Brixner 190 - November 2005

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Jahrgang 16 - Nr. 11 November 2005

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Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Franzensfeste

Festung mit Flair Interview

Lärm

Schabs

» S. 24

» S. 48

» S. 54

LH Luis Durnwalder zu Brennerbasistunnel, Gemeinderatswahlen und Bühlerhof

Warum effizienter Lärmschutz im Bahnhofsbereich so schwierig zu realisieren ist

Wie die Gefahrenstelle an der Bushaltestelle nun entschärft werden soll


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Editorial

November

Thema 4

4 Franzensfeste: Festung mit Flair

Menschen&Meinungen 11

14 Portrait Emil Kerschbaumer: Der Dorfchronist 16 Umfrage: Trattengasse: Tote Hose oder schön ruhig?

Auf hohem Niveau

Brixen&Milland 19

24 31 32 34 37 40 42 46 47 48

Luis Durnwalder: „Werte dürfen nicht immer erkauft werden“ Event Gärtnerei Auer: Blühendes Unternehmen Eine Stadt braucht Platz Fragestunde mit dem Stadtrat Brixen: Nur Lieferanteneingänge? Allerheiligenjarmarckt: „Rechte Wag und Maß“ Citybus gut angelaufen Weihnachts-Überraschung! Event Raiffeisenkasse Eisacktal: „Souverän die Zeit beherrschen“ Lärm: Kaum sanierbar

Einmal im Jahr bitten wir um Audienz, und Luis Durnwalder zwängt dann immer eine Stunde in seinen überfüllten Terminplan. Ist die Stunde um, läutet dezent sein Handy, und wir vermuten, dass die Sekretärin damit ebenfalls dezent darauf aufmerksam macht, dass der nächste Termin wartet. Das „Erfolgsmodell Südtirol“ hat uns Südtiroler etwas träge gemacht, behauptet ein überraschend nachdenklicher Landeshauptmann im Gespräch mit unserer Zeitschrift, und wir wissen, dass er im Grunde Recht hat. Längst ist alles Gute selbstverständlich, und doch jammern wir pausenlos, wenn auch auf hohem Niveau.

Dörfer&Fraktionen 51

53 Event: Ein Haus für die Gesundheitsbildung 54 Schabs: Gefahrenstellen warten auf Beseitigung 55 Event Brenner Thermalquellen: Wasser - Quelle des Lebens

Es ist interessant, den Landeshauptmann im meist selben Raum für denselben Zweck im Abstand von jeweils einem Jahr zu sehen. Während er im letzten Jahr sehr angespannt und wenig konzentriert wirkte, schien er heuer geradezu vor Arbeitseifer zu sprühen. Von Amtsmüdigkeit jedenfalls war noch nichts zu spüren.

Kunst&Kultur 57

62 63 60 62

Ausstellung: Zeitgeschehen in Stein Musik & Kirche: Avantgardistische Kirchenklänge Buchvorstellung: Der gute Geist kam fünf vor zwölf Ausstellung: Kunst am See

Sport&Co. 69

71 SSV Brixen: Die etwas andere Schule

Spezial 73

73 Essen & Trinken

Tipps&Events

Impressum

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86 Veranstaltungen und Weiterbildung

Der „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Auflage: 8.800. Preis Abonnement: 1 Euro. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St.

Anzeigenverkauf: Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Tel. 0472 060200 - Fax 0472 060201 - E-Mail sonja.messner@brixmedia.it

Redaktionsanschrift: „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Tel. 0472 060200 - Fax 0472 060201 - E-Mail brixner@brixmedia.it

Druck/Fertigstellung: AthesiaDruck Brixen

Eigentümer: Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Willy Vontavon Redaktionsmitglieder: Willy Vontavon (wv), Doris Brunner (db), Marlene Kranebitter Zingerle (mk), Andreas Hempel (ah), AnnaMaria Mitterhofer (amm), Thomas Oberrauch (to), Oskar Zingerle (oz), Günther Eheim vulgo Sigmund (GEvS), Elmar Albertini (ea), Barbara Fuchs (bf), Manuela Kerer (mak), Dietmar Pattis (dp), Hildegard Gargitter (hg), Elisabeth Stürz (es), Albina Kritzinger (kra) Layout & DTP-Satz: Gabriele Tauber, Brixmedia Titelbild: Oskar Zingerle

Nächster Redaktionsschluss: 24. November 2005 Werbeannahmeschluss: 30. November 2005 Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, daß sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzeiger wie auch in den Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigungen jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

E-Mail: brixner@brixmedia.it

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Schade, dass unser Gesprächstermin stattfand, bevor die Polemik um den möglichen Doppeljob unseres Bürgermeisters in allen Medien entbrannt war. Es wäre interessant gewesen, die Meinung des Landeshauptmanns zu diesem Thema zu erfahren. Während Albert Pürgstaller in Jemen den Kamelen nachlief, liefen Journalisten, Grüne, die Union und viele andere gegen die Vermutung Sturm, Pürgstaller könnte zusätzlich zum Bürgermeisteramt auch jenes des Präsidenten des Wohnbauinstituts übernehmen. Die Doppelrolle, sagen die Kritiker, würde vor allem dafür sorgen, dass Pürgstaller auch doppelt verdienen würde, womit er zu seinem früheren Gehalt aufschließen könnte. Wer nur diesen Umstand kritisiert, sollte seine Neidgefühle für einen Augenblick im Zaum halten, sich in die Situation Pürgstallers versetzen und dabei auch an dessen Familie denken. Meine Meinung ist, dass Pürgstaller die Doppelbelastung zeitlich nicht auf die Reihe bringen würde und dass er im Sinne der Stadt verzichten sollte.

Ihr Willy Vontavon


Franzensfeste

Festung mit Flair Die Franzensfeste ist die größte Festungsanlage des Alpenraums. Lange Zeit war das Betreten der Festung strengstens verboten – nun stehen die Tore für Besichtigungen offen. Ein Rundgang durch ehemaliges militärisches Sperrgebiet.

Akropolis lässt grüßen Imposant erheben sich die wuchtigen Granitmauern. Mit leicht mulmigem Gefühl durchschreiten wir den „Arc de Triomphe“, wie Dario scherzhaft die mächtigen Steinquadern betitelt. Über unsere Köpfe rauschen Lastkraftwagen auf der Autobahn hinweg, ratternd rumpelt

Umrahmt von Festungsmauern wirft die erste neugotische Kapelle in den Alpen ihre Schatten nen, dass hier zur Einweihung 4.200 Soldaten, 400 Schützen und noch allerhand Ehrengäste, unter anderem Kaiser Ferdinand I. von Österreich, Platz gefunden haben.

Foto: Oskar Zingerle

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„Zieh dich warm an, in der Früh kann es hier noch ziemlich kalt sein!“ – Dario Massimo, eingefleischter Franzensfester und Journalist, warnt mich vor. Eingemummt in Rollkragenpulli und Windjacke starte ich am nächsten Tag in Richtung Franzensfeste. Nach einer Ehrenrunde ums Rondell zur Dorfeinfahrt von Aicha finde ich schlussendlich den Eingang zur Festung. Hinter dem verschlossenen Tor warten bereits Dario sowie sein Schäferhund, vom Herrchen liebevoll „Poppi“ gerufen, und „einst der beste Lawinenhund Südtirols“. Das eiserne Gitter wird aufgesperrt, und ich betrete zum ersten Mal jene Festung, die ich jahrelang beim Vorbeifahren neugierig gemustert habe.

ein Güterzug auf der angrenzenden Eisenbahnlinie vorbei. Das Gebiet um die Festung ist seit Jahrtausenden ein Verkehrsknotenpunkt: Bereits 3000 vor Christus führte hier der Bernsteinweg vorbei, und die Römer meißelten ihre Via Claudia Augusta Padana in den Felsen. Im Inneren der Anlage scheint der heutige Verkehrslärm jedoch ausgebremst: Die massige Umzäunung wehrt selbst das Brummen von Motoren ab. Ein riesiger Komplex erstreckt sich vor unseren Augen: 65.000 Quadratmeter Festungsanlage, erbaut auf drei Ebenen – damit selbst im Notfall eine Rückzugsmöglichkeit nach oben existiert. Die Akropolis lässt grüßen. „Der äußere Teil diente zur Verteidigung, während sich im Inneren die logistischen Gebäude befinden“, schildert Dario. Jeder der drei Bereiche ist in sich autonom und verfügt über Küche, Schlafräume und Brunnen: „Ein geniales Konzept!“. Wir blicken um uns: Schießscharten allerorts, 90 trichterförmige Kampfkammern mit Schusslöchern für die Kanonen, Schlafräume für die Soldaten, Speisesäle, Brunnen, Küchen, eine neugotische Kapelle fürs Seelenheil, ein Exerzierplatz. Von außen lässt sich kaum erah-

Hauptmotiv: Angst Uneinnehmbar wirken die Gebäude ringsum, abweisend und fast schon bedrohlich. Gebaut worden sind sie auf Drän-

Auch mittags ehrtipp! ein guter Eink ��������������������������������������� ��������������������������������������� �

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Foto: Oskar Zingerle

Mächtige Steinmauern säumen den Eingang zur Festungsanlage gen des österreichischen Kaisers Franz I. in den Jahren 1833 bis 1838. Das Hauptmotiv: Angst. Nach den napoleonischen Kriegen mit deren neuen Kriegstaktik – an Stelle eines Schloss-zuSchloss-Krieges eroberten die Franzosen mit einem mächtigen Heer querfeldein die Landstriche – grassierte seinerzeit die Furcht vor Angriffen aus dem Süden. Kaiser Franz beauftragte den Bau einer Verteidigungsstätte, die Eindringlinge abwehren sollte. Oberoffizier Carlo von Martoni wurde ausgeschickt, einen günstigen Standort für eine Wehranlage zu finden. Die Felsschlucht bei der Brixner Klause erwies sich als ideal: Von drei Seiten durch Felsgestein abgesichert, Talkessel und Verkehrswege fest im Blick. Mit einer Anlage an dieser Stelle ließe sich gewiss ein Weitermarschieren von feindlichen Truppen in Richtung Norden und Osten verhindern.

