Das Geschenk
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Kindergarten zu verschenken 10 | Bürgermeister Andreas Jungmann im Interview: „Mut, weiterzumachen“ 14 | Annemarie Augschöll, Professorin: „Es geht immer um das Bemühen zu verstehen“
41 | TIMER: Juli 2024 FREIZEIT & SPORT 48 | NACHWUCHSKLETTERER IN BRIXEN: Auf nach oben
50 | Handball: „Traum erfüllt“
52 | Bruno Cappello zum Brixia Meeting: „Immer noch einzigartig“
| LANDWIRTSCHAFT: KI, was brauchen unsere Äpfel?
60 | Betriebsportrait: Ein Viertel lebt auf
66 | Event: Engel & Völkers eröffnet in Brixen
Kaum etwas ist mit Südtirol so eng verbunden wie der Begriff Minderheitenschutz. Die deutsch- und ladinischsprachigen Menschen im Land sind stolz auf ihre Identität, darauf, dass sie sie frei ausleben können, und sie sind stolz auf ihre Sprache und ihre Traditionen. International gilt Südtirol mittlerweile als ein Vorbild dafür, wie durch gegenseitigen Respekt und Akzeptanz ein harmonisches Zusammenleben verschiedener Sprachgruppen und Kulturen gelingt. Es ist diese Vielfalt, die unseren Lebensraum so bemerkenswert macht. Umso wichtiger ist es, unsere offene und liberale Gesellschaft im Alltag zu verteidigen und zu stärken. Seit 55 Jahren wird vielerorts im Juni an die Freiheit aller Menschen erinnert, sich nicht verstellen zu müssen und so sein zu dürfen, wie sie sind. Auch in Südtirol häufen sich in dieser Zeit langsam die Regenbogenfahnen, um den „Pride Month“ sichtbarer zu machen, queeren Menschen Raum zu geben und sich für ihre Rechte einzusetzen. Einige politische Vertreter, zumeist von rechten Parteien, scheinen sich davon bedroht zu fühlen. Dabei muss man sich vor Regenbogenfahnen genauso wenig fürchten wie vor dem Grundsatz, dass alle Menschen ihre Liebe und ihre Identität frei leben dürfen. In Italien herrscht hier noch viel Aufholbedarf, und die Regierung Meloni agiert in dieser Hinsicht absehbar rückwärtsgewandt. Aber es gibt auch Positives zu berichten: In Griechenland wurde im Februar die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare legalisiert, in Thailand stimmte der Senat erst vor wenigen Tagen ebenfalls dafür. Toleranz und Verständnis für die unterschiedlichsten Lebensentwürfe ist der einzig richtige Weg, denn vom Aufwiegeln gegen bestimmte Personengruppen profitiert letztlich niemand. In Südtirol ist Platz für noch mehr Vielfalt, davon bin ich überzeugt.
Ihre Anina Vontavon
67 | Qualitätsbetriebe der Region
Kindergarten zu verschenken
BRIXEN: Die Geschichte des Kindergartens Anna Seidner ist eng verknüpft mit den Anfängen der Kinderbetreuung in Brixen. Das Gebäude wird seit 35 Jahren von der Gemeinde verwaltet – dabei ist sie gar nicht die Eigentümerin, sondern besitzt nur das Oberflächenrecht. Der entsprechende Vertrag läuft im Oktober aus.
Möglicherweise hätte die Gemeinde Brixen irgendwann ein ziemlich spannendes eigentumsrechtliches Problem mit dem Kindergarten Anna Seidner gehabt, wenn eine Brixner Seniorin nicht pflichtbewusst auf den bevorstehenden Ablauf eines Vertrags aufmerksam gemacht hätte, den sie am 12. Oktober 1989 in ihrer Funktion als Präsidentin des „Frauenvereins Brixen“ mit der Gemeinde Brixen abgeschlossen hatte. Der Kindergarten, der idyllisch zwischen Acquarena und Alois-Pupp-Park direkt am Eisackdamm liegt, befindet sich entgegen der landläufigen Meinung nämlich gar nicht im Eigentum der Gemeinde. De facto besitzt sie lediglich ein Oberflächenrecht, und dieses Recht läuft laut Vertrag im Oktober 2024 aus. Ein Blick in die Unterlagen des Grundbuchs fördert die Tatsachen klar zutage: Eigentümer des 347 Quadratmeter großen Gebäudes (Bp. 489) und des 511 Quadratmeter großen Gartens (Gp. 11/2) ist der „Frauenverein Brixen“.
„Eigentlich waren wir der Meinung, dass es diesen Verein gar nicht mehr gibt“, sagt Bürgermeister Andreas Jungmann. Das stimmt nur zum Teil, denn seit dem Ver-
trag aus dem Jahr 1989 hatte der Verein effektiv „keine Aufgaben mehr“, wie handschriftlich im inzwischen leicht vergilbten Protokollbuch steht. 1989 bestand der Verein noch aus sechs Mitgliedern: Maria Kofler, Elisabeth Kircher, Luise Linter, Notburga Gasser, Dora von Mörl und Alma Troi. Aufgelöst wurde der Verein aber nie. Fünf der sechs Mitglieder sind inzwischen verstorben; nur die damalige Präsidentin, Alma Troi, ist noch am Leben. Die rüstige Rentnerin war es denn auch, die vor einigen Wochen die alten Unterlagen hervorkramte und ihrer Tochter sagte, sie solle doch mal in der Gemeinde vorsprechen.
Die Anfänge des Kindergartenwesens in Brixen
Das ist die spannende Prämisse zur neuesten Episode dieses Gebäudes, das eng mit der Geschichte des Kindergartenwesens in Brixen zusammenhängt, die bis in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts zurückreicht. Dessen Anfänge sind in einer Diplomarbeit der Freien Universität Bozen aus dem Jahr 2007 dokumentiert worden, die von Alexandra Burger stammt und die – mit freundlicher Genehmigung der Autorin – als Quelle der folgenden Absätze Verwendung findet.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts herrschte in Brixen große Armut, weshalb auch die Mütter arbeiten mussten. Vorschulpflichtige Kinder waren deshalb häufig „in dumpfigen Stuben eingeschlossen (…) oder auf schmutzigen staubigen Straßen zum Betteln ausgesetzt“, wie der „Bote für Tirol und Vorarlberg“ im Oktober 1829 schrieb. Größere Kinder verzichteten oft auf den Schulbesuch, weil sie ihre jüngeren Geschwister beaufsichtigen mussten, während die Eltern bei der Arbeit waren.
1839: Die erste Kinderbewahranstalt
t FREUNDLICHE
GESICHTER FÜR
DAS JÄHRLICHE
GRUPPENBILD:
Die Brixner Kindergartenkinder im Jahr 1958
Um diese Zeit entstanden in ganz Österreich „Kinderbewahranstalten“, die dabei helfen sollten, die Verelendung der Kinder zu verhindern. Die erste Kinderbewahranstalt in Brixen wurde am 15. Oktober 1839 eröffnet, nachdem die Armenkommission der Gemeinde Brixen für diesen Zweck eine „Behausung von zwey Stockwerken in der Runggadgasse mit Hofstatt, Stadel, Stallung, Waschküche, Holzlege, Ziehbrunnen nebst Baum und Krautgarten“ um 5.000 Gulden ersteigert hatte. Damals oblag die Finanzierung von Kinderbewahranstalten nämlich den städtischen Armenverwaltungen; die Kontrollaufsicht war der Kirche zugesprochen worden.
Allerdings war die finanzielle Ausstattung der Armenkommission sehr beschränkt: Man versuchte, mit Spenden die kargen Löhne der Mitarbeiterinnen und die notwendigsten Einrichtungsgegenstände und Arbeitsmaterialien sowie die Beheizung und das „Marendebrot“ für die armen Kinder zu finanzieren.
Die Gründung des Frauenvereins
Mitte des 19. Jahrhunderts ergriffen bürgerliche Frauen die Initiative und gründeten in vielen Orten Frauenvereine, die die Kinderbewahranstalten auch häufig selbst führten; die Frauen wollten damit die sozialen Missstände lindern und ihre „Mütterlichkeit über den engen Kreis der Familie hinaus ausdehnen“. Auch in Brixen entstand eine entsprechende Institution, der man den sperrigen Namen „Frauenverein zur Beförderung der unter der Protektion Sr. Fürstl. Gnaden des Herrn Fürstbischofes und unter der Oberleitung des Herrn Konsistorialrathes, Dekans und Stadtpfarrers Michael Mayr bestehenden Kleinkinderwartanstalt zu Brixen“ gab. Der Verein hatte lediglich die Aufgabe, Öffentlichkeitsarbeit
zu leisten und die Bevölkerung von der Notwendigkeit und dem Nutzen der Anstalt zu überzeugen. Zu Beginn bestand der Verein aus vier Bezirksfrauen, fünf Ausschussfrauen und einer Vorsteherin. Zu den Bezirksfrauen gehörten Frauen selbstständiger Handwerker und Gewerbetreibender: die Kleidermachermeisterin Bergmeister, die Färbermeisterin Margarethe Constantini, die Wirtin Gfader und die Handelsmannin Ottilia Oberhaidacher. Sie hatten die Aufgabe, sich unter das Volk zu mischen, die kleinen Kinder ausfindig zu machen und deren Aufnahme zu bewirken.
In den ersten fünf Jahrzehnten besuchten jeweils zwischen 50 und 100 Kinder den Kindergarten in der Runggadgasse. Das ist deshalb eine beachtliche Zahl, weil die Gemeinde damals etwa 3.000 Einwohner hatte; man kann davon ausgehen, dass jedes zweite bis dritte Brixner Kind zwischen zwei und fünf Jahren die Bewahranstalt besuchte. Die täglichen Abläufe von 8 bis 17 Uhr, sechs Tage in der Woche, waren ziemlich streng geregelt: Nach dem täglichen Morgengebet und Religionsunterricht gab es „Gedächtnis- und Verstandsübungen“, „Unterricht im Zählen und Ziffernkenntnis“, „Buchstabenkenntnis“, „Kör-
p Nach dem Krieg wurden bis zu hundert Kinder von lediglich zwei Tertiarschwestern, einer Hilfskraft und einer Köchin betreut
perliche Übungen“ und „Handarbeiten“. Spielen durften die Knirpse lediglich in der letzten Stunde.
Die großen Unterschiede der Entwicklungsstufen, in denen sich die Kinder befanden, stellten allerdings enorme Herausforderungen an die Wärterinnen, besonders in Verbindung mit den hohen Kinderzahlen. Die Vorstellung, einen Tag lang von acht Uhr morgens bis fünf Uhr nachmittags eine 100-köpfige Horde Zwei- bis Sechsjähriger im Zaum halten zu müssen, und das nur mit der Unterstützung einer einzigen Hilfskraft, würde heute wohl jede noch so erfahrene Erzieherin in Panik versetzen. Für Maria Thaler, die den Kindergarten von 1848 bis 1889 geleitet hat, war es Alltag.
Das „Kempterhaus“
Wie erwähnt, hatte die Armenkommission das Gebäude in der Runggadgasse, in dem die Kinderbewahranstalt untergebracht war, 1838 erworben. Trotzdem wurde es nach dem früheren Besitzer, Caspar Ritter von Kempter, weiterhin „Kempterhaus“ genannt. Nach dessen Tod im Jahr 1878 erbte Ignaz von Kempter aus Welsberg sein gesamtes Vermögen und erklärte der Gemeinde, er wolle das 40 Jahre vorher veräußerte Kempterhaus wieder in den Besitz seiner Familie zurückführen. Die Gemeinde war wieder einmal knapp bei Kasse und nahm Kempters Angebot von 9.000 Gulden an – unter der Bedingung, dass die Kinderbewahranstalt wenigstens fünf weitere Jahre in Miete bleiben durfte. Einige Jahre später schaltete sich die Schulinspektion ein: Der Zustand des Gebäudes sei „nicht zweckentsprechend“ – die Gemeinde war unter Zugzwang. Bis konkrete Schritte zur Findung einer neuen Heimat für die Kinderbewahranstalt gesetzt wurden, sollte allerdings noch einige Zeit vergehen: 1889 wählte der Bürgerausschuss endlich ein Komitee, das sich des Problems annehmen sollte.
Der „neue“ Frauenverein
Das Komitee schlug vor, den bisher für die Bewahranstalt wirkenden Frauenverein aufzulösen und stattdessen einen neuen Verein zu gründen, der dann die Aufgabe haben sollte, ein neues Heim für die Bewahranstalt zu bauen. Die Brixner Frauen ließen sich das nicht zwei Mal sagen:
Im April 1890 gründeten Anna Seidner, Elisa von Kempter, Anna Schwaighofer, Maria Tinkhauser und Anna Kirchberger den neuen Frauenverein, der wenige Wochen später bereits 200 Mitglieder zählte. Die Wahl zur Vereinsvorsteherin fiel auf eine Frau, deren Name noch heute untrennbar mit dem Brixner Kindergartenwesen verbunden ist: Anna Peer-Seidner. Die Tochter des Stadtapothekers Peer war geradezu prädestiniert, den Frauenverein nach außen zu vertreten. Ihr Ehemann, Wilhelm Seidner, war zudem Direktor der städtischen Sparkasse – ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
1891: Umzug ins neue Gebäude am Eisackdamm
Die Suche nach einem Bauplatz war schwierig – bis die Kassierin Anna Schwaighofer mit der frohen Botschaft kam, dass ihr Mann Franz angesichts des wohltätigen Zweckes bereit sei, einen Teil seines Gartens dem Frauenverein zu überlassen. Das Grundstück direkt am Eisack war groß genug, und so fasste Anna Seidner gemeinsam mit ihrem Vorstand den mutigen Beschluss, das Grundstück zu erwerben und für den Bau bei der Sparkasse einen Kredit aufzunehmen. Der Bau der neuen Kinderbewahranstalt begann im Frühjahr 1890; bereits am 3. Juli 1891 übersiedelten die Brixner Kinder von der maroden Behausung in der Runggadgasse in die hellen neuen Räumlichkeiten am Eisackdamm. Während im ersten Stock Mietwohnungen untergebracht waren, durften das Erd- und Untergeschoss sowie der Garten von der Bewahranstalt genutzt werden.
Dezember 1979: Die neue Präsidentin Alma Troi bedankt sich bei Maria Kofler, die 34 Jahre lang den Frauenverein geleitet hatte u
Die Anzahl der betreuten Kinder schoss in die Höhe: 1897 waren es bereits 175, im Jahr 1900 wurden 222 Kinder aufgenommen, 1905 etwa 250. Anzilla Seelos, die 1889 die Leitung der Kinderbewahranstalt übernommen hatte, sprach von durchschnittlich etwa 200 Kindern, die täglich betreut wurden. Eigentlich galt damals die Regelung, dass zwei Erzieherinnen maximal 80 Kinder in einem Kindergarten betreuen durften. In Brixen umging man diese Regel elegant, indem man erklärte, dass es sich bei dieser Struktur nicht um einen Kindergarten handelte, sondern um eine Bewahranstalt.
07.08.2024
Mittwoch, 18– 24 Uhr Domplatz Brixen
Kriegszeiten mit fatalen Folgen
Die Wirren des Ersten Weltkriegs überstand die Kinderbewahranstalt ohne nennenswerte Schäden, aber nach dem Krieg bekam man plötzlich Konkurrenz: Für die inzwischen zahlreichen italienischen Familien hatte der erste italienische Verein von Brixen, „Amici della scuola“, einen eigenen italienischen Kindergarten gegründet, der den Namen „Città di Firenze“ erhielt. Das General-Kommissariat in Trient weigerte sich 1920, die Kinderbewahranstalt zu subventionieren, also sah sich die Gemeinde gezwungen, pro Kind ein Schulgeld von monatlich zwei Lire zu verlangen – dem damaligen Gegenwert von einem Liter Milch. Der italienische Kindergarten hingegen war gebührenfrei. Mit einem Schlag verlor Schwester Anzilla mehr als die Hälfte der Kinder. Die Stadtväter beschlossen ein Jahr später, auf das Schulgeld zu verzichten, weil ansonsten „deutsche Kinder in die italienische Schule getrieben“ würden.
Die Machtergreifung der Faschisten im Jahr 1922 hatte tiefgreifende Folgen: Ab 1923 war die Verwendung der deutschen Sprache in der Kinderbewahranstalt untersagt, und die zwei deutschsprachigen Kreuzschwestern wurden aus dem Schulzimmer verbannt – was sich natürlich verheerend auf die Besucherzahlen auswirkte. Am 1. Mai 1925 wurde die Einrichtung geschlossen, der Frauenverein überließ das Gebäude der Gemeinde für einen anderen Zweck, und bald darauf wurde das Gebäude von den faschistischen Behörden beschlagnahmt. Dann brach der Zweite Weltkrieg aus – Funkstille.
Neustart des Frauenvereins
Eine zweite Renaissance erlebten der Frauenverein und die Kinderbewahranstalt wenige Tage nach der Kapitulation Italiens am 8. September 1945: Exakt eine Woche später (!) trafen sich die drei überlebenden Mitglieder des Frauenvereins, Maria Peer, Mathilde Kugler und Katharina Taschler, „in der Pfarrkanzlei zu Brixen“ zu einer Mitgliederversammlung und protokollierten, dass am Tag vorher im Rathaus „vom amerikanischen Stadtoberhaupt und dem Vize-Bürgermeister Dr. Otto von Guggenberg das Gebäude des deutschen Kindergartens an den rechtmäßigen Eigentümer ‚Frauenverein‘ zur Herstellung und Erhaltung eines eigenen Heimes für die Kleinkinder-
p Die täglichen Abläufe in der Kinderbewahranstalt waren streng geregelt und enthielten auch Unterricht
q Spielerische Leibesübungen mit einfachsten Mitteln; in der Mitte Schwester Ruperta
bewahranstalt Brixen“ zurückgegeben wurde. Alle alten Aufschreibungen und Papiere seien „verloren gegangen“; im Sinne der „überlieferten Statuten“ aus dem Jahr 1890 wurden aber mit Emma Goldiner, Maria Kofler, Luise Geier, Antonia Winkler, Antonia Konstantin-Mutschlechner, Philomena Hinteregger und Elisabeth Wiesthaler sieben neue Mitglieder aufgenommen. In einer weiteren Sitzung wurde am 10. Oktober 1945 Maria Kofler zur Präsidentin gewählt. In derselben Sitzung wurde beschlossen, „den Kindergarten mit 15. Oktober zu eröffnen“. Effizienter geht es eigentlich nicht.
In den ersten Monaten unterstützte die Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen (UNRRA) den Kindergarten mit der Lieferung von Lebensmitteln; auch wurden Spenden gesammelt. 1948 schloss der Frauenverein dann einen Vertrag mit den Tertiarschwestern ab, die fortan die Verwaltung des Kindergartens übernahmen. „Der Frauenverein ist durch diese Maßnahme einer großen Sorge enthoben“, steht im Protokoll vom März 1949, „nicht nur, weil er die Betreuung der Kleinen in guten Händen weiß, sondern auch, weil nach Zusicherung der Provinzialoberin die Löhnung für die Schwestern wesentlich billiger sein kann als die Löhnung für weltliche Kräfte“.
Anna Thaler, Anzilla Seelos und Ruperta Peintner
Die folgenden Jahrzehnte waren für den Kindergarten und den Frauenverein sehr erfolgreich: Um die 150 Kinder wurden jedes Jahr betreut, die Bilanzen waren stets ausgeglichen. In regelmäßigen Abständen wurden neue Mitglieder aufgenommen. Was für die Brixner Kinderbewahranstalt im 19. Jahrhundert Anna Thaler und um die Jahrhundertwende bis Anfang der 1920er-Jahre Schwester Anzilla Seelos waren, war seit Ende des Zweiten Weltkrieges Schwester Ruperta Peintner. Die Tertiarschwester wirkte 38 Jahre lang im Kindergarten am Eisackdamm. Am 13. Juni 1972 wurden Dora von Mörl und Alma Troi in den Verein aufgenommen, und in derselben Sitzung wurde auch ein Vorschlag des Landesausschusses diskutiert: Der Kindergarten sollte zur Führung der Gemeinde Brixen überlassen werden, „weil dadurch die Angestellten des Kindergartens Gemeindeangestellte würden und sich somit ihre Position in Bezug auf Rente bzw. Pension bedeutend verbessern würde“. Der Frauenverein sah die Übergabe kritisch und wäre lediglich damit einverstanden gewesen,
dass die Mitarbeiterinnen in Zukunft von der Gemeinde angestellt würden – was ein Jahr später auch geschah. 1977 wurde der Kindergarten dann in einen Landeskindergarten umgewandelt; die Mitarbeiterinnen waren fortan also Landesangestellte. 1979 äußerte Maria Kofler nach 34 Jahren den Wunsch, zurückzutreten; daraufhin wurde Alma Troi zur Präsidentin des Frauenvereins gewählt.
Finanzielle Probleme in den Achtzigern
Anfang der Achtzigerjahre sank die Zahl der betreuten Kinder; „es macht sich jedes Jahr ein starker Geburtenrückgang bemerkbar“, steht im Protokoll vom Oktober 1980. Nach problemlosen Jahrzehnten wuchsen die finanziellen Sorgen des Vereins: Lebensmittel und besonders Heizöl wurden erheblich teurer, zudem kündigte das Land 1984 an, die Beiträge an den Kindergarten um die Hälfte zu kürzen. Durch die verspätete Liquidierung der Landesbeiträge kam es zu finanziellen Engpässen, die manchmal sogar dazu führten, dass Heizöl auf Kredit gekauft werden musste. Hilfesuchend wandte man sich im November 1984 an Bürgermeister Zeno Giacomuzzi, der anbot, die wirtschaftliche Führung des Kindergartens zu übernehmen. Allerdings standen Umbauarbeiten an, die der Frauenverein auf keinen Fall hätte stemmen können – also wurde erstmals darüber diskutiert, den gesamten Kindergartenbetrieb und auch die Immobilie für einen gewissen Zeitraum der Gemeinde zu überlassen. Das Eigentum an der Immobilie wollte der Frauenverein aber behalten. Es sollte fünf Jahre dauern, bis man eine entsprechende Lösung fand, die aus dem anfangs genannten Vertrag zur zeitlich befristeten Gewährung des Oberflächenrechts bestand. In der Sitzung vom Juli 1989 beschlossen die Mitglieder, die Präsidentin Alma Troi zu ermächtigen, den entsprechenden Vertrag mit der Gemeinde abzuschließen, was am 12. Oktober 1989 auch geschah: Bürgermeister Klaus Seebacher und Alma Troi unterschrieben den Vertrag, in dem sich die Gemeinde verpflichtete, „das Kindergartengebäude Eisackdamm (…) vollständig umzubauen und die
p Der Anna-SeidnerKindergarten am Eisackdamm ist noch im Eigentum des Brixner Frauenvereins
t Nur sieben Tage nach der Kapitulation Italiens trafen sich die drei überlebenden Mitglieder zur Sitzung; einen Monat später wurde der Kindergarten wieder eröffnet
Zweckbestimmung des Gebäudes als Kindergarten für die Dauer des Oberflächenrechtes beizubehalten“. Nach Ablauf des Vertrages „kehrt das volle Eigentum des Kindergartengebäudes mit Einschluss allen Zubehörs, allen Sanierungen und Neubauten an den Frauenverein zurück“.
Ab diesem Augenblick übernahm also die Gemeinde die Geschicke des Kindergartens am Eisackdamm. 1991 erhielt der Kindergarten, der im Volksmund fälschlicherweise nach wie vor „Kempterschule“ hieß, nach einem Vorschlag des damaligen Stadtarchivars Hans Heiss den heutigen Namen „Anna-Seidner-Kindergarten“, mit dem die Verdienste und die energische Tatkraft der damaligen Präsidentin im Zuge des Erwerbs des Grundstücks und der Errichtung des Gebäudes zu Recht honoriert wird.
Der letzte Akt
Der Frauenverein hatte damit bis auf die Verwaltung des vorhandenen Kapitals keine Aufgaben mehr. 1998 trafen sich Alma Troi und Elisabeth Kircher als einzige Überlebende und beschlossen, dem Vinzenzverein regelmäßig eine Spende zukommen zu lassen. Der vorerst letzte Eintrag im Protokollbuch stammt vom Juli 2002: Man traf die Entscheidung, dem Vinzenzverein monatlich 2.000 Euro zu überweisen, „bis die Summe aufgebraucht ist“. Trotz der Tatsache, dass in der Zwischenzeit bis auf Alma Troi alle Mitglieder verstorben sind, wurde der Verein aber nie aufgelöst.
Der letzte Akt steht nun bevor: Alma Troi überträgt in diesen Tagen das Eigentum der Bauparzelle und der Grundparzelle auf dem Schenkungsweg der Gemeinde Brixen. Während dieser „Brixner“ in Druck ist, wird der Gemeinderat der Schenkung zustimmen. „Die einzige Bedingung, die ich als Präsidentin des Frauenvereins stelle, ist, dass das Gebäude auch in Zukunft einem sozialen Zweck dienen muss“, sagt Alma Troi – ganz im Sinne aller ehemaligen Mitglieder des Frauenvereins, der nach einer bewundernswerten und vor allem für Brixens Kinder äußerst wichtigen Tätigkeit nun – nach allen noch notwendigen Formalitäten – wohl aufgelöst werden wird.
„Mut, weiterzumachen“
INTERVIEW: Während dieser „Brixner“ die Haushalte erreicht, ist die neue Stadtregierung seit etwa 100 Tagen im Amt – Zeit für eine erste Bilanz mit Brixens Bürgermeister ANDREAS JUNGMANN.
Herr Bürgermeister, seit etwas über 100 Tagen leiten Sie nun die Geschicke von Brixen. Wie geht es Ihnen?
ANDREAS JUNGMANN: Gut! 100 Tage sind zwar eine recht kurze Zeit, um Resümee zu ziehen, wenn man bedenkt, dass man knapp 30 davon allein für die Regierungsbildung braucht, und auch danach ist man noch nicht sofort vollkommen einsatzfähig. Trotzdem glaube ich, dass wir in diesen ersten Monaten gut in unsere Rollen hineingefunden haben, und ich bin sehr glücklich über den neuen Stadtrat. Zufrieden bin ich auch mit dem Übergang von der alten zur neuen Gemeindeverwaltung – er verlief ziemlich reibungslos, was nicht selbstverständlich ist. Es war natürlich von Vorteil, dass ich viele Gemeindebeamte bereits von meiner Zeit als Stadtrat kenne.
Von 2015 bis 2024 waren Sie Stadtrat in der Domstadt. Ist dieses Amt mit jenem des Bürgermeisters vergleichbar?
Nein, es ist etwas vollkommen anderes. Als Stadtrat ist man zuständig für seine Aufgabenbereiche, aber als Bürgermeister muss man den Überblick behalten. Man ist für Vieles der erste Ansprechpartner und bekommt tagtäglich die Verantwortung zu spüren, die man als Bürgermeister trägt –auch in Thematiken, mit denen man sich zuvor vielleicht nicht so detailliert beschäftigt hat – Zivilschutz zum Beispiel. Man merkt: Es ist viel los, und es gibt wenig Spielraum für Fehler. Der Alltag ist arbeitsintensiver als gedacht – ich muss mir noch etwas Zeit geben, um mich in neue Bereiche einzuarbeiten und vollkommen in diesem Amt anzukommen. Aufgrund der vorgezogenen Wahlen haben wir glücklicherweise ein Jahr länger Zeit, um an unseren Vorhaben zu arbeiten. Auf jeden Fall kann ich heute schon sagen, dass es eine wunderschöne Aufgabe ist, die ich sehr gerne mache
Bürgermeister Andreas Jungmann: „Mein Credo ist: Man bespricht sich und diskutiert gemeinsam, aber sobald eine Entscheidung mehrheitlich getroffen wurde, muss man sie zügig umsetzen“
und die mir bereits jetzt sehr viel zurückgibt.
Im Stadtrat sitzen – mit Ausnahme von Sara Dejakum – dieselben Personen wie zuvor, aber die Kompetenzen haben sich etwas verschoben. Wie läuft es?
Wenn man so will, hat sich sehr viel geändert: Die Stadträtinnen und Stadträte sind mit ihren neuen Kompetenzen neu gefordert; jede Person übt ihr Amt nach den eigenen Vorstellungen aus und nutzt die Gestaltungsmöglichkeiten auf ihre Art und Weise. Ich bin über die neue Aufteilung
der Kompetenzen sehr glücklich: Die wiedergewählten Stadträte sind noch motivierter als zuvor, und mit Sara Dejakum haben wir eine ausgezeichnete neue Stadträtin dazugewonnen. Auch die Unterstützung von Paula Bacher ist sehr hilfreich und wertvoll.
Im Vorwort des programmatischen Dokuments der neuen Stadtregierung steht: „Wir möchten Brixen als attraktiven Lebensraum erhalten, Wachstum und Fortschritt fördern und eine Kultur des Miteinanders und der Wertschätzung etablieren. Dafür benötigen wir Mut, Entschlos-
senheit und einen klaren Fokus.“ Worauf liegt der Fokus zuerst? Nun, natürlich auf den begonnenen Projekten, die wir noch aus der vorherigen Regierungsperiode mitgenommen haben: die Seilbahnverbindung Brixen–St. Andrä, die Südspange, der Hofburggarten, um nur einige zu nennen. Hier gilt es, zügig weiterzuarbeiten. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Gemeindeentwicklungsprogramm und den Kasernenarealen Schenoni und Reatto. Wir haben schon einige Ideen, aber wir müssen sie noch auf ihre Machbarkeit prüfen und die Bevölkerung involvieren.
Beginnen wir mit dem Gemeindeentwicklungsprogramm: Kürzlich wurde die Steuerungsgruppe ernannt. Was kann man sich darunter vorstellen? Es handelt sich dabei um ein gesetzlich vorgeschriebenes Gremium, das den gesamten Prozess auf Gemeindeebene begleitet und die Formen der Bürgerbeteiligung festlegt. Anders als andere Gemeinden, die den Gemeindeausschuss als Steuerungsgruppe definiert haben, wollten wir sämtliche politische Vertreter miteinbeziehen und das Wahlergebnis in diesem Gremium widerspiegeln. Die Brixner Steuerungsgruppe besteht deshalb aus fünf Gemeinderäten der SVP, einem des PD sowie jeweils einem Gemeinderat des Teams K, der Fratelli d’Italia und der Grünen. Gemeinsam werden wir uns mit Experten austauschen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Im Herbst wollen wir mit dem Bürgerbeteiligungsprozess starten, dem wir viel Platz geben werden. Alle, die sich konstruktiv für die Zukunft von Brixen einbringen möchten, sollen das auch können. Wir alle können
von sachlichen und fachkundigen Inputs profitieren. Ich erwarte mir, dass man überparteilich und mit positiver Grundstimmung an diesen Prozess herangeht, damit wir unsere Stadt langfristig weiterentwickeln können.
Das Gemeindeentwicklungsprogramm sieht unter anderem die Ausarbeitung von verschiedenen planerischen Dokumenten vor –etwa den Gefahrenzonenplan oder ein Mobilitätskonzept. Viele dieser strategischen Arbeiten wurden in der Domstadt bereits durchgeführt – ist das ein Vorteil für Brixen, weil es den Prozess beschleunigt?
Wir haben bereits eine sehr gute Basis, auf der wir aufbauen können. Der Mobilitätsplan ist beispielsweise noch recht neu, und muss noch mit unseren Partnergemeinden Vahrn, Franzensfeste und Natz-Schabs abgestimmt werden, damit er übergemeindlich kompatibel ist. Das Tourismuskonzept gibt es, ist aber vielleicht nicht mehr auf dem letzten Stand. Wir werden Punkt für Punkt untersuchen, ob die bereits existierenden
strategischen Dokumente noch aktuell sind und ausreichen.
Ein Schwerpunkt werden die Siedlungsgrenzen sein …
Ja, die Definition der Siedlungsgrenzen ist ein großes Ziel des Gemeindeentwicklungsprogramms. Grundsätzlich stehen wir als Gemeinderat allen Vorschlägen offen gegenüber und möchten sie gemeinsam mit der Bevölkerung ausarbeiten – wissend, dass das Land eigentlich eine klare Begrenzung vorsieht und dass gewisse Möglichkeiten zwar auf dem Papier gut aussehen, in der Realität aber kaum umsetzbar sind.
Zum Beispiel?
Das Land fokussiert sich stark auf die Nutzung des bestehenden Leerstands. Für die Gewerbezonen kommt beispielsweise manchmal der Vorschlag, dass wir bestehenden Leerstand nutzen sollen. In Wahrheit handelt es sich dabei oft um nicht zusammenhängende Flächen, und wenn ein Unternehmen einen gewissen Platz braucht, kann man ihm nicht einen Flickentep-
pich anbieten. Wir müssen deshalb im Rahmen des Gemeindeentwicklungsprogramms die urbanistischen Möglichkeiten genau prüfen und langfristig denken.
Sie haben zuvor von Großprojekten gesprochen, die seit einigen Jahren in Brixen angedacht sind. Eines davon ist die Seilbahnverbindung nach St. Andrä und damit verbunden die Südspange. Was ist der aktuelle Stand?
