MODULØR #6 2009

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gefangenschaft

MODULØR

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gefangenschaft hinter gittern mit Peter schulthess Die gefängnisstaDt funktionalität, Psychologie, ästhetik: ein gesPräch Wohnen in Der haftanstalt

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MODULØR

Architektur, Immobilien, Recht

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EDITORIAL

LIEBE LESERINNEN UND LESER Zehn Jahre ist es her, da war die Jahrtausendwende als magische Zahl omnipräsent und mit zahlreichem dämonischem Gedankengut belastet: Weltuntergang, Absturz sämtlicher Computer und Netzwerke und dem damit verbundenen Untergang der industrialisierten Zivilisationen. Mittlerweile haben wir 2010 erreicht, „2001: Odyssee im Weltraum“ haben wir längst hinter uns. Mit dem Jahr 2010 ist Modulør den Kinderschuhen entwachsen. Die Macher haben die ersten sieben Ausgaben genutzt, um gegenüber kritischen Leserinnen und Lesern ihren Anspruch unter Beweis zu stellen. Das Team von Modulør – motivierte Fachautoren, unterstützt von einem Pool an externen Redakteuren sowie themenspezifisch zugezogenen Spezialisten – konnten in fundierten Artikeln mit Kompetenz aufwarten. Die bisherigen Ausgaben haben die Schweizer Medienlandschaft im Bereich Architektur bereichert. So jedenfalls lautet das Echo von Seiten der Leserschaft, von Architekturbüros, die ihre Projekte im Modulør publiziert haben möchten, von Immobilienfachleuten oder Baujuristen. Diese positive Resonanz zeigt, dass trotz Wirtschaftsflaute und genügend publizistischen Mitbewerbern ein neues Produkt wie der Modulør Berechtigung hat.

Gerald Brandstätter Chefredakteur gerald.brandstaetter@modulor.ch

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Thema gefangenschafT Hinter Schloss und Riegel: Wer von der Gesellschaft abgesondert wird hat sich an dieser durch eine Straftat schuldig gemacht. Schon das abgesondert sein – nicht mehr am gesellschaftlichen Leben, in der Arbeitswelt oder an uneingeschränkten Freizeittätigkeiten teilnehmen zu können – ist eine massive Einschränkung des inneren Freiheitsdrangs, eine Strafe. Spätestens seit der „Fall Polanski“ durch seinen Promi-Bonus, seinen direkten Bezug zur Schweiz und die daraus entstandene Medienaufmerksamkeit das Gefangensein auch hierzulande wieder in unmittelbare Nähe und ins Rampenlicht gerückt hat, wurden längst vergessene Fragen gestellt, die ansonsten in Freiheit Lebende kaum interessieren: Wo ist der Gefangene inhaftiert, wie sind seine Haftbedingungen, wie ist seine Zelle ausgestattet, wie geht es ihm gesundheitlich und wie wird er mit dem Eingesperrtsein psychisch umzugehen wissen, wann kommt der Gefangene wieder frei ... Seit über 100 Jahren zählt das Bundesamt für Statistik konstant 7600 Haftplätze, obwohl sich die Bevölkerung in dieser Zeit mehr als verdoppelt hat. Im Jahre 2008 waren in der Schweiz 5780 Personen in den unterschiedlichsten Haftformen im Justizvollzug. Im gleichen Jahr existierten 117 Institutionen des Vollzugs, wobei klar zu unterscheiden ist zwischen Polizei- und Untersuchungsgefängnissen, Bezirks- und Regionalgefängnissen, zwischen geschlossenen und offenen Anstalten, dem Massnahmenvollzug oder Ausschaffungsgefängnissen. Genau hier kommen die architektonischen Aspekte ins Spiel. Dimensionen, Ausstattung, Sicherheit: Der Wandel der Gefängnisarchitektur ist klar ablesbar, die baulichen Veränderung seit Beginn des modernen Justizvollzugs augenfällig. Haftbedingungen werden humaner, unsere heutigen Strafanstalten sind keine «Kisten» mehr. Doch: Nicht mehr frei zu sein ist eine Einschränkung, Gefangen zu sein ist ein harte Strafe – für Mensch und Tier! Das Gesetz fordert ebenso Sicherheit wie Re-Integration. Die Architektur kann den Justizvollzug fördern, doch auch behindern. In dieser Ausgabe von Modulør zum Thema Gefangenschaft zeigen wir wichtige Tendenzen, Anliegen und Perspektiven vergangener und heutiger Bauten für den Freiheitsentzug – für Mensch und Tier. gb 00

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INHALT

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eDitORiaL

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FORUM

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CaRte BLanChe

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theMa geFangensChaFt

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KOLUMne Thomas Sevcik

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aRChiteKtUR Savannah House, Rotterdam U-House, Japan

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RaUMpLanUng Masterplan Zoo Zürich

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ReCht Strafrecht und Immobilien

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VisiOn Li Edelkoort

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INHALT

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118 PRODUkTe

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SeRvIce

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spezial Badezimmer und Armaturen HLKK-Anlagen Cheminées/Öfen Swissbau Vorschau

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talk

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visit

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ticker ortsbild

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Arbon/ TG

literatur

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termine

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vorschau

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impressum

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SoM gewinnen wettbewerb für Peking Der zentrale Geschäftsdistrikt Pekings (CBD) soll in den nächsten acht Jahren für rund zwei Milliarden US-Dollar flächenmässig verdoppelt und nach nachhaltigen Gesichtspunkten reorganisiert werden. In einem Einladungswettbewerb konnten sich Skidmore Owings & Merrill gegen hochkarätige nationale und internationale Konkurrenz durchsetzen. Zu den Teilnehmern zählten neben den führenden staatlichen Stadtplanungsinstituten in Peking und Guangzhou auch Foster + Partners, Kohn Pedersen Fox Associates und ADPi. Der von den SOM-Büros in Chicago und Shanghai unter der Leitung von Philip Enquist entwickelte Plan sieht drei neue, von Parkanlagen und grünen Boulevards durchzogene Bezirke vor. Herzstück des Masterplans ist ein hierarchisch abgestuftes öffentliches Nahverkehrssystem. Über neue Zugstrecken ist das CDB sowohl mit dem Flughafen als auch mit dem Südbahnhof verbunden. Zwischen den einzelnen Bezirken des CDB werden Strassenbahnen verkehren; ausserdem sind die Blocks bewusst kleinmassstäblich angelegt, um den Fussgänger- und Fahrradverkehr zu begünstigen. Die Strategie von SOM sieht weiterhin den Einsatz hocheffizienter Gebäudesysteme vor. Auf diese Weise soll der Energieverbrauch um rund die Hälfte reduziert werden. Dasselbe gilt für den Wasserverbrauch und den Kohlendioxid-Ausstoss. pz www.som.com, www.bjcbd.gov.cn/en

Stirling Prize für richard rogerS Rogers Stirk Harbour + Partners haben für ihr Maggie’s Centre in London den diesjährigen Stirling Prize erhalten. Das vom amerikanischen Architekturtheoretiker Charles Jencks in Erinnerung an seine verstorbene Frau Maggie Keswick in Auftrag gegebene Pflege- und Hilfezentrum für Krebskranke ist die sechste derartige Einrichtung und die erste ausserhalb seiner Wahlheimat Schottland. Bereits die Vorgängerbauten von profilierten Architekten wie Zaha Hadid, Frank Gehry und Richard Murphy hatten weit über die Insel hinaus für Aufsehen in der Fachwelt gesorgt. Die Jury lobte Richard Rogers’ zweistöckigen Pavillonbau für seine informelle Raumkonzeption, die auf funktionelle Zuteilungen bewusst verzichtet. Umgeben von orange eingefärbten Betonwänden und einem darüber zu schweben scheinenden Flachdach, zeigt sich der Grundriss als Nebeneinander privater Innenhöfe, Dachterrassen und offener Räume, die über Schiebetüren unterteilt werden können. Der seit 1996 alljährlich vom Royal Institute of British Architects (RIBA) verliehene Stirling Prize ist mit £20‘000 dotiert und gilt als einer der prestigeträchtigsten Architekturpreise in Europa. Zu den bisherigen Preisträgern zählen neben Rogers selbst, der den Preis bereits vor drei Jahren für den Madrid Barajas Airport verliehen bekam, unter anderen Norman Foster, Herzog & de Meuron und David Chipperfield. pz www.richardrogers.co.uk

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© Richard Bryant / RIBA

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uns e i S n he Besuc Swissbau an der e 2.1 Hall K12 Stand Würde man alle alten und ineffizienten Geräte, die derzeit in der EU im Einsatz stehen (10 Jahre oder älter), austauschen, könnte man den CO2-Ausstoss um 22 Millionen Tonnen senken. Ein Fall für «Green Spirit». «Green Spirit» hilft aktiv mit, bei Haushaltgeräten die ökologisch richtige Wahl zu treffen, bei Neugeräten wie im Ersatzmarkt.

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Betonpreis 2009 für olgiati Der Bündner Architekt Valerio Olgiati ist mit dem Architekturpreis Beton 09 ausgezeichnet worden. Eine achtköpfige Jury unter dem Vorsitz von ETH-Professor Andrea Deplazes kürte aus 124 Einsendungen drei Bauten Olgiatis zum Sieger. Professor Georg Franck von der TU Wien lobte in seiner Laudatio die kritische Auseinandersetzung Olgiatis mit Bautypen, die „zum architektonischen Elend der verbauten Umwelt spezifisch beitragen“. Ob als Neuinterpretation einer Villa in Hanglage (Haus K + N in Wollerau), als Ersatzneubau eines Stalls in einem historischen Dorfkern (Atelier Bardill in Scharans) oder als Aussstellungsbau im Dienste des Tourismus (Nationalparkzentrum in Zernez) – Olgiatis Bauten überzeugten die Jury aufgrund ihrer „konzeptionellen Präzision und Materialisierung“. Der von der Betonsuisse, dem gemeinsamen Marketingunternehmen der in der Betonindustrie engagierten Fachverbände, ausgelobte Preis wird seit 1977 alle vier Jahre vergeben und ist mit 50’000 Franken dotiert. Prämiert werden vorbildliche und beispielgebende Bauwerke in Beton, von denen Impulse zur weiteren Entwicklung ausgehen. Valerio Olgiati, dem der Betonpreis bereits 2001 für sein Schulhaus in Paspels verliehen worden war, ist der erste Architekt, der die Auszeichnung ein zweites Mal entgegennehmen durfte. Weitere Auszeichnungen gingen in diesem Jahr an Gmür & Steib Architekten für die Wohnüberbauung Paul-Clairmont-Strasse in Zürich sowie an Burkhard Meyer Architekten für die Berufsfachschule BBB in Baden. pz www.olgiati.net, www.betonsuisse.ch

pet-sitZe Während zweier Workshops in der Manufaktur der Züco Bürositzmöbel AG wurden Sänften aus PET-Flaschen von Architekturstudenten im ersten Semester der Hochschule Liechtenstein gestaltet und gebaut. Ziel dieses Workshops war, dass sich die Hochschüler von herkömmlichen Sehgewohnheiten lösen und sich für neue visuelle Aspekte öffnen. Das Resultat lässt sich sehen. Unterschiedlicher könnten die PET-Objekte trotz desselben Materials nicht sein. Das Projekt zeigt auf nachvollziehbare Art und Weise, wie die Körperlage Interaktion und Kommunikation zwischen den Sitzenden und Tragenden direkt beeinflusst. ck www.hochschule.li www.zueco.ch

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„KniCK“ FÜr sia ForuM

Gehry-Bau ist 20 Jahre alt Geworden Sein erstes Projekt ausserhalb der USA realisierte Frank Gehry in Weil am Rhein bei Basel: Das Vitra Design Museum eröffnete am 3.11.1989 im aufsehenerregenden Museumsbau des kalifornischen Architekten. Um seine dekonstruktiven Entwürfe überhaupt darstellen und in Architektur umsetzen zu können, setzte er kurioserweise auf europäische Technik – CATIA (Computer Aided Three-Dimensional Interactive Application), eine Computer-Aided-Design-Software, die vom französischen Rüstungskonzern Dassault für Konstrukteure im Flugzeugbau entwickelt wurde. Das nun 20-jährige Vitra Design Museum ist bis heute wegen seiner spektakulären Formgebung und Raumeindrücke Besuchermagnet und Pilgerstätte geblieben. Mit dem immer anspruchsvoller werdenden Programm des Museums stiegen auch seine Besucherzahlen – von 23‘000 im ersten Jahr auf 86‘000 im Jahre 2008. gb

Vor einem Jahr gewannen die jungen Architekten Sarah Gatto und Adrian Weber, beide MAS in Architektur der Università Italiana in Mendrisio (USI), den Nachwuchswettbewerb der Stadt Zürich, des SIA Schweiz und des SIA Sektion Zürich für die Gestaltung der Räumlichkeiten des „neuen Forums für Baukultur“. Ihr Projekt „Knick“ überzeugte vor allem durch die raumordnende Kraft. Nun ist es fertiggestellt und offen für Besuche und Anlässe. Das Forum wird von einem über die gesamte Rückwand laufenden, raumhohen Wandschrankelement geprägt. Im hinteren, eher introvertierten Bereich finden Kleinausstellungen statt, der vordere Raum ist offen, hell und exponiert, und damit ideal für Kleinveranstaltungen. Beim Spitz des Dreiecks und genau gegenüberliegend vom Eingang befindet sich die Infotheke. Der rote Kautschukboden setzt einen starken Farbakzent und Kontrast zu dem weissen Wandelement. ck

Militärstrasse 115 Die Gegend um die Stadtzürcher Kreuzung Militärstrasse/Langstrasse im Kreis 4 befindet sich mitten im berüchtigten Rotlichtbezirk. Die Stiftung PWG fördert dort das Wohnen und Arbeiten und somit die Aufwertung des Quartiers, in dem sie ihre eigene Liegenschaft an der Militärstrasse 115 erneuert und erweitert. Mittels eines anonymen, einstufigen Projektwettbewerbs unter sieben Architekturbüros wurde ein Konzept ausgewählt, das auf die bestehenden Baukörper Rücksicht nimmt, aber auch Nutzen, Ökonomie und Ästhetik mit einbezieht. Das Gewinnerbüro Darlington Meier Architekten AG erfüllt mit seinem Projekt „Mr. Pommeroy“ die Erwartung eines einfachen, zweckmässigen Baus von hoher architektonischer Qualität. ck www.darlingtonmeier.ch, www.pwg.ch

www.gattoweber.ch www.sia.ch

www.design-museum.de

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FORUM

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MuSEuMSERwEITERuNg bERN Im September 2009 weihte das Historische Museum Bern 115 Jahre nach seiner Gründung seinen dringend benötigten Erweiterungsbau ein. Der Bau des Bieler Architekturbüros :mlzd besteht aus drei Teilen: zwei unterirdischen Depotgeschossen, einem 1200 m² grossen Ausstellungsbereich und einem darüber hinausragenden, breiten Büroturm. Dieser wird südseitig von einer kunstvoll strukturierten und kristallin geschnittenen Betonhaut ummantelt. Nordseitig spiegelt eine Vollglasfassade den gegenüberliegenden schlossartigen Altbau von 1894. Der spannungsvolle Dialog zwischen den Kubaturen von Alt und Neu entfaltet sich in respektvoller Distanz. Dies dank einem dazwischenliegenden rund 1000 m² grossen Platz, der zugleich auch das Dach des grossen Ausstellungssaals bildet. Über diesen Platz sind die beiden Parkareale vor und hinter dem Museumsschloss miteinander verbunden. Eine breite, skulptural gebrochene Freitreppe führt in grosser Geste auf den tieferliegenden, rückwärtigen Museumspark hinab. ck www.mlzd.ch

LIECHTENSTEINISCHES LANDESARCHIV Nach einer Bauzeit von drei Jahren ist das neue Archiv- und Verwaltungsgebäude in Vaduz fertiggestellt worden. Zusammen mit den renovierten und erweiterten Bauten des Landesmuseums sowie dem im vergangenen Jahr eröffneten Landtagsgebäude bildet die Fertigstellung des unmittelbar hinter dem Regierungsgebäude befindlichen Archiv- und Verwaltungsgebäudes den Schlusspunkt der Neugestaltung des Regierungsviertels. Entstanden ist ein charakteristisches neues Erscheinungsbild mit grosszügig bemessenen Freiflächen. Das Vaduzer Architekturbüro Kaundbe plante das Archiv- und Verwaltungsgebäude im Hinblick auf eine hohe Energieeffizienz: Es ist das erste Gebäude dieser Art in den beiden Ländern Schweiz und Liechtenstein, dass Minergie-P-zertifiziert ist. gb www.kaundbe.com

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Modulare Einrichtung f체r B체ror채ume: strukturierte Gestaltungsfreiheit

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Design Denz D3: Greutmann Bolzern Werkstoffe: Holz und Aluminium Farben: Polychromie Le Corbusier und ganze NCS-Palette Referenzen: Tamedia, Roche Forum, Nikon, siehe auch denz.ch

New Showroom N채nikon, T +41 (0)44 905 55 55 Forum Bern, T +41 (0)31 311 38 38

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CARTE BLANCHE

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Die einzigartige Fassade des Londoner Stadthauses lässt sich über die gesamte Höhe öffnen.

TOWNHOUSE FOR ARTISTS Das vorliegende Projekt zeigt ein Stadthaus in London. Dieses steht kreativen Künstlern aus dem In- und Ausland, die von der Stadt eingeladen werden, um sich mit lokal orientierten Projekten zu beschäftigen, zum Arbeiten und Wohnen zur Verfügung. Was bislang nur in grossen Lagerhallen, meist ausserhalb eines Stadtzentrums als möglich erschien, bringt das Townhouse for Artists ins Stadtzentrum zurück. Die flexible Raumstruktur des Gebäudes kann auf alle individuellen Platzanforderungen der Künstler angepasst werden: Die spezielle sowie einzigartige, sich komplett öffnende Fassade ermöglicht die Platzierung von enorm grossen Objekten zur weiteren Verarbeitung in den Künstlerstudios. Der Erschliessungskern, der die gesamte Infrastruktur enthält, unterstützt das Konzept der hohen Flexibilität und bietet dem Stadthaus im Falle von Ausstellungen die Möglichkeit, sich komplett zu öffnen. Dadurch kann das gesamte Gebäude vom Eingangsbereich bis zur abschliessenden Dachterrasse als zusammenhängender Raum gelesen werden. Die Flexibilität zeichnet sich ebenso in der Fassadengestaltung ab, die eine bewusste Analogie zu den besonderen Backsteinfassaden Londons herstellt. Im Erdgeschoss finden der Empfang und eine permanente Ausstellung der Arbeiten statt. Die lokal typischen Brandschutzwände aus Backstein sind ein prägendes Element, das sich durch den gesamten Baukörper zieht und den grossen Studios über dem Erdgeschoss einen zusätzlichen Arbeitscharakter vermittelt. Dieses Gebäude hat mit seiner speziellen Fassade das Potenzial, in London einen weiteren architektonischen Akzent zu setzen. Johannes Grissmann wurde am 14.2.1983 in Lienz, Österreich, geboren und schloss 2008 den Bachelor of Arts in Architecture an der ETH Zürich ab. Zurzeit befindet er sich im 3. Semester des Masterstudiums, ebenfalls an der ETH. grissmann_johannes@gmx.at

Senden auch Sie uns Ihre persönliche architektonische Vision in Text und Bild zu. Sollten Sie die Redaktion überzeugen, wird Ihre Idee im Rahmen der Rubrik „Carte Blanche“ publiziert. Was wir dafür brauchen? Skizzen, Zeichnungen, Pläne – eine visuelle Umsetzung Ihrer Vision und eine Kurzbeschreibung davon (max. 1500 Zeichen). Zusätzlich ein digitales Porträtbild von Ihnen (Auflösung min. 300 dpi) und einen kurzen Lebenslauf (max. 400 Zeichen) in vorzugsweise digitalisierter Form und in einer hohen Auflösung. Dateien in InDesign-, QuarkXpress-, Photoshop-, Illustrator-, PDF X3-Format; Bilder als .JPG- oder .TIFF-Dateien. Die Zusendung von Material berechtigt nicht zu einer Publikation. Das Material wird nicht retourniert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. carteblanche@modulor.ch

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THEMA Gefangenschaft

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Das Thema GefanGenschafT im Überblick 020

GefanGen in Der schweiz Wer sitzt wo in welcher Haftform: Statistiken zeigen eindrücklich das Ausmass der Gefangenschaft in der Schweiz. von Gerald Brandstätter/Corinne Küng

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GeschichTe Der sTrafvollzuGsarchiTekTur Gefängnisarchitektur widerspiegelt die Gesellschaft, deren Auffassung von Disziplinierung und Bestrafung. Ein Rückblick. von Dr. Andrea Seelich

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Der jusTizvollzuG unD seine einrichTunGen Gefängnisbauten treten in den verschiedensten Formen und den unterschiedlichsten Orten in Erscheinung. von Peter Schulthess

Titelbild: Abgebildet ist die Fassade des Flughafengefängnis Zürich, Abteilung Ausschaffungshaft, vor 13 Jahren angebaut an die knapp zwei Jahre zuvor in Betrieb genommene Abteilung Untersuchungshaft und Strafvollzug. Das Gebäude steht am Anfang der Piste 34 oder am Ende der Piste 16: Ob Landung oder Start, einsam fühlt sich an dieser turbulenten Lage kaum ein Insasse.

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archiTekTur unD ihre wirkunG auf GefanGene Ein Gespräch mit einem Erbauer und einem Direktor einer Justizvollzugsanstalt. von Claude Tacchini

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wohnen in Der hafTansTalT Die ehemalige Haftanstalt Rummelsburg in Berlin wurde zu einem Wohnquartier für Privilegierte. von Patrick Zamariàn

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Die GefänGnissTaDT Das Gefängnis als autonomer Organismus. Ein Projekt. von Gilma Teodora Gylyte und Dr. Kestutis Lupeikis

WEiTERE THEMEnRELEvAnTE ARTikEL: Savannah House, Zoo Rotterdam ab Seite 054. Masterplan, Zoo Zürich, ab Seite 066. © Peter Schulthess

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THEMA Gefangenschaft

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„PHYSISCHE KRAFT IST IM GEFÄNGNIS NICHT WENIGER NÖTIG ALS MORALISCHE, UM ALL DIE MATERIELLEN UNANNEHMLICHKEITEN DIESES UNSELIGEN LEBENS ERTRAGEN ZU KÖNNEN.“ Fjodor Michailowitsch Dostojewski, (1821–1881), russischer Romanautor. Quelle : „In der Verbannung“

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Einrichtungen des Freiheitsentzugs, Stand 2008 (Quelle: BFS) geschlossene Einrichtung offene Anstalt Gefängnis Ausschaffungsgefängnis

Total inkl. andere Haftformen

Insassenbestand nach Haftform (Quelle: BFS) Kapazität Ausschaffungshaft Strafvollzug Vorzeitiger Strafvollzug Untersuchungshaft

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THEMA Gefangenschaft

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geschichte der strafvollzugsarchitektur von Dr. Andrea Seelich (Text)

Gefängnisarchitektur ist ein spannendes Thema, ist sie doch ein Spiegelbild der jeweiligen Zeit, deren Gesellschaft und Auffassung von Disziplinierung und Bestrafung. Unser historischer Rückblick zeigt Beispiele herausragender Bauten des Justizvollzugs.

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Vor mehr als 150 Jahren wurde in Europa der Strafvollzugsbau aus dem Lehrplan der Architekturschulen gestrichen. Die kontinuierliche Ausbildung von Strafvollzugsbauexperten wurde damit, im Gegensatz zu der enormen Entwicklung anderer forensischer Disziplinen, unterbrochen. Als Architekten haben wir gelernt, in Gebäuden und Plänen zu lesen. Das bedeutet nicht nur zu sehen, wo sich Fenster- und Türöffnungen befinden, sondern anhand der zweidimensionalen Darstellungen zu erkennen, welche Räume und Raumwirkungen die einzelnen Projekte bieten. Bei dem Durchschreiten von Gebäuden sind wir darauf geschult, die Raumabfolgen als Typologien zu sehen und die Funktionen der einzelnen Bereiche zu erkennen. Wenn wir uns der Architektur von Strafvollzugsanstalten nähern wollen, macht es Sinn, sich mit deren Entwicklungsgeschichte auseinanderzusetzen. Nicht um wie leider so oft bauliche Lösungen unreflektiert zu übernehmen, sondern um diese zu analysieren und die dahinterstehenden Fragestellungen aus heutiger Sicht (Strafvollzugskunde) mit den heutigen Mitteln (Material, Technologien, u. a.) zu beantworten. Eine wesentliche Qualität alter Justizanstaltsbauten besteht in der Komplexität, der ineinandergreifenden und sich durch Wechselwirkungen bereichernden baulichen Einzellösungen.

aNtike Trotz zahlreicher Hinweise auf Gefängnisse bzw. einen differenzierten Strafvollzug sind keine Strafvollzugsbautypologien überliefert.

Mittelalter Das mittelalterliche Gefängnis wurde ausschliesslich vom Gedanken der sicheren Verwahrung, vom Geist der Abschreckung und Rache bestimmt. Es bestand aus zwei Räumen: dem Gelass (Loch, Kerker, Verlies) und der Wachstube. Manchmal war noch eine Folterkammer angefügt. Die Insassen wurden nicht differenziert und oft in größeren Gruppen festgehalten.

Neuzeit Im Zuge der Strafsystemreformen gewann die Freiheitsstrafe gegenüber den Leibesstrafen immer mehr an Bedeutung. Joseph Furttenbach d. Ä. (1591–1667) entwickelte einen der ersten Gefängnismusterpläne. Bemerkenswert ist hier: • Trennung der verschiedenen Tätergruppen • Ein besonders „gesicherter“ Haftraum in jedem Stockwerk

RASPHUIS UND SPINHUIS VON AMSTERDAM 1596 wurde in Amsterdam ein Klarissenkloster in das international viel beachtete Rasphuis umfunktioniert. Ein Jahr später folgte das Spinhuis für Frauen. Durch die gemeinschaftliche Arbeitspflicht kam es zu einer Trennung des Wohn- und Arbeitsbereiches. Eastern Penitentiary, erbaut 1829 vom englischen Architekten John Haviland, war ein klassischer Strahlenbau.

CASA DI CORREZIONE IN ROM Für die schwererziehbaren Jugendlichen aus reichem Hause errichtete man Jugendbesserungsanstalten wie z. B. die von Papst Clemens XI. unterstützte „Casa di correzione“ von Architekt Carlo Fontana (1638–1714). Das dreigeschossige Gebäude verfügte über vier Abteilungen für je fünfzehn Jugendliche. Die Zellen waren mit Abort und einem Beobachtungsfenster neben der Tür ausgestattet. Die Mittelhalle (Sala Clementina) diente als Speisesaal, Arbeits- und Gebetsraum. 023

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DAS PANOPTICON

SIR JOHN HOWARD

Im Panopticon waren die Zellen ringförmig aneinandergereiht und ins Gebäudeinnere nur durch Gitter abgetrennt. So stellte sich der englische Rechtsgelehrte Jeremias Bentham (1748–1832) das Ideal einer Allzweckmusteranstalt vor. In der Mitte befand sich das Aufsehergebäude, in dem die Aufseher mit ihren Familien wohnten. Ursprünglich als zweigeschossiges Gebäude mit je 48 Zellen gedacht, entstanden später vier- bzw. sechsgeschossige Varianten. Die Unzulänglichkeiten mussten schon auf den Plänen ersichtlich sein: • Keine Differenzierung möglich • Rund ein Drittel der Räume erhielt niemals Sonne • Grosse Lärm- und Geruchsbelästigung war unvermeidbar. Beispiel: Arnheim in Holland

Der Engländer John Howard (1726–1791) gilt als Initiator des modernen Gefängniswesens. Als Beispiel der von ihm angeprangerten seinerzeitigen Situation des Gefängniswesens in England können folgende Anstalten dienen: Bridewell (ehemaligen Schloss von Heinrich VIII. aus dem Jahr 1515) und Newgate (bei einem der acht Londoner Stadttore gelegen, von George Dance the Younger 1770–1785 errichtet). In beiden Anstalten waren die Insassen in Schlafsälen untergebracht, die untertags der Arbeit dienten. Die beengte räumliche Situation und die korrupte Führung der Anstalten waren untragbar. Sir John Howard stiess mit seinen Vorschlägen bei den zuständigen Behörden auf Ablehnung und Desinteresse. Seine Beobachtungen beschrieb er 1777 mit folgenden Worten: „It is a shocking thing to destroy in prison the morals, the health, and (as is often done) the lives of those whom the law consigns only to hard labour and correction. One is charged with bastardy: another is abusive in a drunken quarrel: a young creature, who perhaps was never taught a moral lesson, is guilty of some petty thelf: send them to Bridewell for a year, or two, which companions much improved by such education. If that prison be not secure, send them into a still worse company, that of abandoned felons: in the county goal – What is this but devoting them to destruction?”