tausend Facharbeiter aus Genua, Bergamo und Kroatien. Zum Vergleich: Brixen hatte damals in etwa 3.500 Einwohner. Für die armen Weiler rundum ein Segen: Die umliegende Bevölkerung verdiente kräftig mit, indem sie Pferde, Lebensmittel und Baumaterial zur Verfügung stellte. Fünf Jahre lang trafen 500 Transportladungen pro Tag ein. Mit Lehm aus Vorderiggen in Neustift, Kalk aus Meransen und Bruneck sowie Sand vom benachbarten Fluss brannte man vor Ort rund 19,5 Millionen Lehmziegel. „Ein Riesenfehler geistert aber durchs Papier: Der Granit für den Bau kam nicht aus Spinges, sondern aus Pfalzen und Pfunders“, berichtigt Dario Massimo, der zur Zeit in Zusammenarbeit mit dem Historiker Hans Heiss ein Buch über die Franzensfeste verfasst und diese wie seine Westentasche kennt.

Mehr Arbeiter als Einwohner

„Wie der Brennerbasis-Tunnel“

General Franz von Scholl entwarf den Bauplan, und die Arbeiten zur Errichtung der Festung konnten in Angriff genommen werden. „Einige der Ideen, nach denen die Anlage erricht worden ist, stammen von Albrecht Dürer!“ – ich schaue dumm aus der Wäsche, und Dario fährt weiter: „Es wissen nur wenige, dass Dürer so wie Leonardo da Vinci auch ein ausgeklügelter Stratege war.“ Am Bau selbst schufteten etwa 4.600 Mann, davon rund

Die Kosten für die Franzensfeste – benannt nach dem Auftraggeber Kaiser Franz – kletterten in immense Höhen: 2,6 Milliarden Gulden, laut Schätzungen von Hans Heiss ein heutiger Gegenwert von über 500 Millionen Euro. Ob die Festung denn aus Silber gebaut worden sei, habe Ferdinand I. bei der Einweihung gefragt. „Betrachtet man die Kosten und die Bedeutung für die Umgebung, könnte man die Errichtung der Festung mit dem Bau

des Brennerbasis-Tunnels vergleichen“, meint unser Begleiter. Neben dem wirtschaftlichen Aufschwung ergaben sich für die Bevölkerung jedoch auch einige Probleme – von der CholeraEpidemie im Barackenlager bis hin zum regelmäßigen Besuch nicht weniger Prostituierten. Ob sich der Aufwand gelohnt hat? Die Franzensfeste war das stärkste Festungswerk Europas und ist heute noch die größte Festung im Alpenraum. 1.200 Soldaten hätten hier stationiert werden können. Doch die Verteidigungsanlage wurde nie in ein größeres Kampfgetümmel verwickelt.

Lückenloses Verteidigungsnetz Wir setzen vorsichtig einen Fuß vor dem anderen. Eine hölzerne, ausgetretene Wendeltreppe führt uns in die Schlafräume der Soldaten. Gewölbe aus roten Lehmziegeln, dicke Lärchenbretter mit darunter liegender Fußbodenheizung – der neoklassizistische Stil ist unverkennbar, die römischen Anleihen ebenso. Fresken schmücken einen Speiseraum, pompejianisches Rot und Blau; die Überreste des habsburgischen Doppeladlers prangen auf dem Deckengewölbe. Eine zweite Putzschicht mit grünem Blümchenmuster überdeckt das Original. Eine Restaurierung wäre dringend notwendig. In den Schlafräumen Eisenhaken zum Aufhängen der Gewehre, der Schriftzug „Immer

vorwärts!“ aufgemalt, ein vierfaches Plumpsklo im Vorraum. Eine Schießscharte gibt den Blick in die Umgebung frei. Geometerschüler aus Bozen haben bei einem Schulprojekt ausgerechnet, dass rund um der Fes-

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Foto: Oskar Zingerle

Ab 1882 verlor die Festung jedoch vollends an taktischer Bedeutung: Mit der Unterzeichnung des Dreibundes zwischen Deutschland, Österreich und Italien wandelte sich der Zweck der Franzensfeste, und sie wurde alleinig zum Lagerort für Waffen und Munition.

Die Genialität im Detail

Von den 90 Kampfkammern aus kann jeder Winkel beschossen werden tung jeder Winkel beschossen werden kann – ein lückenloses Verteidigungsnetz. Wir spähen nach draußen und staunen. Das Konzept, das hinter diesem

Bau steckt, ist genial: Mit nur 70 Mann hätte man im Notfall die Anlage verteidigen können, die gigantischen Granitmauern sind kaum zu erstürmen.

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In Begleitung des Schäferhundes begeben wir uns wieder nach draußen; immer wieder ein staunender Rundumblick. „Die Highlights kommen ja noch“, amüsiert sich Dario Massimo über unser Staunen und freut sich wohl auch ein bisschen darüber. Vor unseren Füßen eine unterirdische Wassersammelstelle und ein Brunnen aus Granit. Auch hier steckt die Genialität im Detail: Die begrünten Dächer sollten nicht nur die Wucht eines Kanonenaufpralls abfedern, sondern dienten auch zur Filterung des Wassers. Dario zieht den schweren Deckel hoch: „Als Kind habe ich hier nach Waffen gefischt und jede Menge Gewehre von der deutschen Wehrmacht heraufgezogen.“ Um die Ecke die nächsten kleinen Sensationen: Eine Stiege mit eingemauerten Geleisen und Seilwinde zum Kanonentransport; ein Tresorraum, in dem der Sold aufbewahrt worden war; die erste neugotische Kapelle in den Alpen steht auch noch da; ein großer Mensaraum mit aufgepinselten humoristischen Anklängen: „Die Rose blüht, der Dorn der sticht, wer gleich bezahlt, vergisst es nicht.“ Und den absoluten Höhepunkt sollen wir immer noch nicht gesehen haben.

Franzensfeste Eröffnung und „Tag der offenen Tür“ am Samstag, 3. Dezember 2005 Anmeldung erforderlich (siehe unten) Führungen vom 26.11.2005 bis 06.01.2006: Do., Sa., So. um 10 und 14 Uhr Von April bis Ende Oktober tägliche Führungen um 10 und 14 Uhr Weitere Führungen nach Vereinbarung; für Gruppen ist eine Voranmeldung erwünscht. Treffpunkt am Eingang der Franzensfeste (beschränkte Parkmöglichkeiten bei der Festung) Dauer: ca. 1,5 bis 2 Stunden Eintrittspreise: 5 Euro pro Person Kinder bis 6 Jahren gratis, von 6 bis 14 Jahren 3 Euro Maximale Personenanzahl pro Führung: 25 Personen Die Führung findet auch nur bei einer Person statt Nähere Informationen und Anmeldungen: www.oppidum.it, dariomassimo2002@yahoo.it oder Tel. 0472 836401 (Tourismusverein Brixen)

„Auch Reinhold Messner hat hier eine Rast eingelegt“ Dann aber stehen wir davor: Ein in Fels gehauener Tunnel

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info


Foto: Oskar Zingerle

Der obere Festungsteil diente als letzte Rückzugsmöglichkeit mit 457 Stufen verbindet den unteren Teil der Wehranlage mit dem oberen. Eisenpfeiler verstärken die Gemäuer, die durch die sich darüber befindende Autobahn jede Menge Last stützen müssen. „Als junger, fescher Offizier habe ich sechs Mal am Tag diese Runde gedreht, um die Wachen zu kontrollieren.“ Dario erstaunt uns immer mehr – seine Leidenschaft und sein Engagement für die Festung scheinen aus verschiedenen Quellen gespeist zu werden. Eine schier unendliche Treppenflucht zieht sich vor uns hin. Der etwas in die Jahre gekommene Schäferhund weiß schon, was ihn erwartet, und setzt sich erst mal nieder. Wir atmen tief durch. „Selbst Reinhold Messner hat hier auf Halbweg eine Pause eingelegt.“ Dermaßen getröstet erobern wir Schritt für Schritt die Stufen und halten immer wieder zu einem kurzen Ratscherle inne. Dabei verrät uns Dario, dass vor zwei Jahren Arbeiter einer Telefongesellschaft beim Verlegen von Glasfaserkabeln eine kleine Kiste mit 56 goldenen römischen Münzen gefunden haben. So ein Mini-Tresor sei oft in römischen Häusern zu finden gewesen – ein weiterer Beweis dafür, dass in der Nähe der Franzensfeste wohl ein römisches Lager existiert haben muss. Teelichter sind in den kleinen Nischen an den Seitenwänden hineingestellt worden. Einstige „Najoni“ haben ihren Heimatort in die Mauer geritzt – zumindest einer kam aus Riva. Wir blicken uns um und bewundern die bewältigte Steigung

– kaum vorstellbar, dass hier vor kurzem im Rahmen eines RedBull-Events ein paar Waghalsige mit ihren Moutainbikes hinuntergerast sind. „Poppi“ überholt uns mit seinen vier Pfoten und gelangt als Erster ans Ende der Stufen.

