Wohnrevue 01 2012

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WOHNREVUE Schweizer Magazin für anspruchsvolles Wohnen und zeitgemässes Design.

CHANTAL MICHEL. Wie die Künstlerin in der «Villa Gerber» lebt und arbeitet. HELSINKI. Die finnische Hauptstadt ist World Design Capital 2012. KÜCHEN. Neue Modelle – und Gemüse mal anders betrachtet.

Januar 2012, Fr. 9.50

www.wohnrevue.ch


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Designpreis der BRD Nominierung 2007

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Wissen, was zählt.

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INSPIRATION WOHNREVUE — MAGAZIN FÜR ANSPRUCHSVOLLES WOHNEN UND ZEITGEMÄSSES DESIGN.

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Titelbild: Chantal Michels Fundus an gesammelten Kleidern und Roben, Wohnreportage Seite 20 (Fotoproduktion: Lionel Henriod, Christiane Nill / mc2) Wohnrevue 1 2012

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INHALTSVERZEICHNIS Editorial / Impressum En Vogue Design Schweiz En Vogue Design International En Vogue Reisen En Vogue Design.Arena.Preis En Vogue Kinder Talente Designer fragen Designer

Chantal Michel

5 7 8 10 11 12 14 16

Wohnreportage Cortina 60

20

Helsinki

66

Produktidee

77

Kleiderständer, Schuhschränke, Spiegel und mehr.

Die Künstlerin verbindet Kunst und Wohnen in der «Villa Gerber».

EntrEe

30

Stuhlklassiker «Serie 7» von Fritz Hansen.

Warum Helsinki «World Design Capital 2012» ist? Wir zeigen Ihnen, wieso!

Küchen

40

Küchengeräte

54

Hotel-Test Buchtipp Sehenswert Leserangebot Branchen-News Hinter den Kulissen Wettbewerb Kolumne Schaufenster Bezugsquellen Vorschau Letzte Seite

… und vitaminreiche Fotos von Sarah Illenberger.

Energieeffizienter und professioneller denn je.

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80 83 84 88 90 93 94 94 96 108 110 112



Wohnrevue

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IMPRESSUM

Editorial

25. Jahrgang www.wohnrevue.ch

Chantal Michel ist eine Künstlerin zum Anfassen. Wo sie wohnt, installiert sie ihre Kunst. Oder anders gesagt: Sie inszeniert ihr Wohnen. Folglich betritt man ihre ganz privaten Gefilde, wenn man ihre Kunst anschauen möchte. Aber nicht nur das! Mit Chantal Michel können die Besucherinnen und Besucher jeden Samstagabend gemeinsam essen, bei geringer Besucheranzahl sogar in ihrem Wohnzimmer. Und wer möchte, kann gar in einer ihrer Installationen übernachten. Zurzeit hat sie sich in der Villa der alten Käsefabrik Gerber in Thun eingerichtet. Meine Kollegin Line Numme hat sie dort besucht und fühlte sich in der sagenhaften Welt der Chantal Michel wohl und willkommen. (S. 20) Was bei der Künstlerin der Eingang in eine Kunstwelt ist, stellt in jedem Zuhause den Zugang zum privaten Wohnbereich dar: der Flur. Zu Unrecht wird dieser oft stiefmütterlich behandelt, was die Einrichtung betrifft, denn schon im Eingangsbereich möchte man sich gern willkommen fühlen. Unsere Redakteurin Susanne Lieber hat für Sie originelle und praktische Dielenmöbel zusammengestellt, die den oftmals kleinen und begrenzten Raum aufwerten. Spiegel etwa sind einfache Mittel, dem Gang scheinbar mehr Tiefe zu verleihen. (S. 66) Wie immer in der Januarausgabe schwenken wir den Blick auch ins Ausland und beleuchten eine Stadt. Diesmal hat es uns Helsinki angetan, schliesslich ist sie die Welthauptstadt des Designs 2012. Das ist völlig gerechtfertigt, denn hier wird Design wirklich gelebt. Kaum ein Haushalt, in dem nicht mindestens ein finnischer Designklassiker zu finden ist. Ausserdem sind zehn Prozent der arbeitenden Bevölkerung in der Kreativwirtschaft tätig! Tipps zu Übernachtung, Speise und Sehenswertes sind wie immer auch im Bericht enthalten. (S. 30) Zu guter Letzt dreht sich einer unserer Schwerpunkte um das Thema Küche. Erfahren Sie unter anderem, was es Neues gibt in Bezug auf ökologische und semi-profes­sionelle Küchengeräte. Ausserdem haben wir den Küchenbericht mit Fotografien der Illustratorin Sarah Illenberger bebildert, die aus einfachen Lebensmitteln überraschende und ästhetische Bilder schuf. (S. 40) Die Redaktion Wohnrevue hofft, dass wir Sie auch dieses Jahr immer wieder anregen können und Sie in unseren Ausgaben oft Unerwartetes entdecken mögen. Wir nehmen übrigens gerne Anregungen und Kritik entgegen. Schreiben Sie uns an redaktion@wohnrevue.ch Nina Huber, Chefredakteurin

HERAUSGEBER

Boll Verlag AG, Stationsstrasse 49, 8902 Urdorf Tel. +41 44 735 80 00, Fax +41 44 735 80 01 info@bollverlag.ch, www.bollverlag.ch

GESCHÄFTSFÜHRER

Thomas Walliser, thomas.walliser@wohnrevue.ch

REDAKTION

redaktion@wohnrevue.ch

ANZEIGEN

anzeigen@wohnrevue.ch

ABONNEMENTE

abo@wohnrevue.ch

CHEFREDAKTIONhe

Nina Huber (nh), nina.huber@wohnrevue.ch

REDAKTION

Susanne Lieber (sl), susanne.lieber@wohnrevue.ch Line Numme (ln), line.numme@wohnrevue.ch Sophie Chanson (sc), sophie.chanson@wohnrevue.ch (Praktikantin)

Wohnrevue 1 2012

GESTALTUNGSKONZEPT

Pirol, Büro für Visuelle Gestaltung Simone Farner & Lea Schmidt hallo@pirol.org, www.pirol.org

ART DIRECTION

Simone Farner, simone.farner@wohnrevue.ch

GRAFIK

Lea Schmidt, lea.schmidt@wohnrevue.ch Simone Farner, simone.farner@wohnrevue.ch

SCHRIFTEN

Times, Urdorf PRL (Pirol), Alpina PRL (Pirol)

LEKTORAT

Bettina Methner, bettina.methner@bollverlag.ch

MITARBEIT AN DIESER AUSGABE

Björn Allemann, Roberta Angelini, Katharina Altemeier, Lionel Henriod, Claudia Simone Hoff, Andrea Martiradonna, Christiane Nill

KUNDENBERATUNG

Lorenza Balzarini, lorenza.balzarini@wohnrevue.ch Marcel Gasche, marcel.gasche@wohnrevue.ch Beatrice Leuenberger, beatrice.leuenberger@wohnrevue.ch Für Italien: Danilo Lepori, danilo.lepori@bollverlag.ch

DRUCK

AVD Goldach AG, Sulzstrasse 10, 9403 Goldach Tel. +41 71 844 94 44, Fax +41 71 844 95 55

PREISE

Jahresabonnement (12 Ausgaben) Inland: CHF 84.–, Ausland: zzgl. Portokosten Einzelheft: CHF 9.50 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

Die Wohnrevue ist mit dem Gütesiegel «Q-Publikation» des Verbandes «Schweizer Medien» zertifiziert.

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En Vogue Design Schweiz

HELLE FREUDE. Im Prinzip

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besteht der Kerzenständer vom Berner Designstudio Blended einfach aus aneinandergeschweisten Metallringen, die über einer Bodenplatte schweben. Aufgrund der unterschiedlichen Durchmesser passen sowohl Stab- als auch Stumpenkerzen drauf. Pulverbeschichtet in Schwarz oder Weiss. sl www.blndd.com

ORNAMENTAL. Ob Serviet-

tenring, bedrucktes Briefpapier oder Raumtrenner: Geschwungene, filigrane Formen prägen die Kreationen von Patricia Rogenmoser und vermitteln Eleganz und Leichtigkeit. Die Produktdesignerin lässt sich gerne von vergangenen Epochen, etwa dem Jugendstil, inspirieren. sc www.schwanenherz.ch

SCHNITTIG. Der jüngste

Spross der «Flankenschnittstuhl»Serie heisst «F/05», hat Armlehnen und ist so eine Ergänzung zu den beiden vorangehenden Modellen. Er besteht aus klar lackierter, geölter oder schwarz gebeizter Eiche oder Kirsche. Das Besondere an der Stuhlserie: Die hinteren Beine sind geschwungen. sl www.schindlersalmeron.com

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UFGEFALLEN

Retro ist in! Aber bitte mit der heutigen Technik! Steckten früher in einer solchen Kassette ein paar wenige Lieder, findet heute darin ein ganzes iPhone Platz. Das Silikon-Etui von Shuala schützt gegen Kratzer und verweist mit einem Augenzwinkern auf die rasante Entwicklung der letzten Jahre. sc

ASYMMETRISCH? Es sieht

nicht so aus, aber die drei Beine des Hockers «Assideo» bestehen alle aus identischen und symmetrischen Metallteilen. Da jedoch keines direkt zur Mitte der Birkenplatte läuft, entsteht ein Spiel der Asymmetrie. Ziel von Designer Oliver Rudin war es auch, Material zu reduzieren und aus möglichst wenigen Einzelteilen einen stabilen Fuss zu entwickeln. nh www.solution-design.ch

AUS DEM LABOR. Der Lampenschirm dieser archetypischen Leuchte wurde ursprünglich als mundgeblasener Trichter für den Laboralltag hergestellt. Das Designkollektiv Bureau Purée setzt diese Trichter für ihre Leuchtenkollektion «Cone Light» in einen neuen Kontext. Die LED-Pendelleuchte ist ab sofort in einer ersten Serie von 100 Exemplaren erhältlich. nh www.bureaupuree.ch


En Vogue Design International

tragbares Licht. Die

mit freude ins 2012. Mit

dem schön gestalteten Kalender – der eingerahmt richtig zur Gel­ tung kommt – macht das neue Jahr noch mehr Freude. Entworfen wur­ de er von den beiden Designerin­ nen von Snug in Hannover. Im Webshop findet man ausserdem liebevoll gestaltete Wohnacces­ soires und Schmuck. sc www.snug-online.com Wohnrevue 1 2012

Leuchte mit Glaskörper und Holz­ deckel erinnert an einen Milchkes­ sel. Der Finne Matti Syrjälä präsen­ tierte den Leuchtenentwurf «Lois­ te» erstmals im Mailand. Die LEDLeuchte hat es im Rahmen einer Ausstellung über finnische Nach­ wuchsdesigner auch schon ins Haus von Alvar Aalto geschafft. nh www.kaamosgroup.fi

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Licht zum falten. Die

leuchtender Tisch. Die Symbiose zwischen Beistelltisch­ chen und Stehleuchte ist ein Ent­ wurf von Designer Franz Dietrich, der im Rahmen seiner Bachelor­ Arbeit letztes Jahr entstand. Da­ bei befasste er sich mit «Konzep­ ten zur postindustriellen Produkti­ on in Netzwerken», die die regio­ nale Produktion fokussierten. sl www.rejon.de

netzwerk.Die Sitzfläche des Stuhls «ee08» besteht aus vielen flachen Bauteilen aus Birkensperr­ holz, die verbunden wurden. Die mittlere Schicht mit den geboge­ nen Teilen dient der Statik und dem Komfort. Ziel von Designer Jens Otten war es, mit möglichst wenig Material eine leichte Baustruktur zu entwickeln. nh www.jepada.de

LED-Leuchte «Pare» besteht aus zusammenklappbaren Schicht­ holzteilen mit patentierten Gelen­ ken, die den Strom mittels Stahl­ verbindungsscheibe von Teil zu Teil leiten. Inspiriert wurde der Entwurf von Holzschindeln, wie man sie früher in Finnland an der Wand hängend entzündet hat. Die horizontal drehbare Leuchte wird durch Berührungstechnologie an­ und ausgeschaltet. Der Designer Oliver Walter lebt in Finnland. sl www.pareled.com


En Vogue Design International

Wohnrevue 1 2012

GESTALTUNGSELEMENT: PIXEL. Dem The-

ma Pixel hatten wir ja bereits einen mehrseitigen Beitrag gewidmet (WR 5/11, S. 80). Hier möchten wir Ihnen ergänzend das neue Regal «8 Bit Drawers» vom israelischen Designertrio Bakery Studio vorstellen, das ebenfalls in diese Reihe passt. Mit seinen 10 × 13 Fächern bietet das Möbel enorm viel Stauraum – stolze 130 Fächer, wie sich leicht errechnen lässt! Ob die Schubfächer zu einer Rose oder anders zusammengesetzt werden, ist jedem selbst überlassen. Design: Gilli Kuchik; Foto: Ygal Pardo. sl www.bakery-design.com

BLUMENDECKE … mal anders. «Clytia» ist nicht

mit floralen Mustern übersät, sondern die originelle Wolldecke wird selbst zur Blume, beziehungsweise sie ähnelt einer Nelke, sobald man sie nach Gebrauch zusammenrollt und zu einem Pouf umfunktioniert. Der Name ist eine Anspielung auf die Wassernymphe Klytia aus der griechischen Mythologie, die den Sonnengott Apollo verehrte und sich aus lauter Gram über die verschmähte Liebe in eine Blume verwandelte. Der Entwurf geht auf Saki Kitai vom japanischen Studio Designsoil zurück. nh www.designsoil.jp

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DRAHTGITTER. Die Leuchte «Svetko» entstand

für die mehrteilige Kollektion «Gridlock» von Philippe Malouin, die bis Mitte Januar in der Galerie «NextLevel» in Paris ausgestellt worden war. Die hier eingesetzte Art von Gitterkonstruktion wird auch in der Architektur verwendet, um Strukturen stabiler zu machen. Dank dem Gitter entstehen reizvolle Schattenspiele an Wand und Decke. Obwohl die Leuchte industriell wirkt, wurde jedes einzelne Bestandteil von Hand zusammengefügt. nh www.philippemalouin.com

FÜR DIE MODERNE PRINZESSIN. Mit Spie-

gel, Blumenvase, Kerzenständern und zwei Behältern für allerlei ist der Tisch «PlugIn» ausgestattet. Der Entwurf der jungen spanischen Architektin Maria Perales ist das ideale Möbel für das Schlafgemach einer jeden holden Dame. Die kantige Geometrie des Tisches im Kontrast zu den weichen, aber doch klaren Formen der eingefassten Objekte verleiht dem etwas altmodischen Möbel des Schminktisches einen zeitgemässen Ausdruck. sc www.mapstudio.es


En Vogue Reisen

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Auf 1400 Metern über Meer liegt das Hotel Gitschberg wie auf einem Logenplatz am Fusse des gleichnamigen Bergs in Südtirol. Von aussen erinnert der Bau an eine typische Scheune aus der Region. Und auch im Innern steht die Reduktion aufs Wesentliche im Mittelpunkt. Elke und Horst Peintner, die den Betrieb in der zweiten Generation führen, wollten sich bei der Renovation des Hotels auf das Usprüngliche der Gegend rückbesinnen. Dazu gehört auch die enge Verbundenheit zur Natur: Das Gitschberg ist mit dem Label «Klimahotel» zertifiziert. Weiche Stoffe, Wolle und natürliche Eiche prägen die 17 neuen Zimmer im modernen Tiroler Design. Grossflächige Panoramafenster geben den Blick auf die Dolomiten frei. Der Speisesaal im Stammhaus wurde durch einen Neuanbau erweitert. Eine besondere Zierde des neuen Raums ist die interessante Deckendekoration mit leichten, von der Decke hängenden Holztäfelchen. nh www.gitschberg.it

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bergidylle. Abseits von Trubel und Massentourismus entführt das frisch renovierte Berghotel Gitschberg im Südtiroler Dörfchen Meransen seine Gäste in ein Wintermärchen. Highlights sind der eindrückliche Ausblick auf die Berge und das neu errichtete Panoramahallenbad.


Bild links: Ralf Schmitz, CEO Belux Wohnrevue 1 2012

En Vogue Designarenapreis

Ein Interview über den neuen «Design.Arena.Preis» mit Ruedi Feurer, Initator und Vorstandsmitglied der designarena.ch nh Herr Feurer, es gibt schon sehr viele Designpreise. Weshalb mit dem «Design.Arena.Preis» noch einen? R F Der «Design.Arena.Preis» ist im Gegensatz zu anderen Schweizer Designpreisen viel enger gefasst, er betrifft nämlich nur die Einrichtungsbranche. Wir möchten mit dem Preis Hersteller und Designer motivieren, gute Produkte zu lancieren und den Konsumenten gleichzeitig eine Entscheidungshilfe beim Kauf bieten. WR

Aber trotzdem, bringt der Preis den Prämierten etwas? Der Preis ist ja nicht dotiert. R F Es ist ein Image-Gewinn. Zudem wurden die nominierten Produkte an der Möbelmesse «neue räume» ausgestellt und somit einem breiten Publikum, und zwar WR

den End konsumenten, gezeigt. Die Prämierten können mit der Auszeichnung werben, ohne eine Lizenzgebühr dafür bezahlen zu müssen. Muss man – im Gegensatz zu einigen anderen Preisen – auch keine Gebühr bezahlen, um nominiert werden zu können? R F 2011 war die Nominierung tatsächlich noch gratis. Nun aber verlangen wir einen mehr oder weniger symbolischen Betrag von 150 Franken, damit auch wirklich nur Projekte eingereicht werden, die ernsthafte Gewinnchancen haben. Darüber hinaus wird so der Arbeitsaufwand rund um die Preisverleihung mitfinanziert. WR

Der Hauptgewinner 2011 ist die Büroleuchte «Koi» von Belux. Als zweites Produkt wurde der Stuhl «Wogg50» von Wogg ausgezeichnet. Was war ausschlaggebend? R F Die Stehleuchte von Belux ist sehr flexibel in ihrer Anwendung. Weiter überzeugt ihr gutes WR

Preis-Leistungsverhältnis. Ausserdem weist sie eine hohe Energieeffizienz auf und leuchtet vier Arbeitsplätze aus. Daher gewann sie nicht nur den Hauptpreis, sondern auch den Preis für Ökologie. Bezüglich Innovation überzeugte uns dagegen der Wogg-Stuhl, weil aus dem bekannten Werkstoff Sperrholz dank neuartiger Presstechnik eine ungewöhnliche Formgebung gelungen ist.

