Brixner 188 - September 2005

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Jahrgang 16 - Nr. 09 September 2005

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Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Leitbild für Brixen

Visionen für die Zukunft Rückblick

Vorschau

Citybus

» S. 14

» S. 4

» S. 34

Die wichtigsten Stationen im politischen Leben des Altbürgermeisters Klaus Seebacher

Albert Pürgstaller im Interview über seine ersten 100 Tage als Bürgermeister von Brixen

Wie Brixen mit innovativer Technik die neuen CitybusLinien attraktiv machen will


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Editorial

September

Thema 4

4 Stadtentwicklung: Ein Leitbild für Brixen

Menschen&Meinungen 11

14 Klaus Seebacher: Sternstunden eines Bürgermeisters 18 Portrait: Hans Zingerle 20 Umfrage: Frischer Wind?

Abschied von Klaus

Brixen&Milland 23

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Es war eine angekündigte Katastrophe: Alt-Bürgermeister Klaus Seebacher ist am 12. September im Brixner Krankenhaus nach dreimonatiger Agonie verstorben. Am 13. Juni hatte er bekanntlich einen Gehirnschlag erlitten, und die Ärzte signalisierten von Anfang an nur wenig Hoffnung auf Heilung.

Interview mit Albert Pürgstaller Acquarena: „Ich muss draußen bleiben“ Event: Salon Happy Hair Citybus: Der Bus kommt Sanitätsbetreib Brixen: Alle Bemühnungen umsonst? Autobahn-Feinstaub reduzieren Event: Alupress

Klaus Seebacher war ein guter Bürgermeister. Er kam aus der Wirtschaft, was man ihm immer wieder vorhielt, und hatte trotzdem ein großes Herz und viel Verständnis für soziale Belange. Er war nicht besonders fotogen, und unter uns Presseleuten kursierte schon der Gag, dass man 20 Fotos von ihm schießen müsse, um ein brauchbares zu bekommen. Er war auch etwas zerstreut: Interviews mit ihm waren einigermaßen anstrengend, weil er mehrmals und ohne Vorwarnung von einem Thema ins nächste wechselte. Manchmal beugte er sich während des Interviews nach vorne und deckte mit einer Hand das Mikrophon zu, um mir das eine oder andere kleine Gemeindegeheimnis zu verraten.

Dörfer&Fraktionen 41

43 Sichere Sachsenklemme 46 Vahrn: Fernes Heizwerk

Kunst&Kultur 49

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Dekadenz: Lustiges vom Lande und anderswo SS-Geiseln in Südtirol Post für die Flohstreicher Kapitaler Jazz! Musik und Kirche: Musik ist mehr als eine Beigabe Radierungen großer Meister Wo man singt, da lass dich nieder... tpz: Theater-Marath on Bildhauer Eduard Rumpf: Vielseitig in Person

Sport&Co. 63

Seit es den „Brixner“ gibt, war Seebacher Bürgermeister unserer Stadt. Anfangs habe ich ihn noch mit „Herr Bürgermeister“ angesprochen, bald aber duzte er mich – ebenfalls ohne Vorwarnung, und ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich eine Weile gebraucht habe, auch zu ihm ganz einfach „Klaus“ zu sagen.

64 Schwimmclub Brixen: Spaß am Schwimmsport 67 Unbekannter beschädigt Klettergarten 68 Brixia Sport: „Brixen bewegt sich“

Spezial 71

71 Kinderfotos

Tipps&Events

Impressum

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82 Veranstaltungen und Weiterbildung

Der „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Auflage: 8.800. Preis Abonnement: 1 Euro. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St.

Anzeigenverkauf: Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Tel. 0472 060200 - Fax 0472 060201 - E-Mail sonja.messner@brixmedia.it

Redaktionsanschrift: „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Tel. 0472 060200 - Fax 0472 060201 - E-Mail brixner@brixmedia.it

Druck/Fertigstellung: AthesiaDruck Brixen

Eigentümer: Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Willy Vontavon Redaktionsmitglieder: Willy Vontavon (wv), Doris Brunner (db), Marlene Kranebitter Zingerle (mk), Andreas Hempel (ah), AnnaMaria Mitterhofer (amm), Thomas Oberrauch (to), Claudia Contu (cc), Oskar Zingerle (oz), Günther Eheim vulgo Sigmund (GEvS), Elmar Albertini (ea), Barbara Fuchs (bf), Manuela Kerer (mak), Alexandra Laber (al), Dietmar Pattis (dp), Hildegard Gargitter (hg), Elisabeth Stürz (es) Layout & DTP-Satz: Gabriele Tauber, Brixmedia

Nächster Redaktionsschluss: 3. Oktober 2005 Werbeannahmeschluss: 7. Oktober 2005 Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, daß sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in den Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigungen jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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Es tut mir und wohl allen Brixnern unendlich Leid, dass Klaus seinen Ruhestand nicht länger genießen konnte. Ihm zu Ehren haben wir aus unserem Bildarchiv die wichtigsten Stationen in seinem politischen Leben hervorgekramt. Zum „Brixner“ hatte er stets eine sehr freundschaftliche Beziehung, obwohl wir hin und wieder auch Kritik an seinen Entscheidungen übten. Er war uns trotzdem nie böse – ein echter Gentleman eben, mit sehr viel Stil und Klasse.

Ihr Willy Vontavon


Stadtentwicklung

Ein Leitbild für Brixen Auch in Brixen beginnt man nun, an ein Konzept für Stadtmarketing zu denken. Es kann aber nicht nur darum gehen, die eigene Stadt über ein Image zu vermarkten, sondern vielmehr darum, ein nachhaltiges Leitbild dafür zu entwerfen, wie sich die Stadt zukünftig entwickeln soll und welche politischen Entscheidungen dafür zu treffen sind. In dieser Titelgeschichte berichten wir über das komplexe Thema von Leitbildern zur Stadtentwicklung; der „Brixner“ will aber auch der Frage nachgehen, aus welchen Bedingungen heraus ein Leitbild für Brixen entstehen könnte.

„Idee Stadt“ Zunächst einmal ist die Stadt sichtbarer Ausdruck davon, dass sich die individuellen Fähigkei-

Brixen muss sozusagen zu einer ‚Marke’, zu einem ‚Logo’ werden, das im Kopf entsteht, wenn der Name fällt ten der Menschen erst im Miteinander, im Austausch, in der Zusammenarbeit verwirklichen und zu kultureller Höhe entfalten. In der Stadt hat sich die

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Foto: Oskar Zingerle

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Die Städte – nicht nur die Metropolen! – befinden sich heute im internationalen Wettbewerb als Standort, als Destination, als Umfeld für besondere Lebensqualität, um Investitionen, Innovationen, Gäste oder Führungskräfte und begehrte Unternehmen anzuziehen. Angestrebt wird, eine Stadt zu einem Begriff werden zu lassen, zu einer Marke, die für ein bestimmtes Angebot wie Kultur, Tourismus, Ausbildung oder ähnliches steht. Dies mag für einen ökonomischen Erfolg ausreichen, wird aber den übergreifenden Aspekten und Bedürfnissen aller Stadtbewohner, ihrer Geschichte und Identität kaum gerecht. Der Ansatz zu Leitbildern einer ganzheitlichen Entwicklung muss umfassender sein. Dazu einige Überlegungen zur „Idee Stadt“.

Arbeitsteilung entwickelt und in der Stadt fanden die Menschen Muße und Schutz für Kunst und Wissenschaft. Die Stadt ist immer noch das beste Abbild der Vergesellschaftung der Menschen und ist ein Spiegelbild ihrer Bewohner. Damit ist die

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Stadt einerseits ein aktives Leitbild und Vorbild für die Menschen, die von ihr angezogen werden; andererseits aber wird der Stadt ein passives Leitbild von denen gegeben, die planend, gestaltend und politisch auf sie Einfluss nehmen.


Wer nun Genaueres über das Leitbild einer Stadt wissen möchte, muss sich zunächst drei Fragen stellen: Welches Abbild ihrer Bewohner vermittelt eine Stadt? Welche Wirkung hat dieses Abbild auf diejenigen, die ihm als Leitbild folgen? Und schließlich: Welchen Einfluss nehmen diejenigen, die das Leitbild formen wollen? Zur Beantwortung dieser Fragen wird eine Definition des komplexen städtebaulichen Leitbildes über seine Einzelteile erforderlich. Es sind dies im Wesentlichen die Inhalte (Stadtbild, Infrastruktur, wirtschaftliche, ökologische, kulturelle und soziale Faktoren), die Verbindlichkeiten (Geschichte, Bestand, Charakter, Atmosphäre, Natur, Grenzen der Ausdehnung), der Gestaltungsanspruch (Das Leitbild kann lokale, regionale oder generelle Bedeutung haben und Ausdruck der Tradition und des Zeitgeistes sein), die Politik (Ein Leitbild hat Bedeutung für die politischen Entscheidungsräume, wenn es als Handlungsprogramm verstanden wird), die Entscheidungsträger (Ein Leitbild kann nicht nur von einer Institution beschlossen werden, sondern muss von einem Netzwerk der Öffentlichkeit getragen werden) und die Entwicklung (Veränderungen über ein Leitbild bilden sich in einem Prozess heraus, der langfristig angelegt ist). In Europa – Südtirol und Brixen liegen gleichsam im geographischen Mittelpunkt – sind immer Idealbilder für die Städte entwickelt worden. Als Beispiele seien Begriffe wie Bischofsstadt, Residenzstadt, Hauptstadt, Verwaltungsstadt Industriestadt, Universitätsstadt, Kurstadt oder Festspielstadt genannt. Hintergrund der Idealbilder war das Bewusstsein, dass ohne Leitbilder das sonst entstehende Chaos nicht gemanagt werden könne.

„Die Hand, die ordnend eingreift“ Managen kommt von manus = die Hand, die ordnend eingreift, geführt von Ordnungsvorstellungen, Leitbildern. Wer das aus vielerlei Gründen entstandene Chaos in den Megalopolen der Entwicklungsländer be-

Foto: Oskar Zingerle

Worauf basieren Leitbilder?

Vision „Kulturstadt“ Brixen: qualifizierter Kongresstourismus, universitäre Ausbildung, niveauvolle künstlerische Programme und Veranstaltungen trachtet, wird den europäischen Gegenentwurf mit Leitbildern schätzen. Chaos entsteht nicht nur in diesen Megacities, sondern auch bei uns im Kleinen, wenn die Leitbilder fehlen. Ein Blick hier auf die Zersiedelung zum Beispiel des Grödnertals oder die Gewerberandgebiete in Brixen genügt. Wir müssen aber unterscheiden zwischen schöpferischem und zerstörerischem Chaos. Schon in der biblischen Schöpfungsgeschichte hat das Ungeordnete, das Chaos, das Wort als Gesetz und Ordnung provoziert. Im Gegensatz zum zerstörerischen Chaos verlangt das schöpferische Chaos Ordnung nicht als statisches, prohibitives Prinzip, sondern als dynamisches Prinzip mit Perspektiven.

Leitbilder sind keine Gesetze, sondern Ziele Im politischen Raum wird der Begriff Leitbild schnell mit Verboten und Ordnungsmaßnahmen gleichgesetzt. Ein typisches Beispiel ist die kurzsichtige Ablehnung des Ensembleschutzes zum Erhalt unseres baukulturellen Erbes durch die Brixner Fraktionen, um jeglicher Bauwut freien Lauf zu lassen. Geordnete Leitbilder scheinen demnach Reizworte zu sein – vor allem, wenn sie für eine zukunftsfähige und nachhaltige Stadt- und Bauplanung entwickelt werden. Eine kategorische Ordnung durch Leitbilder muss deshalb zugunsten eines offenen und dynamischen Gefüges von Leitbildern aufgegeben werden, um unserer demokratischen und vielfältigen Gesellschaft zu entsprechen. In diesem Gefüge von Leitbildern gibt es einige, die für die Stadt grundsätzliche Bedeutung haben:

Soziale Leitbilder: Sie betreffen die Gesellschaft, die Familie, das soziale Gefüge, die Arbeitsund Wohnverhältnisse und sind politisch bestimmt. Funktionale Leitbilder: Sie betreffen die Infrastrukturen der Stadt mit den Einrichtungen des Verkehrs und der Ver- und Entsorgung und sind technisch bestimmt. Ästhetische Leitbilder: Sie betreffen das Stadtbild, den Erscheinungscharakter, die Architektur und Bautradition und sind baukulturelle Leitbilder. Wirtschaftliche Leitbilder: Sie betreffen die Wirtschaft, den Tourismus, den Handel und das Gewerbe einer Stadt und sind ökonomisch bestimmt. Leitbilder für die Umwelt: Sie betreffen den Umgang mit der Natur in und um die Stadt und das Verhalten der Bewohner zum Schutz der Natur. Es sind ökologische Leitbilder. Kulturelle Leitbilder: Sie betreffen die Aus- und Fortbildung sowie das kulturelle Angebot und Niveau einer Stadt.

Mehrwert aus sektoralen Leitbildern Man könnte noch mehrere solcher Leitbildgruppen aufstellen. Aber die Addition solcher Bereichsleitbilder ergibt noch kein ganzheitliches Leitbild für die Stadt. Dieses muss in einem qualitativen Sprung einen Mehrwert aus den sektoralen Leitbildern ergeben und eine dauerhafte Perspektive der städtischen Entwicklung bieten. Die schlechten Erfahrungen mit ideologischen Leitbildern (unter dem Faschismus und Kommunismus), technischen Leitbildern (zum Beispiel „Autogerechte Stadt“), ästhetischen Leitbildern (zum Beispiel „Gartenstadt“) und wohnbaupolitischen Leitbil-

dern (zum Beispiel „Förderung des Eigenheimbaus“ – mit der Zersiedelung der Landschaft) haben wegen ihres Mangels an ganzheitlicher Betrachtungsweise dazu geführt, dass man lange Zeit meinte, ganz ohne Leitbilder auskommen zu können. Das ist natürlich ein Irrtum. Leitbilder sind allen dynamischen Entwicklungen zu eigen – und um diese handelt es sich permanent in der Stadtentwicklung – nur dass man sie bisweilen nicht offen definiert hat. Dies war etwa in den letzen zwei

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„Von der Stadt, in der ich lebe, erwarte ich

Straßenbeleuchtung, Wasserspülung und Haustürschlüssel. Gemütlich bin ich selber!“

Foto: Oskar Zingerle

Karl Kraus

BM Albert Pürgstaller: „Die Qualitäten von Brixen als Wohnort, Urlaubsziel und Investitionsstandort müssen sichtbar gemacht und vernetzt werden“ Jahrzehnten der Fall, als man glaubte, Stadtentwicklung ganz den angeblich freien Kräften des Marktes überlassen zu können.

Nachhaltige Stadtentwicklung Im gleichen Zeitraum beschäftigte uns jedoch schon das Leitbild der nachhaltigen, ressourcenschonenden und umweltverträglichen Stadtentwicklung. Betrachtet man den Zustand unseres Planeten, dann scheint das Leitbild der nachhaltigen Stadtentwicklung das vordringlichste zu sein, wenngleich eine globale Umsetzung unerreichbar erscheint. Angesichts dieser

Entwicklung und der drängenden Umweltprobleme erscheint die hier zitierte, lange geltende Definition eines Leitbildes zur Stadtentwicklung geradezu rührend: „Unter Leitbild wird eine in ihren Grundzügen widerspruchsfreie, wenngleich sehr allgemeine Modellvorstellung räumlicher Organisations- und Gestaltungsformen verstanden, von der erwartet werden kann, dass sie die Ansprüche des Stadtbewohners an seine Lebensumwelt weitgehend zu erfüllen vermag“ (Konrad-Adenauer-Stiftung, 1985).

Vom Menschenbild zum Leitbild Wo müssen wir also ansetzen, um zu einem ganzheitlichen Leitbild der Stadtentwicklung zu kommen? So einfach es klingt: am Menschenbild und des-

sen humanen Wertevorstellungen. Denn: Nicht irgendwelche Schicksalswendungen bestimmen den Zustand der Städte, sondern Entscheidungen von Menschen. Insofern sei zur Bestimmung konkreter Leitbilder ein weiterer Ausflug in die theoretischen Grundlagen gestattet, bevor wir uns mit entsprechendem Verständnis für die konkrete Situation unserer Stadt Brixen widmen. Das Menschenbild wird durch drei Sphären gekennzeichnet: die physisch-materielle Ebene, die psychisch-seelische Ebene und die spirituell-geistige Ebene. Alle drei Ebenen durchdringen sich dynamisch ohne Stillstand. Alles ist in ständiger Wandlung, gelenkt durch die Entscheidungen des freien Willens – eine völlige Entsprechung zur Stadtentwicklung. Die Stadt muss als Organismus erkannt werden, der materiellen, psychischen und geistigen Entwicklungen unterliegt. Diese spielen sich auf wirtschaftlichtechnischer, politisch-sozialer und wissenschaftlich-kultureller Ebene ab. Aus dieser Voraussetzung ergibt sich, dass ein ganzheitliches Leitbild nicht nur materielle Dimensionen haben muss, die man sehen und anfassen kann, sondern auch atmosphärisch-emotionale Bereiche, die man fühlen und erleben kann, und geistig-künstlerische Ebenen, auf denen wissenschaftliche und kulturelle Leistungen entstehen können.

Die seelische Dimension der Stadt Auf die materielle Dimension der Stadt trifft das Bonmot von Karl Kraus zu: „Von der Stadt, in der ich lebe, erwarte ich Straßenbeleuchtung, Wasserspülung und Haustürschlüssel. Gemütlich bin ich selber!“ In ihr sollten sich also die Voraussetzungen für gesundes Wohnen, menschliche Arbeitsbedingungen und funktionierende Infrastruktur materialisieren. Diese Wertvorstellungen werden über Vorschriften, Planung und Investitionen in die Wirklichkeit übertragen. Dabei werden Entscheidungen, die als zeit- und ortsgerecht empfunden werden, umgesetzt, zum Beispiel Nachverdichtung, Durchgrünung, Verkehrsberuhigung, Denkmal- und Ensembleschutz oder umweltverträgliche Stadtentwicklung. Die seelische Dimension der Stadt zeigt sie uns als Ort des emotionalen Empfindens, des Heimatgefühls, Verbundenheit und der Identität. Sie macht einen wesentlichen Teil der Anziehungskraft einer Stadt aus. Dabei spielen Antipathien oder Sympathien für die Bewohner eine große Rolle (der arrogante Römer, der schnoddrige Berliner, der hektische Pariser, der bedächtig-freundliche Brixner). Aus der Stadt als Ort seelischer Konditionierung kann der Einzelne Kraft gewinnen oder auch verzweifeln, bis zum Umzug in eine andere Stadt, die ihm „näher“ liegt.

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Die geistige Dimension der Stadt

Der besondere Fall Brixen Auch Brixen sollte sich um ein individuelles Leitbild bemü-

Über mehr als Stadtmarketing nachdenken Bereits in der Juni-Ausgabe des „Brixner“ haben wir über die Gründung einer Stadtmarketinggesellschaft der Städte Meran, Bozen und Brixen (MEBOBRI) berichtet, die im Rahmen eines EU-Projektes an einer gemeinsamen Positionierung der drei Südtiroler Städte arbeiten soll. Nun hat Brixen inzwischen eine neue Stadtregierung erhalten, die mit frischem Schwung und unverbrauchten Ideen angetreten ist. Da ist es jetzt an der Zeit, nochmals über das Stadtmarketing Brixens auf der Grundlage eines individuellen ganzheitlichen Leitbildes – wie oben grundsätzlich dargelegt – nachzudenken. Die Vorteile von Brixen mit

seiner günstigen Lage mitten in Europa, gut erreichbar an der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung über die Alpen, seinem hervorragenden Klima, seiner herrlichen natürlichen Umgebung, seiner historischen Bausubstanz, der kulturellen Tradition als ehemalige Bischofsstadt und seiner idealen Größe als Kleinstadt mit besonders hoher Lebensqualität sowie ausgeglichener Wirtschaftsstruktur aus florierendem Handel und Gewerbe bis hin zu international wirkenden Firmen, Tourismus und Landwirtschaft, insbesondere mit hochqualifiziertem Weinbau, brauchen wir hier nicht weiter herauszustreichen. Keine Frage, Brixen ist als Stadt Südtirols weithin bekannt. Wen man auch fragt, fast jeder weiß, wo Brixen liegt oder war schon einmal dort und nickt: schönes Städtchen, ja. Fragt man aber weiter, welches die besondere Charakteristik von Brixen sei, kommt außer historischer Altstadt und Domplatz nicht mehr viel. „Die wirklichen Vorteile und Chancen von Brixen wirken diffus, nicht wirklich ausgeprägt für eine mögliche Entscheidung, Brixen sofort als Ferienziel, Veranstaltungsort, Ausbildungsplatz, Produktionsstandort oder Kongressstandort auszuwählen“ (Hans Heiss). Hier gilt es anzusetzen, „um Brixen sozusagen zu einer ‚Marke’, zu einem ‚Logo’ werden zu lassen, das im Kopf entsteht, wenn der Name fällt“ (Albert Pürgstaller).

Leitbild für 20 Jahre Der Bürgermeister hat bereits seine Fühler nach kompe-

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So wie es neben dem allgemeingültigen Menschenbild die Charakteristik des Individuums gibt, so besteht neben dem generellen Leitbild für eine Stadt auch die spezifische Besonderheit, die es zu entwickeln oder zu bewahren gilt. Dieses individuelle Leitbild einer Stadt führt zu einer „Stadtpersönlichkeit“, die von ihren Bewohnern getragen wird und die gerade deswegen von Fremden gerne aufgesucht wird. Es entwickelt sich aus einer ortsbezogenen Politik für Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft und Umwelt, die auf allen drei Ebenen in die Umsetzung eines individuellen Leitbildes einbezogen werden müssen: materiell in Stadtstruktur, Städtebau und Architektur, psychisch in Wohlbefinden, Charakteristik und Zugehörigkeitsgefühl, und geistig in Kunst, Kultur und Wissenschaften. Für das so gefundene individuelle Leitbild der jeweiligen Stadt gilt es, Steuerungsinstrumente für die drei genannten Ebenen zu entwickeln, die allerdings auf einem breiten Bewusstsein der Bevölkerung beruhen müssen und nur im Konsens auf breiter politischer Basis umgesetzt werden können. Soviel zu den allgemein-theoretischen Voraussetzungen für die Entwicklung von Leitbildern.

hen, um zu einer Weiterentwicklung unserer Stadt zu kommen, die ihre besonderen Qualitäten und ihre vorhandene Charakteristik herausstellt. Wir haben deshalb mit drei Persönlichkeiten über dieses Thema gesprochen: mit Hans Heiss, Landtagsabgeordneter der Grünen, mit Klaus Vontavon, Vorsitzender des Vereins „heimatbrixen“ und mit dem neu gewählten Bürgermeister unserer Stadt, Albert Pürgstaller. Ihre Aussagen waren in vielen Punkten übereinstimmend, und wir weisen im folgenden Text auf ihre sinngemäßen Aussagen hin. Es ist ein positives Zeichen, dass unterschiedliche politische Einstellungen Gemeinsamkeiten aufweisen, die für die notwendige Vernetzung und die Synergien bei der Entwicklung eines Leitbildes für Brixen erforderlich sind.

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Das individuelle Leitbild einer Stadt

Landtagsabgeordneter Hans Heiss: „Es fehlt gewissermaßen an einem ‚Leitbild der Konsequenz’, um die vielen guten Einzelansätze konsequent durchzuführen“

Foto: Oskar Zingerle

Die geistige Dimension der Stadt geht auf das mittelalterliche Wort „Stadtluft macht frei“ zurück, die Stadt als Ort der Entfaltung geistiger Leistungen und freier Gedanken. Die Anregungen, die eine Stadt zur Kreativität beiträgt, sind nicht von ihrer Größe abhängig. Es gibt geistige Geographien und den bisweilen zeitgebundenen genius loci von Städten (Rom für Kirche und Architektur, Wien für Musik, Weimar für klassische deutsche Literatur, Brixen für hohe Lebensqualität). Neuerdings bemühen sich viele Städte ausdrücklich um ein solches geistiges Leitbild oder „corporate identity“, wie das auf Neudeutsch heißt.

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„Unter Leitbild wird eine in ihren Grundzügen

widerspruchsfreie, wenngleich sehr allgemeine Modellvorstellung räumlicher Organisationsund Gestaltungsformen verstanden, von der erwartet werden kann, dass sie die Ansprüche des Stadtbewohners an seine Lebensumwelt weitgehend zu erfüllen vermag“ Konrad-Adenauer-Stiftung, 1985

Klaus Vontavon (heimat Brixen): „Auch Brixen leidet an einer für Südtirol typischen ‚Talschaftsmentalität’ einer Abgrenzungsgesellschaft“ tenten Stadtmarketingmanagern in Deutschland ausgestreckt und plant, eine überparteiliche Arbeitsgruppe aus Fachleuten, Beratern von außerhalb und Bürgern einzusetzen, die ein einvernehmlich erarbeitetes Leitbild für das politische Handeln mindestens der nächsten 20 Jahre entwirft. Er hat Recht – ein Leitbild ist eine langfristig zu entwickelnde und durchzuhaltende Perspektive, die nicht von Wahl zu Wahl wieder grundlegend verändert werden darf. „Dazu sind sorgfältige Vorarbeiten erforderlich, bei denen Chancen, Schwächen und Risiken für Einheimische, Gäste und Investoren analysiert werden müssen“, sagt Albert Pürgstaller, „die Qualitäten als Wohnort, Urlaubsziel und Investitionsstandort müssen sichtbar gemacht und vernetzt werden. Kernarbeitsgruppen unter der Beratung und Moderation von externen Fachleuten sollen Wertvorstellungen für die politische Umsetzung formulieren. Dazu ist eine enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und vor allem mit der Öffentlichkeit geplant. Die Bevölkerung soll zum Beispiel durch fachliche Informationsveranstaltungen einbezogen und zur Mitarbeit motiviert werden“. Überparteilichkeit und breiter öffentlicher Konsens sind erforderlich. Das Ziel ist, Brixen zu einem Begriff werden zu lassen, der nicht auf einer Fülle von möglicherweise widersprüchli8

chen Schwerpunkten, sondern auf der wesentlichen Stärke und Charakteristik der Stadt aufgebaut werden sollte. „Nun leidet auch Brixen an einer für Südtirol typischen ‚Talschaftsmentalität’ einer Abgrenzungsgesellschaft“, sagt Klaus Vontavon. Viele gute Ideen und Initiativen laufen häufig nebeneinander her und werden – bei allem guten Willen, etwas im Besonderen zu erreichen – nicht miteinander vernetzt oder aus einer ganzheitlichen Sicht in Synergien verwandelt. „So scheinen Geschäftsleute, Tourismus und Landwirtschaft nebeneinander ihre jeweiligen Interessen zu verfolgen, ohne eine gemeinsame Initiative für ein Leitbild, eine gemeinsame Werbelinie oder ein Kommunikationssystem zu ergreifen. Gelegentlich geraten sie sich sogar in die Haare“, sagt Hans Heiss.

„Leitbild der Konsequenz“ Es fehlt gewissermaßen an einem „Leitbild der Konsequenz“ (Hans Heiss), um die vielen guten Einzelansätze konsequent durchzuführen. Nur ein Beispiel sei herausgegriffen: Die historische Altstadt als Fußgängerbereich auszubilden war eine hervorragende Entscheidung, aber sie wird zum Ärger und Erstaunen vieler Bürger und Gäste nicht konsequent durchgeführt und kann deshalb ihre Qualitäten für den ungestörten

Aufenthalt auf den Plätzen und in den Gassen der Altstadt nicht entfalten, obwohl es keinerlei Mühe bereitet, in wenigen Minuten von einem Ende der Altstadt zum anderen gemütlich zu promenieren. Hier wird der Vorteil der kurzen fußläufigen Wege gegenüber den angeblichen Interessen der guten Erreichbarkeit der Geschäfte mit dem Fahrzeug nicht durchgehalten – mit dem Effekt der ständigen gegenseitigen Störung. Welches wäre nun das übergreifende individuelle Leitbild für Brixen, unter dem die weiteren Schwerpunkte der künftigen Entwicklung folgerichtig eingeordnet und vernetzt werden müssten? „Aus der Geschichte der geistigen Ausstrahlung fürstbischöflicher Kultur, aus der Tradition der Baukultur, aus den vorhandenen umfassenden Einrichtungen zur Ausbildung auf hohem Niveau und den schon gebauten Möglichkeiten als Treffpunkt bietet sich das Leitbild der ‚Kulturstadt’ für Brixen geradezu an“ (Albert Pürgstaller, Hans Heiss und Klaus Vontavon) – einer Kulturstadt, in der qualifizierter und gut organisierter Kongresstourismus, universitäre Ausbildung, niveauvolle künstlerische Programme und Veranstaltungen zum Begriff im Alpenraum und darüber hinaus in Europa werden kann und damit ein entsprechend kultiviertes Publikum anzieht.

„Kulturstadt Brixen“ Dem Leitbild der „Kulturstadt Brixen“ können bei der weiteren Entwicklung der Stadt die notwendigen weiteren Schwerpunkte untergeordnet werden. Einige davon sollen hier bereits genannt werden: Bessere Integration der neuen Universität und ihrer Studenten zu einer besonderen studentischen Szene,

die das Leben der Stadt mehr bereichert als bisher (Hans Heiss), Integration der Sprachgruppen – nicht nur der deutsch-italienischen, sondern auch anderer Zuwanderergruppen – zu einem ethnischen Leitbild der Zusammenarbeit und sozialen Integration im europäischen Sinn (Klaus Vontavon), Vernetzung der Partikularinteressen von Tourismus, Landwirtschaft und Gewerbe (Albert Pürgstaller), Entwicklung des Stadtbildes im Sinne einer „Kulturstadt“ auf hohem gestalterischen Niveau mit Verdichtung statt Zersiedelung und strengen Gestaltungsrichtlinien in den Ensembles (Hans Heiss), kulturelle Aufwertung des Domplatzes mit Auslagerung der Finanzpolizei, stattdessen Einrichtung eines Stadtmuseums, möglichst Beibehaltung des Büchereistandortes und anderer öffentlicher Einrichtungen (Klaus Vontavon), Ausweitung der Fußgängerbereiche auf die ganze Altstadt, Parken nur am Altstadtrand, bessere Anbindung des neuen Wohnviertels Rosslauf an die historische Altstadt (Klaus Vontavon und Hans Heiss), Vernetzung des individuellen und öffentlichen Verkehrs und so weiter. Entscheidend wird dabei auch die Frage sein, ob Brixen die Führungsrolle in einem VierStädte-Konzept (Sterzing, Brixen, Bruneck und Klausen) übernehmen kann. Dabei könnte die Zusammenarbeit von diesen liebenswerten Kleinstädten ein besonderes Niveau im Eisack- und Pustertal erreichen. „Sicherlich wäre die Position einer ‚Kulturstadt Brixen’ hier besser auszubauen als in der Konkurrenz mit Meran und Bozen“, sagt Hans Heiss.