Kurze Belagerung Der obere Festungsteil präsentiert sich umgeben von Wäldern und gewährt einen Panoramablick über das Tal. Das Konzept ist dasselbe wie in den unteren Bereichen: Sammelplatz, Zitadelle, Brunnen, eine originale Küche aus dem Jahr 1835 und ein doppeltes Tor aus der Gründerzeit – verbunden durch kleine Stufen und verschiedenen Ebenen für den Mann-zu-MannKampf im Fall aller Fälle. Doch soweit ist es selbst im Ersten Weltkrieg nicht gekommen: Bayerische Truppen belagerten zwar bei ihrem Rückzug im November 1918 die Festung, doch zum Kampf kam es nicht. Die italienischen Truppen erreichten am 8. November 1918 die Umgebung von Brixen, aber ein bewaffneter Zusammenstoß blieb dank Franz von Guggenberg, dem damaligen Bürgermeister von Brixen, aus. Er bewegte die k.u.k.-Truppen zum Abmarsch, den sie zwei Tage später auch antraten.

Doch nicht nur Waffen und Munition stapelten sich zwischen den steinernen Mauern: Die Franzensfeste diente später auch als Riesen-Safe. Die SSTruppen brachten das Gold der italienischen Banken hierher in Sicherheit – wahrscheinlich mit Mussolinis Erlaubnis. 157,5 Ton-

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nen Edelmetall, gelagert hinter 40 Zentimeter dicken Bunkermauern, strengstens bewacht und dreifach abgeschlossen. 44 Tonnen Gold sind ein Jahr später in Richtung Schweiz abtransportiert worden, 56 Tonnen in Richtung Berlin – wobei einiges �������

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Die Franzensfeste als Goldbunker Die Festung wurde noch im Jahr 1918 dem italienischen Heer übergeben. Dieses nutzte es weiterhin als Pulverlager. 7


info Kleine Zeittafel ❚ 1809: Napoleonische Truppen unter General Lefébre stoßen bis zur Sachsenklemme vor – Kampf mit Tiroler Schützen ❚ 1813/14: Ende der Napoleonischen Herrschaft – Wiedervereinigung Tirols mit Österreich ❚ 1814/15: Wiener Kongress ❚ 1832: Carlo von Martoni sucht im Auftrag Franz I. Platz für den Bau einer Festung; Franz von Scholl erstellt Bauplan ❚ 1833-1838: Bau der Franzensfeste ❚ 1835: Kaiser Franz I. stirbt. Nachfolger wird Ferdinand I.

Foto: Oskar Zingerle

❚ 1845: Einweihung der neugotischen Kapelle in der Franzensfeste

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Riello Viessmann Buderus Coster Junkers Hoval 8

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❚ 1848: Revolutionen in Europa gegen die herrschenden Regimes. Ferdinand I. dankt zugunsten Franz Joseph I. ab. ❚ 1867: Eröffnung der BrennerEisenbahn ❚ 1869: Franz Ferdinand wird österreichischer Thronfolger ❚ 1882: Italien tritt dem Zweierbund zwischen Österreich und Deutschland bei (Dreibund)

unterwegs „verloren“ gegangen ist. 24 Tonnen wurden von den Amerikanern gefunden und an Italien zurückgegeben. Doch nicht nur das italienische Gold soll hier gelagert worden sein. Zahlreiche Spekulationen und Mutmaßungen ranken sich seitdem um die Festung, mehr oder weniger abgesichert. 17,5 Tonnen Gold aus Belgrad und vier Waggons mit Wertsachen von Juden, die im Lager von Triest inhaftiert worden sind, seien ebenso in die Franzensfeste gebracht worden – bis heute unauffindbar. Licio Gelli, unter anderem überzeugter Faschist und Gründer der Geheimloge P2, ist in den 70-er Jahren auffallend oft in Franzensfeste zu Gast gewesen. Wir blicken in den ehemaligen Goldbunker – eine leichte Gänsehaut überzieht unsere Arme, kein Krimi könnte spannender sein.

❚ 1914-18: Erster Weltkrieg ❚ 1918: Franzensfeste geht auf das italienische Heer über ❚ 1918, 1950, 1960: Verkehrsknotenpunkt Franzensfeste wird ausgebaut ❚ 1919: Friedensvertrag von Versailles ❚ 1939-1945: Zweiter Weltkrieg ❚ 1939/40: Bau des Staudammes bei Franzensfeste ❚ 1943: SS-Truppen transportieren Gold der italienischen Banken in die Franzensfeste ❚ 1944: Goldtransport in die Schweiz und nach Berlin ❚ 1968: Eröffnung der BrennerAutobahn bis Franzensfeste ❚ bis 2002: Stationierung der Brigata Tridentina und des Battaglione San Marco in der Franzensfeste ❚ ab 2002: Die Franzensfeste geht an das Land Südtirol über ❚ 2005: Die Gemeinde Franzensfeste erhält das Nutzungsrecht; Gründung des Vereins „Oppidum“

Führungen ab November 2005 Monitore der Überwachungskameras, ein Münztelefon und die gelbe Aufschrift „Vietato fumare“ an den Gebäudewänden – bis vor zwei Jahren diente die Franzensfeste noch als Munitionslager und war somit militärisches Sperrgebiet. Bis ins Jahr 2000 war hier die „Brigata Tridentina“ stationiert, danach das „Battaglione San Marco“ – jene Spezialtruppen, die unter anderem im Irak eingesetzt wurden. Neugierige waren ungern gesehen, Wachhunde durchstreiften die Wälder und kläfften lautstark bei jedem ungebetenen Passanten. Schlussendlich wurde die Anlage dem Land überlassen, das am 16. Mai 2005 der Gemeinde Franzensfeste die Nutzung der Festung übertrug. Kurzerhand schlossen sich engagierte Fran-


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Foto: Oskar Zingerle

Ein in Fels gehauener Tunnel mit 457 Stufen verbindet den unteren Teil der Wehranlage mit dem oberen zensfester zum Verein „Oppidum“ zusammen, der sich über die Zukunft der Festung den Kopf zerbricht. Kultur-Landesrätin Sabina Kasslatter-Mur ließ kürzlich verlauten, für die Landesausstellung 2009 sei Franzensfeste wohl ein geeigneter Standort. Des weiteren könnte hier das Informationszentrum für den Brennerbasis-Tunnel untergebracht werden.

Festung birgt Potential Die Festung mit Leben füllen, ihre Geschichte bekannt machen – der Herzenswunsch der Franzensfester. Das erste Dickicht wurde dafür abge-

holzt, Sicherheitsarbeiten durchgeführt, ein Buch ist in Vorbereitung. Theater, Konzerte, Ausstellungen – angesichts dieser Vielfalt an Möglichkeiten gerät Dario Massimo ins Schwärmen. Die Festung birgt Potential – das ungern an irgendwelche Großinvestoren verscherbelt wird. Derzeit lassen sich 25 Franzensfester für Führungen ausbilden – ab November ist es dann soweit: In Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Brixen bietet sich die Möglichkeit, jene Gebäude zu durchwandern, die seit Jahrzehnten nur beim Vorbeifahren in Augenschein genommen werden konnten. Am 3. Dezember findet zum

ersten Mal in der Geschichte der Franzensfeste ein „Tag der offenen Tür“ statt – mit Führungen durch eine Festung mit besonderem Flair. „Vielleicht sind all die Pläne nur Träume“, meint Dario Massimo angesichts der gegenwärtig leeren Kassen, „aber wenn man in fünf Jahren diese Festung bauen konnte, werden wir in fünf Jahren doch auch etwas erreichen. Wir Franzensfester sind schließlich stur.“

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Foto: Oskar Zingerle

Marlene Kranebitter

ticker Brixens Bürgermeister Albert Pürgstaller und der Bürgermeister von Rodeneck, Klaus Faller, ersetzen im Verwaltungsrat der Schlachthof Eisacktal GmbH den verstorbenen Alt-Bürgermeister Klaus Seebacher und Josef Ploner. +++ Der emeritierte Domdekan Johannes Messner vertrat das Brixner Domkapitel auf dem internationalen Kongress „Die Kathedralen, Symbole der christlichen Wurzeln Europas“. Die Tagung war der Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, die zu einem Zusammenschluss der Kathedralen Europas führen soll. +++ Martha Nitz, Maria Spisser, Zita Clara, Franz Ploner und Maria Stifter wurden im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums des KVW Franzensfeste für ihren aktiven Verdienst rund um den Verein geehrt. Im Rahmen der Ortsversammlung des Verbandes für Kaufleute und Dienstleister Franzensfeste wurde vor kurzem Hermine Auer zur neuen Ortsobfrau gewählt. Urs Seeber wird ihr für die nächsten vier Jahre als Ortsausschussmitglied zur Seite stehen.

Medienmeister Über mangelnde Medienpräsenz konnte Brixens Bürgermeister Albert Pürgstaller in den vergangenen Tagen nicht klagen: Es gab kaum eine Zeitung oder eine Nachrichtensendung, in der nicht über eine mögliche Präsidentschaft Pürgstallers beim Wohnbauinstitut diskutiert wurde. Pürgstaller selbst hielt sich zurück und war tagelang für Medien – auch für uns – nicht zu sprechen. Auch viele Brixner Bürger diskutierten kontrovers, ob es sich für die Stadt negativ auswirken würde, wenn ihr Bürgermeister ein zusätzliches Amt übernehmen sollte. Bei Redaktionsschluss war jedenfalls noch keine Entscheidung getroffen worden. wv

45 Jahre Einsatz für das Siedlungswerk Rudi Zingerle hat vielen Südtiroler Familien geholfen, die eigenen vier Wände zu erbauen: Als Obmann des Siedlungswerkes St. Albuin kümmerte er sich um finanzielle und bürokratische Hilfe für die Häuslbauer, und so manche Siedlung in Brixen und Umgebung wäre ohne seine Mithilfe wohl nicht zu Stande gekommen. Seit nunmehr 45 Jahren übt der Brixner Architekt diese Tätigkeit ehrenamtlich aus – und dafür wurde ihm Ende Oktober offiziell gedankt. Johannes Messner hielt in Haslach, einer der größten Siedlungen Südtirols, einen Gottesdienst, und anschließend wurde auf der Haselburg gefeiert. Max Holzhammer hielt als Vertreter der Tiroler Landesregierung und langjähriges Mitglied des Aufsichtsrates des Siedlungswerkes eine bewegende Laudatio. Im Anschluss daran erfolgte die Ehrung Rudi Zingerles und seine Ernennung zum Ehrenobmann des Siedlungswerkes St. Albuin. Im Bild: Rudi Zingerle und Ehefrau Greti. db

Der Spruch vom Much I woaß schun, prum die Kastelruther Spåtzn ålleweil so nervös sein. Ba de Krånkheitn, de ålleweil ummer sein, ischs koan Wunder...

