diverse Beteiligte

Fertigstellung: 2011

Standort: Rapperswil-Jona Fertigstellung: Laufender Prozess

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JOANNEUM MUSEUM GRAz Ende 2011 hat das generalsanierte Museum im Joanneumsviertel von Graz, welches im Kern der geschützten Altstadt liegt, wieder seine Tore geöffnet. Die ARGE Nieto Sobejano Arquitectos aus Madrid und eep architekten aus Graz gewannen im Jahre 2006 den europaweiten Architekturwettbewerb mit dem Vorschlag, das neue Besucherzentrum unterirdisch im Hof der Gebäude Neutorgasse und Raubergasse zu situieren. Damit entsteht ein einziger klarer und direkter Eingriff, der in der urbanen Umgebung praktisch verschwindet. Ist das Grazer Stadtzentrum für seine Dachlandschaft berühmt, so entwickelt sich dieses Projekt direkt unter dem unterirBoden. Durch kegelförmige Einschnitte in der Decke des unterir dischen Zubaus gelangt Licht in die Räume, ein grosser zentraler Kegel bildet den Haupteingang. Das Joanneumsviertel wird durch diesen Eingang und neue Treppen- und Liftkerne im Altbestand weitgehend barrierefrei zugänglich. Das Ensemble des Joanneums ist das Resultat dreier verschiedener Gebäude aus verschiedenen Epochen mit unterschiedlichen Nutzungen. Das neue Projekt räumt jedem einzelnen Gebäude seinen Stellenwert ein und löst gleichzeitig die Zugangssituation und neue räumliche Notwendigkeiten einheitlich. Ein neuer mineralischer Belag erstreckt sich über den ganzen Zwischenraum zwischen den Gebäuden und verbirgt in seinem Inneren die neuen Räume. Der neue Platz, der den Zugang zu den künstleMuseen zentralisiert, wird gleichzeitig zu einem Ort, der künstle rischen Intervention im öffentlichen Raum Platz bietet, und zum lebendigen Treffpunkt in der Grazer Innenstadt. sg

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THEMA Das Einfamilienhaus

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In der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Espírito Santo, Vitória, moral sense Paulo can Mendes never da make of the hatthe der Pritzker-Preisträger Rochaain convert Zusammenarbeit mit dem Büro Metro Arquitetos Neubau Cais das Artesvon realisiert. Einerdes picturesque eye.“ den Dieses Statement 1782 150 m langen Brücke ausPfarrers Sichtbeton und ähnlich, umfasst der neue des Kulturenglischen Lehrmeisters komplex ein Theater für 1300 Zuschauer, ein Museum mit 3000 m2 AusPittoresken, William Gilpin, umschreibt vielleicht zum stellungsfläche, einen Platz, eine Bibliothek, ein Auditorium und ein Café. Mal dieliegend, Zersiedelung verstreut in von der In ersten der Enseada do Suá einer langendurch Flachebene, die die Insel gelegene Einzelbauten. Vitória bildet, Landschaft schafft das Projekt Cais das Artes eine öffentliche Promenade entlang des Meeres. Zwischen Bauten wirdeinem die SichtBesuch auf die Berge des Heute würde Gilpindenwohl bei der Penha Convent frei, und es entsteht ein grosszügiger Platz für die öffentliche Schweiz und weiter Teile Europas kehrtum Nutzung. Ausschlaggebend für die Festlegung des Zugangs zum Museum machenzwischen angesichts fortgeschrittenen war die Beziehung Natur undder Konstruktion. Durch kristallklare Verbauung Plattformen ermöglicht die Rampeder dem Landschaften. Besucher, mehrere Punkte der Stadt, der natürlichen Umgebung und des Gebäudeinneren zu betrachten. Der Bau selbst wird zu einer visuellen Referenz in Vitórias Hafen und ist in der Stadt aus mehreren Blickwinkeln sichtbar. Er bildet eine Brücke zwischen urbanem und natürlichem Pol, eine physische und visuelle Verbindung der unterschiedlichen Realitäten der Stadt Vitória. sg

Das EinfamiliEnhaus

Mehr Lu LuMen, weniger watt?

Seit den 60er-Jahren begann sich das Einfamilienhaus boomartig als neue Wohnform durchzusetzen, die sich an dem Gartenstadtkonzept orientierte und Arbeitsbedie Trennung des Wohn- und Arbeitsbe Pendlerreichs und somit das moderne Pendler vertum zwischen Wohn- und Arbeitsort ver körperte. Der Einfamilienhausboom, der die Schweiz in der zweiten Hälfte der 70erSuJahre erfasste, kann laut der Credit Su isse auf die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1946 und 1964 zurückgeführt werden. Einem Alter zwischen 30 und 40 Jahren, in dem typischerweise ein Umzug in ein Einfamilienhaus erfolgt. FORUM Dieselben Babyboomer haben in den 90er-Jahren dann als Kapitalanlage das Ferienhaus entdeckt.

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Ende 2011 hat das generalsanierte Museum im Joanneumsviertel von Graz, welches im Kern der geschützten Altstadt liegt, wieder seine Tore geöffnet. Die ARGE Nieto Sobejano Arquitectos aus Madrid und eep architekten aus Graz gewannen im Jahre 2006 den europaweiten Architekturwettbewerb mit dem Vorschlag, das neue Besucherzentrum unterirdisch im Hof der Gebäude Neutorgasse und Raubergasse zu situieren. Damit entsteht ein einziger klarer und direkter Eingriff, der in der urbanen Umgebung praktisch verschwindet. Ist das Grazer Stadtzentrum für seine Dachlandschaft berühmt, so entwickelt sich dieses Projekt direkt unter dem Boden. Durch kegelförmige Einschnitte in der Decke des unterirdischen Zubaus gelangt Licht in die Räume, ein grosser zentraler Kegel bildet den Haupteingang. Das Joanneumsviertel wird durch diesen Eingang und neue Treppen- und Liftkerne im Altbestand weitgehend barrierefrei zugänglich. Das Ensemble des Joanneums ist das Resultat dreier verschiedener Gebäude aus verschiedenen Epochen mit unterschiedlichen Nutzungen. Das neue Projekt räumt jedem einzelnen Gebäude seinen Stellenwert ein und löst gleichzeitig die Zugangssituation und neue räumliche Notwendigkeiten einheitlich. Ein neuer mineralischer Belag erstreckt sich über den ganzen Zwischenraum zwischen den Gebäuden und verbirgt in seinem Inneren die neuen Räume. Der neue Platz, der den Zugang zu den Museen zentralisiert, wird gleichzeitig zu einem Ort, der künstlerischen Intervention im öffentlichen Raum Platz bietet, und zum lebendigen Treffpunkt in der Grazer Innenstadt. sg

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1 Die kostenlose App „kooaba Shortcut“ MENDES DA ROCHA herunterladen: www.kooaba.com/shortcut In der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Espírito Santo, Vitória, 2 Schnappschuss einer Modulør-Seite machen. hat der Pritzker-Preisträger Paulo Mendes da Rocha in Zusammenarbeit mit Büro Metro Arquitetos den Neubau Cais das Artes realisiert. Einer 3 Den entsprechenden Artikel andem Freunde 150 m langen Brücke aus Sichtbeton ähnlich, umfasst der neue Kulturein Theater für 1300 Zuschauer, ein Museum mit 3000 m Ausweiterleiten oder für sich selberkomplex speichern. 2

stellungsfläche, einen Platz, eine Bibliothek, ein Auditorium und ein Café. In der Enseada do Suá liegend, einer langen Flachebene, die die Insel von Vitória bildet, schafft das Projekt Cais das Artes eine öffentliche Promenade entlang des Meeres. Zwischen den Bauten wird die Sicht auf die Berge des Penha Convent frei, und es entsteht ein grosszügiger Platz für die öffentliche Nutzung. Ausschlaggebend für die Festlegung des Zugangs zum Museum war die Beziehung zwischen Natur und Konstruktion. Durch kristallklare Plattformen ermöglicht die Rampe dem Besucher, mehrere Punkte der Stadt, der natürlichen Umgebung und des Gebäudeinneren zu betrachten. Der Bau selbst wird zu einer visuellen Referenz in Vitórias Hafen und ist in der Stadt aus mehreren Blickwinkeln sichtbar. Er bildet eine Brücke zwischen urbanem und natürlichem Pol, eine physische und visuelle Verbindung der unterschiedlichen Realitäten der Stadt Vitória. sg

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Wurden die Natursteine früher noch hauptsächlich anhand von Kriterien der Bearbeitbarkeit eingeteilt, so hat sich heute eine Nomenklatur entwickelt, die die Gesteine nach Arten (z. B. Granit), Unterarten (z. B. Biotitgranit) und Sorten (z. B. Marmor Carrara Bianco) klassiert. Im Natursteingewerbe hat sich die Bezeichnung in dieser Weise durchgesetzt, weil sie technische, ästhetische sowie herkunftsbezogene Komponenten einschliesst. Der Begriff Naturstein entstand, um die natürlichen Gesteine vom sogenannten Kunststein abzugrenzen. Die Vielfalt und das breite Einsatzgebiet der Natursteine macht zwangsläufig eine Klassifizierung nötig. Abgebildet ist eine beispielhafte Anwendung von Schweizer Naturstein: ein Bankgebäude in Luxemburg mit Fassadenverkleidung aus Andeer-Gneis, poliert. pro naturstein

Grundsätzlich sollte ein Lift nach 20 bis 25 Jahren modernisiert oder gar ersetzt werden. Dieser Zeithorizont ist bei der Modernisierung allerdings nicht oberste Richtschnur. Wer sich nach gründlicher Analyse für einen Totalersatz des Lifts entscheidet, dem wird „VarioStar Plus“ empfohlen. Dieser Lift ist so konzipiert, dass er die bestehende Schachtgrösse optimal nutzt: Das bedeutet grössere Kabinen mit breiteren Türen und insgesamt noch mehr Komfort. as aufzüge

Je nach architektonischer Konstellation kann Glas zum folgenschweren Hindernis für Vögel werden. Die beliebten aufgeklebten Raubvogelsilhouetten bringen meist nicht den gewünschten Effekt. Jetzt ist ein Durchbruch gelungen: die „Birdprotect“-Produktelinie. In Zusammenarbeit mit Spezialisten der Schweizerischen Vogelwarte Sempach hat glas troesch ein vogelschlaghemmendes Isolierglas entwickelt. Das Resultat sind neue Gläser, die dank einer speziellen Veredelung von den Vögeln als unpassierbares Objekt wahrgenommen werden. Durch die patentierte Innenschichtung ergeben sich Strukturen auf dem oder im Glas, die für die Vögel eindeutig sichtbar sind und sie frühzeitig abdrehen lassen. Die neuen Gläser von „Silverstar Birdprotect“ finden Verwendung in allen Bereichen der Architektur, von privaten Wintergärten über öffentliche Gebäude bis hin zu grossflächigen Fassaden.

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Systembau als Idee. Damit wurden schon sehr früh die Weichen für den Unternehmenserfolg von alho gestellt. 1967 begann das Unternehmen mit der industriellen Herstellung von mobilen Räumen. 1971 folgten die ersten Container und Raummodule. Über die Jahre wurde die Idee des Systembaus konsequent zum Konzept einer Raumfabrik weiterentwickelt. Heute gehört alho mit rund 500 qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und der Schweiz zu den Marktführern der Branche. Zur Produktpalette gehören Baucontainer, Bürocontainer und Schulcontainer genauso wie hochwertige Kliniken, Bürogebäude, Schulen, Kindergärten und Pflegheime zur dauerhaften Nutzung. Container und Gebäude können bei alho gemietet oder gekauft werden.

Jeder Mensch ist einzigartig. Darum sollte sich ein Tisch dem Benutzer anpassen. Ob Chefetage oder Backoffice, stehend oder sitzend: Das „L.One“-Tischsystem passt. Reduziertes, funktionales Design sorgt für zeitlose Freude. Hochwertige Verarbeitung und erstklassige Materialien garantieren Langlebigkeit. Der klassische 4-Fuss-Tisch beschränkt sich auf das Wesentliche. Die Tischbeine aus Aluminium lassen sich schnell von 680 bis 820 mm in der Höhe verstellen, ohne Werkzeug. Zwei L-förmige Aluminiumprofile sorgen für die Verbindung zwischen Tischrahmen und Tischbeinen. stilo

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Seit 2008 bereichern die Abdeckplatten der Serie „Kallysto.art“ mit ihrer eleganten Silhouette den Schalter- und Steckdosenmarkt. Die grosse Materialvielfalt von Schiefer über Glas und Aluminium bis hin zu Edelstahl bietet für jeden Wohnstil eine Lösung im perfekten Einklang mit dem Raum. Jetzt hat hager die Angebotspalette durch Holzrahmen in den vier Ausführungen Esche, Birnbaum, Nussbaum und Räuchereiche erweitert. Nun werden all jene begeistert sein, die Wert auf ein natürliches Interieur legen. Alle Abdeckplatten sind mit einem hochwertigen Lack versehen, welcher das Holz vor Verschmutzung und UV-Strahlen schützt und so hilft, den Farbton zu bewahren. Die Abdeckplatten können auch mit den „Kallysto“- KNXMultifunktionstastern kombiniert werden.