Hauptverantwortlich für diese zwei Projekte ist Stadtrat Thomas Schraffl. Wir haben uns gemeinsam mit Landesrat Peter Brunner, Alexander Gruber und weiteren Vertretern vor wenigen Wochen ausgetauscht und die Ziele klar definiert: Wir würden gerne innerhalb des kommenden Jahres die Bauleitplanänderung für beide Projekte einreichen. Davor werden aber alle direkt Beteiligten noch verständigt. Für die Südspange wäre eigentlich das Land zuständig, für die Seilbahn die Gemeinde. Unserer Meinung nach wäre es jedoch sinnvoll, wenn beide Projekte gemeinsam geplant würden,
damit auch eine stimmige Lösung entsteht. Hier diskutieren wir gerade mit dem Land, wer dafür zuständig sein soll.
Steht die Trasse schon fest?
Eigentlich ja. Bei der Südspange wurde vor einem Jahr im Gemeinderat der Grundsatzbeschluss gefasst, und bei der Seilbahn sind wir auf einem guten Punkt. Die letzten Details befinden sich noch in Ausarbeitung und können der Bevölkerung bald präsentiert werden. Grundsätzlich hat sich am damaligen Siegerprojekt wenig geändert: Start ist hinter dem Bahnhof Brixen, es gibt eine Mittelstation in Milland und in St. Andrä, und die Seilbahn soll an der Talstation der Plose enden. Die unterirdische Lösung vom Busbahnhof zum Zugbahnhof hat derzeit nicht die höchste Priorität und muss noch technisch geprüft werden.
Die Verantwortung für das Projekt Hofburggarten haben Sie übernommen – wie sieht es hier aus?
Kürzlich haben wir mit den Bonifizierungsarbeiten begonnen.
Bürgermeister Andreas Jungmann: „Alle, die sich konstruktiv für die Zukunft von Brixen einbringen möchten, sollen das
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Das ist ein recht aufwändiger Prozess, denn es müssen Bodenproben entnommen, archäologische Untersuchungen gemacht und nach Kriegsrelikten gesucht werden. Im Herbst soll mit dem Abtransport des verunreinigten Bodens begonnen werden – auch hier führen wir derzeit Proben durch, um zu sehen, was sich seit der Entnahme der letzten Proben vor einigen Jahren verändert hat. Diese Arbeiten werden von den Landesämtern begleitet und sollen bis Juni 2025 abgeschlossen sein. In der Zwischenzeit wollen wir das Projekt dem Gemeinderat und der Bevölkerung vorstellen, damit wir mit Ende der Bonifizierungsarbeiten so schnell wie möglich weitermachen können.
Wird das neue Projekt noch mit dem Exposé vergleichbar sein, das vom Gemeinderat im Dezember 2017 genehmigt wurde?
Es hat sich einiges getan seitdem, und der Künstler hat neue Themen einfließen lassen. Derzeit setzt er sich intensiv damit auseinander, welche Pflanzen in den kommenden Jahrzehnten in unserer Region gedeihen werden und wie man einen Garten dieser Größe ressourcenschonend bewässern und betreiben kann. Auch
im künstlerischen Bereich wurde das Projekt weiterentwickelt, und die Hofburg hat sich ebenfalls ihre Gedanken gemacht – hier möchte ich den Verantwortlichen aber nicht vorgreifen. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass das überarbeitete Projekt noch besser sein wird, weil man viele neue Impulse einarbeiten konnte. Beim Hofburggarten handelt es sich vor allem aufgrund der Fläche um ein Großprojekt: Immerhin geht es um etwa drei Hektar, und da wäre man bei theoretischen Ausgaben von 50 Euro pro Quadratmeter schon bei 1,5 Millionen Euro.
Als Bürgermeister sind Sie auch zuständig für den Zivilschutz … Ja, das ist für mich neu, und entsprechend war ich zu Beginn etwas überrascht vom Ausmaß aller möglichen Szenarien. Wir wollen uns durch Schulungen und eine Trockenübung weiterbilden, damit im Notfall alle Abläufe reibungslos funktionieren. Die Bevölkerung wollen wir stärker sensibilisieren und viel Aufklärungsarbeit leisten. Bislang hatten wir Glück, aber die Bilder aus Deutschland stecken uns noch in den Knochen. Auch unsere Partnerstadt Regensburg ist kürzlich nur knapp an der Katas-
trophe vorbeigeschrammt – und das, obwohl sie schon vor Jahren Millionen in ihren Hochwasserschutz investiert hat. Der Schutz der Bevölkerung steht dabei an erster Stelle. Dafür muss er gemeindeübergreifend gedacht werden, denn Naturereignisse machen nicht vor Gemeindegrenzen Halt.
Im Zusammenhang mit dem Zivilschutz steht das Projekt Stadt-LandFluss. Wie geht es hier weiter? Wir beginnen demnächst mit Uferarbeiten am linken Eisackdamm im Bereich der ehemaligen Bombenbrücke, um das Bachbett wieder auszugleichen. Allein dieses Teilstück kostet zwei Millionen Euro – und hier liegt auch das Hauptproblem bei Stadt-LandFluss: Wir hätten unser Projekt eigentlich abgeschlossen, aber es mangelt an der Finanzierung. Die Gemeinde hat ihre Hausaufgaben gemacht, und um den Prozess zu beschleunigen, wollen wir die Projektierung und einen Teil der Kosten der neuen Adlerbrücke übernehmen. Man darf nicht vergessen: Im Falle eines Jahrhunderthochwassers sprechen wir in Brixen von einem Schaden von bis zu 250 Millionen Euro. Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, Landeshauptmann und
Zivilschutzchef Arno Kompatscher davon zu überzeugen, dass es wichtig wäre, das Projekt zum Hochwasserschutz abzuschließen. Derzeit wurden die Geldmittel vom Land immer auf mehrere Gemeinden aufgeteilt, wofür ich auch ein gewisses Verständnis habe, denn jede Gemeinde möchte natürlich die erste sein. Die Frage ist aber, ob es nicht zielführender wäre, ein Projekt nach dem anderen abzuschließen, anstatt mehrere nur teilweise, weil der Schutz so nirgends gegeben ist. Wenn wir die Arbeiten zumindest bis zum Zusammenfluss von Eisack und Rienz weiterführen könnten, wäre schon ein großer Schritt gemacht.
Die Umsetzung solcher Großprojekte zieht sich manchmal über viele Jahre … Geht Ihnen das zu langsam?
Mittlerweile bin ich realistisch genug, um zu wissen, dass manches seine Zeit braucht. Als Stadtrat habe ich das noch etwas anders gesehen – als Bürgermeister merkt man noch deutlicher, wie viel organisatorischer Aufwand hinter
diesen Projekten steckt. Aber natürlich: Wenn Großprojekte zu lange liegenbleiben, sterben sie. Deshalb wollen wir das Gemeindeentwicklungsprogramm und die Kasernen gut planen und zügig durchziehen.
Wirtschaftlich steht Brixen nach wie vor gut da …
Ja, aber die Wirtschaft ist niemals ein Selbstläufer, dafür braucht man nur nach Deutschland zu blicken. Deshalb ist es wichtig, Fortschritt zuzulassen und die Unternehmen nicht zu blockieren. Wir haben das Glück, dass weltmarktführende Betriebe in Brixen angesiedelt sind, die spannende Arbeitsstellen schaffen, denen unsere Stadt am Herzen liegt und die sich für ihr Umfeld einsetzen. Der Auwald in der Industriezone ist ein gutes Beispiel: Das Unternehmen hat die Problematik erkannt und Flächen angekauft, um ein neues Biotop samt neuem Auwald entstehen zu lassen. Kürzlich haben wir im Stadtrat die Bauleitplanänderung eingeleitet, denn wir finden, dass der Unternehmer eine
gute Lösung ausgearbeitet hat: Sein Betrieb kann wachsen, und die Natur nimmt trotzdem einen hohen Stellenwert ein. Es ist in solchen Situationen wichtig, die Ausgangslage genau abzuwägen und sich nicht von Ideologien leiten zu lassen. Natürlich muss man Diskussionen bis zu einem bestimmten Punkt führen. Irgendwann muss dann eine Entscheidung getroffen werden, um weiterzukommen. Der Großteil unserer Unternehmer hat mittlerweile ein sehr feines Gespür für Umweltschutz.
Wie läuft die Zusammenarbeit im Gemeinderat?
Gut – das ist zumindest mein persönlicher Eindruck. Natürlich schlägt die Opposition gerade zu Beginn einer neuen Legislaturperiode etwas härtere Töne an, was grundsätzlich verständlich ist: Wenn die Opposition sich zur Mehrheit hin zu sehr öffnet, verliert sie die politische Kante. Gewisse politische Spielchen bringen mich mittlerweile nicht mehr aus der Ruhe.
Als Bürgermeister bekommt man gewisse Kritik oder Gegenwind – der meist von derselben kleinen Gruppe an Menschen kommt – noch direkter zu spüren. Wie gehen Sie damit um? Natürlich beginnt man zunächst, seine eigenen Einschätzungen zu hinterfragen. Aber das gute Wahlergebnis stärkt uns den Rücken: Die Bevölkerung hat uns damit in unserer Arbeit bestätigt und möchte, dass wir auch weiterhin gut für Brixen arbeiten und dass die Stadt sich positiv weiterentwickeln kann. Diesen Mut, weiterzumachen, will ich beibehalten – immer mit Maß und Ziel und gemeinsam mit der Bevölkerung. Mein Vorgänger war in dieser Hinsicht vielleicht etwas diplomatischer unterwegs – darin unterscheiden wir uns. Mein Credo ist: Man bespricht sich und diskutiert gemeinsam, aber sobald eine Entscheidung mehrheitlich getroffen wurde, muss man sie zügig umsetzen.
anina.vontavon@brixner.info
„Es geht immer um das Bemühen zu verstehen“
INTERVIEW: Ein Gespräch mit ANNEMARIE AUGSCHÖLL, Professorin und Leiterin des Forschungs- und Dokumentationszentrums Schulgeschichte an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen, über das schwierige Verhältnis der Südtiroler zu Schule, Bildung und Universität.
Frau Augschöll, Sie beschäftigen sich seit über 20 Jahren mit der Schul- und Bildungsgeschichte Südtirols. Woher kommt dieses große Interesse?
ANNEMARIE AUGSCHÖLL: Ich habe zu diesem Thema bereits für meine Doktorarbeit an der Uni Innsbruck geforscht. Die Bildungsgeschichte fasziniert mich, weil sie in unserem kollektiven Gedächtnis nicht verhandelt wird, obgleich sie auf ganze Gesellschaften genauso wie auf das Individuum unwahrscheinlich nachhaltig wirkt. Konkret heißt das, dass sie weder in den Geschichtsbüchern ausführlich zu finden ist, noch, dass wir sie berücksichtigen, wenn wir unsere Identität verstehen möchten. Ich habe beispielsweise Schulbücher ab 1890 untersucht, und da wurde klar ersichtlich, wie die Kinder über
den Lesestoff daraufhin getrimmt wurden, sich mit allen Kräften auf das „Heil der Nation“ auszurichten. „Das Schönste auf Erden ist, für Gott, Kaiser und Vaterland zu siegen und zu sterben!“ – so die Grundausrichtung der Erziehung und der Lesebücher damals. Es mag wenig verwundern, wenn diese Kinder als junge Erwachsene dann so begeistert in den Ersten Weltkrieg zogen, ja sich anfänglich noch glücklich fühlten, diese Chance überhaupt zu bekommen.
Erziehung und Bildung zielt nur darauf ab, den Einzelnen und die Gesellschaft zu formen?
Ja, aber die Bildungsinstitutionen spiegeln auch den jeweiligen Zeitgeist wider, also die Vorstellungen von „Kindsein“. Und es zeigt sich, dass das, was man als Kind
selbst in der Schule erlebt hat, sehr oft unreflektiert an die nächste Generation weitergegeben wird. Unbewusst werden Glaubenssätze tradiert: So bin ich überzeugt, dass die heutzutage beklagten geringen Zweitsprachkenntnisse nach so vielen Unterrichtsstunden auch in Relikten transgenerational übermittelter Einstellungen und Ängste zu finden sind. Dabei kann nicht einfach ein banaler Rückschluss mangelnder Italienischkenntnisse auf die Faschismuserfahrung der Groß- und Urgroßeltern vorgenommen werden, aber die Auseinandersetzung mit der Grundhaltung zur zweiten Sprache hat sicher auch hier ihre versteckten Wurzeln.
Somit ist das Zentrum und Ihre Arbeit als Professorin an der Fakultät
t Annemarie Augschöll: „Eine weiterführende Schule war gerade für Kinder aus entlegeneren Gebieten bis in die Siebzigerjahre und auch noch später nur selten eine Option“
für Bildungswissenschaften gerade auch in der Lehrer- und Lehrerinnenausbildung richtig angesiedelt? Ja, ich bin überzeugt, dass gerade angehende Fachkräfte in Bildungseinrichtungen sich damit auseinandersetzen müssen, woher heute verwendete Konzepte, Methoden und Organisationsformen von Unterricht kommen, welche versteckten Verständnisse von Kind und Lernen dahinterstecken, die vielleicht gar nicht mehr zum aktuellen Auftrag von Schule passen. Die angehenden pädagogischen Fachkräfte und Lehrpersonen brauchen aber auch Impulse, ihre eigenen Verständnisse und Einstellungen zu Bildung erst einmal zu reflektieren und nach transgenerational vermittelten Relikten zu überprüfen.
Gerade die schulische Bildung hat in Südtirol, so beobachte ich, nicht immer einen hohen Stellenwert … Über Ihre Beobachtung muss ich schmunzeln. Ich habe vor einiger Zeit Jugendliche der letzten Mittelschulklasse interviewt und ihnen die Frage gestellt, welche Zukunftspläne sie haben. Da antwortete mir ein Junge, er wisse noch nicht genau, was er machen werde, aber eines sei sicher, er wolle nicht studieren, denn „studieren heißt, den Hausverstand wegtrainieren“. Diesen Grundsatz hat sich der Junge sicher nicht
selbst ausgedacht. Der ist wohl Teil einer Haltung, die Schule nur theoretisches Wissen zuschreibt und dieses wiederum gegen praktische Handlungsfähigkeit ausspielt.
Woher kommt diese ambivalente Haltung zu Bildung?
Gerade diese Frage ist auch eine der Forschungsfragen, denen das Forschungs- und Dokumentationszentrum zur Südtiroler Bildungsgeschichte in einer um Verstehen bemühten Haltung nachgeht. Ich muss dabei betonen: In derartigen Forschungen geht es, wie gesagt, immer um das Bemühen zu verstehen. Und gerade die Frage nach der Bedeutungszuschreibung von schulischer Bildung ist ohne historische Studien nicht zufriedenstellend analysierbar.
bis weit in die Nachkriegszeit der Großteil der Bevölkerung vorwiegend von der Landwirtschaft und dem dafür notwendigen Handwerk. Die Fähigkeiten, die man dafür brauchte, wurden informell vermittelt und nicht in der Schule. Die Strategien, im unwegsamen Gelände und auf großen Höhen so viel an Nahrungsmitteln anzubauen, dass ein größtenteils autarkes Leben möglich war, wurden über Jahrhunderte entwickelt, verbessert und von Generation zu Generation weitergegeben. Es handelte sich dabei auch um spezifisches, lokales Wissen, das auf die jeweiligen extremen Rahmenbedingungen eines oder mehrerer Höfe angepasst war. Meines Erachtens haben wir es hier mit einem immensen immateriellen Kulturgut zu tun,
bereits erworben hatten, welche Aufgaben ihnen anvertraut wurden und welches Selbstverständnis sie daraus ableiteten. Natürlich ist hier der Grat zwischen harter Kinderarbeit und „Lernen in der Praxis“ schmal. Viele Zeitzeugen haben das so empfunden. Aber sie haben auch angemerkt, wie viel positives Selbstverständnis sie vielfach aus diesen Bewährungserfahrungen für sich gezogen haben und wie viel Einblick in Naturphänomene, in Prozesse und Abläufe sie über diese harte Arbeit am Hof bekamen.
Und die Schule war dabei Nebensache?
Ja, vielfach schon, sicher nicht in allen Elternhäusern. Aber man darf nicht vergessen: Eine weiterführende Schule war gerade für
weite und der Vorstellung vieler Eltern. In meinen Forschungen zeigt sich, dass gerade eine Ordensperson in der Familie, eine Tante oder ein Onkel in einem Kloster oder als Geistlicher öfters als Vermittler fungierten. So haben diese vielen Eltern das unbekannte Terrain „Oberschule in der entfernten Stadt“ vertrauter gemacht, indem sie zum einen den Wert schulischer Bildung verdeutlichten und zum anderen über ihre Kontakte zu Heimen und Internaten auch finanzielle Unterstützung für diese Kinder organisieren konnten. Für Kinder aus bäuerlichen Verhältnissen wurden in den ersten Nachkriegsjahren sowieso nur wenige Bildungswege angedacht – und wenn, dann die Ausbildung zur Lehrerin oder zum Lehrer in der Lehrerbildungsanstalt, vielleicht noch eine Ausbildung zur Krankenschwester und dann für die Buben die Ausbildung zum Priester. Gerade die Praxis der Rekrutierung der Buben für den Priesternachwuchs hatte sich über die Jahrhunderte bis in die Nachkriegsjahre nicht geändert. Begabte
Knaben wurden meist mit etwa elf Jahren, also nach dem fünften Volksschuljahr, vom Lehrer und vom Pfarrer ausgesucht und für das jeweilige Unterseminar der beiden Bistümer Brixen und Trient, konkret für das Johanneum in Dorf Tirol oder das Vinzentinum in Brixen, oder für eine Klosterschule empfohlen. Dazu eine Notiz am Rande: Söhnen lediger Mütter wurde noch in den Fünfzigerjahren von einigen Ortspriestern das erforderliche Leumundszeugnis nicht ausgestellt und somit der Zugang zu diesen Schulen verwehrt. Der Begriff „studieren gehen“ wurde dabei im Volksmund synonym und ausschließlich mit einem Studium in einem Unterseminar oder im Priesterseminar verwendet. Dabei wurden die Buben, die jungen Männer in eine Schiene geschoben, aus der sie nicht mehr leicht herauskamen. Auf ihnen lastete von dem Moment an, in dem sie in einem Unterseminar waren, die Erwartung der Familie, ja sogar der ganzen Dorfgemeinschaft, Geistlicher zu werden, was damals nicht nur der Stolz der Eltern,
sondern eben auch der ganzen Pfarrei war. Auch duldeten die genannten Unterseminare keine „Trittbrettfahrer“. So erzählte der ehemalige Vorsitzende des KVW Sepp Pfattner – er war Jahrgang 1947 – im Rahmen meines Interviews, wie er sofort aus dem Johanneum beordert wurde, als die Schulleitung mitbekam, dass er beabsichtige, nach der Matura nicht im Priesterseminar weiterzumachen.
Sie sagen, diese Praxis der Zuweisung von begabten Knaben an das Seminar gab es schon seit Jahrhunderten?
Ja, so war es. Ein Beispiel dieser Praxis erzählen auch Jakob Philipp Fallmerayer, 1790 in Pairdorf, und Josef Ennemoser, 1787 in Moos in Passeier geboren. Auch sie wurden als begabte Schüler für die Priesterkarriere ausgewählt und durften sich am damaligen Unterseminar, der Domschule in Brixen, auf das Priesterseminar vorbereiten. Das Seminar wurde aber im Anschluss an die Napoleonischen Kriege vorübergehend geschlossen,
sodass beide aus der vorgegebenen Schiene herauskamen. Wir wissen: Fallmerayer wurde ein berühmter Orientalist, Ennemoser ein bekannter Professor der Medizin.
Welche Chancen hatten nun die Mädchen in den ersten Nachkriegsjahrzehnten?
Wie gesagt: Eine Ausbildung zur Lehrerin, Kindergärtnerin oder Krankenpflegerin gab es schon nach dem Krieg. Viele Frauen berichten, dass es eine weit verbreitete Einstellung war, dass sich für Mädchen die Investition in eine Ausbildung nicht lohnen würde. Sie würden eh heiraten, und dann seien andere Fähigkeiten gefragt. Einige Mädchen traten in ein Kloster ein, um ihren Wunsch zu realisieren, eine weiterführende Schule besuchen zu können. Traten sie später wieder aus dem Kloster aus, mussten sie dem Kloster die Kosten zurückerstatten.
Gab es nach dem Krieg keine anderen Oberschulen außer der Lehrerbildungsanstalt und den kirchlichen Knabenschulen?
Doch, so wurde das wissenschaftliche Lyzeum in Brixen bereits im Herbst 1945 mit provisorischer Erlaubnis eröffnet. Dort wurden Kinder eingeschrieben, für die ihre Eltern bereits eine Zukunftsvision hatten: ein weiterführendes Studium an einer Universität im Ausland oder in Italien. Für die meisten Eltern vor allem aus den ländlichen Gebieten war hingegen ein derart langer und kostspieliger Bildungsweg nicht vorstellbar und ohne unmittelbare Zukunftsaussichten. Wir dürfen nicht vergessen, dass bis zur Umsetzung des Proporzes im Anschluss an das Zweite Autonomiestatut der deutschsprachigen Bevölkerung der Zugang zu Stellen im öffentlichen Dienst weitgehend verwehrt war. Die wenigen akademischen Berufe, etwa als Rechtsanwalt und Hausarzt, wurden von den Vätern an die Söhne weitergegeben.
Schulische Bildung war somit eine Art „Luxus“, den sich viele nicht leisten konnten?
Das kann man für die erste Nachkriegszeit wohl so sagen. In die Kosten-Nutzen-Kalkulation der ländlichen Bevölkerung mussten bereits für den Pflichtschulbesuch vielerorts weite, beschwerliche und gefährliche Schul-
wege eingerechnet werden. Die Strapazen, die schon Sechsjährige bei jedem Wetter auf sich nehmen mussten, waren vielfach enorm, ja heute kaum vorstellbar. So war es manchen Kindern schon deshalb gar nicht möglich, regelmäßig die Schule zu besuchen. Ebenfalls muss bedacht werden – und hier liegt ein weiterer relevanter Aspekt, der die Einstellung der Eltern zu Bedeutung von schulischer Bildung für ihre Kinder beeinflusste –, dass die Eltern der Kinder der Nachkriegsjahrzehnte vielfach selbst die italienisierte Schule verlassen hatten, ohne ausreichende Kenntnisse im Lesen und Schreiben weder in der Schul- noch in der Muttersprache erworben zu haben. Ich habe mich in einer wissenschaftlichen Studie mit den Bildungsbiografien der Schulkinder jener Zeit auseinandergesetzt und dabei auch die persönlichen Strategien des Umgangs mit den Defiziten in Lesen und Schreiben erforscht. Hier zeigte sich unter anderem die Abwertung der schulischen Bildung als weit verbreitete Strategie, die dann als Haltung an die Kinder weitergegeben wurde: „Ich bin auch ohne große Kenntnisse im Lesen und Schreiben weitergekommen!“ – so lautete die Botschaft.
Hier könnte die Aussage des Jungen, er wolle sich nicht mit einem Studium den Hausverstand ruinieren, wohl auch ihre Wurzeln haben, oder?
Ja. Die Erfahrung, dass Schule zum Instrument für eine nachhaltige Italienisierung der Provinz genutzt wurde, wirkte als Trauma über die Zeit des Faschismus hinaus. Die italienischsprachige Bevölkerung setzte für ihre Kinder auch nach 1945 auf eine fundierte und weiterführende Schulbildung. Da der Großteil der italienischsprachigen Bevölkerung in den Städten wohnte, war der Zugang zu den Lateinmittelschulen und Oberschulen einfacher. Zudem entsprach und entspricht teilweise heute noch die klassische Bildung bei gleichzeitiger Geringschätzung praktischer Fertigkeiten einem kulturellen Bildungsverständnis Italiens. Das ist wohl auch der Grund, warum der italienische Staat im Ersten Autonomiestatut der Region die Berufsbildung und nichts anderes mit weiterreichenden Eigenbefugnissen überließ. Im Kontext der beschriebenen Gege-
Menschen unterschiedlichen Alters geben in den „Erzählcafés“ Einblicke in ihren persönlichen Bildungsweg
benheiten entwickelte die deutschsprachige Bevölkerung in gewisser Weise einen „Gegenentwurf“, der die eigene kulturelle Identität nicht mit einer theorielastigen Schulbildung definierte, sondern über das Erlernen praktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten. Das passierte außerhalb der Schule oder eben auch in den Berufsschulen, die nach Vorbildern im deutschsprachigen Raum zu einem Vorzeigeausbildungssystem wurden, das Praxis mit theoretischem Fachwissen verband und wohl auch einen guten Teil zum heutigen Wohlstand Südtirols beitrug und immer noch beiträgt.
Inwieweit wurde dieser „Gegenentwurf“ der Südtiroler Bevölkerung sonst noch sichtbar?
Er wurde auch aus den Haltungen der Politik ersichtlich. So wurde der Einführung der Einheitsmittelschule in Südtirol in den Sechzigerjahren anfänglich viel Skepsis und Widerwillen entgegengebracht. Wir brauchen keine „Maturitis“ waren Aussagen ranghoher Politiker in Südtirol. Dazu muss noch erklärt werden, dass das deutschsprachige Südtirol seinen Referenzrahmen im deutschsprachigen Kulturraum suchte, und dort war das Konzept einer Einheitsmittelschule vollkommen fremd. Bis heute werden die Kinder in diesen Ländern schon in der vierten oder fünften Klasse je nach erbrachten Leistungen in den Hauptfächern einer bestimmten weiterführenden Schule zugewiesen. Südtirol hatte keine
gesetzgebenden Kompetenzen in diesem Bereich und musste das Mittelschulgesetz umsetzen. Man verstand die soziale Vision nicht, die das Gesetz mit sich brachte: Es ermöglichte ab 1963 allen Kindern nach einer gemeinsamen Pflichtschulzeit den Besuch einer Oberschule. Bis dahin war für einen Oberschulbesuch der Abschluss der Lateinmittelschule notwendig. Die Ablehnung des „italienischen Gesetzes“ zeigte sich in Einstellungen und Haltungen von Schule und Elternhaus gleichermaßen. So manche Lehrperson meinte noch gemäß dem Verständnis der alten Lateinmittelschule, ein Abschluss würde nur den besten Schülern zustehen. Die Eltern wiederum, die im vorhin beschriebenen Kontext so und so zumeist keine weiterführende Schule für ihre Kinder vorsahen, behielten die Jugendlichen für anstehende Arbeiten zuhause. Die Folge waren reihenweise Nichtversetzungen und die Praxis, dass die Jugendlichen dann mit dem 14. Geburtstag mitten in der ersten oder zweiten Mittelschulklasse die Schule beendeten. Ich bin gerade dabei, dazu bildungsbiografische Studien durchzuführen. Das Phänomen war bis in die Mitte der Achtzigerjahre verbreitet. Derartige Schulabbrüche sind Teile von Bildungsbiografien, über die nie öffentlich gesprochen wurde. Es ist jedoch klar, dass diese Schulabbrüche nicht einfach auf mangelnde Intelligenz der Betroffenen zurückgeführt werden können, sondern sozial verursacht wurden. Auch in diesen Fällen
ist die Abwertung eines Schulabschlusses für ein gelingendes Leben eine häufige Strategie des Umgangs mit einem schwierigen Teil in der eigenen Bildungsbiografie. Insgeheim schämen sich aber viele für Defizite und lehnen aus diesem Grund Schule und Bildung generell ab. stephanie.risse@brixner.info
09.07.–13.07. VISAGIST
Es war die legendäre Brixner Lehrerin und langjährige Stadtpolitikerin Kathi Trojer (1930–2015), die die Errichtung des Dokumentationszentrums zur Bildungsgeschichte Südtirols an der Uni Bozen erwirkte. Insbesondere die komplexe Zeit der Schule im Faschismus sollte wissenschaftlich aufgearbeitet werden. Seit 2008 leitet Uniprofessorin Augschöll das Zentrum, das im Missionshaus untergebracht ist. Regelmäßig lädt die Dozentin Zeitzeugen in ihr „Erzählcafé“, um über deren Bildungsbiografien einen prägnanten Teil der Südtiroler Zeitgeschichte zu rekonstruieren.
BRIXEN
Dank den Schülerlotsen
z Das Schuljahr ist zu Ende – und damit auch die Arbeit der Schülerlotsen. 13 engagierte Helfer leisteten im vergangenen Schuljahr in Brixen diesen wertvollen Dienst: Siegbert Ahlgrimm, Arben Cara, Pasquale Parisi, Mauro Marchesin, Pietro Parisi, Pasquale Falluca, Oswald Hell, Augusto Frenademetz, Aldo Coccia, Bexhet Kabilo, Giorgio Giorgi, Nicola
BRIXEN/MILLAND
40 Jahre MiZe
z Frühjahr 1984, Milland, Seilbahnbar: Hans Zingerle, der damalige „geheime Bürgermeister“ von Milland, scharte eine kleine Gruppe Millander um sich und erklärte ihnen, er wolle „eine Zeitung“ gründen – mit dem Ziel, das Wir-Gefühl der Millander zu stärken und den zahlreichen Vereinen und Organisationen die Möglichkeit zu bieten, über ihre Tätigkeiten zu berichten. Wenige Monate später, im Mai 1984, konnte die Millander Bevölkerung bereits die erste Ausgabe von „Milland gestern, heute und morgen“ in den Händen halten. Die Redaktion
Fidanzi und Andrä Aichner. Als Zeichen des Dankes wurden sie von der Gemeinde Brixen vor Kurzem zum alljährlichen Jahresabschlusstreffen eingeladen, bei dem sie vom zuständigen Stadtrat Thomas Schraffl, der Kommandantin der Stadtpolizei Jessica Ruffinatto, dem Vizekommandanten Massimo Tupini und der Koordinatorin Novella Faccioli herzlich
des viermal jährlich erscheinenden Blattes bestand damals aus Irma Federspieler-Behrens, Heinrich Thaler, Hans Grießmair, Gebhard Dejaco, Hans Zingerle, Kurt, Annelies und Jolanda Tschaffert sowie Schriftleiter Emil Kerschbaumer, der auch heute noch das Faktotum der Zeitung darstellt, die seit 2012 übrigens „MiZe“ heißt und inzwischen federführend von Ingo Dejaco geleitet wird. Die aktuelle Redaktion lud Wegbegleiter, Unterstützer und Freunde kürzlich zu einer sympathischen kleinen Feier ins Jakob-SteinerHaus: Emil Kerschbaumer erzählte
Rund 50 Senioren aus der mit Brixen befreundeten Stadt Bernkastel-Kues wurden im Rahmen ihrer Brixen-Reise von Stadträtin Bettina Kerer im Rathaus empfangen. Informationen zur Geschichte Brixens erhielten sie von Josef Gelmi und Andreas Piok, der sie durch die Stadt führte.
empfangen wurden. „Ihre Unterstützung ist für die Stadtpolizei unerlässlich und bereichert unsere gesamte Gemeinschaft“, betonte Schraffl in seiner Dankesrede. Die Schülerlotsen sorgen nicht nur für die Sicherheit der Kinder, Schüler und Studenten, sondern auch der älteren Menschen, Radfahrer und Fußgänger. Ihre tägliche Präsenz schätzt sowohl Jung als auch Alt. Schraffl erklärte außerdem, wie wichtig die Weiterführung dieses Dienstes sei, und er wies darauf hin, dass die Gemeinde Brixen stets auf der Suche nach Schülerlotsen sei. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger können ihre Bewerbung für das Schuljahr 2024/25 bis zum 26. Juli im Personalbüro der Gemeinde Brixen (Große Lauben 5, 1. Stock) einreichen. Im Bild: die Schülerlotsen mit Stadtrat Thomas Schraffl, Kommandantin Jessica Ruffinatto und Koordinatorin Novella Faccioli. ap
manch spannende Anekdote aus den Anfangsjahren und bedankte sich bei allen Beteiligten. „Die ersten 40 Jahre liegen hinter uns“, schreibt er in der Jubiläumsaus-
Die jährliche Bezirkswallfahrt des Schützenbezirks Brixen führte die Pilgergruppe heuer zur gemeinsamen Messfeier in den Wallfahrtsort San Romedio im Nonstal. Mit Schloss Thun stand am Nachmittag die Besichtigung eines Trentiner Kleinods auf dem Programm.
gabe, „wir hoffen, es werden noch viele weitere folgen.“ Daran besteht kein Zweifel, denn MiZe ist eine Erfolgsgeschichte, die aus Milland nicht mehr wegzudenken ist. wv
Im Mai lernten Grundschüler aus Tschötsch und Tils von Jägern und Jagdaufsehern des Jagdreviers Pfeffersberg die Welt der Jagd, der Wildtiere und ihrer Lebensräume sowie des Brauchtums kennen. Höhepunkte waren ein „Jagerhålbmittog“ und ein nachgespielter Jagdgang.
Frau Plaseller, die Gemeinde Lüsen plant die Errichtung einer Tagesstätte für Senioren. Reichen die Betten im neuen Seniorenwohnheim in Vahrn nicht aus, an dem die Gemeinde Lüsen ja beteiligt ist?
Die beiden Strukturen sind nicht unmittelbar für dieselbe Zielgruppe konzipiert. Die Tagesstätte ist für jene älteren Menschen gedacht, die sonst zu Hause gepflegt werden und deren pflegende Angehörige durch das Angebot der geplanten Struktur ihrem Beruf nachgehen können. Der Wunsch nach einer wohnortnahen niederschwelligen Betreuung in Form einer
„Tagesstätte für unsere Ältesten“
CARMEN PLASELLER, Bürgermeisterin von Lüsen, über das Vorhaben zum Bau einer Tagesstätte für Senioren.