Der Design.Arena.Preis wurde im November 2011 im Rahmen der Möbelmesse «neue räume» zum ersten Mal verliehen. Die nominierten Produkte werden von einer unabhängigen Jury auf die Kriterien Funktion, Ökologie, Preis-Leistung, Kundennutzen und Innovation geprüft. Der nächste Preis wird 2013 voraussichtlich wieder während der Messe «neue räume» verliehen werden. Projekte können ab sofort unter www.designarenapreis.ch eingereicht werden.

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En Vogue Kinder

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für's arbeiten... Der Schreibtisch erinnert mit

...und träumen. Klare, schnörkellose Formen,

seiner schrägen Arbeitsfläche an das klassische Schulpult. Allerdings ist er mit einfachen Handgriffen in einen Sekretär verwandelbar, und somit für kleine und grosse «Schreibtischtäter» geeignet. Die Arbeitsfläche lässt sich drehen und gewinnt so zwölf Zentimeter an Höhe. Ein schönes, praktisches Detail ist die textile Aufbewahrungstasche an der Seite.

glatte Verarbeitung, und weiss geöltes Birkensperrholz ist die Basis der Serie. Das Hochbett «Dream­ box» ist ein praktisches Schlafmöbel und Spielelement in einem. Das Bett «No1» ist die Einzelbett-Variante, die sich auch gut als Lounge- oder Tagesbett einsetzen lässt. Dazu gibt es einen passenden Nachttisch.

Vom Sideboard... Die Kollektion umfasst wei-

...zum schrank. Dasselbe Prinzip wird auch

ter ein modulares Regalsystem, bestehend aus einem Sockel und zweiteiligen Regal- und Schubladenelementen. Dank jeweils seitlich eingefrästen Nuten lassen sich die Elemente ohne weitere Verbindungsteile aufeinanderstapeln oder als Sideboard aneinanderreihen. So sind ganz individuell kreierte Lösungen möglich.

für die Schränke angewendet. Darum lassen sie sich jeweils mit Regal- und Schubladenelementen kombinieren und jederzeit ergänzen. Die Möbel bestehen alle aus zertifiziertem Birkensperrholz und werden ausschliesslich in der Schweiz hergestellt. www.blueroom.ch

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Aus der Not... eine Tugend gemacht. Das hat das Architektenpaar Isabelle und Marc Winterhalder-Anderhalden mit «Family Affair»: Spätestens wenn der eigene Nachwuchs kommt, steht man als Gestalter oft vor der Entscheidung, ästhetische Kompromisse einzugehen oder selbst zu entwerfen. So entstand  mittlerweile eine ganze Serie von Kindermöbeln, die über den Eigenbedarf hinausgeht. ln


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Talente

charlotte talbot ge Designerin auch. «Void Boxes» etwa verwirren den Betrachter auf den ersten Blick: Der Spiegel in der Schatulle provoziert eine optische Täuschung. Die 24-Jährige schloss ihren Bachelor in Industriedesign 2010 an der ECAL in Lausanne ab. Und sie hat bereits mehrere Praktika bei nahmhaften Designbüros gemacht, unter anderem bei 5.5 Designers, dem Schweizer Adrien Rovero und beim Trio Big Game. Derzeit absolviert sie ein Stage bei Konstantin Grcic. Wenn sie so weitermacht, wird sie in ihrer Zukunft noch einige Designpreise abräumen. Wir bleiben auf jeden Fall an ihr dran. nh www.charlottetalbot.com mail@charlottetalbot.com Wohnrevue 1 2012

Charlotte Talbot hat Ende November 2011 den Blickfang-Design-Preis in Gold gewonnen. Die mit 1200 Franken dotierte Auszeichnung erhielt sie für ihre Arbeit «Les Grappes», die sie in der Talentschau «Blickfang Selected» während der drei Ausstellungs­ tage einem breiten Publikum präsentieren konnte. «Les Grappes» ist ein Aufbewahrungssystem, das all jenen Dingen Platz bietet, die

schnell aus dem Weg geräumt, aber ebenso schnell wieder griffbereit sein sollten, zum Beispiel Schals, Mützen und Handschuhe, aber auch Taschentücher, ein Badmintonracket oder eine Zeitschrift. Das System besteht aus einem simplen Ständer aus Eschenholz, um den offene Stofftaschen gehängt werden können – wie Trauben an der Rispe. Am Ursprung des Entwurfs standen verschiedene Bilder: ein Stuhl, auf dem sich Kleider stapeln, eine Frau auf der Strasse, beladen mit Säcken oder ein Marktstand, an dem die Ware dicht an dicht aufgehängt feilgeboten wird. «Neugierde und Beobachtungsgabe stehen für mich immer am Anfang einer Arbeit», sagt die Französin. Mit Wahrnehmung spielt die jun-

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Carapaces Triangle

Les Grappes

Void Boxes

Carapaces Losange

Tronc


Keiner ist sparsamer, keiner ist flexibler

Das neue Platzwunder! Innovativ, schonend, sparsam: Die neuen Miele EuronormGeschirrspüler sind absolute Umweltprofis. 7 Liter Wasser und 0,83 kWh reichen für die perfekte Reinigung von über 160 Geschirrteilen. Das Platzangebot ist unerreicht: Dank flexibler Korbgestaltung können bis 18 langstielige Gläser oder Teller bis 35 cm Durchmesser in drei Reihen platziert werden. Der absenkbare Mittelbereich der patentierten 3D-Besteckschublade bietet Platz für Schwingbesen und Suppenkellen. Mehr zum neuen Platzwunder finden Sie unter www.miele.ch.

Miele – die Vertrauensmarke der Schweizer


Designer fragen Designer

Marco Dessí / Sylvain Willenz M D

M D

S W

Marco Dessí, ­Designer aus Wien, fragt Sylvain Willenz, Designer aus Brüssel.

M D

16

Wer oder was treibt dich zum Entwerfen an? Gab es irgendwelche Schlüsselmomente oder Begegnungen, die deine Karriere beeinflussten? S W Während meines ersten Jahres in England 1998 blätterte ich in zwei Büchern. Das eine über Philippe Starck, das andere über Memphis. So entdeckte ich Design. Ich merkte, dass ich kein  Illustrator werden würde (was ich eigentlich dachte), sondern dass ich eher ein Liebhaber von Objekten bin. Ich beschloss also, Designer zu werden.

M D

Du arbeitest an sehr unterschiedlichen Projekten. Beeinflussen sich diese gegenseitig? Ist deine Herangehensweise womöglich immer dieselbe? S W Ich habe Spass an Projekten in unterschiedlichen Kontexten. An einem Tag arbeiten wir an der Serienentwicklung von Festplatten, am anderen Tag kann es sein, dass wir uns mit Mustern  für Teppiche beschäftigen. Es ist immer eine neue Herausforderung, durch die man wertvolle  Erfahrungen macht. Und jedes  Projekt muss letztlich anders angegangen werden. Manchmal ist  die Lösung sofort klar, manchmal  dauert der Denkprozess länger –aber im Endeffekt scheint alles ganz logisch.

Du scheinst viel mit Kunststoff zu experimentieren. Woher kommt diese Faszination? S W Das kam ganz automatisch. Eines meiner ersten Projekte entstand in einer Gummifabrik. Die Tasche «Stuff» war der einzige Entwurf aus Gummi, der am Ende auch produziert wurde. Vor kurzem habe ich eine neue Version davon entworfen, das Modell «Splash». Jede Tasche ist anders und einzigartig. Ich liebe Kunststoff, aber das Arbeiten mit Holz mag ich genauso. M D Mit welchem deiner Produkte identifizierst du dich am meisten? S W Mit allen gleichermassen. Sie alle tragen eine ähnliche Logik in sich, haben eine gemeinsame Vision und Herangehensweise. Ich suche jeweils nach neuen und spannenden Produktlösungen entsprechend ihrem Kontext.

Leuchte «Torch» für Established & Sons

M D

Fragestafette WR 11 2011

Nicolas Le Moigne Tomás Alonso WR 12 2011

Tomás Alonso Marco Dessí WR 1 2012

Marco Dessí Sylvain Willenz WR 2 2012

Sylvain Willenz ?

M D

Was hat dich dazu veranlasst, einen eigenen Online-Shop zu eröffnen? S W Der Shop, der erst kürzlich lanciert wurde, ermöglicht mir, den Leuten meine Produkte direkt anbieten zu können. Aber hauptsächlich entstand der Shop als Plattform für exklusive und einzigartige Dinge. Er wird für mich ein Ort sein, an dem ich eigene freie Arbeiten zeige, die mir eine andere Ausdrucksmöglichkeit und Freiheit in meiner Kreativität erlauben. Meine eigene kleine Produktion zu haben, ermöglicht mir zudem, besser zu verstehen, wie es in der Industrie läuft. Ausserdem glaube ich an die Qualität lokaler Produktion, daher werden wir auch mit Handwerkern in der Gegend arbeiten. M D S W

Hast du ein Traumprojekt? Nein, das nicht, aber ich mag einfach neue Herausforderungen.

www.marcodessi.com www.sylvainwillenz.com

Wohnrevue 1 2012

Sylvain, erzähl doch ein bisschen über deinen beruflichen Hintergrund. S W Studiert habe ich in England. Nach meinem Abschluss am Royal­ College of Art in London (RCA) beschloss ich 2003, in Brüssel mein eigenes Studio zu eröffnen. 2008 lernte ich die Köpfe hinter der Firma Established & Sons kennen, mit der ich dann zusammen meine Leuchte «Torch» produzierte. Das war ein grosser Moment. So bekam ich nach und nach Kunden.


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Chantal Michel

Kunstfabrik

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Produktion: Christiane Nill / mc2 Fotos: Lionel Henriod / m c2 Text : Line Numme

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Der Blick von der «Villa Gerber» zum Fabrikareal. An die Wand projiziert, sieht man das Video «Oh, wir haben viele Wünsche» von 2005.


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Zu Besuch bei Chantal ­Michel in der «Villa Gerber». Auf dem Areal der ehe­ maligen Käsefabrik hat die Berner Foto-, Video- und ­Performance-Künstlerin für zwei Jahre die dazugehö­rige Villa bezogen und lädt ein, in ihre ganz be­sondere Welt einzutauchen. Beim Eintreten in die «Villa Gerber» muss ich mich erst einmal an den plötz­ lichen Stimmungswechsel gewöh­ nen. Alles ist agedunkelt, und kleine Lämpchen brennen da und dort. Eine andere Welt eröffnet sich und signali­ siert, dass man sich hier auf einen Be­ such der besonderen Art einlässt. Die Künstlerin Chantal Michel holt ihre Gäste in den ehemaligen Büroräum­ lichkeiten der Gerber-Fabrik in Thun auf einer durchgehend sinnlichen Ebene ab und lässt sie in eine ganz be­ sondere Umgebung eintauchen, in der sich ihre Kunst mit ihrem Lebensraum verbindet. In ganz unterschiedlichen Räumen und Szenerien präsentiert sie ihre fotografischen Werke und VideoInstallationen so, dass man sich von der jeweiligen Atmosphäre einfangen lassen und zugleich einen eigenen Zu­ gang zur Kunst finden kann. «Manch­ mal brauchen die Leute nur einen klei­ nen Anstoss, ein paar Worte, um sich einzulassen», meint sie. So unfassbar die von ihr verkörperten Figuren in ih­ ren Bildern wirken, um so greifbarer scheint sie als Gastgeberin, Mensch und Künstlerin in ihrer eigenen, tem­ porär geschaffenen «Kunstfabrik» zu sein. Begegnungen Jeden Samstag veranstaltet Chantal Michel im Vorgarten der Villa einen Flohmarkt, an dem sie Dinge verkauft, die ihr als leidenschaftlicher Sammle­ rin immer wieder in die Hände gera­ ten. Dinge, die oft schon als Requisiten und Material für ihre Installationen und Inszenierungen im Einsatz wa­ ren. Der Flohmarkt ist ein Ort, an dem Passanten in lockerer Atmosphäre die Möglichkeit bekommen, die Künstle­ rin kennenzulernen und vom Projekt in der Villa zu erfahren. Am Abend empfängt sie dann ihre Ausstellungs­ besucher, die zugleich ihre Gäste sind: Nach dem Durchwandern der viel­ schichtigen Ausstellung lädt Michel im mystischen Gewölbekeller, in­

mitten von Video-Installationen, zu einem stimmungsvollen Diner ein. Der Austausch mit ihren Besuchern ist ihr sehr wichtig. Anders als in ge­ wöhnlichen Galerien oder Museen soll die Kunst sinnlich erlebbar sein und mit einem Essen eine persönliche Ebene geschaffen werden, um gera­ de auch weniger kunstaffinen Leuten einen Zugang zu ermöglichen. Wer nach dem Essen gerne bleiben möch­ te, darf mit Voranmeldung auch hier übernachten. Im Erdgeschoss lässt Chantal Michel ihre Besucher in einer ihrer Installationen schlafen. So wird man beinahe selbst zu einer Kunst­ figur, die, im entsprechenden Bett liegend, der Bildserie «Der stil­ le Gast» zu entspringen scheint, die 2006 während ihrer Zeit im Grand Hotel Bürgenstock entstanden ist. Morgens geniesst man dann gemein­ sam mit der Künstlerin in ihrem ganz privaten Reich im ersten Stock das Frühstück. Im Wandel Die Villa wurde Chantal Michel für zwei Jahre zur Verfügung gestellt. Ein halbes hat sie schon hier verbracht. Neben ihren festen Installationen in zahlreichen Räumen befindet sich im Untergeschoss auch ein sich immer wandelnder, heller Raum, ein «himm­ lischer Bunker», wie sie ihn nennt, der als neutraler Rahmen Platz für Neues und Altes bietet, das sie gerne zei­ gen möchte. Ein Raum, der viel Frei­ heit zum Ausprobieren lässt. Dazu wird sie auch sonst viel Gelegenheit haben, denn auf dem dazugehörigen Fabrik­areal, das einer neuen Überbau­ ung weichen soll, gehen Mitte Janu­ ar bereits die Bauarbeiten los. Was be­ deutet, dass sie ihr Atelier, das zurzeit noch in einem der Fabrikgebäude un­ tergebracht ist, in die Villa verlagern muss. Zudem wird im Erdgeschoss das Baubüro Einzug halten. Die gan­ ze Ausstellung wird ab diesem Zeit­ punkt in ständigem Wandel sein, was wiederum neue Möglichkeiten für In­ szenierungen, gerade auch im Bezug zum Aussenraum, schafft. Ein bedeu­ tender Aspekt ihrer Arbeit ist das un­ mittelbare Reagieren auf den Moment, was hier ganz bestimmt eine Heraus­ forderung und gleichzeitig besonders spannend sein wird. Ein Besuch bei Chantal Michel lohnt sich immer wie­ der, denn das Spiel mit verschiedenen Welten setzt sich immer fort, genau­ so wie das Leben, das sie im Grunde als Spiel und Inszenierung bezeichnet. Als weiteres Projekt stellt sie sich vor,

ihre «perfekte» Wohnung mit Polster­ gruppe, Essbereich und allem, was da­ zugehört, im Sinne einer Installation zu ironisieren, in dem sie zu Texten aus alten «Wohnbibeln» der 50er-Jahre vermeintlich «perfekte» Kunstwerke schaffen möchte. Eine Persiflage? Grenzenlos In Chantal Michels Welt vermischt sich Privates mit ihrer Arbeit schein­ bar so grenzenlos wie ein Traum mit der Wirklichkeit. Die Grenzen sind fliessend, wenn nicht sogar verbin­ dend. Durch eine Schwingtür betritt man einen Flur mit graublauem Filztep­ pich und abgehängter Decke, wie sie in typischen Büros vorzufinden sind. Diesen Bürocharakter wollte Chan­ tal Michel auch unbedingt erhalten. Wieder ganz anders als an ihrem vor­ herigen Wohn- und Schaffensort, dem «Schloss Kiesen» bei Thun, in dem sie vier Jahre verbrachte, stellen die Räumlichkeiten hier in der «Villa Ger­ ber» etwas ganz anderes dar. Wohnte sie dort in einer schon beinahe ver­ wunschenen Umgebung mit entspre­ chendem Interieur, so hat sie sich hier mit einem grossen Teil ihres Fundus an Sammlerstücken aus den 50er- bis 70er-Jahren eingerichtet, die allesamt aus Brockenhäusern stammen. Die Etage im ersten Stock ist im Gegensatz zu den unteren Räumlichkeiten mit Ta­ geslicht durchflutet. In ihrem Büro, wo sie einen grossen Teil des Tages mit administrativen Arbeiten beschäftigt ist, bringen mehrere Spiegelkugeln zusätzlich einen Hauch von Verspielt­ heit und Leben in den Raum. «Wie wir uns einrichten, ist doch im Grunde im­ mer eine Inszenierung», meint Chan­ tal Michel. Ihre besondere Fähigkeit auf Räume und Situationen zu rea­ gieren und aus ihnen das Wesentliche herauszuholen, in dem sie sich ihnen anpasst und einfach schaut, was pas­ siert, ist ihre Stärke und der Kern ihres künstlerischen Schaffens. Ihr Körper dient ihr dazu als Arbeitsmaterial, in dem sie mit ihm einen Raum erforscht, sich auf ihn einlässt und sich letztlich in ihm als ein Bestandteil davon ver­ körpert. «Am Anfang steht immer der Raum», sagt sie, «ich mag es, Räume zu schaffen, in denen man die Orientie­ rung verlieren kann und vor dem Be­ treten vielleicht etwas ganz anderes er­ wartet.» Trotz allem wünscht sie sich für die Zukunft einen «festen Raum», sprich einen Ort zum Bleiben für sich und ihre Kunst, an dem sie sich nieder­ lassen kann. $


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Chantal Michel

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Der Blick vom Wohnzimmer in Chantal Michels B端ro, in dem sie einen grossen Teil des Tages mit administrativer Arbeit verbringt.


