Wohnrevue 01 2011

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WOHNREVUE Schweizer Magazin für anspruchsvolles Wohnen und zeitgemässes Design.

KÜCHEN SPEZIAL. Kochen im Untergrund. Zwei Erfahrungsberichte. MODULARE REGALSYSTEME. Interview mit Peter J. Lassen in Kopenhagen. HAMBURG. Ein Architektur- und Designguide für die Hansestadt.

Januar 2011, Fr. 9.50

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INHALTSVERZEICHNIS Editorial / Impressum En Vogue Design Schweiz En Vogue Design International En Vogue Innenarchitektur En Vogue Architektur En Vogue Reisen En Vogue Kinder Talente Designer fragen Designer

cityguide hamburg

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Crans Montana

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barcelona

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Wohnreportage: Wie ein Chalet zum Bijou wird. Wohnreportage über ein ehemaliges Kloster.

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Ein Hamburger Fotograf und eine Hamburger Journalistin zeigen uns ihre Stadt.

stühle für Klein & g ross 88

Titelbild: Surface Daylight von Daniel Rybakken, S. 16 Wohnrevue 1 2011

Design-Ikonen in Kinderversion.

Interview: Peter j. lassen 34 systemmöbel

Flexible modulare Regalsysteme.

kochen inkognito

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küchen Spezial

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Küchengeräte

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Zwei Erfahrungsberichte aus Londons und Zürichs Untergrund.

porträt

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PRoduktidee

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Ineke Hans

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Die Wohnrevue traf den Montana-Gründer zu einem ausführlichen Gespräch in Kopenhagen.

Recycling

Wie aus Abfall Schönes entsteht.

«Pecorelle» von Arflex

Hotel-Test Buchtipp Sehenswert Leserangebot Vorher – Nachher Branchen-News Wettbewerb Kolumne Schaufenster Bezugsquellen Vorschau Letzte Seite

Kühlschränke, Geschirrspülmaschinen, Dampfgarer, Dunstabzugshauben und mehr.

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Wir W端nschen Ihnen alles gute f端r 2011 und viel freude An unserem neuen design.

WOHNREVUE Schweizer Magazin f端r anspruchsvolles Wohnen und zeitgem辰sses Design.

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Wohnrevue

Editorial

IMPRESSUM

neubeginn und abschied

24. Jahrgang www.wohnrevue.ch

Sie halten die erste Wohnrevue-Ausgabe in neuem Design in den Händen. Nicht nur am Layout, gestaltet von den Grafikdesignerinnen Simone Farner und Lea Schmidt vom Büro Pirol in Zürich, sondern auch inhaltlich hat sich einiges geändert. Leider begleitet diesen Neuanfang ein trauriges Ereignis, dem wir noch immer fassungslos gegenüberstehen. Unser Verleger Patrik Boll ist am ersten Januar im Alter von nur 48 Jahren unerwartet verstorben. Er hatte die Wohnrevue vor über 23 Jahren zusammen mit seinem Bruder lanciert. Vor sechs Jahren machte er sich selbstständig und prägte die Wohnrevue massgeblich in seinem eigenen Verlag – leidenschaftlich und engagiert. Seinem Mut, trotz allgemein schwieriger Wirtschaftslage etwas Neues zu wagen, ist es zu verdanken, dass 2009 der Startschuss für dieses Redesign gegeben wurde. Während der einjährigen Erarbeitung des neuen Konzepts hat er viele Anregungen gegeben und Gedanken mit einfliessen lassen. So ist es uns ein kleiner Trost, zu wissen, dass er diese Ausgabe mit Freude und Spannung erwartet hat. Wir werden die Wohnrevue, sein Lebenswerk, in seinem Sinne weiterleben lassen und freuen uns, wenn Sie uns auf diesem neuen Weg begleiten.

HERAUSGEBER

Boll Verlag AG, Stationsstrasse 49, 8902 Urdorf Tel. +41 44 735 80 00, Fax +41 44 735 80 01 info@bollverlag.ch, www.bollverlag.ch

VERLEGER

Patrik Boll, patrik.boll@bollverlag.ch

GESCHÄFTSFÜHRER

Thomas Walliser, thomas.walliser@bollverlag.ch

REDAKTION

redaktion@wohnrevue.ch

ANZEIGEN

anzeigen@wohnrevue.ch

ABONNEMENTE

abo@wohnrevue.ch

REDAKTION

Nina Huber (nh), nina.huber@wohnrevue.ch Susanne Lieber (sl), susanne.lieber@wohnrevue.ch Line Numme (ln), line.numme@wohnrevue.ch

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GESTALTUNGSKONZEPT

Pirol, Büro für Visuelle Gestaltung Simone Farner & Lea Schmidt hallo@pirol.org, www.pirol.org

Ihr Wohnrevue-Team

ART DIRECTION

Simone Farner, simone.farner@wohnrevue.ch

GRAFIK

Lea Schmidt, lea.schmidt@wohnrevue.ch Simone Farner, simone.farner@wohnrevue.ch

SCHRIFTEN

Times, Urdorf PRL (Pirol), Alpina PRL (Pirol)

LEKTORAT

Bettina Methner, bettina.methner@bollverlag.ch

MITARBEIT AN DIESER AUSGABE

Björn Allemann, Claire Bossu-Rousseau, Jasmin Fischer, Francesca Giovanelli, José Hevia, Klaus Leuschel, Kay Wettstein,

KUNDENBERATUNG

Marcel Gasche, marcel.gasche@bollverlag.ch Danilo Lepori, danilo.lepori@bollverlag.ch

DRUCK

AVD Goldach AG, Sulzstrasse 10 9403 Goldach Tel. +41 71 844 94 44, Fax +41 71 844 95 55

PREISE

Jahresabonnement (12 Ausgaben) Inland: CHF 84.– Ausland: zzgl. Portokosten Einzelheft: CHF 9.50 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

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En Vogue Design Schweiz

UNZERTRENNLICH wie ein Liebespaar sind die

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beiden Holzschlitten miteinander verbunden. Aus Eschenholz gefertigt, ist «Insepar-able» sowohl als Sitzgelegenheit als auch Beistelltischchen nutzbar und (leider) nur zwölfmal zu haben, da der neue Entwurf von Rolf Sachs limitiert wurde. Produziert wird das witzige Objekt vom renommierten Rodelbauer Graf Schlitten in Sulgen. sl www.rolfsachs.com

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MANEGE FREI! Die «Clown Nose» zaubert siLISTA OFFICE DESIGN AWARD 2010. Un-

ter dem Motto «Alles Blech» lobte der Schweizer Büromöbelhersteller letztes Jahr zum zweiten Mal einen Wettbewerb für angehende Designer aus. Für die Teilnehmer galt es, etwas Kleines, Nützliches aus Blech zu entwerfen. Dabei sollte die Materialstärke zwischen 0,1 und 2 Millimetern betragen und die Grösse einen Kubikmeter nicht überschreiten. Insgesamt 105 Arbeiten, die teilweise auch während des Designers' Saturday in Langenthal ausgestellt wurden, sind eingereicht worden. Den mit 10 000 Franken dotierten ersten Platz gewann Jan Pesta von Arx (ECAL) mit «Lexi», einer Papierhalterung für den Laptop. Silber, und somit 5000 Franken, gab es für die Papierablage «Ordo» von Gian Andri Bezzola (ZHdK). Überdies wurden unter anderem folgende Objekte ausgezeichnet: die schaukelnde Briefablage «He-Ho» von Mathieu Rohrer (ECAL), das Buchregal «High Five» von Peter Bordihn (Akademie der Bildenden Künste, München) und «Punk Poet», eine Blechpinnwand von Dimitri Gerber (ZHdK), die an zerknülltes Papier erinnert. Der nächste Award wird übrigens 2012 ausgeschrieben. sl www.lista-office.com/award

cherlich auch Zuschauern ausserhalb eines Zirkuszeltes ein Lächeln ins Gesicht, denn der Name ist Programm. Mit der runden Korknase und einem farbigen Gummiband kann das Keramikgefäss – wenn auch nicht ganz dicht – verschlossen werden und ist zum Beispiel für Nudeln oder Utensilien geeignet. sl www.tomaskral.ch

18-TEILIG . Fries & Zumbühl, das starke Designerduo aus Winterthur, haben ihren ersten Stuhl kreiert: «MH18». Die schwarz verkohlten Ränder an den 18 Bestandteilen des Stuhls ergeben sich durch das Schneiden mit 3D-Lasertechnologie. Formal vermag der Stuhl absolut zu überzeugen, auch wenn ihm bei der Erstpräsentation am Designers' Saturday noch etwas Prototyphaftes anhaftete. nh www.frieszumbuehl.ch


En Vogue Design International

INTERAKTIVES LICHT. Bei

diesem originellen Entwurf steckt das Licht in einer Schachtel und kann herausgezogen werden – je weiter, desto heller scheint es. Die Idee dazu ist dem finnischen Designer Jonas Hakaniemi während eines Workshops gekommen, als er aus einer einfachen Streichholzschachtel eine Leuchte kreieren sollte. Produziert wird «Box Light» aus Aluminium und Kunststoff von Design House Stockholm. nh www.designhousestockholm.com

bewerb 2010, zu dem das Designunternehmen Muuto 20 skandinavische Designschulen einlud, konnte das Trio What's What Collective mit der Leuchte «Pull» für sich entscheiden. Die Reverenz an skandinavisches Design, die überzeugende Kombination von Material und Funktion, punktete. sl www.muuto.com

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EINFACH LÄSSIG. Zwei Bü-

ADAP-TABLE. Die Stehleuchte «Pulpo» ist in drei Grössen und mit handgearbeiteten Schirmen aus Chintz in vielen unterschiedlichen Farben und Mustern erhältlich. Charmantes Detail ist das ausgeschnittene Figürchen im Eichenholz, das einen Tintenfisch darstellt und dem Produkt seinen Namen gibt. sl www.rauminraum.de

gel, ein Brett, fertig – so viel zum Thema schlicht, aber oho. Viel bedarf es beim Möbel «Geh' Stell» Marke Do-it-Yourself vom italienisch-polnischen Designgespann March Gut wahrlich nicht. Die Konstruktion basiert lediglich auf zwei Metallbügeln, zwischen die einfach ein Brett geschoben wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um alte Holzbretter mit Patina oder sonstige stabile Platten handelt. Erlaubt ist, was gefällt! Mit diesem einfachen Prinzip lassen sich sowohl Esstische als auch Bänke in Windeseile aufbauen, ob fürs Wohnzimmer, für den Flur, für die Küche oder den Garten. Die Bügel gibt es entsprechend in zwei Grössen. Tolles Ding, finden wir! sl www.marchgut.com

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UFGEFALLEN

Das Thema der Höhenverstellbarkeit bei Leuchten – seien es Modelle für den Boden oder den Tisch – ist an sich nichts Neues. Aber in letzter Zeit sind uns vermehrt besonders schöne Exemplare aufgefallen, die nicht nur durch Praxistauglichkeit überzeugen, sondern auch durch optisch gelungene Lösungen. Oben beispielsweise die Leuchte «Pull», rechts die Stehleuchte der Kollektion «Private Space», die übrigens auch als Tischversion erhältlich ist. Bei dieser kann der Leuchtenkopf dank einer unsichtbaren Magnetfunktion ganz einfach versetzt werden –je nachdem, ob man im Sessel handarbeiten will, oder auf dem Boden nach der Nadel suchen muss. sl

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GEWONNEN. Den Talentwett-


En Vogue Design International

STELZEN-LEUCHTE. Der neuste Streich der auf-

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ZIEHT EUCH WARM AN! Es ist kalt draussen.

Und während sich unsereins in mollig warme Wintermäntel schmiegt, sollen die Möbel zuhause auch nicht bibbern müssen. Darum entwarf das koreanische Label Kamkam – genauer gesagt die drei Designer Hyunjin Seo, Jaekyoung Kim und Jaehoon Jung aus Seoul – dieses farbenfrohe Ensemble, um Wärme und Gemütlichkeit ins Wohn- oder Schlafzimmer zu zaubern. Die Serie «Dressed-up Furniture» mit Stuhl, Schränkchen und Bank kann mit Knöpfen und gürtelähnlichen Laschen verschlossen werden. sl www.kam-kam.org

strebenden Designer Moritz Böttcher und Sören Henssler aus Berlin ist die Kollektion «Mantis» aus Steh- und Schreibtischleuchten (Prototypstadium). «Mantis religiosa» ist die fachliche Bezeichnung für Gottesanbeterin. Und tatsächlich weckt die Gestalt der Leuchten eine Assoziation mit diesem Insekt. Aufs Wesentliche reduziert, setzt sich die Leuchte aus einer feinen Holzkonstruktion (in Ahorn weiss pigmentiert oder in Esche schwarz gebeizt) zusammen, durch die ein filigranes Aluminiumrohr gesteckt wird. Da dieses beim Schwenken im Holz verkantet, ist die Leuchte stufenlos verstellbar. Gemeinsam mit dem bunten Textilkabel setzt das Rohr farbliche Akzente. Für helles Licht sorgen Power-LEDs. nh www.boettcher-henssler.de

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WEISS WIE SCHNEE … und wie der Hund. Die

Kollektion «Private Space», die erstmals im April letzten Jahres auf der Mailänder Möbelmesse gezeigt wurde, umfasste unter anderem einen Waschtisch und ein Bett. Nun wurde die Serie mit einem Sideboard, einem Sessel und einer magnetischen Leuchte ergänzt. Wie bereits die Vorgängermodelle bestehen auch die neuen Möbel aus Eschenholz und viel Weiss – Weiss wie Schnee … und wie der Hund! Der Entwurf stammt von Jannis Ellenberger. sl www.ellenbergerdesign.de

BETTVORLEGER. Den Designer Sebastian Herk-

ner haben wir Ihnen bereits in der letzten NovemberAusgabe in der Rubrik Plattform vorgestellt – allerdings haben wir Ihnen diese witzigen Objekte, die auf 100 Stück limitiert wurden – vorenthalten. Dies sei nun hiermit nachgeholt. Im Gegensatz zu echten Schaf-, Fuchs- oder Rinderfellen ist das «Perserfell» auch für eingefleischte Tierschützer geeignet. Der Perser im (Polyester-)Pelz zeichnet nur die Silhouetten der Vierbeiner nach. sl www.sebastianherkner.com


Wohnrevue 1 2011 Fotos Kleiderladen Fizzen: Mark Niedermann

En Vogue Innenarchitektur

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in der redaktion von 1840. Freitag, das

bekannte Schweizer Label für Taschen aus recycelten Lastwagen-Plachen, macht eine Zeitreise: In der Grüngasse in Zürich eröffnete im September letzten Jahres ein Shop, der gleichzeitig Redaktion ist – allerdings mit einer Einrichtung wie aus dem vorletzten Jahrhundert. So ist nämlich die Idee der neuen Kollektion entstanden: Sie sollte an die Taschen der früheren Postboten und Kuriere erinnern. Und da heute die Medien die Rolle der Eilboten übernommen haben, zollt das Unternehmen seinen Tribut mit einer eigenen Zeitung, die direkt in der Grüngasse gedruckt wird. Deren Inhalt wiederum besteht aus Zitaten aus anderen Zeitungen, aber auch von Besuchern. Im temporären Laden, der sich passenderweise gleich wie die neue Kollektion «References» nennt, finden auch regelmässig Events statt. nh www.freitag-reference.com

komplett parkett. Der Kleiderladen Fizzen,

bekannt für seine Vintage-Mode einerseits und trendige Lables andererseits, ist in Bern in einem neuen Lokal wiedereröffnet worden. Das Parkett zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die dreistöckige Filiale: Nicht nur die Böden, sondern auch die Wände und sogar die Decke sind damit verkleidet, 450 Quadratmeter im Ganzen. Durch die Deckenöffnung, durch die man einen Blick in die oberen Etagen erhaschen kann, scheint das Parkett vom oberen Stock ins Erdgeschoss zu fliessen. Spannend sind auch die nahtlosen Übergänge in diesem Puzzle aus alten Parkettböden. Diese konnten dank eines glücklichen Zufalls zu einem grossen Teil von einem Haus an der Gutenbergstrasse übernommen werden. Verantwortlich für die Gestaltung und Umsetzung des Geschäfts zeichnet der Innenarchitekt Benjamin Dodel. nh www.fizzen.ch, www.dodel.ch


En Vogue Architektur

Fotos: Allard van der Hoek Wohnrevue 1 2011

Recycling-Villa. Wie aus alten Stahlträgern, Plastikbechern und Bauschildern ein schickes, neues Haus entstand … Eine Recycling-Villa? Ja, das Einfamilienhaus Wel­ peloo besteht tatsächlich zu sechzig Prozent aus wiederverwerteten Materialien und alten Bauteilen, die – so der konzeptionelle Ansatz und das erklärte Ziel der Architekten – sogar aus der näheren Umgebung stammen sollten, um lange Transportwege zu vermeiden. Vor einem Jahr stellte das Rotterdamer Architekturbüro 2012 Architecten den rund 400 Quadratmeter grossen Bau in Enschede fertig – mit zwei Schlafzimmern, Wohn- und Essbereich, einer grosszügigen Halle sowie einem Gästehaus. Besonderes Augenmerk galt hierbei neben dem nachhaltigen Konzept auch der Einbeziehung der zeitgenössischen Kunstsammlung des Bauherrenpaares. Die Grundkonstruktion des Hauses basiert auf Stahl­ teilen einer alten Maschine, die zur Textilherstellung in der Region genutzt wurde. Die Fassadenverkleidung und die Innenwände bestehen hingegen aus Holzlatten von etwa 1000 alten Kabeltrommeln, die ebenfalls in der Umgebung produziert wurden. Für die Innenseiten der Küchenschubladen und Teile des Mobiliars wurden ausserdem ausrangierte Bau­ schilder verwendet. Und die Wand im Bad ist beispielsweise aus recycelten Plastikbechern hergestellt worden. Ein ungewöhnliches und nachahmenswertes Projekt! (Mehr zum Thema Recycling siehe auch Seite 92). sl www.2012architecten.nl

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(be)rauschende nacht. Bei dem Kunstprojekt «Soma» in Berlin spielen lebendige Rentiere, Kanarienvögel, Mäuse sowie Fliegenpilze eine zentrale Rolle. Und ein Bett, in dem Besucher übernachten können! In der historischen Halle des Hamburger Bahnhofs (Museum für Gegenwart) in Berlin ist des Nachts zur Zeit einiges los – denn die Nationalgalerie zeigt die Installation «Carsten Höller.Soma». Und dort kann man für 1000 Euro sogar übernachten! Soma bezeichnet ein mythisches Rauschgetränk, über das bereits in den Veden (indogermanische Texte) im 2. Jahrtausend vor Christus berichtet wurde. Angeblich verhalf es zu Erkenntnis und zum Zugang göttlicher Sphären. Woraus der Pflanzentrunk bestand, ist jedoch unklar. Der Amerikaner Gordon R. Wasson vermutete beispielsweise, dass es sich um Substanzen des Fliegenpilzes handelte, den man direkt oder in Form von Rentier-Urin (Rentiere fressen ebenfalls solche Pilze) zu sich nahm. Diese These aufgreifend verwandelte der Künstler die Halle in ein imaginiertes Experimentierfeld, das in der Längsachse durch einen Steg symmetrisch unterteilt wurde und zum einen für die gewöhnliche, zum anderen für die somakonsumierende Welt steht. sl www.somainberlin.org

Wohnrevue 1 2011 VG Bild-Kunst 2010 / Carsten Höller, Foto: Attilio Maranzano

En Vogue Reisen


A.D. NATALIA CORBETTA . FOTOGRAFIA MARIA VITTORIA BACKHAUS

GROUNDPIECE DESIGN ANTONIO CITTERIO. SITZGRUPPENLINIE MIT UNZÄHLIGEN KOMPOSITIONSM Ö G L I C H K E I T E N , A U C H M I T A R M - U N D R Ü C K E N L E H N E N A L S C O N TA I N E R E L E M E N T E M I T L E D E R B E Z U G F L E X F O R M S.P.A.

