Wohnrevue 07 2011

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WOHNREVUE Schweizer Magazin für anspruchsvolles Wohnen und zeitgemässes Design.

DESIGNGUIDE LAUSANNE. Hot Spots / Porträt von Alexis Georgacopoulos. KÜCHEN. Unterwegs mit einem Kräutermeister in seinem duftenden Reich. LONG ISLAND. Ein Strandhaus zwischen See und Meer.

Juli 2011, Fr. 9.50

www.wohnrevue.ch


Auffallend anders: die Backofen-Serie 200 in Anthrazit. Wie auffallend, entscheiden Sie.

Die Edition Anthrazit der Backofen-Serie 200. Ob Understatement oder Design-Statement, die Edition Anthrazit sagt viel über Sie aus. Mal dezent und stilsicher eingepasst, mal als ausdrucksstarker Mittelpunkt – immer verleiht sie Ihrer Küche jede Menge Geschmack. Dafür sorgt neben dem Design vor allem die Technik im Inneren. Denn mit Backofen, Dampfbackofen und Wärmeschublade gelingen selbst die anspruchsvollsten Gerichte. Wie ­a nspruchsvoll, entscheiden ebenfalls Sie. Der Unterschied heisst Gaggenau. Informieren Sie sich unter Telefon 0848 888 500 oder unter www.gaggenau.ch.



INSPIRATION WOHNREVUE — MAGAZIN FÜR ANSPRUCHSVOLLES WOHNEN UND ZEITGEMÄSSES DESIGN.

ANNA-KATERINA KISSLING, FOUNDER OF P-O-N-Y


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Ihre wichtigsten Werkzeuge tragen unsere Tischlermeister Tag und Nacht bei sich: linke und rechte Hand. Die höhenverstellbare k7 Kochinsel aus Naturholz. Ein Stück Handwerkskunst, das sich perfekt Ihrer Größe sowie Ihren Anlässen anpasst.

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Wohnrevue

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IMPRESSUM

Editorial

24. Jahrgang www.wohnrevue.ch

Sammeln ist eine Leidenschaft. Der Begriff enthält das Wort «leiden» und drückt damit sehr passend aus, worum es geht. Denn jeder, der sammelt, kennt die Ungeduld, bis das eine ersehnte Stück gefunden ist, die Enttäuschung, wenn es sich nicht als das herausstellt, was man erwartet hat, und den Ärger, wenn jemand anderer das heiss begehrte Objekt vor der Nase wegschnappt. Aber auch die schier grenzenlose Glückseligkeit, wenn wieder etwas Einmaliges in die Reihen der eigenen Schätze aufgenommen werden konnte. Ein Stelldichein für passionierte Designsammler aus aller Welt war im Juni die Design Miami/ Basel. Es ist eine gute Zeit für Designliebhaber: Viele Stücke aus der Moderne kommen jetzt auf den Markt. Das Besondere an der Design Miami ist, dass nicht nur historische, sondern auch zeitgenössische Werke gezeigt werden. Der Spaziergang durch die Messehalle gleicht somit einem Wandeln durch die Designgeschichte – mit überraschenden Entdeckungen. Dazu gehört zweifellos die Arbeit von Beth Katleman – auch sie eine Sammlerin –, die aus unzähligen Porzellanfigürchen eine dreidimensionale Tapete­ kreiert hat. Die Veranstaltung wurde dieses Jahr zum ersten Mal von Marianne Goebl geleitet. Sie ist überzeugt, dass der Kreis von Designsammlern in den nächsten Jahren anwachsen wird. Anzeichen dazu sieht sie im höheren Stellenwert von Design in unserem Alltag, beispielsweise bei renommierten Museen, die ihre Ausstellungen dem Design widmen und in den Medien, die sich dem Thema vermehrt zuwenden und sich dabei an ein breiteres Publikum richten. Lesen Sie dazu unseren Beitrag auf Seite 80. Um eine Passion, die ebenfalls mit Sammeln zu tun hat, geht es in unserem Porträt über Fredy Meier. Ihm wurde das Interesse für einheimische Kräuter quasi in die Wiege gelegt. Sobald im Frühling die ersten Kräuter spriessen, macht er sich auf, um sie genussvoll zu suchen, einzusammeln und weiterzuverarbeiten. Nun möchte er sich sein eigenes Kräuterreich anlegen. Die Wohnrevue hat ihn in seinem Schrebergarten in Schlieren besucht (Seite 62). Nicht ganz unähnlich ist das Hobby der Schauspielerin Ruth Schwegler: Auch sie liebt frische Kräuter und Blumen und kultiviert auf einem paradiesischen Fleckchen Erde an der Limmat einen Duftgarten – mitten in Zürichs Industriequartier. Sie lebt in einem der Bernoulli-Häuschen, die ursprünglich als einfache Arbeiterunterkünfte erbaut wurden und heute zu den Top-Adressen der Stadt zählen.Mit diesen Anregungen wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre der Wohnrevue – vielleicht eine Ausgabe zum Sammeln? Nina Huber, Redakteurin.

HERAUSGEBER

Boll Verlag AG, Stationsstrasse 49, 8902 Urdorf Tel. +41 44 735 80 00, Fax +41 44 735 80 01 info@bollverlag.ch, www.bollverlag.ch

GESCHÄFTSFÜHRER

Thomas Walliser, thomas.walliser@bollverlag.ch

REDAKTION

redaktion@wohnrevue.ch

ANZEIGEN

anzeigen@wohnrevue.ch

ABONNEMENTE

abo@wohnrevue.ch

REDAKTION

Nina Huber (nh), nina.huber@wohnrevue.ch Susanne Lieber (sl), susanne.lieber@wohnrevue.ch Line Numme (ln), line.numme@wohnrevue.ch Aline Diggelmann (ad), aline.diggelmann@wohnrevue.ch (Praktikantin)

Wohnrevue 7 2011

GESTALTUNGSKONZEPT

Pirol, Büro für Visuelle Gestaltung Simone Farner & Lea Schmidt hallo@pirol.org, www.pirol.org

ART DIRECTION

Simone Farner, simone.farner@wohnrevue.ch

GRAFIK

Lea Schmidt, lea.schmidt@wohnrevue.ch Simone Farner, simone.farner@wohnrevue.ch

SCHRIFTEN

Times, Urdorf PRL (Pirol), Alpina PRL (Pirol)

LEKTORAT

Bettina Methner, bettina.methner@bollverlag.ch

MITARBEIT AN DIESER AUSGABE

Björn Allemann, Mirko Beetschen, Francesca Giovanelli, Martin Guggisberg, Lionel Henriod, Klaus Leuschel, Christiane Nill, Maxime Pégatoquet, Kay Wettstein

KUNDENBERATUNG

Marcel Gasche, marcel.gasche@bollverlag.ch Danilo Lepori, danilo.lepori@bollverlag.ch

DRUCK

AVD Goldach AG, Sulzstrasse 10 9403 Goldach Tel. +41 71 844 94 44, Fax +41 71 844 95 55

PREISE

Jahresabonnement (12 Ausgaben) Inland: CHF 84.– Ausland: zzgl. Portokosten Einzelheft: CHF 9.50

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung.

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INHALTSVERZEICHNIS Editorial / Impressum En Vogue Design Schweiz En Vogue Design International En Vogue Architektur En Vogue Innenarchitektur En Vogue Reisen En Vogue Kinder Talente Designer fragen Designer

Titelbild: Wohnraum im Ferienhaus auf Long Island, S. 52 Wohnrevue 7 2011

Lausanne

Ein Designguide für die Stadt in der Romandie.

Naturstein

Ein Baumaterial mit Jahrmillionen langer Geschichte.

Bernoulli

5 9 10 12 14 15 16 18 20

22

Long Island

Küchen

62

Küchengeräte

76

Technische Helfer, die in der Küche nicht fehlen sollten.

Design Miami/ Basel 80

Zum sechsten Mal kamen Designsammler aus aller Welt in Basel zusammen.

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Produktidee

Der Teppich «Color Flow» von Florian Hauswirth.

87

46

Historisches Reihenhaus mit Garten – mitten in Zürichs Industriequartier. Ein atemberaubendes Refugium zwischen See und Meer gelegen.

Hotel-Test Buchtipp Sehenswert Leserangebot Vorher – Nachher Branchen-News Wettbewerb Kolumne Schaufenster Bezugsquellen Vorschau Letzte Seite

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90 92 94 98 100 102 106 106 108 124 126 128


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Ausstellung mit über 30 Küchen in Bettwil und in der Baumesse Emmenbrücke swiss made


En Vogue Design Schweiz

SCHWARZES GLAS. In Mai-

land präsentierte Matteo Gonet vier Leuchten von Schweizer Designern aus der «Glasswork Edition», gemeinsam mit Neuheiten von Inchfurniture. Dabei handelt es sich um mundgeblasene Leuchten. Das Modell «Bell» stammt von Alexis Georgacopoulos, der seit 1. Juli die Ecal in Lausanne leitet (siehe Porträt auf S. 28). nh www.matteogonet.com

FALT DIR DEINEN STUHL!

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Das witzige Möbel «Flux» ist ein Entwurf von den holländischen Industriedesignern Douwe Jacobs und Tom Schouten. Belastbar bis 160 (!) Kilogramm, ist der faltbare Stuhl aus Polypropylen wetterfest, wiegt 4,3 Kilogramm und kann leicht transportiert werden. Neu auch in der Schweiz erhältlich. sl www.formsign.ch

BEZAUBERNDE IDEE. Ken-

VERSCHNITTFREI. Das Prin-

zip des Tisches «NW 208» (NW= No Waste) besteht darin, dass alle Bauteile aus einer einzigen Holzplatte generiert werden – nahezu ohne Verschnitt! Passend zum Tisch gibt es auch den Stuhl «NW 057», der sich ebenso aus polygonalen Teilen zusammensetzt. Das Möbel stammt von zwei Brüdern: Rainer und Tobias Kyburz. sl www.rtkyburz.ch

nen Sie das Dilemma, wenn man zwischen Entsorgen und Behalten hin- und hergerissen ist? Wenn beispielsweise Omas alter Küchenschrank nicht dem eigenen Geschmack entspricht, aber man trotzdem an den Erinnerungen und dem speziellen Geruch hängt, der dem antiquierten Stück anhaftet? Das Label Zweitform aus Zofingen schenkt alten Möbeln ein zweites (Teil-)Leben. Die neuen Entwürfe integrieren zum Beispiel alte Schubladen. Hierfür besteht zwar ein grosser Fundus, es können aber auch eigene «Mitbringsel» dazu beigesteuert werden. sl www.zweitform.ch

MEIN HEIM, MEIN SCHIFF…

mein Hafen: Wer zu Hause vor «Anker» gehen will, wirft diesen am besten gleich im Flur aus. Die witzige Hängegarderobe des Designers Andreas Saxer steht in fünf Farben zur Verfügung und ist erhältlich unter: www.fideadesign.com

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En Vogue Design International

TÄUSCHEND. Weder um Le-

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FLÜSSIGES HOLZ. Beim «Textured Sideboard» handelt es sich nicht etwa um ein teilweise angepinseltes Holzmöbel mit weissem Lack, sondern um eine Kommode aus MDF, die mit einem speziellen Lack behandelt wurde, der täuschend echt wie Holz aussieht. Und was lehrt uns das einmal mehr? Design darf alles – auch so tun, «als ob»! sl www.dustdeluxe.com

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der noch um ein herkömmliches Textil handelt es sich bei der Leuchte aus der experimentellen Serie «Dancing with Concrete». Der Schirm besteht aus einem Gewebe mit Beton, das ursprünglich als Baumaterial für Flüchtlingslager konzipiert wurde, um schnell stabile Zelte bauen zu können. sl www.swedishninja.com

SPIEL- UND FALTWIESE.

STUHL GEPFLANZT. «Cro-

quet» erreicht seine ideale Höhe und Stabilität erst dann, wenn er ein Stück in den Rasen gesteckt wird. Da kommt doch gleich Campier-Laune auf! Dazu eignet sich der Stuhl übrigens optimal, ist er doch leicht und somit gut transportierbar. nh www.studioboca.it www.claudiaheiniger.ch

EIN HAUCH VON LICHT.

Zusammen mit Kirsti Taiviola stellte die Finnin Mari Isopahkala dieses Jahr in Mailand auf dem Salone Satellite aus. Die abgebildeten, filigranen Leuchten «Greenhouse» zählen zu ihrem Schaffensrepertoire, das sich zwischen Möbel-, Leuchten- und Produktdesign sowie Ausstellungs- und Innenraumgestaltung bewegt. sl www.mariisopahkala.com

Dem Thema Origami und dessen Einfl üsse auf Produktdesign haben wir bereits in der Ausgabe WR 5/2010 einen Artikel gewidmet – doch das Kapitel Faltkunst ist noch lange nicht beendet! Hier ein Objekt vom spanischen Büro Mut Design, das sich ebenfalls von der japanischen Tradition inspirieren liess: «Zip Rug». Der für Kinder konzipierte Teppich aus hundert Prozent Wolle ist so behandelt, dass er leicht zu reinigen und bügeln ist. Die übereinandergelegten Teile ergeben Hexagone, die je nach Farbkombination zu bunten Inseln (nicht nur) fürs Kinderzimmer werden. sl www.mutdesign.com


En Vogue Design International

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NACHSCHLAG. Vom Designerduo Tuyo stell-

ten wir zwar erst in der letzten Ausgabe (Salone Satellite) einen Entwurf vor, wollen aber mit diesem Modell noch mal nachlegen. Die Serie «Klem» besteht aus Stühlen und Bänken, an denen mit Holzknöpfen farbige Kissen aus Wolle angebracht werden, die sich jeweils um die gesamte Rücken- und Sitzfläche herumlegen – von oben nach unten und von vorne nach hinten. Und fast wirkt es dadurch ein bisschen, als ob die Kissen das Möbel aus Amerikanischer Eiche anknabbern wollten. So viel zumindest zu unserer persönlichen Assoziation … sl www.tuyodesign.com

HYBRID-MÖBEL. Hinten Chaiselounge, vorne

Teppich – die Symbiose aus Sitzmöbel und textilem Bodenobjekt ist zwar nicht ganz neu, findet in diesem Entwurf von Sophie De Vocht aber eine besonders dekorative Form. Die junge Dänin mit grossem Interesse an der Technik des Tuftens schuf mit «Loop» für Casamania einen farbenfrohen Wohnfreund, dessen immer grösser werdende Schlingen sich in einer Art gepolsterten Schleppe fortsetzen. Die Basis besteht aus einem Metallrahmen mit Gitterstruktur, durch das das Riesengarn gewebt wird. Toll! sl www.sophiedevocht.com www.casamania.it

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ZUSAMMENGEFLICKT. «Couture» vereint

mehrere Themen: Die Kollektion aus Hänge- und Tischleuchten besteht erstens aus GlasmanufakturResten aus Murano, zweitens erinnern die Lichteffekte an bunte Kirchenfenster, die auch als Inspirationsquelle gedient hatten, und drittens ist es eine Anspielung auf das traditionelle Schneidereihandwerk der Modemetropole Mailands. Nicht weiter erstaunlich, wurde Hiromi Fukikoshi mit dieser Abschlussarbeit des Polytechnikums in Mailand nominiert für Targa Giovani, einer Preisverleihung für Studienabgänger. nh www.scuoladesign.com

KLAPP-KLAPP. Wenn ein Stuhl so einfach zum

Hocker zusammengeklappt werden kann, handelt es sich geradezu um ein Vorzeigemöbel in Sachen Flexibilität. «Chair D.» wurde vom Kako Ko Design Studio entworfen, einer Gruppe unabhängiger Designer, die sich 2004 in Belgrad zusammengeschlossen hat. Das Untergestell besteht aus Massivholz, der obere Teil aus Filz. Produziert wird das Möbel von Eurokancom. sl www.kako-ko.com


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gen Sonnenuntergang . Wie ein Findling ruht die kleine Kapelle in Acapulco auf einer Fels­ formation. Ein Ort, um innezuhalten, sich zu besinnen – und die Aussicht zu geniessen. In keinem anderen Gebäude liegt Freud und Leid wohl dich­ ter beieinander als in einer Kirche. Glückliche Momente bei einer Hochzeit oder Taufe stehen Trauer und Abschied gegen­ über. Der kleine sakrale Bau vom mexikanischen Architektur­ büro Bunker Arquitectura macht diesen Balanceakt in seiner ganzen Erscheinung sichtbar, spielt mit Gegensätzen wie Trans­ parenz und Massigkeit, der Materialkombination von Glas und Beton, Licht und Schatten, Offenheit und Rückzug. Wie ein Find­ ling ruht das nur 120 Quadratmeter grosse Bauwerk zwischen Granitfelsen, umgeben von üppiger Vegetation, die es zudem zu erhalten galt. Um über eine der grossen Steinkolosse blicken zu können, wurde der Baukörper entsprechend fünf Meter in die Höhe gehoben – und gibt somit die Sicht zum Meer frei. Exakt zweimal im Jahr geht die Sonne genau hinter dem gros­ sen Altarkreuz unter. Daher auch der Name «Sunset Chapel». Trotz seiner bislang eher kurzen Karriere (Gründungsjahr des Büros war 2005) kann das mexikanischen Architekturbüro be­ reits auf eine grosse Bandbreite an Arbeiten zurückblicken, von kleinen Privatkapellen bis hin zu Masterplänen für eine ganze Stadt. sl www.bunkerarquitectura.com

Wohnrevue 7 2011 Fotos: Esteban Suárez

En Vogue Architektur


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wandschmuck. Oromano gestaltet unter der Leitung von Barbara Wespi Mages Wände mit selbst entwickelten Techniken und viel Einfallsreichtum. Sag es durch die Blume: Die Wandgestaltung oben ist nichts weniger als eine Liebeserklärung! Der Kunde wollte seiner grossen Liebe einen einzigartigen Raum gestalten. Das Dreierteam von Oromano liess sich dafür etwas ganz Spezielles einfallen, und wie so typisch für die drei Frauen verwendeten sie nicht ganz alltägliche Materialien. Feine Jute arbeiteten sie in eine handgemischte Masse aus Marmormehl und Weisszement ein. Anschliessend legten sie ein Streifenmuster an, das sie mehrmals lasierten. Die zarten Kirschblüten und Rosen malten sie von Hand auf die Wand. Zu guter Letzt suchten sie noch handgemachte Glitzersteinchen aus und applizierten diese ebenfalls an die Wand. Die Belegschaft von Oromano geht auf die unterschiedlichsten Wünsche ein und lässt sich gerne auf Experimente ein, um weitere Unikate zu schaffen. Wie wäre es etwa mit einer Wandbemalung im toskanischen Stil (Mitte) oder einem Wandschmuck aus Tüllstoffen, über und über mit Swarovski-Steinchen besetzt (unten)? nh www.oromano.ch

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En Vogue Innenarchitektur


Wohnrevue 7 2011

En Vogue Reisen

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banane mit sahne. Das Hotel La Banane

liegt auf der karibischen Insel St. Barth, umgeben von einer üppig tropischen Vegetation und weissen Sandstränden. Aber das Sahnehäubchen ist die Einrichtung. Durch unermüdliches Sammeln kamen seltene Designobjekte aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren zusammen. Darunter finden sich die ganz grossen Namen wie Jean Royère, Charlotte Perriand oder Pierre Jeanneret (ein Cousin von Le Corbusier), zum Beispiel mit Entwürfen, die er für die indische Stadt Chandigarh entworfen hatte. Die Insel war zwar ein

erstes Mal von Kolumbus entdeckt worden, dieser hatte aber nie einen Fuss auf das Eiland gesetzt. Erst in den Fünfzigerjahren liess sich David Rockefeller dort nieder, und weitere Auswanderer folgten. Darunter befand sich auch der berühmte französische Kabarettbesitzer Jean-Marie Rivière. Dieser besass ein grosses Anwesen mit einem riesigen Garten. In dessen Pool baute er eine kleine, runde Insel, auf der sein bekanntes Kabarett «La Banane» aufgeführt wurde. Und so kam das stilvolle Hotel zu seinem Namen. nh www.labanane.com


En Vogue Kinder

BUNTE BUBBLES. Ein echter Klassiker unter den (Kinder-)Garderoben ist das Modell «Hang it all», das 1953 von Charles und Ray Eames entworfen wurde. Auf die Enden des weiss lackierten Stahldrahts sind unterschiedlich farbige Holzkugeln angebracht – acht grössere und sechs kleinere. www.vitra.com

DSCHUNGEL-FEELING. Die kleinen Äffchen können sich überall dort hinhangeln, wo gerade für Ordnung zu sorgen ist. Aber auch ohne Kleider machen sie im Kinderzimmer eine putzige Figur! Die Kleiderbügel «Apehanger» bestehen aus Holzfaserplatten in Braun, Gelb, Rot und Schwarz. www.ourchildrensgorilla.com

KLEIDERBÄUMCHEN. Vor rund zwei Jahren entwarf der mittlerweile achtzigjährige finnische Designer Oiva Toikka den witzigen Garderobenständer «Paradise Tree» für den italienischen Hersteller Magis. Unter der Aussenhaut aus farbenfrohem Polyethylen besteht das Innenleben aus Stahl. Ein deutlicher Beweis dafür, dass man im Herzen immer jung bleiben kann! www.magisdesign.com

FÜR GROSS UND KLEIN. Den Kleiderständer «Stick» gibt es auch in Kinderversion – als «Stick Mini». Statt einer Höhe von 166 Zentimetern hat er nur eine von 120 Zentimetern. Und statt aus sechs Massivholzstäben besteht er jeweils aus fünf. Erhältlich in den Farben Weiss, Rosa und Hellblau. www.schoenbuch.de

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AUFGERÄUMT UND HINGEHÄNGT. Die Ordnung in Kinderzimmern lässt ja manchmal zu wünschen übrig. Aber mit einer entsprechenden Garderobe lassen sich die Kleinen durchaus motivieren, ihre Sachen «schön» aufzuhängen. Wir haben eine kleine, bunte Auswahl an Kleiderhaken, Garderobenständern und Kleiderbügeln zusammengetragen, die helfen sollen, kein Chaos aufkommen zu lassen. sl

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TIERISCH ORDENTLICH. Die

lustigen Tiergarderoben bestehen aus pulverbeschichtetem Stahl und werden mit Schrauben, die gleichzeitig die Augen ergeben, an die Wand montiert. Zur Auswahl stehen neben dem Tintenfisch und dem Dackel auch ein Elefant, eine Raupe, eine Kuh und ein Reh – in Anthrazit, Weiss und Rot. Die Vierbeiner und Achtarmer tragen als Erkennungsmerkmal für den deutschen Hersteller alle einen ausgestanzten Hasen. www.haseform.de


Weltneuheit: Miele AutoDos

Spart bis 30 % Waschmittel Die einzigen Waschmaschinen mit automatischer Pulver- und Flüssigwaschmitteldosierung benötigen bis 30 % weniger Waschmittel. Das freut die Umwelt, Ihr Portemonnaie – und Ihre Kleider: Das neue Wäschepflegesystem reinigt sanft und schonend. Auch Ihre heikelsten Textilien können Sie bedenkenlos den Miele Waschmaschinen anvertrauen. Immer und immer wieder.