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Oben: Den ehemaligen Kopierraum hat die Künstlerin in eine Küche verwandelt. Sie ist winzig und fensterlos, aber sehr einladend. Unten: Haben sich für einen Ausstellungsbesuch nur eine Handvoll Gäste angemeldet, empfängt Chantal Michel sie für das Diner statt im Gewölbekeller auch gerne in ihrem privaten Wohnzimmer am runden Tisch. Im Hintergrund ein fotografisches Werk aus einer Auftragsarbeit für Teo Jakob aus dem Jahr 2007.


Oben: Im Flur, neben der Tür zu Chantal Michels Büro, hängt ein Foto aus Kindertagen. Mit dem Telefonhörer am Ohr ist es ein Sinnbild – noch heute ist sie ausschliesslich über das Festnetztelefon zu erreichen und besitzt weder E-Mail-Adresse noch Handy. Unten: Als bunte Gesellschaft am ehemaligen Besprechungstisch sitzen als Installation «Die zehn Boten», die ihr Werk seit Jahren immer wieder begleiten.

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Rechte Seite, oben: Eine Mischung aus Nähzimmer und Wartesaal. Hier kommt die ironische Seite der Künstlerin sehr schön zum Ausdruck – auf die Frage zu den Pokalen antwortet sie: «Ich glaube, die habe ich mir wirklich verdient in all den Jahren.» Rechte Seite, unten: Chantal Michels Fundus an gesammelten Kleidern und Roben, die sie gerne um sich hat – sie sind die Grundlage für ihre künstlerische Arbeit.


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Oben: Chantal Michels Bad besitzt weder Dusche noch Wanne. Da in Büros nun mal in der Regel kein Bad vorhanden ist und die Wasseranschlüsse begrenzt sind, musste sie zwischen Dusche und Waschmaschine wählen. Sie entschied sich für Letzeres. Unten: Das Gästezimmer mit Flokati, Leuchte und Bett aus den 70er-Jahren. Auch hier: Alles Sammlerobjekte aus Brockenhäusern.

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Im spürbar kühlen Zimmer befindet sich die Installation «Und manchmal schläft sie am hellichten Tag» von 2009. Neu dazu gekommen ist die kauernde Frau im Kühlschrank. Dieser stammt aus dem Inventar der Fabrik und wurde von Michel als neuer Bestandteil der Installation ergänzt. Im Hintergrund der Durchgang zur Video-Installation «Weisses Rauschen» von 1997.


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Oben: Die Installation mit bisher noch nicht gezeigten Werken der Fotoserie «Der stille Gast» von 2006, die zugleich Gästezimmer für Ausstellungsbesucher ist. Der Übernachtungsgast wird so selbst zu einer Kunstfigur in der Szenerie. Unten: Die Videoprojektion im Treppenhaus zeigt «Die Suche nach der Mitte» von 2006 – die kaleidoskopisch dargestellte Metamorphose einer Figur.

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PERSÖNLICH

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Chantal Michel wurde 1968 in Bern geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Keramikerin an der Schule für Gestaltung Bern studierte sie vier Jahre bei Harald Klingelhöller an der Kunstakademie Karlsruhe. Seit 1997 arbeitet sie als Foto-, Video- und Performance-Künstlerin. Ihre Arbeiten wurden bereits in der Schweiz wie auch im Ausland mehrfach gezeigt und ausgezeichnet. Ihre Ausstellung in der «Villa Gerber» ist jeweils samstagabends geöffnet. Der Besuch ist nur in Kombination mit einem Diner und entsprechender telefonischer Anmeldung möglich. Der Flohmarkt findet bei guter Witterung jeden Samstag von 10 bis 16 Uhr statt. «Villa Gerber», Allmendtrasse 1, 3600 Thun, Tel. 031 211 21 90 www.chantalmichel.ch

Die Künsterin in ihrem Atelier, das momentan noch in einem Fabrikgebäude auf dem Areal untergebracht ist.

STATIONEN 1994–2011 diverse Preise und Stipendien sowie Ausstellungen im In- und Ausland. Unter anderem: 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Fotomuseum Winterthur Centre Culturel Suisse, Paris Townhouse Gallery, Kairo Centre of Contemporary Art, Kiew Tate Modern, Liverpool Kunstmuseum, Bern Württembergischer Kunstverein, Stuttgart Center for Icelandic Art, Reykjavik Bregenzer Kunstverein Biennale dell'imagine Chiasso Palazzo Spiniola, Genua Kunstraum Riehen Frac Alsace, Sélestat

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Drei Werke aus der Serie «Der stille Gast» von 2006. Sie entstanden im Grand Hotel Bürgenstock. Chantal Michel lebte und arbeitete sechs Monate lang im stillgelegten Hotel und setzte sich intensiv mit dem vorgefundenen Raum auseinander. Ein ganzes Stockwerk mit rund zwanzig Zimmern wurde als Gesamtinstallation inszeniert. Die Ausstellung stiess auf grossen Erfolg. C-Print auf Dibond hinter Plexiglas, 150 x 120 cm.


Helsinki

Helsinki – World Design CapItal 2012 Zugegeben, die raue Schönheit von Helsinki erschliesst sich einem erst auf den zweiten Blick. Doch wer den riskiert, kann viel ent­ decken. Gerade in diesem Jahr: Ist Helsinki doch World Design Capital, zusammen mit ­den finnischen Städten Espoo, Vantaa, Kauniainen und Lahti. Warum, ist unschwer zu ­erraten. Nicht nur kommen Gestalter wie Alvar Aalto, Kaj Franck, Ilka Suppanen und Harri Koskinen aus dem hohen Norden,­ in der Hauptstadt sind zehn Prozent der arbeitenden Bevölkerung in der Kreativwirt­ schaft tätig. Pekka Timonen, Chef des Grossereignisses, bringt es auf den Punkt: Helsinki ist «driven by design». Genau deshalb lautet das Motto für 2012 auch «Open Helsinki – Embed­ ding Design in Life», denn davon sind die Organisatoren überzeugt: Nachhaltiges Design verhilft zu einem besseren Leben. Mehr als zwei Jahre hat sich die finnische Haupt­ stadt auf dieses Ereignis vorbereitet, und mit 300 Veran­ staltungen soll es über 2012 hinauswirken. Das ist auch angebracht, denn die Zahl der Events rund um das Thema Design ist in den letzten Jahren frappant gestiegen – doch Masse ist bekanntlich nicht gleich Klasse. Helsinki will es besser machen und zeigen, wie Design unseren Alltag verbessern kann. Dazu wurde ein offener Ideen­wettbewerb ausgeschrieben, aus dem einige Pro­ jekte für 2012 hervorgegangen sind. Während die Hel­ sinki Design Week im letzten Jahr inhaltlich nicht überzeu­ gen konnte, soll sie in diesem September mit einem neuen Konzept an den Start gehen, zeitgleich mit der wichtigsten finnischen Designmesse Habitare. Der zentrale Ausstel­ lungsbereich «Ahead!» für temporäres Design steht dann unter dem Motto «Responsibility». Dieses Motto wird fortgeführt im Projekt «Wonderwater», das sich mit der Bedeutung­ der Ressource Wasser beschäftigt. Aber Hel­ sinki wäre nicht Helsinki, wenn der Genuss zu kurz kom­ men würde: Und deshalb wird es nicht nur ein Wonder­

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Wohnrevue 1 2012 Foto unten links: Valtteri Hirvonen / Eriksson & Company

Text : Claudia Simone Hoff


Foto oben rechts: Claudia Simone Hoff; Foto unten rechts: Maarit Mustonen Wohnrevue 1 2012

Helsinki

water- Café geben, sondern auch eine öffentliche Sauna mitten in der Stadt. Entworfen von Tuomas Toivonen und Nene Tsuboi vom Büro Now Office, führt dieses Projekt die Idee Alvar Aaltos zur finnischen Saunakultur weiter. Ebenfalls aus Holz gefertigt und damit für eine weitere finnische Tradi­tion stehend, ist ein temporärer Holzpavillon – eine Kooperation von Aalto University, Design Museum und Finnish Museum of Architecture. Er wird ab Mai für einige Monate Treffpunkt der Designhauptstadt sein. Finnland ist ein Land des Designs – kaum jemand wird wohl daran zweifeln. Und auch ohne das Grossereignis «World Design Capital» begegnet den Besuchern eine Design­ legende auf Schritt und Tritt: Alvar Aalto. Der finnische Architekt und Gestalter verwirklichte in Helsinki Projekte wie das Konzert- und Kongresshaus Finlandia, die Akademische Buchhandlung, das eigene Wohnhaus und Atelier, das Restaurant Savoy sowie das Enso-Gutzeit-Gebäude. Viele von Aaltos Interieurs samt Möbeln, Leuchten und Tableware sind erhalten geblieben und wirken noch immer stimmig. Stimmig sind auch die Arbeiten von Kaj Franck, die der Helsinki-Besucher im Iittala-Geschäft auf der Flaniermeile Esplanade entdecken kann. Und nicht nur dort, denn sein Service «Teema» (s. S. 33) begegnet einem überall: am Flughafen, im Café oder im Hotel. Nur an der Uni musste es gegen ein unansehnliches Porzellan getauscht werden, denn studentische Langfinger hatten zu viel Freude an Francks zeitlosen Entwürfen. Viel Freude hat der Helsinki-Flaneur auch an den anderen Designmagneten der Stadt, in der sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten praktischerweise auf kleinem Raum ballen. Auf der Esplanade finden sich neben Iittala auch die Shops von Artek, Marimekko und Vuokko. Während man beim Möbelhersteller Artek auf den legendären AaltoSitz-Ikonen Platz nehmen kann, kleiden Marimekko und Vuokko ihre Kunden modisch ein. Bei Marimekko jedenfalls reicht das Sortiment über Kleider, Mäntel und Taschen bis hin zu Servietten, Geschirr, Glas und – natürlich! – Stoffen. Und da gibt es wohl kaum jemanden, der nicht ein Stück mit dem berühmten, fröhlich-bunten Unikko-Muster mit nach Hause nehmen will. Ein paar Schritte weiter noch und der Besucher ist mitten im Helsinki Design District, wo sich Jugendstilhaus an Jugendstilhaus reiht, die Strassen eng und hügelig sind und zuweilen das Meer hervorblitzt. Hier gibt es alles, was das Herz des Design-Liebhabers begehrt: Modeläden, Shops mit Vintage-Möbeln, Markenstores oder kleine Cafés und unprätentiöse Restaurants. Und wer der Hektik der Grossstadt entfliehen will, kann ab Frühjahr die Kamppi Chapel of Silence besuchen und sich im sakralen Raum der elf Meter hohen Holzkonstruktion des Architekturbüros K2S besinnen – auf das Wesentliche. www.wdchelsinki2012.fi

Bild oben links: Fahrradtasche «Hakaniemi» von Elina und Klaus Aalto. Bild oben rechts: Der Glaspalast aus den 30er-Jahren mit tanzender Dame ist der berühmteste funktionalistische Bau Helsinkis. Bild unten rechts: Das Logodesign der jungen Agentur Kokoro & Moi.

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Helsinki

Schönheit für alle: von finnischen Dingwelten

Irgendwie hat in Finnland alles eine gute Form. Da ist zum Beispiel das gefällige Schriftbild mit den zahlreichen doppelt aneinan­der­ gereihten Umlauten, die funktionalistische Architektur der Dreissigerjahre und natürlich das finnische Gebrauchsdesign. Hier ist es wirklich im Alltag angekommen. Viele finnische Hersteller – so beispielsweise Nikari, Avar­ te oder Tonfisk – sind bescheiden in ihrer Grösse, arbeiten wie Handwerksbetriebe und fokussieren sich auf durch­ dachte, haltbare und ökologisch nachhaltige Produkte. Da­ bei gehen überlieferte Handwerkskünste eine gelungene Allianz mit funktionaler Gestaltung ein, die das finnische Design bis heute kennzeichnet. Hinter diesen finnischen Unternehmen steckt mitunter eine Unternehmensgeschichte, die eng mit den zeitgeistigen Ar­ chitektur- und Designströmungen verknüpft ist. ­Artek bei­ spielsweise wurde 1935 von Alvar Aalto und seiner Frau Aino sowie zwei einflussreichen Mitstreitern gegründet. Dahinter stand die Idee, Alvar Aaltos Möbelstücke aus möglichst wenigen und einfachen Elementen herzustel­ len. Heute produziert das Unternehmen auch Entwürfe von zeitgenössischen Designern wie Harri Koskinen ­(s. S. 34) oder Shigeru Ban und übersetzt Aaltos bahnbrechende Ideen in die Gegenwart. Im Hier und Jetzt angekommen ist auch Marimekko, die zweite finnische Designikone. Mari­ mekko bedeutet auf Finnisch «Maris Kleid» und wurde 1951 von Armi und Viljo Ratia als Modeunternehmen ge­ gründet, das heute einen Grossteil seiner Umsätze jedoch mit Tableware erzielt. Spätestens seit Jackie Kennedy 1960 ein Kleid von Marimekko trug und damit auf dem Cover des amerikanischen Magazins «Sports Illustrated» abge­ bildet war, begann der Siegeszug des Unternehmens mit seinen fröhlich-bunten Stoffkreationen. Die Fünfziger- und Sechzigerjahre waren demnach die Jahre, die das finnische Design nachhaltig formten und zum weltweiten Durchbruch verhalfen. Gestalter wie Al­ var Aalto, Kaj Franck und Tapio Wirkkala waren die Prota­ gonisten einer neuen Gestaltungsauffassung, die ihre Pro­ dukte auf der Mailänder Triennale ausstellten, zahlreiche Designpreise gewannen und sich internationales Renom­ mée erarbeiteten. Dabei entstand das neue Design nicht im luftleeren Raum. Kaj Franck gestalterische Vorbilder bei­ spielsweise sind am deutschen Bauhaus zu suchen, denn «radikal und sozial» wollte der finnische Gestalter sein und Alltagsgeschirr für jeden schaffen – unabhängig von Ein­ kommensschicht und steifer Tischetikette. Deshalb lässt sich Teema von Iittala durchaus als «Anti-Service» be­ zeichnen.

1 In Helsinki werden die Porzellanprodukte von Arabia und Iittala gefertigt. Angeschlossen an die Fabrik ist ein Arabia-Museum samt grossem Outlet Store. (Foto: Claudia Simone Hoff) 2 Kleid aus Marimekko-Stoff. Das Mohnblumen-Muster «Unikko» (rechts) findet sich fast überall – auf Taschen, Regenmänteln, Bettbezügen oder Notizbüchern. 3 Der Textilhersteller Finlayson präsentierte auf der Habitare 2011 die von Anu Kanervo entworfene Bettwäsche «Kotono». Diese spielt mit der Idee des Zuhauses, indem als Grundlage des Musters ein Wohnungsgrundriss dient. 4 Mit einem Handgriff geht das Licht an und auch wieder aus: «Box Light» von Jonas Hakaniemi für Design House Stockholm. 5 Erstmals 1966 auf der Kölner Möbelmesse vorgestellt, entwarf der finnische Designer Eero Aarnio eine Ikone des Designs: Der «Ball Chair» ist weniger Sitzmöbel als gemütlicher Raum-in-Raum. (Foto: Adelta) 6 Katriina Nuutinen, Mitglied der finnischen Designgruppe Kaamos, schuf diesen formschönen Mörser namens «Mortteli» aus feinem Holz. (Foto: Sirpa Kinnunen) 7 Abschied von den Goldrandtellern: In Finnland findet man es überall, das Service «Teema» von Iittala, das Kaj Franck in den Fünfzigern entworfen hat. 8 Eine Teekanne aus Porzellan namens «Räsymatto»: Von Sami Ruotsalainen für Marimekko entworfen, macht das schwarze Muster von Maja Louekari gute Laune in der Küche. 9 Zum 75-jährigen Geburtstag der legendären, wellenförmigen Vase «Savoy» von Alvar Aalto hat Iittala auch Miniaturen für Sammler aufgelegt. 10 Die clevere Milchkanne «Newton» gestaltete Tanja Sipilä für Tonfisk getreu dem Motto des Unternehmens «Form follows function doesn’t mean all objects have to look the same». 11 Den klassischen Hocker «60», den Alvar Aalto in den Dreissigern entworfen hat, gibt es bei Artek nun auch in knalligen Farben wie Rot, Blau und Gelb. (Foto: David Lundberg) 12 Das von Heikki Orvola für Arabia entworfene Service «24h» wurde 2011 vom Designerduo Helorinne & Kallio mit einem koboltblauen Dekor versehen. 13 Die Stehlampe «Kajo» des Designers Jukka Korpihete für den finnischen Leuchtenhersteller LND Design feierte seine Premiere im letzten Herbst auf der Habitare. Die von einem Pilz inspirierte Leuchte gefällt durch ihr warmes Licht. 14 Extravagante Sitzgelegenheit von Artek: Ilmari Tapiovaara hat 1953 den Hocker «Tale» mit einem Sitz aus formgepresstem Birkenholz entworfen. (Foto: Tuomas Uusheimo) 15 Das finnische, 1967 von einem Schweizer gegründete Unternehmen Nikari fertigt sämtliche Produkte in Handarbeit – hier der Stuhl «KVL1» von Kari Virtanen. 16 Wie im Raumschiff Orion: Den bequemen Lounge-Sessel «Karuselli» hat der finnische Designer Yrjö Kukkapuro in den Sechzigern für Haimi entworfen – heute wird er von Avarte in Zusammenarbeit mit einem Bootsbauer produziert.

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Franck war zudem Verfechter des «anonymen» Designs – ein Design, bei dem nicht der Name des Gestalters im Vordergrund steht, sondern das Zusammenspiel von Form, Funktion und Material. Kein Wunder, dass es gerade ein Finne war, der zu diesem Ergebnis kam, ist Finnland doch ein Land, in dem Gebrauchsgegenstände aufgrund der ur­ sprünglich schwierigen wirtschaftlichen Gegebenheiten und der rauen Natur schon immer funktional und materiell effizient hergestellt wurden.