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En Vogue Kinder

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MINIBOB. Klein und relativ un-

SCORPIONRACER. Der «Scorpionracer» ist ein völlig neues Wintersportgerät. Die bunten Kunststoffelemente lassen sich in beliebiger Anzahl aneinanderkoppeln. So kann man alleine, aber auch als langer Zug den Berg hinuntergleiten. Extrem wendig, bietet er auf dem Bauch liegend, kniend oder im Sitzen ein unvergleichliches Fahrvergnügen. Auch dieses neue Teil lässt sich testen! Infos dazu auf der Website... www.racegear.ch

scheinbar ist der legendäre «MiniBob» – die etwas komfortablere Variante des herkömmlichen «Füdli schlittens». Er lässt den gängigen Schlitten und Bobs seit 40 Jahren keine Chance. Er fährt bei allen Schneebedingungen und lässt sich mithilfe des Steuerknüppels, den man an sich zieht, leicht abbremsen. Also auch für die Kleinsten ein sicheres TempoErlebnis. www.mini-bob.de Wohnrevue 1 2011

RASANTER SCHNEESPASS. Die Schneesaison ist eröffnet und der Berg ruft. Davoser und Bob ade – diese Geräte bieten ganz neue Wintersport-Erlebnisse! Man muss nicht unbedingt auf Ski oder Snowboard stehen, um Tempo und Action zu erleben. Ob auf dem Schlittelweg oder im Tiefschnee, mit «Airboard» und Konsorten ist viel Spass und eine grosse Portion Schnee im Gesicht garantiert. Übrigens nicht nur für die Kleinen – erobern Sie gemeinsam mit Ihren Kids die weissen Hänge! ln

AIRBOARD. Das Body-Board

für den Schnee. Man sitzt nicht, sondern liegt bäuchlings auf dem Luftkissen und hält sich an den seitlichen Griffen fest. Es wird durch Gewichtsverlagerung gesteuert, und so hat man das Gefühl, dicht über dem Schnee zu fliegen. Gefertigt wird es aus kunststoffbeschichteten Textilien, ist sehr leicht und äusserst strapazierfähig. In verschiedenen Schneesportgebieten gibt es bereits eigene Airboard-Pisten, und die Boards können zum Teil auch für ein Probe-Snowbodyboarden gemietet werden! www.airboard.com

RODEL. Der «Galaxy713» ist

HELMCOVER. Ein Helm ist für alle rasanten Wintersportaktivitäten ein Must! Wieso nicht den eher unscheinbaren Kopfschutz mit einem schicken Cover von «Helmetdress» aufpeppen? So erkennen Sie Ihre Kids schon von weitem. www.helmetdress.com

eine Sonderanfertigung von German Luge Rodelbau für den gleichnamigen neuen Stern am OnlineShop-Himmel. Die Galaxy 713 bietet coole Sachen für 7- bis 13Jährige an, die das Potenzial besitzen, Erbstücke zu werden. Wie zum Beispiel dieser Rodel, der extra auf Kindergrösse modifiziert wurde. www.galaxy713.com


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Talente

Daniel Rybakken nandersetzung mit dem Thema Licht und die daraus resultierenden bescheidenen, aber um so wirkungsvolleren Arbeiten faszinieren immer wieder aufs Neue. So auch den renommierten Hersteller Ligne Roset; die Leuchte «Colour» wird von ihm Ende Januar in Paris an der Messe Maison et Objet wohl als Neuheit vorgestellt. Im April werden in Mailand, während der Design Week, weitere Projekte von Rybakken zu sehen sein – unter anderem in der Galerie Rossana Orlandi. Aber was, das sei noch ziemlich geheim, meint er. Ich freue mich schon sehr darauf, das Geheimnis zu lüften! ln www.danielrybakken.com me@danielrybakken.com Wohnrevue 1 2011

Der junge norwegische Designer ist beinahe ein Magier. Er kann Tageslicht dahin zaubern, wo keines hinkommt. Beim Vorübergehen an seinem Stand am Salone Satellite 2009 in Mailand fiel mein Blick auf die hell erleuchtete Fläche auf einer schlichten Leinwand, die scheinbar achtlos an der Wand lehnte, und blieb daran hängen. Erst aus nächster Nähe erkannte ich, dass es sich um eine

Illusion handelte. Das vermeintliche Tageslicht, das durch ein Fenster auf die Leinwand zu fallen schien, war in Wirklichkeit eine von LEDs hinterleuchtete Fläche. So einfach kann eine riesige Wirkung erzielt werden. Zu Recht gewann er dafür den hochdotierten Design Report Award. Sein Konzept «Daylight» ziert mittlerweile ein renommiertes Bürogebäude im Zentrum von Stockholm, dessen fensterloses Treppenhaus jetzt wirkt, als sei es von Sonnenlicht durchflutet. Mit der Geschwindigkeit eines Lichtstrahls scheint sich auch seine Karriere zu entwickeln. Der 26-Jährige hat seit seinem Studienabschluss 2008 bereits zahlreiche Auszeichnungen und Designpreise erhalten. Seine elementare Ausei-

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Colour

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Designer fragen Designer

ALFREDO HÄBERLI / CLAUDIA CAVIEZEL

AH

CC

Alfredo Häberli, Möbeldesigner aus Zürich, fragt Claudia Caviezel, Textildesignerin aus Unterkulm.

Was war das letzte Produkt, das du entworfen hast? C C Ein Inkjetprint auf Organza, den ich für Jakob Schlaepfer entworfen habe. Was war die Idee? Was ist das Spezielle daran? C C Bei diesem Druck für Vivienne Westwood wollte ich einen floralen, der traditionellen Siebdrucktechnik ähnlichen Textilprint kreieren, der frisch in der Farbe und dicht an überlagernden Ebenen ist. Dadurch sollten die Blicke im Muster verweilen und der Betrachter mit in den Garten genommen werden. Ursprünglich sollte es ein Interior-Element wie eine Tapete oder ein Vorhang werden. Doch dann wurde es in die Prét-à-porterKollektion von Jakob Schlaepfer aufgenommen und von Vivienne Westwood am Meter bestellt und als Kleid verarbeitet. AH

Du bist Textildesignerin. Wie entwirft man einen neuen Stoff? C C So wie man Spaghetti kocht, mal mit Zucchetti und mal mit Ingwer und Speck ... je nachdem, was der Kühlschrank gerade hergibt, beziehungsweise der Kunde wünscht oder worauf ich im Mo-

Was ist das Ungewöhnlichste, Aussergewöhnlichste, das du dir vorstellen kannst, einmal zu entwerfen? C C Ich denke da nicht an ein bestimmtes Ding, sondern eher an Techniken, auch Textilien, die sich in Zukunft immer weiterentwickeln werden und die dann ungewohnt neue Kombinationen von Material, Technik und Funktion erlauben. Es gibt ja beispielsweise schon Flugzeugteile, die gewoben sind. Vielleicht könnte man bald ein Auto knüpfen oder ein Schiff häkeln? AH

AH

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ment Lust habe.In der Anfangsphase des Entwurfs arbeite ich sehr intuitiv, lasse mich von Farben und Formen leiten und zu Neuem inspirieren. Ausgangsmaterial sind oft Bilder oder Objekte aus meinem täglichen Leben, die ich sammle und immer wieder neu entdecke und kombiniere. Früher oder später landen die Zeichnungen, Bilder oder Fotos dann aber meist im Computer, wo ich sie bis zum finalen Entwurf digital weiterkoche. Sei es nun im Stoffdruck, Lasercutdesign, in der Stickerei oder Weberei.

Print by Jakob Schlaepfer, produziert von Vivienne Westwood.

Fragestafette WR 1 2011

Alfredo Häberliw Claudia Caviezel WR 2 2011

Claudia Caviezel ?

AH

www.alfredo-haeberli.com www.caviezel.cc

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Ist es richtig, dass du dich gerade selbstständig gemacht hast? C C Ja, genau, nach fünf Jahren als Textildesignerin bei Jakob Schlaepfer zog es mich 2009 in die Ferne nach Madrid, wo ich einen interdisziplinären Designmaster absolvierte, um den professionellen Horizont zu erweitern und textile Grenzen zu sprengen. Seit Anfang letzten Jahres bin ich nun zurück in der Schweiz und arbeite selbstständig mit verschiedenen Ateliers im Bereich Design, Mode und Architektur an unterschiedlichen Projekten. Im Moment arbeite ich an einer Textilkollektion für Atelier Pfister, welche im Sommer 2011 auf den Markt kommt. AH


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HAMBURG Architektur und Design am Hamburger Hafen Konzept und Text : Kerstin Rose, Fotos: Christian Schaulin

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«Plötzlich öffnet sich der Geist, die Welt wird gross.»


Cityguide Hamburg

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Cityguide Hamburg

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«An die Elbe gehen», klingt für Hamburger wie eine Verheissung. Am Wochenende zieht es sie geradezu an den Strom. Im Westen, am Museumshafen Övelgönne , wo der Asphalt in feinsten Sandstrand übergeht, spazieren sie vorbei an alten Kapitänshäuschen, die Nase im Wind, den Blick Richtung Meer. Die Nordsee ist zwar 80 Kilometer entfernt, Containerschiffe, Ebbe und Flut sowie ein leichter Salzgeruch künden jedoch von ihrer Nähe. All das wirkt auf den sonst eher nüchternen Hanseaten wie eine Droge. Plötzlich öffnet sich der Geist, die Welt wird gross. Dieses Erlebnis geniessen die Hamburger neuerdings auch im Zentrum: Sie haben ihren Hafen entdeckt. Der Umschlagplatz für Güter aus aller Welt ist der drittgrösste Europas und befindet sich mitten in der Stadt! Diese Besonderheit war den Einheimischen bis vor wenigen Jahren ziemlich egal, der Hafen war etwas für Arbeiter oder Touristen – bis ein Grossprojekt das Gebiet wandelte. Zwischen der historischen Speicherstadt und Elbe entsteht die Hafencity (www.hafencity.de), Europas grösstes Stadtentwicklungsprojekt. Im Infocenter «Kesselhaus»1 steht ein komplettes Modell der Bauvorhaben. Wenn die Hafencity 2025 fertiggestellt sein wird, wird sich die Innenstadt um 40 Prozent vergrössert haben. Interna­tional renommierte Architekten wie der Holländer Rem Koolhaas oder das deutsche Büro Behnisch erschaffen moderne Skulpturen zum Wohnen, Arbeiten und Forschen. Die Galionsfigur des Viertels an der Waterkant ist jedoch ganz klar die Elbphilharmonie, die sich auf einem alten KakaoLagergebäude glänzend in den Himmel hebt. Der wunderschöne Entwurf der Schweizer Architekten Herzog und de Meuron wurde zum Verdruss der Bürger mit über 330 Millionen Euro zwar dreimal so teuer wie geplant, wird jedoch bereits jetzt, kurz nach dem Richtfest, als Schmuckstück geschätzt und soll in Zukunft zum Wahrzeichen der Stadt avancieren. Bis dahin vermittelt der Info-Pavillon Elbphilharmonie 4 Eindrücke. Besonders attraktiv macht das Viertel seine einladenden öffentlichen Plätze, die die architektonischen Solitäre zum Ensemble vereinen. Die Italienerin Benedetta Tagliabue hat das Wasser selbst zum Thema gemacht und maritime Spuren eingebaut. Das kommt gut an. Auf den MagellanTerrassen lehnt man wie an einer Reling und schaut aufs Wasser oder geht gleich darauf spazieren – auf einer Landzunge aus Holz. Zahlreiche Cafés und Boutiquen in bester Lage sind bereits eröffnet. Sie sind so augenfällig, dass man sie nicht weiter beschreiben muss. Geheimtipps für Besucher von ausserhalb finden sich entlang der Hafenpromenade ein Stück elbeabwärts. Zwischen Landungsbrücken und Fischmarkt, auf dem Kiez von St. Pauli, wechseln sich kleine exquisite Läden ab mit feinen Restaurants,7 gehobenen Hotels,11 heruntergekommenen Kiezkneipen 9 und legendären Musikclubs. Gerahmt wird das Ganze durch Werke von unermüdlichen Graffiti-Sprühern höchst unterschiedlichen Niveaus. Gegen Mitternacht ist Schichtwechsel, dann machen sich die

Gäste der Restaurants auf den Weg nach Hause, während in der Nachbarschaft junge Leute in die Bars und Clubs strömen, wo bis zum Morgengrauen gefeiert und getanzt wird. Wer durchhält oder früh aufsteht, bekommt sonntags ab 5 Uhr morgens (Okt. – März – 10 Uhr) frischen Kaffee auf dem Fischmarkt, wo bis 10 Uhr Fisch, Gemüse, Käse und Kleintier lautstark feilgeboten wird. An dem his­torischen Platz beginnt die Elbmeile . Mittelpunkt ist das Stil­werk.12 Das Industriedenkmal war früher eine Malzfabrik, heute haben hier edle Einrichtungsfirmen ihre Dependancen oder Flagshipstores. Auf acht Etagen findet man grosse Marken wie Kartell, Ligne Roset und Bulthaup, jedoch auch ausgefallene Läden wie Etage Eins 14, die junge deutsche Mode zeigen, oder Sleeping Dogs 13, die komplette Lebenswelten ausstellen (siehe Tipps). Am Fischmarkt und der sich anschliessenden Grossen Elbstrasse ist in den letzten 10 Jahren eine für den Hafenrand typische Mischung entstanden: Schicke Gastronomie steht im Kontrast zu einfachen Fischbuden, Glas- und Stahlarchitektur zu alten Backsteinbauten, ein modernes Apart­ hotel zum Seemannsheim. Das Ende des Hafenrands markiert das Dockland 18, ein begehbares Bürogebäude der Architekten Bothe, Richter, Teherani. Das Trio bestückt die Stadt seit Jahrzehnten mit immer neuen Entwürfen aus Glas, Beton und Formen, die sich um den Themenkreis Wasser drehen. In direkter Nachbarschaft steht der ehemalige Kreuzfahrtterminal aus den 80er-Jahren, und weiter die Elbe runter promeniert man vorbei an Kaispeichern hin zu Hamburgs Perlenkette, wie die Reihung von Glaskuben direkt am Wasser genannt werden. Neben Wohneinheiten sind auch hier Büros und Restaurants entstanden.19 Im Anschluss wird es dann doch einmal richtig maritim. Im Museumshafen Övelgönne liegen alte Holzkähne und ein Eisbrecher, den man, sofern nicht im Einsatz, besichtigen kann. Von hier fahren für einen Euro 70 Boote des öffentlichen Hamburger Verkehrsverbunds (Linie 62, www.hvv.de) auf die andere Elbseite oder zurück zu den Landungsbrücken. Wer sich jedoch einmal wie ein Hamburger fühlen will, der spaziert noch ein paar Meter weiter bis dahin, wo der Asphalt zum feinen Sandstrand wird. Die Nase im Wind, den Blick Richtung Meer. $

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Bar ÂŤ20upÂť des Hotels Empire Riverside.

Traditionsgericht Labskaus in der Oberhafen-Kantine.

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24 Buchst채blich ein schr채ges Erlebnis: Die Oberhafen-Kantine plagt eine schwere Schlagseite.


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An der sogenannten Perlenkette reihen sich Glaskuben aneinander.

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Fischbude bei der Fischhalle an der Grossen Elbstrasse.

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Perlenkette vom Wasser aus.

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In der Massschneiderei Lewin findet der Mann feinste Anz端ge und Accessoires.

Dockland vermittelt Hochsee-Feeling.

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Hamburg am Wasser

Binnenalster

6

5

Steintorwall

Überseeallee

3 2 4

Willy-Brandt-Str.

Esplanade

1

Ludwig-Erhard-Str. 10

Holstenwall

8

Elbtu

Budapesterstr. Reeperbahn

Alter

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nnel

St.Pauli Hafenstr.

9

11 7

Pepermölenbek Holstenstr.

12

13

15 14

Palmaille Königsstr. Max-Brauer-Allee

16 18

17

Elbchausee 19

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1 Kesselhaus 2 Überseepavillon 3 Prototyp, Automuseum 4 Elbphilharmonie 5 Deichtorhallen 6 Oberhafen-Kantine 7 Schauermann 8 The Art Of Hamburg 9 Brücke 10 10 Lewin 11 Empire Riverside 12 Stilwerk 13 Sleeping Dogs 14 Etage Eins 15 Limited Edition Design Gallery 16 Fischmarkt 17 Lauritz 18 Dockland 19 Tafelhaus 20 Weisses Haus


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1 Kesselhaus Info-center der Hafencity

Das Kesselhaus (1887) war einst die Energiezentrale des Hafens. Ab hier starten samstags, 15 Uhr, kostenlose Führungen durch die Hafencity. Ein Architekturmodell vermittelt einen Überblick über die Planung von Gebäuden und Plätzen. Interessant! Am Sandtorkai 30, 20457 Hamburg www.hafencity.com

für Porsche reserviert. Schön anzu­ schauen – auch für Fahrradfahrer! Shanghaiallee 7, 20457 Hamburg, www.prototyp-hamburg.de

4 Elbphilharmonie, Info-Pavillon

Ausstellungsraum über Architektur und Nutzung der Elbphilharmonie (Fertigstellung voraussichtlich 2012) sowie Modell des Konzertraums. An der Aussenfassade geben Hör- und Sehrohre audiovisuelle Eindrücke. Macht Spass! Magellan-Terrassen, 20457 Hamburg, www.hafencity.com

2 Überseequartier Info-Pavillon

Das Überseequartier wird dereinst das Herz der Hafencity sein. Einige Gebäude stehen bereits. Bis dahin verschaffen im Pavillon Animationen Einblicke in die architektonische Zukunft. Samstags gibt es eine Tee-Lounge der Hamburger designaffinen Teemacher Samova. Stilvoll Tee trinken! Osakaallee 14, 20457 Hamburg www.ueberseequartier.de Und: www.samova.net

3 Prototyp, Automuseum

Sehr stylisch. Zwischen modernem Interiordesign stehen Prototypen von Renn- und Sportfahrzeugen der Nachkriegszeit. Eine ganze Etage ist

Nördlicher Rand Hafencity

5 KunstRäume Deichtorhallen

Ein ganz besonderer Ausstellungsort sind die Hamburger Deichtorhallen. Die zwei hohen, lichten Gebäude dienten zu Beginn des vorletzten Jahrhunderts als Markthallen. Heute werden dort Werke der Fotografie und zeitgenössische Kunst gezeigt. Durch die Deckenhöhe und flexiblen Wandsysteme ist der Hallencharakter erhalten geblieben, sodass es eine wahre

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Freude ist, die Exponate anzuschauen. Man hat immer genug Raum und Luft um sich herum. Mit zu den Deichtorhallen gehört ein Design- und Buchshop sowie eine Buchhandlung, die spezialisiert auf Fotografie und mit 2500 Bänden die grösste Fachbuchhandlung Europas ist. Nebenan, im Fillet of Soul, kocht und backt ein junges Team hinter einer Glasfront kreative Köstlichkeiten, die im Restaurant serviert werden. Sehr lecker! Deichtorstrasse 2, 20095 Hamburg Deichtorhallen, www.deichtorhallen.de Telefon: +49-40-321030 Restaurant Fillet of Soul www.fillet-of-soul.de Telefon: +49-40-70705800

6 Oberhafen-Kantine

Ziemlich schräg. Schwere Schlagseite plagt die Oberhafen-Kantine, sodass die Suppe gefährlich zum Tellerrand schwappt. Das schräge Häuschen am Rande der Hafencity hat seit seiner Eröffnung 1925 Sturmfluten, Unterspülungen und Abrisspläne mehrfach überlebt und sein Äusseres wie auch die Inneneinrichtung bewahrt. Zurzeit erfährt die Gaststätte eine neue Hochzeit. Das liegt zum einen am gastronomischen Konzept: Es wird leckere Hamburger Hausmannskost serviert mit Zutaten aus der Region. Zu empfehlen Hamburger Weisswurst mit Hering für 5 Euro oder das Traditionsgericht Labskaus (Zutaten u. a. Rote Bete, Rollmöpse, Corned Beef) für­ 13 Euro. Zum anderen geht die Ober­hafenKantine auf Reisen. Der Künstler Thorsten Passfeld hat sie im Massstab 1:1 aus Abrissholz nachgebaut, und Eigentümer und Kulturinvestor Klausmartin Kretschmer schickt sie rund um die Welt. Die Botschaft: Die Oberhafen-Kantine 2 soll «Lust machen auf die Wiederentdeckung und Erhaltung traditioneller Speisen». Stockmeyerstrasse 39, 20457 Hamburg, www.oberhafenkantine-hamburg.de siehe S. 23 und 24

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Hafencity


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St. Pauli/ Landungsbrücken 7 Schauermann, Restaurant

Man sitzt auf original Thonet-Stühlen aus den 60er-Jahren, isst gute CrossOver-Küche und guckt dabei auf den Hamburger Hafen, im Rücken den Kiez von St. Pauli. Beste Aussicht! Hafenstrasse 136–138, 20359 Hamburg www.restaurant-schauermann.de

Wänden, Kaffeesäcke als Kissen. Und dazu allerbeste Krabbenbrötchen. Auf den Landungsbrücken/Brücke 10 direkt neben Abgang Telefon +49-4065046899

10 Lewin Masskonfektion

Portugiesenviertel. Feinste Anzüge und Accessoires für Herren. Inhaber Thorsten Lewin entwirft Masskonfektion mit Stoffen von Zegna und Loro Piana. Klassisch-lässig! Rambachstrasse 12, 20459 Hamburg www.lewin.de siehe S. 28

das Design- und Lifestyle-Einkaufszentrum in der ehemaligen Malzfabrik haben sich Möbelfirmen, Auktionshäuser und Boutiquen niedergelassen. Hauptanziehungspunkt ist jedoch das Stilwerk geblieben. Vor rund einhundert Jahren wurde der Klinkerbau errichtet. Im Zentrum des Gebäudes, wo einst ein Silo thronte, befindet sich das eindrucksvolle offene Treppenhaus. Eine Galerie umschliesst jedes der acht Geschosse, und die Fahrt mit dem gläsernen Aufzug verschafft eine gute Übersicht über die gelungene Verbindung von Architektur verschiedener Epochen. Grosse Elbstrasse 68, 22767 Hamburg www.stilwerk.de Telefon: +49-40-2880940

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11 Empire Riverside, Hotel

8 The Art of Hamburg, Hamburg-Kaufhaus

Portugiesenviertel. Im kleinen Künstlerkaufhaus interpretieren Hamburger Kreative das Thema Hafen neu. Originelle T-Shirts, Taschen, Tassen, etc. Souvenirs mal ganz anders. Ditmar-Koel-Strasse 19, 20459 Hamburg www.the-art-of-hamburg.de

20 Etagen Elbblick auf dem Kiez von St. Pauli. Stararchitekt David Chipperfield liess sich von der Klassischen Moderne und dem Mythos Oceanliner der Dreissigerjahre inspirieren. Unbedingt hingehen: Hotelbar 20up, natürlich im 20. Stock. Bernhard-Nocht-Strasse 97, 20359 Hamburg www.empire-riverside.de siehe S. 23

Elbmeile

13 Sleeping Dogs, Concept Store

Möbel, Mode, Objekte, Accessoires. Inhaberin Carmen Gloger selektiert das Beste von sehr kleinen Labeln bis zu internationalen Marken und stellt es zu Lifestyle-Welten in ihrem Laden zusammen. Sehr überraschend! Stilwerk, 1. Etage, Grosse Elbstrasse 69 22767 Hamburg www.sleepingdogs.de

12 Stilwerk

9 Brücke 10, Bistro

Näher am Wasser geht nicht. Fisch­ imbiss, weiss gestrichene, gross gezimmerte Möbel, Kunst an den