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Howard forderte: • Sinnvolle Arbeit und gerechte Entlohnung • Kampf gegen Faulheit, Glücksspiel und Alkohol • Gesunde Ernährung • hygienische Zustände, Einrichtung von Sanitäranlagen, Licht und Luft • Ein Stufenvollzugssystem, in dem Gefangene durch gute Führung Hafterleichterungen erlangen können • Ausreichende Bezahlung der Wärter • Regelmässige Kontrollen der Gefängnisse durch die Aufsichtsbehörden • Differenzierung und Isolierung der Gefangenen bei Tag und Nacht, um eine kriminelle Ansteckung zu verhindern 1779 gelang es Howard, im englischen Parlament die gesetzliche Grundlage (Parlamentsakte) für seine Reformideen durchzusetzen. Sie beinhaltete unter anderem: • Einzelzellen mit gesetzlich festgelegten Mindestmassen von 6,5 m² und einer Höhe von rund 2,75 m • Abteilungen zu 10 bis 20 Gefangenen in ein- bis zweigeschossigen Gebäuden Trotz passiven Widerstands der Lokalbehörden wurden bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in England etwa 42 Gefängnisse (teilweise von Architekt John Soane) nach diesen Gesetzen gebaut.

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teNdeNzeN des 19. JahrhuNderts Eine typische Gefängnissituation um 1800 in Deutschland wurde von einem Zeitgenossen wie folgt beschrieben: „Das Gefängnis in Falkenburg besteht aus einem massiven Keller, der nur durch eine Öffnung in der Thür Luft und Licht bekommt; in Elbing aus einer 10 Fuss im Quadrat haltenden und 8 Fuss hohen Gruft, welche ,dem Zutritt der äusseren Luft gänzlich verschlossen ist‘ und aus einem 52 Fuss hohen Thurme, welcher, durch alle Geschosse offen, Licht und Luft, aber auch Regen und Schnee durch das zerfallene Dach erhält; der Fussboden besteht aus Bergen von Schutt und Unrat.“ Dieser Zustand verlangte nach Veränderungen.

Sing-Sing von Architekt Elam Lynds ist das bekannteste Beispiel des auburnschen Bautyps.

THE AUBURN STATE PRISON NEW YORK, USA Das Auburn State Prison wurde 1824 errichtet. Das Einzigartige und Neue an diesem Bau war, dass die Zellen nur indiWALNUTSTREET JAIL PHILADELPHIA, rekt belüftet und beleuchtet waren. Der (1790) erste Anstaltsleiter John Cray war der In Pennsylvania gründeten die in Eng- Überzeugung, dass der Mensch, um ein land benachteiligten Quäker 1787 nach Bewusstsein von sich selbst aufrechtzuenglischem Vorbild der „Prison Commis- erhalten, kommunizieren müsse. Um ihn sion” die „Philadelphia Society for Alle- zu brechen und so auf seinen Charakter viating the Miseries of Public Prisons“. bessernd einwirken zu können, müsse Diese Organisation lies Gefängnisse nach der Insasse schweigen (silent system). den Theorien John Howards errichten. Die Bauten waren übersichtlich in kleine SING-SING Abteilungen – acht bis zehn Aussenzellen in der Nähe der Arbeitsräume und Der weltweit bekannteste Bau des auSpazierhöfe – unterteilt. Das Walnut- burnschen Typs ist das Gefängnis von street Jail Philadelphia (Architekt Robert Sing-Sing von Architekt Elam Lynds. Die Smith) galt als Prototyp dieser Gefäng- Zellen sind im Gebäudeinneren gelegen, und über schmale pawlatschenartige, nisbauart.

offene Gänge erschlossen. Sie werden indirekt über die mehrgeschossige Halle beleuchtet und belüftet. Der Vollzug fand im solitary system, einer Art verstärktem silent system statt. Von den Quäkern eingeführt, bestand es aus: • streng isolierter Unterbringung • durch Einsamkeit zu Reue und Umkehr • A rbeitsverbot • Besuch nur von Geistlichen Später führte man folgende Milderungen ein: • A rbeit in den Zellen möglich • Genehmigung der Besuche ausgewählter Personen

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20. JahrhuNdert

PENNSYLVANISCHES SYSTEM EASTERN PENITENTIARY (1829), USA Das Eastern Penitentiary in Philadelphia (1829) vom englischen Architekten John Haviland (1792–1852) war ein klassischer Strahlenbau, bei dem die Zellen, die auch zur Arbeit dienen sollten, von der Flurseite aus nur durch das Personal betreten wurden. Im Vergleich zu den Bauten des auburnschen Systems waren die Hafträume größer angelegt (8 × 12 und 8 × 16 Fuss). Der auf den ersten Blick so selbstverständlich und für die Übersicht so bequem erscheinende Grundriss des Strahlenplanschemas verlor jedoch bei näherer Prüfung des Betriebsablaufes und bei der täglichen Benutzung einiges an Überzeugungskraft, da er schwerwiegende Nachteile erbrachte. Es waren dies vor allem der umständliche Zu- und Abtransport über die von aussen her zugänglichen Hoftüren und die ungenügende Übersicht auf die Freihöfe. PENTONVILLE Nach Vorbild des Eastern State Penitentiary wurde im Jahre 1842 das Londoner Gefängnis Pentonville durch Architekt Sir Joshua Jebb (1793–1863) errichtet. Ein fünfflügeliger Strahlenbau. Die Zellen waren kleiner als im Eastern State Pennitentiary (7 × 13 Fuss), jedoch mit WC und fließend Wasser sowie einer Warmluftheizung ausgestattet. Die Fenster waren fixverglast, und die Belüftung

erfolgte mittels Lüftungsschacht. Anders als in Philadelphia war hier die Isolationshaft nur die erste Stufe des „progressive system“. Insgesamt gab es drei Stufen erleichterter Haft, auf denen die Gefangenen je nach ihrem Verhalten auf- und absteigen konnten, schlimmstenfalls drohte die Rückkehr in die Isolationshaft. Das Gefängnis von Pentonville ist bis heute in Betrieb. TELEPHONE - POLE T-Pole beschreibt den kammartigen Grundriss der Gefängnisanlagen, der sich aus einem Erschliessungsgang und davon ausgehenden Zellentrakten besteht und beliebig fortgesetzt werden kann. Beispiel: Mettray in Frankreich, 1839 von Architekt Guillaume Abel Blouet (1795–1853) errichtet. In dem zu Beginn ideal scheinenden und aufgrund von humanen Überlegungen errichteten Gebäude stellten sich binnen kurzer Zeit alle Probleme des „second life“ ein. Die Verwaltung sah sich gezwungen, ein strenges militärisches Ordnungssystem einzuführen, um mit der schwierigen Sicherheitssituation fertigzuwerden.

Das 20. Jahrhundert brachte keine neue Typologie der Justizanstalten mit sich. Obwohl es zahlreiche Konzeptentwicklungen (Offener Vollzug, Wohngruppenvollzug) und viele technische Neuerungen (Technische Sicherheitssysteme, Materialien) gibt, die ja durchaus motivierend sein könnten. Die modernen Bauten beschränken sich meist auf formal übernommene Zitate alter Typologien und je nach Geschmack einem mehr oder weniger übertriebenen Einsatz von Glas und Farbe. In Europa kam es zu einer stufenweisen „Humanisierung“ der bestehenden Gefängnisbauten. Man kann zwischen zwei Formen der Humanisierung unterscheiden: • Der baulichen (fliessendes Wasser, Heizungen, baulich abgetrennte Sanitäranlagen, Freizeiträume) und der • schriftlichen (Gesetzesnovellen z. B. im Bezug auf im Haftraum erlaubte Tätigkeiten und Gegenstände). Leider gehen beide oft nicht Hand in Hand, und so kommt es, dass die gesetzliche Verbesserung zu einer räumlichen Beschränkung führt.

Dr. Andrea Seelich hat an der Academy of Applied Arts in Prag Architektur studiert. Ihr interdisziplinäres Doktorat an der Technischen Universität Wien verfasste sie zu den Themen Gebäudelehre, Kriminologie und Strafvollzugskunde. Neben ihrer Tätigkeit als Architektin ist sie beratend im Bereich Strafvollzug in Österreich und Tschechien tätig. Das von Dr. Andrea Seelich verfasste Buch „Handbuch Strafvollzugsarchitektur“ (Springer Verlag), wurde im Zuge einer wissenschaftlichen Arbeit begonnen und um Erkenntnisse jahrelanger Praxis erweitert. Es greift alle notwendigen Aspekte auf, um Architekten und Planern die Parameter zeitgemässer Gefängnisplanung aufzuzeigen und so einen unterstützenden Einblick in die Thematik zu geben.

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hinter gittern – der justizvollzug und seine einrichtungen Von Peter Schulthess (Text und Fotos)

Was landläufig als „Gefängnis“ bezeichnet wird, entpuppt sich beim genaueren Hinsehen als eine Vielfalt von verschiedenen Typen an Einrichtungen des Justizvollzuges. Eine Übersicht eines profunden Kenners.

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Seit über 100 Jahren zählt das Bundesamt für Statistik 7600 Haftplätze, konstant. Eine erstaunliche Tatsache – hat sich die Bevölkerung in dieser Zeit doch mehr als verdoppelt. Die 7600 Haftplätze verteilen sich auf die vier Kategorien Untersuchungs-, Bezirks-, Regional- oder Zentralgefängnisse, die Ausschaffungsgefängnisse, die eigentlichen Strafanstalten und die Massnahmenzentren. Im Durchschnitt sind sie zu 85 Prozent (aktuell) bis 95 Prozent (noch vor ein paar Jahren) belegt. Nur etwas mehr als die Hälfte davon ist von Häftlingen im Strafvollzug besetzt. Der Justizvollzug ist Sache der Kantone, der Bund unterstützt in bestimmten Fällen Bauprojekte finanziell. UntersUchUngs-, Bezirks-, regional- oder zentralgefängnis Ein Deliquent wird, in Handschellen, in ein Untersuchungsgefängnis, Bezirks- oder Zentralgefängnis eingeliefert. Nur in der Stadt Zürich beginnt der erste Akt im Polizeigefängnis, erst dann wird der Häftling ins nahegelegene Untersuchungsgefängnis eingeliefert. Jeder kann jederzeit festgenommen werden, es genügt ein stichhaltiger Hinweis auf eine Straftat. Mit der U-Haft soll verhindert werden, dass der Verdächtige Spuren verwischt, Beweismittel verschwinden lässt, Zeugen und Opfer beeinflusst, sich mit Mittätern absprechen oder weitere Straftaten begehen kann. In erster Linie verhindert die U-Haft jedoch die Flucht des Delinquenten. Die Isolation in der Untersuchungshaft ist belastend, die Enge erdrückend, ein Ende

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ist nicht in Sicht. Es gibt nichts zu tun. Besuche sind eingeschränkt erlaubt, jedoch nur hinter Glas und unter akustischer und visueller Überwachung. Eine Stunde pro Tag kann der Häftling im Spazierhof ein paar Runden drehen. Die U-Haft dauert so lange, wie es die Ermittlungsbehörde für notwendig erachtet, längstens aber bis zum Abschluss des Gerichtsverfahrens. In dieser Kategorie von Gefängnissen werden auch kurze Freiheitsstrafen bis zu drei Monaten verbüsst, das sind immerhin 85 Prozent aller unbedingten Freiheitsstrafen! Rund die Hälfte aller 7600 Haftplätze befindet sich in einem dieser 72 Gefängnisse. Was zUsammen gehört, sollte man nicht trennen Es ist von Vorteil, wenn die Arbeitsplätze der Untersuchungsbehörde und die Haftplätze der Untersuchungshäftlinge in einem Gebäudekomplex integriert sind oder zumindest in unmittelbarer Nähe liegen. Das wohl älteste und heute noch funktionierende Beispiel in der Schweiz steht in Glarus: Der Gefängnistrakt befindet sich auf der Rückseite des schmucken Gerichtshauses, 1862–64 von Johann Caspar Wolff erbaut. Es gibt aber auch Gefängnisse, die diesbezüglich aus der Reihe tanzen. Ausgerechnet das grösste Gefängnis in der Schweiz, das Prison de ChampDollon, steht weit vor den Toren der Stadt Genf. Eine kurze Vorladung bei der Untersuchungsbehörde im Stadtzentrum ist ein tagesfüllendes Unternehmen mit Sammeltransporten morgens hin und abends wieder im Verkehrsstau zurück. Kein Wunder,

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dauern die Untersuchungen so lange. Dies und weitere Faktoren führten zu der anhaltenden und gravierenden Überbelegung des 1977 eröffneten Neubaus mit seinen 700 Meter langen und sieben Meter hohen Umfassungsmauern und dem Eingangstor, das wie ein Maul eines Walfisches aussieht, aber einfach nicht so viel zu schlucken vermag wie ein solches Tier. schreckgespenst ÜBerBelegUng Mit der Einführung der Einzelzelle im vorletzten Jahrhundert traten immer wieder und auch heute noch schwierige Phasen von Überbelegungen in Gefängnissen und Strafanstalten auf. Überbelegung heisst, mit gleich viel Personal, derselben Infrastruktur (Küche, Freizeit- und medizinische Einrichtungen, Besuchsräume usw.) mehr als eine schon kritische Vollbelegung zu meistern. Aus Einzelzellen wurden so in der Not Zweierzellen, ein Bett über dem anderen. Nicht überall und nicht permanent; das Prison de Champ-Dollon jedoch traf es überaus massiv. Auf die 270 offiziellen Plätze in Champ-Dollon fielen in der schlimmsten Zeit 494 Häftlinge. Ursprünglich war ein Neubau mit 320 Plätzen vorgesehen, doch die budgetierten 41 Millionen Franken reichten nicht dazu. Eine unmissverständliche Rüge vom Kommissar der Europäischen Menschenrechtskommission hat nichts bewegt. Erst als vor drei Jahren Meutereien und tragische Todesfälle die Öffentlichkeit erschüttert haben, wurde der Druck gross genug: Der Direktor wurde entlassen und ein Erweiterungsprojekt lanciert.

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innovation im vollzUgsalltag, mängel am BaU

Aussenmauern mit Backsteinen anstelle von Stahlbeton ausgeführt.

Das Untersuchungsgefängnis BaselStadt Waaghof hat ganz andere Sorgen. Der 1995 bezogene und 87 Millionen Franken teure Neubau präsentiert sich zusammen mit der Staatsanwaltschaft, der Fahndung der Kantonspolizei und der Grenzpolizei unter einem Dach. Innerhalb einer Wohnzone, was nichts Unübliches darstellt. Es ist das erste Untersuchungsgefängnis der Schweiz mit Stationen für den Gruppenvollzug für geeignete Häftlinge mit etwas mehr als nur ein paar Tagen Haftzeit. Die Kapazität liegt nach Aufstockungen mit Kajütenbetten bei 172 Plätzen. Kaum waren die Häftlinge in den Neubau eingezogen, gelang die erste Flucht. Im Jahr darauf eine zweite, dazu kam ein Einbruch in die Räume der Staatsanwaltschaft. Fehlalarme gehören überall zur Tagesordnung, in Basel muss es aber gravierend sein, denn selbst nach baulichen Nachbesserungen wurden immer noch bis deren 20 pro Tag gezählt, 7000 im Jahr. Irgendwann werden die Alarme nicht mehr genügend beachtet. Wie in alten Zeiten konnten sich 2003 zwei Häftlinge mit zusammengeknoteten Duvets aus ihren Zellen abseilen. Filmreif ist der Ausbruch von 2005: Zwei Insassen schabten mit gewöhnlichen Löffeln ein Loch durch die Aussenmauer in ein Zimmer des Nachbarhauses, schlüpften durch, brachen dort die Wohnungstür auf und freuten sich über ihre neugewonnene Freiheit. Sie wurden zwei Monate später in Italien wieder gefasst. Wie es sich herausstellte, wurden aus statischen Gründen die

offene Und geschlossene anstalten Jede unbedingt verhängte Haftstrafe mit einer Dauer von über drei Monaten wird in einer Strafanstalt vollzogen. Ausnahmen bestätigen die Regel. In diesen Institutionen besteht eine Arbeitspflicht. Offiziell wird zwischen offenen und geschlossenen Anstalten unterschieden. Der Unterschied besteht in den baulichen und technischen Sicherheitsvorkehrungen zur Abwehr einer Flucht – eine ökologisch sinnvolle Einteilung, denn Sicherheit kostet, und längst nicht alle Häftlinge sind flucht- oder gemeingefährlich. Seit 1977 bestehen folgende sieben geschlossene Anstalten mit insgesamt rund 1500 Haftplätzen: • Die Anstalten Hindelbank BE ist die einzige Anstalt in der Schweiz nur für weibliche Insassen. • Die Tessiner Anstalt La Stampa für Männer und Frauen. In den folgenden fünf Anstalten werden nur männliche Insassen aufgenommen: • Die grösste Strafanstalt gemessen an der Insassenkapazität ist Pöschwies in Regensdorf ZH, ein Neubau von 1995 auf dem Gelände der alten, fünfflügeligen Anstalt aus dem Jahr 1901. • Basel-Stadt erstellte 1977 im Zweckbündnis mit dem Kanton Zug die Anstalt Bostadel mit dem Ziel, die alte, dreiflügelige Anstalt aus dem Jahr 1864 stillzulegen. • Der Thorberg, ehemals Rittersitz, später Zwangserziehungsanstalt,

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dann Gefängnis. Mit der Schliessung der Stadtberner Strafanstalt 1886 übernahm Thorberg deren Häftlinge und Bestimmung. Auf engem Raum wurde immer wieder vergrössert und modernisiert. • Schliesslich die JVA Lenzburg, ein architektonisches Juwel von Robert Moser, 1864 in Betrieb genommen und stets mit viel Verstand und Respekt gegenüber der alten Bausubstanz auf dem Laufenden gehalten. Es ist die einzige, die die korrekte Bezeichnung Justizvollzugsanstalt trägt. • Aus einer Strafkolonie sind 1877 im Kanton Waadt die Etablissements de la Plaine de l‘Orbe entstanden. Es ist die einzige geschlossene Anstalt der Romandie. Die meisten dieser Anstalten haben nebst dem Normalvollzug eine Hochsicherheitsabteilung für den Sicherheitsvollzug eingerichtet: eine fast unerträglich isolierte Welt für sich, eingehüllt in einer sowieso schon verschlossenen Welt. der offene strafvollzUg, eine schWeizer spezialität Ursprünglich wollte man durch geregelte Arbeit den auf die schiefe Bahn geratenen Insassen zu einem korrekten Lebenswandel führen. Dazu gehörte auch die religiöse und moralische Unterweisung, die Disziplin, gesunde Nahrung und gelegentlich ein paar Stunden Schulunterricht. Selbstverständlich dienten die Einnahmen aus der Häftlingsarbeit auch zur Verringerung des immer schon dagewesenen Defizites eines jeden Anstaltsbetriebes. Das war einfach im 19. Jahrhundert:

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Die eine Hälfte der Bevölkerung arbeitete in der noch wenig mechanisierten Landwirtschaft, die andere je nach Region in der Textil- oder Metallwarenfabrikation, im Bausektor oder in den traditionellen Handwerksberufen. Die ersten modernen Strafanstalten in der Schweiz (Genf 1821, St. Gallen 1839, Basel-Stadt und Lenzburg jeweils 1864) waren alle stadtnah gelegen, und der Häftlingsalltag spielte sich mit ganz wenigen Ausnahmen intra muros ab. Was aber soll ein landwirtschaftlich geprägter, kaum industrialisierter Kanton wie Bern mit seinen Sträflingen machen? Die Berner errichteten eine Kolonie auf dem Land, und zwar auf dem sumpfigen Brachland zwischen dem Neuenburger- und dem Bielersee, an der Kantonsgrenze zu Freiburg gelegen. Mit dem Haus- und anderem Kehricht aus der Stadt Bern, der mit der Eisenbahn herangefahren wurde, düngte man das kurz zuvor durch die Juragewässerkorrektion (1868–85) gewonnene unfruchtbare Land und hob damit auch gleich die Ebene an. Witzwil, benannt nach dem vormaligen Landbesitzer Friedrich Emanuel Witz, kaufte das Land für Spekulationszwecke, ging dann aber in Konkurs. Die Kolonie lief gut, 1895 errichtete man ein Zellengebäude. Der damalige Direktor war ein Meister in PR und «verkaufte» seine Anstalt als weltweit erste offene, landwirtschaftlich orientierte Strafanstalt und machte sie im In- und Ausland berühmt. Eine rentable Strafanstalt! Der Neid der Direktoren der geschlossenen Anstalten war programmiert. Kritik liess nicht lange auf sich warten, und auch die Konkurrenz nicht. Sechs Kilometer östlich von Witzwil baute Freiburg 1898 eine of-

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fene Anstalt nach ihrem System, dabei wurden auch gefährliche Häftlinge aufgenommen. Dort, in Bellechasse, waren die Aufseher auf dem Feld beritten, mit Gewehren bewaffnet und begleitet von scharfen Hunden. Flüchtende wurden auch schon erschossen. Das ist inzwischen anders, aber der Gegensatz zwischen den beiden Nachbaranstalten ist auch heute noch gross. Bekanntester Häftling war übrigens Brigadier JeanLouis Jeanmaire, der „grösste Schweizer Landesverräter des 20. Jahrhunderts“. Auch die Etablissements de la Plaine de l‘Orbe, acht Kilometer südöstlich von Yverdon, hatte ihre Anfänge 1877 in einer Sträflingskolonie. Die letzte der grossen offenen Strafanstalten, Saxerriet, entstand im sumpfigen St. Galler Rheintal in Etappen ab 1918. Witzwil ist mit gigantischen 612 Hektar Nutzfläche (exkl. Alpweiden) der grösste Landwirtschaftsbetrieb der Schweiz (98P Prozent der Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz besitzen eine Nutzfläche von weniger als 50 Hektar). Die Nummer zwei ist Bellechasse mit 362 Hektar (exkl. Alpweiden). Das sind kanadische Verhältnisse. Die offenen Strafanstalten haben nebst Feld- und Stallarbeit aber noch einen anderen Zweck. Häftlinge aus geschlossenen Anstalten können, wenn sie dafür geeignet sind, nach rund der Hälfte ihrer Strafzeit in eine offene Strafanstalt oder einen Arbeitsexernat wechseln. Einen Tag in einer offenen Anstalt kostet den einweisenden Kanton rund 100 Franken weniger als in einer geschlossenen. Witzwil, seit 1985 im Pavillonstil mit Gruppenvollzug und Hallenbad, hatte in den 1990er-Jahren Mühe, seine 180 Plätze zu belegen. Ein Pavillon wurde in eine

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geschlossene Abteilung umgebaut. Später wurden auf Kosten des Bundes zwei Pavillons mit 36 Plätzen für die Ausschaffungshaft umgerüstet. Nahezu alle offenen Anstalten wurden in den letzten Jahren mit einer geschlossenen Abteilung ergänzt, was ihren Spielraum im Umgang mit schwierigen Insassen erweitert, die sich im Nachhinein als (noch) nicht für den offenen Vollzug geeignet erweisen. Der Nachteil des offenen Vollzuges sind der leichte Zugang zu Drogen und die Einladung zu Fluchten. Viele, aber nicht alle kommen freiwillig zurück oder werden von der Polizei zurückgebracht. Massnahmenanstalten Die Psychiatrisierung hat auch im Justizvollzug Einzug gehalten: Besteht die Annahme, dass das Delikt aufgrund eines psychischen Defektes begangen worden ist, welcher behandelbar ist, so wird keine eigentliche Strafe ausgesprochen, sondern eine Massnahme. Dasselbe gilt für Süchtige: Im Gegensatz zu einer Strafe mit einer fixen Dauer ist das Ende einer Massnahme an einen Behandlungserfolg geknüpft. Es liegt auf der Hand, dass für solche Delinquenten eine spezialisierte Umgebung geschaffen werden muss und das übliche „Knastmilieu“ höchst kontraproduktiven Einfluss hätte. Spezialisiertes Personal und ein gezieltes Angebot an Psychotherapie machen den Behandlungsvollzug aus. Die grösste Einrichtung ist St. Johannsen, auf Berner Boden in der Nähe von Witzwil gelegen. 71 offen plus 9 geschlossen geführte Insassenplätze und 120 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Weitere Massnahmenzentren sind Bitzi

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SG (52) und das Therapiezentrum Im Schache SO (32 Plätze). Einen ähnlichen Ansatz verfolgen die Massnahmenzentren für junge Erwachsene. Kann die Tat eines zwischen 18 und 25 Jahre alten Straftäters mit einer gestörten spätpubertären Persönlichkeitsentwicklung begründet werden, so schlüpft er durch die Maschen des Strafrechts für Erwachsene. Diese Massnahmezentren gehen gezielt auf die persönlichen, aber auch schulischen Defizite ein und ermöglichen die Absolvierung einer Berufsausbildung. Es sind dies Kalchrain TG (55), Uitikon ZH (48), der Arxhof BL (46) und in der Romandie Pramont VS (34 Plätze). Ausschaffungsgefängnisse Eine neue Kategorie von Gefängnissen entstand zwischen 1995 und 2004 aufgrund eines neuen Bundesgesetzes über Aufenthalt und Niederlassung von Ausländern. Hierbei handelt es sich nicht um Strafen, sondern um Massnahmen, die so lange dauern, bis die Ausreise erreicht ist, im Maximum jedoch 18 Monate. Die Inhaftierung bezweckt die Sicherung der Ausreise, Feststellung der Identität und Beschaffung der zur Ausreise nötigen Papiere. Die Insassen geniessen innerhalb des Gefängnisgebäudes grosse Freiheiten. Kein Arbeitszwang, tagsüber kein Zelleneinschluss, freie Besuche ohne Trennscheibe, und das Telefon steht allen zur Verfügung. Die Einzel- und Mehrplatzzellen sind kahl, ohne persönliche Utensilien. Das vermeidet Konflikte und ermöglicht eine plötzliche Rückführung mit Überraschungseffekt. Der Bund sprach für die Einrichtung von 300 Haftplätzen

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Wie gross müssen zellen sein? In England - die im Gefängniswesen vorauseilende Nation - wurde 1778 die Mindestgrösse einer Einzelzelle auf 3×2.2×2.75 m (=6,6 m²/ 18 m³) gesetzlich festgelegt. Die Empfehlungen des Europarates zum Freiheitsentzug R(93)6 von 1993, eine Richtlinie, die auch für die Schweiz gilt, schreibt keine Mindestgrösse vor. Es ist zu lesen, dass eine «ausreichende Bodenfläche, Beleuchtung, Heizung und Belüftung» zu berücksichtigen sei. Das Kapitel Unterbringung umfasst 5 Punkte; knapp eine von insgesamt 369 Seiten. Das Bundesamt für Justiz schreibt für eine Einzelzelle eine Mindestgrösse von 10 m² Wohnbereich plus 2m² Nassbereich für Neubauten vor. Bei Umbauten gelten Ausnahmeregelungen. Zu diesem vieldiskutierten Thema gibt es keinen Bundesgerichtsentscheid. sitUation in der schWeiz heUte In den 7 geschlossenen Strafanstalten finden wir Grundrisse zwischen 8 m² in La Stampa TI bis zu den vorbildlichen 10+2 m² in Pöschwies ZH. In den Gefängnissen wie auch in einigen wenigen Strafanstalten findet man Einerzellen mit einem oder mit zwei Betten, Doppelund Dreierzellen sowie Dreierzellen mit fünf Betten (Prison de Champ-Dollon GE). Trotz der Misere in Genf steht die Schweiz bezüglich Zellengrösse international sehr gut da.

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einen Rahmenkredit von 51 Millionen Franken. Das grösste und erste Ausschaffungsgefängnis steht auf dem Gelände des Flughafens Kloten (siehe Titelbild dieser Ausgabe). Dieser Anbau an das kurz zuvor eröffnete Untersuchungsgefängnis zählt 106 Haftplätze. Ein weiterer Neubau in Basel, das Bässlergut, (72 Plätze) wurde 2004 in Betrieb genommen. Mehrere Kantone sicherten sich im Bässlergut Kontingente für ihre Ausschaffungshäftlinge. Im gleichen Jahr eröffnete Genf das zusammen mit den Kantonen Waadt und Neuenburg betriebene Ausschaffungsgefängnis Frambois mit 20 Plätzen. Die geringe Kapazität widerspiegelt die weniger strenge Handhabung des Bundesgesetzes vor allem im Kanton Genf. Weitere Ausschaffungsgefängnisse liegen in den Kantonen Bern (36), Wallis (16), Luzern (14) und St. Gallen (8 Plätze).

Peter M. Schulthess, ist freischaffender Fotograf und Publizist. Er veröffentlichte 2006 den umfassenden Bildband „Hinter Gittern – Gefängnisse und Justizvollzug in der Schweiz“, und arbeitet zurzeit an einem Buch über die ehemalige Strafanstalt Basel-Stadt „Ein Blick ins Schällemätteli“, das 2010 im Reinhardt Verlag erscheinen wird. www.themaschweiz.ch

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Kurz vor Baubeginn: Das Neubauprojekt der neuen Solothurner Justizvollzugsanstalt zeichnet sich vor allem durch die klare städtebauliche und architektonische Lösung, die grosse Funktionalität der Grundrisse und die hohe Flexibilität im Hinblick auf Änderungen im Strafvollzug aus. Ein Projekt von Ipas-Architectes, Neuchâtel.

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ARchITekTuR; BInDeGlIeD ZWISchen DeR GeSellSchAfT unD DeR WelT hInTeR GITTeRn von Claude Tacchini (Text) und Ipas-Architectes (Visualisierungen)

Durch spektakuläre Bauten wie Museen und Stadien besitzt die Architektur heute grosse mediale Ausstrahlungskraft. Eine Strafanstalt hingegen zieht keine grosse Aufmerksamkeit auf sich: ein Gespräch mit Eric Ott, Architekt ETH und Erbauer der Justizvollzugsanstalt Solothurn, sowie Florian Hübner, Direktor der Strafanstalt La Tuilière.