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LAMMento

Zwischen Ramazzotti und Zwetschgeler „Ich weiß nicht warum, aber zu Allerheiligen rüttelt und schüttelt es mich jedes Jahr“, sagt der Franz, während Frieda in einem urnenähnlichen Aluminiumbehälter einen Bloody Mary für uns mixt. Dazu hast du überhaupt keinen Grund, beruhige ich den Franz, denn schließlich sind wir beide noch in voller Blüte, und es hat uns im Moment überhaupt nicht zu kümmern, wie das Leben nach dem Dahinscheiden sein wird. „Ich möchte jedenfalls in einer Urne enden und bei mir zu Hause aufbewahrt werden“, sagt der Franz, „auf diese Weise könntest du mich einmal die Woche zu unserem geliebten Macchiato abholen, vor dir auf den Tisch stellen, und wir könnten – virtuell natürlich – munter weiterphilosophieren“, sagt der Franz. Gar keine schlechte Idee, sage ich, sollte ich vor dir ins Gras beißen, würde ich das auch gut finden. „Eigentlich könnten wir der Einfachheit halber die Urnen hier bei Frieda abstellen – dann bräuchte der übrig Gebliebene nicht immer die Urne des anderen holen“, grinste der Franz. Die ewigen Jagdgründe zwischen Ramazzotti und Zwetschgeler? „Des kimmp überhaup net in Fråge“, fährt Frieda dazwischen, die wieder mal alles mit angehört hatte. „Wenn es vom Regal fållt, muaß i enk no aufsaugn!“

Bestellschein ❐ Ich habe die Zeitschrift „Brixner“ bis jetzt nicht erhalten. Senden Sie mit bitte monatlich ein Exemplar zu. ❐ Meine Adresse hat sich geändert. Bitte senden Sie den „Brixner“ ab sofort auf meine neue Adresse.

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Vorname & Name Straße & Nr. PLZ & Ort Der „Brixner“ wird in den Gemeinden Brixen, Vahrn, Natz Schabs, Lüsen und Mühlbach im Abonnement zum Preis von 1 Euro versandt. Abonnements für das restliche Staatsgebiet kosten 18 Euro, für das Ausland 50 Euro. Schneiden Sie diesen Bestellschein aus und senden ihn an: Brixmedia GmbH, Brennerstraße 28, 39042 Brixen. 12

De Paola rückt nach Der Brixner Rechtsanwalt Riccardo De Paola zieht an Stelle von Arne Lühwink für die Grüne Bürgerliste in den Gemeinderat Brixen ein. De Paola erreichte bei den Gemeinderatswahlen im vergangenen Mai mit 159 Stimmen den neunten Listenplatz und ist somit der nächstfolgende Kandidat. Der Gynäkologe Arne Lühwink übernahm im Sommer eine Primarstelle am Krankenhaus Arco – dieser berufliche Standortwechsel ließ sich zeitlich nicht mehr mit seiner Tätigkeit als Gemeinderat vereinbaren. „Gemeinsam mit den anderen Gemeinderäten der Grünen Bürgerliste Brixen werde ich mich speziell für die Themen Urbanistik und Bauwesen sowie Wirtschaft und Finanzen einsetzen“, erklärte De Paola,

„ansonsten ist dies mein erstes politisches Mandat – ich werde mich also überraschen lassen.“ Neben Riccardo De Paola sind Elda Letrari Cimadom, Gregor Beikircher, Adolf Engl, Markus Lobis, Franz Pisoni, Daniela Mosconi und Klaus Peter Dissinger als Gemeinderäte für die Grüne Bürgerliste tätig. db

leserforum Geleisige Nörgeleien Ein Leser berichtet über seine Odyssee im Zug

Mit dem Risiko, als Ewiggestriger dazustehen, was ich in diesem Fall gerne in Kauf nehme, möchte ich auf Missstände aufmerksam machen. Beginn der Angelegenheit am Brixner Zugbahnhof: Wertkarte kaufen, abstempeln reibungslos. Einen Kaffee zu vertilgen, chancenlos. Ein großes Schild am Eingang, Buffet, an der Eingangstür zum Lokal, lavori in corso – wie man mir erläutert, schon seit fast einem Jahr. Na ja, Arbeiten durchzuführen ist manchmal schwierig, noch schwieriger ist oft der Beginn derselben. Als Pusterer Abstammling denke ich mir eben: „Buffet?“ Ankunft Brenner, Weiterfahrt nach Innsbruck reibungslos, retour automatische Kartenausgabe in Innsbruck tadellos. Intercity nach Italien, mit fünf Minuten Verspätung, verkraftbar. Ankunft Brenner 11.22 Uhr. Bis zur Stempelstelle etwa 100 Meter. In einem Raum

von circa neun Quadratmetern drängen sich ungefähr 100 Personen, funktionstüchtig nur ein Stempelautomat. Wertkartenausgabe automatisiert, Fahrkartenausgabe keine, dafür ein schönes Schild „Buffet“, auch geschlossen. Na dann eben „Buffet?“, denn der Zug ist auch weg, aber fahre nur zu, denn die Fahrkarte habe Gott sei’s gedankt ja ich. Hubert Zingerle, Brixen

Der Weg ins Hintertreffen Ein Leserbrief zum Bericht „Spielend die Zweitsprache erlernen“ im Oktober„Brixner“

Willy Vontavon berichtet im letzten „Brixner“ detailliert und ausgewogen über den Bürgerstammtisch zum Thema mehrsprachige Kindergärten. Bei näherer Betrachtung und nach dem Ablegen politischer Scheuklappen ist es ja auch wirklich faszinierend, was in den italienischsprachigen Kindergärten in Südtirol passiert: Eine neue Generation von Südtirolern

Der „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen fax 0472 060201 - e-mail brixner@brixmedia.it


mmh! Seit wir in unsere neuen Büros in die Brennerstraße 28 umgezogen sind, haben wir endlich die räumlichen Voraussetzungen, Praktikanten bei uns aufzunehmen. Zurzeit schnuppert Carolin Fischer bei uns Berufsluft. Da haben wir die Gelegenheit gleich beim Schopf gepackt und sie um ein Rezept gebeten. Carolin hat in ihrer Schublade gewühlt und etwas Lustiges gefunden:

Solarpreis für Biohof Architekt Paul Seeber und sein Büro „architekturplus“ wurden kürzlich mit dem österreichischen Solarpreis 2005, Kategorie Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen, ausgezeichnet. Den Solarpreis erhalten innovative und beispielhaft realisierte Projekte, die erneuerbare Energien in fortschrittlicher und zukunftsfähiger Art und Weise anwenden. Paul Seeber erhielt die Auszeichnung für

wächst heran, großteils unvoreingenommen gegenüber der Zweitsprache und mit reichlich Antrieb, deutsch zu lernen. Wenn das erfolgreich erprobte und von der Grünen Bürgerliste Brixen favorisierte Modell „Eine Person / eine Sprache“ angewendet wird und je eine der zwei Betreuerinnen jeweils nur eine Sprache mit den Kindern spricht, ist auch das Kosten-Argument hinfällig, weil keine zusätzlichen Personalaufnahmen nötig sind. Grundsätzlich könnten wir uns die Mehrsprachigkeit unserer Kinder aber auch etwas kosten lassen: Es ist nämlich eine Grundinvestition in den Bereich der Innovation, für den immer mehr Geld zur Verfügung gestellt werden soll. Darüber hinaus ist es sicher besser, wenn unsere Kinder die Zweitsprache und Fremdsprachen lernen anstatt das Gokartfahren oder Motocrossen. Ein Argument in Vontavons Darstellung ist besonders stichhaltig: Die deutschsprachigen Südtiroler riskieren, schon in wenigen Jahren weniger Sprachkompetenz zu haben als die italienischsprachigen und jene „Sprachgruppenkäfigverweige-

das Projekt „Biohof Achleitner“ in Oberösterreich – laut Jury ein „Vorzeigeprojekt, das alle Facetten des nachhaltigen Wirtschaftens mit einbezieht.“ Das Passivhaus – eine Holzkonstruktion ohne ein konventionelles Heizsystem – setzt

Zeichen durch Innovation, Material und Formgebung. Der Solarpreis wird alljährlich von der Europäischen Vereinigung für erneuerbare Energien (Eurosolar) verliehen – heuer zum elften Mal. Im Bild: Paul Seeber (r) mit den Bauherren. db

rer“ (Di Luca), die ihre Kinder in die italienischsprachigen Kindergärten schicken. Das wäre wohl ein etwas zu hoher Preis für politisch motivierte Nabelschau.

mal lieber „unter sich“. Und da dies weltweit so ist, gibt es wahrscheinlich Gründe dafür. Frauensaunas erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Und der Erfolg gibt ihnen Recht. Viele Frauen würden – gäbe es keine Frauensauna – auf ihren Saunabesuch in der Acquarena gänzlich verzichten. Oder aber sie verzichten ohnehin schon darauf, weil sie – im Gegensatz zu Herrn A. – nur abends Zeit zum Saunen haben und dann eben eine abendliche Frauensauna anderswo bevorzugen. Würde die Acquarena genauso penibel rechnen wie Herr A., dann müssten die dadurch entgangenen Einnahmen den Männern aufgerechnet werden, oder? Übrigens: Spätestens wenn die Verantwortlichen den Mut haben, endlich auch FrauenSaunaabende einzuführen – mit Uhrzeiten, die allen Frauen entgegen kommen – wird sich zeigen, dass sich eine Frauensauna auch volkswirtschaftlich rechnet. Wir Frauen werden’s ihnen danken.