Tagespflegestruktur ist 2021 im Rahmen einer Bevölkerungsumfrage klar hervorgegangen, und so haben wir als Gemeindeverwaltung mögliche Standorte ausgelotet. Dieser ist beim Widum ausfindig gemacht worden.
Worin lag die besondere Herausforderung dabei?
Die Schwierigkeit lag darin, eine Struktur anzudenken, die sich harmonisch in das Gelände einfügt, die Charakteristik des Widums als ensemblegeschütztes Gebäude nicht stört und sich doch funktional so einbettet, dass eine Kombination mit einer zukünftigen Nutzung des Widums berück-
sichtigt wird. Inzwischen wurde ein Vorprojekt ausgearbeitet.
Was sieht dieses konkret vor?
Der Erstentwurf sieht eine Tagespflegestätte für zehn Plätze mit Ruheräumen vor, einem Raum für Körperpflege und ein Pflegebad, Sanitäranlagen, Aufenthaltsräume, eine Kochnische und Technikräume. Der Entwurf fand im Frühjahr 2024 die Zustimmung des Gemeinderates sowie des Pfarrgemeinderates, und nun gilt es, die urbanistischen und technischen Voraussetzungen für die Beauftragung eines Ausführungsprojektes zu setzen. oskar.zingerle@brixner.info
SÜDTIROL
Junge Helfende gesucht
z In der Vergangenheit haben sich hunderte junger Menschen für den freiwilligen Zivildienst beim Weißen Kreuz entschieden. Im Vordergrund standen dabei stets die positiven Erfahrungen im Krankentransport und Rettungsdienst, die umfangreiche Ausbildung und die Möglichkeit, über die eigene Zukunft nachzudenken. Nun sucht das Weiße Kreuz erneut interessierte junge Menschen, die sich für diese Tätigkeit begeistern und hautnah miterleben möchten, wie Kran-
kentransporte und Rettungseinsätze ablaufen. Sie erhalten während ihres Zivildienstes die Möglichkeit, sich ein Jahr lang einer sinnvollen und lehrreichen Aufgabe zu widmen. Gleichzeitig können sich die Interessierten persönlich entfalten und entwickeln, neue Leute kennenlernen und eine anerkannte Ausbildung absolvieren. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Webseite www.weisseskreuz. bz.it oder telefonisch unter der Nummer 0471 444382. lt
„Glanzeistung“ von Marco Scardoni
z Die Länder Tirol, Südtirol und Trentino verliehen am 14. Juni in St. Anton am Arlberg die Auszeichnung „Glanzleistung – das junge Ehrenamt“ für das Jahr 2024. Geehrt wurde auch ein Brixner: Marco Scardoni, ein junger Mann mit Autismus, ist seit Langem Ministrant in der Pfarrkirche Brixen. „Marco engagiert sich seit 22 Jahren als aktiver Ministrant der Pfarrei Brixen mit Ehrgeiz, Fleiß und Disziplin und nimmt an zahlreichen Veranstaltungen teil“, sagt sein Papa Giancarlo Scardoni. Vorgeschlagen wurde er vom AEB - Aktive Eltern von Menschen mit Behinderung; er erhielt als erste Person mit Beeinträchtigung diese ehrenvolle Auszeichnung. „Ein Dank geht an die Arbeitsgruppe Kirche der Pfarrkirche Brixen, die Inklu-
sion Tag für Tag lebt“, so AEBPräsidentin Angelika Stampfl. Tirols Landeshauptmann Anton Mattle, Euregio-Präsident und Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher sowie Landesrat Simone Marchiori aus dem Trentino freuten sich, diese „wahrlich ‚glänzenden Leistungen‘ für die Kinderund Jugendarbeit einmal auf die große Bühne zu holen“, wie Mattle es formulierte. Die Prämierten stünden stellvertretend für alle, die normalerweise im Verborgenen wirken. Die Auszeichnung erhalten Menschen bis 35 Jahre für ihr persönliches Engagement, ehrenamtliche Projekte im Jugendsektor und grenzüberschreitende Initiativen für Austausch und Vernetzung innerhalb der Europaregion TirolSüdtirol-Trentino. ap
BRIXEN
Il
dono di Giglia
z „Wir möchten junge Zivilcourage auszeichnen und Jugendliche fördern, die sich für die Personen in ihrem Umkreis einsetzen“, erklärte Ferruccio Danieli am Abend der ersten Preisverleihung von „Il dono di Giglia – Giglias Gabe“, die am 30. Mai im Astra in Brixen stattfand. Im Gedenken an seine im Jahr 2021 verstorbene Schwester hatte er gemeinsam mit Unterstützern die Stiftung „The Penguin“ und die genannte Auszeichnung ins Leben gerufen. Schulen konnten Schülerinnen und Schüler vorschlagen, die durch eine besondere Tat der Nächstenliebe oder Zivilcourage aufgefallen waren. Den Preis erhielten Alexandra Maria Dunaroaia aus Rodeneck, Simon Bodner aus St. Andrä und Miriel Rodriguez Yiriel aus Bruneck, die Oberschulen in Brixen besuchten. Sie durften sich über 1.000 Euro von der Stiftung sowie eine
Summercard von der Gemeinde Brixen freuen. „Giglia hat ihr Leben anderen gewidmet und sich immer selbstlos um ihre Familie gekümmert“, erzählt Danieli. „Mit dieser Stiftung möchten wir ihre Güte weiterleben lassen und das altruistische Verhalten von jungen Menschen in den Mittelpunkt rücken –in der Hoffnung, dass es zum Nachahmen anregt.“ Im Bild (von links): Miriel Rodriguez Yiriel, Alexandra Maria Dunaroaia, Simon Bodner und Ferruccio Danieli. av
Die Offene
PORTRAIT: Sie leitet das Frauenhaus in Brixen – mit Engagement, Weitsicht und Durchhaltevermögen: BARBARA WIELANDER und ihre Lebenslinien.
Barbara Wielander ist eine außergewöhnliche Frau. Geradlinig, mit unverwechselbarer Klarheit im Denken und im Tun, voller Esprit und Lebenslust. Ihr Lebensweg war keineswegs einfach, und ihr ist auch nichts in den Schoß gefallen. Vielleicht lässt sie sich gerade deswegen nicht verbiegen. Vielleicht wirkt sie gerade deswegen wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung.
Die ersten sechs Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Mals im Vinschgau. Ihr Vater, ein Bankbeamter, hat dort seine Wurzeln. Die Mutter kommt aus Innsbruck, deren Vorfahren aus Graz und Marburg. Dann kam die Versetzung des Vaters nach Sterzing, und Barbara Wielander und ihre jüngere Schwester absolvierten ihre gesamte Schulbildung dort.
Nach der Matura wusste Barbara Wielander nicht so recht, wohin ihr Weg gehen sollte. Ihre Eltern hatten mittlerweile einen Handelsbetrieb für Mineralien und Schmuck eröffnet, der Traum ihres Vaters, „der dann in einem Desaster endete.“ Sie erzählt offen und direkt, lässt tief in ihre Familiengeschichte blicken. Erste Arbeitserfahrungen in eben diesem Geschäft, die Erkenntnis, „dass der Handel nicht das Meine ist“, schließlich Supplenzstellen an verschiedenen Schulen – „prägende Begegnungen mit jungen Menschen.“
Aufbauen und Halt geben
In ihrem kleinen Büro in der Romstraße fühlt man sich wie in einem Kokon. Aufgehoben, angenommen, einfach sicher. Lindgrüne Sessel, an der Wand zwei Bilder, grünblau mit zerbrechlich wirkenden Herzen. Die Fragilität des Lebens, jedes einzelnen Tages. Barbara Wielander stellt sich dem entgegen. Auf sich schauen, nicht im egoistischen Sinn, nicht im Sinne der oft falsch interpretierten
Selbstverwirklichung, „sondern in dem Sinn, sich nicht abhängig zu machen, weder emotional noch existenziell.“ Sie weiß, wovon sie spricht. Und sie lebt das, was sie mit ihren Klientinnen bespricht, vor. Im Jahr 2007 übernahm sie die Leitung des Brixner Frauenhauses. Aufbauarbeit auf unsicherem Terrain. „Ich habe einfach getan.“ Sich nicht von Zwängen leiten lassen, immer wieder ermutigen, die Menschen in ihrem Sein verstehen und begleiten – Barbara Wielander verkörpert all das auf eine ganz besondere, auf eine vertrauensstiftende Art.
Nach Brixen ziehen wollte sie eigentlich nie. Die Willkommenskultur, „so, wie ich sie sehe“, sei ihr da abgegangen. „Da werde ich vielleicht älter, aber nicht alt.“ Gekommen ist alles anders. Bereits Ende der Achtzigerjahre, kurz vor ihrem 30. Geburtstag, übersiedelte sie nach Brixen. Erwin Dariz, der Vater ihrer Tochter, lebte dort, „und nach der Trennung, schmerzhaft und sehr schwierig, war es letztendlich einfacher, wenn wir beide in derselben Stadt lebten.“ Sie hat damals ihren Weg gefunden. „Es so zurechtrücken, dass es passt“, das habe sie schon immer gekonnt.
Eher zufällig hatte sie eine Anstellung als Erzieherin für Menschen mit Behinderung in der Seeburg bekommen. Die Arbeit war ihr vertraut, ihre Oma hatte bei der Lebenshilfe in Innsbruck gearbeitet, und Barbara Wielander hatte ihr immer wieder während der Sommerferien über die Schulter schauen dürfen. Ein simples Schild an einem Haus in Sterzing mit der Aufschrift „Einrichtung für Menschen mit Behinderung“ hatte endgültig ihr Interesse geweckt.
Sie schrieb „einen Brief an das Land“, und sie bekam die Stelle. Die Ausbildung absolvierte sie berufsbegleitend. Drei anstrengende und wertvolle Jahre. Vollzeitjob, daneben die Ausbildung, alleinerziehende Mutter: Barbara Wielander ist eine Kämpferin, die nicht so schnell aufgibt. Sich befreien von Vorgaben, mutige Entscheidungen treffen, von denen frau überzeugt ist – danach hat Barbara Wielander gelebt. Und sie tut es weiterhin.
Die eigenen Fähigkeiten kennen und nutzen
18 Jahre lang war sie in der Seeburg, dann kam der Wunsch nach etwas Neuem. Das Sozialpädagogik-Studium in Brixen kam ihr da sehr gelegen, wieder neben ihrem Vollzeitjob, eine intensive Zeit mit Aufbruchstimmung. „Ich habe angefangen zu studieren, um irgendwann etwas anderes tun zu können.“ Und sie spricht vom Glück, das sie immer wieder hatte, von Türen, die sich unerwartet geöffnet haben.
Nach dem Abschluss des Studiums im Herbst 2006 kam die Müdigkeit. Und eine dreiwöchige Reise auf die Kapverdischen Inseln. Trekkingreisen als Tankstelle, das war immer schon die Welt von Barbara Wielander. Danach dann das Angebot, die Leitung des Frauenhausdienstes zu übernehmen, „obwohl ich wenig Erfahrung in der Leitung hatte.“ Sie hat das Angebot angenommen, „weil ich mich gerne mit Dingen beschäftige, die mir zufallen.“ Sie weiß um ihre Fähigkeiten, und sie nutzt sie auch. „Und a bissl
p EMPATHISCH UND ZIELSTREBIG:
Barbara Wielander hat ein Herz für Menschen
a Kreative bin i zudem.“ Seit zehn Jahren lebt sie in St. Andrä, glücklich verheiratet mit Salvatore Cavallo. Einmal pro Woche geht sie zu Fuß von der Arbeit nach Hause. „Bewegung, Bewegung, Bewegung.“ Im übertragenen wie im wortwörtlichen Sinn.
Seit der letzten Gemeinderatswahl sitzt sie im Gemeinderat von Brixen, „und mehr kann man in einer Stadt eigentlich nicht ankommen.“ Politische Umwälzungen hatten sie nachdenklich werden lassen, sie, die in einer Zeit aufgewachsen war, die vom Geist Alexander Langers durchdrungen war. Gespräche mit ihrem Mann, der zehn Jahre lang als Assistente Parlamentario mit Luisa Gnecchi in Rom gewesen war, abwägen, zögern, schließlich ein zufälliges Treffen mit Hans Heiss, dabei der Satz ihres Mannes, „Barbara ha pensato di candidarsi“, und die Dinge nahmen ihren Lauf. Kandidatur für die Grüne Bürgerliste, „ohne allzu große Hoffnung, gewählt zu werden.“ Mit 211 Stimmen gelang ihr der Einzug.
Welches Bild hat die Gesellschaft von einer Frau, die im Frauenhaus arbeitet, die erst mit 54 Jahren geheiratet und deren Verständnis für die Menschen fast unendlich zu sein scheint? „Offensichtlich ein besseres, als ich mir das vorgestellt hatte.“ Das Bild einer Frau, die sich etwas traut, die sich einiges zutraut, allemal.
BRIXEN
Neue Bezirksdirektorin
z Die neue Direktorin des Gesundheitsbezirks Brixen heißt Elisabeth Montel, wie vom Südtiroler Sanitätsbetrieb Ende Mai bekanntgegeben. Damit kehrt Montel nach einem kurzen Intermezzo nach Brixen zurück: Sie war von 2018 bis vergangenem November im Brixner Krankenhaus als Ärztliche Direktorin tätig, bevor sie als leitende Ärztin in der Ärztlichen Direktion ins Landeskrankenhaus Bozen wechselte. Zuvor war Montel nach ihrer Facharztausbildung an der Universität von Verona in Hygiene und Präventivmedizin im Gesundheitsbezirk Bozen tätig und sammelte bereits Erfahrung in Österreich, Deutschland, den Niederlanden, USA und Kanada.
BRIXEN/MILLAND
Als Direktorin des Gesundheitsbezirkes Brixen wird sie künftig damit beschäftigt sein, die Planung und operative Führung „ihres“ Gesundheitsbezirkes zu übernehmen und mit der Generaldirektion im engen Austausch zu stehen. Der Gesundheitsbezirk Brixen umfasst die Sprengel Brixen und Umgebung, Klausen und Umgebung sowie das Wipptal und damit die Gesundheitsversorgung von etwa 77.000 Bürgerinnen und Bürgern. Montel folgt auf Markus Thaler, der die Rolle Mitte Dezember übergangsweise übernommen hatte; er wird weiterhin als Verwaltungskoordinator im Gesundheitsbezirk Brixen tätig sein. av
Der Bücherwurm schließt
z Ohne Übertreibung war der Buchladen in Milland für viele eine Institution: Seit 1982 betrieb ihn Dietmar Seyr so sympathisch wie fachkundig. Jeder Gang durch seine Tür war immer auch ein Schritt in die inspirierende Welt der Literatur. Unzählige Menschen versorgte er von hier aus mit Lesestoff, beriet bei der Buchauswahl und organisierte mit Hingabe antiquarische Bücher, die längst vergriffen schienen. Seit Ende Juni ist dieses besondere Geschäft nun selbst Geschichte. In den letzten Tagen vor der Schließung kam bei Dietmar Seyr aber keine Wehmut
Verena Palfrader von der Grünen Bürgerliste zog sich vor Kurzem aus privaten Gründen aus dem Gemeinderat von Vahrn zurück. Maria Überbacher rückte als Gemeinderätin nach.
auf, im Gegenteil: „Mir geht es jeden Tag besser mit meinem Entschluss!“ Im Rückblick verspürt er Dankbarkeit: für die guten Kontakte zu seinen vielen Stammkunden, dafür, dass er beruflich immer seinem Hobby, dem Lesen, nachgehen konnte, und ganz besonders über die Unterstützung seiner Frau Zilli. Gerade die Belletristik war sein Steckenpferd; daneben fand sich viel Kinder- und Jugendliteratur in seinen Regalen – aus Überzeugung, denn schließlich liegt ihm die Leseförderung am Herzen. Und genau aus diesem Grund wird es ihm im verdienten
Ruhestand sicher nicht langweilig: Schon im Herbst wird er wieder in den Schulen unterwegs sein, um Kindern mit seiner kräftigen Stimme vorzulesen und ihre Lust auf Bücher zu steigern. Davor ist Zeit für einen kurzen Urlaub in Abano und seinen Stammtisch in einem Brixner Hotel – alles wie immer. Nur die Tür in Milland bleibt leider für immer geschlossen. bz
Alexander Schmid aus NatzSchabs wurde bei der Mitgliederversammlung des Weißen Kreuzes als Präsident bestätigt. Der neue Vorstand will die Kerntätigkeiten des Vereins, den Rettungsdienst und die Krankentransporte, weiterhin stärken und für neue Aufgaben offen sein.
Am Herz-Jesu-Sonntag feierte die Pfarrei Brixen das 50-jährige Priesterjubiläum von Johann Kronbichler, der dort seit zwölf Jahren als Seelsorger wirkt, im Hartmann- und Bürgerheim die Messe feiert und als Aushilfe einspringt. Davor hatte er als Missionar in Afrika gelebt.
mein Hoppala
Ooops
Stephanie Risse, Universitätsprofessorin
„Eh, Senhora…“
Elegant reiten sie auf den Wellen; der eine oder andere schafft es sogar, lässig am Strand vom Board zu springen. Portugal, Westküste, Praia da Arrifana – Surferparadies, in das mich ein Cousin eingeladen hatte. Zwei Tage hatte ich sie schon beobachtet, die jungen Kerle, die auf ihren Brettern so sicher stehen wie ich höchstens auf meinen Skiern. Der Atlantik ist frisch, um diese Zeit sind alle in Neoprenanzügen. Alle sind deutlich jünger als ich, Ronaldo-like durchtrainiert, lässig eben. In einem verwegenen Moment leihe ich mir auch so ein Ding nebst Anzug. Mühsam wurschtle ich mich in die pickige Neoprenkluft, Sonnenbrille aufgesetzt, Board unter den Arm geklemmt, hüftschwingend zum Strand. Auf dem Weg dorthin gerate ich in einen Pulk von Ronaldo-Typen: „Eh, Senhora…“ schreit einer laut, fuchtelt mit den Armen. Alle bleiben stehen, gefühlt sind es jetzt 50 Boys, die mich anstarren. Erst auf Portugiesisch, dann auf Englisch: „Sie haben Ihren Anzug falsch rum angezogen, so wird das nix. Der Reißverschluss muss hinten sein.“ Freundliches Gelächter. Ich schleiche von dannen.
Leser kochen für Leser
Raffaello-Schnitten
> Zutaten
Für Teig 1:
5 Eigelb
250 g Zucker
1 Packung Vanillezucker
125 ml lauwarmes Wasser
Für Teig 2:
300 g Mehl (oder 250 g Mehl und 50 g Kakaopulver)
1 Packung Backpulver
125 ml Sonnenblumen- oder Rapsöl
Für die Creme:
2 Becher Sauerrahm
100 g Staubzucker
2 EL Rum (optional)
1 Dose Ananas, abtropfen und kleinschneiden
1 Becher Sahne
> Zubereitung
Teig 1 mischen, schaumig rühren und Teig 2 zur Schaummasse hinzugeben. Fünf Eiweiß zu Schnee schlagen und darunterheben. Den Teig aufs Backblech gießen und im Backofen 25 bis 30 Minuten bei 175° C bei Umluft backen.
Währenddessen die Creme für den Belag anrühren. Alle Zutaten mischen und einen Becher Sahne steif schlagen und unterheben.
Den Kuchen abkühlen lassen, die Creme aufstreichen, mit Kokosflocken bestreuen und den Kuchen drei bis vier Stunden kaltstellen.
Anja Prosch sammelt derzeit als Praktikantin erste Erfahrungen in der „Brixner“-Redaktion. Die Raffaello-Schnitten bäckt ihre Mutter als Geburtstagskuchen. Kein Wunder, dass die junge Millanderin und ihre Geschwister dieses Rezept ausschließlich mit schönen Erlebnissen verbinden.
Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Du Idiot!
„Warum immer ich? Immer, immer trifft es mich!“, sagt der Franz, und er klingt dabei wirklich verzweifelt, „immer, versteht ihr?“ Einige Sekunden vorher war er noch bestens gelaunt und bot Frieda und mir sogar an, bei unserer halbautomatischen Maschine einen Kaffee für uns herunterzulassen. Nachdem er den Knopf gedrückt hatte, entschied die Kaffeemaschine aber, den Franz wieder einmal einem modernen Martyrium zu unterwerfen: Auf dem Display stand „Bitte Wanne entleeren!“, und weil ein einzelnes Martyrium nicht genug wäre, folgte daraufhin „Bitte Kaffeebohnen nachfüllen!“, und weil ein doppeltes Martyrium dem Sadisten immer noch nicht reichte, stand da plötzlich an seinem Display: „Jetzt brauche ich noch Wasser, du Idiot!“ – worauf der Franz endgültig hyperventilierte. Dabei hattest du noch Glück, sag ich, denn da hätte auch stehen können, dass die Nervensäge eine Grundreinigung verlangt. „Ich glaube, diese Maschinen haben längst eine eigene Persönlichkeit entwickelt“, sagt Frieda, „ihr Ziel ist es, uns psychologisch fertigzumachen“, worauf sie erschreckt aufspringt, weil exakt in diesem Moment der Staubsaugerroboter ihr piepsend über den Fuß gefahren ist – mit dem Befehl, den Staubbehälter zu entleeren und ihm gefälligst den Weg zur Dockingstation zu zeigen, du Idiot. Ich bin da längst abgehärtet, sag ich, denn schließlich hab ich heute schon den Kopierer und sämtliche Drucker mit Papier nachgefüllt, und der Aktenvernichter war auch voll – vom überraschenden Update des Betriebssystems ganz zu schweigen. Und jetzt ist auch noch der Akku dieser saublöden Tastat
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Sehen Sie die geplante Verfassungsreform eher kritisch?
RENATE GEBHARD, Kammerabgeordnete (SVP):
„Für uns als sprachliche Minderheit durchaus problematisch“
JA
Der Hintergrund:
Ministerpräsidentin Giorgia Meloni möchte die italienische Verfassung reformieren – und ist am 18. Juni mit einer positiven Abstimmung im Senat, der kleineren der beiden Kammern, dem Ziel einen kleinen Schritt nähergekommen. Einige Vorgänger waren mit demselben Anliegen bereits gescheitert. Die derzeitige Reform beinhaltet die Direktwahl des Präsidenten des Ministerrates, die Stärkung der Regierungsstabilität und die Abschaffung der Ernennung von Senatoren auf Lebenszeit durch den Präsidenten der Republik.
Bessere Regierbarkeit und mehr Stabilität – das sind die Zielsetzungen der aktuellen Verfassungsreform. Angesichts von sieben Regierungen allein in den letzten zehn Jahren und des konstanten Stellens der Vertrauensfrage, die eigentlich ein Ausnahmeinstrument sein sollte, ist die Reform ein legitimes Anliegen. Aber: Diese Reform hat Licht und Schatten. Die Stärkung des Regierungschefs oder der Regierungschefin durch die Direktwahl, die Einführung des Mehrheitsbonus und die Schwächung der Rolle des Staatspräsidenten können für uns als sprachliche Minderheit durchaus problematisch sein, wenn es nicht entsprechende Schutzmechanismen gibt. Fakt ist, dass diese Reform unabhängig von uns SVP-Parlamentariern kommt – oder auch nicht. Darauf haben wir mit fünf Parlamentariern auf 600 keinen Einfluss. Wenn sie nach der vom Gesetz vorgesehenen doppelten Lesung nur die einfache und nicht die Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht, gibt es auch noch ein Referendum. Dies wissend, haben wir versucht, entsprechende Schutzmechanismen einzubauen. Es ist bereits in erster Lesung im Senat gelungen, eine Klausel zum Vertretungsanspruch der sprachlichen Minderheiten auch in der Abgeordnetenkammer festzuschreiben. Die verfassungsrechtliche Verankerung dieses Grundsatzes auch für die Kammer ist ein autonomiepolitischer Erfolg und muss im anstehenden Wahlgesetz seinen Niederschlag finden. Dies verlangt viel Diplomatie und Verhandlungsgeschick.
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CHRISTIAN BIANCHI, Landesrat (Fratelli d’Italia): „Ausdruck von Transparenz und Respekt gegenüber der Wählerschaft“
NEIN
Die Abstimmung im Senat war nur ein erster Schritt; der Text muss jetzt noch von der Abgeordnetenkammer und danach in zweiter Lesung mit absoluter Mehrheit sowohl vom Senat als auch von der Kammer genehmigt werden, damit ein Referendum abgehalten werden kann. Mit dieser Neuausrichtung der Verfassung kann die Bevölkerung den Präsidenten des Ministerrates direkt wählen. Damit soll verhindert werden, dass diese Schlüsselfigur aufgrund von politischen Kompromissen besetzt wird, was des Öfteren nicht dem Willen der Bürgerinnen und Bürger entsprach. Im Wahlkampf wissen die Wähler bereits von Anfang an, wer der Präsidentschaftskandidat ist, und die Entscheidung, die sie mit ihrer Stimme treffen, muss respektiert werden. Wir haben oft erlebt, dass technische Regierungen gebildet wurden, die kein Bürger je wollte, oder dass sich die Mehrheiten und Mehrheitsverhältnisse während einer Legislaturperiode geändert haben. Der neue Verfassungstext sieht die Direktwahl des Präsidenten des Ministerrates, einen Mehrheitsbonus, das Verbot der Ernennung neuer Senatorinnen und Senatoren auf Lebenszeit und Neuwahlen vor, falls der Präsident mit einer Misstrauensabstimmung zu Fall gebracht wird. Ich finde, dass diese Maßnahmen Ausdruck von Transparenz und Respekt gegenüber der Wählerschaft und ihren Entscheidungen sind – und das Ziel verfolgen, die Stabilität künftiger Regierungen sowie eine stärkere Beteiligung der Bevölkerung zu garantieren.
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Wie verändern uns Smartphones?
UMFRAGE: Smartphones spielen im Alltag eine wichtige Rolle. Wo sehen die Menschen positive oder negative Aspekte in ihrer Nutzung? Der „Brixner“ hat sich umgehört.
„In der Bar sitzen alle an ihrem Tisch, und keiner redet mehr. Es wird unpersönlicher“, findet Melanie Leitner. „Man schreibt oft hin und her, bevor man etwas anspricht. Aber das Positive an Smartphones ist, dass man länger überlegen kann, was man zurückschreiben will.“
„Jeder ist mehr für sich allein und beschäftigt sich mit dem Smartphone. Da sieht man sogar Liebespärchen, bei denen jeder in seiner Welt ist. Das Aufeinander-Zugehen wird stark reduziert.“ Peter Dorfmann selbst hat kein Smartphone, sondern ein Handy, das er geschenkt bekommen hat und mit dem er vollauf zufrieden ist.
Lili Thümecke ist froh über ihr Smartphone, weil „man damit jeden erreichen und jederzeit telefonieren kann.“ Dennoch findet auch sie, dass „es weniger direkte Kommunikation gibt, denn man nutzt eher die sozialen Medien oder Whatsapp, um miteinander zu kommunizieren.“
Hannes Fischnaller erklärt, dass „das Handy die Möglichkeit bietet, mit Leuten in Kontakt zu bleiben, von denen man räumlich getrennt ist. Das ist ein positiver Aspekt. Negativ ist sicherlich, dass die persönlichen Gespräche weniger geworden sind, seit sich das Smartphone durchgesetzt hat.“
„Das Smartphone ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Wie bei jedem Gerät, hängt es davon ab, was man damit macht, denn man kann es negativ und positiv einsetzen“, findet Günther Stampfl. „Man hat das ganze Wissen in der Tasche, was unglaublich ist. Aber wenn man nur spielt, Konversationen vermeidet oder sich abkapselt, dann könnte es negativ sein.“
„Das Smartphone hat den Vorteil, dass man sich gegenseitig schreiben kann“, meint Elena Perathoner. Zugleich hat aber auch sie persönlich die Erfahrung gemacht, die viele beobachten: „Wenn man in einer Gruppe ist, dann schaut man aufs Smartphone und redet nicht mehr so viel miteinander.“
„Die Sache ist nicht so einfach“, meint Christoph Hofer. „Das Smartphone verändert insofern die Kommunikation, dass Leute weniger miteinander sprechen, wenn sie zusammen sind. Anstatt in den Restaurants mit kostenlosem WLAN zu werben, sollte ein Störsender eingebaut werden, um Leute, die am selben Tisch übers Handy kommunizieren, zum Reden zu zwingen.“
„Man sollte den persönlichen Kontakt immer in den Vordergrund stellen und sich nicht nur schriftlich, sondern auch mündlich austauschen“, sagt Manuela Bacher. „Miteinander zu reden ist wichtig. Schlimm finde ich es, wenn Leute in einem Restaurant schauen, ob eine neue Mitteilung eingetroffen ist, die offensichtlich wichtiger ist als die andere Person am Tisch.“
Diese sehr exklusive Wohnanlage mit 12-15 Einheiten wird in der Battististraße 62, Brixen errichtet. Zum Verkauf stehen in hochwertiger Bauausführung lichtdurchflutete Zwei-, Drei- u. Vierzimmerwohnungen sowie Penthousewohnungen als Vier- und Fünfzimmerwohnung.
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Musik im Herzen
KULTUR: Die Brixner Initiative Musik und Kirche und der Kulturverein Brixen Musik, zwei wichtige Vereine der Domstadt, schlossen sich im vergangenen Jahr zu einer Stiftung zusammen. Ein Blick auf die Hintergründe und das kommende Konzertprogramm.
Sie treten in renommierten Konzerthäusern in aller Welt auf und kommen doch gerne und manche durchaus auch regelmäßig nach Brixen: Die Rede ist von hochkarätigen Musikerinnen und Musikern, die Menschen an den verschiedensten Orten mit besonderen Konzerterlebnissen verbinden. Ob der Dresdner Kreuzchor oder der Helsinki Chamber Choir, der Kammerchor Stuttgart oder das Armida Quartett, die Wiener Sängerknaben oder die Regensburger Domspatzen, die Pianistin Beatrice Rana oder Bariton Thomas Quasthoff – die Liste ist lang. Seit Jahrzehnten holen zwei Vereine diese Künstlerinnen und Künstler hierher: die 1988 gegründete Brixner Initiative Musik und Kirche und der Kulturverein Brixen Musik. 2023 schlossen sich beide Vereine zur Stiftung Musik Brixen zusammen. Es war ein Schritt, der für das Publikum geräuschlos im Hintergrund ablief und den beiden Vereinen neben viel Arbeit eine gehörige Portion Aufbruchstimmung brachte – ein Schritt, der beiden bisher getrennt agierenden Vereinen eine sichere, gemeinsame Zukunft und Entfaltungsmöglichkeiten geben soll, ohne
ihre bisherige Tätigkeit und Schwerpunktsetzung grundlegend zu ändern. „Ich glaube, dass die Neuorganisation gut gelungen ist“, sagt Paul Gasser, Präsident der Stiftung und vormals Präsident der Brixner Initiative Musik und Kirche. „Claudia Messner, damals Präsidentin des Kulturvereins Brixen Musik und jetzt Vizepräsidentin der Stiftung, und ich waren die treibenden Kräfte. Wir wollten diese beiden für Brixen wertvollen Kultureinrichtungen so aufstellen, dass sie eine gesicherte Zukunft haben. Dabei ist es uns gelungen, alle handelnden Personen aus beiden Vereinen einzubinden.“
„Die große Schwester“
Die Organisation von Konzerten klassischer Musik gehörte zu den Hauptaufgaben des Kulturvereins Brixen Musik. Gerade in den letzten Jahren gelang es Claudia Messner, die Christina Mader Magagna im Jahr 2015 als Präsidentin nachgefolgt war, zusammen mit dem Vorstand, wichtige neue Impulse zu setzen – zum Beispiel mit den Schüler-
konzerten. „Es zeigte sich jedoch, dass man als kleiner Verein schnell seine Grenzen erreicht, wenn man sich weiterentwickeln möchte. Und aufgrund der Tatsache, dass es mit Musik und Kirche eine ‚große geistliche Schwester‘ gegeben hat, war es für mich naheliegend, dass man sich gemeinsam über die Zukunft Gedanken macht – umso mehr, da viele Akteure in beiden Vereinen dieselben waren. Wir wollten jedoch keinesfalls einen Schlussstrich unter unsere Tätigkeit ziehen. Im Austausch und auch in der Diskussion ist es uns gelungen, unsere jeweils eigenen Identitäten zu bewahren, unsere ehrenamtlichen Akteure einzubinden und einen gemeinsamen Konsens für den Zusammenschluss und die Gründung der Stiftung zu finden“, so Messner.