Jeder vierte bis fünfte Schweizer Haushalt hat Probleme mit zu viel Feuchtigkeit. Bauschäden, mangelhafte Dämmung, unglücklich angebrachte Wärmebrücken, die ungenügende Beseitigung eines früheren Schimmelbefalls oder auch mangelndes Lüften der Räume können dann zu Schimmelbefall führen. Auch die heutige, extrem dichte Bauweise kann zur Schimmelpilzbildung beitragen. Nicht ganz zu Unrecht ist die Verunsicherung bei Betroffenen dadurch meistens gross. Denn Schimmelpilz in Wohnräumen kann die Bausubstanz zerstören und die Bewohner krank machen. Krüger beseitigt das Übel fachmännisch und informiert zudem Liegenschaftsverwalter, Architekten sowie Generalunternehmen über Präventionsmassnahmen. krüger

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SPEZIAL Fenster, Türen, Tore

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mehr sicht, mehr licht, weniger rahmen von Gerald Brandstätter (Redaktion)

Fenster werden immer dichter, obwohl sich deren Glasflächen zusehends vergrössern und die Dimensionen der Rahmen weiter minimiert werden. Zeitgemässe Maueröffnungen bringen mehr Licht ins Gebäudeinnere und erlauben einen Ausblick ohne Einschränkung. Eine Marktübersicht.

velux ist Synonym für Dachfenster, die es in den verschiendensten Dimensionen und Typologien gibt. Abgebildet sind Dachfenster mit manuell bedienbaren und stufenlos positionierbaren Verdunkelungsrollos. Der Rollostoff läuft in seitlichen Führungsschienen und ermöglicht so eine leichtgängige Bedienung. Die Rollos sind dank dem bewährten Pick&Click-System einfach und sauber zu montieren. velux-ch@velux.com, www.velux.ch

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1 Die „Viss-Fassadentür“ ermöglicht die einheitliche Gestaltung von Fassade und Tür. Sie ist als spezifische Objektlösung auf der Basis einer Pfosten-Riegel-Konstruktion konzipiert. Damit können raumhohe und rasterfeldgrosse Türen gebaut werden, die sich in die Fassade integrieren lassen, ohne das einheitliche Erscheinungsbild zu unterbrechen. Die „Fassadentüren“ von jansen sind grundsätzlich nach innen öffnend und von innen zu bedienen. Sie werden meist als Servicetüren eingesetzt oder dort, wo grosse Türoder Toröffnungen gewünscht werden, als Durchgang für Transportzwecke bei Ausstellungen, Autohäusern, Museen, Atrien oder ähnlichen Nutzungen. info@jansen.com, www.jansen.com 1 2

2 Das neuartige vollverglaste „KlimaTor“ von GilGen dooR systems mit hoher Dämmwirkung spart Energiekosten. Wichtigster Bestandteil der thermisch wirksamen Fläche ist die Verglasung. Hier wird die neue EnergyClima-Verglasung eingesetzt, die durch spezielle Glas- und KunststoffTechnologie in Verbindung mit einer Nanobeschichtung einen U-Wert von 0,8 W/m²K erreicht. Um die statische Stabilität des Tores zu bewahren, wurde auf den Einsatz herkömmlicher thermisch getrennter Profile, wie sie aus dem Fenster- und Fassadenbau bekannt sind, verzichtet. Stattdessen wurde ein optimiertes, thermisch getrenntes Duplex-ProfilSystem entwickelt, mit dem problemlos Tore bis 12 m Breite gebaut werden können. info@gilgendoorsystems.ch www.gilgendoorsystems.ch

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3 Dieser 3-D-Schnitt zeigt den komplexen, mehrschichtigen Aufbau der Schiebetür „Slider“. Das Design des „Slider“ von 4B setzt auf klassische Symmetrie: Schiebe- und Festteil sind gleich gross, die horizontalen Profile verlaufen optisch auf einer Höhe und unterstreichen das ausgewogene Gesamtbild. Der hohe Glasanteil der Schiebetür erlaubt bei minimaler Rahmenbreite den grösstmöglichen Einsatz von 2-fach- oder 3-fachIsolierglas, das den Energieverlust wirksam verhindert. Vor allem die sehr flach konstruierte Schwelle ebnet den Weg von drinnen nach draussen und eliminiert eine bekannte Stolperfalle. Mit der Kombination der hochwertigen Werkstoffe Holz und Aluminium werden Ästhetik mit Langlebigkeit kombiniert. 4B info@4-b.ch, www.4-b.ch 4 eGo kiefeR unterstreicht ihre Technologieführerschaft mit der Fensterlinie „XL“. Das Fenster „XL 2020“ erfüllt als erstes Fenster der Schweiz die Minergie-P-Anforderungen und die erwarteten strengen europäischen Vorschriften von 2020. Das ermöglicht Heizeinsparungen bis zu 75 Prozent. „XL 202“-Fenster haben besonders filigrane Profilansichten und bis zu 15 Prozent mehr Glasanteil. So strömt bedeutend mehr Licht in die Räume. Die Fenster wurden auch international bereits mehrmals für ihr Design ausgezeichnet. Damit beweist das Unternehmen, dass sich Klimaschutz und Design hervorragend kombinieren lassen. zentrale@egokiefer.ch www.egokiefer.ch

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5 Kompromisslose Sicherheit nach Mass: So beschreibt aiRlux mit den Ausstattungspaketen „Safe“, „Protect“, „Security“ und „Lifeguard“ die Möglichkeiten und eine Übersicht von sinnvollen Sicherheitspaketen. aiRlux ist mit diesen geprüften Applikationen bis Prüfklasse RC3 (WK3) im Segment grossflächiger Aluminiumschiebefenster der führende Anbieter. Das Paket „Safe“ beispielsweise lässt sich optisch nicht erkennbar modular auf individuelle Sicherheitsanforderungen abstimmen und bietet durchgängige Schutzfunktion für selektiven Personen- und Objektschutz. Nebst sehr stabiler Systemkonstruktion bietet es ein optional hohes Mass an zusätzlicher Sicherheit mit mechanischen und elektronischen Komponenten. aiR lux

info@air-lux.ch, www.air-lux.ch 6 „Top Win“ ist das sicherste Fenster der Schweiz: Die Fensterbauer von „1a-Hunkeler“ haben als Erste mit ihrem zweiflügligen Schweizer Holz-Metall-Fenster am Institut für Fenstertechnik in Rosenheim (D) die Prüfung für die Widerstandsklasse 2 bestanden. Bis heute verfügten in der Schweiz zweiflüglige Holz-Metall-Fenster über Beschläge, welche nur nach den Vorschriften der Beschlägehersteller geprüft und eingebaut wurden. Mit dem vom Institut für Fenstertechnik geprüften „Top Win“-HolzMetall-Fenster ändert sich das und beweist, dass hunkeleR immer einen Schritt voraus ist: Die Prüfung garantiert maximalen Einbruchschutz dank zusätzlicher einbruchhemmender Eigenschaften, die grössere Sicherheit gegen Aufhebeln, Bewegen des Verschlusses und Einschlagen oder Aufschneiden von Scheiben bieten. info@1a-hunkeler.ch www.1a-hunkeler.ch

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7 Das Ganzglas-Schiebetürsystem „Vetroslide“ von Geze bietet ein Maximum an Transparenz. Die bisher übliche Edelstahl-Laufschiene besteht nun aus einem punktgehaltenen „Glasschwert“. Auch beim Schiebeflügel wurden die Edelstahlrollenwagen durch filigrane punktgehaltene Rollen ersetzt. Die optische Wirkung der hochwertigen Beschläge ist genau darum umso grösser. Dieser minimalistische Ansatz geht jedoch nicht zu Lasten von Funktionalität und Sicherheit. Der Schiebeflügel gleitet nahezu lautlos über die gläserne Laufschiene. Gefertigt aus einem Glasverbund, erhält sie durch den „Sandwichaufbau“ ihre Funktion, selbst bei völliger Zerstörung, aufrecht. schweiz.ch@geze.com, www.geze.com

10 Zu den Geschäftsöffnungszeiten erfüllt die „Security Door“ von toRmax alle Funktionen einer automatischen Schiebetür mit neuester Sensortechnologie zum optimalen Personenschutz. Nach Geschäftsschluss hält sie ungebetene Eindringlinge fern und bietet Schutz vor Einbruch und Vandalismus. Alles in bester Qualität und zertifiziert nach Widerstandsklasse (WK) 2 und 3. Diese Tür ist mit besonderen konstruktiven Merkmalen versehen. Hier ein Auszug davon: äusserst stabiles Aluprofilsystem, Dichtungen aus Spezialmaterial mit verkeilender Formgebung, eigens entwickeltes Verschraubkonzept. Die Schutztür hat eine Durchgangsbreite bis zu 2900 mm und eine Durchgangshöhe bis zu 2500 mm. info@tormax.ch, www.tormax.com

8 Das neue Verwaltungszentrum „Oberer Graben“ in St. Gallen besticht durch grossflächige Kastenfenster in Baubronze, deren professionelle Planung, Fertigung und Montage durch die Firma tuchschmid gewährleistet wurde. Insgesamt verfügt der Neubau über 181 gerade und 33 gebogene Baubronze-Kastenfenster in unterschiedlichen Abmessungen mit Breiten bis zu 2,8 m und einer Höhe bis zu 2,6 m. info@tuchschmid.ch www.tuchschmid.ch

11 Die Türenfabrik BRuneGG bietet Türblätter für die verschiedensten Einsatzbereiche an. Das Türenspektrum umfasst Innentüren und Aussentüren, Zimmertüren, Brandschutztüren, Schallschutztüren, Multifunktionstüren und vieles mehr. Durch das breite Spektrum hat das Unternehmen immer die richtige Tür für den richtigen Einsatzzweck – für Stahlzargen und Holzzargen – in unterschiedlichen Stärken und Formaten – mit unterschiedlichen Oberflächenausführungen. Abgebildet sind multifunktionale Wohnungsabschlusstüren in Eiche, rustikal querfurniert, mit elektronischem Zutrittssystem. verkauf@brunex.ch, www.brunex.ch

9 RuBneR Türen ist seit über 40 Jahren spezialisiert auf massgeschneiderte Türlösungen, verfügt über alle wesentlichen Brand- und Schallschutzlösungen und eine Kapazität, die eine termingerechte Ausführung auch grosser Hotelprojekte ermöglicht. Mit der Entwicklung der neuen Schallschutztüren der Linie „Still“ ist es nun gelungen, den höchsten spezifischen Anforderungen gerecht zu werden: elegantes Türelement, beidseitig flächenbündig zwischen Türblatt und Türstock (M-Zarge); bedienungsfreundlicher, nur 65 mm starker Türblattaufbau mit einem geprüften Schallwert von Rwp= 40 dB. info@tueren.rubner.com www.tueren.rubner.com

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12 isBa ist Hersteller von Lichtkuppeln und Lichtbändern mit Aufsatzkränzen, Shed- und Wandverglasungen, Flachdachfenstern aus Verbundsicherheitsglas und RWA-Steuerungen. Letztere werden vermehrt mit 140-Grad-Öffnungsvorrichtungen kombiniert. Durch gezielte Verstärkungen der bewährten Systeme ist eine Funktion auch bei grossen Schneelasten möglich. Ergänzt wird das Sortiment von Durchsturzgittern aus Stahl für jegliche Tageslichtelemente. info@isba.ch, www.isba.ch

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13 Barrierefreie Eingangsanlagen von hoch frequentierten Gebäuden wie Einkaufszentren, Tiefgaragen, Bahnhöfen und anderen öffentlich oder privatwirtschaftlich genutzten Gebäuden werden zunehmend mit automatisch öffnenden Schiebetüren ausgestattet. Die Brandschutzschiebetür aus dem extrem schlanken Stahlprofilsystem „Janisol 2 EI30“ vereint zuverlässige Funktion mit hohem gestalterischem Anspruch. Mit einer Körperbreite von nur 25 oder 50 mm für Türflügel- resp. Türrahmenprofile ist „Janisol 2 EI30“ mit Sicherheit das schlankste derzeit am Markt befindliche Brandschutzprofil. jansen info@jansen.com, www.jansen.com 14 „Liku-Power“ von indu-liGht ist eine patentierte Weltneuheit und die innovative Lösung für alle, die höchste Sicherheit gepaart mit ästhetischem Anspruch an Dachbelichtungen suchen. Bei diesem neuen durchsturzsicheren Powerglas werden nach einem speziellen, patentierten Verfahren Kunststofffäden ins Acrylglas (Plexiglas Resist SG) eingearbeitet und gewährleisten so die Durchsturzsicherheit nach EN 1873. info@indu-light.ch, www.indu-light.ch

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Die Küche kann zwar Mittelpunkt der Geselligkeit sein, vorwiegend wird sie aber noch zur Zubereitung und teilweise zur Lagerung von Speisen genutzt. Hier einige Beispiele.