Der französische Politiker Jean Zay, von der französischen Vichy-Miliz aus dem Gefängnis in Riom entführt und am selben Tag bei Vichy hingerichtet, sagte: „Trotz der Dicke seiner Mauern ist das Gefängnis ein Glashaus. Sie dürfen mit niemandem sprechen, aber alle können Sie beobachten.“ Ist dieses Zitat noch immer aktuell? Florian Hübner: Ich denke, dieses Zitat trifft heute noch zu. Die Mauern sind vielleicht nicht mehr so dick, die ständige Kontrolle des Systems hingegen – heute vor allem mittels Videoüberwachung – ist geblieben. Gerade diese Kontrollmechanismen sind für manche Insassen schwer erträglich. In sehr engen Räumen eingesperrt zu sein, bedeutet für die Inhaftierten, dass sie fast andauernd von Mitinsassen oder vom Personal umgeben sind. Die einen finden sich mit diesem Eingriff in ihre Intimsphäre ab, die anderen ertragen ihn nur sehr schwer oder gar nicht. Für Letztere besteht die Gefahr, dass sie durch den Gefängnisaufenthalt noch mehr ausgegrenzt werden. Wie schaffen Sie es als Architekt, sowohl dem Bedürfnis nach Privatsphäre also auch den Sicherheitsbestimmungen eines Gefängnisses Rechnung zu tragen? Eric Ott: Dies ist schwierig. Meines Erachtens muss man eine Inhaftierung selber erlebt haben, um sich dieser Problematik bewusst zu werden. Nehmen wir das Beispiel eines Einfamilienhauses: Die Bauherrschaft verlangt von uns Architekten, ein auf 037

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die Familie zugeschnittenes Lebensumfeld zu kreieren. Im Falle eines Gefängnisses ist die Zielgruppe viel breiter; Es handelt sich hierbei nicht mehr um ein Projekt für einen individuellen, sondern für einen gemeinschaftlichen Lebensraum. Wir schaffen eine Art Siedlung hinter Mauern, wobei die Vielfalt des Zusammenlebens unbedingt berücksichtigt werden muss.

Ott: Ja. Für das Projekt des neuen Gefängnisses im Kanton Solothurn haben wir sowohl Insassen als auch Aufseher befragt. Wir haben uns stark damit beschäftigt, wie das Leben hinter Gittern aussieht, und haben einen Entwurf mit viel Licht, Blick zum Horizont und einer speziellen Atmosphäre in jedem Raum vorgeschlagen. Es war unsere Absicht, das in vielen Köpfen bestehende Bild einer Strafanstalt zum Wanken zu bringen.

Hübner: Ich frage mich, ob der Problematik des engen Zusammenlebens genug Beachtung geschenkt worden ist. Strafanstalten haben den Auftrag, den Freiheitsentzug umzusetzen. Dabei wird die eingeschränkte Bewegungsfreiheit der Insassen ständig überwacht. Ist es hinsichtlich einer erfolgreichen Resozialisierung sinnvoll, Menschen in einer «Sardinenbüchse» einzusperren und diese dann eines Tages zu öffnen und zu verkünden, dass sie jetzt wieder in Freiheit leben können? Gelingt es einem Insassen, der während des Gefängnisaufenthaltes keine Privatsphäre hatte und auf engem Raum leben musste, nach der Entlassung wieder Fuss zu fassen? Ich habe keine Antwort auf diese Fragen.

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Ott: Michel Foucault hat gesagt, dass Inhaftierte zwar auf den Gefängnisaustritt vorbereitet werden, nicht aber auf den Eintritt. Beim Eintritt in eine Strafanstalt begibt man sich in eine andere Welt. Die Gefängnisbauten widerspiegeln die Vorstellungen, die sich die Gesellschaft von diesem Mikrokosmos macht. Einige Gefängnisse sind relativ offen angelegt, andere gleichen einer ummauerten Festung.

Ist es nicht etwas naiv zu glauben, dass es reichen würde, sich in die haut eines Insassen zu versetzen, um ein leben hinter Gitter zu konstruieren? letztlich ist es ja das Volk, das seine Stimme für oder gegen ein Bauprojekt gibt. Ist die Bevölkerung bereit, einen offen angelegten, angeblich luxuriösen Gefängnisbau zu finanzieren? Hübner: Ich bin der Ansicht, dass ein Gefängnis wie ein Gefängnis aussehen muss. Es muss einen Ort des Freiheitsentzuges symbolisieren. Dass es sich bei einem Bauwerk um ein Gefängnis handelt, sollte aber nicht nur an der Mauerdicke erkennbar sein. Neigen wir nicht dazu, die öffentliche Meinung, die vor allem den Sicherheitsaspekt im Auge hat, überzubewerten und damit die Realität im Gefängnis lebenden Menschen zu vergessen? Und schon stecken wir in einer paradoxen Situation: Wer ein Verbrechen begangen hat, muss seine Strafe in einer Strafanstalt absitzen, deren Infrastruktur ja keinen Luxus bieten darf. Wenn wir sparen wollen, müssen wir die Gefängnisse abreissen! Dann würde es sich ja zeigen, ob sich die Gesellschaft verschlechtert oder verbessert . . .

Hübner: Der Architekt, der die Strafanstalt La Tuilière gebaut hat, bekennt sich zur Gefängnisrealität. Er hat dieses Gebäude mit einer mittelalterlichen Stadt verglichen, dessen dicke Mauern einen Schutz bieten vor der Aussenwelt. Dieses Konzept gilt auch im umgekehrten Sinne: Die Mauern schützen die Gesellschaft vor der Innenwelt. Wenn man jedoch das Mauerwerk genau beachtet, bemerkt man, dass als Symbol für die Verbindung mit der Aussenwelt an bestimmten Stellen Glasbausteine eingesetzt worden sind.

Ott: In diesem Punkt bin ich mit Ihnen einig. Das Volk tendiert zum Glauben, dass jeder Insasse ein entsetzliches Verbrechen verübt hat. Wenn die Realität hinter Gittern enthüllt würde, könnten die verschiedenen Delikte voneinander abgegrenzt und individualisiert werden. Die Bevölkerung wäre dann in der Lage, die Vielzahl der Vergehen auseinanderzuhalten, und käme zum Schluss, dass nicht alle gleich schlimm sind. Vor diesem Hintergrund ist es für einen Architekten möglich, ein positives Signal auszusenden.

Ott: An unserer Diskussion stört mich die Vorstellung, dass sich Architekten im Vorfeld bereits alles ausgedacht hätten. Bei der Planung eines Gefängnisbaus wird zunächst ein Wettbewerb ausgeschrieben, in dem es insbesondere darum geht, die Auflagen und Bedingungen der Bauherrschaft zu erfüllen. Es handelt sich nicht um einen Wettkampf der Ideen, der darauf abzielt, die aktuelle Philosophie des Bestrafens zu revolutionieren. An jedem Bauprojekt sind zwei Urheber beteiligt, ein Architekt und ein Bauherr, dessen müssen wir uns bewusst sein. Hübner: Wie steht es mit der Meinung der Benutzer, das heisst in unserem Fall mit den Insassen? Sie sind es ja, die in diesem Bauwerk leben müssen. Sind sie auch einmal gefragt worden?

können architektonische elemente wie farbe, Materialien oder lichteffekte den mit dem Gefängnisalltag verbundenen Stress verkleinern? Ott: Davon bin ich überzeugt. Hübner: Unbedingt. Ich besuchte bisher mehr als 20 Gefängnisse in der Schweiz und im Ausland, und jedes Mal war für mich die enge Beziehung zwischen dem Bauwerk und der darin gelebten Realität spürbar. Sowohl interne Abläufe als auch alltägliche Dinge sind mit einem Gebäude verwoben. Ein Teil des Frauengefängnisses Hindelbank beispielsweise besteht aus der Hinterlassenschaft eines alten Schlosses. Bei einem Besuch werden Ihnen

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die hohen, geschmückten Decken auffallen, die in Ihnen einen total anderen Eindruck hinterlassen als das moderne Gefängnis La Tuilière. Ein Gebäude sollte sich in Abhängigkeit der Bedürfnisse seiner Bewohner entwickeln können. Die ursprüngliche architektonische Wahl der Bauart kann eine Falle sein, in die man nicht treten sollte. Wie Herr Ott ja bereits gesagt hat, kann ein Architekt wegen äusserer Bedingungen kein Projekt alleine realisieren. Er sollte jedoch entsprechende Kompetenzen und einen bestimmten Handlungsspielraum haben, um ein ausbaufähiges Projekt entwerfen zu können. herr Ott, berücksichtigen Sie bei Ihren Projekten entwicklungstendenzen im Strafvollzugssystem? Ott: Nein, meine Arbeit ist unabhängig von neuen Entwicklungen im Strafsystem. Ich setze mir vielmehr zum Ziel, für die inhaftierten Personen möglichst angenehme Lebensräume zu schaffen. In meinen Entwürfen versuche ich beispielsweise, den Ausblick in die Landschaft, den Bezug zur Natur, das Licht und die Stimmung einzubeziehen. Die Grösse einer Zelle hingegen liegt nicht in meiner Entscheidungskompetenz. Welches sind, in den Augen eines Gefängnisdirektors, die wichtigsten Auswahlkriterien für ein neues Gefängnis? Hübner: Ich bin nicht nur Gefängnisdirektor, sondern habe auch meine persönlichen Vorstellungen. Unter diesem Gesichtspunkt befürworte ich architektonische Projekte, bei denen eine gewisse Sensibilität spürbar wird und nicht nur austauschbare Boxen geschaffen werden. Ich bin der Meinung, dass eine architektonische Vision nicht nur notwendig, sondern auch sinnvoll ist und respektiert werden muss, damit nicht irgendetwas kreiert wird. Man muss schliesslich auch pragmatisch sein. Um auf Ihre Frage zurückzukommen: Es wäre für mich ein grosses Vergnügen, ein neues, noch nicht existierendes Gefängnis zu bauen, das sowohl bezüglich der eingesetzten Materialien als auch hinsichtlich seiner Nutzung Innovationscharakter hat.

Licht und Raum: Das Siegerprojekt des Planungswettbewerbs für die Erweiterung der Solothurner Justizvollzugsanstalt hat in den drei Hauptbeurteilungskriterien Gestaltung, Nutzen und Kosten Bestnoten erhalten.

„ein Gefängnis, das noch nicht existiert“, sagen Sie. Welches wäre denn Ihre Vision eines idealen Gefängnisses? Hübner: Es klingt zwar paradox, aber ich neige zu einer offenen Einrichtung, in welcher intern freier zirkuliert werden kann. Ich bin Direktor einer Strafanstalt mit vergleichsweise geringem Sicherheitsaufwand. Trotzdem befürworte ich, dass die Insassen mehr Bewegungsfreiheit haben können. Eine wichtige Rolle spielen dabei die modernen technologischen Mittel, denn diese ermöglichen den inhaftierten Personen, dass sie sich innerhalb der Strafanstalt frei bewegen können. Auf diese Weise entfremden sich die Insassen weniger von den Lebensbedingungen ausserhalb der Gefängnismauern. Trotzdem sollten die Gefahren bei unserer Arbeit nicht verniedlicht oder gar verleugnet werden. Niemals möchte ich in einem Gefängnis arbeiten, dessen Bauwerk nicht die Merkmale einer geschlossenen Einrichtung aufweist. 039

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und Sie, herr Ott, wenn Sie die äusseren Zwänge und Bedingungen ausser Acht lassen könnten, welches wäre Ihre Idealvorstellung eines Gefängnisses? Ott: Zunächst einmal müssten die Vorstellungen des Bestrafens überdacht werden. Erst danach könnte man sich einem neuen Gefängnisentwurf widmen. Im Rahmen des heutigen Strafsystems ist es für mich schwierig, den Freiheitsentzug von der Vorstellung von Verlust und Entbehrung zu trennen. Die Idee des Einsperrens hat somit Bestand.

Welches sind die folgen dieser neuen Technologien auf die Architektur von Strafanstalten? und wie werden diese in der Architektur integriert? Ott: Mit der heutigen Technologie sind sowohl die materiellen als auch die menschlichen Barrieren verschwunden. Im Zusammenhang mit dem architektonischen Schaffen sind die modernen technologischen Errungenschaften ein grosser Pluspunkt. Als Schöpfer von Räumen ist es für mich vital, Schranken entfernen zu können.

Welche Bedeutung hat Ihrer Meinung nach die Ästhetik einer Strafanstalt? Ott: Ich versuche, poetische Objekte zu schaffen, die Interesse wecken; das heisst, sie müssen sowohl mit ihrem Kontext als auch mit ihrer Funktion übereinstimmen. Die Frage, ob es sich um ein schönes Gebäude handelt, ist immer subjektiv.

Hübner: Inhaftierte Personen erleben all ihre Gefühle wie Frustration, Wut, Freude in einem eng begrenzten, geschlossenen Raum. Sie sind dauernd gezwungen, ihre Gefühle zu unterdrücken. Bietet die Architektur Möglichkeiten, damit die Insassen mit dieser Situation besser zurechtkommen? Können Sie sich Alternativen vorstellen, um dieses Problem zu entschärfen?

Hübner: Ein Gefängnis soll uns nicht unberührt lassen und muss schön sein. Jedes Bauwerk hat ein Potenzial und kann auf uns eine anziehende Wirkung haben. Ich liebe La Tuilière, weil mich dieses Gebäude auf eine besondere Art berührt. Wenn beispielsweise an der Decke anstelle einer Gipsplatte ein Glasfenster installiert wird, durch welches Aussenlicht scheint, wird dieses Fenster in einem Gefängnis zum Symbol von Aussenkontakt. Ein neutraler Betrachter wird diesem Detail vielleicht kaum Beachtung schenken, für einen inhaftierten Menschen hingegen ist es bedeutsam.

Ott: Es muss möglich sein, die Umgebung zu wechseln. Wenn sich die Gefangenen zwischen Zelle und Werkstatt frei bewegen dürfen, durchqueren sie eine Abfolge verschiedener Räume, die einem urbanen Umfeld gleichen. Sie können sich umschauen und haben den Eindruck, sich in einem lebendigen Umfeld zu bewegen. In einer Landschaft gibt es keine „Einbahn-Orientierung“. Ich bin der Ansicht, dass die Gefängniswelt dank der Variation an Räumen reicher und weniger monoton erscheint. Allerdings wird kein Beitrag der Architektur etwas an der andauernden Eingeschlossenheit ändern können.

Sie haben den Vorteil des technologischen fortschrittes erwähnt, wodurch die Insassen mehr Bewegungsfreiheit erhalten haben. hat mit der Zunahme an technischen Möglichkeiten nicht auch die Beziehung unter den Gefangenen als auch zwischen dem Personal und den Insassen gelitten? Hübner: In den sternförmigen Gefängnisbauten von früher hatte man von einem zentralen Ort aus einen umfassenden Überblick. Mit der Zeit wurde dieser panoptische Ansatz aufgegeben zugunsten von Überwachungskameras, die mit der Gefängniszentrale verbunden sind. Die Kameras ersetzen im Prinzip das frühere Panoptikum. Den Insassen wird auf diese Weise vorgegaukelt, autonomer zu sein; in Wahrheit aber werden sie noch stärker überwacht. Die Vollzugsmitarbeiter hingegen leiden darunter, dass sie von den Gefangenen nur als „Türöffner“ wahrgenommen werden. Zudem beklagen sie sich darüber, nicht genügend Zeit zu haben, um mit den Insassen eine Beziehung aufbauen zu können. Wenn Insassen Alltagsaufgaben selbstständig und ohne Aufsichtspersonal ausführen dürfen, bleibt für die Mitarbeiter mehr Zeit für Aktivitäten auf höherem Niveau. Anstelle der Planung und Durchführung einer zeitaufwendigen Verlegung könnten sie beispielsweise mit einem Insassen ein persönliches Gespräch führen.

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Claude Tacchini arbeitet im Fachbereich Straf- und Massnahmenvollzug des Bundesamtes für Justiz. www.bj.admin.ch Eric Ott, Architekt ETH, Lausanne. 2003 gründete er das Architekturbüro Ipas, wo er heute als Partner arbeitet. Ipas-Architectes gewannen den Wettbewerb für den Bau des neuen Gefängnisses im Kanton Solothurn (Justizvollzugsanstalt Solothurn). www.ipas.ch Florian Hübner Jurist und MPA (Master of public administration). Seit 2006 Direktor des Gefängnisses La Tuilière. Die Strafanstalt La Tuilière wurde im Jahr 1992 erbaut und galt als moderne Einrichtung. La Tuilière hat zwei Frauenabteilungen (offiziell 54 Plätze, Freiheitsentzug und Untersuchungshaft) sowie eine Abteilung für Männer (offiziell 28 Plätze, Untersuchungshaft). Das Gefängnis liegt zwischen Lausanne und Morges und ist von der Autobahn bzw. dem Zug aus sichtbar.

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wohnen in der haftanstalt von Patrick Zamariàn (Text) und Christof Schröter (Fotos)

Mit der Sanierung der ehemaligen Haftanstalt Rummelsburg in Berlin ist es gelungen, ein vom Verfall bedrohtes Baudenkmal in eine Wohnnutzung zu überführen. Das Projekt mit dem Namen BerlinCampus wurde dieses Jahr mit dem Berliner Immobilienaward ausgezeichnet.

Ehemalige Haftanstalt: Die vorgehängten Balkone wurden in den Kappendecken verankert, auf Stützen wurde aus ästhetischen Gründen verzichtet. Die Wohnungen im Hochparterre verfügen über Aussentreppen, die direkt in die vorgelagerten Gärten führen. Im Krieg zerstörte Satteldächer wurden durch Flachdächer ersetzt und im Bereich der Mittelrisalite um ein Dachgeschoss aufgestockt.

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Der Südosten Berlins befindet sich im Aufbruch. Davon zeugt nicht nur das WISTA-Gelände in Adlershof, sondern vor allem das Standortentwicklungsprojekt Mediaspree mit der im letzten Jahr neben dem Ostbahnhof eröffneten O2-Arena. In zwei Jahren soll ausserdem der neue Grossflughafen Berlin-Brandenburg International in Schönefeld den Betrieb aufnehmen. Von dieser Entwicklung profitiert die durch die Halbinsel Stralau und das Rummelsburger Ufer gebildete Rummelsburger Bucht. Unweit des Szenebezirks Friedrichshain und nur vier Kilometer vom Alexanderplatz entfernt, hat das Areal in den vergangenen Jahren einen Bauboom sondergleichen erlebt. Nachdem das Bundesland Berlin in den Neunzigerjahren 232 Millionen Euro in Renaturierungs- und Infrastrukturmassnahmen investiert hatte, entwickelte sich das ehemalige Industrieareal zu einem komplett neuen Stadtteil. Die „Wasserstadt Rummelsburg“, in der heute rund 4500 Menschen wohnen, erinnert dabei mit ihrer Ansammlung von Townhouses, Reihen- und Atelierhäusern an einen Musterhauspark der gehobenen Art. Pièce de résistance ist die unter Denkmalschutz stehende Haftanstalt Rummelsburg am Nordufer des Sees. Zwischen 1877 und 1879 von Hermann Blankenstein als „Städtisches Arbeitshaus“ zur Umerziehung Straffälliger errichtet, diente es der DDR-Volkspolizei ab 1953 als Haftanstalt. 1990 wurde das „Haus am See“, wie der Gefängniskomplex von den Inhaftierten euphemistisch genannt wurde, geschlossen und stand seither leer. Ende 2006 erwarb Detlef Maruhn, der Geschäftsführer des gleichnamigen Immobilienunternehmens, rund die Hälfte der denkmalgeschützten Bauten und baute sie in vier Bauetappen zur Wohnsiedlung BerlinCampus um. Zum Ensemble gehören neben den sechs Zellenbauten auch die Wäscherei, das Lazarett und der Wachturm. Architekt Wolfgang Rautenbach profitierte beim Umbau von der soliden handwerklichen Ausführung der Bauten. Zwar mussten die Klinker043

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Die Klinkerfassaden der ehemaligen Zellenbauten wurden aufwendig restauriert.

Der Wachturm, hier mit dem neuen Gewerbepavillon, soll im nächsten Frühjahr zu Gästeapartments ausgebaut werden.

fassaden ebenso wie die Querwände und Treppenhäuser aufwendig gereinigt und teilweise ausgebessert werden. In konstruktiver Hinsicht waren die Bauteile jedoch tadellos, und auf eine zusätzliche Wärmedämmung konnte aufgrund der 70 Zentimeter dicken Mauerwerkwände ebenfalls verzichtet werden. In den sechs Zellenbauten entstanden insgesamt 148 Eigentumswohnungen. Die zentrale Treppenanlage und die in den Ecken befindlichen Nottreppen wurden übernommen und durch zwei zusätzliche Aufgänge ergänzt. Die jeweils fünf Hauseingänge wurden auf die Nordseiten der Gebäude gelegt. Auf jedem Geschoss konnten so vier Zweiraum-, drei Dreiraum- und eine Vierraumwohnung mit Wohngrössen zwischen 50 und 135 Quadratmetern untergebracht werden. Bei drei Häusern wurden die im Krieg zerstörten Satteldächer durch Flachdächer ersetzt und im Bereich der Mittelrisalite um ein Dachgeschoss aufgestockt. Alle Wohnungen öffnen sich mit vorgehängten Balkonen nach Südwesten hin. Die gefängnistypischen hohen Fenster wurden nach unten erweitert und als

französische Fenster ausgestaltet. Überraschend sind die bis 3,80 Meter hohen Räume, die den Wohnungen trotz der eher knapp bemessenen Wohnungsflächen ein grosszügiges Raumgefühl vermitteln. Maruhn ist es gelungen, ein nicht nur architektonisch, sondern vor allem zeitgeschichtlich wichtiges Baudenkmal vor dem Verfall zu bewahren und in eine neue Funktion zu überführen. Der Erfolg der Wohneinheiten, die in der Rekordzeit von acht Monaten verkauft wurden, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die städteplanerischen Vorstellungen nur begrenzt umgesetzt werden konnten. Es ist den Entwicklern anzurechnen, dass sie – anders als andere Bauträger in der Rummelsburger Bucht – versucht haben, Flächen für Gastronomie und Einzelhandel bereitzustellen. Die Tatsache, dass sich entsprechende Nutzungen entlang der öffentlichen „Mittelpromenade“ (noch) nicht ansiedeln liessen, mindert den positiven Gesamteindruck aber erheblich. Zwar wurde im ehemaligen Waschhaus eine Kindertagesstätte untergebracht. Der Wachturm als Wahrzeichen

Weitläufiges Gelände: Ehemalige Zellenbauten, ein Waschhaus, ein Lazarett, Wachturm, ein Gewerbepavillon beidseits einer Promenade.

der Anlage steht aber momentan ebenso leer wie der ihm angegliederte neue Gewerbepavillon. Das Lazarettgebäude sollte ursprünglich als Nachbarschaftszentrum oder als Café Verwendung finden. Stattdessen wird es gerade zu einem Loft ausgebaut – eine Nutzung, die mit dem öffentlichen Charakter der Mittelpromenade konzeptionell kaum vereinbar ist. Nachdem die Anlage im vergangenen Jahr durch eine puristisch-modern gestaltete Einfamilienhausreihe ergänzt wurde, bemüht sich Maruhn zurzeit um die verbleibenden drei Bauten auf dem Areal: das frühere Direktoriumsgebäude und zwei Beamtenwohnhäuser. Sie sollen strassenseitig das künftige Entree des BerlinCampus bilden. Ob es gelingt, eine vergleichbar hohe Wohnqualität in den an der Hauptstrasse in einiger Entfernung vom Seeufer liegenden Gebäuden herzustellen, wird die Zukunft zeigen.

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die GefänGnisstadt von Gilma Teodora Gylyte und Dr. Kestutis Lupeikis (Text)

Das Gefängnis ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Konzept und Ideologie der Bestrafung ändern sich zusammen mit dem architektonischen Ausdruck. Die Gefängnisstadt – ein Abschlussprojekt zur Erlangung des Mastergrades an der Technischen Universität Vilnius/ Litauen (Abteilung Architektur) – beschäftigt sich mit dem modernen Gefängnis im gesellschaftlichen, städtischen, psychologischen und architektonischen Kontext. Das Projekt beruht auf der Analyse des Gefängnisses nicht nur als Gebäude, sondern als autonomer Organismus.

Fast unsichtbar für die Gesellschaft ist die im Boden versenkte Gefängnisstadt, in der die Insassen als Bürger, bzw. als Stadtbewohner zirkulieren können.

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KONZEPTENTWICKLUNG

Das Gefängnis ist für die Gesellschaft das Symbol der Bestrafung. Nach Michel Foucault stellen Gefängnis und Haft die Haupteigenschaft einer „disziplinarischen Gesellschaft“ dar. Gefängnisarchitektur und -standort hatten immer etwas Einschüchterndes. Monumentale Grösse, deren innere Räume dem Gebäudetyp nicht angemessen sind, versinnbildlicht die Macht zu bestrafen. Das Gefängnis ist ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Mentalität der Zeit. In den letzten Jahrzehnten hat die Gesellschaft begonnen, das Konzept der Bestrafung in einem weiteren Zusammenhang zu verstehen. Deshalb ist das direkte Symbol von Bestrafung und Macht in der Gefängnisarchitektur verschwunden. Heute wird versucht, die Gefängnisarchitektur mit normalen urbanen Mustern zu vereinheitlichen, ohne die Ausnahmefunktion des Gefängnisses zu betonen oder es weit entfernt von der Gesellschaft zu verbergen. Das Bild der Einschüchterung wurde von der Technologie übernommen. In der heutigen Zeit ist die Mauer zum Symbol für das Gefängnis gewor-

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den – eine Grenze zwischen dem äusseren und dem isolierten inneren Leben. Die Mauer wird nicht nur als materielle Barriere verstanden, sondern auch in einer anderen Dimension – als besonders betonte Isolation von der Gesellschaft, als Trennung gesellschaftlicher Klassen, als gesichertes, unzugängliches, unvertrautes Territorium (eine Analogie zur Berliner Mauer, Pink Floyds Interpretationen von „The Wall“). In der Folge wird die Mauer zum Symbol für das Gefängnis und Schweigen zum Symbol für Bestrafung. Das Konzept der Bestrafung wandelt sich mit der Gesellschaft. Im Mittelalter dachte man noch, die beste Bestrafung wäre der öffentliche Tod; vor einem Jahrhundert, alleine zu sein, zu leiden und zu bereuen (Panoptikumsprinzip). Heute geht es um Resozialisierung und Integration in die Gesellschaft. Nach Garland, der kürzlich die kommunikative Konzeption der Bestrafung betonte, wird Bestrafung als Erziehung des Insassen verstanden. Demzufolge richtet sich die Strafe primär an die Seele des Straftäters. Die Bestrafung soll ihn überzeugen, sich zu ändern; deshalb ist der

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Vorgang der Bestrafung am wichtigsten, der moralische und qualitative Dialog mit dem Gefangenen prioritär. Besonders wichtig ist der Aspekt der Resozialisierung – der Rückkehr des Straftäters zur „normalen“ gesellschaftlichen Ordnung. Ihr sollen die Bemühung des Gefangenen und der Institution Gefängnis gelten. Nach dem norwegischen Kriminologen T. Mathiesen sind und bleiben Arbeit, Erziehung, moralischer Einfluss und Disziplin die wesentlichen Elemente der Bestrafung. Erfolgreiche Resozialisierung könnte nur mit einer Verbindung von psychologischen Methoden und dem architektonischen Umfeld möglich sein. Dies bedeutet, dass die Architektur dem Gefangenen, den Mitarbeitern und dem Gesamtzweck des Gefängnisses „helfen“ muss. Grosse Beachtung wird den öffentlichen Räumen in modernen Gefängnissen gewidmet, indem versucht wird, den Gefangenen in positive gesellschaftliche Aktivitäten zu integrieren. Gefängnisarchitektur übernimmt meist eine Reihe typologischer Elemente wie Höfe, Arbeitsstätten, Bildungssystem, Erholungsflächen usw. Die Architektur formt ein Umfeld, das auf den Menschen

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ausgerichtet sein sollte, Resozialisierung kann nur in einem „normalen“ Umfeld stattfinden, ohne öffentlichen Tadel. Bestrafung hat existiert, existiert und wird offensichtlich weiter existieren. Nur ihre Mittel ändern sich. Bedeutete früher Bestrafung die direkte Macht zu bestrafen, ist sie jetzt zur „Disziplinarmassnahme“ einer „disziplinierten Gesellschaft“ geworden und wirkt über andere Kanäle. Alles hat seine Form. Zwar wird versucht, ein Gefängnis zu verbergen oder an seine Umgebung anzupassen, es bleibt aber ein Gefängnis – ein Ort der Bestrafung. Besonders wichtig ist, dass Bestrafung einen Sinn hat, und dass der Sinn als Bewusstsein verstanden wird, weshalb sie geschieht. Das Bewusstsein wird von der Umwelt geformt, diese wiederum wird von der Architektur und dem Menschen geprägt. Das hat zur Folge, dass es hier die Aufgabe der Architektur ist, Bedingungen für den Gefangenen zu schaffen, die er wahrnehmen und in der er Bürger der Gesellschaft sein kann. UMSETZUNG Eines der grössten Gefängnisse in Litauen steht im Zentrum der Hauptstadt. Es wurde vor 100 Jahren vom Zaren erbaut, damals noch am Stadtrand. Durch Regierungsbeschluss sollte es an die Peripherie verlegt werden, worauf viele Standorte für das neue Gefängnis vorgeschlagen, aber jedes Mal durch deren Anwohner bekämpft wurden. Der definitive Standort wurde genehmigt, während das vorliegende Studienprojekt durchgeführt wurde. Er liegt im Westteil von Vilnius, 20 Kilometer vom Zentrum entfernt und 2 Kilometer von der nächsten Wohnbebauung, innerhalb nur dünn besiedelter Wohngebiete, Industriezonen, Wald, landwirtschaftlicher und anderer unerschlossener Flächen, Wiesen. Eines der Hauptziele des Projektes „Gefängnisstadt“, ein Abschlussprojekt der Technischen Universität Vilnius, zur Erreichung des Masterdegrees in Architektur bestand darin, sich nicht mit dem urbanen architektonischen Kontext zu

beschäftigen, sondern mit einem negativen gesellschaftlichen Umfeld. Ein Gefängnis sollte nicht nur für den Insassen entworfen werden, sondern auch für die Umgebung im gesellschaftlichen sowie psychologischen Sinn. In der Umsetzungsphase der Idee wurden die unterschiedlichsten und kontroversen Bedingungen für den Gefangenen analysiert (Einzelhaft, Gemeinschaftshaft, normale Lebensbedingungen ändern oder nicht usw.). Ebenso wurde das Gefängnis als Architekturobjekt in verschiedener gesellschaftlicher und urbaner Hinsicht analysiert (sichtbar, sehr sichtbar, unsichtbar). Schliesslich entstanden zwei diametral im Gegensatz stehende Versionen – Gefängnisturm und Gefängnisstadt. Ein vertikal geschichtetes Gefängnis als soziales Labyrinth stellt der Gefängnisturm dar. Der Gefangene wird vom Boden angehoben und hat die Möglichkeit, aus einem anderen Winkel zu sehen. Die normalen Lebensbedingungen werden erheblich verändert. Der Insasse beginnt

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Der Gefängnisturm: Für die Gesellschaft ein gut sichtbares Symbol der Bestrafung, für die Insassen ein vertikales Labyrinth.