Markus Lobis, Brixen

Frauensauna männerdiskriminierend? Frau reagiert auf den Bericht „Ich muss draußen bleiben“ im September-„Brixner“

Männer unerwünscht: eine scheinbar bittere Erfahrung, die unserem Saunagänger A. jüngst im Saunaparadies Acquarena widerfahren ist. Da wird den Frauen der Schöpfung doch wirklich pro Woche ein halber (!!!) Tag „Sauna unter Gleichen“ zugestanden. Ohne voyeuristische Blicke und lautstarke Männerkonversationen. Und das zu Uhrzeiten, in denen ein Großteil der berufstätigen Mann- und Frauschaft nicht mal ans Saunen denkt – geschweige denn, es tut. Sehr geehrter Herr A., die Frauensauna wurde nicht in Brixen erfunden – nein, es gibt sie seit vielen Jahren in allen mehr oder weniger fortschrittlichen Ländern. Viele Frauen sind in der Sauna – im Gegensatz zu Männern – nun

Brigtte Gasser Da Rui, Claudia Messner, Heidi Hintner

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Zubereitung Die grob gehackten Nüsse mit den anderen Zutaten vermischen und eine Stunde stehen lassen. Aus der Masse die Kugeln formen und eventuell in grobem Zucker, Kokosflocken, gemahlenen Haselnüssen oder Schokostreuseln wälzen. Fertig!

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Portrait

Der Dorfchronist Foto: Oskar Zingerle

Über Milland weiß Emil Kerschbaumer bestens Bescheid: Tag für Tag sammelt er jede Information für die Erstellung der Millander Dorfchronik.

E

Ein moderner Computer, ein alter brauner Wohnzimmerschrank voller Fotografien, Plakate und Dokumente und jede Menge dunkelblaue Aktenordner füllen das kleine Büro von Emil Kerschbaumer aus. Unter dem Schreibtisch stehen zwei Pappschachteln voller Zeitungen. Der engagierte Dorfchronist, der seit über 20 Jahren auch das Millander Informationsblatt betreut, ist gerade dabei, „den Monat September zu bearbeiten.“

Millands Dorfleben in Wort und Bild Seit seiner Pensionierung im Jahre 2001 kümmert sich der gelernte Schriftsetzer, der überaus mitreißend von seinem zeitaufwändigen Hobby erzählen kann, darum, dass Millands Dorfleben in Wort und Bild festgehalten wird. Der Kirchenzettel, die Fußballzeitung, diverse Einladungen zu Vereinsveranstaltungen „und auch Weltbewegendes“ finden in der Millander Chronik Platz. „Heute wird meine Arbeit wohl noch nicht so geschätzt wie vielleicht in zehn Jahren“, meint Kerschbaumer mit einer gewissen Wehmut, die erahnen lässt, wie viel Zeit hinter der 14

Seit seiner Pensionierung hält Emil Kerschbaumer Millands Ereignisse in Wort und Bild fest über 500 Seiten starken Jahreschronik steckt. Dass er nahezu täglich am Computer sitzt, versteht sich fast von selbst. „Ein paar Informationen für den September sind noch ausständig“, sagt Kerschbaumer und kramt nach drei, vier Notizzetteln. Manchmal muss er „den Leuten schon ein wenig hinterher rennen, damit wieder eine Seite in der Chronik voll wird.“ Genauigkeit hat eben ihren Preis. Sogar eine Auflistung der Temperaturen und der Niederschlagsmenge für jeden einzelnen Tag des Jahres enthält die Millander Chronik.

Woche für Woche, Tag für Tag Heuer wird es die Chronik zum vierten Mal geben, „und jedes Mal habe ich, was die Gestaltung angeht, ein paar Dinge dazugelernt.“ Monat für Monat, Woche für Woche, ja eigentlich Tag für Tag sammelt der beflissene Chronist alle Zeitungsartikel, die irgendetwas mit Milland zu tun haben, fügt unter Umständen ein paar er-

läuternde Worte hinzu und legt sie fein säuberlich geordnet in einer Mappe ab. Dazu kommen dann alle Veranstaltungen und Ausflüge der Millander Vereine, liebevoll mit Fotografien untermalt. Es sind nicht unbedingt die großen Ereignisse, die den Reiz der Dorfchronik ausmachen, sondern es sind vielmehr die kleinen Zeugnisse einer gelebten Gemeinschaft, die sonst allzu schnell in Vergessenheit geraten. „Gerade was diese Details angeht, meldet sich immer wieder einmal jemand bei mir und möchte die eine oder andere Information oder auch ein Foto.“ Dass der Emil recht viel über Milland weiß, das habe sich halt in den letzten Jahren herumgesprochen.

Insgesamt sechs Exemplare Unter den Chronisten gibt es solche, die sich vor allem um das Historische ihres Dorfes kümmern, Emil Kerschbaumer aber interessiert „mehr die Gegenwart, sozusagen, was

momentan so alles läuft.“ Südtirols Chronisten treffen sich jedes Jahr, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Die Chronisten arbeiten ehrenamtlich, „weil anders ginge das auch gar nicht.“ Emil Kerschbaumer bekommt von der Gemeinde Brixen lediglich die Unkosten vergütet, die ihm für den Druck und das Binden der insgesamt sechs Exemplare entstehen. Die unzähligen Stunden, die er seinem Hobby und Milland widmet, sind wohl unbezahlbar. „Ich brauche aber auch die Unterstützung von allen“, betont Emil Kerschbaumer, „denn schließlich kann ich ja nicht überall sein.“ Ein Exemplar der Chronik, die einen wunderbaren Blick auf die Vielfältigkeit eines Dorfes bietet, steht in der Millander Dorfbibliothek, zwei weitere in der Brixner Stadtbibliothek.

Blasmusik und Bergwelt Solange er noch berufstätig war, blieb ihm für derlei Tätigkeiten keine Zeit: „Ich hatte einen stressigen Job und musste


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Emil Kerschbaumer mit seiner Frau Rita Früh täglich nach Bozen pendeln.“ Erst als er keinen Schichtdienst mehr hatte, war es ihm möglich, sich für Milland intensiver zu engagieren. Dies tat er dann auch voller Tatendrang. 1984 übernahm Kerschbaumer die Obmannschaft der neu gegründeten Millander Blasmusik, „und ich war 20 Jahre lang einer der wenigen Obmänner, die nicht ein musizierendes Mitglied der Kapelle waren.“ Einmal in der Woche besuchte er eine Probe, um den Kontakt zu den Musikanten zu pflegen. 2004 legte er dieses Amt „in jüngere Hände.“ Jetzt geht es daran, die ersten 20 Jahre der Millander Blasmusik zu dokumentieren. „Material dafür habe ich ja genügend zusammengetragen“, lacht Kerschbaumer. Und dann gäbe es da noch einen kleinen Traum: „Alte Ansichten von Milland haben es mir angetan“, schmunzelt er und holt eine Schachtel mit wohlsortierten Fotografien heraus, die auf eindrucksvolle Art die Entwicklung Millands dokumentieren. Seinen Ausgleich findet Emil Kerschbaumer im Sport. Im Winter gehören die täglichen Abfahrten auf der Plose nahezu zum Pflichtprogramm, im Sommer treibt es ihn regelmäßig in die Bergwelt. Dort findet er jenen Freiraum, der in ihm immer wieder neue Ideen wachsen lässt – so wie unlängst die faszinierende Fotoausstellung zum Bau der Freinademetzkirche. Marlene Kranebitter

steckbrief Emil Kerschbaumer wurde am 11. November 1947 in Brixen geboren. Nach dem Besuch der Volksschule sowie der dreijährigen kaufmännischen Vorbildungsschule trat er im November 1963 eine Lehrstelle als Schriftsetzer bei der Druckerei Athesia in Bozen an. Drei Jahre später legte er die Gesellenprüfung ab. Nach dem Militärdienst arbeitete er wieder in der Druckerei. 1972 wechselte er als Inseratensetzer und Metteur zur Tageszeitung Dolomiten. 1983 kam Emil Kerschbaumer dann von der Druckerei in die Anzeigenabteilung in der Bozner Museumsstraße, wo er maßgebend am Aufbau der elektronischen Anzeigenerfassung mitwirkte. Die letzten zehn Jahre vor seiner Pensionierung war er für die Anzeigenkoordination zuständig. Seit 1984 ist Emil Kerschbaumer für das Millander Informationsblatt verantwortlich, das von der Millander Vereinsgemeinschaft herausgegeben wird. 20 Jahre lang war er Obmann der Millander Blasmusik, zusätzlich war er entweder als Obmann oder Obmannstellvertreter Mitglied des Vorstandes der Vereinsgemeinschaft. Außerdem ist er Mitglied im Bildungsausschuss von Milland. Seit 1973 ist Emil Kerschbaumer mit Rita Früh verheiratet und ist Vater der zwei erwachsenen Töchter Ulrike und Sabine. mk

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Umfrage

Tote Hose oder schön ruhig? Seit Anfang November ist die Trattengasse für den Autoverkehr gesperrt. Die Meinungen der Anrainer und Geschäftsinhaber zur Schließung reichen von „angenehm“ bis „katastrophal“.