Bei „b2“ von bulthaup wurde das Wichtige vom Unwichtigen getrennt und die grösstmögliche Konzentration auf das Wesentliche bei perfekter Ordnung, Übersichtlichkeit und Griffbereitschaft erreicht. info.ch@bulthaup.com, www.bulthaup.ch

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1 „Pur11“ von foRSteR wurde mit dem anerkannten Red Dot Produkt Design Award 2012 prämiert, nachdem die Möbel, der Griff und das einzigartige Scharnier bereits mit dem begehrten iF Produkt Design Award 2012 ausgezeichnet wurden. Die deutlich sichtbare Metalloberfläche des geschliffenen Edelstahls ist ein Highlight. Die Oberfläche ist mit einem speziellen Klarlack beschichtet, der Fingerprints gar nicht erst sichtbar werden lässt. Sie ist in drei verschiedenen Nuancen erhältlich: Silber, Gold und Titan. forster.kuechen@afg.ch www.forster-kuechen.ch

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2 ewe setzt bei allen seinen Küchenmodellen nachhaltige Akzente durch innovative Funktionalität und zeitgenössisches Design. Im Mittelpunkt steht dabei, das Arbeiten in der Küche so angenehm und ergonomisch wie nur möglich zu gestalten. Die Frage „Weiss nicht?“ stellt das Modell „P 02-SC white“ definitiv nicht. Denn optisch – dank dem hochwertigen Colorlack – wie auch funktionell – durch versenkbaren Dunstabzug in der Arbeitsplatte - präsentiert sich diese Küche mit starker Persönlichkeit. info@ewe-kuechen.ch www.ewe-kuechen.ch 3 Vollintegrierte Geschirrspüler erfreuen sich immer grösserer Beliebtheit, und zwar in Privathaushalten wie auch in Küchen von Büros und Geschäften. Wo viel Geschirr anfällt, sind überdies möglichst kurze Programmlaufzeiten gefragt. Die „ProfiLine“-Geräte von miele können bei einer Programmlaufzeit von nur 17 Minuten in etwa einer Stunde drei Spülprogramme leisten. Das Modell „PG 28083 SCVi XXL“ ist damit der weltweit schnellste vollintegrierte Geschirrspüler. info@miele.ch, www.miele.ch 4 Zentrales Gestaltungselement der „SieMatic SE 5005 L“ im Farbton „Lotusweiss glänzend“ ist das PaneelSystem aus Steinbuche, das auf elegante Weise die küchentypischen Hochschränke „versteckt“. Die ausgewählte Holzoberfläche schafft eine leichte, nordische Atmosphäre. Durch die ineinander übergehenden weissen Paneel-Regalböden und die gleich starken Arbeitsplatten in 3-cm-Optik werden Küche und Wohnzimmer zu einer Einheit. Siematic info@siematic.de, www.siematic.de

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5 Mit einem neu konzipierten Backrohr hat electRolux das Volumen seiner „Standard- und Kompakt-Backöfen“ um bis zu 25 Prozent vergrössert und bietet neu das grösste Backblech auf dem Schweizer Markt an. Weil neben Innenraum auch Aussendesign und Beleuchtung veredelt wurden, vermitteln die Modelle 2012 mehr Transparenz und Hochwertigkeit. Alle Backöfen und Steamer der SL- und GL-Komfortstufe sind neben den traditionellen Beheizungsarten mit dem elektronischen Kochassistenten ausgestattet, der mit bis zu 100 Rezepten programmiert ist. info@electrolux.ch www.electrolux.ch

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6 Massgeschneiderte Küchen sind die Stärken von bRunneR küchen. Das Design dieser Küche ist gradlinig und funktional. Mit dem Koch-Rüst-Center im Mittelpunkt und der passenden Ablufthaube darüber. Das Pendant dazu bildet die quadratische markante Rückwand mit vorgesetztem Block und eingebautem Backofen. Dominant sind die hellen und dunklen Kontraste. Der Farbtupfer bildet das blaue LED-Licht mit passender Glasabdeckung und Rückwand. info@brunner-kuechen.ch www.brunner-kuechen.ch 7 „Convoy“ ist ein neues Auszugsystem von peka, das speziell für den Einsatz als zentraler Vorratsschrank entwickelt wurde. Neuartig ist der Öffnungsmechanismus beim Hochschrank „Lavido“: Tür öffnen und den gesamten Schrankinhalt mit einem Griff herausziehen. Sofort hat man von drei Seiten Zugriff auf den kompletten Vorrat. Dank den stufenlos höhenverstellbaren Tablaren wird eine einfache, individuelle und spontane Anpassung an das Ladegut ermöglicht. peka@peka-system.ch, www.peka-system.ch

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9 Die einheitlich gestalteten Einbaugeräte der „BlackLine“ von bauknecht wirken dank den versenkbaren Knöpfen und formschönen Edelstahlgriffen schlicht und elegant. Die Geräte stehen für innovative und alltagstaugliche Technologien. Die Automatikprogramme mit Rezepten sorgen für ein einfaches Kochen, Backen und Dampfgaren. So empfiehlt die benutzerfreundliche ProCook-Steuerung beispielsweise, welches Blech für ein bestimmtes Gericht zu nutzen und auf welche Ebene es zu schieben ist. info@bauknecht.ch www.bauknecht.ch 10 Das innovative Küchenkonzept „+Artesio“ bietet eine ganzheitliche Lösung, bei der Möbeldesign, Wand, Boden und Decke miteinander verschmelzen. Geprägt wird das Design von einem innovativen Funktionsbogen. Es entsteht ein völlig neues Raumgefühl, das die Küche zum Mittelpunkt des häuslichen Lebens macht und optisch den Bogen zwischen Kochen und Wohnen spannt. Die Brillanz von rückseitig lackiertem Glas spiegelt die Umgebung und reflektiert das Licht. poGGenpohl

info@poggenpohl.ch www.poggenpohl.ch 11 Bei der Küche „Shelf“ erinnert die Abzugshaube in Form einer Hängeleuchte an die Lampe, die normalerweise über einem Wohnzimmertisch hängt. Die Küchenfronten bestehen aus hochglänzenden Kunstharzfronten, die pflegeleicht, hygienisch und besonders widerstandfähig sind. Die leicht elfenbeinfarbige Tönung zeichnet die Küche weich und harmoniert hervorragend mit dem Olivenholzdekor des Regals. Die Arbeitsplatte besteht aus einem neuartigen, besonders resistenten Kunstharz. bRuno piatti info@piatti.ch, www.piatti.ch

8 Beim Dampfbackofen „BS 270“ von GaGGenau ist neben Dämpfen, Backen und Garen auch Grillen und Gratinieren möglich, auf Wunsch kombiniert mit Umluft oder Dampf. Dank des grosszügigen Nutzvolumens von 44 Liter kann ein komplettes Menü für mehrere Personen gleichzeitig zubereitet werden. Der heisse Dampf isoliert das Gargut perfekt und verhindert eine Geschmacksübertragung zwischen den unterschiedlichen Speisen. ch-info.hausgeraete@bshg.com www.gaggenau.ch

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12 Mit fünf verschiedenen Oberflächen, einer beachtlichen Auswahl an Randausführungen und einer Vielzahl ausgesuchter Details öffnet fRanke den Weg zu einer Küche, die den persönlichen Stempel trägt. „PureSteel“ und „FineSteel“ sind die Massivedelstahlabdeckungen ab einer Mindestdicke von 4 mm. „PureSteel“ ist auch in Band-, Hand- und WhirlFinish in Dicken ab 4 mm zu haben. Im Unterschied zu „FineSteel“, die eine Standarddicke von 1,2 oder 1,5 mm aufweist, sind bei „PureSteel“ die Kanten massiv. ks-info.ch@franke.com www.franke.com

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13 Die neue „Uno2“ Küchenarmatur für die Wand ist die minimalistische Antwort auf Platzprobleme an der Spüle. Die Unterputzlösung und der schwenkbare Teleskopauszug mit einem Auszugsbereich von 330 bis 500 mm bieten viel Freiraum an der Spüle. Der Aktionsradius wird durch den Teleskopauszug um ein Vielfaches vergrössert. Er ermöglicht sogar das Arbeiten an zwei nebeneinander liegenden Spülbecken. Die Wandmontage lässt den Platz rundherum frei.

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16 Auch wenn die Schwarztöne dominieren, wirkt diese Küche von SabaG alles andere als schwer. Bodenplatten und Abstellfläche der Koch- und Spülinsel aus einem innovativen Material, das aus reinweissem Quarz und Glas besteht, sorgen für eine gewisse Leichtigkeit. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch ein Minimum an Griffen, eine schwebende UmluftAbzugshaube mit Keimfilter und eine Rückwand aus grün beschichtetem Glas, die mit LED hinterleuchtet ist. www.sabag.ch 17 Die originelle, futuristische Vision reinterpretiert die Designhorizonte der zeitgenössischen Küche. Die Küche „Foodshelf“ ist hochgradig anpassbar und von der Revision des Verhältnisses zwischen Küche und Wohnbereich inspiriert. Die Küche als Herz des Hauses kann nicht geschlossen und vom Rest abgetrennt sein, sie muss sich aber innerhalb des Wohnbereichs entwickeln und die Quelle einer funktionalen und ästhetischen Kontinuität werden. Scavolini

info@arredopiu.ch www.scavolini.com

hanSGRohe

info@hansgrohe.ch www.hansgrohe.ch 14 Eine moderne Küche soll den Stil ihrer Besitzer repräsentieren. Die reduzierte Erscheinung dieser hellgrauen Küche wird auf ideale Weise mit den Effekten der indirekten Beleuchtung sowie des Wandgemäldes ergänzt. Aussergewöhnlich ist ebenfalls die umlaufende Abdeckung aus Stein. Die Griffmulden und die kantige Armatur passen hervorragend zum Gesamtbild. alpnach info@alpnachkuechen.ch www.alpnachnorm.ch

18 Mit oRea verschmelzen Küche und Wohnraum in ein ganzheitliches Raumkonzept, das höchsten Ansprüchen an Design und Funktionalität gerecht wird. Hergestellt in der Manufaktur in Muotathal, sind die neuen Küchen State of the Art moderner Architektur. Die elegante „Aluminiumküche“ besticht durch die schlichte Ästhetik und durch das aussergewöhnliche Frontmaterial Alucobond. Die markante Grifflösung und der preisgekrönte Oberbau machen das Modell einzigartig. info@orea-kuechen.ch www.orea-kuechen.ch

15 Mit dem Programm „next“ von Schüller bietet SanitaS tRoeSch zeitgemässes Küchendesign, mit dem sich aussergewöhnliche, individuelle Gestaltungslösungen umsetzen lassen. Streng formal in der Aussage, mit perfekter Innenorganisation und wegweisenden technischen Schranksystemen. Hochwertiges Echtholzfurnier ist ein Bekenntnis zu Wertigkeit und Nachhaltigkeit: von lebhaftem Nussbaum bis Eiche, in vielen interessanten Facetten:“next125“ vereint Funktionalität und Ästhetik auf eine moderne Art. sanitastroesch@sanitastroesch.ch, www.sanitastroesch.ch

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19 „Convivium“ von aRclinea : Von Technologien, die man nicht sieht, deren Vorteile man jedoch sehr leicht erfahren und nutzen kann. Die Einführung von hydraulischen Systemen erlaubt, dass die funktionelle Höhe der operativen und zur gemeinsamen Mahlzeit genutzten Bereiche verändert werden kann: Der Tisch „UpDown“ wird vom rituellen Ort zum funktionellen Ort und umgekehrt. Das Mini-Treibhaus ist ein Kräutergarten in der Küche, geschaffen dank dem optimalen Einsatz von LEDs, die das natürliche Wachstum von Kräutern und Gewürzpflanzen fördern. direnzo@sunrise.ch, www.arclinea.it

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20 Inspiriert von den hellen InteriorTönen Skandinaviens zeigt sich die Küche „Stockholm“ mit weiss lackierten und gewischten Fronten aus Eichenholzfurnier, die mit Flächen und Griffen aus Edelstahl abgerundet werden. Die umlaufenden Wangen bewirken den leichten und rustikalen Effekt. Ein neues Feature in den PietBoon-Küchen bilden die horizontalen Blenden über und unter den Türen sowie zwischen den Schubkästen, die fast im Schrank liegen. waRendoRf warendorf@afg.ch www.warendorf-kuechen.ch 21 Die Frontausführung „Surf“ weiss in Kunststoff weist eine wellenförmige Oberflächenstruktur auf. Damit setzt allmilmö seine Tradition wellenförmiger Fronten fort. Neben den Modellen „Contura“ und „Wave“, beides Lackfronten, ist nun auch im Preiseinstiegsbereich eine wellenförmig ausgeprägte Frontausführung im Angebot. „Surf“ ist auch in Diamantlack erhältlich. Bei der Lackvariante ist selbstverständlich die gesamte Farbpalette möglich. giesseck@allmilmoe.de www.allmilmoe.ch