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Talente

mischer'traxler

Der Auftrag lautete, ein Objekt zu entwerfen, das die Menschen zur Konversation anregt. Das Ergeb­ nis durften Katharina Mischer und Thomas Traxler an der diesjähri­ gen Möbelmesse Design Miami/ Basel präsentieren (siehe auch S. 80). Die beiden Jungdesigner lösten die Aufgabe mit Bravour: Sie stellten einen Spiegel auf, in dem man sich mittels Sensor nur dann sehen kann, wenn mehr als

eine Person davorsteht. «It Takes More Than One» widerspiegelt die Überzeugung der beiden ­Österreicher, dass Selbst­reflexion nur dank des Austauschs mit an­ deren möglich ist. Die Werke von Mischer'Traxler enthalten immer eine tiefere Be­ deutung. Mit der Kollektion «Real­ Limited» beispielsweise greifen sie Phänomene auf, die tatsäch­ lich nur noch spärlich vorhanden sind: unberührte Natur, alte Dia­ lekte, gewisse Insektenarten oder Pilze. Von der Leuchte «Limited moths» gibt es nur vier Exemp­ lare, denn die kleinen Kupferfal­ ter sind nummeriert und entspre­ chen der tatsächlichen Anzahl der ­übriggebliebenen Exemplare die­ ser Spezies (Marumba quercus, eine seltene Nachtfalterart). Die

konzeptionelle Vorgehensweise zeigt sich auch beim faszinieren­ den Projekt «The idea of a tree». Dabei produziert eine Maschine, angetrieben durch Solarenergie, Objekte wie Lampenschirme oder eine Bank, indem sie Viskose- oder Baumwollfäden auf eine Form wi­ ckelt. Diese werden vorher durch ein Farbbad gezogen und in Leim getränkt. Je nach Sonneninten­ sität werden die Farben heller, und die Wände des Objekts ver­ stärken sich. Wie bei einem Baum spielen also natürliche Zyklen eine entscheidende Rolle. nh

It takes more than one

The idea of a tree

Reversed volumes

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Limited moths

Limited funghi


MadeinMilano

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Designer fragen Designer

urs greutmann / Sergio Cavero Du warst an der Schweizer Landesausstellung Künstlerischer Leiter der Arteplage Yverdon (2002). Hat das deine Arbeit als Architekt beeinflusst? S C Ja, es hat mir paradoxerweise die Grenzen der Architektur aufgezeigt. Die Arteplage bestand aus Landschaftsarchitektur, Architektur und vor allem aus Ausstellungen. Ausstellen heisst, bildhaft und räumlich zu kommunizieren. Dabei spielt Architektur eine wichtige Rolle, aber auch die Medien. U G S C

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Was ist Raumatmosphäre? Atmosphäre ist das, was zwischen den Zeilen steht. Es ist das Magische, das anfangs nur im Kopf des Architekten existiert, erst später dann in der Realität. Man kann es auf dem Papier nicht festhalten. Wenn man einen Raum betritt, erlebt man nicht nur das, was vorhanden ist, sondern bringt kulturelle Referenzen und Erinnerungen mit. Jeder Raum ist also voll von Assoziationen.

Wieso machen wir diese starke Trennung zwischen Architektur und Design? Die Skandinavier sind diesbezüglich anders. S C Es hat mit dem Denken zu tun. Es gibt durchaus Architekten, die gleichzeitig Räume, also Raumhüllen, und Skulpturen gestalten können. Beide Disziplinen erfordern jedoch andere konzeptionelle Werkzeuge. Wo beispielsweise ein Architekt Lichtquellen sieht, sieht der Lichtplaner stattdessen beleuchtete Flächen. Ferner arbeitet der Architekt immer an Prototypen, an Unikaten, der Designer denkt an die Multiplikation. Das bringt völlig andere Möglichkeiten hervor. U G

Im Möbeldesign ist eine grosse Sehnsucht nach «ehrlichem» Material spürbar. In welche Richtung entwickelt sich dein Materialverständnis? U G

S C

U G

S C

Urs Greutmann, Designer aus Zürich, fragt Sergio Cavero, Zürcher Architekt und Kurator des Designers' Saturday in Langenthal.

Aktuelles Projekt : Spa in St. Moritz (Rendering)

Fragestafette WR 6 2011

Andreas Bechtiger Urs Greutmann WR 7 2011

Urs Greutmann Sergio Cavero WR 8 2011

Sergio Cavero ?

Es gibt für mich keine Mate­ rialien, die ich lieber als andere habe oder die «ehrlicher» wären. Das Material muss vor allem mit der Aufgabe kongruent sein. Ich arbeite sehr gerne mit hyperkünstlichen Materialien, die aus der Chemie kommen, wie Neopren oder Kunstharz. Gleichzeitig finde ich es genauso spannend, mit Materialien zu arbeiten, die ihren natürlichen Ursprung zeigen.

Was fasziniert dich als Architekten am Thema Design? S C Die schnelle Anpassungs­ fähigkeit an den Zeitgeist. Das hat gute, aber auch schlechte Seiten. Die gute Seite ist, dass Design quasi wie ein Frühwarnsystem funk­ tioniert und aktuelle Tendenzen und Themen schnell aufnehmen kann. Weniger gut dabei ist, dass Design dadurch immer mehr der Mode unterworfen ist. Die Zyklen in der Mode sind aber so kurz, dass kaum mehr kreativ gearbeitet werden kann. Es wird vielmehr gesampelt und wiederholt. Am stärksten fasziniert mich, dass im Design das Ingenieurswissen, das Wissen um die Möglichkeiten der Produktion und die Materialeigenschaften in den Gestaltungsprozess einfliessen. Um diesen Punkt beneide ich Designer. Die Qualität eines Designproduktes ist um Welten besser als das, was man in der heutigen Architektur erzeugt. Ich denke oft darüber nach, wie ein Gebäude aussehen würde, wenn ich die Fertigungsqualität eines Design­ produktes anwenden könnte. U G

Was ist dein liebstes Projekt? Eine grosse Sehnsucht von mir war lange, ein Projekt zu bearbeiten, welches Wasser und Raum zusammenbringt – also ein Bad, ein Spa. Und das mache ich gerade! U G S C

www.gbdesign.ch www.cavero-ag.ch

Wohnrevue 7 2011

U G


Kaffeegenuss auf Knopfdruck: Neue Einbau-Kaffeemaschine von Bauknecht Bauknecht lanciert zum Sommer 2011 die

bereits bei der Planung einer neuen Küche

Milchschaum nichts mehr im Weg: Die Kaffee-

neue Einbau-Kaffeemaschine der KOSMOS-

mit einbezogen wird, kann auf einfache

maschine zaubert mit nur einem Knopfdruck

Linie. Perfekt zubereitete Kaffeespezialitäten

Weise Platz gespart werden. Die Kaffeema-

Cappuccino mit wunderbarem Milchschaum.

auf Knopfdruck zählen in immer mehr Haus-

schine muss nicht mehr auf der Arbeitsfläche

Der Milchbehälter befindet sich leicht zugäng-

halten zum täglichen Luxus. Jetzt stellt Bau-

platziert werden, sondern gibt den Raum frei

lich in der Front des Gerätes, und wenn Milch

knecht eine Einbau-Kaffeemaschine der

für anderes. Dank dem zeitlosen und moder-

übrigbleibt: Ab in den Kühlschrank damit.

neuen Generation vor, die in Design und

nen Design fügt sich die Einbau-Kaffeema-

Bedienung perfekt auf die preisgekrönten

schine perfekt in jede Küche ein. Ist das Gerät

KOSMOS Einbaubacköfen, Mikrowellen und

einmal eingebaut, steht dem Cappuccino mit

Dampfgarer abgestimmt ist. Viele Vorteile in einem Gerät vereint Die neue KOSMOS Einbau-Kaffeemaschine vereint viele praktische Vorteile: Wenn sie

Bauknecht-Geräte tragen international renommierte Auszeichnungen in Design, Innovation und Komfort.

Mehr auf www.bauknecht.ch.


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Designguide Lausanne

LAUSANNE, design city

Wohnrevue 7 2011

Produktion: Christiane Nill/mc2, Text : Maxime Pégatoquet/mc2 Übersetzung: Nina Huber, Fotos: Lionel Henriod

Oben: Am Fuss der Kathedrale liegt das Mudac, das Museum für Design und angewandte Kunst. Links: Die Place de l'Europe bildet das Zentrum der Stadt. Im Hintergrund sieht man den Bel-Air-Turm. Das Gebäude, das Zugang zur neuen Metrolinie gewährt, verbreitet mit seinem begrünten Dach urbanes Flair.

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Designguide Lausanne

Innerhalb weniger Jahre hat sich Lau­ sanne zu einem unübersehbaren Ort auf der Weltkarte des Designs entwickelt. Bedenkt man die Konkurrenz von Paris bis Mailand und von Kopenhagen bis Eindhoven, muss man der Stadt zugestehen, dass dies keine selbstverständliche Leistung ist. Lausanne war lange bekannt als die olympische Stadt. Davon zeugt nicht zuletzt die Beschilderung auf der Autobahn, wenn man sich dem Hauptort des Kantons Waadt nähert. Dabei brillierte sie vor allem mit ihren Bildungsinstitutionen, ihren goldenen Beschilderungen und der hohen Lebensqualität am Lac Léman. Eine junge Stadt Schon immer war Lausanne eine Vorzeigestadt bezüglich Bildung. Aber seit Beginn des 21. Jahrhunderts hat sie noch einmal kräftig zugelegt. Das Quartier Flon wurde im wahrsten Sinn des Worts aufgemöbelt: Namhafte Designer wie etwa das Atelier Oï, Oloom oder Sam Wilkinson statteten es mit urbanem Mobiliar aus und verliehen ihm ein neues Gesicht. Die Schneise der Metro-Linie Nummer 2 ist die neue Wirbelsäule der Stadt geworden, leuchtend grün und richtungsweisend. Sie setzt neue Massstäbe der Mobilität. Die Ecole Cantonale d’Art de Lau­ sanne (Ecal) wurde bei Renens ansäs-

sig. Nachdem Pierre Keller den Startschuss gegeben hatte und die Schule mit grossem persönlichem Einsatz auch über die Landesgrenzen hinaus zum Strahlen gebracht hat, wird sie neuerdings von einem jungen Direktor von gerade einmal 35 Jahren geleitet. Jahr für Jahr entlässt die Schule Scharen von Designern, die mit der Gestaltung von Cafés und Museen das Stadtbild nachhaltig prägen. Vier der jungen Studienabgänger wurden kürzlich vom bekannten Schweizer Möbelhaus Pfister angefragt, einen Teil der ersten Kollektion «Atelier Pfister» beizusteuern. Boutiquen, die einen Besuch wert sind, schiessen wie Pilze aus dem Boden. Und neue Projekte von hoher architektonischer Qualität folgen: Auf die Ecal von Bernard Tschumi antwortete das mit dem Pritzkerpreis prämierte japanische Architekturbüro Sanaa mit dem Rolex Learning Center. Ein weiteres Projekt für die EPFL (Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne) von Dominique Perrault ist im Aufbau. Und nachdem als neuer Standort für das Kunstmuseum zunächst der Platz neben dem historischen Bad Bellerive in Betracht gezogen worden war, fiel die Wahl nach einigem zögernden Hin und Her schliesslich auf die alten Hallen der SBB auf der Bahnhofebene. Die Gewinner des Wettbewerbs wurden

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g­ erade erst im Juni bekannt gegeben. Es handelt sich um die Architekten Fabrizio Barozzi und Alberto Veiga aus Barcelona, die mit «Bleu» einen überzeugenden Entwurf präsentierten. Das geplante Bauwerk bewahrt den ursprünglichen industriellen Charakter des Gebiets. In diesem Projekt, das nicht weniger als drei Institutionen beherbergen wird, findet auch das Mudac (Musée de Design et d’Arts Appliqués Contemporains) seinen Platz, das Designmuseum, das hervorragend geführt wird von der Direktorin Chantal Prod’Hom. Denn der jetzige Standort im Schatten der Kathedrale wird langsam zu eng. Im Herzen der Stadt: Design. Es könnte kein deutlicheres Symbol geben, um die Bedeutung dieser Disziplin in unserem Alltag aufzuzeigen. Und Lausanne definitiv als DesignMetropole zu etablieren. $

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Im Rolex Learning Center der japanischen Architekten Sanaa fühlen sich die Studenten wohl.


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Das Bellerive gilt als eines der schönsten historischen Bäder der Schweiz. Für Nervenkitzel sorgt der zehn Meter hohe Sprungturm.

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L'Esplanade de Montbenon: Blick auf den See. Ein Schatten spendender Baum aus Metall und B채nke aus Holz stellen das urbane Mobiliar im Quartier Flon.

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Betonsessel des Studios Oloom laden im Herzen von Flon zu einer Pause ein.

Die Pergola in Flon-Ville wurde vom Atelier OĂŻ realisiert.

Einer der InnenhĂśfe des Rolex Learning Centers.

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In einer Stadt, die einer der Hot Spots in der Welt des Designs zu werden verspricht, ist die Ecole Cantonale d’Art de Lausanne das Flaggschiff. Mit einem neuen Kapitän an Bord ­ ist dieses bereit, hohe Wellen zu schlagen.

Als im vergangenen September die Nachfolge von Pierre Keller, dem Kopf der Ecal, bekannt wurde, gab es im welschen Hinterland einiges Gerede. Unter 20 Kandidaten wurde Alexis Georgacopoulos nominiert. Zu jung, zu einfach, hiess es … Neun Monate später beweist der designierte Nachfolger, der die rechte Hand von Pierre Keller gewesen zu sein scheint, dass er viel auf dem Kasten hat und bereit ist, sich einzusetzen. Mit dem Schwung seines früheren Mentors wählt er seine eigenen Waffen: Neugierde, Kreativität und Beharrlichkeit. Und seinen verschiedenen Kritikern könnte er antworten: «Er ist er, ich bin ich. Den Rest wird die Zukunft zeigen.» Lausanne, herausragendes Bildungszentrum Einen guten Monat vor der offiziellen Übernahme des Amts treffen wir Alexis Georgacopoulos in seinem Lausanner Büro. Ein einfacher Tisch und ein USM-Gestell, das seinen Arbeitsplatz von jenem von Elric Petit, Verantwortlichem für den Bachelor-Studiengang in Industriedesign und Mitglied des Studios Big-Game, trennt. Zudem ein Exemplar der Leiter «Ramo», die als Garderobe dient, ein Laptop und einige Stapel von Dossiers. Nüchtern. Der Arbeit gewidmet. Jene Skeptiker, die den Posten für den ehemaligen Vorsteher des Departements für Industriedesign als eine Nummer zu gross halten, kümmern ihn nicht. Klar, er kommt bereits aus der Belegschaft der Ecal, und ja, man könnte ihn für einen Mus­ terstudenten halten, der quasi im Rea­ genzglas geformt wurde. Immerhin

Alexis Georgacopoulos

hat er seine Heimat Griechenland verlassen, als er erst 18 Jahre alt war, um an dieser Schule zu studieren. 1994 ist er der Institution beigetreten, das sind nun insgesamt 17 Jahre, die er an dieser Schule verbracht hat – und wo er Stufe für Stufe die Karriereleiter emporgestiegen ist. Sein Ziel ist es, die Ecal unter die besten Schulen für Design und Fotografie weltweit einzureihen, um zwei Hauptdisziplinen zu nennen. Eine grosse Herausforderung wird indes genau darin liegen, die anderen Abteilungen ebenfalls sichtbar zu machen. Er möchte beispielsweise den Studiengang Medien und DesignInteraktion, den er als verstecktes Juwel der Schule bezeichnet, zum Glänzen bringen. Daran liegt ihm viel. Mit dieser Absicht nimmt er jenen den Wind aus den Segeln, die ihm vorwerfen wollen, dass er den einfachsten Weg beschreiten werde. Er zieht es vor, zu warten, Bilanz zu ziehen. «Ich habe es lieber, wenn die Projekte für sich sprechen.» Er ist ernst, zielgerichtet, sich seiner Aufgabe bewusst. «Gemeinsam mit der EPFL, der Hotelfachschule in Lausanne und der Ecal, ist Lausanne ein herausragendes Bildungszentrum.» «ein schönes Projekt» Als Alexis das traute Familiennest verliess, war seine Ambition, «das

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Studium erfolgreich abzuschliessen. Und so viel wie möglich zu lernen.» Mittlerweile ist er vielleicht mehr Manager als Designer. Er wird das nicht so sagen. Er ist vorsichtig, beobachtet, relativiert. «Man kann sagen, dass das Übernehmen dieses Amtes ein sehr schönes Projekt ist.» Seine Augen sind so blau wie das Meer der Ägäis, und er steht mit beiden Beinen auf dem Boden. Er weiss, dass er sich nicht bis zu seiner Pensionierung an diesen Posten klammern wird. «Wenn ich etwas mache, will ich es gut machen und gut darin sein. Das ist mein Ziel.» Ein klar formulierter Wunsch. Sein Atelier hat er auf jeden Fall einmal behalten, obwohl er in den kommenden Monaten kaum Zeit dafür haben wird. Aber die laufenden Projekte wird er noch abschliessen. Und später wird er die Tätigkeiten wieder aufnehmen und ohne Probleme weiterentwickeln können. Klar denkend, pragmatisch, wenig besorgt um das Morgen, das ihn erwartet. Halb Designer, halb Manager Die Ecal ist ein Unternehmen, das läuft. «Es ist eine ziemlich kleine Schule, für 600 Schüler, flexibel, gut aufgestellt sowohl, was das Budget betrifft, als auch die menschlichen Ressourcen. Ich denke, dass man sich fokussieren und gleichzeitig weiter profilieren kann. Sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, heisst nicht, banal zu sein.» Kein Wunder, sind Minimalisten wie Donald Judd oder Dan Flavin wichtige Vorbilder für ihn. Spielt man mit den Initialen von Alexis Georgacopoulos, so wie er auf seiner Website, und reiht sie in der richtigen Reihenfolge aneinander, ergibt sich Ecal AG, wie Aktiengesellschaft. Wir würden in diese Aktien investieren, das Risiko scheint gut kalkuliert. www.ecal.ch www.georgacopoulos.com

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Alexis Georgacopoulos, neuer leiter der ECAL


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Places to go!