Christian Stampfl ist auf dem Fahrrad gerade zu seiner neuen Vinothek unterwegs: „Bevor man die Gasse schließt, hätte man sie umgestalten und aufwerten müssen. Meiner Meinung nach fehlen hier für eine Fußgängerzone die geeigneten Geschäfte. Wir selbst haben bisher Einbußen von etwa 30 Prozent, weil die Leute zum Aufladen nicht mehr herfahren können.“

„Es ist nicht so, dass es vorher ganz schlimm mit dem Verkehr gewesen ist – gestört haben die Autos eigentlich nicht“, meint Flora Volgger, die in der Trattengasse lebt, „aber man kennt den Unterschied jetzt schon. Besonders in der Nacht ist es durch die Schließung viel ruhiger geworden – zum Wohnen ist das sehr angenehm.“ Birgit Amort arbeitet in der Trattengasse und zeigt sich begeistert vom neuen Anblick des Straßenzugs: „Ich finde es super; jetzt sieht man endlich die schönen Fassaden! Das einzige Problem sind die Parkplätze: Mir bleibt nichts anderes übrig als das ganze Jahr auf dem Acquarena-Parkplatz zu parken, und der ist wirklich zu teuer.“ Weitere Straßen im Altstadtbereich würde sie nicht mehr zur Gehzone erklären: „Der Kern ist jetzt so weit beruhigt; mehr Fußgängerzone braucht es nicht.“

„Wenn man in der Stadt wohnt, ist etwas Lärm nicht zu vermeiden“, erklärt Elisabeth Wierer, die in der Trattengasse wohnt. „Die Parkplätze sind für uns das größere Problem: Wo sollen wir denn die Autos hinstellen? Die an der Brennerstraße reservierten Stellplätze reichen bei weitem nicht aus; vorher hatten in der Trattengasse rund 40 Autos Platz.“ Martin Pupp von der Konditorei Pupp ärgert sich gründlich: „So arbeiten zu müssen ist eine Katastrophe! Die Leute kommen ja gar nicht mehr in die Stadt herein; da kommen die Einkaufszentren am Stadtrand ja gerade recht. Jetzt haben wir bald genau so viel Fußgängerzone wie München mit einer Million Einwohnern. Nur, dass wir keine Parkplätze haben und dass diese auch nicht im Viertelstundentakt abgerechnet werden. Kurzparkzonen brauchen wir hier auch. Und mit Verkehrsberuhigung hat das nichts mehr zu tun, das ist eine reine Verkehrsverschiebung.“

Auf der gegenüber liegenden Straßenseite betreibt Meinrad Waldboth ein Tapezier- und Raumausstattungs-Geschäft und ist gänzlich anderer Auffassung: „Die Gasse würde ich auf alle Fälle gesperrt lassen – etwas herrichten und freundlicher gestalten müsste man sie aber noch. Geschäftseinbußen erwarte ich mir keine – im Gegenteil. Wenn die Leute gemütlich zirkulieren können, sehen sie auch mehr. Von einem Rückgang habe ich bis jetzt noch nichts gemerkt.“ 16

Fotos: Oskar Zingerle

„Die Leute kommen nicht mehr her, die Straße ist leer, es geht kaum mehr ein Mensch vorbei. Das Geschäft ist seit der Schließung gewaltig zurückgegangen“, beschwert sich Georg Nitz vom Restaurant Goldenes Lamm. „Die Feinstaubreduzierung ist für mich kein Argument – bei 100 Meter Luftlinie. Wir wünschen uns, dass die Gasse wieder geöffnet wird.“

„Auf der Autobahn rauschen Tausende von Lkws runter – da wird der Feinstaub wegen dieser 20 Meter auch nicht abnehmen“, meint Fritz Kastlunger. „Außerdem: Straßen beruhigen geht schon in Ordnung, aber man kann nicht ständig Parkplätze streichen und keine anderen dafür bereitstellen.“


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ticker Die Berufsgemeinschaft der Kaminkehrer im LVH weist darauf hin, dass seit 1. November die neue Gebührenordnung des Kaminkehrerdienstes in Kraft getreten ist, die eine Tariferhöhung von 10 Prozent vorsieht.

Retten, bergen, schützen, löschen – die Freiwillige Feuerwehr Brixen leistet im Jahr rund 300 Einsätze für unser aller Wohl. Derzeit umfasst das Team 50 Mitglieder – und diese freuen sich über jeden Neuzugang. Mitmachen kann dabei jeder und jede ab 17 Jahren. Wer Lust hat, soziales Engagement zu beweisen und bei der Feuerwehr mitzuhelfen, kann sich gerne bei der Freiwilligen Feuerwehr Brixen, Dantestraße 10, unter Telefon 0472 831444, melden. db

+++ Die Carabinieri von Brixen gehen nun verstärkt auf Vandalenjagd: Seit Jahren sind die Altstadt und die Umgebung um den Fischzuchtweg an Wochenenden Schauplatz der Zerstörungswut von meist jugendlichen Nachtschwärmern. Erste Vandalen wurden bereits angezeigt. +++ Die neue Tiefgarage der Universität wurde vor einigen Tagen eingeweiht. Zum Teil dient die Tiefgarage auch Mitarbeitern der Villa Adele, wo einige Landesämter untergebracht sind. Insgesamt bietet die Garage Platz für 73 Autos. +++ Die Projektierungsmängel am Busbahnhof an der Universität Brixen werden nun endlich behoben: Es entstehen ein WC, ein Vordach für das Schaltergebäude und einige Bänke.

Weihnachtsbazare allerorts Alle Jahre wieder, wenn der Advent naht und die Suche nach Geschenken beginnt, ist auch die Zeit der Weihnachtsbazare. Den Auftakt bildet heuer die Südtiroler Krebshilfe Bezirk Eisacktal: Vom 23. November bis zum 11. Dezember findet sich in ihrem Sitz in der Runggadgasse 21, täglich von 9 bis 12.30 Uhr und 14 bis 18 Uhr, allerhand Selbstgebasteltes und Selbstgebackenes. Am Samstag, 26. November, veranstaltet der Verein zur Waldorfpädagogik seinen traditionellen Adventsbazar für Groß und Klein im Haus der Solidarität in Milland: Verschiedene Bastelwerkstätten für Kinder, Puppenspiel und Märchen stimmen die Kinder auf die besinnliche Zeit ein, für die Größeren gibt es Handgefertigtes und Lektüre zu erstehen und für beide ein Buffet sowie musikalische Klänge. Der Verein „Wir Frauen“ veranstaltet hingegen am 25. November von 17 bis 21 Uhr und am 26. November von 10 bis 15 Uhr im Forum Brixen seinen Weihnachtsmarkt. Bunte Teppiche, kreative Karten, Töpferarbeiten,

Holzspielsachen, Tees und Gewürze aus den Werkstätten der Seeburg, Kastell und Bartgaishof bieten die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. Ihr Weihnachtsmarkt findet vom 6. bis zum 8. Dezember, jeweils von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr, im Innenhof des Lachmüllerhauses am Kleinen Graben in Brixen statt. db

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Sichtbar unterwegs

Montessori-Kindergarten beim Land Seit neun Jahren hat der Montessori-Kindergarten im Südtiroler Kinderdorf seine Türen geöffnet und erfreut sich großen Zuspruchs. Mit dem heurigen Kindergartenjahr gibt es einige Veränderungen: Während bislang das Südtiroler Kinderdorf als privater Träger den Kindergarten führte, ist dieser nun an das Land übergegangen. Wie Barbara von Mörl, Präsidentin des dazugehörigen Elternvereins „Die Pfütze Brixen“, bestätigt, „hat es deswegen aber keine großen Änderungen im Konzept des Kindergartens gegeben.“ Die Besonderheiten des Montessori-Kindergartens bleiben somit erhalten: In die

jeweiligen Gruppen werden höchstens 25 Kinder aufgenommen, die von drei Erzieherinnen nach den Grundsätzen von Maria Montessori betreut werden. In einer „vorbereiteten Umgebung“, die verschiedene Bereiche und Materialien zur Verfügung stellt, können die Kinder möglichst unabhängig vom Erwachsenen ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Gerne nimmt der Kindergarten auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen auf, denn laut Montessori ist „der Weg, auf dem die Schwachen sich stärken, der gleiche wie der, auf dem die Starken sich vervollkommnen.“ db

Mehr Sicherheit im Straßenverkehr möchten die Pfadfinder St. Michael Brixen erwirken: Mit „Sichtbar unterwegs“ starteten sie vor einigen Tagen eine ungewöhnliche Aktion. Kleingruppen in Begleitung eines Gemeindepolizisten halten Radfahrer ohne funktionierende oder ausgeschaltete Lichtanlage sowie dunkel gekleidete Fußgänger auf, um diese über die Gefahren bei Dunkelheit im Straßenverkehr und über die Mängel am Fahrrad aufzuklären. Bei dieser

Gelegenheit verteilen die Pfadfinder eine Infobroschüre, reflektierende Anstecknadeln und Bänder an die Fußgänger sowie reflektierende Speichenstrahler an alle Radfahrer. Zudem erhält jeder einen Gutschein zum ermäßigten Erwerb oder zur Reparatur der Radbeleuchtung, der bei allen Radgeschäften Brixens eingelöst werden kann. Unterstützt wird die Aktion von der Gemeinde Brixen, der Gemeindepolizei Brixen und der Firma Hafner Promotion. db

Warnung für Eine tragisch komische Hochzeit Auswanderer

Törkelezauber in Brixen

Brixen, Samstag, 28. November 1908

Das andauernd schöne Herbstwetter im Brixener Talkessel lockt täglich fremde und einheimische Spaziergänger in die sonnigen Gelände hinaus, um da oder dort in einer gemütlichen Bauernstube bei prickelndem „Neuen“ und Nüssen oder Kastanien einige fidele Stunden zu verbringen. Besonders an Sonntagen beleben sich die umliegenden Talhänge mit Törkelepartien. Allerdings gestattet sich der Heimweg durch den „geistigen“ Kampf zwischen Rotem und Weißem manchmal etwas schwierig. Die steuerzahlenden Wirte in der Stadt sind jedoch aus leicht verständlichen Gründen über das Törkelen nicht sehr erbaut und planen entsprechende Maßnahmen für die Zukunft.