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Harri Koskinen – von einfachen Lösungen und strengen Formen

Glas ist neben Edelstahl, Holz und Porzellan eines der Materialien, mit dem der finnische Designer am liebsten arbeitet. Dass Koskinen das Teelicht «Lantern» für Iittala lediglich als «Licht, das auf einem Sockel sitzt» betrachtet, ist bezeichnend für seinen Anspruch an Design: Die einfachen Lösungen sind meist die besten. Dieser Anspruch spiegelt auch die Glas­ serie «123 dl» für Alessi wider, denn die transparenten Gläser haben eine doppelte Funktion: als Trinkglas und als Behälter mit Messfunktion. Koskinen interessiert sich neben dem Entwurf von industriell gefertigten Produkten auch für das Ausloten der Grenzen zwischen Kunst und Design. Die auf 100 Exemplare limitierte

www.harrikoskinen.com

Wie mundgeblasene Lichtskulpturen wirken diese Teelichthalter namens «Lantern», die vom finnischen Hersteller Iittala produziert werden.

Limitierte Glasserie «Art Works by Harri Koskinen» von Iittala.

Mit der «Block Lamp» für Design House Stockholm gelang Koskinen der grosse Wurf.

Der Stuhl «Muu» von Montina gewann 2004 den «Compasso dʼOro».

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Harri Koskinen ist auf einem Bauernhof im Westen Finnlands aufgewachsen. Die Einsamkeit der Seen- und Waldlandschaft hat die gestal­ terische Arbeit des Designers geprägt. Seine Entwürfe sind kompromisslos und ehr­ lich – in Formensprache, Material­wahl und Verarbeitung.

Glasserie «Art Works by Harri Koskinen» von Iittala ist ein Beispiel dafür. Dafür arbeitete der Designer mit regionalen Handwerkern zusammen. Dieser Zusammenarbeit entsprungen ist eine farbige Serie von Karaffen, Schalen und Gläsern – allesamt streng in der Form. Koskinens vielseitige Begabung zeigen auch seine Arbeiten im Leuchten­ design wie die zum Klassiker avancierte «Block Lamp» für Design House Stockholm oder die Glasleuchte «Cosy» für Muuto. Im Möbel­ design ist Koskinen nicht minder erfolgreich, wie der Stuhl «Muu» für Montina beweist, der 2004 mit dem Compasso d’Oro ausgezeichnet wurde. Da könnte man sich leicht in folgendes Szenario hineinträumen: ein hölzernes Häuschen, eingerichtet mit den schlichten Stühlen und Tischen von Montina, mit der auf einem Sideboard platzierten Leuchte «Cosy», ergänzt von den Teelichtern «Lantern», die den Raum in schummriges Licht tauchen. Auf den Stühlen liegen Kissen mit dem von Koskinen entworfenen Muster «Monumentti» von Marimekko, während auf dem Tisch die von ihm gestaltete Flasche «Finlandia Vodka» steht. Dessen wärmender Inhalt wird in den Gläsern «Klubi» von Iittala serviert. Irgendwo auf einer finnischen Schäreninsel.


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Pentagon Design – die Neuerfindung des Alltäglichen

Arni Aromaa und Sauli Suomela gestalten unter dem Namen Pentagon Design Alltagsprodukte und Gebrauchsgegenstände. Egal ob Töpfe, Vorratsbehälter oder Besteck – hinter jedem ihrer Entwürfe steckt der Anspruch, innovative und langlebige Produkte zu ent­wickeln.

Die Arbeit von Pentagon Design lässt sich gut mit dem Gestaltungscredo der beiden Gründer umschreiben: «re­ inventing the everyday». Und dieses Credo bedeutet, Sehgewohnheiten zu hinterfragen und Produkte des Alltags neu zu interpretieren. Zum 70. Ge­ burtstag der Vase «Savoy» von Al­ var Aalto beispielsweise hat Pentagon Design die klassische Aalto-Kollek­ tion von Iittala um eine Eiswürfelform erweitert. Hier jedoch kommt das Ge­ frorene nicht als schlichter Kubus da­ her, sondern organisch geformt wie sein gläsernes Vasenvorbild. Ebenfalls für Iittala sind 2005 die zeitlosen Vor­ ratsbehälter «Jars» aus farbigem Glas entstanden, die sich durch multifunk­ tionelle Einsatzmöglichkeiten aus­

zeichnen. Neben Entwürfen für Iittala gestaltet Pentagon Design regelmäs­ sig Produkte für den finnischen Her­ steller Hackman. Wie die Gewürz­ mühlen der Serie «Touch» stammt auch das dazugehörige Öl- und Es­ sigset aus der Feder des Duos. Wäh­ rend der schlichte Körper der Karaffen aus Glas gefertigt ist, besteht der prak­ tische Ausguss aus Edelstahl. Die Ge­ würzmühlen weisen in ihrer simplen Linienführung eine Besonderheit auf, wie Sauli Suomela erläutert: «Bei her­ kömmlichen Salz- und Pfeffermüh­ len befindet sich das Mahlwerk im un­ teren Teil. Da wir aber die Krümel von Pfeffer, Salz oder Gewürzen auf dem Tisch vermeiden wollten, haben wir das Mahlwerk in den oberen Teil der Mühle versetzt.» Gerade diese Feinheiten sind es, die das Design von Aromaa und Suome­ la kennzeichnen. Auch die Produkte der Serie «Flirt» für Hackman gefal­ len durch eine zurückhaltende Ge­ staltung und machen dabei doch mit einem Augenzwinkern – gerade was die Farbgebung beim Besteck angeht – auf sich aufmerksam. Dass Pentagon Design das Bild des skandinavischen Designs als schlicht und funktional gern auch mal in Frage stellt, beweist ein Entwurf aus den Neunzigerjahren: ein elektrischer Mixer, der nicht nur knallgelb ist, sondern in seiner Form durchaus Ähnlichkeit mit einer Co­ mic-Ente hat.

Diese Vorratsbehälter namens «Jars» aus mundgeblasenem Glas mit passenden Deckeln hat Pentagon Design für den finnischen Hersteller Iittala entworfen.

Die Keramikmühlen «Touch» von Hackman bestechen durch die simple Gestaltung: Ein leicht konisch geformter Glasbehälter wird mit einem Edelstahlverschluss kombiniert.

Die Serie «Flirt» von Hackman umfasst unter anderem dieses farbige Besteck.

www.pentagondesign.fi

«Martell Design Cocktails» ist der Name dieses Projekts, für das Pentagon Design fragile Glasschönheiten entworfen hat.

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Helsinki

Tunto – nachhaltig schöne Produkte

Die Arbeit mit dem Material Holz steht im Vordergrund des Interesses von Kärkkäinen, gepaart mit den neuesten Technologien. Und so ist es sicherlich kein Zufall, dass Tuntos bekanntestes Produkt die Leuchtenfamilie «LED» ist. «LED2», die 2010 mit dem «red dot design award» ausgezeichnet wur­ de, ist in drei verschiedenen Holzsor­ ten – Eiche, Birke sowie Walnuss – und in elf Farben zu haben. Sie ist in ihrer eleganten Anmutung passend für jeden Gebrauch. «LED2» wird er­ gänzt vom Modell «LED1», das ne­ ben der typischen Tunto-Optik mit demselben technischen Know-how

In die Tischleuchte «LED1» aus Holz sind LEDs eingelassen. Über Berührung des unteren Teils wird sie an- und ausgeschaltet.

Für Kinder und Junggebliebene: Die Schaukel «Keinu» bringt Schwung in den Alltag.

Der kreisrunde Beistelltisch namens «Kukka» ist ein typisches Produkt von Tunto: Schlicht und verspielt zugleich.

www.tunto.com «M3» heisst ein Hocker, der – entfernt man seinen Deckel – ruckzuck in ein Stauraum­ möbel umgewandelt werden kann. Er kommt in unzähligen Farbvarianten oder mit schwarzem Muster daher.

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Wohnrevue 1 2012 Fotos rechte Seite: Claudia Simone Hoff

Hinter dem Namen des fin­ nischen Designbüros Tunto steckt Mikko Kärkkäinen. Er ist Gründer, Designer und Produzent in Personalunion. Zu Hause in Järvenpää wer­ den seine hölzernen Produkte aufwendig von Hand gefer­ tigt. Tunto hat sich auf den Entwurf und die Herstellung von Leuchten und Licht­ lösungen spezialisiert.

ausgestattet ist: Die Tischleuchte ver­ fügt im oberen Bereich der gebogenen Holzkonstruktion über eine Reihe von eingelassenen Leuchtdioden. Im Bo­ den befindet sich – quasi unsichtbar – der Schalter, der auf Berührung die Leuchte an- und ausschaltet. Das Thema Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil der Unternehmens­ philosophie von Tunto. Die Herange­ hensweise an die Fertigung der Pro­ dukte und ihrer Verpackung ist eine ökologische und folgt der handwerk­ lichen Tradition Finnlands. Nicht nur verwendet Tunto die besten Holzsor­ ten, sämtliche Fertigungsschritte er­ folgen vor Ort von speziell ausgebil­ deten Handwerkern. Dass Kärkkäinen die Natur liebt, wird nicht nur am ver­ wendeten Material Holz und dem nachhaltigen Fertigungsprozess der Produkte deutlich, sondern auch an der Auswahl der Produkte. Denn wer sonst käme auf die Idee, eine Desig­ nerschaukel zu entwerfen? Tunto hat es getan, und herausgekommen ist «Keinu», eine Schaukel aus Birken­ schichtholz. Auch der Beistelltisch «Kukka» beweist, dass nachhaltiges Design durchaus heiter daherkommen kann: Denn wer möchte, kann seine Gläser auf einem grossflächigen flo­ ralen Muster von Jani Tolin abstel­ len oder aber die Innenseite des Tischs bunt lackieren lassen. Tunto arbeitet kontinuierlich an der Erweiterung seiner Produktpalette. Für die Zukunft hat sich der Gründer des Unternehmens einiges vorgenom­ men: Kärkkäinen möchte Produkte entwickeln, die stärker auf Archi­ tekten und Interiordesign ausgerich­ tet sind.


Helsinki

Helsinki-Tipps 1

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Restaurant Savoy

Hotel Fabian

Bereits die Fahrt mit dem historischen Fahrstuhl ist ein Genuss. Das Restaurant Savoy, dessen Interieur Alvar Aalto in den Dreissigern entwarf, atmet noch immer den Geist des finnischen Architekten und Gestalters. Der Besucher lässt sich Hering und Rote Beete munden, abgeschmeckt mit Kräutern von der hauseigenen Terrasse, von einem Glas Champagner verführen und geniesst den fantastischen Blick auf Helsinki.

Vor kurzem eröffnet, möchte der Gast gar nicht mehr abreisen aus dem Hotel Fabian. Das zentral gelegene Boutique-Hotel ist genau richtig für denjenigen, der eine intime Atmosphäre mit individuellem Service mag. Die angenehm ruhigen Zimmer zeichnen sich aus durch ein Interieur in gedeckten Brauntönen, bequeme Betten und ein gut ausgestattetes Bad. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig und wird serviert auf Geschirr von Iittala.

Eteläesplanadi 14 00130 Helsinki www.royalravintolat.com/savoy

Fabianinkatu 7 00130 Helsinki www.hotelfabian.fi

Wohnhaus und Studio von Alvar Aalto Als Alvar Aalto zusammen mit seiner Frau und Architektin Aino 1936 das eigene Wohnhaus entwarf, lag dieses noch ausserhalb der Stadt mit Blick aufs Wasser. Das erste Gebäude Aaltos in Helsinki besticht durch die klare Raumaufteilung, wobei insbesondere der zwei Stockwerke hohe Arbeitsraum und das offene Wohn- und Esszimmer gefällt. Ausgestattet sind die Räume mit Entwürfen des Meisters: Stühle, Tische, Regale, Leuchten und Tableware. 1955 entwarf Aalto ganz in der Nähe ein Studio, das ebenfalls besichtigt werden kann. Geht man hinunter zum Wasser, befindet sich dort ein nettes Café mit Terrasse. Riihitie 20 und Tiilimäki 20 00330 Helsinki www.alvaraalto.fi

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Designmuseum

Arabia-Fabrik und Outlet

Schäreninseln

Das Designmuseum von Helsinki befindet sich in einem altehrwürdigen Backsteingebäude am Rande des Design District. Während im Erdgeschoss die ständige Sammlung in einem etwas altmodischen Ambiente präsentiert wird, finden im Obergeschoss Sonderausstellungen statt. Im Sommer 2012 wird dort eine Schau über das goldene Zeitalter des finnischen Designs der späten Vierziger- bis Sechzigerjahre gezeigt. Die vom Museum konzipierte Ausstellung «Kaj Franck – Universal Forms» findet derzeit im Designmuseum im belgischen Gent statt.

Schon von weitem fällt der sachliche, backsteinerne Fabrikbau aus den Dreissigern mit dem grossen Unternehmenslogo ins Auge. Hier produziert Arabia Porzellan für Iittala und die eigenen Linien. Im grossen Outlet Store lässt sich nach Herzenslust stöbern und einkaufen. Wer kulturbeflissener ist, schaut sich im Arabia-Museum die Geschichte des Unternehmens an und taucht ein in die finnische Designhistorie.

Helsinki ohne die der Stadt vorgelagerten Schäreninseln? Unvorstellbar. Denn eine Fahrt hinaus ins Inselreich ist wie eine Fahrt in eine andere Welt: kleine bunte Holzhäuschen, das ruhige Plätschern des Wassers, der Duft der Nadelbäume, ein entspannender Saunagang, die einfache finnische Küche. Mehr braucht es nicht, um dem zuweilen hektischen Grossstadtleben zu entfliehen.

Hämeentie 135 00561 Helsinki www.arabia.fi

Wohnrevue 1 2012 Fotos Nr. 5 unten und Nr. 6: Claudia Simone Hoff

Korkeavuorenkatu 23 0130 Helsinki www.designmuseo.fi

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Wo Wertvolles im Zentrum steht. Die Fusion von einem durchdachten Raumkonzept und nat端rlichen Materialien erf端llt die Bed端rfnisse einer anspruchsvollen Kundschaft.

Orea AG Oberfeld 8 CH-6037 Root orea-kuechen.ch


Küche

PREZIOSEN FÜR DEN ALLTAG Redaktion und Text : Nina Huber

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Das Ungewöhnliche im Alltag erkennen ist eine Kunst, die die deutsche Illustratorin Sarah Illenberger perfekt beherrscht. Und es ist ebenso eine Stärke der von uns vorgestellten Küchenhersteller: die Küche für den täglichen Gebrauch nicht nur praktisch zu gestalten, sondern das Schöne und Besondere herauszuheben.

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Nach dem «interior award 2011» nun auch ein «iF product ­d esign award 2012» für «Vao». Klare Formensprache in Verbindung mit Naturholz zeichnet die Küche aus. TEAM 7

Das Besondere am Modell «SE 5005 L» ist das Paneelsystem aus Steinbuche in glänzendem Lotusweiss, das die herkömmlichen Hochschränke ersetzt. SIEMATIC

Die Bezeichnung «Surf» geht auf die wellenförmige Oberflächenstruktur der Küchenfronten zurück. Wahlweise in weissem Kunststoff oder als Lackvariante in zahlreichen Farben. ALLMILMÖ

Das Farbkonzept von «Congo» orientiert sich an natürlichen ­F arben von Sand, Erde und Lehm. Die Linie eignet sich für schmale, lang gezogene Küchen. PIATTI

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Oben: Keramik für die Küche: «Alnostar Cera» mit einer Oberfläche in Rost-Look. ALNO Mitte: Bei der «Artematica Olmo Tattile» sorgt Holz für eine warme Ausstrahlung und angenehme Haptik. VALCUCINE Unten: 1972 hat sie als erste grifflose Küche für Furore ge­sorgt, nun wird sie neu aufgelegt : «Xila ST» mit modularem Schranksystem. BOFFI Bild links: Granate

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Letztes Jahr überraschte BULTHAUP mit Oberflächen des Modells «b3», die mit feinem Leder bespannt waren. Vitrinen für persönliche Gegenstände sorgen für eine wohnliche Ambiance.

Highlight des Modells «Ios-M» ist die helle Front in satiniertem Echtglas, die effektvoll die schwarzen Fronten der Bartheke und Wand kontrastiert. LEICHT

Der Küchenkonfigurator von HERZOG (unter www.herzogkuechen.ch) hilft dabei, die ideale, massgeschneiderte Küche zu finden. Als Anregung eine blaue Kochinsel mit Beleuchtung.

Horizontale Küchenarchitektur: Das Design des Modells «Nextline» ist schnörkellos, kubisch und grifflos. SANITAS TROESCH

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Oben: Die neue Schweizer Küchenmarke OREA startet unter anderem mit der Linie «orea1», einer Aluminiumküche mit sechs Millimeter dünnen Fronten in Alucobond. Markant sind die Aussparungen für die Schrankgriffe. Unten: Die offene Wohnküche von ALPNACH NORM verfügt über eine Nische mit Sitzgelegenheit für den Morgenkaffee. Die Hochglanzfronten in Weiss kontrastieren die dunkle Abdeckung aus Granit. Die Küchengeräte sind hinter einem Rollladen versteckt.