Schöner shoppen! Als der Fischmarkt und die Grosse Elbstrasse noch den Fischhändlern, Seemännern und Prostituierten gehörten, galt das Stilwerk mit seinen grossen Designmarken als Exot in dieser Welt. In den vergangenen 15 Jahren hat sich das Bild komplett gewandelt. Rund um

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14 Etage eins, Modeladen

Kaufhaus für kleine, individuelle Modelabels aus Deutschland. Zeitlose Schnitte und Nachhaltigkeit vereinen die verschiedenen Designer. Schönes Loft! Stilwerk, 4. Etage, Grosse Elbstrasse 69 22767 Hamburg www.etage-eins.com


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18 Dockland

15 Limited Edition Design Gallery, Galerie

Limitierte Editionen, Prototypen, Design-Art-Möbel und Unikate in lichten, weissen Räumen. Stilwerk, 7. Etage, Grosse Elbstrasse 68 www.stilwerk-designgallery.com

16 Fischmarkt Hamburg-Altona Markthalle

In einem Fünfzigerjahre-Klinkerbau verkaufen alteingesessene Fischhändler ihre Ware. (Nicht zu verwechseln mit der Fischauktionshalle, wo sonntags während des Fischmarks Jazzmusik gespielt wird.) Dazu sind viele Imbisse, ein Frischemarkt und Res­ taurants gekommen. Fisch satt! Grosse Elbstrasse 137 www.fischmarkt-hamburg.de siehe S. 26

Schiff ahoi! Weit vor den Toren Hamburgs heisst das «Willkomm-Höft» mittels riesiger Lautsprecher Schiffe aus aller Welt mit ihrer Nationalhymne willkommen. Wenn sie dann ca. 15 Kilometer flussaufwärts in den Hamburger Hafen einlaufen, wird ihnen ein architektonischer Gruss aus Glas und Stahl übermittelt. Auf einer eigens aufgeschütteten Landzunge prangt ein futuristisches Bürogebäude der Hamburger Architekten Bothe, Richter, Teherani in die Elbe. Es erinnert an den Bug eines Schiffes und ist von der Landseite aus täglich bis zum Einbruch der Dämmerung begehbar. Zwei Aufgänge aus Glas und Holz führen auf das Dach. Dort oben fühlt man sich dann tatsächlich wie auf Deck eines grossen Schiffes, und der Wind pfeift wahrscheinlich ebenso heftig wie auf offener See. Am Fusse des Docklands befindet sich der gleichnamige Fähranleger. Die Linie 62 verkehrt mehrmals stündlich und läuft unter anderem die Landungsbrücken, Altona/Fischmarkt und den Museumshafen Övelgönne/Neumühlen an. Fahrplanauskunft unter: www.hvv.de Van-der-Smissen-Strasse 9, 22767 Hamburg www.dockland-hamburg.de siehe S. 28

Övelgönne

20 Restaurant WeiSSes Haus

Captainʼs dinner. Die Hafenpromenade beginnt in der Hafencity und endet im Museumshafen Övelgönne. Dort säumen alte Kapitänshäuschen die Uferwege. Sie dienten einst Seeleuten als Ruhesitze mit Wasserblick. Inzwischen werden sie als begehrte Immobilien gehandelt. Die meisten stehen am Strandweg und sind nur zu Fuss erreichbar. Gleich am Anfang gegenüber vom Schiffsanleger und dem Museumshafen steht hinter einer Sturm­flutmauer auf einem Minideich ein besonders hübsches Exemplar. Durch einen Wintergarten betritt man die ehemalige gute Stube eines Kapitäns. Die moderne Einrichtung jedoch lässt keine Rückschlüsse offen. Schlichte Holzmöbel, schönes Geschirr, allerbestes Essen und das Tuten der vorbeiziehenden Riesenpötte sorgen dafür, dass das Restaurant gerade am Wochenende sehr gut besucht wird. Man sollte vorher unbedingt reservieren oder sich während der Woche zum preisgünstigen Mittagstisch zwischen 12 bis 15 Uhr einfinden. Övelgönne 50, 22763 Hamburg, www.das-weisse-haus.de Telefon: +49-40-3909016

17 Lauritz Auktionshaus

Im Online-Auktionshaus kann man besichtigen, was man digital ersteigern will. Spezialisiert auf Designklassiker, Antiquitäten, Kunst. Versand nach ganz Europa. Für Design-Schnäppchen-Jäger! Grosse Elbstrasse 268 www.lauritz.com

19 Tafelhaus Restaurant

Exklusive Gastronomie des vielbeschäftigen TV-Kochs Christian Rach. Im Glaskubus direkt an der Elbe. Sehr gutes Essen, leider teuer. Neumühlen 17, 22763 Hamburg www.tafelhaus-hamburg.de

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Perlen-kette


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Interview: Peter J. Lassen

ordnungsstifter

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Redaktion und Interview: Nina Huber Fotos: Nikolaj Linares

Der Montana-Gründer Peter J. Lassen feierte im vergangenen Oktober seinen 80. Geburtstag. Die Wohnrevue hat den Dänen persönlich in Kopenhagen getroffen und mit ihm auf sein Leben, die Geschichte von Montana und die Entwicklung des Designs zurückgeblickt. 34


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Interview: Peter J. Lassen

Er ist ein Pionier. Peter J. Lassen entwarf bereits 1974 ein Regalsystem, das unzählige Kombinationsmöglichkeiten zuliess. 1982 gründete der Däne die Firma Montana und entwickelte das System weiter. Im vergangenen Oktober konnte er seinen 80. Geburtstag feiern. Dazu stiegen drei Partys: zuerst im Kreise seiner Familie und (Künstler-)Freunde, anschliessend im Montana-Showroom in Kopenhagen mit vielen Partnern und Kunden und zuletzt noch auf Fünen, der Insel, wo die Produktionsstätte von Montana liegt. Die ausgiebige Feierei hat dem rüstigen Herrn kaum zugesetzt, denn nur ein paar Tage später wirkt er erholt und gut in Form. Fürs Interview holt er mich höchstpersönlich am Flughafen von Kopenhagen ab, und bevor es zu seinem Haus geht, das etwa eine halbe Stunde ausserhalb der Hauptstadt liegt, gibt es eine kleine Führung durch die Stadt. Irgendwann kommen wir an der Nationalbank von Arne Jacobsen vorbei. Lassen kannte ihn persönlich, denn er leitete in den 60erund 70er-Jahren das Unternehmen Fritz Hansen und arbeitete unter anderem mit Arne Jacobsen, Verner Panton und Jørn Utzen zusammen. «Verner war der netteste Mensch, den man sich vorstellen kann», erinnert sich Lassen. «Du konntest ihm irgendein Material geben, und eine halbe Stunde später kam er mit einem neuen Design, das man noch nie gesehen hatte. Er war ein Meister im Erkennen des Potenzials neuer Materialien.» Und Arne Jacobsen? «Der war völlig anders, er war eher Bildhauer als Designer. Meist machte er ziemlich schnell einen Prototyp und dann testete er ihn immer und immer wieder.» Als wir die Stadt schon hinter uns lassen und auf schneebedeckten Strassen durch Wälder fahren, fragt er mich plötzlich: «Was ist Ihre Definition von Möbeln?» Etwas überrumpelt stammle ich: «Na ja, halt alles, womit man sich einrichtet: Ein Bett, Tisch und Stuhl, Sofa, und ja, auch ein Regal.» «Sehen Sie, das Regal nennen Sie zuletzt – wie alle.» Ich muss lachen und wende ein: «Wenn eine Einrichtung aufs Minimum reduziert ist, reicht eigentlich ein Bett, ein Tisch und ein Stuhl.» «Ja, und dann haben Sie ein Riesenchaos.» Wo er recht hat, hat er recht.

wieder anders, denn ich wollte mein Zimmer nach meinen eigenen Vorstellungen gestalten. Ich hatte keinen Respekt vor der 200 Jahre alten Architektur des Hauses (lacht). W R Sie erwähnten vorhin die Freiheit,

die Sie Ihren Kunden mit dem modularen Regalsystem geben. Was bedeutet denn für Sie Freiheit im Leben? P L «Es ist die Möglichkeit, sich umentscheiden zu können. Nicht festzustecken. Freiheit als Geschäftsphilosophie ist vielleicht ein starkes Wort, aber Freiheit ist auch etwas sehr Ernstes. Es ist die Möglichkeit, zu wählen.» W R Sie

Der 80-jährige Peter J. Lassen im Gespräch bei ihm zu Hause.

W R Herr

Lassen, in den Siebzigerjahren entwarfen Sie das Regal 6060, das dem berühmten Montana-Regal­ system bereits sehr ähnlich war. Wie kam es dazu? P L Es gab eigentlich zwei Gründe. Damals arbeitete ich noch bei Fritz Hansen. Dort gab es vor allem Stühle, Stühle und nochmals Stühle. Immer wenn wir irgendwo eine Ausstellung hatten, fehlte uns eine gute Stauraummöglichkeit. Fitz Hansen hatte aber ursprünglich eine Tradition in Regalsystemen, und diese habe ich als Direktor des Unternehmens wieder aufleben lassen. Das Modell 6060 war nur in einer Grösse erhältlich, wie der Name schon sagt, in 60 × 60 und einer Tiefe von 30 Zentimetern. Wie später beim Montana-System waren die Ecken gerundet. Das wirklich Neue am System war, dass man damit verschiedene Räume kreieren konnte. Der Käufer hatte somit die Freiheit, sein Regal individuell zusammenzustellen – «Entfaltungsmöglichkeiten», wie man auf Deutsch so schön sagt. Der zweite Grund, weshalb man ein Möbel entwirft, ist, wenn man es selbst braucht. Als Junge hatte ich zur Aufbewahrung meiner Bücher und Spielzeuge Kisten zur Verfügung, mit denen das Obst transportiert wurde. Diese stapelte ich aufeinander, organisierte sie einmal so und dann

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waren ein Junge beziehungsweise ein Teenager, als der Zweite Weltkrieg ausbrach und Dänemark vom Deutschen Reich besetzt wurde. Kann es sein, dass Ihr starker Wunsch nach Freiheit auch mit diesem Erlebnis zu tun hat? P L Man wird ständig durch die Umstände beeinflusst. Die Zeit der Besetzung war hart: Du warst nicht frei, konntest nicht reisen. Nach dem Schulabschluss schrieb ich mich als Erstes ein, nicht etwa bei der Armee, sondern auf einem Handelschiff nach Amerika. Ich wollte die Welt sehen! Um auf Ihre Frage zurückzukommen, ja, ich denke, der Krieg hat meinen Wunsch nach Freiheit beeinflusst. W R Wie

wichtig war die Einrichtung oder das Design während der schwierigen Vierzigerjahre? Hatte man damals nicht ganz andere Sorgen, oder war es umso wichtiger, sich zu Hause wohlzufühlen? P L Man musste auf vieles verzichten und sich auf das konzentrieren, was um einen herum war, die Familie, Freunde, das soziale Netzwerk. Bei der Herstellung von Möbeln musste man auf das Rohmaterial zurück­ greifen, das einem zur Verfügung stand. W R Zurück zum Systemmöbel. Sie sprachen eigentlich schon in den Siebzigerjahren eine flexible Klientel an. Müssen die Leute heute flexibler sein als früher, oder kommt es einem nur so vor, da die viel erwähnte Flexibilität ein Modewort geworden ist?


Interview: Peter J. Lassen

W R Wie ist es mit Ihnen? P L «Ich bin konservativ-liberal.»

(schmunzelt)

W R Loslassen können Sie offenbar nicht so gut, Sie arbeiten noch immer sehr viel. Ihr Sohn Joakim Lassen ist heute Direktor des Designs und der Kommunikation. Wie ist es, mit ihm zu arbeiten? Oder müsste ich eher Ihren Sohn fragen, wie die Zusammenarbeit mit Ihnen ist? P L (Lacht) Es ist eine Freude! Oft sind wir uns blindlings einig, manchmal aber müssen wir viel diskutieren. Ich bin ein Kind von gestern, er von heute. W R Aber interessieren Sie sich noch immer für neue Entwicklungen, neue Materialien? P L Ja, sehr! Zum einen gibt es die Materialien, die natürlich vorhanden sind. Es interessiert mich sehr, wie diese eingesetzt werden. Lehm beispielsweise wird hier in Europa gebrannt. In anderen Gegenden, wo die Energie fehlt, lassen sie den Lehm einfach trocknen. Zum anderen gibt es industriell entwickelte Materialien. Wenn immer ein neues Material entsteht, müssen wir es im Kopf testen: Was wäre gewesen, wenn wir dieses Material früher ge­habt hätten, was hätte man damit alles gemacht? Und was sind die heutigen Möglichkeiten und Bedürfnisse?

verändert. Man kann natürlich ein extravagantes oder «hysterisches» Möbel entwerfen, aber mich interessieren «demokratische» Möbel. Möbel für alle.

«Die Motivation eines Designers ist, das Leben einfacher zu machen.»

W R Philippe

Starck hat viel zur Demokratisierung des Designs beigetragen, weil er Möbel entwarf, die den finanziellen Rahmen nicht sprengen. Und ich würde behaupten, auch Ikea hat der Demokratisierung des Designs geholfen, indem das Unternehmen die Leute für das Thema sensibilisiert hat. P L Ich würde es so sagen: Montana hat die Vision, flexibler zu sein, respektvoll gegenüber der Umwelt sowie überzeugend bezüglich Ökonomie, Ästhetik und Ethik zu sein. Die Möbel von Montana sind langlebig. Wenn ein Möbel schnell kaputt geht oder einen schon bald seine Form langweilt, ist das auch nicht ökonomisch, sondern verschwenderisch. W R Sie

haben jetzt Ihren achtzigsten Geburtstag gefeiert. Würden Sie in Ihrem Leben irgendetwas ändern, wenn Sie könnten? P L Puh, das ist eine grosse Frage. (Überlegt) Ich bin mir nicht bewusst, jemals einem anderen Menschen Schaden zugefügt zu haben. Das wäre das Erste, das ich ändern würde. Wenn mir dazu aber nichts einfällt, sollte ich wohl nichts ändern wollen. Nicht, dass ich nie Probleme gehabt hätte. Kleine Details würde man vielleicht im Nachhinein anders machen, aber die grossen Entscheidungen nicht. Nein, ich bin glücklich.» Herzlichen Dank für das ausführliche Gespräch, Herr Lassen!

W R Hat

sich der Beruf des Designers gegenüber früher verändert? P L (Überlegt lange) «Nein. Die Motivation des Designers ist, das Leben einfacher zu machen. Den Umgang mit Produkten im täglichen Gebrauch und bei der Arbeit einfacher zu machen. Das ist das Ziel. Die Räume aber sind immer noch mehr oder weniger die gleichen, nur unser Alltag hat sich

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«Die Menschen könnten heute noch flexibler sein, wenn sie wollten, aber die wenigsten machen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Das ist übrigens das gleiche Problem wie bei den Farben: Offenbar haben die Menschen Angst vor Farben. Der schlimmste Einsatz von Farben ist, wenn er ganz fehlt! Die Menschen sind konservativ. Irgendwie bleiben sie stehen.»

PL


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Systemmöbel

verwandlungskünstler

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Redaktion und Text : Nina Huber

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Systemmöbel bieten zweierlei Freiheiten: erstens die freie Wahl, wie und in welcher Anzahl die einzelnen Elemente angeordnet sein sollen. Zweitens den Luxus, sich umentscheiden zu können. Ihre Flexibilität ist ein grosser Vorteil. Wir zeigen eine Auswahl dieser Verwandlungskünstler in Form von Regalen und Stauraummöbeln. 38


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Systemmöbel

2 Die Elemente von «Stacked» sind in drei verschiedenen Grössen erhältlich und lassen sich beliebig kombinieren. Blickfang sind die unkonventionellen Clips, die dem Regal zusätzliche Stabilität verleihen und in diversen Farben erhältlich sind. muuto 3 Aus wie vielen Einheiten Ihr Regal «ABC» besteht, entscheiden Sie. Die Elemente werden auf eine Trägerplatte oder direkt an die Wand montiert. Zudem können die Fronten mit Oberflächenveredelungen der «Surfaces Collection» personalisiert werden. Capo dʼOpera

4 Das Gestell kann bis 249 Zentimeter hoch werden. «Piano» besteht aus einzelnen Regalen (32 oder 49 Zentimeter hoch) und ist flexibel arrangierbar. Darüber hinaus sind passende Einschubkorpusse erhältlich. Kettnaker

5 Die wendbaren Aluminiumwinkel von «Tab» fügen sich ganz ohne Werkzeug in die Nuten, die beidseitig in die Böden eingefräst sind. Höhe und Anzahl der Regalböden sind beliebig – die Anordnung ist sogar ums Eck möglich. formfjord 6 «Quaro» besteht aus Containern, die gemäss dem Baukastenprinzip beliebig zu Sideboards, Regalen oder Kommoden angeordnet werden können. Insgesamt stehen 20 Grundformen sowie 16 Standardfarben zur Auswahl. flötotto 7 Das hochwertige Möbelsystem mit den Aluminiumprofilen ist neu mit einer integrierten LED-Beleuchtung im Angebot. Per Fern­ bedienung kann die gewünschte Farbe gewählt werden: sattes Rot, sanftes Gelb, beruhigendes Grün oder kühles Blau – je nach Stimmung. artmodul 8 Beim «Irion Regal 2» stehen sieben Höhen, zwei Tiefen, fünf Anbaubreiten und 17 Farben zur Auswahl. Selbst nach dem Zusammenbauen lässt sich das Möbel nach links oder rechts erweitern. Es besteht aus Birkensperrholzplatten und wird in der Schweiz gefertigt. irion 9 Dieses Regalsystem mit Aluminiumrahmen kann auch als Raumteiler eingesetzt und beidseitig bedient werden. Bei der Gestaltung der Schiebeelemente besteht eine grosse Gestaltungsfreihei. Zudem besteht die Möglichkeit, spezielle Grafiken anzubringen. chamäleon

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10 Der dänische Möbelhersteller Montana ist bekannt für sein Regalsystem (siehe auch Interview mit dem Gründer Peter J. Lassen, S. 34). Es zeichnet sich aus durch seine Vielseitigkeit. Für diese Abbildung wurden einfach die kleinsten verfügbaren Einheiten in zwei verschiedenen Tiefen aufeinanderge­ stapelt – kleiner Aufwand mit grosser Wirkung! montana

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UFGEFALLEN

Am Designersʼ Saturday in Langenthal wurde eine Produkterweiterung des Regalsystems von Chamäleon präsentiert, die ab sofort erhältlich ist und in Einzelanfertigung hergestellt wird: Ausgestattet mit einer vollständig unsichtbar verstaubaren Leinwand im oberen Rahmen wandelt sich das Regal flugs in eine Projektionsfläche fürs Home Cinema.

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1 Nothing «Else» als Seiten und Böden: Dieses Regal braucht weder Schrauben noch Streben, denn die Seiten werden einfach in die horizontalen Platten gesteckt und halten dank Schrägstellung. Die Kipprichtung ist dabei frei wählbar, und auch die Reihenfolge der beiden verschiedenen Fachhöhen ist variabel. So entsteht bei Bedarf immer wieder ein neues Regal. nils holger moormann


Systemmรถbel

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Systemmöbel

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11 Das neue System «T030» stammt aus der Feder von Piero Lissoni und ist darauf ausgelegt, ad hoc neue Lösungen zu ermöglichen. Die drei verfügbaren Tiefen betragen 35, 45 oder 60 Zentimeter. Wahlweise ist das Möbel mit einem modularen Sockel erhältlich. Bei den Oberflächen stehen Holz oder Lacke zur Auswahl – möglich auch in Kombination – sowie über 50 verschiedene Farben. lema

12 «Tao10» ist die Weiterführung des erfolgreichen Regalsystems «Taoday», das 2009 lanciert wurde (Design: Mauro Lippari). Mit seinen langen Klappen und Schubladen zeigt es sich etwas eleganter und insgesamt luftiger als sein Vorgänger. Es ist in diversen Grössen und unterschiedlichen Oberflächen – beispielsweise matt oder lackiert – erhältlich. misura emme

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13 Das flexible Gestell «Helsinki» kann beliebig in die Breite und Höhe vergrössert werden, wobei bei der Version mit Rädern nur drei Höhen (90, 129 und 168 cm), ohne Räder aber fünf Höhen (82, 121, 160, 198 und 237 cm) zur Verfügung stehen. Das Möbel wird aus druckgegossenem Aluminium hergestellt. desalto


Systemmรถbel

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Systemmรถbel

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Systemmöbel

14 Das neue Möbelsystem «Vifian’meo» basiert auf einem Raster von 12,5 Zentimetern und kann als Sideboard, Regal oder Raumtrenner angeordnet und eingesetzt werden. Gezielte Akzente werden mit den Rück­w and­ elementen gesetzt, die auch der Stabilisierung dienen. vifian 15 «Studimo» ist ein echter Klassiker (erste Version von 1977!). Aber es kommen immer neue Ergänzungen dazu. Das aktuellste Erscheinungsbild von 2011 ist filigraner, ver­ fügt unter anderem über grifflose Türen und vereint Büchergestell und Medienmöbel in einem. interlübke

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16 Das System «Pab» ist seinerzeit der Idee eines gefalteten Papiers entsprungen: Die Basis ist ein einfacher Regalboden, der mit feinen Metallstäbchen mit der Wand verbun­ den ist. Ergänzt wird das Programm durch diverse Behälter, (Schiebe-)Türen und Schubladen. Individuelle Lösungen auch auf Mass. B & b Italia 17 Mit Braun, Beige und Reinorange ist die USM-Farbpalette einmal mehr erweitert wor­ den. Sämtliche Farben sind erhältlich für Metallelemente, horizontale Glaseinsätze und farbig lackierte Glastischplatten. usm

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18 «Skip» überzeugt durch die schmalen Regal­e. Basis bildet das Wandpaneel, das indivi­ duell mit Regalelementen, Containern und Schiebe­türen ausgestattet werden kann. poliform

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Systemmöbel

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19 «Composizione 226» setzt sich aus einer beliebigen Anzahl hängender Schrankelemente und einer ebenfalls schwebenden Konsole zusammen. Die Elemente sind in Brauntönen matt lackiert und die Fronten in Cortenstahl ausgeführt. PRESOTTO

20 Zählt schon zu den Klassikern: «VaRe» ist, wie der Name schon andeutet, fast unendlich variabel. Erhältlich in zwei verschiedenen Tiefen und in unterschiedlichen Höhen bis maximal 260 Zentimeter. Bei Bedarf kann die Innenausstattung durch Module mit Schwenk- oder Klapptüren, Holz- oder Glastablaren, Schubladen oder Auszügen oder einer Medianische ergänzt werden. WELLIS

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21 «Simia» ist ein neues Einzelmöbelprogramm, bei dem sich Sideboards, Hängeelemente oder Wandborde beliebig aneinanderreihen lassen. Bei der Ausführung auf der Abbildung in Lackweiss und Braunkernesche kreuzen zum Beispiel drei horizontale Elemente die vertikale Linie des filigranen Regals mit beleuchteten Glasböden. HÜLSTA



Kochen Inkognito

Kochen inkognito Redaktion und Text : Susanne Lieber Text London: Jasmin Fischer (London-Korrespondentin, WAZ)

Sie bewegen sich in einer juristischen Grauzone, lassen sich davon aber nicht ins Boxhorn jagen. Immer mehr Hobbyköche in den Grossstädten servieren nicht mehr nur dem eigenen Freundeskreis Leckereien, sondern kochen gegen Bezahlung auch für unbekannte Gäste. Damit fehlende Schanklizenzen und andere Gesetzeshürden nicht zum Problem werden, bedient man sich allerlei Tricks. Die einen «verlosen» das Glas Wein, die anderen gründen einen Verein.