Gehackt, nicht gerührt Beim Bahnhof gelegen, ist das Gran­ cy ein Ort, um den man in der Lau­ sanner Kunststudentenszene nicht he­ rumkommt. Zudem liegt er direkt an einer Haltestelle der Linie M2 . Die Terrasse ist sehr hübsch, während der schöne Saal im Innern ein charmantes Bistro beherbergt, wo François Grog­ nuz, ehemaliger Chefkoch des Ravet, eine saisonale Küche auf­tischt. Der «hachis», Kartoffelpüree mit Hack­ fleisch, sei hier wärmstens empfoh­ len! Witziges Detail: Die Horgen­ glarus-Stühle sind alle mit den Namen berühmter Persönlichkeiten versehen (James Bond, Jack Bauer, Emma Peel …), was sofort zu Gesprächen anregt. Es kann aber auch durchaus passie­ ren, dass man während eines Brunches dem Sänger Jérémie Kisling oder dem Kabarettisten Karim Slama persön­ lich begegnet. Und falls alle Plätze be­ setzt sind, kann man versuchen, auf den kleinen Bruder auszuweichen: das Café St-Pierre, etwas weiter oben in der Stadt gelegen. Café de Grancy, av. du Rond-Point 1 Tel. 021 616 86 66 www.cafedegrancy.ch www.cafesaintpierre.ch

Wortwörtlich wunderschön Patricia Schmid hat sich innerhalb kurzer Zeit einen Namen gemacht, als sie eine Boutique mit einem auserle­ senen Sortiment an Einrichtungsge­ genständen und Kleidern eröffnet hat, das ihr so schnell keiner nachmacht. Ihre Auswahl ist pointiert, klug und geprägt von einem zürcherisch-skan­ dinavischen Einfluss (von Irion bis Finn Juhl). Ausserdem engagiert sie sich für junge Designer wie Sylvie Godel, Nathalie Raïs oder das Studio Ultra Éditions. Eine Boutique, buch­ stäblich «wunderschön», und ein Pa­ radebeispiel für eine schlicht perfekte Einrichtung. Wunderschön, rue Mercerie 16 Tel. 021 312 47 04 www.wunderschoen.ch

Ein Museum ohne Klischees Vor knapp einem Jahr eröffnete der Franzose Sam Stourdzé das Elysée, das seither mit einer Sammlung von über 100 000 Originalabzügen zum Aushängeschild in Sachen Fotografie geworden ist. Er wechselt ab zwischen prestigeträchtigen Ausstellungen

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– wie aktuell über Fellini – und Quer­ veranstaltungen wie kürzlich «Re­ Generation» oder«Nuit de l’Image». Das Museum hat sich ausserdem eine Verjüngungskur gegönnt, und zwar unter der Leitung des Architekten Jean-Gilles Décosterd, und wartet nun auch mit einem Café auf. Dieses ist zur einen Hälfte bestückt mit Klassi­ kern von Eames und Panton, zur an­ deren mit zeitgenössischem Design, zum Beispiel des Labels «Hay». Am ersten Samstag im Monat ist der Ein­ tritt gratis. Musée de l'Elysée, av. de l'Elysée 18 Tel. 021 316 99 11 www.elysee.ch

Eine Galerie, die Kunst und Design gleicher­ massen berücksichtigt Kissthedesign wurde im März 2010 von zwei Künstlern eröffnet, die an der Haute Ecole d’Art et Design (HEAD) in Genf sowie an der Kunsthochschule für Medien in Köln diplomiert hatten. In dieser Galerie mischen sich Design des 20. Jahrhunderts und Kunst aus dem 21. Jahrhundert. Eine einmalige Gelegenheit, sich gleichzeitig Werke von Ray und Charles Eames oder Eero Saarinen anzuschauen, aber auch die von jungen Künstlern wie Thomas Koenig, Isabelle Schiper oder David Houcheringer. Eine durch und durch gute Auswahl. Kisstheedesign, av. de Rumine 4 Tel. 021 312 14 80 www.kissthedesign.ch


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ECAL, av. du Temple 5 1020 Renens/Lausanne Tel. 021 316 99 33, www.ecal.ch

Schatzkammer in ehemaligem Weinlager Im neuen Trendquartier Sévelin ge­ legen, hat sich Uniquement vôtre in einem ehemaligen Weinlager einge­ nistet, das bis heute seinen ganzen ur­ sprünglichen Charme bewahrt hat. Der Laden bietet allen Besuchern et­ was: Vintage-Möbel, skandinavisches Design, zeitgenössische Kunst, T-Shirts in limitierter Auflage oder Design-Ikonen. Die vier Besitzer ha­ ben einen wahrhaften Designtempel geschaffen, etwas zwischen Boutique und Museum. Das Sortiment ist bunt zusammengewürfelt und eher unge­ wöhnlich in seiner Zusammensetzung (von Moormann bis R’Pure), aber das ist es genau, was den Ort einma­ lig macht. Uniquement vôtre, av. de Sévelin 54 1004 Lausanne, Tel. 021 626 06 06 www.uniquementvotre.ch

Unter dem Zug ein Strand Zwei Schritte von der Kathedrale ent­ fernt befindet sich ein völlig unerwar­ teter Begegnungsort: eine XXL-Ter­ rasse. Unter einem Bogen der Pont Bessières liegt das Café Le Bourg, begrünt durch einige Bäumchen und einer der interessantesten Orte im Sommer. Regelmässig finden hier Konzerte statt, während ein Billard­ tisch zu einer Partie einlädt. Bourg-Plage, bei guter Witterung täglich geöffnet von 11 Uhr bis Mitternacht www.le-bourg.ch/bourg-plage

Espresso) zu trinken, einem Konzert zu lauschen oder sich einen Lunch im Grünen zu gönnen. La Folie Voltaire, Parc de Mon-Repos Jeden Tag ausser montags ab 11 Uhr geöffnet, am Wochenende von 10 bis 19 Uhr. Bis Mitte Oktober. www.lafolievoltaire.ch

Ein Museum, das das Alltägliche aufgreift Ein Must in der Landschaft des Schweizer Designs! Jahr für Jahr überzeugt das Mudac mit der Qualität seiner thematischen Ausstellungen, mit den Cartes blanches für De­ signergrössen wie Matali Crasset oder Mieke Gerritzen, mit den Szenogra­ fien, die lokalen Studios anvertraut werden (Adrien Rovero, Fulguro, Big-Game) oder mit Ausstellungen, die durchaus ein grosses Publikum an­ zuziehen vermögen, wie die Ausstel­ lung über Playmobil beweist. Darüber hinaus wartet das Museum mit einer Glaskunstsammlung ersten Ranges auf. Vom Allerfeinsten. Mudac, Musée de Design et d'Arts Appliqués contemporains, pl. de la Cathédrale 6 Tel. 021 315 25 30 www.mudac.ch

Eine lebendige, originelle Schule Seit Pierre Keller das Schicksal der Ecal in die Hand genommen hat, ist die Designschule zum europäischen Aushängeschild geworden. Sie befin­ det sich bei Renens in einem Gebäu­ de des Schweizer Architekten Ber­ nard Tschumi. Die Schule hat es mit einigen Abgängern im Bereich De­ sign (Adrien Rovero, Big-Game) und im Bereich Fotografie (Leo Fabri­ zio, Joël Tettamanti) an die Spitze ge­ schafft. Seit 1. Juli steht der Instituti­ on Alexis Georgacopoulos vor, der

Ein Park mit einem quänt­ chen Verrücktheit Manchmal braucht es für das Glück nur wenig. Im Herzen des Parks MonRepos besticht das Folie Voltaire durch seine zeitlose Schlichtheit. In dieses Café, das es seit nunmehr ge­ nau zehn Jahren gibt, muss man sich einfach verlieben! Hierher kommt man, um im Schatten der Kastanien­ bäume einen Café napolitain (eine Art

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Ein überraschendes Hotel Das Agora, nur zwei Schritte vom Bahnhof entfernt, wird sicher nicht als erstes Hotel genannt, wenn von

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f­ rüher Verantwortlicher des Industrie­ design-Departements der Schule war. Im Erdgeschoss findet man die Elac, eine Galerie, die vor allem Werke der (ehemaligen) Designschüler oder Pro­ fessoren zeigt.


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c­ harmanten Boutiquehotels die Rede ist. Und dennoch: Als wäre es gerade den Siebzigerjahren entschlüpft, präsentiert sich schon die Empfangshalle in einem unerwarteten Mix aus Bänken in Schlangenleder, einer Theke aus Chromstahl und Leuchtern wie aus einem anderen Jahrhundert. Des Guten fast zu viel, aber ideal, um sich wie in einem James-Bond-Film à la Dr. No zu fühlen. Hôtel Agora, av. du Rond-Point 9 Tel. 021 555 59 55 www.fhotels.ch

sich diese Galerie zweifelsohne in die interessantesten vor Ort ein, nicht zuletzt dank ihres löblichen Engagements für Künstler aus der Romandie: Sandrine Pelletier, Claudia Comte oder die Gebrüder Chapuisat. Vor sieben Jahren eröffnet, wurden die von Weiss und Neon geprägten Räumlichkeiten vom Studio Décosterd & Rahm gestaltet. Um sich einen besseren Überblick über die örtliche Kunst­ szene zu verschaffen, lohnt sich ein Besuch auf www.lausanne-contemporain.ch.

Ebenso lohnt sich ein Blick auf die Schmetterlingssammlung sowie auf die Dekoration mit falschem Gemüse. Diese wurde vom Künstler Christian Pauchon aus Vevey gestaltet. Auberge de l'Abbaye de Montheron rte de l'Abbaye 2 1053 Cugy (commune de Lausanne) Tel. 021 731 73 73 www.montheron.ch www.rais.li www.christianpauchon.com

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Galerie Lucy Mackintosh, av. des Acacias 7 Tel. 021 601 88 88 www.lucymackintosh.ch

Ein paradiesisches Kino Eigentlich hätte das Capitol mit dem schönsten aller Kinosäle längst dem Appetit der grossen Mulitplex-Kinos zum Opfer fallen müssen. Aber es widersteht dank der Rute von Lucienne Schnegg, einer starrköpfigen Frau von 84 Jahren, die für immer die Seele dieses Kinos bleiben wird. Unsterblich wurde sie auch dank eines Dokumentarfilms von Jacqueline Veuve. Noch immer steht die betagte Dame dem Kino vor, das soeben in die Hände des Schweizerischen Filmarchivs übergegangen ist. Neulinge werden das Kino lieben. Alle anderen sind bereits eingefleischte Fans. Le Capitole, av. du Théâtre 6 Tel. 021 312 51 32 www.lecapitole.ch

Eine Galerie ersten Ranges Unter dem Patronat von Lucy Mackintosh und Cyril Veillon, reiht

Ein Theater am Wasser Für die Spektakel im Vidy reist man von weither an. Das Theater wurde vom Zürcher Architekten Max Bill für die Schweizerische Nationalausstellung im Jahr 1964 erbaut. Hier sind einige der grössten europäischen Namen aufgetreten, zum Beispiel Peter Brook und seine Tochter Irina, Luc Bondy, Heiner Goebbels, Joël Jouanneau, Matthias Langhof, James Thiérrée oder Omar Porras. Später wurde zwei Schritte weiter im Park vom unvergleichlichen Werner Jeker ein Anbau errichtet, der in derselben grafischen Linie steht wie das BillGebäude. Eine verführerische Herberge Um diese Adresse zu finden, muss man etwas aus der Stadt hinausfahren. Aber der Weg lohnt sich! Als kleine Schwester des Chalet des Enfants sticht die Auberge de l’Abbaye de Montheron im Stil eines Bistros dank seines Pot au Feu und seines mit Knochen gebackenen Schinken hinaus. Aber auch das Highlander Rindsfilet mit Paradieskörnern gleicht einer Einladung wiederzukommen. Die typografischen Elemente wurden der Grafikerin Nathalie Raïs anvertraut, die ein sehr gelungenes Konzept kreiert hat: Von der Menükarte bis zum Tischset erinnert das Schriftbild an die Zis­ terzienser, die hier ihre Abtei hatten.

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Théâtre de Vidy, av. Jaques-Dalcroze 5 Tel. 021 619 45 45 www.vidy.ch

Eine herausragende Universität Das Rolex Learning Center auf dem Campus der EPFL , realisiert vom Pritzkerpreis-prämierten japanischen Architekturbüro Sanaa, ist eines


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Rolex Learning Center www.rolexlearningcenter.ch

Ein beliebtes Quartier Angetrieben durch die Gruppe LO, hat sich das Quartier Flon einem eindrück­ lichen Lifting unterzogen, um ein Vor­ zeigeort bezüglich Architektur und Kultur zu werden: Designer vom Ate­ lier Oï oder von Oloom haben unzähli­ ge Eingriffe vorgenommen, wobei das identitätsstiftende Element unumstrit­ ten der Baum ist, eine schöne Metall­ konstruktion, die sich über einladende Holzbänke erhebt. Für dieses Projekt arbeitete das Studio Oloom zusam­ men mit dem Londoner Designer Sam Wilkinson. Hier suchen Spaziergän­ ger einen Schattenplatz auf, während sich einige Skater die herausragenden «Wurzeln» des Baums als Parcours für ihre Tricks zunutze machen.

Eine grüne Lunge im Zentrum Europas Neues Epizentrum der Stadt ist die Place de l’Europe, zwischen Flon, der Altstadt und dem Bahnhof gele­ gen. Sie besticht mit ihrer Architektur, zur Hälfte unterirdisch, und sorgt für ein pulsierendes Nachtleben mit dem Club le Romandie oder D! Club. Tags­ über schätzt man hingegen besonders das begrünte Dach und wird von hier eingeladen, der neuen Metrolinie M2 zuzusteigen. Der Platz ist Zeuge der Bemühungen der Stadt, einerseits die Identität einer grünen Stadt zu bewah­ ren, andererseits eine angenehme ur­ bane Lebensqualität zu schaffen.

Ein bisschen retro, aber nicht zu sehr Es ist nun zehn Jahre her, seit Agnès Boudry ihre Kleider­kollektion «Coll­ ection 66» lanciert hat. Durch die Boutique weht ein Hauch Retro-Chic, die Modelle sind alle nur in sehr limi­ tierten Auflagen erhältlich. Mit einem Augenzwinkern wird hier die Vergan­ genheit vergegenwärtigt und eine ro­ mantische Ferienstimmung verbreitet durch einen Kleidungsstil, wie er sich nur in den Sechzigerjahren behaupten konnte. Collection 66, atelier-boutique rue des Deux-Marchés 13 1005 Lausanne, Tel. 021 311 42 43 www.collection66.com

www.flon-events.ch

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Ein Schwimmbad als historisches Monument Zu den schönsten Bädern der Schweiz gehört das Bellerive, das 1937 erbaut worden ist und dessen üppige Archi­ tektur massgebend wurde. Ein zwin­ gender Treffpunkt im Sommer, denn er verführt mit seinem Sprungturm von zehn Metern Höhe, mit Kunstwer­ ken, die das Schwimmbecken umge­ ben, sowie einem Restaurant auf einer Terrasse, die sich über mehrere Hun­ dert Meter erstreckt. Piscine de Bellerive-Plage av. de Rhodanie 23 Geöffnet bis 4. September 2011. Tél. 021 315 48 6 www.lausanne.ch

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der­ eindrücklichsten Gebäude im Land. Es besticht sowohl durch sei­ ne schiere Grösse – die Fläche um­ fasst 20 000 Quadratmeter – als auch durch die Ruhe, die der Komplex aus­ strahlt. Sich seiner Stärke gewiss, aber auch der Herausforderungen be­ wusst. «Learn, Innovate, Live», die­ se drei Begriffe, die an diesem Gebäu­ de zu lesen sind, gilt es, sich während eines Besuchs zu vergegenwärtigen. Denn das Bauwerk ist in erster Linie dazu da, um mit allen fünf Sinnen er­ lebt zu werden, während die Grenzen von aussen und innen verwischen und der Blick einerseits zu den Alpen, an­ dererseits auf den See schweift.


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Naturstein

fingerabdrücke der Erdgeschichte

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Redaktion und Text : Susanne Lieber

Die unermessliche Fülle an Farben und Strukturen macht Naturstein zu einem der viel­seitigsten Materialien, mit denen Innen- und Aussenräume gestaltet werden können. Jenseits ihres ästhetischen Potenzials sind Gesteine aber auch eines: Zeitzeugen Jahrmillionen alter Erdgeschichte(n). Mit jedem einzelnen Stein, den man sich ins Haus oder in den Garten holt, schlägt man zwangsläufig ein Kapitel der langen Entwicklungsgeschichte der Erde und deren geologischen Prozesse auf. Das älteste Gestein, das bislang gefunden wurde, wird angeblich auf über vier Milliarden Jahre geschätzt. Jedes Plättli, jede Küchenabdeckung, jede Treppenstufe, jedes Mauerwerk ist ein von der Natur konserviertes Vermächtnis der Zeit, das sich nur mit erheblichem Kraftaufwand aus der Erdkruste lösen lässt. Abhängig davon, wann, wo und wie das Gestein entstanden ist, wurde sein Erscheinungsbild geprägt. Und das ist jeweils so einzigartig, wie Menschen verschieden sind. Kein Wunder also, dass Stein nicht einfach ein banaler Baustoff ist, sondern ein individuelles Ausdrucksmittel des eigenen Geschmacks. Wunder der natur Die faszinierende Schönheit und Einzigartigkeit von Steinen lässt sich leichter erklären, je mehr man sich ihnen nähert. Zoomen wir also etwas ran: Petrografisch betrachtet (Petrografie =

Wissenschaft der chemischen und mineralogischen Zusammensetzung der Gesteine) bestehen fast alle Gesteine aus lediglich zehn der Grundelemente: Sauerstoff, Silizium, Aluminium, Eisen, Magnesium, Natrium, Kalzium, Kalium, Schwefel und Nickel. Diese einzelnen Elemente bilden die Baustoffe der Minerale, aus denen sich wiederum Gesteine zusammensetzen. Feldspat, Quarz und Glimmer zählen zu den bekanntesten Mineralen. Diese kleinen, feinen Körnchen lassen sich zwar meist schon mit blossem Auge einzeln erkennen, offenbaren in Nahaufnahme aber eine noch viel buntere und dreidimensionale(re) Welt, als wir sie normalerweise wahrnehmen können. Mit entsprechender Ober­ flächenbearbeitung oder mit einem ­näheren Sichtabstand lassen sich jeLinks: Unterhalb der San-Bernardino-Pass­ höhe auf rund 1950 Metern baut das Natur­s teinwerk Toscano seit 2006 den «San Bern­a rdino Silber» ab. Dabei handelt es sich um einen grauen Paragneis mit hohem Glimmeranteil, der aus der gleichen alpinen Gebirgsformation wie der bekannte Valser Gneis (graugrün) stammt. Verwendung: u. a. in der Küche (s. S. 42)

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doch die individuellen Feinheiten durchaus hervorheben. Glatte, polierte Oberflächen machen beispielsweise kleine kristalline Strukturen leichter erkennbar. Diesbezüglich kann auch der höhere Einbau des Steins, zum Beispiel als Küchenarbeitsplatte oder als Waschbecken, dienlich sein. Im Gegensatz dazu ist beim Bodenbelag eher der distanzierte, gesamtflächige Eindruck herauszustellen. Um die ganze Pracht der Steine, deren Farb­intensität und spezifischen Musterungen ans Licht zu bringen, kann auch eine entsprechende Beleuchtung wesentlich beitragen. So üben beispielsweise hinterleuchtete Steinplatten eine ganz besondere Faszination aus (siehe auch Seite 44). Die Beschaffenheit von Steinen hängt allerdings nicht nur von den einzelnen Bestandskomponenten wie eben den Mineralien ab, sondern auch von ihrer Entstehungsart, also den Bedingungen, unter denen sie sich formierten. Gesteine lassen sich grundsätzlich in drei Hauptgruppen unterteilen: magmatische Gesteine (erkaltetes, auskristallisiertes Magma, z. B. Granit), Sediment-