Politische Aufgabe Zur Vernetzung der bisher immer einzeln betrachteten Pro-


bleme wäre auch eine Leit- oder Clearingstelle unter zentraler organisatorischer Leitung denkbar, dessen Direktor mit betriebswirtschaftlicher Kenntnis und kommunikativem Umgang den notwendigen Konsens aller Beteiligten erarbeitet. Auch ein kultureller Kurator könnte an dieser Stelle angesiedelt sein, um das notwendige Niveau langfristiger kultureller Ereignisse der „Kulturstadt Brixen“ zu

Foto: Oskar Zingerle

Auch Brixen sollte sich um ein individuelles Leitbild bemühen, um zu einer Weiterentwicklung unserer Stadt zu kommen, die ihre besonderen Qualitäten und ihre vorhandene Charakteristik herausstellt entwickeln und durchzuhalten. Glücklicherweise verfügt Brixen über eine engagierte Bürgerschaft, deren Mitarbeit bei entsprechender Information und Einbeziehung in die Umsetzung des Leitbildes ein noch nicht genügend gewürdigtes Kapital darstellt. Da lässt sich etwas daraus machen, um Brixen als „Kulturstadt“ mitten in Europa zu einem bedeutenden Begriff werden zu lassen. Eine schöne Aufgabe für

den neuen Stadtrat, der den Gedanken eines Leitbildes für Brixen mit der Fülle der genannten Faktoren zunächst in einer eigenen Klausur diskutieren sollte, denn die Formulierung eines Leitbildes ist eine politische Aufgabe.

schen Teil zum Thema Leitbild in besonderer Absicht in diesem Heft zu einem Zeitpunkt veröffentlicht, an dem sich der Stadtrat unter der Führung des neuen Bürgermeisters – seit 100 Tagen im Amt! – der Leitbilddiskussion für Brixen annimmt. Diese Initiative ist bemerkenswert. Es handelt sich aber um eine sehr komplexe Aufgabe, deren Randbedingungen für eine erfolgreiche Durchführung hier zum besseren Verständnis in der Öffentlichkeit dargestellt werden sollte. Nur mit informierter Diskussion und Sachkenntnis wird sich der erforderliche Konsens für ein individuelles Leitbild Brixens herstellen lassen. Darüber hinaus möchten wir den Verantwortlichen die Einbeziehung kompetenter Berater und deren Erfahrungen in anderen Städten und Gemeinden empfehlen. Andreas Gottlieb Hempel

Schlussbemerkung Wir haben diesen Bericht mit seinem ausführlichen theoreti-

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Neuer Domdekan Nach der Emeritierung des bisherigen Domdekans Johannes Messner hat das Domkapitel den Regens des Priesterseminars, Ivo Muser, zum neuen Domdekan gewählt. Die Aufgabe des Domdekans besteht darin, Sorge für die Gottesdienste und die Seelsorge am Dom zu tragen. Zudem ist der Domdekan der gesetzliche Vertreter des Domkapitels und der Domkirche und somit hauptverantwortlich für Verwaltung und Mitarbeiter. Ivo Muser lehrt an der Philosophisch-Theologischen Hochschule und ist Ausbildungsleiter für Ständige Diakone. amm

Der „Brimi-Schorsch“ Arthur Scheidle ist der alte und neue Präsident der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. Scheidle setzte sich gegen Siegfried Messner durch, der sich im Vorfeld der Wahl für dieses Amt zur Verfügung gestellt hatte. Nach ausgiebiger Diskussion stimmten 20 der 27 an der entscheidenden Sitzung anwesenden Bezirksräte für Scheidle. Vizepräsidenten sind Claudio Del Piero und Georg Mayrhofer. +++ Die neue Leiterin des Privatkundengeschäftes der Volksbank Brixen heißt Petra Mitterrutzner. Der bisherige Leiter, Hannes Wieser, wechselt in den Kreditbereich.

Wer kennt ihn nicht, den „Brimi Schorsch“? Seit 28 Jahren ist Georg Delueg aus Feldthurns als Verkaufsfahrer des Milchhofs Brixen unterwegs. Um drei Uhr morgens, sobald Schorsch seinen Kühlwagen beladen hat, startet er zu seinen Kunden in Brixen. „Früher, als wir noch keine geschlossenen Kühlwagen hatten, wurde die Ware einfach mit einer Plane abgedeckt und ausgeliefert; da konnte es schon mal passieren, dass man in einer Kurve ein paar Packungen Milch verlor“, erinnert er sich grinsend. Schorsch hat für fast alle Geschäfte einen Schlüssel und kann die bestellte Ware trotz der frühen Morgenstunden problemlos abliefern. Bei einigen Kunden schaut er im Kühlregal nach was fehlt und füllt autonom die Regale auf. „Ich weiß auch ohne Bestellung genau, was sie brauchen“, sagt er, tippt den Lieferschein ein, und weiter geht es zur nächsten Bar, wo schon der „Macchiato“ für ihn auf der Theke steht. Dem „Brimi Schorsch“, der am zweitmeisten Dienstjahre in der Brimi aufweisen kann, macht seine Arbeit auch heute

noch viel Freude, da er selbstständig arbeiten kann und Kontakt zu Menschen hat. Vor allem, schmunzelt er, halten ihn „die jungen feschen Damen, die er täglich mit Milchprodukten beliefert, jung und fit“. Gegen 12 Uhr hat Schorsch Feierabend, fährt heim und entspannt sich bei den Teichen in seinem Garten oder tankt in den Bergen Kraft für den nächsten Tag. hg

Der Spruch vom Much I woaß schun, prum der Pürgstaller seine erschtn 100 Tåge zelebriert. Sie kemmen ihm vor wia 100 Jåhr...

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LAMMento

Brixnerin gewinnt Hauptpreis

In Richtung Australien „Ich bin schockiert.“ In jenem Augenblick, als dem Franz diese drei Worte über die Lippen kamen, bemerkte ich erst, dass ich ihn noch nie so niedergeschlagen gesehen hatte. Die Mundwinkel zeigten Merkel-like in Richtung Australien, und in seinen Augen machte sich eine unendliche Leere breit, die die Hoffnungslosigkeit einer nicht zufrieden stellenden Gesamtsituation signalisierte. Was ist los? frage ich besorgt den Franz, während ich meinen Macchiato umrührte. „Wir Männer sind verloren“, röchelte der Franz und deutete der Frieda zu, dass sie seinen Macchiato wieder mitnehmen könne, weil eh alles keinen Sinn mehr habe. Warum? wage ich nach einer beklemmenden Weile nachzuhaken. „Es geht um die Kommission für Chancengleichheit“, erlöst mich der Franz, „wir Männer sind wieder nicht darin vertreten. Wie aber kann es eine Chancengleichheit geben, wenn nur Frauen in diesem Gremium sitzen? Das ist der Beweis. Wir Männer haben keine Zukunft in dieser Gesellschaft.“ Was tun? sprach ich, denn für dieses weltbewegende Problem wusste auch ich keine Lösung. „Ich gründe eine Selbsthilfegruppe“, sagte der Franz, „zur Gleichberechtigung des Mannes in unserer von Frauen dominierten Gesellschaft“. Und? sage ich, kann Frieda auch an dieser Selbsthilfegruppe teilnehmen? Auf diese Frage war der Franz gefasst, denn ein Funkeln kehrte in seine Augen zurück: „Bist du wahnsinnig?“

Bestellschein Neue Adresse:

Vorname & Name Straße & Nr. PLZ & Ort Der „Brixner“ wird in den Gemeinden Brixen, Vahrn, Natz Schabs, Lüsen und Mühlbach im Abonnement zum Preis von 1 Euro versandt. Abonnements für das restliche Staatsgebiet kosten 18 Euro, für das Ausland 50 Euro. Schneiden Sie diesen Bestellschein aus und senden ihn an: Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28, 39042 Brixen. 12

Bildteppiche auch Wettbewerbe stattfinden. Der in diesem Jahr ausgeschriebene Wettbewerb stand unter dem anspruchsvollen Motto „Hermann Hesse und die Magie der Farben“. Dabei verließen sich die Veranstalter auf den „genius loci“ – Hesse wohnte von 1904 bis 1912 in einem Bauernhaus auf der Höri – ebenso wie auf die Inspiration der Teilnehmer, die 142 Arbeiten einsandten. Für ihre Umsetzung des Wettbewerbsmottos hat Eva Froschmayr den Hauptpreis gewonnen, wobei die international besetzte Jury vor allem die Ausstrahlung und die Symmetrie der Komposition lobend hervorhob. Der 100 x 100 cm große Bildteppich zeigt rechts vor einem farbig schillernden Hintergrund das gesamte Spektrum des Regenbogens, dem auf der linken Seite Handschriften-Fragmente von Hermann Hesse gegenübergestellt wurden. bf

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❐ Ich habe die Zeitschrift „Brixner“ bis jetzt nicht erhalten. Senden Sie mit bitte monatlich ein Exemplar zu. ❐ Meine Adresse hat sich geändert. Bitte senden Sie den „Brixner“ ab sofort auf meine neue Adresse.

Alte Adresse:

Einer sehr reizvollen Form der Textilkunst hat sich die ehemalige Ikonenmalerin Eva Froschmayr in den letzten Jahren zugewandt: dem Gestalten von Bildteppichen. Handwerkliches Geschick und eine künstlerische Ader bewies sie schon früher, als sie als Mitglied des Zonta Clubs Brixen für den Weihnachtsbazar schöne Einzelstücke zum Verkauf angefertigt hatte. Erst die Begegnung und zeitweise Zusammenarbeit mit der inzwischen verstorbenen Südtiroler Textilkünstlerin May Hofer ermutigte sie aber, sich selbst der textilen Kunst zuzuwenden. Mittlerweile hängen einige ihrer Bildteppiche in Privathäusern, Büros und Hotels, und schon des Öfteren beteiligte sie sich an internationalen Textil- und Quiltausstellungen. Ein größeres „Quiltfestival“ findet jährlich auf der Höri am Bodensee statt, wo neben Seminaren, Workshops, Ausstellungen antiker und zeitgenössischer Quilts und moderner

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Foto: Oskar Zingerle

in Triest. Von 2000 bis 2003 war sie Dolmetscherin im Regionalrat, in den letzten zwei Jahren arbeitete sie im Südtiroler Landtag. Obwohl sie bereits seit drei Jahren in Brixen wohnt, hat sie ihren sympathischen PuschtraDialekt selbstverständlich noch nicht abgelegt. Claudia Messner ist „außerberuflich“ noch in der Kommission für Chancengleichheit aktiv und arbeitet im Redaktionsteam des Frauenkalenders „Alchemilla“. wv

Puschtra Wind Öffentlichkeitsarbeit bedeutete für die Gemeinde Brixen bisher, dass die Stadtregierung einmal in der Woche eine Pressekonferenz abhielt, in der der Bürgermeister den anwesenden Journalisten erklärte, was es Neues aus der Gemeindestube gibt. Schriftliche Unterlagen waren Mangelware, was manchmal zur Folge hatte, dass sich die Berichte in den verschiedenen Medien in einigen Details unterschieden. Bürgermeister Albert Pürgstaller hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, die Kommunikation zwischen Gemeinde und Bürger im All-

gemeinen und die Öffentlichkeitsarbeit im Besonderen zu verbessern. Insider hatten damals schon vermutet, dass er seine persönliche Referentin im Landtag, Claudia Messner, nach Brixen holen werde. Seit Anfang September ist es nun soweit: Die im August 1976 geborene Pustertalerin arbeitet im Vorzimmer des Brixner Bürgermeisters, organisiert Termine für ihren Chef, schreibt Pressemitteilungen und pflegt die Kontakte zu den Medien. Messner hat das Humanistische Gymnasium in Bruneck besucht, danach absolvierte sie ein Dolmetschstudium

leserforum So genannte Ruhezone Ein Leser bemängelt die veränderte Ruhezone der Acquarena

Sowie die Acquarena eröffnet wurde, war die Welt in Brixen noch in Ordnung. Es herrschte eitel Sonnenschein im schönen neuen Schwimmbad. Es gab sogar eine Ruhezone, und damit es so bleiben würde, sorgten die Bademeister. Nun hat sich das Bild ein wenig verändert. Aus einer Ruhezone wurde ein Tummelplatz, und wenn sich der diensthabende Bademeister erlaubt einzugreifen, macht er sich bei den jüngeren Badegästen unbeliebt. Aber

soweit, so gut, Toleranz und Flexibilität sind in der heutigen Zeit ja sehr in. Apropos Flexibilität: Sogar das Reck ist es mit der Zeit geworden. Bei einer Bauchwellenbelastung schwankt es ganz nett aus und droht fast umzufallen. Ich hoffe nur, dass sich in dieser Badesaison an diesem Turngerät niemand ernsthaft verletzt. Die Ladiner haben den Grand Prix der Volksmusik mit dem Lied „Beuge dich vor grauem Haar“ zwar gewonnen, aber in der Praxis sieht es etwas anders aus, im Besonderen in der so genannten Ruhezone.

Der „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen fax 0472 060201 - e-mail brixner@brixmedia.it

Hubert Zingerle

mmh! Wie sich Salsicce mit Fusilli auf das Tomatenbett legen, hat uns diesmal Siegfried Dobbertin verraten:

Salsicce mit Fusilli Zutaten: 4 Salsicce 1 EL Fenchelsamen 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe Olivenöl Tomatensugo 1-2 Zweige Rosmarin Fusilli

65 Liter Blut gespendet

Die Brixner Blutspendervereinigung AVIS verlieh ihrem Mitglied Raimund Lucerna (im Bild links) eine Dankesurkunde für 130 geleistete Blutspenden. AVIS-Präsident Roman Knoflach (rechts) betonte bei der Verleihung, dass diese Ehrung einzigartig in ganz Südtirol sei. Die Voraussetzung, um so viele Spenden machen zu können, ist jahrzehntelange Gesundheit. Raimund Lucerna spendet seit 1969 jedes Jahr drei bis vier mal je einen halben Liter Blut, das macht insgesamt etwa 65 Liter. Zum Vergleich: Im Körper eines erwachsenen Menschen zirkulieren fünf bis sechs Liter Blut. Christine Troi, Ärztin des Transfusionszentrums am Brixner Krankenhaus, bezeichnete die Leistung Lucernas als „größtes Geschenk an Nächstenliebe, das ein Mensch überhaupt machen kann.“ oz

Zubereitung Salsicce vom Darm befreien und zerkleinern, in Olivenöl anbraten, Fenchelsamen zugeben. Kleingehackte Zwiebel und fein geschnittenen Knoblauch hinzufügen. Schließlich Tomatensugo darüber geben, alles gut durchmengen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und etwas köcheln lassen. Erst dann den feingehackten Rosmarin darüber streuen. Die al dente gekochten Fusilli unterheben. Guten Appetit!

Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? Bringen Sie Ihr Rezept und Ihr Foto einfach vorbei (Redaktion „Brixner, Brennerstraße 28, Brixen, Tel. 0472 060200) oder schicken Sie uns ein e-mail: brixner@brixmedia.it. 13


Sternstunden eines Bürgermeisters Klaus Seebacher hat von 1969 bis wenige Tage vor seinem Tod Brixen in besonderer Weise geprägt – zuerst als Stadtrat, dann 17 Jahre lang als Bürgermeister.

Seebacher als Familienmensch: Die Zeit mit seinen Enkelkindern brachte ihm die notwendige Erholung

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Im Machtspiel der Politik sind vor allem in den letzten Jahren die Verdienste von Klaus Seebacher und seinen jeweiligen Stadtratskollegen in den Hintergrund gerückt worden. Der Zustand von Brixen ist in vielen Bereichen über die Maßen schlechtgeredet worden; die Verantwortung für die vermeintlichen Missstände gab man auch Klaus Seebacher. Dabei hat sich die Stadt in den Jahrzehnten seiner politischen Laufbahn in vielen Bereichen äußerst gut entwickelt – eine Tatsache, die sich in der Öffentlichkeit durch das offensichtliche Defizit in Verkehrsfragen und in der Urbanistik relativierte. 14

1969, nur fünf Jahre nach dem tragischen Tod seines Vaters Otto Seebacher während einer Gemeinderatssitzung, wurde Klaus Seebacher mit 30 Jahren in den Gemeinderat gewählt und hat unter Bürgermeister Zeno Giacomuzzi sofort das Amt des Stadtrats übernommen. Giacomuzzi übertrug ihm im Stadtrat die Ressorts Wirtschaft und Sport. Zu jener Zeit war Seebacher Geschäftsführer des familieneigenen Lebensmittelhandels in der Albuingasse, einige Jahre später gründete er gemeinsam mit Pepi Troi, Günther und Urban Rienzner in Milland den Lebensmittelgroßhandel C+C, den er bis 1991 leitete.

Sportstadt Brixen Wenn Brixen heute häufig als „Sportstadt“ tituliert wird, so liegt das ohne Zweifel auch an Seebachers Leidenschaft für den Sport. In den Siebziger Jahren sind nach einem Stadtentwicklungsplan von Othmar Barth im Süden der Stadt eine Reihe von Schulbauten realisiert worden, und auch die Sportzone ist in jener Zeit entstanden, als Seebacher Sportassessor war. In den Neunziger Jahren, als Brixen immer gröbere Verkehrsprobleme bekam, meckerte man zu Unrecht, dass die Stadtverwaltung mit Seebacher als Sportassessor die Prioritäten falsch gesetzt hatte: „Es wurde

überhaupt nie darüber diskutiert, ob wir zuerst Straßen oder Sportzonen errichten sollten“, sagte mir Seebacher vor Jahren. Da für die Straßen damals die ANAS zuständig war, waren die Entscheidungsspielräume für Gemeinde und Land im Straßenbau äußerst eng gesteckt. 1980 wurde Klaus Seebacher Vize-Bürgermeister, und nach der Wahl Giacomuzzis in den Regionalrat übernahm Seebacher am 30. Dezember 1988 das Amt des Ersten Bürgers der Stadt.

Vision Universität Unsere Zeitschrift ist zum ersten Mal im Februar 1990 er-


schienen, und es ist äußerst interessant, die vielen Interviews zu analysieren, die wir im Laufe der vergangenen 15 Jahre mit Bürgermeister Seebacher geführt haben. Anfangs hat der „Brixner“ einige Jahre lang dem Bürgermeister in jeder Ausgabe unter der Rubrik „Argumente“ eine „Frage des Monats“ gestellt. Im Mai 1991 ging es erstmals um die Hochschule. Seebacher hat damals schon auf eine zwei Jahre später fällige Änderung des Staatsgesetzes über die Ausbildung der Lehrer und Kindergärtnerinnen hingewiesen – er sah dies richtigerweise als Chance für Brixen als Uni-Standort. „Als Gemeindeverwaltung werden wir am Ball bleiben“, schrieb er damals. Im Interview vom Dezember 1999, als man die Tätigkeit der Uni im St.-Josefs-Missionshaus bereits begonnen hatte, sagte er: „Heute ist die Uni ein kleines ‚Poppele’, aber sie wird im nächsten Jahrhundert ohne Zweifel die Stadt prägen.“ So ist es nicht verwunderlich, dass die Eröffnung des neuen Universitätsgebäudes in Brixen am 15. März 2004 für ihn eine große persönliche Genugtuung bedeutete, auch wenn er diese nie in der Öffentlichkeit äußerte.

Seebacher beim ersten Interview für den „Brixner“ im Mai 1990

Acquarena Die Acquarena, wie sie sich heute präsentiert, ist vielleicht die für Seebachers Denkweise typischste Gemeindestruktur. Jahrzehntelang musste er sich anhören, dass Brixens Schwimmer keine geeignete Hallenstruktur hätten, und diese Nuss konnte er anfangs beim besten Willen nicht knacken. Seebacher war eben ein Mann aus der Wirtschaft, der zuerst die Finanzierung des Baues und der Führung einer Struktur sicherstellen wollte, bevor er an die Realisierung heranging. Im August 1991 schrieb er im „Brixner“ zur Frage des Hallenbads: „Ideen müssen dem Geldbeutel angepasst werden, der umgekehrte Weg ist kaum gangbar“. Im persönlichen Gespräch sagte er mir Mitte der Neunziger Jahre, für den Bau eines Hallenbads müsste man die Gemeindesteuer ICI erhöhen. Da man dies aber der Bevölkerung nicht zumuten könne, „muss ich mir einen besseren Weg ausdenken“. Im Juli 1992 schrieb er im „Brixner“: „Ich gebe gerne zu, dass die Dinge schneller laufen würden, wenn der Stadtrat aus den Vollen schöpfen könnte.“ 15


Foto: Oskar Zingerle

Klaus Seebacher im Juni 2004: „Jetzt hör ich auf“ Es hat noch Jahre gebraucht, bis sich die Rahmenbedingungen für den Bau eines Hallenbades in Brixen ändern sollten. Eine Rolle spielte die Tatsache, dass ab dem Jahr 2000 die Stadtwerke ihre Gewinne versteuern mussten – „da investieren wir lieber“, sagte Seebacher, „anstatt Steuern zu zahlen“. Diese Idee war der Grundstein dafür, dass heute die Gemeinde Brixen über die Stadtwerke nur indirekt Eigentümerin der Acquarena ist.

Die Führungskosten eines Hallenbads, so eröffnete ihm eine Studie des Unternehmens Michaeler & Partner, könnten nur gedeckt werden, wenn die Stadt kein günstiges Sportbad, sondern ein teures Spaßbad mit großer Saunaanlage errichten würde. Weite Teile der Bevölkerung haben Seebacher in der Planungsphase der Acquarena Größenwahn vorgeworfen. Heute wissen wir, dass die Entscheidung, für den Bau mehr Geld auszugeben, goldrichtig

Die Einweihung des UniGebäudes bedeutete für Seebacher eine große persönliche Genugtuung war. Die Eröffnungszeremonie der Acquarena im Jänner 2003 war in diesem Sinn wohl auch eine Sternstunde für Seebacher, auch wenn erst zwei Jahre später die ersten Bilanzen ihm endgültig Recht geben würden.

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Während die Acquarena ein offensichtliches schillerndes Beispiel für gelungene Gemeindestrukturen darstellt, war es für Seebacher Anfang bis Mitte der Neunziger Jahre äußerst schwierig, aus der Erneuerung der Kanalisierung in der Brixner Altstadt und aus der Renovierung des Domplatzes politisches Kapital zu schlagen. Wenn Brixen heute ein neues und funktionierendes Abwassersystem hat, dann ist dies vor allem auch Verdienst von Klaus Seebacher, der dafür herbe Kritik der Anrainer in Kauf nahm. „Eine wichtige Entscheidung der Gemeinde war jene, das Kanalnetz zu sanieren und so praktischen Umweltschutz zu leisten“, antwortete Klaus Seebacher im Dezember 1993 im „Brixner“. „Solche Arbeiten werden normalerweise als Jahrhundertprojekte gewertet“, sagte er, „doch habe ich großes Verständnis, dass dem Bürger Unannehmlichkeiten entstehen und daraus auch manch scharfe Kritik“. Im selben Interview haben wir Klaus Seebacher gefragt,

wie er mit Kritik im Allgemeinen umgeht: „Am schwierigsten ist es für mich, mit jener Kritik umzugehen, die politischen Ursprung hat. (...) Kritik kann das Salz in der Verwaltungspolitik sein, sie stellt aber bei politischen Missbräuchen auch ein gefährliches Gift dar“.

Domplatz Als solchen sah er wohl auch die verbissene Kritik der Opposition an der Erneuerung des Baumbestandes am Domplatz im Zuge der Neugestaltung desselben. „Die aufgetretenen Schwierigkeiten waren demagogisch provoziert“, sprach er im Jänner 1998 in unser Mikrophon, „ich betone noch einmal, dass von 20 Bäumen 13 todkrank waren, und die alte Beleuchtung drohte durch Rost umzufallen“. Als der Domplatz ein halbes Jahr später eingeweiht wurde, war Kritik an der neuen Gestaltung nur noch vereinzelt zu hören. Im August desselben Jahres wurde übrigens das neue Freibad von Brixen eröffnet. Die Renovierung war zwischen einer Schwimmsaison und der nächsten in nur acht Monaten realisiert worden.

1999: Gesundheitliche Probleme Im Jahr 1999 meldete sich unerwartet der Körper Seebachers: Der ohnehin durch


Forum Brixen Jahrzehntelang war ein Kulturhaus auf der Wunschliste der Brixner, und das Jubiläumsjahr

WO H N D E S I G N

2001 schien dem Bürgermeister geeignet, diesen Wunsch endlich zu erfüllen. Am 14. September 2001 war es dann soweit: Das Forum Brixen wurde im Zuge der Jubiläumsfeierlichkeiten eröffnet. Während beim Hallenbad Seebachers Rechnung aufging, muss die Gemeinde Jahr für Jahr Geld in die Führungskosten des Kulturtempels stecken. Acquarena, Forum, Uni – mit diesen drei Großprojekten hat Seebacher Brixner Geschichte geschrieben. Es wäre aber falsch und hochgradig ungerecht, Seebachers Ära auf diese drei Strukturen zu reduzieren. In seiner Zeit sind neben der Kanalisierung eine Vielzahl von Schulbauten und anderen Projekten realisiert worden, die gerne vergessen werden: Fernwärme, Altstadtbeleuchtung, Kindergärten, Parkhaus. Seebacher wird aber eben auch in die Geschichte eingehen als jener Bürgermeister, der den Verkehr nicht in den Griff bekommen sollte. Über eine Aussage im „Brixner“ vom Dezember 2003

erntete er von der Opposition Hohn: „Haben wir Brixen zu attraktiv gemacht?“ Es ist davon auszugehen, dass Klaus Seebacher zu jener Zeit bereits wusste, dass er im Mai 2005 nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters kandidieren würde. „Natürlich habe ich mir meine Gedanken zu diesem Thema bereits gemacht“, sprach er in unsere Mikrophone, „aber ich werde mich dazu erst zu einem späteren Zeitpunkt äußern“.

Seebacher mit Landeshauptmann Luis Durnwalder bei der Eröffnung der Acquarena Fotos: Oskar Zingerle

Diabetes geschwächte Bürgermeister war knapp einem Herzinfarkt entgangen und wurde im Herbst notoperiert. Im Dezember erklärte er im „Brixner“ der Bevölkerung, dass er sich wieder fit fühle: „Ich muss mein Arbeitstempo selbst ein bisschen drosseln, weil ich mich im Moment so gut fühle, dass ich richtig Lust habe, dreinzuhauen“. Aber: „Hätte ich mich nicht operieren lassen, wäre es unweigerlich früher oder später zum Infarkt gekommen – eher früher als später“. Seebacher hatte sich schnell erholt – und kandidierte ein halbes Jahr später noch einmal für das Amt des Bürgermeisters. Möglicherweise wollte er das Brixner Jubiläumsjahr und die Eröffnungen von Forum, Acquarena und Uni – für die er jahrelang gekämpft hatte – als Bürgermeister erleben.

„Jetzt hör ich auf“ Sieben Monate später, im Juni 2004, war es dann soweit: Im „Brixner“ kündigte er seinen bevorstehenden Ruhestand an. „Wenn ich 2005 noch einmal kandidiere, würde ich mit 66 in eine neue Legislatur gehen. Das halte ich Brixen gegenüber nicht für verantwortungsbewusst; am Ende der Legislaturperiode wäre ich 71. Deshalb habe ich gesagt: Jetzt hör ich auf.“ Willy Vontavon

Seebachers Eröffnungsrede im Forum Brixen am 14. September 2001

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Portrait

„Wenn ich gebraucht wurde, war ich eben da“ Foto: Oskar Zingerle

Der heute 83-jährige Hans Zingerle war jahrzehntelang in Milland ein Faktotum. Es gibt in Milland kaum einen Verein, in dem er nicht an vorderster Front gearbeitet, oder auch ein politisches Amt, das er nicht bekleidet hätte.

1984 erhielt Hans Zingerle die Verdienstmedaille des Landes Tirol, 1996 die Ehrenmedaille der Gemeinde Brixen ����������������������

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Der knorrige alte Nussbaum streckt seine behäbigen Äste in alle Himmelsrichtungen und taucht die kleine Terrasse in einen angenehm kühlen Schatten. Hans Zingerle, Millander Unternehmer und Vereinstausendsassa, erwartet uns bereits. Tageszeitungen, Lesebrille und ein kleiner Stapel loser, voll geschriebener Blätter liegen vor ihm auf dem Tisch. „Ich habe schon das eine und andere notiert“, meint er fast entschuldigend. Fein säuberlich hat er die unzähligen Ehrungen aufgelistet, die er im Laufe der Jahre erhalten hat, angefangen bei jenen der Feuerwehr über jene des Arbeitervereins bis hin zu den Dankesurkunden der Kolpingfamilie, des Vinzenzvereins und des Familienverbandes. „Vollständig wird die Liste wohl nicht

sein, aber das ist auch nicht so wichtig“, sagt er.