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Grosszügigkeit findet der Häftling nur in den öffentlichen Zonen – hier die zentrale Promenade – die Zellen sind bewusst eher dunkel und räumlich knapp gehalten.

Autonom innerhalb klarer Grenzen: So stellt sich die Gefängisstadt dar. Die lange Zufahrtsrampe macht den Einund Austritt zu einem bewusst erlebbaren Übergangszenario.

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THEMA Gefangenschaft

Die Gefängnisstadt entspricht mit Strassen, Wohn- und Arbeitsquartieren sowie öffentlichen Einrichtungen einer traditionellen Stadt.

in einer ganz anderen Atmosphäre zu leben; seine Bewegung erfolgt vertikal, unnatürlich, aber systematisch. Die Architektur des Gebäudes erinnert nicht direkt an ein Gefängnis, ist aber für die Gesellschaft ein sehr deutliches Symbol für Bestrafung. Der Gefängnisturm orientiert sich mehr nach aussen als nach innen, weshalb die weitere Entwicklung zur Gefängnisstadt führte. DIE GEfäNGNISSTaDT Das Gefängnis wird als Stadt entworfen, die die Illusion einer echten Stadt schafft. Es ist so etwas wie eine grosse, komplexe Schule, die versucht, das Selbstbewusstsein des Insassen dafür zu kultivieren, dass er ein wirklicher Bürger ist. Der Gefangene hat ein eigenes Haus, er geht morgens zur Arbeit, hat Unterricht in der Schule und eigene Nachbarn. Alles um ihn herum ist „normal“. Die gesamte Stadt wird in den Boden gegraben, die umgebende Mauer wird zur Einzäunung. Aus allen Perspektiven der Stadt sieht der Insasse nur diese Betonmauer, Grenze und Bestrafung in einem.

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Der nördliche Teil der Mauer wird unterbrochen. Die wenigen Öffnungen richten den Blick auf den Abhang, den Wald, das wirkliche Leben. Das ist die Freiheit. Die Gefängnisstadt wird durch die abgesenkte Bodenfläche unsichtbar, aber spürbar. Das Gefängnisleben wird der Aussenwelt nicht gezeigt, das Gefängnis wird zur unsichtbaren gesellschaftlichen Grösse. Die Gefängnisstadt besteht aus zwei Teilen – der Stadt (für die Gefangenen) und der Mauer (für die Mitarbeiter). Die Stadt wurde entsprechend einem traditionellen Stadtplan angelegt – ein Netz von acht regelmässigen Strassen unterteilt die Stadt in fünf Wohnquartiere sowie dem Zentralquartier mit dem Hauptplatz der Stadt mit Kirche, Glockenturm und anderen öffentlichen Einrichtungen. Die Wohnquartiere sind miteinander und mit den städtischen Zentren mit einem Netz unregelmässiger Wege verbunden, wo um den Hauptplatz herum öffentliche Gebäude wie Schulen, Kantinen und Werkstätten platziert sind. Jedes Quartier hat eine grüne Zone wie einen Sportplatz, einen Park oder einen

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Garten. Die Mauer ist eine der Einzäunungen der Gefängnisstadt, das lange Gebäude, das sich zum grünen Abhang hin öffnet die andere. Der Abhang liegt in südwestlicher Richtung, sodass dieser immer besonnt ist. Die Architektur der Häuser entspricht dem Prototyp des Spitzdachhauses. Die Wohnhäuser sind sehr dunkel, die Zellen sind sehr enge und geschlossene Räume. Im Gegensatz dazu sind die öffentlichen Gebäude hell und geräumig. Der Gefangene fühlt sich bewusst und unbewusst besser, wenn er arbeitet oder lernt. Die Kirche ist, im Gegensatz zu den orthogonal angeordneten Bauten, um 45 Grad gedreht, wodurch sie zum dominierenden Objekt in der Stadt wird. Im ersten Stockwerk ist sie sehr offen; hier soll sich der Treffpunkt befinden. Das zweite Stockwerk ist für die Kirche reserviert, für Gebete und Stille. Dies ist ein vollständig abgeschlossener Raum nur mit einem Oberlicht. Die Kirche ist der einzige Ort in der Stadt, an dem der Häftling ungestört Zuflucht findet. Im Boden eingegraben, verbirgt die Stadt ihre Funktion nicht, sondern schreit sie laut heraus. Sie wird dadurch zu einem Bau, der zwischen der Oberfläche und dem Unterirdischen zu liegen kommt, unsichtbar, aber spürbar ist. Die illusionäre Atmosphäre der Stadt gibt dem Häftling die Rolle des Bürgers. Es liegt nun an ihm, ob das Spiel gelingt oder nicht.

Dr. Kestutis Lupeikis ist Architekt, Autor und Kurator sowie Professor an der Vilnius Gediminas Technical University (VGTU), Abteilung Architektur. Er lebt und arbeitet in Vilnius. www.vgtu.lt www.arch.lt/mini-puslapiai/klapen Gilma Teodora Gylyte ist Architektin, lebt und arbeitet in Vilnius. Ihr Projekt „Gefängnisstadt“ wurde 2008 zur besten Master-Abschlussarbeit gewählt und 2009 von Archiprix als „International - World’s Best Graduation Project“ ausgezeichnet.

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KOLUMNE Thomas Sevcik

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architektenzoo statt neues kongresshaus zürich

Nachdem das neue Kongresshaus in Zürich nun definitiv nicht beim alten Kongresshaus gebaut wird, könnte ein innerstädtischer Architektenzoo geschaffen werden. Für einen Eintritt von CHF 19.95 (ermässigt 12.95) kann der Besucher endlich alle Stararchitekten besichtigen (Füttern strengstens verboten; Fütterungszeiten jeweils 6.15 Uhr morgens und 18.30 Uhr abends). Da sind die grossen alten Elefanten, das Aquarium der lustigen Holländer, das Pfauengehege; dazu ein Raubtierkäfig für Foster und Rogers und eine Abteilung für ruhige Eulen. Viel Spass! Thomas Sevcik (39) ist Mitgründer und Partner der Kommunikationsdenkfabrik arthesia mit Büros in Zürich und Los Angeles. Ausserdem lehrt er am Central Saint Martins College of Arts in London. www.arthesia.com

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ARCHITEKTUR Giraffenhaus und Besucherzentrum, Rotterdam

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ARCHITEKTEn LAM Aarchitects bna, Wageningen, NL www.lam-architects.com BAUHERRsCHAfT Stichting Koninklijke Rotterdamse Diergaarde (Zoo Rotterdam) BAUZEIT 2008–2009 KOsTEn ca. Euro 900‘000.–, exkl. Installationen

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Die enorme Raumhöhe bietet den Giraffen eine gewisse Bewegungsfreiheit. Zudem schafft sie die Grundlage für das kontrollierte Raumklima.

verbeugung vor den tieren gIRAffEnHAUs UnD BEsUCHERZEnTRUM, ZOO ROTTERDAM

Zeitgemässe Zoologische Gärten versuchen, Tiere in Gefangenschaft möglichst in einer ihrer Herkunft entsprechenden Umgebung zu zeigen. Lam Architects haben für den Zoo Rotterdam ein aussergewöhnliches Giraffenhaus und Besucherzentrum gebaut. von Jenny Keller (Text) und Willem Franken (Fotos) 055

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ARCHITEKTUR Giraffenhaus und Besucherzentrum, Rotterdam

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„Tiere sollten in Freiheit leben”, sagt ausgerechnet der Architekt des Savannah House, des neuen Giraffenhauses im Zoo Rotterdam. „Aber“, fügt Menno Lam nachdenklich hinzu, „wir Menschen verunmöglichen es gewissen Tieren, in einem adäquaten Lebensraum in Freiheit zu leben. Dies zum Beispiel aufgrund unseres expandierenden Lebensstils und dem damit einhergehenden Klimawandel.“ An diesem Punkt setze unsere Verantwortung gegenüber den Tieren ein. Genau diese Verantwortung würden Tiergärten wie der Zoo Rotterdam wahrnehmen. Er habe mit diesem Zoo zusammenarbeiten können, weil man dort die Philosophie verfolge, den Tieren natürliche Lebensräume zu schaffen. Sie seien nicht blosse Ausstellungsobjekte oder nur zur Unterhaltung der Besucher da. Das Büro von Enno Lam, LAM Architekten, machen nach eigener Aussage massgeschneiderte Architektur. Sei es ein Wohn- oder Geschäftshaus oder wie in diesem Fall eine Behausung für Giraffen. Es geht Lam darum, die geeignete

Von aussen wirkt das Gebäude dank der verwendeten Naturmaterialien wie ein Import aus dem Heimatland der Giraffen.

2009 06 Passform und den richtigen Komfort für den Benutzer und die unmittelbar betroffene Umwelt zu erreichen. Inspiration finden sie in naturnahen Prinzipien. So ist die archetypische Form des Giraffenhauses inspiriert von der afrikanischen Koralle. Das Savannah House ist ein Unterschlupf (Shelter) für die Tiere, worin sich die Giraffen frei bewegen und zu jeder Zeit rein- oder rausgehen können. Für das gesunde und vor allem nachhaltige Innenraumklima sind die natürlichen Elemente Sonne, Wind und Regen verantwortlich. Im Winter wird nicht das ganze Volumen von 4600 Kubikmetern der ovalen, natürlich beleuchteten Holzkonstruktion mit Glasdach beheizt. In Teilen der konvexen Hohlwände befindet sich in einer Stahlkonstruktion eine Niedertemperaturheizung, die mit Holzschnipseln als natürliche Ressource gefeuert wird. Die Giraffen suchen dann diese Orte auf, um sich aufzuwärmen. Das Regenwasser (rund 330‘000 Liter im Jahr), das sich auf dem Dach des Savannah House ansammelt, dient der Bewässerung der Pflanzen in der angrenzenden Savannen-Landschaft, wo Antilopen, Hyänen, Zebras und Strausse hausen. Eine natürliche Belüftung trägt ausserdem zum angenehmen Klima bei. Da das Gebäude nach den häufigsten Winden ausgerichtet ist, wird durch negativen Luftdruck die Innenraumluft natürlich zirkuliert. Auch bei der Materialwahl wurde Nachhaltigkeit grossgeschrieben: Die Konstruktion besteht aus FSC-zertifiziertem Bambus, dessen Unterhaltskosten gering sind. Das bedeutet nicht nur weniger Kosten im Unterhalt, sondern auch weniger Lärm und Aufregung für Tiere und die übrige Umwelt, weil man selten bis gar nicht Renovationsarbeiten vornehmen muss. Der Grundriss weist keine Ecken auf, um den Tieren, wie LAM Architekten sagen, eine möglichst natürliche und entspannte Atmosphäre zu bieten. Die Giraffen können sich so auch nicht gegenseitig in eine Ecke drängen, sondern sich bei einem anstehenden Konflikt zurückziehen – und wie in der Savanne – fliehen. Vor allem die Bullen können in der Paarungszeit äusserst heftige Kämpfe austragen, bei denen sie sich teilweise bis zur

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Die Fassade verliert bereits nach kurzer Zeit ihre „gebaute“ Optik und fügt sich so in die Umgebung ein.

Das Besucherzentrum im 1. Geschoss erlaubt den Ausblick auf Augenhöhe mit den Giraffen.

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ARCHITEKTUR Giraffenhaus und Besucherzentrum, Rotterdam

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Bewusstlosigkeit bekämpfen. Durch die bauchigen Wände soll den Tieren ebenfalls das Gefühl von „Freiheit“ vermittelt werden, da sie nicht sofort an physische Begrenzungen stossen. Das Savannah House verbeugt sich scheinbar von ihnen. „An erster Stelle kommt die eigenwillige Architektur des Savannah House den Tieren zugute, aber dann auch dem

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2009 06 Publikum“, sagt Enno Lam. Denn nicht nur den Giraffen wird höchster Komfort geboten. Auch die Tierpfleger und Zoologen haben eigens für sie massgeschneiderte Beobachtungsnischen unter der Besuchertribüne. Auf dieser begegnet man den bis zu sechs Meter grossen Tieren auf Augenhöhe. Der Zoo von Rotterdam befindet sich – wie viele europäische Zoos – in einem Umbruch vom klassischen Zoo in einen grösseren Park mit sogenannten Kontinenten und Biotopen. Dort soll der natürliche Lebensraum der Wildtiere konserviert werden. Enno Lam, der vor seinem Auftrag für das Savannah House nicht zu den häufigsten Zoobesuchern gehörte, wird nun wieder öfters unter den Tieren weilen: Sein Büro plant im Moment ein Gehege für Aasgeier, die als Schmuggelware am Zoll in Italien beschlagnahmt worden sind und denen der Zoo Rotterdam nicht ein Leben in totaler Freiheit, doch eines unter besseren Bedingungen bieten will.

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ARCHITEKTUR Giraffenhaus und Besucherzentrum, Rotterdam U-Haus in Iwakuni-shi, Yamaguchi-ken

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ARCHITEKTEn Kubota Architect Atelier, Iwakuni-shi, Yamaguchi-ken/ Japan www.katsufumikubota.jp BAUHERRsCHAfT Katsufumi Kubota BAUZEIT April – Oktober 2008

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Die erkunDung Der matrix von sinn unD ort PRIvATHAUs, YAMAgUCHI-KEn/ JAPAn

Der höchste Zweck der Architektur sei es, die Empfänglichkeit zu steigern, den Bewohner von taglichem Stress und Einschränkungen zu befreien. Architekt Katsufumi Kubota verleiht seinen Origami-ähnlichen Bauwerken interpretierende Tiefe. von Susan Rogers Chikuba (Text) und James Silverman (Fotos)

Ein Lotuswurzelfeld liegt im Vordergrund, ein schmaler Schrein im Hintergrund.

Der Architekt Katsufumi Kubota leitet in seiner Heimatstadt Iwakuni in der Präfektur Yamaguchi ein Atelier mit drei Mitarbeitern. Iwakuni ist bekannt für eine der berühmtesten Holzbrücken Japans. Das elegante Bauwerk, genannt Kintai-kyo, gleicht einer wellenförmigen Reihe von fünf Bögen, von denen jeder höher als 6,5 Meter ist. Die Brücke ist berühmt wegen ihrer brillanten Technik: „Es kostet wirklich Mühe, sie in einem Zug zu überqueren“, sagt Kubota, „und die Dimensionen sind so, dass man eine Art Illusion erlebt. Als ob die festen Bretter unter den Füssen abfallen und einen im Himmel schweben lassen – atemlos.“ Origami in betOn Obwohl Katsufumi Kubota sie als Kind nicht kannte, war diese Brücke für ihn eine grundlegende Erfahrung. Sie zeigte, wie es für einen Architekten möglich ist, mit der Macht der gebauten Umwelt eine Landschaft dynamisch selbst zu bestimmen, diese zu transzendieren. Sein Medium ist zwar eher Beton als Holz, seine reinen Formen definieren sich durch klare Linien und lebhafte Kompositionen und schaffen so ein Gefühl luftiger Offenheit: Kubotas Bauten wurden wegen ihrer Geometrie und Präzision treffend auch mit „Origami in Beton“ verglichen.

Das vorliegende U-Haus, ein privates Wohnhaus für eine vierköpfige Familie, zeigt eindrücklich Kubotas Handschrift: scharfe Flächen, saubere Ränder und präzise Details. Sanft sich kreuzende Flächen und die luftigen Durchgänge zwischen ihnen schaffen eine zarte Leichtigkeit der Form, die sich konventionellen Annahmen über die Natürlichkeit und Langlebigkeit von Beton entzieht. Das Haus ist ein Beispiel für Kubotas Umgang mit dem Material, der die Kunst des Betongiessens neu geformt hat. Nach Kubotas Meinung geht es bei der Architektur für Wohnhäuser nicht vordringlich um Schutz und Sicherheit – Konstrukte, die er eher einschränkend als beruhigend findet –, sondern vielmehr darum, wie gebaute Formen uns mit einem grenzenlosen mentalen Raster verbinden. Es ist ein philosophischer Ansatz, der berücksichtigt, wie sich unser sensorisches und emotionales Erlebnis von Raum, Entfernung und der externen Umgebung maximieren lässt – Qualitäten, die er in Meisterwerken wie der Villa Rotonda, dem Barcelona Pavillon oder der Villa Savoie inspirierend findet. Der höchste Zweck der Architektur, sagt Kubota, sei es, „unsere Empfänglichkeit zu steigern, uns von täglichem Stress und Einschränkungen zu befreien und unsere Wahrnehmung nach oben und aussen zu erweitern – wo immer das sein mag“. 061

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Grösstmögliche Offenheit bietet der Wohnraum trotz beengender Grundstückssituation.

Ess- und Wohnbereich verdeutlichen ebenfalls die Präzision und Geometrie des Entwurfs.

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ARCHITEKTUR Giraffenhaus und Besucherzentrum, Rotterdam

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Klar, schlicht, präzise

Der Wohnbereich konnte dank der hofähnlichen Situation völlig offen gestaltet werden.

in die umwelt eingebettet Am Anfang seiner Laufbahn konzentrierte sich Kubota auf Entwürfe, die eine kühne Aussage machen, aber angenehm mit ihrer Umgebung verschmelzen und gleichzeitig natürliche Elemente wie Licht, Himmel, Wasser und Bepflanzung einbeziehen. Als sich sein Denken weiterentwickelte, wurde ihm klar, dass die Integration von Wohnräumen in ihre Umgebung gut und schön ist, „aber in einer lauten städtischen Umwelt oder in einem Wohngebiet, in dem die Nachbarn dicht gedrängt leben, führt zu viel Transparenz zu Informationsüberflutung – zu Stress. Die wirkliche Herausforderung besteht darin, Räume zu schaffen, die einen Sinn von Freiheit und Offenheit erzeugen – und uns mit nicht-statischen und natürlichen Elementen verbinden“. Das U-Haus war eine solche Herausforderung. Das Grundstück grenzt hinten an die Einfriedung eines Schreines, in dem sich oft Menschen versammeln. Direkt vor dem Haus führt eine neue und stark befahrene Strasse durch. Der Bau verlangt demnach, dass die Aussicht und der Umgebungslärm sorgfältig kontrolliert werden. Darüber hinaus bot die Nachbarschaft – früher ein Gebiet für den Anbau von Lotuswurzeln, das jetzt für die Wohnbebauung erschlossen wird – kaum Raum für Sichtlinien.

Um Privatsphäre und einen Zufluchtsort zu schaffen und doch ein Gefühl der Offenheit beizubehalten, stellte Kubota zwei Kuben rechtwinklig gegeneinander: Der eingeschossige Baukörper beherbergt das Wohnzimmer und den Wintergarten, im zweistöckigen befinden sich die Schlafzimmer oberhalb von Küche und Bad. Zusammen bilden sie einen schützenden Hofbereich mit interessanten Übergängen im Innern. „Die wechselnden Perspektiven und die sorgfältig herausgearbeiteten Anblicke, die sich verschieben, wenn man sich durch die Räume bewegt, sorgen für Interesse und verleihen dem Erlebnis des Hauses eine Freiheit unterschiedlichster Dimensionen,“ erklärt er. Der Durchgang von der Küche zum Bad – vorbei an der Treppe mit ihrem dramatischen Lichtschacht – offenbart das dynamische Eindringen dieser beiden kompositorischen Baukörper in den Innenraum. Das Wohnzimmer bietet eine gerahmte Ansicht des Hofes und erweitert den Wohnraum nach aussen, während eine Reihe Aluminiumstangen am Rand des Hofes die Sicht in das Haus von der Strasse versperrt. Um die Privatsphäre zu wahren, hat die rückseitige Fassade nur wenige Öffnungen. Im gesamten Innenraum sorgt eine konsequente Formgebung sowohl baulich als auch strukturell für „geistige“ Freiheit. Grosse, saubere Flächen, präzise Detailarbeit und einfache Ausführungen – schlichte Betonwände, Fussböden aus Keramikfliesen, transparentes Glas und farbige Betondecken – ergänzen die Klarheit des Raumes, der mit einem Minimum an Oberflächen gestaltet ist. Im Hauptwohnbereich ist die warme, lineare Fluoreszenzbeleuchtung zwischen Wand und Decke verborgen. Eine Technik, die Kubota oft anwendet; sie erweckt Interesse, weil sie die Ausdehnung des Raumes bewirkt. Durch den Verzicht von Wänden zwischen Küche, Essbereich und Hauptwohnzone wird diese Ausdehnung beibehalten. Das Bad im Erdgeschoss sorgt mehr als jeder andere Raum für ein grösstmögliches Gefühl der Offenheit – verstärkt vielleicht durch die Tatsache, dass wir psychologisch am verletzlichsten sind, wenn wir baden und uns pflegen. Eine von einer unterirdischen Quelle gespeiste dekorative Wasserrinne, die die LForm der Aussenwand aufnimmt, ist eine poetische Aussage, die dem Haus ein sich immer veränderndes natürliches Element verleiht. 063

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ARCHITEKTUR Giraffenhaus und Besucherzentrum, Rotterdam

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architeKtur als philOsOphie

Abgeschottet von Einblicken und Lärmimissionen, versteht sich das Haus als Insel.

Spannung erzeugen die Reinheit der Formen und die Schlichtheit der Materialien.

„Wie ein abstraktes Gemälde, das die Betrachter in eine nicht gegenständliche Welt hineinzieht,“ sagt Kubota, „kann die Architektur unterschiedliche Elemente manipulieren, überschüssige Informationen herausfiltern und ihre Bewohner in die Lage versetzen, sich frei von ihrer Umgebung zu lösen – auf die jeweils eigene Art.“ Dies ist eine Philosophie, die auch im Ausland Interesse gefunden und ihm eine Reihe internationaler Preise eingebracht hat. Sein Pavillon für die Präfektur Yamaguchi, ein befristet genutzter Ausstellungsraum für die Expo in Japan, der in einem Zeitraum von drei Monaten von 2,5 Millionen Menschen besucht wurde, brachte ihm Auszeichnungen im Rahmen von Good Design und World Architecture ein. Es war das Projekt, dass Kubota veranlasste, Theorien, die er über gegossenen Betons entwickelt hatte, zu testen – seine Fertigung, Form und Langlebigkeit. Mies van der Rohe hat gesagt, dass wir Freiheit brauchen, um uns als Teil einer lebenden und veränderlichen Gesamtheit zu fühlen, so, wie wir Ordnung brauchen, um dieser Freiheit Bedeutung und Sinn zuzuweisen. Nachdem Kubota jetzt die sympathischen Regeln seines eigenen „Bauspiels“ entwickelt und verfeinert hat, wird es spannend sein, zu beobachten, was er als Nächstes plant.

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Klare Geometrie: Der Bau, wie das Erdgeschoss zeigt, verschliesst sich auf der Rückseite, während sich die Front mit grosszügigen Glasflächen öffnet.

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MAsteRPLAN Walter Vetsch, Zürich, 1992 (revidiert 2007) bAUheRRschAft Zoo Zürich bAUzeit 1992–2030 übeRbAUbARe fLäche 27 Hektar

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scheinwelt von Patrick Zamariàn

Seit Beginn der Neunzigerjahre wird der Zoo Zürich gezielt nach dem Prinzip der „landscape immersion“ umgebaut. An die Stelle individueller Gehege treten detailgetreue Repliken realer Umgebungen, in denen jeweils mehrere Spezies gemeinsam gehalten werden. Das Ziel der mit Spendengeldern finanzierten Anlagen besteht in der Sensibilisierung der Besucher für Naturschutzanliegen.

Mit dem Masterplan für den Woodland Park Zoo in Seattle führten die Architekten Jones & Jones 1976 einen Paradigmenwechsel in der Zooarchitektur herbei. Im Laufe der Achtziger und Neunzigerjahre hat sich das von Grant Jones und seinen Kollegen begründete Prinzip der „landscape immersion“ bei den führenden Zoos durchgesetzt. „Landscape immersion“ bedeutet, dass sich Besucher und Tiere einen kontinuierlich erscheinenden Landschaftsraum teilen und dabei lediglich durch in die Gestaltung integrierte und dadurch nicht sichtbare Abgrenzungen voneinander getrennt sind. Dem Konzept liegt die Überzeugung zugrunde, dass ein Tier nicht isoliert von der Umgebung, an die es sich angepasst hat, verstanden werden kann. Neue Anlagen sollen demnach in Form künstlicher Habitats den natürlichen Lebensraum der jeweiligen Spezies simulieren, wobei der Konsistenz der Anlagen, das heisst dem Verzicht auf habitatfremde Elemente, grosse Bedeutung beigemessen wird. In letzter Konsequenz bedeutet dies logischerweise den Verzicht auf architektonische Präsenz. Gelungene Zooarchitektur ist Architektur, die nicht als solche in Erscheinung tritt. Für die Besucherinfrastruktur benötigte Bauten sind der traditionellen Architektur der Region nachempfunden und tragen so – entsprechend der ebenfalls von Jones geprägten Idee der „kulturellen Resonanz“ – zur gewünschten Immersion bei. Zwar muss dem von den Befürwortern der „landscape immersion“ ins Feld geführten Behauptung, diese bedeute eine geradezu revolutionäre Abkehr von der anthropo-

Die Masoala-Halle, ein Musterbeispiel für die „landscape immersion“. Besucher und Tiere teilen sich ein- und denselben Landschaftsraum.

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RAUMPLANUNG Masterplan Zoo Zürich

zentrischen Haltung früherer Zooanlagen hin zu einer wahrhaft biozentrischen Ethik mit Skepsis begegnet werden. In vielerlei Hinsicht handelte es sich bei den Neuerungen um Rückgriffe auf die naturalistischen Freigehege der Belle Epoque, namentlich jene des Zoologen Carl Hagenbeck. Im direkten Vergleich mit der allenfalls abstrahierenden Naturdarstellung in den klinisch steril wirkenden Gehegen der Moderne jedoch erscheint die grosszügige Landschaftsgestaltung der neuen Anlagen in der Tat radikal neuartig.