Naturstein

Kraftakt: Vom Grossen zum kleinen Stein ist ein unerbittlicher Baustoff, der seine Schönheit nicht umsonst preisgibt. Nur durch harten körperlichen Einsatz oder mit schwerem Gerät lässt sich das Material aus seinem Gefüge herausbrechen, -sprengen, -bohren, abspalten und später weiterverarbeiten. Wer jemals beim Abbau von Stein zusehen konnte, wird sicherlich bestätigen, dass es sich dabei um einen äusserst beeindruckenden Kraftakt handelt. Doch der immense Eingriff in die Natur wirft durchaus auch kritische Fragen auf: Wie geht man mit der aufgerissenen Erdoberfläche im Nachhinein um? Unter welchen Bedingungen werden Steine abgebaut? Wie bei Holz sollte deshalb auch gerade beim Kauf von Stein darauf geachtet werden, dass man sich nicht am Raubbau der Natur oder gar der Unterstützung von Kinderarbeit (mit-)schuldig macht. Internationale Umwelt- und Sozialstandards wie beispielsweise die Klassifizierung «Fair Stone» (www.fairstone.win--win.de) wurden entwickelt, um die Arbeitsbedingungen in Asien, Lateinamerika und Afrika zu verbessern. Trends in sachen stein Analog zu den Trends beim Holz besinnt man sich laut Robert Stadler, Fachjournalist im Bereich Naturstein, auch bei der Steinauswahl vermehrt auf heimische Produkte. Das wachsende Verantwortungsgefühl der Endverbraucher, aber auch das gesteigerte Bewusstsein für das eigene Kulturgut und authentische Materialien sowie traditionelle Fertigungstechniken führten zu Veränderungen. Gerade bezüglich Steinimporten scheint hier ein Umdenken stattzufinden. Warum in die Ferne schweifen, denn das Gute liegt doch nah – gerade in der «steinreichen» Schweiz. Hierzulande sind

vor allem die Natursteinvorkommen der Alpen von Bedeutung (hauptsächlich Gneise im Tessin und in Graubünden), aber auch des Mittellandes (ebenfalls Gneise sowie Sandsteine) und des Schweizer Juras (Kalkstein, Mergel und Ton). Es muss also nicht immer exotisch sein. Auch Gesteine wie der Tessiner Onsernone-Gneis oder der Andeer-Granit haben bei der Innen- und Aussengestaltung ihren Reiz – und korrespondieren zudem direkt mit der unmittelbaren Umgebung, statt sich wie ein Findling als Fremdkörper zu exponieren. Die Herkunft ist die eine Sache. Die andere die Oberflächenbearbeitung. Auch hier lassen sich wieder Parallelen ziehen zum Holz. Uniforme Perfektion ist nicht mehr das Nonplusultra. Natürliche, eher lebendige Strukturen hingegen schon. Man schätzt wieder das «Unperfekte», die erkennbaren Launen der Natur. Und nicht nur in der Fassadengestaltung finden auch zunehmend spaltraue, gesägte oder bossierte (grob bearbeitete) Optiken Anklang. Im Garten gewinnt das Zusammenspiel von Stein und Beleuchtung an Bedeutung, um stimmungsvolle Aussenräume zu schaffen. Natursteinmauern werden dafür verstärkt mit Spots in Szene gesetzt, und in mancher Bodenplatte oder manchem Mauerstein sind bereits Leuchtmittel integriert. Als gliederndes Element erfreuen sich ausserdem Gabione (s. S. 44) immer grösserer Beliebtheit, also mit Stein gefüllte Drahtkörbe, die ursprünglich eher in der Landschafts­architektur und im Strassenbau als günstige Stütz­ wände Verwendung fanden. Auch Steine unterliegen also durchaus modischen Tendenzen, sei es hinsichtlich Ästhektik, Verarbeitung, Herkunft oder Verwendungszweck. Out wird das älteste aller Baumaterialien aber wohl nie sein. Wer Fragen rund um das Thema Naturstein hat, entsprechende Anbieter oder Planer sucht oder sich gerne einen Steinbruch oder ein Material­ archiv anschauen möchte, kann sich an folgende Adressen wenden: Naturstein-Verband Schweiz: www.nvs.ch Arbeitsgemeinschaft ProNaturstein: www.pronaturstein.ch

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gesteine (unter anderem durch Verdichtung oder Meeresablagerungen entstandene Gesteine wie Sandstein und Muschelkalk) sowie metamorphe Gesteine (ursprünglich magmatische oder sedimentäre Gesteine, die sich durch hohen Druck und hohe Temperatur veränderten; Kalkstein wird z. B. zu Marmor).

Rechts: Am Oberen Zürichsee wird vom Müller Naturstein-Werk in Neuhaus der kalkgebundene «Bollinger Sandstein» gewonnen. Dieser entstand im sogenannten Oligozän, einer Zeitspanne etwa zwischen 23 und 33 Millionen Jahren. Die Färbung des Gesteins, dessen Vorkommen recht gross ist, schwankt zwischen blaugrau bis graugrün. Die Stiftskirche in St. Gallen, das Kloster Einsiedeln und auch das Grossmünster in Zürich wurden teilweise daraus erbaut.


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Oben: In diesem Steinbruch im Tessin, genauer gesagt im Valle di Vergeletto, wird seit den Fünfzigerjahren der graue Gneis «Onsernone» abgebaut. Er ist rund 250 Millionen Jahre alt. Rechts: Steinbruch am Rooterberg vom Unternehmen Emilio Stecher. Der dort gewonnene Sandstein wird vor allem in geschliffener Ausführung als gediegener Bodenbelag verwendet. Deutlich zu er-kennen sind hier die Spuren der sogenannten «Loch-an-Loch-Bohrung», einer der Techniken, mit der Stein abgespalten werden kann.

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1 PIZROG Natursteine: Die auf die Raummasse gefertigten Platten aus «Travertin» mit integrierter Beleuchtung wurden farbig gespachtelt und matt geschliffen. 2 GUBER Natursteine: Boden- und Wandplatten aus geschliffenem «Quarzsandstein», der im eigenen Steinbruch in Alpnach abgebaut wird. 3 REAL-STEIN: Die auffälligen Bodenplatten bestehen aus «Irish Green», einem Gestein, das in Irland beheimatet ist.

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4 TSCHÜMPERLIN: Unter der Bezeichnung «ATI Stone – Ehtischer Naturstein» verkauft das Familienunternehmen fair gehandelte und produzierte Produkte wie den «Riven Sandstone (Silber)». 5 HOMESTONE: Der Kalkstein «Crema Sunset» wurde an der Wand «grob ge­ stockt». Der sogenannte Stockhammer ist ursprünglich ein Handwerkzeug des Stein­ metzen zum Ebnen von gespitzten Stein­ flächen. 6 MÜLLER NATURSTEIN-CENTER: Mauer­ steine, Balustrade und Treppe bestehen aus «Bollinger Sandstein» (Steinbruch s. S. 37).

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STEIN IN KüCHE UND BAD 2 Wohnrevue 7 2011

Besonders im Bereich Küche und Bad ist auf die richtige Auswahl der Steine zu achten. Nicht alle Sorten sind säureresistent oder seifentauglich. Zitronensaft kann beispielsweise durchaus Flecken auf der Küchenarbeitsfläche hinterlassen, die nicht mehr zu entfernen sind. Auch seifenhaltige Hygieneprodukte sind für manchen Stein zu aggressiv. Im Vorfeld sollte möglichst immer ein ausführliches Gespräch mit einem Fachmann geführt werden, der auf Risiken hinweist und entsprechende Pflegetipps geben kann. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, jede Naturstein-Oberfläche zum Schutz mit einem entsprechenden Mittel zu imprägnieren. Ausserdem wichtig: Es sollte auf die Rutschfestigkeit geachtet werden, um besonders im Bad, aber natürlich genauso im Wohn- und Aussenbereich, Unfälle zu vermeiden.

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1 COSENTINO : «Silestone» besteht zwar zu 90 % aus Quarz, ist aber ein Kunststeinprodukt. Als Natursteine bezeichnet man nur solche, die tatsächlich auch so in der Natur vorkommen. Cosentino baut unter anderem auch Marmor in Spanien ab – in 18 eigenen Steinbrüchen. 2 TOSCANO : Küche und Theke aus dem Paragneis «San Bernardino» (siehe auch Steinbruch auf Seite 34). 3 MAX FREI: Küchenarbeitsplatte und Becken bestehen aus naturgespaltener, beziehungsweise geschliffener «Brasilschiefer».

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Naturstein

5 4 ALFREDO POLTI: Wanne und Boden sind aus «Calanca-Gneis», einem metamorphen Gestein. 5 EMILIO STECHER: Freistehendes Waschbecken aus «Pretta Schiefer». 6 HGC: Der Marmor «Pietra Gray» eignet sich auch als Wand- und Bodenbelag, Verkleidungen, Abdeckungen und Duschtassen. 7 MAX FREI: Die Waschschale besteht aus «Maggia-Granit» mit weissen Quarzadern und schwarzen Glimmerschichten.

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1 BÄRLOCHER: Sogenannte «Gabione», also Drahtgitter mit Steinfüllung, sind bei der Gartengestaltung – als Stützmauer oder raumgliederndes Element – sehr beliebt. 2 HANS EISENRING : Wunderschöne Wandgestaltung mit hinterleuchtetem Stein, hier einem «Onyx Bianco». 3 ECKARDT NATURSTEINE: Die mit schmalen Riemchen aufgebaute Wandverblendung besteht aus einem chinesischen «CalzitMarmor».

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Wohnreportage Bernoulli

idylle im industrieviertel

Wohnrevue 7 2011

Text : Mirko Beetschen Fotografie: Martin Guggisberg

Urspr체nglich in den Zwanzigerjahren als Arbeiterh채uschen erbaut, z채hlt die Siedlung Bernoulli im Z체rcher Kreis 5 heute zu den hippen und begehrten Adressen.

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Wohnreportage Bernoulli

Wohnrevue 7 2011

Die Schweizer Schauspielerin und Sängerin Ruth Schwegler hat in einem über 80-jährigen Reihenhaus in Zürich-West ihre Wohnoase gefunden. In Küche und Garten findet die leidenschaftliche Köchin den Ausgleich zum hektischen Alltag.

Theaterclub 111 gründete. In zahllosen Begegnungen, von Erlebnissen und Reisen lernte Ruth Schwegler fürs Leben und arbeitete sehr bewusst an ihrer menschlichen Entwicklung. Nach einer Auszeit in Tschechien lernte sie schliesslich ihren heutigen Partner kennen, und gemeinsam beschloss man, nach Zürich zu ziehen. Wovon viele Zürcher nur träumen, nämlich in einem der 92 Häuschen der Bernoulli-Siedlung zu leben, ging für Wenn Ruth Schwegler nicht auf den Ruth Schwegler auf Anhieb in ErfülBrettern, die die Welt bedeuten, oder lung. Gemeinsam mit ihrem Partner vor einer Kamera steht, liebt sie es, in ergatterte sie das zum Verkauf stehenihrem Garten mit blossen Händen im de Reihenhaus in einem verdeckten Erdreich zu wühlen. «Es gibt nichts Bietverfahren. Das Gebäude war alBesseres, um sich nach all der Kopf- lerdings in einem schlechten Zustand lastigkeit wortwörtlich wieder zu er- und musste von Grund auf saniert werden», sagt die passionierte Freizeit- den. «Wir wollten das einfache Argärtnerin. Ganz offensichtlich tut dies beiterhäuschen auch in diesem Sinne auch ihrem Garten gut, denn hier blü- renovieren», erklärt die Schauspielehen und spriessen Blumen, Beeren rin. «Alles Neue sollte schlicht, aber und Gemüse, dass es eine Freude ist. schön sein und sich den alten StrukZurzeit kultiviert die Schauspielerin turen anpassen, sie wo nötig verbeseinen Duftgarten. Von den blumigen sern.» In einer ersten RenovationsParfüms profitieren auch ihre Nach- phase wurden sämtliche Leitungen barn, denn Ruth Schwegler lebt in der und Installationen ersetzt, der Dachberühmten Bernoulli-Siedlung in Zü- boden isoliert sowie das Badezimmer rich-West, einer von Architekt Hans komplett erneuert. Bernoulli in den Zwanzigerjahren des In Zürich gründete Ruth Schwegler vergangenen Jahrhunderts erbauten neben ihrer Theatergruppe «Label Siedlung. Hier fügen sich die Gär- Beirut» gemeinsam mit ihrem Partten von je 16 Einheiten zu parkartigen ner die Produktionsfirma für Film, Aussenräumen, die durch einen zen- Theater und Fotografie «so & so» und tralen Gemeinschaftsweg erschlos- mietete sich in temporären Büros im sen werden. Die Idylle geht auf der Zürcher Maag-Areal ein. Neben der einen Seite nahtlos in die Uferland- Produktion von Theaterstücken, zum schaft der Limmat über, auf der ande- Teil in Ko-Produktion mit dem beren Seite wird sie von der Blechlawine kannten Zürcher Literaturtheater «soeiner stark befahrenen Ausfallstrasse gar», spielte Ruth Schwegler in diund riesigen Bürobauten jäh mit dem­ versen erfolgreichen Spielfilmen wie 21. Jahrhundert konfrontiert. «Die Herbstzeitlosen» oder «HunkeDieser Kontrast passt zu Ruth ler und der Fall Livius». Zurzeit ist Schwegler, die auch als Person voller die vielseitige Schauspielerin in Güspannender Gegensätze ist und sich zin Kars ausgezeichnetem neuen Film nicht so schnell in eine Schub­lade ste- «Fliegende Fische müssen ins Meer» cken lässt. Auf einem Bauernhof im zu sehen. luzernischen Rottal aufgewachsen, Daneben findet Ruth Schwegler imzog es sie schon früh nach Bern, wo mer wieder Zeit für ihr privates Umsie nach einer Ausbildung zur Kran- feld. Den verwilderten Garten ihres kenschwester bald in der alternativen Reihenhauses verwandelte sie inKunstszene aktiv war. Es folgte eine nerhalb eines Winters in einen üpintensive Zeit, in der die junge Frau pigen Nutzgarten, der ihr – und ihrem sozialpolitisch tätig war, Schauspiel- Freundeskreis – einige Jahre lang das und Gesangskurse nahm, in Res­ schönste Gemüse lieferte. Statt sich taurants kochte, ein Loft im Matte-­ auf den sprichwörtlichen Lorbeeren Quartier ausbaute und schliesslich auszuruhen, machte sich die mit zwei mit zwei Freundinnen den legendären­ grünen Daumen gesegnete Wahl­

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zürcherin letztes Frühjahr daran, einen Duftgarten anzulegen. Ein Jahr später duften in ihrem Wandelgarten bereits Flieder, persische Rosen, Lavendel und Glyzinien um die Wette. Ein kleiner Gemüsegarten spendet nach wie vor Tomaten, Auberginen und Peperoni für Ruths Küche, und der Kräutergarten steuert frisches Grün bei. In einer zweiten Renovationsphase hat die passionierte Köchin nun auch eine neue Kochwerkstatt erhalten. Der Zürcher Schreiner René Brunner hat dem zentralen Raum eine Kochzeile in dunklem MDF und Edelstahlflächen auf den Leib geschreinert. Haus und Garten erhielten mit einer vom Büro Planetage entworfenen Holzplattform mit Stufen, Bänken und ­einer Trennwand zum Nachbargarten ein eigentliches Freiluftzimmer. «An dunklen Wintertagen gleicht das Haus einem Bau, in den man sich zurückzieht und der einem Geborgenheit gibt», sagt Ruth Schwegler. «Im Sommer aber fühlt es sich dank der neu gestalteten Aussenräume offen und grosszügig an. Es ist perfekt.» Das Tüpfchen auf dem i schliesslich bildet das vom Zürcher Farbgestaltungsbüro Hohl & Fry erarbeitete Farbkonzept. Nicole Fry und Thomas Hohl besorgten sich beim Katasteramt die Originalpläne der Siedlung, analysierten Geschichte und Lage der Häuser, beobachteten Sonnenstand und Schattenwurf und eruierten die Funktionen der einzelnen Räume. «Die Grundrisse bestechen durch ihre optimierte Platzausnutzung», sagen die beiden. So seien nur sehr sparsam Gänge eingeplant worden, und viele Räume übernähmen auch die Funktionen der Erschliessung. Andere Zimmer seien «klassisch» abgetrennt. ­Diese Unterschiedlichkeit verlange auch einen differenzierten Umgang mit der Farbe. Das Erdgeschoss nimmt heute starken Bezug zum Aussenraum. Das Wohnzimmer, das zugleich auch Entree, Esszimmer und Durchgang ist, erhielt kräftige Türkistöne. In der Küche holt eine graugelbe Wand das Licht des Gartens herein. Die Obergeschosse erhielten eine komplementäre Farbigkeit mit Räumen in sanften Rosa- und Sandtönen, welche zurückhaltend Wärme und Geborgenheit


Wohnreportage Bernoulli

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vermitteln. Sämtliche Mineralfarben wurden von den beiden diplomierten Farbgestaltern von Hand abgemischt. Für das tapetenartige Rautenmuster im Treppenaufgang schliesslich holten sich Hohl & Fry die Inspiration in einer von Bruno Taut gestalteten Fassade in der Berliner Gartenstadtsiedlung Falkenberg. Mit dem Bezug zu diesem Zeitgenossen Hans Bernoullis und ebenso leidenschaftlichem Verfechter der Gartenstadtidee schlagen die Farbgestalter eine Brücke zurück in die Entstehungsjahre der BernoulliSiedlung. «Uns war bei allen Eingriffen wichtig, die Grundideen des Architekten zu bewahren und zeitgemäss zu interpretieren», sagt Ruth Schwegler. «Und das, finde ich, ist uns ganz gut gelungen.» $

Oben: Die Siedlung grenzt an der einen Seite direkt an die Ufer der Limmat. Oben rechts: Den Aufgang vom Erdgeschoss in den ersten Stock haben Hohl & Fry in einem feinen, tapetenartigen Rautenmuster bemalt, welches je nach Lichteinfall stärker oder schwächer zur Geltung kommt. Die Fotografie der Schafherde stammt von Martin Guggisberg. Unten rechts: Das Badezimmer wurde komplett renoviert und erhielt eine Oberfläche aus warmgrauen Glasmosaikfliesen. Die Wände sind in einem hellen Sandton gestrichen.

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Wohnreportage Bernoulli

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Oben: Das Wohnzimmer muss auch die Funktion eines Esszimmers, Entrees und Durchgangsraumes erfüllen. Bücherregal «Libri» von Swedese; Bodenleuchte «Base», Design: Tom Dixon. Unten: Die Küche bildet das Herz der Wohnräume im Erdgeschoss. Die Fronten aus dunklem MDF des Schreiners René Brunner haben die Farbberater Hohl & Fry mit einem weichen Sandton hinterlegt. Der Fiberglasstuhl ist ein Original aus den 1950er-Jahren von Charles & Ray Eames.

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Der Dachraum dient Ruth Schwegler als Schlafzimmer. Der Seidenkimono war ein Geschenk des Tänzers Imre Hormann aus Japan.

Dank eines Anstrichs in dunklem Ozeangrün hat der kleine Windfang ungeahnte Tiefe erhalten. Garderobe: «Hang It All» (Vitra).

Die Schauspielerin Ruth Schwegler mit Kater Balthasar in ihrem Duftgarten.

Die Bernoulli-Siedlung liegt im alten Zürcher Industriequartier Kreis 5. Rundherum lassen Arealumnutzungen Neubauten in die Höhe schiessen.

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Wohnreportage Bernoulli



Wohnreportage Long Island

THE BEAUTY AND THE BEACH

«Wir sagten Fred, das Haus sollte ruhig und einfach sein, so, wie die Landschaft: voller Licht und Luft», erzählt der Hausherr. Am höchsten Punkt der Sanddüne am Strand von Watermill stand – wie eine vom Ozean angespülte Holzkiste – ein grosses Haus aus den 80 er-Jahren. «Das Grundstück und die Lage waren einzigartig, doch wir wollten ein Ferienhaus mit mehr Charakter», fügt er hinzu. Architekt Frederick Stelle schlug vor, das ursprüngliche Gebäude abzubrechen, um – der Einfachheit halber und wegen der strikten Bauvorschriften – auf den alten Fundamenten ein neues Haus zu erstellen. «Während sich das frühere Gebäude hauptsächlich zum Ozean hin öffnete, wollte ich mit dem neuen Entwurf eine Art Brücke bauen, die sich sowohl zur ruhigen Mecox-Bucht im Norden als auch zur Ozeanfront im Süden orientiert», erklärt der Architekt. «Die Aussicht auf beide Gewässer ist ein besonderer Luxus, über den nur ganz wenige Häuser in den Hamptons verfügen.» Bevor die Hamptons zur beliebten Sommerdestination für die Reichen und Berühmten avancierten, waren auf der Halbinsel nördlich von New York vorwiegend Künstler wie Jackson Pollock, Willem de Kooning und viele andere anzutreffen; sie alle schätzten die Weite der Strände und der Landschaft und das kristallklare Licht. So auch die Bauherrenfamilie, die die Sommermonate mit viel Sport und Spass bereits seit Jahren in den Hamptons verbringt. «Unsere Kinder laden gerne ihre Freunde mit ein, deshalb brauchten wir grosszügige Gemeinschaftsräume wie auch viele Gästezimmer», sagt die Hausherrin.