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Brixen, Samstag, 28. November 1908

Brixen, Dienstag, 24. November 1908

Prächtigen Stoff für eine hübsche Posse lieferte eine Hochzeitsfeier, die sich am Dienstag zutrug. Es sollte eine Hochzeit stattfinden. Die Brautleute zerkriegten sich jedoch unmittelbar vor der Trauung, weshalb diese dann nicht mehr erfolgte. Die Braut begab sich nach Hause, der Bräutigam jedoch feierte den Hochzeitstag vergnügt weiter. Es wurde auch das Hochzeitsmahl verzehrt, wobei die Geliebte eines der Brautführer die abwesende Braut substituierte. Es war so außerordentlich lustig dabei, dass man auf die wirkliche Braut ein donnerndes dreifaches Hoch ausbrachte, was der substituierenden Braut über die Maßen gefiel, so dass sie von einem förmlichen Lachkrampfe befallen wurde, wobei sie das künstliche Gebiss verlor.

Häufig kommt es vor, dass Bewohner Tirols ganz planlos und ohne sich über die Verhältnisse zu unterrichten in überseeische Länder auswandern. An Ort und Stelle angekommen, sind dann diese Personen oft der Not und dem Elend preisgegeben. Sache der Gemeindevorstehungen ist es daher, sobald sie von der Auswanderungsabsicht einzelner Gemeindeinsassen hören, denselben nachdrücklich zu raten, sich wegen näherer Auskünfte an die Bezirkshauptmannschaft zu wenden. In der letzten Zeit hat die k. k. Statthalterei vor folgenden Auswanderungszielen gewarnt: Kolonien im Staate Paranà (Brasilien), Südstaaten der Vereinigten Staaten, brasilianische Kolonien, Argentinien, Patagonien, Karolina (Nordamerika), Chile, Kanada,


Foto: Lpa

Uni für alle

Forderungen für den Bau des BBT Landeshauptmann Luis Durnwalder unterstrich kürzlich bei einem Treffen mit Karel van Miert, EU-Koordinator für den Ausbau der Achse Berlin-Palermo, die Forderungen des Landes bezüglich des Baus des Brennerbasistunnels (BBT): keine weiteren Alpen durchquerenden Straßen, eine höhere EU-Beteiligung bei der Finanzierung sowie die gleichzeitige Realisierung der Zulaufstrecken. Der Ausbau der Eisenbahn-Brennerachse sei ein Projekt, das ganz Europa betreffe, „dies bringt auch mit sich, dass der Tunnel nicht nur von den direkt betroffenen Staaten und Regionen finanziert werden kann, sondern dass alle Beteiligten ihre Pflicht erfüllen müssen“, betonte Durnwalder beim Tref-

fen in Bozen. Wichtig sei weiters, dass die betroffenen Gebiete in alle Entscheidungen rund um Planung, Trassenführung und Finanzierung des Jahrhundertprojekts einbezogen würden. Der Landeshauptmann erinnerte daran, dass die Aktionäre der Brennerautobahn bereit seien, 500 Millionen Euro für den Bau des BBT aufzubringen. „Auch die EU ist verpflichtet, ihren Beitrag zu leisten, wobei ich hoffe, dass sich dieser Beitrag in einer höheren Beteiligung an den Baukosten offenbaren wird“, so Durnwalder. Van Miert hob hervor, dass es nun vor allem um den Abschluss der Planungsarbeiten gehe und bis 2006 ein Finanzierungsmodell aufzustellen sei. db

Anregungen für Erzieher, Lehrer, Eltern oder jeden Interessierten bietet eine Vortragsreihe der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen. Somit können auch Nicht-Studenten Uni-Luft schnuppern und in den Genuss kommen, aus erster Hand Wissen von Fachleuten zu erhalten. Ein Mal monatlich referieren verschiedene Experten über Themen wie „Interkulturelles Lernen als Dimension der allgemeinen Bildung“, „Mozart – ein Wunderkind und seine Musik“ oder „Ein gemeinsamer Weg – Menschen mit Behinderung und ihre Begegnungen.“ Im Mai 2006 steht der Brixner Architekt Enrico De Dominicis mit dem Vortrag „Landschafts(t)räume, Lebens(t)räume, Stadt(t)räume, Menschen(t)räume“ vor dem Rednerpult. Der nächste Termin ist für Donnerstag, 17. November, geplant: Hubertus von Schoenbeck, Autor zahlreicher Publikationen, referiert zum Thema „Gast im Kinderland.“ Die öffentliche Vortragsreihe findet im UniGebäude in Brixen in der Aula 2.04 im zweiten Stock statt und beginnt jeweils um 20 Uhr. Das Programm kann auf der Internetseite der Universität www.unibz.it abgerufen oder unserem Veranstaltungskalender entnommen werden. db

England, Pennsylvanien (Amerika), Staat Louisiana (Amerika).

nachdem so mancher früher die Ausstellung vielleicht gar nicht besucht hatte. Wir finden da prächtige Sortimente von Äpfeln, wie Cavill, Zallinger Köstliche, Edelrot, Gravensteiner, Rosmarinweiß, Goldparmänen usw. Wie uns Herr Schmid mitteilt, musste er bereits nach Deutschland versenden. Wir wünschen ihm dauernden Erfolg!

Todesfall in Elvas Brixen, Samstag, 14. November 1908

Ein eigenartiger Todesfall hat sich am Montag in einem Bauernhaus in Elvas ereignet. Lag da gegen Abend ein Bauernknecht auf der Ofenbank. Da kam ein jüngerer Bursche in die Stube und neckte ihn an den Füßen. Der Knecht erhob sich und begann mehr scherzhaft als im Ernst, mit dem anderen am Boden zu ranggeln. Unterdessen trat ein dritter Bursche in das Zimmer und riss den Knecht von dem darunterliegenden jüngeren Burschen rasch zurück. Dieser stürzte aber, kaum dass er auf den Füßen stand, seitwärts tot zu Boden. Ein Hirn- oder Herzschlag muss dem Armen ein so rasches Ende bereitet haben. Gestern war

eine Gerichtskommission an Ort und Stelle, um den Tatbestand aufzunehmen.

Brixener Obst Brixen, Samstag, 7. November 1908

Der ausgezeichnete Ruf, dessen sich das Tiroler Obst im In- und Ausland erfreut, und die

Bewunderung, die speziell das Brixener Obst auf der letzthin hier stattgehabten Ausstellung namentlich seitens der Fremden fand, haben den Kaufmann Herrn August Schmid veranlasst, in der Auslage seiner renommierten Delikatessenhandlung eine Reihe der begehrtesten Apfelsorten vorzuführen. Seit Schmid auf diese Idee kam, scheint das Publikum erst recht aufmerksam geworden zu sein, 21


Im Gastgewerbe sollte es längst schon zur Normalität gehören: Jugendlichen unter 16 Jahren wird weder Bier noch Wodka Lemon, weder Wein noch Fliagerlen aufgeschenkt. Dieses Verbot wurde mit Anfang November auf den Handel ausgedehnt: An Leuten unter 16 Jahren dürfen in Supermärkten und Geschäften keine alkoholischen Getränke über den Ladentisch

wandern – kein Bier, kein Wein, kein Superalkohol. Das Land Südtirol nimmt mit diesem Gesetz eine Vorreiterrolle in ganz Italien ein. „Wir wollen mit der Unterstützung und Verantwortung der Kaufleute erreichen, dass junge Leute keinen Alkohol mehr konsumieren“, erklärte Landesrat Werner Frick. Knallige Aufkleber weisen an 2.000 Geschäftstüren ausdrücklich auf das Verbot hin. Bei Nichteinhaltung drohen den Läden Strafen von 75 bis 300 Euro, im Wiederholungsfall eine zweimonatige Betriebsschließung. Da das Alkoholverbot kein Allheilmittel ist, startet das Assessorat für Gesundheitswesen im nächsten Jahr zusätzlich eine breit angelegte Informationskampagne: Diese verfolgt das Ziel, über die Gefahren des Alkoholmissbrauchs und das damit zusammenhängende Suchtpotential zu informieren. db

Samstag Shopping auch 2006

Auch im Jahr 2006 werden in Brixen am Samstag Nachmittag viele Geschäfte offen halten: Die unter dem Motto „Saturday Shopping Fever“ propagierte Aktion der Brixner Kaufleuteschaft wird weitergeführt. Dies wurde kürzlich bei einer eigenen Versammlung im Saal der Südtiroler Volksbank in Brixen mitgeteilt. „2005 haben sich insgesamt 62 Betriebe an der Aktion beteiligt, 2006 sollen es mehr werden“, erklärte Michael Kerschbaumer vom Verband für Kaufleute und 22