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Masterplan 2020 „Landscape immersion“ hat weltweit für ein Umdenken bei Zoos geführt und bestehende Anlagen teilweise obsolet gemacht. Für die geometrisch-abstrakte Pinguinanlage des russischen Konstruktivisten Berthold Lubetkin im Londoner Zoo, einem Klassiker der modernen Architektur, konnte trotz grosser Bemühungen keine neue Verwendung gefunden werden. Durch den Denkmalschutz vor dem Abriss sicher, wird die Anlage für absehbare Zeit als Relikt sogenannter anthropozentrischer Tierinszenierung erhalten bleiben. Im Zoo Zürich stehen die Dinge dagegen einfacher. Hier behindern keine denkmalschützerischen Auflagen die umfassende Umgestaltung des bestehenden Zoos nach den Vorgaben des 1991 vom neu gewählten Direktor Alex Rübel initiierten Masterplans 2020. Der Entwurf des Landschaftsarchitekten Walter Vetsch sieht eine Unterteilung des Areals in die drei zoogeografischen Zonen Südamerika, Eurasien und Afrika vor. Jede Zone umfasst mehrere grosszügig angelegte Habitats, die jeweils verschiedene Arten beherbergen. Vetsch erarbeitete ein Vegetationskonzept, das die natürlichen Bedingungen simuliert, dabei aber auf Pflanzen zurückgreift, die den hiesigen klimatischen Bedingungen gewachsen sind. Während die Unterschiede der einzelnen Lebensräume deutlich spürbar sein sollen, werden die visuellen Grenzen innerhalb eines Habitats aufgehoben. Besucherflächen und Tieregehege sollen eine landschaftliche Einheit bilden. Der Zoo Zürich befindet sich seit seiner Gründung 1929 auf der Allmend Fluntern oberhalb der Stadt. Der Masterplan macht sich diese Hanglage konzeptionell zunutze, indem er Meeresbewohner grundsätzlich in den tieferen und Gebirgsbewohner in den höheren Lagen ansiedelt. Der Realisierungsverlauf zeigt im Grossen und Ganzen eine Etappierung von Westen nach Osten, von „Südamerika“ über „Eurasien“ nach „Afrika“. 1995 wurde mit der südamerikanischen Bergnebelwaldanlage der erste Ausbauschritt gemäss Masterplan erreicht. Ihr folgte 1997 das eurasische Feuchtgebiet und vier Jahre darauf die Himalaya-Anlage. 2003 wurde mit dem „Masoala-Regenwald“, einer gigantischen Ökosystemhalle, das wichtigste und mit Baukosten von 52 Millionen Franken auch bei weitem teuerste Projekt des Masterplans fertiggestellt. Es bildet einen der artenreichsten Lebensräume der Erde

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Bereits realisierte Ausbauschritte 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Eingangsbereich (2000) Restaurant Siesta mit Vortragsraum (2000) Bergnebelwald für Brillen- und Nasenbären (1995) Eurasisches Feuchtgebiet für Wasservögel (1997) Betriebsgebäude Himalaya-Hochgebirge für Schneeleopard, Amurtiger, Kleiner Panda, Wölfe (2001) Zoolino (2000) und Naturwerkstatt (2005) Masoala-Regenwald: Ökosystemhalle mit Informationszentrum (2003) Eurasischer Trockenwald für Indische Löwen (2007) Afrikanisches Hochgebirge für Dscheladas und Steinböcke (2008)

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Elefantenpark mit Lodge zwischen Elefantenpark und Savanne (geplant 2012) Lori-Feeding, Schmetterlinge im Bereich heutiges Elefantenhaus

Ausbauschritte bis ins Jahr 2030 13 14 15 16 17 18 19 20

Pantanal: Südamerikanischer Regenwald mit Flamingos (geplant 2012) Eingang mit Besucherplatz und Pinguinen Menschenaffenhaus für Gorillas und Orang-Utans Afrikanische Savanne für Giraffen und Breitmaulnashörner Umwandlung des bestehenden Afrika-Hauses in ein Ozeanien-Haus Küstenanlage für Robben, Fischotter und Vögel Edukative Tiervorführungen (Veranstaltungsplatz) Asiatische Steppe für Huftiere

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auf Madagaskar ab, für dessen Erhaltung sich der Zoo gemäss seiner Positionierung als Naturschutzzentrum auch direkt engagiert. Das Überleben der sensiblen Regenwaldpflanzen wird über ein vierschichtiges, ausgesprochen lichtdurchlässiges Foliendach ermöglicht. Ein ausgeklügeltes Wärmerückgewinnungssysstem sorgt für eine Minimierung des Energiebedarfs; für die Beregnungsanlage wird ausschliesslich aufbereitetes Regenwasser verwendet. Die Anlage von Vogt Landschaftsarchitekten ist ein einzigartig konsequentes Beispiel für das Prinzip der „landscape immersion“. Durch keinerlei Gräben oder Gitter getrennt, teilen sich Besucher und Tiere denselben Landschaftsraum. Allerdings zeigt die Halle gleichzeitig die Problematik derartiger Anlagen auf, denn von den 430 Tieren, die nach Angaben des Zoos in der dichtbewachsenen Halle leben, ist in aller Regel wenig zu sehen.

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Unterteilung nach zoogeografischen Zonen a B C D e F G

Südamerikanischer Bergnebelwald Asiatische Steppe Andenhochebene Himalaya Afrikanisches Gebirge (Äthiopisches Hochland) Afrikanische Savanne Masoala-Regenwald (Madagaskar)

Nachdem 2007 das neue Löwenhaus im eurasischen Teil eröffnet wurde, rückt gegenwärtig der afrikanische Teil in das Zentrum der Planung. Der Zoo Zürich ist in der vorteilhaften Lage, über beträchtliche Baureserven auf dem nordöstlich an das bestehende Zoogelände anschliessenden Klosterfeld zu verfügen. Die Fläche des Zoos wird sich damit in den nächsten Jahrzehnten mehr als verdoppeln, von gegenwärtig 12 Hektar auf letztlich 27 Hektar. Im Herbst 2008 wurde an der höchsten Stelle des erweiterten Zoogeländes das afrikanische Gebirge eröffnet, eine dem Semien-Nationalpark in Äthiopien nachempfundene Felslandschaft. Drei lehmverputzte, mit Schilf bedachte Hütten, die im Sinne der „kulturellen Resonanz“ afrikanischen Rundhäusern nachempfunden sind, ergänzen die Anlage. In ihnen sind Besuchereinrichtungen wie Ausstellung, Beobachtungsposten und Kiosk untergebracht. Bis 2012 soll nordöstlich angrenzend der neue Elefantenpark von Markus Schietsch und Lorenz Eugster entstehen, die 2008 einen international ausgeschriebenen mehrstufigen Wettbewerb für sich entscheiden konnten. Im Jahre zuvor war der bisherige Masterplan modifiziert und bis auf das Jahr 2030 ausgerichtet worden. Aus Platzgründen war es unumgänglich, dass die neuen Gehege für die asiatischen Elefanten in den Afrikateil zu liegen kommen würden. Die Inkonsequenz wurde dahingehend entschärft, dass der Elefantenpark und die in einer weiteren Etappe geplante afrikanische Savanne als integrierte Landschaft mit gemeinsamem Besucherbereich gestaltet werden. Die Konzeption entsprechender Anschlussstellen war ein zentraler Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe. Die Landschaft des Elefantenparks ist einem ausgetrockneten Flussbett am Rande des Dschungels nachempfunden. Der Besucher erkundet die Anlage entlang einem „edukativen Pfad“, bevor er die Innenlandschaft erreicht. Ein hölzernes 069

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RAUMPLANUNG Masterplan Zoo Zürich

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Der Elefantenpark: Die Innenanlagen werden von einem Hallendach überspannt, das an gewachsene Strukturen erinnert (Visualisierung Schietsch/ Eugster).

Hallendach überspannt sämtliche Innengehege, die Stallungen sowie eine Lodge im Safaristil, von wo aus die Tiere innen wie aussen beobachtet werden können. Höhepunkt der Anlage ist die Wasserstelle im grossen Familiengehege, wo die Elefanten mittels eines Unterwasser-Einblicks beim Schwimmen zu beobachten sind. Fazit

zumindest bezweifelt werden. Eine mimetische Landschaftsgestaltung im Sinne der „landscape immersion“ mag zwar den Eindruck von Authentizität und Natürlichkeit vermitteln, aller gegenteiligen Rhetorik zum Trotz lässt sie den Zoobesucher aber zu keinem Zeitpunkt vergessen, wo er sich befindet. Aus der Masoala-Halle ist nicht, wie der Zoo in einer Medienmitteilung meint, ein richtiger Regenwald geworden. Sie ist und bleibt eine von Menschenhand gemachte Scheinwelt.

Der Zoo Zürich versteht sich selbst als Naturschutzzentrum. Er unterstützt und betreut zahlreiche Programme zur Arterhaltung und Lebensraumsicherung. Im Rahmen dieser Bemühungen kommt den neuen Tieranlagen eine zentrale Funktion zu. Als authentische Repliken realer Habitats und durch entsprechende edukative Massnahmen ergänzt, sollen sie die Besucher für Naturschutzanliegen sensibilisieren. Die Qualität und Detailtreue der Anlagen ist in der Tat beeindruckend und vermag ein Stück weit durchaus einen Eindruck der natürlichen Gegebenheiten zu vermitteln. Ob dadurch jedoch die hohen in sie gesetzten Ziele tatsächlich erreicht werden können, ist fraglich. Der Unterschied zwischen den ganzheitlichen Habitats zeitgenössischer Zoos und den individuellen Gehegen früherer Jahre mag in den Augen der Planer enorm sein, ob er es auch in der Wirkung auf den Betrachter ist, darf 070

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Mit eineM Bein iM GefänGnis – strafrechtliche fallstricke rund uM iMMoBilien von Dr. Thomas Wetzel und Sarah Hilber (Text) und Simone Vogel (Foto)

Die Erstellung eines Bauwerks ist geprägt von dem Zusammenwirken von Architekten, Bauleitern sowie zahlreichen Unternehmern. Der Koordinationsbedarf ist gross, und bei auftretenden Fehlern oder Schäden ist es nicht immer einfach, die dafür verantwortliche(n) Person(en) zu ermitteln. Der vorliegende Artikel zeigt einige dieser strafrechtlichen Aspekte auf.

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Im Jahr 2008 wurden in der Schweiz im Bau(haupt)gewerbe nicht weniger als CHF 17,91 Milliarden umgesetzt, 83‘500 Vollzeitbeschäftigte gingen auf dem Bau ihrer Tätigkeit nach. Auf jeder dieser zahlreichen Baustellen werden täglich Gefahrenherde geschaffen, die gemäss geltenden Sicherheitsvorschriften so gut wie möglich eingedämmt werden müssen, damit nicht Arbeiter oder Dritte gefährdet bzw. geschädigt werden. Die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Bauen sind in Gesetzen und Verordnungen auf Bundes-, kantonaler und kommunaler Ebene sowie auch in privaten Regelwerken (vornehmlich des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA) enthalten. Am Anfang jeden Projektes steht das Baubewilligungsverfahren, welches sich nach dem öffentlichen Bau- und Verfahrensrecht der Kantone und Gemeinden richtet. In der Bauausführungsphase sowie bei der Vermietung und dem Verkauf stehen privatrechtliche Streitigkeiten – vor allem Fragen rund um die Vertragserfüllung – im Vordergrund. Jedoch kann das (Fehl-)Verhalten einer am Bauprojekt beteiligten Person auch strafrechtlich relevant sein. Verletzung der regeln der Baukunst Verwirklicht sich eine Gefahr, steht automatisch immer auch die Frage der Verantwortung im Raum. Fällt ein Arbeiter vom Dach und verletzt sich dabei schwer, wird ermittelt, ob er genügend gesichert und wer für seine Sicherheit verantwortlich war. Das Strafgesetzbuch (StGB) kennt den bauspezifischen Tatbestand der Gefährdung durch Verletzung der Regeln der Baukunde (Art. 229 StGB). Ereignet sich auf einer Baustelle ein Unfall oder werden Personen gefährdet, steht in aller Regel dieser Straftatbestand im Vordergrund. Unfälle auf

einer Baustelle können aber auch andere Straftatbestände wie denjenigen der fahrlässigen Tötung (Art. 117 StGB) oder denjenigen der fahrlässigen Körperverletzung (Art. 125 StGB) erfüllen. Verstösse gegen Strafnormen erfolgen auf dem Bau regelmässig fahrlässig, das heisst der „Erfolg“ (Tod, Körperverletzung oder die Gefährdung von Personen) wird nicht direkt angestrebt oder in Kauf genommen, sondern durch eine Missachtung von Sorgfaltspflichten (fahrlässig) herbeigeführt. Die zu beachtenden Sorgfaltspflichten richten sich nach den „anerkannten Regeln der Baukunde“. Diese wiederum sind in staatlichen Erlassen oder privaten Regelwerken kodifiziert und konkretisiert: Es kann auf kantonale Baugesetze und andere bauspezifische Erlasse, Unfallverhütungsverordnungen des Bundesrates, Suva-Richtlinien und SIA-Normen verwiesen werden. Auch Branchenusanzen spielen eine Rolle, sofern sie in der Branche anerkannt sind. Strafbar macht sich, wer unsachgemäss handelt (z. B. sich für die ungewöhnliche Konstruktion einer Hangsicherung mit schweren Betonplatten entscheidet; BGE 106 IV 265) oder wer die erforderlichen Vorsichtsmassnahmen unterlässt (beispielsweise eine Dachluke nur ungenügend sichert; BGE 109 IV 50). Grundsätzlich ist jeder, der bei der Leitung oder Ausführung eines Bauwerks mitwirkt, dafür verantwortlich, dass in seinem Bereich die Regeln der Baukunde eingehalten werden. Oft geraten für unterlassene Vorsichtsmassnahmen Bauleiter ins Visier eines Strafverfahrens: Sie haben nach der Rechtsprechung dafür zu sorgen, dass die baupolizeilichen Sicherheitsvorschriften angeordnet und die anerkannten Regeln der Technik beachtet werden. Daneben ist aber auch der Arbeitgeber rechtlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass seine Arbeitnehmer die notwendigen Vorkehrungen zur Vermeidung von Schädigungen

treffen. Der Arbeitgeber hat die Stellung eines Garanten inne und muss daher erkennbare Mängel, welche für seine Leute eine vermeidbare Gefährdung bilden, beheben (BGE 109 IV 15, E. 2a). Im Jahre 1985 stürzte im Hallenbad Uster (ZH) die Betondecke infolge Versagens der Aufhängung auf das Schwimmbassin. Bei diesem dramatischen Unglück wurden 12 Menschen getötet und 19 verletzt oder einer Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt. Der bei Sanierungsarbeiten mit der Bauleitung beauftragte Architekt wurde wegen fahrlässiger Tötung (Art. 117 StGB) sowie wegen fahrlässigen Verursachens eines Einsturzes (Art. 227 Ziff. 2 StGB) verurteilt. Ihm wurde zum Verhängnis, dass er sich als Bauingenieur trotz festgestellter Mängel und trotz Unklarheit über deren Ursache mit der harmlosesten und einfachsten Ursachenvermutung zufriedengegeben und weder eine sorgfältige Untersuchung durch einen Fachmann veranlasst, noch die zuständigen Behörden informiert hatte (BGE 115 IV 199 ff.). aBfindungszahlungen Rekurriert (z. B. im Kanton Zürich) ein Nachbar gegen eine Baubewilligung, ist die Realisierung des Bauprojektes vorerst blockiert. Um das Hindernis schnellstmöglich zu beseitigen, sind Bauherrschaften in schöner Regelmässigkeit bereit, dem Rekurrierenden einen Geldbetrag zu überweisen, damit dieser den Rekurs zurückzieht oder gar nicht einlegt. Auch Rekurrierende wittern oft ihre Chance und versuchen, durch das Einlegen eines Rekurses beim Bauherrn eine möglichst hohe Abfindung erhältlich zu machen. Wie ist dieses Verhalten strafrechtlich zu würdigen? Grundsätzlich ist der Rekurs ein rechtmässiges Mittel, um eine erteilte Baubewilligung bei einer höheren Instanz auf ihre Rechtskonformität überprüfen 073

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RECHT Immobilien

zu lassen. Es ist damit auch zulässig, sich für den Rückzug bzw. die Nichteinlegung eines Rechtsmittels eine Entschädigung oder eine Augleichsleistung in einer anderen Form als Geld versprechen zu lassen. Die Entschädigung darf jedoch nur dazu dienen, die durch das Bauprojekt entstehenden Nachteile auszugleichen. Der Rekurs darf also nicht als Druckmittel verwendet werden, um den Bauherrn zu einer übermässigen, in keinem Verhältnis stehenden Geldzahlung zu bewegen. Bei horrenden Abfindungsforderungen können sich die Nachbarn des Bauherrn daher im Grenzbereich zur Strafbarkeit wegen Nötigung (Art. 181 StGB) oder Erpressung (Art. 156 StGB) bewegen. Das Bundesgericht hat die Verurteilung eines Nachbarn und dessen Anwalt wegen versuchter Erpressung (Art. 156 i.V.m. Art. 22 Abs. 1 StGB) bestätigt, weil diese vom Bauherrn eine Verzichtsentschädigung in der Höhe von CHF 820‘000.– verlangt hatten und ihm gleichzeitig in Aussicht gestellt hatten, bei Nichtbezahlung des geforderten Betrages eine Beschwerde gegen die Baubewilligung einzureichen (BGer. 6S.7/2006, 6P.11/2006). Bauen ohne BauBewilligung Bauen ohne Baubewilligung ist eine relativ verbreitete Erscheinung. Die meisten Kantone sehen in ihren Bau- und Planungsgesetzen für Verstösse gegen das Gesetz oder erteilte Baubewilligungen Strafbestimmungen vor. Gemäss § 340 Abs. 1 Bau- und Planungsgesetzes des Kantons Zürich (PBG ZH) kann vom Richter bei einem vorsätzlichen Verstoss gegen eine Vorschrift oder eine Bewilligung eine Busse von bis zu CHF 50‘000.- ausgesprochen werden. Der Kanton Luzern sieht in § 214 seines Bau- und Planungsgesetzes (PBG LU) vor, dass die Gemeinderäte verpflichtet sind,

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Widerhandlungen gegen die Baubewilligungspflicht dem Amtsstatthalter zur Anzeige zu bringen. Zwei Gemeinderäten wurde diese Bestimmung zum Verhängnis, sie wurden wegen unterlassener Anzeige vom zuständigen Amtsgericht wegen Begünstigung i.S.v. Art. 305 Abs. 1 StGB verurteilt. In anderen Kantonen gibt es keine ausdrückliche Anzeigepflicht, indes wird im Kanton Zürich und wohl auch in den übrigen Kantonen dennoch von einer Anzeigepflicht ausgegangen: Behörden und Verwaltungsstellen haben ihnen bekannt gewordene strafbare Handlungen, welche sie bei Ausübung ihrer Amtstätigkeit wahrnehmen, anzuzeigen. Daher ist auch in den übrigen Kantonen eine Verurteilung von Behördenmitgliedern wegen Begünstigung denkbar. strafBare handlungen rund um urkunden Grundstückkaufverträge erlangen ihre Gültigkeit nicht schon im Zeitpunkt der Einigung zwischen Käufer und Verkäufer, sondern erst mit der öffentlichen Beurkundung (Art. 216 Abs. 1 OR). Wenn die Vertragsparteien bewusst unwahre oder nicht der Abmachung entsprechende Tatsachen beurkunden lassen, kann dies strafrechtliche Folgen haben. Solche bewusst unwahre oder nicht der Abmachung entsprechende Tatsachen können in der Vereinbarung eines höheren Kaufpreises als dem anschliessend Beurkundeten liegen; neben dem beurkundeten Preis fliessen in diesen Fällen die berühmten Schwarzzahlungen. Der Grund für solche Zahlungen liegt primär in der beabsichtigten Steuerersparnis: Der (beurkundete) Kaufpreis bildet die Grundlage für die Berechnung der Grundstückgewinn- sowie der (in einigen Kantonen noch geltenden) Handänderungssteuer. Die Par-

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teien setzen sich bei solchen „Geschäften“ aber der (häufig völlig unterschätzten) Gefahr einer Verurteilung wegen Steuerbetruges und/oder Erschleichung einer falschen Beurkundung i.S.v. Art. 253 Abs. 1 StGB aus (vgl. BGE 117 IV 181, 84 IV 164, BGer. 6B_371/2007). Zur Strafbarkeit genügt, dass der Täter mit der Möglichkeit der Unwahrheit der Beurkundung rechnet und eine unrichtige Beurkundung durch die Urkundsperson in Kauf nimmt. Die Urkundsperson wird durch die Falschangabe des Kaufpreises getäuscht und errichtet eine unrichtige Urkunde (da der effektiv bezahlte Kaufpreis vom Beurkundeten abweicht). Personen im Ausland, welche dem Bundesgesetz über den Erwerb von Grundstücken im Ausland („BewG“) unterstehen, haben vor dem Notar und der kantonalen Bewilligungsbehörde sämtliche im Zusammenhang mit der Bewilligungspflicht relevanten Tatsachen (z. B. die Beteiligungsverhältnisse an einer Immobiliengesellschaft) wahrheitsgemäss offenzulegen. Verletzen sie diese Pflicht droht ihnen eine Strafbarkeit wegen Urkundenfälschung (Art. 251 StGB), Erschleichen einer falschen Beurkundung (Art. 253) oder der Verletzung des besonderen Straftatbestandes des BewG (Art. 29 BewG).

Dr. Thomas Wetzel ist Rechtsanwalt und Partner in der Anwaltskanzlei Wenger Plattner (Basel, Zürich, Bern) und gehört zu den ersten Fachanwälten SAV Bau- und Immobilienrecht der Schweiz. Sarah Hilber ist gleichfalls bei Wenger Plattner als juristische Mitarbeiterin im Bereich Bau- und Immobilienrecht tätig. www.wenger-plattner.ch

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von Li Edelkoort (Text) und Yvon Lambert (Foto)

MEIN HEIM IST MEINE FESTUNG: HErMETIScH lEbEN INNErHalb GEScHloSSENEr TürEN Die beiden Jahrzehnte, die unsere Jahrhunderte verbinden, waren ein Zeitraum, diktiert von einer ausgeprägten Furcht vor Ökologie, Ökonomie, Krankheiten, Naturkatastrophen und vor uns selbst … Flugreisen sind unerträglich geworden, wahrer Kundendienst ist fast verschwunden, und es ist ein seltenes Erlebnis, eine Verbindung mit menschlicher Zuneigung zu schaffen. Informationstechnologien und neue Lebensstile haben es ermöglicht, dass die Belastung durch Lärm, Arbeit, Klima und optische Verschmutzung in unser Leben eingedrungen sind. Als Folge dessen wird der avantgardistische Verbraucher von morgen wie ein Ritter in glänzender Rüstung und Kreuzritter des Stils seine Behausungen in einer robusten und hermetischen Architektur mit schweren Stücken heraldischen Designs befestigen. In dem Wunsch, vor der Aggression von aussen geschützt zu sein, werden wir versuchen, Schutz zu suchen, uns zu verstecken und uns gegen emotionale und körperliche Feindseligkeiten zu wappnen. Unsere Auswahl für neue und originelle Dinge wird mit der Intuition eines Alchimisten bisweilen symbolisch sein: gehämmerte Metalle, verdichtete Textilien und beschichtete Industriematerialien. Unser Vorliebe für geformte Produkte

entwickelt sich mit Zutaten, so unterschiedlich wie Bronze und Blei, Metall und Silber, Gummi und Granit. Die Idee des Bunkers ist von besonderer Bedeutung; sie inspiriert zu eingezäunten Gebäuden aus Beton und anderen Steinmaterialien, die unserer Existenz Zuflucht bieten. Wir sind zwar durch Kommunikation und Interaktion noch mit der Aussenwelt verbunden, werden aber Räume schaffen, in denen wir die Verbindung mit der Welt kappen und Privatleben sowie Wohlbefinden in dem geniessen, was vielleicht in der Zukunft das neueste und aufschlussreichste Zeichen von Luxus ist – in der Stille. Die zeitgenössische Gesellschaft wird Verteidigung als Motto favorisieren und deshalb mittelalterliche Prinzipien mit futuristischen Erwartungen verbinden. Intellektuell werden sich die Menschen vor der heutigen Kultur des Massenkonsums, der Reality-Unterhaltung und hedonistischem Verhalten zurückziehen und sich mit einem reifen Stilgefühl, das nüchtern und nachhaltig ist, auf verantwortungsbewusste Waren in kleineren Stückzahlen konzentrieren. Dies ist kein Akt der Freiheitsberaubung oder Gefangenschaft, sondern eine neue, stärker qualitätsgesteuerte Lebensart. Unsere Gebäude werden deshalb defensiv, die Panzerung wird Teil ihrer Fassaden

mit Maschennetzen, dekorativem Stahl, Perforation und facettenreichen Materialien. Aber im Gegensatz zu früheren Finanzkrisen – als Glamour und Luxus missbilligt wurden – ist das Formverständnis von heute geprägt durch die Fortsetzung schmückenden Beiwerks und die noch ausgedehntere Verwendung von Metalleffekten und Glanztönen. Farben werden in harmonischen Tönen oxidiert, das Material ist solide und die Fühlbarkeit robust in einer Bandbreite von Bronze-, Kupfer-, Platin- und Goldpatina. Schwergewichtiges Metall und polierte Oberflächen scheinen von Dauer zu sein. Ein gesunder Glanz der Zeiten für die goldenen Zwanziger, die noch kommen.

Li Edelkoort ist Trendprognostikerin und Publizistin mit Sitz in Paris. Edelkoorts Trendbücher zu Architektur, Innenarchitektur und Wohlbefinden für 2011 sind in der Schweiz, in Österreich und Deutschland erhältlich über Trend Information, Tel.: +41 56 222 66 22 oder per E-Mail an: welcome@trendinformation.com

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IntervIew mIt tom Schönherr, DeSIgner mIt langjährIger erfahrung Im BereIch BaD Das moderne Badezimmer präsentiert sich vermehrt als zusätzlicher Wohnraum, als Oase der Entspannung und des Wohlbefindens. Die Nasszelle ist heute keinem Stildiktat unterworfen, sondern zeigt sich opulent, karg, gemütlich oder trendig ausgestattet. Das Bedürfnis nach mehr Lebensqualität im Badezimmer, nach wohnlicher Wohlfühlatmosphäre geht einher mit einer immer länger werdenden Aufenthaltszeit im Bad, wo warme Materialien und entsprechendes Licht die reine Funktionalität ergänzen. Modulør hat mit Tom Schönherr von der renommierten Designagentur Phoenix in Stuttgart gesprochen, die zahlreichen Produkten für den Badbereich Form gegeben hat. Herr schönherr, wo sehen sie hinsichtlich Bedeutung einen zusammenhang zwischen architektur und design? Ich glaube, die Architekten betrachten das Design immer als das kleinere Element in der gesamten Architektur. In gewisser Weise mag das richtig sein: Designobjekte sind zwar die kleineren Elemente, aber es sind nicht die weniger wichtigen Elemente. Die Architektur ist das grosse Gerüst, aber mit den Designs und Designobjekten kommen die Menschen tatsächlich auch jeden Tag in Berührung. Insofern meine ich, haben die Designprodukte eine sehr grosse Bedeutung für die Atmosphäre und die Lebensqualität eines Gebäudes. ist für sie bei einem neuen entwurf, beispielsweise für eine neue arma-

MODULØR Produkte

turen-serie, architektur Vorbild, oder sehen sie diese eher losgelöst und betrachten das design als ein solitäres objekt? Wir haben die Architektur immer im Hinterkopf: Schon allein wenn man sich überlegt, dass die Bäder in der Regel relativ klein sind, erfordert das zum Beispiel auch ein Design, das in kleine Bäder integriert werden kann. Das heisst, dort dürfen die Objekte nicht sehr gross sein, und sie sollten – aus unserer Sicht zumindest – nicht schwer wirken. Denn schwere Keramikgegenstände und Möbel würden einen kleinen Raum komplett erschlagen. Zusammenfassend kann man sagen, dass wir die Architektur mitberücksichtigen, unsere Designs jedoch nicht für eine bestimmte Architektur gemacht sind. sie haben für duravit die neue Badserie „Pura Vida“ entworfen. Bereits bei den ersten Präsentationen hat sich gezeigt, dass die serie sehr gut ankommt. Was, denken sie, ist das geheimnis für diesen erfolg? Das liegt sicher an der Emotionalität der Serie: Emotionale Dinge treffen die Menschen ja viel unmittelbarer, sie gehen nicht erst über den Verstand, sondern sprechen direkt das Bauchgefühl an. Die Menschen gehen auf das Produkt zu und haben das Bedürfnis, es zu berühren. Ich habe beobachtet, dass Konsumenten oder Anwender die Produkte sehr genau von allen Seiten betrachten. Dabei spürt man regelrecht, dass die Produkte eben diese Emotionen auslösen.