Fortführen, was gut war
Die 2023 gegründete Stiftung Musik Brixen sieht – so steht es auf der Website – „ihre Hauptaufgabe in der Organisation von Konzerten geistlicher und klassischer Musik“, und sie führt damit weiter, was gut war. Das Publikum selbst soll keinen Bruch spüren. Der gemeinsame Internetauftritt führt beide Sparten gleichberechtigt an: Musik und Kirche, das weiterhin für geistliche Musik steht, und Musik Kultur mit seinem breiten Angebot an klassischer Musik. „Beide befinden sich unter dem gemeinsamen Dach der Stiftung Musik Brixen, auch wenn wir zum Teil unterschiedliche Zielgruppen mit unseren Programmen ansprechen“, führt Claudia Messner an, und Paul Gasser fügt hinzu: „Durch die breitere Aufstellung erreichen wir vielleicht noch mehr Brixner Publikum als bisher.“
p MUSIKERLEBNISSE: Seit Jahrzehnten finden die sakralen Konzerte im Dom ein begeistertes Publikum
Wesentliche Änderungen betreffen also nicht die bestehenden und künftigen Zuhörerinnen und Zuhörer, sondern den derzeit 17-köpfigen Stiftungsrat, dessen Mitglieder allesamt „eine bestimmte Funktion in der Brixner Gesellschaft wahrnehmen“, wie Paul Gasser es formuliert. Dazu gehören zum Beispiel der Direktor der Musikschule Hans Peter Stifter, Domkapellmeister Andrea Tasser und Heinrich Walder als Vorsitzender des Verbandes der Kirchenmusik Südtirol. Die Funktion als Stiftungsrat ist zeitlich gekoppelt an die Funktion, die sie derzeit in der Gesellschaft wahrnehmen. Verliert ein Stiftungsrat diese Position oder wird er 70 Jahre alt, dann scheidet er bei der nächsten Vollversammlung aus dem Rat aus. Paul Gasser erläutert die Überlegungen, die hinter dieser neuen Regelung stehen: „Wir möchten dadurch möglichst breit in der Gesellschaft von Brixen und Umgebung verankert sein, und außerdem findet so eine dauernde Erneuerung und Verjüngung statt. Dadurch ist, so denke ich, eine Kontinuität für die Zukunft sichergestellt.“
Gemeinsam an einem Strang ziehen
Seit über 40 Jahren ist einer aus dem Brixner Musikleben nicht mehr wegzudenken: Konrad Eichbichler. Zunächst für den Kulturverein Brixen aktiv, war und ist er wohl für viele wie kein anderer das Gesicht von Musik und Kirche – seit der Gründung im Jahr 1988, damals noch mit Heinrich Psaier als Präsident. Er ist musikalisch unglaublich versiert und auch überall dort zur Stelle, wo es ganz konkret um die Umsetzung und Durchführung von Konzerten geht. Schließlich sind viele helfende Hände notwendig, bis das Publikum Platz genommen hat und die Musikerinnen und Musiker auf dem Podium stehen.
Die künstlerische Leitung liegt ebenfalls seit Anfang an in den bewährten Händen von Josef Lanz, und zwar sowohl für die Programmgestaltung von Musik und Kirche als auch vom Kulturverein Brixen Musik. Beide – Eichbichler
und Lanz – scheinen sich auch noch nach Jahren an jedes einzelne Konzert zu erinnern: an die Stimmung im Dom, an ganz besondere Erlebnisse, an überraschende und berührende Momente für die Veranstalter und das Publikum.
Konzerte statt Events
Die Geschichte von Musik und Kirche, die Jahresprogramme und die Themen der Symposien kennt Josef Lanz wie seine Westentasche. Und gedanklich ist er, der Planer, bereits im Jahr 2026. Das Konzertprogramm für 2025 ist bereits unter Dach und Fach. Drei Punkte sind es im Wesentlichen, die das Programm bestimmen: „Am Anfang steht die geistige Planung. Dann überprüfe ich, ob es umsetzbar ist, ob es Ausführende in den gewünschten Bereichen gibt und ob man sich die auch leisten kann.“ Und damit ist auch schon der dritte Punkt angesprochen: das Budget. „Wenn etwas zu teuer ist“, so Lanz, „muss man versuchen, andere Interpreten zu finden – oder einen Ausgleich zwischen teureren und günstigeren Konzerten.“ Es ist ein Arbeitsprozess, der ihn immer wieder von vorne beginnen lässt. Wichtig ist ihm, dass der Inhalt, der Anlass und der Rahmen stimmig sind; „Events“ sind ihm suspekt.
Und der Erfolg gibt Josef Lanz unbedingt recht: Brixen wird mittlerweile als ein Zentrum der geistlichen Musik wahrgenommen. Das Renommee, das die Veranstalter über Jahre aufgebaut haben, kommt selbstverständlich auch der aktuellen Programmplanung zugute. Hochqualifizierten Ensembles ist Brixen ein Begriff, und dies öffnet Türen, was man sich gut vorstellen kann. „Gegenseitiges Vertrauen ist
Großer Festumzug am Sonntag!
Großer Festumzug am Sonntag!
Großer Festumzug am Sonntag!
p Paul Gasser: „Wir wollten die Zukunft der beiden Vereine sichern“
Großer Festumzug am Sonntag!
wichtig“, unterstreicht Josef Lanz sein berufliches Credo, „und zu vielen besteht seit langem eine enge Beziehung.“ Und noch etwas ist Lanz wichtig: „Ich glaube, dass Musik und Religion im Menschen drinnen ist. Nicht die Konfession, aber Religion an sich. Und die Musik, auf
12., 13., 14. Juli 2024 in St. Peter, Villnöß
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Großer Festumzug am Sonntag!
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12., 13., 14. Juli 2024 in St. Peter, Villnöß
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geführt in unseren Kirchen, wirkt unglaublich. Das liegt dann nicht an uns, sondern an der Sache selbst.“
Apropos Vertrauen: Das besteht auch zwischen dem Publikum und den Organisatoren. Zwar war früher vielleicht manchmal mehr Raum für Versuche, weil „der Mensch nicht so sehr auf große Aufführungen fokussiert war wie heute“, wie Lanz es formuliert. Dennoch: Das Publikum in Brixen ist nach wie vor aufgeschlossen, es geht mit und lässt sich auf Neues ein. Man dürfe, so Lanz, sein Publikum nicht unterschätzen: „Es spürt gute Qualität, sowohl bei den Interpreten als auch bei den Kompositionen.“
Konzerte sind
Gemeinschaftserlebnisse
Was keine noch so gute Musikanlage zuhause spürbar machen kann, ist das gemeinsame Erleben von live gespielter und gesungener Musik. Das gibt es nur im Konzertsaal genauso wie in der Kirche. Für dieses besondere Gefühl bietet die Stiftung Musik Brixen das ganze Jahr hindurch ein passendes Programm.
Fast 30 Konzerte sind es inzwischen, mit geistlicher und weltlicher Musik. Breiter Raum wird auch einheimischen Kunstschaffenden und Ensembles gegeben: „Die Konzerte von Musik Kultur beispielsweise werden zur Hälfte von Südtiroler und Tiroler Künstlern bestritten“, erzählt Eichbichler, „und erst Anfang Mai fand das Konzert mit dem Vocalensemble AllaBreve im Brixner Dom großen Zuspruch.“
Verbunden wird diese Mischung aus hochkarätigen internationalen Ensembles und einheimischen Musizierenden mit der besonderen Atmosphäre in den verschiedenen Kirchen, wie dem Dom, der Liebfrauenkirche, der Kirche des Priesterseminars oder auch der Millander Freinademetzkirche, die schon lange mehr als nur den Rahmen für die Konzerte bilden, sondern vielmehr Teil derselben sind. Geistliche Musik hat in der ehemaligen Bischofsstadt Tradition.
Dass diese Tradition auch künftig weiterbestehen wird, ist der Stiftung Musik Brixen ein wichtiges Anliegen. Gerade der ehemalige Kulturverein Brixen Musik engagiert sich schon seit Jahren dafür, Kindern und Jugendlichen die Welt der klassischen Musik näher zu bringen. Die Schülerkonzerte sind bestens besucht, und der Kontakt zu den Ausführenden ist so eng wie nur selten. „Es ist wunderbar zu sehen, welche Fragen die Schüler den Musikern stellen, wie sie sich für die Instrumente, die Musik, für das Leben der Interpreten interessieren und begeistern“, erzählt Eichbichler. Hier erleben sie die Ausführenden hautnah, von einer menschlichen Seite. Dass junge Menschen natürlich auch in den „normalen“ Konzerten willkommen sind, sollte eigentlich nicht eigens erwähnt werden müssen.
Verjüngt haben sich zum Teil auch die Interpreten. Die renommierte Audi Jugendchorakademie oder das Bayerische Landesjugendorchester, eines der besten Jugendorchester Deutschlands, sind auch im heurigen Sommer wieder hier in Brixen zu Gast: Mozarts Requiem und Ave Verum sowie seine Große Messe in c-moll stehen auf dem Programm der Audi Jugendchorakademie. Die 70 jungen Sängerinnen und Sänger werden mehrere Tage in Brixen bleiben und hier unter der Leitung von Martin Steidler auch proben. Im Dom werden sie zusammen mit der Akademie für Alte Musik Berlin zu hören sein, einem der vielen renommierten Ensembles, mit denen die Audi Jugendchorakademie regelmäßig zusammenarbeitet.
Das Bayerische Jugendorchester hingegen wird unter der Leitung von Nicolas Rauss Werke von Ottorino Respighi, Bohuslav Martinů, Richard Wagner und Richard Strauss aufführen. „Die jungen Musizierenden sind erst 13 bis 20 Jahre alt, und es ist jedes Mal aufs Neue beeindruckend zu erleben, auf welch hohem musikalischen Niveau sie sich bewegen“, erzählt Eichbichler. Und gerade ihre Begeisterung für die Musik, die sie so authentisch nach außen zeigen und leben, der sprichwörtliche Funke zwischen den Ausführenden und dem Publikum, springt im Dom über.
t Konrad Eichbichler: „Gerade die Atmosphäre einer Kirche als Aufführungsort ist unglaublich“
Sommerfestival mit großer Bandbreite
Traditionell steht am Beginn des Sommerfestivals Renaissancemusik auf dem Programm, die laut Josef Lanz im wahrsten Sinne des Wortes eine Renaissance erlebt hat und beim Publikum gut ankommt. Unter dem Motto „Das Hohelied in der Musik der Renaissance“ wird am 11. Juli das Ensemble De Labyrintho unter Walter Testolin im Dom auftreten – mit Werken von Orlando di Lasso, Heinrich Isaak, Giovanni Pierluigi da Palestrina und Jacob Clemens non Papa.
Sich ins 17. Jahrhundert entführen zu lassen ermöglicht die Marienvesper in der Liebfrauenkirche am 20. Juli: Zwei Solistinnen, das Ensemble Octovox, das La Folia Barockorchester und Domorganist Franz Comploi werden unter der Leitung von Domkapellmeister Andrea Tasser Musik aufführen, deren Noten in Bibliotheken und Archiven von Brixen entdeckt wurden.
Anlässlich des heurigen 200. Geburtstages von Anton Bruckner darf auch dieser große österreichische Komponist in Brixen nicht zu kurz kommen. Die Ausführenden wurden bewusst ausgewählt, wie Josef Lanz näher ausführt: „Die Pilsner Philharmoniker unter Remy Ballot, einem unglaublich guten Brucknerdirigenten, haben für ihre CD-Einspielung aller Bruckner-Sinfonien viele Preise bekommen.“ Im Brixner Dom wird am 16. August die Sinfonie Nr. 5 in B-Dur zu hören sein.
Gut zwei Wochen später steht am 5. September ein weiterer musikalischer Höhepunkt auf dem Programm: Beethovens weltberühmte Neunte. „Eigentlich war sie im
Beethovenjahr 2020 vorgesehen und konnte damals leider wegen der Corona-Pandemie nicht aufgeführt werden“, erinnert sich Josef Lanz. Da sie genau vor 200 Jahren ihre Uraufführung erlebte, passt sie aber auch heuer bestens ins Programm, und die Freude, das ausgefallene Konzert nachholen zu können, ist bei den Veranstaltern groß. Und nicht zuletzt ist der Finalsatz „Freude schöner Götterfunken“ aus der Sinfonie, besser bekannt als Europahymne, als Leitmotiv für Frieden und Völkerverständigung, heute angesichts der Kriege in der Welt aktueller denn je. Wieder wird die Jugend auf der Bühne stehen: Das Bundesjugendorchester und der Weltjugendchor unter der Leitung von Jörn Hinnerk Andresen tragen auf ihrer Tournee diese Friedensbotschaft in die Welt hinaus.
Das Armida-Quartett muss man in Brixen nicht mehr vorstellen, war es doch bereits mehrmals als Mozart-Interpret zu Gast – dieses Mal erneut mit zwei Mozartquartetten und einem Streichquartett von Marco Nikodijević, einem zeitgenössischen Komponisten aus Serbien.
Offen für neue Klänge
Überhaupt ist es der Stiftung Musik Brixen ein Anliegen, offen für zeitgenössische Kompositionen zu sein. Vor allem das Programm von Musik Kultur macht dies vor, zuletzt etwa im Jänner mit dem Ensemble Chromosom und Reinhilde Gamper an der Zither, das vorwiegend Werke der beiden Südtiroler Komponisten Manuela Kerer und Hannes Kerschbaumer zu Gehör brachte. Mit zeitgenössischer Musik wird es auch im Herbst weitergehen, wenn György Ligetis „Mystére du macabre“ am 3. November oder sein „Hungarian Rock“ und John Adams „Hallelujah Junction“ am 16. November aufgeführt werden – ersteres vom Ensemble Windkraft und der Sopranistin Maria Eleonora Caminada, letztere vom Klavierduo Andrea Dindo und Andrea Rebaudengo.
Musik zu den Menschen bringen
Nicht alle Konzerte finden in Brixen statt: In Sterzing, zum Beispiel, werden die Wiltener Sängerknaben und die Academia Jacobus Stainer mit Claudio Monteverdis
p Claudia Messner: „Wir sprechen mit unseren Programmen zum Teil unterschiedliche Zielgruppen an“
t Josef Lanz: „Das Publikum spürt gute Qualität bei den Interpreten und bei den Kompositionen“
Marienvesper am 12. August Station machen. Konzerte wird es auch in Bozen, Reischach und Innichen geben, und das schon lange bestehende enge Verhältnis zum Collegium Musicum Bruneck und der Streicherakademie Bozen bringt diese beiden im Herbst wieder nach Brixen – dieses Mal mit Haydns Oratorium „Die Schöpfung“. Auch ein Ensemble des Haydn-Orchesters von Bozen und Trient wird im heurigen Sommer, nicht zum ersten Mal, in Brixen ein Open-Air-Konzert geben.
Wissenschaft und Forschung
Zu einem Fixpunkt in Brixens Kulturangebot hat sich das jährlich im Oktober stattfindende Symposium entwickelt: Heuer wird es im Zeichen des Jahresregenten Anton Bruckner stehen. Wieder konnten namhafte Wissenschaftler und Künstler gewonnen werden, und für die Organisatoren sollen die Vorträge und Konzerte auch für Laien verständlich und attraktiv sein. Auch die Förderung von Forschung ist Zweck der Stiftung. So steht immer wieder Musik aus Südtiroler Archiven auf dem Programm der Konzerte. In Zusammenarbeit mit den Tiroler Landesmuseen wird Orgelmusik auf historischen Orgeln dokumentiert und von Peter Walder auf CD eingespielt; vier CDs sind bereits erschienen.
„Gerade die Atmosphäre einer Kirche ist unglaublich“, schwärmt Eichbichler von den Aufführungsorten, „diese Rückmeldung bekommen wir auch von den Ausführenden.“
Brixen kann gerade in puncto sakraler Musik auf eine lange Tradition zurückblicken. Das mag ein Grund dafür sein, dass viele Musizierende immer wieder gerne in die ehemalige Bischofsstadt kommen und dass sich das Publikum immer wieder aufs Neue einlässt auf vertraute und ungewohnte Klangerlebnisse. Die Stiftung Musik Brixen wird weiterhin für eine breite Facette hochwertiger Konzerte sorgen.
johanna.bampi@brixner.info
Freilichttheater mit Tradition
THEATER: Die Geierwally! Wer hat nicht sofort Bilder dazu im Kopf? Mit dieser besonderen Frauengestalt feiert das Eisacktaler Volkstheater im Juli sein 40-jähriges Bestehen.
Der Kern der Handlung ist schnell erzählt. Dennoch legt Autor Felix Mitterer in seiner Bühnenfassung zahlreiche Schichten frei. Und so wirkt dieser Stoff aus dem 19. Jahrhundert noch heute, zeigt sich zeitlos in seiner Aktualität.
Walburga Stromminger ist die einzige Tochter des reichsten Bauern in einem Tiroler Dorf, schön und willensstark. Als einzige unter Männern erklärt sie sich bereit, das Nest des Geiers auszuheben und nimmt das Jungtier an sich. Beeindruckt vom Mut der „Geierwally“, hält der Nachbar Vinzenz Gellner bei ihrem Vater um ihre Hand an. Doch Walburga hat ihr Herz schon lange an den BärenJosef verloren. Sie widersetzt sich den Plänen des Vaters, wird von ihm verprügelt und in die Berge verbannt. Nach dessen Tod kehrt sie als Bäuerin zurück ins Dorf. Doch hier hat sich an den sozialen Rollen und traditionellen Denkmustern nichts geändert.
„Die Entscheidung für dieses Stück“, so Ulrich Kofler, Obmann des Eisacktaler Volkstheaters, „fiel schon vor längerer Zeit.“ Und auch Regisseur Claus Tröger schwärmt von Felix Mitterer: „Er hat eine tolle dramaturgische Fassung geschrieben, die spannend ist und viele Inszenierungsmöglichkeiten offenlässt.“ Gerade der Spielort in Neustift biete alles, was man für so ein Stück braucht: „Die Bühne ist 40 Meter breit, es gibt Raum für eine Gasthausszene, für einen Bauernhof, einen acht Meter hohen Turm, einen Erker…“, so Tröger. Gespielt – und geklettert – wird dieses Mal vor der malerischen Fassade des Oswald-vonWolkenstein-Hauses hinter dem Schülerheim.
Was im Gespräch mit dem Regisseur Claus Tröger, dem Obmann Ulrich Kofler und dem Vizeobmann Joachim Mitterutzner schnell deutlich wird, ist wohl genau das, was das Eisacktaler Volkstheater eigentlich ausmacht:
die echte Begeisterung, mit der das Wagnis Theater angepackt wird. Und das inzwischen schon seit 40 Jahren.
Peter Mayr im Kutscherhof
Begonnen hat die Geschichte des Eisacktaler Volkstheaters im Jahr 1984. Anlässlich des Tiroler Gedenkjahres stellte der Bezirk Eisacktal des Südtiroler Theaterverbandes, der damals noch Bund Südtiroler Volksbühnen hieß, eine gemeinsame Freilichtaufführung auf die Bühne. Die Wahl fiel auf das Stück „Peter Mayr oder der Wirt an der Mahr“ von Hans Renz; Regie führte Peter Mitterutzner, gespielt wurde im Brixner Kutscherhof. „Damals haben neben Schauspielenden verschiedener Eisacktaler Bühnen auch die Schützenkompanie Peter Mayr Brixen, die Bürgerkapelle Brixen und die Musikkapellen von St. Andrä, Afers und Pfeffersberg mitgemacht“, erzählt Ulrich Kofler.
Der Eindruck, den die Aufführung sowohl beim Publikum als auch bei den Mitwirkenden hinterließ, war groß. Von nun an wollte das Eisacktaler Volkstheater alle zwei Jahre eine gemeinsame Produktion realisieren. Das ist auch gelungen: Mit Ausnahme des Pandemiejahres 2020, als alles abgesagt werden musste und als Saalaufführung 2021 nachgeholt wurde, verzaubern die Eisacktaler ihr Publikum kontinuierlich im Zweijahresrhytmus. Zuerst traten sie noch an wechselnden Spielorten auf, bis sie 1996 Schloss Feldthurns für sich entdeckten; nun sind sie zum zweiten Mal im Kloster Neustift zu Gast. Bei der Auswahl der Stücke zeigt das Eisacktaler Volkstheater eine sichere Hand, wechselt zwischen verschiedenen Genres und Autoren, die Namen wie Johann Nestroy, Federico Garcia Lorca, Franz Kranebitter, Hugo von Hofmannsthal, Carlo Goldoni und zuletzt Michael Niavarani umfassen.
Ulrich Kofler: „Das Eisacktaler Volkstheater gibt allen Theaterbegeisterten des Bezirks die Möglichkeit, Teil einer großen Produktion zu sein“
„Ein Dolomitenwestern“
Doch zurück zur heurigen Produktion. 33 Bühnen zählt der Bezirk Eisacktal. „Wir haben eine große Auswahl. Nicht nur bei den Spielenden, sondern auch für Technik oder Maske können wir aus einem vollen Pool schöpfen“, erzählt Kofler davon, wie buchstäblich ein ganzes Tal dieses Freilichttheater trägt. „Zugleich“, so unterstreicht er, „geben wir allen die Möglichkeit, in einer professionelleren Struktur Theater zu spielen, als das oft im eigenen Ort möglich ist. Wir machen eine Produktion, die eine Bühne allein vielleicht nicht stemmen kann.“
Joachim Mitterutzner, der so wie die anderen Mitwirkenden viel Freizeit in Proben und Aufführungen steckt und vor zwei Jahren in Michael Niavaranis Komödie den Romeo spielte, ist zweifelsohne vom Theatervirus infiziert und schwärmt von der positiven Stimmung im Team und dem bestens organisierten Drumherum: „Das Eisacktaler Volkstheater gibt mir die Möglichkeit, mit guten Regisseuren zu arbeiten, die eine kleine Bühne vielleicht nicht verpflichten kann. Ich komme zu den Proben und Aufführungen, und alles ist organisiert: von den Kostümen bis zur Maske. Ich kann mich voll auf mein Spiel konzentrieren.“
Den hochmotivierten Schauspielern stellt Claus Tröger, der zum ersten Mal mit dem Eisacktaler Volkstheater arbeitet, ein gutes Zeugnis aus: „Ich treffe auf eine Truppe, die neugierig vor mir sitzt und große Lust am Spielen mit-
bringt. So macht Theater Spaß!“ Zusammen mit dem Ensemble formt er aus dem Stück „einen Dolomitenwestern, mit Platz für Spaß und Spannung.“ Wer sich die Geierwally als rührseligen Heimatfilm vorstellt, wird in Neustift ganz andere Facetten dieser Geschichte kennenlernen.
Unter freiem Himmel
Insgesamt elf Vorstellungen stehen auf dem Plan; Premiere ist am 5. Juli. Für die Beteiligten stehen bereits seit Wochen je nach Rollenumfang fast täglich Proben an. Über 25 Sprechrollen gibt es heuer, Kinder und Statisten werden auf der Bühne stehen – allesamt Laienschauspielerinnen und -schauspieler. Patrizia Hainz ist in der Titelrolle zu sehen. Sogar der Geier ist besetzt: Alessandra Luciani haucht ihm auf beeindruckende Weise Leben ein. „Sie fliegt schon fast“, zollt Mitterutzner, der den unerbittlichen Vater der Geierwally spielt, seiner Kollegin Respekt.
Claus Tröger: „Es macht Spaß, mit diesem hochmotivierten Ensemble zu arbeiten“
Sie alle leben in Neustift ihren Theatertraum und freuen sich auf die besondere Atmosphäre des Freilichttheaters, auf ein offenes und interessiertes Publikum, auf Begegnungen mit Menschen und auf laue Sommerabende – kurz: auf ein gemeinsames Sommermärchen. johanna.bampi@brixner.info
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THEATER
Scheining im Tschumpus
z Zum neunten Mal lädt der Verein Theakos zu einem vielseitigen Kulturprogramm hinter Gittern. Den Anfang macht dabei die Eigenproduktion – und die soll das Publikum zum Gruseln bringen: Mit „Scheining im Tschum-
AUSSTELLUNG
pus“, angelehnt an den Romanklassiker von Stephen King und dem legendären Film „The Shining“ von Stanley Kubrick, wagt sich das Tschumpus-Team in die Welt des Grusels und Schauder. Dietmar Gamper hat sich
Den Mühlsaal bewohnen
z Man möchte sich sofort auf einen Hocker setzen, die Menschen draußen beobachten und den Mühlsaal mit dem offenen Dachstuhl und den bunten Farbklecksen auf dem Boden auf sich wirken lassen. Kunst ist diesem Ambiente nicht fremd, und der Ateliercharakter wirkt in der von Elisa Barison kuratierten Ausstellung „Abitarsi“ nach. Ingrid Horas Hocker stehen direkt vor dem raumbeherrschenden Fenster, also dort, wo sich die Stille des Raumes mit der Dynamik von draußen vermengt. Fest verankert wirkt der von Stühlen umgebene
Tisch aus dicken Nussholzbrettern von insalata-mista studio. Unterschiedliche Wesen treten aus Barbara Tavellas orange und rot schimmernden Farblandschaften hervor und sind im Übrigen die einzigen Farbtupfer im Raum. Arianna Moroders zarte Stoffbahnen bilden einen Rückzugsort im Raum, und Theresa Bader schuf mit ihrem Teppich aus der Wolle von Bergschafen eine wohnliche Insel inmitten des Mühlsaals. Die dunkle Schafswolle für Baders Hocker stammt sogar von den Alpinen Steinschafen des klostereigenen Hofes in Riol. Tobias Tavella baute
Arbeiten des Brixner Künstlers Hartwig Thaler sind noch bis zum 13. September im Rathaus von Lajen zu sehen. Die Initiative „Kunst im Gange“ organisierte die dortige Ausstellung.
der Stückadaption und Regie angenommen, der Österreicher Markus Weitschacher ist in der Hauptrolle zu sehen, und erstmals wird die Eigenproduktion mit einem eigenen Soundtrack (Simon Gamper) ausgestattet. „Schaurig bis lustig, vielleicht auch ein bisschen chaotisch“ soll es werden, und Dietmar Gamper verspricht „anthroposophisch mediale Impromethoden“. Das Stück wird mit Premiere am 28. Juni an elf Abenden im Juli aufgeführt; im August finden keine Aufführungen von „Scheining im Tschumpus“ statt. Dafür gibt es ein ausführliches Rahmenprogramm, das von Swing-Konzerten über Techno, von Kindertheater über Poetry-Slams und Late-Night-Shows bis zum Solokabarett reicht. Bei Regen werden die Gastprogramme ins Astra übersiedeln. Kartenreservierungen entweder online über www.tschumpus.com oder telefonisch montags bis freitags von 13 bis 14 Uhr: 388 7770077. av
in seine Installationen Ausrangiertes aus dem Kloster mit ein und schuf so einen besonderen Bezug zum Ort. Paul Thuile stellt sich mit seinen Zeichnungen mit Motiven aus dem Stift am deutlichsten in die Reihe der Künstler, die seit
Markus Gasser, Sergio Sommavilla und Hartwig Thaler sind drei der insgesamt 19 nationalen und internationalen Künstler, die derzeit in der Ausstellung „SculpGarden“ Skulpturen aus Stein, Holz, Beton, Metall und anderen Materialien im Staudenparadies in Köstlan ausstellen.
Jahrhunderten Räume des Klosters ausgestalteten. Mit dem Auftrag an heutige Kunstschaffende, Werke für den Mühlsaal zu kreieren, knüpfte das Stift an diese Tradition an. job Für eine Ausstellung im Ait Architektur Salon Hamburg entwickelten sechs Architekturbüros zusammen mit sechs Künstlern ihre Visionen von Südtirols Landschaft und Kultur, darunter das Atelier bergmeisterwolf (mit Michael Fliri) und Josef Rainer (mit CeZ Architekten).
„Bilder
im Kopf“
DANIEL ANDREW WUNDERER, Brixner Drehbuchautor und Filmemacher, über seinen preisgekrönten Dokumentarfilm „Flash Wars“ – und seine Leidenschaft für Comics.
Herr Wunderer, wie sind Sie zum Dokumentarfilm gekommen?
Ich wollte eigentlich schon immer zum Film, wusste aber nicht, wie ich das angehen sollte. Während meines Geschichtestudiums lernte ich dann den Dokumentarfilmer Fritz Moser kennen, der mir meine ersten Jobs gab. Das ist jetzt über 15 Jahre her. Der Dokumentarfilm ist als Medium heute wichtiger denn je. Zugleich zieht es mich aber auch immer wieder zur Fiktion.
Ihre Arte-Doku „Flash Wars“ war für den österreichischen FranzGrabner-Preis nominiert, und im
Juni bekamen Sie dafür den Medienethik-Award META der Hochschule der Medien in Stuttgart. Was behandelt diese Doku?
Es geht um Roboter und künstliche Intelligenz im Krieg. Ein sehr komplexes Thema, aber ich glaube, dass wir da einen Nerv getroffen haben. Rund drei Millionen Menschen haben den Film auf den verschiedenen Arte-Plattformen bereits gesehen, und der Film wird in die ganze Welt verkauft. Das freut mich sehr, denn da steckt viel Arbeit drin. Und es ist schön, dass sich die Leute mit komplexen ethischen Fragen beschäftigen.
Woran arbeiten Sie derzeit?
Momentan schreibe ich Comics. Einer ist eine Art HorrorWestern mit dem Titel „Rain/Fall“, der andere eine Fortsetzung zu meiner 2022 erschienenen Arbeit „Acid Accessories“. Mich reizt die Fiktion. Und mich fasziniert die Zusammenarbeit mit den Zeichnern, die auf Basis meines Texts ganze Welten erschaffen. Comics sind dem Film in ihrer visuellen Natur nicht unähnlich, funktionieren aber ganz anders: Die Bilder folgen zwar aufeinander, aber es gibt keine Bewegung, dafür aber Auslassungen zwischen den Bildern – und da, im Nichts, passiert alles im Kopf der Leserinnen und Leser. johanna.bampi@brixner.info
AUSSTELLUNG
Nebelschwaden auf dem Weg zu sich selbst
z Es braucht zumindest etwas Neugierde, um sich über die Schwelle der Stadtgalerie zu wagen und dort in den Nebel einzutauchen, den Fabian Feichter durch den Raum wabern lässt. Der französische Surrealist Paul Nougé bezeichnete das Gehirn in einem Gedicht als „Landschaft“, und genau hier dockt Feichters Installation „Beton im Gehirn und andere Geschichten“ an. Die aus verschiedenen Materialien gefertigten Skulpturen im Raum greifen Motive der menschlichen Gehirnmasse auf. Aus ihnen wachsen Rohre mit blinkenden Lichtern. Der Nebel verhüllt sie und gibt den Blick auf sie auch wieder frei – fast wie die tausenden Gedanken, die der Mensch laut Hirnforschung am Tag denkt. Nicht denken – das geht nicht. Doch nicht alle seine Gedanken nimmt der Mensch wahr.
Sie blitzen auf wie die Lichter im Nebel. Die menschliche Gehirnmasse ist weich und formbar – ganz anders als der verhärtete Beton der Skulpturen, der nur festgefahrene Denkmuster zulässt. Ein Aufruf an die Betrachtenden, in Beton zementierte Meinungen zumindest zu überdenken? Offen zu sein für andere Blickwinkel, so wie auch der Nebel stets andere Ausschnitte auf die Skulpturen freigibt? Ähnlich und doch immer wieder neu sind auch die Aufnahmen in der Videoprojektion der Künstlerin Youlee Ku: nicht zuordenbare Welten, Bilder aus dem Weltall oder der Tiefsee, angereichert durch die Fantasie der Betrachtenden. Der Ausstellungstext gibt die Antwort auf dieses Rätsel: Es handelt sich um Wasser aus einer Sprühflasche im Sonnenlicht. Alltäglich und zugleich ganz neu. job
Brixen Tourismus und BrixenCultur sagen DANKE allen Brixner*innen und Unterstützer*innen des Water Light Festivals
Durch eure Unterstützung und euer Verständnis konnten wir, in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern, die sechste Ausgabe des Water Light Festivals, mit Werken lokaler und internationaler Künstler*innen organisieren. Es war ein unvergessliches Ereignis, das die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Kunst verdeutlicht hat.
Das Team von Brixen Tourismus & BrixenCultur
MUSIK
Klanggewaltiges
z Anlässe zum Singen und Musizieren sollte man nicht ungenutzt vorüberziehen lassen – zum Beispiel das 25-Jahr-Jubiläum des Vinzentiner Mädchenchores sowie das 20-Jahr-Jubiläum des Männerchors „Brummnet“, beide unter der Leitung von Clara Sattler. Sechs hochkarätige Chöre überbrachten im Rahmen zweier ergreifender Konzerte im Brixner und im Bozner Dom musikalische Glückwünsche: die StimMen (Leitung: Michael Braun), der Ladinia Women’s Chorus (Leitung: Martin Runggaldier), der Kammerchor Leonhard Lechner (Leitung: Tobias Chizzali), der Vinzentiner Knabenchor (Leitung: Andrea Tasser), die Jugendkantorei am Salzburger Dom (Leitung: Gerrit Stadlbauer) und der Landesjugendchor Südtirol (Leitung: Johann van der Sandt). Und natürlich gaben die beiden Jubel-Chöre selbst auch
„Te Deum“
Hörproben ihres Könnens zum Besten. Krönenden Abschluss der Konzerte bildete jeweils das 20-minütige Monumentalwerk „Te Deum“ des lettischen Komponisten Rihards Dubra. Die insgesamt über 250 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Johann van der Sandt wurden begleitet von Tobias Chizzali an der Orgel, Manfred Messner am Horn, Alex Designori am Sopransaxofon sowie Philipp Höller und Christian Miglioranza an den Glocken. Das Ergebnis war ein beeindruckend klanggewaltiges Musikerlebnis, dessen Betgesänge sich mit wuchtigen Tutti-Stellen abwechselten, zum Teil unterlegt von schwingenden Dissonanzen oder von einem feierlichen Orgel-Glocken-Teppich. oz
Ein Tal spielt Theater
FREILICHTTHEATER: Das Eisacktaler Volkstheater feiert heuer sein 40-jähriges
Bestehen mit Felix Mitterers packendem Volksstück „Die Geierwally“.
Über 25 Theaterbegeisterte stehen heuer bei den Freilichtaufführungen im Kloster Neustift auf den Brettern, die die Welt bedeuten und setzen eine über 100 Jahre alte Geschichte virtuos in Szene.