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Kochen Inkognito

London.

Fotos London: Frank Preuss Wohnrevue 1 2011

MsMarmitelover ist Underground-Köchin und tischt fremden Gästen in ihrem Wohnzimmer Dreigängemenüs auf. Dass ihre Wäsche für alle sichtbar unter der Decke zum Trocknen aufgehängt ist, stört dabei nicht. Ein Besuch mit Tricks, Tücken und Tortillas. Leicht zu finden sind sie nicht, das liegt in ihrer versteckten Natur. Die Untergrundköche brechen gleich mehrere Gesetze, weshalb sie ohne offizielle Werbung oder Türschild vor sich hin schnippeln und brutzeln. Nur Londons SzeneCliquen kennen ihre Adresse, andere finden über Twitter, Facebook oder Google ersten anonymen Kontakt. MsMarmitelover, die ihren wahren Namen lieber nicht verrät, kocht zum Beispiel gern exotisch und öffnet seit März jeden Samstag ihr Wohnzimmer nordwestlich der Themse für 20 Fremde. «Einen Ehemann zum Bekochen habe ich ja nicht», spottet sie, «und meine Tochter isst nichts.» Neben ihrem Aga-Herd, einem riesigen kohlebefeuerten Landhausofen, steht ein schwarz geschminkter Teenager und verdreht genervt die Augen. Bezahlt werden muss das Essen online im Voraus, erst dann rückt MsMarmitelover ihre Privatadresse samt Tür-Code raus. Das Geheimvergnügen kostet 25 Pfund pro hun­ grigem Magen – angefangen hat sie mit 15 Pfund und dabei schnell festgestellt, dass sie die Zutaten so nicht finanzieren kann. Verschreckt hat die Preiserhöhung offenbar niemanden – ein Besuch im Untergrund ist immer noch billiger als im legalen London, das unter der Kreditkrise ächzt. «Die Leute reservieren schon Tische für August», sagt sie. Heute lautet die Parole am Eingang «Hasta la victoria siempre», eine kleine Hommage an alle Anarchisten-Köche Kubas, die Touristen am System vorbei in ihren Stuben bewirten. Hinter der Haustür wartet dann ein Mix aus fremder Party und charmantem Bistro. «Kellner» Johnny, der viel Schwarz und Piercings trägt, empfängt die UntergrundDinner-Gäste mit einer Margarita und platziert sie im «Front Room» des Altbaus. MsMarmitelover hat zum Essen ihre schönen Eisentische aus dem Garten hereingetragen, Leinentischtücher ausgebreitet und lässt Musik aus ihrer privaten Sammlung auf dem iPod laufen. Jetzt erfährt man auch, was es gibt: Mexikanisch-Vegetarisch. Der Fotograf zieht ein Gesicht («Was, kein Fleisch?»), doch die Grundregel im Underground-Restaurant lautet: Es wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Regel Nummer 2: Locker bleiben bei Tischmanieren anderer Gäste, denn MsMarmitelover setzt die Fremden nach eigenem Gusto zusammen. Wir teilen uns den Tisch mit zwei sehr, sehr hungrigen englischen Reportern, die sich allein über die gemeinsame Vorspeise hermachen, aber immerhin freimütig ihren Rotwein teilen wollen. Alkohol dürfte überhaupt MsMarmitelovers grösster Gesetzesbruch sein: Eine Schanklizenz hat sie natürlich nicht. Kellner Johnny, dessen Beschäftigung zudem nicht steuerpflichtig angemeldet sein dürfte, kaschiert das Problem gewieft: «Sie können sich mit 3 Pfund an einer Tombola

beteiligen», sagt er, «und ich bin mir ziemlich sicher, Ihre Chancen auf ein Glas Wein stehen gut. Wenn Sie gewinnen würden, welchen Wein dürfte ich Ihnen bringen?» Derweil duftet es aus der Küche nach Tortillas und Chili sin Carne. Die Musik ist besser und leiser als in den meisten offiziellen Restaurants, das Ambiente geschmackvoller. Wer will, bekommt kostenlos einen Nachschlag und kann die anderen Optionen des Hauses ausloten. «Nervensägen fliegen raus», schreibt die Gastgeberin in ihrem Blog, «wer mir allerdings gefällt, darf über Nacht bei mir bleiben.» Beides, fügt sie hinzu, sei bislang noch nicht vorgekommen. Fürs Dessert hat die Köchin eine Frau engagiert, die mit einem Bus durchs Land fährt und Schoko-Pudding verkauft. Am späten Abend öffnet sie die Schiebetür ihres Bullis auch vor MsMarmitelovers Haustür. Die hüpft mittlerweile auf ihren Lackleder-Keilsandalen und wunden Füssen vor dem Aga-Herd hin und her. Wie bei jeder guten Party stehen alle Gäste irgendwann bei ihr in der Küche. Dort fällt der Stress langsam von der Gastgeberin ab: «Es gibt keinen grösseren Druck, als 20 Fremde in deinem Wohnzimmer zu bewirten.» Arbeitsreich ist ihr Projekt auf jeden Fall: Damit es samstags keine Pannen gibt, legt sie meist schon mittwochs mit den Vorbereitungen los. «Ich kenne Leute, die fanden die Idee des Underground-Restaurants cool», erzählt sie, «aber nach einem Mal haben sie wieder aufgegeben. So etwas fordert einen enorm, und nebenbei hat man auch noch ein legales Leben.» Wer zu später Stunde noch einen Rotwein oder Cognac will, muss ihn sich selber holen. MsMarmitelover hat Feierabend und verbringt ihn auf ihre Weise: plaudernd mit den Gästen. «Das ist ja das Schöne», sagt sie, «vielleicht auch für Ausländer: Ihr könnt herkommen, spannende Engländer kennenlernen und nebenbei sehen, dass wir doch ganz gut kochen können.» Irgendwann zieht sie die Couch für die Frau mit dem Schokoladen-Bus aus und legt sich selber schlafen. «Vergesst nicht, das Schloss einzurasten, wenn ihr geht», sagt sie zu den letzten Gästen, die sich da auf ihren Holzdielen zwischen den Schwarzweiss­ urlaubsfotos festgequatscht haben.

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Nicht nur die Wäsche verrät, dass man hier in einer Privatwohnung und nicht in einem offiziellen Restaurant zu Gast ist.


Kochen Inkognito

Wohnrevue 1 2011 Fotos Zürich: Roman Lehmann, Fred Schaerlig

Kochen Inkognito

Vor einem Jahr fingen der Hobbykoch und die Innen­a rchitektin mit dem ersten «ZumZnacht» an. Teilnehmen kann jedoch nur, wer eine persönliche Einladung erhalten hat. Bislang waren es 72 Gäste.

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Kochen Inkognito

Zürich.

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Er ist leidenschaftlicher Hobbykoch. Sie ist ambitionierte Innenarchitektin. Bereits zum dritten Mal haben die beiden nun schon «Zum Znacht» geladen, einem exklusiven Dinner für 90 Franken, für das ein ungewöhnlicher Ort zum temporären Restaurant umfunktioniert wird. Gekocht wird dabei ausschliesslich mit regionalen und saisonalen Zutaten. Ein Abend in neun Gängen … 27. November 2010, irgendwo mitten in der Stadt… Kleine Quiches mit Speck und Steinpilzen machen die Runde, ordentlich angeordnet auf einem Tablett mit schwarzer Serviette. Auch Dörrbohnen mit Toggenburger Frischkäsewürfeln und dekorativen Mohnsamen werden gereicht, solange sich die 24 handverlesenen Gäste – einige darunter scheinen sich bereits zu kennen – in der alten Fabrikhalle einfinden und mit einem prickelnden Aperitif anstossen. Die Stimmung ist locker, die Gastgeber sind herzlich, und der Blick in den improvisierten Küchenbereich in einem Eck der Fabrikhalle lässt schon Vorfreude auf die nächsten Gänge aufkommen. Erst kürzlich wurde der Raum frisch getüncht, doch der charmanten Unvollkommenheit konnte der Anstrich nichts anhaben. So scheint er bestens geeignet für die inoffizielle Zusammenkunft der vorwiegend Kreativen (Fernsehmacher, Designer…Banker), die ein leckeres Dinner abseits herkömmlicher Restaurantkulissen schätzen. Das inszenierte Interieurkonzept für eine Nacht wurde dabei von der 32-jährigen Innenarchitektin, die normalerweise für einen Fernsehsender arbeitet, mit einfachen, aber wirkungsvollen Mitteln liebevoll umgesetzt. Von der Decke hängen transluzente Stoffbahnen, die nicht nur den Raum unterteilen, sondern auch als Projektionsfläche für Frank Sinatra und Co. dienen, die gleichzeitig für die akustische Untermalung sorgen. An der langen Tafel bilden Tischtücher und Geschirr in Weiss den neutralen Hintergrund für das mehrgängige Menü. Selbst die Blumendekoration scheint den lukullischen Köstlichkeiten, auf die nun alle gespannt am Tisch warten, bewusst nicht die Schau stehlen zu wollen. Lediglich schlichte Zweige mit graugrünen Eukalyptus-Blütenkelchen stecken in den Vasen. Zu jedem Tischgedeck gehört ein schmales Holzbrettchen mit eingebranntem «Zum Znacht», darauf jeweils ein kleines Schälchen mit Olivenöl und grobem Salz. Darin wird das leckere Brot gedippt, das extra von einem guten Freund (auch kein «Professioneller»!) gemacht wurde und nun in einem grossen Korb von Gast zu Gast getragen wird. Nach ein paar begrüssenden und erklärenden Worten des Kochs macht ein Krautsalat mit Nüssen und Äpfeln den Auftakt. Hier und da gibt es erste positive Reaktionen, die jedoch nicht in ein aufgesetztes «Ohhhh, Ahhhh, Mhhhh» abdriften. Auch der nächste Gang bringt eine süssliche Note mit sich: Brühe mit rotkohlgefüllten Ravioli in einem kleinen Einmachglas. Während die Gäste zufrieden auslöf-

feln, was der 31-Jährige gezaubert hat, wird in der Küche gleichzeitig schon der nächste Gang vorbereitet. Egli-­ Filets, die von einem befreundeten Fischer im Zürichsee gefangen wurden, werden auf ein in Wellenform gespritztes Pastinaken-Peterliwurzel-Püree gesetzt und von Rosenkohl sowie Bröseln mit Fenchelaroma begleitet; dazu wird ein Pino Grigio, Jahrgang 2009, gereicht. Wer keinen Wein mag, bekommt stattdessen einen feinen Tee. Langsam beginnt sich bereits ein kleiner Berg von abgetragenem Geschirr zu stapeln, dem jedoch bis zum Abtransport – eine Spülmaschine steht leider nicht zur Verfügung – keine weitere Beachtung geschenkt wird. Zu viel gibt es zu tun, um die Gäste, die wohl alle so zwischen Mitte zwanzig und Anfang vierzig sein dürften, glücklich zu machen. Angerichtet wird das Menü, das im Übrigen mindestens einmal im Voraus Probe gekocht wird, an einem grossen Tisch im Küchenbereich. Unter dem Schein von Schreibtischleuchten, die provisorisch an die Tischkante geklemmt wurden, arrangieren bis zu acht fleissige Hände das Essen auf den Tellern und halten sich genau an die skizzierte Vorgabe auf einem Zettel, der mit Kreppband an die Wand geklebt wurde. Daneben hängt eine Armbanduhr und ein genauer Ablaufplan. Es folgt der farbenfrohste Gang des Abends: hauchdünn geschnittene, rotweisse Randen, die auf dem Teller zu einer Rosette drapiert wurden, dazu ein Löffelchen feine Steinpilzbouillon. Eine Scheibe Laugenknödel, obenauf ein Engadiner Würstchen von der Gams und ein kleines Schälchen mit frischem Hagebuttenmus komplettieren das Ganze. Der Hauptgang wird auf 21.10 Uhr getaktet. Protagonist: Kalbsbrust von drei Metzgersfrauen aus der Gegend. Darunter findet sich eine Portion Ribelmais wieder. «Dazu wird einfach Maisgriess mit Butter angebraten», erklärt der Koch und fügt hinzu: «Einige Bauern essen das auch zum Zmorge.» Als fruchtige Komponente des Hauptakts werden Apfelwürfeli mit Randensaft gereicht; einen grünen Farbtupfer hingegen bildet ein filigranes Häufchen Sprossen, unter dem sich ein paar Pilze verstecken. Doch trotz anregendem Austausch mit den Tischnachbarn und dem Gegenüber entgeht den Schlemmenden nicht das Geringste. Auch nach Abtragen dieses Ganges ist nicht mehr viel auf den Tellern zu sehen. Zufrieden labt man sich am Wein, der jeweils passend zum Essen gereicht wird. Klang der Preis von 90 Franken im Vorfeld durchaus noch üppig, relativiert er sich im Laufe des Abends immer mehr. «Für uns stand von Anfang an fest, dass wir mit diesem Hobby kein Geld verdienen wollen. In erster Linie möchten wir, dass sich bei uns nette Leute bei einem guten Essen und in schöner Atmosphäre kennenlernen können, ohne dass wir jedoch dabei drauflegen müssen. Im Prinzip wären zehn bis zwölf Gäste optimal, aber dann müssten wir das Menü einfach noch teurer anbieten. Bei zu vielen Personen wird wiederum der logistische Aufwand zu hoch und die Suche nach einer geeigneten Räumlichkeit zu schwierig. Insofern sind 20 bis 24 Gäste für uns ideal», so der kochende Autodidakt und Designer, der seine Brötchen – wenn wunderts an dieser Stelle – mit der Entwicklung von Kochzubehör verdient. So weit, so gut. Ehe man sich jedoch zu tobendem Applaus und einem abschliessenden Urteil hinreissen

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Kochen Inkognito

Unter dem Schein von Schreibtischleuchten, die provisorisch an die Tischkante geklemmt wurden, arrangieren bis zu acht fleissige Hände das Essen auf den Tellern.

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lassen sollte, tut man bekanntermassen gut daran, die Königsdisziplin abzuwarten: das Dessert! Ein bagleförmiges, mit Zwetschgensauce bestrichenes Küchlein soll es geben, an einem Mousse, das aus dem angeblich besten Holunderblütensirup überhaupt bestehen soll. Zugegebenermassen hatte wohl die Mutter des Kochs dabei die Finger im Spiel. Das süsse, luftige Etwas in nicht ganz akkurater Nockerlform findet seine Krönung in einem offensichtlich selbst gemachten Minzblättchen. Eigentlich hätte es für ein finales Frischegefühl sorgen können. Doch nach einer kleinen Pause wird noch einmal kalorienreich ausgeholt. Das «Servicepersonal», das übrigens aus der Mit-Initiatorin des Abends und zwei Helferinnen besteht, verteilt auf dem Tisch einige Brettchen mit zweierlei Käsesorten, unter anderem aus dem Zürcher Oberland, und gelierte Quittenstückchen. Irgendwann am Abend, nach einem Zwischenden-Gängen-Plausch im Laternenschein auf dem Flur, gibt es ein letztes Karamell-Guetzli und ein originelles, natürlich selbst gemachten Abschiedsgeschenks – ein ButterHonig-Gemisch in der Tube, das sich wohl besonders gut zu frischem Hefezopf macht. Und dann ertappt man sich plötzlich doch bei einem vollmundigen «Mhhhh» … $

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BRUNNER KÜCHEN AG CH-5618 Bettwil Tel. 056 676 70 70 brunner-kuechen.ch

Ausstellung mit über 30 Küchen in Bettwil und in der Baumesse Emmenbrücke swiss made


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Mit Spannung erwartet

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Redaktion und Text : Susanne Lieber

In diesen Tagen werden im Rahmen der interna­ tionalen Möbelmesse imm cologne erstmals auch Küchenmöbel, Einbaugeräte, Spülen, Armaturen, Arbeitsplatten, Küchenaccessoires und Zubehör präsentiert. Mit Spannung wurde die «Living Kit­ chen» erwartet, die mit ihrem Debüt künftig in Kon­ kurrenz tritt mit der «Eurocucina», die bekanntlich alle zwei Jahre während der Mailänder Möbelmesse stattfindet. Neben Kochshows und diversen anderen Veranstaltungen wird in Köln auch eine Ausstellung von Carl Warner zu sehen sein. Der Fotograf aus England, dessen Werke zum ersten Mal in Deutsch­ land ausgestellt werden, arrangiert Lebensmittel zu ganzen Landschaftsbildern. Brokkolis werden zu Bäumen und krustige Brotlaibe zu täuschend echten Felsformationen, während Knoblauchzehen zusam­ men mit Erdbeeren als Heissluftballone über Felder fliegen. Kochen ist eine Kunst. Das «Spielen» mit Warendorfer Die Warendorf-Küche in Bronzeglas schafft eine warme Atmosphäre und harmoniert wunderbar Lebensmitteln anschei­ mit alten Gemäuern. Durch die klare Formensprache fügt sie sich aber nicht minder in andere Räumlichkeiten ein. nend auch … 55


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1 Heid Der hohe Anspruch an Qualität und Funktionalität ist heute nicht minder gross als 1906. Damals wurde beim Schweizer Unternehmen mit dem Küchenhandwerk begonnen. Zum Modell: Die Fronten sind weiss lackiert, der Dampfab­zug ist versenkbar, und die Vitrine kann in verschiedenen Farben beleuchtet werden. Besonderer Hingucker: Die Arbeitsfläche aus Spiegelglas. 2 Brunner Kontrastreich setzt diese Küche in Schwarz-Weiss-Akzente. Dazu kombiniert wurden eine klare Formen­ sprache, Glasflächen und raffiniert eingesetzte LED-Beleuchtungen. Der Küchenbauer aus Bettwil kann auf einen bereits 40-jährigen Erfahrungsschatz zurückblicken.

4 Hans Eisenring «Y-Line» hat einiges zu bieten: Grifflose Fronten, GrossraumVollauszüge mit Dämpfungssystem und eine gute Innenorganisation. Als Materialien können Melamin oder Furnier eingesetzt werden, bei den Oberflächen Matt- oder Hochglanzlack. 5 Elbau Beim Modell «Küche 3» lassen

sich die Fronten – hier in Wenge und Weiss – durch Antippen öffnen. Als Arbeitsfläche wurde eine Granitplatte eingesetzt, der Sockel wiederum ist in Edelstahl gefertigt.

3 Varenna Ob Hochglanz lackiert oder mit Sichtholz, «Kyton» ist für jeden Geschmack zu haben. Es stehen verschiedene Holzausführungen zur Auswahl, unter anderem unterschiedliche Eiche-Varianten. Aufgrund der Mulden an den Fronten konnte auf Griffe, an denen man sich oft stösst, verzichtet werden.

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1 Alno «Alnostar Satina» zählt zu den Neuheiten 2011. Dabei sind die beleuchteten Griffmulden nicht nur praktisch, sondern auch noch ein Hingucker. Die Fronten sind vollständig aus satiniertem Glas gefertigt, hier in mattem Weiss und Platinblau. 2 Rametall Die komplette Küchenkonstruktion besteht aus Chromnickelstahl und wurde in einer individuellen Trapezform ausgeführt. Die Aussenwände des Küchenmöbels wurden dabei alle miteinander verschweisst. Die Abzughaube ist mit drei Filterelementen aus dem Grossküchensortiment ausgestattet und verfügt über eine entsprechende Abluftleistung.

4 Intuo Die Fronten von Modell «P02-CWhite» sind in hochwertigem Colorlack ausgeführt. Auf Wunsch verschwindet der Dunstabzug unauffällig in der Arbeitsplatte. Der Tresen lädt hingegen dazu ein, beim Kochen zuzuschauen, zu essen oder durchaus auch in gemütlicher Küchenatmosphäre zu arbeiten.

3 Poggenpohl Hadi Teherani, einer der drei Inhaber vom bekannten Hamburger Büro BRT Architekten, schuf zusammen mit dem Küchenhersteller ein Küchenkonzept der besonderen Art. Das Ergebnis: «+Artesio». Ein zusätzliches Plus an Exklusivität bietet Poggenpohl übrigens mit einem neuen Schubkasten- und Auszugsdesign mit LEDBeleuchtung, das gleichermassen für alle Küchen lieferbar ist.