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23 Mit der neuen „VarioInduktion“ von SiemenS lassen sich zwei der traditionellen vier Zonen eines Kochfeldes zu einem extra Grossen zusammenschalten. Ob ausladende Bräter, langer Fischtopf oder viele kleine Töpfe – auf der flexiblen Fläche findet alles Raum und lässt sich beliebig hin- und herschieben. Grösstmögliche Energieeffizienz inklusive: Denn „VarioInduktion“ erkennt automatisch Grösse, Position und Form von Töpfen und Pfannen und erhitzt nur das, was auch erhitzt werden soll. ch-info.hausgeraete@bshg.com www.siemens-home.com 24 Grifflos. Geradlinig. Designstark. „Y-Line“ heisst der neue Klassiker von eiSenRinG, der neue Massstäbe setzt: Grifflos und geradlinig im Design, ergonomisch und variationsreich in der Planung, zu einem unschlagbaren Preis. Für höchste Ansprüche – Im Zusammenspiel mit Form, Funktion und Ergonomie. Das flächenbündige Frontbild wirkt beeindruckend klar. Eine Besonderheit sind die in den Frontelementen innenliegenden Aluminiumprofile. info@eisenring-kuechenbau.ch www.eisenring-kuechenbau.ch 25 „Alnostar Cera“ und „Alnocera“: Mit einer innovativen Produktlinie erschliesst alno ein neues Terrain für aussergewöhnliche und anspruchsvolle Küchen. Der Naturstoff Keramik eröffnet ungeahnte Dimensionen bei Design, Qualität und Nachhaltigkeit. Was gut für den Einsatz in der Raumfahrttechnik ist, eignet sich geradezu perfekt für individuelle, hochwertige Küchen. Die Keramikoberfläche ist in „oxide nero“ oder in elfenbeinfarbenem „oxide avorio“ erhältlich. mail@alno.ch, www.alno.ch

22 „KWC Ono touch light“ wird um eine elektronische Bedienungsvariante reicher. Neben dem innovativen elektronischen Bedienungskonzept „Tip Control“ kommt nun mit „Touch light PRO“ ein Maximum an Flexibilität hinzu: Die neu von der Armatur losgelöste Bedieneinheit mit „Tip’n’flow 1-2-3“-Funktion kann nach ergonomischen und ästhetischen Gesichtspunkten frei platziert werden, fest montiert oder völlig losgelöst mit Wireless-Zusatz. kwc info@kwc.ch, www.kwc.ch

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26 Die neuen Geschirrspüler von SibiR und Gehrig überzeugen mit einem neuen, eleganten und zeitlosen Design und lassen sich optimal in die moderne Einbauküche integrieren. Das neue Sortiment beinhaltet zwei Modellreihen. Die „S-Serie“ überzeugt mit der Energieeffizienzklasse A++ und mit den Highlights: Kurzprogramm 29 Min., Glasprogramm und FunctionLight bei der vollintegrierten Version. Die „N-Serie“ besticht mit den neuen Funktionen Startaufschub und All-inone und ist in der Energieeffizienzklasse A+ klassifiziert. SibiR info@sibir.ch, www.sibirgroup.ch

30 Beim Kochen und Backen lässt der „Combi-Steam XSL“ von v-zuG keine Wünsche offen. Die neue Generation gibt es nun mit Festwasseranschluss. Das spart Zeit und erleichtert die Reinigung des Garraumbodens. Dank dem fest installierten Wasserein- und -ablauf ist jederzeit frisches Wasser für den Dampfbetrieb vorhanden, der integrierte Wasserbehälter dient lediglich noch der automatischen Reinigung. Und: Beim Dämpfen braucht es nun kein zusätzliches Auffangblech mehr – schliesslich kann das Restwasser gleich abfliessen. info@vzug.ch, www.vzug.ch

27 „KV1 500T1“ von vola : Der Eingriffmischer mit Doppelschwenkauslauf ist sowohl in waagrechter als auch in senkrechter Achse schwenkbar. Der Eingriffmischer mit versenkbarer Handbrause besteht aus dem „Eingriffmischer 500“ und versenkbarer Handbrause. Die Länge des Metallbrauseschlauchs beträgt 1500 mm, die Lochbohrung 500 hat einen Durchmesser von 40 mm, die Lochbohrung T1 von 28 mm. info@vola.ch, www.vola.ch

31 Edelstahlküchen erobern immer mehr auch die privaten Haushalte. Sie sind nämlich nicht nur zeitlos schön, sondern auch hygienisch, rostfrei, robust und leicht zu reinigen. Als Schweizer Spezialist für GastronomieEinrichtungen aus Edelstahl erfüllt die Simeta aG höchste Anforderungen und kann Erfahrung und Fachwissen aus über 40 Jahren in den Privatbereich einfliessen lassen. Sie plant, baut und montiert jede Traumküche mit allen technischen Raffinessen. mail@simeta.ch, www.simeta.ch

28 Mit „Curveprime“ hat aRwa eine Armaturenlinie realisiert, die in Sachen Ästhetik und Funktionalität vollumfänglich dem Bedürfnis nach weich fliessenden Linien und hochstehendem Wassererlebnis entspricht. Zur Auswahl stehen ein eleganter Spültischmischer mit Seitenbedienung sowie ein dem „Retrotrend“ entsprechender Zwei-Griff-Mischer, beide mit einer Ausladung von 225 mm. Dank ihrer Höhe und einer Schwenkbarkeit von 140 Grad eignen sich beide Modelle sehr gut für grössere Spülbecken und für den Einsatz auf Insellösungen. info@similorgroup.com www.similorgroup.com

32 Mit den neu entwickelten „Nischenrückwandplatten“ hat die foRmex für die Küchenverarbeiter eine ideale Lösung. Die schnelle, saubere und einfache Verarbeitung wie Montage macht das Produkt zum Vorbild einer neuen Generation. Auf Funktionalität spielt das Plattenmaterial seine Vorzüge gegenüber herkömmlichen Produkten aus. Dank der 1,0-mm-HPLPlatte und dem wasserfesten Träger setzt der homogene Werkstoff in Bezug auf Formgebung und Gewicht neue Massstäbe. info@formex.ch, www.formex.ch

29 Mit seinen Systemen „Blue“ für gekühltes Sprudelwasser in drei Varianten – mit viel Kohlensäure, medium oder still – und „Red“ für jederzeit kochend heisses Wasser, gibt GRohe der Küche eine ganz neue Qualität. Sie wird zur praktischen Wasser-Bar, ausgestattet mit attraktiven Designprodukten. Ganz neu sind „Blue“ und „ Red“ nicht nur mit Auslauf in C-Form, sondern nun auch in moderner U-Form erhältlich. info@grohe.ch, www.grohe.ch

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SPEZIAL Küchen

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33 Effektiver als herkömmliche Dunstabzugshauben saugt der „Bora Classic“- Kochfeldabzug unliebsame Küchendämpfe dort ab, wo sie entstehen: direkt am Kochfeld. Dabei nutzt „Bora“ ein einfaches physikalisches Grundprinzip: Dampf steigt mit 1 m/s nach oben; der Kochfeldabzug von „Bora“ saugt den Dampf jedoch mit 4 m/s nach unten ab. Da die Querströmung wesentlich höher ist als die Steiggeschwindigkeit, können Küchendämpfe nicht nach oben steigen. SuteR inox

suter@suter.ch, www.suter.ch 34 Geradlinigkeit, Ecken und Kanten zeichnen eine echte Persönlichkeit aus – auch in der Küche. Eine Abzugshaube, die alle Freiheiten lässt, weil sie alles bietet. Inklusive eines neuen Lichtsystems zur optimierten Kochfeldausleuchtung. „Classicline“ ist eine Inselhaube mit Profil im klassischen „Berbel“-Design. weSco info@wesco.ch, www.wesco.ch 33

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35 kRüSi küchen, 1959 als klassische Schreinerei in Allschwil gegründet, fertigt in der eigenen Werkstatt Küchen an, die individuell auf alle Bedürfnisse und Wünsche abgestimmt sind und die den Wohnraum optimal ausnutzen. Dabei werden qualitativ beste Materialien sowie modernste Technik verwendet. info@kruesikuechen.ch www.kruesikuechen.ch 36 Bei einem elektrischen Wasserkocher wird oft mehr Wasser aufgeheizt als nötig. Oft genug wird das heisse Wasser vergessen und muss noch einmal zum Kochen gebracht werden, was noch mehr Zeit und Energie vergeudet. Mit dem „Quooker“ wird exakt die Menge Wasser aufgeheizt, die benötigt wird, und dank der patentierten Hochvakuum-Isolation beträgt der Energieverbrauch lediglich rund 4 Rappen pro Tag im Stand-by-Modus. quookeR

info@quooker.ch, www.quooker.ch

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EISINgER DESIgN - LINE MEhR KoMfoR T gA R A NTIER T Stil und Perfektion – die hochkarätige Mischung zum einzigartigen Design. Eisinger setzt den Trend mit der neuen Design-Line: Einbau von unten, oben oder flächenbündig. Die 12 mm-Radien unterstreichen das Design und bringen frischen Wind in die Beckenlinie. Ein Klick genügt: das Druckknopfventil geht bequem auf und zu – raffiniert, funktional und für höchsten Komfort. Natürlich passt auch das hygienische Integralventil D-Waste perfekt zum Beckendesign. Eine Augenweide: die Armaturenreihe Dioptas, in Chrom oder Edelstahl. Als 3-Loch-Version mit Armatur, Bedienhebel und Dispenser oder als versenkbare 1-Loch-Armatur.

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SPEZIAL Beschattung

MODULØR Produkte

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schattenspiele von Gerald Brandstätter und Sarah Gatto (Redaktion)

Wo unerwünschte Sonneneinwirkungen auftreten, sind individuelle konstruktive Beschattungslösungen gefragt. Wir zeigen einige davon.

Nach dem Mondkalender rückt die Pilgerzeit in den extrem heissen Sommer: 250 mit „PTFE-Gewebe“ von SefaR bespannte Riesenschirme spenden am Medina Haram Piazza ausreichend Schatten. info@sefar.com, www.sefararchitecture.com

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1 Die „Sunlux 6014“ ist eine sehr traditionsreiche, handgemachte Ausstellstore und entspricht den hohen denkmalpflegerischen Ansprüchen. Dank der filigranen Bauweise wird sie auch in der modernen Architektur geschätzt. Insbesondere bei Schulhäusern und Bürogebäuden erfüllt sie die Anforderungen der Nutzer. Der Ausstellmechanismus ermöglicht Aussicht bei gleichzeitig optimalem Sonnenschutz. Die Ausführung ist auch in Chromstahl möglich. käStli info@kaestlistoren.ch www.kaestlistoren.ch

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2 Aufgrund der geforderten erhöhten Windlast von 45 km/h wurden im 5. OG (Turnhalle) dieses namhaften Referenzobjektes „Suntime VertikalS Spezial mit Seilgegenzug“ und speziellen Umlenkrollen eingesetzt. Die Höhe der Turnhalle beträgt Total 950 cm. Der untere Teil von 300 cm wurde mit „Suntime Vertikal-S“ bestückt, der obere Teil von 650 cm mit „Suntime Vertikal-S Spezial“. Im 4. OG wurden „Suntime Tragrohrmarkisen Spezial“ in Betonnischen eingebaut – Verlauf senkrecht. StoRama info@storama.ch, www.storama.ch 3 colt inteRnational hat bis heute zahlreiche ganz unterschiedliche Gebäudetypen mit speziell angefertigten Systemen ausgestattet und damit den Fassaden zu einer unverwechselbaren Individualität verholfen. Die Neue Börse Selnau (Zürich) wurde um ein auffallend gestaltetes Attikageschoss aufgestockt. Als wesentliches Gestaltungselement zeigt sich eine „gläserne Lamellenanlage“, welche Bewegung in die Gebäudehülle bringt und optimalen Sonnenschutz garantiert. info@ch.coltgroup.com www.coltinfo.ch

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SPEZIAL Beschattung

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4 Die formschöne und frei stehende Doppelmarkise lässt sich mittels Bodenhülsen oder Betonsockel aufstellen. Sie bietet bis zu 45 m² flexiblen Qualitätssonnenschutz für Sitzplätze und Gartenanlagen. Auch hier kann aus zwei Designvarianten in abgerundeter oder eckiger Form gewählt werden. Die optionalen Antriebs-, Steuer- und Beleuchtungssysteme sorgen für zusätzlichen Komfort und noch mehr Sicherheit. Das neue „Boxmobil OS7000“ basiert auf der „Tendabox BX3000“ und eignet sich als grossflächige Beschattungslösung für die Aussengastronomie. StoBaG info@stobag.com, www.stobag.com