Die verstoßene Bauerntochter
Walburga Stromminger, Tochter des reichsten Bauern im Eisacktal, macht etwas, für das kein Mann im
Ort den Mut aufbringt: Sie hebt ein Adlernest aus und nimmt das Jungtier an sich. Fortan hat sie eine treue Begleiterin und einen neuen Spitznamen: Geierwally. Nach ihrem Erfolg hält Nachbar Vinzenz Gellner um ihre Hand an. Doch Wally will den Bären-Josef –eine Beziehung, die ihr Vater, der Höchstbauer, jedoch verbietet. Als sie sich seinem Gebot, Vinzenz zu heiraten, widersetzt, verprügelt er sie und verbannt sie in die Berge. Dort wird sie in die Gemeinschaft
der Tiere aufgenommen. Erst als der Vater stirbt, kehrt sie ins Dorf zurück. Als Höchstbäuerin und reichste Frau der Gegend sollte sie nun endlich frei sein. Doch die traditionellen Strukturen ihrer Umgebung wirken weiter.
Ein großes Ensemble
Neben den vielen Spielern und Spielerinnen sind auch viele Helfer von den 33 Eisacktaler Bühnen im Einsatz.
DIE GEIERWALLY von Felix Mitterer
Regie: Claus Tröger
Musik: Davide Lorenzato
Bühnenbild: Johannes Schlack
Kostümberatung: Katia Bottegal
Kostüme: Andrea Siller, Zita Plaickner Brenninger, Liz Marmsoler
Lichtdesign: Werner Lanz
Freitag, 5. Juli (Premiere) Kloster Neustift Eingang beim Seitentor beim Klosterparkplatz
Weitere Aufführungen:
Di., 9. Juli
Do., 11. Juli
Fr., 12. Juli
Sa., 13. Juli
Mo., 15. Juli
Mi., 17. Juli
Do., 18. Juli
Fr.,19. Juli
Mo., 22. Juli
Di., 23. Juli
Beginn: 21 Uhr
VILLNÖSSER DORFFEST
urig & echt
Drei Tage Festbetrieb mit Kulinarik, Action und vielen Blasmusikgruppen sowie DJs, z. B. Rifflblech XL, Jugendkapellen, The Snoops und DJ Ivan Fillini
Juli 2024
Villnöß
* 12., 13. und 14. Juli St. Peter/Villnöß
Großer Festumzug am Sonntag um 14 Uhr unter dem Motto „Traditionell und aktuell“
www.villnoesser-dorffest.it
Karten
Eintritt 20 Euro, Premiere 25 Euro inkl. Premierenfeier (geeignet ab 14 Jahren)
Reservierungen
Online: www.volkstheater.it per Telefon Mo.–Fr. 18–19 Uhr (WhatsApp 24/7 – keine SMS): Tel. 392 065 5600
Per E-Mail: kartenservice@volkstheater.it
Die Plätze sind nummeriert
Abendkassa am Spieltag ab 20 Uhr besetzt, Tel. 392 065 5600
KULTURSOMMER 2024
Im Tschumpus Juli & August
* SCHEINING IM TSCHUMPUS
Bühne frei für Horror vom Feinsten! In unserer Eigenproduktion „Scheining im Tschumpus“ präsentieren wir euch einen Thriller der anderen Art. Gänsehaut garantiert! Inspiriert von Stephen Kings Roman und Stanley Kubricks legendären Film ,,Shining“, werden wir euch wie immer das Lachen und obendrein das Fürchten lehren. Im neuen Stück wird die anstehende Probe für den Horror, selbst zum Horrortrip hinter Gittern! Zwar mit dem gewohnten Humor, aber dennoch nichts für zartbesaitete Gemüter!
Mit: Georg Kaser, Miriam Kaser, Josef Lanz, Tabea Niedermair, Viktoria Obermarzoner, Anna Oberrauch, Ingo Ramoser, Patrizia Solaro, Markus Weitschacher
Regie und Textadaption: Dietmar Gamper
Komposition und musikalische Leitung: Simon Gamper
Kostüme: Marianne Lechner
Regieassistenz: Sabine Weissenegger
Aufführungen: 1., 3., 5., 8., 10., 14., 15., 16., 17., 19. und 20. Juli, jeweils um 21 Uhr
Tschumpus
Brixen, Domplatz 3
Reservierungen www.tschumpus.com oder telefonisch
(Mo.–Fr. 13–14 Uhr) unter 388 777 0077
* Io.Co Show Late Night Show Fr., 26. Juli, 21 Uhr
* A qualcuno piace Fred! Swing-Konzert Do., 1. August, 21 Uhr
* Techno Tschumpus
Clubbing mit Cassins, DJ Giangee, Davide Piras! Eintritt frei Sa., 3. August, 18–23:30 Uhr
* Die Glücksforscher Kindertheater Mo., 5. August und Di., 6. August, 18 Uhr
* Verwirrt Solokabarett von Lukas Lobis Do., 8. August und Sa., 10. August, 21 Uhr
* Poetry Slam Night Eintritt frei Mo., 12. August, 21 Uhr
* Bumtschak Welle presents Tuitata Live music Di., 13. August, 21 Uhr
* Umami Live music Fr., 16. August, 21 Uhr
Montag, 1. Juli
Freilichttheater 21 Uhr
Scheining
Tschumpus, Brixen
Dienstag, 2. Juli
Diverses ab 20 Uhr
Spieletreff
Vintlerhof, Milland
Jazz 21 Uhr
Velvet Revolution
Erhardgasse, Brixen
Mittwoch, 3. Juli
Freilichttheater 21 Uhr
Scheining
Tschumpus, Brixen
Donnerstag, 4. Juli
Führung 9:30, 10:45, 14:30, 15:45 Uhr
Mühlbacher Klause Mühlbach
Jazz 21 Uhr
Jazzfestival Inui
Terrasse der Universität, Brixen
Freitag, 5. Juli
Freilichttheater 21 Uhr
Scheining Tschumpus, Brixen
Jazz 21 Uhr
Dishwasher
3fiori, Brixen
Freilichttheater 21 Uhr
Die Geierwally
Kloster Neustift
Samstag, 6. Juli
Führung 10:30 Uhr
Weißer Turm
Treffpunkt Hofburg, Brixen
Montag, 8. Juli
Freilichttheater 21 Uhr
Scheining Tschumpus, Brixen
Dienstag, 9. Juli
Diverses ab 20 Uhr
Spieletreff
Vintlerhof, Milland
Konzert 20:30 Uhr
Brixner Orgelkonzert Dom, Brixen
Freilichttheater 21 Uhr
Die Geierwally Kloster Neustift
Mittwoch, 10. Juli
Freilichttheater 21 Uhr
Scheining Tschumpus, Brixen
Diverses 20–22 Uhr
Sommereislauf
Eishalle, Brixen
Donnerstag, 11. Juli
Führung 9:30, 10:45, 14:30, 15:45 Uhr
Mühlbacher Klause Mühlbach
Konzert 20 Uhr
Das Hohelied in der Musik
Ensemble De Labyrintho Dom, Brixen
Freilichttheater 21 Uhr
Die Geierwally Kloster Neustift
Freitag, 12. Juli
Diverses 16–24 Uhr
Food Festival
Rappanlage, Brixen
Freilichttheater 21 Uhr
Die Geierwally
Kloster Neustift
Samstag, 13. Juli
Führung 10:30 Uhr
Weißer Turm
Treffpunkt Hofburg, Brixen
Diverses 10–24 Uhr
Food Festival
Rappanlage, Brixen
Freilichttheater 21 Uhr
Die Geierwally Kloster Neustift
Sonntag, 14. Juli
Diverses 15–18 Uhr
Sticken mit der Künstlerin
Sarah Solderer
StadtGalerie, Brixen
Diverses 10–18 Uhr
Food Festival
Rappanlage, Brixen
Freilichttheater 21 Uhr
Scheining Tschumpus, Brixen
Montag, 15. Juli
Freilichttheater 21 Uhr
Scheining Tschumpus, Brixen
Freilichttheater 21 Uhr
Die Geierwally
Kloster Neustift
Dienstag, 16. Juli
Diverses ab 20 Uhr
Spieletreff
Vintlerhof, Milland
Freilichttheater 21 Uhr
Scheining Tschumpus, Brixen
* 18.07. – 31.08.2024
Galerie 90 / Mühlbach
Alinari, Avanzini, Bellani, De Carli, De Chirico, Depero, Fellin, Göler, Guttuso, Kempf, Nitsch, Pedrotti, Pellegrini, Pergher, Piazza, Plattner, Radicioni, Sopracase, Schifano, Sommavilla, Valier, Vallazza, Viviani, Zoppi
Im Wolkensteinerkeller
Peter Fellin / Installation (Hommage an Joseph Beuys)
Besichtigung auf Vormerkung
SOMMER
ESTIVO Fest ival 20
24
11.7.
Duomo di Bressanone
ore 20
SOMMERKONZERTE
Il Cantico dei Cantici
nella musica del Rinascimento
* Do., 11. Juli, 20 Uhr Dom, Brixen
De Labyrintho
Dir. Walter Testolin
Das Hohelied in der Musik der Renaissance De Labyrintho
Walter Testolin, Leitung
Opere di: Orlando di Lasso, Heinrich Isaac, Cipriano de Rore, G. Pierluigi da Palestrina, Jacob Clemens non Papa
Orlando di Lasso, Heinrich Isaac, Cipriano de Rore, G. Pierluigi da Palestrina, Jacob Clemens non Papa
20.7.
Chiesa di Nostra Signora di Bressanone
* Sa., 20. Juli, 18 Uhr
Vespro mariano a Bressanone
Liebfrauenkirche, Brixen
Solisti | Ensemble Octovox Orchestra barocca La Folia
Eine Marienvesper in Brixen um die Mitte des 17. Jh. mit Werken aus Brixner Archiven
Dir. Andrea Tasser
ore 18
Ensemble Octovox | La Folia Barockorchester
Franz Comploi, Projekt & Orgel
Freier Zutritt
Franz Comploi, progetto & organo Ingresso libero
Mittwoch, 17. Juli
Freilichttheater 21 Uhr
Scheining Tschumpus, Brixen
Freilichttheater 21 Uhr
Die Geierwally Kloster Neustift
Donnerstag, 18. Juli
Führung 9:30, 10:45, 14:30, 15:45 Uhr
Mühlbacher Klause
Mühlbach
Diverses ab 19 Uhr
Summer Emotions Altstadt, Brixen
Konzert 18 Uhr
Eine Marienvesper in Brixen Liebfrauenkirche, Brixen
Freilichttheater 21 Uhr
Scheining Tschumpus, Brixen
Montag, 22. Juli
Freilichttheater 21 Uhr
Die Geierwally Kloster Neustift
Dienstag, 23. Juli
Diverses ab 20 Uhr
Spieletreff Vintlerhof, Milland
Konzert 20:30 Uhr
Brixner Orgelkonzert Dom, Brixen
Freilichttheater 21 Uhr
Die Geierwally Kloster Neustift
Mittwoch, 24. Juli
Diverses 20–22 Uhr
Sommereislauf Eishalle, Brixen
1.8.
Duomo di Bressanone
* Do., 1. August, 20 Uhr
Dom, Brixen
W. A. Mozart:
Große Messe in c-Moll & Requiem
ore 20
W. A. Mozart: Requiem & Messa in do minore
Audi Jugendchorakademie
Audi Jugendchorakademie
Akademie für Alte Musik Berlin
Akademie für Alte Musik Berlin / Berlino
Freilichttheater 21 Uhr
Die Geierwally Kloster Neustift
Freitag, 19. Juli
Freilichttheater 21 Uhr
Donnerstag, 25. Juli
Führung 9:30, 10:45, 14:30, 15:45 Uhr Mühlbacher Klause Mühlbach
Diverses ab 19 Uhr
Martin Steidler, Leitung
Dir. Martin Steidler
Scheining Tschumpus, Brixen
Freilichttheater 21 Uhr
Summer Emotions Altstadt, Brixen
3.8.
* Sa., 3. August, 18 Uhr Dom, Brixen
Duomo di Bressanone
ore 18
Die Geierwally Kloster Neustift, Neustift
Samstag, 20. Juli
Nicolas Rauss, Leitung
Orchestra giovanile di stato della Baviera
Bayerisches Landesjugendorchester
Ottorino Respighi, Bohuslav Martinů, Richard Wagner, Richard Strauss
Dir. Nicolas Rauss
Opere di: Ottorino Respighi, Bohuslav Martinů, Richard Wagner, Richard Strauss
Karten und Vormerkung:
www.mytix.bz
Prenotazioni biglietti:
Tourismusbüro Brixen, T 0472 275252
www.musikbrixen.it
Ufficio turistico Bressanone, tel. 0472 275252, info@brixen.org www.musikbrixen.it
Führung 10:30 Uhr
Weißer Turm
Treffpunkt Hofburg, Brixen
Freitag, 26. Juli
Kleinkunst 21 Uhr
Io.co Show Tschumpus, Brixen
Diverses 19–23 Uhr
Treff.Wein
Altstadt, Brixen
Samstag, 27. Juli
Führung 10:30 Uhr
Weißer Turm
Treffpunkt Hofburg, Brixen
Sonntag, 28. Juli
Diverses 10–18 Uhr
Summer Flight Day –
Eisacktaler Buschflieger Fluggelände, Neustift
Montag, 29. Juli
Freilichtkino 21 Uhr
Filmclub: Tschick
Garten der Stadtbibliothek (Eingang Brunogasse), Brixen
Dienstag, 30. Juli
Diverses ab 20 Uhr
Spieletreff
Vintlerhof, Milland
Mittwoch, 31. Juli
Diverses 20–22 Uhr
Sommereislauf
Eishalle, Brixen
Märkte
Bauernmarkt
mittwochs und samstags, 7:30–13 Uhr
Wochenmarkt
montags, 8–13 Uhr
Am Priel, Tratten- und Albuingasse, Hartmannplatz
Monatsmarkt
Donnerstag, 25. Juli, 8–13:30 Uhr Goethestraße, Runggadgasse, Don G. Franco Park
Ausstellungen
StadtGalerie und Pharmaziemuseum bis 7. September
Neues Leben, neues Gück?
Helga von Hofe, Laura Pan und Sarah Solderer spüren in Malerei, Skulptur, Videokunst und Installationen Themen rund um Schwangerschaft und Geburt nach.
Di.–Fr. 16–19 Uhr, Sa. 10–13 Uhr (StadtGalerie)
Mo.–Fr. 14–18 Uhr, Sa. 11–16 Uhr (Pharmaziemuseum)
Hofburg Brixen bis 24. November
Robert Pan. Alchemie der Farben
täglich 10–18:30 Uhr
Staudenparadies, Brixen bis 28. Oktober
Erste internationale Skulpturenausstellung
Mo.–Fr. 9–12 und 15–18 Uhr, Sa. 9–12 Uhr
Kloster Neustift bis 26. Oktober
ABITARSI. Zeitgenössische Kunst im Kloster (im Mühlsaal)
20. Juli bis 23. November
Sankt Florian in Neustift. Eine neue entdeckte
Gemäldeserie nach Albrecht Altdorfer
Eröffnung: Fr., 19. Juli, 16 Uhr
Mo.–Sa. 10–17 Uhr
Engelsburg, Neustift
20. Juli bis 17. August
Katakombenschule – Erinnerung und Vermächtnis
Eröffnung: Fr., 19. Juli, 17 Uhr
Mo.–Sa. 10:30–18 Uhr
Galerie 90, Mühlbach
18. Juli bis 31. August
Thank you
Werke von Alinari, Avanzini, Bellani, De Carli, De Chirico, Depero, Fellin, Göler, Guttuso, Kempf, Nitsch, Pedrotti, Pellegrini, Pergher, Piazza, Plattner, Radicioni, Sopracase, Schifano, Sommavilla, Valier, Vallazza, Viviani, Zoppi 15. Juli bis 31. Oktober
Peter Fellin. Installation. Hommage an Joseph Beuys (im Wolkensteinerkeller)
Besichtigung nach Terminvereinbarung
Tel. 348 7102550
Franzensfeste
6. Juli bis 10. November
FORT biennale_01: Im Körper der Sprache
Kunstbiennale, kuratiert von Ulrike Buck und Margareth
Kaserer
Eröffnung: Sa., 6. Juli, 11 Uhr bis 12. November
Eingebunkert
Di.–So. 10–18 Uhr
Rainbow, FORT biennale_01
Doch alle Lust will Ewigkeit, FORT biennale_01
Matthäus’ way to PROGRESS
Von der Grafik in die Fertigteilproduktion
Matthäus Tumler entschied sich nach der Matura an der Fachoberschule für Wirtschaft, Grafik und Kommunikation für einen eher unkonventionellen Weg ins Bauwesen, der ihn zu Progress Group führte. Nach der Mittelschule wollte er eigentlich Filmemacher werden, daher fiel die Wahl auf diese Fachrichtung. Seine Leidenschaft für handwerkliche Tätigkeiten, die ihn ebenfalls von klein an begleitete, führte ihn dann allerdings in die Betonfertigteilproduktion der Progress Group.
Handwerk als Berufung
Schon als Kind fühlte sich Matthäus zur Welt des Handwerks hingezogen. Ob als Metzger oder Fliesenleger - der Lüsner hegte lange den Wunsch, ein Handwerker zu werden. Auch LKWFahrer konnte er sich gut vorstellen – ein Bürojob war für ihn allerdings nie Teil seines Plans. Später entdeckte er seine Leidenschaft für das Filmen – auch ein Handwerk, das gelernt sein will und das ihn zur Matura an der sog. „Werbegrafik“ in Brixen führte, bevor er schließlich bei Progress Group seinen Platz in der technischen Produktion der Betonfertigteile fand.
Nach GrafikMatura in die Produktionshalle
Nach der Matura bewarb sich Matthäus bei Progress Group. „Ursprüng-
lich habe ich mich für eine Position im Bereich Logistik beworben, doch nach einem Gespräch mit dem Produktionsleiter änderte sich meine Vorstellung, denn die Betonfertigteilproduktion und die Baustelle des neuen Firmensitzes in Brixen faszinierten mich sofort“, so Matthäus. Seine Lehrzeit von 2,5 Jahren beim Brixner Unternehmen, begleitet von internen Kursen und einer Spezialisierung im Bereich „Beton-Technologie“ in Innsbruck, halfen ihm dabei, seine Fähigkeiten zu entwickeln und sich in die Produktion einzuarbeiten.
Er begann damit, Einbauteile an den richtigen Stellen einzufügen und die Paletten für den Betonier-Pro-
WE ARE PROGRESS
Unsere Mission ist es, nachhaltig bessere Lebensbedingungen für Menschen zu schaffen. Wir sind eine Unternehmensgruppe, die sich auf Maschinen und Software für die Automatisierung der Betonfertigteilproduktion spezialisiert hat und zudem ein eigenes Fertigteilwerk am Firmensitz in Brixen betreibt. Hier produzieren wir innovative Fertigteile und realisieren mit diesen nachhaltige Bausysteme. Von Wohnobjekten bis hin zu hochmodernen Büro- und Gewerbebauten sind Betonfertigteile die Zukunft des Bauens.
Für mehr Infos besucht unsere Website: www.progress.group
zess vorzubereiten. Heute ist er in der Bewehrungsmatten-Abteilung tätig und verantwortet die Produktorganisation und -koordination als Schlüsselfigur für den reibungslosen Ablauf der Produktion. Für Matthäus verkörpert „we are PROGRESS“ ein starkes Teamgefühl, auf das er sich jederzeit verlassen kann. In der anspruchsvollen Produktionsumgebung mit vielen automatisierten Maschinen sind Zusammenarbeit und gute Planung unerlässlich.
Mut zum Fortschritt
Matthäus ist ein Paradebeispiel für jemanden, der den Mut hatte, seinen eigenen Weg zu gehen und seine wahre Berufung zu finden. Seine Geschichte unterstreicht die Bedeutung von Flexibilität, Lernbereitschaft und Zusammenarbeit auf dem Weg zum Fortschritt. „We are PROGRESS“ bedeutet auch, Talente wie Matthäus zu fördern und eine unterstützende Umgebung zu bieten, in der jeder Mitarbeiter sein Potenzial voll entfalten kann.
Auf nach oben
KLETTERSPORT: Anfang Juni waren die besten Nachwuchskletterer Italiens in der Vertikale zu Gast – und mittendrin Brixens Athletinnen und Athleten, die eine sehr erfolgreiche Saison hinter sich haben.
Hochkarätige Kletterevents gehören in Brixen mittlerweile fast schon zur Normalität. Nach Weltcupetappen, Europacups und weiteren nationalen Wettkämpfen waren es diesmal die U20-Italienmeisterschaften, für die der nationale Kletterverband Brixen und Bruneck als Austragungsorte gewählt hatte. 360 Athletinnen und Athleten der Kategorien U16, U18 und U20 samt Betreuerstab und Fans verbrachten einige Tage in Brixen; die notwendigen Qualifikationen hatten sich die Teilnehmenden in den acht Stationen der regionalen Junior-Cups geholt. Während das Publikum in der Vertikale Spannung pur bei den Disziplinen Boulder und Speed erlebte, wurden die Wettkämpfe der Kategorie Lead (Seilklettern) im Kletterzentrum Heliks in Bruneck ausgetragen.
Ganz vorn mit dabei
Dass einige Athletinnen aus den eigenen Reihen bei den Italienmeisterschaften ganz vorne mitmischten, gehörte für Organisatoren und das heimische Publikum natürlich zu den Höhepunkten der Italienmeisterschaften. Bettina Dorfmann (U18) kletterte im Lead auf den zweiten Platz, wurde in der Kombination Vierte und musste im Boulder-Finale verletzungsbedingt leider aufgeben. Ihre Teamkollegin Matilda Moar kürte sich im Bouldern zur Vize-Italienmeisterin derselben Kategorie, holte sich Bronze im Lead-Klettern und zudem Silber in der Kombination. Beide Athletinnen zählen nicht nur in ihrer Altersklasse italienweit zu den Besten, sondern behaupten sich sogar bei Seniorcups. Die Liste ihrer Podestplatzierungen und Finalteilnahmen ist lang; erste Erfahrungen sammelten sie zudem bereits auf internationalem Parkett: Sie sind beim Jugend-Europacup mit dabei und dürfen sogar auf eine Teilnahme an den Jugendweltmeisterschaften in China im August hoffen. Aus den Reihen des Brixner Teams kletterte zudem Samuel Perntaler (U20) im Lead-Finale in Bruneck auf den neunten Platz, Ylvie Verginer (U16) verpasste knapp den Lead-Finaleinzug und schloss mit dem zwölften Platz ab.
Leidenschaft und Professionalität
Trainer Hannes Mantinger ist stolz auf sein Kletterteam, in dem er und acht weitere Trainerinnen und Trainer insgesamt 45 junge Athleten betreuen. Die Begeisterung, mit der er von seiner Arbeit erzählt, scheint sich auf seine Schützlinge übertragen zu haben. Mit fröhlichen Gesichtern betreten sie „ihre“ Halle, arbeiten mit viel Ausdauer und großem Einsatz an Technik, Koordination und Kraft und sind immer wieder gern unterwegs zu den verschiedenen Wettkämpfen. „Die Kletterszene in Italien hat sich in den letzten Jahren stark vergrößert“, so Mantinger, „und das Niveau ist gewaltig gestiegen. In Brixen setzen wir vorwiegend auf eine hohe Qualität im Training und entsprechende Regenerationszeiten. Im Fitnessbereich arbeiten wir mit Martin Pöder zusammen, um auch dort ein optimales Resultat zu erzielen.“
Unterwegs zum Erfolg
Die vielen Erfolge sprechen für sich: Erst vor kurzem kehrte das Brixner Team mit reicher Ausbeute von den Italienmeisterschaften der U14-Kategorie in San Martino di Castrozza zurück – als stärkste von 73 Mannschaften im Teamranking Lead und Bouldern. Simon Fill kam als
U12- Italienmeister im Bouldern nach Hause und schmückte sich zudem mit Silber im Lead und in der Kombination. Die gleichaltrige Sophie Pederiva erreichte Platz zwei im Bouldern und den vierten Platz im Lead und in der Kombination. Auch die Ranalter-Schwestern Annalena und Nadia schaften es bis ins Finale; Romy Köllemann glänzte mit dem vierten Platz im Speed-Klettern und einer herausragenden persönlichen Bestzeit. „Italien ist nämlich ein Land der Speed-Kletterer“, erklärt Mantinger, „für diese Disziplin gibt es mehr Trainingsmöglichkeiten. Man braucht nur eine Wand, die dann nicht gleichzeitig von anderen Besuchern der Klettereinrichtungen genutzt wird und die damit leichter zur Verfügung steht. Auch bei Olympia in Paris wird Italien durch einen Speed-Kletterer vertreten; die Disziplin wird dort erstmals getrennt bewertet.“
Gemeinsam Richtung Zukunft
Das Sportklettern mag zwar in erster Linie ein Einzelsport sein, doch gerade in den Kinder- und Jugendgruppen wird viel Wert auf Gemeinsamkeit, Freundschaft und Solidarität gelegt. Bei den Italienmeisterschaften in San Martino mischten die Südtiroler Kletterteams ihre Athleten in Viererteams zusammen und holten sich damit die U10Teamwertung. Auf Landes- und nationaler Ebene werden
p ERFOLGREICH:
Der Brixner Kletternachwuchs kam mit einer reichen Ausbeute von den Italienmeisterschaften der U14-Kategorie zurück
immer wieder Trainingslager organisiert, bei denen sich die Athleten kennenlernen, gemeinsam Simulationen klettern, die Trainer sich austauschen. „In diesem Bereich gibt es sicher noch viel Luft nach oben“, so Mantinger, „ebenso wie in der Zusammenarbeit mit den Hallenbetreibern. Denn überall dort, wo unser Training mit den normalen Besucheraktivitäten konkurriert, sind die Bedingungen für unsere Athleten manchmal sehr schwierig.“
Auch deshalb baut man in Brixen die Wettkampfrouten nicht sofort ab und gibt den Athleten Gelegenheit zum Probieren, um zumindest routentechnisch die Wettkampfsituation zu simulieren. „Abgesehen vom reinen Klettern“, betont Mantinger, „braucht es eine gehörige Portion Sicherheit, sich mit dem Publikum im Rücken ganz auf die Route zu konzentrieren und in kurzer Zeit volle Leistung in puncto Kraft, Koordination, Schnelligkeit und Taktik zu erbringen. Auch dies muss geübt sein – und man muss es mögen.“ Die Athletinnen und Athleten des Kletterteams Brixen scheinen es jedenfalls zu lieben.
sabine.dejakum@brixner.info
„Traum erfüllt“
HANDBALL: Unverhofft kommt oft: Anfang Juni haben die Brixner Handballerinnen den Italienmeistertitel geholt. WALLY ULPMER erzählt dem „Brixner“, wie sie diesen Moment erlebt hat – und von ihrem Abschied als Sektionsleiterin.
Campionesse: Die Handballerinnen des SSV Brixen Südtirol wurden nach ihrem Finalsieg feierlich in Brixen empfangen
Frau Ulpmer, die Handballerinnen haben Anfang Juni in den Play-Offs die Italienmeisterschaft gewonnen. Was war das für ein Gefühl?
WALLY ULPMER: Ich kann es nicht anders ausdrücken: Es war das Schönste, was uns passieren konnte. Ich bin sehr stolz auf die Spielerinnen, auf Trainer Hubi
Nössing und auf die gesamte Sektion. Wir haben natürlich gehofft, so weit wie möglich zu kommen, aber dass es für den Titel reichen würde, konnten wir uns nicht ausmalen.
Zum Schluss hat einfach alles gepasst, oder?
Ja, absolut. Im Gegensatz zu 2022, wo wir die ganze Saison über sehr stark waren und dann den Titel holen konnten, waren wir in dieser Saison nicht die Favoriten. Wir waren froh, dass wir es als Vierte in die Play-Offs geschafft haben, und als wir das Halbfinale hinter uns hatten, waren wir sehr
glücklich, weil wir wussten: Wir sind immerhin schon Vizemeister. Aber die Mädels haben in den Finalspielen ihre spielerisch beste Leistung gezeigt, an sich geglaubt, und die gute Stimmung im Verein hat ihnen Rückenwind gegeben. Wir haben zwei Jahre lang auf diesen Titel hingearbeitet
und gehofft – und nun hat sich unser Traum erfüllt.
Das entscheidende Spiel fand in Erice in Sizilien statt; Sie selbst haben zuhause mitgefiebert … Ja, ich konnte leider aus beruflichen Gründen nicht selbst mitfahren – dass wir so weit kommen würden, kam ja für uns alle unerwartet. Mir sind an diesen Tagen viele Dinge durch den Kopf gegangen, und ich hatte mich am Tag vor dem Finale noch nach Flügen umgesehen, aber es gab leider keine gute Verbindung nach Erice. Das tat mir zwar leid, aber wir haben das Spiel mit vielen Handballbegeisterten per Livestream in Brixen verfolgt und die Spielerinnen am Tag nach dem Titelgewinn in Empfang genommen und gemeinsam gefeiert.
Die Mannschaft hat sich in den letzten Jahren immer wieder unter den besten Italiens behaupten können … Ja, es ist uns gelungen, schönen Handball zu spielen. Wir hatten mit Hubi Nössing einen tollen Trainer, und wir haben sehr viel gelernt, um Handball auf einem neuen Niveau spielen zu können. Ich glaube, wir haben den Frauenhandball auch wieder interessanter gemacht. Ich schaue sowieso lieber Frauenhandball, da er in meinen Augen feiner gespielt wird.
Seit 2011 sind Sie Sektionsleiterin; kürzlich haben Sie angekündigt, dieses Amt an Konrad Pfitscher weiterzugeben. Warum?
Es fühlt sich nach dem richtigen Zeitpunkt an. Ich bin sehr froh darüber, dass Konrad im Herbst
Vor voller Halle bestritten die Handballerinnen zu Hause das erste Finalspiel gegen Erice
diese Aufgabe offiziell übernimmt, denn er setzt sich sehr für die Frauenmannschaft ein und bringt frischen Wind und neue Energie mit. Mir war und ist wichtig, dass der Frauenhandball in Brixen gut weitergeführt wird – und mit Konrad haben wir die richtige Person gefunden. Ich ziehe mich zwar als Sektionsleiterin zurück, bleibe aber im Vorstand und damit dem Verein erhalten. Wir sind ein tolles Team, das zielstrebig zusammenarbeitet und sich aufeinander verlassen kann. Die letzten Jahre haben uns noch mehr zusammengeschweißt.
Sie sind vom Handball in Brixen nicht wegzudenken. Wie haben Sie über all die Jahre die Leidenschaft für diesen Sport beibehalten können?
Handball hat mir unheimlich viel gegeben, als Spielerin und danach als Sektionsleiterin. Ich habe keinen Moment bereut, die Sektionsleitung übernommen zu
Wally Ulpmer: „Wir sind ein tolles Team, das zielstrebig zusammenarbeitet und sich aufeinander verlassen kann“
haben. Im Gegenteil: Ich habe jeden einzelnen Tag genossen. Natürlich hat man sich vielleicht hin und wieder über etwas geärgert, aber das gehört zum Vereinsleben dazu. Ich hatte einfach eine schöne Zeit. Viele haben gefragt, wie ich das denn alles schaffe, aber ich habe immer gedacht: Das geht doch locker! Es gibt Menschen, die gerne ihren Posten abtreten –dieses Gefühl der Erleichterung verspüre ich nicht. Da bin ich schon stolz darauf. Handball ist mein Leben, und die Sektion ist wie meine zweite Familie!
Der Frauenhandball hat in Brixen an Ansehen gewonnen, oder?
Ja, sehr. Das merkt man auch auf der Straße: Früher haben kaum Leute Frauenhandball geschaut, aber jetzt freuen sie sich mit mir, lesen von uns in den Medien, und sie fragen, wo man denn die „Gitschn“ spielen sieht und was man dafür tun muss. Das hätte ich mir wirklich nicht erwartet, dass die Frauen so bekannt und geliebt werden von der Brixner Bevölkerung.
Vielleicht hat das auch etwas mit der Herzlichkeit zu tun, die die Sektion und Sie als Leiterin ausstrahlen … … und die von jedem Einzelnen in der Sektion kommt. Wir alle haben einfach eine riesige Leidenschaft für Handball und investieren viel Zeit und Energie in diesen Sport. Und wenn man dann durch volle Hallen belohnt wird, ist es umso schöner. Das Publikum hat uns gerade in den Play-Offs sehr unterstützt, und es war ein sehr emotionaler Moment, als die Mädels den Pokal nach Brixen brachten.
anina.vontavon@brixner.info
„Immer noch einzigartig“
INTERVIEW: Ende Mai erlebte das Brixia Meeting seine 40. Auflage. Für den Ideengeber und Organisator BRUNO CAPPELLO war und ist dieses hochkarätige Leichtathletikevent Teil seines Lebens.
Zingerle
Foto: Oskar
Dorio in Villnöß, denn sie holte 1984 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles Gold im 1.500-Meter-Lauf.
Das Angebot an Sportveranstaltungen ist ziemlich groß – hat das Brixia Meeting im Laufe der Zeit Konkurrenz bekommen?