Fünf bis sechs Sitzungen pro Woche Hans Zingerle ist jemand, der nahezu sein gesamtes Leben in den Dienst der Gemeinschaft gestellt hat. „Die Vereine waren einfach die ganzen Jahre hindurch mein Steckenpferd“, gesteht er. Seine Familie stand immer hinter ihm „und hat mir sogar geholfen, Termine nicht zu vergessen“. Fünf bis sechs Sitzungen pro Woche, „meistens am Abend“, waren über Jahrzehnte die Regel. „Ich habe schon vor der Heirat gewusst, worauf ich mich einlasse“, sagt seine Frau Dora. „Wenn ich gebraucht wurde, war ich halt da“, ergänzt Hans Zingerle und gibt unumwunden

zu, dass für ihn stets zuerst die Gemeinschaft, dann die Vereine und zum Schluss erst Familie und Geschäft kamen. Wenn Hans Zingerle mit blitzenden Augen von seinen tausend Aktivitäten erzählt, spürt man seine unfassbar große Liebe zu Milland. „Ich bin eben kein Rucksackmillander“, schmunzelt er. Bereits in jungen Jahren engagierte er sich für sein Dorf, arbeitete im Jugendhort, sang im Jungmännerchor und spielte Theater. Gemeinsam mit einigen jungen Burschen rund um den damaligen Kooperator Niedermair bemühte sich Hans Zingerle nach dem Zweiten Weltkrieg darum, das so genannte Gesellenhaus „Raum für Raum“ zu renovieren und verschiedenen Vereinen zur Verfügung zu stellen.


steckbrief

Seit 50 Jahren verheiratet: Hans Zingerle und seine Frau Dora

Sein größtes Steckenpferd 1950 trat er der Freiwilligen Feuerwehr bei. Die nächsten Jahrzehnte hindurch sollte sie sein „größtes Steckenpferd“ werden. „Mit wenig Geld, einfachsten Mitteln und viel Eigenleistung haben wir damals die erste Feuerwehrhalle gebaut“, erinnert er sich. Von der Gemeinde Brixen gab es „nur ein bisschen Material“, was aber bei der damals allgemein schwierigen wirtschaftlichen Lage nicht verwunderlich war. 1969 übernahm Hans Zingerle die Kommandantschaft der Millander Wehr, bis er 1986 aus Altergründen zurücktreten musste. Über Jahre war er auch Feuerwehr-Bezirkspräsident. Wie sehr sein Herz für diesen Verein schlug, zeigt wohl auch die Tatsache, dass lange Zeit die Rede davon ging, Hans Zingerle würde jenen Kunden, die bei einer Feuerwehr dabei sind, „an guatn Preis“ machen. „Es wird an diesem Gerücht wohl etwas dran gewesen sein“, lacht er verschmitzt.

Millands „Bürgermeister“ Auch als 1960 „so sieben, acht Millander“ einen Fraktionsausschuss ins Leben riefen, war Hans Zingerle mit dabei. So manche Entscheidung dürfte nach lebhafter Diskussion in Hans Zingerles Stube in der Millander Au gefallen sein. „Es ging uns einfach darum, uns für die Belange Millands einzusetzen“, erzählt er von jener Zeit, als der Fraktionsausschuss sich „wieder mit viel Eigenleistung“ um die Trinkwasserversorgung, die Kanalisierung und um zusätzliche Schulräume kümmerte: „Die zwei Klassenräume beim Dinkelhofer waren irgendwann einfach zu klein geworden.“ 1975 wurde er schließlich zum Fraktionsvorsteher gewählt und bekam durch sein beispielhaftes Engagement den Ruf, so etwas wie Millands Bürgermeister zu sein. Unter dem Motto „Nur gemeinsam sind wir stark“ bemühte er sich darum, „dass die Vereine zusammenschauen“. Die Millander Vereinsgemeinschaft, deren Obmann Hans Zingerle

Johann „Hans“ Zingerle wurde am 26. Juli 1922 als viertes von sechs Geschwistern in Milland geboren. Er besuchte dort die italienische Volksschule und anschließend das Knabenseminar in Salern. Von 1934 bis 1937 ging er im Vinzentinum zur Schule, darauf folgte ein einjähriger Lehrgang an der Handelsschule in Bozen. 1928 erwarb Johann Zingerle sen. den abgebrannten Gstammerhof oberhalb von Gufidaun und errichtete dort einen Gastbetrieb, den seine Gattin dann führte. Ab 1939 arbeitete Hans Zingerle im väterlichen Betrieb, einem Zementwarengeschäft, mit. Nachdem seine Familie zu den Dableibern gehörte, wurde Hans Zingerle 1942 zum italienischen Militär einberufen und geriet nach dem Zusammenbruch des Faschismus in deutsche Gefangenschaft. Als der Vater 1950

verstarb, übernahmen Hans und sein Bruder Raimund die Firma und erweiterten Produktion und Lager. 1983 übersiedelten die Gebrüder Zingerle in die Brixner Industriezone. Im Jahre 2000 fusionierte Zingerle Baubedarf mit der Firma Baumex zur Bauexpert GmbH, und der Name Zingerle trat in den Hintergrund.

war, ist nach wie vor sehr lebendig: „Dies hat sie unlängst beim alle zwei Jahre stattfindenden Dorffest bewiesen.“ Auch an der Gründung der Millander Blasmusik im Jahre 1984 war Hans Zingerle maßgeblich beteiligt: „Irgendwann merkten wir halt, wie sehr eine eigene Musikkapelle unsere Dorfgemeinschaft bereichern würde“. Er selber war nie Mitglied der Kapelle, „aber das war auch gar nicht nötig.“ Von 1980 an engagierte sich Hans Zingerle in der Millander Seniorengruppe, 1988 wurde er schließlich Präsident des Brixner Seniorenclubs. Vorträge und „an die 30 Ausflugsfahrten jährlich“ nahmen sehr viel Zeit in An-

spruch. Einen argen Dämpfer erhielt sein Enthusiasmus, als er sich 2003 einer schweren Kopfoperation unterziehen musste. Einen weiteren Rückschlag musste Hans Zingerle einstecken, als er im Mai 2004 einen Bergunfall hatte. „Heute geht es mir aber wieder so gut, dass ich regelmäßig in meine Berge gehen kann“. Es erübrigt sich wohl zu erwähnen, dass Hans Zingerle auch ein begeistertes Mitglied des Alpenvereins ist.

1984 erhielt Hans Zingerle die Verdienstmedaille des Landes Tirol, 1996 die Ehrenmedaille der Gemeinde Brixen. Von 1990 bis 1995 saß er im Gemeinderat von Brixen. 1955 heiratete er Dorothea „Dora“ Dalla Torre und bekam mit ihr die Kinder Bernhard, Martin, Johanna und Elisabeth, die heute allesamt im Familienbetrieb mitarbeiten. mk

Marlene Kranebitter

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Umfrage

Frischer Wind? Seit mittlerweile 100 Tagen ist die neue Stadtregierung unter Bürgermeister Albert Pürgstaller im Amt und hat erste Lösungen in Angriff genommen. Spüren die Brixner Wähler den neuen, frischen Wind im Rathaus?

Für Paul Ritsch hat sich „die Zusammenarbeit mit dem SSV Brixen durch die Bildung eines Sportausschusses spürbar verbessert. Was den Verkehr angeht, kann man nicht von heute auf morgen alle Probleme aus der Welt schaffen, aber durch den Einsatz von Stadtpolizisten zu Stoßzeiten wurde schon eine Besserung erreicht.“

Alexander Raich hat das Geschehen im Rathaus mitverfolgt und gibt der neuen Stadtregierung eine Chance: „Der neue Bürgermeister sucht das Gespräch mit den Bürgern. Vor allem aber glaube ich, ist es wichtig, dass das Thema Verkehr ernsthaft in die Hand genommen wird. Ich glaube, ein weiteres Anliegen der Bevölkerung ist, die Stadt weiter lebenswert zu gestalten und Probleme gemeinsam zu lösen.“

„Ich finde die Stammtischrunden in den einzelnen Fraktionen eine sehr gute Idee“, gibt sich die Lehrerin Agnes Oberhauser zufrieden. „Jahrelang hat sich im schulischen Bereich nichts getan, und nun hat die neue Stadträtin Paula Bacher Marcenich in ihrer kurzen Amtszeit bereits Beachtliches geleistet. Ich bin von der neuen Stadtregierung positiv überrascht.“

Vom frischen Wind in Brixen hat Helga Baumgartner noch nichts gespürt: „Die Ampelregelung durch die Stadtpolizei, um den Verkehr flüssiger durch Brixen zu leiten, ist jetzt noch komplizierter als vorher. Aber die neue Aufteilung der Verwaltung im Rathaus finde ich gut.“

„In erster Linie muss der Verkehr geregelt werden“, meint Stefan Leitner. „Ich glaube schon, dass im Bereich Verkehr einiges unternommen wird und dass sich die Stadträte alle Mühe geben, das jahrelange Problem in den Griff zu bekommen. Den frischen Wind im Rathaus spürt man auf jeden Fall.“

„Recht viel hat sich in dieser Zeit noch nicht geändert“, ist Rudolf Kiebacher der Meinung. „Man sieht jedoch erste Ansätze zur Verbesserung, sprich Autobahnausfahrt in Albeins. Ich habe schon den Eindruck, dass die neue Stadtregierung einen frischen Wind mit sich bringt und sehe einer Lösung der Probleme der Stadt mit Optimismus entgegen.“

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Fotos: Oskar Zingerle

„Es sind viele neue Gesichter im Stadtrat, und es ist noch zu früh, bereits Schlüsse zu ziehen“, ist Frieda Kiebacher der Ansicht. „Gehört habe ich bisher nicht viel, weder Positives noch Negatives. Als Radfahrerin wünsche ich mir die verstärkte Achtung der Fußgänger- und Radfahrerrechte.“

Anderer Meinung ist Thomas Wiesflecker: „Von weltbewegenden Veränderungen kann ich noch nicht sprechen. 100 Tage sind ein guter Anfang, aber einfach zu kurz, um ein Urteil zu fällen. Ganz so schlecht wie es in letzter Zeit dargestellt wurde, ist es uns bis jetzt auch nicht ergangen. Ich bin überzeugt von der neuen Stadtregierung und sehe dem Ganzen optimistisch entgegen.“


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Willy Vontavon willy.vontavon@brixen.net Tel. 0472 060200

Eisacktaler Radtag

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Die Bezirksgemeinschaft Eisacktal organisiert am 15. Oktober einen Radtag zur Eröffnung des Radweg-Teilstückes zwischen Brixen und Klausen. Der Start erfolgt um 9 Uhr mit verschiedenen Schulklassen in Brixen am Domplatz und in Klausen auf dem Rathausplatz in Begleitung der jeweiligen Bürgermeister und Referenten. Treffpunkt der beiden Gruppen ist der Fußballplatz in der Schrambacher Erl. Hier gibt es für die teilnehmenden Schulkinder eine kleine Jause. Ab 14 Uhr erfolgt der offizielle Teil mit Übergabe des Radwegeteilstückes durch Landeshauptmann Luis Durnwalder. Der Radtag soll vor allem den Familien die Gelegenheit bieten, den neuen Radweg kennenzulernen. oz

In den kommenden zwei Monaten werden die Glocken der zwei Brixner Domtürme nicht geläutet, da an den Türmen statische Renovierungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Die Arbeiten kosten 370.000 Euro. +++

+++ Die Nordtiroler Lebensmittelkette „Mpreis“ wird in Kürze in einem Teil der Räume des Möbelhauses Palfrader in der Vittorio-Veneto-Straße ein Geschäft eröffnen. Die Landesregierung hat letzthin eine entsprechende Verkaufslizenz für 544 Quadratmeter ausgestellt. +++ Das Jugendhaus Kassianeum hat vor wenigen Tagen die neue Broschüre für das Fortbildungsprogramm veröffentlicht. Herzstück des Programms sind Lehrgänge, die Zusatzqualifikationen für Beruf und Privatleben bieten. Internet: www.jukas.net

Vom Brenner bis Waidbruck und Vintl Der Brixner Kaufleute-Chef Hans Astner hat es geschafft: Bei der heurigen Weihnachtslotterie ziehen die Kaufleute des gesamten Eisack- und Wipptales an einem Strang und präsentieren die „Eisacktaler Weihnachtsüberraschung“ (Arbeitstitel). „Zum ersten Mal gibt es eine Gemeinschaftsaktion der Orte zwischen Brenner, Waidbruck und Vintl“, freut sich Astner und verrät auch gleich einige Details: Es soll drei verschiedene Verlosungen in Sterzing, Klausen und Brixen geben. Die ersten Gewinner von jeweils zwei Autos werden demnach bereits Anfang Dezember verlautbart, danach kommt eine zweite Verlosung Mitte Dezember und eine dritte kurz vor Weihnachten. Zusätzlich wird unter denjenigen Kunden, die in allen drei Bezirken einen Einkauf getätigt haben, kurz vor Silvester noch ein siebtes Auto verlost. Neu ist auch die Regel, dass verschiedene Einkäufe im Lebensmittelgeschäft bei Aufbewahren der Kassabons summiert werden können, damit man bei Erreichen des Einkaufswertes ein Los bekommt. Im Moment sind

Foto: Oskar Zingerle

Die Kaufleute im Rosslauf sind vor einigen Tagen zu Gesprächen mit der Stadtregierung zusammengetroffen. Dabei wurde insbesondere über Maßnahmen zur Belebung des Handels im Rosslauf diskutiert.

Rosario Coppola, Hubert Raifer und Hans Astner damit beschäftigt, jene Geschäfte zu akquirieren, die sich an der Aktion beteiligen wollen. „Die Begeisterung ist in den Städten, aber vor allem auch in den kleineren Orten groß“, erklärt Astner. Er rechnet mit etwa 200 teilnehmenden Betrieben. Die „Eisacktaler Weihnachtsüberraschung“ wird voraussichtlich um den 20. November starten. wv 23


Den Eisack entlang radeln

Zur Bewerbung des Fahrradtourismus im Eisacktal wurde kürzlich die erste Ausgabe der Fun-Bike-Radwanderkarten vom Brenner bis in den Bozner Talkessel herausgegeben. Neben einer übersichtlichen Kartographie beinhaltet der neue Radführer eine detaillierte Etappenbeschreibung mit Höhenprofil und nützliche Angaben hinsichtlich Schwierigkeit, Konditionsanforderung und Fahrtzeit.

Durch die Schaffung des Talradweges sehen auch Eisacktaler Politiker und Touristiker eine Chance rund um den Fahrradtourismus und die Mobilität auf unmotorisierten Zweirädern. Die Angebotsentwicklung um das Fahrrad kann sich nachhaltig für die touristische Entwicklung der Talsohle auszeichnen. Teilstücke des über 70 Kilometer langen Radwanderweges sind derzeit noch in Bau. Das Netz der Südtiroler Talradwege befindet sich im ständigen Wachstum: Im oberen Eisacktal werden die noch fehlenden Teilstrecken voraussichtlich innerhalb des nächsten Jahres realisiert sein. Die Strecke von Sterzing nach Vahrn ist seit längerer Zeit befahrbar, und die Teilstrecke von Brixen bis Klausen wird am kommenden 15. Oktober offiziell eröffnet. Die Fun-Bike-Karten sind in deutscher und italienischer Sprache im Buchhandel und in den Tourismusvereinen des Eisacktals erhältlich. oz

Scharfe Schießübungen

Brixen, Dienstag, 22. September 1908

Wie uns mitgeteilt wird und wir zufälligerweise selbst zu beobachten Gelegenheit hatten, machten sich gestern, gegen 6 Uhr abends, mehrere junge Bürschchen beim Plaseggerbauern unterhalb Vahrn das Vergnügen, auf dem Tor der Feldmauer neben dem Weg oberhalb der Villa Leitner scharfe Schießübungen vorzunehmen, wodurch die Sicherheit der Spaziergänger ernstlich gefährdet erscheint. Solche Leute müssen doch keine Ahnung von der Tragweite ihres Tuns haben. Wie leicht könnte das Projektil die verhältnismäßig kleine Mauer, an welcher das geöffnete Tor angelehnt war, verfehlen und auf dem Weg weiter rückwärts einen Ahnungslosen treffen.

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Kuchlkirchtig-Zeit Wohin führt die Wanderung dieses Jahr? Mit Herbstbeginn stellt sich diese Frage seit über 20 Jahren dem KuchlkirchtigWanderer. Nun, dieses Jahr geht es nach Schalders und Spiluck. Nach der traditionellen Weinsuppe beim Fink starten die Teilnehmer von Brixen über den Soldatenfriedhof nach Vahrn, an den Kastanienhainen vorbei und bergauf zur Spilucker Platte. Beim Mittagessen im Hanserhof ist der Rundumblick ins Eisacktal inklusive, danach führt der Wald- und Wiesenweg weiter nach Schalders. Dort werden „Schalderer Krapfln“ kredenzt, ein Häppchen, das nur in Schalders aufgetischt wird. Anschließend wird dem Schalderer Bach entlang nach Vahrn gewandert, wo der Hubenbauer mit einer Marende und Musik wartet. Die Heimkehr nach Brixen vollzieht sich dann Füße schonend mit dem Bus. Der heurige Kuchlkirchtig startet am 4. Oktober; weitere Wanderungen finden am 6., 7., 11., 13., 14., 18., 20. und 21. Oktober statt. Die Teilnahmegebühr von 39 Euro pro Person

Wassernot in Milland

Brixen, Di., 15. September 1908

Am letzten Sonntag war in unserem Dorfbrunnen kein Tropfen Wasser. Was diese paar Worte beinhalten, wird jeder Leser unschwer ahnen. Man braucht nur an den Ausbruch eines Brandes zu denken, an die große Plage der Einwohner, das nötige Wasser für Menschen und Tiere von weiter her herbeischleppen zu müssen. Der Grund dieser Wassernot liegt aber nicht in einem natürlichen Versiegen der Quelle, sondern, wie uns von verlässlicher Seite

beinhaltet Speisen und Getränke in den Einkehrstationen, ein Erinnerungsgeschenk, ortskundige Begleitung und musikalische Umrahmung sowie die Busfahrt. Eine rechtzeitige Anmeldung beim Tourismusverein Brixen unter Telefon 0472 836401 oder per E-Mail info@brixen.org ist zu empfehlen. db

versichert wurde, in einer schon öfters eingetretenen Röhrenverstopfung, die aber bisher nicht von der Gemeinde, sondern erst im Falle der höchsten Wassernot von irgendeinem Hofbesitzer, der gerade Zeit hat, provisorisch behoben wird. Gewisse Herren des Gemeindeausschusses haben eben ihre eigenen Brunnen, und deshalb macht ihnen der Wassermangel der übrigen Dorfbewohner keine Sorge. Gegenwärtig werden drei neue Häuser gebaut, weitere Neubauten sind in Aussicht; man sieht also, dass das schön gelegene Milland im Aufblühen begriffen wäre; die erste Bedingung ist aber eine Wasserleitung.


Stadtentwicklungskonzept für Brixen Vor gut einem Jahr hatten Studierende der Raumplanung an der Technischen Universität Wien die Idee, die Freiraumsituation und bauliche Entwicklung der Stadt Brixen genauer unter die Lupe zu nehmen und daraus einen Stadtentwicklungsplan für Brixen zu entwickeln. Dem damaligen Gemeinderat unter Klaus Seebacher gefiel dieser Vorschlag, und so startete Ende Oktober 2004 ein studentisches Projekt mit dem Ziel, die vielfältigen Aspekte des gesellschaftlichen Lebens und Stadtbildes von Brixen zu erkunden und daraus ein Stadtund Freiraumentwicklungskonzept zu erstellen. Aufgrund von Begehungen, Kartierungen, Befragungen und Gesprächen mit den Planungsverantwortlichen der Stadt sammelten die Studierenden eine Fülle von Informationen und Material über die verschiedensten Bereiche: von der Architektur über Wirtschaft, Tourismus, Raumplanung und Freiräume, Wohnen,

Münzfund in Elvas

Brixen, Di., 1. September 1908

Der Münzfund in Elvas besteht, wie uns von fachmännischer Seite mitgeteilt wird, aus 31 gut erhaltenen Tiroler Silbergroschen aus den Jahren 1603 bis 1614. Römische Münze ist keine darunter. Voraussichtlich werden die Münzen vom städtischen Museum angekauft werden. Wir möchten bei dieser Gelegenheit auch die Tatsache registrieren, dass im letzten Herbst neben dem abgebrannten Mesnerhaus in Viums ungefähr einen halben Meter unter der Erde acht menschliche Skelette ohne jeglichen Begleitfund ausgegraben wurden. Es würde sich sehr empfehlen, wenn bei zufälligen Funden in der Erde oder auf einem Acker sofort unser k.k. Konservator, Hochw. Herr Benefiziat Adrian Egger in Brixen, benachrichtigt würde, damit die Funde nicht verschleppt oder

Verkehr und Energie bis hin zur Bildung. Die gewonnenen Erkenntnisse flossen schließlich in eine Bestandsanalyse ein, die Stärken und Schwächen sowie Chancen aufzeigt und somit mögliche Bedrohungen erkennt, die einer positiven städtischen Entwicklung entgegenstehen könnten. Alles in allem entstand ein aufschlussreiches und interessantes Konzept, das eine Reihe von Anregungen, Ideen und Impulsen für die künftige Stadtplanung von Brixen enthält. Am Montag, 3. Oktober, wird das Projekt im Rahmen eines Informations- und Diskussionsabends mit Beginn um 19.30 Uhr in der Cusanus Akademie vorgestellt. wv

durch unkundige Manipulation zerstört werden, was besonders bei Urnenfunden häufig der Fall ist.

Achtung vor photographischen Agenten Brixen, Di., 8. September 1908

Heute konnte man mehrere photographische Agenten von Haus zu Haus wandern sehen. Wir können nicht umhin, bei dieser Gelegenheit auf zwei Umstände hinzuweisen. Erstens vertreten erfahrungsgemäß derartige Agenten nicht selten jüdische Schwindelfirmen, zweites haben wir in Brixen tüchtige photographische Ateliers, in welchen jeder Auftrag zu gleichen, wenn nicht zu noch billigeren Preisen ausgeführt wird. Schon aus Rücksicht zu den einheimischen steuerzahlenden Gewerbetreibenden weise man jedem dieser fremden Schnallendrücker die Türe.

Kitsch – Kunst – Kram Unter diesem Motto organisiert der Zonta Club Brixen einen Flohmarkt vom 20. bis zum 24. September im Geschäftslokal am Großen Graben 18 (neben Avenida Fashion). Verkauft werden Bastelmaterial, Gläser, Geschirr, Werkzeug, Sportartikel, Taschen, Gürtel, Bilder, Kleinmöbel oder was sonst noch an Brauchbarem gespendet wurde. Mit dem Erlös des Verkaufs wird bedürftigen Frauen geholfen. Der Flohmarkt ist von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr geöffnet, am Samstag von 9 bis 18 Uhr. wv

Kaisers Dank an die Stadt

Brixen, Di., 29. September 1908

An den Bürgermeister Dr. O. v. Guggenberg, Brixen, langte heute folgendes Telegramm ein: „Seine Majestät geruhten mit aufrichtiger Befriedigung von der höchsten Anwesenheit Ihrer k. u. k. Hoheiten der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Marie Valeri und der durchlauchtigsten Herren Erzherzoge Hubert und Theodor stattgehabten Grundsteinlegung zum Kaiser Franz Josefs-Spitale Kenntnis zu nehmen und allerhöchstderen wärmsten Dank für die aus diesem Anlasse von der Bevölkerung kundgegebene Treue, dynastische Anhänglichkeit und patriotische Gesinnung sowie auch für die allerhöchst derselben in beredten Worten dargebrachte Huldigung allergnädigst Ausdruck zu verleihen. Vom Generaladjutanten Seiner Majestät des Kaisers und Königs im allerhöchsten

Auftrage G. d. K. Paar.“ Se. kaiserl. Hoheit Erzherzog Eugen telegraphierte: Lebhaft erfreut über den schönen Verlauf des gestrigen Festes, bedauere ich sehr, dass es mir nicht möglich war, dieser erhebenden patriotischen Feier anzuwohnen. – Erzherzog Eugen

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„Jeden Tag neue Weichen stellen“ Die neue Stadtregierung ist seit 100 Tagen im Amt. Für Bürgermeister Albert Pürgstaller ist dies Gelegenheit zu einer ersten Bilanz.

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Haben Sie sich den Job leichter oder schwieriger vorgestellt? Er ist weder leichter noch schwieriger, aber die Menge an Arbeit habe ich unterschätzt. Der Schlaganfall und der Tod von Klaus Seebacher haben einen fließenderen Übergang leider verhindert; der Alt-Bürgermeister hätte mir noch eine Unmenge an Informationen vermitteln können. Seinen Wissensstand muss ich mir jetzt mit viel Aufwand selbst erarbeiten. Gehen wir etwas ins Detail Ihrer ersten 100 Tage: Während der Baubeginn des südlichen Teils der Westumfahrung bereits bevorsteht, hat es einen Durchbruch in den Beziehungen zu Vahrn gegeben, was die Nordspange betrifft. Hängt dieser Durchbruch mit Ihrem Vermittlungsgeschick zusammen? Brixen und Vahrn sind ein gemeinsamer Lebensraum, und es war mir von Anfang an klar, dass die zwei Gemeindeverwaltungen eng zusammenarbeiten müssen. Wenn wir weiterkommen wollen, haben wir beide 26

BM Albert Pürgstaller: „Wir müssen den Leuten erklären, dass ihnen der Citybus einen klaren Nutzen bringt: Sie sind damit schneller und günstiger unterwegs als mit dem eigenen Auto und leisten dazu noch einen wichtigen Beitrag zur Schonung der Umwelt“ auch gar keine andere Wahl. Ich habe deshalb sofort nach den Wahlen den Vahrner Bürgermeister und den Ausschuss um einen Gesprächstermin gebeten. An diesem Treffen sind die wichtigsten gemeinsamen Themen besprochen worden, und wir haben eine große Menge abgearbeitet. Dieses Gespräch bildete die Basis für einen Konsens in der Frage, wo schlussendlich die Nordspange der Westumfahrung gebaut werden soll. Jetzt müssen wir schauen, ob sich unsere gemeinsame Lösung auch realisieren lässt; die letzte Instanz ist die Landesregierung. Der Landeshauptmann hat sich einverstanden erklärt – unter der

Foto: Oskar Zingerle

Es ist üblich, dass eine neue Stadtregierung nach 100 Tagen zum ersten Mal Bilanz zieht. Wie fühlen Sie sich als Bürgermeister? Bürgermeister von Brixen zu sein ist eine äußerst aufregende Tätigkeit. Man kann jeden Tag neue Weichen stellen, und deshalb ist das Amt des Bürgermeisters nicht nur aufregend, sondern auch sehr spannend. Es geht aber nicht nur um mich, sondern um das gesamte Team. Nach 100 Tagen stelle ich fest, dass der Teamgedanke um mich herum sehr gut ist, was meine Arbeit sehr erleichtert.

Bedingung, dass sich die Kosten nicht erhöhen. Wir hatten eine gemeinsame Aussprache mit dem Landeshauptmann, in der wir versucht haben, ihn zu überzeugen. Landesrat Mussner ist mit der neuen Variante jedenfalls bereits einverstanden. Jetzt müssen wir schauen, wie teuer der neue Lösungsvorschlag ist. Ich selbst habe mich nicht mit der Kostenfrage auseinandergesetzt, weil diese Nordspange auf Vahrner Gebiet verläuft. Der genaue Trassenverlauf und die Kosten werden von der Gemeinde Vahrn und der technischen Abteilung des Landes eruiert. Warum befürchtet man, dass die neue Variante teurer sein könnte? Sie ist viel kürzer als der geplante Anschluss am Krankenhaus... Die Gemeinde Vahrn wünscht sich unter anderem eine Untertunnelung im Streckenbereich der Autobahnraststätte; diese Kosten will man in die

Kalkulation mit einfließen lassen. Damit ich einen unterirdischen Anschluss schaffen kann, muss die Quote der Westumfahrung tiefer angesetzt werden, was möglicherweise zu einer Verteuerung führen kann. Verlangsamt diese Diskussion die Realisierung der Westumfahrung? Nein, auf keinen Fall. Im Jänner werden die zeitintensiven Arbeiten des südlichen Teils vergeben. Danach kann sofort mit den Arbeiten begonnen werden. Bis zur Realisierung der Westumfahrung sind Schritte notwendig, um den Verkehrsfluss auf der Hauptachse zu erleichtern. Einige Maßnahmen haben Sie bereits getroffen, und prompt gab es dazu recht kontroverse Diskussionen. Wir haben versucht, an den neuralgischen Zeiten die Ampeln auszuschalten und einen Polizisten abzustellen. Diese


Die frühere Stadtregierung hat immer behauptet, das Abschalten der Ampeln sei aus Sicherheitsgründen nicht möglich... Das hat man mir auch gesagt. Ich habe dann persönlich mit der Stadtpolizei und mit dem Stadtrat einen Lokalaugenschein an den verschiedenen Kreuzungen gemacht. Als erste haben wir die Ampel am Parkhaus abgeschaltet, und siehe da: Es ist nichts passiert – außer dass der Verkehr plötzlich flüssiger wurde. An der Kreuzung Rosslauf geht es natürlich nicht ohne Stadtpolizei. Es ist mir bewusst, dass der tägliche Einsatz an dieser Kreuzung mit sehr viel Aufwand und Engagement des jeweiligen Stadtpolizisten verbunden ist, aber dieser Aufwand zahlt sich auch aus. Primäres Ziel muss es sein, den Verkehr einigermaßen flüssig zu halten. Wann wird der Kreisverkehr an der Bahnhofstraße fertiggestellt sein? Anfang Oktober wird es soweit sein. Vor wenigen Tagen haben wir auch das Projekt für die Unterführung im Bereich der Zone Rosslauf bekommen, das bekanntlich vom Land finanziert werden wird. Auch mit diesem Bau wollen wir so schnell als möglich starten, mit großer Wahrscheinlichkeit Anfang des kommenden Jahres. Damit dürften wir die Probleme an dieser Kreuzung lösen. Auch der Kreisverkehr beim Hotel Tonon steckt bereits mitten in der Detailplanung; damit wollen wir ebenfalls im nächsten Jahr starten. Bei der AGIP-Tankstelle wollen wir ein provisorisches Rondell einrichten; die definitive Gestaltung hängt davon ab, wie der Prielgrund in Zukunft genutzt werden wird. Mit Ende 2006 dürften wir alles, was wir im Moment auf der Hauptstraße tun können, erledigt haben. Ich bin davon überzeugt, dass die Summe dieser Maßnahmen eine große Erleichterung bringen wird. Der große Teil des Verkehrs in Brixen ist aber hausgemacht.