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relativ kurzen Entwicklungszeit niemals eine komplette Serie fertigstellen können. Dazu kommt natürlich noch der Anspruch von Duravit, mit wirklich innovativen und originären Lösungen an den Markt zu kommen und etwas zu generieren, was seiner Zeit voraus ist und Trends vorwegnimmt. sie haben vorhin in Bezug auf ihre neue serie „Pura Vida“ von emotionen gesprochen. Warum, denken sie, besteht gerade jetzt in der Bevölkerung ein besonderes Bedürfnis danach? Wenn man auf die letzten 15 Jahre zurückblickt, gab es einen sehr starken Trend hin zu reduzierten, geometrischen, klaren, funktional orientierten Designs. Elemente, die sich der Architektur komplett untergeordnet haben. Aber genau diese Formensprache lässt wiederum die Emotionalität vermissen. Man kann diesen Wunsch in anderen Bereichen wie Kunst, Mode oder Architektur spüren. Dort gibt es schon viel mehr Beispiele für expressivere, ausdrucksstärkere und menschliche Formen. Und deswegen sind wir sicher, dass sie auch im Bad Einzug halten und in den nächsten Jahren ein massgeblicher Trend sein werden. www.phoenixdesign.com www.duravit.ch

Was ist die Besonderheit von duravit im Vergleich zu anderen unternehmen? und was macht für sie die zusammenarbeit mit duravit angenehm und erfolgreich? Duravit ist ausgesprochen engagiert, ambitioniert und gleichzeitig auch sehr professionell und geradlinig. Wenn nicht an vielen Stellen Mitarbeiter sitzen würden, die äusserst präzise und engagiert arbeiten und die Designentwürfe bis zur Serienreife umsetzen, hätten wir in der

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SPEZIAL Badezimmer und Armaturen

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3 Bodenschatz ergänzt seine Angebotspalette mit „Amarilo“, einer Serie fein und schlicht gestalteter Accessoires, die sich bestens mit vielen aktuellen Armaturen kombinieren lassen. Das Design der neuen Accessoire-Linie ist vornehm zurückhaltend und doch unverwechselbar. office@bodenschatz.ch www.bodenschatz.com

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4 Gehört Keramik schon per se zu den „ehrlichen“ Materialien, lassen sich jetzt mit schwarzen Keramikobjekten neue, unverbrauchte Kombinationen verwirklichen. Zu der erfolgreichen Serie „dOt“ gehören Waschtische, WCs, Bidets, Urinale, Bade- und Duschwannen, Accessoires, Armaturen und passende Möbel. laufen infocenter@laufen.ch, www.laufen.ch 5 swissdouche zeigt den neuen Duschtyp „Tornado“ mit raffiniertem Pendelbeschlag. Dieser überzeugt mit einer harmonischen Mischung aus klassischer Eleganz und kompromissloser Funktionalität. Vor allem bei begrenzten Platzverhältnissen beeindruckt das neue System mit effizienter Raumausnutzung. info@swissdouche.ch www.swissdouche.ch

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MODULØR Produkte

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6 Armaturen, Keramik, Wannen und Möbel sind hier zu einer einzigartigen „gewachsenen“ Durchgängigkeit verwoben: „Pura Vida“ von duravit. info@ch.duravit.com, www.duravit.ch 7 «Aris» von sanitas troesch macht die Badeinrichtung flexibel: mit Seitenschränken und Unterbauten, mit Hockern und Regalen, Waschtischen und Schubladenboxen, Spiegelschränken und Spiegelwänden. sanitastroesch@sanitastroesch.ch www.sanitastroesch.ch 8

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8 Badtuchwärmer von infraswiss sind unabhängig vom bestehenden Heizsystem, sind blitzschnell aufgewärmt und bringen Behaglichkeit und eine wunderbare Wohlfühlwärme ins Badezimmer. info@infraswiss.com www.infraswiss.com 9 cws dreht der Wasserverschwendung den Hahn zu, mit Sensorarmaturen für den Waschtisch. Die Infrarot-Sensorik zeigt ein sicheres Ansprechverhalten, sobald sich die Hände der Armatur auf 20 cm nähern. info@cws-boco.ch, www.cws-boco.ch

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SPEZIAL HLKK-Anlagen

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herz des hauses von Gerald Brandstätter

Ein harmonisches Zusammenspiel der verschiedenen HLKK-Systemkomponenten ist die Voraussetzung für die Energieeffizienz eines Gebäudes. Diese spielt für das Erreichen nachhaltiger Ziele eine tragende Rolle. Eine Übersicht neuer Produkte.

Das elco -Produkteangebot umfasst qualitativ hochwertige Wärmeerzeugungs- und Peripheriegeräte wie Heizkessel und Brenner für Öl und Gas, Wärmepumpen, Solarsysteme sowie modulare Systeme für die kontrollierte Wohnungslüftung. Funktionen und auch Kombinationen dieser Komponenten werden optimal aufeinander abgestimmt. info@ch.elco.net, www.elco.ch

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1 Infrarot-Heizsysteme sind schnell aufgeheizt und benötigen dreimal weniger Energie als eine herkömmliche Ölheizung. Dank kurzer Reaktionszeit können wechselnde Bedingungen wie Aussentemperatur, Sonneneinstrahlung und Beleuchtungswärme zu 90% verwertet werden. infraswiss info@infraswiss.com www.infraswiss.com 2 Die Sole/Wasser-Wärmepumpen „Logatherm WPS“ in den neuen Leistungsgrössen 22, 33, 43, 52 und 60 kW zeichnen sich durch hohe Effizienz und kompakte Bauweise aus, denn viele Komponenten wurden unter der Verkleidung integriert. Buderus info@buderus.ch, www.buderus.ch

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3 stieBel eltron präsentiert „WPL 14 HT“ als ideale Lösung für die Modernisierung, eine neue Hochleistungs-Wärmepumpe für monovalente Heizung und Warmwasserbereitung. Der integrierte Spezialspeicher gestattet ausserdem einen Betrieb ohne zusätzlichen Pufferspeicher. info@stiebel-eltron.ch www.stiebel-eltron.ch 4 cta zeigt mit „Optibox Integra“ die intelligente Kompakt-Energiezentrale: eine modular aufgebaute Wärmepumpe mit Freecooling und Komfortlüftung, Tag- und Nachtzonenumschaltung, Sole-Erdwärmetauscher. info@cta.ch, www.cta.ch

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SPEZIAL HLKK-Anlagen

2009 06 Plusenergiehaus: Erzeugt 7600 kWh pro Jahr, verbraucht aber nur durchschnittlich 2500 kWh jährlich.

IntervIew mIt andreas wegmüller, archItekt des ersten PlusenergIehauses nach standard mInergIe-P eco.

Andreas Wegmüller Dipl. Bauleiter SBO

Heute werden knapp 50 Prozent des schweizerischen Primärenergieverbrauchs für Gebäude aufgewendet: 30 Prozent für Heizung, Klimatisierung und Warmwasser; 14 Prozent für Elektrizität und etwa 6 Prozent für die Herstellung und den Unterhalt. Energieeffiziente Systeme der Gebäudetechnik bilden also das eigentliche Fundament für den Weg in eine energetisch nachhaltige Zukunft. Rein technisch ist die Realisation eines Plusenergiehauses ohne Komforteinbusse problemlos möglich, wie das Gespräch mit dem Architekten des Hauses „Sol-Arch²“ in Matten bei Interlaken zeigt: herr Wegmüller, sie haben kürzlich das erste Plusenergiehaus der schweiz in der Kategorie Minergie-P eco den Bauherren übergeben können. Was sind zusammengefasst die architektonischen und technischen Komponen-

ten, die zum energieüberschuss und zum Minergie-P eco standard führen? Der Energieüberschuss wird in erster Linie über die Stromproduktion der auf dem Dach integrierten Photovoltaikanlage generiert. Weitere, elementare technische Komponenten sind aber die äusserst effizienten Vakuum-Röhrenkollektoren an der Balkonbrüstung. Diese produzieren das Warmwasser für das Brauchwasser und insbesondere auch für die primäre Heizenergie. Architektonisch sind verschiedene Faktoren wichtig; mit der Ausrichtung des Gebäudes und der Platzierung von grossen Glasfronten in der Südfassade ermöglichen wir dem Gebäude erst, passive Solarenergie zu produzieren. Mit richtig angeordneten und materialisierten Passivsolarwänden und -böden kann diese Energie gespeichert und genutzt werden. Diese Passivsolararchitektur bringt uns sehr viel Energie – zum Nulltarif! Als pièce de résistance des „Plusenergiebauens“ würde ich jedoch die Wärmedämmung der Gebäudehülle betiteln, da wir mit sehr niedrigen Heizleistungen operieren, müssen auf der Gegenseite die Verluste auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Um das Eco-Label zu erreichen, können als Beispiel nur baubiologisch und -ökologisch einwandfreie Produkte verwendet werden. Der qualitative Mehrwert riecht man förmlich im Gebäude! Mit wie viel energieüberschuss darf gerechnet werden? Die Jahresproduktion der Photovoltaikanlage liegt bei rund 7600 kWh pro Jahr. Dem steht dank überaus wirtschaftlichen Geräten ein Jahresverbrauch von rund 2500 kWh pro Jahr gegenüber. Elektrische Energie wird somit rund dreimal so viel erzeugt wie verbraucht wird. Die berechnete Energiebilanz liegt bei -20 kWh/(m2 a) Welche rolle spielt die haustechnik beim erreichen des Minergie-P eco standards und des energieüberschusses? Die Haustechnik spielt eine entscheidende Rolle – die ganze Haustechnikinstallation

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ist sozusagen die häusliche Anatomie. Entscheidend ist das perfekt abgestimmte Zusammenspiel der verschiedenen Komponenten. Für den Eco Standard kommen weitere, einschränkende Kriterien zur Geltung. Die Luftgeschwindigkeiten der Komfortlüftung zum Beispiel und die Anordnung der Zu- und Abluftleitungen spielen eine grundlegende Rolle im Bezug auf das Wohlbefinden der Bewohner. Können sie die einzelnen „Bausteine“ der hLKK-anlage kurz vorstellen? Die Solarkollektoren an der Balkonbrüstung produzieren das Warmwasser für den Warmwasserverbrauch sowie für die Waschmaschine und die Heizung. Das erwärmte Wasser wird im Kombispeicher (inkl. Boiler) gespeichert. Das Boilerwasser wird von den Benutzern für sämtliche Warmwasserbezüge genutzt. Im Winter zirkuliert das Wasser zusätzlich vom Speicher durch die Fussbodenheizung. Die Sonne liefert also auch die Primärenergie für die Heizung. Alle Vakuumröhrenkollektoren zeichnen sich durch maximale Leistung bei geringen Baumassen aus. So ist die Absorberfläche 35 Prozent grösser als die eigentliche Kollektorfläche. Falls über eine längere Zeit (mehrere Tage) die Sonne keine ausreichende Energie liefert, übernimmt automatisch der wasserführende Pelletofen diese Funktion, welcher ebenfalls an der Fussbodenheizung angeschlossen ist. Der Ofen hat eine Nennleistung von 10 kW – davon werden 80 Prozent über die Fussbodenheizung und 20 Prozent über die Luft abgegeben. Die direkt erwärmte Luft wird zum grössten Teil über die Lüftung abgesogen und in die anderen Räume geführt. Und damit sind wir bei der Lüftung angelangt, einem wichtigen „Baustein“ unseres Gebäudes. Damit Energie gespart werden kann, wurde das Gebäude sehr luftdicht konzipiert (Minergie-P). Der Luftaustausch über Undichtheiten in der Gebäudehülle ist somit quasi unterbunden. Mit der Komfortlüftung wird der Luftaustausch im Gebäude kontrolliert geregelt. Die in der Abluft enthaltene

Wärmeenergie wird über die Energierückgewinnung zur Erwärmung der angesaugten Aussenluft genutzt. Verbrauchte und mit Schadstoffen belastete Luft wird automatisch abgeführt. Mit dem Enthalpietauscher wird bei Bedarf neben der Wärme auch die Luftfeuchtigkeit zurückgewonnen. Das erhöht den Komfort und verhindert ein Austrocknen der Raumluft im Winter. Dank des Enthalpietauschers erreicht die Lüftung Wärmebereitstellungsgrade bis 150 Prozent. Das sind in etwa die Eckpfeiler unserer HLKK-Anlage. Wurden auch ganze neue, innovative Produkte integriert? Um Projekte wie dieses zu realisieren, ist man gut beraten, stets nach Marktneuheiten und Innovationen Ausschau zu halten. Eine Weltneuheit konnten wir an der Fassade verbauen – das wärmebrückenfreie Wärmedämmsystem „Phoenix Facade“. Dieses System wurde von den Firmen Wagner Systeme und Isover Saint Gobain SA entwickelt. Das Dämmsystem hat uns ermöglicht, bessere U-Werte mit kleineren Dimensionen zu erreichen – ohne auf bauphysikalische Stolpersteine achten zu müssen. Ein Vorteil in vielerlei Hinsicht! Auch das südseitig eingesetzte Glas ist neu – ohne bedenkliche und horrend teure Kryptonfüllung zeichnet es sich mit seinem exzellenten g-Wert aus; für den passivsolaren Nutzen ein gewichtiger Vorteil. Insgesamt sind rund ein halbes Dutzend Neuheiten am Objekt zum Einsatz gekommen. sehen sie weiteres Potenzial, künftige Bauten als Plusenergiebauten realisieren zu können? Diese Frage muss ich differenziert beantworten. Beim aktuellen Haus in Matten hatte ich eine wunderbare Bauherrschaft. Diese legte von Anfang an grossen Wert auf die energieeffiziente Bauweise und wünschte sich den Minergie-P Eco Standard. Dem Upgrade zum Plusenergiehaus stimmten sie sofort zu und nahmen auch die Mehrkosten in Kauf. Dieser Einstellung

und einem solchen Pioniergeist zolle ich grossen Respekt! Es gibt unter privaten Bauherrschaften also durchaus solche, die sich speziell für das Plusenergiehaus begeistern – diese wird man aber heute und morgen aus Kostengründen nur vereinzelt antreffen. Ich sehe jedoch noch diverse Ansätze, um diese Kosten in Zukunft markant senken zu können… Deutlich mehrheitsfähiger sind da die Minergie-Standards. Man muss heute kein Ökofreak mehr sein, um sich für diese Bauweise zu entscheiden – eine Vollkostenrechnung reicht meistens, um allfällige Zweifel auszuräumen. Heutzutage ist es für viele Bauherren auch gewissermassen „en vogue“, einen möglichst energieeffizienten Baustandard anzustreben. Dies ist sicher zu einem grossen Teil auch der erfolgreichen Etablierung der Marke Minergie zu verdanken. und wie sehen sie die situation für Plusenergiebauten bei Mehrfamilienhäuser? Auch bei Mehrfamilienhäusern könnte dieser Standard technisch sicher in den meisten Fällen umgesetzt werden. Das Gros der Investoren schaut bei ihren Spekulationsprojekten jedoch in erster Linie auf die Gestehungskosten des Gebäudes. Die Rendite muss stimmen – die Folge- und Nebenkosten trägt ja der spätere Eigentümer. Aus diesem Grund bleibt mittelfristig das Plusenergiehaus in diesem Sektor wohl eher der Einzelfall. Die Energiepreise werden aber in Zukunft nur noch eine Richtung kennen – die nach oben. Langfristig wird sich also auch unter den Investoren der eine oder andere seine Gedanken machen müssen. www.wegmueller-arch.ch

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5 Holzfeuerungen von viessmann : Nachhaltige Wärmeversorgung mit Holz – als Einzelkessel oder multivalente Systemlösung. Holzkessel von Viessmann mit Leistungen von 4 kW bis 13 MW können als alleinige Wärmeerzeuger Ein- und Mehrfamilienhäuser, Gewerbebetriebe sowie ganze Wohngebiete mit Energie versorgen. info-ch@viessmann.com www.viessmann.ch 6 toBler ist auf komplette Haustechniksysteme spezialisiert, die hinsichtlich der Planung in die Kompetenz des Architekten und/oder Haustechnik-Ingenieurs fallen. info@toblersystem.ch www.toblersystem.ch

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7 kamo ist Spezialist auf Systemtechnik und seit über 20 Jahren ein erfolgreiches Unternehmen in der Verteilertechnik. Durch die breite Produktpalette und das durchdachte Baukastensystem bietet das Unternehmen alles aus einer Hand. info@kamo.de, www.kamo.de 8 Pellets, Gas und Solar – perfekt kombiniert: hoval verknüpft Systemtechnik mit intelligenter, flexibler und vor allem leicht anpassbarer Regeltechnologie und schafft dadurch echten Mehrwert. Für den Bauherren genauso wie für den Heizungsbauer. info@hoval.ch, www.hoval.ch

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SPEZIAL Cheminées und Öfen

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Feuern, speichern, wärmen... von Gerald Brandstätter

Cheminées und Holzöfen sorgen für wohlige Gemütlichkeit. Doch es gibt weitere gute Gründe für Wärme aus einem modernen Kamin- oder Kachelofen: Holz ist ein klimaneutraler Brennstoff. Dank verbesserter Verbrennungstechnik entsteht weniger Feinstaub. Und gute Speicherleistungen machen Öfen der neueren Generation zu eigentlichen Heizungen.

Das „Mondschattenfeuer“ von rutz ist um 360 Grad drehbar sowie raumhoch in die Decke greifend. Der mittlere Zylinder besteht aus CNS geschliffen und ist drehbar zum Öffnen und Schliessen der Feuerstelle. info@rutz-feuerstellen.com www.rutz-feuerstellen.com

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3 1 Die neuen Cheminéeöfen Handöl „34T“ und „35T“ überzeugen durch den grossartigen Wärmespeicher und ihr zeitgemässes Design. Sie repräsentieren höchste Qualität bis ins kleinste Detail. armaka info@armaka.ch, www.armaka.ch 2 polarofen aus Frauenfeld bietet zahlreiche Kachelofenmodelle in den verschiedensten Designs an. Als ältestes Heizsystem überhaupt gibt ein Kachelofen rund 70% seiner Wärme in Form von Strahlung ab. info@polarofen.ch, www.polarofen.ch

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3 wirth&schmid präsentiert „Gyrofocus“, das (weltweit) früheste Beispiel aus der Reihe der freihängenden und um 360° drehbaren Feuerstellen. Dieses in jeder Hinsicht anspruchsvolle Modell ist seit Jahrzehnten ein Klassiker und liegt auch heute voll im Trend. info@wirth-schmid.ch www.wirth-schmid.ch 4 Das neue Premium-Produkt „Terza“ von rüeGG – hier in der Version Edelstahl geschliffen – verbindet reduziertes Design mit fortschrittlicher Technik: Mit der Fernbedienung lässt sich die hochwertige Glaskeramikscheibe vom Sofa aus bedienen. info@ch.ruegg-cheminee.com www.ruegg-cheminee.com

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7 5 kaGo zeigt das Modell „Vicenza“: Ob Heizkamin, Kaminofen oder Kachelofen, für jeden Ofentyp stehen zahlreiche Modelle in den verschiedensten Ausführungen zur Verfügung. zentrale@kago.de, www.kago.de

LuFTreinhALTeVerOrDnunG Mit dem Protokoll von Göteborg hat sich die Schweiz mit Europa, den USA und Kanada am 13. Dezember 2005 dazu verpflichtet, die Emissionen verschiedener Luftschadstoffe stufenweise bis 2010 zu reduzieren. Die Luftreinhalteverordnung Stufe 1, die am 1.1.2008 in Kraft getreten ist, setzt neue Emissionsgrenzwerte für Holzfeuerungen fest. Geräte, die in der Schweiz auf den Markt kommen, müssen deshalb bestimmte Anforderungen erfüllen (detaillierte Infos: www.holzenergie.ch ). Die Luftreinhalteverordnung Stufe 2 regelt die Anstrengungen zur Reduktion von Luftverschmutzung noch strikter. Feinstaub, der in die Umwelt gelangt, wird nach Menge/ Gewicht der Staubpartikel in einem Nanokubikmeter (Nm3) Luft gemessen. Die Luftreinhalteverordnung hat den Grenzwert auf 00 mg/Nm3 festgelegt. Ein offenes Cheminée emittiert etwa 400–500 mg/Nm3 Feinstaub, ein 20 Jahre alter Ofen ca. 250 mg/Nm3. Neuere Feuerstellen erreichen Werte von weniger als 75 mg/Nm3.

6 „Vario compact“ von häusermann besticht durch kompromisslose Formenstrenge und einen hohen Wirkungsgrad. Die Raumluftunabhängigkeit garantiert optimalen Abbrand. info@haeusermann-ag.ch www.haeusermann-ag.ch

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7 Der Name swisskeramik steht für innovative, formschöne Keramik für Speicheröfen und Cheminées. Anspruchsvolle Handwerkskunst, modernste Herstellungsmethoden, und aussergewöhnliches Design zeichnen die Produkte aus. info@swisskeramik.ch www.swisskeramik.ch 8 Mit seiner neuen innovativen Produktlinie „Daily.nrg“ positioniert sich wodtke, Pionier und führender Hersteller im Bereich der Pellet-Primärofen-Technik, im anspruchsvollen und designorientierten Wohnen. info@wodtke.com, www.wodtke.com

Weitere Infos: www.holzenergie.ch www.sfih.ch

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TOOLBOX Swissbau-Spezial

MODULØR Produkte

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SwiSSbau Am 12. Januar 2010 beginnt in Basel die nächste Swissbau. Während fünf Tagen steht die Messe im Fokus der Bau- und Immobilienwirtschaft. Sie wird damit für alle Planer, Baufachleute, Zulieferer, Dienstleister und Investoren zum vorrangigen Gesprächsthema. Rund 1300 Aussteller aus dem In- und Ausland stellen auf über 140’000 m² Ausstellungsfläche die allerneusten Produkte und spannende Ergebnisse aus der Forschung vor. Neben zahlreichen Sonderschauen, Ausstellungen, Vorträgen und Informationsplattformen sind es vor allem die Produktneuheiten der vielen Hersteller, die das Interesse der Fachbesucher wecken. Um den Messebesuch zu vereinfachen, haben wir auf folgenden Seiten die wichtigsten Produktneuheiten und deren Hersteller zusammengestellt. www.swissbau.ch

stahlküchen im sandwich-system Die Präzision von Stahl: Sie ist in jedem Element einer FORSTER-Küche spürbar. Die Küche ist eine Gesamtlösung, die von A bis Z eine klare Linie hat. Präzision trifft auf Funktionalität, Design ermöglicht Ästhetik, Traditionskraft schafft Innovation. Es ist der Standort Schweiz, an dem sich diese Qualitäten zum bestmöglichen Produkt konzentrieren. In Arbon am Bodensee gründete A. J. Forster 1894 die Firma Forster. Es war der Grundstein für ein Unternehmen, das seine Erfolgsgeschichte bis heute fortgeschrieben hat. 1952 wurde mit der Produktion der ersten Küchenkombinationen begonnen, das anfängliche Blocksystem wurde zu einem Baukastensystem erweitert. Mit dem Hochschrank und dem Oberschrank konnte schon 1964 eine umfassende Küche angeboten werden. Das 1967 erstmals angewendete Sandwich-System bedeutete einen Durchbruch für die Stabilität und Langlebigkeit des Materials Stahl, aus dem die ForsterKüchen gebaut sind. Das Sandwich-System ist bis heute Grundlage geblieben für die breite Palette an Stahlküchen, die Forster herstellt. Gestanzt und lackiert werden die Küchenelemente im Kühlschrankwerk in Arbon, rund 350 Mitarbeiter sind im Unternehmensbereich Küchen tätig. Heute sind die Forster-Stahlküchen in langfristig angelegten Mietobjekten und auf Nachhaltigkeit angelegten Eigentumswohnungen und Häusern regelmässig anzutreffen. Natürlich: Die klare Linie des Designs und die hohe Funktionalität sprechen für sich. Aber auch die enorme Haltbarkeit. Wer sonst baut Küchen, die 30 bis 40 Jahre stabil bleiben und immer noch gut aussehen?

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TOOLBOX Swissbau-Spezial

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breites produktsortiment

mobile immobilien

lichte schönheit fürs dach

KWC, die führende Schweizer Marke erstklassiger Armaturen für Küche und Bad, verbindet die Leidenschaft für Schweizer Präzision mit faszinierendem internationalem Produktdesign. Anlässlich der Swissbau präsentiert das Unternehmen auf über 200 m2 ihr breites Produktsortiment: von Armaturenlösungen für Neubauten und Renovationsobjekte über die puristische Architektenlinie „KWC ONO“ bis hin zu Armaturen, die mit innovativer elektronischer Technologie für Komfort und Hygiene sorgen. Neu ist die Hebelmischerserie „KWC AVA“. Eine Serie, die das heutige Bedürfnis an designorientierten Produkten mit einem attraktiven PreisLeistungs-Verhältnis erfüllt.

Hohe Flexibilität und Wirtschaftlichkeit sind nur zwei von vielen Vorteilen, die ALHO-Modulgebäude bieten. Egal ob es eine zweckmässige Übergangslösung oder ein repräsentatives Gebäude, das dem Massivbau in nichts nachtsteht, sein soll, das Unternehmen bietet massgeschneiderte Räume für praktisch jeden Einsatzbereich: Von Systemcontainern für den Baustelleneinsatz über Bürogebäude für Industrie und öffentliche Hand bis hin zu Gebäuden für den Gesundheits- und Pflegesektor.

Die Zusammenarbeit von STEBLER und 3S Swiss Solar Systems beweist, dass ökologisches Interesse und architektonische Ästhetik kein Widerspruch bedeuten muss. Die neuen Kippdachfenster lassen sich passgenau und elegant in Solardächer einbauen, auch nachträglich. Die Fenster bestechen dadurch, dass sie aussen optisch dem Aussehen von Solarzellen gleichen, innen jedoch wie ganz normale Kippfenster funktionieren. Das Dach erhält dadurch ein einheitlicheres Aussehen und lenkt somit nicht mehr von der Architektur des Heims ab. Nicht nur die Optik überzeugt, sondern auch die qualitativ hochwertigen Materialien und die Verarbeitung, welche die Fenster äusserst robust und langlebig machen. Der modulare Aufbau des Fensters bietet Raum für eine grosse Auswahl an Zusatzfunktionen.

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einbruchsichere klimatür

berührungsloses türöffnen Türsysteme von DORMA öffnen und schliessen sich vollautomatisch, ohne dass eine Berührung durch Dritte notwendig wäre. Betreiber von Objekten mit hohem Publikumsverkehr stehen deswegen immer mehr vor einer grossen Herausforderung, hygienisch einen Schritt voraus zu sein. Nebst dem Hygieneaspekt stehen aber auch Sicherheit und Komfort im Vordergrund: Durch die Kombination von Zusatzgeräten kann der Zutritt einfach und dauerhaft auf ausgewählte Personen beschränkt werden. Für ältere Menschen oder solche, die auf eine Gehhilfe angewiesen sind, kann eine Tür ein Hindernis darstellen. Antriebe machen den Weg frei.

halle: 1.1 / stand b42 architektenmarketing@dorma.ch www.dorma.ch

geschützt und dicht Das Futuro in Liestal gilt derzeit als innovativstes Bürogebäude der Schweiz. Für dichte Dächer und rutschfeste Rampen sorgen Produkte von SOpREMA. Direkt auf die Betondecken der einzelnen Baukörper wurde ein Voranstrich mit Sopradere aufgebracht, gefolgt von einer Dampfbremse vom Typ Sopravap EVA 35 flam. Die Isolationsschicht besteht je nach Gebäudebereich aus 120 oder 180 mm dickem PUR (Polyurethan-Hartschaum), gefolgt von einer Zwischenlage Servaflex G4 E flam top, einer Schicht Sopralen EP 5 flam und einer Schutzbahn Flagon GEO P mit 1,2 mm Dicke. Dieses Flachdachsystem garantiert über lange Zeit hinweg die Dichtigkeit der ganzen Hülle. Weitere Infos gibts direkt am Stand.

halle: 1.1 / stand d80

Die Einbruchhemmung der Widerstandsklasse 3 konnte für die bekannte Klimahaustür erreicht werden. Damit sind Haustüren von RUBNER TÜREN selbst guten Panzertüren aus Metall deutlich überlegen. Die Firma verbindet dabei die Vorzüge vom nachwachsenden Rohstoff Holz, die Wärme und Behaglichkeit, die Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit dieses Materials mit verschiedenen Schutzfunktionen. In dieser Vielseitigkeit ist Holz nicht zu schlagen.

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innovative armaturen Die SIMILOR AG präsentiert mit ihren Marken Arwa, Similor Kugler und Sanimatic innovatives Armaturendesign für Küche, Bad und öffentliche Bereiche in hoher Schweizer Qualität. Bewährte Technologien gewährleisten dabei einen umweltbewussten Umgang mit den Ressourcen und reduzieren markant den Wasser- und Energieverbrauch. Anlässlich der Swissbau 2010 präsentiert das Unternehmen die neuen Armaturenlinien „Arwa-class M“, „Triathlon“ von Similor Kugler und das innovative System „Simibox“. Höchste Perfektion und fortschrittliche Technik zeigt die Marke Sanimatic mit „Easytouch-N“ und „Infratronic-N“.