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Küchen Spezial

2 Herzog bietet eine Vielfalt an Küchenmodellen. Darüber hinaus steht ein grosses Sortiment an Materialien zur Auswahl: unter anderem Glasfronten in vielfältigen Farbvariationen, Kunstharzdekore, HochglanzLackfronten, Chromstahl und Aluminium. Planung, Produktion und Montage kommen beim Schweizer Hersteller dabei aus einer Hand. 3 Snaidero Der Modellname «Orange» mag bezüglich der abgebildeten Ausführung irritieren, ist aber korrekt. Die Küche gibt es nämlich auch in weniger kräftigen Farben, zum Beispiel in diesem dezenten Grau. Die Fronten stehen wahlweise auch in Glas zur Verfügung.

4 Schiffini Bereits 1985 von Vico Magistretti entworfen, zählt «Cina» zu einem der Klassiker von Schiffini. Zu den Neuerungen des letzten Jahres zählen unter anderem neue Module für die Schubkästen mit den charakteristischen Einbaugriffen. Oder ein elektrisches System im Spülbeckenbereich zum Zerkleinern und Komprimieren des Kompostmülls. 5 Wohngeist Die Küche besteht aus

einem Wandelement, einer Insel sowie einem Geräte-Hochschrank, in dem der Kühlschrank, ein Apothekerauszug sowie der Geschirrspüler untergebracht sind. Die Fronten und Rückwände sind in geöltem Lärchenholz gefertigt. Über der Glasrückwand befindet sich ein Tablar mit Halogenbeleuchtung.

6 Team 7 Beim Modell «Vao» springt der Sockel etwas zurück, sodass der Möbelkörper an Leichtigkeit gewinnt. Als Griff dienen waagrecht durchlaufende Fugen in den Fronten, welche in sieben verschiedenen Holzarten angeboten werden. Als Arbeitsplatte steht unter anderem Naturoder Quarzstein zur Verfügung. Design: ­Sebastian Desch.

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1 Bulthaup Die sorgfältige Verarbeitung zeichnet sich bei den Küchen – wie beispielsweise beim Modell «b3» – besonders im Detail wie bei den Kanten, Fronten und der Innenausstattung aus. Qualität, die man durchaus auch spüren kann.

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1 Schiffini Der Entwurf «Mesa» von Alfredo Häberli ist an sich zwar nicht ganz neu, es gibt allerdings immer wieder neue Ausführungen. Zu den Highlights 2010 zählte zum Beispiel die Oberfläche Gummischwarz, die mit einem samtigen Effekt überrascht. Die Küche mit den charakteristischen runden Dellen besteht aus drei Hauptelementen: einer multifunktionalen Insel, einem grossen Tisch mit Bänken und Schrankwänden. 2 Piatti Bei «Shelf» handelt es sich um eine L-förmige Küche, die in diesem Fall bewusst in den Raum gerichtet wurde, um das Loft in Zonen aufzuteilen. Das Regal­ element mit Olivenholzdekor verbindet gleichzeitig den Wohn- und Küchenbereich. Die Fronten bestehen aus hochglänzendem Kunstharz, die Arbeitsplatte und die Griffe aus einem neuartigen, besonderes widerstandsfähigen Vollkernkunstharz. Letzterer zeichnet sich laut Hersteller durch seine nachhaltige Verwertbarkeit aus.

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Küchen Spezial

OBERFLÄCHEN Speziell bei Küchenmöbeln geben erst die Oberflächenmaterialien den letzten Schliff – im wahrsten Sinne des Wortes. Besonders bei Arbeitsflächen ist der Hygieneaspekt, die Belastbarkeit, die Wärmeleitfähigkeit und nicht zuletzt die Struktur und Farbe darüber entscheidend, ob man die Küche auch in der Praxis gerne und oft benutzt.

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a FORMEX Das neu entwickelte Material für Nischenrückwände besteht aus ein Millimeter starken HPL-Platten und einem wasserfesten Träger. Die Dekore sind in hochglänzender oder matter Oberfläche in Weiss erhältlich sowie in Aluminium. Das Produkt ermöglicht eine schnelle, einfache und saubere Montage. b SUTER INOX Die flächenbündige Edelstahlspüle «Gastro Star GS 50F» ist aufgrund ihrer reinigungsfreundlichen Eckradien von 30 Millimetern nicht nur praktisch, sondern durch die schlichte Formgebung auch noch schön anzusehen. Die Becken der Linie «Gastro Star» sind ebenfalls als Unterbaubecken sowie in diversen Formaten erhältlich. c COSENTINO Das spanische Unternehmen gestaltet, produziert, vermarktet und vertreibt hochwertige Quarzoberflächen sowohl für das Bad, als auch – wie hier zu sehen – für die Küche. Bei der Forschungsund Entwicklungsarbeit werden modernste Technologien eingesetzt, um innovative Oberflächen zu kreieren. d MERIAL Edelstahlabdeckungen in der Küche liegen voll im Trend. Kein Wunder, eifert man nicht nur in Kochshows den Profis nach. Die Arbeitsplatten sind hygienisch, elegant, robust, fugenlos verarbeitbar und können durch spezielle Schleifarten (zum Beispiel dem Stempel- oder Zapfenschliff) besondere Akzente setzen.

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1 Allmilmö Küchenmodell «Art Natura» in Lachsrot – acht weitere Farben stehen zur Auswahl – besteht aus horizontal gemasertem Echtholzfurnier mit reliefartiger Struktur. Schwarze Akzente bei der Farbe des Holzes verstärken den dreidimensionalen Oberflächencharakter. Die Unter- und Oberschränke öffnen sich durch Antippen oder elektronisch. Die Arbeitsplatte besteht aus Edelstahl. 2 Machwerk «Scharfer Max» ist ein recht ungewöhnlicher Name für eine Küche, aber zu einem ungewöhnlichen Produkt passt eben auch eine solche Bezeichnung. Der Korpus und die Fronten des handwerklich perfekt gearbeiteten Werkstücks sind verschweisst – Edelstahl wie aus einem Guss. Neben der versenkbaren Dunsthaube ist der elektrisch öffnende Geschirrspüler ein besonderes Schmankerl. Entwurf: Thomas Sonderegger

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3 Sabag Mit der abgebildeten Küche liegt Sabag im Trend: Stark im Kommen sind Naturfarben wie Sand, aber auch Schilf, Muschel, Bronze oder Kupfer. Obendrein sind grifflose Fronten angesagt.

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Copyright Blum · KLA20CH11_HIT LIGHTHOUSE.de

BEWEGUNG IST LEICHTIGKEIT Grifflose Möbel sehen elegant aus und lassen sich auch ganz elegant öffnen und schliessen. Denn mit SERVO-DRIVE für AVENTOS genügt ein leichtes Antippen der Front und schon öffnen sich Klappen, als gäbe es keine Schwerkraft. Und für das Schliessen reicht ein Tastendruck. Besonders praktisch: SERVO-DRIVE gibt es auch für Auszüge. Klicken Sie sich auf die praktische Seite der Küche:

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Küchengeräte

Dampfabzüge und Küchengeräte Redaktion und Text : Susanne Lieber

Entwicklungen im Grossen ziehen Entwicklungen im Kleinen nach sich. So lässt sich beispielsweise die Suche nach neuen Lösungen im Bereich Umlufthauben mitunter auf die Tatsache zurückführen, dass immer mehr Minergiehäuser gebaut werden. Deren Luftdichtigkeit gilt es bei der Wahl und dem Einbau von Dunsthauben zu berücksichtigen.

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1 Bauknecht Die Geräte der Design­ linie «Kosmos» sind mit einem benutzer­ freundlichen Touch-Control-Feld ausgestat­ tet und durch einfaches Antippen bedienbar. 2 Gaggenau Der «Vario Teppan Yaki VP421» ermöglicht das Grillen und Garen

direkt auf der glatten und hartverchromten Metalloberfläche.

3 Candy Hoover Neu entwickelt: Der

dritte, oberste Korb der Spülmaschine «Futura 3» bietet optimalen Platz beispiels­ weise für Kaffeetassen, Raspeln oder Koch­ löffel.

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1 Concept Swiss Das sehr leise Wandhaubenmodell «Moon» verfügt über einen Randabzug und eine Glasabdeckung. 2 Wesco Die neue semiprofessionelle Hightech-Haube «Quadro 11» ist geräuscharm, energieeffizient und leistungsstark.

3 Merial Die Designer von Elica haben die minergietaugliche Umlufthaube «Bubble» unter anderem mit einem Touchscreen ausgestattet. Das Modell aus Aluminium ist in Schwarz, Weiss und Silber erhältlich.

4 Miele «Aura» ist nicht nur als Wand­ installation, sondern auch als frei schwebende Variante an Seilen erhältlich. Ausserdem auf Anfrage in allen RAL-Farben. 7

5 Ikea Freihängende Leuchte und Dunstabzug in einem. «Nutid HF274» wird mittels Berührung am Stab auf der Unterseite bedient. Design: Sandra Kragnert 6 V-Zug Für die Küchen- und kontrollierte Wohnungslüftung von luftdichten Häusern wurde in Zusammenarbeit mit Zehnder Comfosystem die geräteübergreifende Lö­sung «MinairComfo» entwickelt.

7 Franke «Brick Sil-K» verfügt über vier Stufen sowie eine Intensiv-Stufe. Optional auch mit Fernbedienung.

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1 Siemens «Cool Concept» mit AbtauAutomatik, sogenannter Antibacteria-Funktion, Türöffnungshilfe und LED-Beleuchtung. Effizienzklasse A++. Die Kältetechnik befindet sich im Sockel. 2 White House Mit dem Kühlsystem von Fhiaba lassen sich Weine bei optimaler Temperatur und Luftfeuchtigkeit lagern.

3 Electrolux Mit Edelstahlfront, Eiswürfel- und Wasserspender sowie einer Möglichkeit zur Crushed-Ice-Herstellung ausgestattet, verfügt das «Food Center» über ein Fassungsvermögen von insgesamt 555 Litern.

4 Fors Die Kühl-Gefrier-Kombination «CBNP gb 3956» verfügt über Biofreshund No-Frost-Funktionen. Mit schwarzer Glasfront.

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5 AEG Der «Multi-Dampfgarer», der Dampf und Heissluft kombiniert, verfügt unter anderem über einen Rezeptspeicher, eine Gewichtsautomatik und eine Funktion zum Biogaren.

6 De Dietrich Ganz neu ist der Induk­ tionsherd «Piano». Unzählige Induktionsspulen ermöglichen das individuelle Platzieren von bis zu fünf Töpfen jenseits von vorgegebenen und eingeschränkten Koch­ zonen.

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Traumküche geplanT und gebauT:

«Früher dachten wir immer, Luxus kostet.» Jsabella und renato hächler aus Gretzenbach

FakTum einbauküche mit abSTrakT Front in hochglanz weiss

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Traumküchen Für alle.


Wohnreportage Crans Montana

Traumlage an der Skipiste

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Produktion und Text : Kay Wettstein, Fotos: Francesca Giovanelli

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Wohnreportage Crans Montana

Ein kleines Fenster, behutsam in die Trockenmauer eingef端gt.

Rustikale Holzbretter bilden eine Wand im Empfangsbereich, davor ein Gestell von Fancy und Poufs mit Kuhfell von Collection Asiatique.

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Gekrönt vom Panorama der Alpenkette, liegt diesem Chalet am Rande von Crans Montana die Weite des Rhonetals zu Füssen. Was man auf 1600 Metern Höhe aus einem gewöhnlichen Ferienhaus aus den 80er-­ Jahren zaubern kann, zeigt die Leidenschaft und das Können der Architekten Sebastien Bottinelli und Stéphane Merlo.

«Um diese Lage beneiden uns viele», meint Pierangelo Bottinelli. Kein Wunder. Hatte er doch mit seiner Frau Jacqueline das Glück, das höchstgelegene Haus am Ostrand von Crans Montana kaufen zu können. Die Weite des Rhonetals zu Füssen, den schützenden, majestätischen Berg im Rücken: Hier – mit einem 200 Kilometer weiten Panoramablick wie aus der Vogelperspektive – war der richtige Ort für die weit gereisten Bauherren, um sich ein Ferienhaus nach ihren Wünschen zu gönnen. Ihr neues Zuhause sollte ein Maximum an Gemütlichkeit, Charme, Geborgenheit und Gross­zügigkeit ausstrahlen. «Doch das alte Chalet aus den 80er-Jahren war ganz und gar nichts Besonderes», er­zählt der Bauherr. «Seine Fassade war im Erdgeschoss verputzt, im Ober­geschoss war sie mit einfachem Tannenholz verkleidet. Ausserdem waren sowohl der Wohnbereich als auch der Schlafbereich viel zu eng und zu klein.» Ein Glücksfall, wenn so ein Chalet in geschickte Hände gerät. Die Architekten von BSM Casaling, Sebastien Bottinelli und Stéphane Merlo, stellten sich zur Aufgabe, das veraltete Ferienhaus so zu renovieren und umzubauen, dass es nicht nur den regionalen Traditionen entspricht, sondern auch ein in die Bergwelt passendes, einmaliges Ambiente ausstrahlt. Mit zig Tonnen Naturstein, zwanzig Kubikmetern alter Holzbalken und 1200 Quadratmetern Brettern schufen sie und ihre leidenschaftliche Equipe aus einem hässlichen Entlein eine strahlende Alpenperle. Jedes stück ein original Schöner könnte die Schweizer Landschaft nicht sein: Kurz nach der Autobahn unten im fruchtbaren Rhonetal windet sich die kurvenreiche Strasse steil den Hang hinauf und überwindet auf dreizehn Kilometern eine Höhendifferenz von rund tausend Metern. Die Auffahrt wird durch Rebhänge und Alp­wiesen begleitet, bis man die Hochebene der Gemeinde Crans Montana erreicht. Auf dem Plateau mit Wiesen und Seen errichtete man bereits im Jahr 1906 einen Golfclub – er gilt als der schönste in den Alpen. Das zweihundert Kilometer weite, atemberaubende Panorama im Süden krönen die

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Viertausender mit Weisshorn, Zinalrothorn, Matterhorn und Dent-Blanche. «Wir haben die Skipiste und die Wanderwege gleich beim Haus», schwärmt Pierangelo Bottinelli. Beim Umbau liess der anspruchsvolle Bauherr den Architekten freie Hand, aber es war klar, dass das Chalet an dieser einmaligen Lage etwas Besonderes werden sollte. «Wir zwingen unseren Bauherren keinen eigenen Stil auf, sondern richten uns nach ihren Wünschen und Vorlieben», meint Stéphane Merlo. Er plant und führt die architektonischen Aufgaben aus, während sich Sebastien Bottinelli mit der Konzeption der Inneneinrichtung befasst. «Unsere Meister, der Steinmetz, der Zimmermann und der Schreiner, sind Perfektionisten und echte Profis. Wir fühlen uns als eine tolle Mannschaft, die die Ausführung bis zum kleinsten Detail fest in den Händen hält.» Leidenschaft und das Streben nach Qualität zeichnet die Arbeit der Architekten aus – die alten Hölzer gehen sie selbst suchen und entwerfen ein genaues Konzept bis hin zu den Detailplänen für die Handwerker. Von den Böden bis zur Wandverkleidung, von den Möbeln bis zur Badezimmereinrichtung: Alles wurde im Chalet Bottinelli auf Mass gemacht. «Manchmal finde ich ein originelles Stück, das mich zu einem besonderen Element oder Möbelstück inspiriert», erklärt Stéphane Merlo. Dann tüftelt er zusammen mit dem Schreinermeister so lange, bis aus dem alten Holz ein einmaliges Objekt entsteht. einfache lösungen Am Berg bekommt man die Natur hautnah zu spüren – die Art, wie sich Temperaturen verändern, wie Jahreszeiten wechseln, prägen das Leben: Die Umbauarbeiten wurden für die Sommermonate veranschlagt. Schulter an Schulter arbeiteten gewiefte Handwerker, getrieben vom Ticken der Uhr – jeder Fehler, jede Verzögerung hätte auf 1600 Metern Höhe fatale Konsequenzen gehabt ... Um die äussere Erscheinung des Chalets attraktiver zu machen, wurde die Fassade im Erdgeschoss mit einer Trockenmauer aus Natursteinen verkleidet. In fünf Monaten Handarbeit wurden 125 Kubikmeter Stein aus einem lokalen Steinbruch verarbeitet. Die

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An der R端ckwand des offenen Kamins f端hrt eine Treppe ins Schlafgeschoss. Die Kaminplatte wiegt genau eine Tonne.

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Theke, Bar und Arbeitsfläche in einem: Der Raumtrenner zwischen Küche und Essbereich. Wandleuchte von Barovier & Toso aus weissem Kristall. Hier der Blick in den offenen Wohnraum, anschliessend der Essbereich und die Küche.

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Ein Kronleuchter von Barovier & Toso schmückt den bis zum Giebel offenen Wohnraum.


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Tannenbretter im Obergeschoss wurden sandgestrahlt, lasiert und geölt. Vor die Südfassade setzten die Architekten einen Balkon aus alten Holzbalken, um dem Bau mehr Plastizität zu verleihen. Auch das Hausinnere erlebte eine radikale Veränderung: An der Westseite befand sich vor der kleinen Küche eine gedeckte Veranda. Diese wurde kurzerhand dem neuen Wohnbereich einverleibt und bildet heute die Küchen- und Esszimmerzone. Darüber ergab sich ein grosses, zusätzliches Schlafzimmer mit eigenem Bad und Arbeitsbereich. An der Ostseite entstand statt eines kleinen Schlafzimmers eine Bibliothek – heute der Lieblingsort des Hausherrn. Auf seinen Wunsch hin bauten die Architekten im Kellergeschoss einen Weinkeller ein, der vom Wohnzimmer aus einsehbar ist: Dank einer im Boden versenkten Glasplatte und den raffinierten Gestellen sieht man die Etiketten der Flaschen und weiss, wie lange der Vorrat noch reicht. Im Wohnbereich wurden alle Mauern abgebrochen – das Resultat ist ein auf alle Seiten hin offener Wohnraum. Die Konstruktion wird von einer gewaltigen Holzstütze in dessen Mitte getragen. Der ehemalige Eckkamin wurde in einen offenen Kamin mit massiver Steinplatte und einer Kaminhaube aus altem Holz verwandelt. «Ausser den Leuchten von Barovier & Toso, ein paar Fauteuils und Stühlen haben wir restlos alles selbst entworfen», erklären die Architekten. Der Esstisch ist ein einfaches Holzkreuz mit gebürsteter Tischplatte, die Polstermöbel bestehen aus einer schlichten Holzkonstruktion mit Matratzen und Kissen, der Salontisch aus zwei Holzblöcken mit Glasplatte. In der Einfachheit verbinden sich Originalität und Ehrlichkeit, die zum Bergleben passen. Sie repräsentiert das Können der Architekten und das Wohlbefinden der Bewohner - inmitten einer Alpenlandschaft, wie man sie von Schweizer Postkarten her kennt. $

Die Fernsehecke auf der Galerie über dem Wohnraum bildet eine Matratze in Doppelbettgrösse und luxuriöse Zierkissen.

Sogar die Nachttischchen sind auf Mass gemacht. Hier das rote Schlafzimmer mit romantischen Leinenkissen und -vorhängen, Leuchten von Fancy.

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Ein alter Rucksack mit entsprechenden Bergschuhen als Blickfang im Wohnzimmer.

Waschbecken von Duravit schmücken die grosse Schieferplatte vor der holzgetäferten Wand.

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Von den Böden bis zur Wandverkleidung, von den Möbeln bis zur Badezimmereinrichtung: Alles wurde im Chalet Bottinelli auf Mass gemacht.


Keiner ist sparsamer, keiner ist flexibler

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ein erbe mit emotionen Bei der Umwandlung eines mehrere Jahrhunderte alten Klosters in Barcelona ist es den Architektinnen des Estudio Minim gelungen, ein wertvolles Vermächtnis und die Seele des Gebäudes zu wahren.

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Text : Claire Bossu-Rousseau, Übersetzung: Nina Huber, Fotos: José Hevia


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Das Mauerwerk des Klosters ist Ăźber 500 Jahre alt, doch die hohen, gewĂślbten Fenster kamen erst im Zuge der Renovation dazu.


ÂŤUnser Hauptziel war es, alles zu erhalten, was kostbar ist. Alle Etappen der Geschichte, die dieses Kloster miterlebt hat, sichtbar zu lassen, schien uns die ehrlichste Intervention zu sein.Âť

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Das Kloster war der Teil des Wohnsitzes, der bei der Renovierung am meisten Zeit und Aufwand gekostet hat. Das Sofa sowie das Sideboard sind von Cappellini, der Teppich ist ein Entwurf von Karim Rashid, der pink-blaue Sessel im Hintergrund von Paola Lenti. Die Paravents, die den B端roraum abtrennen und die Fenster vor unerw端nschten Einblicken abschirmen, sind von Extremis.

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Gezielt werden einzelne bunte Akzente gesetzt, zum Beispiel mit einem farbigen Lounge-Sessel.

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Modulares Sofa: «Extrawall» von Living Divani, dahinter ein gestreifter Sessel von Hans J. Wegner sowie Stehleuchten von Flos.

Die Hausherrin liebt das Kochen! Das Küchenmodell «Vela Aluminio» von Dada Cucine erfüllt dafür seine Zwecke. Tisch und Essstühle stammen aus der Feder von Jean Nouvel für Molteni («Less»), dahinter die Klassiker «Bertoia» von Knoll.