Ganz im Gegenteil. Das Brixia Meeting ist in ganz Europa immer noch einzigartig; es gibt keine andere Leichtathletikveranstaltung, bei der so viele regionale Auswahlmannschaften gegeneinander antreten. Man muss wissen, dass das Format unseres Meetings 18 Wettkämpfe vorsieht, jeweils für die Damen und die Herren, und wir damit beinahe alle Leichtathletikdisziplinen abdecken. Die von den einzelnen Athleten erzielten Ergebnisse bringen dann Punkte für die Mannschaftswertung, die bei uns im Vordergrund steht. Wir sind seit Jahren nicht imstande, alle interessierten Teams starten zu lassen, denn mit 800 Athletinnen und Athleten erreichen wir organisatorisch eine Obergrenze. Aus technischer Sicht ist das Niveau in Brixen stets sehr hoch: Bei der diesjährigen Ausgabe haben beispielsweise 50 Teilnehmer die Limits für die U18-Europameisterschaften geschafft, und einige Rekorde wurden geknackt.
Herr Cappello, warum hat Sie gerade die Leichtathletik fasziniert?
BRUNO CAPPELLO: Nun, ich war zwar selbst in jungen Jahren als Mehrkämpfer aktiv und habe dann über Jahrzehnte die Jugend trainiert, in Bozen und in Brixen. Zudem war ich auf nationaler Ebene für die Mehrkämpfer verantwortlich, als „Responsabile tecnico delle prove multiple“, denn in dieser Disziplin habe ich mich spezialisiert und stets weitergebildet. Zumal ich beruflich als Turnlehrer arbeitete, spielte der Sport in meinem Leben natürlich immer eine sehr große Rolle, sei es im Arbeitsleben als auch in meiner Freizeit und meinen ehrenamtlichen Tätigkeiten.
Wann und wie nahm das Brixia Meeting seinen Ursprung?
Geboren wurde das Brixia Meeting eigentlich als Vergleichswettkampf zwischen sechs Vereinen aus dem Trentino, dem Veneto und Südtirol. Die erste Ausgabe im September 1982 nannte sich „Internationaler Vergleichskampf für Clubs“, und dieser Name blieb dann bis 1986 erhalten. 1987 nahmen erstmals regionale Auswahlmannschaften teil, und wir tauften
das mittlerweile auf zwei Tage ausgeweitete Event in „Brixia Meeting“ um. Der Name hat sich bis heute bewährt. In den ersten Jahren nahmen Teams aus Frankreich, Österreich, Deutschland, Tschechien, Ungarn und dem ehemaligen Jugoslawien teil. Es traf sich also die Leichtathletik-Jugend Italiens vorwiegend mit ihresgleichen aus Mittteleuropa.
An welche Highlights erinnern Sie sich besonders gern?
Da gäbe es eigentlich eine ganze Reihe von besonderen Momenten ... Rekorde, die gebrochen wurden, menschlich berührende Begebenheiten und vieles mehr. Aus Sicht der Veranstalter war die Ausgabe von 1992 etwas Besonderes, denn in deren Rahmen fand ein internationaler U18-Vergleichskampf zwischen Spanien, den ehemaligen Staaten der Sowjetunion und Italien statt. Und dann natürlich 2009, als einen Monat nach dem Brixia Meeting die U18-Weltmeisterschaften in Brixen abgehalten wurden. Unsere Veranstaltung diente sozusagen als Test. Ein sehr persönlicher Höhepunkt waren für mich die zwei Wochen Trainingslager mit meiner Cousine Gabriella
40 Ausgaben – stellt sich da die Frage nach der Zukunft?
Ohne Zweifel. Ich selbst bin mittlerweile 75 Jahre alt und möchte auch als Organisator so langsam in den Ruhestand treten. Es wird zudem immer schwieriger, Ehrenamtliche für die Mithilfe zu gewinnen und Unterkünfte für die Athleten zu finden. Gott sei Dank steht die Gemeindeverwaltung hinter uns – ich erinnere mich daran, dass der ehemalige Bürgermeister Zeno Giacomuzzi einst sogar Präsident des organisierenden Vereins war. Doch das ganze Drumherum, die Bürokratie und die damit verbundenen Kosten werden von Jahr zu Jahr mehr. Trotz allem glaube ich, dass das Brixia Meeting auch in Zukunft erfolgreich sein kann. Ob es in der bestehenden Form weitergeführt wird oder nicht, hängt jedoch nicht von mir ab. Persönlich wünsche ich mir für Brixen noch die Italienmeisterschaften der U18, denn die wurden bei uns noch nie ausgetragen. Wir hatten drei Ausgaben der nationalen Meisterschaften der allgemeinen Klasse, sieben Ausgaben der U23 und der U20, eine Weltmeisterschaft der U18. Mit der Italienmeisterschaft U18 wäre die Reihe komplett.
sabine.dejakum@brixner.info
BRIXENS ERFOLGREICHES BEER FESTIVAL
Dass die Craft-Beer-Szene in Südtirol lebt, bewies der rege Zustrom beim harpf Beer Festival am 8. Juni. Bei angenehmen Temperaturen, entspannter Atmosphäre, gutem Essen und Musik stellten acht Südtiroler Top-Brauereien 40 ihrer handwerklich gebrauten Biere im harpf Getränkemarkt in Vahrn vor.
Im festlich gestalteten Außenbereich tummelten sich Bierliebhaber und Genießer auf der Suche nach spannenden Bieren – und wurden fündig. Klassische Bierstile wie Helles und Pils wechselten sich mit verrückten Kreationen ab: Gose mit Pfirsich, Coffee Stout, Basilikum-Bier, amerikanisch geprägte Biere und Fruit Ales. Auch interessante alkoholfreie Varianten wurden geboten. Es war für jeden Geschmack etwas dabei, auch bot sich für die Besucher reichlich die Gelegenheit, persönlich mit Braumeistern und Inhabern der Brauereien zu plaudern. Das 140 Jahre alte Familienunternehmen harpf setzte mit dem 2. harpf Beer Festival wiederholt ein Zeichen für die Südtiroler Biervielfalt.
Wer das Event verpasst hat, darf sich bereits auf eine Fortsetzung im Herbst freuen: Am 14. September steht das nächste Beer Event mit 22 Brauereien aus Südtirol, Italien, Österreich, Deutschland und Tschechien auf dem Programm, diesmal bei harpf in Bruneck. Auch dann sind die tüchtigen harpf-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter wieder mit vollem Einsatz dabei.
MONTAG - SAMSTAG: 09.00 - 12.30, 14.00 - 18.30 harpf.suedtirol harpf Trinkgenuss in Südtirol www.harpf.it
RUGBY
Turnierdebüt
z Am 18. und 19. Mai nahm die U8-Mannschaft der Brixen Rugby Black Eagles erstmals am renommierten Turnier „Città di Treviso“ teil. Über 100 Mannschaften aus dem ganzen Land reisten eigens in die oberitalienische Stadt, um sich bei einem der bedeutendsten JugendrugbyEvents Italiens mit anderen zu messen. Obwohl das Team aus Brixen zum ersten Mal bei diesem Turnier dabei war, zeigten die jungen Spieler von Anfang an Mut, Teamgeist und vor allem den Willen, an dieser Erfahrung zu wachsen. In der Gruppenphase trafen die Black Eagles auf starke Gegner und lernten dabei die grundlegenden Lektionen des Rugbys: Teamarbeit, Ausdauer und Sportlichkeit. Trotz
des hohen Niveaus ihrer Gegner blieben die Brixner stets motiviert und beendeten das Turnier auf dem 59. Platz von insgesamt 81 Mannschaften. Der Trainer der Mannschaft aus Brixen, Luigi Marinello, lobte seine Spieler für ihren Einsatz und sah das Turnier als einen ersten Erfolg an, „bei dem die Sportler wertvolle Erfahrung sammelten, die für die zukünftige Entwicklung der Mannschaft von großer Bedeutung sein wird.“ Der Vorstand der Brixen Rugby Black Eagles hofft, viele junge Menschen aus Brixen für den Rugbysport zu begeistern und unterstreicht, dass Rugby grundlegende Werte wie Loyalität, Respekt, Disziplin und Teamarbeit vermittle. lt
SKISPORT
Benni Raich im Vinzentinum
z Im Mai stattete die Skilegende Benjamin „Benni“ Raich dem Vinzentinum einen Besuch ab. Als Gesamtweltcupsieger, zweifacher Olympiasieger, dreimaliger Weltmeister und 36-facher Weltcupsieger gehört der aus dem Pitztal stammende Raich zu den erfolgreichsten Skirennläufern aller Zeiten. Ende Mai folgte er der Einladung der Stiftung Vinzentinum „pro futuro“ und erzählte im Parzivalsaal von seinen Erfahrungen als Spitzensportler. Stiftungspräsident Michael Seeber hob in seiner Begrüßung die Vorbildwirkung des österreichischen Sportlers hervor. In seiner
anschließenden Rede betonte Raich gleich zu Beginn, wie wichtig es sei, Veränderungen als Chancen zum Erfolg zu sehen. Auch Rückschläge könnten genutzt werden, um weiter voranzukommen – wie er anhand von Anekdoten aus seiner fast 20-jährigen Weltcupkarriere, die er 2015 beendet hatte, erklärte. Raich appellierte an die jugendlichen Zuhörer, sich für ihre Ziele einzusetzen und Ablenkungen zu widerstehen. Am Ende seines Vortrags stand er dem Publikum für Fragen zur Verfügung und blieb anschließend für Erinnerungsfotos und Autogramme vor Ort. lt
Euan De Nigro musste sich beim Finale des Europacup-Sprinttriathlons in Kitzbühel Mitte Juni nur einem australischen Konkurrenten der Weltspitze geschlagen geben und platzierte sich damit erstmals in den Top 200 der Weltcupliste.
Die Athleten der SG Eisacktal waren im Juni unter anderem beim Dorflauf Mals, dem Top Dolomites Trail, dem Cortina Dobbiaco Run, dem Stadtlauf Sterzing, dem Dolomites Saslong Halbmarathon, dem Marmorbruchlauf in Laas und dem Ratschings Mountain Trail am Start.
Die Gemeinde Lüsen erhielt den „Südtiroler Bewegungs- und Sportraumpreis“ 2024 und damit 15.000 Euro für ihr innovatives Sportareal. Das Projekt umfasst drei Areale mit Spielplätzen, Sportplätzen, einem Skatepark und einer Kletterwand.
Frau Hilpold, Sie waren von Anfang an aktiv an der Bewerbung Grödens für die Ski-WM beteiligt. Anfang Juni waren Sie mit der Südtiroler Delegation in Island dabei, als die Entscheidung für die Ski-WM fiel. Wie war es, das live mitzuerleben?
Es war eine einzigartige Erfahrung. Einer solchen Kandidatur geht eine lange Vorbereitung voraus: Seit drei Jahren arbeiten wir an einem Konzept und einem Dossier, das wir nun der FIS präsentieren durften. Die Delegationen der Bewerberorte hatten in Island jeweils zehn Minuten Zeit, um die ranghöchsten Wintersportfunktionäre von ihrem
„Einzigartige Erfahrung“
EVI HILPOLD, Teil des Mediateams im Organisationskomitee des Grödner Ski-Weltcups, über die Ski-WM in Gröden 2031.
Konzept zu überzeugen, und am Ende kam es zur Wahl.
Ursprünglich hatte sich Gröden für die WM 2029 beworben. Warum wurde es schließlich 2031?
Da mit Soldeu (Andorra), Gröden und Narvik (Norwegen) drei sehr qualifizierte Bewerbungen vorlagen, entschied sich die FIS kurzfristig, auch die WM für 2031 zu vergeben – ein absolutes Novum. Zuerst wurde die Entscheidung für Narvik 2029 verkündet, und wir mussten noch einmal kurz zittern, da Andorra meiner Meinung nach ebenfalls ein sehr spannendes Konzept ausgearbeitet hatte. Umso größer war
dann die Freude unserer Südtiroler Delegation, als wir den Zuschlag für 2031 erhalten haben.
Die Nachhaltigkeit ist bei solchen Großveranstaltungen immer ein Thema. Gibt es hier bereits konkrete Pläne?
Ja, auf jeden Fall. Ich bin davon überzeugt, dass wir ein gutes Konzept erarbeitet haben: Die Rennen werden auf bestehenden Pisten ausgetragen, mit bestehenden Infrastrukturen und Beherbergungsbetrieben. Die Ski-WM kann auf jeden Fall ein besonderes Ereignis für Gröden, aber auch für ganz Südtirol werden. anina.vontavon@brixner.info
Kicken mit Leidenschaft
z Die Damenmannschaften des SSV Brixen Fußball können zufrieden mit sich sein: Die Oberligaspielerinnen beendeten ihre Saison auf Platz 6. „Das ist eine gute Leistung, denn wir haben ein sehr junges Team: Das Durchschnittsalter unserer Spielerinnen
beträgt 17 Jahre“, erklärt Stefan Putzer. Auch die zwei weiteren Mannschaften der Sektion Damenfußball – VSS U11 und Lega U15 – haben eine gute Saison hinter sich: „Die Lega U15 schaffte sogar den Frühjahrs-Meistertitel, und die U11 hat sich ebenfalls
BOCK AUF EINEN COOLEN
sehr gut geschlagen, denn in ihrer Altersklasse spielen Mädchen- und Bubenteams gegeneinander“, freut sich Putzer. Der SSV Brixen Damenfußball hat sich vor zwei Jahren für einen freiwilligen Abstieg von der Serie C in die Oberliga entschieden und befand sich in
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Chef de Rang
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den letzten zwei Jahren etwas im organisatorischen Umbruch; im vergangenen Jahr schlossen sich die Brixnerinnen mit der Sektion Herren zusammen. „Wir verfügen derzeit über etwa 50 Spielerinnen in drei Mannschaften sowie über acht Trainer und Betreuer und fünf ehrenamtliche Mitarbeiter im Damen-Vorstand“, erklärt Putzer. „Die Freude am Fußball steht im Vordergrund; gleichzeitig wollen wir ambitionierten Spielerinnen ein professionelles Umfeld bieten, um sich sportlich weiterzuentwickeln.“ Auch für die kommende Saison haben die Ehrenamtlichen einiges geplant und freuen sich neben ihrer bestehenden Mannschaft auch über interessierte neue junge Kickerinnen aus dem Raum Eisacktal, Wipptal und Pustertal, die bei Interesse am Trainingsplatz im Rosslauf herzlich willkommen sind. av
FUSSBALL
Abstieg und Landesmeister
z Die Landesliga-Mannschaft des ASV Milland musste die Saison mit dem Abstieg in die 1. Amateurliga beenden. Besser erging es den jungen Kickern des Vereins, für die am zweiten Juniwochenende noch wichtige Begegnungen auf dem Programm standen: Südtirolweit werden im Frühjahr die besten U10-Mannschaften der Hinrunde in vier Kreise eingeteilt; das Millander Team dieser Kategorie hatte sich ins VSS-Landesfinale gespielt und kämpfte auf dem Fußballplatz in Kaltern gegen Olimpia Meran um den Titel. Mit 4:3 holten die jungen Spieler den ersten Sieg in der VSS-Landesmeisterschaft, der einer Millander Elf in der 50-jährigen Vereinsgeschichte gelang. Dabei stand vor zwei Wochen sogar ein Doppelsieg in erreichbarer Nähe, denn auch die U12 war von Latzfons erst nach einem Elfmeterschießen am Einzug ins Finale gehindert worden, holte sich in Kaltern als Trostpflaster jedoch
SCHWIMMEN
mit einem 2:0 gegen die Spielgemeinschaft Obervinschgau den dritten Platz. Insgesamt teilten in der vergangenen Saison 350 Kinder von drei bis 18 Jahren aus Brixen und der näheren Umgebung ihre Fußballleidenschaft unter den Fit-
Startpfiffe in der Acquarena
z Auf der Suche nach einem Schwimmbad war der Landesverband Schwimmen Südtirol (FIN Alto Adige) kurzfristig in Brixen fündig geworden und trug die diesjährigen Landesmeisterschaften der Anwärter im 50-Meter-Becken der Acquarena aus. Zwei Vormittage lang, am 8. und 9. Juni, fanden sich am frühen Morgen 220 Nachwuchsathletinnen und -athleten aus ganz Südtirol im Freibad ein. Die zwei Brixner Schwimmvereine, der Schwimmclub Brixen und die Sektion Schwimmen des SSV, hatten die Organisation der Rennen vor Ort mit sehr wenig Vorlaufzeit übernommen und schickten natürlich auch ihren Nachwuchs an den Start: insgesamt gut 30 Schwimmerinnen und Schwimmer zwischen neun und 13 Jahren. Eingeteilt in die
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tichen des Millander Vereins. Mehr als 20 Trainer und 20 Betreuer zeichnen für ein altersgerechtes Training, Gemeinschaft und Spaß in den Kinder- und Jugendmannschaften verantwortlich. sd
zwei Altersklassen „Anwärter A“ (Mädchen der Jahrgänge 2012/2013, Jungen 2011/2012) und „Anwärter B“ (Mädchen 2014/15, Jungen 2013/2014) wurden die vier Schwimmstile je nach Alter auf den 50-, 100- oder 200-Meter-Strecken geschwommen. Die Kategorie „Anwärter A“ versuchte sich darüber hinaus über die 400-, 800- und 1.500-Meter-Freistilstrecke. Besonderen Einsatz zeigen die Nachwuchsathleten, wenn sie in den Staffeln um die Medaillen kämpfen. Die jüngeren Schwimmbegeisterten taten dies im 4x50-Meter-Freistil-Bewerb, die älteren in der 4x100Meter-Freistil-Staffel. In der Mannschaftswertung erwies sich der SSV Bozen, der mit 25 Teilnehmenden angereist war, als erfolgreichstes Team, vor Bolzano Nuoto und dem SSV Leifers, der mit 38 Mädchen und Jungen die größte Gruppe der zehn eingeschriebenen Vereine an den Start schickte. sd
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KI, was brauchen unsere Äpfel?
LANDWIRTSCHAFT: Ein Natzner revolutioniert den Apfelanbau mithilfe künstlicher Intelligenz und zeigt, wie der gezielte reduzierte Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel in Zukunft gelingen könnte. Über einen ehrgeizigen Tüftler, der das angekratzte Image eines nachhaltigen Südtiroler Apfelparadieses wieder aufpolieren möchte.
Sein Forschungsansatz ist ein kleiner Hoffnungsschimmer, war doch Südtirols Apfelwirtschaft wegen ihres Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in die Kritik geraten. Andreas Pichler vom Baumgartnerhof in Natz erforscht derzeit, wie chemische Mittel in der Apfelwirtschaft reduziert und der Obstanbau damit nachhaltiger und effizienter gestaltet werden könnte. Künstliche Intelligenz wird dies ermöglichen, ist der 34-jährige Mathematiker überzeugt: Kameras von Smartphones oder als GoPro am Traktor befestigt liefern Fotos der Apfelplantagen. Diese Bilder werden mithilfe künstlicher Intelligenz in Daten umgewandelt, die detaillierte Informationen über Blüten, Äpfel und Schädlinge offenlegen.
Ziel ist es, Pflanzenschutzmittel präzise einzusetzen und unnötige chemische Belastungen zu vermeiden. „Stellen Sie sich vor, Sie könnten genau erkennen, welcher Baum oder welche Stelle in einer Apfelplantage von Schädlingen befallen ist und damit gezielt Pflanzenschutzmittel einsetzen. Das wäre ein enormer Fortschritt im Vergleich zur flächendeckenden Behandlung, die viele Bauern derzeit anwenden müssen“, erklärt Andreas Pichler.
Der gezielte und schonungsvolle Einsatz chemischer Mittel, gesteuert durch Datenbilder, scheint zum Greifen nah und stellt nur das Ende eines langen Rattenschwanzes neuer Möglichkeiten dar, die durch sein Monitoringsystem denkbar geworden sind. Bis der Schädlingsbefall aber automatisiert und individualisiert bekämpft werden kann, werden noch viele Forschungsjahre vergehen.
Das Geheimnis des Apfelanbaus
Bereits jetzt ist es möglich, die Blütenbildung an den Bäumen mithilfe künstlicher Intelligenz zu erheben und zu analysieren. „Eine ausgewogene Blütenbildung ist der Schlüssel zu einem qualitativ hochwertigen Ertrag“, er-
Andreas Pichler:
„Eine ausgewogene Blütenbildung ist der Schlüssel zu einem qualitativ hochwertigen Ertrag“
läutert Andreas Pichler. Zu viele Blüten an einem Baum bedeuten viele kleine, minderwertige Äpfel; zu wenige Blüten eine zu geringe Ernte. Ziel kann also nur eine ausgewogene Blütenbildung pro Baum sein. „Mein System markiert Bäume mit vielen Blüten rot und Bäume mit wenigen Blüten weiß.“ Das erzeugte Datenbild ähnelt einem Flickenteppich, der mit verschiedenen Farben also anzeigt, wie und wo der Ertrag gesteigert werden kann. Fachkundige sprechen von der Bekämpfung von Alternanz. Und genau darin besteht auch das Geheimnis des Apfelanbaus, also zu wissen, wie viele Blüten pro Baum optimal sind, um einen möglichst qualitativ hochwertigen Ertrag zu erzielen. Pauschal gesagt werden könne das nie, weil das Optimum variabel ist. Es hängt immer vom Alter und der Sorte eines Baumes ab, von seiner Anbauform und dem Pflanzenabstand. Bauern, die das Monitoringsystem von Pichler ausprobieren, setzen große Hoffnung darauf, diesem optimalen Wert mithilfe künstlicher Intelligenz näherzukommen. „Derzeit ist das technisch noch etwas aufwendig“, gibt Pichler zu. „Das Ziel geht dahin, dass Bauern in Echtzeit Daten erhalten, noch während sie mit der Kamera, befestigt am Traktor, an den Apfelbäumen vorbeifahren.“
Testlabor in Natz
Pichlers unerschütterlicher Glaube an seine Vision ist spürbar. Seine gelassene bodenständige Art täuscht über
p BLÜTENBILDER:
Künstliche Intelligenz erhebt und analysiert die Blütendichte an den Apfelbäumen den Erfolg und den ehrgeizigen Innovationsgeist hinweg, der in ihm lodert. Er arbeitet rund um die Uhr an seinem Projekt – mal von zuhause aus, mal in Wien, wo er Mathematik studierte. Der Tüftler pendelt also zwischen zwei Heimaten und vereint in seinem Forschungsprojekt das Leben auf dem Land mit technischem Wissen aus der Großstadt.
Für seine Arbeit braucht er eigentlich nur einen Computer, doch das wahre Testlabor befindet sich in Natz, auf den Apfelanbauflächen des Baumgartnerhofes. Eine zwei Hektar große Fläche mit über 10.000 Bäumen gilt es dort wieder ins Gleichgewicht zu bringen, weil Frostschäden der letzten Jahre die Blütenbildung auf großen Teilbereichen unregelmäßig gemacht haben. Überschüssige Blüten können durch den Einsatz einer chemischen Substanz entfernt werden. Diese wird gewöhnlich beim Vorbeifahren mit dem Traktor gleichmäßig versprüht, ohne auf den individuellen Zustand der Bäume zu achten. „Das führt dazu, dass ein Baum mit wenigen Blüten oft nach der Behandlung gar keine mehr hatte“, gibt Pichler zu.
Diversifizierung ist also notwendig und kann mithilfe künstlicher Intelligenz gelingen – eigentlich überall. Wenn Bäume gedüngt werden sollen, dann bestenfalls nur jene, für die Bedarf besteht. Bei jedem Arbeitsschritt geht es darum, die Pflanzengesundheit zu stärken und damit einhergehend ihren Ertrag. „Alles hängt mit allem zusammen“, resümiert er. Qualitätssteigerung bedeutet Gewinnsteigerung, eine gesunde Apfelanlage führt zu wirtschaftlichem Erfolg.
„Es ist nicht anders als bei uns Menschen. Wenn wir uns gesund ernähren, fühlen wir uns in Balance, kräftiger und leistungsfähiger.“
Auf Südtirol zugeschnitten
In einem Jahr soll jener Teil seines Monitoringsystems marktreif sein, der mithilfe von Kartenbildern die Blütendichte erkennen lässt. Das Programm muss konkurrenzfähig werden, denn es gibt bereits ähnliche Produkte auf dem Markt. Doch während andere Systeme oft teuer und ineffizient sind, will Andreas Pichler seine Lösung zugänglich und benutzerfreundlich machen – stets mit Blick auf Südtirol und dort vorkommende Krankheiten, wie beispielsweise Schorf und Mehltau. Jeder einzelne von Pilzen befallene Baum soll irgendwann durch künstliche Intelligenz eruiert und gezielt behandelt werden können. Klima, Wetter und Umweltbedingungen, die dabei eine Rolle spielen, machen dies zu einem hehren Ziel. Doch er wird es schaffen, ist der Mathematiker überzeugt, auch wenn er in den Bereich der Krankheitsbekämpfung noch viel Forschungszeit investieren muss. Irgendwann soll diese Frage aber gezielt und präzise beantwortet werden können: KI, was brauchen unsere Äpfel?
Ein Viertel lebt auf
BETRIEBSPORTRAIT: Mit stimmigen Gastronomie- und Hotelkonzepten gelingt es der Viertel Group, historisch herausragende Gebäude mit Leben zu füllen und in Orte der Begegnung zu verwandeln. So auch beim Badhaus mit angeschlossener Viertel Bar.
„Menschen an Orten zusammenbringen, wo Kunst, Kultur und Zeitgeist gelebt werden und die Zeit überdauern.“ So beschreibt die Viertel Group ihre Vision, mit der sie geschichtsträchtigen Gebäuden neues Leben einhaucht – ob im Alten Schlachthof, beim Putzer, im Lasserhaus oder im kürzlich eröffneten Badhaus mit angeschlossener Viertel Bar.
Anfangs ahnten Hubert Felderer und Willi Obwexer noch nicht, dass sie mit ihrem ersten Vorhaben weitere anstoßen würden. Ihr Augenmerk war ausschließlich auf den ehemaligen Schlachthof gerichtet: ein historisches Gebäude in der Brixner Altstadt, das im Jahr 1854 erbaut worden war und seit der Übersiedlung in die Industriezone im Jahr 1983 leer stand. Mit einem ausgeklügelten Gastronomie- und Hotelkonzept wandten sich die zwei befreundeten Geschäftspartner an die Stadtgemeinde, in deren Eigentum sich das Gebäude befindet, und konnten sie vom Umbau und der künftigen Führung überzeugen. Im Sommer 2016 eröffnete der neu gestaltete Alte Schlachthof als Bed and Breakfast mit integriertem Café, Restaurant und Gastgarten.
Viertel Group und Viertel Bier
Von Anfang an wurde auf ein regionales Angebot gesetzt und unter anderem das Köstlan Bier in das Getränkesortiment aufgenommen. Als sich die Möglichkeit der Übernahme der entsprechenden Brauerei ergab, fanden Felderer und Obwexer in Thomas Lanz und Christian Hofer zwei gleichgesinnte Unternehmer, mit denen sie ihre Leidenschaft für das regionale Craft Beer teilten. Gemeinsam übernahmen sie die Köstlan Brauwerkstatt. Die Gesellschaft Viertel Group wurde gegründet und das Köstlan Bier in Viertel Bier umbenannt.
Der Name Viertel steht sinnbildlich für ein positives Lebensgefühl, für geselliges Beisammensein und auch für einen vertrauten Ort – ähnlich einem Orts- oder
p Von links: Christian Hofer, General Manager, Lissi Tschöll, Verkaufsund Marketingleiterin der Gruppe, Kassian Kastlunger, Serviceleiter im Badhaus, Magda Tutu, Direktorin des Badhauses, und Thomas Lanz, gesetzlicher Vertreter der Viertel Group
Der Eingang zum Boutique Hotel Badhaus wurde als Kunstpassage gestaltet
Stadtviertel, in dem man sich daheim fühlt. Im Gesellschaftsnamen steht das Viertel darüber hinaus für die vier Gesellschafter und ihr Bestreben, insgesamt vier besondere Orte der Begegnung zu schaffen, wie es bereits beim Alten Schlachthof gelungen war. Auf der Suche nach einer geeigneten Struktur für ein größeres Brauhaus wurde man beim Putzerhof in Schabs fündig. 1751 erstmals in der Chronik als „Virtstaverne Butzerhof“ erwähnt, brannte der Gasthof Putzerhof 1976 nieder und wurde 1979 neu errichtet. 40 Jahre später übernahm die Viertel Group den Gastbetrieb, modernisierte das Dreisternehotel mit Café, Restaurant und Pizzeria und brachte in einem Zubau die Brauerei mit Biergarten unter. 2021 nahm der neugestaltete Putzer den Betrieb auf.
Arthotel Lasserhaus
Nahezu zeitgleich übernahm die Viertel Group zwei weitere Gastronomie- und Hotelprojekte, die eine erhebliche Aufwertung der Brixner Altstadt mit sich bringen sollten: die Umgestaltung des historischen Lasserhauses in ein Arthotel mit Eröffnung im Herbst 2023 sowie die Realisierung des kürzlich eröffneten Boutique Hotels Badhaus mit angeschlossener Viertel Bar. Das Lasserhaus, das mit seiner auffallenden Fassadenmalerei von der Adlerbrücke aus sofort ins Auge sticht, ist eines der wenigen Adelshäuser in Stufels. Erstmals im frühen 15. Jahrhundert erwähnt, wechselte das Gebäude im Laufe der Jahrhunderte mehrmals den Besitzer, wovon unter anderem die Jahrzahl 1642 über dem steinernen Eingangstorbogen zeugt. Heute befindet sich das Lasserhaus im Besitz von Barbara Faller. 2021 beauftragte sie die Viertel Group mit der Renovierung des denkmalgeschützten Gebäudes und der Umfunktionierung von zwei Ebenen in ein exklusives Gästehaus, dessen künftige Führung sie der Viertel Group übertrug.
Dabei gab Barbara Faller der Viertel Group ein besonderes Anliegen mit auf den Weg: Ausgewählte Kunstwerke aus der umfangreichen barocken Kunstsammlung ihres Vaters sollten in den Räumen ausgehängt werden. In Folge entwickelte die Viertel Group daraus das Konzept für ein Arthotel. Neben barocken Werken wurden die historischen Räume punktuell mit zeitgenössischer Kunst ausgestaltet, die im geschichtsträchtigen Gebäude den Bogen vom Barock in die Gegenwart spannen. Im Rahmen des Kulturprogrammes „Lasser Crossing“ werden verschiedene Aktionen im Lasserhaus angedacht, die sich im Laufe des Jahres wiederholen und über mehrere Jahre hinweg weiterentwickelt werden.
Boutique Hotel Badhaus und Viertel Bar
Parallel zu den Umbauarbeiten am Lasserhaus begannen die Bauarbeiten zum zweiten Hotelprojekt, dem Badhaus. Das Grundstück hatte Markus Sader vor Jahrzehnten erstanden, doch lange Zeit keine passende Verwendung dafür
gefunden. Gemeinsam mit der Viertel Group wurde die Idee für ein Boutique Hotel mit angeschlossener Viertel Bar entwickelt.
Der Name Badhaus rührt von der ursprünglichen Bestimmung des bestehenden Gebäudes her. Im Spätmittelalter gab es in Brixen drei öffentliche Badehäuser; eines davon war „daz padehaus an dem Griezze“. Dieses Badhaus, das sich am heutigen Standort des Hotels befand, wurde bis in die 1940er-Jahre genutzt, als die meisten Wohnhäuser noch nicht mit Bädern ausgestattet waren. In enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn und dem Architektenbüro bergmeisterwolf wurde ein Konzept für das Boutique Hotel erarbeitet, das von der Gemeinde, dem Denkmalamt und der Kommission für Ensembleschutz nahezu ohne Änderungen auf Anhieb genehmigt wurde.
Eine Hommage an das historische Badhaus
Stimmig zum Namen zieht sich das Thema des ehemaligen Badhauses durch die Architektur und Einrichtung des neuen Boutique Hotels – von der Materialwahl bis hin zur Farbgebung. Auch wurde der Zugang zum Hotel in der Adlerbrückengasse vom Südtiroler Künstler Michael Fliri als Kunstpassage gestaltet – mit einem über eine Querstange drapierten Bademantel aus Aluminium, der ebenso an die vergangene Badekultur erinnert wie der von ihm gestaltete fließende Sternenhimmel, der in Dunkelblau, mit unzähligen Händen gefüllt, wie ein Wasserschwall über die Decke an den Seitenwänden herabzugleiten scheint.
Beim Blick durch die Kunstpassage ist bereits die besondere Konstruktion des Hotelbaus ersichtlich, der sich vom Innenhof aus als zwei Turmkonstruktionen offenbart: eine sechsstöckig, die andere vierstöckig, in denen die 21 Gästezimmer untergebracht sind. Die Turmbauweise war gewählt worden, um den Innenhof weitgehend zu erhalten und ihn als Erholungsraum auch der Öffentlichkeit zu erschließen. Entsprechend ist der Innenhof über die Viertel Bar von der Weißenturmgasse aus für alle frei zugänglich. Die Turmkonstruktionen wurden mit handgefertigten Ton-Lehmziegeln, transluzentem Rillenglas und schwar-
t In seiner besonderen Turmkonstruktion fügt sich das Badhaus nahtlos in das dichte Gebäudegefüge in der Altstadt
q
Den Gästen der Hotelbetriebe der Viertel Group steht eine private Designgarage in Stufels zur Verfügung
zem Stahl ausgeführt, wodurch sich die beiden Türme in harmonischer Zurückhaltung in das Stadtbild fügen. In den Gästezimmern dominieren Holz, Beton und Kupfer – drei Materialien, die an frühere Bautraditionen anknüpfen –, kombiniert mit dem farblichen Kontrast eines an Wasser anmutenden Grüntons, der sich vom eingefärbten Holzboden über die Vorhänge bis hin zum grünen Quarzit in den Bädern durchzieht. Aus Nachhaltigkeitsgründen wurde auf einen hoteleigenen Wellnessbereich verzichtet. Stattdessen steht den Gästen mit BrixenCard oder vergünstigten Acquarena-Paketen und in den Zimmern bereitgestellten Badetaschen die nahe Schwimmbad-, Wellness- und Fitnessanlage der Acquarena offen.