Philosophisch - Theologische Hochschule Brixen

Wie wollen Sie den Verkehr reduzieren? Dafür müssen wir ebenfalls eine Reihe von Maßnahmen setzen. Vor allem müssen wir den öffentlichen Nahverkehr verbessern, und die Einrichtung des Citybusses ist ein erster Schritt in diese Richtung. Wir haben sehr viel Energie aufgewendet, um das Projekt Citybus Anfang Oktober planmäßig starten lassen zu können; im August gab es noch kein detailliertes Projekt dafür im zuständigen Landesamt. Wir haben dann massiv Druck ausgeübt. Wie wollen Sie der Bevölkerung die Citybus-Linien schmackhaft machen? Das geschieht einerseits mit einer massiven Werbekampagne. Wir müssen den Leuten erklären, dass ihnen der Citybus einen klaren Nutzen bringt: Sie sind damit schneller und günstiger unterwegs als mit dem eigenen Auto und leisten dazu noch einen wichtigen Beitrag zur Schonung der Umwelt. Übrigens: Auch die versprochene Errichtung der Vorzugsspur zwischen Vahrn und Brixen ist in Planung; die Zusammenarbeit mit Vahrn hat auch in dieser Frage optimal funktioniert. Mit den Arbeiten werden wir noch in diesem Monat beginnen; bis Ende des Jahres müsste sie fertig gestellt sein. Somit ist sichergestellt, dass der Bus morgen nicht im Stau stecken bleibt. Dazu muss gesagt werden, dass wir die Parkmöglichkeiten in der Altstadt einschränken werden, was den Citybus noch reizvoller werden lässt. Wie man liest, wollen Sie die Anzahl der Fahrgenehmigungen in der Altstadt reduzieren und den Verkehr in der Runggadgasse und in der Trattengasse unterbinden... Wir haben analysiert, wie viele Dauerfahrgenehmigungen für den Altstadtkern ausgestellt worden sind. Hier wird es eine massive Selektion geben, weil vor allem am Großen Graben viel zu viele Autos verkehren, die dort nichts zu suchen haben. Für die Trattengasse liegt ein Projekt vor, das wir in Kürze den Anrainern vorstellen wollen. Wir wollen die Fußgängerzone um diese Gasse erweitern, damit der Ring zwischen Großer Graben, Stadelgasse und Altenmarktgas-

Eine Vielfalt an zeitgemäßen Möglichkeiten Theologisch Interessierte finden an der Phil.-Theol. Hochschule Brixen verschiedene Studienmöglichkeiten. Die Studien qualifizieren für den Dienst als Diakon und Priester, für die praktische Arbeit in der Seelsorge, für den Religionsunterricht und Studiengang die Mitarbeit in Bakkalaureat in Theologie kirchlichen Institutionen, sowie zum Weiterstudium.

Philosophisch-Theologische Hochschule Seminarplatz 4 I-39042 Brixen -Südtirol Tel. 0039 0472 271 120 Fax 0039 0472 837 600 info@hs-itb.it www.hs-itb.it

Studiengänge Dauer

Priesteramtskandidaten ergänzen das Diplomstudium mit zwei praxisbegleitenden Semestern (”Pastoraljahr”)

mit zwei praxisbegleitenden Semestern “Pastoraljahr”

Studiengang Bakkalaureat in Theologie/ Religionspädagogik

Möglichkeiten

Das Diplom bietet die Voraus10 Semester setzung zum Dienst als Priester, zur Tätigkeit in den Seelsorgsbereichen der Diözese und kirchlichen Institutionen (z.B. Pastoralassistentinnen- und assistenten, Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger). Darüber hinaus berechtigt das Diplom zum Weiterstudium an Theologischen Fakultäten.

Diplomstudium

dv-media.it

Maßnahme hat sich bewährt, weil sich der Stau allein dadurch bereits maßgeblich reduziert hat. Wir haben sehr positive Rückmeldungen von Leuten, die diese Strecke jeden Tag befahren müssen.

Dauer

Möglichkeiten

Das Diplom bietet die 10 Semester Voraussetzung zum Religionsunterricht an allen Schulstufen, zur Tätigkeit in den Seelsorgsbereichen der Diözese und kirchlichen Institutionen, sowie zum Weiterstudium an Theologischen Fakultäten.

Studiengang

Dauer

Magister in Philosophie

Der Innsbrucker Titel 8 Semester “Mag. phil. der Theologischen 4 in Brixen, Fakultät” wird in Italien als “Laurea in Filosofia” aner4 in Innsbruck kannt und eröffnet die damit verbundenen Möglichkeiten. Der Abschluss ist kombinierbar mit dem fachtheologischen bzw. dem religionspädagogischen Diplom.

Möglichkeiten

Inskription für das Studienjahr 2005/2006 ab 1. September 2005. Auch Gasthörerinnen und -hörer, die einzelne Vorlesungen besuchen möchten, sind willkommen.

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„Der Job eines Bürgermeister ist weder

leichter noch schwieriger als ich mir vorgestellt hatte, aber die Menge an Arbeit habe ich unterschätzt.“ BM Albert Pürgstaller

Auch die Runggadgasse lechzt nach Verkehrsberuhigung... Dafür gibt es noch keinen Beschluss, aber es ist mein fester Wille, diese Entscheidung zu forcieren. Der nördliche Teil der Runggadgasse wird zum größten Teil von Parkplatzsuchenden befahren; es macht einfach Sinn, die Runggadgasse ab der Abzweigung zur Widmannbrücke zu sperren. Ich bin davon überzeugt, dass die Gasse davon profitieren wird. Wie sieht es mit dem Kleinen Graben aus? Nach Fertigstellung des Rondells an der Bahnhofstraße wollen wir die Romstraße, den Kleinen Graben und die Kassianstraße nur noch von Norden nach Süden befahren lassen. Die Schließung der Runggadgasse bedingt eine Verbesserung der Parkmöglichkeiten in dieser Zone. Wir überlegen gerade, südlich des Tertiarklosters einen unterirdischen Parkraum zu schaffen. Wir studieren aber auch die Möglichkeit, auf dem Areal des Parkplatzes der Cusanus Akademie eine Tiefgarage zu bauen. Im Osten der Stadt müssen wir auf jeden Fall aktiv werden; eine Entscheidung ist noch nicht getroffen worden. In welche Richtung geht Ihre Meinung? Ich habe mir dazu noch kei-

ne Meinung gebildet; im Moment sondieren wir die diversen Möglichkeiten. Auch die Frage, wie schnell ein Projekt realisiert werden kann, spielt in der Entscheidungsfindung eine Rolle. Ich fürchte, der Parkplatz am Tertiarkloster könnte zu weit vom Zentrum entfernt sein... Dieses Gefühlt täuscht, denn von dort ist man zu Fuß in nur fünf Minuten im Zentrum. Ich mache diesen Weg sehr oft, und ich bin der Meinung, die Entfernung ist zumutbar. Nehmen wir an, die Gemeinde baut eines dieser Parkhäuser. Wie finanziert sie es? Ein gut konzipiertes Parkhaus amortisiert sich von alleine. Ich sehe in diesem Sinn keine Finanzierungsschwierigkeiten. Gilt dies auch für die geplante große Parkgarage in der Zone Priel? Ja, diese Rechnung geht ganz sicher auf. Vor den Wahlen hat es eine Bürgerinitiative zur Vergrößerung der Stadtbibliothek gegeben. Welche Lösungen hat der Stadtrat in dieser Frage in Sicht? Erst vor kurzer Zeit haben wir in einer Klausurtagung das Raumprogramm der Stadt diskutiert. In der Frage der Bibliothek gibt es für mich drei Optionen: Runggadgasse, Priel oder Domplatz. In der Runggadgasse könnten wir das Eckhaus der Rosminischule nutzen, das im Eigentum der Gemeinde ist und auch die geeignete Größe hätte. Für die Runggadgasse würde dieser Standort eine weitere Aufwertung bedeuten, was mir ein großes Anliegen ist. Die Ansiedlung der Bibliothek am Prielgrund steht natürlich auch noch in Diskussion. Dieser Standort hätte den Vorteil, dass man das zu entstehende Gebäude den Bedürfnissen einer modernen Bibliothek entsprechend konzipieren könnte. Beim Domplatz denke ich nicht an eine Erweiterung des heutigen Standortes,

Foto: Oskar Zingerle

se geschlossen werden kann. Bodenbelag und Beleuchtung müssen identisch sein wie in der Altenmarktgasse. Die Gasse soll vom Cafè Pupp bis zur Einfahrt der Tiefgarage der Carabinierikaserne für den Verkehr gesperrt sein. Für die Anrainer sollen jene Parkplätze reserviert werden, die sich in der Kurzparkzone visa-vis vom Hotel Goldenes Rössl befinden. Das bedeutet, dass die Trattengasse zur Fußgängerzone wird und die Brennerstraße, also die Zufahrt zur Stadt ab AGIPTankstelle, extrem verkehrsberuhigt wird.

BM Albert Pürgstaller: „Wir wollen die Fußgängerzone um die Trattengasse erweitern, damit der Ring zwischen Großer Graben, Stadelgasse und Altenmarktgasse geschlossen werden kann“

werden sollen. Offen bleibt die Frage der Bibliothek. Diese Zone ist so konzipiert, dass wir in mehreren Schritten vorgehen können.

sondern viel mehr an eine Übersiedlung in den heutigen Sitz des Gerichtes und der Finanzpolizei. Das sind wunderbare Räume, in die ich ganz verliebt bin. Wir müssen allerdings noch prüfen, welche Nutzung die Statik der jeweiligen Etagen zulassen würde. Auch der Domplatz ist als Standort für die Bibliothek reizvoll; er ist zentral, und außerdem würde die Nutzung dieser historisch bedeutenden Immobilie wieder zur Stadt zurückkehren.

Die Kletterhalle ist angrenzend an der Acquarena geplant, also könnte man diese vorziehen... Wir haben erste Gespräche mit dem Land geführt, weil wir für die Finanzierung die Unterstützung des Landes benötigen. Die Gespräche sind sehr positiv verlaufen, weshalb ich sehr optimistisch bin. Möglicherweise müssen wir das ursprüngliche Projekt etwas abspecken, aber eine Realisierung ist sehr nahe gerückt.

Wie sieht es mit der Zone Priel aus? Der Ideenwettbewerb ist abgeschlossen, aber wie geht es nun weiter? Dieses Projekt habe ich im Moment gestoppt, weil wir erst sehen müssen, welche Programme wir in welcher Reihenfolge realisieren können. Fest steht, dass sowohl Musikschule als auch Kletterhalle dort realisiert

Der Alpenverein hat seinerzeit behauptet, eine Kletterhalle finanziere sich von selbst... Dem ist leider nicht ganz so. Die Führungskosten werden im Gegensatz zu anderen Strukturen mit hoher Wahrscheinlichkeit durch die Eintrittserlöse gedeckt, weshalb es durchaus denkbar ist, dass der AVS nach Fertigstellung die Führung übernehmen könn29


„Entweder auf der Autobahn werden auch

Maßnahmen getroffen, ansonsten weigere ich mich, in Brixen auch nur eine Straße zu sperren. Alles andere ist eine Pflanzerei der Bürger.“ BM Albert Pürgstaller

te. Die Baukosten müssen wir aber anderweitig decken; Land und Gemeinde müssen hier also ihren Beitrag leisten. Die Alte Post wird renoviert und soll nach Fertigstellung einige Ämter der Gemeinde beheimaten. Welche? Wir haben eine erste Reorganisation der Ämter bereits vorgenommen. Jene Ämter, die miteinander vernetzt sind und die eng zusammenarbeiten müssen, müssen in einem Gebäude unterkommen. In Zukunft werden in diesem Sinn in der Alten Post die Finanz- und Vermögensämter untergebracht, die technischen Abteilungen wie Bauamt und

Amt für öffentliche Arbeiten sowie die demografischen Ämter wie Meldeamt und Standesamt. Die wichtigsten Anlaufstellen für die Bürger werden also dort konzentriert sein. Im alten Sitz bleibt der Stadtrat mit dem entsprechenden Sekretariat, Personalamt, Protokollamt, Wahlamt, Lizenzamt und Rechtsabteilung. Außerdem wollen wir hier im alten Sitz auch den Bürgerschalter ansiedeln, weil er die Nähe des Protokollamtes braucht. Wann wird die Alte Post fertig gestellt sein? Mitte des nächsten Jahres wird es soweit sein; die Übersiedelung der Ämter wird dann sofort erfolgen.

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Welche Maßnahmen haben Sie in den ersten 100 Tagen im Inneren der Gemeinde getroffen? Es war mir wichtig, eine Trennung von Verwaltung und Politik herbeizuführen und damit auch die Verantwortungsbereiche genauer zu definieren. Die verschiedenen Amtsleiter werden in Zukunft Budgets zur Verfügung haben, die sie selbst verwalten können und für die sie verantwortlich sind. Sie sind dafür verantwortlich, dass die jeweiligen Bereiche funktionieren und dass die Mittel mit jenen Prioritäten, die der Stadtrat definiert, ausgegeben werden. Außerdem wird eine neue Kraft im Umweltbereich eingestellt; bisher war dieser Bereich unbesetzt. Für die Öffentlichkeitsarbeit habe ich eine eigene Mitarbeiterin eingestellt, die auch meine persönliche Referentin ist. Außerdem wollen wir eine Stelle für Organisationsentwicklung einführen. Diese Stelle wird von der Vize-Generalsekretärin übernommen, die dafür die besten Voraussetzungen mitbringt. Im Vergleich zu anderen Gemeinden haben wir übrigens sehr hohe Personalkosten. Wir haben deshalb auch einige Umschichtungen im bestehenden Personal vorgenommen; es gab Ämter, die eher überbesetzt, und andere, die eher unterbesetzt waren. Diese Maßnahme hat, so munkelt man, zu einer gewissen Unruhe unter den Gemeindebediensteten geführt. Ja, das stimmt. Jede Umschichtung löst Emotionen aus – vor allem dann, wenn man diese bisher nicht gewohnt war. Aber andererseits geht es um öffentliche Gelder, die optimal im Sinn des Bürgers eingesetzt werden müssen. Also muss ich danach trachten, dass die Gemeindebediensteten so effizient wie möglich arbeiten. Niemand wird deshalb seine Arbeitsstelle verlieren, aber es hat Umschichtungen gegeben, und möglicherweise wird die eine oder andere Stelle nicht mehr nachbesetzt werden. Mein Ziel ist es, grundsätzlich die Mobilität innerhalb der Gemeinde zu erhöhen. Mitarbeiter der Gemeinde sollen möglichst in verschiedenen Ämtern arbeiten, was eine Erhöhung der persönlichen Qualifizierung und eine tolle Herausforderung bedeuten kann. Der Vorteil für die Bürger liegt darin, dass ein Beamter, der

Erfahrung aus diversen Ämtern hat, mit viel mehr Flexibilität und Fachkenntnis die Wünsche der Bürger erfüllen und die Fragen beantworten kann. Eine Umschichtung ist also keine Strafversetzung, sondern bedeutet für den Mitarbeiter eine große Chance. Man munkelt, dass in der Vergangenheit bei der Einstellung von Gemeindemitarbeitern der Proporz nicht eingehalten wurde. Das stimmt. Ich erachte es als meine Aufgabe, hier sehr rigoros vorzugehen. In den Führungsebenen ist die deutsche Sprachgruppe eher benachteiligt; bei Nachbesetzungen wird man dieser Tatsache Rechnung tragen. Wobei man darüber diskutieren könnte, ob der Proporz noch zeitgemäß ist... Ich glaube, die Bürger haben ein Anrecht, in ihrer Sprache bedient zu werden. Also ist es richtig, dass jede Sprachgruppe in der Stadtverwaltung entsprechend vertreten ist. Es geht mir aber nicht um die strenge Einhaltung des Proporzes; in erster Linie geht es immer noch um die Qualifizierung. Während die Acquarena kostendeckend arbeitet, muss die Gemeinde für das Forum Brixen jedes Jahr eine bedeutende Summe beisteuern. Wie wollen Sie dies ändern? In der Projektierungsphase gab es eine Rentabilitätsstudie von Michaeler & Partner, die besagt hatte, dass das Forum Brixen in seiner Form kostendeckend sein müsste. Dies hat sich nicht bewahrheitet, also frage ich mich: Entweder hat man eine falsche Einschätzung des Marktes vorgenommen, oder die Verwaltungsstruktur des Forums hat Fehler begangen. Es geht nicht darum, Schuldzuweisungen zu machen, sondern wir müssen danach trachten, in Zukunft weniger Defizit zu haben. Fest steht, dass die Verwaltungskosten zu hoch sind. Allein Verwaltungsrat und Rechnungsrevisoren kosten im Jahr etwa 50.000 Euro; das ist mir entschieden zu viel, und hier wird es ganz sicher Änderungen geben. Der Verwaltungsrat ist noch nicht neu besetzt worden. Ich wollte zuerst die Situation analysieren. Es kann ja auch durchaus sein, dass die Gemein-


de nicht die notwendigen Rahmenbedingungen setzt. Sollte dies der Fall sein, dann müssen wir hier ansetzen. In den letzten Wochen haben Sie die Landesregierung mit Ihren Aussagen zur Feinstaubproblematik geneckt... Für mich war es wichtig, die zuständigen Landespolitiker davon zu überzeugen, dass Maßnahmen auf der Autobahn notwendig sind, um die Luftsituation in Brixen zu verbessern. Es ist für uns Brixner nicht nachvollziehbar, dass in der Stadt Straßen gesperrt werden, während auf der Autobahn die größten Stinker durchrasen. Deshalb habe ich gesagt: Entweder auf der Autobahn werden auch Maßnahmen getroffen, ansonsten weigere ich mich, in Brixen auch nur eine Straße zu sperren. Alles andere ist eine Pflanzerei der Bürger. Jetzt will man ab 2006 bei Überschreitung der Grenzwerte die Autobahn für Euro-0- und Euro-1-Laster sperren. Das ist für mich schon ein großer politischer Erfolg, dass man sich überhaupt traut, auf der Autobahn Maßnahmen zu setzen. Die Autobahn stellt grundsätzlich ein großes Problem dar für die

Foto: Oskar Zingerle

BM Albert Pürgstaller: „Ich glaube, die Bürger haben ein Anrecht, in ihrer Sprache bedient zu werden. Also ist es richtig, dass jede Sprachgruppe in der Stadtverwaltung entsprechend vertreten ist“ Luftsituation in Brixen, vor allem für die Westseite. So ist es. Dieses Problem ist äußerst schwierig zu lösen, und es wird noch viel Überzeugungsarbeit und Zeit brauchen, um hier eine Änderung der Situation herbeiführen zu können. Langfristig müssen wir daran denken, die Autobahn in Stadtbereichen einzuhausen. In Bozen leiden 100.000 Einwohner unter der Autobahn, in Brixen sind es etwa 20.000. Hier besteht Handlungsbedarf, und es ist mir bewusst, dass diese Aussage demagogisch klingen mag, weil eine Finanzierung im Moment undenkbar ist. Andere Lösungen gibt es aber meiner Meinung nach nicht. Der Brennerbasistunnel wird die Situation auch nicht maßgeblich verändern? Wir können einen großen Teil des Schwerverkehrs auf die Schiene verlagern, und das ist ein großer Erfolg. Der PKWVerkehr aber bleibt uns erhalten, und ich gehe davon aus, dass er in Zukunft noch weiter zunehmen wird Die Wirtschaft hat bei Ihrer Kandidatur befürchtet, dass ein aus dem sozialen Flügel stammender Bürgermeister der Wirtschaft

in Brixen nicht zuträglich sein könnte. Wirtschaft hat in Brixen in verschiedenen Bereichen große Entwicklungs- und Qualifizierungschancen. Es gibt eine Reihe von äußerst gesunden Produktionsunternehmen, und wir als Gemeinde sind hier gefordert, diesen Unternehmen jene Rahmenbedingungen zu bieten, auf dass sie sich erweitern und wachsen können. Was den Tourismus betrifft: Wir müssen viel stärker das Profil Brixens als Tourismusstadt herausstreichen. Wir müssen den Leuten erklären, warum sie hier Urlaub machen sollen. Wir vermarkten unsere Stadt zu wenig. Noch ein Satz zum Handel: Wir sind im Moment zu eintönig unterwegs; die Vielfalt des Angebots muss viel größer werden, und dann wird es dem Handel auch wieder gut gehen. Vor allem aber müssen wir die einzelnen Bereiche vernetzen. Apropos Handel: Die Kontingente an Handelslizenzen sind erschöpft; auch hier müssen wir ein zuträgliches Maß finden, das eine gute Entwicklung des Handels erlaubt. Willy Vontavon

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„Ich muss draußen bleiben“ Foto: Oskar Zingerle

Inzwischen haben wir in Acquarenien trotz starken Andrangs weiter gesaunt. Hier verraten wir, wann es nicht so voll ist und warum das eigentlich ungerecht ist. Es handelt sich jedoch um den natürlich nicht ernstzunehmenden Aufschrei einer unterprivilegierten männlichen Seele.

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Es war vier Uhr nachmittags, als A. sich entschloss, mal etwas früher am Tage in die Sauna der Acquarena zu gehen. Vielleicht ist es ja dann noch nicht so voll, dachte er. Und siehe da – es war gähnend leer. Eine Dame hockte mit hochrotem Kopf und glasigem Blick auf einem der Stühle im Freibereich. Sie dampfte und schnappte nach Luft. Offensichtlich kam sie frischgebacken aus

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der finnischen Sauna. Herumgehen und durchatmen, dachte A., bloß nicht sitzen bleiben. Ganz hinten im Wintergarten war eine weitere Dame im Bademantel, die Füße und den Kopf mit Frotteetüchern umwickelt. Das Tuch um den Kopf war zu einem Turban aufgetürmt. Ermattet vor Wellness schlummerte sie milde lächelnd. A. fiel immer noch nichts auf.

„Heute ist Donnerstag!“ Gerade hatte er es sich auf einer Liege bequem gemacht, die Zeitung aufgeblättert und war sehr mit sich und seiner Idee des frühen Saunens zufrieden, als der Bademeister, der Saunawart, der Schwitzberater oder welchen Titel man der Aufsichtsperson auch immer geben möchte, fuchsteufelswild und mit gesträubtem Haar angeeilt kam. „Heute ist Donnerstag!“, fuhr er A. an. Na, und? „Damensauna!“ Ach ja! A. fiel es wie Schuppen von den Augen. Natürlich, keiner der üblichen Verdächtigen aus der Herrenriege war anwesend, nur die beiden Damen. Tja, was machen wir denn da? fragte er den Zerberus scheinheilig, in der Hoffnung, doch bleiben zu können. Man könn-

Obwohl oft gähnend leer, haben Männer am Donnerstag Nachmittag in der Sauna nichts zu suchen te die anwesenden Damen ja fragen, ob man wirklich störe. „Raus!!!“, rief die Amtsperson mit in Richtung Tür ausgestrecktem Arm, „und nicht vor sechs Uhr wiederkommen!“

Menschen zweiter Klasse? Geknickt packte A. seine Siebensachen und wanderte hinunter ins Grissino. Bitte ein Weißbier. Er grämte sich ein wenig, nun die Zeit bis sechs Uhr totschlagen zu müssen. Beim zweiten Weißbier fing er an, sich aufzuregen. Wer sind wir Männer eigentlich, dass wir uns in öffentlichen Einrichtungen aussperren lassen müssen, fragte er sich halblaut – Menschen zweiter Klasse? Er habe ja Verständnis dafür, dass manche Damen ihre Lichtgestalten nicht unbedingt den glotzenden Blicken aufdringlicher Kerle aussetzen wollen und gerne vielleicht sogar in Grüppchen ungestört schnattern möchten. Gespräche, viel zu fein für derbe Männerohren. Aber haben wir Männer nicht auch ein Recht auf Privacy? Nicht immer den Bauch einziehen zu müssen, wenn Da-

men ins Blickfeld laufen. Sich ungestört ächzend, schwitzend und schnaubend wie ein fettes Nilpferd auf dem Handtuch in der Heusauna zu räkeln, ohne Rücksichtnahme auf indignierte Damen. Und überhaupt – haben nicht auch Männer einen Anspruch darauf, sich den prüfenden Blicken des anderen Geschlechts zu entziehen und unter Gleichgesinnten endlich einmal zu relaxen? Warum wird nicht zum Beispiel der Dienstag als Herrentag eingerichtet, wenn schon der Tag des Herrn als Familientag geführt wird?

580 / 360 x 302 Überhaupt Anspruch, fragte sich A. aufgebracht beim dritten Weißbier. Haben denn die Männer keinen Anspruch auf einen Preisnachlass, wenn donnerstags die Sauna nur den Damen offen steht? Er kramte seinen Taschenrechner hervor und tippte ein: 580 Euro kostet die Jahreskarte, geteilt durch 360 Tage macht 1,60 Euro am Tag. Bei 52 Donnerstagen im Jahr sind das rund 84 Euro, die die Herren der Schöpfung weniger zahlen müssten. Also, großzügig abgerundet: die Jahreskarte für Herren dürfte gerechterweise nur 500 Euro kosten, während es für die Damen beim gleichen Preis von 580 Euro bleiben sollte. Und eigentlich müsste man noch die fünf Weißbier abrechnen, die A. schließlich bis sechs Uhr weggeputzt hatte, bevor er sich zum Ausschwitzen dieser unverhofften Flüssigkeitsmenge schließlich ins Dampfbad begab. Da war er dann doch ganz glücklich. Übrigens waren die zwei Damen vom Nachmittag immer noch da. Aber dann wurde es rasch wieder ziemlich voll. Andreas Gottlieb Hempel


Event

Die Trendsetter Extravagant und modern präsentiert sich der Salon Happy Hair in seinen neuen Räumlichkeiten in der Altenmarktgasse in Brixen.

Der Millander Pfarrer Alois Pitscheider und Renate

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Vor kurzem ist der Friseursalon Happy Hair von der Brennerstraße in die Altenmarktgasse nahe der Acquarena übersiedelt. Im neuen Salon fühlt man sich auf Anhieb wohl. Die Räumlichkeiten sind geräumig und in warmen Farben gehalten, zahlreiche Designerobjekte setzen faszinierende Akzente und bieten einen kontrastreichen Blickfang. Mit der Übersiedlung vom ehemals kleinen aber feinen Salon in die neuen Räumlichkeiten hat sich Renate Comploy-Rottonara ihren Traum von einem größeren und schöneren Salon erfüllt.

Familie Fischnaller mit Architekt Ivo Cestari

Renate mit Ehemann Stefan Rottonara

Happy Hair-Friseurinnen Lies und Michaela mit Manni Priller

Einweihungsfeier Mit einer kleinen Einweihungsparty am 8. September bedankte sie sich bei ihren Kunden für ihre Treue, bei ihren Mitarbeiterinnen für ihr großes Engagement, bei Freunden und nicht zuletzt bei ihrer Familie für die Unterstützung in all den Jahren. Renate Comploy blickt auf eine über 23-jährige Erfahrung zurück, seit rund elf Jahren führt sie ihren eigenen Friseursalon Happy Hair. Bei Happy Hair finden Damen und Herren ein professionelles Friseurinnenteam, das in Brixen mitunter zu den Trendsettern zählt, was Frisuren und Styling anbelangt.

Herta Ritsch, Stefan Rottonara, Happy Hair-Friseurin Jolanda, Silke, Frau Wierer

Waltraud Engl, Reinhilde Sparber, Anni Tauber, Franz Sparber

Hausherr Carlo Cimadom und Renate Comploy

Happy Hair-Friseurin Michaela, Gustl Thaler mit Frau Jessica

Barbara und Doris Michaeler mit Peter Kantioler

Hausherrin Mariuccia Cimadom, Happy Hair-Friseurin Lies mit Robby

Karin, Hildegard, Greti, Elsa, Günther und Edith

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Der Bus kommt! Am 1. Oktober startet der Citybus. Mit neuen Bussen, vielen Haltestellen, engen Taktzeiten und einem italienweit neuen Informationssystem will man die Bürger dazu bewegen, das Auto zu Hause zu lassen. Innovatives Informationssystem

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Gut Ding braucht Weile. Bald wird sich zeigen, ob dieses Sprichwort geeignet ist, das Werden des Brixner Citybusses zu beschreiben. Denn Weile hat das ganze Projekt durchaus gebraucht, ob es aber ein „gutes Ding“ wird, wird der Praxisbetrieb zeigen, der am 1. Oktober anläuft. Dabei gibt es einige Entwicklungen, die dem Citybus durchaus zuträglich sein müssten. Der Benzin- und Dieselpreis erreicht in diesen Tagen nie gekannte Höhen, das Thema Feinstaub kommt wegen der nahenden Herbst- und Winterzeit wieder in alle Munde. Da müsste eine Nahverkehrsstruktur doch imstande sein, ausreichend Kunden anzusprechen, sofern sie attraktiv genug ist. Eben diese Attraktivität war der Dreh- und Angelpunkt aller Überlegungen, denen sich die Bezirksgemeinschaft Eisacktal, die Gemeinde Brixen, das zuständige Landesassessorat und ein beratendes Unternehmen in der Planungsphase gewidmet haben.

Drei Linien Nach Diskussionen und Probefahrten werden nun am 1. Oktober drei Linien ihren Betrieb aufnehmen. Der Streckenverlauf der Linie 1 geht von Vahrn nach Brixen und Albeins und wird mit den bestehenden zwölf Meter langen Bussen gefahren. Sie startet in Vahrn bei der Villa Braun und fährt über die alte Straße zum Krankenhaus, dann geht es in die Stadt bis zum Bahnhof, nach Milland und endet in Albeins beim Kindergarten. Auf der Rückfahrt 34

Das neue digitale Informationssystem zeigt an, in wie vielen Minuten der nächste Bus die Haltestelle passiert geht es ab dem Krankenhaus weiter in Richtung Vinzentinum, Melix, Löwenviertel bis zur Garage Filippi, um dann wieder bei der Villa Braun die Runde abzuschließen. Die Linie 2, die mit den neuen nur 7,5 Meter langen Bussen befahren wird, startet am Anfang ähnlich wie Linie 1 bei der Villa Braun und passiert ebenfalls den Vahrner Ortskern und das Krankenhaus. Sie fährt danach zur Acquarena und weiter zum Bahnhof, um dann in Milland beim Birkenweg zu enden. Auf dem Rückweg geht es dann an der Vahrner Handwerkerzone vorbei zum Hotel Pacher und Kloster Neustift, um wieder bei der Villa Braun zu enden. Route 3 beginnt ihren Weg mit den ebenfalls nur 7,5 Meter langen Bussen beim Brixner Busbahnhof und macht sich von dort über den Zugbahnhof auf den Weg in das Industriegebiet, wo sie beim Unternehmen Microtec ihren Endpunkt erreicht. Wer also zum Beispiel von Vahrn in das Industriegebiet fahren möchten, muss aufgrund dieser Linienführung an Haltestellen wie dem Bahnhof umsteigen.