Produktion und Text: Kay Wettstein Fotos: Francesca Giovanelli

Heute entspricht das Ferienhaus ihrem gastfreundlichen Lebensstil, den man in diesem eleganten, klaren und doch einfachen Hause pflegt. DREI PROFIS – EIN WURF Es war ein Glücksfall, dass sich bei diesem Projekt gleich drei Profis die Hände reichen konnten: Architekt Frederick Stelle erhielt von Anfang an viel Unterstützung vom Landschaftsarchitekten Chris LaGuardia. Dieser schlug vor, das Terrain gegen Norden aufzuschütten, um dadurch eine grosszügige Terrasse in Richtung Mecox-Bucht zu erhalten. «Seine Idee verhalf mir beim Entwurf, die Räume ebenerdig mit der Landschaft zu verbinden», erklärt Fred Stelle. Von der Einfahrt her erblickt man die hohen Natursteinmauern, die die Aufschüttung und den Beckenrand des Schwimmbads stützen. Zusammen mit der grosszügigen Treppe bilden sie ein wichtiges Element des vorderen Gartens. Die so entstandene Terrasse mit Pool ist ein beliebter Aufenthaltsort der Familie in der heissen Tageszeit. An der Schmalseite des Hauses im Westen entwarf der Landschaftsarchitekt einen versenkten, japanisch anmutenden Garten. «Dieser Gartenbereich ergänzt die Wellness- und Gymnastikräume im Untergeschoss auf wunderbare Weise», meint Stelle. Im Osten schuf der Architekt eine praktische, unabhängige Erschliessung zur Küche, während der grosse, gemeinsame Coup an der Südseite des Hauses überrascht: Hier erstreckt sich die natürliche Dünenlandschaft mit einem langen Holzsteg zum Strand hin, gekrönt von einer Skulptur von Bernar Venet. Der dritte

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Wie ein gestrandeter Ozeanriese steht die Villa des Architekten Frederick Stelle auf der höchsten Dünenkuppe zwischen zwei Gewässern – der Mecox-Bucht im Norden und dem Atlantik im Süden. Ein elegantes, naturbezogenes Strandhaus auf Long Island.


Wohnreportage Long Island

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Typisch Long Island: Dünensperren bewirken, dass die an den Strand grenzenden Grundstücke nicht versanden. Ein unauffälliges Tor führt zwischen diesen Dünensperren vom Strand über einen langen Holzsteg direkt zum Grundstück.


Über die elegante Treppe gelangt man vom Parkplatz zur Villa.

Aus Naturschutzgründen steht das neue Haus auf Fundamenten des alten Baus.

Grosse Glasflächen erhellen den Eingangsbereich und das Treppenhaus.

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Wohnreportage Long Island

Professionelle im Bunde ist Thad Hayes. Der bekannte Innenarchitekt richtete für die Bauherren nicht nur ihr Apartment an der Fifth Avenue in New York ein, sondern auch ihr Ferienhaus in den Bergen von Utah. «Wir mögen seinen unprätentiösen Stil. Er mixt Einfachheit mit Raffinesse, zeitgenössische Möbel mit Vintage und raren Antiquitäten, Klarheit mit dekorativen Elementen», schwärmt die Bauherrin. Das gleichzeitige Zusammenspiel der drei Disziplinen führte bei dieser Villa zu einer besonderen Harmonie zwischen Architektur, Landschaftsgestaltung und Interieur. FARBEN UND MATERIALIEN – VON DER NATUR DIKTIERT Während Frederick Stelle den Neubau in einen honiggelben Farbton aus Alaska-Zeder hüllte, wählte Hayes Nuancen von «Auster bis Pilz» für das Innere der Villa. «Interessante Räume mit einmaliger Aussicht, ausladende Vordächer als Schattenspender, unterschiedliche Aussenräume und gute Funktionalität sind die wichtigsten Aspekte des Hauses», meint der Architekt. «Die Materialien und Farben diktierte der Ozean», ergänzt der Bauherr. «Sonne, Feuchtigkeit, Salz, Wind und Sand – als bestes Baumaterial gilt hier das Zedernholz.» Die Bauherrin wünschte sich vor allem praktische Materialien: «Es ist ein Beachhouse – hier geht man ständig ein und aus, oft mit Sand an den Füssen.» Thad Hayes fand für sie grossflächige Teppiche aus

Bild oben: Frederick Stelle entwarf die grosszügige Küche aus lackiertem Holz mit LimestoneArbeitsflächen auf Mass. Geräte und Armaturen von Sub Zero und Viking.

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Vinyl, die sich als besonders pflegeleicht erweisen. Sie bedecken den Eichenboden in fast allen Räumen der achthundert Quadratmeter grossen Villa. Die Badezimmer sind aus Naturstein, dem beliebten amerikanischen Limestone. Rechts des Eingangs, im Westflügel, verteilen sich im Erd- und Obergeschoss sieben Gästezimmer, jedes mit eigenem Bad. Im Ostflügel betritt man den zweigeschossig offenen Wohnraum mit angrenzendem Esszimmer und dann die grosse Küche. Über der Küche liegt das Master-Bedroom mit elegantem Badezimmer, Ankleide und einer atemberaubenden Aussicht in Richtung Ozean. Eine Galerie befindet sich über dem Eingang mit Blick in den Wohnraum und auf eine Terrasse mit Ozeanpanorama. «Nebst den Stühlen von Pierre Jeanneret aus den 50er-Jahren, den Möbeln von George Nakashima und den eigens für uns entworfenen Sofas und Tischen gehört der ‹Sputnik› zu meinen Lieblingsstücken», meint die Hausherrin. Der grosse Kronleuchter aus Glas ist mit denjenigen des Metropolitan Opera House verwandt – er setzt im grossen Wohnraum einen besonders dramatischen Akzent. «Obwohl das Haus sehr gross ist, fügt es sich harmonisch und unaufdringlich in die Umgebung ein – man fühlt sich wie auf einem Schiff», meinen die Hausherren. «Es ist für uns ein richtiges Zuhause geworden, das uns mit Ruhe und Geborgenheit beschenkt.» Was kann man sich von einer Ferienvilla inmitten der Dünen von Long Island noch mehr wünschen? .


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Wohnreportage Long Island

Der zweistöckige Wohnraum ist mit dem Eingangsbereich verbunden; darüber befindet sich eine Galerie. Das Bild stammt vom Künstler Pat Steir.


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Wohnreportage Long Island

Zwei kleine Fauteuils von Pierre Jeanneret und ein Tischchen von Paul Evans und Phillip Lloyd Powell mรถblieren den Kaminbereich im Wohnraum.

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Wohnreportage Long Island

Der Tisch von George Nakashima setzt einen Akzent vor der Fensterfront.

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Blick vom Eingang in Richtung Esszimmer mit dar端ber足liegender Galerie. Dahinter befindet sich die K端che.


Wohnreportage Long Island

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Die Natursteinmauer begrenzt den Pool. Eine gepflegte Garten足a nlage empf辰ngt den Besucher an der Nordseite des Grundst端cks.

Das Esszimmer im Gr端nen mit Blick in den vorderen Garten und die Mecox-Bucht.


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EREN. IHRE ZEIT ZU BRILLI


Küchen

küche und kräuterling Redaktion und Text : Nina Huber

Von der Industriezone Schlierens gelangen wir in gut 15 Marschminuten in eine andere Welt – das Reich der Schrebergartenbesitzer. In dessen hintersten Winkel wuchert es wild: Das ist der Garten von Fredy, einem Experten in Sachen Kräuter. Er ist ein Autodidakt und hat sich ein beeindruckendes Wissen angeeignet. Aber ganz von ungefähr kommt seine Leidenschaft für heimische Kräuter nicht. Schon seine Grossmutter hatte ihren eigenen Hustensirup gebraut. Und die Mutter machte das Verständnis für lokale Pflanzen zum pädagogischen Programm: Die Kinder sollten wissen, welche Kräuter wo wachsen und wozu sie gut sind. In den Ferien pflückte die Familie die Gewürze zum Pasta-Gericht im freien Feld. Fredy hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, dieses Vorwissen zu pflegen, zu vergrössern und weiterzugeben. Er ist Mitglied der Genossenschaft Ortoloco, die es seit rund einem Jahr gibt. Die Idee dahinter ist einfach: Freiwillige pachten einen Bio-Betrieb im Limmattal und bauen gemeinsam mit erfahrenen Gärtnern Gemüse an. Die Ernte wird wöchentlich unter den Mitgliedern verteilt. Als Gegenleistung verpflichten sich diese, mindestens vier Tage im Jahr im Betrieb tatkräftig mitanzupacken. Die junge Genossenschaft zählt bereits über 200 Mitglieder. «Mit dieser Idee wurden offene Türen eingerannt», sagt Fredy. «Offenbar gibt es besonders unter den Städtern das Bedürfnis, vermehrt Zeit in der Natur zu verbringen und direkt am Kreislauf beteiligt zu sein.» magie der kräuter Im Frühling, wenn die Natur ihre erste Energie bündelt, spriessen im Wald und auf den Feldern saftige

Ein autodidaktischer Kräuterexperte.

Lavendel und Kamille.

Pfefferminze eignet sich …

… z.B. für frische Sommergetränke.

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Kräuter.­ Fredy «wildert» dann gerne unter freiem Himmel, wie er selbst das Kräutersammeln nennt, und kocht sich anschliessend zum Beispiel eine 9-Kräuter-Suppe. Da hinein kommen etwa frischer Löwenzahn, Spitzwegerich, Gundermann, Vogelmiere, Scharbockskraut, Giersch, Bärlauch, Sauerampfer und Brennnessel. Wenn die Brennnessel noch jung ist, sei es kein Problem, sie schmerzfrei zu pflücken. «Du musst einfach von unten und beherzt zugreifen», belehrt uns Fredy. Das Zeug zur Kulturpflanze habe sie allemal, denn sie sei eisenhaltig, eigne sich als Krafttee – immerhin wird sie auch Donnernessel genannt – und soll sogar potenzfördernd wirken. Aber Achtung, wird die Nessel zu spät geerntet, stinkt sie nach Fisch. Auch dieses Wissen hat sich Fredy angeeignet: Gutes Kraut von seinen giftigen Doppelgängern zu unterscheiden und die Wirkung der Kräuter zu kennen. Dem Bärlauch sagt man beispielsweise eine blutreinigende Wirkung nach, Blutwurz verschliesst Wunden und Salbei kann Zahnfleisch- oder Halsentzündungen lindern. genussmoment Fredy geht es aber vor allem um den engen Bezug zur Natur beziehungsweise den Pflanzen. Ausserdem sei «das Sammeln ein genussvoller Moment». Selbst für den Winter bieten einige Kräuter etwas. Getrockneter Lavendel beispielsweise verbreitet einen guten Duft und hält im Kleiderschrank Motten fern. Und als aussergewöhnlichen Snack könnte man seinen Gästen auch mal in Essig eingelegte Scharbocks-kraut-Knöllchen vorsetzen. Probieren Sie es! $

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Sind Sie auf der Suche nach einer neuen Küche? Dann fragen Sie uns. Möchten Sie wissen, welche Speisekräuter wild in unseren Wäldern wachsen? Dann fragen Sie Fredy Meier. Oder lesen Sie unseren Bericht.


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K체chen

Das Gartenh채uschen liegt im hintersten Teil der Schlierener Schreberg채rten. Davor ein m채chtiger Holunderstrauch.

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Küchen

SCAVOLINI: Für den Entwurf von «Scenery» sind die Designer Perry Kind und Santiago Miranda von der Rolle der heutigen Küche als Zentrum des familiären Lebens ausgegangen. Die Küche soll demnach fliessend in den Wohnraum übergehen. Das Modell wird in völlig unterschiedlichen Ausführungen angeboten, von Lack (matt und glänzend) über Glas in 14 verschiedenen Farben bis zu Eichen- oder gebürstetem Tannenholzfurnier. RATIONAL: Bei «LivingKitchen» ermöglicht eine durchgehende Leiste die grifflose Optik. Die hohen Oberschränke betonen die horizontale Planung. Die Fronten der Oberund Unterschränke bestehen aus furnierter Kernesche mit eingefrästen Längsrillen.

BOFFI: Das Küchensystem «Xila ST» ist in verschiedenen Ausführungen bezüglich Materialien und Farben erhältlich. Es verfügt über ein modulares Schranksystem mit Ober-, Unter- und Hochschränken. Die unteren Schubladen sowie die Hochschränke sind mit Drucköffnungen ausgestattet. HANS EISENRING: Die neue Küche ­«Y-Line» setzt auf eine betont puristische Formensprache. Sie ist grifflos und geradlinig. Eine Besonderheit sind die Aluminiumprofile, die in die Frontelemente integriert sind. Rational

PEKA

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PEKA: «Convoy» ist ein neues Auszugs­ system, das speziell für den Einsatz als zentraler Vorratsschrank entwickelt wurde. Weil es beste Einsicht auf alle Stauebenen bietet, sind die Vorräte leicht erreichbar und jederzeit griffbereit. Die Tablare können zudem in der Höhe stufenlos verstellt werden.

Scavolini


K端chen

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BOFFI

Hans EISENRING

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Küchen

Allmilmö

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elbau

bruno piatti

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Küchen

ALLMILMÖ: Das Modell mit den Querfurnieren in Echtholz und durchlaufender Maserung gehört zur Kollektion «Modern Art 2.» Die Arbeitsplatte sowie die Wangen sind ebenfalls furniert, während die EdelstahlTraversenverkleidung schwarz lackiert ist. BRUNO PIATTI: Das Farbkonzept von «Congo» orientiert sich an natürlichen Farben von Sand, Erde und Lehm und verleiht so dem Raum eine warme Ausstrahlung. Das Modell zeichnet sich ausserdem durch eine reduzierte, geradlinige Formensprache aus. ELBAU: Raffinierter Zusatz und gleichzeitiger Blickfang ist das eingebaute Sideboard, das einen Kontrast zu den klaren, lichtgrauen Fronten setzt. Verstärkt wird der Effekt durch den Wechsel von Splint- und Kernholz. Das Sideboard dient nicht nur als Stauraum, sondern bietet auch Sichtschutz.

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BRUNNER KÜCHEN: Die elegante, offene Küche verfügt über einen freistehenden Arbeitsbereich in Chromnickelstahl. Die Hochschränke sind in Schleiflack ausgeführt und ausgestattet mit grosszügigen Vorratschränken sowie eingebauten Kühlschränken. Besonderer Wert wurde auf ein sinnvolles Einteilungssystem gelegt.

varenna

VARENNA: Schlichtheit, Funktionalität und Leichtigkeit standen bei «Kyton» im Vordergrund. Es ist eine helle Küche, die als Variante in Glas (klar oder satiniert) sowie in einer Version in Eichenholz angeboten wird. ZEYKO: Für den Hersteller aus der Schwarzwaldregion ist die Natur mit ihrer Vielfalt von Formen und Strukturen das Vorbild. Beim Modell «Horizon Forum» werden Stahl und Pinienholz kombiniert: Horizontal durchlaufendes, gebürstetes Furnier und in Handarbeit aufgetragener, polierter Stahl. SPICHER: Diese elegante Küche mit Kochinsel weist Fronten mit schwarz durchgefärbtem MDF auf. Die Abdeckung besteht aus Nero Assoluto, also aus schwarzem Granit, geschliffen. Die Schranktüren lassen sich mittels eingefräster Griffprofile öffnen.

Zeyko

spicher

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Die getrockneten Leinsamen werden wieder ausges채t, und der Salbei (links) wird ger채uchert.

Lavendelduft wirkt beruhigend und vertreibt Motten.

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K체chen


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K端chen

In Fredys Garten spriessen auch Ringelblumen und Himbeeren.

Fredy in seinem Element.

Kamille hilft gegen Magenbeschwerden.

Der Mohn ist bereits verbl端ht.

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Küchen

KLS: Dieses rustikale Küchenelement ist ein Beispiel aus dem Rocksresort in Laax und integriert gleichzeitig die Nasszellen. Die Wandverkleidung besteht aus massivem Eichenholz, genau wie auch die zwei Millimeter starken Fronten. Die Abdeckung dagegen ist aus Valser Quarzit, während die Innenteile eine schwarze Kunstharzoberfläche aufweisen. Auszüge: Tandembox «Invito» von Blum. KISSLING: Das Schweizer Unternehmen stellt nur massgeschneiderte Einzelanfertigungen her. In diesem Fall wurde für die Schrankfronten passend zum Parkett im Wohnbereich Amerikanischer Nussbaum gewählt. Die Maserung verläuft vertikal. Die Kochinsel besteht aus spritzlackiertem MDF und einer 30 Millimeter starken Abdeckung in Chromstahl. Griffe und Sockel: Edelstahl. kls

SCHIFFINI: «Wir haben versucht, eine magische Schachtel zu entwerfen, einen Behälter, der nach Wunsch gefüllt werden kann und den individuellen Bedürfnissen der Küche entgegenkommt sowie gleichzeitig in andere Räume des Hauses passt.» So beschreiben die Designer Alfonso Arosio und Elia Mangia ihren neuen Wurf «Key System». Und tatsächlich passt das Schranksystem sowohl in die Küche als auch in den Wohnbereich. Alle Elemente wurden so entworfen, dass sie beidseitig zugänglich sind und deshalb sowohl als Wandkompositionen als auch in Form von Trennwänden eingesetzt werden können.

kissling

FORSTER: Der Name ist Programm: «PUR111» kommt schlicht und puristisch daher. Der Korpus ist selbsttragend, denn die Küche steht auf individuell verstellbaren Sockelfüssen. Ausserdem nutzen verschiedene magnetische Küchenaccessoires mit Komfortfunktionen die Eigenschaften von Stahl und können an den Rückwänden über dem Arbeitsbereich angebracht werden. Für die Innenausstattung besteht die Wahl zwischen Esche natur und Kunststoff. SNAIDERO: Beim Küchenmodell «Orange» werden die Hängeschränke direkt an die Decke montiert. Die filigrane Arbeitsplatte besteht wahlweise aus Laminat, Holz oder Quarz. Die Unterschränke und Schubladen lassen sich dank einer schmalen Griffleiste von oben beziehungsweise unten öffnen.

IKEA

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IKEA: Beim abgebildeten Modell handelt es sich um die Küche «Lidingö» mit reinigungsfreundlichen, lackierten Türfronten. Die Arbeitsplatte «Numerär» besteht aus massiver Eiche und kann nach Bedarf auf eine bestimmte Länge geschnitten, geschliffen und oberflächenveredelt werden. Das Keramikwaschbecken «Domsjö» ist ebenfalls Teil der Kollektion des schwedischen Herstellers.


K端chen

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Schiffini

FORSTER

SNAIDERO

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Küchen

DURAVIT: Das Spülbecken «Cassia» wurde von Phoenix Design gestaltet. Dabei standen bequeme Abläufe und eine hohe Funktiona­ lität im Vordergrund. Die Keramikspüle mit den weichen Formen ist in drei Einbauver­ sionen erhältlich. SUTER: Die unkonventionelle Formgebung und die Materialstärke von zwei Millimetern machen aus dem Spülbecken «Arco» ein be­ sonders hochwertiges Produkt.

Duravit

Siematic

FRANKE: Das Modell «Mythos» mit seinem puristischen Design gibt es schon länger. Neu aber ist es nun auch als flächenbündige Variante erhältlich. Die Arbeitsbecken mit einem Radius von 25 Millimetern sind in die Spüle eingeschweisst. Die tiefe, abgesenkte Abtropffläche hat funktionalen Charakter.

SIEMATIC: Der deutsche Küchenspezialist hat sich der idealen Beleuchtung in der Kü­ che vorgenommen. Das «SieMatic-Leuch­ tenträger-Element» schafft nicht nur ideale Ausleuchtung des Arbeitsplatzes, sondern bietet auch die Möglichkeit, verschiedene Lichtstimmungen zu erzeugen.