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MODULØR Produkte

TOOLBOX Swissbau-Spezial

weltpremiere Grössere Effizienz, Transparenz und Datensicherheit bei der Arbeit im Projektteam: „ArchiCAD 13“, das neue Release der mehrfach ausgezeichneten Architektursoftware ArchiCAD, ist ab Mitte Januar 2010 für den Schweizer Markt verfügbar. Die aktuelle Programmversion leitet auf der Grundlage der innovativen DELTA-Server™-Technologie (bereits zum Patent angemeldet) einen elementaren Wechsel bei der gemeinsamen Planungstätigkeit im Projektteam ein. Getrennt modellieren, gemeinsam planen – „ArchiCAD 13“ eröffnet neue Horizonte für die effiziente Zusammenarbeit im modernen Planungsprozess. Das gilt unabhängig von der Grösse des Büros und des Bauvorhabens. Ausserdem überzeugt das Update mit einer Vielzahl neuer, verbesserter Werkzeuge und Funktionen im Bereich Modellierung, Dokumentation und Datenaustausch. IDC

halle: 4.1 / stand b20 mail@idc.ch, www.archicad.ch

symmetrie für die sinne Längst ist die Küche der Ort geworden, an dem nicht nur hervorragend gekocht, sondern auch gelebt wird. BLANCO hat mit innovativen und durchdachten Spülenkonzepten massgeblich dazu beigetragen, dass Arbeitsabläufe fliessend und ergonomisch sind – und sich zudem durch gutes Design auszeichnen. Beispielhaft repräsentiert dies Blancoalaros 6 S. Inspiriert von moderner Innenarchitektur hebt sich die hochwertige Spüle aus Silgranit PuraDur II mit einer raffinierten Verknüpfung von Form und Funktionalität hervor. So ist der symmetrische Aufbau charakterisierend für das neue Spülendesign, das mit beflügelnder Ästhetik und puristischer Formensprache besticht.

halle: 2.1 / stand d11 blanco@blanco.ch www.blanco.ch

allstar as1- fenster Zahlreiche Innovationen erwarten den Besucher bei EGO KIEFER. Im Zentrum steht die neue Fensterlinie „AS1“ in Kunststoff und Kunststoff/Aluminium. Sie ist das Resultat der intensiven Entwicklungsarbeit für eine bessere Umwelt. Das neue Fenstersystem besticht mit absoluten TopWerten und eignet sich für alle Anwendungen im Neubau und in der Modernisierung. Ein besonderes Fenster verdient eine besondere Präsentation: Der bekannte Lichtkünstler Gerry Hofstetter hat Fotos in der Arktis aufgenommen. Entstanden ist eine neue Bildwelt, die dem Umweltengagement des Unternehmens ein einzigartiges Gesicht gibt und gleichzeitig die Mehrwerte der Produkte unterstreicht. An der Swissbau werden nicht nur neue Produkte, sondern zusammen mit Gerry Hofstetter auch eindrückliche Momente aus der Arktis gezeigt.

halle: 1.1 / stand a30

2009 06

lösungen fürs raumklima Im Heizkörperbereich zeigt ZEHNDER mit dem innovativen „Roda“ einen neuen DesignHeizkörper für das Bad, der erstmals mit einem leistungsstarken Heizlüfter kombiniert wurde. Das Aufhängen der Handtücher gestaltet sich dabei besonders bequem, da der Design-Heizkörper schwenkbar ist. Im Geschäftsfeld Strahlungsheizung und -kühlung führt das Unternehmen das neue Decken-Heiz- und Kühlsystem „Carboline“ für alle Rasterdecken ein. Die hohe Leistungsfähigkeit dieses neuartigen Systems basiert dabei auf der Verwendung eines innovativen Werkstoffs: expandiertem Naturgraphit. Ergänzt wird das Segment mit dem „ComfoAir 200“ – ein neues, kompaktes Wärmerückgewinnungsgerät.

halle: 3.0 / stand e26 mail@zehnder.net www.zehnder-heizkoerper.ch www.comfosystems.ch

zentrale@egokiefer.ch www.egokiefer.ch

102

098-108_Mod_TB_Produkte_Swissbau102 102

7.12.2009 17:16:08 Uhr


«meine neue wellness.» Küng Sauna erobert den Wohnraum. Mit aussergewöhnlicher Qualität, Innovation und Know-how setzen wir neue Massstäbe und schaffen einzigartige Designobjekte. Für Sie. Swiss Made.

Erleben Sie uns in Wädenswil auf 800m2 oder online. +41 (0)44 780 67 55 kuengsauna.ch Swissbau 2010 | Halle 2 | Stand D62

An der SwiSSbau setzt KWC nachhaltige Akzente: Basel, 12. – 16. 01. 2010 Halle 2.2, Stand a32

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KWC AG 5726 Unterkulm www.kwc.ch

103_Mod_Inserat_M0609.indd 2

7.12.2009 17:33:37 Uhr


MODULØR Produkte

TOOLBOX Swissbau-Spezial

aluminiumzargen EURODOOR bietet hochwertige, anpassungsfähige, individuell auf den Kundenwunsch zugeschnittene Produkte, die optimal auf die heutigen Bedürfnisse und Normen abgestimmt sind. Speziell im Bereich des Brandschutzes, aber auch in den Bereichen Schalldämmung und Sicherheit ist das Unternehmen marktführend. So beispielsweise auch bei der Entwicklung und der Produktion von Aluminiumzargen für Türen und Verglasungen, die aufgrund ihrer Gestaltung und Hochwertigkeit stets nachträglich, d. h. wenn Wände und Böden in einem Gebäude fertiggestellt sind, eingebaut werden.

halle: 1.1 / stand c50 info@eurodoor.ch www.eurodoor.ch

automatische schiebetür

neue beläge

2009 06

noch sparsamere wärmepumpe

Automatische Schiebetüren haben kurze, durchlassoptimierte Öffnungs- und Schliesszyklen. Daher halten sie im Betrieb den grössten Teil der Wärme im Gebäude. Wichtig für die gesamte Energieeffizienz eines solchen Eingangs sind aber auch die Zeiten, in denen die Tür dauerhaft geschlossen bleibt, etwa nachts. KABA GILGEN bietet mit dem „Profilsystem PSW“ und Schiebetürantrieben ein geprüftes Komplettsystem für wärmegedämmte Eingänge. Dieses Profilsystem PSW basiert auf dem bewährten Wicstyle65 von Wicona. Die Kombination überzeugt mit niedrigen U-Werten und verbessert die Gesamtenergiebilanz eines Gebäudes.

Die WALO ist schon lange wesentlich mehr als nur führend im Strassenbau-Unternehmen, deckt sämtliche Baubereiche ab und kann auch mit einem eigenen, namhaften Fachbereich Industrieböden und Dekorbeläge aufwarten. Im Bereich Dekorbeläge leistet die Firma seit Jahr und Tag überzeugende Entwicklungsarbeit und kann heute eine beeindruckende Palette von preiswerten Spitzenprodukten für Neubau und Sanierung anbieten. Da besticht zum Beispiel das Bodenbelagssystem „Haltopex“ aus Gummigranulaten. Das „Haltopex“-System kombiniert Ästhetik, Hygiene, Komfort und Qualität und gibt dem Architekten einen willkommenen Gestaltungsfreiraum.

Neu bietet WALTER MEIER die „Vialto“-Wärmepumpe der neusten Generation an. Dank der so genannten Inverter-Technologie arbeitet diese noch effizienter und erreicht gegenüber herkömmlichen Modellen zusätzliche Energieeinsparungen. Mit der Inverter-Technologie ist eine exakte Anpassung der Heizleistung an den tatsächlichen Wärmebedarf möglich. „Vialto“Wärmepumpen sind kompakt und einfach zu installieren. Sie eignen sich nicht nur für den Einsatz in Neubauten, sondern vor allem auch bei HeizungsModernisierungen und lassen sich zudem bestens mit konventionellen Wärmeerzeugern kombinieren. Mit der Erhöhung der COP-Werte erreichen sie die Energieeffizienzklasse A.

halle: 1.f / stand a01

halle: 2.0 / stand f70

halle: 3.0 / stand e12

bern@kgs.kaba.com www.kaba-gilgen.ch

industrieboeden@walo.ch www.walo.ch

group@waltermeier.com, www.waltermeier.com

104

098-108_Mod_TB_Produkte_Swissbau104 104

7.12.2009 17:16:14 Uhr


Sicherheits Systeme aus Holz und Glas 11 Halle 42 D Stand

Brandschutz Schallschutz Rauchschutz Einbruchschutz Beschusshemmend

Flßgeltßren EI30 Pendeltßren EI30 Schiebetßren EI30 Verglasungen EI30/EI60 Trennwände EI30/EI60

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Franz Dreier AG Bautechnik Eichweg 666 4245 KleinlĂźtzel Telefon: 061 775 75 75

ERNST FRANK AG Schreinerei-Sicherheitssysteme-TĂźren BĂźrgerheimstrasse 12 CH-6374 Buochs Telefon: 041 624 90 90

GENTSCH AG TOTAL TĂœREN Ebnatstrasse 127 CH-8200 Schaffhausen Telefon: 052 625 94 37

NORBA SA Menuiserie Route de Lausanne 46 CH-1610 Oron-la-Ville TĂŠlĂŠphone: 021 908 00 30

von BĂźren+Sommer AG Schreinerei-InnenausbauSicherheitssysteme-TĂźren Breitestrasse 16, CH-8572 Berg Telefon: 071 637 70 50

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7.12.2009 17:31:23 Uhr


MODULØR Produkte

TOOLBOX Swissbau-Spezial

2009 06

lichtbringende fassadenelemente

die welt der gebäudehülle

hydro building systems

planen und darstellen

Die hochschlagzähen, witterungsbeständigen und einfach zu verarbeitenden Polycarbonat-Elemente sind in einer grossen Farbenvielfalt erhältlich. Diese Auswahl ermöglicht dem Bauherrn, eine Fassade zu realisieren, welche zum Corporate Identity seiner Unternehmung passt. Mit den Material-Typen „Color“ (Paneel durchgehend eingefärbt), „Bicolor“ (Innenschalen farbig / Aussenschalen kristall) oder „Deco-Color“ (Innenschalen kristall / Aussenschalen farbig) lassen sich durch das einfallende Tageslicht oder die Innenbeleuchtung des Gebäudes einzigartige Effekte erzielen. Passend zu den Elementen bietet NEOMAT das AluminiumRahmensystem in thermisch und nicht thermisch getrennter Ausführung an.

An der Swissbau präsentiert sich ETERNIT erneut an einem eindrücklichen Gemeinschaftsstand zusammen mit Swisspor und der neu formierten Swisswindows AG. Der gemeinsame Auftritt ermöglicht dem Besucher, die Welt der Gebäudehülle an einem zentralen Ort in der Halle 1 gesamthaft zu erkunden. Die Architektur des Messestands geht gekonnt auf das Verbindende sowie auf das Eigenständige der drei Aussteller ein. Wie ein japanisches Origami falten sich drei mehrgeschossige Ausstellungsbauten mit unterschiedlich schrägen und vieleckigen Dach- und Wandebenen aus einer künstlich geschaffenen Landschaft heraus.

„Hydro Building Systems“ von WICONA ist das führende Aluminium-Systemhaus für Fassaden, Fenster und Türen. Basis ist die jahrzehntelange Erfahrung und hohe Kompetenz in den Bereichen Bauphysik, Materialeigenschaften und Konstruktion im Zusammenhang mit Profilsystemen aus Aluminium. Aus diesem Knowhow – vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung – resultieren elementare Eigenschaften wie konstruktive Dichtigkeit, Wartungsfreiheit und Langlebigkeit und neue innovative Produkte. Der gesteigerte Vorfertigungsgrad erhöht die Präzision, schafft mehr Sicherheit und verkürzt die Arbeiten auf der Baustelle.

halle: 1.0 / stand d24

halle: 1.2 / stand a01

info@eternit.ch, www.eternit.ch

dino.rossi@hydro.com www.wicona.ch

Die Firma COMpUTERWORKS aus Basel zeigt an der Swissbau ihre qualitativ hochstehenden SoftwareProgramme für die Schweizer Baubranche: Dabei ist auch die brandneue Version 2010 von „Vectorworks“, eines der meistverbreiteten CADs in der Schweiz. Über 100 Verbesserungen und Neuerungen modernisieren das Programm von Grund auf. So ist Modellieren und Planen in 3 D so einfach wie nie zuvor. Wer vor allem mit 2-D-Plänen arbeitet, wird die neuen intelligenten Bemassungen schätzen oder das verbesserte Handling von Wänden. Am Swissbau-Stand kann man anschaulich und in angenehmer Atmosphäre erfahren, weshalb „Vectorworks“ die optimale Synthese von Inspiration und Technik bietet.

halle: 1.0 / stand c31 info@neomat.ch www.neomat.ch

halle: 4.1 / stand b12 info@computerworks.ch, www.computerworks.ch

106

098-108_Mod_TB_Produkte_Swissbau106 106

7.12.2009 17:16:19 Uhr


TOOLBOX Swissbau-Spezial

natürliche luftkühlung Intelligente Klimatechnik wie der COLT „CoolStream“ basiert auf dem Prinzip der Luftabkühlung durch Wasserverdunstung und ist 4- bis 7-mal günstiger als herkömmliche Systeme. Die für das Verdunsten benötigte Energie wird dabei aus der Luft entnommen. Im Sommer wird die heisse Raumluft auf angenehme Temperaturen heruntergekühlt, im Winter kann trockene Heizungsluft ausreichend befeuchtet werden. Die Investitionskosten für das natürliche Kühl- und Luftbefeuchtungssystem sind gering, ebenso ist das System äusserst günstig im Verbrauch. Durch die fehlende Notwendigkeit einer Wasseraufbereitung werden die Betriebskosten der Verdunstungskühlung abermals gesenkt. Hier findet lediglich normales Trinkwasser Verwendung. Weitere überzeugende Systemvorteile sind der sehr leise Betrieb und die hochwertige Beschaffenheit des Geräts. Eine umweltfreundliche Steuerung gewährleistet eine sichere Zirkulation, Temperatur und Erneuerung des Wassers. Dadurch werden Verkalkung und Bakterienwachstum vermieden.

end h c is fr r e d n u n ö h So sc nie. war duschedenr Swnisosbcauh s an Besuchen Sie un d (Halle 2.2). der Trendwelt Ba in 4 A2 d an St am

halle: 1.1 / stand d23 info@ch.coltgroup.com, www.coltinfo.ch

TerraShower Concept.

098-108_Mod_TB_Produkte_Swissbau107 107

7.12.2009 17:16:21 Uhr


MODULØR Produkte

TOOLBOX Swissbau-Spezial

innovative stahltechnik Die Stahltechnik von pESTALOZZI wird auch am Stand an der Swissbau in Basel begeistern, wo eine Themenwelt rund um die Tür-, Tor-, Fenster-, Geländer- und Beschlägetechnik den Besucher erwartet. Ein Muss für jeden Architekten und Metallbauer! Das Schweizer Familienunternehmen steht für Sicherheit, Innovation und Kompetenz. An ihrem Messestand wird den Besuchern das komplette Dienstleistungs- und Handelsspektrum gezeigt. Denn das Original ist einfach besser! Den Beweis dafür tritt die pESTALOZZI-Stahltechnik auf der Swissbau an, wo von Avor, Vorfertigung bis hin zu Beschläge-, Fenster- und Türentechnik die Vorreiterrolle des Unternehmens aufgezeigt wird.

halle: 1.0 / stand b50

sicher ist sicher Tresore des Schweizer Hersteller WALDIS gehören zu den sichersten seiner Klasse, sind geprüft nach EN 1143-1 mit der Widerstandsklasse 2,3,4 und 5 und werden empfohlen von Versicherungen und den Beratungsstellen der Polizei. Dieser Vertrauensbeweis wird unterstrichen mit der einzigartigen 20-Jahre-Garantie gegen Aufbruch! Mit dem eigenem Montageteam erhält der Kunde alles aus einer Hand. Bei WALDIS findet man die unterschiedlichsten Möglichkeiten für sämtliche Bedürfnisse: vom kleinsten bis zum grössten Modell, in allen Farben, in unterschiedlichen Ausführungen und mit individuellem Innenausbau.

halle: 1.1 / stand c21

2009 06

fenster ohne flügelrahmen!

formboard fassadenplatte

„Glassline“ heisst Wohnen und Arbeiten in seiner schönsten und ökologisch sinnvollsten Form. Das technisch revolutionäre Fenster ohne Flügelrahmen verschwindet aussen fast völlig in der Fassade und bietet eine einzigartige Verbindung zwischen puristischem Design aussen und natürlicher Behaglichkeit für den Wohnraum. Durch ihre grosszügigen Glasflächen ermöglichen die GAULHOFER „Glassline“Fenster eine absolut freie Aussicht, bringen 10% mehr Licht in den Innenraum und helfen so, wertvolle Heizkosten zu sparen.

Die Formboard Fassadenplatte ist auf dem Vormarsch. Sie erfüllt nicht nur die heutigen Anforderungen an Design und Qualität, sondern entspricht auch den ökologischen Standards von morgen. Deshalb ziert sie ab Mitte Januar einen Teil der „Woodstock“-Fassade an der Swissbau 2010 in Basel. Die Formboard Fassadenplatte wird CO² neutral hergestellt, mittels modernster Lasertechnologie verarbeitet und bestand als einzige Holzfassadenplatte eine 7-jährige Testzeit auf Qualität mit Bravour. Es ist also nicht verwunderlich, dass neben dem Interesse auch die Nachfrage zunehmend steigt. BRUAG

halle: 1.1 / stand d40 schweiz@gaulhofer.com, www.gaulhofer.ch

messeplatz info@bruag.ch, www.bruag.ch

info@tresore.ch, www.tresore.ch

stahltechnik@pestalozzi.com, www.pestalozzi.com

108

098-108_Mod_TB_Produkte_Swissbau108 108

7.12.2009 17:16:30 Uhr


TOOLBOX Swissbau-Spezial

MHZ Lichtschachtabdeckung Nie wieder Laub, Insekten oder andere Kleintiere im Lichtschacht.

frischer wind fürs wohnen Mit den zwölf Farben von „Coast“ werden Urlaubserinnerungen Teil des Interieurs. Sie sind Balsam für Seele und Raum und wecken die Sehnsucht nach Licht, Weite und Heiterkeit. „Coast“ verbindet schöne Farben fürs Auge mit unverwechselbarer Haptik für die Sinne: Das Flormaterial, aus 80% Kaschmir-Ziegenhaar und 20% weicher Schurwolle ist nicht nur robust und unempfindlich, es ist dank seiner markanten Rippenstruktur ein sinnliches Erlebnis – besonders barfuss. Alle Farben sind als Bahnenware und als SL-Fliesen sowie als Stufenmatten und Sockelleisten lieferbar. Farbig, praktisch, unempfindlich, komfortabel, strapazierfähig und mit natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen; so kann man die Kollektion kurz beschreiben. Er ist aussergewöhnlich, weil er individuelles Bodendesign und Fantasien wahr werden lässt. Mit hohem Gehkomfort und hervorragender Trittschalldämmung ist dieser beliebte Teppichboden langlebig, pflegeleicht und sorgt für ein spürbar wohltuendes Raumklima.

halle: 2.0 / stand e32 info@bienna.com, www.bienna.com

098-108_Mod_TB_Produkte_Swissbau109 109

licht- und luftdurchlässig langlebig und unempfindlich einfach zu montieren Unser Gesamtprogramm: Vorhangstangen, Vorhangschienen, Vertikal-Jalousien, Horizontal-Jalousien, Flächenrollos, Flächenvorhänge, Raffrollos, Plissee-Vorhänge, Insektenschutz, Markisen, Beschattungssysteme www.mhz.ch MHZ Hachtel + Co. AG Eichstrasse 10 CH-8107 Buchs /Zürich Tel. 0848 47 13 13 Fax 0800 55 40 04

7.12.2009 17:16:35 Uhr


TOOLBOX

MODULØR Produkte

2009 06

netz als architektonisches element

sitzen kommt in bewegung

Das „Webnet“, eine aus Edelstahlseilen und Metallhülsen gefertigte, flexible Netzstruktur, gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Produkten von jakob. Der in Trubschachen ansässigen Traditionsfirma, die weltweit zu den führenden Drahtseilherstellern zählt, gelang es in den letzten Jahren immer wieder – nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit Architekten – die Einsatzmöglichkeiten des Netzes auszuweiten. Bei der kürzlich fertiggestellten Sporthalle von Gurmels im Kanton Fribourg konnte jetzt die vielfältige Anwendungsmöglichkeit des „Webnets“ erneut auf eindrucksvolle Weise unter Beweis gestellt werden. In der dreifach teilbaren Halle wird Webnet als wichtiges und vollwertiges innenarchitektonisches Element eingesetzt. An der Unterseite der Hallendecke sowie im oberen Bereich einer Längswand verspannt, dient es hier als Schutzvorrichtung, um die in der hölzernen Dachkonstruktion integrierte Hallenbeleuchtung sowie die an der Decke montierten Sportgeräte vor Beschädigungen durch Ballwurf zu bewahren. Zugleich grenzt es in unaufdringlicher, aber deutlich wahrnehmbarer Weise den eigentlichen Hallenraum optisch vom Deckenbereich ab.

Nach fünfjähriger Entwicklungsarbeit und mit der Expertise aus vier Jahrzehnten „Bewegungssitzen“ stellt der Büromöbelhersteller wilkhahn ein neuartiges, dreidimensional bewegliches Bürostuhlkonzept vor: „ON“. Herzstück des neuartigen Konzepts ist die Trimension, eine dreidimensionale, synchron stützende Kinematik für Sitz und Rücken mit Drehpunkten, die exakt den Positionen und Freiheitsgraden der Knie und Hüftgelenke entspricht. Sie aktiviert und stimuliert zu völlig natürlicher Bewegung bei der Büroarbeit, ohne den Körper zu ermüden. Die neuartige Bewegungsdimension ist selbstverständlich in eine Gestaltung integriert, die durch Klarheit, Wertigkeit und Reduktion überzeugt. info@wilkhahn.ch, www.wilkhahn.ch

inox@jakob.ch, www.jakob.ch

110

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7.12.2009 17:21:24 Uhr


TOOLBOX

MODULØR Produkte

2009 06

samtige haptik bei stahlmöbeln

der komplettanbieter

lista, der führende Schweizer Anbieter von Büromöbelsystemen, lanciert mit „Softtouch“ eine exklusive Neuheit: Die innovative Beschichtung verleiht dem Werkstoff Stahl eine samtige Haptik mit edler Metalloptik und matter Oberfläche. Bei der im Thermolackverfahren aufgetragenen Beschichtung «Softtouch» handelt es sich um eine neue Generation von Eloxalfarben. Die Oberfläche fühlt sich sanft und dank geringem Wärmeabzug angenehm warm wie bei Holz an. Zudem ist «Softtouch» kratzfest, lichtbeständig und wegen der Schmutzunempfindlichkeit auch reinigungs- und wartungsfreundlich. Die tiefmatte Oberfläche ohne Spiegelungen wirkt edel und gibt jedem Büro einen Touch von Prestige. „Softtouch“ ist in neun Farben erhältlich – Weiss, Platin, Bronze, Kupferoxid, Graphit, Quarz, Silber, Siena und Oliv. Die Strukturlackpalette umfasst 19 Farben. „Softtouch“ und alle anderen Produkte von lista sind schweizweit bei 30 Lista Offices und autorisierten Fachhändlern erhältlich.

rehau Energietechnik für das Tropenhaus in Frutigen/ BE: Auf dem Dach des Gebäudes, in dem die Biostufen-Anlage untergebracht ist, sind als Teil des Energiekonzeptes Sonnenkollektoren von rehau montiert. Die Kollektoren liefern die Energie für die Aufbereitung des Warmwassers, das für den täglichen Gebrauch im Gastronomiebereich und zum Heizen genutzt wird. „Solect“Wannenkollektoren sind qualitativ hochwertige Speichersysteme und auf dem aktuellen Stand der Technik. Alle Kollektoren zeichnen sich durch hohe Leistungsfähigkeit, hochselektiv beschichtete Kupfervollflächen-Absorber und eine ansprechende Optik aus. Im Tropenhaus Frutigen finden Komplettlösungen und Systemtechniken von rehau aus drei Bereichen Anwendung: Rohrleitungen im Rahmen der Kreislaufanlage, Solarthermie und Wärmespeicherung. zuerich@rehau.com, www.rehau.com

info@lista-office.com, www.lista-office.com

111

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7.12.2009 17:21:30 Uhr


TOOLBOX

MODULØR Produkte

2009 06

kreativer beton

nachleuchtendes leitsystem

wandbild der grünen art Das wachsende Bild ist eine Weltneuheit, entwickelt vom Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen sowie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW Wädenswil in Zusammenarbeit mit hydroplant. Für die Bepflanzung der grünen Kunstwerke stehen rund 20 Pflanzenarten zur Verfügung. Zurzeit ist „Verticalis“ im Format 120 cm breit x 55 cm hoch erhältlich. Andere Formate, der Einbau von „Verticalis“ in Möbel oder andere Konstruktionen sind auf Wunsch problemlos umsetzbar.

Auf der Messe „Sicherheit 2009“ präsentierte hauser feuerschutz das bodennahe, langnachleuchtende „PER-Leitsystem“ aus Polycarbonat zur Kennzeichnung von Flucht- und Rettungswegen. An Wänden und auf Böden montierbar, markiert das System bei Stromausfällen die Fluchtwege in Form durchgehender Leuchtstreifen. Die glatten Oberflächen ermöglichen eine viren- und bakterienfreie Reinigung. Das Bodenleitsystem wird auf dem Fussboden oder bis zu maximal 40 cm Wandhöhe montiert, um auch im Brandfall bei gesteigerter Rauch- und Hitzeentwicklung eine optimale Orientierung im Raum zu ermöglichen. Denn selbst bei starken Bränden ist es am sichersten, sich in Bodennähe fortzubewegen, hier herrschen zumeist niedrigere Temperaturen und Rauchfreiheit. info@feuerschutz.ch, www.feuerschutz.ch

Diese Fassade besteht aus rechteckigen zusammengefügten Betonelementen, was den Eindruck eines Musterrapports ergibt. 3 mal 15 Rechtecke sind ausgespart und werden mit verspiegelten Rahmen als Fensteröffnungen inszeniert. Sonst wird die 11 × 74 m grosse Wand nur durch einen schmalen Schlitz unterbrochen, der den Haupteingang anzeigt. Die von creabeton eigens für den Bau von Atelier Oï entwickelten Fassadenelemente sind aus dem Ultra-Hochleistungsbeton „Vifort“ gegossen und werden von einem Metallgerüst eingefasst. Über ihre schmückende Funktion hinaus dient die semitransparente Fassade vor allem als Sonnenfilter: Wanddicke und Abstand zur Glasfassade dahinter sind so gewählt, dass im Sommer, wenn die Sonne höher steht, die Fassade das direkte Licht einerseits bricht, andererseits das Gebäude von der Wärme abschirmt. lyss@creabeton1.ch www.creabeton-materiaux.ch

info@hydroplant.ch, www.hydroplant.ch

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7.12.2009 17:21:40 Uhr


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MODULØR Produkte

2009 06

Wohnen und Wohlfühlen.

präzision im detail Jalousien bieten höchste Kontrolle über die einfallende Lichtmenge – mit kleinsten Einstellungen im Laufe des Tages werden behagliche Licht- und Sichtverhältnisse geschaffen. Auch an die Raumgestaltung lassen sich die Jalousien individuell anpassen: Das Silent-Gliss-Sortiment reicht von perforierten und sandbeschichteten Lamellen bis zu Hochglanzmodellen. Mit 77 verschiedenen Farben trifft es jeden Geschmack. Darüber hinaus haben einige Versionen eine lichtreflektierende Thermobeschichtung. Diese verhindert, dass Hitze in den Raum eindringt. silent gliss info@silentgliss.ch, www.silentgliss.ch

Schränke nach Ihren Wünschen – individuell auf Mass gefertigt – von der Beratung, Produktion bis zur Montage bei Ihnen zu Hause. Besuchen Sie unsere Ausstellung in Alpnach, Bern, Cham, Chavannes, Ebmatingen, Grand-Lancy, Raron, Sirnach und Spreitenbach – wir freuen uns auf Ihren Besuch. Unterlagen und Informationen über unser Schrankprogramm erhalten Sie unter der Gratisnummer 0800 800 870 und auf www.alpnachnorm.ch

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7.12.2009 17:21:49 Uhr


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MODULØR Produkte

akustisch abgeschirmte büro-oase

der stahlbau-spezialist

Markantestes Möbel von bene ist zurzeit die „Toguna“: eine kreisrunde, halb offene Raumfigur, ein Zylinder, der frei im Raum steht. Akustisch abgeschirmt, ist die „Toguna“ ein konspirativer Ort für Brainstormings, kurze Meetings oder Gespräche mit hohem Konzentrationsbedarf. Dabei kann man sitzen oder stehen. Betritt man die „Toguna“, ist man gleich bei der Sache. Die Idee dazu stammt aus Westafrika, aus Mali: Dort ist sie ein Versammlungsort, an dem die Dorfältesten ihre Entscheidungen treffen.

Badrutt’s Palace Hotel, St. Moritz: Um dem Anspruch der verwöhnten Gäste auch im Wellnessbereich gerecht zu werden, wurde im Rahmen der Sanierung für den Poolbereich ein ellipsenförmiger Stahl-Glas-Bau vom Architekturbüro Arcature entworfen. Die grossflächigen und im Grundriss schuppenförmigen Glasfassadenelemente schaffen einen fliessenden Übergang vom Innenbereich mit Swimmingpool zum Aussenbereich. Der Wellnessbereich wirkt dank der Stahl-Glas-Konstruktion leicht, hell und transparent. Für die Planung, Lieferung und Montage der Wellness- und Schwimmbadverglasung, bestehend aus Stahlbau als Dachkonstruktion und Spezialfassadenkonstruktion mit Stufenglas, zeichnet das Unternehmen tuchschmid aus Frauenfeld verantwortlich. Die Tragkonstruktion besteht aus acht Stahlrundstützen, welche entlang der Umrisslinie des ellipsenförmigen Grundrisses positioniert sind und den darauf liegenden Stahl-Untergurt aufnehmen. Acht quer verlaufende Stahlträger dienen als Dachkonstruktion. Daran befestigt sind die Verstrebungen zur Fassadenkonstruktion. Für die Aussenverglasung wurde die Konstruktion ebenfalls aus Stahl erstellt: 23 Pfosten wurden aus 8 mm dickem Stahlblech gekantet, wobei für jeden eine andere Kontur infolge des ellipsenförmigen Grundrisses notwendig war.

office@bene.com, www.bene.com

2009 06

info@tuchschmid.ch, www.tuchschmid.ch

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7.12.2009 17:21:55 Uhr


TOOLBOX

MODULØR Produkte

2009 06

bäder und heizsysteme

der fassadenprofi

weisse glasküche

Ein neues Bad auswählen, planen und die Realität mit den Wunschträumen verbinden: Durch eine gute Beratung und kundenfreundlichen Service ist das bei inhaus ganz schön entspannend und einfach. Dies gilt auch für Heizsysteme, ob konventionell oder alternativ. Das Unternehmen berät kompetent und organisiert das entsprechende Equipment. inhaus hat seinen Wachstumskurs auch 2009 mit einer breiten Investitionstätigkeit fortgesetzt. Neben zwei grossen Bäderparks – in Hohenems und Zürich – betreibt das Unternehmen acht Abholshops für Handwerker.

schmidlin tsk ist der Profi für aussergewöhnliche Fassadensysteme. Das Unternehmen mit Niederlassungen in England, Singapur, Dubai, Italien und Russland beschäftigt 700 Spezialisten, die entwickeln, fertigen und montieren. So entstanden bisher weltweit Gebäudehüllen für namhafte Architekten wie Balzari & Schudel, Diener & Diener, Foster & Partners, Herzog & de Meuron, Jean Nouvel, Murphy/Jahn, Renzo Piano Building Workshop, Richard Meier & Partners, Richard Rogers Partnership und viele mehr.