Vahrn, Brixen, Industriegebiet „Mit diesen drei Linien, die sich an mehreren Punkten immer wieder treffen, haben wir große Teile von Vahrn, der Stadt, der Industriezone und der südlichen Fraktionen eingebunden“, erklärt Georg Mayrhofer, der für die Bezirksgemeinschaft das Projekt initiiert hat. Vahrn und die Haltestellen in Brixen werden künftig im Viertel-Stunden-Takt angefahren, von Brixen nach Albeins, in die Industriezone und nach Neustift kommt man im Halb-Stunden-Takt. Mit diesen kurzen Taktzeiten ist eine der wichtigsten Voraussetzungen geschaffen, damit der Citybus als wirkliche Alternative zum eigenen Auto gelten kann. Bis Mitte September sind alle Haltestellen fertig eingezeichnet, mit den entsprechenden Hinweisschildern und den Informationstafeln zum Streckenverlauf und den Fahrplänen versehen. 14 Haltestellen werden zudem mit einem digitalen Informationssystem ausgestattet, das mit Leuchtschrift jeweils darauf hinweist, in wie vielen Minuten der nächste Bus diese Haltestelle passieren wird. „Dieses System wird italienweit zum ersten Mal eingesetzt“, freut sich Bürgermeister Albert Pürgstaller auf die Brixner Premiere.

Damit es reibungslos funktionieren kann, mussten sich die Stadtwerke noch in den letzten Wochen mächtig ins Zeug legen, denn schließlich mussten diese Haltestellen mit Strom ausgestattet werden, damit sie überhaupt funktionieren können. Ebenso mächtig ins Zeug legen will man sich bis Dezember, um die geplante Busvorzugsspur von Vahrn nach Brixen zu realisieren, mit der noch im September begonnen wird. In der Zwischenzeit fährt der Bus entlang der alten Straße von Vahrn nach Brixen und umgeht damit mögliche Stausituationen. In diesen Tagen werden alle Haushalte im Einzugsgebiet des Citybusses durch Faltblätter und Taschenfahrplänen über Routen, Haltestellen und Abfahrtszeiten informiert. Auch die Ausgabestellen für die Fahrund Wertkarten sind darin enthalten, denn bezahlt wird beim Citybus nicht im Bus. Potentielle Kunden müssen sich die Fahrkarten an ausgewiesenen Ausgabestellen wie Trafiken, Gasthäusern oder Bars vorab besorgen. Dafür sind diese Karten in das südtirolweit gültige Fahrkartensystem eingebunden. Die Wertkarten sind auch für Fahrten mit der SAD oder dem Zug verwendbar.

Stufels, Rappanlagen und Köstlan fehlen Einige Wermutstropfen gibt es für Albert Pürgstaller nach wie vor. Der Bereich Stufels, Rappanlagen und Köstlan bleibt vom Citybus unbedient. Die Probefahrten hätten gezeigt, dass diese Stadtteile in der angedachten Form nicht angefahren werden können. „Wir werden aber sicher in einer nächsten Stufe versuchen, diese Bereiche mit einzubeziehen“, erklärt Pürgstaller. „Ich halte es


für wichtiger, dass wir endlich starten und Erfahrungen in der Praxis sammeln. Dann können wir Anpassungen vornehmen, wenn sich Probleme zeigen, und gleichzeitig darüber nachdenken, wie man unbediente Zonen effizient erreichen kann.“ Georg Mayrhofer bedauert vor allem, dass der Fahrbetrieb mit Diesel betriebenen Bussen aufgenommen werden muss. Da nach wie vor die notwendige Methangastankstelle fehlt, können Busse mit diesem umweltfreundlichen Antrieb erst im Sommer nächsten Jahres eingesetzt werden. Immerhin sind die neuen kleinen Busse technisch dermaßen ausgereift und mit Filtern ausgestattet,

dass sie aus Umweltsicht unbedenklich sind. Man darf also gespannt sein, wie die Brixner und Vahrner das neue Bussystem annehmen werden. Ein Jahr lang hat man nun Zeit, um Erfahrungen zu sammeln. Die internationalen Ölkonzerne tun inzwischen das Ihre, um zum Erfolg des Brixner Citybusses beizutragen. Benzinpreisen im Bereich von 1,40 Euro pro Liter sind als schwerwiegendes Argument kaum mehr zu übertreffen. Annamaria Mitterhofer

info Haltestellen aller drei Linien Linie 1 ❚ Hinfahrt: Vahrn Villa Braun, Waldsacker, Vahrn Kindergarten, Vahrn Post, Vahrn Volksbank, Alte Straße, Elisabethsiedlung, Krankenhaus, Dantestraße, Romstraße, Villa Adele, Bahnhofstraße, Brixen Bahnhof, Don Bosco, Mozartbrücke, Milland Apotheke, Angerweg, Bodner, Sarns, Wierer, Albeins Kindergarten

❚ Rückfahrt: Albeins Kindergarten, Wierer, Sarns, Bodner, Angerweg, Milland Apotheke, Mozartbrücke, Don Bosco, Brixen Bahnhof, Bahnhofstraße, Villa Adele, Romstraße, Dantestraße, Schulen, Krankenhaus, Vinzentinum, Melix, Defreggenweg, Löwenviertel, Goldenes Lamm, Filippi, Vahrn Bahnhof, Vahrn Villa Braun

Linie 2 ❚ Hinfahrt: Vahrn Villa Braun, Waldsacker, Vahrn Kindergarten, Vahrn Post, Vahrn Volksbank, Alte Straße, Elisabethsiedlung, Krankenhaus, Dantestraße, Acquarena, Säbener Tor, Villa Adele, Bahnhofstraße, Brixen Bahnhof, Don Bosco, Mozartbrücke, Milland Apotheke, Millander Hof, Birkenweg

❚ Rückfahrt: Birkenweg, Millander Hof, Milland Apotheke, Mozartbrücke, Don Bosco, Brixen Bahnhof, Bahnhofstraße, Villa Adele, Säbener Tor, Acquarena, Dantestraße, Schulen, Krankenhaus, Maderweg, Melix, Handwerkerzone, Pacher, Neustift Kloster, Neustift FF, Löwenviertel, Vahrner Post, Voitsbergstraße, Villa Braun

Linie 3 ❚ Hinfahrt: Brixen Busbahnhof, Romstraße, Villa Adele, Bahnhofstraße, Brixen Bahnhof, Fischzuchtweg, Schilfweg, Duillestraße, Landesbauhof, Mensa, Stadtwerke, Microtec

❚ Rückfahrt: Microtec, Stadtwerke, Mensa, Landesbauhof, Duillestraße, Schilfweg, Fischzuchtweg, Brixen Bahnhof, Villa Adele, Romstraße, Brixen Busbahnhof 35


„1,3 Millionen Euro Gewinn“ Der Sanitätsbetrieb Brixen versucht mit zahlreichen Projekten, den wachsenden Anforderungen an die medizinische Versorgung gerecht zu werden. Ob die Projekte ihre positiven Wirkungen weithin entfalten können, ist wegen der Diskussion um die Schaffung eines einzigen Sanitätsbetriebes mehr als ungewiss.

Einzugsgebiet mit 68.000 Menschen

Siegfried Gatscher: „400.000 Euro des Gewinns wollen wir in Personalaufahmen investieren“

Die Anforderungen an die Sanitätsbetriebe wachsen ständig; kaum jemand weiß das besser als Siegfried Gatscher, Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Brixen. Dahinter stehen die Krankenhäuser von Brixen und Sterzing, die dazugehörenden Sprengel und die Basisärzte und seit einiger Zeit auch die Therapiegemeinschaft Bad Bachgart. 68.000 Menschen aus

dem Einzugsgebiet erfahren in all diesen Einrichtungen medizinische Hilfe und Betreuung. Die dafür notwendigen finanziellen Mittel stellt die Landesverwaltung zur Verfügung, die Höhe dieser Finanzdecke ergibt sich aus einer gewichteten Pro-Kopf-Quote für die ansässige Bevölkerung und aus dem wirtschaftlichen Saldo der Patientenmobilität. „Für das Jahr

Fon 0472 836 143 Neue Ruhezeiten: Samstagmittag & Sonntagmittag 36

Foto: Oskar Zingerle

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Gesundheit wird gemeinhin als des Menschen höchstes Gut bezeichnet. Da wundert es nicht, dass die Bürger jenen Einrichtungen besondere Aufmerksamkeit schenken, die für den Erhalt dieser Gesundheit zuständig sind. Art, Umfang und Qualität medizinischer Leistungen, die Effizienz medizinischer Einrichtungen und vor allem ihre Kosten sind immer wieder Thema heftiger Diskussionen.

2004 hatte uns das zuständige Assessorat ein Sparziel von drei Millionen Euro auferlegt. Angesichts der bisherigen Entwicklung glaubten wir kaum, dass wir dies bewältigen könnten. Tatsächlich konnten wir aber 1,3 Millionen Euro Gewinn erzielen“, erklärt Siegfried Gatscher.

1,3 Millionen Euro Gewinn Zu diesem Überschuss beigetragen hat maßgeblich die so

genannte aktive Mobilität: „Damit sichern wir uns das finanzielle Auslangen“. Tatsächlich belegen die Statistiken der Patientenströme, dass nur wenige Menschen aus dem Einzugsgebiet des Sanitätsbetriebes Brixen andere Krankenhäuser Südtirols aufsuchen. „Diese Abwanderung ist nahezu ausschließlich auf jene Patienten begrenzt, die hoch spezialisierte Einrichtungen aufsuchen müssen, und auf Fachrichtungen, für die bei uns kein Angebot vorhanden ist.“ Insgesamt kommen etwa 40 Prozent der Patienten aus anderen Sanitätsbetrieben oder aus anderen Regionen oder dem Ausland zur Behandlung in die Krankenhäuser von Brixen und Sterzing. Um die Kosten im Griff zu behalten, geht der Sanitätsbetrieb Brixen mehrere Wege. So wurden 2004 keine neuen Mitarbeiter aufgenommen, der Verbrauch von sanitären und nicht sanitären Gütern reduziert und die Verschreibungen in Spezialeinrichtungen und die programmierten Transporte reduziert. „400.000 Euro des Gewinns aus 2004 wollen wir in Personalaufnahmen investieren, besonders im Pflegebereich. Aber auch die Traumatologie und Orthopädie, die Radiologie


Effizienz steigernde Maßnahmen Damit die Kosten weiterhin planbar bleiben, ist es für die Sanitätseinheit wesentlich, dass weiter Krankenhausbetten abgebaut und medizinische Leistungen in der tagesmedizinischen und tageschirurgischen Betreuungsform oder ambulant erbracht werden. So sind die Akutbetten im Krankenhaus Brixen zwischen 2001 und 2004 von 279 auf 228 und in Sterzing von 95 auf 73 reduziert worden. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Day-Hospital-Betten von 13 auf 23 bzw. von 5 auf 7 an. Dazugekommen sind mit der Eröffnung des Rehabilitationstraktes 14 Betten in dieser Abteilung des Brixner Krankenhauses. Neben diesen strukturellen Veränderungen gibt es zahlreiche andere Projekte, um die Qualität und Effizienz der gesamten Einrichtung zu stärken. Dazu gehört die gute Zusammenarbeit der Basisärzte mit dem Krankenhaus. „Eine paritätische Kommission von Ärzten der Allgemeinmedizin und Krankenhausärzten hat ein verbindliches Vorgehen festgelegt, mit dem die Schnittstellen zwischen der territorialen Versorgung und dem Krankenhausbereich optimiert werden. Weil dies funktioniert, können wir Patienten relativ rasch wieder in das vertraute Umfeld entlassen und der Obhut der Basisärzte übergeben. Damit konnten wir die Aufenthaltsdauer weiter reduzieren“, erläutert Gatscher. Ein weiterer Punkt sind die Patientenbefragungen, die einen wertvollen Baustein zur Bewertung der gebotenen Qualität bilden, und der Mitarbeiteraustausch zwischen den Krankenhäusern von Brixen und Sterzing, die gemeinsame Definition von Betreuungspfaden oder gemeinsame Nutzung von medizinischen Geräten. All dies sind Maßnahmen, die der Sanitätsbetrieb Brixen für sich in die Wege geleitet hat. Gleichzeitig gibt es Diskussionen und ein bereits festgelegtes Programm, wie die Zusammenarbeit zwischen den Sanitätsbetrieben Südtirols zukünftig besser gestaltet und wo welche Kompetenzzentren eingerich-

tet werden sollen. „Bei dieser Zusammenarbeit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht; vielmehr erscheint ein weiterer Ausbau der Kooperationsformen durchaus möglich“, sagt Siegfried Gatscher.

In Zukunft nur ein Sanitätsbetrieb? Ob allerdings die bisherigen Vereinbarungen tatsächlich umgesetzt werden und bereits umgesetzte Projekte weiter Bestand haben werden, ist heute mehr als ungewiss. Auch Gatscher war überrascht, als in diesem Sommer die Nachricht die Runde machte, dass der zuständige Landesrat zukünftig nur mehr einen Südtiroler Sanitätsbetrieb haben möchte. Landesrat Theiner hatte erst im vorigen Herbst im Rahmen einer SVP-Versammlung, bei der auch Gatscher als Referent anwesend war, erklärt, er wolle nicht alle Sanitätsbetriebe zu einem einzigen verschmelzen, denn damit würden die „Bozner Verhältnisse“ auf das ganze Lande überstülpt. Gatscher bleibt diplomatisch, wenn man ihn nach seiner Meinung zu dieser neuen politischen Richtung befragt. Er gibt zu bedenken, dass es in Südtirol kaum eine nennenswerte Konkurrenz durch private medizinische Einrichtungen gibt, weshalb ein gewisses Wettbewerbsdenken zwischen den Betrieben sich qualitätsfördernd auswirkt und damit Sinn macht. Auch die Größe der Betriebe wie jene des Brixner Sanitätsbetriebes mit mehr als 1.300 Mitarbeitern sei derart, dass eine Selbständigkeit durchaus zielführend sei: „Zu befürchten ist eine erhebliche Abnahme der Überschaubarkeit, gekoppelt mit einer Verlängerung der Entscheidungswege durch eine Vielzahl von hierarchischen Ebenen“. Gatscher glaubt kaum, dass damit mehr Qualität und Patientenorientierung erreicht werden kann. Man darf auf die weitere Entwicklung gespannt sein. Ohne Zweifel wäre es aber schade, wenn damit jene positiven Projekte, die vom Sanitätsbetrieb Brixen in Gang gesetzt worden sind, zum Erliegen kämen. Annamaria Mitterhofer

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Autobahn-Feinstaub reduzieren Foto: Oskar Zingerle

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Die Feinstaubwerte rücken wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Anders als im Vorjahr wird es heuer keine Fahrverbote für ältere Autos geben. In Brixen setzt man stattdessen auf einen umfangreichen Maßnahmenplan.

Der Winter naht, und das Thema Feinstaub gewinnt wieder an Aktualität. Trotzdem kann man in Brixen die zurzeit in Bozen und Meran diskutierten Alternativen über totale, teilweise oder alternierende Fahrverbote mit einem gewissen Abstand betrachten. „Nach den Erfahrungswerten, die man in den letzten Jahren aufgrund der vorgenommenen Messungen gewonnen hatte, kann man mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass Brixen keine Notsituation mit mehrtägigen außerordentlich hohen Feinstaubbelastungen erwarten muss“, weiß Bürgermeister Albert Pürgstaller.

Fahrverbot zu Schulbeginn

Brixen besser als Meran und Bozen Er relativiert aber sogleich seine Aussage, denn diesem Umstand liegt nicht etwa ein umweltbewussteres Verhalten der Brixner im Vergleich zu Bozen oder Meran zugrunde, wo man mit einiger Sicherheit davon ausgehen muss, dass auch in diesem Winter mehrere Tage hintereinander zu hohe Feinstaubwerte gemessen werden. „Die bessere Brixner Situation ist wohl im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass hier gelegentlich ein starker Wind den Staub das Tal entlang und in höhere Luftschichten befördert.“ Immerhin wird es deshalb heuer kein Fahrverbot für Euro-0- und Euro-1-Fahrzeuge zum frühen Morgen und Abend geben. Trotzdem wird man in Brixen nicht die Hände in den Schoß legen. Bürgermeister Pürgstaller hat einen umfangreichen Maßnahmenplan erarbeitet, um die Feinstaubsituation im Winter gemäß den europäischen Richtlinien zu verbessern.

Autobahn ist Hauptverursacher Dabei ist es ihm wichtig, dass die Autobahn als einer der Hauptverursacher für die vom 38

Ausbringung von Schotter und Splitt eine Voraussetzung, damit alle Verkehrsteilnehmer gefahrlos unterwegs sein können, und zusätzliche Nassreinigungen verursachen einiges an Kosten, die per Gesetz den Müllgebühren zugeordnet werden müssen. Das könnte unter Umständen eine höhere Müllgrundgebühr mit sich bringen.

Geeignete Maßnahmen gefordert: Die Autobahn gilt als Hauptverursacher der schlechten Feinstaubwerte Verkehr verursachten Belastungen in die Maßnahmen mit eingezogen wird. „Wir fordern von der Landesverwaltung, schnellstmöglich mit einer zweiten Messstelle im Unterland das nötige Datenmaterial zu sammeln, um die Euro-0- und Euro-1-Lkws zumindest an den Tagen mit erhöhten Werten aus den Verkehr verbannen zu können.“ Der Ausbau des Fernwärmenetzes und die Einführung des Citybusses sind weitere brixenspezifische Punkte im Aktionsplan und befinden sich bereits in der Umsetzung. Außerdem hofft Pürgstaller auf eine raschere Vollendung der Autobahnaus- und einfahrt Brixen Süd noch Mitte 2006, von der er sich eine Entlastung der Hauptstraße durch Brixen erwartet.

Trattengasse und Runggadgasse „Wir planen außerdem, die Trattengasse und den oberen Teil der Runggadgasse zu sperren und die Rom- und Kassianstraße nur mehr als einspurige Straße einzustufen“, erklärt Pürgstaller. Damit soll das Verkehrsaufkommen in der Altstadt Schritt für Schritt reduziert werden. Die Fahrgenehmigungen für die Altstadt sollen drastisch reduziert werden und Autos, deren Abgasnorm nur dem Euro-0und Euro-1-Standard entspricht, überhaupt ausgesperrt werden. Dieses Verbot soll gleichermaßen Lastwagen und Pkws betreffen. Im Winter soll die Ausbringung von Splitt- und Schotter reduziert und die Nassreinigung potenziert werden. Beides sind Punkte, die durchaus für Probleme sorgen können. Je nach Witterungslage ist eine ausreichende

Pürgstallers Plan beinhaltet auch den Transport von Schulund Kindergartenkindern mit öffentlichen Verkehrsmitteln, um auf diese Weise endlich die vielen Fahrten der Eltern zu den Schulzentren zu reduzieren. Bereits in diesen Tagen wird sich zeigen, ob das zeitlich ausgeweitete Verbot, die Schulen vor Unterrichtsbeginn und nach Unterrichtsende anzufahren, eine Wirkung auf das Verkehrsaufkommen haben wird. Zu guter Letzt möchte der Bürgermeister auch das Parkplatzangebot optimieren. Dazu soll auch ein Halbstundentarif gehören. „Zurzeit fahren viele mehrmals durch die Stadt, um einen Gratisparkplatz zu ergattern. Wenn wir die Tarife kundenfreundlicher gestalten, können wir sicherlich viele animieren, die großen gebührenpflichtigen Parkflächen aufzusuchen. Das spart einiges an Verkehr.“ Ein erstes Treffen zu diesem Thema hat es mit den Parkplatzbetreibern bereits gegeben, das allerdings noch nicht zufriedenstellend verlaufen ist. Der Bürgermeister hat sich zum Ziel gesetzt, jene Maßnahmen, die in der Zuständigkeit der Stadt liegen, noch innerhalb dieses Jahres umzusetzen. Die täglichen Messwerte und die Vergleiche zu den anderen Südtiroler Städten werden zeigen, ob sie reichen werden. Annamaria Mitterhofer


Event

40 Jahre in Bewegung Das Brixner Unternehmen Alupress schreibt seit vier Jahrzehnten Erfolgsgeschichte.

Auftritt der Gruppe „Dynamic Dance“

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Am 10. September feierte Alupress sein 40-jähriges Firmenjubiläum. Mit dem Jubiläumsmotto „40 Jahre in Bewegung“ verwies das Unternehmen gleichermaßen auf seine Entwicklung und seinen Fortschritt in vier Jahrzehnten.

Christof Oberrauch ehrt Waltraud Thaler als dienstälteste Mitarbeiterin bei Alupress

35 Millionen Druckgussteile im Jahr Christof Oberrauch, Eigentümer der Alupress, eröffnete die Feier mit einem geschichtlichen Rückblick: Begonnen hatte Alupress als kleines Tochterunternehmen der Firma Durst mit zwei Druckgussmaschinen und zwanzig Mitarbeitern in der ehemaligen Durst-Betriebsstätte in Köstlan. Die Produktionsbedingungen in dem damaligen rauchigen Keller sind mit dem heutigen Standort nicht mehr vergleichbar. Mittlerweile zählt das Unternehmen mit knapp vierhundert MitarbeiterInnen in zwei Standorten und einem jährlichen Produktionsvolumen von rund 35 Millionen Druckgussteilen zu den führenden Aluminiumgießereien Europas. Alupress hat sich damit zum größten Arbeitgeber von Brixen entwickelt. Franz Wunderer, seit siebzehn Jahren Geschäftsführer, sprach über die Zukunftsvision der Alupress, die auf den Stärken des Unternehmens aufbaut: ein auf den langfristigen Erfolg ausgerichtetes Management, eine durchgängige Qualitätsorientierung mit erfahrenen und engagierten MitarbeiterInnen sowie eine technologische Führerschaft im Gießen von Aluminiumteilen. Dr. Elmar Kades, Einkaufsleiter der Firma Knorr-Bremse, referierte über „Das globale Spiel der Automobilindustrie“ und die Bedeutung der neuen Märkte China und Indien. Ein Unternehmen, das sich in der Branche nicht den neuen Spielregeln anpasst, hat in Zukunft keine

Wolfgang Kress, Geschäftsführer der Niederlassung Hildburghausen, und Wendelin Oberstolz

Geschäftsführer Franz Wunderer Familie Mangold mit Waltraud Thaler

Elmar Kades, Leiter Einkauf und Logistik von Knorr-Bremse

Theodor Scherer und Franz Wunderer

Die Gruppe „New Day“ Elmar Kades und Theodor Scherer

Franz Wunderer mit Erika Schifferegger, Gerhard Brandstätter und Albert Pürgstaller

Bürgermeister Albert Pürgstaller

Axel Winck und Hugo Franzelin, ehemalige Manager von Alupress Eigentümer Christof Oberrauch

Musikkapelle Alupress

Chance und wird im internationalen Markt nicht bestehen. Zur Feier geladen waren MitarbeiterInnen aus Brixen und Hildburghausen und deren Familien sowie Ehrengäste aus Wirtschaft und Politik. Zum unterhaltsamen Rahmenprogramm gehörten verschiedene musikalische Einlagen, eine Tanzeinlage der „Dynamic Dance“ sowie eine Reihe kulinarischer Gaumenfreuden.

Markus Kohlhaupt, Christian Stifter und Günther Reider

Familie Brunner

Angela Zingaro, Manuela Pfaffstaller mit ihrer Tochter Katrin

Der Festsaal in der Produktionshalle von Alupress39



Annamaria Mitterhofer anna.mitterhofer@brixen.net Tel. 0472 060200

Hauptsache Speck

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Das traditionelle Speckfest in Villnöss findet heuer am 1. und 2. Oktober statt. Bei der vom Tourismusverein Villnöss in Zusammenarbeit mit der Genossenschaft Südtiroler Speck organisierten Veranstaltung wird der vielfach gepriesene und mehrfach ausgezeichnete Südtiroler Speck einmal mehr ins Rampenlicht gerückt. Das Speckfest in Villnöss gehört zu den malerischsten gastronomischen Veranstaltungen Südtirols. Wurde in den vergangenen Jahren der längste Speckteller der Dolomiten (533 Meter) angeboten oder eine sieben Meter hohe Speckkrone errichtet, wird wohl auch heuer mit einer neuen Überraschung zu rechnen sein. Zu guter Letzt wird die Speckkönigin gekürt. oz

Das 1. Südtiroler Milchfest auf der Fane Alm hat alle Erwartungen der Veranstalter übertroffen: 10.000 Besucher wanderten bei herrlichem Wetter auf die Alm. Das Fest war vom Sennereiverband Südtirol, den Südtiroler Milchhöfen und Sennereigenossenschaften organisiert worden.

Die Gesellen aus dem Erdreich +++ Die dritte Stammtischrunde des Brixner Stadtrats fand im Weidmannshof in Tils statt. Heftig diskutiert wurde die Entwicklung der Schul- und Kindergartenstrukturen am Pfeffersberg. Etwa 70 Bürger haben an der Diskussion teilgenommen. +++ Vor kurzem hat die Gemeinde Mühlbach im Graf-MeinhardHaus das Projekt für die geplante Tiefgarage unter dem Parkplatz der Seilbahnstation vorgestellt. Die Tiefgarage soll etwa 150 Stellplätze haben; ein Teil der Stellplätze soll verkauft oder vermietet werden können.

Nicht Gold und Edelsteine, nein, Bodenschätze organischer Art, und das in einer umfassenden Auswahl von 60 Arten in über 300 Sorten, gibt es in der Woche vom 17. bis 23. Oktober in der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft in Salern zu sehen. Die „Ausstellung zu Ehren von Wurzeln, Rüben, Knollen und Rhizomen“ widmet sich den botanischen Eigenschaften und Funktionen dieses Pflanzenteils, der Anbauweise sowie der Bedeutung für die Ernährung, die Heilung von Krankheiten und Verletzungen. Der Wert der Wurzeln und Knollen war schon den Menschen der Frühgeschichte bekannt. Den Fachlehrern ist es gelungen, neben den hierzulande bekannten Dolden-, Korbund Kreuzblütlern (Karotte, Sellerie, Schwarzwurzel, Kohlrübe u. a.) Exotisches wie die Erdmandel, Erdkastanie, Oka oder der Yakon, der peruanischer Ginseng, die Hirschwurzel aus Zentralasien, die Kanadische Blutwurz und viele andere Raritäten nach Salern zu holen. Auf die Kartoffel ist natürlich auch nicht vergessen worden: Die

Palette reicht von klingenden Namen wie die Blaue Mauritius, Blaue Mandel, Rotkehlchen über alte Tiroler Landsorten bis hin zu ihren exotischen Schwestern Taro, Maniok und Melloco. Die Ausstellung ist in Salern täglich von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr zu sehen. al

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13. Sunnseitn Apfelwoche

Auch heuer dreht sich im Herbst auf dem Apfelhochplateau Natz Schabs wieder alles um den Apfel. Vom 7. bis zum 16. Oktober findet die 13. Sunnseitn Apfelwoche mit einem interessanten Rahmenangebot statt. In verschiedenen Gastbetrieben werden köstliche Apfelgerichte serviert, geführte Wanderungen durch die Obstwiesen und die Besichtigung der ObsterzeugerGenossenschaft Melix in Brixen angeboten, Vorträge runden das Angebot ab. Höhepunkt dieser Veranstaltung ist das große Apfelfest am Sonntag, 9. Oktober, in Natz mit einem Erntedankumzug und der Krönung der 13. Apfelkönigin von Natz Schabs.

Das Fest beginnt um 10 Uhr mit einem zünftigen Frühschoppen und Unterhaltung mit einer Zimmererkapelle aus Deutschland, zur Mittagszeit sorgt die Schuhplattlergruppe aus Garn für Stimmung. Um 14 Uhr startet der Umzug durch das Dorf mit Musikkapellen, geschmückten Festwagen verschiedener Vereine, den Festkutschen mit den Ehrengästen, der amtierenden und der zukünftigen Apfelkönigin und der Festwagen mit der Apfelkrone. Als Ehrengast konnte heuer der Extrembergsteiger Hans Kammerlander gewonnen werden, der nach seiner Grußrede die Krönung der 13. Apfelkönigin von Natz-Schabs vornehmen wird. Für ein Jahr wird sie das Apfelhochplateau und das Land Südtirol bei verschiedensten Anlässen im In- und Ausland repräsentieren. Anschließend gibt es Musik und Tanz mit der Gruppe „Merrick“ aus Südtirol; für das leibliche Wohl ist natürlich bestens gesorgt. hg

Flohmarkt in Vahrn Die Caritasgruppe der Pfarrei Vahrn veranstaltet am 12. und 13. November von 9 bis 18 Uhr einen Flohmarkt im Jugendtreff der Gemeinde Vahrn. Für diesen Wohltätigkeits-Flohmarkt werden jetzt brauchbare, gut erhaltene Gegenstände gesucht, die nicht mehr gebraucht oder leicht zu entbehren sind, anderen aber noch Freude bereiten können, wie zum Beispiel Bastel- und Handarbeiten, Gläser, Geschirr, Werkzeug, Sportartikel, Kleinmöbel, Teppiche, Bücher, Bilder, Ansichtskarten oder Spielsachen. Ein Teil des Erlöses bleibt der Pfarrcaritas und dient als Hilfe für Familien in Not in der Pfarrgemeinde Vahrn. Ein Teil wird von der Partnerpfarrei St. Nikolaus in Neumarkt nach Rumänien weitergeleitet. Der

restliche Erlös geht an Arme in Ghana, die von der Missionsschwester Berta Oberhammer betreut werden, und an den in Pakistan wirkenden Missionar Leonhard Steger. Sachspenden können an gewissen Tagen im Pfarrwidum Vahrn abgegeben werden. Informationen unter Telefon 0472 831048 oder 0472 830611 (mittags). hg


Interview

Sichere Sachsenklemme? Foto: Oskar Zingerle

Nach jahrelangen Streitereien wird die Bezirksmülldeponie nun nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung des Projektes durch die Landesregierung doch in der Sachsenklemme angelegt.