SUTER

POGGENPOHL: Auch ans Innenleben einer Küche soll gedacht sein. Poggenpohl entwi­ ckelte neu ein Schubkasten- und Auszugsde­ sign für alle Modelle des Hauses. Es besteht aus exklusiven Materialien – die Zargen sind aus leichtem, aber robustem Aluminium gefertigt – und ist mit einem LED-Beleuch­ tungssystem ausgestattet. Franke

Poggenpohl

TEAM 7: Die Küchenlinie «linee» zählt zu den Klassikern des österreichischen Holz­ spezialisten. Das Modell «l1» ist nun so et­ was wie die kleine Schwester des Programms «linee»: dieselbe Formensprache, die gleiche Qualität und gleiche Holzarten. Mit dem Unterschied, dass die Auswahl der Schrank­ typen und der Griffe beschränkt ist. Daraus ergeben sich entscheidende Preisvorteile. LEICHT: «Kanto» ist eine unkomplizierte, leicht planbare Küchenkollektion, die auf Wangen als Gestaltungsprinzip basiert. Das heisst: Unter-, Ober- und Hochschränke sind immer von vertikalen Abschlusswangen ge­ rahmt, die ohne Aufpreis eingeplant werden können. Dadurch ergeben sich vielfältige individuelle und innovative Gestaltungsan­ sätze.

Cosentino

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COSENTINO: Silestone ist dank seiner Ei­ genschaften besonders geeignet für die Aus­ stattung in der Küche: Es ist hygienisch und nimmt kaum Flüssigkeit auf. Auch die neue Farbserie bietet Beständigkeit gegenüber Kratzern und Flecken. Darunter der Grauton «Lagoon», wie auf der Abbildung zu sehen.


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Küchen

intelligentes küchen­ system Die Vorlage für die Funktionswei­ se der Küche «Flow» lieferte die Na­ tur, genauer das System des Erdkreis­ laufs. Im Projekt von Studio Gorm wird Nahrung gesät und geerntet, auf­ bewahrt, gekocht und anschliessend kompostiert, um den Kreislauf wie­ der von vorne beginnen zu können. Konkret sieht das so aus: Das Was­ ser der gespülten Teller und Gläser im Abtropfgestell tröpfelt auf die Pflan­ zentöpfe, die sich direkt darunter be­ finden. In diesen befinden sich Kräu­ ter für die Würze der Speisen. Das Schneidebrett auf der Küchenablage überdeckt eine Öffnung, in die man die Rüstabfälle direkt nach der Zu­

Wonhee Jeong und John Arndt

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bereitung in den unten angebrachten Abfalleimer werfen kann. Dort sor­ gen spezielle Würmer für die schnelle Kompostierung. Die nährstoffreiche Erde wird anschliessend dem System wieder zurückgeführt, zum Beispiel als Nährboden für Basilikumsamen, die unter der täglichen Betropfung wunderbar gedeihen. Das Duo lernte sich an der Design­ schmiede Eindhoven kennen und gründete das gemeinsame Studio Gorm im Jahr 2007. Die Wohnrevue hat in der Ausgabe 4/2011 ein Por­ trät über die beiden publiziert. Sie fin­ den es auf unserer Website im Archiv (www.wohnrevue.ch).


HOMM AGE A N DIE MEIS TER WERK E DER A RCHITEK TUR . Eisinger Swiss verbindet formale Ansprüche mit funktionaler Perfektion. Wertbeständige Werkstoffe und zuverlässige Technik zeichnen Spülen, Becken, Armaturen, Spülmitteldispenser, Dunstabzugshauben und Abfallsysteme aus. Was in hochwertiger Schweizer Produktion entsteht, ist eine Würdigung an die Meister der Architektur.

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Küchengeräte

Mit intelligenz und stil Redaktion und Text : Aline Diggelmann

Das moderne Küchen­ inventar hat Stil, ist effektiv bis in alle Ecken und stört nicht – im Gegenteil. Mini­ malistisches Design hält sich in seiner Perfektion diskret im Hintergrund. Mit dem Modell «Skyline» zeigt uns beispielsweise Wesco, wie Küchentechnologie und Wohnzimmerdesign fu­ sionieren können. Ausser­ dem machen digitale Koch­ rezepte, Backöfen mit sensibler Wahrnehmung ihres Innenklimas und viele weitere innovative Zusatz­ funktionen das Kochen zum sinn­lichen, unkomplizierten und visuellen Erlebnis. Lassen Sie sich inspirieren!

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Küchengeräte

1 gaggenau: Bei diesem Vollflächen­ induktions-Kochfeld «CX 480» steht erst­ mals die gesamte Fläche als Kochzone zur Verfügung. Dabei erkennen Sensoren die Platzierung des Kochgeschirrs und erhitzen gezielt deren Auflagefläche. 2 v-zug : Das Erfolgssortiment «Future­

Line» wurde mit der neuen 45er-Linie erwei­ tert und das Kernstück, der «Combi-Steam SL», um sieben Zentimter vergrössert. Der extragrosse «Combi-Steam XSL» fasst neu gar 51 Liter. Die ganze Linie ist ästhetisch in sich abgestimmt.

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3 bauknecht: Mit dem Kosmos-Back-

ofen «BLTM 9100» gewann Bauknecht den renommierten Red Dot Design Award», sowie den Kücheninnovationspreis. Ein schöner Beweis für Innovation, Design und Funktionalität dieses Produktes. 4 bosch: Beim Kochfeld «Flexinduction»

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können die Kochzonen der linken Seite zu einer grossen Induktionsfläche verbunden oder einzeln erhitzt werden. Die zusätzlichen Kochfelder rechts bleiben unabhängig und ermöglichen eine flexible Topfkombination.

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5 de dietrich : Das Kochfeld «Piano» verfügt über ein digitales Farbdisplay als neuartiges Bedienungselement. Die Fläche kann darin in verschiedenen Modi aktiviert werden, die von einzelnen Kochradien bis zum Vollflächenkochfeld reichen. 6 white house: Die Neuheit von White House zeigt eine Induktionsfläche aus sechs quadratischen Kochfeldern, die über eine Brückenfunktion zusammengeschaltet wer­ den können. Ausserdem können gradgenaue Temparaturen abgerufen werden: 42 Grad zum Warmhalten der Speisen, 70 Grad zum Schmoren und 94 Grad bis kurz vor dem Sie­ depunkt.

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7 siemens: Auf der Flächen-Induktions-

Kochzone «VarioInduktion» findet von der grossen Bratpfanne bis zu kleinen Töpfen alles Raum und lässt sich beliebig hin- und herschieben. Dabei wird Energie gespart: Denn die Grösse wird automatisch erkannt und nur das erhitzt, was auch erhitzt werden soll.

8 merial: Der diskret integrierte Dampf­

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abzug von Merial lässt sich mit einem ein­ fachen Touch hochfahren und wieder in der Küchenzeile versenken. Er stört nicht die Räumlichkeit, ist laufruhig und dank Miner­ gie-Standard ausserdem energiesparend.

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Küchengeräte

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1 sibir: Sibir bietet ein breites Sortiment

der neuen Küchen-Designlinie «Gorenje» von Karim Rashid in der Schweiz an. Der Backofen ist von weichen Rundungen geprägt und besteht aus gebürstetem Aluminium. Der vertikal verlaufende LED-Streifen leuchtet abwechslungsweise in sieben Farben.

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2 miele: Die neuen Umluft-Dunstabzugs-

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hauben der Linie «Aura» reduzieren in ihrer elliptischen Form, auch ohne klassischen Kamin, die Küchengerüche auf ein Minimum. «Aura» ist als Wandmodell (Bild 2) oder als frei schwebendes Inselmodell erhältlich.

3 franke: «Up and Down» ist gleichzei-

tig Umluft-Insel-Haube und Lampenschirm. Diese hochwertige Ausführung in Edelstahl und Glas lässt sich per Fernbedienung steuern und dimmen.

4 electrolux : Der Geschirrspüler «Real Life» verfügt über eine neue Sprühtechnik, die sich vor kreuz und quer eingeräumtem Geschirr, Pfannen und anderen Kochutensilien nicht scheut. Verstellbare Körbe ermöglichen dabei ein flexibles Einräumen. 5 wesco : ... präsentiert die neue De-

ckenlifthaube «Skyline» von Berbel. Mit dem Slogan «Alles Gute kommt von oben» preisen sie das formschöne Leuchtobjekt an, das sich per Fernbedienung auf gewünschte Arbeitshöhe fahren lässt und später wieder aus dem Sichtfeld unter die Decke abhebt. Beeindruckend!

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Design Miami/ Basel

Schatzhöhle für Design

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Bei der Design Miami/ Basel geht es nicht um industrielle Massenware, sondern um seltene Sammlerstücke. Hier werden historische Raritäten zeitgenössischen Werken gegenübergestellt, die nur als Unikate oder in limitierten Editionen erhältlich sind.

Der spanische Designer Nacho Carbonell stellte auf dem Platz vor dem Messe­eingang einen Spielplatz auf, der mit allen Sinnen erlebt werden sollte. So verströmten etwa die Glaskugeln unterschiedliche Düfte.

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Design Miami/ Basel

Schon der Vorplatz der Halle 5, die gefüllt ist mit kostbaren Designschätzen, wurde bespielt, und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Der Designer Nacho Carbonell errichtete einen Spielplatz, der mit allen fünf Sinnen erlebt werden konnte. 2009 wurde der Spanier noch als Neuling gehandelt und durfte sich als einer der «W Hotels Designer of the Future» präsentieren. Dieses Jahr ist er gleich zweimal stark vertreten: Einmal vor dem Messeeingang und einmal mit seiner Leuchtenserie «Luciferus», inszeniert als Solo-Show von der Galerie BSL. Die Designmesse ging zum sechsten Mal über die Bühne, aber zum ersten Mal mit der neuen Direktorin Marianne Goebl. Und der frische Wind tat der Messe gut: Die Halle war luftiger sowie grosszügiger gestaltet und gut überschaubar. Die New Yorker Architekten Aranda / Lasch, die bereits letztes Jahr für die Gestaltung der Messe verantwortlich waren, haben die Stände aus dem klassischen, geradlinigen Raster gerückt. «Es war uns ausserdem wichtig, den historischen Part zu stärken», sagt Marianne Goebl. Und so waren dieses Jahr wichtige Exponate aus den Designbewegungen wie De Stijl, Bauhaus oder der Union des Artistes Modernes vertreten. Die Dichte an Highlights war beeindruckend. Als Erstes fiel den Besuchern der Stand der Galerie Patrick Seguin auf: Tagtäglich wurde dort von einem Dreierteam ein Pavillon von Jean Prouvé auf- und abends jeweils wieder abgebaut. Der Sys­tembau aus dem Jahr 1944 war ursprünglich dazu gedacht, den Kriegsgeschädigten von Lorraine möglichst rasch ein Dach über dem Kopf zu bieten. Auf dem Messegelände erfolgte der Aufbau schnell, effizient und nahezu geräuschlos – dank einer intelligenten, flexiblen Konstruktion. Überhaupt scheint Prouvé die grosse Wiederentdeckung zu sein. Gleich drei Stände widmeten sich seinem Design, die ­Galerie Jousse Enterprise baute gar ihren Messestand aus der demontierbaren Schule von Villejuif auf (1958 / 59 ), und bei Vitra gab es die Reedition seines Stuhls «Standard» zu sehen, ebenfalls ein Zeugnis seiner meisterlichen Fähigkeit als Konstrukteur.

Die Geschichten eines Möbels Faszinierend an der Design Miami/ Basel ist die direkte Gegenüberstellung von historischen Werken und brandneuen Entwürfen. Und es konnten verblüffende Entdeckungen gemacht werden: Da gab es bei der Galerie Perrin einen klappbaren Sessel mit Eisengestell und einem Gurt­ system, mit dem die Länge der Armlehnen bestimmt werden kann. Es war eines der ältesten Möbel, das in Basel ausgestellt wurde und geht auf einen Auftrag von Napoleon Bona­ parte höchstpersönlich zurück, der sich um 1800 für seine Kriegszüge leichtes und transportierfähiges Mobiliar wünschte. Eric Philippe, eine andere Pariser Galerie, wartete ebenfalls mit einem his­ torischen Höhepunkt auf: Zum ersten Mal überhaupt wurde der Öffentlichkeit der Prototyp einer Leuchte gezeigt, die Alvar Aalto für das Maison Louis Carré entworfen hatte. Das Privathaus des Galeristen und Sammlers ist das einzige Gebäude, das der Finne in Frankreich je baute. Ganz im modernen Sinne des Gesamtkunstwerks zeichnete der Architekt nicht nur das Haus, sondern gestaltete auch das gesamte Mobiliar: von Einbaumöbeln über Türfallen bis zum Besteck. Aalto änderte die Leuchte, die 1958 für das Esszimmer gedacht war, leicht ab und brachte den ersten Entwurf wieder nach Finnland zurück, wo sie seither im Besitz der Familie blieb. Während bei den historischen Objekten die Geschichte logischerweise ein Teil ihrer eigenen Geschichte ist, fügen zeitgenössische Designer ihren Werken gerne gleich selbst narrative Elemente bei. Da ist beispielsweise die New Yorker Künstlerin Beth Katleman, die eine dreidimensionale Tapete entworfen hat. Der Galerist Todd Merrill stellte die zweite von insgesamt 12 Versionen von «Folly» in Basel vor. Auf den ersten Blick wirken die weissen Wölkchen gar lieblich und erinnern an die Zeit des Rokokos im frühen 18 . Jahrhundert. Betrachtet man die Figürchen allerdings von nah, gibt es unzählige kleine Geschichten zu entdecken, die durchaus von schwarzem Humor zeugen. Da stösst ein kleines Baby ein anderes

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von einer Mauer, oder der Betrachter erkennt in einer beinahe identischen Abfolge von links nach rechts kleine, aber feine Unterschiede, zum Beispiel, dass die schöne Badende plötzlich verschwindet und nur noch Kreise im Wasser darauf deuten, dass hier jemand untergegangen ist. Hinter dem Werk steckt eine ungeheure Fleissarbeit, denn die Hunderten von Figürchen sind allesamt Abgüsse von bestehenden Gegenständen, die Katleman im Laufe der Zeit angesammelt hat: Krimskrams aus Souvenir-Shops, Hundespielzeuge, Playmobil… Daraus macht sie eine Gussform und stellt so identische Abgüsse aus Porzellan her. immer mehr sammler Noch nie verzeichnete die Design Miami/ Basel so viele Besucher wie dieses Jahr. Und es wurde auch eingekauft. Was hier über den Ladentisch geht, hat seinen Preis. Der Sessel von Napoleon Bonaparte wurde für 45 000 Euro verkauft, ein Tisch und sechs Stühle von Jean Prouvé brachten 120 000 Euro ein. Design wird zwar nicht ganz so hoch gehandelt wie die Kunst in den Hallen nebenan, während der parallel stattfindenden Art Basel. Dennoch ist es bemerkenswert, dass der Kreis von Leuten, die bereit sind, solch beträchtliche Summen für Sammlerobjekte auszugeben, offenbar anwächst. Davon ist zumindest Marianne Goebl überzeugt: «Design ist eine noch junge kulturelle Disziplin, und Design als Sammelobjekt ist eine noch neuere Erscheinung. Dass allgemein das Interesse an Design wächst, zeigt sich sowohl in den Medien, etwa an Designkolumnen in führenden Tageszeitungen, als auch in der Museumslandschaft, wo sich zunehmend Ausstellungen dem Schwerpunkt Design widmen, beispielsweise im Centre Pompidou Metz, das ab Oktober eine Ausstellung über Ronan & Erwan Bouroullec zeigen wird. Die Entwicklung im institutionellen Rahmen wird auch Auswirkungen auf das private Sammelverhalten haben.» $


1 Beth Katleman kreierte mit «Folly»­ eine dreidimensionale Tapetenlandschaft, die viele kleine, subtile Geschichten enthält. Alle Figürchen sind Porzellanabgüsse gesammelter Fundstücke.

2 Der Londoner Asif Khan, prämiert als Designer of the Future, zog die Besucher mit einer poetischen Darbietung in Bann: «Cloud» besteht aus heliumgefülltem Seifenschaum, der an der Decke schwebt.

3 Design kann auch abschrecken und provozieren: Die Galerie Carpenters Workshop aus London zeigte mit «Thin Man» vom Atelier van Lieshout Missstände der Welt auf. Und setzt noch einen drauf: Es ist eine Bank.

4 Eine interessante Studie von Mathieu Lehanneur: Die handgeformten Keramikgefässe widerspiegeln die demografischen Situationen in den Bric-Staaten: Brasilien, Russland, Indien und China, von links nach rechts.

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Design Miami/ Basel

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1 1944 entwickelte Jean Prouvé einen Pavillon für die Kriegsgeschädigten in Lorraine, damit diese schnellstmöglich ein Dach über dem Kopf hatten. 2 Unglaublich, aber wahr: Dieser Sessel geht auf einen Antrag von Napoelon Bonaparte zurück, der transportierfähiges Mobiliar für seine Feldzüge wünschte. Ca. 1810.

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3 Zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert: Ein Prototyp einer Hängeleuchte, entworfen von Alvar Aalto für das Esszimmer im Maison Louis Carré.

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1 Im Jahr 1974 entwarf Enzo Mari den Bausatz für einen simplen Stuhl. Jonathan Monk kehrte den Ansatz vom demokratischen Design um, indem er die Stühle nach Anleitung Maris mit den edelsten Hölzern fertigte. «Mari Thirteen» ist eine limitierte Serie von 13 Exemplaren. Mehr Infos finden Sie auf unserem Blog.

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2 «Moulding Tradition» von Formafantasma erinnert an ein traditionelles sizilianisches Handwerk, das von den arabischen Eroberern im 17. Jahrhundert importiert worden war. Die anonymen Porträts auf den Gefässen stammen von heutigen nordafrikanischen Flüchtlingen.

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Produktidee

Color Flow

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Redaktion und Text : Line Numme

In stundenlanger Handarbeit wird der Teppich in Nepal geknüpft. Beinahe brutal wirkt im Gegensatz dazu die Methode, anhand eines Brand­eisens das Muster aufzubringen. Diese ar­ chaische Technik hat sich der Desig­ ner Florian Hauswirth von den Vieh­ hütern nepalesischer Familienclans abgeschaut, die ihre Pferde und Rin­ der heute noch auf diese Art mar­ kieren. Der Gegensatz der zwei Ar­ beitsprozesse macht diesen Teppich so besonders. Man spürt das Leben­ dige und gleichzeitig das Unwieder­ bringliche. Das Material stammt von lebenden Geschöpfen, und das We­ ben und Knüpfen ist ein sehr lang­ samer Prozess. Das Brennen hinge­ gen geschieht innert Sekunden und

SPEZIFIKATIONEN

Designer

Florian Hauswirth Hersteller

Nodus Entwurfsjahr

2011 Materialien

Wolle Masse

300 × 200 cm

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v­ erändert, sprich brandmarkt, das Mate­rial für immer. Material und design Wolle aus Nepal weist eine sehr hohe Qualität auf – sie ist sehr langfaserig und verfügt über einen hohen Lanolin­ anteil, was das Material sehr weich und beständig macht. Da Wolle feuerhemmende Eigenschaften besitzt, ist es überhaupt möglich, mit dieser neuen Methode zu arbeiten. Statt in Brand zu geraten, entsteht durch den Einbrennprozess ein Relief. Die an­ gesengte Wolle verändert dabei ihre Farbe und erzeugt so zusätzlich un­ terschiedliche Akzente. Das grafische Zeichen des Brandstempels ist inspi­ riert von althergebrachten Stempeln,


Produktidee

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Der Gegensatz der zwei Arbeitssprozesse macht diesen Teppich so besonders. Man spürt das Lebendige und gleichzeitig das Unwiederbringliche.

wie sie heute noch in Gebrauch sind. Sie werden aus Flacheisen geschmie­ det und sind sehr linear und einfach gehalten. Die Schlaufenform des vom Designer entworfenen Zeichens hat einen deutlichen Bezug zu den tradi­ tionellen Brandzeichen. Es ist Teil ei­ nes Ganzen, das vielfältige Kombina­ tionen und Erweiterungen zulässt. Bei der Gestaltung liess Hauswirth sich von verschiedensten Anordnungen in der Natur inspirieren: von Schaf­ herden, die zum Teil in Gruppen und vereinzelt auf dem Feld stehen, Mus­ tern von verwehten Herbstblättern auf dem Boden oder gar von den zahlreich vorhandenen Abdrücken von Mo­ faständern im Asphalt auf den Mai­ länder Strassen, der Heimatstadt des Teppichherstellers Nodus. Die Mus­ ter kamen 1:1 mit einem Stempel auf entsprechend grossen Papierbögen zustande. So entschied man sich für zwei verschiedene Designs und Farb­ gestaltungen. «Color Flow» spiegelt das ausgefeilte nepalesische Können

wider, Teppiche in perfekten Farb­ nuancierungen zu schaffen, wie es in ihrer Herstellungstradition veran­ kert ist. Diese Teppiche zeichnen sich viel mehr durch ihre Schlichtheit und Farb­qualität, als durch ihre Muster aus. Die sorgfältig platzierten Zeichen werten diese Schlichtheit auf und ver­ leihen dem Teppich eine zusätzliche Einzigartigkeit. Der einfarbige «New Brand» hingegen orientiert sich an traditionellen Mustern alter Perser­ teppiche. Die Zeichen wurden weni­ ger frei angeordnet, sondern anhand von Spiegelungen und Rotationen am Computer entwickelt. Zusammenarbeit Das Label «Nodus – High Design Rugs», ist vor wenigen Jahren aus der italienischen Einrichtungsfirma Il Piccolo entstanden. Die Teppichkol­ lektion besteht nur aus hochwertigsten Materialien und legt grössten Wert auf Fair Trade. Nodus arbeitet einerseits mit diversen namhaften ­Designern

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wie Matteo Thun, James Irvine oder Matali Crasset zusammen, bietet aber jedes Jahr zwei bis drei jungen, viel­ versprechenden Gestaltern die Mög­ lichkeit, sich in einer speziellen Kol­ lektion zu verwirklichen. Auf den Schweizer Florian Hauswirth wurde Andrea Galimberti von Nodus über Medienberichte aufmerksam. Sowohl eigene Projekte und auch die für die Plattform «Postfossil» entstandenen Entwürfe überzeugten ihn. Hauswirth setzt sich in seinen Arbeiten umfang­ reich mit Aspekten der Nachhaltigkeit auseinander, so auch hier; angefangen mit der Wahl des Materials, des Her­ stellungsprozesses und deren beinhal­ teten tradi­tionellen Werte. So entstan­ den mit der «Branding Collection» unter Berücksichtigung aller Kriteri­ en zwei sinnliche, neuartige Teppich­ kreationen. Anm. der Red.: Florian Hauswirth hat für unseren Hoteltest in dieser Ausga­ be übrigens das Hotel Castell in Zuoz $ besucht und bewertet (S. 90).