7 Mit der „TaHoma-Steuerung“ von Somfy kann die Haustechnik von unterwegs bedient werden – per Smartphone, Laptop oder Tablet-PC. Der Nutzer kann von jedem Ort der Welt auf „TaHoma“ zugreifen und den Zustand seiner Haustechnikproduke abfragen und verändern. Die Vorteile: So können beispielsweise vom Büro aus die Rollläden vor den gekippten Fenstern geschlossen werden, wenn ein Gewitter aufzieht. Oder vor der Rückkehr aus dem Urlaub lassen sich die Dachfenster zum Lüften öffnen. Der „TaHoma App“ ist im App-Store erhältlich. info@somfy.ch, www.somfy.ch

5 Den Schlüssel für ganzjähriges Wohnen im Freien bietet „Vetrazza“ von GRieSSeR. Seitliche Glaswände machen es möglich, selbst bei einem tobenden Herbststurm auf der Terrasse im Trockenen zu sitzen. Beim Ganzglas-Schiebe-Dreh-System lassen sich die einzelnen Glasscheiben erst beiseiteschieben und anschliessend einklappen. Beim Ganzglas-SchiebeSystem lassen sich die einzelnen Glasscheiben mit einer parallelen Schienenführung beiseiteschieben. Wenn die Sonne scheint, bietet die „Wintergartenmarkise WGM“ Schutz vor einem Sonnenbrand. Einen totalen Sicht- oder Sonnenschutz erreicht man mit der Senkrechtmarkise „VertiTex“. info@griesser.ch, www.griesser.ch

8 „Rollosysteme EOS 500“ von hunteR douGlaS stehen für ausgezeichnete Bedienbarkeit, kompromisslose Qualität und Langlebigkeit. Von manueller Bedienung bis hin zum vollautomatischen System bietet die Firma hochwertigste Technik und eine schier konkurrenzlose Auswahl an Geweben, mit denen sich hervorragende Lösungen zur Lichtregulierung und als Blendschutz umsetzen lassen. Es gibt ein grosses Angebot an formstabilen, feuerhemmenden Geweben, die nicht durchhängen und sich nicht verziehen. Das Flächengewebe ist mit verschiedenen Öffnungsfaktoren und in mehreren Farben erhältlich. info@hunterdouglas.ch www.hunterdouglas.ch

6 Auf individuelle Bedürfnisse antwortet fReGo mit massgeschneiderten Gesamtlösungen, die sich harmonisch in das jeweilige Umfeld einfügen. Die filigranen „Pergolen“ aus Aluminium werden mit viel Liebe zum Detail den Platzverhältnissen angepasst und zeichnen sich durch eine extrem lange Lebensdauer aus. Unterschiedlichste Profilquerschnitte in ansprechenden Farben lassen keine Wünsche offen. Die Pergolen können am Stück bis zu einer maximalen Fläche von 50 m² produziert werden. Das Kombinieren von mehreren „Pergolen“ ist selbstverständlich möglich. info@frego.ch, www.frego.ch

9 Beim 4. „Innovationspreis Architektur + Fenster Tür Fassade“ stehen die Gewinner fest. Dieser Preis ging in der Kategorie 2 – Produkte von hoher architektonischer Qualität – als Auszeichnung an die Firma RenSon für das Produkt „Fixscreen 150EVO“, die neue windfeste Senkrechtmarkise für Glasflächen bis 22 m². Sie basiert auf dem intelligenten, jedoch einfachen Führungssystem mit Reissverschluss der „Fixscreen-Technologie“. Dadurch ist der Screen sicher in den seitlichen Führungen fixiert, straff und windfest in jeder Position. deutschland@renson.net www.renson.eu

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10 „Sonnensegel“ sind sehr ästhetische Schattenspender. Durch ihre eigenständige Form sind „Sonnensegel“ eine ideale Alternative zu Sonnenschirmen, Überdachungen im Massivbau und anderen Systemen für den gewünschten Witterungsschutz. Standard- und Individualsegel eignen sich in den unterschiedlichen Grössen und Ausführungen für private und öffentliche Anwendungen: Terrassen, Gartensitzplätze, Innenhöfe, Pausenplätze, Schwimmbadüberdachungen, Aufenthaltsplätze, Parkplätze, Vorplatzüberdachungen, Veranstaltungen etc. BieRi

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11 Ob rund oder quadratisch, „Sunwing C+“ stellt alle in den Schatten: mit UV-Schutz nach Australian Standard. Mit Kurbelantrieb und integrierter Lenkstange lässt sich die Dachneigung beidseitig bis 90 Grad einstellen. Der Überzug ist auswechselbar und spannt sich mit den flexiblen Strebenenden automatisch nach. In einem ausführlichen Eignungstest wurden letzten Sommer 15 Sonnenschirme der unterschiedlichsten Anbieter auf die Handhabung, die Haltbarkeit und die Sicherheit getestet. Als eindeutiger Testsieger wurde der „Sunwing C+“ von Glatz bestätigt. www.glatz.ch 12 Da stürmische Gewitter in der Schweiz keine Seltenheit sind, empfiehlt es sich, Markisen mit einem Funkantrieb zu motorisieren. Oder eine bereits elektrische Markise mit dem externen Funkempfänger „Revio 868“ nachzurüsten und mit einem Sonnenund Windwächter zu kombinieren. Zusammen mit dem Handsender „LumeroTel 2“ entsteht so ein komplettes Sonnenschutzsystem, das eine optimale Beschattung gewährleistet und die Anlage vor Wetterschäden schützt. Mit dem „Aero 868“ bietet der Spezialist einen einzigartigen Wettersensor, der zuverlässig auf Wind und veränderte Sonnenwerte reagiert und Markisen entsprechend sicher steuert. meimo info@meimo.ch, www.meimo.ch

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Visit Wesco AG

MODULØR Service

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Führend: Auf dem Gebiet der Küchenlüftung ist Wesco seit Jahren Schweizer Marktleader.

MissiOn besseRe LUft Mit über 200 Mitarbeitern und 4 Tochtergesellschaften in Arbon, Remigen, Monte Roberto (I) und Altenstadt (D) hat das Familienunternehmen Wesco in der zweiten Generation die Marktführerschaft in den meisten seiner Geschäftsfeldern inne. Mit grosser Leidenschaft und jahrzehntelanger Erfahrung als Luftoptimierer entwickelt Wesco in der eigenen Forschungsabteilung und dem Inhouse-Prüflabor neue Be- und Entlüftungslösungen, Filtersysteme und Frischluftanlagen. Für Private genauso wie für praktisch sämtliche Branchen aus Wirtschaft, Bildung und Industrie. Entstaubungstechnik, Reinraumtechnik und Filtertechnik sind weitere Bereiche für die professionelle Luftoptimierung. Als Pionier und führender Anbieter von Lüftungslösungen ist die Marke Wesco in der Schweiz zum Synonym für Luftkompetenz in der Industrie, am Arbeitsplatz und zu Hause geworden.

intelligente lüftungssysteme Seit 1969 ist Wesco der Spezialist für eine innovative Lüftungstechnik in der Schweiz. Wesco bietet ein vielseitiges und breites Sortiment an hochwertigen Lüftungssystemen. Moderne Lüftungstechnik muss auch den stetig steigenden Ansprüchen an Effizienz, Nachhaltigkeit und Ästhetik gerecht werden. Denn Luftqualität, Komfort und Gesundheit werden immer stärker verknüpft. Um jederzeit mehr als saubere Luft zu gewährleisten, spielt die Lüftungstechnik sowohl in Neubauten als auch bei Renovationen eine tragende Rolle. In Häusern, die nach Energieeffizienzstandards zertifiziert sind, gehören intelligente Lüftungssysteme für Wohnräume bereits zur Regel. Sie kontrollieren die Zu- und Abluft automatisch mit minimalem Energieverlust und sorgen überall für angenehmes

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der Schweiz die Kombination und Integration verschiedener Einzellösungen in ein zuverlässiges Gesamtlüftungssystem an. Dank der Innovationskraft von Wesco lässt sich der Lufthaushalt aller Räume in einem integrierten Gesamtlüftungssystem kombiniert regeln: Wesco „Balance“ verknüpft die Teilsysteme miteinander und steuert Zu- und Abluft automatisch, sodass jedem Raum laufend die benötigte Frischluft zugeführt, wird und die Luftbilanz jederzeit im Gleichgewicht ist. Emissionen im Innern des gesamten Gebäudes werden zuverlässig abgeführt, und das Eindringen von äusseren Emissionen wie Feinstaub, Lärm oder Pollen wird verhindert. Das heisst: Die Luftbilanz ist jederzeit im Gleichgewicht – unabhängig von der Intensität der Emissionen in Küche, WC, Bad oder im übrigen Wohnbereich. Diese und sämtliche weiteren Innovationen werden im firmeneigenen Kompetenzzentrum für Lüftungs- und Filtrationstechnik entwickelt. So zum Beispiel: • Comfort-Technologie (Reduktion des Geräuschpegels, optimale Luftverteilung und einfache Reinigung von Dunstabzugshauben) • Multiflow-Technologie (wahlweise Abluft- und/oder Umluftbetrieb bei Dunstabzugshauben) • Höhenverstellbare Teleskopmodelle (noch bessere Abzugseffizienz und Kopffreiheit bei Dunstabzugshauben) • S-Wing-Funktion (Luftstromkontrolle über dem Kochfeld ermöglicht mehr Flexibilität bei der Planung) • Aircube (Frisch- bzw. Zuluft auf Knopfdruck, ohne Wärmeverlust, einfach installiert) Seit über 40 Jahren ist Wesco der Spezialist für innovative Lüftungstechnik.

Innenklima. Mit wegweisenden Technologien von Wesco gilt dies selbst für die Küche: Dunstabzugshauben der neusten Generation von Wesco können problemlos in Gesamtlüftungssysteme integriert werden und setzen in Sachen Effizienz, Ästhetik und Nachhaltigkeit neue Massstäbe.

Mit Technologien wie diesen, individualisierten Lösungen und einem jederzeit offenen Ohr für die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden definiert Wesco höchste Standards für bessere Luft. Ganz gleich, ob Wohnungslüftungsgeräte, Komponenten, Zubehör oder ein ganzes integriertes Gesamtlüftungssystem benötigt wird – ob für ein Neubau-, ein Umbau- oder Renovierungsobjekt: Wesco bietet das schweizweit grösste Angebot. Zudem begleitet und unterstützt Wesco seine Kunden vom Planungsbeginn über die Inbetriebnahme bis zur Instandhaltung der Geräte.

integration in gesamtlüftungssystem Wesco prägt seit über 40 Jahren die Entwicklung im Bereich Lüftungs- und Filtersysteme entscheidend mit; auf dem Gebiet der Küchenlüftungen ist das Unternehmen schon jahrzehntelang die Nummer eins. Als Pionier und Trendsetter hat Wesco kontinuierlich dazu beigetragen, die Luftqualität in Gebäuden zu steigern. Auch für komplexe Aufgaben werden einfache Lösungen angestrebt. So bietet Wesco als erstes Unternehmen

Die Wesco AG ist seit über 40 Jahren Spezialist für Lüftungslösungen. Tägerhardstrasse 110, 5430 Wettingen info@wesco.ch, www.wesco.ch

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TaLk Otto Bachmann

MODULØR Service

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Referenzobjekt: Das Fenstersystem „NF1“ überzeugt mit rundum optimierten Lichtwerten und erlaubt den Einsatz speziell grosser Fensterformate.

iM GespRäch MiT OTTO bachMann, MiTinhabeR vOn 4b sOwie LeiTeR MaRkeTinG UnD innOvaTiOn von Sarah Gatto

Im Gespräch erklärt Otto Bachmann, wie 4B in der Schweiz die technologische Entwicklung des Holz-Aluminium-Fensters über Jahrzehnte massgeblich mitgeprägt hat?

Mit einem Wachstum von circa 10 Prozent pro Jahr befindet sich die 4B-Gruppe weiterhin auf Erfolgskurs. Wo liegt das Geheimnis? Einerseits in den markt- und zukunftsorientierten Produktinnovationen aus HolzAluminium wie dem neuen Fenstersystem „NF1“ oder dem Fassadensystem „FS1“ und andererseits bei den engagierten, begeisterten und leidenschaftlichen 4BMitarbeitenden. Diese Kombination macht das Flair und den Erfolg von 4B aus. Der Trend und die Nachfrage nach nachhaltigen und ökologischen Fenster- und Fassadensystemen helfen uns zusätzlich.