Aufgrund der verheerenden Murenabgänge in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden Sicherungsarbeiten durchgeführt, die die möglicherweise entstehenden Muren seitlich der Deponiefläche abführen sollen

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15 Jahre ging es hin und her, und am Schluss glaubte eigentlich niemand so recht mehr daran. Sieben verschiedene Standorte wurden zwischenzeitlich in die Auswahl einbezogen – nun kommt die Mülldeponie in der Sachsenklemme doch, wenn auch in verkleinerter Form. Bis zu 600.000 Kubikmeter Material können nun dort eingelagert werden. Zur Sicherung des Grundwassers durch Kanalisierung hat die Umweltagentur in Bozen bereits alle Maßnahmen eingeleitet. Nach Auffüllung der Deponie soll das Gelände zwischen Mauls und der Sachsenklemme renaturiert werden. Murenabgänge sind wohl die größte Gefahr, die von den labilen Hängen des engen Ei-

lungsdirektor des Amtes für Wasserschutz, Rudolf Pollinger, ob von der Mülldeponie Gefahren für das Wasser im Eisacktal ausgehen können. Walter Huber: „Der Müll, der in der Sachsenklemme gelagert werden soll, verursacht keine Geruchsbelästigung“ sacktales an dieser Stelle ausgehen kann. Andere Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Überschwemmungen könnten allerdings auch in Frage kommen, wenn es darum geht, sich um die Sicherung des Grundwassers und des Eisacks vor Kontaminierung mit dem Müll zu sorgen. Aus diesem Grund befragten wir den Direktor des Ressorts für Urbanistik und Umwelt, Walter Huber, und den Abtei-

Herr Huber, wie gefährlich ist der Müll, der in der Deponie Sachsenklemme gelagert werden wird? Woraus besteht er? Walter Huber: Der Müll, der zur Deponie Sachsenklemme angeliefert wird, besteht nicht – wie vor Jahren einmal vorgesehen – aus organischem Abfall, also verweslichen Stoffen, die Gärungsprozessen unterliegen und zu Geruchsbelästigungen, giftigen Gasen und anderen Emissionen führen. Es handelt sich vielmehr um die Schlackenstoffe der Müllverbrennung in Form von Granulat und Schotter. Diese Schlacken sind völlig geruchlos, ungiftig und nehmen kein Wasser auf. Dazu kommt Sperrmüll, so ge-

nannter Inert-Müll, der ebenfalls keine Gefährdungen durch Schadstoffe verursacht. Obwohl der Müll ungiftig ist, erfolgt dennoch eine völlige Abdichtung des Untergrundes durch Spezialfolien. Wann wird die Deponie – ausgehend vom jetzigen Müllaufkommen – wiederum erschöpft sein? Walter Huber: Die Deponie fasst 600.000 Kubikmeter und wird nach acht Jahren gefüllt sein. Danach wird die Fläche renaturiert, das heißt bepflanzt, aufgeforstet und damit in den landschaftlichen Naturkreislauf zurückgeführt. Wir versuchen damit eine neue Strategie der Müllbeseitigung und der Mülleinlagerung zu verfolgen: Keine langjährig offenen Deponien mehr, sondern relativ kurzfristige Einfüllzeiten. Dabei soll die Deponie nur zwei Tage in der Woche geöffnet sein. 43


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Lebensräume

Öffentlicher Raum 3 Wie und woher wird der Müll zur Deponie Sachsenklemme angeliefert? Walter Huber: Wir sind dabei, Überlegungen anzustellen, ob der Müll von der Müllverbrennungsanlage in Bozen mit dem Zug bis Grasstein angeliefert werden kann, um von der Belastung der Straße mit Mülltransportern wegzukommen. Auch aus diesem Grunde des Umweltschutzes bietet sich die gewählte Lage der Deponie in der Sachsenklemme an. Herr Pollinger, wie wird die Deponie gegen das Grundwasser und gegen den Fluss abgedichtet? Rudolf Pollinger: Der Boden der Deponie reicht nicht in das Grundwasser und liegt erheblich höher und relativ entfernt vom Eisack. Die Deponie wird gemäß den geltenden Vorschriften mit Drainage- und Abdichtungsfolien ausgeschlagen, so dass eine Versickerung von Schadstoffen nicht stattfinden kann. Zwischen der Deponie und dem Fluss liegt zudem der Bahndamm, dessen Verlauf ebenfalls über dem höchsten anzunehmenden Hochwasser angeordnet wurde. Sollte der Eisack jemals ein so extremes Hochwasser führen, dass die Deponie überschwemmt würde, dann wäre allerdings auch „Land unter“ für alle Talorte am Eisack gegeben. Was geschieht mit der Deponie im Falle von Murenabgängen, Erdbeben, Überschwemmungen oder anderen Naturkatastrophen? Rudolf Pollinger: Die Murengefährdung im Eisacktal ist wahrscheinlich größer und häufiger als alle anderen anzunehmenden Naturkatastrophen. Aufgrund der verheerenden Murenabgänge in den 80er und 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden Sicherungsarbeiten durchgeführt, die die möglicherweise entstehenden Muren seitlich der Deponiefläche abführen sollen. Massive Natursteinmauern werden das Eindringen von Geröll- und Schlamm-Massen in die Deponie verhindern. Sollten wider Erwarten trotzdem Murenteile in die Deponie eindringen, würde diese damit teilweise angefüllt, ohne dass daraus ein Schaden für das Grundwasser entstünde.

Ensembleschutz unerwünscht!

Rudolf Pollinger: „Für die Sachsenklemme haben wir die bestmöglichen Sicherheitsvorkehrungen, die über dem Normalfall liegen, angesetzt“ Welche Maßnahmen werden ergriffen, wenn Schadstoffe aus der Mülldeponie trotz aller Vorsorge austreten sollten? Rudolf Pollinger: Ich wiederhole: Nach menschlichem Ermessen und durch die Berücksichtigung aller Schutzfaktoren sowie der inzwischen durchgeführten Murenverbauungen ist eine Kontaminierung des Grundwassers und des Flusswassers mehr als unwahrscheinlich. Wenn jedoch unter den anderen zur Wahl stehenden Deponiemöglichkeiten sich auch nur eine gefunden hätte, die ohne aufwändige Schutzbauten bewirtschaftet werden könnte, wäre sicherlich dieser Standort gewählt worden. Für den Standort Sachsenklemme sind eben aufwändige Schutzbauten erforderlich gewesen, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Wie schätzen Sie persönlich das Risiko der neuen Mülldeponie ein? Andersherum gefragt: Würden Sie sich Ihr Privathaus unterhalb der Deponie bauen? Rudolf Pollinger: Kein erdenklicher Ort kann völlig vor unerwarteten Katastrophen sicher sein. Für die Sachsenklemme haben wir die bestmöglichen Sicherheitsvorkehrungen, die über dem Normalfall liegen, angesetzt. Unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit würde ich mir durchaus mein Privathaus unterhalb der Deponie bauen, wenn ich meinen Lebensmittelpunkt im oberen Eisacktal hätte. Andreas Gottlieb Hempel

Der Sachverständigenbeirat für Ensembleschutz in Bozen hat im Juli die von der Gemeinde Brixen eingereichte Ensembleschutzliste überprüft. Diese Liste hatte aber einen entscheidenden Schönheitsfehler: Von den 60 ursprünglich vorgeschlagenen Ensembles sind schließlich nur 41 weitergereicht worden. Es fällt auf, dass die zurückgezogenen Ensembles sich ausschließlich in den Fraktionen von Brixen befinden. Während der Sachverständigenbeirat einige wertvolle Anregungen zu den Ensembles von Brixen Stadt geben konnte, hatten die Verantwortlichen in den Fraktionen offensichtlich beschlossen, sich nicht in ihre baulichen Machenschaften hereinreden zu lassen, nach dem Motto „Freies Bauen den freien Bürgern“. Wenn es nur wirklich das Bauen für die Bürger wäre und nicht die übliche Geschäftemacherei der Investoren oder der Freibrief dafür, hemmungslos alte Bausubstanz für den Abbruch freizugeben. ❚ Die nächsten Streiche in dieser Richtung ließen auch nicht lange auf sich warten. Zunächst richtet sich der Blick nach Sarns auf den Bühlerhof mit seinem schönen Park und einer als Naturdenkmal unter Schutz gestellten riesigen Zeder. Der Bühlerhof wurde 1399 erstmals erwähnt und 1888 im neugotischen Stil zu einem herrschaftlichen Ansitz ausgebaut. Von 1957 bis 2000 diente das Gebäude als Hauswirtschaftsschule der Provinz Bozen und wurde leider durch einen Dachausbau in seinem Erscheinungsbild stark beeinträchtigt. Dennoch prägt der Ansitz mit seiner malerischen Architektur und der gewaltigen Zeder das Ortsbild und die Atmosphäre von Sarns und spielt im Gedächtnis der Bevölkerung eine Identität stiftende Rolle. Der spekulative Bauantrag eines Investors sieht nun den Abbruch des Ansitzes und die Errichtung eines Wohngebäudes für 22 Wohnungen vor. Zwar

hat die Baukommission die ersten Pläne bereits abgelehnt, aber der Bürgermeister gibt sich pessimistisch, was die Durchsetzung dieser Haltung bei dem bereits beantragten Rekurs betrifft. Immer wieder zu beobachten: Wer lange genug rekurriert, setzt sich schließlich durch – vor allem, wenn der Ensembleschutz fehlt. ❚ Wir dürfen uns nicht wundern, wenn sich eines Tages niemand mehr erinnern wird, was das alte Südtirol als Heimat ausgemacht hat. Bauten sind schließlich das Gedächtnis eines Ortes. Es mag zunächst zwar bauernschlau erscheinen, sich dem Ensembleschutz zu entziehen um weiter ungehindert drauflos zu bauen, aber eines Tages wird man feststellen, dass auch die Fraktionen um Brixen gesichtslos und geschichtslos geworden sind.

Andreas Gottlieb Hempel für

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Fernes Heizwerk Foto: Oskar Zingerle

Die Gemeinde Vahrn will bis Ende September eine Entscheidung über die weitere Vorgangsweise zur Realisierung des Fernheizwerkes treffen.

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„Noch ist alles offen, aber innerhalb September wird der Gemeinderat über die Art und Weise der Realisierung und Führung des geplanten Fernheizwerkes entscheiden“, sagt Vizebürgermeister Andreas Schatzer. „Derzeit werden Gespräche mit den Großabnehmern Brimi und Melix und mit verschiedenen Interessensgruppen geführt. Der Ausgang dieser Gespräche könnte nicht nur den Standort, sondern das ganze Konzept beeinflussen“, erklärt Schatzer. Die Gemeinde Vahrn hat die vom Ingenieurteam Bergmeister ausgearbeitete Machbarkeitsstudie zur Errichtung eines Biomassefernheizwerkes im März 2005 mehrheitlich genehmigt und der Bevölkerung von Vahrn bei einem sehr gut besuchten Informationsabend vorgestellt.

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Dieses Konzept sieht ein großes Heizwerk auf einem Areal nördlich der Obsterzeugergenossenschaft Melix vor und soll das gesamte Vahrner Gemeindegebiet von der Elisabethsiedlung bis ins Vahrner Oberdorf und Neustift mit Wärme versorgen.

Anschlussdichte nicht erreicht „Obwohl die Vahrner Bürger einer Versorgung von Wärme

über erneuerbare Energie positiv gegenüberstehen, wurden innerhalb der vorgeschriebenen Frist zum 31. Juli 2005 nicht genügend Vorverträge abgeschlossen und die angestrebte Anschlussdichte von 70 Prozent nur teilweise erreicht“, erklärt Michael Bergmeister. Durch eine Verlängerung der Frist hoffe die Gemeinde, weitere Abnehmer zu finden, um das Projekt laut Studie zu verwirklichen.

Wolfgang Plank: „Die Beteiligung der Gemeinde Vahrn am Brixner Fernwärmenetz wäre auch für die Stadtwerke interessant“ Ansonsten könnten neue Alternativen in Betracht gezogen werden.

Nix ist fix Für Andreas Schatzer gibt es mehrere Möglichkeiten. „Man könnte theoretisch im Oberdorf von Vahrn ein kleineres Heiz-


Foto: Oskar Zingerle

Ich würd’s noch mal so machen!

werk bauen, das das Vahrner Oberdorf und Teile des Unterdorfes bis zum Löwenviertel versorgt. Von dort bis zur Elisabethsiedlung könnte die Brixner Fernwärme zum Einsatz kommen.“ Für Neustift könnte sich Schatzer eine Zusammenarbeit mit dem Heizwerk des Klosters Neustift vorstellen. Alternativ könnte für einen Teil des Unterdorfes ein Anschluss an das in der Zone „Löwenviertel 2“ bereits im Bau befindliche Fernheizwerk eines privaten Betreibers in Betracht gezogen werden, sofern dieser Betreiber Interesse an einer Vergrößerung seiner Anlage haben sollte.

Kooperation mit den Stadtwerken Brixen Auch eine Kooperation mit den Brixner Stadtwerken sei im Gespräch. In diesem Fall würde die Gemeinde Vahrn die Leitungen bis zu einer Übergabestation in der Elisabethsiedlung bauen und die benötigte Wärme von Brixen ankaufen. „Natürlich würde die Gemeinde dafür Sorge tragen, dass alle Vahrner Abnehmer denselben Preis bezahlen“, zerstreut der Vizebürgermeister die Besorgnis der Vahrner Bürger, einen höheren Preis für die Fernwärme aus Brixen bezahlen zu müssen. Für die Stadtwerke Brixen wäre eine gemeinsame Führung des Fernheizwerkes interessant, da es in unmittelbarer Nähe zu Brixen liegt, mit erneuerbarer Energie beheizt werden soll und eine sinnvolle Ergänzung zu den bereits bestehenden mit Erdgas betriebenen Heizwerken wäre. Der Vorteil für Vahrn läge in der Tatsache, dass eine Einbindung der Vahrner Fernwärme in das Brixner Wärmenetz

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Andreas Schatzer: „Ein Hackschnitzelwerk ist zwar ökologisch, würde aber auch für die Gemeinde eine große finanzielle Herausforderung darstellen“ vor allem in den Übergangszeiten niedrigere Kosten bedeuten würde. Der Direktor der Brixner Stadtwerke, Wolfgang Plank, bestätigt das Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Gemeinde Vahrn: „Die Stadtwerke Brixen sind ein kompetenter Partner, der rund um die Uhr eine qualitativ hohe Dienstleistung garantiert. Überdies könnte der Investitionsaufwand für die Führung durch den bereits bestehenden Verwaltungsapparat niedrig gehalten werden“. Bau & Direktverkauf

„Theoretisch alles möglich“ Wie auch immer die Gemeinde Vahrn entscheiden wird – fest steht im Moment nur, dass die Fernwärme in Vahrn bis zu ihrer Realisierung noch etliche Hürden schaffen muss. Im Moment stehen weder Betreiber noch Standort fest, und auch die Energieart muss noch definitiv beschlossen werden. Laut Schatzer sei „theoretisch alles möglich“; ein Hackschnitzelwerk sei ökologisch sinnvoll, würde aber für die Gemeinde eine große finanzielle Herausforderung darstellen. Außerdem benötige man für ein Hackschnitzelwerk laut Wolfgang Plank „eine Fläche von etwa drei Fußballfeldern“, und die Hackschnitzel müssten jährlich von 400 bis 500 Sattelschleppern angeliefert werden, was eine erhebliche Belastung der ohnehin schon schwierigen Verkehrs- und Luftsituation mit sich brächte.

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Sizilianische Krippenfiguren

ticker Die Tanzschule „Progressive dance“ teilt mit, dass die Kurse jeden Montag und Donnerstag im Kassianeum stattfinden. Telefon: 0471 912840.

Am 9. und 10. September wurden in der Galerie Hofburg die Krippenfiguren von Angela Tripi gezeigt. Die Besucher konnten dabei die Bemalung der kleinen Tonfiguren miterleben, was für die Sammler und Liebhaber der Krippenkunst besonders interessant war. Angela Tripi hat eine alte sizilianische Tradition aus dem 18. Jahrhundert wieder neu entdeckt und arbeitet zusammen mit ihrer Familie an diesem alten Kunsthandwerk. Ihre kunstvollen Figuren sind mit wahrer Akribie und meisterhafter Naturimitation gefertigt. cm

+++ Es ist bereits zur Tradition geworden, dass Jürgen Wittig einmal im Jahr eine Kostprobe seiner neuesten Aquarelle im Domcafè Brixen der Öffentlichkeit präsentiert. Diesmal werden Blumenbilder ausgestellt – noch bis zum 30. September. +++ Im Haus der Solidarität in Milland wird ab 20. Oktober ein Einführungskurs in Meditation abgehalten. Der Kurs besteht aus sieben Einheiten zu je 60 Minuten. Informationen: Telefon 333 1419244. +++

Das Centro Giovani in Brixen ist am 23. September Schauplatz eines Rockkonzerts mit drei internationalen Bands: .sPOUT aus Wolfsberg, Toymachine aus Schabs und Deafcon*X aus Erlangen.

Zwischen Natur und Abstraktion Claudia Sacchi ist bereits zum zwölften Mal zu Gast in der Engelsburg in Neustift, wo sie Ölbilder, Spritzcollagen und Seidenmalerei ausstellt. Die gebürtige Berlinerin lebt seit 1988 mit ihrer Familie in Meran. Die Tochter des Grafikers und Malers Kurt Hene hat sich schon seit ihrer frühesten Kindheit malerisch betätigt. In ihren geometrischen Abstraktionen werden die Einflüsse von Kandinsky und Feininger neu verarbeitet und interpretiert. Besonders die Raumgeometrie von Lyonel Feininger wird für die Künstlerin ein Ausgangspunkt in der Suche nach der Wechselwirkung von Farbnuancen und Form. In den Ölbildern gelingen ihr am besten lichtvolle und ausdrucksstarke Perspektiven und farblich nuancierte Übergänge. Claudia Sacchi sieht in der Malerei ihre Zuflucht vor der Begrenzung und Verflachung des Alltags. In ihren Bildern wird der vielstufige Bereich zwischen Natur und Wirklichkeit immer wieder gesucht und variiert. So entstehen abstrakte Verflechtungen zwischen Traum und Wirklichkeit.

In der Seidenmalerei sind die gewählten Motive der Ornamentik zuzuordnen, wobei es sich um gehobenes Kunsthandwerk handelt. Zwischendurch malt sie

dann wieder herkömmliche Motive, Blumen und Landschaften, um damit ein breiteres Publikum anzusprechen. cm

Heil die „Berge im Feuer“

Litera Elixier

Die Zitterpartie der Psayrer ist zu End bei Gericht und Grand Prix. Sieg auf ganzer Linie nur schad es war zu volks(d)tüm(m)lich GEvS

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Foto: Oskar Zingerle

Film ab!

Die Sommerpause ist endlich vorbei, und der Filmclub Brixen beginnt wiederum, den Saal Prihsna im Forum in einen Kinosaal zu verwandeln. „Kebab Connection“, der Auftaktfilm für die Herbstsaison, flimmert am 3. Oktober um 20.30 Uhr über die Leinwand. Jeden Montag treffen sich dann die Filmfans zum niveauvollen Bildschirm-Starren: Auf dem Programm stehen unter anderem die Kinohits „Sophie Scholl“, „Ray“, „Hotel Ruanda“, „Salvador Allende“, „Welcome Home“ oder „Erik(a)“. Die jüngeren Kinogänger müssen sich mit einer etwas längeren Pause abfinden: Das Kinderkino startet erst am 31. Oktober um 15 Uhr. Das Programm des Filmclub Brixen kann auf der Homepage www.filmclub.it heruntergeladen werden oder liegt an verschiedenen Brixner Orten auf. db

Traumbilder Als Tochter des Bildhauers Adolf und Nichte des Grafikers Markus Vallazza wurde der Künstlerin Greti Vallazza die Liebe zur Kunst und das Kunstwollen mit in die Wiege gelegt, wie es in vielen Künstlerfamilien in Gröden seit jeher Tradition hat. Greti Vallazza, deren „Traumbilder“ im August in der Rathausgalerie zu sehen waren, verarbeitet in ihren Ölbildern und Collagen surrealistische und phantastisch

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stilisierte Motive mit Themen, die hauptsächlich auf das Sinnliche der Weiblichkeit ausgerichtet sind. In ihren Werken spielen unbewusste und symbolische Deutungen die Hauptrolle. Vom ersten zufälligen Pinselstrich ausgehend, entsteht langsam der Bildaufbau, wobei sich die Farbwahl am ersten Farbauftrag orientiert. Ihr Hauptthema ist die Urfrau in vielen verschiedenen Interpretationen. Von der Vogelfrau mit echten Papageienfedern zur Schlangenfrau oder zur Blätter- oder Waldfrau – es ist immer das Weibliche, das sie fasziniert und inspiriert. Viele dieser Motive könnten sehr gut auf größerem Format neu gestaltet werden, wodurch der Bildaufbau eine breitere und ausgeglichenere Wirkung erfahren würde. Die komplexe Formgebung der gewählten Themen wird durch das eher kleine Format dieser Bilder etwas eingeengt, und auch die kräftigen Farben wirken dadurch verwirrend unruhig. Dort, wo die Malerin mit wenigen Farben oder Ton auf Ton arbeitet, wird ein harmonischer Gesamteindruck spielerisch erreicht. cm

Brüchige Ufer In regelmäßigen Abständen dürfen sich Leser über ein neues Werk von Helene Flöss freuen. So auch in diesem Monat: Mit „Brüchige Ufer“ erscheint ein weiterer Roman der im Jahre 1954 in Brixen geborenen Autorin. Im Mittelpunkt stehen dabei das Heranwachsen eines Buben und sein von der Familie und Gesellschaft beeinflusstes Innenleben als Erwachsener, eingebettet in der Geschichte einer burgenländischen Familie von 1900 bis heute: „Da gibt es den Auswanderer und seine tristen Erfahrungen in Amerika, das Dienstmädchen bei einer jüdisch-großbürgerlichen Familie in Wien, die eifrige und auch nach 1945 nicht ‚bekehrte’ Sekretärin eines Gauleiters, da wird vom Umgang der Burgenländer mit ihren jüdischen Mitbürgern erzählt, von den

Ereignissen rund um die Befreiung eines Außenlagers von Mauthausen, vom armen Studenten, der in den prosperierenden Sechziger Jahren zum gesellschaftlichen Aufsteiger wird“, beschreibt der HaymonVerlag seine aktuelle Publikation. Helene Flöss lebt seit 1992 in Burgenland und Wien. Hautnah erleben kann man sie unter anderem bei einer Lesung aus „Brüchige Ufer“ am 29. November im Anreiterkeller. db

Fuchs & Hase im Rathaus Wenn Rudolf Michalski auf die Pirsch geht, ist er nicht mit einer Büchse bewaffnet, sondern mit Farben, Leinwand und Staffelei. Das Revier des in Berlin lebenden Breslauers sind Wälder, Heidelandschaften und Berge, wo er mit viel Geduld und Liebe zum Detail „Schnappschüsse“ aus der Natur auf der Leinwand festhält: der stolze Hirsch, der auf der Lichtung steht und lauscht, Rebhühner, die aufgeschreckt aus dem Unterholz flattern, ein Fuchs, der Spuren in der Winterlandschaft hinterlässt. Die Genauigkeit der Einzelheiten und die Dynamik der sich bewegenden Tiere setzt eine gute Artenkenntnis, aber auch ein hohes Maß an Beobachtungsgabe voraus – Eigenschaften, die Rudolf Michalski hervorragend in sich vereint. Sein Talent, Stimmungen einzufangen, Jahreszeiten und Wetterlagen in strahlenden Naturfarben wiederzugeben, lassen den Betrachter direkt in die Bilder eintauchen. Wenn der Maler mit seinem Dackel in die Natur geht, werden in erster Linie Skizzen gesammelt; Details, die meist erst später im Atelier zu einem Gesamtbild komponiert werden. Die Aussagekraft der Bilder haben dem Maler

schon zahlreiche Ausstellungen in Deutschland und einigen europäischen Ländern eingebracht, ebenso wie Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften, Buchillustrationen und Kalenderarbeiten. Eine Auswahl seiner Werke wird noch bis zum 29. September in der Rathausgalerie gezeigt. ae


Lustiges vom Lande und anderswo

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Zahlreiche Südtiroler Künstler geben im Herbst ihr Stelldichein im Kleinkunst-Keller der Gruppe Dekadenz. Ein Überblick über das aktuelle Dekadenz-Programm mit besonderer Berücksichtigung der heimischen Produktionen.

„Stehlen, morden, huren, balgen / Heißt bei uns die Zeit zerstreun. / Morgen hangen wir am Galgen / Drum lasst uns heute lustig sein.“ – diese Zeilen aus Friedrich Schillers Werk „Die Räuber“ stehen Pate für die aktuelle Eigenproduktion der Gruppe Dekadenz und wohl auch für das gesamte Herbstprogramm des Brixner Kleinkunstkellers.

Klassiker im neuen Gewand Der Klassiker „Die Räuber“ verkehrt sich in der Inszenierung der Dekadenz zu den „Räuberinnen“, und Schillers Notiz, das „Werk sei die lustigste Tragödie der Welt“, wird hierbei wohl besonders Ernst genommen. Männlein oder Weiblein werden in ihren Rollen schon mal vertauscht, dennoch tummeln sich zwei Schwestern im Bruderzwist auf der Bühne herum, eine Ansammlung von tugendlosen Zuhältern und Prostituierten, die unglücklichste Verlobte aller Zeiten und ein alter Vater, der nicht ans Sterben denkt. Regie führte bei der Theaterproduktion die Münchnerin Gabi Rothmüller, die dem Dekadenzpublikum von den vergangenen dekadenten Kabaretts bestens in Erinnerung sein dürfte. Dasselbe gilt für die Schauspieler, die dieses Mal vorwiegend aus Brixen stammen – darunter Josef Lanz, Ingrid Porzner, Peter Schorn, Patrizia Solaro und Michaela Zetzlmann. Ob der Geschlechter-Mischmasch der „Räuberinnen“ tatsächlich zur Belustigung führt, lässt sich ab 21. September im Anreiterkeller überprüfen.

Volksdümmliches & Improtheater Neben dieser Eigenproduktion finden in diesem Herbst zahlreiche andere einheimische Künstler ihren Platz auf der Kel-

Der Klassiker „Die Räuber“ verkehrt sich in der Inszenierung der Dekadenz zu „Räuberinnen“ lerbühne. Nach Auftritten in ganz Südtirol machen im Oktober die „zwoa luschtign drei Spitzbuabm Leo & Luis“ Station in Brixen. Die zwei volksdümmlichen Musikanten, dargestellt von Lukas Lobis und Thomas Hochkofler, lassen ihre Karriere Revue passieren. Liebe, Sehnsucht, das Feuer der Berge, ihr Leitsatz „a Hetz muaß sein“ und selbstverständlich die Ziehorgel dürfen dabei nicht fehlen. Zu Besuch in Brixen ist weiters das Improtheater des Bozner Kleinkunstkellers Carambolage. Die besonderen Charakteristika dieses Genres – das Spiel entsteht durch Zurufe des Publikums – verlangt von den Spielern ein hohes Maß an Spontaneität, Kreativität und Reaktionsvermögen ab. Vor den Augen der Zuschauer bilden sich haarsträubende, komische oder ergreifende Geschichten, scheinbar aus dem Nichts und ganz ohne Textvorlage. Neben dem Spaßfaktor beinhaltet das Improvisationstheater auch die Möglichkeit zu beobachten, wie aus alltäglichen Themen und Ereignissen vor den

eigenen Augen und Ohren in Sekundenschnelle kleine Einakter geschmiedet werden.

Lesung & CD-Vorstellung Weitaus länger dürfte die in Brixen geborene Autorin Helene Flöss an ihrem neusten Roman „Brüchige Ufer“, der in diesen Tagen im Haymon-Verlag erscheint, gearbeitet haben. In einer Lesung am 29. November stellt sie ihr Werk in Auszügen vor: Helene Flöss erzählt wiederum von Einzelschicksalen, eingebettet in einem figurenreichen Geschichtspanorama: „Brüchige Ufer“ ist laut Auskunft des Verlages ein „breit angelegtes, in den Einzelheiten aber knapp erzähltes Panorama einer burgenländischen Familie von 1900 bis heute.“ Auf musikalische Art und Weise erzählt auch der Liedermacher Stefan Winkler: Seine aktuelle CD „Unterwegs“, die am 16. November in der Dekadenz vorgestellt wird, enthält Lieder mit lebensphilosophischen und psychologischen Inhalten.

Jazz & Gäste Die Dekadenz wäre aber nicht die Dekadenz, würde sie nicht über den Tellerrand hinaus blicken – einerseits durch den Miteinbezug von ausländischen Fachfrauen und -männern bei den Eigenproduktionen, andererseits durch die breit gefächerten Gastaufführungen. Von September bis Dezember mischen daher die Berliner Boygroup Fön, der Chilene Alvaro Solar oder die rheinländische Wortakrobatin H.H. Friedrich das Programm mit ausländischen Produktionen auf. Im Jazzbereich erklingen spannende Experimente wie die jazzige Interpretation von Wiener Liedern durch das Ensemble JaQ, Ton-Skulpturen von bekannten Poeten und Autoren durch die niederländische Vokalakrobatin Greetje Bijima oder spielerisches Grooven mit der Formation Steinbold. Das detaillierte Programm ist unter www.dekadenz.it oder direkt beim Anreiterkeller erhältlich. Doris Brunner

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SS-Geiseln in Südtirol Im Hotel „Elephant“ in Brixen findet eine Ausstellung statt zur Befreiung prominenter Geiseln der SS in Südtirol während der letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges.

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Im Hotel „Elephant“ ist noch bis zum 10. Oktober eine höchst interessante Ausstellung zu sehen. Sie wurde am 5. September von den Bürgermeistern von Brixen und Niederdorf, Albert Pürgstaller und Johann Passler, und einer Einführung des Dachauer Zeithistorikers Hans-Günther Richardi eröffnet.