Gutes Design von brunner besteht darin, Form und Funktionalität kompromisslos auf einen Nenner zu bringen. Oft sind räumlich Grenzen gesetzt – doch mit einer geschickten Planung und raffiniert eingesetzten Materialien lassen sich auch kleine Räume nutzen und optimal vergrössern. Glasfronten harmonieren vorbildlich mit den Materialien Chromstahl und Spiegel. Ein offenes Holzregal erweitert den Gestaltungsspielraum. Küchen von brunner funktionieren im Alltag und bilden zudem ein optisches Glanzstück in der Wohnung.

info@inhaus.eu, www.inhaus.eu

info@schmidlin-tsk.com, www.schmidlin-tsk.com

info@brunner-kuechen.ch www.brunner-kuechen.ch

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7.12.2009 17:22:05 Uhr


TaLk Urs Hasler, Bekon-Koralle

MODULØR Service

2009 06

iM GespRäch MiT URs hasLeR / BekOn-kORaLLe von Gerald Brandstätter

Zur Swissbau sind beim Spezialisten für individuelle Duschtrennwände einige aussergewöhnliche Neuheiten zu erwarten. Anlässlich eines Besuchs in der Fertigung in Dagmersellen sprach Modulør mit Urs Hasler, dem Geschäftsleiter der Bekon-Koralle AG.

Herr Hasler, was unterscheidet die Produkte von Bekon-Koralle von denen Ihrer Mitbewerber? Wir entwickeln und stellen unsere Produkte selber her, wir beraten unsere Kunden selber, wir nehmen selber Mass auf der Baustelle. Danach werden die Produkte hier bei uns individuell gefertigt, und schliesslich montiert unser eigenes Montageteam die Duschtrennwände beim Kunden. Wir bieten also nicht nur Produkte für die höchsten Ansprüche, sondern auch einen aussergewöhnlichen, kundenorientierten Service. Sie proklamieren eine neue Traumdusche in nur 15 Arbeitstagen, vom Ausmass bis zur Montage: Wie schaffen Sie das? Dank unserem langjährigen Know-how bieten wir Fachkompetenz aus einer Hand – beraten, Mass nehmen, kundenspezifisch fertigen, termingerecht liefern und montieren –, wobei die Abrechnung selbstverständlich über den Fachhandel läuft. Gelten diese 15 Arbeitstage als Lieferund Montagefrist für alle Ihre Produkte? Die 15 Arbeitstage versprechen wir für unsere Echtglasserien „TerraShower Concept“, „AtelierPlus“ und „S600“. Doch auch bei den meisten anderen Modellen erreichen wir diese knappe Zeitspanne. Denn wir sind überzeugt, dass nebst hoher Qualität und innovativer Technik insbesondere eine rasche Verfügbarkeit zum Service zählt. 116

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An wen richten Sie sich mit Ihren Produkten? Wir richten uns ganz klar an ein anspruchsvolles Publikum mit hoher Affinität für Design und Qualität. Der Sanitärfachhandel ist somit unser wichtigster Partner. Dieser stellt als Gross- und Fachhandel unsere Produkte aus, berät die Kunden in seiner Ausstellung, stellt den Kontakt her. Auch der Installateur ist ein wichtiger Partner, hat auch er direkten Kontakt zum Endkunden. In Zukunft möchten wir vermehrt den planenden Architekten ansprechen, denn dieser hat eine hohe Designaffinität, erkennt die technischen und formalen Qualitäten unserer Produkte und kann diese bereits sehr früh in seine Entwürfe einplanen. Dank dem Architekten stimmt dann auch das architektonische Umfeld, beispielsweise für eine „TerraShower Concept“. Bekon fertigt bereits seit 1976 Duschtrennwände. Wie hat sich die Formgebung seither gewandelt? Unser Unternehmen hat bereits vorher mit hochwertigen Möbelbeschlägen gearbeitet. Dieses Know-how konnten wir von Beginn an in unsere Produkte miteinbringen. Anfangs wurden Duschkabinen in Rahmenkonstruktionen ausgeführt, die aus heutiger Sicht ziemlich grosszügige ProfilDimensionen hatten. Diese Rahmenkonstruktionen wurden mit den Jahren immer reduzierter, die Profilquerschnitte immer feiner. Heute können wir auch teilgerahmte oder gar rahmenlose Modelle anbieten. Was verlangt der Markt heute, was sind momentan Ihre gefragtesten Modelle? Sehr gefragt sind rahmenlose oder reduzierte Modelle aus Echtglas. In hochwertigen Badezimmern kommt unser Premiumprodukt „TerraShower Concept“ häufig zum Einsatz. Ein Produkt, das mit seiner gradlinigen Optik höchste Ansprüche an Ästhetik und Flexibilität erfüllt. Auch die Schiebetürserie „S600“ kommt sehr gut an, bietet sie doch Lösungen für jede Raumsituation, egal ob als Eck- oder

Viertelkreisdusche. Dann ist noch die Flügeltürserie „AtelierPlus“ zu erwähnen, die durch ihr überzeugendes Preis-LeistungsVerhältnis besticht. Was dürfen wir von Bekon-Koralle an der Swissbau erwarten? Können Sie bereits etwas über Ihre Neuheiten verraten? Wie bereits erwähnt sind seit unserer Gründung die Profile immer filigraner, die Duschkabinen mit immer weniger Rahmenanteil transparenter geworden. An der Swissbau wird sozusagen der aktuellste Stand der Technik gezeigt werden können: Das Modell „S707“ wird in einer noch schlankeren und noch reduzierteren Lösung präsentiert werden. Ebenso eine Weiterentwicklung von „AtelierPlus“. Ganz neu wird eine vom renommierten Mailänder Architekten Antonio Citterio entwickelte Duschwandserie vorgestellt werden. Darauf freuen wir uns besonders...! Was sind Ihre Visionen oder Strategien für die Zukunft? Wir möchten an unserer bisherigen Strategie festhalten und auch in Zukunft aussergewöhnliche Duschwände für höchste Ansprüche anbieten, hier in Dagmersellen nach Kundenwunsch gefertigt und in kürzester Zeit geliefert. Des Weiteren möchten wir unsere Position als Marktleader wenn möglich ausbauen. Dazu gehört auch, dass unsere Serviceleistungen weiter perfektioniert werden. Herr Hasler, besten Dank für Ihre Ausführungen!

UrS HASLer Seit 2002 ist Urs Hasler Geschäftsleiter der BekonKoralle AG mit Sitz in Dagmersellen. Das Unternehmen mit beinahe 70 Mitarbeitern, wurde 1975 als Bekon AG (Be für Beschläge, Kon für Konstruktion) in das Handelsregister einge-tragen. Einerseits wurde mit Möbelbeschlägen der Hettich-Gruppe gehandelt, andererseits Koralle-Produkte über den Schweizer Sanitärgrosshandel vertrieben. 1989 gab die Bekon AG den Beschlägehandel auf und konzentriert sich seither auf Duschwände. 1991 wurde das Unternehmen in Bekon-Koralle AG umbenannt und ist seit 2000 Mitglied der finnischen Sanitec-Gruppe. Bekon-Koralle AG Baselstr. 61 6252 Dagmersellen Tel. 062 748 60 60 Fax. 062 748 60 90 info@koralle.ch www.koralle.ch

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Visit Küng

MODULØR Service

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GeneRatiOnenwechseL bei KünG saUna www.kuengsauna.ch Ob eine einfache kubische Kiste, eine verglaste Wohlfühlzone mit edler Materialisierung, eine dynamisch gekurvte Sauna mit Designanspruch oder gar ein eigenständiges SaunaBlockhaus: Sas Angebot an individuell geplanten und kundenspezifisch gefertigten Anlagen von Küng Sauna ist vielfältig. „Bei uns gibt es kaum zwei identische Saunen. Unsere Saunen sind so individuell wie unsere Kundschaft”, erklärt Stephan Winkelmann, Geschäftsführer der Küng Sauna AG und Schwiegersohn des Firmengründers und kreativen Kopfs Tony Küng.

das gesamte Projekt getragen. Als Tony Küng sich 1974 selbstständig gemacht hatte, lancierte er bereits wenige Jahre später seine erste sogenannte „Bio-Sauna”, kurz „Biosa”. Im Vergleich zur finnischen Sauna, bei der die Temperatur zwischen 80 und 100 Grad Celsius bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen niedrigen 5 und 20 Prozent liegt, bietet die „Biosa” ein verträglicheres Klima mit 50-60 Grad Celsius und einer Luftfeuchte zwischen 40 und 60 Prozent. Bei diesen Temperaturen wird eine optimale Entspannung und eine erhöhte Schweisssekretion erreicht. Diese Änderung der „finnischen Rahmenbedingungen” löste damals zahlreiche Proteste anderer Saunaanbieter aus und führte 35 Jahre erfahrung sogar zu Prozessen gegen Tony Küng. Mittlerweile hat sich die Bio-Sauna von Küng Sauna etabliert, auch eine internationale Als Pionier im Saunabau hat sich Küng Sauna in der Schweiz Kundschaft ist von der aussergewöhnlichen Formenvielfalt und als Schweizer Anbieter von Saunen und kompletten Wellness- der küngschen „Biosa” begeistert. So finden sich Referenzobanlagen etabliert. Von der Beratung bis zur Schlüsselübergabe jekte Made in Wädenswil auf Mallorca, in Schottland, Deutschwerden Handwerker koordiniert und die Verantwortung für land, Kanada oder sogar in Australien. SwiSS Made

Generationenwechsel Tony Küng (rechts) hat in seinem Schwiegersohn Stephan Winkelmann einen idealen Nachfolger gefunden.

Die Planung von privaten und öffentlichen Saunen stellt höchste Anforderungen an das Projektteam, wird jeweils von Grund auf neu geplant oder nach Architektenvorgaben umgesetzt. Ob bei einer kompakten Heimsauna oder beim nachträglichen Einbau eines kompletten Wellnessbereichs: Der Aufbau einer Saunawelt ist stark von der Ausrichtung des Bauherrn und den individuellen Vorstellungen des Architekten geprägt. Im individuellen Saunabau sind auch bei der Materialauswahl beinahe

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keine Grenzen gesetzt. So steht der Name Küng etwa für den grosszügigen Einsatz von Glas. Die Transparenz von Glas in Verbindung mit Holz wirkt leicht und einladend. Daneben stehen neben astfreiem Kiefernholz aber auch diverse Natursteine, unterschiedliche Keramikfliesen oder sogar Alcantara, Büffel- sowie verschiedene andere Leder zur Auskleidung einer Sauna zur Wahl. In der Ausstellung in Wädenswil bei Zürich können diverse Modelle in den unterschiedlichsten Stilrichtungen und Materialen begutachtet werden. Fachliches Know-how und hohe Standards in der Produktion sind die besten Voraussetzungen für die Herstellung von qualitativ hochstehenden Produkten, weshalb Küng Sauna in der Schweiz produziert. Jede Anlage wird speziell nach Kundenwünschen gefertigt und unterliegt einer kompromisslosen Qualitätskontrolle. Die Montage erfolgt durch ausgewiesene Spezialisten. wellneSS

Höchste Designqualität in den unterschiedlichsten Materialien stellen auch die anspruchsvollsten Kunden zufrieden.

Visualisierungen, wie hier eine Skizze, zeigen, wie die fertige Sauna aussehen wird.

Im Zuge des Wellnesstrends und des Bewusstseins, das nur ein gesunder und entspannter Körper im Alltag wieder für Höchstleistungen bereit ist, wird das Thema Sauna an Aktualität weiter zunehmen. Gefragt sind deshalb auch ergänzende therapeutische und dekorative Funktionen: So besteht die Möglichkeit, eine Farblichttherapie zu integrieren, einen „Ionisair“ zur Anreicherung der Saunaluft mit Sauerstoff-Ionen, die Abgabe von ätherischen Flüssigkeiten und Heilkräutern, eine Infrarot-Wärmekabine oder sogar eine Beschallung mit meditativen Klängen. Anfang 2009 hat sich Firmengründer Tony Küng von der Front zurückgezogen und konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Ideen. Die Geschäftsführung hat nun Stephan Winkelmann inne, Küngs Schwiegersohn; das Unternehmen bleibt also fest in Familienhand. Mit einem neuen visuellen Auftritt wurde der Generationenwechsel auch optisch nach aussen kommuniziert und damit gezeigt, dass man bereit ist für weitere Ideen rund um Saunen, in erstklassigem Schweizer Handwerk hergestellt.

Küng Sauna wurde 1974 von Tony Küng gegründet. Das Familienunternehmen entwickelt, fertigt und montiert Saunen und Wellnessbereiche nach Kundenwunsch. Im Showroom in Wädenswil/ ZH können auf über 800 m² Saunen in den unterschiedlichsten Formen und Materialien begutachtet werden. Ob für den Objektbereich oder für private Kunden, bei der Form und der Materialisierung sind nur wenig Grenzen gesetzt.

Küng AG Saunabau, Rütibüelstr.17, 8820 Wädenswil T 044 780 67 55, F 044 780 13 79, info@kuengsauna.ch

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MODULØR Service

TICKER

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glas troesch in Berlin Nach dreijähriger Bauzeit sind die Sanierungsarbeiten am grossen Tropenhaus im Botanischen Garten Berlin-Dahlem abgeschlossen. Das 1905 bis 1907 erbaute Tropenhaus ist eines der grössten freitragenden Gewächshäuser der Welt: 60 Meter lang, 29 Meter breit und 26,5 Meter hoch, überspannt die Konstruktion aus stählernen Dreigelenkbögen stützenfrei eine Grundfläche von etwa 1750 Quadratmetern. Über 100 Jahre nach seiner Erbauung besitzt das denkmalgeschützte Gewächshaus nun erstmals eine Gebäudehülle, die alle Ansprüche erfüllt: Sie schirmt das künstlich geschaffene Raumklima im Innern zuverlässig nach aussen ab, ohne dabei die für ein natürliches Pflanzenwachstum notwendigen UV-Bestandteile des Sonnenlichtes abzuhalten. Gefordert war ein hoch wärmedämmendes Isolierglas mit hoher Lichttransmission, das zum Schutz vor herabstürzenden Splittern im Unglücksfall innenseitig als Verbund-Sicherheitsglas ausgeführt werden musste. Möglich wurde dies durch den Einsatz einer speziell entwickelten, hoch lichtdurchlässigen Sicherheits-Isolierverglasung von Glas Trösch. Der Wärmedurchgangswert konnte im Vergleich zu den alten Acrylglasscheiben um über 80 Prozent auf 1,1 W/m²K reduziert, der Lichttrans- missionsgrad mit der neuen Verglasung auf 81 Prozent gesteigert werden. gb www.glastroesch.ch

Baugate24.ch schafft Vorsprung Effizienz, Transparenz und Kostentreue sind wichtige Faktoren im Bauprozess. Entscheidend bei einem Bauvorhaben sind die stufengerechten Informationen für alle Beteiligten. Beste Voraussetzung hierfür bietet baugate24.ch, eine Online-Plattform, die diesen Mehrwert garantiert. Auf baugate24.ch sind Kostenkontrolle, Ausschreibung, Vertrags-, Nachtragsund Rechnungsmanagement integriert, klar und übersichtlich strukturiert und zur offenen Nutzung dargeboten. Baugate24.ch präsentiert sich für den Planer, den Unternehmer, die Bank sowie für den institutionellen oder privaten Bauherren als die auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Online-Plattform. Zur rationelle Abwicklung eines Bauprojektes von A bis Z. gb www.baugate24.ch

hg commerciale wird zu hgc Seit ein paar Baumeister eine Genossenschaft gegründet haben, die den Materialeinkauf organisieren und bündeln sollte, sind 110 Jahre vergangen. Aus dieser einfachen Selbsthilfe-Organisation ist ein führendes, eigenständiges und modernes Schweizer Handelsunternehmen für die Bauwirtschaft geworden. Über Jahrzehnte wurde der Geschäftsbereich laufend aufgebaut. 1996 wurde dann mit Sponagel Baukeramik eine Marke mit grosser Tradition übernommen, und folglich wurde der ganze Fliesenbereich der HG Commerciale unter diesem Namen geführt. Diese und weitere Tätigkeiten werden nun neu unter der Marke HGC zusammengefasst; der Bereich Baumaterial wird zu HGC Baumaterial, Sponagel Baukeramik zu HGC Wand- und Bodenbeläge. Die drei Buchstaben HGC stehen für 800 engagierte Mitarbeitende, 40 Verkaufsstellen, 17 Ausstellungen und 1 Unternehmen; ganz unter dem Motto „Von der Vielfalt zur Einheit“. Weiterhin steht Kontinuität für die HGC im Vordergrund. Das Wichtigste bleibt daher für die Geschäftspartner unverändert. Auch die kompetente Beratung der gewohnten Ansprechpartner bleibt gewährleistet. Und ebenso unangetastet bleibt das Erfolgsmodell Genossenschaft und die rechtliche Firmenbezeichnung. ck www.hgc.ch

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caretta+weidmann juBiliert Selbst arrivierte Architekten wie Calatrava, Gigon Guyer, Krischanitz, Lampugnani, Maki, Märkli, Souto de Mura überlassen die Bauausführung gerne einem zuverlässigen Partner. Sie alle bauen mit der Caretta+Weidmann Baumanagement AG. Das Unternehmen gehört zu den Pionieren unter den Generalplanern, wurde es doch bereits vor 35 Jahren von Vater Oswald und Sohn Bruno Caretta gegründet; Die beiden teilten sich damals in Rüschlikon einen Kellerraum. Heute zählt das Unternehmen über 60 Mitarbeiterinen und Mitarbeiter, verteilt auf die Standorte Zürich, Basel und St. Moritz. Die Zukunft wird in den Händen von Mauro und Rafael Caretta, Brunos Söhnen, liegen. Diese werden das Werk ihres Vaters in ein paar Jahren selbstständig fortführen. gb www.caretta-weidmann.ch

„sky-frame“ erhält innoVationspreis „Sky-Frame“ ist ein rahmenloses Hightech-Schiebefenstersystem, welches bündig in Wand, Decke und Boden eingebaut wird und höchsten architektonischen und bauphysikalischen Ansprüchen genügt. Entwickelt wurde „Sky-Frame“ von der ostschweizerischen R&G Metallbau AG in Ellikon an der Thur. Das 1993 gegründete Unternehmen beschäftigt 60 Mitarbeitende. Das rahmenlose Hightech-Schiebefenstersystem kommt mittlerweile bei mehr als 1100 nationalen und internationalen Objekten zur Anwendung. Im Rahmen des Salon International de la Construction BATIMAT kürte die siebenköpfige Jury der Kategorie „Menuiserie / Fermeture“ (Fenster/Türen) „Sky-Frame“ zum Gewinner 2009. Das rahmenlose Hightech-Schiebefenstersystem setzte sich im Wettbewerb gegen sieben weitere nominierte Produkte prominenter Hersteller durch. gb www.sky-frame.ch

TELEgRaMM stahlpromotion

Imagekampagne sollen langfristig Stahl und Metall als ästhetisch erst-

grundsteinlegung an der sulzer-allee

einbezogen ist neben dem Neubau auch die Umnutzung eines ehemaligen

Stahlpromotion Schweiz ist das neue

klassige, architektonisch vielseitige

Dach, unter dem die Verbände des

und ökologisch vertretbare Baustoffe

Unter dem Motto „Wohnen für Fortge-

Sommer 2011 neben 19 Wohnungen

Stahlhandels (SSHV), des Stahlbaus

positioniert werden.

schrittene“ erstellt die Helvetia Gruppe

auch 1115 Quadratmeter Büroflächen

(SZS) und des Metallbaus (SMU) zu-

www.stahlpromotion.ch

die Überbauung „Max“ an der Sulzer-

mit Loft-Charakter entstehen.

Allee in Winterthur. In das Bauprojekt

www.max-wohnen.ch

sammenarbeiten. Im Rahmen einer

Industriegebäudes, in dem bis zum

zu viel Energie?

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ORTSBILD Gemeinde Arbon, Bezirk Arbon, Kanton Thurgau

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MODULØR Service

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LagequaLitäten RäumLiche quaLitäten aRchitektuRhistoRische quaLitäten

doRf von nationaLeR bedeutung im isos

CH-9320 aRBOn www.arbon.ch Gebiet, Baugruppe Einzelelement (E)

Umgebung Hinweis

Störfaktor

oRtsteiLe und ihRe bedeutung im isos (auszug) 1, 2, 0.1, 0.2

4, 0.3

3 I, II, III

Zentraler und nördlicher Teil der mittelalterlichen Stadt, ummauerte Schlossanlage mit Turm und Wohntrakten von 1515 bis 1520 und Kleinstensemble in Seenähe mit stattlichem ehem. Leinwandhaus in barocken Formen

in der Substanz zu erhalten

Strassenbebauung mit einigen herrschaftlichen Wohn- und Geschäftsgebäuden von 1870 bis 1910 und auf den See orientierte Baugruppe mit Zollhaus im Heimatstil von 1910/20

in der Struktur zu erhalten

Ehem. Saurer-Werke, erbaut 1900–1965

im Charakter zu erhalten

Seeufer mit Grünanlage und Promenade, Kirchenbezirk im Bereich des ehem. römischen Kastells

in der Beschaffenheit als Kulturland oder Freifläche zu erhalten

Von Industrie geprägtes Städtchen mittelalterlichen Ursprungs mit kompaktem, klar strukturiertem Ortskern und dominanter Schlossanlage auf Hügelsporn. Siedlungsteppich mit Wohnund Geschäftsquartieren des späten 19. und 20. Jh. Standort der ehemaligen Saurer-Werke. www.isos.ch

ISOS Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz Auftraggeber: Bundesamt für Kultur (BAK) Sektion Heimatschutz und Denkmalpflege Hallwylstrasse 15, 3003 Bern Auftragnehmer: Büro für das ISOS, Sibylle Heusser, dipl. Arch. ETH Limmatquai 24, 8001 Zürich

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LITERATUR

MODULØR Service

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Fotoskizzen der langsamen Reise 1956

Jahrbuch 2009 Das diesjährige Jahrbuch zeigt in grosser Breite die Vielfalt der Ansätze und Disziplinen, die dem Departement Architektur der ETH Zürich zugeschrieben werden. Arbeiten aus dem Entwurfs-, Konstruktionsund Gestaltungsunterricht von Studierenden des vergangenen Studienjahres sowie entstandene Projekte im Rahmen von Austauschprogrammen, Diplomarbeiten oder Master-of-AdvancedStudies- Programmen (MAS) bilden den inhaltlichen Schwerpunkt. Des Weiteren präsentieren diverse dem DARCH angeschlossenen Institute ausgewählte Arbeiten aus Lehre und Forschung. ck Departement Architektur: Jahrbuch 2009, ETH, 2009, Softcover, 280 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN: 978-3-85676-256-8, CHF 35.–

Als Professor für Architektur und Entwurf an der ETH Zürich prägte Dolf Schnebli Generationen von jungen Architektinnen und Architekten mit seiner engagierten Lehre. Als Dozent wie auch als Praktiker leistete Schnebli einen wesentlichen Beitrag zur Architektur in der Schweiz. Am 12. September 2009 ist er verstorben. 1955 hat Dolf Schnebli ein Harvard-Reisestipendium zugesprochen bekommen, welches ihm ermöglichte, ein Jahr lang auf dem Landweg von Venedig über Griechenland, der Türkei, Persien, Afghanistan, Pakistan nach Indien und über den Irak, Libanon und Syrien wieder zurückzureisen. Zweck seiner Reise war, die Geschichte der Architektur – besonders des Städtebaus – an alten Städten, Ruinen und Ausgrabungen zu studieren. Dabei lernte er nicht nur viel über Stadtgründungen und Geschichte, sondern vor allem viele verschiedene Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen kennen. Mehr als fünfzig Jahre nach dieser Reise werden in diesem Buch nun erstmals die faszinierenden Schwarz-Weiss-Bilder aus seiner Leica veröffentlicht. Diese schlummerten bisher nur als Kontaktabzug in Skizzenbüchern. Das Vorwort im Buch stammt von Jacques Herzog, alle Texte und Fotografien von Dolf Schnebli. gb Dolf Schnebli, Ein Jahr auf dem Landweg von Venedig nach Indien – Fotoskizzen der langsamen Reise 1956 Niggli Verlag, 2009, Hardcover, 272 Seiten, ca. 400 Abbildungen, ISBN 978-3-7212-0700-2, CHF 58.–

Preisgekrönter Beton Alle vier Jahre verleiht die Betonsuisse Marketing AG den renommierten Architekturpreis „Beton“. Dieses Jahr gingen 124 Objekte ein, um von der fachkundigen Jury bewertet zu werden. Mit dem „Beton 09“-Preis wird die Vielfalt und das Können der Architekten an vorbildlichen Bauwerken aus Beton aufgezeigt und ein wichtiger Beitrag zur Förderung des Bauens mit Beton geleistet. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Geschichte und Theorie der Architektur des Departements Architektur an der ETH Zürich entstand ein Buch, dass die drei Werke des Preisträgers Valerio Olgiati (siehe Seite 10) sowie die ausgezeichneten Objekte von Burkard Meyer Architekten und Gmür & Steib Architekten umfassend darstellt. Ein prägnanter Text (in den Sprachen Deutsch, Französisch und Italienisch) stellt das Objekt jeweils vor. Zahlreiche Planausschnitte und fotografische Abbildungen visualisieren die herausragenden Bauten aus unterschiedlichen Perspektiven. ck Architekturpreis Beton 09, gta Verlag, 2009, Hardcover, 120 Seiten, 231 AbbiIdungen, ISBN 978-3-85676-261-2, CHF 28.00

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MODULØR Service

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FORSTER

SCHWEIZER STAHLKÜCHEN In einer Welt, die komplexer wird, setzt Forster auf die Schlichtheit. Das Schlichte ist das Starke, im Material und im Design. Stahl bleibt unerreicht, wo es um Dauerhaftigkeit und Ästhetik geht. Klare Formen, bündige Linien und glatte Flächen waren immer schon Avantgarde. So sind Forster Küchen auch in 50 Jahren noch modern. Konzentration auf das Wesentliche ist eine Qualität, die auch morgen noch stimmt. Es ist Schlichtheit, die am längsten währt. Fragen Sie nach detaillierten Unterlagen: Forster Küchen- & Kühltechnik AG Egnacherstrasse 37, CH-9320 Arbon Telefon +41 71 447 46 45, Telefax +41 71 447 46 50 forster.kuechen@afg.ch, www.forster-kuechen.ch

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Modulør 2. Jahrgang, www.modulor.ch Herausgeberin Boll Verlag AG Stationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 Urdorf Tel. 044 735 80 00, Fax 044 735 80 01 info@bollverlag.ch, www.bollverlag.ch Redaktion, redaktion@modulor.ch Anzeigen, anzeigen@modulor.ch Abonnemente, abo@modulor.ch

ModulØr #1 2010 HInDERnISfREI

Verleger Patrik Boll, patrik.boll@bollverlag.ch gescHäftsfüHrer Thomas Walliser, thomas.walliser@bollverlag.ch cHefredakteur Gerald Brandstätter, gerald.brandstaetter@modulor.ch kundenberater Stefan Heidelberger, stefan.heidelberger@modulor.ch art direction Moritz Ulrich, moritz.ulrich@modulor.ch fotografie Simone Vogel, simone.vogel@modulor.ch autoren in dieser ausgabe Susan Rogers Chikuba, Li Edelkoort, Gilma Teodora Gylyte, Sarah Hilber, Jenny Keller, Corinne Küng, Dr. Kestutis Lupeikis, Peter Schulthess, Dr. Andrea Seelich, Claude Tacchini, Dr. Thomas Wetzel, Patrick Zamariàn druck AVD Goldach, Sulzstrasse 10, 9403 Goldach Tel. 071 844 94 44, Fax 071 844 95 55 Preise Jahresabonnement (8 Ausgaben) CHF 89.– (Ausland zzgl. Portokosten); Einzelheft CHF 14.–

issn 1662-7741 erscHeint aM 24. februar 2010 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

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