Lassen sich aktuell Veränderungen im Umgang mit Gebäudehüllen in der Architektur erkennen? Welche Art von Fenstern werden heute vorwiegend eingebaut? Die Energiediskussion hat grossen Einfluss auf die Architektur, die Ausrichtung der Gebäudepositionen und die Gestaltung der Gebäudehülle. Die Materialwahl für die Gestaltung einer Fassade wird noch bewusster getroffen als noch vor Jahren. Transparenz und Licht sind wichtige Themen der heutigen Architektur. Diese verknüpft mit der geforderten erhöhten Energieeffizienz führt zu grösseren Fen-

stern. Fenster wie das „NF1 lux“ werden vermehrt integral eingebaut. Der Rahmenanteil ist somit stark verringert. Bei 4B ist das 3-fach-Isolierglas mit einem Ug -Wert von 0,6 W/m²K heute praktisch Standard. Diese grossen, schweren Hochleistungsfenster bedingen neue Lösungsansätze für Fensterbeschläge, damit auch dem seit 1. 1. 12 geltenden Produktsicherheitsgesetz Rechnung getragen werden kann. Diese Tendenzen werden weiterhin anhalten. Material- und Produktforschung eröffnen im Bereich der Fassade völlig

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neue Möglichkeiten. Was finden Sie hierbei besonders wichtig, wie geht 4B hier vor? Die Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten und der Austausch innerhalb der Branche hilft uns, Fortschritte zu erzielen. Wichtig ist auch, dem Markt zuzuhören. Was will die Architektur, wohin geht der Trend? Was sind volkswirtschaftliche oder ökologische Strömungen? Vernetztheit ist wohl das A und O. Die Gebäude- und damit Fenster- und Fassadensanierung stellt für uns eine besondere Herausforderung dar. Dank neuer Materialkombination ist es uns gelungen, ein neuartiges, patentiertes Renovationsfenster auf den Markt zu bringen, das bezüglich Wärmedämmung und maximaler Lichtausbeute bisher unerreicht ist. Erst kürzlich haben wir ein Forschungsprojekt mit dem Namen „CCEM Retrofit – Nachhaltige Wohnbauerneuerung“ zusammen mit der EMPA abschliessen können. Wir haben untersucht, wie mit einer nachhaltigen Fenster-/Fassadensanierung Gebäude für weitere 50 Jahre fit gemacht werden können. Erste Referenzobjekte haben wir bereits realisiert. Auf was legen Sie bei der Entwicklung eines Fenster- oder Fassadensystems besonders Wert? Die Architektur fordert neben der erwähnten gesteigerten Energieeffizienz und der Möglichkeit grosser Dimensionen und von grossem Lichteinfall, auch Robustheit und hohen Schall- und Einbruchschutz. Nicht zu vergessen ist die Ästhetik. Diese Forderungen enthalten zum Teil grosse Zielkonflikte. Es ist unser Ansporn, diese Konflikte aus dem Weg zu räumen. Zudem soll das Fenstersystem nicht morgen schon veraltet sein. Die Materialkombination Holz-Aluminium-Glas hat sich in den letzten Jahren zum eindeutigen Zukunftstrio entwickelt, wenn Höchstleistung und Nachhaltigkeit gefragt sind. Aktuell dürfen wir in der Stadt Zug eine sehr grosse Holz-Aluminium-PfostenRiegel-Fassade bauen, die den Richtlinien von Minergie-Eco, US-Leed und Green Property gerecht wird. Wir haben den Anspruch, unseren Kunden technologisch auf Jahre hinaus fortschrittliche Produkte zu bieten, die für die Branche neue Massstäbe setzen.

3-D-Schnitt des 4B-Fenstersystems „NF1 design“ aus Holz-Aluminium.

Welche bedeutenden technischen Entwicklungen hat 4B in den letzten Jahren zur Marktreife gebracht? Ganz neu ist das Fenstersystem „NF1“. Es verkörpert das Mass für moderne Architektur. Wir antworten mit dem System auf all die erwähnten Forderungen nach Energieeffizienz, Dimension, Licht und Design. Das Renovationsfenster „RF1“ muss hier unbedingt auch erwähnt werden. Das Wechselrahmensystem bietet energetisch Spitzenwerte und überzeugt durch die sanfte Art der Renovation. Unser gesamtes Fenstersortiment ist mit dem Label Minergie und teilweise Minergie-P ausgezeichnet worden. Das Fassadensystem „FS1“ aus Holz-Aluminium ist für die Branche ein Novum und bietet der Architektur neue gestalterische Möglichkeiten.. Was ist Ihre Vision zur Zukunft des Fensters? Der Trend: Durch unsere modernen Fensterrahmensysteme und die neuartigen g-Wert-optimierten Isoliergläser werden Fenster zu Energiequellen. Das wertet Fenster in der Energiediskussion gegenüber anderen nachhaltigen Energiesystemen zusätzlich beträchtlich auf. Unsere Vision

ist die Verschmelzung der Fassade und der Fenster – also eine integrale Betrachtungsweise. Transparenz, Licht, Energie und Wohlgefühl sind zentrale Elemente, die Intelligenz der Produkte fordert. Die Nachhaltigkeit bei der Herstellung und der Anwendung der Produkte ist selbstverständlich. Der Gebäudenutzer soll sich im Gebäude wohlfühlen. Die Verschmelzung des Äusseren und des Inneren des Gebäudes soll das Ziel sein.

Otto Bachmann ist Mitinhaber von 4B sowie Leiter Marketing und Innovation. info@4-b.ch, www.4-b.ch

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TICKER

MODULØR Service

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Fassadentagung 2012 An der diesjährigen Fassadentagung von Ende März in Luzern haben Fachleute wichtige Inputs erhalten, um eine Fassade erfolgreich zu planen und zu bauen. Die spannenden Referate nahmen sich nicht nur des architektonischen Auftritts und des ökologischen Kennwertes an, sondern thematisierten auch das Teamwork als Schlüssel zum Erfolg. Aktuelles Wissen, interdisziplinäre Zusammenarbeit, Inspiration und Teamwork: Das sind die Erfolgsfaktoren, um eine zukunftsorientierte Gebäudehülle zu realisieren. Die Fassadentagung 2012 zeigte auf, wie sich diese Erfolgsfaktoren positiv beeinflussen lassen. Der unter Federführung vom Schweizerischen Fachverband für hinterlüftete Fassaden (SFHF) zusammen mit dem Verband Gebäudehülle Schweiz alle zwei Jahre organisierte Anlass richtet sich an Architekten und Planer sowie Fassadenbauer und Bauteilhersteller. Die konstruktiven Vorteile der hinterlüfteten Fassade sind bei Fachleuten bekannt. Langlebigkeit, hervorragende Resistenz gegenüber Wetter- und Umwelteinflüssen sowie die dauerhafte Funktionstüchtigkeit sind nur einige Vorzüge. Zudem schafft die enorme Bandbreite an Gestaltungsmöglichkeiten Raum für ausdrucksstarke Fassadenkonzepte. Ökobilanz von Gebäuden immer zentraler Am Beispiel eindrucksvoller europäischer Bauwerke zeigte Architektin Marija Tokic auf, wie facettenreich und unterschiedlich eine Gebäudefassade sein kann. Ob mehrdimensionale Formen oder Kubus mit klaren Linien: Die hinterlüftete Fassade sorgt bei vielen Bauten mit internationaler Ausstrahlung für den besonderen Auftritt. Architekt David Linford (Bild oben rechts) von den Concept Consult Architectes präsentierte Gebäude, die seine Firma im Auftrag von Nestlé auf der ganzen Welt geplant hat: von Firmensitzen in der Schweiz bis zu Fabriken in Chile und Indien. Auf eindrückliche, lebhafte Weise zeigte Linford, wie Gebäudekonzepte in Übereinstimmung mit Betriebsanforderungen und örtlichen Ansprüchen zu architektonischen Gesamtwerken entwickelt werden. Mal müssen die Gebäude möglichst repräsentativ sein, mal sollen sie – wie in Indien – Hitze von 45 °C vom Gebäude fernhalten. Da sind Fassaden gefordert. Bei der Planung und der Ausführung zeitgemässer Gebäudehüllen ist die ablaufgerechte Koordination aller Beteiligten der Schlüssel für die effiziente Umsetzung. Der SFHF stellt deshalb Architekten und Planern mit dem neuen „Ventilator 3“ eine übersichtliche Planungshilfe in Form eines Leitfadens zur Verfügung. Ernst Zwahlen, freier Mitarbeiter des SFHF, stellte das neue Hilfsmittel vor. Immer zentraler wird die Frage nach einer ökologischen Betrachtung über den ganzen Lebenszyklus von Bauten. Holger Wallbaum, Professor für nachhaltiges Bauen an der ETH Zürich, erklärte die Komplexität der Einflussfaktoren von Ökobilanzen (siehe Bild oben links). In seinem Referat zeigte er auf, dass es bei Systemvergleichen wesentlich auf eine abgestimmte Bewertungsbasis ankommt. Mit Systematik sind Parameter wie zum Beispiel Zieldefinition, Untersuchungsrahmen und Systemgrenze festzulegen. Die Bedeutung von Ökobilanzierungen wird in Zukunft weiter zunehmen, umso wichtiger wird bei der Planung die situationsgerechte Gewichtung der Einflussfaktoren. Die erfolgreiche Realisation von Bauten erfordert interdisziplinäres Vorgehen; Teamwork ist zentral. Die Fachtagung fand einen fulminanten Ausklang mit dem Vortrag von Daniel Hösli, Kommandant der Patrouille Suisse. Mit eindrücklichen Film- und Bildaufnahmen zeigte er, worauf es bei ihnen ankommt: Präzision und Teamwork. Werte, die auch auf der Baustelle matchentscheidend sind. kompetenz für die hinterlüftete fassade Der Schweizerische Fachverband für hinterlüftete Fassaden setzt sich mit Fachkompetenz und Engagement dafür ein, den Architekten, Planern und Bauherren das Wissen über hinterlüftete Fassaden näherzubringen. Als unabhängiger Fachverband vertritt er zudem die Interessen seiner Mitglieder gegenüber Behörden, Institutionen und verwandten Fachverbänden. Der SFHF erarbeitet Richtlinien und Empfehlungen und steht im Dialog mit Fach- und Normenkommissionen. Dazu engagiert sich der Verband in der Aus- und Weiterbildung, unter anderem der Polybauer. Die SFHF-Mitglieder sind Spezialisten in Sache nGebäudehülle – und damit die idealen Partner für Architekten, Bauherren und Planer. www.sfhf.ch

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neuer iguzzini-sitz in Barcelona Seit fünfzig Jahren beschäftigt sich iGuzzini mit Licht, und in diesen fünfzig Jahren lag das Ziel in einer stetigen Verbesserung, die bei der Planung der Beleuchtung beginnt und bis hin zum positiven Einfluss auf die Lebensqualität reicht. Bei iGuzzini wird für jenes „Better Light for a Better Life“ gearbeitet, das seit langem das Hauptcharakteristikum der italienischen Firma ist. In den Neubau des spanischen Unternehmenssitzes nach einem Projekt von Josep Mias in Sant Cugat del Vallès hat iGuzzini rund 20 Millionen Euro investiert. Dieser Ort verbindet einen intelligenten Einsatz von Material mit einem wohldurchdachten Energiekonzept. Das Gebäude besteht aus einem kugelförmigen Behälter aus Glas, in dem sich zusätzlich zu einem Erdgeschoss und zwei Untergeschossen vier Stockwerke mit Büros über der Erde erheben. Zwei Stockwerke stehen der Technischen Universität von Katalonien zur Verfügung mit dem Ziel, eine echte kulturelle und wissenschaftliche Debatte über die zahlreichen Ausdrucksformen des Lichts zu fördern und lebendig zu erhalten. Ein spezieller Sonnenschild aus Aluminium-Streckgitterplatten bedeckt die Glasfläche in südlicher Richtung, damit im Winter das Licht einfallen kann und das Gebäude im Sommer vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist. Dies ergibt einen höheren Sehkomfort und eine bedeutsame Energieersparnis. Die grosse, zentrale Halle, auf die sich alle Stockwerke des Gebäudes hin öffnen, ermöglicht es, dass das natürliche Licht bis in die Geschosse unter der Erde dringt. Ausserdem dient sie in den heisseren Monaten als Lüftungsschacht. Der neue Unternehmenssitz von iGuzzini in Sant Cugat del Vallès ist das neuste einer ganzen Reihe von Gebäuden, deren Projektgrundlagen Nachhaltigkeit und Umgang mit dem sowohl natürlichen als auch künstlichen Licht sind. Und nach dem Sitz in Guildford, England, (Projekt von Pier Luigi Copat) und den „Lichtlaboratorien“ in Recanati (Projekt von Maurizio Varratta) ist es das jüngste Projekt, das für iGuzzinis Weg der Qualität in jeder Hinsicht Zeugnis ablegt. www.iguzzini.ch

steelcase: 100 jahre jung! Der weltweit führende Büromöbelhersteller revolutioniert mit seinen Ideen nun schon seit 100 Jahren die Arbeitswelt: Am 16. März 1912 gründeten die Vordenker des heutigen Unternehmens Steelcase Inc. die Metall Office Furniture Company in Grand Rapids, USA. Den Ruf als innovative Firma erwarb sich Steelcase mit der Herstellung von „Victor“, einem feuerfesten Abfalleimer, der von da an in keinem Büro mehr fehlen durfte (siehe Patentzeichnung links). „Victor“ war die Antwort auf die damalige Angewohnheit, Zigaretten und Zigarren am Arbeitsplatz in Papierkörben zu entsorgen, was häufig zu Bränden führte. Neben innovativen Lösungen für alltägliche Büroanforderungen steht Steelcase aber vor allem für Lösungen, die auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Menschen in der Arbeitswelt antworten. Steelcase ist der weltweit führende Hersteller von Büroeinrichtungen und innovativen Raumlösungen. Das Produktportfolio umfasst drei Schwerpunkte: Innenarchitektur, Einrichtung und Technologie. Mit seinen individuellen Produkten und Dienstleistungen unterstützt Steelcase Menschen, damit sie erfolgreich und effizient arbeiten können. Mit einem Netzwerk von Vertragshändlern an über 850 Standorten weltweit, 25 Fertigungsstandorten und 10'000 Beschäftigten konnte im Geschäftsjahr 2011 ein Umsatz von 2,4 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet werden. www.100.steelcase.com/de