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1 Die Schreinerei SPICHER fertigt in ihrer Werkstatt Küchen auf persönlichen Kundenwunsch. Auf der Abbildung ein Beispiel mit weiss lackierten MDF-Fronten und einer Holztheke. 2 Beim Modell «Idea» setzt das Regalsystem «EO» in natürlicher Kernesche Akzente, harmonisch kombiniert mit weissen Hochschränken. Die Kochinsel integriert einen Essplatz für schnelle Imbisse. EWE 3 Auch BRUNNER fertigt individuelle Küchen. Beispielsweise  – wie auf der Abbildung – mit Aluminiumfronten und einer Ablage aus schwarzem Granit. 4 Der Esstisch in Eichenholz formt sich direkt aus der schwebenden Kücheninsel mit Kunststeinabdeckung heraus. Auf un­s chöne Abzugshauben kann verzichtet werden, da die Lüftung direkt in die Decke eingebaut ist. ELBAU Bild rechts: Artychoke

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Oben: «Tetrix» ist ein Küchendesign von Michael Young, das auf Modulen und Farben basiert. Die verschiedenen Elemente können spie­lerisch auf einer horizontalen Achse angeordnet werden. SCAVOLINI Unten: Die Küche «Swing Pur» in schwarzem Eichenfurnier verzichtet ganz auf Oberschränke. Die sockelfreien Küchenelemente können auch im Wohnbereich eingesetzt werden. Dazu kommen weitere Highlights wie eine in die Wand integrierte Dockingstation fürs iPad. WARENDORF

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Oben: Das Programm «Cult» kombiniert naturbelassene Oberflächen in Eichenfurnier mit sechs Millimeter starken Fronten aus Keramik. Die Bartheke kragt aus der Insel heraus. RATIONAL Mitte: Das Design von «Artex» stammt aus der Feder von Poalo Piva. Die Insel ist in verschiedenen Holzarten wie Wengé oder Eiche erhältlich. Abdeckung: Corian. VARENNA Unten: «Nevada Top» verfügt über eine Eck-Bar. Die Rückwand des Spülbereichs besteht aus lichtdurchlässigem Glas und ist mit LED-Rückwandpaneelen für wechselnde Farben ausgestattet. SABAG

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1 «IceDesign» bedeutet Edelstahl-Massanfertigung auf hohem Niveau. Jede so verarbeitete Oberfläche ist ein Unikat, denn die Struktur des warmgewalzten Edelstahls und der Glanzgrad der verchromten Oberfläche lassen sich nicht standardisieren. SUTER 2 Die neue Stahlküche «PUR11» von FORSTER hat einen «iF product design award 2012» gewonnen. An den Metallpaneelen über der Arbeitsfläche lassen sich magnetische Accessoires an­ bringen. 3 Das Spülbeckenmodell «Due» der Linie «Integrity» ist aus einem einzigen Stück Silestone gefertigt und somit höchst kratzfest und langlebig. COSENTINO 4 Die Küche «Sofielund» mit integriertem Essbereich ist ideal für Familien mit Kindern. Die neutralen Töne der Fronten in einer Nussbaumnachbildung und weisser Acrylplatte kreieren ein warmes Ambiente. IKEA Bild rechts: Blumenkohl

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Oben: Bei HEID gibt es Küchen aus allen möglichen Materialien. Ein Highlight ist jedoch die Glasküche. Ein besonderer Blickfang hierbei sind die Rückwand und der Abzug in Spiegeloptik. Mitte: «+Artesio» wurde 2010 auf dem Markt eingeführt. Inzwischen hat das ganzheitliche Küchenkonzept, das auch den Wohnraum miteinbezieht, neben dem «iF product design award» auch einen «Good Design Award» gewonnen. POGGENPOHL Unten: Die grifflose und geradlinige Küche «Y-Line» setzt auf eine puristische Formensprache. Eine Besonderheit sind die in den Frontelementen innenliegenden Aluminiumprofile. EISENRING

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SARAH ILLENBERGER

Die gebürtige Münchnerin Sarah Illenberger arbeitet seit 2003 als Illustratorin und lebt seit bald fünf Jahren in Berlin. Die Bilder, die wir hier ganzseitig abgedruckt haben, sind in einer freien Arbeit entstanden. Die 35-Jährige sagt dazu: «Ich wollte mir für einmal selbst einen Auftrag stellen und nicht nur reagieren auf Briefings von Kunden. Es war Sommer, und die frischen Esswaren auf den Märkten in Italien inspirierten mich zu dieser Serie.» Fasziniert habe sie dabei besonders die Unnachahmbarkeit der Natur. Die Formen und Farben, die die Natur bereithält, seien stets unberechenbar und überraschend. Aber wie kommt sie darauf, in einer Rande einen Edelstein zu erkennen? Illenberger hat die Gabe, assoziative Parallelen dort zu entdecken, wo andere nur das Altbekannte sehen. Um auf das Beispiel der Rande zurückzukommen: Diese Idee sei auf ihren Hintergrund zurückzuführen. Sie ist als Tochter von Schmuckdesignern aufgewachsen. Das kräftige Rot der Rande und das Glänzen beim Aufschneiden der Knollen haben sie an einen Rubin erinnert. Illenberger sucht nicht nach ausgefallenen Materialien, sondern bedient sich lieber des Naheliegenden. Sie sagt: «Ich mag Materialien, die jeder kennt und allen vertraut sind. Nur so funktionieren meine Ideen. Ich schaffe Abstraktes aus Alltäglichem. Schön, wenn die Leute dann sagen: ‹So habe ich das noch nie gesehen.›» Ihre Monografie, die letzes Jahr im Gestalten Verlag erschienen ist, stellen wir auf Seite 83 vor.


Besuchen Sie uns an der Swissbau! Halle 2.1, Stand L42

Mein neuer Bauknecht

Mein neuer Bauknecht

Innovatives Design für Puristen mit höchsten Ansprüchen : Steamer, Mikrowelle, Backofen und Kaffeevollautomat der preisgekrönten KOSMOS-Linie passen harmonisch in die zeit- und grifflosen Küchenfronten von heute. Die Einbaugeräte verbinden geradliniges Design mit sinnvollen Funktionen und alltagstauglicher Technologie. www.bauknecht.ch


Küchengeräte

effizient und effektvoll Redaktion und Text : Nina Huber

Bei der Entwicklung der Küchengeräte geben zwei Haupt­themen den Ton an. Erstens: Immer mehr Energieeffizienz. Zweitens: Die Profiküche erobert das Eigenheim. und Aromen bleiben intensiver, Gewürze können eingespart werden. Ausserdem ist es eine hervorragende Methode, um das Essen ohne Stress frühzeitig vorzubereiten, wenn Gäste erwartet werden. Der Nachteil: Man braucht ein Vakuumiergerät und muss nach der Zubereitung ein paar Plastikbeutel entsorgen. Die aktuelle Messe Swissbau 2012 in Basel zeigt, dass neben der immer professionelleren Eigenheimküche auch die Energieeffizienz ein anhaltender Trend ist. Um nur zwei Beispiele zu nennen: Bosch hat eine neue ZeolithTechnologie entwickelt, die bei Geschirrspülern eingesetzt werden kann. Diese natürlichen Silikate weisen eine poröse Struktur auf, die es ihnen erlaubt, Feuchtigkeit zu speichern und Wärme abzugeben. Mittels der mineralischen Granulate wird so Abwärme zwischengespeichert und der Stromverbrauch reduziert. Bauknecht dagegen präsentiert mit der «GreenKitchen 2.0» ein integriertes Wasser-Recycling-System, das benutztes Wasser aus dem Geschirrspüler in einen separaten Tank leitet, wo es gefiltert und wieder aufbereitet wird. Es bleibt spannend.

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Beim Testessen im Zugorama bei ­V-Zug konnten sich die anwesenden Journalistinnen und Journalisten selbst überzeugen: Vakuumverpackte und niedergegarte Speisen können ein himmlisches Geschmackserlebnis sein. Natürlich war das vor allem auch auf die Zauberhände der Spitzenköche Andreas Caminada und Tanja Grandits sowie deren einmalige Kompositionen zurückzuführen. Aber tatsächlich war der vakuumgegarte Fenchel erfrischend knackig und sein Aroma besonders intensiv. Und erst das Maispoulardenbrüstchen: selten zart! Tanja Grandits, mit 17 GaultMillau Punkten ausgezeichnete Köchin des Basler Restaurants «Stucki», bestätigt: «Das Resultat bei Fleisch und Geflügel hat mich am meisten überzeugt. Das Fleisch bleibt saftig und die Textur zart.» Für die schöne Farbe wird das Geflügel aber am Schluss jeweils kurz angebraten. Heute wird das Vakuumgaren in der Spitzenküche häufig eingesetzt. ­Dabei hatte es lange keinen guten Ruf und war als «Plastikbeutelküche» verschrien. Entwickelt wurde diese Art der Zubereitung übrigens Ende der 1970er-Jahre in Frankreich, als nach Methoden gesucht wurde, um beim Braten des kostbaren Foie Gras weniger Verluste zu erzielen. Mit der neuen Entwicklung von V-Zug wird diese Zubereitungsart auch für zu Hause erleichtert, denn mit «Vacuisine» lässt sich die Dampftemperatur ganz fein und präzise zwischen dreissig und hundert Grad einstellen. Vakuumieren lassen sich neben Fleisch und Fisch auch Gemüse (besonders gut Wurzelgemüse, Karrotten und Spargel), Pilze, Früchte, (Aroma-)Öle und sogar Saucen, Puddings und Crèmes. Die Vorteile: Mehr Nährstoffe bleiben erhalten, Farben

Mit «Vacuisine» hält einmal mehr eine Zubereitungsart der Spitzenküche ins eigene Heim Einzug. Die neue Genera­t ion des «Combi-Steam SL/XSL» ermöglicht das Garen vakuumierter Speisen, denn die Dampftemperatur lässt sich von 30 bis 100 Grad äusserst präzise anwählen. V-ZUG

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Küchengeräte

Mit dem Geschirrspüler «ecoStar2» der Energieklasse A+++ und dank Zeolith-Technologie werden Wasser und Strom gespart. Dank der Zusatzfunktion «Glanztrocknen» erhalten Geschirr und Gläser mehr Brillanz. Zudem ist der Inhalt unmittelbar nach Programmende weniger heiss. SIEMENS

Beim Vollflächeninduktions-Kochfeld ­ «CX 480» steht die gesamte Fläche als Kochzone zur Verfügung. Bis zu vier Töpfe und Pfannen können dabei gleichzeitig ­g enutzt werden. Das Kochgeschirr wird automatisch erkannt und nur dort erhitzt, wo es gerade steht. Die intuitive Bedienung erfolgt über ein TFT Toucht Display. gaggena u ­

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Für die flache Ausführung und die hochwertige Verarbeitung in Edelstahl und Glas wurde die «Swissline SL-Inselhaube» mit dem «iF product design award 2012» ausgezeichnet. Die Abzugshaube ist mit LEDBeleuchtung und Touch-Tastatur ausgestattet. ELECTROLUX

Die Dampfabzugshaube «Roller» aus Edelstahl und Glas ist so konzipiert, dass sie beim Kochen dem Kopf nicht im Weg ist. Sie öffnet und schliesst sich automatisch durch das Antippen des Touch-Control-Panels. FRANKE

Das auffälligste Designelement am Kühl- und Gefrierschrank «P2X» ist die vertikale, schwarze Glasleiste mit Touch-Control-Display. SIBIR

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Die Abzugshaube «Wizard» von Elica kann optisch nicht als dezent bezeichnet werden. Im Gegenteil: Sie ist Blickfang einer Küche und erhältlich in den Farben Weiss, Schwarz, Silber und Gelb. Umso dezenter ist sie dafür bezüglich Geräuscherzeugung. MERIAL

Die Auszugstablare «Extendo» sind schlicht und praktisch. Dank geschlossenem Boden und Bord kann nichts einklemmen oder herunterfallen. Die Einhängeelemente «Libell» werden aus einem Stück Stahlblech gebogen. PEKA

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Das Abfalltrennsystem «Flexx» ist aus hundert Prozent recycelbaren Materialien hergestellt, schnell montiert und fasst 17 beziehungsweise 35 Liter. Wahlweise mit Komposteimer erweiterbar. MÜLLEX


Küchengeräte

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Die «Greenkitchen 2.0» macht die optimierte Energienutzung zum Hauptthema. Durch ein integriertes Ökosystem werden ungenutzte Ressourcen wie Abwärme und Abwasser wiederverwendet. BAUKNECHT

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App entdeckt! Hier finden Sie die wichtigsten Basisinformationen zum Garen vakuumierter Speisen und einen Beitrag des Physikers Prof. Dr. Thomas A. Vilgis vom Max-PlanckInstitut. «SousVidePro» verfügt über eine Tabelle mit der idealen Gar­ temperatur und Garzeit für Fleisch, Geflügel, Fisch und Gemüse. Zusätzlich verfügt die App über ein integriertes Messband, mit dem die Dicke des Fleischstücks ermittelt werden kann.

Die neue Dunstabzugshaube «DA 6500» bietet dank sogenannter Randabsaugung ästhetische Vorteile. Hierbei sind die Metallfilter nämlich hinter einer Abdeckung aus Glaspaneelen verborgen. Da es Einzelpaneele sind, werden die Dünste an den Aussenkanten und im mittleren Bereich angesaugt. MIELE

Der neue Einbaukühlschrank von BOSCH gehört zur höchsten Energieeffizienzklasse A+++. Er wird in den Höhen 88 und 120 cm angeboten. Die Tür schliesst nahezu geräuschlos und ab einem bestimmten Öffnungswinkel gar von selbst, um Energieverlust zu vermeiden.

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Die echte Schweizer Küche

BRUNNER KÜCHEN AG CH-5618 Bettwil Tel. 056 676 70 70 www.brunner-kuechen.ch Grosse Ausstellung mit über 30 Küchen in Bettwil und in der Baumesse Emmenbrücke ber 0 Küchen in Bettwil und in der Baumesse Emmenbrücke


Wohnreportage Cortina

zuhause in den dolomiten

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Text : Roberta Angelini, Ăœbersetzung: Nina Huber, Fotos: Andrea Martiradonna

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Wohnreportage Cortina

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Dank einer sorgfältigen ­Restauration durch das Architek­turbüro Bernardi überrascht ein ehemaliges Bauernhaus in den Dolo­miten­ mit einem zeit­gemäs­sen ­Erscheinungsbild sowie einer warmen und einladenden ­Atmosphäre. Reduktion aufs Wesentliche, ­Ordnung und ein ­mo­derner Touch ­geben dem Haus seinen Charakter. Wir befinden uns in der Ortschaft Cortina d’Ampezza, der Königin der Dolomiten. Die Region mit ihren unvergleichlichen Kalksteinformationen wurde im Jahr 2009 von der Unesco als Weltnaturerbe anerkannt. Nicht nur Berühmtheiten wie Goethe oder Le Corbusier liessen sich von der Schönheit dieser alpinen Landschaft faszinieren. Über Cortina liegt ein Zauber, der einen sowohl im Sommer als auch im Winter einfangen kann. Das Städtchen wird aber nicht nur von Touristen besucht, sondern es zählt rund 7000 Einwohner. Im Herzen des Talkessels bettet sich das historische Zentrum der Ortschaft, umgeben von vielen kleinen Ortsteilen, die aus renovierten Bauernhäusern und umgenutzten Heuschobern bestehen. Salieto ist einer dieser kleinen Orte, direkt am Wildbach Boite gelegen. Hier wurde eine ganze Reihe alter Höfe und Scheunen in moderne und konfortable Wohnhäuser umgewandelt. Von aussen ein traditionelles Chalet, im Innern aber moderne Eleganz dank klarer Linien und dem Verzicht auf aufdringliche Deko – so stellte sich Sandra Tiezza ihr Traumhaus vor. Und diesen Traum erfüllte sie sich auch, in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Studio Bernardi. Sie fand ein altes, kleines Haus, das früher landwirtschaftlich genutzt worden war. Sein einstiges Holzlager ist ungefähr 70 Quadratmeter gross, liegt im nordöstlichen Teil des Chalets und wird heute als Schlafzimmer genutzt. Der kleine Luxus, den sie sich gönnte: eine ovale Wanne mit Whirlfunktion gleich

beim Bett. Der Wohnraum ist als offener Raum konzipiert: Die Küche mit Essbereich geht fliessend ins Wohnzimmer über. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem natürlichen Licht gewidmet. Dieses dringt sanft durch die Fenster, welche die eindrückliche Landschaft einzurahmen scheinen. Wenn die Sonne hereinscheint, kommt das alte Holz mit seinen unterschiedlichen Maserungen optimal zur Geltung. Der alte Holzboden zieht sich durch das ganze Haus, bis ins Badezimmer. Die alten Balken der Decke wurden mit Kalk behandelt, eine traditionelle Methode, um die Ställe zu reinigen und zu desinfizieren. Das meiste Mobiliar entstand in Handarbeit lokaler Schreiner, wobei ein Grossteil des Holzes von alten Scheunen stammt, das gesammelt und wiederverwertet wurde. Grundsätzlich wurde dieses roh verarbeitet und manchmal weiss gestrichen, oft aber auch im natürlichen Grau belassen, so wie es die Zeit und Witterung gefärbt hatten. Die hellen Töne stehen im Kontrast zum traditionellen alpinen Stil, aber diesbezüglich waren sich die Hausherrin und die junge Architektin völlig einig. «Sandra hat mutig alle meine Vorschläge positiv aufgenommen. Ich meinerseits habe versucht, ihre Idee eines heimeligen «Nests» umzusetzen, wo man gerne nach anstrengenden Tagen auf der Piste zurückkehrt und sich ausruhen kann. Sandra ist nämlich immer noch richtig sportlich unterwegs», bemerkt die Architektin Valentina Bernardi. Kein Wunder, hatte die Hausherrin früher sogar im nationalen Skiteam an den olympischen Spielen teilgenommen. Mit dem Haus in den Dolomiten erfüllte sie sich einen lang gehegten Traum. Hier in ihrer Heimat, wo sie aufgewachsen ist und ihr ganzes Leben verbracht hat, fühlt sie sich aufgehoben und wohl. Aus dem engen Gespann zwischen Auftraggeberin und Architektin entstand ein Projekt nach Mass. Sandra Tiezza wünschte sich ein einladendes Haus, das ohne Protz auskommt, während es Komfort und Schlichtheit gleichzeitig ausstrahlt. Mit dem Ergebnis ist sie durch und durch glücklich und spricht von einem Privileg, so leben zu können. $

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Linke Seite: Im Anbau befand sich einst das Holzlager. Heute dient es als Schlafkammer. Bild oben: Wenn sich die Sonne zeigt, kann man sich in Decken gewickelt auf der Holzbank direkt an der Wand aufwärmen. Bild unten: Die alte Holzdecke wurde geweisselt. In der Küche setzen Gusseisen­ stühle Akzente – passend zur Tischplatten­ oberfläche.


Wohnreportage Cortina

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Bild oben: Esstisch und Stuhl aus Gusseisen. Bild Mitte: Das Schlafzimmer befindet sich im ehemaligen Holzlager des Chalets. Das Bett wurde von lokalen Handwerkern gezimmert. Bild unten:Blick von der K端che in den Wohnbereich. Rechte Seite: Offener Durchgang vom Wohn- in den Essbereich.