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Eine friedliche Ruhe erfüllt die Räume. Die minimalistische Möblierung bewirkt, dass von der Spiritualität, die einst hier herrschte, etwas bewahrt bleibt. Bis vor kurzem beherbergten die­se Räumlichkeiten ein Geschäft für Stoffe. Schon bei deren Errichtung im 19. Jahrhundert als Anbau des be­ nachbarten Frauenklosters Sant Agustí, das damals 500 Jahre alt war, wurde ein Teil zweckentfremdet. Mit der Zeit veränderten die fortschreiten­ den Raumaufteilungen vollständig den ursprünglichen Zustand und be­ gruben damit eine Geschichte unter sich, die erst durch die Renovierung wieder zutage treten konnte. Die neuen Besitzer – sie eine Katala­ nin, er ein Däne – wollten unbedingt, dass die Vergangenheit wieder in den Vordergrund gerückt wird. Das war für die beiden Architektinnen Elina Vila und Agnès Blanch sowieso nicht ver-handelbar, als sie mit der Sanie­ rung dieses Gebäudes betraut wurden. Die Architektinnen und die Auftrag­ geber waren sich einig, diesen Aufent­ haltsort der Mönche, die meditierend zwischen Gebetsraum, Biblio-thek und Speisesaal wandelten, wieder ans Licht zu bringen und sichtbar zu ma­ chen. Die Umwandlung vollzog sich mit Respekt gegenüber der Relikte der Zeit. So zum Beispiel die majestä­ tische maurische Türe, einziger Zu­ gang zum Kloster, die sehr wertvoll ist, da sie aus massivem Holz besteht und aus einem Stück geschnitten ist. Oder die imposanten Gewölbe mit den Oben: Das Schlafzimmer schliesst an die Koch- und Esszone an und ist auf den Innenhof ausgerichtet. In Anlehnung an die schlichten Klosterzellen ist die Einrichtung aufs Minimum reduziert. Nur die integrierte Badewanne schafft zusätzlichen WohlfühlLuxus. Das Parkett ist aus Douglasie. Unten: Das Kinderzimmer liegt ebenfalls im Anbau gegenüber dem alten Klosterteil. Es erinnert mit seiner gerundeten Wand an den Chor einer Kirche.

gekreuzten Spitzbögen: Hier wurden zur Strassenseite hin gross­flächige Bogenfenster eingefügt. «Unser Haupt­­ziel war es, alles zu erhalten, was kostbar ist. Dem Kloster galt das Hauptaugenmerk: Wir haben die Tü­ ren und die architektonischen Ele­ mente wiederhergestellt, damit sie in ihrer ganzen Pracht bewundert wer­ den können. Alle Etappen der Ge­ schichte, die dieses Kloster miterlebt hat, sichtbar zu lassen, schien uns die ehrlichste Intervention zu sein», sagen die beiden Frauen, «aber es musste an die Bedürfnisse einer Familie mit drei Kindern angepasst werden!» Die Arbeiten brachten eine weitere schöne Überraschung ans Licht: Die Spur von Antonio Gaudí, einem der berühmtesten katalanischen Archi­ tekten (1852–1926). Damals be­ wohnte Isabel Güell, Marquise von Castelldosrius und Tochter von Eusebi Güell, dem grossen Mäzen Gaudís, den Anbau des Klosters. Die Legende will, dass sich Isabel Güell einen Raum schaffen wollte, um ihren immens grossen Flügel unterzu­ bringen. Gaudí habe ihr nahegelegt, doch lieber Violine zu spielen. Trotz­ dem hatte sich der Meister daran ge­ macht, ihr unter anderem eine Ver­ tiefung im Rundbogen des damaligen Wohnzimmers zu bauen. Heute ist dieser Raum das Spielzimmer für die Kinder. Von Gaudí's Interventionen ist diese leider die einzig übriggebliebe­ ne, denn leider fiel ein Teil des Gebäu­ des dem Spanischen Bürgerkrieg (1936 – 1939) zum Opfer. Heute er­ streckt sich der Wohnsitz auf 180 Quadratmeter und ist in zwei Teilen organisiert: Schlafgemächer und Kü­ che mit Esszimmer befinden sich im Anbau, während das Wohnzimmer

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und das Büro das alte Kloster belegen. Ein erster Raum organisiert sich vor dem mittleren, grossen Bogenfenster. In der Nähe der Tür ist das Arbeitspult halb abgedeckt durch den Paravent «Stick» des belgischen Herstellers Extremis. Diese kleinen Elemente aus Kunststoff wurden auch auf halber Höhe vor den Fenstern angebracht. So lassen sie zwar das Licht noch durch­ schimmern, schützen aber gleichzei­ tig vor unerwünschten Blicken von aussen. Am anderen Ende dieser Galerie for­ men der Speisesaal und die Küche eine kleine, unabhängige Insel, ausgerich­ tet zum Innenhof. In ihrer Erweiterung schliessen das elterliche Schlafzim­ mer und das dazugehörige, offene Bad diese loftartige Aufteilung ab. Für die Einrichtung galt als Haupt­ prinzip, die simple und nordische Sei­ te des Raums zu betonen (was ja auch zur Herkunft des Eigentümers passt) und gleichzeitig eine reine Sprache zu sprechen. Den beiden Architektinnen ist es ge­ lungen, einen spannenden Dialog zu kreieren: Auf der einen Seite das Ge­ stein des 500 Jahre alten Klosters, konfrontiert mit modernen Möbeln und einer zeitgemässen Reduziert­ heit. In dieser Höhle der Vergangen­ heit findet man nur sehr wenige per­ sönliche Gegenstände. Und die Farben bewegen sich in einem Spek­ trum von natürlichen und klaren Tö­ nen. Nur die Möbel setzen gezielte Akzente. Indem Geschichte, Emoti­ onen und Charme kombiniert wurden, ohne dabei den Komfort ausser Acht zu lassen, konnten Elina Vila und Agnès Blanch das perfekte Gleichge­ wicht zwischen Vergangenheit und Modernität finden. $


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Der einzige Zugang zur Wohnung f端hrt durch die schwere T端r aus Massivholz, die noch auf maurische Einfl端sse zur端ckgeht.


Ein Schweizer Volltreffer Mit einem Besuch der ältesten Schweizer Erlebnis- und Einkaufsmesse verfehlen Sie das Ziel sicher nicht. Sie entdecken regionale und nationale Spezialitäten sowie bekannte und neue Produkte aus der ganzen Welt.

4. – 13. Februar 2011 Messe Basel | 10 bis 18 Uhr | www.muba.ch


Stühle für Klein und Gross

Stühle und Ihre kinder Redaktion und Text : Nina Huber

Natürlich darf man sich die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, ein Kinderzimmer mit teuren Designmöbeln auszustatten. Tut man es wider besseren Wissen, dass sich die kleinen Wichte kaum darum scheren, dann wohl aus dem gleichen Grund, wie wenn man dem Kauf eines Hundebabys zustimmt: Man kann dem Anblick einfach nicht widerstehen. Mit dem Unterschied, dass sich an den Möbeln Mami und Papi vermutlich mehr erfreuen als ihr Nachwuchs. In den letzten Jahren produzierten immer mehr Hersteller kleine Kinderversionen nach dem exakten Vorbild grosser Designikonen und führten die Kundschaft mit dem Jö-Effekt in Versuchung. Der Trend, schöne Möbel für den Nachwuchs zu gestalten, ist allerdings nicht ganz neu. Thonet etwa blickt auf eine lange Tradition von Kindermöbeln zurück. Bereits die Lagerliste von 1866 enthielt kleine Stühle und Tische, im Katalog von 1879 ergänzt mit Betten aus Bugholz. Auch bei den ersten Stahlrohrmöbeln in den 1930er-Jahren gab es zahlreiche Modelle für Kinder. Und Casala verkaufte schon in den Siebzigern die Miniversion des Casalino-Stuhls. Als das Unternehmen den Klassiker 2007 neu auflegen wollte, wusste niemand mehr, wo die Gussformen waren. Aufgetaucht sind diese schliesslich auf einem Speicher in Antalya. Seither sind viele weitere hübsche Miniaturstühle von älteren und jüngeren Klassikern entstanden. Wir zeigen eine Auswahl unserer Lieblinge. $

Die Miniaturausführung des ursprünglichen Morph-Stuhles heisst «Morph Kid». zeitraum

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Grosse Klassiker wie der «Barcelona Chair» oder der «Panton Chair» sind auch in MiniVersion erhältlich und verzücken Designfans.

Der Stuhl aus Kunststoff heisst wie sein berühmter Designer: «Panton Chair». Seit sechs Jahren ist er auch als Junior-Version zu haben. VITRA

Natürlich auch in der kleinen Ausgabe stapelbar: «3177», Design von Arne Jacobsen. fritz hansen

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Stühle für Klein und Gross

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«14 K» ist das Pendant zum berühmten «Kaffeehaus-Stuhl 214» von 1860. thonet

Noch einmal Verner Panton: Vom Entwurf «Tivoli» aus dem Jahr 1955 gibt es seit letztem Jahr ein Modell für Kinder. montana

Der «Acapulco Chair», Hollywoods Liebling in den Fünfzigerjahren, gibt es auch für kleine Stars. shuala

«Little Nobody» besteht wie seine Eltern aus recyceltem PET-Filz. Hay

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Stühle für Klein und Gross

Schon in den Siebzigern populär, seit 2007 neu aufgelegt : «Casalino Jr.». casala

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Der berühmte Sitzsack ist in der kleinen Ausführung 100 × 130 Zentimeter gross und in 16 Farben erhältlich. fatboy

Auch von Eero Saarinens «Womb Chair» gibts eine Kinderversion. knoll international

Harry Bertoia wandelte industriellen Walzdraht zu einer Design­i kone, dem «Diamond Chair». Version für Kids bei knoll international. Der «Barcelona Chair» ist der Klassiker von Mies van der Rohe. In der Kindervariante erhältlich auf Anfrage. knoll international

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swiss comfort. Das Modell Qubit bietet flexible Kombinierbarkeit mit nur 3 Elementen, platzsparende Kompaktmasse, ein unkonventionelles Daybed und unvergleichlichen Komfort mit diversen R端ckenkissen. Mehr Infos unter: www.intertime.ch Design: zed. / Matthias Weber


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Aus auseinandergesägten Holzmöbeln entstand dieser Tisch vom niederländischen Designbüro Oormerk. www.oormerk.com

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UMGENUTZT, RECYCELT «SUPER-USED»

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Redaktion und Text : Susanne Lieber

Wird ein bereits vorhandener Alltagsoder Gebrauchsgegenstand umgearbeitet und in einen neuen Kontext gesetzt, spricht man in der Bildenden Kunst von einem «Objet trouvé» (franz.: gefundener Gegenstand). Die Ursprünge dieser Kunstform fanden ihre Anfänge zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zu einer Zeit also, in der sich auch der heutige materielle Überfluss zu entwickeln begann. Die Industrialisierung ermöglichte plötzlich eine massenorientierte, weitaus effizientere Produktion von Gütern, als man es zuvor kannte. Heutzutage lassen besonders Billigproduktionen die Müllberge anschwellen und Verbrennungsanlagen auf Hochtouren arbeiten. Recycling scheint in diesem Zusammenhang das Losungswort zu

einem umweltverträglichen Leben im 21. Jahrhundert zu sein. Statt jedoch weggeworfene Gegenstände sofort in aufwendigen und wiederum energiefressenden Verfahren zu neuen «Rohstoffen» umzuformen, kann man – gewissermassen in Anlehnung an das Objet trouvé – vorab auch erst prüfen, ob dem vermeintlichen «Abfallprodukt» nicht einfach eine neue Funktion und Ästhetik zugeordnet werden kann. Damit wären die Dinge auf direktestem Wege in die Welt des Nützlichen und Genutzten zurückgeführt. Auf den folgenden Seiten haben wir einige Objekte zusammengetragen, die grösstenteils nur durch ein geringes handwerkliches Zutun zu neuem Leben gefunden haben. Vielleicht

können wir ja an dieser Stelle auch Sie dazu anregen, bereits Aussortiertes aus dem Keller hervorzukramen und ihm eine zweite Chance zu geben. Fehlendes handwerkliches Geschick kann dabei bis zu einem gewissen Grad durch Kreativität wettgemacht werden. Schliesslich bedarf es bei einem «Ready-Made» in der Kunst auch keiner grossen Veränderungen mehr. Also, nur Mut! Den hatte auch das niederländische Architekturbüro 2012 Architecten, das in Enschede ein Einfamilienhaus plante, das zu sechzig Prozent aus wieder verwendeten Materialien gebaut wurde. «Super-Use» nennen sie das Bauen mit wiederverwendeten Materialien, die mehrfach und damit also «super genutzt» werden (siehe En Vogue Seite 11).

RECYCLING-DESIGN-WETTBEWERB 2010 Was sich aus vermeintlich alten und achtlos entsorgten Dingen alles machen lässt, zeigte sich vor einigen Wochen eindrucksvoll beim deutschen RecyclingDesign-Wettbewerb, der bereits zum vierten Mal vom Arbeitskreis Recycling beziehungsweise der Recycling-Börse in Herford ausgelobt wurde. Über 600 internationale Designer aus insgesamt 27 Ländern – darunter Ägypten, Brasilien, China, Polen, Thailand und die USA – nahmen daran teil. Die Aufgabe bestand darin, unter Verwendung von Rest- und Altmaterialien wieder etwas Nützliches zu kreieren, egal ob Möbel, Textil oder Accessoire. Die Produkte sollten jedoch im Rahmen einer Beschäftigungsförderung oder von Handwerksbetrieben in kleinen oder grösseren Serien produzierbar sein. Einige der Objekte, die unter der Bedingung «Ressourceschonung» sowie «Co 2-Reduzierung» entstanden sind und für zwei Wochen im Marta Herford (Museum für Zeitgenössische Kunst und Design) zu sehen waren, zeigen wir auf Seite 94. Die Gewinnerin des mit 2500 Euro dotierten Preises ist übrigens eine Schweizerin. Mit ihrem Objekt «Murx» macht Jeanette Jakob alte Traktorschläuche, die sie über bearbeitete PVC-Rohre stülpt, salonfähig. Das Ergebnis: ein leicht federnder Hocker mit Faltenoptik (siehe Nr. 9). www.recyclingboerse.org

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1 Der «Barrique Stuhl» von Magnus Mewes besteht aus alten 225-Liter-Weinfässern. Diese werden üblicherweise nach einigen Jahren, wenn sie keinen Eichengeschmack mehr an den Wein abgeben, aussortiert. Die Rotfärbung des Holzes lässt dessen Herkunft noch erahnen. 2 Die Leuchtobjekte bestehen aus alten Büchern, Enzyklopädien und Zeitschriften. Entworfen wurde «Entre Lineas» von Margarita Navarro. 3 Mit eingeschmolzenen Plastiktütenstreifen interpretierte Marietta Moraweg die Anmutung einer Müllhalde. Ergebnis: der «Mülleimer». 4 Früher Flugzeug-Servierwagen, heute mobile Küche. Die Idee für «Kitchen Chart» mit Gaskochfeld, Kühlschrank, Stauraum und herausnehmbarem Schneidebrett aus Buche stammt von Constantin Hörburger aus Stuttgart. 5 Mithilfe von Weissleim und Buchendübeln entstand aus den Leisten alter Bettlattenroste der Stuhl «Nr. 5». Der Entwurf ist eine Zusammenarbeit von Michael Kemper, Björn Kwapp und Felix Wunderlich. 6 Es gibt sie zuhauf bei Elektronikverwertern: Platinen. Aus diesen und alten Stromkabeln schuf Max Hübener die Leuchte «Licht 128». 7 Die Pendelleuchte «Data» besteht aus zerkleinerten CDs und schimmert entsprechend schön. Design: Büro für Gestaltung Yeayea. 8 Gewachste Baumwollfäden halten das Regal «Reggie» aus Lattenrosten zusammen. Von Kai Hempel, Sergej Dück, Janis Daweke. 9 Gewann den ersten Platz beim Wettbewerb: Hocker «Murx» von Jeanette Jakob. Er besteht aus PVC-Rohr und altem Traktorschlauch.

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VERSCHIEDENE MATERIALIEN Je nachdem, aus welchem Material ein Gegenstand besteht, eröffnet er auch unterschiedliche Umnutzungsmöglichkeiten. Wir zeigen Produkte, die vier unterschiedlichen Werkstoffen zugeordnet werden können: Gummi, Holz, Papier und Metall. Die Gemeinsamkeit der fünften Gruppe hingegen liegt in der ursprünglichen Funktion begründet. Alle drei Objekte bestehen aus ausgedientem Sportzubehör.

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GUMMI Tonnenweise alte Autoreifen landen tagtäglich auf Müllhalden. Das Einschmelzen der komplex aufgebauten Reifen, denen so mancherlei Fremdmaterial beigemischt wird, ist aufwendig und nur maschinell möglich. Allerdings können daraus aber sogar neue Waschbecken entstehen, wie bei Bild 1 zu sehen ist. Ob allerdings eingeschmolzen oder nur umgenutzt,

1 Das Waschbecken «Rubbish» besteht aus eingeschmolzenen Autoreifen. Die Gummimembran ist über einen Holzrahmen gespannt. Das Design stammt vom kalifornischen Architektur-und Designbüro Minarc. www.minarc.com 2 Eine Pinnwand-Variante aus alten Fahrradschlauchstreifen: «Schlauchorell» www.stef-fauser.de 3 Schneidet man Töff- oder Veloschläuche in kleine Stücke, kann man diese – wie «Plattfuss» – als Haushaltsgummis nutzen. www.taet-tat.ch

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Reifen, beziehungsweise Gummi hat bekanntlich den grossen Vorteil, elastisch und flexibel zu sein. Insofern sind die beiden anderen Beispiele – das Klemmbrett und die Haushaltsgummis aus Veloschläuchen – wunderbare Beispiele dafür, den spezifischen Eigenschaften auch bei einer Neunutzung Rechnung zu tragen.


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Holz Holz bietet sich besonders bei konstruktiv stabilen Neunutzungen an. Aber nicht nur die Tragfähigkeit, die leichte Verarbeitungsweise und die Vielseitigkeit in der Verwendung machen den Rohstoff auch in zweiter Instanz interessant. Er ist ausserdem deutlich langlebiger. Zuweilen sogar langlebiger, als erhofft. Manch einer wäre froh, wenn das materielle Ableben mit dem Ausklingen einer Stilepoche einhergehen würde. Die alte

1 Die Kommode «Grand Cube» besteht aus Weinkisten mit dekorativen Schriftzügen. www.grandecube.ch 2 Aus alten Fassdauben fertigt Walter Amrhyn auf Schloss Buholz einzigartige Tische.www.wood-idea.ch 3 Ein Projekt, bei dem aus Holzspänen und alten Plastiktüten unter hohem Druck und Hitze eine neue Form gepresst wurde. www.kulladesign.com 4 Die Kommode – ein Arrangement aus alten Holzteilen – stammt von Piet Hein Eek. www.ecodesignhome.ch 5 Einst Stuhllehnen, heute Kleiderbügel: «Abitudini» von Antonello Fusè. www.resign.it

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Eiche-rustikal-Garnitur könnte dann leichteren Herzens entsorgt werden. Doch auch für Omas liebstes Stück gibt es noch eine designverträgliche Lösung: Einfach das Möbel in schmale Streifen sägen und zu einem neuen zusammenschrauben, -leimen oder -nageln (siehe Beispiel auf Seite 92) .


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Papier Bücher haben etwas Heiliges an sich. Und die wenigsten wagen es, eines wegzuwerfen. Aber auf Flohmärkten werden sie zu Dumpingpreisen feilgeboten – und doch liegen gelassen. Wie heisst es so schön: Papier ist eben geduldig. Wer kreativ genug ist, könnte es Elisabeth Windisch gleichtun und sich ebenfalls eine so nette Geschenkidee wie die «Buchschnitte» einfallen lassen. Für diese schneidet sie Seiten eines Buches so weit ab, dass nur noch

1 Das «Blow Sofa» besteht aus alten stabilen Papiersäcken, einem einfachen Metallgestell, Gummibändern – und viel Luft. www.malafor.com 2 In einem Atelier in St. Pauli wird aus stabilen Büchern eine «Kleiderordnung». www. lockengeloet.com 4 Papierkunst von Elisabetha Bleisch, die in einem Atelier in der Zürcher Roten Fabrik arbeitet. www.elisabethableisch.ch 5 «Buchschnitte» von Elisabeth Windisch. www.buchschnitten.de

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wenige Zentimeter bis zum Buchrücken stehen bleiben. Die Vorder- und Rückseite des Umschlags wird dann so auf ein Trägermaterial geklebt, damit sich die Seiten zu einem Halbkreis aufstellen. Und fertig ist ein Foto­ halter. Handnummeriert kann über eine Liste herausgefunden werden, um was es sich jeweils für ein Buch gehandelt hat.


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BLECH Denkt man an alte Ölfässer, hat man schnell Bilder von dunklen Seitenstrassen in der Bronx vor Augen, in denen sich eine Handvoll Menschen um offene Feuer gruppieren und wärmen. Zweifelsohne keine besonders wohnliche Vorstellung. Das geht aber auch anders. Aufgeschweisst und zurechtgebogen entstehen daraus individuelle Möbel, die auch im Garten Verwendung finden. Und für die Kleinen gibt es wunderschöne Dosen als Sitzgelegenheit. Von wegen, alles Blech!

SPORTGERÄTE 1 Dieser Tisch von Ko-j Recycling Design war mal ein Ölfass … www.ko-j.de 2 … ebenso dieses originelle Schränkchen www.lockengeloet.com 3 In Berlin und Bern werden diese Hocker aus Dosen hergestellt. www.rafinesse-tristesse.com 4 Sessel «Spinnaker» besteht aus altem Segeltuch.www.spinnaker.no 5 Oscar Andersson entwarf ein Sofa aus alten Kletterseilen. www.beckmans.se/48m2/ 6 Aus einer Turnmatte von einem Sattler gefertigt : «Cube». www.galaxy713.com

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Beim Anblick des blauen Sitzhockers (Bild 6) steigt einem direkt der Hallengeruch in die Nase, den man noch aus dem Turnunterricht in der Schule kennt. Ein Sattler aus Deutschland nimmt sich solcher ausgedienten Turnmatten an und fertigt – ausschliesslich aus dem OriginalMaterial – kleine quadratische Würfel. Besonders originell finden wir auch das Sofa, das mit ausgemusterten Kletterseilen bespannt wurde. Die federnde Sitzgrundlage bietet gleichzeitig ein fulminantes Farbspektrum.