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MODULØR Service

TICKER

2012 03

Bosse und züco Bei Ferrari und Maserati Mit Möbeln wünscht man sich Komfort und erfüllte Funktionen. Und die Visualisierung einer Geisteshaltung. Möbel sollen einladend für die Gäste sein und repräsentativ für den Gastgeber. Die Adam Motors in Avanches hat kürzlich einen neuen Showroom eröffnet, in dem Fahrzeuge der Luxusklasse auf ihre Bewunderer und Käufer warten. Die meisten der Luxusschlitten sind ziemlich schnell, sodass man sich gerne ziwschendurch auf bequemen Möbeln vom Staunen ausruht. Der Einrichtungspartner, die Lehmann Ambiente in Düdigen, hat den Showroom umfassend mit dem Möbelsystem von Bosse eingerichtet. Als Spezialist für ganzheitliche Bürolösungen ist Bosse zusammen mit Dauphin, Trendoffice und Züco als eigenständiges Unternehmen in die Dauphin Humandesign Group eingebettet. Innerhalb der Unternehmensgruppe positioniert sich Bosse mit der besonderen Kompetenz für Raumgestaltungs- und Büromöbelsysteme. Grenzenlose Variabilität und Erweiterbarkeit in Verbindung mit faszinierenden Designkonzepten setzen wichtige Signale für die Zukunft – „offen für alles“ lautet die sprichwörtliche Maxime. Das richtige Motto in einem Shworoom für Luxuskarossen. www.züco.ch

neu: iMMo-Monitoring, Frühling 2012 Die Dynamik im Schweizer Immobilienmarkt hält an. Sowohl beim Wohneigentum als auch bei neu abgeschlossenen Mietverträgen sind die Preise auch 2011 deutlich gestiegen. Erstaunlich ist diese Zunahme in Anbetracht des steigenden Angebots, insbesondere bei hochpreisigen Objekten. Es wurde aber bisher gut nachgefragt. Die Neubautätigkeit bei den Mehrfamilienhäusern bleibt auch weiterhin hoch und führt die Bauindustrie an die Grenze ihrer Kapazitäten. Aufgrund dieser Entwicklung stellt sich die Frage, inwiefern spekulative Geschäfte zu Preisanstiegen beitrugen. Für die drei Kantone Genf, Waadt und Schwyz konnte dies untersucht werden. Die Zunahme von spekulativen Transaktionen wurde nicht festgestellt. Unübersehbar ist aber die Zunahme neuer Marktakteure und risikoreicher Anlageentscheide im Immobilienmarkt. Tiefe Zinsen und fehlende Anlagealternativen begünstigen solche Entscheide. Im aktuellen Marktumfeld können auch unsolide Investitionsaktivitäten oder gesellschaftlich unerwünschte Handlungen kurzfristig rentabel sein. Neben diesen Themen sowie der Immobilienpreis- und Neubauentwicklung werden in der 20. Ausgabe des „Immo-Monitorings“ weitere Themen vertieft präsentiert: Wohneigentumsquote 2010, Renditen bei Mehrfamilienhäusern, Infrastruktur mit Fokus Verkehr, Tessiner Immobilienmarkt, Auslandsinvestitionen in die BRIC-Staaten und Immobilienanlagen. www.wuestundpartner.com

TELEgRaMM stilo: nachFolge geregelt

ternehmer Hermann Vetter übernimmt

veröffentlichten aktuellen Ranking

lista award

90% der Anteile und ist mit sofortiger

„Company“ des International Forums

Beim 3. LO Design Award sind frische

Die Stilo AG ist einer der führenden

Wirkung alleiniger Geschäftsführer der

Design (IF) belegt der deutsche Ar-

Ideen nach dem Motto „Alles Blech“

Schweizer Hersteller von hochwer-

Stilo AG.

maturen- und Brausenhersteller unter

gefragt, die den Werkstoff Blech in

tigen Büromöbelsystemen mit Sitz in

www.stilo.ch

knapp 2000 gelisteten Unternehmen

smarte, alltagstaugliche, kleine oder

den sechsten Platz und ist nun mit

grössere Helfer für das Büro der

Bühler im Appenzellerland. Mit einem Handschlag zwischen dem

hansgrohe ist top

namhaften Marken wie Apple, Sony,

Zukunft verwandeln. Die Anmeldefrist

bisherigen Eigentümer und dem neuen

Die Hansgrohe AG hat den Sprung

Samsung, Philips oder Siemens unter

für die Einreichung läuft noch bis zum

Eigentümer wurde der Generations-

unter die 10 designstärksten Unterneh-

den Top-10.

21. Mai 2012.

wechsel symbolisch vollzogen. Der Un-

men weltweit geschafft. Im gerade

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LITERATUR

Ikonen der Weltarchitektur „Was macht gute Architektur aus?“ – Mit diesem Werk begibt sich Werner Blaser auf die Suche nach der Beantwortung dieser grundlegenden Frage. In der Auseinandersetzung mit besonderen Bauwerken werden verschiedene Aspekte und Zusammenhänge deutlich, die für sich genommen oder in der Kombination eine Qualität erzeugen. Es sind die immer wieder grundlegenden Aspekte der Architektur und der Wahrnehmung, die der Autor anschaulich aufzeigt. In Form ausgewählter Fotografien aus seinem beeindruckenden Archiv und erläuternder Kurztexte stellt er jene Grundlagen vor. So setzt er die finnische Landschaft mit Arbeiten von Alvar Aalto in Bezug oder zeigt, wie Prinzipien aus der Natur in die Architektur Santiago Calatravas einfliessen oder wie Renzo Piano mit Licht arbeitet. Auch die Anlehnung an lokale Bautraditionen und die Verwendung regionaler Materialien im Bauen von Jørn Utzon, Frank Lloyd Wright oder bei traditionellen chinesischen und indischen Bauwerken wird deutlich gemacht. sg

MODULØR Service

2012 03

Architekturlehre II Hans Kollhoff

Grundlagen der Gestaltung

Während seiner Lehrtätigkeit an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich in den Jahren 1987 bis 2012 beeinflusste Professor Hans Kollhoff eine Generation von Architekturstudenten. Der vorliegende zweite Band von „Architekturlehre“ bildet die Resultate seiner Lehre und Forschung seit 2001 ab und schafft zusammen mit dem ersten Buch einen umfassenden Überblick über die Arbeit des Lehrstuhls. Während Hans Kollhoffs Interesse in den frühen Jahren an der ETH Zürich Begriffen wie Szenario und Strategie galt, verschob sich der Fokus zu grundlegenden architektonischen Fragestellungen, denen sich die Studenten morphologisch annähern. Neben der tektonischen Gliederung eines Körpers gewinnen Kriterien wie Haltung oder Ausdruck und schliesslich das Anthropomorphe in seiner Lehre zunehmend an Gewicht. Ein Essay von Patrick Chladek ordnet die Herangehensweise der Professur in einen übergeordneten Kontext ein. sg

Viele Publikationen sind der Kreativität und allen denkbaren Sparten der Gestaltung gewidmet. Oft beschränken sie sich auf die klassischen Berufsfelder und bekannten Territorien wie beispielsweise Kunst oder Design. Die „Grundlagen der Gestaltung“ thematisieren die entscheidenden Wahrnehmungsstandpunkte, unter denen Gegend und Gegenstand, Projekte und Produkte analysiert und thematisiert werden können. Ganz gleich, ob es sich um das Entwickeln einer Schrift, ein urbanistisches Konzept, ein Erscheinungsbild, Design, Kommunikation oder Forschung handelt: Die genaue Wahrnehmung bestimmt die eigentliche Problemstellung, und daraus entwickeln sich die möglichen Lösungen – tatsächlich, gegenständlich, sinnhaft kreativ, brauchbar – mit den angemessenen Methoden, die in „Grundlagen der Gestaltung“ themenspezifisch beleuchtet werden. Die vielschichtigen Wege der kreativen Prozesse werden sachgemäss im Hinblick auf eine verbindliche Lösung veranschaulicht. sg

Prof. Hans Kollhoff, ETH Zürich: Architekturlehre II Hans Kollhoff, Niggli-Verlag, 2012, 288 Seiten, über 700 Abbildungen und Pläne, 19,5 x 26,5 cm, ISBN 978-3-7212-0838-2, CHF 88.–

André Vladimir Heiz: Grundlagen der Gestaltung, 2012, Niggli-Verlag, 4 Bände im Schuber, Broschuren, 1434 Seiten, 14 x 22 cm ISBN 978-3-7212-0805-4, CHF 168.–

Werner Blaser: Ikonen der Weltarchitektur, Niggli Verlag, 2012, 176 Seiten, über 170 Abbildungen, 23 x 24,5 cm, Hardcover, deutsch/englisch ISBN 978-3-7212-0797-2, CHF 48.–

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MODULØR Service

TERMINE

2012 03

frAnkfurt Am mAin DAS ARCHITEkTURMoDEll

unseres digitalen Zeitalters das

Veränderungen werden mit Blick auf

Thema zu vermitteln. Neben einem

die Schutzwürdigkeit der Architektur

geschichtlichen Überblick zu den Bau-

thematisiert.

BASEL DER BAU DER GEMEINSCHAFT

Die Ausstellung „Das Architektur-

stoffen Holz, Stein, Beton, Metall und

www.uster.ch, 23.6.12 bis 19.8.12

modell – Werkzeug, Fetisch, kleine

Kunststoff bekommen die Besucher

Utopie“ im DAM ist weltweit erstmalig.

eine konkrete Vorstellung von den

In der Silvesternacht des Jahres 1922

Es gab bislang keine Ausstellung, die

Methoden des modularen Denkens,

brannte das Erste Goetheanum in

sich mit der Verwendung von Architek-

den technologischen Innovationen und

wintErthur vERENA loEwENSBERG RETRoSPEkTIvE

Dornach nieder. Es galt als eines der

turmodellen im 20./21. Jahrhundert

den Zukunftsperspektiven. Der darauf

Am 28. Mai 2012 wird der 100. Ge-

ungewöhnlichsten Bauwerke seiner

beschäftigt hat. Eine systematische

aufbauende Exkurs „Wohnmodule und

burtstag von Verena Loewensberg

Zeit – nur Fotos zeugen heute noch

Erforschung der Möglichkeiten, mit

Städtebau“ behandelt die Idee des

(1912–1986) gefeiert, der einzigen

von dem Eindruck des erst kurz zuvor

Modellen zu experimentieren, zu über-

modularen Bauens im grossmassstäb-

Malerin im Kreis der Zürcher Kon-

fertiggestellten Gebäudes. Die Ausstel-

zeugen oder auch zu kleinen Kunstwer-

lichen und stadtplanerischen Kontext.

kreten. Aus diesem Anlass zeigt das

lung widmet sich der Fotoserie und

ken zu gelangen, wird hier erstmalig

www.makk.de

Kunstmuseum Winterthur nach den

ihrer Bedeutung für die Rezeption und

vorgenommen. Im Spannungsfeld der

12.5.12 bis 19.8.12

Retrospektiven von Camille Graeser

Popularisierung des ersten Kultbaus

Funktion als Werkzeug, Fetisch oder

in Dornach. Das Gebäude war als Bau

kleine Utopie werden Modelle als

von und für eine Gemeinschaft errich-

AUssTELLUNgEN

(1994) und Max Bill (2008) eine umfassende Ausstellung, um diese be-

Darstellungs- und Entwurfsmedium

uStEr BRUNo GIACoMETTI

tet – ein kollektiver Bau.

gewürdigt.