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Bild links oben: Die ovale Whirlwanne ­g ehört zum Schlafbereich. Bild links unten: Ein alter Louis-VuittonKoffer dient als Ablage. Bild rechts: Aufgang zur Schlafnische, bewacht von einem übergrossen PlüschEisbären.

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Für ambitionierte Köche gibt es keine Grenzen. Zumindest nicht auf diesem Kochfeld.

Das neue Vollflächeninduktions-Kochfeld CX 480. Gaggenau präsentiert ein Kochfeld, das die gesamte Fläche zur grossen Kochzone macht. 48 Mikro-Induktoren unter der Oberäche ermöglichen freies Platzieren des Kochgeschirrs. Höchsten Komfort garantiert das intuitiv bedienbare TFTTouchdisplay. Mit diesem können Einstellungen wie Kochstufe oder Garzeit beim Verschieben des Geschirrs beibehalten werden. So erfüllen wir ambitionierten Köchen den Wunsch nach mehr Freiraum für besondere Kreationen – und unseren eigenen Anspruch: die private Küche mit innovativen Ideen stets neu zu ernden. Der Unterschied heisst Gaggenau. Informieren Sie sich unter Telefon 043 455 40 00 oder unter www.gaggenau.ch oder besuchen Sie unsere Showrooms in Geroldswil und Bern.


Entree

Bitte Ablegen!

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Redaktion und Text : Susanne Lieber

Zanotta : Macht was her im Eingangsbereich, der dekorative

Kleiderständer «Aster» aus weiss, schwarz, rot, rosa, hellblau oder grün lackiertem Stahl. Design: Alessandro Dubini

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Entree

Das Entree ist quasi der Schleusenbereich zwischen ­Aussenwelt und privater Wohnwelt. Der meist auf wenige Quadratmeter beschränkte Raum muss nicht nur Platz für eine Garderobe, Schuhe, Regenschirme und so mancher­lei Accessoires bieten, sondern er macht den Eingangsbereich mit dem obligatorischen Spiegel auch zu einem der zentralen Bereiche für die eigene Eitelkeit. Denn wer schaut nicht noch mal schnell, ob alles sitzt, ehe er aus dem Haus geht? Metall entsprechend polierte. Eindeutig beweisen lässt sich hingegen die Existenz seit dem alten Ägypten, denn Spiegel – meist rund mit Griff – wurden Frauen im Grab beigelegt. Die ältesten erhaltenen Exemplare mit einer reflektierenden Fläche aus Glas werden etwa auf das zweite Jahrhundert nach Christus datiert. Im Mittelalter ging man dann dazu über, unter das Glas eine polierte Zinnfolie und eine dünne Quecksilberschicht aufzutragen. Der klassische Silberspiegel, wie wir ihn heute noch kennen, entstand im 19. Jahrhundert und wurde von Freiherr Justus von Liebig entwickelt.

Mittlerweile wird jedoch auch Aluminium verwendet. Mit einem Schwenk in die Gegenwart möchten wir Ihnen auf den Seiten 38/39 anhand von einigen Beispielen zeigen, mit welchen effektvollen Raffinessen Spiegel heutzutage aufwarten. Darüber hinaus möchten wir es aber nicht versäumen, Ihnen ausserdem Garderoben und andere praktische Dinge für einen gut ausgestatteten Dielenbereich vorzustellen. Dazu haben wir Produkte zusammengestellt, die für Ordnung sorgen und das Entree zu einem willkommenheissenden Ort machen. Also, hereinspaziert! $

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Bevor es Spiegel in der heutigen Form gab, blieb zu Anfang der Menschheitsgeschichte nur der Blick in eine ruhige Wasseroberfläche, um das eigene Antlitz sehen zu können. So ist auch aus der griechischen Mythologie bekannt, dass sich Narziss, der schöne Sohn des Flussgottes Kephissos, auf diesem Wege in sein eigenes Spiegelbild verliebte. Der Spiegel als ein künstlich von Menschenhand geschaffenes Utensil, um der eigenen Schönheit zu frönen, ist jedoch ebenfalls lange bekannt. Es wird vermutet, dass man bereits 3000 Jahre vor Christus Spiegel aus Bronze fertigte, indem man das

Mox : Telefontischchen oder Stehpult zum Arbeiten? Der 144 Zentimeter hohe «Storch» ist beides. Pulverbeschichtetes Stahlblech in Weiss oder Petrol, Füsse aus Eichenholz.

Cascando : So rum oder so rum? Das können Sie beim Modell

«Twist» selbst entscheiden, denn es gibt zwei Varianten.

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Cascando : Die Kunststoffhaken lassen sich problemlos in der

Möller : «Montparnasse» ist eine Metallmöbelserie, die neben einer Garderobe auch einen Schminktisch und Beimöbel umfasst. Design: Christophe Marchand

Höhe verstellen, daher ist «Bamboo» auch bestens für Kinder geeignet. Design: Peter van de Water

Bonaldo : Wie ein Bäumchen reckt sich «Lui» 170 Zentimeter in die Höhe. Er besteht aus gebürstetem, massivem Eschenholz. Design: Mario Mazzer

Design House Stockholm : Clever, die Idee mit dem Schwamm

zum Aufsaugen der Regentropfen! Der Schirmständer begeistert schon seit einigen Jahren. Design: Eva Schildt

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Entree


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1 ALIAS : «Toʼtaime» ist nicht nur Kleiderständer, sondern kann gleichzeitig auch mit einem flexiblen System von Ablagen und Behältern ausgestattet werden – für die Schlüssel, das Handy, die Brille … Design: Philippe Starck, Eugeni Quitllet 2 ARTEK : Die Garderobe «160» ist ein echter Klassiker, schliesslich wurde sie bereits 1964 von Anna-Maija Jaatinen entworfen. Das Dielenmöbel aus Birkenholz – unten mit kürzeren, oben mit längeren Haken – gibt es in neuen Farben. Höhe: 177 cm. 3 LIGNE ROSET : Man nehme zwei Leitern und kreuze sie – und schon entsteht ein originelles Objekt : «Passe-Passe» (franz: Magie, Taschenspielertrick) ist einer der neuesten Entwürfe von Philippe Nigro. In seidenmatt lackierter Buche, naturfarben oder anthrazit. 4 ALESSI : Erweiterung der Edelstahldraht-Serie «A Tempo» von der jungen Designerin Pauline Deltour: Neu sind unter anderem der Hocker sowie der Schirmständer dazugekommen.

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Entree

«Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der raffinierteste im ganzen Land?» A

Optische Täuschung

2b

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1 Schönbuch : Die neue Serie «Individual» eröffnet ganz individuell zugeschnittene Einblicke in den Spiegel. Denn sowohl das Mass bis zu einer maximalen Grösse von 100 ×  200 Zentimetern als auch die Lackfarbe sind frei wählbar. 2 Magis : Ebenfalls neu auf dem Markt ist der glänzend polierte Spiegel «Déjà-vu» mit einem Rahmen aus Profilaluminium. Entwurf: Naoto Fukasawa

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Der «Mirror Table» von PORRO ist eine Kombination aus Spiegel und «halbem» Tischchen, das sich durch die Spiegelung optisch zu einem ganzen zusammensetzt. Der insgesamt 207 × 94 Zentimeter grosse Massivholzrahmen suggeriert einen Türdurchgang und kann so auch kleine Flure trickreich erweitern. Da die Tiefe des Two-in-one-Möbels gerade mal rund 30 Zentimeter beträgt, benötigt es auch gar nicht viel Platz. Die Oberflächen können zudem praktischerweise in allen Farben der PorroCollection matt lackiert werden. Der Entwurf stammt vom schwedischen Designertrio Front, das aus Sofia Lagerkvist, Charlotte von der Lancken und Anna Lindgren besteht. Optische Täuschungen waren bei den drei Frauen übrigens schon öfters Thema, beispielsweise beim «Soft Wood Sofa», das für Moroso entstand. Das Möbel sieht zwar aus wie eine Holzbank, ist in Wirklichkeit aber gepols­ tert. www.designfront.org

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(Nur) frontal spiegelnd

Fliessender Übergang

Knasttauglich

Eine besonders spannende Auseinandersetzung mit dem Thema Spiegelbild ist der Entwurf vom japanischen Büro Tetsuo Kondo Architects. Eine spezielle Folie ermöglicht nur dann ein klares Spiegelbild, wenn man frontal davorsteht. Schaut man hingegen von der Seite, so wird die Umgebung lediglich undeutlich, milchig abgebildet. Damit tritt die vermeintlich spiegelnde Fläche sichtbar in den Vordergrund, die ja normalerweise durch die Spiegelungen des Umfelds immaterialisiert wird. Als Rahmen-Finish wurde ein fein geprägtes Papier aufgebracht, das erst bei genauem Hinsehen erkennbar wird. Angefertigt werden die Objekte nur auf Anfrage. Den Effekt solch spezieller Folien macht man sich übrigens auch bei Ausstellungsvitirinen zunutze, die dann nur einen Durchblick ermöglichen, wenn man direkt von vorne hineinschaut (z.B. im Museum «Haus der Geschichte Baden-Württemberg», Stuttgart). www.tetsuokondo.jp

Für das italienische Unternehmen GLAS ITALIA schuf Designer JeanMarie Massaud, der 1966 in Toulouse geboren wurde, ein ebenso verblüffendes Exemplar von einem Spiegel. «Fiction» spielt in diesem Fall mit dem unerwarteten, fliessenden Übergang von einer spiegelnden Fläche in eine transparente. Zur Auswahl stehen bei der Serie zwei Grössen, einmal 105 × 60 Zentimeter, einmal 180 × 60 Zentimeter. Bei den kleineren Modellen kann dabei frei gewählt werden, ob der Verlauf (oben nach unten) von transparent zu spiegelnd oder umgekehrt gehen soll. Ein ähnlicher Effekt des fliessenden Übergangs zeichnet sich auch auf einem der neuesten Entwürfe von Patricia Urquiola für Glas Italia ab. Der Tisch «Faint» ist auf der einen Seite transparent, auf der anderen Seite weiss. www.massaud.com

Das Spezielle beim Modell «Bent» von der in Kassel lebenden Designerin Anika Engelbrecht ist die Unverwüstlichkeit des Materials. Im Gegensatz zu den anderen aus Glas bestehenden Spiegeln ist «Bent» aus einem 1,5 Millimeter starken Edelstahlblech gefertigt, das hochglänzend poliert wurde. Durch die Biegsamkeit des Stahls ergibt sich am unteren Ende gleichzeitig eine Ablage für kleine Accessoires. Rückseitig ist der Spiegel farbig lackiert, was zusätzlich für einen reizvollen Effekt sorgt. Noch befindet sich das Objekt, das erstmals auf der De­ signmesse Qubique in Berlin präsentiert wurde, im Prototypenstatus. Aufgrund der wesentlich geringeren Verletzungsgefahr – schliesslich kann das Material nicht splittern – werden Spiegel aus Edelstahl übrigens auch bevorzugt in Gefängnissen oder auf den Toiletten von Autobahnraststätten eingesetzt. www.anika-engelbrecht.com

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1 PHOS DESIGN : Die T-förmige Eckgarderobe besteht aus massivem Edelstahl (Ø 12 mm), der von Hand satinfarben geschliffen wurde. Passend dazu gibt es auch Kleiderbügel. Gefertigt werden die Edelstahlelemente in Baden-Württemberg. 2 RÖTHLISBERGER : «Shell» zählt bereits zu den Klassikern des Schweizer Unternehmens. Entworfen von Ubald Klug, ist das gute Stück schon knapp fünfzehn Jahre alt und erinnert an alte Schrankkoffer. Das Möbel besteht aus zwei Flugzeugsperrholzschalen, die aufgeschwenkt oder staubdicht verschlossen werden können. Mit Ablagen und Hängemöglichkeit. 3 TEAM 7 : Das «Cubus»-Programm wurde um weitere Holzelemente ergänzt. Der Garderobenspiegel ist drehbar. 4 EX.T : Auf der Vorderseite von «Freestanding» befindet sich ein Spiegel, hinten eine Garderobe. Eichenholz. Design: Jethro Macey 5 HORM : Hübschmachen vorm verschiebbaren Spiegel, passende Schuhe aussuchen – und los gehts! In verschiedenen Grössen lieferbar. 6 TOJO : «Schuh» (a) kann als Ablage und Schuhregal genutzt werden, «Sit» als praktische Sitzgelegenheit. Design: Alexander Schenk 7 KETTNAKER : Das umfangreiche Möbelsystem «Alea» bietet auch Komponenten – stehend oder wandhängend – für den Dielenbereich. 8 PIEPER : Eigentlich als Sofa-Beistelltischchen konzipiert, ist «Athos» aber mindestens genauso wertvoll im Entree als Ablage neben der Wohnungstür. Das pulverbeschichtete Stahlblech ist mittels Laserverfahren unsichtbar verschweisst. In Schwarz, Silber und Weiss.

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Entree

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1 Performa: Die Garderobe «Grafisch» wurde auf der letzten Möbelmesse «neue räume» in Zürich erstmals mit furnierter Oberfläche präsentiert. Neu gibt es sie auch in fünfzig verschiedenen Farben sowie mit einer Bohrung in den Haken für Kleiderbügel. 2 Nils Holger Moormann: Das neue Modell «Lodelei» kann einfach an die Wand gelehnt werden und besteht aus unbehandeltem Eschenholz und Loden (gewalkter Wollstoff) in Dunkelbraun oder Anthrazit. Design: Martin Pärn, Edina Dufala-Pärn 3 Radius Design: Die gelaserten «Städtegarderoben» sind eine Liebeserklärung an internationale Cities. Hier abgebildet ist beispielsweise das Modell «Zürich», es gibt aber auch Luzern, Baden, München, Stuttgart, London, New York, Wien, Mailand, Istanbul … 4 Konstantin Slawinski: «James» ist stets zu Diensten, drängt sich nicht in den Vordergrund, trägt Ihnen den Mantel, bewahrt auch Handschuhe und Mützen auf – wie es sich eben für ordentliches Personal geziemt … 5 Mayer Bosshardt : Den 63 Zentimeter hohen Schuhlöffel «Spillo» vom japanischen Hersteller RFY gibt es aus Naturholz oder Aluminium. Design: Leonardo Rossano 6 Mayer Bosshardt : Das Schirmständermodell «Prato» von RFY besteht aus Kunstharz und einer Stahlplatte im Boden. Design: Naoki Terada 7 Schönbuch: Der Garderobenhaken «Snap» ist ausziehbar sowie in der Länge verstellbar.

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Produktidee

Serie 7

Wohnrevue 1 2012

Redaktion und Text : Susanne Lieber

Als 1955 die «Serie 7» vom damals schon über die dänischen Grenzen hinaus bekannten Designer Arne Ja­ cobsen entwickelt wurde, ahnte wohl niemand, mit welch durchschlagen­ dem Erfolg das Modell in die Design­ geschichte eingehen würde. Heute führt der bestverkaufte Klassiker von Fritz Hansen gleichzeitig die Liste der meistkopierten Möbel aller Zeiten an. Wirtschaftlich betrachtet ist das ärger­ lich, aber gleichzeitig verdeutlicht es auch, wie erfolgreich und zeitlos der Entwurf ist – auch 57 Jahre nach sei­ ner Entstehung! Eine kurze Zeitreise ins Jahr 1955. Was bewegte damals die Welt? Das Jahr gilt als Geburtsstunde der Bür­ gerrechtsbewegung in den USA, die

SPEZIFIKATIONEN Designer

Arne Jacobsen Hersteller

Fritz Hansen Entwurfsjahr

1955

Materialien

Stahl, schichtverleimtes Holz Masse

50 (B) × 52 (T) × 44 / 78 (H) cm Bereits produzierte Exemplare

ca 6 Mio.