Von der Rezeption bis hin zur angeschlossenen Viertel Bar setzt sich das Thema des Badhauses fort: Besonders markant zu sehen ist dies am „Terrazzo Veneziano“-Boden, der mit handgeklopften blauen Murano-Glasstücken ausgestaltet wurde. Die raumhohen Fensterflächen zur Weißenturmgasse hin lässt die Viertel Bar mit der belebten Fußgängerzone verschmelzen; sie wird damit Teil einer lebendigen Altstadt. In der Viertel Bar werden leckere Aperitifs und Cocktails ebenso angeboten wie das hauseigene Viertel Bier mit all seinen Biersorten, das an allen Gastronomiestandorten der Viertel Group ausgeschenkt wird und erworben werden kann. Darüber hinaus werden in der Bistro-Bar frisch zubereitete Snacks und täglich wechselnde Tagesgerichte und Süßspeisen serviert.
In der Viertel Bar verschwimmen die Grenzen zwischen geschlossenen und offenen Räumen; die Bar wird Teil einer lebendigen Altstadt
Ein neues Viertel wird mit Leben gefüllt.
Café-Bar-Restaurant – B&B Alter Schlachthof www.schlachthof.it
Arthotel Lasserhaus www.lasserhaus.it
Viertel Bar mit Bistro Weißenturmgasse 4/A, Brixen Täglich 11–23 Uhr
Boutique Hotel Badhaus www.badhaus.it www.viertel-bier.it
BRIXEN
Kundenzufriedenheit steigt weiter
z Erfreuliche Ergebnisse für die Stadtwerke Brixen: Die jährlich durchgeführte Kundenzufriedenheitsanalyse konnte auch in die-
sem Jahr wieder überzeugen. Die Tendenz der repräsentativ durchgeführten Telefon- und OnlineBefragung zeigt sogar noch etwas weiter nach oben als im Vorjahr: Mit 95 Prozent Weiterempfehlungsrate und einer Gesamtnote von 8,8 über alle Geschäftsbereiche hinweg sind die Stadtwerke-Kunden mit dem Unternehmen ausgesprochen zufrieden. Ausgewertet wurden die Rückmeldungen von über 1.500 Kunden aus den Gemeinden, die von der Stadtwerke Brixen AG versorgt werden. Damit tragen die Stadtwerke auch heuer das Gütesiegel „Vom Kunden empfohlen“ mit der Gesamtnote „Sehr gut“. Die Auswertung der Kundenzufriedenheit erfolgte dabei über alle Unternehmensbereiche und Dienstleistungen hinweg,
also in den Sparten Umweltdienste wie Müllentsorgung, Recyclinghöfe und die Sauberkeit der öffentlichen Plätze, Stromverteilung und -verkauf, Trink- und Abwasser, Fernwärme und Glasfaserinternet sowie im Blick auf das Forum Brixen, das Kulturzentrum Astra und die Acquarena. Mindestens ebenso erwähnenswert: Auch für die Freundlichkeit, Kompetenz, Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft der Stadtwerke-Mitarbeiter stellten die befragten Kunden in und um Brixen ein sehr gutes Zeugnis aus. Im Bild (von links): Stadtwerke-Präsident Werner Amort mit Horst Unterfrauner vom Befragungsinstitut rcm solutions und Stadtwerke-Generaldirektor Franz Berretta. bz
UMWELT
Abschluss in Neustift
z Für Südtirol war es ein neues Gremium: Anfang des Jahres trat der mit 56 Bürgerinnen und Bürgern besetzte Klimabürgerrat zusammen, um gemeinsam Ideen und Maßnahmen zur Umsetzung des „Klimaplans Südtirol 2040“ zu entwickeln. Der Rat formierte sich im vergangenen Jahr, nachdem das Landesinstitut für Statistik (ASTAT) 5.000 Personen anhand der aktuellen Bevölkerungszusammensetzung ausgewählt und zur Teilnahme eingeladen hatte (der „Brixner“ berichtete in Ausgabe 403). Kürzlich kamen die Arbeitsgruppen zu den Themen Ener-
gie, Wohnen, Mobilität, Konsum und Produktion sowie Ernährung und Landnutzung zum vorläufig letzten Mal im Kloster Neustift zusammen. Die Gruppen waren im Diskussionsverlauf bewusst heterogen besetzt, um ein möglichst breites Spektrum an Meinungen und Standpunkten zu vertreten. Die Organisatoren bescheinigten den Teilnehmern im Rückblick ein hohes Maß an Ausdauer, Einsatz und Expertise im Sinne des Gemeinwohls – ein Aspekt, der bei der partizipativen Entwicklung von Ideen und Ansätzen erfreulicherweise immer wieder beobachtet werden kann. Das Abschlussdokument mit den Ergebnissen aus den Diskussionen des Klimabürgerrats wird im Herbst Landtag und Landesregierung vorgelegt. Peter Brunner, Landesrat für Umwelt-,
Natur- und Klimaschutz, dankte allen Beteiligten und machte deutlich, dass dieser Bürgerrat auch zukünftig in die Weiterentwicklung und Umsetzung des Klimaplans eingebunden werden sollte. bz
Das Bildungshaus Kloster Neustift wurde um einen neuen Seminarraum erweitert. Der neue Rodanksaal besticht durch historische Elemente und modernes Interieur und trägt der großen Nachfrage nach dem Bildungsangebot im Kloster Rechnung.
Die Arbeiten am Ausführungsprojekt der unterirdischen Verlegung der Hochspannungsleitung in Milland haben begonnen. Sie legen den Grundstein für die weiterführenden Arbeiten im nächsten Jahr. Die reale Bauzeit liegt bei etwa eineinhalb Jahren.
Über großen Andrang auf die 20 E-Bikes im Rahmen des Projektes „ebike2work“ konnte sich die Gemeinde Natz-Schabs freuen, sodass die Zuteilung per Los entschieden werden musste. Kürzlich wurden die E-Bikes, die für den Arbeitsweg genutzt werden sollen, übergeben.
STADTGEHEIMNISSE
Wer verbirgt sich hinter diesem Laubenwappen?
Am ehemaligen Stadtgerichtshaus in den Großen Lauben, heute Haus Pramstaller, wurde 2022 das Gemälde eines Wappens freigelegt. Niemand konnte es jedoch so recht zuordnen. Das einigermaßen bekannte Medici-Wappen der Toskana und der Hinweis auf ein identisches Wappen am Rienztor in Bruneck ließen irrigerweise an die Durchreise Kaiser Leopolds II. im Jahre 1790 von Florenz nach Wien denken. Das Anbringen dieses Hoheitszeichens am Gerichtshaus erinnert vielmehr an jenen Rechtsakt, mit dem im Rahmen des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 das Fürstentum Brixen und somit auch die Gerichtsbarkeit an den Tiroler Landesfürsten fielen. Das Wappen wurde demnach zwischen 1803 und 1805 angebracht. Leider wurde die Datierung MDCCCV (1805) bei der Restaurierung entfernt. Es kann sich also nur um das Wappen von Kaiser Franz II. (I.) handeln: Der Doppeladler des Heiligen Römischen Reiches ist mit Schwert und Zepter sowie dem Reichsapfel bestückt. Am Wappenschild befinden sich auf der vom Betrachter aus gesehenen linken Seite die Krone und die Wappen des Königreichs Ungarn sowie des Herzogtums Burgund. Auf der anderen Seite finden sich Krone und Wappen des Königreichs Böhmen und des Großherzogtums Toskana (Medici). Auf dem Herzschild mit den Wappen des Erzherzogtums Österreich und des Herzogtums Lothringen ruht der österreichische Erzherzogshut. Anstelle der Reichskrone erscheint die Rudolfskrone. Umrandet wird der Hauptschild von der Kollane des Ordens vom Goldenen Vlies, dem Maria Theresien-Orden und dem ungarischen St. Stephansorden.
Anregungen: redaktion@brixner.info
Mit Freunden die Bank drücken, Drinks defensiv kühlen, Grill anfeuern und Anpfiff!
Auch wir sind im EM-Fieber und haben für die spannenden Matches bzw. eure geselligen Fußballabende brutzelige Köstlichkeiten am Start!
Das absolute Golden-Goal: Unsere Spareribs „ready to grill”, für das ultimative und gechillte EM-Feeling!
Infoabend zu leistbarem Wohnen
z Der Saal im obersten Stock der Stadtbibliothek war bis auf den letzten Platz besetzt – was wohl kaum verwundern mag, denn das Thema leistbares Wohnen ist für Brixnerinnen und Brixner nach wie vor relevant. Landesrat Peter Brunner, Brixens Bürgermeister Andreas Jungmann und der Fachexperte Leonhard Resch vom Verein Arche im KVW diskutierten gemeinsam mit Gabriele Morandell, der Vorsitzenden des SVP-Bezirkssozialausschusses Brixen, und dem Publikum über die Herausforderungen und Entwicklungen bei den Immobilienpreisen, deren Höhe vor allem jungen Einheimischen zu schaffen macht. Der Landesrat betonte, dass es auf politischer Ebene durch das Landesgesetz für Raum und Landschaft mehrere Modelle für die Bereitstellung von Wohnraum zu erschwinglichen Preisen gibt, die bereits umgesetzt wurden oder in naher Zukunft Realität werden
– etwa das Wohnen mit Preisbindung. Bürgermeister Andreas Jungmann ging auf die Situation in der Domstadt ein und die Bestrebung der Gemeinde, Wohnraum in allen Preiskategorien zur Verfügung zu stellen. Großflächige Areale wie die SchenoniKaserne, die sich bekanntlich in Gemeindebesitz befindet, seien unter anderem dafür zu nutzen, um innovative Wohnkonzepte zu entwickeln. Leonhard Resch präsentierte Best-Practice-Modelle aus dem In- und Ausland und erklärte, dass es viele Wege gebe, leistbares Wohnen zu ermöglichen: „Durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen können wir voneinander lernen und gemeinsam erfolgreiche Konzepte entwickeln“, so Resch. Alle drei waren sich einig, dass es bei den Immobilienpreisen nach wie vor Handlungsbedarf gibt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom SVP-Bezirkssozialausschuss Brixen. av
„Autos müssen Radfahrstreifen befahren“
OSKAR ZINGERLE, Mühlbacher Gemeindereferent für Mobilität, über den kürzlich eingezeichneten Radfahrstreifen in Mühlbach.
Herr Zingerle, in Mühlbach wurde kürzlich ein Radfahrstreifen eingezeichnet. Was ist die Vorgeschichte dieser Neuerung?
Im Frühjahr fand in Mühlbach ein Treffen zum Thema Radwegenetz mit Vertretern der umliegenden Gemeinden und zuständigen Landesabteilungen statt. Dabei wurden unter anderem die radtauglichen Verbindungen gemäß Straßenverkehrsordnung erklärt, sodass auch die Gemeinden ihren Beitrag zur Förderung der Alltagsmobilität mit dem Fahrrad leisten können. Der Radfahrstreifen ist eine der Möglichkeiten, die mit relativ wenig Aufwand um-
setzbar ist und die für den Bereich der Spinger Straße im Abschnitt vom Maria-Hilf-Platz bis in die Straßhofzone gut anwendbar ist. Also haben wir hier einen ersten Schritt gesetzt und bergauf eine Spur einzeichnen lassen.
Mancherorts sind die Radspuren anfangs auf Skepsis gestoßen. Auch in Ihrer Gemeinde?
Tatsächlich hat es zunächst Verunsicherung gegeben. Das lag vor allem daran, dass die Bodenmarkierung im ersten Anlauf nicht vollständig fertiggestellt worden war. Da der Radfahrstreifen in Mühlbach nur bergauf führt, die Fahrtrichtungspfeile aber gefehlt
haben, sind einige Radfahrer auch bergab über den Radfahrstreifen gefahren – auf der falschen Straßenseite! Nach wenigen Tagen sind die Markierungen vervollständigt worden und zeigen nun unmissverständlich die Fahrtrichtung an. Eine Unsicherheit besteht noch bei den Autofahrern: Manchen ist nicht bewusst, dass sie die strichlierte Begrenzung des Radfahrstreifens überfahren dürfen, sogar sollen und nur dann ausscheren, wenn sie einen Radfahrer überholen. Wir sind dabei, entsprechende Schilder auszuarbeiten, damit das von den Autofahrern besser verstanden wird. anina.vontavon@brixner.info
Engel & Völkers eröffnet in Brixen
EVENT: Die weltweit führende Immobilienagentur für hochwertige Wohn- und Gewerbeimmobilien setzt ihre Expansion in Südtirol fort und eröffnete vor Kurzem ihren neuen Standort in Brixen.
In Brixens bester Lage, in der Altenmarktgasse 12, hat die renommierte Immobilienagentur Engel & Völkers vor wenigen Wochen Quartier bezogen. Nach kurzer Umbauzeit öffnete der Engel & Völkers Shop erstmals seine Tore. Im modernen und einladenden Ambiente treffen Interessierte auf fachkundige Ansprechpartner rund um Immobilien. Das Team des Immobilienshops zeichnet sich durch umfassende Marktkenntnis, ein ausgeprägtes Gespür für die Bedürfnisse der Kunden und große Leidenschaft für hochwertige Immobilien aus.
Erstklassiger Service
„Wir freuen uns sehr, mit unserem neuen Shop in Brixen unsere Präsenz in Südtirol weiter auszu-
bauen und unseren Kunden vor Ort noch mehr Kompetenz und Service bieten zu können“, so Elfi Untergassmair, Lizenzpartnerin von Engel & Völkers Südtirol. „Unser Ziel ist es, die bestmögliche Beratung und Unterstützung beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie zu bieten.“ Dazu nimmt sich das Team von Engel & Völkers viel Zeit und entwickelt gemeinsam mit den Kunden stets die optimale Lösung.
„Brixen ist eine wunderschöne Stadt mit hoher Lebensqualität und einer wachsenden Nachfrage nach exklusiven Immobilien. Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Know-how und unserem Netzwerk den besten Service bieten können“, unterstreicht Evelyn Plaickner, Office Managerin von Engel & Völkers Brixen.
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Erfolgreicher Global Player
ALUPRESS: Die Automobilbranche ist geprägt von rasantem Wandel und intensivem Wettbewerbsdruck. Wie es Alupress gelingt, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern, verrät ein Einblick in das Unternehmen.
Ursprünglich entstanden als Zulieferer für das Schwesterunternehmen Durst, hat sich Alupress in den letzten knapp 60 Jahren zu einem erfolgreichen Systempartner der Automobilbranche entwickelt. Diesen Erfolg führt das Brixner Technologieunternehmen vor allem auf drei Faktoren zurück: dem engagierten Team, innovativen Technologien und fortschrittlichen Prozessen.
Wandel als einzige Konstante
War der VW Käfer einst für seine einfache Mechanik und seinen luftgekühlten Motor bekannt, stehen heute moderne Fahrzeuge wie das Tesla Model 3 für fortschrittliche Elektrifizierung und autonome Fahrsysteme. Die stete Transformation, angetrieben durch Trends wie autonomes Fahren, Nachhaltigkeit und Elektrifizierung, fordert von allen Akteuren der Automobilbranche eine hohe Anpassungsfähigkeit und laufende Innovation. Im Zentrum automobiler Entwicklungen stehen seit Jahren besonders Softwarelösungen und die damit verbun-
dene Zunahme der elektronischen Komponenten, wie beispielsweise Bauteile zur Wärmeabfuhr oder Sensorsysteme.
Um in dieser Ära erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen agil bleiben, Innovationen vorantreiben und ihre Geschäftsmodelle ständig anpassen. Alupress hat auf diese Notwendigkeit vorzeitig reagiert
und eine innovationsfreudige Unternehmenskultur geschaffen, mit der der Automobilzulieferer bei vielen Entwicklungen erfolgreich vorne mitspielt. So beschäftigt sich Alupress beispielsweise seit Längerem mit Lösungen zur Wärmeabfuhr aus elektronischen Baugruppen (Leistungselektronik), mit denen das Unternehmen
kürzlich auf der PCIM, der international führenden Fachmesse und Konferenz für Leistungselektronik in Nürnberg, großes Interesse auf sich zog.
Das Team im Fokus
Die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens in den letzten Jahrzehnten war vor allem dank des großen Engagements und der Expertise des Teams möglich. Von den Anfängen bis heute haben die Menschen hinter Alupress eine entscheidende Rolle gespielt und das Unternehmen zu dem gemacht, was es heute ist: ein Global Player, der in der Automobilbranche großes Ansehen genießt. Alupress weiß den großen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schätzen und fördert die Zusammenarbeit durch ein angenehmes Arbeitsumfeld, eine offene Kommunikationskultur, interessante Entwicklungsmöglichkeiten und umfangreiche Benefits. Damit will das Unternehmen ideale Voraussetzungen schaffen, damit sich jeder Einzelne wohlfühlt und im Team Großartiges geleistet werden
Einrichter
Maschinenbediener / Mitarbeiter für Prüftätigkeiten Metallfacharbeiter oder Werkzeugmacher für Alupress Tooling
10 Jahre Lkw-Rundumservice
MOTORTEC: Für viele Unternehmen im Eisacktal ist die Lkw-Werkstatt in Brixen der bevorzugte Anlaufpunkt für die Wartung ihrer Lkw-Fahrzeugflotte. Vor Kurzem feierte MotorTec ihr zehnjähriges Bestehen.
In nur zehn Jahren konnte sich die Lkw-Werkstatt MotorTec erfolgreich etablieren und einen festen Kundenstamm aufbauen. 2014 begann die Erfolgsgeschichte des Unternehmens, damals noch in einer gemieteten Betriebshalle in Gufidaun. Bald schon florierte das Geschäft, und die Werkstatt kam der wachsenden Nachfrage kaum mehr nach. Es wurde eng auf dem gemieteten Areal, weshalb sich MotorTec nach einem größeren Standort umsah und schließlich im Brixner Industriegebiet fündig wurde. 2021 begann der Bau der eigenen Betriebshalle, und noch im selben Jahr konnten die neuen Räumlichkeiten bezogen werden. Neben dem noch besseren Service punktet MotorTec seither mit der bequemen Erreichbarkeit für Kunden, darunter viele mit Standort im Industriegebiet von Brixen.
Gelungene Jubiläumsfeier
Anfang Mai hatte das MotorTecTeam zur Jubiläumsfeier geladen, der zahlreiche Kunden, Lieferanten, Freunde und Wegbegleiter gefolgt waren. Auch eine ScaniaDelegation hatte sich eingefunden, um der Werkstatt zur kürzlich erfolgten Scania-Autorisierung zu gratulieren. Bei schönem Wetter genossen die Gäste sichtlich das gesellschaftliche Beisammensein und fachsimpelten nach Herzenslust mit dem MotorTec-Team über neueste Fahrzeugtechnik und logistische Herausforderungen der Zukunft. MotorTec GmbH An
„Beliebter Treffpunkt“
GASSER BROTHERS: Mit gleich mehreren Neuigkeiten lässt die Bäckerei Gasser in diesem Jahr aufhorchen. Firmenchef CHRISTIAN GASSER verrät mehr dazu.
Herr Gasser, welche Neuigkeiten gibt es in der Bäckerei Gasser?
CHRISTIAN GASSER: Eine große Veränderung haben wir Anfang des Jahres eingeführt: Wir haben unsere Produktion in der Konditorei komplett und in der Bäckerei zu 80 Prozent auf Tagesproduktion umgestellt. Die Kernproduktionszeiten konzentrieren sich damit von Montag bis Freitag auf 7 bis 15 Uhr. Diese Umstellung lag uns sehr am Herzen, da wir unserem Produktionsteam familienfreundliche Arbeitszeiten ermöglichen wollten. Da es damit für unser Team möglich wird, bequem mit dem Bus zur Arbeit zu gelangen, steigt unsere Attraktivität als Arbeitgeber um ein Vielfaches - gerade auch bei Lehrlingen.
Das ist jedoch nicht die einzige Änderung in diesem Jahr – eine weitere Neuerung hat der eine oder andere vielleicht bereits bemerkt … In unseren Filialen dürfte bereits aufgefallen sein, dass wir unseren Markennamen, unser Logo und unseren visuellen Auftritt überarbeitet haben. Mit dem neuen Logo vereinen wir unsere drei Bereiche unter einer einzigen Marke: die Backstube, die Patisserie und das Café, die bislang mit eigenem Logo aufgetreten sind. Das erleichtert künftig unsere Kommunikation enorm. Der neue Zusatz im Namen sowie die drei Ähren im Logo stehen für uns drei Brüder, die den Betrieb gemeinsam führen, während die drei Bereiche nun englischsprachig stets vollständig mitgeführt werden.
Der neue Auftritt bringt auch Ihre Firmenphilosophie einer zeitgemäßen Bäckerei zum Ausdruck. Wie leben Sie diese in der Umsetzung? Wir sind seit Jahren bestrebt, eine Vorreiterrolle in unserer Branche einzunehmen. Dazu bilden
Firmenchef Christian Gasser
wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter laufend fort, verwenden nur die besten Zutaten und bemühen uns um hervorragende Qualität zu einem fairen Preis –mit dem Ziel, der Bäcker für alle zu sein.
Das bedeutet im Klartext?
Wir wollen die Lieblingsbäckerei im Eisacktal sein, die man viel und gerne aufsucht – aus mehreren Gründen: Weil unser Brot schmeckt und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, und weil unsere Filialen mit den angeschlossenen Cafés ein beliebter Treffpunkt sind, ob zum Kaffee und Kuchen, zum leckeren Snack oder zum Lunch. Neben einem Topservice und einem einladenden Ambiente setzen wir mit unserem Filialnetz auf gute Erreichbarkeit. Apropos Filialnetz – auch in dieser Hinsicht hat sich eine Neuerung ergeben: Wir sind in Vahrn vor Kurzem an den schöneren und größeren Standort in der Voitsbergstraße übersiedelt.
OHNE ANDERS KEIN BESSER
Innovating Wood
MiCROTEC: Mit mehr als 450 Mitarbeitern, sieben Standorten weltweit und Kunden rund um den Globus zählt das Unternehmen zu den weltweiten Technologie- und Marktführern im Bereich der intelligenten Erkennung von Holzeigenschaften.
Das Hightech-Unternehmen MiCROTEC mit Hauptsitz in Brixen entwickelt Scanner- und Optimierungslösungen für die Holzindustrie. Ähnlich wie in der Medizin, wo CT-Scanner verwendet werden, um einen Blick in den Körper von Patienten zu werfen, entwickelt MiCROTEC Scanner, die es ermöglichen, in Holzstämme einzutauchen, ihre Eigenschaften zu analysieren und zu entscheiden, wie sie am besten geschnitten werden können. Seit 2012 werden die Erfahrungen, die mit der Technologie in der Holzindustrie gesammelt wurden, auch im Lebensmittelsektor durch die Tochtergesellschaft BIOMETiC genutzt, um höchste Qualität zu sichern.
Attraktiver
Arbeitgeber
Neben extrem spannenden Arbeitsbereichen und der Möglich-
keit, sich in einem internationalen Umfeld im stetigen Wachstum weiterzuentwickeln, machen die modernen und nachhaltigen Büro-
räume, Essensgutscheine, kostenloser Kaffee und ein umfassendes Sozialprogramm MiCROTEC zu einem attraktiven Arbeitgeber. Zudem lassen sich Hobby und Privatleben optimal in den Arbeitsalltag integrieren – dank flexibler Arbeitszeiten und Homeoffice. Das Unternehmen fördert eine gesunde Art der Bewegung und Freizeitgestaltung, indem es seinen Mitarbeitern Elektrofahrräder für den Weg zur Arbeit und für die Freizeit zur Verfügung stellt und einen internen Yogakurs anbietet. MiCROTEC ist weiterhin auf der Suche nach neuen Talenten und bietet neben interessanten Jobangeboten auch Praktika an: „Let’s innovate together!“
Grillen mit Genuss
METZGEREI & FEINKOST SIEBENFÖRCHER:
Passend zum Auftakt in die Grillsaison bietet die Spezialitätenmetzgerei viele leckere Grillspezialitäten.
Bei schönem Wetter im Freien zusammensitzen und gemeinsam grillen gehört zu den schönsten Sommererlebnissen. Für einen perfekten Grillgenuss sollte man jedoch auf beste Qualität beim Fleisch achten, verraten die Metzger-Meister der Spezialitätenmetzgerei Siebenförcher.
Grillfleisch für jeden Geschmack
Metzgerei und Feinkost Siebenförcher bietet eine reiche Auswahl an hochwertigen Grillspezialitäten. Verschiedenste Spießchen, Bratwürste, ausgewähltes Grillfleisch von Kalb, Rind und Geflügel oder Käsegriller: Für jeden Geschmack ist das passende Schmankerl dabei. Das Fachpersonal berät auf Wunsch gerne, welches Fleisch sich zum Grillen eignet und was beim Grillen zu beachten ist.
Zartmarinierte Grillspezialitäten
Im Sommer ist bei Siebenförcher alles aufs Grillen eingestellt: In
den Niederlassungen erhält man mariniertes Grillfleisch, das die Metzger-Meister gekonnt vorbereitet haben. Das mit unterschiedlichen Marinaden verfeinerte Fleisch schmeckt besonders zart, und bestens gehütete Gewürzmischungen verleihen Steaks und Co. ganz besondere Aromen.
Gutes zum Mitnehmen
Frisch zubereitete Beilagen und Soßen sind die idealen Begleiter zum Gegrillten. Die MeisterKöche von Siebenförcher haben bereits Feines dazu vorbereitet. Aber auch all jene, die etwas auf die Schnelle zum Mitnehmen für die Mittagspause benötigen, werden bei Siebenförcher fündig: Ob Kartoffelsalat, italienischer Salat oder Knödel in allen Variationen – bei Siebenförcher schmeckt alles wie selbstgemacht. Es lohnt sich damit der Besuch der nächstgelegenen Niederlassung von Siebenförcher in der Altenmarktgasse in Brixen.
Hallo Schnecke!
Ran an den Grill! Unsere Grillspezialitäten sehen nicht nur zum Anbeißen lecker aus, sondern sind es auch. Unsere Metzger-Meister bringen gekonnt zusammen, was zusammengehört: hervorragendes Fleisch, ausgewählte Gewürze, überlieferte Rezepte, traditionelle Herstellungsmethoden und sehr gutes Handwerk.
Einzigartiges Genusshaus
MOUNT BECHER: In seiner einzigartigen Konstellation begeistert das neue Mount Becher Genusshaus in Ridnaun mit einem Genusserlebnis der vierfachen Art.
In diesem Frühjahr wurde das Mount Becher Genusshaus, ein Gastronomieprojekt der beiden Brüder Manfred und Stefan Volgger, eröffnet. Mit dem Genusshaus haben die zwei vielseitigen Gastronomen, die unter anderem das Hotel Gassenhof in Ridnaun gemeinsam führen, ihre Leidenschaft der Brenn- und Braukunst, der Käserei und Kaffeerösterei zusammengeführt – eingebettet in großartiger Architektur. Der Name Mount Becher rührt vom Becherhaus her, wo sie zum 127. Geburtstag des Becherhauses vor drei Jahren ein mit Single Malt Whisky aus eigener Herstellung abgefülltes Eichenfass auf 3.195 Metern Meereshöhe hochgetragen hatten und dort reifen ließen. Drei Jahre später konnte der Whisky heuer in 127 Flaschen abgefüllt werden. Zugleich wurde der Startschuss für das einzigartige Gastroerlebnis im Mount Becher gegeben.
Dry Gin wurde bereits dreimal mit Gold ausgezeichnet. Der Ursprung seiner Brennkunst liegt allerdings bei den Grappas – so führt er etwa 25 eigene Obst- und Weinbrände sowie Liköre im Sortiment. Über seine Leidenschaft für das Brennen von Destillaten hinaus hat Manfred auch das Bierbrauen für sich entdeckt. Seine Biersorten reichen vom klassischen Hellen über ein Rot-Bier bis hin zu einem hopfigen India Pale Ale (IPA). Neben der Brennerei und Brauerei trifft man im neuen Mount Becher Genusshaus auch auf eine Käserei und Kaffeerösterei, die hingegen in Stefans Expertise fallen. Die vier Genusswelten können im Mount Becher Genusshaus im Rahmen von Führungen erlebt und verkostet, im integrierten Gastlokal genossen oder direkt erworben werden.
Vier Leidenschaften –vier Genusswelten
Der erfahrene Brennmeister Manfred Volgger ist für seine Edelbrände weithin bekannt: Sein London
Geöffnet ist das Genusshaus von Dienstag bis Samstag, jeweils von 10 bis 17 Uhr. Abends stehen hin und wieder besondere Events an. Das Genusshaus kann darüber hinaus für Geburtstage, Firmenfeiern und Hochzeiten gebucht werden. Mehr dazu unter www.mountbecher.com.
„Eine starke Marke strahlt nach außen und innen“
PROVEX: Für seine Produktdesigns wird der Hersteller von Duschkabinen und Faltwänden regelmäßig ausgezeichnet, doch kürzlich durfte Provex erstmals den „German Brand Award 2024“ entgegennehmen. Warum sich der Geschäftsführer OSWALD FISCHNALLER darüber ganz besonders freut, erkärt er im Gespräch.
Herr Fischnaller, vor Kurzem wurde Provex eine besondere Auszeichnung verliehen. Um welche handelte es sich dabei?
OSWALD FISCHNALLER:
Zum ersten Mal wurden wir mit dem „German Brand Award“ ausgezeichnet, und zwar in den Kategorien „Employer Brand of the Year“ und „Heating & Bathroom“. Es handelt sich hierbei um einen der bedeutendsten und international anerkanntesten Awards, mit denen Unternehmen gewürdigt werden, die in der ganzheitli-
chen Markenführung vorbildlich sind.
Wie haben Sie diese Leistung geschafft?
Dazu haben wir in den letzten Jahren enorme Investitionen getätigt, unter anderem eine Produktionshalle nach dem neuesten Stand der Technik gebaut, eine moderne Betriebskantine errichtet sowie einen einzigartigen Erlebnis-Showroom für Kunden und Events realisiert. Bei all diesen Investitionen lag unser Augenmerk
darauf, unsere Marke stimmig zur Strahlkraft unserer Designprodukte positiv aufzuladen.
Warum war Ihnen das wichtig?
In Zeiten, in denen Unternehmen um Arbeitskräfte buhlen, bedarf es mehr denn je einer ganzheitlichen Markenpflege, die nach außen und nach innen wirkt, denn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind immer auch Markenbotschafter. Je positiver eine Marke besetzt ist, desto höher ist ihre Identifikation mit dem Unterneh-
men und desto größer ihre Strahlkraft auf potenzielle neue Arbeitskräfte. Gerade die Auszeichnung in der Kategorie „Employer Brand of the Year“ bereitet mir daher große Freude und ist eine Bestätigung dafür, dass wir uns auf dem richtigen Kurs befinden.
Start frei für ein GesundheitsStudium in Südtirol!
CLAUDIANA: Abitur geschafft – und jetzt soll es an der Uni weitergehen? Die Bachelorstudiengänge des Universitären Ausbildungszentrums für Gesundheitsberufe Claudiana sind der ideale Einstieg in die Welt des Gesundheitswesens. Die Bewerbungen für sieben Bachelorstudiengänge können noch bis 20. August eingereicht werden.
Studierende der Krankenpflege bei praktischen Übungen im geschützten Ambiente
Zum akademischen Jahr 2024/25 werden am Universitären Ausbildungszentrum Claudiana sieben verschiedene Bachelorstudiengänge angeboten: von Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie und Ernährungstherapie über Krankenpflege bis hin zur Dentalhygiene und dem Studiengang Sanitätsassistenz. Studieninteressierte können sich vom 1. Juli bis 20. August über das Online-Portal www.claudiana. bz.it bewerben.
Ein Studium für die Zukunft
Die Claudiana gilt seit vielen Jahren als renommiertes mehrsprachiges Zentrum für die Aus- und Weiterbildung im Gesundheitsbereich. Verschiedenste Bachelorstudiengänge in den Bereichen Krankenpflege und Hebammenkunde, Rehabilitation, Prävention und Sanitätstechnik werden auf hohem Niveau angeboten.
Praxis im Fokus
Die Praxis steht an der Claudiana im Fokus. Der Campus bietet modern ausgestattete Labore, Übungs- und Simulationsräume. Dort erlernen die Studierenden
in einem geschützten Ambiente alle nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die sie später bei den Berufspraktika noch weiter vertiefen können.
Mehrsprachigkeit und Internationalität
Eine große Stärke der Bachelorstudiengänge ist die zweisprachige Ausbildungsform in Deutsch und Italienisch – eine Bereicherung nicht nur für das spätere Berufsleben. Auch die Möglichkeit einer Auslandserfahrung im Rahmen eines Erasmus-Austauschprogrammes oder eines Praktikums außerhalb der Landesgrenzen wird geboten.