Vor 50 Jahren – am 23. Juni 1962 –

über 100 Werken von den 1940er-

www.sam-basel.org, bis 29.7.12

www.dam-online.de,

wurde das als „Meisterwerk“ gefeierte

bis in die 1980er-Jahre lässt sich die

25.5.12 bis 16.9.12

Stadthaus Uster eingeweiht. Schöpfer

Breite ihres Schaffens verfolgen.

dieses Bauwerks ist der aus der welt-

www.kmw.ch

berühmten Bergeller Künstlerfamilie

12.5.12 bis 5.8.12

Ausstellung, die Glaskunst und Design

köLn ARCHITEkTURTEIlCHEN – MoDUlARES BAUEN IM DIGITAlEN ZEITAlTER

Konzept, Architektur, Raumgestaltung,

zürich BRICk AwARD 2012

vereint. Die Arbeiten des 2007 ver-

Die Ausstellung greift erstmals in

Möbeldesign und Kunst bilden eine auf

Eine Ausstellung der ZZ Wancor AG in

storbenen Designers und Architekten

einer Gesamtschau die wesentlichen

die Funktion des Gebäudes abge-

Zusammenarbeit mit dem Institut gta.

Ettore Sottsass wie auch die des

Aspekte des modularen Bauens auf

stimmte Einheit, die dem Stadthaus

Mit dem „Brick Award“ wird seit

Künstlers Pierre Charpin sind durch

und vermittelt diese anschaulich auf

den Charakter eines Gesamtkunst-

2004 alle zwei Jahre die beste

ihre grafische Formsprache unverkenn-

unterschiedlichen inhaltlichen Ebenen

werks verleiht. Anhand von Fotos,

europäische Backsteinarchitektur

bar. Werke und Materialexperimente

und mit zeitgemässen Gestaltungs-

Plänen, Film- und Tonaufnahmen,

ausgezeichnet. Die Beurteilung erfolgt

der beiden Künstler sind in der Ausstel-

elementen. Das Ziel ist es, anhand

Texten und einem Modell wird die

durch eine internationale Jury.

lung zu sehen.

historischer Beispiele sowie aktueller

architekturhistorische Bedeutung des

www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch,

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internationaler Architekturprojekte

Stadthauses gewürdigt. Die baulichen

7.6.12 bis 20.7.12

ETToRE SoTTSASS ET PIERRE CHARPIN: EN vERRE ET CoNTRE ToUT Das Mudac Lausanne zeigt eine

SIA-kURSE zürich Marketing für Planer Das Seminar für Architekten und Ingenieure zeigt die Chancen und grundlegenden Methoden einer marktorientierten Unternehmensführung sowie der zielgerichteten Unternehmenskommunikation und Akquisition anhand von Fachinputs und Übungen auf. Wie positioniere ich mein Unternehmen richtig? Wie schaffe ich es, dass mein Büro wahrgenommen wird? Welche Rolle spielt das Büro-Image? Wie steuere ich die Unternehmenskommunikation? Wie komme ich zu Aufträgen? Im Seminar werden die nötigen Methodenkenntnisse vermittelt, mithilfe deren – zunächst in Gruppenübungen und später im eigenen Büro – ein konsistentes, individuelles und zielorientiertes Dienstleistungsmarketing für Planungsbüros aufgebaut und umgesetzt werden kann. www.sia.ch/form, 24.5.12 und 25.5.12 zürich vorsorge iM unternehMen entwicklungen iM bereich der 2. säule Von den Leistungen der beruflichen Vorsorge hängt die finanzielle Sicherheit der Beschäftigten ab, wenn sie nicht mehr erwerbstätig sind. Deshalb sollte jedes Unternehmen regelmässig

deutende Künstlerin zu würdigen. An

der Giacomettis stammende Architekt Bruno Giacometti. Städtebauliches

überprüfen, ob seine berufliche Vorsorge die Bedürfnisse aller Interessengruppen erfüllt. Anhand von Beispielen aus der VZBeratungspraxis erfahren Sie, welches Pensionskassenmodell zu Ihrer Unternehmung passt, wie Sie die Vorsorge flexibler gestalten und damit sogar noch Steuern sparen können. www.sia.ch/form, 31.5.12 zürich arbeitsrecht Architekten und Ingenieure sind im Alltag nicht nur mit planerischen, sondern auch mit arbeitsrechtlichen Fragestellungen – unter anderem betreffend Krankheiten, Unfall, Schwangerschaft, Überstunden, Urheberrecht, Kündigung – konfrontiert. Im Rahmen dieser ganztägigen Veranstaltung informieren wir über den komplexen Bereich des Arbeitsvertrages und der aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich. Ein Must-have für alle Arbeitnehmer und Arbeitgeber. www.sia.ch/form, 4.6.12 zürich stark und erfolgreich in verhandlungen Gute Verhandlungstaktik und passende Gesprächstechnik bestimmen einen wesentlichen Teil des beruflichen Erfolgs, denn das halbe (Business-)Leben basiert auf Verhandlungen. In Verhand-

lungen wird um Preise gefeilscht, über Mängel diskutiert, um Termine gerungen, werden Lösungen beraten usw. In einem kurzweiligen Workshop werden praktische Tipps und Tricks vorgestellt, damit man die Verhandlungen in Zukunft noch erfolgreicher und zielgerichteter gestalten kann. Programm – Verhandlungspsychologie: Wie funktioniert der Mensch in Verhandlungssituationen? – Grundlagen der Verhandlungstaktik und -steuerung – Gute Planung und Umsetzung der verschiedenen Verhandlungsphasen - Körpersprache richtig einsetzen resp. richtig lesen – Rhetorische und taktische Kniffe für schwierige Verhandlungsmomente - Szenen aus dem Umfeld der Teilnehmenden nachspielen. www.sia.ch/form, 14.6.12 BASEL die richtige Planung der Pensionierung Mit der Pensionierung beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Es ist wichtig, sich mit den finanziellen Fragen, die sich mit dem Austritt aus dem Erwerbsleben stellen, frühzeitig auseinanderzusetzen. Gerade bei der Pensionskasse bestehen üblicherweise beträchtliche Gestaltungsmöglichkeiten. Je nach gewählter Variante sind dabei aber Fristen zu beachten. Gleichzeitig sind auch andere Bereiche wie das Erbrecht oder die Nachfolgeregelung im Unternehmen mitzuberücksichtigen. Dieses Seminar möchte die wichtigsten Punkte bei der finanziellen Planung der Pensio-

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ZÜRICH PoSTMoDERNISM. STylE AND SUBvERSIoN 1970–1990 6.7.12 bis 28.10.12

Vom 14. bis 17. Juni 2012 findet zum 43. Mal die Art Basel in der kulturreichen Stadt Basel statt. Die weltweit bedeutendste Kunstmesse ist alljährlicher Treffpunkt der internationalen Kunstwelt. Auch in diesem Jahr präsentiert sie wieder eine Auswahl

Die im Victoria and Albert Museum gezeigte Hauptaus-

der einflussreichsten und innovativsten

stellung ist ab 6. Juli 2012 im Landesmuseum Zürich zu

Galerien aus der ganzen Welt.

sehen. Sie gilt als die erste profunde Werkschau über Ma-

www.artbasel.com

lerei, Design und Architektur der 1970er- und der 1980er-

14.6. bis 17.6.12

Jahre, die sich mit einem der am heftigsten umstrittenen Phänomene der jüngsten Kunst- und Designgeschichte be-

BErn GEoSUMMIT

fasst: dem Postmodernismus. Das V&A hat aus der Show

Mit dem GEOSummit, Messe und

Schlüsselobjekten“ zusammengestellt. Präsentiert wird

Kongress für Geoinformation, verfolgt

die rasante Entwicklung der postmodernen Bewegung

die veranstaltende Schweizerische Or-

von einer provokanten Architekturströmung der frühen

ganisation für Geo-Information (SOGI)

1970er-Jahre bis hin zu ihrem Einfluss auf alle Bereiche

gemäss ihres Förderauftrags das Ziel,

der Populärkultur wie Film, Musik, Grafik und Mode. Das

die Kommunikation innerhalb und zwi-

Landesmuseum Zürich ergänzt die Ausstellung mit den

schen den Branchen zu intensivieren.

wichtigsten Schweizer Vertretern der Postmoderne und

Der GEOSummit wird alle zwei Jahre

bindet das Ganze in eine Timeline aus politischen, wirt-

in Bern veranstaltet. Er gliedert sich in

schaftlichen und sozialen Ereignissen ein. Trix und Robert

Messe (GEOExpo, 20.–21.6.12) und

Haussmann werden mit ihrem Manierismo Critico und Susi

Kongress (GEOConf, 19.–21.6.12) an-

und Ueli Berger mit ihren ironischen Arbeiten vertreten

dererseits, die sich sinnvoll ergänzen.

sein. Die Tessiner Schule, Mario Botta und die Analoge Ar-

www.geosummit.ch

chitektur bilden die architektonische Auseinandersetzung

19.6.12 bis 21.6.12

in den 1980er-Jahren ab.

eine kompakte Touring Exhibition mit den wichtigsten

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nierung aufzeigen. Das Schwergewicht liegt bei der beruflichen Vorsorge. Es werden aber auch die Leistungen der AHV erörtert und auf die steuerlichen Konsequenzen hingewiesen. www.sia.ch/form, 19.6.12 zürich grundlagen der führung von architektur- und ingenieurbüros In sieben Kursmodulen vermitteln qualifizierte Kursleiter die Grundlagen, die nötig sind, um Führungsaufgaben in Architektur- und Ingenieurbüros übernehmen oder effizienter gestalten zu können. Dabei werden alle für Projektierungsbüros wichtigen Managementthemen abgedeckt. Die Teilnehmer erhalten dadurch praxisorientiertes, branchenspezifisches Wissen vermittelt, das für eine erfolgreiche Unternehmensführung nötig ist. Jedes Modul ist in sich abgeschlossen und befähigt die Teilnehmer, das Erlernte unmittelbar im unternehmerischen Alltag anzuwenden. Der Kurs ist für alle Architekten und Ingenieure geeignet, die entweder bereits Führungsaufgaben wahrnehmen oder sich auf diese vorbereiten wollen. Er richtet sich sowohl an alle, die sich erstmals systematisch mit der Führung von Projektierungsbüros befassen möchten, als auch an diejenigen, die bereits einige Vorkenntnisse besitzen und diese auffrischen oder vertiefen möchten. www.sia.ch/form, 28.6.12 bis 30.6.12

zürich leadershiP in gebäudeerneuerung Begriffe wie CO2-Reduktion, 2000-Watt-Gesellschaft, Nachhaltigkeit, Minergie und SIA-Effizienzpfad Energie sind heute allgegenwärtig und beeinflussen die Arbeitsschwerpunkte der Architekten mehr und mehr. Insbesondere bei der Gebäude-Erneuerung ist praxisgerechte Kompetenz gefordert: Der Architekt als Generalist kennt die möglichen Wege der Erneuerung. Je nach Zielsetzung und finanziellen Möglichkeiten der Bauherrschaft wählt er dabei die passende etappierte Vorgehensweise. Er plant die Massnahmen aufgrund des sogenannten Transformationspfads und kann so den Weg zum CO2- freien Betrieb über einen grösseren Zeitraum transparent darstellen. Dieser 5-tägige Kurs für Architekten und Ingenieure als Gesamtleiter zeigt die Zusammenhänge sowie die Vorgehensweisen und Methodiken auf und informiert über die aktuellen Entwicklungen bei der Gebäudehülle und der Gebäudetechnik. Qualifizierte Referenten vermitteln dieses praxisorientierte und neueste Wissen in neun Ausbildungs- und einem Fallstudienmodul. Dank der Zusammenarbeit mit anderen Bildungsinstitutionen wird der Kurs bei weiterführenden Studien anerkannt und führt zu einer Reduktion der notwendigen Kurstage. www.sia.ch/form, 27.8., 3.9., 17.9., 24.9., 1.10.12

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gescHäftsfüHrer Thomas Walliser, thomas.walliser@bollverlag.ch cHefredakteur Gerald Brandstätter, gerald.brandstaetter@modulor.ch autoren in dieser ausgabe Inge Beckel, Mathias Birrer, Sarah Gatto, Ursina Jakob, Maya Karácsony, Katharina Marchal, Elisa Tirendi art direction Moritz Ulrich, moritz.ulrich@modulor.ch fotografie Simone Vogel, simone.vogel@modulor.ch Lektorat Rita Frommenwiler, Josefine Gamma kundenberatung Lorenza Balzarini, lorenza.balzarini@modulor.ch Marcel Gasche, marcel.gasche@modulor.ch Für Italien: Claudia Micheloni, claudia.micheloni@modulor.ch druck AVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 Goldach Tel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55 Preise Jahresabonnement (8 Ausgaben) 89 Franken (Ausland zzgl. Portokosten); Einzelheft 14 Franken issn 1662-7741

erscHeint aM 20. juni 2012

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

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