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sich für die Rechte der afroamerika­ nischen Bevölkerung einsetzt. Ma­ rilyn Monroe kokettiert mit flattern­ dem Kleid in Billy Wilders «Das verflixte siebte Jahr», und Teeniestar James Dean verliert bei einem Auto­ unfall sein Leben. Auch Albert Ein­ stein verstirbt in diesem Jahr. In der Schweiz wird Max Petitpierre Bun­ despräsident, während in Deutsch­ land das Ende der Besatzungszeit be­ siegelt wird und die Sow­jet­­­­union die DDR zum souveränen Staat erklärt. Im Bereich der Technik sorgt der Flug des ersten europäi­schen Überschall­ flugzeugs «Dassault Super Mystère» für Schlagzeilen. Und auch auf dem Kunst- und Unterhaltungssektor gibt es Neuigkeiten zu vermelden: In Kas­


sel findet die erste Documenta statt, in Kalifornien hingegen wird der erste Disney-Vergnügungspark eröffnet. Und während bei Volkswagen der millionste Käfer übers Band rollt, schlägt die Geburtsstunde des europäischen Emblems: blaue Flagge mit zwölf goldenen Sternen. So viel zum geschichtlichen Kontext, als eben auch die «Serie 7» das Licht der Welt erblickte. Streng genommen beginnt die Erfolgsgeschichte des Modells schon 1952. Denn damals entstand quasi der Vorläufer des heutigen Klassikers. «Ant», zu Deutsch Ameise, stand zwar noch auf drei Beinen (siehe Bild 2), Sitz und Lehne waren aber schon damals aus formverleimten Furnierschichten aufgebaut; neun Stück an der Zahl. Dass der Entwurf überhaupt in Produktion ging – Fritz Hansen räumte dem Modell nämlich keine grossen Erfolgschancen ein und stand dem Entwurf äusserst skeptisch gegenüber – ist Jacobsens (Selbst-) Einschätzung zu verdanken. In Serienproduktion ging der Entwurf letztlich nur deshalb, weil er zusicherte, alle produzierten Modelle selbst aufzukaufen, sollte sie sonst keiner wollen. Ein Wagnis, das sich lohnen sollte! Der gestalterische Übergang von «Ant» zur «Serie 7» war fliessend. Entgegen Jacobsens Wunsch wurde zunächst aus dem Drei- ein Vierbeiner, um einen sicheren Stand zu gewährleisten. Er selbst hasste diese Variante allerdings. Auch die Form der Sitzschale änderte sich – bis zu ihrer heutigen Form. Warum der dänische Designer damals ausgerechnet ein Stuhlmodell mit formverleimter Sitzschale entwarf, hatte wohl zwei Gründe: Zum einen beeinflussten ihn die früheren Entwürfe des befreundeten Designerpaars Charles und Ray Eames, die bereits solche Sitzschalen verwendeten. Zum anderen hatte Søren C. Hansen, der Enkel des Unternehmensgründers Fritz Hansen, das Verfahren in den Zwanziger- und Dreissigerjahren des letzten Jahrhun-

Typisch Arne Jacobsen – mit Pfeife und Fliege.

derts zur Perfektion gebracht, was Jacobsen geschickt für seine Kreationen nutzte. Erwähnt werden muss an dieser Stelle ausserdem auch, dass Søren C. Hansen bereits zwölf Jahre vorher, also 1943, einen Stuhl entwickelte, der der «Serie 7» extrem ähnlich sah. Der wesentliche Unterschied lag lediglich darin, dass die Sitzschale damals aus zwei voneinander getrennten Teilen bestand. Der Erfolg von Jacobsens Bestseller ist von dem her nicht nur ihm ganz alleine zuzuschreiben, wenngleich er natürlich einen grossen Anteil daran trägt. Heute ist wiederum die «Serie 7» Inspirationsquell für neue Entwürfe, wie man beim Stuhlmodell «Masters» von Kartell sehen kann (s. Produktidee WR 10 / 11). Im kommenden Februar startet Fritz Hansen eine Neupositionierung des Modells. Künftig sollen die Oberflächenvarianten insgesamt zwar reduziert, die Auswahl an Sichtholz jedoch erhöht werden (Ahorn, Esche, Buche, Kirsch, Walnuss, Eiche / gebeizt; neu: Oregon Pine, Ulme), um verstärkt zu zeigen, dass es sich um einen Holzstuhl handelt. Zudem werden neun neue, zu den natürlichen Holztönen passende Farben angeboten, die mitunter von der originalen Farbpalette Jacobsens aus dem Jahr 1968 inspiriert wurden: Weiss, Hell- und Dun-

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kelgrau, Schwarz, Gelb, Orange, Rot, Petrol und Salbeigrün. Die Herstellung und der Aufbau der «Serie 7» haben sich seit 1955 nur unwesentlich verändert. Die Sitzschale besteht aus insgesamt neun Furnierschichten, die inneren aus Buche, die äusseren je nach Wunsch. Damit die einzelnen Lagen nicht so leicht brechen, werden sie mit einem dünnen Baumwollstoff beklebt. Unter grossem Druck werden die Schichten bei 140 Grad zusammengepresst. Durch dieses Verfahren entstehen äusserst stabile Sitzschalen. Erzählungen nach demonstrierte das Jacobsen, indem er einen aus dem Fenster warf! Wenn die Kanten sauber geschnitten und geschliffen sind, geht es zum Lackieren. Was früher Handarbeit war, übernehmen jetzt computergesteuerte Roboterarme. Noch schneller geht es allerdings in einer Spritzanlage, in der die Stühle elektrostatisch aufgeladen werden, damit sie die versprühten Farbpartikel wie von Zauberhand anziehen. Abschliessend wird das Untergestell montiert. Im dänischen Werk können täglich bis zu 1000 Exemplare des Klassikers produziert werden. Wie viele Raub­ kopien es hingegen weltweit sind, kann man nur vermuten … (Wer sichergehen will, ein Original zu «besitzen»: Unterm Sitz müsste ein Logo mit Produktnummer stehen!) 1 Historische Produktionsaufnahmen des Stuhls aus den Fünfziger-/Sechzigerjahren. 2 Das Modell «Ant» (Ameise) von 1952 war ein Vorläufer des Klassikers «Serie 7». Das dreibeinige Modell kam allerdings nicht so gut an, weil er leichter kippte. Jacobsen wehrte sich jedoch zunächst gegen eine vierbeinige Variante. 3 Eines der ersten Modelle der legendären «Serie 7», mit und ohne Armlehnen. 4 Transportroboter, der sich wie von Geisterhand durch die Hallen bewegt – mit Hilfe von elektronischen Signalen im Boden. 5 Die formverleimten Sitzschalen auf dem Weg zum Farbspritzen. 6 Unter hohem Druck und bei 140 Grad werden die Furnierlagen zusammengepresst. 7 Neuausrichtung ab Februar: Neue Sichtholzarten und zum Holz passende Farben.

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Produktidee


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Hotel-Test

Designer christian deuber im Hotel suvretta house, st. moritz

«Die Materialien sind echt, perfekt verarbeitet und lassen sorgfältiges Handwerk spüren.»


12 HOTELS IM TEST

Exklusiv für die Wohnrevue testen ausgewählte Designer Schweizer Hotels – von Basel bis Zürich.

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Eich-Luzern

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Wohnrevue 1 2012

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Eine überlange Limousine mit zwei Fähnchen an den Kotflügeln und livriertem Chauffeur … Das Suvretta House in St. Moritz bedeutet Luxus bereits am Bahnhof. Das Hotel blickt auf eine lange Tradition zurück, darf auf eine wiederkehrende Stammkundschaft von mehr als sechzig Prozent zählen und pflegt die Tradition der Schweizer Hotelkultur – so weit die Homepage . Ich bin gespannt! Die Fahrt führt in einen etwas ausserhalb gelegenen, wunderbaren parkähnlichen Lärchenwald, wo sich der Hotelbau aus dem Jahre 1912 des Architekten Karl Koller befindet. Im Suvretta House fühlt man sich willkommen und wohl. Die Einrichtung verwebt Alt und Neu gekonnt, ist elegant und zeitlos. Nichts wirkt aufgesetzt und künstlich. Die Materialien sind echt, perfekt verarbeitet und lassen sorgfältiges Handwerk spüren. Dadurch haben die beeindruckenden Räume ihre ursprünglichen Qualitäten behalten, auch wenn sie auf den neusten Stand der Technik gebracht wurden. Die Zimmer und Suiten wurden seit dem Jahre 2000 kontinuierlich renoviert und neu ausgestattet. Der Gast darf in eine warme, elegante Welt eintauchen. Das typische Engadiner Licht fällt durch die original belassenen Fenster und lässt den wunderbaren, das ganze Zimmer zusammenhaltenden Teppich erblühen. Man setzt sich in den Sessel, atmet aus und fühlt sich als Gast zu Hause. Design präsentiert sich im Suvretta House nicht als modernes Marketinginstrument. Vom Personal bis zur Einrichtung wird hier Qualität gepflegt und geboten. Design ist gelebte Selbstverständlichkeit. C. D.

Zürich

WIDDER HOTEL www.widderhotel.ch

Lenk im Simmental

LENKERHOF

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Vevey

HOTEL DU LAC

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Hotel Suvretta House Via Chasellas 1, 7500 St. Moritz Tel. 081 836 36 36, info@suvrettahouse.ch, www.suvrettahouse.ch

Luzern

ART DECO HOTEL MONTANA

Christian Deuber, Designer info@christiandeuber.ch, www.christiandeuber.ch

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St. Moritz

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Saas Fee

FERIENART RESORT& SPA www.ferienart.ch

Adelboden

PARKHOTEL BELLEVUE www.parkhotel-bellevue.ch

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WALDHOTEL NATIONAL www.waldhotel.ch

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Auf www.wohnrevue.ch finden Sie weitere Berichte von Designern, die diese Hotels besuchten.


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Beckenried-Luzern

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Achenkirch

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Buchtipp

ein Kapitel

eine andere geschichte

Sarah Illenberg Gestalten Verlag, Berlin 2011 128 Seiten, ISBN 978-3-89955-385-7

Schweizer Fotobücher – 1927 bis heute Lars Müller Publishers, Baden 2011 576 Seiten, 861 Abbildungen, ISBN 978-3-03778-260-6

Die Monografie ist ein Sammelsurium einiger Arbeiten von Sarah Illenberger und gibt Einblick in das Schaffen der deutschen Illustratorin. Scharfsinnig bringt sie ihre visuellen Aussagen auf den Punkt. Die Verweichlichung der Menschen stellte sie im SZ-Magazin der Süddeutschen Zeitung beispielsweise anhand von gestrickten Organen dar. Für das Magazin Neon verpasste sie mit viel Ironie der berühmten Mona Lisa ein Face-Lifting und aufgespritzte Lippen. Eine gute Portion Humor ist meist bei den Werken von Sarah Illenberger dabei. Auf keinen Fall möchte sie selbst das Buch, das auf Initiative des Gestalten Verlags entstanden ist, als Lebenswerk verstanden wissen – dafür wäre die 35-Jährige auch viel zu jung. Eher als ein Kapitel, dem gerne einmal weitere folgen dürfen.

Der Bildband der Fotostiftung Schweiz zeigt siebzig Schweizer Fotobücher aus den letzten hundert Jahren. Zu den Auswahlkriterien zählten nicht nur die künstlerische Qualität der Publikationen, sondern insbesondere deren gesellschaftliche und politische Relevanz und Einfluss auf die Entwicklung des Mediums Fotografie. Interessant ist, dass die Publikation von Fotobüchern seit den 1990er-Jahren exponentiell zugenommen hat, wobei zur gleichen Zeit die Krise der Printmedien begann. Dies ist wohl damit zu erklären, dass der Kurzlebigkeit der OnlinePublikationen ein realer Wert entgegengesetzt werden will. Ausserdem ist das stete Publizieren für Fotografen fast wie für Wissenschafter heute zur Notwendigkeit geworden, um Auf­ träge an Land zu ziehen.

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Schnell mal einem Überraschungsgast einen Kaffee servieren, einen Snack ins Arbeitszimmer tragen oder das Frühstück auf den Balkon bringen – dafür ist das Serviertablett «Basic» ideal. Es ist schlicht und funktional gestaltet. Das Besondere an ihm ist seine spezielle Antirutschoberfläche, damit Kaffeetasse und Orangensaft beim Transport nicht wegrutschen oder umkippen. Der Rahmen mit Einbuchtung für die Finger besteht aus geöltem Nussbaum. Hergestellt wird das Tablett von der Firma Sidebyside, die mit Behindertenwerkstätten zusammenarbeitet.

ANGEBOT (bitte ankreuzen) Ich bin Abonnent/-in der Wohnrevue und bezahle CHF 65.–. Ich bin Nichtabonnent/-in und bezahle den regulären Preis von CHF 79.–. Ich löse neu ein Jahresabo der Wohnrevue für CHF 84.– und profitiere ebenfalls vom Sonderangebot zum reduzierten Preis.

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Datum / Unterschrift BESTELLUNG EINSENDEN AN: Boll Verlag AG, Leserangebot Wohnrevue, Stationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 Urdorf

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Branchen-News

NEUE SPITZE BEI ALNO Rolf Habegger wird bei Alno Schweiz die Leitung als neuer Geschäftsführer übernehmen. Der 54-jährige Branchen­ kenner war zuvor unter anderem 19 Jahre lang für die Miele AG Schweiz tätig. www.alno.ch

AUSBAU Der Küchenhersteller Warendorf baut seine Position in Asien aus. Neben der Eröffnung des Showrooms in Singapur stattet das Unternehmen verschiedene Bauprojekte in China mit seinen Produkten aus. www.warendorf.eu

neu auf dem radar Die Möbel des Herstellers Radar zeichnen sich durch filigrane Konstruktionen aus Aluminium oder Chromstahl aus. Die schlichten, funktionalen Formen lassen sich leicht kombinieren. Die Herstellung und der Vertrieb der Radar-Produkte wurden per Anfang Dezember von der Adeco AG (Hersteller von Wandorganisationssystemen) übernommen.

SERVICE Für Haushaltsgeräte von Electrolux, AEG und Zanussi gibt es neu eine KundendienstApp fürs iPhone. Ratsuchende finden Informationen zu Störungen, können Ersatzteile bestellen oder mit dem Kundendienst Kontakt aufnehmen. www.electrolux.ch

Adeco AG Zilistude 168, 5465 Mellikon www.radar-produkte.ch

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NEUAUFLAGE Der Vorarlberger Möbelhersteller Längle & Hagspiel hat in Zusammenarbeit mit Arno Votteler und dessen Sohn eine Neuauflage des StuhlKlassikers S90 von Votteler herausgebracht. www.stuhl.at

Kulinarik und Design Erst vor einem Jahr bezog Escher Raumdesign seinen Neubau in Davos. Als schliesslich auch alle Innenausbauarbeiten beendet waren, eröffnete letzten Monat die Rinaldi Design Bar. Das Konzept, einen Barbetrieb in den Ausstellungsraum zu integrieren, bringt frischen Wind. «Wir wollen, dass unser Showroom lebt und ein Ort ist, der alle fünf Sinne anspricht», erklärt Geschäftsinhaber Claudio Escher. Bis abends um 21.30 Uhr kann man sich deshalb neu in der Rinaldi Bar zum Apéro treffen. Die Bar-Crew stellt köstliche Salamiplatten zusammen, man gönnt sich ein Glas guten Rotwein und fläzt sich in einem der gemütlichen Lounge-Sessel. Dabei gibt es junges Design und alte Klassiker zu entdecken, und wer noch ein Geschenk oder Mitbringsel braucht, wird bestimmt im Accessoires-Shop fündig. Escher Bürocenter AG Promenade 115, 7270 Davos-Platz www.escher.ch

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Branchen-News

showroom und bar Im Dezember eröffnete an Zürichs bester Adresse, nämlich gleich um die Ecke beim Paradeplatz, eine neue Bar, die gleichzeitig als Showroom für Horgenglarus-Stühle dient. Im «Atelier» befinden sich auch Vintage-Exemplare der Schweizer Manufaktur, die gekauft werden können. Auf der Mezzanin-Empore sind weitere Stühle ausgestellt. Die Wand entlang der Treppe ist mit Illustrationen, alten Skizzen und historischen Fotografien bestückt. Das Food-Konzept der Bar ist simpel und passt zum traditionellen Möbelhersteller: Als Verpflegung gibt es abends urchige Plättli, die sich die Besucherinnen und Besucher selber zusammenstellen können. Dazu stehen assortierte Käsesorten aus dem Berner Oberland sowie Trockenfleisch und Wurstwaren zur Auswahl. Die historische Liegenschaft stammt aus dem Jahr 1929 und war seit den Fünfzigern ein Geschäft für Inneneinrichtungen. Die mächtigen Kristalllüster verweisen an diese Zeit. Hinter der Idee stehen mit Nicolas Maeder, Patrik Bruderer und Dieter Meier die Betreiber des Restaurants Bärengasse, das sich ganz in der Nähe befindet.

wiedereröffnet Natuzzi hat seit November seine Tore in Zürich wieder geöffnet und präsentiert sich in neuem Kleid. Als das Geschäft 2003 zum ersten Mal eröffnet wurde, lag der Fokus auf Ledermöbeln. Heute findet man neben einer breiten Palette von Sofas auch Lampen, Teppiche, Couchtische und Accessoires. Zur Wiedereröffnung in Zürich arbeitete das italienische Label mit vier Künstlern zusammen, die je einen Sessel gestalteten. Ein jeder ging mit seinem Hintergrund und seiner ganz eigenen Arbeitsweise an die Aufgabe heran, sodass vier Sessel mit individuellem Ausdruck entstanden sind. Natuzzi Flagship Store Zurich Talstrasse 9, 8001 Zürich www.natuzzi.ch

Atelier Ecke Talackerstrasse / Bärengasse, 8001 Zürich www.restaurant-baerengasse.ch

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Branchen-News

Showroom mit seesicht Das italienische Inneneinrichtungsunternehmen Boffi hat in Zürich Wollishofen seinen neuen Showroom eröffnet. Auf 450 Quadratmetern präsentiert der Hersteller Küchen, Bäder, Ankleide- und Storage-Systeme, aber auch Leuchten und Accessoires. Das Team aus Architekten und Innenarchitekten empfängt die Kunden in der ehemaligen Waschanstalt, die von Boffi Art Director Piero Lissoni zu einem modernen Showroom umgestaltet wurde.

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Boffi Zürich Seestrasse 455, 8038 Zürich www.boffi-zurich.com

Neue bäderwelt in Lenzburg Am 12. Januar eröffnet Villeroy & Boch im aargauerischen Lenzburg seine Erlebniswelt rund um Bad und Wellnessbereich. Komplett eingerichtete Mus­ ter­­­­­räume zeigen verschiedene Kombinationsmöglichkeiten, sodass es leicht fällt, sich sein neues Bad vorstellen zu können. Auf Wunsch können auch individuelle 3-D-Visualisierungen angefertigt werden.

feuer in baar Seit Anfang November befinden sich die Spezialisten für Feuerstellen «Wirth & Schmid» im zugerischen Baar. Es werden umfassende Beratung, Planung und Ausführung einer Feuerstelle angeboten. Ausserdem steht das Team auch nach Kauf und Inbetriebnahme für den Service zur Verfügung.

Villereoy & Boch Bäderwelten Marktmattenstrasse 23, 5600 Lenzburg / AG www.baederwelten.ch

Wirth & Schmid AG Talacher, 6340 Baar www.wirth-schmid.ch

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Hinter den Kulissen

Walter Alberti

Wohnrevue 1 2012

Redaktion und Interview: Nina Huber

Wie hat Ihr Arbeitstag gestern ausgesehen? Morgens um 8 Uhr Besuch einer Baustelle in Wollerau mit aufwendigem Innenausbau; Besprechung eines neuen Bauobjekts in der Firma eines Tessiner Kunden; Rechnungen kontrollieren; Mittagessen fällt aus (die einfachste Art, überflüssige Kilos abzubauen); Marketingsitzung; diverse interne Besprechungen mit Mitarbeitern; mehrere Telefonate mit Kunden und Lieferanten; 3-D-Visualisierungen anschauen und Möglichkeiten mit unserem Innenarchitekten besprechen; E-Mails beantworten; Nacht­ essen mit zwei Mitarbeitern. Was war Ihr Highlight im letzten Monat? Die zweiwöchige Reise nach Brasilien. Dort habe ich mehrere Steinbrüche in entlegenen Gebieten besucht und neue Ware eingekauft. Die Zeit, dieses faszinierende Land länger zu bereisen, werde ich mir eines Tages noch nehmen.