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Produktidee

In der oberen Bildreihe sieht man Florian Hauswirth bei seiner Arbeit. Im Entwurfsprozess hat er mit Stempeln verschiedene Musteranordnungen im Massstab 1:1 auf ensprechend grosse PapierbÜgen gedruckt. Unten sieht man, wie das Brandmarken des Teppichs erfolgt : Die Zeichen werden von Hand in den fertigen Teppich eingebrannt und anschliessend ausgewaschen, um die angesengten Fasern zu entfernen. Zurßck bleibt ein Muster von besonderer, einzigartiger Qualität.

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Hotel-Test

Designer Florian Hauswirth im Hotel Castell, Zuoz

«Am Morgen beim reichhaltigen Frühstücksbuffet glaube ich noch zu träumen: Ein Kunstexil im Engadin!»


12 HOTELS IM TEST

Exklusiv für die Wohnrevue testen ausgewählte Designer Schweizer Hotels – von Basel bis Zürich.

Basel

BAD BUBENDORF

Ftan

Lenzerheide

www.teufelhof.com

PARADIES

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www.paradieshotel.ch

Mitten in der herrlichen Berglandschaft steht das Hotel Castell. Ich bin gespannt, was hinter der Fassade des imposanten Gebäudes steckt, das 1912 / 13 erbaut wurde und gewiss Spuren einer bewegten Geschichte aufweist. Eingang und Bar mit dem angrenzenden historischen Saal sind imposant, ein spannender Mix aus Geschichte und zeitgenössischen Elementen. Fast fühlt man sich wie in einem Film. An Kunstwerken in Korridoren und Zimmern erkennt man den Stil des heutigen Besitzers Ruedi Bechtler. Ich entdecke David Shrigley, Fischli und Weiss, Roman Signer und freue mich über die Installation von James Turell im Garten. In der Roten Bar von Pipilotti Rist und Gabrielle Hächler gibt es Videos auf Flaschen projiziert, und der Zimmerschlüssel ist gestaltet von Olaf Breuning. Unser Zimmer riecht herrlich nach Arvenholz. Der massive Boden aus Bergahorn erhellt den Raum zusätzlich. Mit einfacher Gestaltung gelang es dem lokalen Architekten Hans-Jörg Ruch, das spezielle regionale Holz gut spürbar zu machen. Der Hamam von den UNStudios um Ben van Berkel ist eine zauberhafte Welt von Wasser, Dampf, Farben, Düfte, Lichtstimmungen. Feine Perlmutterplättchen evozieren eine Unterwasser-Tanzinszenierung. Es gibt selbstverständlich Zuozer Quellwasser und türkischen Tee. Danach als Apéro einen stilechten Sprizz (à la Milano) – der perfekte Übergang zum Abendessen im grossen Saal, wo man kulinarisch verwöhnt wird. Am Morgen beim reichhaltigen Frühstücksbuffet glaube ich noch zu träumen: ein Kunstexil im Engadin! F. H. Hotel Castell 7524 Zuoz Tel. 081 851 52 53, info@hotelcastell.chwww.hotelcastell.ch

Zürich

ALDEN

www.alden.ch

Crans Montana

SCHWEIZERHOF

www.schweizerhof-lenzerheide.ch

Zermatt

MIRABEAU

www.hotel-mirabeau.ch

Zürich

GREULICH

Laax

Beckenried-Luzern

www.rocksresort.com

www.schluessel-beckenried.ch

www.lecrans.com

ROCKSRESORT

POST

www.hotelpost.com

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www.badbubendorf.ch

LECRANS

Zermatt

Florian Hauswirth, Industriedesigner f h@florianhauswirth.ch, www.florianhauswirth.ch

Bubendorf

TEUFELHOF

www.greulich.ch

SCHLÜSSEL

Auf www.wohnrevue.ch finden Sie weitere Berichte von Designern, die diese Hotels besuchten.


Buchtipp

Produkte der alpenrepublik Swiss Design Braun Publishing AG, Salensteig 2011 232 Seiten, 668 Farbbilder ISBN 978-3-03768-048-3

home sweet home The Selby Is in Your Place Abrams, NY 2010 256 Seiten, 300 Farbbilder / Illustrationen ISBN 0-8109-8486-5

Seine Zeit als Modefotograf bei der «Vogue» und der «New York Times» öffnete Todd Selby so manche Tür in die Privaträume der VIPs. Das Buch ist ein grossartiger Mix aus stilvollen Home-Reportagen, alltäglichen Schnapp­schüssen, Illustra­ tionen und handgeschriebenen Interviews.

stuhl-tagebuch 100 Chairs in 100 Days and its 100 Ways Martino Gamper, Dent-De-Leone, London 2010 100 Seiten, 100 Farbbilder ISBN 978-0-95618885-7-1

Matino Gamper sammelte defektes, altes und ausrangiertes Mobiliar in den Strassen von London, um daraus Neues zu entwerfen. Es entstanden 100 Stühle, einer pro Tag. Das Projekt gleicht einem dreidimensionalen Skizzenbuch. Der soziale Kontext und die Geschichten, die in jedem einzelnen Stuhl stecken, sind dabei genauso augenscheinig und wichtig wie Design, Ästhetik und Funktionalität.

idee und realität Taxing Art­– When Objects Travel Gestalten Verlag, Berlin 2011 160 Seiten, farbig ISBN 978-3-89955-346-8

What is Art? Dieser Frage geht Beta Tank intelligent und nüchtern auf den Grund. So trennt sie Design und Kunst aufgrund ihrer ökonomischen Funktion und untersucht den Einfluss von Gesetzen und Steuern auf den kreativen Prozess.

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forschen in schöner umgebung David Chipperfield – Novartis Campus Christopf Merian Verlag, Basel 2011 80 Seiten, 70 Farbbilder und Pläne ISBN 978-3-85616-524-6

Das neue Novartis-Laborgebäude des Architekten David Chipperfield vereint technoide Industrie und Ästhetik. Künstlerische Arbeiten von Serge Spitzer und Ross Lovegrove als Hommage an die Naturwissenschaft vollenden die Fusion.

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Die Geradlinigkeit der Toblerone, die Perfektion des Spargelschälers und die Nüchternheit des Schrifttyps Helvetica bestätigen die Schweizer Mentalität von Strenge und Genauigkeit. Doch dass die Alpenrepublik weit einfallsreicher und vielseitiger ist, zeigt dieser Band anhand aktueller Jungdesigner sowie weltweit bekannter Designklassiker. Die Palette reicht dabei von Mode über Möbel, Uhren, Schmuck, Sportgeräte und Produktdesign.


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INDUSTRIEMÖBEL – PROTOTYPEN DER MODERNE

Mudac Place de la Cathédrale 6, 1005 Lausanne www.mudac.ch bis 25.9.11

Bauhaus-Archiv Klingelhöferstrasse 14, D-10785 Berlin www.bauhaus.de bis 29.8.11

FRANCOIS BERTHOUD – DIE KUNST DER MODE-ILLUSTRATION

MADE IN SWITZERLAND

MAK Stubenring 5, AT-1010 Wien www.mak.at bis 30.10.11

Marcel Wiedmer sammelt Gegenstände, die entweder mit dem Vermerk «Schweizer Fabrikat» oder einer Armbrust versehen sind. Mittlerweile sind über 2500 Exponate zusammengekommen. Wer sein privates Museum besuchen möchte, kann dies auf Anmeldung tun. Marcel Wiedmer Katharinengasse 11, 9000 St. Gallen 079 787 69 54, armbrust@bluewin.ch

DESIGN SCHWEIZ

Museum für Gestaltung Ausstellungsstrasse 60, 8005 Zürich www.museum-gestaltung.ch bis 9.10.11

TENDENCE FRANKFURT Internationale Konsumgütermesse Messe Frankfurt www.ch.messefrankfurt.com www.tendence.messefrankfurt.com 26. bis 29.8.11

Die Ausstellung widmet sich Arbeitsmöbeln, die als Hilfsmittel in Fabriken entstanden und sich durch reduzierte Gestaltung auszeichnen.

Die in Berlin ansässige Galerie Hans-Peter Jochum widmet der Schweizer Moderne von 1930 bis 1960 eine Ausstellung. Gezeigt werden Möbel und Leuchten Schweizer Designpioniere wie Hans Bellmann, Rico und Rosemarie Baltensweiler, Jacob Müller und Max Bill. Hans-Peter Jochum Bleibtreustrasse 41, D-10623 Berlin www.hpjochum.de bis 30.7.11

AI WEIWEI Art / Architecture

Kunsthaus Bregenz Karl-Tizian-Platz, 6901 Bregenz www.kunsthaus-bregenz.at 16.7. bis 16.10.11

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BAUEN & MODERNISIEREN

In sieben Hallen und mit dreizehn Sonderschauen werden während der Messe «Bauen & Modernisieren» in Zürich alle Themen von der Wahl des Bauplatzes bis zur Farbe des Bads abgedeckt. Hier erhalten Sie fundiertes Wissen über Fenster und Bodenbeläge, das vernetzte Wohnen, Minergiestandards, nachhaltige Energiequellen wie Geothermie, Sonne und Holz sowie die Aussicht auf Fördergelder. Neu an der Messe vertreten ist die Sonderschau «Räume gestalten» mit den Schwerpunkten Möblierung, Farbe, Licht, Design und Gartengestaltung. Die neuste Ausgabe der Wohnrevue wird während der Messe kostenlos verteilt. Ausserdem verlosen wir 25 × 2 Tickets unter www.wohnrevue.ch Bauen & Modernisieren Messe Zürich Halle 1–7 www.bauen-modernisieren.ch 1. bis 4.9.11

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Anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums des Fagus-Werks und seiner Aufnahme in die Weltkulturerbeliste der Unesco zeigt das Bauhaus-Archiv in Berlin die Ausstellung «Die Moderne im Blick. Albert Renger-Patzsch fotografiert das Fagus-Werk». Albert Renger-Patzsch bestimmte mit seinen Fotografien, die zu Werbezwecken erstellt wurden, das Wahrnehmungsbild des von Walter Gropius in Zusammenarbeit mit Adolf Meyer 1911 entworfenen Gebäudekomplexes.


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Wohnrevue 7 2011

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Das Beste an gutem Design: Es ist nicht nur funktional, sondern auch schön anzusehen. Die Giesskanne «Aquastar» von Eva Solo muss nach dem Bewässern der Pflanzen nicht gleich in einen Schrank versorgt, sondern darf im Gegenteil als Objekt aufgestellt werden. Sie besteht aus geblasenem Kunststoff und einem Aufsatz aus verchromtem Kunststoff. Dank des spitzigen Zulaufs kann ganz gezielt gegossen werden, auch kleinste Töpfe. Um Wasser nachzufüllen, kann die Tülle abgenommen werden. Die Giesskanne umfasst 2,1 Liter und ist in einer Ausführung in Blütenweiss und Anthrazit erhältlich. Damit sie möglichst lange schön bleibt, am besten drinnen aufbewahren.

ANGEBOT (bitte ankreuzen) Ich bin Abonnent/-in der Wohnrevue und bezahle CHF 35.–. Ich bin Nichtabonnent/-in und bezahle den regulären Preis von CHF 49.–. Ich löse neu ein Jahresabo der Wohnrevue für CHF 84.– und profitiere ebenfalls vom Sonderangebot zum reduzierten Preis. anthrazit / Anzahl

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E-Mail

Datum / Unterschrift BESTELLUNG EINSENDEN AN: Boll Verlag AG, Leserangebot Wohnrevue, Stationsstrasse 49, Postfach 129, 8902 Urdorf

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Vorher – Nachher

Phase 1: Alles neu, ausser deN VoRhängeN gefallen und der bestehende Parkettboden durch sandfarbene Steinplatten ersetzt werden sollte. Als Möblierung wurde ein bequemes Sofa gewünscht, das für die ganze Familie Platz bietet. Dazu ein passender Salontisch, an dem die Kinder auch zeichnen und spielen können, sowie ein haustiertauglicher Teppich. Ein weiteres Bedürfnis sei es, den offenen Eingangsbereich zum Wohnbereich hin in irgendeiner Art abzutrennen, und im Essbereich sollte ein grosszügiger Esstisch Platz finden. Die Beleuchtung wurde ebenfalls angesprochen und der Wunsch nach einem Konzept für eine optimale, behagliche Lichtsituation im ganzen Wohnbereich geäussert. Auch eine neue Wandfarbe wurde in Betracht gezogen, um die angenehme Atmosphäre zusätzlich zu fördern. Anhand von Fotos und einem Grundriss der beste-

henden Situation machte sich Reto Dünnenberger an die Arbeit, ein passendes Konzept auszuarbeiten, welches den Kunden bei einem zweiten Termin im Geschäft in Uster vorgestellt werden sollte. wünsche des auftraggebers:

–  Neue Möblierung des Wohn- und Essbereichs –  Trennung des Eingangs- zum Wohnbereich –  Beleuchtungskonzept

Im nächsten Heft zeigen wir Ihnen die Planung. Konzept und Umsetzung:

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Wohnrevue 7 2011

Ausgangslage: Der Kunde, eine Familie mit zwei Kindern, nahm mit Feurer Design Möbel als Erstes per Mail Kontakt auf. Sie suchten eine neue Lösung für die Gestaltung des Wohn- und Essbereichs ihrer Eigentumswohnung. Alles sollte neu eingerichtet werden, nur die Vorhänge wollten sie behalten. Beim ersten Termin vor Ort kam zum Ausdruck, dass eigentlich auch die Neugestaltung der Küche ein Thema ist. Hier konnte dann durch Feurer ein Kontakt zur Firma Tossa hergestellt werden, die in der Folge die Küche entworfen und umgesetzt hat. Mit gezielten Fragen begann der Berater Reto Dünnenberger herauszufinden, welche Bedürfnisse beim Kunden Priorität haben und welche Vorlieben für Materialien und Farben bestehen. Es zeichnete sich ab, dass ihnen Eichenholzmöbel sehr gut

Ein neues, familientaugliches Sofa muss her.

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Branchen-News

holz im trend Die Rüegg-Studios liegen mit ihren HeizCheminées bei der Diskussion um alternative Energieträger voll im Trend. Mit der Eröffnung des ersten Franchising Rüegg Studios in Dietlikon am 16. Juni 2011 will Markus Rüegg der grossen Nachfrage Folge leisten. Markus Rüegg Feuer AG Aegert-Weg 7, Industrie Süd, 8305 Dietlikon Tel. 044 905 60 90 www.markusruegg.ch

BELUX MIT NEUEM CEO Der Schweizer Leuchtenhersteller Belux wird seit 2011 von Ralf Schmitz als neuem Geschäftsführer geleitet. Er will vermehrt auf die Zusammenarbeit mit jungen Schweizer Designern und auf innovative Technologien setzen, insbesondere auf die LED-Technologie. www.belux.com

DIEZ KURATIERT BLICKFANG Der Münchner Designer Stefan Diez wird alle vier kommenden Blickfang-Messen (Wien, Zürich, Stuttgart und Basel) unterstützend begleiten. Er tritt damit die Nachfolge von Stephen Burks an, der die Designmesse im vergangenen Jahr massgeblich geprägt hat. www.blickfang.com

tische in weberei Nachdem der alte Standort in Steg aus allen Nähten zu platzen drohte, ist Tossa, der Spezialist für Möbel aus europäischem Holz, umgezogen. Er bleibt die «Möbelwerkstatt an der Töss», denn neu befindet er sich in Turbenthal. Dort hat er sich in einer ehemaligen Weberei, genau genommen in der Jacquardhalle der Marke Bonjour Switzerland, eingenistet. Die Erfolgsgeschichte kann weitergehen.

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DESIGN UND MATERIAL Mit dem Ziel der Verknüpfung von Material und Design haben sich das MaterialArchiv und das «eMuseum» der ZHdK zusammengeschlossen. So verbinden sie Materialwissen, Design und ein Stück Alltagskultur. www.materialarchiv.ch

Wo ist wALTER? … in Zürichs Trendquartier! Zwischen der Letten-Zugbrücke mit den neu genutzten Viaduktbögen und dem Bahnhof Hardbrücke finden wir ihn, «Walter». Der Möbelladen bietet Altes neu und Neues alt an: Wunderschönes Antik- und Vintage-Inventar sowie neue Produkte und Möbel aus recycelten Materialien. Holz, Metall, Jute, Keramik, Leinen und Leder wurden aus aller Welt zusammengetragen. Hier wird liebevoll ausgesucht und restauriert, und die Kombination von natürlichen Stoffen mit schlichtem Design erzeugt charmante Kontraste. Walter Vintage-Möbel und Accessoires Geroldstr. 15, 8005 Zürich Tel. 044 201 83 83 www.walterwalter.ch

Tossa, Möbelwerkstatt an der Töss Tösstalstrasse 13, 8488 Turbenthal Tel. 055 245 15 16 www.tossa.ch

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Branchen-News

Bonaldo inszeniert design Mit einem schönen Fest unter dem Motto «SwitchOn» und einer wunderbar choreografierten Tanzshow wurde am 9. Juni der neue Schauraum von Bonaldo in Padua eingeweiht. Das Gebäude ist ein Entwurf des italienischen Architekten Mauro Lipparini, der ihm musealen Charakter verliehen hat. Tatsächlich sollen in den Räumlichkeiten, die sich auf 6000 Quadratmeter erstrecken, nicht nur die Kollektionen von Bonaldo gebührend inszeniert werden, sondern auch Ausstellungen, Konzerte und kulturelle Veranstaltungen stattfinden können. Von aussen glänzt das Bauwerk mit einer Fassade, die vollständig aus Glasziegeln besteht. Das Innere des Gebäudes ist in zwei Hauptbereiche aufgeteilt: einen Ausstellungsraum sowie einen Empfangs- und Meeting-Bereich. Mauro Lipparini hat auch schon Möbel für das Familienunternehmen, das auf eine 85 -jährige Geschichte zurückblickt, entworfen. Er schätzt die Zusammenarbeit: «Bonaldo ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus. Im Gegenteil! Sie sagen nicht: Alles was wir früher gemacht haben, ist gut. Sondern: Wir müssen immer besser werden.» Bonaldo Borgoricco (Padua) www.bonaldo.it

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Qualität dank swiss made Seit April dieses Jahres ist Silvia Bürki neue Marketingleiterin von Fraubrunnen. Ihr erklärtes Ziel ist, die gute Position im Marktsegment der innovativen, designorientierten Möbel zu stärken und auszubauen. «Wir wollen mit Swiss Made und Design den Bekanntheitsgrad von Fraubrunnen steigern. Die grosse und spannende Herausforderung ist es, mit Innovation und Individualität aus der Masse herauszustechen», sagt Silvia Bürki. Zur Gewährleistung hoher Qualität wird viel Wert auf stete Weiterentwicklung gelegt, zum Beispiel bei den erfolgreichen «Art»-Kollektionen (siehe auch Seite 109 ). Von den achtzig Mitarbeitern kümmern sich fünf allein um die Design- und Produktentwicklung. Ausserdem verfügt Fraubrunnen über modernste Produktionslagen mit CNC-Maschinen und Robotern – im Standort Schweiz. «Eine Verlagerung der Produktion ins Ausland kommt für uns nicht infrage», sagt Silvia Bürki. Immerhin trägt die Firma ja sogar die Ortsbezeichnung ihrer Produktionsstätte als Namen. Nachhaltigkeit gibt aber nicht nur bei der Wahl des Standorts den Ton an. Bei Fraubrunnen werden grundsätzlich keine Tropenhölzer verarbeitet, und die gesamte ­Energie, die Fraubrunnen für die Produktion benötigt, ist zu hundert Prozent erneuerbar. Nächstes Jahr feiert der Betrieb übrigens bereits sein 100-jähriges Bestehen.

olympias gärtner Jan Hauser, Olympias letztjähriger Bronze­ medaillengewinner im Curlen, eröffnet mit «Hauser Living» die grösste Gartenmöbelausstellung der Schweiz. Im industriellen Flair der ehemaligen Maschinenfabrikhalle in Freienbach befinden sich Pflanzen, Möbel, Accessoires und Aussenbeleuchtungssysteme. Die Halle wurde vom Familienunternehmen in Eigenregie sanft renoviert. Neben neuen Feuerstellen und plätscherndem Wasserfall führen die noch ursprünglichen Eisenbahnschienen mitten durch die Ausstellung. Die Aussteller haben hier die Möglichkeit, ihren Auftritt selber zu planen und zu gestalten. So bekommt jede Marke ihre ganz eigene Ausstrahlung und bleibt authentisch. Darunter befinden sich Topmarken aus dem In- und Ausland sowie kleine Manufakturbetriebe.