Berufe mit Zukunft
Insgesamt studieren etwa 600 junge Menschen an der Claudiana, wovon jedes Jahr rund 150 mit einem Bachelor abschließen und die Berufsbefähigung erhalten. Die Tätigkeitsfelder sind breit gefächert, die Möglichkeiten vielversprechend; die Nachfrage nach Fachkräften in allen Gesundheitsbereichen ist groß, mit steigender Tendenz. All jenen, die ihre akademischen Kenntnisse weiter vertiefen möchten, stehen weiterführende Studien wie beispielsweise ein Masterstudium oder ein Forschungsdoktorat offen.
Am Puls der Zeit
„Unsere Absolventinnen und Absolventen sind bestens vorbereitet für ihren Einstieg ins Berufsleben. Sie haben hervorragende Chancen für verantwortungsvolle Aufgaben im Gesundheitswesen und die Möglichkeit dessen Zukunft mitzugestalten“, so Prof. DDr. Klaus Eisendle, der Präsident der Claudiana.
• Bachelorstudium Krankenpflege
Krankenpflegepersonal ist in allen Bereichen des Gesundheitswesens unabdingbar: in der Prävention, der Heilung, der Rehabilitation und der Palliativpflege. Der Bachelor-Studiengang Krankenpflege kann in Vollzeit oder auch Part-Time absolviert werden.
• Bachelorstudium
Sanitätsassistenz
Die Studienbereiche der Sanitätsassistenz sind vielfältig und umfassen ganz besonders den präventiven Bereich: die Prävention von Infektionskrankheiten und chronisch-degenerativen Erkrankungen, die Prävention von Sucht-, Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen sowie die Förderung eines gesunden Lebensstils.
• Bachelorstudium Logopädie
Die Fachdisziplin Logopädie leistet einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zu angemessener Bildung, Integration und Persönlichkeitsentwicklung. Zu den Tätigkeiten gehören die Behandlung aller Störungen, die das Verständnis und den Ausdruck in mündlicher und schriftlicher Form betreffen, sowie alle nichtsprachlichen Kommunikationsformen.
• Bachelorstudium
Physiotherapie
Wer sich für das Bachelorstudium Physiotherapie entscheidet, beschäftigt sich mit der Bewegung
und damit, was diese beeinträchtigt: Traumata, Krankheiten oder Alterungsprozesse. Es geht darum, das Bewegungspotenzial eines Menschen jeder Altersstufe zu identifizieren und zu optimieren.
• Bachelorstudium Ergotherapie
Die Ergotherapie fördert die Handlungsfähigkeit im Alltag, also die Fähigkeit eines jeden Menschen, alltägliche Anforderungen selbstständig zu meistern. Aufgrund einer Krankheit, Verletzung oder Beeinträchtigung kann es für Betroffene schwierig oder gar unmöglich sein, tägliche Routinetätigkeiten auszuführen. Die Ergotherapie hilft Betroffenen, wieder selbstbestimmter zu leben.
• Bachelorstudium Dentalhygiene
Die Dentalhygiene dient der Vorbeugung und Behandlung von Zahn- und Zahnfleischerkrankungen. Auch in der Ernährungsberatung und Gesundheitserziehung spielt die Dentalhygiene eine wichtige Rolle.
• Bachelorstudium
Ernährungstherapie
Für die Ernährungstherapie ergibt sich ein breites Spektrum an Tätigkeiten, die von der Prävention und Therapie von ernährungsbedingten Krankheiten bis hin zur Überführung anerkannter Ernährungswissenschaft und -medizin in die Praxis reichen.
GESUNDHEITSSTUDIUM
50 Jahre Exzellenz im Fassadenbau
FRENER & REIFER: Der Name steht für Fassadenbau der Superlative. Seit 50 Jahren realisiert das Unternehmen aus Brixen weltweit außerordentliche Gebäudehüllen aus Metall und Glas.
2024 ist ein besonderes Jahr für Frener & Reifer: In diesem Jahr feiert das renommierte Fassadenbau-Unternehmen sein 50-jähriges Bestehen. 50 Jahre voller spektakulärer Bauprojekte weltweit, die regelmäßig die Welt ins Staunen versetzen; 50 Jahre voller herausragender Ingenieurs- und Handwerkskunst, die solche Projekte erst möglich machen, und 50 Jahre voller leidenschaftlichem Teamwork und „schweiß“-treibender Arbeit.
Spektakuläres
Großprojekt in Paris
Dieses Erfolgsrezept ermöglicht imposante Projekte wie beispielsweise aktuell den olympischen Bahnhof in Paris „Gare Saint-Denis – Pleyel“ – ein Großprojekt, das in den letzten Monaten vor allem das Montageteam von Frener & Reifer in Atem gehalten hat. Komplizierte Vordachkonstruktionen, komplexe und unregel-
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• Metallfacharbeiter / Lehrlinge
mäßige Gebäudegeometrien sowie die Vielfalt an verbauten Materialien haben das Projekt zu einer Herausforderung gemacht, die es zu bewältigen galt. „In Spitzenzeiten hatten wir ein Team von bis zu 70 Monteuren auf der Baustelle“, so Andreas Reifer, Head of Site Quality Management bei Frener & Reifer. „Die Komplexität, kombiniert mit der Größenordnung des Projekts, lässt sich nur dann bewältigen, wenn ein
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starker Zusammenhalt mit offener Kommunikation zwischen allen Projektbeteiligten herrscht. Wir haben das Glück, ein starkes Team zu haben – eine bunte Mischung aus erfahrenen Fachkräften und jungen Talenten, die sich gut ergänzen. Damit werden selbst die komplexesten Bauvorhaben machbar.“
Innovation im Fokus
WF MECHANIK: Im Vahrner Metallverarbeitungsunternehmen wird Innovation tagtäglich gelebt. Ein Blick in die modernen Fertigungsprozesse von WF Mechanik.
Die Metallverarbeitung und der Maschinenbau zählen zu den dynamischsten Branchen, die ständig mit neuen Anforderungen konfrontiert werden. WF Mechanik verkörpert diese Dynamik und setzt kontinuierlich neue Maßstäbe. Ihre Erfolgsgeschichte ist geprägt von technologischem Fortschritt, hochpräziser Fertigung und einem klaren Bekenntnis zur Kundenzufriedenheit. Ein Einblick in die Arbeitsweise und Vision für die Zukunft bietet Inspiration für die gesamte Branche.
Die beeindruckende Betriebshalle von WF Mechanik in Vahrn ist ein Symbol für die Innovationskraft und das handwerkliche Geschick des Unternehmens
Frühe Automatisierung
Der frühzeitige Einsatz von digital gesteuerten Maschinen, Robotern und dem Faserlaser bildeten das Sprungbrett in die hochqualifizierte Metallverarbeitung und die Herstellung von Fertig- und Halbfertigteilen für die weiterverarbeitende Maschinenbau-, Elektrotechnik-, Werkzeug- und Automobilbau-Industrie. Kleinserien und Prototypen kann WF Mechanik seither genauso effizient fertigen wie Großserien.
Präzision und Qualität
WF Mechanik setzt auf strengste Qualitätskontrolle und qualifizierte Fachkräfte. Von der Materialauswahl bis zur Endmontage wird jeder Schritt sorgfältig überwacht, um die bestmögliche Qualität zu
gewährleisten. Diese unermüdliche Verpflichtung zur Qualität hat WF Mechanik zu einem vertrauenswürdigen Partner für Unternehmen verschiedenster Branchen gemacht.
Das Team als Herzstück
Der Erfolg des Unternehmens basiert nicht nur auf innovativer Technologie und präziser Fertigung, sondern auch auf einem Team von motivierten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie sind nicht nur Experten in ihrem Fachgebiet, sondern auch leidenschaftliche Problemlöser und kreative Denker.
Innovation als Schlüssel zum Erfolg
Neue Technologien und sich verändernde Anforderungen der Kunden stellen kontinuierliche Herausforderungen dar, die WF Mechanik als Chancen betrachtet. Das Unternehmen investiert kontinuierlich in neue Fertigungsprozesse, um innovative Lösungen zu entwickeln, die den Kundenbedürfnissen gerecht werden und gleichzeitig die Effizienz und Qualität der Produkte steigern. Von der Einführung neuer Fertigungstechnologien bis hin zur Optimierung von Prozessen strebt WF Mechanik danach, stets einen Schritt voraus zu sein.
Ausblick und Zukunftsvision
Für WF Mechanik ist der Blick in die Zukunft ebenso wichtig wie die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen. Mit einem klaren Fokus auf die Bedürfnisse der Kunden und einem unermüdlichen Streben nach Exzellenz ist WF Mechanik optimal positioniert, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.
„Ein Ort der Inspiration für schönes Wohnen“
INNERHOFER AG: Mit dem Showroom im Interior Tower ist der in Trentino-Südtirol führende Großhändler für Bad, Fliese und Technik neue Wege gegangen. Die Filialleiter THOMAS STEINMANN und DANIEL MELLAUNER über das einzigartige Showroomkonzept in Vahrn.
Vor etwas über einem Jahr hat der Showroom von Innerhofer in Vahrn erstmals seine Tore geöffnet. Wie hat er sich seither etabliert?
DANIEL MELLAUNER: Sehr gut, wir sind sehr zufrieden. Die Besucherfrequenz war von Anfang an hoch, was uns darin bekräftigt, dass das Showroomkonzept des Interior Towers aufgegangen ist.
Wie sieht dieses Konzept aus?
THOMAS STEINMANN: Im Interior Tower haben sich namhafte Unternehmen der Einrichtungsbranche mit eigenen Showrooms angesiedelt, darunter angesehene Unternehmen wie Tip Top Fenster, Wohnstudio Steurer, Selectra und Innerhofer. Damit wollte man eine ideale Konstellation für all jene schaffen, die ihr Bauprojekt an einem Ort konkretisieren möchten.
Welchen Einrichtungspart decken Sie in Ihrem Showroom ab?
In unserem Showroom haben wir auf einer Ebene Bäder in unterschiedlichen Größen und Einrichtungsstilen ausgestellt, eine zweite Ebene widmet sich den Wand- und Bodenbelägen, von Fliesen bis Teppich- und Holzböden. Diese Produktkombination haben wir bewusst gewählt, da Wohnbereiche mehr und mehr miteinander verschmelzen.
Damit steigt wohl auch der Beratungsbedarf?
Daniel Mellauner: Das stimmt. In Einrichtungsfragen suchen Bauherren vermehrt das Fachgespräch. Entsprechend nehmen wir uns nach Terminvereinbarung viel Zeit für die individuelle Beratung und Planung. Für solche Fachgespräche haben wir über den gesamten
Showroom verteilt Besprechungsund Rückzugsräume geschaffen. Diese werden auch von Architekten, Planern und Installateuren gerne genutzt, um gemeinsam mit ihren Kunden individuelle Einrichtungskonzepte zu konkretisieren – mit dem großen Vorteil, dass sie bei uns stets aktuelle Muster und Trends vorfinden und bei Bedarf auf unsere Fachberatung zurückgreifen können.
Wie fügt sich der Showroom in Vahrn ins Niederlassungsnetz von Innerhofer?
Thomas Steinmann: Mit dem Showroom sind wir noch näher an die Bauherren, Architekten und Planer gerückt und haben mit dem schlüssigen Showroomkonzept des Interior Towers eine Lücke für sie geschlossen. Der Standort in Vahrn
ergänzt unser Niederlassungsnetz ideal, gemeinsam mit dem Firmensitz in St. Lorenzen und unseren weiteren Niederlassungen in Bozen und Meran sehen wir uns in Südtirol optimal aufgestellt.
Showroom Vahrn:
Interior Tower Forch-Straße 27 39040 Vahrn Tel. 0472 941480 info@innerhofer.it
Innovative Engineering
BERGMEISTER: Baukunst und Bautechnik tragen wesentlich zur Zukunftsfähigkeit und Weiterentwicklung der Welt bei. Das Team von Bergmeister arbeitet täglich mit seinem Fachwissen an Neuem und an dessen Umsetzung; es gestaltet Innovationen, Bauwerke und Infrastrukturen.
Bergmeister ist ein lokal und international tätiges Ingenieurunternehmen. Das 1990 von Konrad Bergmeister in Brixen gegründete Planungsbüro hat sich an fünf Standorten in Südtirol, Österreich, Deutschland und der Schweiz entwickelt und beschäftigt mittlerweile über 130 Ingenieurinnen und Ingenieure, Architektinnen und Architekten, Konstrukteurinnen und Konstrukteure. Am Hauptsitz in Vahrn werden alle Fachrichtungen des Ingenieurbaus abgedeckt: Tragwerksplanung und konstruktiver Ingenieurbau, Hochbautechnik und Baumanagement, Infrastrukturen und Umwelttechnik, Brückenbau und Bauerhaltung, Tunnelbau und Geotechnik, Elektrotechnik, Energietechnik, Haustechnik und Bauphysik, Sicherheit und Brandschutz. Die Themenbereiche „Building Information Modeling“ und Nachhaltigkeit sind fester Bestandteil des Planungsprozesses und werden von speziell ausgebildeten Mitarbeitern betreut.
Verantwortungsbewusstes Handeln
Das Ingenieurwesen ist immer in gesellschaftliche Prozesse ein-
gebunden. Dazu gehört auch, die neuesten technologischen Möglichkeiten immer wieder für noch bessere und innovativere Lösungen zu nutzen. In den vergangenen 34 Jahren hat Bergmeister mit renommierten Architektinnen und Architekten zusammengearbeitet und mehr als 4.000 Projekte in ganz Europa realisiert.
Teamgeist wird großgeschrieben
Aufgrund des stetigen Wachstums ist Bergmeister ständig auf der Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen. Die Mitarbeitenden arbeiten an modern ausgestatteten Arbeitsplätzen in professionellen und erfahrenen Teams an innovativen und herausfordernden Projekten. Ziel ist es, die richtigen Rahmenbedingungen zu bieten, um sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln. Bergmeister bietet Entwicklungsmöglichkeiten in allen Fachbereichen und für alle Erfahrungsstufen – vom Oberschulabsolventen bis zum erfahrenen Projektleiter für Großprojekte. Mehr unter www.bergmeister. eu/de/karriere.
Wir bieten führende Kompetenzen in allen klassischen Ingenieurdisziplinen. Durch unser Engagement in verschiedenen Spezialbereichen komplettieren wir unser Leistungsbild mit dem Anspruch auf eine innovative und verantwortungsbewusste Gesamtbetreuung.
KONSTRUKTIVER INGENIEURBAU
HOCHBAU & BAUMANAGEMENT ENERGIE & VERSORGUNGSTECHNIK ELEKTROTECHNIK
SICHERHEIT & BRANDSCHUTZ
INFRASTRUKTUREN & UMWELTTECHNIK FORSCHUNG & ENTWICKLUNG
Bergmeister GmbH
Vahrn · Bruneck · Bozen · München · Wien · Zürich www.bergmeister.eu
Moderne Werbetechnik made in Brixen
SERIMA: Seit 42 Jahren beschriftet und gestaltet der Brixner Werbedruckprofi Hotels, Museen, Industrie- und Handwerksbetriebe in ganz Südtirol und im Ausland. Der Generationswechsel wurde vor zwei Jahren vollzogen: Mit einem starken Führungsteam und einem erweiterten Portfolio blickt das Unternehmen optimistisch in die Zukunft.
Die Mehrgenerationenführung wird bei Serima gelebt. Martin und Maria Oberrauch, die Gründer des Traditionsunternehmens Serima, haben der neuen Führung den Vortritt gelassen und wirken seither im Hintergrund unterstützend mit: Die Töchter Valentina und Lisa Oberrauch verantworten seit zwei Jahren die Geschäftsführung. An ihrer Seite leiten die langjährigen Mitarbeiter Holger Kovacs den Verkauf und Andreas Verant die Produktion. „Die einzigartige Kombination aus Erfahrung und Vision schafft Synergien, eröffnet neue Perspektiven und lässt unser Lebenswerk fortbestehen“, erklärt Martin Oberrauch.
Von Grafik über Druck bis Events
Das neue Motto „See - Feel - Experience“ spricht die visuelle und emotionale Wahrnehmung des Betrachters an, lädt zum Erleben ein und weckt die Neugierde. Neben der Anfertigung von qualitativ hochwertigen und einzigartigen Werbeprintprodukten werden die Services Design und Event neu ins
Repertoire aufgenommen. Damit bietet Serima ein Full-Service-Angebot aus einer Hand mit professioneller Beratung, Betreuung und Umsetzung. „Wir schaffen ganzheitliche Lebenswelten“, erklärt Valentina Oberrauch, „mit maßgeschneiderten Design-Konzepten und Hightech-Reklame unterstützen wir unsere Kunden darin, ihre Marke sichtbar zu machen und sich von der Konkurrenz erfolgreich abzuheben.“
Den Bereich Design deckt Valentina mit ihrer Grafikagentur Studio Dia ab, die seit Kurzem fester Bestandteil der Serima-Welt ist. „Außerdem kreieren wir spektakuläre Firmen-Events, die emotional berühren und überraschen, sowie besondere Veranstaltungen, die auf den Kunden abgestimmt aufmerksamkeitsstark in Szene gesetzt werden“, ergänzt Lisa Oberrauch.
Technische Neuheiten im Programm
Mit ständigem Blick auf neue Entwicklungen bietet Serima ein stets aktuelles Portfolio auf dem neuesten Stand der Technik. Da-
Stabübergabe bei Serima: Die Firmengründer Martin und Maria Oberrauch mit dem neuen Führungsteam Lisa Oberrauch, Andreas Verant, Valentina Oberrauch und Holger Kovacs
runter finden sich zum Beispiel hochtechnische Folien mit Veredelungscharakter, die für tolle Effekte sorgen: Die schaltbare Variante veredelt Glas in Sekunden per Knopfdruck von transparent zu opak und dient als raffinierter Sichtschutz. Ebenfalls neu im Sortiment führt Serima innovative Dekorfolien, die Flächen in täuschendechte Marmor-, Holz-, Leder- oder Metall-Optik ver-
wandeln. Ein weiteres Highlight stellt die Lasergravur dar, die präzise Werbebotschaften einbrennt. Individuelle Kundenwünsche und Großprojekte werden mit viel Engagement realisiert; jede Idee wird formvollendet.
Das breitgefächerte Spektrum an Werbetechniken ist im neu gestalteten Showroom am Firmensitz im Gepa-Center ausgestellt.
Sichere IT für Unternehmen
SYSTEMS: Über 3.000 Betriebe vertrauen auf den Südtiroler IT-Experten Systems mit seinen über 70 Mitarbeitern. Und haben gute Gründe dafür.
Seit über 30 Jahren ist Systems ein verlässlicher und professioneller Partner für Unternehmen verschiedenster Größen und Branchen. Ob IT-Infrastruktur, Daten- und Cybersicherheit, maßgeschneiderte Lösungen oder einzigartiger Service: „Unsere Kunden können sich voll auf ihr Geschäft konzentrieren, während wir uns um ihre IT kümmern. Wir setzen genau jene IT- und Digitalisierungsmöglichkeiten um, die sie wirklich brauchen. So sorgen wir für Harmonie in Sachen IT“, erklärt Günter Wimmer, CSMO bei Systems. Die Systems-Mitarbeiter stehen den Kunden 365 Tage im Jahr, also auch an Wochenenden und Feiertagen, zur Seite. Schnelle Reaktionszeiten, garantierte Erreichbarkeit und maximale Flexibilität bei den Servicepaketen sind selbstverständlich.
Mit Begeisterung bei der Sache
Auf Wunsch können die SystemsMitarbeiter die IT der Kunden auch proaktiv im Auge behalten und, wenn nötig, vorausschauend eingreifen, damit erst gar keine Probleme entstehen. Mit den drei Standorten in Bruneck, Bozen und Schlanders ist auch für eine persönliche Vor-Ort-Betreuung gesorgt. Dieses Gesamtpaket aus IT-Sorgenfreiheit und RundumService schätzen die Kunden: 97
Prozent geben in laufenden Befragungen an, zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit Systems zu sein.
Gemeinsam durchstarten
Zufrieden sind auch die Mitarbeiter. „Wir brennen für IT, lieben die Herausforderung und machen die Anliegen unserer Kunden zu den unseren. Dafür braucht es neben Know-how und Erfahrung motivierte und leidenschaftliche Mitarbeiter“, weiß Gustav Rechenmacher, CEO von Systems. Deshalb werden die entsprechenden Rahmenbedingungen bei Systems geschaffen: Flache Hierarchien und Freiraum, um selbstbestimmt und eigenverantwortlich zu arbeiten, Weiterbildungs- und Entwicklungschancen im Unternehmen und ein Arbeitsumfeld, das auf Vertrauen, Flexibilität und Wertschätzung baut, sind bei Systems gelebte Realität. Wer bei Systems arbeitet, hat einen sicheren Arbeitsplatz bei einem angesehenen regionalen Arbeitgeber, einen Job mit Zukunft und profitiert von einer wertschätzenden und wachstumsfördernden Unternehmenskultur, wo man sich auf Augenhöhe begegnet. „Wir ziehen an einem Strang und machen aus persönlichen Erfolgen gemeinsame Erfolge. Das macht den SystemsTeamspirit aus“, so Rechenmacher.
Anders. Besser.
Der Unterschied liegt im Service.
Unser umfassender Service ist einzigartig. Davon sind auch unsere Kunden überzeugt.
Systems.
Bringt Harmonie in Ihre IT.
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Ein halbes Jahrhundert Holzgeschichte
RUBNER INGENIEURHOLZBAU: Ein traditionsreiches Brixner Unternehmen feiert in diesem Jahr sein 50-Jahr-Jubiläum.
Mit weltweit herausragenden Ingenieur-Holzbauwerken macht die Rubner Ingenieurholzbau immer wieder von sich reden. 1974 gegründet, hat das Unternehmen mit Sitz in Brixen in 50 Jahren mehr als 7.500 Projekte realisiert. Das Leistungsspektrum reicht von mehrstöckigen Gebäuden über vorgefertigte Fassaden und Gebäudehüllen bis hin zu Sonderprojekten und großen Bauwerken für Industrie und Handel.
Eine bewegende Unternehmensgeschichte
Ursprünglich vor allem in Südtirol, Trient und Italien tätig, hat sich das Unternehmen in den letzten Jahrzehnten als Global Player positioniert. Zu den wegweisenden Referenzen, die Rubner Ingenieurholzbau auf dem internationalen Parkett große Aufmerksamkeit bescherten, zählen beispielsweise die Kohlelagerkuppeln in Brindisi mit jeweils 143 Metern Durchmesser für den italienischen Stromversorger Enel, das erste Stadion komplett aus Brettschichtholz in Kanada, das von der FIFA als Best-Practice-Beispiel für die neuen Nachhaltigkeitsrichtlinien gewählt wurde, die „Macquarie Law School“ in Sydney oder das sich gerade im Bau befindende wellenförmige Dach für den neuen Fischmarkt in Sydney. „In den letzten Jahren wurden die Projekte immer komplexer – nicht nur
hinsichtlich ihrer Größe, sondern auch in Bezug auf Architektur und Komplexität“, so CEO Peter Rosatti. „Wir reagierten auf diese Herausforderungen, indem wir den Anteil an Fertigbauteilen auf ein Maximum erhöhten und klare Lösungen hinsichtlich der Ökobilanzierung von wiederverwendbaren Materialien lieferten.“
Weiterentwicklung mit Blick in die Zukunft
Rubner Ingenieurholzbau investiert jährlich in Produkt- und Prozess-
innovationen mit dem Ziel, die Digitalisierung von Verwaltungs-, Konstruktions- und Produktionsprozessen immer weiter voranzutreiben, Lösungen zur Einsparung von Rohstoffen zu entwickeln und eine höhere Qualität des Baustoffs Holz zu gewährleisten.
Bauen mit Holz bedeutet heute nicht nur modernste Techniken, saubere und schnelle Baustellen, modernes Design und geringe Betriebs- und Instandhaltungskosten – angefangen bei der Energieeinsparung –, sondern auch, Teil einer Kreislaufwirtschaft zu sein, die
keinen Abfall erzeugt und aktiv das Klima schützt: So kann ein Kubikmeter Holz etwa eine Tonne CO2 aus der Atmosphäre speichern. „Mit stolzem Blick in die Vergangenheit und mit selbstbewusstem Ausblick in die Zukunft sind wir davon überzeugt, dass Holz der Baustoff der Stunde ist und das Baugewerbe weiter beeinflussen wird. Gemeinsam mit unserem langjährigen engagierten Team wollen wir unseren Beitrag für eine grünere Welt und nachhaltigere Zukunft leisten“, erklärt Rosatti.
Pioniergeist im Ingenieurholzbau.
Wir bauen eine grünere Welt – mit Holz.
Unsere Projekte auf der ganzen Welt.
Brixner Ingenieurskunst
HBPM INGENIEURE: Das Brixner Ingenieurbüro ist ein über die Grenzen hinaus gefragter Ansprechpartner für technisch anspruchsvolle und innovative Ingenieurleistungen.
Seit über 25 Jahren beschäftigt sich das Ingenieurbüro hbpm Ingenieure mit der Planung, Bauaufsicht, dem Projektmanagement und der Beratung im Hoch- und Tiefbau. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt im statisch-konstruktiven Ingenieurbau und Tunnelbau sowie in der Geotechnik. Die Geschäftsleitung setzt sich aus den drei Eigentümern Josef Höllrigl, Reinhold Palla und Julius Mühlögger zusammen, die gemeinsam mit ihrem Team herausragende Großprojekte abwickeln.
Fachexpertise mit Brückenfunktion
Durch optimale Planungsqualität und kompetente Projektabwicklung konnte hbpm im Laufe der Jahrzehnte langfristige Geschäftsbeziehungen mit Kunden in Italien und im deutschsprachigen Ausland aufbauen. Im Rahmen von grenzüberschreitenden Projekten übernimmt hbpm häufig eine Brückenfunktion zwischen den kulturell bedingten unterschiedlichen Philosophien in der Bearbeitung und Abwicklung der Projekte. So zum Beispiel im Rahmen der Zusammenarbeit mit
dem deutschen Großkunden Enercon, einem der weltweit führenden Hersteller von Windkraftanlagen, in dessen Auftrag hbpm italienweit bis heute über 100 Türme mit einer Höhe von bis zu 120 Metern einschließlich der dazu erforderlichen zumeist komplexen Gründungsmaßnahmen statisch geplant hat. Ebenso wendet sich TGW Mechanics, der österreichische Hersteller für automatisierte Hochregallager, für die statische Berechnung seiner italienischen Projekte an hbpm. Hirmer Immobilien in München hat indes für die Errichtung eines Luxushotels in Salò am Gardasee hbpm mit dem Projektmanagement beauftragt.
Internationale Großprojekte
Auch im deutschsprachigen Ausland übernimmt hbpm anspruchsvolle Aufgaben. Ob es sich um die Bauleitung für die TU München in Garching handelt, um die Planung der Baulogistik bei der Neuerrichtung von 600 Wohnungen in Fürstenried für die Bayerische Versorgungskammer oder um die Ausführungsplanung für die Injektionsmaßnahmen im Rahmen des Bauvorhabens Stadt-
bahn Karlsruhe – es sind immer spezielle Aufgaben, für die sich renommierte Großkunden an die Ingenieure von hbpm wenden. Nennenswert sind zudem beispielsweise die Tätigkeiten der hbpm für die österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), den Energiekonzern TIWAG sowie die Innsbrucker Kommunalbetriebe IKB.
Mit der profunden Kenntnis aller gängigen Spezialtiefbauverfahren und dem fundierten praktischen Fachwissen hat hbpm bei großen Infrastrukturprojekten
Im Rahmen des neuen Umfahrungsprojektes wurde die Kapelle in Kiens an einen neuen Standort versetzt
der ÖBB die Injektions- und „Jet Grouting“-Maßnahmen begleitet. So war hbpm als Berater und Experte der ÖBB in diesem Fachbereich auf allen Baulosen der BBT-Zulaufstrecke Nord im Unterinntal von Innsbruck bis Wörgl tätig, ebenso auf der Zulaufstrecke auf Kärntner Seite zum Koralmtunnel, während am Semmering-Basistunnel die fachliche Expertise für Bohrtechnik gefordert war. TIWAG hingegen beauftragte hbpm mit der Planung der äußerst komplexen Spezialtiefbaumaßnahmen für die Wehranlage Ovella des österreichisch-schweizerischen Gemeinschaftskraftwerkes GKI am Inn. Zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung der Stadt Innsbruck für die nächsten Jahrzehnte wird hoch über der Stadt ein mehrere hundert Meter langer Stollen zum Sammeln des zuströmenden Bergwassers errichtet. Die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) hat die schwierige Aufgabe der Bauaufsicht unter den gegebenen, komplexen hydrogeologischen Randbedingungen und den Besonderheiten einer Hochgebirgsbaustelle mit beengten Platzverhältnissen einer Arbeitsgemeinschaft unter der Führung von hbpm anvertraut.
Im Einsatz für den BBT
Derzeit entsteht vor der Haustür des Büros von hbpm ein Megaprojekt der europäischen Verkehrsinfrastruktur: der Brenner Basistunnel (BBT). Das Kernstück der neuen Brennerbahn wird mit 64 Kilometern die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt. An dieser ingenieurtechnischen Pionierleistung arbeitet hbpm an verschiedenen Baulosen mit – sowohl auf italienischer als auch auf österreichischer Seite. Während südlich des Brenners reine Bauüberwachungstätigkeiten auf den Baulosen Periadriatische Naht in Mauls und Eisackunterquerung in Franzensfeste durchgeführt werden, werden in Österreich neben den Bauüberwachungen
auf den Baulosen Zugangstunnel Wolf 1 und Wolf 2 auch Planungsleistungen für den nördlichen Gesamtabschnitt sowie die Leistung des Geotechnikers vor Ort erbracht – alles im Rahmen von internationalen Arbeitsgemeinschaften. Erwähnenswert ist dabei die von hbpm erstellte Planung der Deponie Padastertal, die ein Gesamtvolumen von etwa 7,5 Millionen Kubikmetern Tunnelausbruchsmaterial fassen wird.
Heimische Projekte
Darüber hinaus ist hbpm auch auf lokaler Ebene tätig, vorwiegend für öffentliche Körperschaften. Als technische Unterstützung des Verfahrensverantwortlichen für öffentliche Bauvorhaben und als Planer für Verkehrsbauten und Tragwerke beweist hbpm immer wieder, qualitativ hochwertige Lösungen auf dem neuesten Stand der Technik zu erarbeiten. Exemplarisch seien die Ladritscherbrücke bei Franzensfeste über den Eisack und die Ausführungsplanung im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft für die Riggertalschleife genannt. Auch als Bauüberwachung und Sicherheitskoordinator, wie zum Beispiel auf der Baustelle der Umfahrung Kiens, ist hbpm ein verlässlicher Partner.
Im Team erfolgreich
Dass hbpm in über 25 Jahren bei vielen bedeutenden Bauvorhaben ein Stück Projektgeschichte mitschreiben durfte, ist einem gut eingespielten, erfahrenen Team zuzuschreiben. Dazu fördert hbpm intern den gezielten Wissenserwerb in den technischen Fachbereichen
Projektmanagement
und strebt den verantwortungsvollen und schonenden Umgang mit der Natur und den verfügbaren Ressourcen an.
Umwelt- und Qualitätsmanagement
Nachhaltigkeit und Erhalt einer lebenswerten Umwelt sind für hbpm nicht bloß Schlagworte, sondern werden tagtäglich gelebt. Das erwächst nicht nur aus dem implementierten Umweltmanagementsystem nach ISO 14001, sondern auch aus dem Bewusstsein einer ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung.
Das Unternehmen verfügt darüber hinaus über ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 und sieht sich damit bestens gerüstet, sich den laufend neuen Anforderungen zu stellen. Ob Bauwerksdatenmodellierung (BIM), CO2-Bilanz oder Lebenswegbetrachtung der Bauwerke: hbpm blickt voller Optimismus den künftigen Herausforderungen entgegen.
Erste gilt es bereits zu bewältigen: So beauftragten die ÖBB das Brixner Ingenieurbüro als Teil einer Arbeitsgemeinschaft mit der Planung und geotechnischen Betreuung der Deponiestandorte im Rahmen des weiteren viergleisigen Ausbaues der Eisenbahnstrecke im Unterinntal; das deutsche Bundesamt für Bauwesen erteilte hingegen hbpm den Auftrag für die Durchführung des Projektmanagements zur Sanierung des Goethe-Instituts in Rom. Zwei neue spannende Aufgaben, denen sich das hbpm-Team tatkräftig stellt.
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verein nur zur Orientierung, ob es jetzt, unter den durch den Krieg so gewaltig geänderten Verhältnissen, wieder möglich sein wird, genügend Teilnehmer für einen Pilgerzug zusammenzubringen.
Juni 1924
Freienbühel (Glockenspende)
Samstag, 7. Juni 1924
Auch von der Wallfahrtskapelle auf Freienbühel mußte 1917 ein Glöcklein für Kriegszwecke geopfert werden. Nun ist wieder der Ersatz dafür da: Herr Franz Strasser und Frau, Gasthof in Brixen, haben im Marienmonat
Das Volksfest in Köstlan
Samstag, 21. Juni 1924
Bei der Unmenge sonstiger Veranstaltungen am letzten Sonntag mußte der Besuch des Volksfestes des Theatervereines in Köstlan durchaus befriedigen. Das Kasperltheater war ständig umlagert, dem Schießsport wurde emsig gehuldigt, ebenso den Ringspielen. Einen Hauptantrieb am Gelingen des Festes bot wohl die wackere Feuerwehrmusik, die durch ihre Weisen viel Leben und Temperament ins bunte Treiben des Volkes
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