1945 befreite SS-Geiseln wurden im Hotel „Pragser Wildsee“ zeitweilig untergebracht

Verschleppung von Sonderhäftlingen dokumentiert Richardi hat auf 20 Tafeln die Verschleppung von 139 prominenten Sippen- und Sonderhäftlingen dokumentiert. Die Gefangenen wurden aus Dachau nach Niederdorf und weiter in das Hotel Pragser Wildsee gebracht. Unter ihnen befanden sich Mitglieder der Grafen Schenk zu Stauffenberg, der Familien Goerdeler, von Hassell und andere Verwandte der Beteiligten am Aufstand des 20. Juli 1944 sowie Prominenz aus 17 Nationen, wie Hjalmar Schacht, Fritz Thyssen, Pastor Martin Niemöller, der französische Ministerpräsident Léon Blum, Alexandros Papagos, der Oberbefehlshaber des griechischen Heeres mit seinem

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gesamten Generalstab, Peter Churchill, Mario Badoglio, der niederländische Verteidigungsminister van Dijk, Kurt von Schuschnigg mit seiner Frau und ihrer vierjährigen Tochter, Miklós von Kállay, ungarischer Ministerpräsident, und viele andere herausragende Persönlichkeiten. Als sich abzeichnete, dass Nazi-Deutschland den von Hitler begonnen Krieg zu verlieren drohte, begannen Himmler, Kaltenbrunner und andere SS-Führer, sich vom „Führer“ heimlich abzusetzen, um die so genannte „Alpenfestung“ zu organisieren.

Unterirdische Stollen und Waffenfabriken wurden unter unmenschlichsten Bedingungen von KZ-Häftlingen angelegt. Lebensmittel, Treibstoff, Munition, Falschgeld und Goldreserven wurden in die Alpen geschafft. Um ihre eigene Haut zu retten, wollten die SD- und SS-Chargen sich in der „Alpenfestung“ verschanzen, um von dort aus nach Verhandlungsabsprachen mit den Westalliierten gemeinsam den Kampf gegen die Sowjets fortzuführen und um dadurch weiter eine politische Rolle im Nachkriegsdeutschland spielen zu können.

Von Dachau nach Südtirol Die Gruppe der prominenten Geiseln sollte dem SS-Obergruppenführer Kaltenbrunner als Geiseln für die Verhandlungen mit den Westalliierten zur Verfügung stehen und wurde deshalb von Dachau nach Südtirol transportiert. Der Transport strandete am 25. April 1945 zunächst in Niederdorf, wo er durch das beherzte Eingreifen des Hauptmanns der Deutschen Wehrmacht Wichard von Alvensleben und seiner Leute aus den Händen der SS befreit wurde. Die Ge-


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Emma Hellenstainer bemühte sich, den SSGefangenen den Aufenthalt im Hotel so angenehm wie möglich zu machen fangenen entgingen damit dem wahrscheinlichen Tod durch Erschießen, wurden in das Hotel „Pragser Wildsee“ gebracht und dort am 4. Mai den anrückenden Amerikanern übergeben. In den Tagen des Aufenthalts im Hotel „Pragser Wildsee“ bemühte sich die damalige Gastwirtin im Brixner „Elephanten“ und Mitbesitzerin des Hotels „Pragser Wildsee“ Emma Hellenstainer, mit Spenden der Bevölkerung von Niederdorf den Gefangenen den Aufenthalt im Hotel so angenehm wie möglich zu machen und somit den ehemaligen KZ-Häftlingen und SS-Geiseln aus ihrer elenden Lage eine würdige „Rückkehr ins Leben“ zu ermöglichen.

Ausstellung und Buch Der Historiker Hans-Günter Richardi hat das Geschehen

um die Gefangenen während der letzen Kriegstage in Südtirol sorgfältig dokumentiert und sowohl in seinem Buch „SSGeiseln in der Alpenfestung“, Edition Raetia, als auch in dem am Eröffnungsabend gezeigten 45-minütigen Fernsehfilm „Die Alpenfestung, letztes Bollwerk der SS“ (Regie von Dieter Röckl, Produktion Hessischer Rundfunk) veröffentlicht. Die derzeitige Ausstellung macht den Einblick in diese bewegenden Geschehnisse in konzentrierter Form möglich und sei dringend all jenen empfohlen, die auch der Meinung sind, dass die düsteren Ereignisse der letzten Kriegstage in Südtirol ebenso wenig vergessen werden sollten wie die beherzte Hilfe von Mitbürgern wie Emma Heiss-Hellenstainer. Andreas Gottlieb Hempel

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Post für die Flohstreicher! Kürzlich bekamen die Nachwuchsmusiker der 6. Flohstreicherwoche einen Brief, den sie anlässlich des Abschlusskonzertes im Forum Brixen vorlasen...

Mit 106 Mädchen und 20 Buben gab es bei der heurigen Flohstreicherwoche einen neuen Rekord

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Da die Kinder der Flohstreicherwoche heuer im Heim „Emma von Hellensteiner“ in Brixen und nicht wie in anderen Jahren im Kloster Neustift untergebracht waren, meldete sich das Neustifter Schlossgespenst mit einem Brief. Darin beklagte es unter anderem, dass ihm ohne die Flohstreicher sooooooo langweilig wäre und dass ihm die Pyjamaparties, die nächtlichen Spaziergänge und Playbackshows der Kinder mächtig fehlen würden.

Teilnehmerrekord Dieser Brief wurde beim Konzert im Forum vorgelesen, und dabei spielten die 106 Mädchen und 20 Buben auch einige Szenen aus dem „Leben eines Flohstreichers“ nach: So wurde das Aufstehen musikalisch und pantomimisch dargestellt, man bekam Eindrücke von der Nacht-„Ruhe“, vom Zähneputzen, und natürlich durfte eine ordentliche Polsterschlacht nicht fehlen. Mit den 126 teilnehmenden Kindern, wovon 14 das Cello und 112 die Geige strichen, gab es bei der heurigen Flohstreicherwoche einen Teilnehmerrekord – Beweis dafür, dass die Idee

und das spezielle pädagogischdidaktische Konzept für diese Woche großen Anklang finden und sehr erfolgreich angewandt werden. Sie stammen von Erich Feichter, Geigenlehrer an der Musikschule Bruneck und Fachgruppenleiter der Streichinstrumente am Institut für Musikerzeihung, der die Kreativität der jungen Künstler mit Unterstützung seiner Mitarbeiter nicht nur musikalisch, sondern auch mit Theaterstücken, selbst erfundenen Geschichten und Modeschauen förderte, und von der Theaterpädagogin Agnes Öttl, die den Kindern lehrt, wie sie sich auf der Bühne gut und richtig bewegen sollen.

Teletubby, Fernsehmann oder Telemann? Ob Volkslieder, spanische Sounds, einem „Flohstreichersong“ oder zeitgenössischen, von Erich Feichter komponierten Stücken: Das Repertoire der Flohstreicher war vielfältig. Auch Stücke vom Komponisten Fernsehmann, nein, Teletubby, oder wie hieß er gleich?... genau, von Telemann waren dabei. Jedenfalls war der Konzertnachmittag im Forum interessant, bunt, vielfältig und keinen Moment langweilig. Wäre es da ein Wunder, dass die Flohstreicher dem Neustifter Schlossgespenst heuer gefehlt haben?

Die Törggelezeit ist da!

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Manuela Kerer


Kapitaler Jazz!

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Vor drei Jahren begann die „Kapitel-Jazz-Band“ im Rahmen eines Kurses an der Musikschule Brixen zu jazzen...

Dass die zehn Musiker einmal so weit kommen würden, eigene Konzerte zu veranstalten und sogar „gebucht“ zu werden, hätten sie sich vor drei Jahren wohl selbst nicht ausmalen können. Tatsächlich sind die Jazz- Musiker der „Kapitel-Jazz-Band“ heute sehr erfolgreich unterwegs.

Jazz ist mehr als reine Improvisation Die Idee, einen Jazz-Improvisationskurs zu veranstalten, ist seinerzeit von Roman Hinteregger ausgegangen. Der Schlagzeuger der legendären „JazzFantasy“ und Lehrer am Institut für Musikerziehung hat vor etwa acht Jahren eine Jazz-Klasse in Bruneck aufgebaut und fand es einfach „bärig“, wie er uns erzählt. Daraus entstand die Idee, einen Improvisationskurs an der Musikschule Brixen zu starten, der primär zum Ziel hatte, das Improvisieren zu erlernen. Häufig besteht nämlich die Meinung, Jazz sei reine Improvisation, und dazu sei kein theoretisches Hintergrundwissen notwendig. Tatsächlich ist es aber so, dass Kenntnisse im Bereich der Harmonielehre für einen guten JazzMusiker unabkömmlich sind und das Lernen von Akkordsymbolen, Skalen oder Stufen geradezu die Voraussetzung für eine gelungene Improvisation sind.

In der Musik gefunden So kam es dazu, dass sich vor drei Jahren Musiker aller Altersstufen und den verschiedensten Berufsgruppen zu diesem Kurs trafen. Die Gruppe wurde im Laufe der Jahre erweitert, jemand war ausgestiegen, neue Leute kamen dazu, es wurde jedenfalls nie langweilig. Ob Ärzte, Studenten oder Manager: „Auch wenn es etwas hochgestochen klingt: In der Musik haben wir uns gefunden und haben nun die Möglichkeit, an ihr zu reifen“, erzählen Karl Michaeler und Pepi Blasbichler. Vielleicht macht gerade das die Gruppe so sympa-

Die „Kapitel-Jazz-Band“ ist sehr erfolgreich unterwegs thisch: Menschen, die sonst nicht viel miteinander zu tun hätten, verstehen sich durch die Musik prächtig. Ja mehr noch, verraten Michaeler und Blasbichler, die Musiker haben vielfach das Gefühl, als ob sie sich schon ewig kennen würden. Dabei gibt es unter den Kapitel-Jazzern Musiker mit viel Bühnenerfahrung und solche mit weniger, die von den anderen unterstützt werden. „So hat uns Roman am Anfang vielfach dirigiert“, erzählt Karl Michaeler. Langsam habe er die Gruppe aber zur Selbständigkeit „erzogen“. „Er gibt aber immer noch den Ton und den Rahmen an“, meinen die Musiker lachend und starten eine wohlverdiente Lobeshymne an ihren „Front-Man“ Roman, der auch einen Workshop mit bekannten Jazz- Größen vom Bodensee organisiert hat.

platz, im „Vinus“, beim Fest der Bürgerkapelle oder im Anreiterkeller aufgeführt. Im heurigen Herbst startet Roman Hinteregger einen neuen Jazz-Kurs. Teilnehmen kann jedes Instrument. Der Musiker sollte aber schon einige Jahre Erfahrung im Notenlesen mitbringen und Dur- und Moll-Tonleitern beherrschen. Der Kurs dauert 2 bis 3 Jahre und ist als Einstieg zur Jazzmusik gedacht. Die Kapitel-Jazz-Band bleibt aber weiterhin bestehen und wird auch in Zukunft mit Sicherheit von sich hören lassen. Mit ein bisschen Glück schlendert man vielleicht gerade bei einer der Proben an der Musikschule vorbei und kommt so in den Genuss eines Gratiskonzertes.

info Kapitel-Jazz-Band Esther Visedott: Flöte Doris Hilpold: Sax Damian Dalla Torre: Sax Kathrin Tschurtschenthaler: Klarinette Gwitti Kustatscher: Piano Konrad Mussner: Piano Pepi Blasbichler: Gitarre Karl Michaeler: Bass Michael „Mugge“ Ralser: Drums Roberto „Bobby“ Motta: Percussion Tel. Musikschule: 0472 832222

Manuela Kerer

Kapitel-Raum Die Proben der Kapitel-JazzBand finden im Kapitel-Raum der Musikschule Brixen statt, und daraus hat sich auch der Name entwickelt. Die Musiker wollten dadurch deutlich machen, dass sie eine Brixner Formation und sozusagen in der Musikschule geboren sind. Gespielt werden vor allem Jazz-Standards, die die zehn Musiker gemeinsam arrangieren. Die so zustande gekommenen Stücke wurden unter anderem am Dom55


Musik ist mehr als eine Beigabe Am zweiten Oktoberwochenende steht Brixen im Zentrum der Geistlichen Musik.

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Von Freitag, 14., bis Sonntag, 16. Oktober treffen sich in Brixen wiederum Musiker, Musikwissenschaftler und Theologen, um in Konzerten, Referaten und dem abschließenden Gottesdienst die Rolle der Musik in der Kirche zu reflektieren und zu demonstrieren. Musik ist aber mehr als das.

Olivier Messiaen und Igor Strawinsky „Gerade die Neue Musik im 20. Jahrhundert hat eine Fülle von religiösen Werken hervorgebracht und nach einer neuen Bestimmung des Geistlichen in der Musik gesucht“, sagt Josef Lanz als künstlerischer Leiter der Brixner Initiative Musik und Kirche. So stehen zwei Komponistenpersönlichkeiten beim Herbstsymposion im Mittelpunkt: Olivier Messiaen und Igor Strawinsky. Der Nordtiroler Organist Hannes Christian Hadwiger wird „Livre du Saint Sacrement“ von Messiaen auf der Domorgel spielen. Beim Gottesdienst am Sonntag wird die Messe von Strawinsky, ein Bekenntniswerk des orthodox religiösen Exilrussen zur katholischen Messliturgie, aufgeführt. Ausführende sind der Chor des Instituts für Musikerziehung und das Concertino Brixen. Die Leitung hat kein geringerer als Erwin Ortner inne. Für die Eröffnung des Symposions und als Zelebrant beim Gottesdienst konnte Prälat Joachim Angerer, Universitätsprofessor und Abt des niederösterreichischen Prämonstraten56

ser-Stiftes Geras, gewonnen werden. In seinem rigorosen Einsatz für eine qualitätvolle moderne Kultur in der Religion ist Joachim Angerer innerhalb der Kirche auf beträchtlichen Widerstand gestoßen. Weiters werden Persönlichkeiten wie Dieter Schnebel (Komponist, Musikwissenschaftler und Theologe), Clytus Gottwald (Dirigent und Musikwissenschaftler), Elmar Seidel und Norbert Jers anwesend sein und Vorträge halten.

„Sine nomine“ Das Konzert des jungen, international bekannten Wiener Chores „Sine nomine“ unter der Leitung von Johannes Hiemetsberger wird am Samstagabend einen musikalischen Höhepunkt darstellen. Dabei kommen Werke für Chor und Orgel von Arvo Pärt, J.S. Bach, Dieter Schnebel, Johannes Brahms, Gustav Mahler / Clytus Gottwald zur Aufführung. Die Veranstaltung wird von der Südtiroler Landesregierung, der Gemeinde Brixen und von der Stiftung Südtiroler Sparkasse unterstützt. Informationen auch im Internet: www.musikkirche.it. Willy Vontavon

Der Chor „Sine nomine“ singt am 15. Oktober in der Cusanus Akademie

info Symposion „Musik und Theologie“ Referate, Liturgie, Konzerte Freitag, 14. Oktober 17 Uhr, Cusanus Akademie: Eröffnung des Symposions mit Festvortrag von Prälat Joachim Angerer 20 Uhr, Dom Johannes Christian Hadwiger, Orgel: Olivier Messiaen: Livre du Saint Sacrement Samstag, 15. Oktober Cusanus Akademie, 9-12, 15-18 Uhr: Referate mit Elmar Seidel, Norbert Jers, Dieter Schnebel, Clytus Gottwald 20 Uhr, Dom „Chorus sine nomine“ Leitung: Johannes Hiemetsberger Orgel: Gerda Heger & Alexander Koller Sonntag, 16. Oktober 10 Uhr, Dom: Festgottesdienst mit Prälat Joachim Angerer Chor des Südtiroler Instituts für Musikerziehung & Concertino Brixen Leitung: Erwin Ortner


Radierungen großer Meister Im Hotel Goldener Adler waren bis 13. September Radierungen von Salvador Dalì, Renato Guttuso und anderen Künstlern zu sehen.

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Vom 20. Juli bis zum 13. September fand in den Räumen des Hotels Goldener Adler in Brixen eine Kunstausstellung statt mit Radierungen von Salvador Dalì, Renato Guttuso, Z.Music und vieler anderer internationaler Künstler. Seit drei Jahren kommt der Veranstalter, der Kunstkritiker Dino Pavesi, jeden Sommer in die Bischofsstadt, beauftragt vom Kunstvertrieb Sagittario aus Bologna, um die Ausstellungen zu organisieren. Pavesi war Verkaufsleiter des Kulturinstitutes Feltrinelli und langjähriger Kunstkritiker der katholischen Zeitung „Avvenire d’Italia“. Als Sohn einer Südtirolerin (seine Mutter stammt aus Tiers) fühlt er sich besonders an Südtirol gebunden und kehrt immer wieder gerne nach Brixen zurück.

„Punta secca“ und „acqua forte“ In dieser Ausstellung wurden Radierungen berühmter Meister in den verschiedenen

Techniken gezeigt. Dabei handelte es sich um interessante Druckexemplare, in denen die Künstler sich mit allen Möglichkeiten des Ätzverfahrens auseinandersetzen. So zum Beispiel in der Kaltnadelradierung (punta secca), wo mit einer spitzen Nadel oder Diamantspitze die Zeichnung direkt in eine Metallplatte geritzt wird und keine Korrektur mehr erlaubt ist. Beim Drucken bleibt hier die Farbe nicht nur in der Vertiefung, sondern auch am Grat hängen, wodurch die gedruckte Linie einen weicheren Charakter aufweist. Zugleich muss der Künstler mit dem Widerstand des Metalls und einer schnelleren Abnützung der Platte rechnen. Bei der Ätzradierung (acqua forte) hingegen wird die Platte mit einer Wachs- oder Lackschicht überzogen und in dieser Schicht wird mit spitzer Nadel eingezeichnet, wodurch das Metall freigelegt wird. Danach folgt das Säurebad, wobei die freigelegten Stellen von der Säure zersetzt und auf diese Weise vertieft werden. Vor dem Druck wird die Wachs- oder Lackschicht entfernt, und es ergeben sich mehr oder weniger feine Linien, je nach Beschichtung, Säureart und Dauer der Ätzung. Die Entwicklung der Radierung ist mit der Entwicklung des Papiers einerseits und mit

Zwei Frauenporträts von Gino Severini gehörten zu den Höhepunkten einer Ausstellung im Goldenen Adler der Arbeit von Gold- und Waffenschmieden andererseits eng verbunden und stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die Möglichkeit der Vervielfältigung macht diese Technik auch für die modernen Künstler immer noch sehr interessant.

Frauenportraits von Severini Besonders nennenswert waren zwei ausgestellte Kaltnadel-

radierungen von Gino Severini aus dem Jahr 1909. Es handelt sich um zwei Frauenporträts, die in Frankreich entstanden waren, und zwar kurz vor seinem Übergang zur kubistischen Malweise. Außer Dalì, Guttuso und Music wurden Radierungen von Campigli, Capogrossi, Marini, Mirò, Morlotti, Moore, Plattner und vielen anderen gezeigt. Christine Mathà

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Wo man singt, da lass dich nieder... ...böse Menschen haben keine Lieder. Der Brixner Chor „novAntiqua“ hat nach der wohlverdienten Sommerpause Anfang September wieder mit dem Proben begonnen.

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Ganz vernachlässigt wurde das Singen während der heißen Monate aber nicht: Ende Juli verbrachten Sängerinnen und Sänger gemeinsam ein langes Wochenende mit Singen und Stimmbildung im Jugendhaus Tomberg in Tschars. Die Chorcamps, wie die Mitglieder ihre „Sommerfrische“ nennen, haben bei „novAntiqua“ eine lange Tradition. Jeden Sommer trifft man sich für vier Tage auf einer Hütte, Alm oder einem Jugendhaus, um gemeinsam zu singen, zu proben und auch zu feiern. Beim diesjährigen Camp haben sich die Sängerinnen und Sänger bereits intensiv auf das geplante Evergreen-Konzert vorbereitet...

Von Chizzali über Thomaser zu Mitterer Der Chor wurde 1986 von Otto Chizzali als LBA-Chor gegründet. Mit der Zeit kamen immer mehr erwachsene Frauen und Männer als Mitglieder hinzu, woraufhin sich der ursprüngliche Schülerinnenchor in den „Gemischten Chor Brixen“

verwandelte. In den 90er Jahren übernahm der Bozner Musiklehrer Armin Thomaser die Leitung. Anlässlich des 10-jährigen Bestehens wurde im November 1996 ein Jubiläumskonzert veranstaltet. Gleichzeitig fand auch die Namensänderung in „novAntiqua“ statt. Diese Bezeichnung soll das wichtigste Ziel des Chors zum Ausdruck bringen: die Verbindung von neuer und alter Musi-

kliteratur. Thomaser leitete den Chor bis Dezember 2003; ihm folgte der derzeitige Chorleiter Armin Mitterer.

Männer gesucht! „novAntiqua“ hat derzeit 45 aktive Mitglieder: 31 davon sind Frauen und nur 14 Männer. „Deshalb sind unsere Frauen stets auf der Suche nach neuen Chor-Männern“, meint Vor-

Der Chor „novAntiqua“ wurde 1986 als LBA-Chor gegründet standsmitglied Josef Mamming, „wir Männer fahnden ebenfalls nach Geschlechtsgenossen, wegen der Gleichberechtigung.“ Neben dem menschlichen gibt es auch gewichtige musikalische Aspekte, die nach mehr Männern verlangen. So ist beispielsweise die Ausgeglichenheit der Männer- und Frauenstimmen einem harmonischen Chorklang überaus förderlich.

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Neues und Altes Aber von solchen Nebensächlichkeiten lassen sich die Sänger und Sängerinnen nicht aufhalten. Getreu seinem Namen versucht „novAntiqua“ Gesangsliteratur aus den verschiedensten Jahrhunderten bis hin ins Zeitgenössische zu bewahren. Der Chor bestritt in den vergangenen Jahren verschiedenste Konzerte im In- und Ausland und machte durch zum Teil ausgefallene Musikprojekte auf sich aufmerksam. „novAntiqua“ ist ein Chorensemble, das sich durch seine reichhaltige Palette an Chorliteratur auszeichnet. Das Jahr 1998 stand im Zeichen des Jazz; es folgten mehrere geistliche Konzerte mit Werken der Renaissance, des Frühbarock, der Romantik und der Moderne in Zusammenarbeit mit dem renommierten Renaissanceensemble „Melchior-Franck-Kreis“ aus Coburg. 2001 nahm „novAntiqua“ am ersten Gesamttiroler Wertungssingen teil und erzielte in der höchsten Kategorie

den zweiten Platz. Im Frühjahr 2002 tobte sich der Chor mit Jazz, Rock und Pop aus, um im November den Totentanz von Hugo Distler aufzuführen. Die Ambivalenz ist stets zu spüren. Fröhlichen Konzerten folgten besinnliche Darbietungen.

Die Ära Mitterer Auch nach dem Chorleiterwechsel änderte sich an dieser kunterbunten Mischung nichts. Der junge Schalderer Armin Mitterer gab sein Debüt im Mai 2004 mit „Jesu meine Freude“ von Bach. Mit diesem und anderen Werken wagte sich der Chor an die Grenzen der geistlichen Musik. Im November folgte ein weltliches Konzert im Sinne der Völkerverbindung mit Werken von Brahms, Dvo�ák und Bartók, die in tschechischer Sprache aufgeführt wurden. 2005 ist das Jahr der Chöre. Gemeinsam mit drei weiteren Südtiroler Chören eröffnete „novAntiqua“ die festliche Konzertreihe des 17. Bundessingens in Bruneck. Neben dem

gewaltigen vierchörigen Werk „In der Fülle der Zeit“ des zeitgenössischen Komponisten Buchenberg glänzte „novAntiqua“ bei der Uraufführung der „Drei Klangbilder“ des jungen Südtiroler Komponisten Josef Bernhard, der in dieser Auftragskomposition Texte von Georg Paulmichl vertonte. Im kommenden Dezember wird der Chor traditionsgemäß wieder in die andere Richtung schwenken. „Mit Songs, Gospels und Evergreens quer durchs Jahrhundert wollen wir uns und andere beschenken“, so der Obmann Harald Pichler. „Das Schöne an diesem Chor ist, dass es nie langweilig wird. Immer gibt es etwas Neues und dann auch wieder etwas Altes.“

20 Jahre Singen und Spaß „novAntiqua“ weist aber neben den musikalischen Darbietungen noch ein abwechslungsreiches Tätigkeitsprogramm auf. Im Durchschnitt finden alle zwei Monate gesellige Aktivitäten statt: Törggelen, Weih-

nachtsfeier, Mondscheinrodeln und Grillfeiern sind wichtige Eckpunkte im Chorleben. „Wir sind eine tolle Gruppe und haben wirklich viel Spaß zusammen“, so Harald Pichler, „die gemeinsamen Aktivitäten verbinden und schaffen den nötigen Zusammenhalt.“ Im kommenden Jahr feiert „novAntiqua“ sein 20jähriges Bestehen. Das Publikum freut sich heute schon auf eine besonders interessante Darbietung. Elisabeth Stürz

info novAntiqua Obmann: Harald Pichler Ausschuss: Magdalena Kofler, Josef Mamming, Daniela Ploner, Karin Winkler Infos und Kontakt: harald.pichler@kup-arch.it

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Theater-Marathon Das Theaterpädagogische Zentrum Brixen (tpz) wird 15! Als Geschenk gab es einen Rekordversuch, der vielleicht in das Guinessbuch eingehen wird: Eine höchst tragische Komödie wurde 15 mal hintereinander gespielt.

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Eigentlich wollte das tpz Brixen sein 15-jähriges Bestehen gar nicht richtig feiern – bis die sieben Spieler der „Theaterwerkstatt rot“ zu einem Festival ins tschechische Ostrov eingeladen wurden. Dort blühte ihnen eine wahre Herausforderung: Sie mussten ihr Stück „Die höchst tragische Komödie und der höchst grausame Tod des Pyramus und der Thysbe“, frei nach Shakespeare und in einer Inszenierung von Thomas Troi, drei mal ohne Pause auf die Bühne bringen. Im Anschluss daran zündete bei den Spielern die Idee zu einem ungewöhnlichen Geburtstagsgeschenk, die am 18. September im Forum Bri-

xen verwirklicht wurde: 15 mal hintereinander sollte das Stück gespielt werden, dem Geburtstagskind zu Ehren.

Rekordversuch im Forum Brixen Theater in der Endlosschleife, stündlich von 10 Uhr morgens bis nach Mitternacht – da war viel Cola, viel kaltes Wasser fürs Gesicht und viel Ansporn vom Publikum vonnöten. Ob die Sieben es nun geschafft haben oder nach acht Aufführungen genug von Shakespeare & Co. hatten – bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe des „Brixner“ stand dies nicht fest. In einem Wettbüro konnten die Zuschau-

Menschen verstehen, Menschen erreichen.

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er jedenfalls ihren heißen Tipp abgeben. Damit den Jüngeren nicht die Zeit lang wurde, während die Eltern im Theater saßen, durften sie in verschiedenen Werkstätten selbst Theaterluft schnuppern. Einblicke in das Werden und Geschehen im tpz ermöglichte eine Ausstellung im Foyer: Dem halbrunden Geburtstag gemäß konnten unter anderem 15 Kostüme, 15 Theaterfotos, 15 Plakate oder 15 Minuten Film bestaunt werden.

Nachwuchsarbeit fürs Brixner Kulturleben Und es waren 15 ereignisreiche Jahre. Aus dem Kinder- und Jugendtheaterverein „Theater im Regenbogen“ entwickelte sich unter der Führung von Heidi, Thomas und Elfi Troi das Theaterpädagogische Zentrum Brixen. Heute platzt das tpz nicht nur räumlich aus allen Nähten. Der hauptamtlich angestellte Theaterpädagoge Thomas Troi tingelt durch das ganze Land, um Schulprojekte zu begleiten, Lehrer in Sachen Schulspiel zu beraten oder JugendtheaterWerkstätten zu leiten. Am Sitz des tpz im ehemaligen Rienzner-Geschäft in der Brunogasse finden weiters zahlreiche Werkstätten für Kinder und Jugendliche aus dem Raum Brixen statt, die oft schon am ersten Tag der Einschreibung voll belegt sind.

Anlässlich des 15. Geburtstags des tpz spielte die „Theaterwerkstatt rot“ ein Stück 15 mal auf und hofft auf einen Eintrag ins Guiness-Buch „Im Gegensatz zur Beratungstätigkeit an den Schulen üben wir diese Tätigkeit ehrenamtlich aus – die Anstellung eines weiteren Theaterpädagogen ist finanziell nicht abgesichert. Daher können wir nicht noch mehr Werkstätten abhalten und müssen leider zahlreiche Kinder und Jugendliche wieder verschicken“, bedauert Heidi Troi. Die Nachwuchsarbeit fürs Brixner Kulturleben wird vom tpz-Team trotz aller Beschwerlichkeiten rege weitergeführt: Wie es scheint ganz nebenbei organisiert das tpz Brixen weiters alle zwei Jahre internationale Kinder- und Jugendtheaterfestivals, pflegt einen regen Austausch mit ausländischen Theatergruppen, säckelt regelmäßig bei verschiedenen Wettbewerben Preise ein und zeigt meist im Frühjahr einem interessierten Publikum, was es mit den Kindern und Jugendlichen im Laufe des Jahres auf die Bühne gestellt hat. Normalerweise nicht gerade 15 Mal hintereinander, aber dem Applaus des Publikums nach zu urteilen meist doch irgendwie rekordverdächtig. Doris Brunner


Vielseitigkeit in Person Der Bildhauer Ewald Rumpf aus Remsfeld (Deutschland) stellte in der Rathausgalerie einige seiner Skulpturen aus.

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Der vielseitig begabte Künstler ist in der Musik (er war von 1963 bis 1965 Violinist bei den Fränkischen Symphonikern) ebenso beheimatet wie in der Psychologie, was sein Lehrstuhl an der Universität Kassel bezeugt. Er hat außerdem zwei Bücher veröffentlicht über „Das Muttertrauma in der griechischen Mythologie“ (1984) und „Eltern-Kind-Beziehungen in der griechischen Mythologie“ (1985). Als Referent tätig, hält er Vorträge über Psychologie, Musik und Bildende Kunst und leitet Kurse über die Bildhauerei.