Fraubrunnen Kirchstrasse 30, 3312 Fraubrunnen Tel. 031 760 20 20 www.fraubrunnen.com

Hauser Living Wolleraustr. 31, 8807 Freienbach Tel. 055 420 48 91 www.hauserliving.ch

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Branchen-News


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Wettbewerb

Loftig lange Küchen

BILDerRÄTSEL

Damit gar nicht erst Fragen aufkommen: Als in New York Lofts zum bevorzugten Domizil von Künstlern wurden, geschah dies aus ökonomischen Gründen. Vermeintlich normale Appartements waren längst zu teuer. Insofern erklärt sich auch die lang gestreckte Küchenzeile simpel aneinandergereihter Elemente aus den räumlichen und ökonomischen Bedingungen: Arbeitsplatte drauf, und fertig ist die Loft-Küche. Wer gern, womöglich gar noch oft kocht, schätzt hingegen kurze Wege. Insofern verwundert kaum, wenn die Schweizer Eigentümerin eines Hauses von Richard Neutra über dessen klassisch amerikanischen Küchenzuschnitt schwärmt: «Die bestfunktionierende Küche, die ich je hatte!» Klassisch amerikanisch? Was wie ein Widerspruch erscheint, besteht aus einem U-förmigen Grundriss, in dem Köchin oder Koch das Zentrum sind. Mit einem Schritt sind Spüle, Geschirrspüler, Herd, Mülleimer und – erst das macht eine Küche zur amerikanischen – die zum Wohnraum offene Bar-Theke erreicht. Einzig zu den typisch amerikanischen Monster-Kühlschränken besteht meist ein Respektabstand von mehr als drei Schritten. Sie bilden in der Regel den seitlichen Abschluss, oft integriert in eine Trennwand gegenüber dem Wohnbereich, gewöhnlich gerahmt von Schränken, in denen Geschirr und Gläser verstaut sind. Apropos Gerätschaft: Im Rahmen des «grösser, schneller, weiter», dessen Ursprung im amerikanischen Kulturbegriff verborgen bleibt, haben auch Geschirrspüler und Gefriertruhen Einzug in die europäische Küche gehalten. Ein Siegeszug der Technik und des Energiekonsums, der ganz im Gegensatz zur Einfachheit italienischer Kochkunst beispielsweise steht und der vermuten liesse, die Raffinesse der Speisenzubereitung habe längst Dimensionen angenommen, die den Untergang von Gault-Millau und Michelin beschleunigt. Ginge doch kaum noch jemand mehr essen, solange daheim billiger bessere Speisen zubereitet werden können. Was jedoch bedauerlich wäre. Ebenso bedauerlich, würde sich die gegenteilige Faustformel als richtig erweisen. Derzufolge sinkt mit jedem Laufmeter Küchenmöblierung der Nutzungsgrad, während der Grad der Technisierung unvermeidlich anzusteigen scheint. Was aber erklärt dann den Erfolg von Kochsendungen auf allen Kanälen?

Haben Sie diese Ausgabe der Wohnrevue aufmerksam durchgeblättert? Dann erkennen Sie sicher, welches im Heft abgebildete Produkt wir hier durchs Kaleidoskop betrachten. Nennen Sie uns den entsprechenden Namen sowie Hersteller, und gewinnen Sie ein Ensemble in Weiss im Wert von ca. CHF 1053.–. Lösung einsenden an: Boll Verlag AG, Wohnrevue «Wettbewerb» Stationsstrasse 49, 8902 Urdorf oder übers Internet mitmachen: www.wohnrevue.ch Einsendeschluss: 12. August 2011. Die Gewinnerinnen oder die Gewinner werden in der übernächsten Ausgabe der Wohnrevue (Heft 9 2011) bekannt gegeben.

Herzliche Gratulation! Der Wettbewerbsgewinner der Ausgabe 5 2011 ist : Christian Essigmann 8005 Zürich Er gewinnt eine Waschmaschine «WA GL6 E» von Electrolux. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Kolumne Klaus Leuschel


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Inspiriert wurde das Sideboardsystem «Hillside» von moderner Architektur, die sich von gewohnten Winkeln löst. Die verschiedenen Formate lassen sich hierbei individuell kombinieren. Design: Claesson Koivisto Rune. arflex sabatino@collezioni.ch www.arflex.com

Bewegte Fronten Reliefstrukturen bei Schrankoberflächen sind momentan ziemlich angesagt. Da liegt das Modell «Reef» von interlübke mit seinen vor- und zurückspringenden Fronten also voll im Trend. Entwurf: Neuland Industriedesign hafneragent@bluewin.ch www.interluebke.com

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Wandhängend oder stehend


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Weiterentwickelt Bezüglich ihrer Designlinie für den Bereich Wohnen bietet fraubrunnen vier Kollektionen an: «Sideart», «Lineart», «Flowart» und «Formart». Hier abgebildet ist «Formart», für das es im Zuge eines Relaunches ein paar Neuerungen gab. So sind zum Beispiel die Wand- und Nischenelemente eine Weiterentwicklung des Korpussystems. Die eingeschobenen Nischenelemente (auch mit Beleuchtung erhältlich) können dabei als zusätzliche Teile zwischen Bodenkorpus und Stufenelement eingesetzt werden. So nehmen sie beispielsweise Hi-Fi-Geräte auf oder fungieren als Abstellflächen für den Fernseher. Besonders flexibel sind auch die Wandelemente einsetzbar, die sich – senkrecht montiert – gut als Bücherregale machen, oder – waagrecht montiert – einfach Abstellflächen für allerlei bilden. Neu ist auch die Glasvitrine für die Wandmontage, die im Detail auf dem zweiten Bild zu erkennen ist. Der Korpus ist bei diesem Beispiel anthrazitfarben lackiert und mit einer semitransparenten Glastür ausgestattet, die sich über Eck öffnen lässt. Die integrierte Beleuchtung setzt zusätzlich Akzente.

Differenziert Mit einem Interior Innovation Award 2011 prämiert wurde das neue Textil «Salut» von kinnasand. Der Stoff mit einer Breite von 143,5 Zentimetern setzt sich aus zart differenzierten Flächen zusammen, die ein wenig an eine Wabenstruktur erinnern. Die feine Abstufung bezüglich der Weissnuancen und der Materialität beleben den Stoff und lassen ihn nicht eintönig wirken. Das Textil besteht zu 75% aus Baumwolle, 10% Polyamid, 10% Polyester und 5% Metallfasern. Das Gewicht pro Quadratmeter beträgt hierbei achtzig Gramm. Das Textilunternehmen mit schwedischen Wurzeln blickt im Übrigen auf eine bereits 200-jährige Geschichte zurück und unterhält Showrooms in Stockholm, Oslo und München.

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Schaufenster

SCHLICHT ELEGANT Neuzugang beim italienischen Spezialisten für Lederstühle FRAG ist unter anderem das Modell «Lilly», das auf der diesjährigen Mailänder Möbelmesse ausgestellt wurde. Der vollständig mit Leder bezogene Polsterstuhl ist ein Entwurf des jungen Designers Michele di Fonzo, der auch für das neue Stuhlmodell «Anthea» verantwortlich zeichnet.

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gianni.fedrigo@bluewin.ch www.frag.it

ERFOLGREICHE KOOPERATION Die mit der Quarzoberfläche «Silestone» vom spanischen Unternehmen Cosentino ausgerüstete Küche «Library» – Design: Philippe Starck – wurde mit dem Interior Innovation Award 2011 ausgezeichnet. WARENDORF warendorf@afg.ch www.warendorf.eu

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Goldrausch

grosszügig

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens von raumplus hält ein Hauch Luxus Einzug in die Kollektion. «Goldtaler» zählt zur Jubiläums-Edition und glänzt mit goldenen Flöckchen auf der Gleittürfront, die hier kombiniert wird mit Rahmen und Führungsschienen des Systems 720 – natürlich auch in Gold (matt). Im Innern ist das Modell mit dem platinweis­ sen Ordnungssystem «Legno» ausgestattet.

Das 100 Zentimeter breite und damit üppig bemessene Waschbecken gehört zur neuen umfangreichen Serie «Genesis», die neben diversen wandhängenden und stehenden Beckenausführungen auch Toiletten, Bidets und Wannen umfasst. Globo

Spezialist für Aussen(t)räume

Licht und leicht

pergola Design aus Baar / Sihlbrugg bietet nicht nur massgeschneiderte Pergolen und Holzböden für den Aussenbereich an, sondern beispielsweise auch Beschattungs- und Sichtschutzsysteme sowie Gartenmöbel wie das Modell «Vinca» von Corradi.

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nichts wie raus! Mit der «Riva Lounge» lässt sich das Wohnzimmer auch nach draussen holen. Die Modelle aus HPL gibt es in Weiss, Grau oder in Holzoptik. Die Oberflächen sind einfach zu reinigen, kratzfest und trotzen auch der Witterung in Salzwassernähe; die Polster (anthrazit, beige, schwarz) sind zudem schmutzabweisend und nässeundurchlässig. conmoto info@conmoto.com www.conmoto.com

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Was würden Sie am liebsten in Ihrem Wohnzimmer alles verstauen können? Bücher, CDs, selten benutzte Bestecke, Schreibutensilien, Vasen… ? Egal, was es sein sollte, das modulare Programm «Alea» bietet mit seinen unterschiedlich kombinierbaren Komponenten genügend Stauraum – für so allerlei. Aber auch Platz, um die schönsten Sachen, die man gerne zeigt, in Szene zu setzen. Zur Auswahl stehen verschiedene Materialien und Grössen. KETTNAKER m.haeseli@trendmanagement.net www.kettnaker.com

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Bestehend aus Sofa und Sessel, gehört die Sitzgruppe «T-Ray» zu den aktuellen Möbelprogrammen von WALTER KNOLL. Besonderes Merkmal ist die auffällige Faltung an der Seitenwange. Die Sitzbreiten betragen 75 (Sessel), 145, 180 und 205 Zentimeter. Gestaltet wurde das Möbel vom Architekten Hadi Teherani, der sich unter anderem auch dem Entwerfen von Möbeln widmet und nicht nur Büros in Hamburg, sondern auch in Moskau, Dubai sowie Abu Dhabi unterhält.

Wenn es abends draussen kühler oder die Lust auf Romantik grösser wird, ist eine Feuerstelle wie die von WIRTH & SCHMID eine prima Sache. Die Schale ist wahlweise mit einer hitzebeständigen Lackbeschichtung (Bild) oder einer edlen Rostpatina versehen. Der Durchmesser der Schale beträgt 80 Zentimeter und bietet damit ein durchaus stattliches Flammenspektakel auf der Terrasse oder im Garten. info@wirth-schmid.ch www.wirth-schmid.ch

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GUT VERSTAUT ODER SCHÖN PRÄSENTIERT


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BLOG Unser Blog bietet regelmässig spannende, zusätzliche Informationen zum aktuellen Designgeschehen.

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Ein Schrank für jede (lebens)lage

Familienzuwachs mit Auszeichnungspotenzial

«Wardrobe» – zu Deutsch auch einfach «Garderobe» – nennt sich das neue flexible Modulsystem des dänischen Herstellers montana. Aus fünf Einzelmodulen bestehend, möchte das neue Modell dem Benutzer ein hohes Mass an Flexibilität in Sachen Ordnung, Anordnung und damit der Gestaltungsmöglichkeit geben. Die fünf Einzelkomponenten können zu einem wandhängenden Arrangement kombiniert, aber auch auf einen Sockel oder Füsse gestellt werden. Für diejenigen, die Mobilität ganz besonders wertschätzen, gibt es auch die Möglichkeit, die individuell zusammengestellten Elemente auf Rollen zu setzen. Wem das abgebildete Weiss zu langweilig ist, dem stehen für die Fronten natürlich auch zahlreiche unterschiedliche Farben zur Verfügung. Für die Gliederung und Aufteilung im Schrank­innern sorgen verschiedene Systeme. Übrigens: Anlässlich der diesjährigen Möbelmesse im Januar hat Montana einen Showroom in der Design Post in Köln eröffnet.

Den hier abgebildeten neuen Tisch-und Stuhl­ modellen «Jalis» ging im vergangenen Jahr die gleichnamige Polstermöbelgruppe von Jehs + Laub voraus. Inspiriert von orientalischen Lebens- und Wohnräumen lehnten sich die Stuttgarter Designer beim Sofa an die losen Kissen an, auf denen man dort am Boden sitzt (wir berichteten ausführlich in einem Interview in der Ausgabe WR12/2010, Seite 63). Die Sitzlandschaft wurde bereits mit dem Red Dot Award ausgezeichnet. Nun baute man die Serie mit einer entsprechenden Tisch- und Stuhlvariante aus. Das Sitzmöbel ist mit und ohne Armlehnen erhältlich sowie mit einem Untergestell aus Eschenholz, einer filigranen Metallkonstruktion, einem Tellerfuss oder einem Vierfussgestell mit Rückhol­ mechanik. Der dazu passende Tisch ist mit runden oder eckigen Platten lieferbar, die an ihren Kanten besonders schmal zulaufen und so filigraner wirken. cor

montana@montana.dk www.montana.dk

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r.wullschleger@cor.de www.cor.de

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Schaufenster


Schaufenster

Kleines Inselreich

1, 2, 3, 4 – 5!

Wie kleine Inseln muten die Beistelltische aus der Feder von Anne-Mette Bartholin Jensen und Morten Ernst an. Die organisch geformten Modelle sind in verschiedenen Farben zu haben. Entstanden ist der Entwurf «Insula», der des Weiteren Ess- und Kon­ ferenztischvarianten umfasst, für erik joergensen.

Warum sich der Beistelltisch von Philipp Mainzer «Vier» nennt? Vielleicht weil es den Anschein macht, er bestünde aus vier Glasscheiben? Mmh, tut er doch gar nicht, es sind nämlich fünf! In Grau und Dunkelblau. e15

info@erik-joergensen.com www.erik-joergensen.com

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erica.erni@freesurf.ch www.e15.com

Sagenhafter Name «Ikarus» nennt sich das Sitzmöbelprogramm von Designer Wolfgang C. R. Mezger. Der griechischen Sage nach stürzte Ikarus bei einem übermütigen Flug mit Wachsflügeln ins Meer. Wollen wir hoffen, dass diesem Entwurf ein ähnlich dramatisches Schicksal erspart bleibt und er sich stattdessen zu Höhenflügen aufmacht! artanova info@artanova.ch www.artanova.ch

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Meeresbrise

Wandelbar

Anfang des Jahres in Köln präsentierte verzelloni auf dem Messestand des Textilherstellers

Kinnasand drei Modelle des legeren Sessels «Zoe» (Entwurf: Lievore Altherr Molina, 2006) in aussergewöhnlichem Gewand. Der Farbverlauf des neuen Leinenstoffes «Azuro» von dunklem bis hin zu ganz hellem Blau liess dabei eine frische Meeres­ brise durch die Hallen wehen.

Dank des verstellbaren Rückenteils verwandelt sich «Shiva» durch Drücken gegen die Rückenkissen, die dann hochklappen, zum Hochlehner. Die losen Lendenkissen stützen und bieten zusätzlichen Sitzkomfort. Dadurch, dass die Sitzhöhe relativ gering ist, wird der junge Charakter des Sitzmöbels betont, die Modularität trägt zudem der Flexibilität Rechnung. jori

arbeiten – ruhen – arbeiten

Klein, aber Magisch

Nachweislich lässt sich die Leistungsfähigkeit – auch am Arbeitsplatz! – durch einen Powernap verbessern. Der Büroeinrichter haworth hat diesbezüglich die neue Liege «Loftchair» entwickelt, die per Knopfdruck die Position für das Rücken-, Oberschenkel- und Fussteil stufenlos in eine individuell bequeme Position bringt. Design: Mike Traenkel.

Das (Schreibtisch-)Lautsprechersystem «MicroMagic II» kann dank der Bluetooth-Unterstützung die Musik vom Notebook oder Smartphone drahtlos wiedergeben, funktioniert selbstverständlich aber auch mit Kabel. Masse der Lautsprecher (Typ Elac 301.2): 9 × 12 × 13 cm. Subwoofer / Verstärker: MicroSub 2010 BT. Gesamtleistung: 80 Watt. elac

tom.saurer@simplys.ch www.verzelloni.it

jori@jori.com www.jori.com

info.ch@haworth.com www.haworth.ch

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peka Luzernerstrasse 20 6295 Mosen peka@peka-system.ch www.peka-system.ch poggenpohl Postfach 642 6014 Littau info@poggenpohl.ch www.poggenpohl.ch rational Postfach 1120 DE-49310 Melle info@rational.de www.rational.de scavolini Best Kitchen GmbH Hohlstrasse 507/509 8048 Zürich info@arredopiu.ch www.scavolini.com

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Wir waren in Portugal bei der Korkernte dabei. Was man alles aus der erstaunlich vielseitigen Rinde der Korkeichen machen kann, zeigen wir in der nächsten Ausgabe.

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Letzte Seite

AUF DEM SPRUNG Aufgezeichnet von: Line Numme Foto: Björn Allemann

«Ein eigenes WC haben wir keines. Wir teilen es uns mit Atelierbesitzern hier im Gebäude. Unsere zwei Räume haben gerade noch eine wohnliche Grösse. Über uns ist auch noch ein Loft, das viel grösser ist und für viel Geld ausgebaut wurde – da kann man die Dimensionen verlieren. Es ist aber auch nicht offiziell bewohnt. In der Stadt Zürich ist es so, dass die Industriezone für das Gewerbe und die Wohnzone für Wohnraum geschützt ist, darum darf man eigentlich in der Industriezone nicht wohnen und umgekehrt. Ich habe vor zwei Jahren schon in diesen Räumen gearbeitet. Bald habe ich aber festgestellt, dass die Räume eher fürs Wohnen geeignet sind, weil man dann mehr in Bewegung ist. Im Winter wird es recht kühl, also nichts für die sitzende Arbeit am Computer. Wir haben einen kalten Boden. Ein Problem, gerade mit einem kleinen Kind. Wir sehen dafür aber das Positive in der Freiheit, die der

Raum bietet. Er hat schon viele Spuren und schreibt mir nichts vor, ausser wo das Wasser herkommt. Ich möchte mir den Raum auch nicht zu sehr aneignen, stelle nur Dinge hinein. Ich weiss ja nicht, wie lange ich hier sein darf. Wir haben weder etwas gestrichen, noch sonst verändert. Zum Duschen rollen wir die Badewanne mit Brause in die Raummitte über den Ablauf und schliessen den Schlauch an. Zu Anfang hatten wir einfach eine Kochplatte. Mit der Zeit denkt man aber, es wäre schon auch schön mal einen Kuchen backen zu können. So haben wir uns einen Gasherd mit Backofen zugelegt, und holen jeweils an der Tankstelle wieder eine neue Gasflasche. Schon während meines Designstudiums habe ich das Extreme gesucht. Die Freiheit, nicht mehr zu besitzen als das Wesentliche. Nur den «Cocon», das was du wirklich brauchst. Ja, Wohnen ist wohl das zentrale Thema in meinem Leben.»

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