Steckbrief Name

Walter Alberti Alter

48 Jahre Name der Firma

Real-Stein AG Funktion

Inhaber Leidenschaften

Real-Stein AG, AC Milan, italienisches Essen, Autos, Natursteine, schön zu wohnen, Wein, Reisen, ACDC. Besonderheit

Umsetzung von neuen Ideen in praktikable und anwendbare Lösungen, ohne vorab Grenzen zu setzen:«Geht nicht» gibt es nicht!

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Welche war Ihre gröSSte berufliche Herausforderung? Die Firma Real-Stein AG auf den heutigen Stand (Mitarbeiter, Technik, Grösse) zu bringen und dabei gleichzeitig die Innovationskraft beizubehalten. Zudem die ständigen Fortschritte in der Steinbearbeitungstechnik im Betrieb umzusetzen. Und welcher Ihr gröSSter Erfolg? Die Fertigstellung und Inbetriebnahme des über 2000 Quadratmeter grossen Ausstellungstraktes. Aber auch, über 22 Jahre in der Steinverarbeitung tätig zu sein und ein ständig konstantes Wachstum generiert zu haben. Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Schwierige Frage! Wir sehen uns sicher als einer der Marktführer im Bereich Naturstein in der Schweiz. Ziel ist es, die Firma Real-Stein AG so bekannt zu machen, dass wir ein Begriff sind, wenn es um Natursteine geht.


Wettbewerb

verschlimmbesserung

BILDerRÄTSEL

Gut, dass die grossen Designer nach ihrem Tod nicht mehr mitbekommen, was man ihren Entwürfen so alles antut. Nicht nur, dass ihre Möbel oft als billige Kopien von zwielichtigen Herstellern verunstaltet werden – selbst die Lizenzfabrikanten schrecken nicht vor ästhetischen Gräuel­taten zurück. Immer häufiger werden einem mutierte Klassiker als Re-Editionen oder Special Editions verkauft. Le Corbusiers Stahlrohrsessel LC3 gibt es jetzt zum Beispiel auch in bunter Bubblegum-Optik, mit hellblauem Hochglanzrahmen und zweifarbiger Polsterung – die Sitzfläche ist mit einem unappetitlich braunem Stoff überzogen, der Rest aus zimtfarbenem Leder. Ein Kompromiss für all diejenigen, denen die kühle Ästhetik der Moderne dann doch nicht gemütlich genug ist? Auch Jean Prouvés Möbeln hat man – in Zusammenarbeit mit einem Jeanslabel! – einen «frischen Look» verpasst. Das Ergebnis sieht ein wenig so aus, als wäre es durch eine Raffaello-Kugel-Fabrik geschleust worden. Produkte, die im Original einen farbigen oder dunklen Anstrich haben, sind plötzlich weiss und wirken sleek und stylish. Der Versuch, Prouvés eigenwilliges Design für ein breites Publikum salonfähig zu machen? Fakt ist, dass man streng genommen nur dann von einer Re-Edition sprechen kann, wenn die Wiederauflage so originalgetreu wie möglich ist. Aber dazu zählen neben der Form doch auch Farben und Materialien! Zugegeben, dass man ein in die Jahre gekommenes Produkt immer wieder überprüft auf seine Aktualität – Funktionalität, Qualität, Umweltverträglichkeit – , ist nicht nur legitim, sondern dringend notwendig. So kam es dazu, dass es den Eames Lounge Chair jetzt auch in einer grösseren Variante gibt. Der Grund: Seit das Designerpaar den Sessel in den Fünfzigerjahren entworfen hat, sind die Menschen im Durchschnitt um bis zu zehn Zentimeter gewachsen. Hier macht der Eingriff wirklich Sinn, denn die US-amerikanischen Designer wollten vor allem eins: dass ihre Produkte funktionieren – und das so lange wie möglich. Entscheidend ist, dass der Charakter und die Seele eines Möbels – ja, die gibt es! – bei der Re-Edition nicht auf der Strecke bleibt. Wenn man einen Bauhausklassiker einfach in den Farbtopf tunkt und wild Materialien mixt, hat das nur noch wenig mit der Philosophie hinter dem Entwurf zu tun – und das Resultat sieht schlimmer aus als manch gut gemachte Fälschung.

Haben Sie diese Ausgabe der Wohnrevue aufmerksam durchgeblättert? Dann erkennen Sie sicher, welches im Heft abgebildete Produkt wir hier durchs Kaleidoskop betrachten. Nennen Sie uns den entsprechenden Namen sowie Hersteller, und gewinnen Sie eines (wahlweise in Anthrazit oder Dunkelbraun) im Wert von ca. CHF 720.– . Lösung einsenden an: Boll Verlag AG, Wohnrevue «Wettbewerb» Stationsstrasse 49, 8902 Urdorf oder übers Internet mitmachen: www.wohnrevue.ch Einsendeschluss: 10. Februar 2012.

Die Gewinnerin oder der Gewinner wird in der übernächsten Aus­ gabe der Wohnrevue (Heft 3 2012) bekannt gegeben.

Herzliche Gratulation! Die Wettbewerbsgewinnerin der Ausgabe 11 2011 ist : Barbara Flury 2502 Biel Sie gewinnt zwei Nächte mit Verwöhnhalbpension für zwei Personen im Hotel Schweizerhof in Lenzerheide. Über den Wettbewerb wird kei­ ne Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Kolumne Katharina Altemeier


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für ein leben im fluss Das Leben ist nicht statisch: Berufliche und private Umstände verändern sich laufend. Schön, wenn ein Möbelstück da mithalten kann und sich anpasst. Das System «Alea» bietet mit sieben Breiten, drei Tiefen, neun Höhen, acht Holz­ oberflächen und neunzehn Lackfarben in verschiedenen Ausführungen eine grosse Variantenvielfalt. Darüber hinaus be­ steht die Möglichkeit, die Fronten mit oder ohne Griff zu gestalten oder die Schubkästen abweichend zur Korpus­farbe zu wählen. kettnaker info@kettnaker.com www.kettnaker.com

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gestell mit farbakzenten

transparenz

«Adhoc» ist ein filigranes Gestell aus weiss lackiertem Stahlblech, das mit Schubladen, patentierten Schiebetüren oder offenen Behältern ausgestattet werden kann. Im letzten Fall besteht die Wahl zwischen anthrazitfarbener, gelber oder roter Innenlackierung. Das Möbel kann mit verschieden grossen Elementen individuell kombiniert werden und ist in der kleinsten Ausführung als Nachttisch erhältlich. zanotta

Nicht nur in der Politik wünschenswert, auch Vorhangsstoffen steht Transparenz gut. Das ist auch das Hauptthema der Herbstkollektion von dedar. Leicht wirkt die zarte Variante «Lovin» (Bild oben), durchwebt mit ungefärbter Seide, voll und weich dagegen der feuerfeste, dichtere Stoff «Zenzen» (Bild Mitte und unten). Er besteht aus einem metallischen Drehergewebe mit zweifarbigen Streifen und eignet sich sowohl für den Privat- als auch Objektbereich. mail@andreamuff.ch www.dedar.com

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sichtbar verschraubt

zwei varianten

«DB11» ist ein ebenso eleganter wie dominanter Tisch­entwurf von Dante Bonucelli. Besonders markant ist sein Untergestell aus Metall, das eine massive Holzplatte trägt. Diese scheint auf den Metallplatten zu schweben. Die vertikalen Doppelprofile des Fusses sind sichtbar mit der Platte und den unteren Verbindungsteilen verschraubt. Die ins Eck gesetzten Füsse lassen viel Beinfreiheit. mobimex

Die Sofaserie «In Duplo» besteht aus den beiden ähnlichen Modellen «In Duplo low» (Bild oben) und «In Duplo high» (Bild unten), die beide aus einem flügelförmigen Korpus bestehen. Charakteristisch ist jeweils auch die Form der Kissen. Der organische Ausdruck erinnert an die dänischen Möbel der 1950er-Jahre. Für den Entwurf erhielt das Ernst & Jensen Design Studio den «Wallpaper Design Award 2011». erik jØrgensen

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Der drehbare Sessel «Gerard» auf Chromtellerfuss ist als niedriger Fauteuil (wie auf der Abbildung) oder als Hochlehner erhältlich. Design: Foersom & Hiort-Lorenzen. brühl

Den neuen Esstisch «Nox» von team 7 gibts jetzt auch im XXLFormat: Ausgestattet mit einem Synchronauszug, lässt er sich um zusätzliche 1,20 Meter vergrössern. Die Platte aus Wildholz mit starker Maserung fährt nach beiden Seiten aus und schafft Platz für vier weitere Sitzplätze. Passend dazu wird eine Bank mit Leder­ polster aus derselben Kollektion angeboten.

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«Miniki» ist ein Küchensystem, das sich nach Gebrauch in ein schwebendes Sideboard verwandelt. Daher ist diese Lösung ideal für kleine Wohnungen oder für Büros mit engen Platzverhältnissen, wo der Besprechungsraum gleichzeitig über eine Kochnische verfügen sollte. Für die individuelle Ausgestaltung stehen drei verschiedene Grundmodule zur Verfügung. Ein wesentliches Designelement ist ausserdem das Farbkonzept: Zweifarbig ausgelegt, ist meist ein ruhiger, zurückhaltender Ton aussen und ein fröhlich frischer innen.

Man scheint die Leuchte zu kennen, aber sie ist trotzdem ungewohnt: Von der Form her wie eine klassische Tischleuchte aus Metall, besteht «Position» aus Holz und dient mit einer Grösse von 110 Zentimetern als Stehleuchte. MOOOI

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ZWEI IN EINEM Ob hohe oder niedrige Lehne, das neue Modell «Edoardo» bietet beides gleichzeitig. Der Rückenteil lässt sich bei Bedarf auch hochschwenken. Aufgrund der Einzelelemente lässt sich das Sofa auch relativ einfach transportieren – im Gegensatz zu so manch sperrigem Modell, das aus einem monströsen Teil besteht. LINTELOO

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HÖHER, TIEFER, UM DIE ECKE …

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«Multi-Forma II» ist die Erweiterung um eine begehbare Schrankund Nischenlösung eines bestehenden Schranksystems von HÜLSTA. Nun sind auch Endlosbauweise, Überecklösungen oder Abschrägungen möglich. Besonders praktisch ist, dass Höhen, Breiten und Tiefen individuell angepasst werden können – neu bis zu einer Höhe von 337,8 Zentimetern, und zwar ohne Aufpreis. Sarah Gewert, Marketingleiterin bei Hülsta, beschreibt die aktuellen Trends so: «Die formale und farbliche Gestaltung des Schlafzimmers widerspiegelt das Vorbild Natur unter Verwendung von Massivholz oder lebendig gemaserten Furnieren. Eiche in verschiedenen Beizungen ist sehr populär, eleganter Nussbaum oder sehr helle Hölzer wie Strukturbuche und Braunkernesche.»

Der Filmregisseur Francis Ford Coppola (u.a. «Der Pate», «Apocalypse Now») liess kürzlich im historischen Stadtkern von Bernalda in der italienischen Region Basilicata den Palazzo Margherita renovieren und als 5-Sterne Boutique-Hotel einrichten. Die neun Suiten wurden mit einem «Loewe Individual 46 Compose 3D» ausgestattet. LOEWE

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SÜSS, SÜSSER … Die Designerin Carolin Fieber orientierte sich beim Sofa-Entwurf «Cupcake» an den lecker duftenden, über den Rand hinausquillenden amerikanischen Törtchen – ganz nach dem Motto «harte Schale, weicher Kern». Die harte Schale ist in diesem Fall das mit Leder oder Stoff bezogene Fundament, das mit farbenfrohen Ziernähten versehen ist. Den weichen Kern bilden die bequemen, kuschelig weichen Kissen. BRETZ

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Um einen halben Meter lässt sich der neue Auszugstisch «S 1055» von THONET verlängern. Durch Ziehen an einer Tischhälfte wird die Mittelplatte ganz leicht in die obere Position gehoben. Formal zeichnet sich der Tisch durch gerundete Ecken und die tragende Mittelsäule auf rechteckiger Metallplatte aus.

«Cliff» lässt sich elektromotorisch beziehungsweise mechanisch verstellen. Dabei kann das Fussteil ausgefahren und die Rückenlehne nach hinten gedrückt werden. Die Armlehnen gleiten dabei stets parallel zur Verstellung mit. Das Kopfteil lässt sich zudem manuell verschieben. INTERPROFIL

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1. bis 3. Juni 2012 Messe Zürich, Halle 9

An der designmesse.ch zeigen Ihnen Designer und Produzenten attraktive Möbel aus dem Wohn- und Bürobereich, Leuchten, Wohnaccessoires, Teppiche und vieles mehr. Die designmesse.ch wird erstmals vom 1. bis 3. Juni 2012 in der Halle 9 der Messe Zürich durchgeführt und danach jeweils jährlich Anfang Juni stattfinden.

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jugendliche frische

Dank der filigranen Holzstruktur der Fronten von «Meint Rein» erkennt man mit blossem Auge kaum, wo sich die Schiebetüren überschneiden. Der Schrank ist wie auf der Abbildung als Lowboard auf einem Sockel oder schwebend an der Wand montiert er­hältlich. pilat & pilat

Ein Pink namens «Honeysuckle» (zu Deutsch: Geiss­ blatt) verleiht dem nicht mehr ganz so neuen Entwurf frischen Teint. Das Schlafsofa «Papillon» von 1991 wird in dieser Farbe in einer limitierten Auflage von genau 99 Stücken angeboten. bonaldo

sich einfach treiben lassen

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«Floating» ist das Schlagwort der Stunde: Sich im Wasser treiben lassen und das Gefühl der Schwerelosigkeit geniessen – Entspannung pur. Möglich ist das beispielsweise mit der neuen Kopfstütze für die Badewanne aus der Kollektion «Nahho» von

Die Füsse des Beistelltischchens «Stik» sind weit nach innen versetzt und dringen durch die Tischplatte. So entsteht an der Oberseite ein spannender Effekt. Das Gestell wird in geschliffenem Edelstahl gefertigt, natur oder schwarz. collection

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harmonischer schlafbereich Für den Schlafbereich hat der Schweizer Möbelhersteller fraubrunnen ein Konzept mit ruhigen und schlichten Formen entwickelt. «Pureart» bietet eine grosse Vielfalt an Farben und Materialien für die unterschiedlichsten Einrichtungen. Auserlesene Nussbaumfurniere, wie beispielsweise für das Kopfteil des Bettes, harmonieren mit den glänzenden Lackoberflächen der Kommode oder des Nachttischs. Nebst dem umfassenden Nachttischund Kommodensystem beinhaltet die Kollektion weitere praktische Beimöbel: beispielsweise eine Kommode mit verschiebbarer Winkeltischplatte, ein Beistelltisch auf Rollen sowie eine Sitzbank mit Lederpols­ter. Bei der Frontoptik der Nachttische und Kommoden besteht die Wahl zwischen zwei Griffvarianten: entweder mit einem automatischen Schub­ kasteneinzug oder mit einem Push-Öffnungs­system ohne Griffe. Die abgewinkelten Bettkopfteile und Glasrückwände können bei «Pureart» auch an den Bett­rahmen befestigt werden, falls das Bett frei im Raum stehen soll. Alternativ werden als Bettkopfteil auch Varianten in Lederoptik angeboten.

möbelmotive für tapeten Die Tapetenkollektion von Atelier Oï verdankt ihre Entstehung der Zusammenarbeit und dem Mitwirken verschiedener Personen und Unternehmen. Die Inspiration zur Kollektion stammt aus der Ausstellung «Möbel & Räume Schweiz» im Landesmuseum Zürich. Als Motive der Tapeten dienten die dort ausgestellten Möbelstücke. Die Firma Hurter Tapeten­fing für die Kollektion Feuer und lässt sie nun bei Vescom produzieren.

info@fraubrunnen.com www.fraubrunnen.com

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Bezugsquellen

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Wohnrevue 1 2012

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WEITER NACH OBEN Aufgezeichnet von: Line Numme Foto: Björn Allemann

«Ich wohne jetzt seit vier Jahren hier im 15. Stock, aber lieber möchte ich ganz nach oben. Eigentlich habe ich ja Höhenangst und konnte mir früher nicht wirklich vorstellen, in einem Hochhaus zu leben, auch wegen der Anonymität, die man unter den Bewohnern vermuten könnte. Doch schon als Kind meinte ich, fliegen zu können – irgendwie spüre ich so ein Ziehen, wenn ich am Fenster oder auf dem Balkon stehe und nach unten schaue. Kaum war ich eingezogen, habe ich mich beim Verwalter erkundigt, ob die oberste Wohnung im 28. Stock noch zu haben wäre. Während der Renovierung des Hauses wurde diese als Baubüro genutzt, und ich hoffte, sie würde bald frei werden. Als ich ihn am Apparat hatte, meinte er: «Aber Herr Bär, Sie können doch nicht so im Haus herumziehen!» Dass ich zu meiner Wohnung kam, war ein Zufall. Studienkolleginnen von mir hatten vor ein paar Jahren eine Diplomarbeit über die

Hardau-Hochhäuser gemacht. So kam ich zum ersten Mal mit dieser Siedlung in Berührung. Einige Zeit später, das ewige WG-Leben während des Studiums satt, entdeckte ich im Tagblatt ein Inserat für eine 1,5-Zimmer-Wohnung an der Norastrasse. Ich dachte nicht daran, dass sie in einem dieser Häuser sein könnte – eigentlich erschliesst sich die Überbauung ja über die Bullingerstrasse. Als ich sie sah, war ich aber sofort überzeugt. Der Ausbau gefällt mir sehr, und vor allem habe ich den ganzen Tag Sonne und einen wundervollen Blick in die Glarner Alpen. Mit den Nachbarn habe ich auch sehr Glück – keine Spur von Anonymität. Der Kontakt im Haus findet vor allem in der Waschküche statt. Von 6 bis 24 Uhr stehen dort zehn Waschtürme zur Verfügung. Und in der grossen Eingangshalle deponieren die Leute manchmal kleine Habseligkeiten auf der Sitzbank, die so innert Stunden wieder neue Besitzer finden.»

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