Bronze- und Tonfiguren Ewald Rumpf führt uns anhand seiner Bronze- und Tonfiguren in das Reich der Mythologie, der Märchen und der Religion. In seinen Werken ergründet er die Welt der griechischen Mythologie und der Volksmärchen in ihrer tiefenpsychologischen Deutung ebenso wie die Symbolik des täglichen Lebens und der Religiosität. Im „Schlittschuhlaufender Anubis“ wird vom Künstler die Tierhaftigkeit als Wesensverwandtschaft mit dem Menschlichen dargestellt, im „Minotaurus“ wiederum die geheimnisvolle, bedrohende Zwitterhaftigkeit von Mensch und Tier. Im „Ibiykus“ wird archaische Würde und Reinheit zum Thema, während in der „Madonna mit Kind“ die Anmut in der Figur sowie in der Bewegtheit des Faltenwurfs zum Ausdruck gebracht werden. Melancholie und Grazie, kraftvolle Spannung und träumerische Vertiefung sind für seine Kunst kennzeichnend. Ihn fasziniert einerseits die apollini-

Der Künstler Ewald Rumpf ist gleichsam Musiker, Psychologe und Bildhauer sche Formenklarheit der Griechen, andererseits nimmt er in den religiösen Plastiken die Einflüsse der Spätgotik ebenso auf wie den Formenreichtum des Barocks.

Dreidimensional und raumfüllend Es ist eigentlich interessant, dass ein Psychologe, ausgehend von der abstraktesten Kunst, nämlich der Musik, sich für das Dreidimensionale und Raumfüllende entscheidet und sich dabei für den Naturalismus in der realistischen Nachahmung entschließt. Die vom Künstler ausgewählten Begleittexte zu den Werken im Katalog spiegeln das psychologische Leitmotiv eben-

so wider wie das philologische und erkennende; beide Elemente zeugen von seiner geistigen und tiefenpsychologischen Formation. Schade, dass ein anerkannter Künstler wie Ewald Rumpf bei der Eröffnung seiner Ausstellung nur wenige Besucher zählen konnte. Die Gemeinde Brixen, die für die Vermietung der Rathausgalerie zuständig ist, leistete keinerlei Informationsarbeit, was für auswärtige Künstler hingegen unerlässlich wäre, um beim Publikum Interesse zu wecken. Christine Mathà

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Thomas Oberrauch

Törggelelauf – die dritte

thomas.oberrauch@brixen.net Tel. 0472 060200

Die Sportgemeinschaft Eisacktal veranstaltet am Samstag, 15. Oktober, den 3. Eisacktaler Törggelelauf. Die Teilnehmer laufen vier Runden durch die Brixner Altstadt und legen insgesamt eine Strecke von zehn Kilometern zurück. Insbesondere wird mit dem heurigen Törggelelauf die Aktion „Südtirol bewegt sich“ unterstützt. Es ist möglich, eine Staffel aus vier Läufern zu bilden, wobei es in der Zusammensetzung keine Einschränkungen gibt: Männer, Frauen, Vereine, Firmen... jeder kann mitmachen. Von der Teilnahmegebühr (15 Euro bei Voranmeldung, 18 Euro bei Nachmeldung am Wettkampftag) geht jeweils ein Euro an die Südtiroler Sporthilfe. Anmeldungen werden beim Tourismusverein Brixen entgegengenommen. oz

ticker Der Hockey Club Brixen veranstaltet Kurse zum Erlernen von Eislaufen, um später Eishockey spielen zu können. Interessierte melden sich montags, mittwochs und freitags von 15 bis 16 Uhr zum Training in der Eishalle. Die ersten drei Wochen gelten als Schnupperkurs und sind kostenlos. Weitere Informationen unter Telefon 0472 833295. +++ Der SSV Brixen Fußball hat das traditionelle Zingerle Metal Fußballturnier für sich entschieden. +++ Der Vahrner Fußballmanager Werner Seeber hat den Vertrag mit dem Serie-B-Club Triestina vorzeitig gekündigt. Seeber nennt interne Unstimmigkeiten mit dem Präsidenten als Grund für das vorzeitige Aus. +++ Einige Schwimmer des SSV Brixen erzielten bei den 10. Masters-Europameisterschaften in Stockholm gute Ergebnisse. +++ Der Sterzinger Fulvio Dalpit gewann am 4. September die erste Ausgabe eines Berglaufes in der Ferienregion Gitschberg Jochtal.

20 Jahre Tauchen Der Taucherverband Brixen Bressanone Sub wurde am 24. Mai 1985 – also vor 20 Jahren – gegründet. Sieben Freunde beschlossen damals, ihrer Leidenschaft am Tauchen einen amtlichen Rahmen zu geben. An jenem Tag unterschrieben Lauro Boccolari, Guglielmo Galluzzo, Roberto Parton, Piergiorgio Rigetti, Martin Covi, Antonio De Sarro und Enzo Ciola in Brixen den Gründungsakt des Vereins. Hauptziel des Vereins ist seither die Förderung des Unterwassersports. Die Tatsache, dass Brixen meilenweit vom Meer oder von großen Gewässern entfernt ist, hat die Aufgabe der Gründer nicht gerade erleichtert. Doch der Enthusiasmus für das Tauchen und wohl auch eine gewisse Starrköpfigheit der Mitglieder helfen anscheinend, unüberwindliche Hindernisse zu meistern. Jedes Jahr werden im Brixner Schwimmbad, seit einigen Jahren auch im Hallenbad, Tauchkurse ersten, zweiten und dritten Grades angeboten, die von Anfang an großen Anklang

2. Fitnessforum Brixen

gefunden haben. In den vergangenen 20 Jahren haben über 500 Personen diese Kurse besucht und den Taucherschein erhalten. Einige von ihnen haben Weiterbildungskurse besucht und sind nun als ausgebildete Tauchlehrer nach Brixen zurückgekehrt. Das Angebot des Vereins umfasst neben den klassischen Tauchkursen auch Meeresbiologie-Kurse, Apnoe-Tauchen, ARO-Tauchen und Kindertauchen. Zudem organisiert der Verein mindestens zweimal im Jahr einen Tauchurlaub. Nähere Informationen zu den Kursen gibt es im Vereinsbüro in der Acquarena – mittwochs von 18.30 bis 22 Uhr. dp

Das Forum Brixen und „education in move“ organisieren am Wochenende vom 22. und 23. Oktober gemeinsam das „2. Fitnessforum Brixen“. Das primäre Ziel des Fitnessforums ist laut Veranstalter „Sport, Spaß und Horizonterweiterung für alle“. Auf die Teilnehmer wartet ein aktionsreiches und ausgeglichenes Programm, das von traditionellen Aerobic-Stunden über Nordic Walking bis hin zur alternativen Gesundheit wie Shiatsu und Ayurveda geht und auch theoretische Erkenntnisse zur gesunden Ernährung liefert. Genauere Informationen sind im Forum Brixen unter Telefon 0472 275588 erhältlich. Die Anmeldung läuft bis zum 17. Oktober. oz

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Spaß am Schwimmsport Nach der Trennung vom SSV Brixen Schwimmen gründeten Manuela und Daniela Ianesi auf Wunsch mehrerer Eltern vor einem Jahr einen neuen Verein, den Schwimmclub Brixen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten hat sich der Verein heute einen Namen gemacht, und nun ziehen die Verantwortlichen zum ersten Mal Bilanz.

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Der Name Ianesi steht in Brixen seit Jahren in enger Verbindung zum Schwimmsport. Vor rund 33 Jahren haben Manuela und Daniela Ianesi in Brixen mit dem Schwimmen beim SSV Brixen begonnen. Nach mehreren Jahren in der Leistungsgruppe trainierten sie selbst mehrere Gruppen und zogen die Sektion in jahrelanger Arbeit groß. Lange Zeit mangelte es an geeigneten Trainingsstrukturen; seit der Eröffnung der Acquarena gehört diese Ära der Vergangenheit an.

Trennung und Neugründung Nach langem Hin und Her beschlossen einige Aktive Schwimmerinnen und Schwimmer, eine Alternative zum SSV Brixen Schwimmen zu schaffen. Fortan sollten die Brixner Schwimmer und Nichtschwimmer also die Qual der Wahl haben: Der Schwimmclub Brixen wurde ins Leben gerufen und bildet seither ein zusätzliches Angebot zum SSV.

Wie alles begann Viele Bekannte und Freunde unterstützten die zwei Schwestern auf der Suche nach einem

geeigneten Präsidenten und einer finanziellen Stütze. Bruno Felderer, selbst begeisterter Sportler, stellte sich als Präsident zur Verfügung; finanziell unterstützt wird der Verein von Roberto Padovani und Friedrich Überbacher von Immobilien Domus. Nach monatelangen Vorbereitungen wurde der neue Verein am 24. August 2004 vor dem Notar in Brixen zu Papier gebracht.

Als schwerwiegendes und langwieriges Problem stellte sich die Wasserflächenaufteilung unter den zwei Brixner Vereinen heraus. Die Acquarena GmbH hatte mit dem SSV Brixen Schwimmen eine Konvention unterzeichnet, die ihr die alleinigen Wasserrechte im Ausbildungssektor übertrug. Die anfänglichen Probleme mit der Zuteilung der Wasserflächen sind inzwischen zum

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Der Schwimmclub Brixen zählt bereits 120 Mitglieder Wohle beider Vereine gelöst worden. „Dafür gebührt ein aufrichtiger Dank der Führung der Acquarena“, sagt Präsident Felderer.

„Alternative, nicht Konkurrenz“ Im neuen Schwimmverein steht nicht der Leistungssport im Mittelpunkt, sondern die Freude am Schwimmen, an der

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Bewegung. Der Schwimmclub verfügt über eine vom italienischen Schwimmverband FIN anerkannte Schwimmschule. Das breit gefächerte Angebot umfasst Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene, die Verbesserung der Schwimmtechniken, Vorbereitung zum Sportschwimmen, Schwimmtraining und Wassergymnastik. Weitere Kurse werden auch im Hallenbad von Meransen und im Freibad in Klausen angeboten. Zusammen mit der „Polisportiva AVI Vipiteno“ wurde auch der erste Schwimmwettkampf in Klausen organisiert.

Schwimmen und Turnen Manuela Ianesi sieht „ihren“ Verein nicht als Konkurrenz, sondern viel mehr „als Alternative“. Eine etwas ungewöhnliche Tatsache für einen Schwimmverein ist, dass die Kinder neben dem wöchentlichen Training im Schwimmbad auch zum Turnen in die Halle des Realgymnasiums geführt werden. „Die Kinder sollen auch andere Bewegungselemente erfahren und dabei lernen, ihren Körper aktiv wahrzunehmen“, erklärt Manuela Ianesi dazu. Auf der Suche nach einem geeigneten Vereinssitz ergab sich die Möglichkeit, das alte

Parkplatzhäuschen neben der Acquarena kostenfrei zu benützen. Stadtwerke-Direktor Wolfgang Plank stimmte dem Vorschlag vorübergehend zu.

120 Mitglieder Mittlerweile zählt der Verein rund 120 ständige Mitglieder – „eine bedeutende Anzahl“, freut sich Daniela Ianesi, „denn schließlich existiert unser Verein erst seit einem Jahr.“ Ihre Schwester stimmt dem bei und ergänzt: „Alle Mühen und Probleme werden durch das glückliche Lachen der Kinder entschädigt“. Dietmar Pattis

info Name: Schwimmclub Brixen Gründungsjahr: 2004

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Präsident: Bruno Felderer

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Ausschussmitglieder: Roberto Padovani, Manuela Ianesi, Daniela Ianesi, Ferdinando Ottaviani, Piero Cola

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Vereinsfarben: schwarz/orange Sponsor: Domus Immobilien Informationen: Tel. 0472 200330

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Unbekannter beschädigt Klettergarten

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Klettern heißt nicht, sich den Berg gefügig zu machen, sondern an sich selbst zu arbeiten. Ein Unbekannter hat das offensichtlich nicht verstanden und im Klettergarten der Mahr einige Tritte herausgeschlagen.

Die Wand ist nicht mehr so wie sie war, beklagen sich die Sportklettergruppe im Alpenverein sowie einige andere Kletterer, die im Sportklettergebiet an der Mahr trainieren.

Tritte am Boulderquergang vergrößert Begonnen hatte alles, als jemand im vergangenen Frühjahr im Sportklettergebiet an der Mahr die Tritte am Boulderquergang vergrößert hatte – an einer Stelle, die sehr viel Geschick und Technik erforderte. „Wahrscheinlich konnte derjenige auf diesem Tritt nicht stehen und hat sich deshalb mit Hammer und Meißel den Tritt vergrößert“, erklärt Günther Meraner von der AVS Sportklettergruppe „Klettern Brixen“. Damals ging ein Aufschrei durch die Eisacktaler Kletterszene, und das Thema war in aller Munde, da der Boulder nun an Schwierigkeit und deshalb auch an Anreiz verloren hatte. Im Sommer beruhigte sich die Lage wieder, und alle glaubten, es hätte sich hier um eine einmalige Aktion gehandelt, die nicht wieder vorkommen würde. Doch mit Entsetzen entdeckte ein Kletterer Mitte August, dass erneut an einer Tour etwas aus dem Fels herausgeschlagen worden war – diesmal zwei Griffe im Klassiker „The woman in red“, die mit einer Bewertung von 7b+ wohl zu den schwierigsten und bekanntesten Touren der Mahr zählt.

Eine der schwierigsten Routen zerstört „‚The woman in red’ ist ein Klassiker, eine Tour, an der man sich messen kann. Hut ab, wenn sie jemand klettert“, erklärt Günther Meraner. „Leider hat auch dort jemand die Ausstiegsgriffe

herausgeschlagen und vergrößert und dadurch die Route zerstört und abgewertet.“ Der Anreiz des Sportkletterns liegt darin, sich den Herausforderungen zu stellen und so lange zu trainieren, bis man eine Route schafft. Dies kann oft Wochen oder Monate dauern und erfordert viel Übung, Ausdauer und Geduld. Günther Meraner: „Wenn jemand keine Lust oder keine Zeit hat, an einer Route länger zu trainieren und sich einfach einen Griff herausschlägt, damit es leichter wird, ist das nicht richtig. Eine Tour sollte man durch ständiges Arbeiten an sich selbst schaffen und nicht durch Arbeiten am Fels oder an der Route. Die Einstellung zur Natur ist nicht mehr dieselbe, wenn man beginnt, sich den Berg gefügig zu machen, anstatt an sich selbst zu arbeiten.“

Kein Respekt vor dem Werk anderer In der Zwischenzeit wurden die herausgeschlagenen Griffe zwar wieder zugekittet, doch „wenn sich jeder die Griffe oder die Tritte nach Belieben vergrößert, um eine Tour erfolgreich zu klettern“, verliert das Klettergebiet an Attraktivität, und die Arbeit des Erstbegehers und Routeneinrichters wird zerstört. „Die Arbeit von Helmut Gargitter, der viele Touren eingerichtet hatte, als auch das Bemühen derjenigen, das Klettergebiet zu sanieren, wird mit Füßen getreten“, beschwert sich Meraner.

„Kraxln und Werkln“ Vor allem in den letzten Jahren hat das Klettern an Popularität gewonnen, und viele haben „die Mahr“ als einen idealen Ort zum Trainieren entdeckt. Um weiterhin die notwendige Sicher-

Während der Übeltäter, der den Klettergarten beschädigt hat, noch gesucht wird, hat die Brixner AVS-Sektion die Routen wieder saniert heit zu gewährleisten, beschloss der AVS, das gesamte Klettergebiet zu sanieren. „Anfang August fand deshalb die Aktion ‚Kraxln und Werkln’ statt. Dabei haben verschiedene Jugendliche unter der Anleitung von zwei Erwachsenen die Routen saniert“, erklärt Günther Meraner. Unter anderem wurden am Ende der Routen die Haken zum Umlenken des Seils ausgetauscht, neue Haken eingebohrt und die Touren neu beschriftet. „Insgesamt ist der Klettergarten jetzt sehr attraktiv und sehr gut abgesichert“, räumt Meraner ein – wenn doch nicht das auf eigene Faust kraxelnde und werkelnde Phantom allen einen Strich durch die Rechnung ziehen würde.

Mahnende Zettel Leider gibt es kaum Möglichkeiten, den Täter zu stellen. Deshalb hat der Alpenverein nun Zettel im Klettergarten auf-

gehängt, die den Täter davon abhalten sollen, wieder – im wahrsten Sinne des Wortes – „zuzuschlagen“. Günther Meraner gibt sogar zu, einen Verdacht zu haben: „Offiziell wissen wir aber nicht, wer es war, weil es eben nur ein Verdacht ist und weil es schwierig ist, mit der betroffenen Person zu sprechen. Wir hoffen, dass die Zettel, die wir aufgehängt haben, verhindern, dass so etwas wieder passiert.“ Alice Engl

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„Brixen bewegt sich“ Großer Erfolg für Brixia Sport: Über 1.000 Brixner nahmen am ersten September-Wochenende am Sportfest der Gemeinde teil.

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Unter dem Motto „Brixen bewegt sich“ hat das Amt für Sport der Gemeinde Brixen am 3. September zu einem großen Sportfest in der Sportzone eingeladen. Ziel des Sport- und Familienfestes, das auf Initiative der Stadträtinnen Magdalena Amhof und Paula Bacher anlässlich des Internationalen Jahres des Sports organisiert wurde, sollte es sein, den Bürgern das umfangreiche Sportangebot der Brixner Vereine zu präsentieren. Bei strahlendem Wetter fanden sich hunderte sportbegeisterte Brixner, darunter zahlreiche Familien, bereits am Vormittag auf dem Domplatz ein, um von dort aus gemeinsam mit Bürgermeister Albert Pürgstaller und den Stadträten in Richtung Sportzone zu laufen. Mit Rücksicht auf seine eigene Kondition absolvierte der Bürgermeister die Strecke auf einem Fahrrad, mit dem er gemütlich gen Süden radelte.

29 Vereine an einem Strang In der Sportzone erwartete die Teilnehmer schließlich ein vielfältiges Programm mit zahlreichen Sport-, Spiel- und Gaudi-Stationen, die von 29 Brixner Sportvereinen betreut wurden. Dort konnten sich die Sportfans dann auch in den verschiedensten Sportarten üben und Punkte sammeln: vom Slalom zwischen Torstangen über Hockey, Tauchen und Tennis bis hin zum Dreikampf mit Sprint, Weitsprung und Kugelstoßen. Im Vordergrund standen dabei nicht der Wettkampf und die sportliche Leistung, sondern der gemeinsame Spaß an Bewegung. Zum Ausklang der gelungenen Veranstaltung in der Sporthalle wurden unter allen Teilnehmern schöne Sachpreise verlost, die zahlreiche Sponsoren aus Brixen und Umgebung gestiftet hatten. 68

Pürgstaller lädiert Die Vereine durften auch viele Gäste bei „Brixia Sport“ begrüßen: Landesrätin Luisa Gnecchi wurde ebenso gesichtet wie Vizebürgermeister Dario Stablum und Stadtrat Gianlorenzo Pedron. Der Geschäftsführer der Südtiroler Sporthilfe, Stefan Leitner, freute sich darüber, dass „zum ersten Mal sämtliche Vereine gemeinsam einen Event gestalten“. Bonmot am Rande: Pürgstaller holte sich bei einem 50-Meter-Sprint einen schmerzhaften Muskelkrampf an beiden Beinen. Hallenwart Karl Harrasser massierte daraufhin den lädierten Bürgermeister und linderte seine Schmerzen. Willy Vontavon


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Kinder, Kinder... ...was sind uns heuer wieder Fotos zugesandt worden! Zusätzlich zu den vielen Postzuschriften erreichen uns auch immer mehr Digitalbilder per E-Mail. Wir freuen uns sehr über das große Interesse, bedauern aber gleichzeitig, dass wir aus Platzgründen nur eine Auswahl der Bilder abdrucken können. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr!

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Die Auswahl des Siegerfotos führte wieder einmal zu hitzigen Diskussionen in der redaktionsinternen Jury, denn gleich mehrere Bilder standen in der Endauswahl. Schlussendlich entschieden wir uns trotzdem einstimmig für die kleine Lara aus Feldthurns. Wer mit so wenigen Zähnen so herzlich lachen kann, hat sich den Titel unseres heurigen „Kinderfotos des Jahres“ einfach verdient. Außerdem hat uns Laras breites Grinsen gleich mehrfach angesteckt. Der Fotograph, dem dieser Schnappschuss gelungen ist, darf sich über eine nagelneue Digitalkamera der Marke Yashica freuen, die uns von Multimedia 66 in der Brixner Dantestraße freundlicherweise zur Verfügung gestellt wird.

„I gangat schun weiter aui, ober der Berg isch gor“ - Anna aus Albeins will hoch hinaus

Laura aus Feldthurns

„Schau! Kånnsch des?“ - Loris will mal Akrobat werden

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Wir bitten um Verständnis, dass wir die vielen eingesandten Fotos nicht an die Absender zurückschicken können. Alle veröffentlichten und unveröffentlichten Bilder können aber selbstverständlich in unserer Redaktion (Brennerstraße 28, Brixen) abgeholt werden.

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Da gackern ja die Hühner! Alexa und Nadia aus St. Andrä haben einen Riesenspaß 71


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„Hallo Süßer, Spritztour mit meinem neuen Auto gefällig?“ Alina aus Schabs fängt früh an mit dem Autofahren

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„Kennsch den? Geaht a Pferd in a Bar...“ - Verena und Sarah aus Natz flüstern sich Witze ins Ohr

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Manuel und Martin aus St. Andrä

Manuel, Daniel und Kleo aus Brixen

Mara und Sandra aus Brixen

Melanie aus Brixen

Nadine aus Albeins: „Flööööööööö ööööööööööö ööööööööt!“

„So Papi, und iatz hupfsch af meine Schulter!“ - Mikael war mal eine Zirkusmaus

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Pallhaus

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„Wo du kommen her?“ - Marie hat eine seltsame Begegnung mit einer Fremden

Maximilian aus Lüsen

Melanie, Simon und Andrea aus dem Pustertal „I hån åchta, und du?“ - Max aus Vahrn zeigt stolz seine Beißerchen

Melanie und Tobias aus Kastelruth

„I hån zwår Schwårzwälder-Kirsch bstellt, ober Schoko isch mir a recht!“ - Maximilian aus Brixen

Ilena aus Vahrn Vivien aus Aicha

Jakob aus Lüsen

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Stefania aus St. Andrä

Nadine, Vanessa und Denise aus St. Leonhard

Stefanie und Lisa aus Brixen

„Schau, wia der bloach isch!“ - Naomi aus Neustift macht sich Sorgen um ihr Spielzeug

Tobias aus Tils

Wenn es um Gartenarbeit geht, sind Patrick und Manuel aus Vahrn ein gutes Team Sophia und Alexander aus Brixen

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Stefan und Manuel aus Lüsen

Kathia aus Brixen

Ivan aus Teis

Tobias aus Brixen

Sabrina, Thomas und Alexandra aus St. Andrä

Lea von Mörl aus Brixen

„Ach was, dreckig... des isch Fango und måcht die Haut gschmeidig!“ - Thea aus Lüsen weiß bescheid Theo aus Vahrn

„Sei still, i horch grod die Nochrichtn“ - Peter aus Brixen will informiert sein ���������������������� ��������������������� ����������������� ������������������� ��������

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„Und, wås bin i wella Zeit g’schwumm?“ - Philipp krault die Längen in Rekordzeit 81


Feste & Feiern 24. und 25. September Südtiroler Törggelefest Bäuerliches Brauchtum, gute Schmankerln aus der Südtiroler Küche und Musikunterhaltung Brixen, Domplatz 30. September bis 2. Oktober, jeweils ab 10 Uhr 3. Südtiroler Brot- und Strudelmarkt Präsentation der Vielfalt des Südtiroler Brotes mit Backvorführungen, Musikunterhaltung und Gastronomieständen Brixen, Domplatz

Lesungen & Vorträge Mo., 26. September, 20 Uhr Indien Vertical Diashow von einem Kletterabenteuer in Badami und Hampi Brixen, Forum Brixen Mi., 5. Oktober, 20 Uhr Die Kunst des Heilens Einführung in die Methoden der energetischen Heilweisen Brixen, Forum Brixen Sa., 22. Oktober, 20.30 Uhr Die letzten Tage der Menschheit Szenische Lesung mit Sebastian Baur Brixen, Anreiterkeller

29., 30. September, 1., 2. 5., 6., 7., 8., 13., 14., 15. Oktober „Räuberinnen nach Schiller“ Eigenproduktion der Gruppe „Dekadenz“ Brixen, Anreiterkeller Sa., 8. Oktober, 19 Uhr Action-Show zum Thema Gewalt und Rassismus Brixen, Jugendzentrum kass Mi., 19. Oktober, 10 und 20.30 Uhr „Der Kaukasische Kreidekreis“ Theater von Bertold Brecht in deutscher Sprache Brixen, Forum Brixen

Sport 4. und 25. September, 14 Uhr Südtiroler Bergturnfest Brixen, Sportzone Süd

Fr., 23. September, 20.30 Uhr Live-Konzert Triangle Tour Brixen, ital. Jugendzentrum Fr., 30. September, 20.30 Uhr „Junge Solisten am Podium“ 2005 Brixen, Forum Brixen

Theater & Kabarett 28. September, 12. Oktober, 20.30 Uhr Improtheater Carambolage Improvisationstheater Brixen, Anreiterkeller

Sa., 15. Oktober, 20.30 Uhr Rassegna della città di Bressanone Veranstalter: Coro Plose, CAI Bressanone Brixen, Forum Brixen

Veranstaltungen selbst veröffentlichen? Kein Problem! Die Inhalte des vorliegenden Veranstaltungskalenders sind mit dem entsprechenden Bereich des Brixner Internet-Stadtmagazins brixen.net gekoppelt. Vereine und Veranstalter können nach einer Registrierung kostenfrei Hinweise auf ihre Veranstaltungen in den Bereichen Theater, Musik und Sport veröffentlichen. Vor Drucklegung des „Brixner“ werden die Inhalte aus brixen.net für die Seite „Tipps & Events“ übernommen. Wer diesen Service in Anspruch nehmen möchte, kann sich beim Projektleiter Oskar Zingerle nähere Informationen einholen: Telefon 0472 060200, e-mail: oskar.zingerle@brixmedia.it

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Sonstiges 23. September, 7. und 21 Oktober, jeweils ab 9 Uhr Biologischer Bauernmarkt Brixen, Albuingasse 30. September, 7. und 14. Oktober, 10 Uhr „Brixen-Zinggen, Schauplatz der Tiroler Landes- und Kirchengeschichte“ Landeskundliche Stadtrandführung Anmeldung erforderlich Brixen, Tourismusverein Brixen

30. September und 1. Oktober, 19 Uhr Bonsai-Seminar mit Othmar Auer Anmeldung unter Tel. 0472 835436 Vahrn, Gärtnerei Reifer So., 2. Oktober, 8 Uhr Münztauschtag des Briefmarken- und Münztauschclubs Brixen Brixen, Forum Brixen 4., 6., 7., 11., 13., 14., 18., 20. und 21. Oktober, jeweils 9 Uhr Kuchlkirchtig Gastronomische Wanderung rund um Brixen Brixen Mo., 10. Oktober, 20.30 Uhr „Ray“ Filmvorführung in italienischer Sprache Brixen, Forum Brixen Mo., 17. Oktober, 20.30 Uhr „Sophie Scholl – die letzten Tage“ Filmvorführung in deutscher Sprache Brixen, Forum Brixen, Saal Prihsna

weiterbildung Jukas ab 3. Oktober Die Kunst des Sprechens Stimm- und Sprechtraining intensiv 8. und 9. Oktober Tonwerkstatt 9. Oktober Verhext und zugenäht mit Hexengeschichten zum Hexenbödele nach Lengstein 15. Oktober Für ein gemeinsames Ziel Haupt- und Ehrenamtliche-Workshop für Mitarbeiter von NPO‘s 20. und 21. Oktober Ohne Geld geht gar nichts! Sponsoring-Seminar

Info: Tel. 0472 279999 E-Mail: bildung@jukas.net

Forum Brixen 7. Oktober, 14.30 bis 18 Uhr Die ehrenamtliche Organisation / Der Volontariatsverein 8. Oktober Moderationstechniken und WorkshopModeration 1. und 2. Modul 14. Oktober, 14.30 bis 18 Uhr Marketing für Vereine 15. Oktober R(w)ichtige Versicherung 21. und 22. Oktober Mittelbeschaffung für den gemeinnützigen Zweck Rechnungslegung, Buchhaltung, Jahresabschlüsse für Vereine und Kostenrechnung, Steuerung, Wirkungsanalyse für NPO‘s

Info: Tel. 0472 275588 E-Mail: info@forum-brixen.com

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Sa., 22. Oktober, 21 Uhr Drum-Night Heiße Schlagzeugrhythmen Brixen, Jugendzentrum kass

Musik

Di., 4. Oktober, 20.30 Uhr Voices Pietro Bonelli & Pino Fusco Brixen, Anreiterkeller

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Do., 20. Oktober, 20.30 Uhr Voices JaQ & guests: „Wiener Standards“ Brixen, Anreiterkeller

Salern ab 12. Oktober Italienisch für Urlaub auf dem BauernhofBetreiber und Interessierte

ab 15. Oktober Einrichtung Bauernladen ab 17. Oktober Patchwork Grundkurs 19. Oktober Kartoffelverkostung inklusive Führung durch die Ausstellung „Bodenschätze“ ab 26.Oktober Patchwork Aufbau

Info: Tel. 0472 833711 E-Mail: fs.salern@schule.suedtirol.it

Cusanus Akademie 11. Oktober, 9 bis 10.30 Uhr Mütterrunde (jeweils Dienstags) 11. Oktober, 20 Uhr Väter und Söhne 13. Oktober, 20 Uhr Das Geld als Zauberstab und die Macht der internationalen Finanzmärkte 14. bis 16. Oktober Intuitionsschulung – Kontakt zur inneren Stimme 20. Oktober, 20 Uhr Südtirol – ein Zeitrückblick von der Teilung bis 1945

Info: Tel. 0472 832204 E-Mail: info@cusanus.it

KVW-Bildungshaus St. Georg/ Sarns 7. bis 9. Oktober Hunger nach mehr Ablenkungsmanöver „Essen“ 7. bis 9. Oktober Über den Tod... und das Leben 8. Oktober, 14 Uhr 7. Sarnser Frauengespräche 14. bis 16. Oktober Lebensstrategien Ein Seminar zur Bewusstwerdung Oktober 2005 bis Mai 2006 Lehrgang: Frauen in der Politik

Info: Tel. 0472 833450 E-Mail: bildungshaus.sarns@kvw.org




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