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Portr채t Ineke Hans

Immer einen Schritt vorw채rts

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Redaktion und Text : Nina Huber

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Porträt Ineke Hans

Ineke Hans liebt ihr faltbares Velo. Wenn sie mit dem Zug unterwegs ist und ihr Bike dabei hat, kann sie jederzeit aussteigen und aufs Fahrrad wechseln – das gibt ihr eine ungeheure Freiheit! Vorwärtskommen ist überhaupt ein grosses Thema im Leben der niederländischen Designerin. Das hat sie sich quasi auf die Fahne geschrieben. Doch dazu später mehr. Ausserhalb der Niederlande ist sie wohl etwas weniger bekannt als ihre Landsleute Hella Jongerius, Maarten Baas oder Marcel Wanders. Dabei ist ihr Portfolio beachtenswert. Seit sie ihr Studium an der Kunsthochschule in Arnhem und das Royal College of Art in London Mitte der Neunzigerjahre abgeschlossen hat, entwarf sie eine breite Palette unterschiedlicher Produkte. Darunter fallen Lösungen auf, die sich durch einen hohen praktischen Nutzen auszeichnen, zum Beispiel ihr Nussknacker für Royal VKB oder die Knoblauchpresse (siehe S. 10). «Die Knoblauchpresse ist entstanden, weil ich nicht gut im Kochen bin, folglich muss immer ich den Abwasch machen. Dabei ärgerte mich am meisten die mühsame Arbeit beim Herauskramen der übriggebliebenen Knoblauchstückchen aus der Presse – und danach stanken die Finger. Bei meiner Knoblauchrolle bleibt nichts hängen, und zudem ist sie aus einem Material, das keinen Geruch annimmt.» Solche pragmatischen Lösungen sind typisch für die Niederländerin. Am Anfang ihres Studiums belegte sie Kunst, wechselte aber ziemlich rasch zum Design. Im Rückblick kann sie zwar nicht mehr genau sagen, was damals den Ausschlag für den Wechsel der Disziplin gegeben hat, aber als Hauptunterschied zwischen Kunst und Design hebt sie die Funktionalität beim Design hervor. Innovation im sozialen Sinn Sie stellt an sich selbst den hohen Anspruch, nicht einfach belanglose Gegenstände zu schaffen, die schön anzusehen sind, sondern stets etwas wirklich Neues, Innovatives zu schaffen. Auf unsere Frage, ob das heute überhaupt noch möglich sei, meint sie: «Innovation ist natürlich ein grosses Wort, und es wäre anmassend zu behaupten, dass ich immer etwas völlig Neues erfinde. Aber es ist mir ein echtes Anliegen, dass ich immer einen Schritt vorwärtsgehe. Das beziehe ich nicht nur auf die Arbeit mit neuen Materialien oder Techniken, sondern das meine ich vor allem im gesellschaftlichen Sinn: Es ist wichtig, die sozialen Veränderungen zu sehen und zu verstehen. Eigentlich verfügen wir heute schon über alles, wirklich alles. Wieso sollte ich etwas entwerfen, das es schon seit 20 Jahren gibt? Ich könnte meinen Beruf gleich an den Nagel hängen, wenn nicht mehr dahinter wäre. Mein Job ist es, das alte Know-how, zum Beispiel traditionelles Handwerk, den Bedürfnissen dieser Zeit anzupassen.» Das Klischee vom femininen Design Ineke Hans liebt es, die Menschen und ihr Benehmen zu beobachten. «Ich mag es, kleine Verhaltensstudien anzustellen. Wieso bohren zum Beispiel viele Menschen mit Vorliebe im Stau in der Nase?» So reflektiert sie stets ihre Rolle als Designerin und natürlich auch ihre Rolle als Frau, obwohl sie sich dezidiert gegen Klischees wehrt. Unsinn,

Das Studio von Ineke Hans befindet sich im niederländischen Arnhem. Erst im Februar ist sie mit ihrem 4-köpfigen Team umgezogen.

«Ich mag es, kleine Verhaltensstudien anzustellen. Wieso bohren zum Beispiel viele Menschen mit Vorliebe im Stau in der Nase?» wenn jemand feminine Züge in ihr Design hineininterpretieren will. Denn wodurch zeichnet sich solches überhaupt aus? Sie findet, dass es überhaupt keinen Unterschied mache, ob ein Designer eine Frau oder ein Mann sei. Trotzdem streitet sie nicht ab, dass immer noch Männer die Designszene dominieren. «Frauen sollten generell mehr Vertrauen haben», findet sie. Gleichzeitig gesteht sie, dass sie lange gezögert habe, bevor sie ihre Kindermöbelkollektion präsentierte (die sie übrigens entworfen hatte, bevor sie selbst Mutter wurde). «Ich fürchtete mich vor den Reaktionen. Bei einem Mann hätte man die Kollektion gelobt. Bei mir als Frau, befürchtete ich, würde man unterstellen, dass ich wohl schwanger werden wollte.» Zum Glück hat sie die Kollektion schliesslich doch vorgestellt – eine Linie ganz aus schwarzen Möbeln – und Erfolg damit gehabt. Gibt es etwas, was sie unbedingt noch entwerfen möchte, aber das sich bisher einfach nicht ergeben hat? «Ein Wohnmobil!» Dieses müsste dann aber ganz anders daherkommen, als sie das für gewöhnlich tun. «Die Leute wollen seltsamerweise immer, dass ihr Wohnwagen so aussieht und so komfortabel ausgestattet ist wie ihr Zuhause, mit Dusche und allem Drum und Dran. Dabei ist doch der Witz an den Ferien, aus dem Trott des Alltags auszubrechen!» Ist es ein Zufall, dass es sich bei ihrem Wunschobjekt ausgerechnet um ein Fortbewegungsmittel handelt? $

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Porträt Ineke Hans

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1 «Black Beauty» umfasst 13 Möbelstücke für Kinder. Bestehend aus recyceltem Kunststoff, eignen sie sich auch für den Aussenbereich. 2 Gut verbunden: Der Stuhl aus Kunstharz und Polyester für CAPPELLINI aus der Kollektion «Fracture Furniture» ist leicht, aber sehr stabil. 3 Ein gewöhnlicher Schaukelstuhl, wie es ihn früher schon gab? Erst beim zweiten Blick offenbart sich die Struktur im Holz: Die Einschnitte sind erst dank heutiger Technik möglich. Auch in Schwarz als Hocker oder Stuhl erhältlich. CAPPELLINI 4 Das Soundpaneel «Geo» hat eine geräuschdämpfende Wirkung und besteht aus recyceltem PET -Filz. OFFECCT 5 Der «Laser-Chair» zeigt sich in folkloristischem Look. Das Muster wurde mit Lasertechnik aus dem Holz geschnitten. 6 Eine der neusten Arbeiten ist «Ahrend 380», teilweise aus wiederverwertetem Material bestehend und vollständig recycelbar. AHREND 7 «Jeder kennt das Problem der herkömmlichen Nussknacker: Die Schalen spicken überall herum, und im dümmsten Fall klemmt man sich die Finger ein. Also habe ich einen Nussknacker entworfen, der anders funktioniert.» Ineke Hans zu ihrem Entwurf für ROYAL VKB 8 «Bowl and Spoon»: Für alle, die nicht immer am Esstisch, sondern auch mal am Arbeitstisch oder vor dem Fernseher essen. ROYAL VKB 9 Die Knoblauchpresse «Garlic Crusher» für ROYAL VKB ist aus geruchsneutralem Material gefertigt und lässt sich gut reinigen. 10 Archetypische Besteckform, aber mit einer Rückseite, die entzückt : «ID-Cutlery» für ROYAL VKB .

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Produktidee

PECORELLE

Wohnrevue 1 2011

Redaktion und Text : Line Numme

In der letzten Ausgabe erwähnten wir an dieser Stelle schon mal den Begriff Slow Design. Eine Bezeichnung für die Gegenbewegung zur allgemeinen Tendenz, in immer kürzeren Abständen immer mehr Neuheiten auf den Markt zu bringen. Der italienische Hersteller Arflex folgt dieser Gegenbewegung, indem er neben Neuheiten auch jedes Jahr ein Redesign eines alten Möbelentwurfs präsentiert. Es gibt zahlreiche Entwürfe, die im Laufe der Zeit diversen Trends zum Opfer fallen, aber grundsätzlich einfach zu gut sind, um in Vergessenheit zu geraten und für immer in der Schublade zu verstauben. So auch dieser ... Anfang der 70er-Jahre revolutionierte Cini Boeri mit ihrem Sofa-Design

SPEZIFIKATIONEN Designer

Cini Boeri Hersteller

Arflex

Entwurfsjahr

1972/2010 Materialien

PU-Schaum, Sperrholz, Metall abnehmbarer Textilbezug Masse

91 × 75 × 75 cm

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für Arflex ein Stück weit die damalige Möbelwelt. Die Rede ist von ihrem Entwurf «Strips». «Ich habe immer versucht, neue Wege für den Gebrauch von Möbeln zu finden», sagt Cini Boeri. «Dies stets unter Berücksichtigung unserer sich kontinuierlich entwickelnden Lebensweise.» Mit ihrem Grundgedanken der Lebenserleichterung gestaltet die 1926 geborene Architektin und Designerin nach wie vor Raumkonzepte und Produkte, die sich durch einfache Bedienbarkeit auszeichnen. Diesen Grundsatz hat sie auch in einem Buch über die menschlichen Dimensionen des Wohnens festgehalten. Nach ihrem Architektur­ studium am Mailänder Polytechnikum und ihrem Diplom im Jahre 1951


Produktidee

«Die ‹Schäfchen› sind erwachsen geworden und setzen Segel nach Amerika!»

idee und inspiration Das Neuartige an «Strips» war die Idee des abnehmbaren, gesteppten Bezugs, der ganz einfach mit Reissverschlüs­ sen anzubringen war. Ein Bezug, der die Weichheit eines Kissens und das Praktische eines Schlafsacks vereint. Es entstand eine Gruppe von Sofaund Schlafsofa-Elementen, mit der sich ganze Wohnlandschaften zu­ sammenstellen lassen. Als Weiterent­ wicklung der Gruppe wurden kurze Zeit später die «Schäfchen» gebo­ ren, auf italienisch «Pecorelle» – eine Variante dieses «soften» Polster­ möbels, das als einzelner Sessel und als freistehendes Sofa funktioniert. Mit seinen schwarzen Beinchen und dem weichen Körper sieht man tat­ sächlich ein Schäfchen vor sich. In­ spiriert wurde Cini Boeri allerdings von der Kunst Christos. Christo Vla­ dimirov Javasev und Jeanne-Clau­ de Denat de Guillebon sind Meister darin, Landschaften durch ihre künst­ lerischen Interventionen zu verän­ dern. Neben dem kunstvollen Verpa­ cken und Verhüllen von Gebäuden setzen sie Materialien und Objek­ te in einer natürlichen Umgebung in einen anderen Kontext. Erkennbar

ist dieser von Boeri übernommene Ansatz auch auf dem Produktbild von Arflex auf der nächsten Seite: Scheinbar friedlich grasende «Pe­ corelle» auf der Weide zusammen mit ihren echten Zeitgenossen. Wiedergeburt Während «Strips» seit bald vierzig Jahren ohne Unterbruch bei Arflex in Produktion ist, wurde die von «Pe­ corelle» nach einiger Zeit eingestellt. Im Zuge der ungebrochenen Beliebt­ heit von «Strips» und der immer wie­ der eintreffenden Anfragen nach den alten Entwürfen entschied sich Arflex, wie eingangs erwähnt, jedes Jahr ein altes Modell seiner Kollek­ tion wieder auferstehen zu lassen und jeweils an der Möbelmesse in Mai­ land zu präsentieren. Mit ein Grund, warum die Wahl dieses Jahr auf die «Schäfchen» fiel, war kein Geringerer als der renommierte Architekt Frank Gehry. Der mit Cini Boeri befreundete Amerikaner schaute sich alte Fotos ih­ rer Arbeiten an und kam zum Schluss, dass er gerne ein Sofa und einen Ses­ sel aus der alten «Pecorelle»-Serie für sein Haus in den USA haben wol­ le. Darum Boeris Kommentar: «Die Schäfchen sind erwachsen geworden und setzen Segel nach Amerika!» Neuerungen Die einzige gestalterische Verände­ rung, die gemacht wurde, ist die Neu­ dimensionierung der Beine. Boeri war der Meinung, dass der Körper des Schafs zu imposant wirke auf den etwas gedrungenen Füssen. Ausserdem wür­ den sie auch nicht mehr dem aktuellen Trend entsprechen, und so hat man die Beine etwas verlängert und im Durch­ messer verkleinert, damit der Ses­ sel etwas leichtfüssiger daherkommt. Natürlich wurde auch der Aufbau des

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Polsters den neuesten Entwicklungen der Materialien angepasst. Die Holz­ struktur des Sessels wird mit einem neuen Polyurethan-Schaumstoff ge­ polstert, der nicht deformierbar ist und in seiner Festigkeit variiert, um noch mehr Sitzkomfort zu erreichen. Zum Schluss wird der gepolsterte und ab­ gesteppte Bezug darübergestülpt, der den «Pecorelle» ihren Kuschelfaktor verleiht. $

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arbeitete sie knapp zehn Jahre im Studio von Marco Zanuso (1916–2001). Ihn bezeichnet sie als ihren Mentor und sagt, dass sie von ihm bedeutend mehr gelernt hat als während ihrer Zeit am Polytechnikum. Bald schon gründete sie ihr erstes eigenes Atelier. Seit 1979 führt sie zusammen mit Laura Gri­ ziotti in Mailand die Firma Cini Boe­ ri Associati. Im selben Jahr erhielt sie auch erstmals den renommierten Preis Compasso dʼOro. Cini Boeri gehört zu den wenigen Frauen in der italieni­ schen Designgeschichte, die sich da­ rin einen festen Platz sichern konnten.

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1 Cini Boeri, eine der wichtigsten italienischen Designerinnen, entwarf die «Pecorelle» für Arflex. 2 Die «Pecorelle» in den Siebzigern: Friedlich grasend mit ihren echten Zeitgenossen. 3 Erste Skizzen der «Schäfchen», die aus der Polsterserie «Strips» entstanden sind. 4 Eine Sonderausführung des Sessels mit eingefärbtem, echtem Schaffell. 5 Die «Pecorelle» sind als Sofa oder Sessel und in diversen farbigen, gesteppten Bezügen erhältlich.


Produktidee

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Hotel-Test

Christophe Marchand im hotel Post, ZErmatt

«Besonders die charmanten Details wie die ‹Horselamp› im ehemaligen Pferdestall machen das Hotel Post so sympathisch und unvergesslich.»


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Eine Schneeflocke ziert die Anschrift des Unique Hotels Post. Sie lässt traditionelle Schweizer Werte und gemütliche Chaletatmosphäre vermuten. Doch kaum findet man – anstelle einer pompösen Lobby – die überdachte Postkutscheneinfahrt vor, wird klar: Dieses Hotel bricht Tabus und setzt unerwartete Akzente. Vier Restaurants sowie fünf Bars und Clubs entführen Hotelgäste, Einheimische und Urlauber in eine facettenreiche Erlebniswelt. Pub, Pizzeria, Gourmetrestaurant, Lounge, Partykeller und Livemusik ergänzen sich in wandelbarer Nutzbarkeit und erfüllen die verschiedenen Ebenen der historischen Holzbalkenhäuser mit Leben. Als Rückzugsort dienen im hinteren Gebäudeteil der Wellnessbereich und komfortable Zimmer – mit Blick aufs Matterhorn. Passend zum vielseitigen Angebot überzeugt der Service mit Ideenreichtum, Freundlichkeit und Qualität. Mit dem richtigen Gespür für Gemütlichkeit schuf der Besitzer Martin Perren bei der Restaurierung 2007 eine stimmige Verbindung aus Altbau und modernem Design. Für eine klare Linie sorgen der wirklich gekonnte Umgang mit Material, Form und Oberflächen sowie versteckte Geschichten in allen Räumen. Und besonders die charmanten Details wie die «Horselamp» im ehemaligen Pferdestall oder das halbierte Weinfass im Partykeller machen das Hotel Post so sympathisch und unC. M . vergesslich.

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Exklusiv für die Wohnrevue testen ausgewählte Designer Schweizer Hotels – von Basel bis Zürich.

Basel

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BAD BUBENDORF www.badbubendorf.ch

Crans Montana

LE CRANS

www.paradieshotel.ch

Zürich

ALDEN

Zuoz

Beckenried-Luzern

www.hotelcastell.ch

www.schluessel-beckenried.ch

SCHLÜSSEL

Laax

SCHWEIZERHOF

ROCKSRESORT

Zermatt

Auf www.wohnrevue.ch finden Sie künftig auch weitere Berichte von Designern, die diese Hotels besuchten.

www.schweizerhof-lenzerheide.ch

MIRABEAU

www.hotel-mirabeau.ch

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Ftan

PARADIES

www.alden.ch

Lenzerheide

Christophe Marchand, Möbeldesigner office@christophemarchand.ch, www.christophemarchand.ch

www.greulich.ch

www.lecrans.com

CASTELL

Hotel Post Bahnhofstrasse 41, 3920 Zermatt Tel. 027 967 19 31, info@hotelpost.ch, www.hotelpost.ch

Zürich

GREULICH

www.rocksresort.com


Buchtipp

iran belichtet Recollection Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2010 170 Seiten, 90 farbige Abbildungen ISBN 978-3-7757-2738-9

hand- und notizbuch Manuskript Birkhäuser Verlag, Basel 2010 (2. Auflage) 300 Seiten ISBN 978-3-0346-0598-4

Der bekannte Architekturfotograf Walter Niedermayr reiste in den Jahren 2005 bis 2008 nach Teheran, Isfahen, Yazd, Schiraz und weitere kleinere Städte des Iran. Die Publikation «Recollection» stellt die abgebildete Architektur in ihren kulturellen und geschichtlichen Kontext. Die unverkennbare Bildsprache des Bozener Fotografen, die sich durch zurückgenommene Farbdichte auszeichnet, prägt auch dieses Buch. Wohnrevue 1 2011

«Manuskript» ist ein Fachbuch der besonderen Art: Mit praktischen Tabellen, Faustformeln und Ratschlägen aus der Praxis werden Tipps für die Innenraumgestaltung geliefert. Witzige Illustrationen, Sprüche und Unerwartetes wie etwa ein Rezept für Kartoffelsalat (gut für Richtfest oder Jubiläumsfeiern) oder die «Architektur des Schuhs» regen obendrein zum Schmunzeln an.

neue denkansätze Simplexity Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2010 672 Seiten, über 1000 Abbildungen ISBN 978-3-7757-2711-2

Printmedien gestalten Turning Pages Gestalten Verlag, Berlin 2010 272 Seiten ISBN 978-3-89955-314-7

design von 1850 bis heute Design-Atlas Dumont Buchverlag, Köln 2009 424 Seiten, 432 Farbbilder ISBN 978-3-8321-9239-6

Dieser Band zeigt eine Auswahl von 600 Designobjekten, ob Möbel, Autos, Kleider oder Verpackungen von 1850 bis heute, mit Erläuterungen zur Entstehung und Hintergründen sowie Perspektiven auf das Design von morgen.

«Turning Pages» ist ein Plädoyer für Printmedien, und zwar für besonders sorgfältig und einzigartig gestaltete Publikationen. Anhand von konkreten Beispielen bietet es unzählige unkonventionelle Lösungen, damit sich Gedrucktes auch in Zukunft im digitalen Zeitalter durchsetzen kann. Diese werden gleich von den Grafikdesignern selbst erläutert und kommentiert, so unter anderem von Carine Collin, Francesco Franchi, Javier Errea, Mike Meiré und Omar Sosa.

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Die Publikation zeigt ausgewählte Projekte des mexikanischen Architekten Fernando Romero, der im Jahr 2000 sein eigenes Büro unter dem Namen Laboratory of Architecture (LAR) gründete. Die über 600 sorgfältig gestalteten und verschieden eingefärbten Seiten bieten einen Überblick über Romeros Visionen, Entwürfe und Gebäude und belegen die Fortschritte des Büros während der ersten zehn Jahre seines Bestehens. Die Grundlage seiner Arbeitsweise ist die Suche nach bisher ungenutzten Konstruktionen, neuen architektonischen Denkansätzen sowie die Entwicklung neuartiger Materialien.


Demner, Merlicek & Bergmann


Sehenswert

2011 geht das alle zwei Jahre stattfindende Berner Design-Weekend unter dem Motto «Designszene Schweiz» über die Bühne. In acht Einrichtungsfachgeschäften der Hauptstadt werden Objekte, Designer sowie Hersteller und ihre Geschichten präsentiert. Es verkehren Shuttlebusse. Informationen unter: www.bwd.ch 29. bis 30.1.11

Album – ronan & Erwan Bouroullec

im raum und aus der zeit

kronleuchter

Anna Viebrock – Bühnenbild als Architektur

Als «Juwel des Lichts» werden die Kronleuchter in der aktuellen Ausstellung im Museum Bellerive betitelt. Diese beleuchtet die facettenreiche Formensprache der Lüster, die von jeher unterschiedliche Handwerkskünste mit neuster Technologie verbinden.

Schweizerisches Architekturmuseum Steinenberg 7, 4001 Basel www.sam-basel.org bis 6.3.11

stockholm furniture fair Die Stockholmer Furniture Fair hat sich längst als viel beachtete und besuchte Möbelmesse etabliert. Dieses Jahr werden 700 Aussteller, rund 300 davon aus dem Ausland, ihre Neuheiten präsentieren.

Museum Bellerive Höschgasse 3, 8008 Zürich www.museum-bellerive.ch bis 27.3.11

provisorium als leitmotiv

Stockholmsmässan www.stockholmfurniturefair.se 8. bis 12.2.11

Arc en Rêve –Centre d’Architecture, Entrepôt 7 rue Ferrère, FR-33000 Bordeaux www.arcenreve.com bis 17.3.11

was ein haus in sich selbst verankert Sieben Bauten von Andreas Fuhrimann und Gabrielle Hächler Archena der ETH Zürich Hönggerberg, Architekturfoyer www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch bis 3.2.11

minergie-expo Schweizer Minergie-Messe Messe Luzern www.fachmessen.ch 10. bis 13.3.11

verwegen verworfen verpasst Das renovierte und neu eröffnete Zürcher Stadthaus zeigt Ideen und Projekte zu Zürichs Stadtentwicklung von 1850 bis 2009, die nie realisiert wurden. Stadthaus Zürich Stadthausquai 17, 8001 Zürich www.stadt-zuerich.ch/ausstellung bis 12.3.11

Ambiente frankfurt Internationale Konsumgütermesse Messe Frankfurt www.messefrankfurt.ch www.ambiente.messefrankfurt.com 11. bis 15.2.11

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Für die Zürcher Kunstinstitu­tionen, die wegen des Umbaus des Löwenbräu-Areals ein Provisorium brauchten, wurden drei Etagen des Bürogebäudes im Siemens-Areal entsprechend umgebaut. Die verantwortliche Architektin Roswitha Buesser sagt über den 1500 Quadratmeter grossen Ausstellungsraum: «Der Charakter des Provisoriums sollte so gut als möglich sichtbar bleiben.» Die Betondecke wurde roh belassen und mit einem sandfarbenen Unterlagsboden kombiniert, was eine warme Grundstimmung schafft. Hubertus Exhibitions Albisriederstrasse 199a, 8047 Zürich www.hubertus-exhibitions.ch

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Sparen ist bekanntlich das beste Mittel, um das Januarloch wieder zu stopfen. Und mit dem neuen «Kässeli» von Konstantin Slawinski macht es sogar Spass, denn damit wird gleichzeitig ein Duell ausgetragen. Die Spardose ist mit zwei Schlitzen versehen und in der Mitte unterteilt – es wird also ganz schnell sichtbar, wer häufiger eine Münze einwirft. Die weisse Porzellanseite kann entsprechend beschriftet werden. So ergeben sich weitere schöne Wettkampfmöglichkeiten: Zum Beispiel Sammeln von Franken und Rappen für zwei verschiedene Ziele. Der Wunsch von demjenigen, dessen Seite zuerst prallvoll ist, wird zuerst erfüllt. Viel Spass beim Aushecken von Ideen, für die sich das Sparen lohnt!

am Schluss ist das gesamte Wohnzimmer komplett neu. Aber der Reihe nach: Herr und Frau T. aus H. wünschen sich für ihr Wohnzimmer neues Mobiliar und suchen daher das Wohncenter Räber auf. Am liebsten würden sie ihr altes Sofa in Beige durch ein schwarzes ersetzen. Jeanine Räber, Inhaberin des Einrichtungsfachgeschäfts in Hitzkirch, wird vom Ehepaar um Unterstützung gebeten und macht daraufhin bei ihm zu Hause eine genaue Bedarfsanalyse: Wozu wird das Sofa gebraucht, wie oft und von wie vielen Personen? Die Bestandesaufnahme ergibt, dass sich die Hausherren häufig im Wohnzimmer aufhalten, durchaus auch Gäste dort empfangen und ab und zu am Salontisch etwas essen. Der Raum soll daher insgesamt aufgewertet werden. Problematisch ist auch die Beleuchtung: Diese besteht aus einer indirekten Deckenbeleuchtung in einer Art Rahmen, die rund ums Wohnzimmer angelegt ist. Der Stromverbrauch ist dabei sehr hoch, der Erhellungseffekt aber trotzdem gering, da die braune Holzdecke das Licht zum grossen Teil schluckt. Zudem lassen die vielen einzelnen Möbelstücke den Raum weniger grosszügig wirken.


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raumkonzepte «Architektur, Innenarchitektur und Landschaftsplanung verschmelzen zu einer vollkommenen Einheit», so definiert Archimondo beziehungsweise der Inhaber Markus Haeseli sein Tätigkeitsfeld. Das Objekteinrichtungscenter kooperiert und koproduziert mit Netzwerkpartnern wie beispielsweise Ad Notam, Kettnaker, Schönhuber–Franchi oder Alberta und bieten damit Know-how und Lösungen für die Umsetzungen von privaten und geschäftlichen Raumkonzepten, die schweiz­weit realisiert werden.

Ausgezeichnete Saunen Im Dezember wurde das türkische Fünfsternehotel Mardan Palace bei den 17. World Travel Awards sowohl zum World's Leading Luxury Hotel 2010 als auch zum World's Leading Hotel Spa 2010 gewählt. Der 7500 Quadratmeter grosse Wellnessbereich ist von landestypischen Motiven geprägt und wurde vom Schweizer Saunahersteller Klafs konzipiert und ausgestattet. www.klafs.ch Bäder für dubai Der Schweizer Hersteller für exklusive Bäder rückt mit seinen Produkten nun auch nach Dubai vor. Dort konnte er einen internationalen Wettbewerb für einen Villenkomplex für sich entscheiden. Dafür gilt es nun, die 40 Lounge-Bäder luxuriös und ganz in Weiss zu gestalten. www.bagnosasso.ch Generationenwechsel Das 132-jährige Unternehmen Dietiker Switzerland bleibt im Besitz der Familie und wird von dieser weitergeführt. Künftig werden die beiden Töchter des kürzlich verstorbenen Urs Felber, Nathalie und Jacqueline, die Geschäftsleitung unterstützen. Beide wurden in den Verwaltungsrat berufen. www.dietiker.com.

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Blick «hinter die wand» Auf 200 Quadratmetern präsentiert das Unternehmen Tece neuerdings seine Produkte in einem Showroom am Firmensitz in Neuhausen. Im November eröffnet, wird dort nicht nur innovative Haustechnik gezeigt, sondern auch aktuelle Trends im Badezimmerbereich präsentiert. «Mit unserem Showroom möchten wir Architekten, Installateuren und Bauherren eine Plattform für den Dialog mit uns und unseren Systemen bieten», so der Geschäftsführer Jürgen Fluck. Ergänzend erklärt Simone Bronke, Marketingleiterin des Unternehmens: «Die meisten unserer Produkte werden in den sensiblen Bereich der Wand eingebaut. Hier geht es vor allem um Sicherheit, Qualität und Langlebigkeit. Deshalb bieten wir einen Blick ‹hinter die Wand› und zeigen die Eigenschaften unserer Produkte anhand von Montagebeispielen.» Tece Gewerbestrasse 8, 8212 Neuhausen am Rheinfall Tel. 052 672 62 22 www.tece.ch

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Noch mehr teppiche Seit dem 4. Januar hat die Vidal Teppichgalerie in Zürich die Ladenfläche der Firma Spörri Interieur übernommen, da diese Ende letztes Jahres ihre über 100-jährige Geschäftstätigkeit aufgab. Damit wird das Shop-in-Shop-System aufgelöst, und Vidal kann sein Teppichsortiment weiter ausbauen. Vidal Teppichgalerie, Talacker 16, 8001 Zürich Tel. 044 221 25 73 www.vidal-teppiche.com

Noelie & Loulou Und wieder gibt es eine Neueröffnung im angesagten Zürcher Kreis 4 zu vermelden: In der Bauhallen­gasse hat sich ein Ladengeschäft niedergelassen, das auf rund 60 Quadratmetern und in weissem Ambiente eine Fülle von Trouvaillen bietet, die aus der ganzen Welt zusammengetragen wurden. Neben individueller Bademode, die in Costa Rica gefertigt wird, bietet der Shop aber beispielsweise auch die Home Col­ lection von Suki Cheema – exklusiv in der Schweiz! Das Label aus Brooklyn zählt unter anderem Teppiche, Kissen und Table Tops zu seinem Sortiment.

erster eigener showroom Der Umzug ist vollbracht. Im November letzten Jahres ist das Unternehmen Kaldewei, das sich auf Wannen aus Stahl-Email spezialisiert hat, von Wangen nach Aarau umgezogen. Im Zuge dessen ist auch der erste eigene Showroom entstanden, in dem die Produkte auf einer Fläche von 175 Quadrat­ metern präsentiert werden.

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Hamburg liesse sich als Zusammenschluss von mehr als einem Dutzend Dörfern beschreiben. Bei Stadtteilen wie Bergedorf, Eppendorf und Pöseldorf verweist der Name noch heute direkt auf den dörflichen Ursprung. Andere würden Hamburg vielleicht eher als Amalgam anderer Grossstädte beschreiben: mit einem Rathausplatz, der es fast mit Venedig aufnehmen kann. Mit derart vielen Wienern, dass es kaum andere Österreicher an die Elbe zieht. Mit einem Kiez, gegen den Rotlichtviertel andernorts vor Neid erblassen. Und mit einem Kult, derart «British», dass er an Autokennzeichen ablesbar ist. Hummel Hummel – Mors Mors (HH – MM …) still a Must! Noch weit besser ist es, sich wie eine bekannte Modemacherin nach ersten Erfolgen zum Kennzeichen HH – JS gleich noch das passende englische Cabriolet – «Emily» inklusiv – zu leisten. Distinktion! Mit «Der Spiegel», «Stern» und «Die Zeit» kommen immerhin gleich drei der wichtigeren deutschen Presseorgane aus der Hansestadt. Nur wer Geschäfte mit Handschlag machte, zählte zur Gilde jener ehrbaren Pfeffersäcke, die anderswo Kaufleute genannt wurden. Dieses selbst ernannte «Tor zur Welt» hat – im Gegensatz zu Restdeutschland – (Ausnahmen: Berlin und Leipzig) nie eine Polizeistunde gekannt. Folglich waren die Nächte in Hamburg schon immer lang. Oft richtig lang. Die Rockgruppe Randy Pie mag heute vergessen sein, aber ihre ebenso treffende wie kitschige Zeile «Goldie’s working hard at night to bring the bacon in…!» ertönte seinerzeit im legendären Madhouse. Selten vor 3, 4, zumeist erst nach 5 Uhr. Und nur der DJ durfte das Signal für den Feierabend geben: «Strawberry Fields forever» – in einer Endlosschlaufe. Überaus stilvoll für jemanden, der mit den Beatles im Starclub gross geworden war! Kaum jemand käme in New York auf die Idee, sich über den Lärm der Polizeisirenen zu beschweren. Nächtliche Ruhestörung? Wäre also der Lärmpegel ein Indiz für die (Neurose der) Grossstadt, verbliebe die Freie und Hansestadt kaum auf der Karte. Ein weiteres Indiz für Grossstädte sind Flugzeuge: Nur da, wo jede Minute ein Flugzeug am Himmel zu sehen ist, ist wirklich «Metropolis». In London wurde ich jeden Morgen von der anfliegenden Concorde geweckt. Dem schönsten und lautesten Wecker meines Lebens! Vergleichbares dürften in Hamburg nur wenige kennen: etwa, wer am Hagendeel wohnt. Folglich wäre Hamburg dann doch nur ein Dorf, aber ein mega-geiles!

Haben Sie diese Ausgabe der Wohnrevue aufmerksam durchgeblättert? Dann erkennen Sie sicher, welches im Heft abgebildete Produkt wir hier durchs Kaleidoskop betrachten. Nennen Sie uns den entsprechenden Namen sowie Hersteller, und gewinnen Sie eines im Wert von ca. CHF 1680.–. Lösung einsenden an: Boll Verlag AG, Wohnrevue «Wettbewerb» Stationsstrasse 49, 8902 Urdorf oder übers Internet mitmachen: www.wohnrevue.ch Einsendeschluss: 11. Februar 2011.

Die Gewinnerinnen oder die Gewinner werden in der übernächsten Ausgabe der Wohnrevue (Heft 3 2011) bekannt gegeben.

Herzliche Gratulation! Die Wettbewerbsgewinner der Ausgabe 11 2010 sind: Monika Fankhauser 6005 Luzern Thomas Wehrle 8057 Zürich Sie gewinnen je einen iPodSounddock «Zeppelin» von Bowers & Wilkins. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Kolumne Klaus Leuschel


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GROSSER AUFTRITT FÜR EINE KLEINE LEUCHTE Die grosse Stehleuchte «Afra» des deutschen Herstellers ANTA hat sich klein gemacht und ist jetzt mit der neuen Höhe von 76 Zentimetern als Tischleuchte einsetzbar. Ansonsten ähnelt sie ihrer grossen Schwester aber fast wie ein Ei dem andern. Hauptaugenmerk bildet auch bei der Version in klein der dominante Lampenschirm, der mit seiner Zylinderform einen schönen Kontrast zum eckigen Ständer bildet. Die beiden «Afra» sind matt lackiert in Schwarz und neu auch in Schneeweiss zu haben. Einen glamourösen Anstrich verleiht den Leuchten die Belegung der Innenseite des Lampenschirms mit Gold oder Silber.

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Der italienische Möbelhersteller CASSINA präsentiert mit der Kollektion «Authentic Woods» vier neue Produkte für die Linie «Cassina I Maestri». Entworfen hat diese kein Geringerer als Le Corbusier. Möglich ist dies, da in enger Zusammenarbeit mit der Le-Corbusier-Stiftung intensive Recherche betrieben wurde. Dabei wurden Skizzen und Prototypen aus den Fünfzigerjahren hervorgekramt und überarbeitet. Die Kollektion beinhaltet vier Möbel – also einen kleinen Hocker, einen grossen Sitzungstisch, ein Arbeitspult sowie eine Garderobe –, denen ihre Schlichtheit und das Material Holz gemein ist. Nachdem Le Corbusier viele Jahre mit Stahlrundrohr experimentiert hatte, wurde für ihn das natürliche Material

wichtig. Cassina wählt für die Produktion sehr sorgfältig eine hohe Qualität des Werkstoffs aus, beispielsweise massive Eiche, Walnuss oder Kastanie. Jedes der Produkte weiss eine Geschichte zu erzählen. So entstanden etwa die Schemel im Jahr 1952 für das Cabanon in RoquebruneCap-Martin, wo häufig Designexperimente durchgeführt und diverse mobile Möbel hergestellt wurden. Das schlichte Tabouret mag noch heute zu überzeugen. Die länglichen Löcher machen das Umplatzieren besonders einfach, und je nach gewünschter Sitzhöhe dreht man die Kiste horizontal oder vertikal. info@cassina.it www.cassina.it

ERDTÖNE FÜR DIE WÄNDE Die Fliesen aus der Kollektion «Piasentine» von Iris Ceramica sind in den drei Farbabstufungen Asche, Sand und Erde sowie in drei Grössen (stets rechteckig) erhältlich: 120 × 60, 60 × 60 und 60 × 30 Zentimeter. Je nach Oberflächenverarbeitung sind die Fliesen geschliffen, naturbelassen oder haben eine spezielle Beschichtung für den Nassbeziehungsweise Aussenbereich. Darüber hinaus weisen sie schmutzabweisende und antibakterielle Eigenschaften auf. KERAMIKLAND kundendienst@keramikland.ch www.keramikland.ch

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«Coat Lamp» verbindet Leuchte und Garderobe in einem. Die Idee dazu stammt von Designer Robert Bronwasser, der für CASCANDO die gesamte Frühjahrskollektion 2011 designt hat. Er selbst sagt über seinen Entwurf: «Einrichtungsaccessoires eignen sich ausserordentlich gut dazu, dem Interieur eine eigene Identität zu geben. Genau wie in der Mode sorgen Accessoires für einen persönlichen Touch.» info@agentur-geiger.ch www.cascando.nl

PRAKTISCHES HANDLING Das neue «Gigaset E500» mit guter Klangqualität und grossem Display ist Hörgerätkompatibel und verbraucht darüber hinaus wenig Energie. GIGASET

WEITERER MEILENSTEIN Ein weiterer Meilenstein in der 85-jährigen Geschichte des dänischen Herstellers BANG & OLUFSEN ist gesetzt: Mit der neuen «BeoSound 8» präsentiert das Unternehmen erstmals ein Docking-System für iPod und iPhone. Neben einwandfreier Klangqualität – drei Schalterstellungen zur Raumanpassung sorgen dafür, dass der Klang überall höchsten Ansprüchen genügt – zeichnet sich das Musiksystem vor allem auch durch sein eigenwilliges Design aus. Damit sich das Soundsystem gut ins Interieur einfügt, ist es sowohl in Weiss als auch Schwarz erhältlich, wobei für die Lautsprecherabdeckung noch dazu diverse dezente Farbtöne zur Auswahl stehen. Die «BeoSound 8»-Dockingstation lässt sich einfach ans Netz anschliessen, und schon kann eine Verbindung zum digitalen Musikplayer über das Dock für Apple, den AUX-Eingang oder die USB-Buchse hergestellt werden. Mithilfe des Apple Airport Express können Sie sogar Ihre gesamte Musiksammlung auf Ihrem PC oder Mac drahtlos per Streaming aufs neue Musiksystem übertragen. Die im Lieferumfang enthaltene Fernbedienung sorgt zudem für eine leichte Steuerung. Guter Unterhaltung steht somit nichts im Wege! beoinfo1@bang-olufsen.dk www.bang-olufsen.com

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MACHEN SIE ES SICH BEQUEM! Dieser Relaxsessel gibt gerne nach: Durch Körpergewichtsverlagerung können Rückenlehne und Fussablage stufenlos verstellt werden. Zusätzlich lässt sich das Kopfteil separat verstellen. Das Spezielle am Sessel ist aber, dass es sich dabei um einen Freischwinger handelt. Möglich wird das dank seiner Rahmenkonstruktion aus Stahlrundrohr. Kopfstütze, Rückenlehne und Sitzfläche sind wie durch eine Wirbelsäule miteinander verbunden – daher seine Bezeichnung «Spina». Den Sessel gibts in Leder oder Stoff. INTERPROFIL mobarte@bluewin.ch www.interprofil.de

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EINE RUNDE SACHE Die freistehende Wanne «Geo Line 180» vom italienischen Badspezialisten KOS schafft mit ihren sanften Linien eine angenehme Ergonomie. Ihre einfache Schüsselform weckt Assoziationen mit antiken Waschbecken. Design: Ludovica und Roberto Palomba

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DIE RAFFINESSE LIEGT IM DETAIL «Babina» und»Bonnie» sind eigentlich zwei verschiedene Stoffe, vereint in einem: «Babina», was übrigens «die Fremde» bedeutet, ist ein hochwertig gewobener Querplissee. In derselben Farbe gibt es den dazu passenden Unistoff «Bonnie», der im Wechselspiel aneinandergefügt werden kann. Mit dieser Kombination möchte der Schweizer Stoffhersteller MIRA-X bei den Flächenvorhängen neue Wege gehen. info@mira-x.ch www.mira-x.ch

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Der Trend geht zu Bädern aus einem Guss: Duschen und Wannen werden in die Architektur integriert, und natürliche Materialien wie Holz, Glas oder Stein halten in die Nasszelle Einzug. Lediglich bei den WCDrückerplatten fehlten bis anhin Lösungen, die sich diesem Trend und der Ästhetik anpassen. Dieser Aufgabe hat sich nun TECE angenommen und präsentiert die erste flächenbündig einbaubare Betätigungsplatte aus Glas. Die Farben von «TeceLoop» sind auf die Badmöbel von Alape, Emco und Burgbad abgestimmt. So stehen dem Badplaner stets die passenden WC-Betätigungen zu den Accessoires und Möbeln dieser drei Hersteller zur Verfügung.

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UELIS ROLLENDES REICH Aufgezeichnet von: Susanne Lieber Foto: Björn Allemann

«Früher hatte ich ein Haus. Heute lebe ich in einer kleinen 1-Zimmer-Wohnung bei Zürich – und in der Kabine meines LKWs. Seit 25 Jahren bin ich schon auf der Strasse als Fernfahrer unterwegs, also bereits mein halbes Leben. Mittlerweile bin ich auch viel im Ausland und transportiere alles Mögliche, von Tiefkühlpizzen bis hin zu Pneus und Pharma-Artikel. Es kann also schon mal vorkommen, dass ich vierzehn Tage nicht nach Hause komme. Darum ist meine LKW-Kabine zu meinem zweiten Zuhause geworden. Sie ist zwar nur zweieinhalb Meter breit, zwei Meter lang und etwas über zwei Meter hoch, aber dort habe ich alles, was ich brauche: ein Bett mit Lattenrost und Federkernmatratze, genügend Ablageflächen und Kästchen für Kleidung und so, einen Kühlschrank, Heizung, Klimaanlage… und ab nächster Woche sogar einen Fernseher! Bislang habe ich immer gelesen, weil mir das früher mit der Antennen-

Installation jeden Tag zu aufwendig war. Aber heute muss man nur noch die Antenne ans Fenster kleben, fertig. Eigentlich sieht es bei mir recht schlicht aus. Ich beschränke mich eher aufs Praktische, bin kein Typ für Schnickschnack. Darum hängen bei mir auch keine Bildchen oder dergleichen. Nicht einmal ein Autokennzeichen mit meinem Namen hinter der Scheibe, schliesslich weiss ich ja, wie ich heiss. Und ausserdem mag ich es gerne aufgeräumt und sauber, sonst wird es auf so engem Raum schnell mühsam. Hätte ich nicht so einen super Chef, würde ich vielleicht nicht mehr als Fernfahrer arbeiten, aber er ist so sozial und menschlich, das findet man nicht sehr oft. Mittlerweile ist es nämlich härter geworden auf der Strasse. Wenn du nachts an einer Raststätte übernachtest, kann es sein, dass dir der Sprit abezapft wird oder du ausgeraubt wirst. Aber ich denke immer positiv und bin zufrieden.»

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