Dienstleister. Die Brixner Kaufleute wollen mit dieser Aktion den Kundenbedürfnissen näher kommen und die Kaufkraft in der Stadt stärken. Das Organisationskomitee mit Elisabeth Pattis, Enrico Torresin, Wolfgang Unterleitner, Franz Jöchler, Hans Peter Federer, Verbandspräsident Walter Amort und Bezirksleiter Kerschbaumer freute sich über den Erfolg im ersten Jahr: „Dank des Einsatzes der Arbeitsgruppe und des Verbandes und dank eine groß angelegten Werbekampagne konnte bereits im heurigen Jahr ein beachtlicher Erfolg verzeichnet werden“, erklärte Amort. „Die Öffnung der Geschäfte an einem oder mehreren Samstagen im Monat soll die Stadt beleben und den Einwohnern von Brixen, aber vor allem auch den auswärtigen Kunden aus der näheren Umgebung und den Gästen die Gelegenheit bieten, ihre Einkäufe dann zu tätigen, wenn sie Zeit zum Bummeln haben“, unterstrich Amort. Während sich die Werbemaßnahmen 2005 auf Brixen und das Eisacktal konzentrierten, wird man im neuen Jahr verstärkt versuchen, Kunden aus dem näheren und weiteren Umfeld anzusprechen. wv

Foto: Tourismusverband Eisacktal

Alkohol bleibt im Regal

Die nördlichsten Weine Italiens Südtirol ist das nördlichste Weinanbaugebiet Italiens: Der höchst angebaute Müller Thurgau wächst hier, und die höchste Sektkellerei befindet sich ebenso in dieser Provinz. Anlässlich der 40-Jahr-Feier der italienischen Sommeliervereinigung A.I.S rücken diese besonderen Weine vom 28. bis zum 30. November in den Mittelpunkt: Am Dienstagvormittag werden im Forum Brixen die „Rekordweine“ in Anwesenheit der Produzenten vorgestellt und diskutiert. Ab 16 Uhr wird es praktischer: Die Weine ab 500 Meter Höhenlage können gemeinsam mit Südtiroler Markenprodukten im Foyer des Forums gegen einen Kostenbeitrag von 20 Euro verkostet werden. Han-

si Baumgartner hingegen zeigt um 14.30 Uhr in einem Seminar die unbegrenzten Möglichkeiten von Käse und Wein auf. Die Restaurants Fink, Finsterwirt, traubenwirt, Elephant und Goldene Krone bieten in diesem Zeitraum ein Degustationsmenü mit den dazu passenden Südtiroler Weinen an. Für weitere Informationen oder Anmeldungen steht der Tourismusverein Brixen unter Telefon 0472 836401, (E-Mail: info@brixen.org) zur Verfügung. db

Bürgerschalter für Brixen Anfang nächsten Jahres ist es so weit: Der erste Bürgerschalter Südtirols nimmt in der Rathausgalerie in Brixen seinen Dienst auf. Damit können eine Reihe von Leistungen der Gemeinde dort erledigt werden, darunter die Ansuchen um eine Baukonzession oder um Aufnahme in die Rangordnung für den geförderten Wohnbau, Ansuchen um Beiträge an Vereine oder auch um Teilnahme an öffentlichen Wettbewerben. Rund 20 Dienste werden am Bürgerschalter angeboten – 50 sollen es laut einer Mitteilung der Gemeinde Brixen werden. Genutzt werden kann

der Schalter auch auf telefonischem Wege oder übers Internet. Auf einer gesicherten Seite kann jeder sogar nachvollziehen, auf welchem Schreibtisch sein Ansuchen liegt und welchen verwaltungsmäßigen Weg es einschlagen wird. Drei Mitarbeiter betreuen den Bürgerschalter, der mit langen Öffnungszeiten allen Bürgern zugänglich sein möchte. db


Spielemesse im Jukas am Sektor der Gesellschaftsspiele angeboten wird. Dabei stehen das Ausprobieren und der gemeinsame Spaß im Mittelpunkt. Wer beim Spielen nicht mehr weiterkommt, sollte die Spiele-Feuerwehr zu Rate ziehen. Diese kommt immer dann zum Einsatz, wenn Regeln unklar sind. Die Spielemesse beginnt am Samstag um 9 Uhr – wer vor 21 Uhr eintrifft, darf sich auf eine lange Spielenacht freuen. Am Sonntag dauert die Veranstaltung von 10 bis 19 Uhr. Mitzubringen ist ein gültiger Ausweis für die Spieleausgabestelle. db

Foto: Willy Vontavon

All jene, die gerne spielen, werden ihre Freude haben: Am 26. und 27. November findet im Jugendhaus Kassianeum wiederum die Spielemesse statt. Vor zwei Jahren lockte die Veranstaltung an die 1.800 große und kleine Besucher an. Auch in diesem Jahr wird jede Ecke und jeder Winkel den Spielern zur Verfügung stehen und ihnen die ideale Gelegenheit bieten, altbewährte und neue Brett- und Kartenspiele kennen zu lernen. Vom traditionellsten bis zum aktuellsten Spiel kann so ziemlich alles ausprobiert werden, was

Infoabend über Steuerneuheiten und Finanzkontrollen Im bestehenden Entwurf des Finanzgesetzes 2006 wird eine Reihe von neuen Maßnahmen zur Bekämpfung der Steuerhinterziehung angekündigt, die sich in Form von verschärften Kontrollmaßnahmen auf die Steuerpflichtigen im nächsten Jahr auswirken werden. Der Landesverband der Handwerker (LVH) veranstaltet daher am Mittwoch, 7. Dezember, um 20 Uhr im Saal der Volksbank Brixen einen Informationsabend über die Steuerneuheiten 2006 und die Finanzkontrollen. Die notwendigen Infos kommen dabei aus erster Hand: Der

Kommandant der Finanzwache Claudio Bellumori berichtet über Finanzkontrollen und wie sie in Südtiroler Unternehmen durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang wird auf häufig festgestellte Fehler hingewiesen und erklärt, wie diese vermieden werden können. Weiters berichtet der LVH-Bezirksbüroleiter über die geplanten Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der italienischen Unternehmer. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung per E-mail an direkt@lvh.it oder an Telefon 0471 323370 gebeten. db 23


„Werte dürfen nicht immer erkauft werden“ In unserem jährlichen Gespräch mit Landeshauptmann Luis Durnwalder erfahren wir seine Meinung zu den vergangenen Gemeinderatswahlen, zum Brennerbasistunnel und zum Bühlerhof. Außerdem philosophiert er darüber, dass die Südtiroler zufriedener wären, wenn sie ihre eigene Vergangenheit nicht längst vergessen hätten.

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Herr Landeshauptmann, wie sehen Sie das Ergebnis von Brixen bei den vergangenen Gemeinderatswahlen? Ich war etwas verwundert über die Anzahl der Stimmen, die Hans Heiss bekommen hat. Heiss hat sehr gut abgeschnitten, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass er aus einer anerkannten Brixner Familie kommt. Er

ist kein Extremer, sondern viel mehr ein Realist in seiner Politik und auch innerhalb seiner Gruppe. Mitschuld am Erfolg von Heiss war sicherlich auch die SVP, weil sie nicht von Anfang an geschlossen aufgetreten ist: Möglicherweise hat der eine oder andere Wähler sich nicht entscheiden können, ob er das Kleine oder Große Edelweiß wählen soll, und ist dann eben auf die Bürgerliste ausgewichen. In Wahlzeiten innerhalb einer Partei zu streiten hat sich bisher

noch nie bezahlt gemacht. Man verunsichert den Wähler; der Bürger will Geschlossenheit, und wenn man diese nicht vermitteln kann, dann präsentiert das Volk eben die Quittung. Der erste Wahlgang war in meinen Augen also nicht zufrieden stellend, der zweite hingegen schon. Die Nominierung des Stadtrats war unproblematisch, und ich bin davon überzeugt, dass Albert Pürgstaller und sein verjüngter Stadtrat gute Arbeit leisten werden. In Brixen meckert man, dass die Stadt in der Regierung zu schwach vertreten sei...

gewisse Änderung in der Denkweise bedingt? Jede Partei muss zu den Fragen der jeweiligen Zeit Stellung nehmen, und die SVP stellt hier keine Ausnahme dar. Die Siebziger und Achtziger Jahre sind eben vorbei, und die Ziele von damals, Autonomieabsicherung und Paketabschluss, sind nicht mehr relevant. Heute geht es darum, die damals erkämpften Rechte so gut wie möglich zu verwalten. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der deutschen Sprachgruppe ist nicht mehr so ausgeprägt wie früher. Und: Je größer der Wohlstand, desto

„Der Brennerbasistunnel ist finanzierbar

und muss auch finanzierbar sein, wenn man wirklich etwas für die Lebensqualität im Eisacktal tun will.“ LH Luis Durnwalder

Diese Schuld kann man nicht der Partei geben, da müssen sich die Wähler schon selbst an die Nase fassen.

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schwieriger ist es für eine Partei, die Leute zusammenzuhalten.

In Brixen diskutiert man jetzt schon, ob es bei den nächsten Gemeinderatswahlen sinnvoll sein könnte, eine eigene Stadtliste aufzustellen. Wenn die Regierungspartei in den umliegenden Dörfern mehr Stimmen bekommt als in der Stadt, dürfen sich die Stadtbewohner auch nicht wundern, wenn sie dann in den Gremien unterrepräsentiert sind. So funktioniert Demokratie eben: Die Stadt muss wissen, was sie eigentlich will.

Das Feindbild Italien ist durch den Paketabschluss relativiert worden? Ja, das stimmt hundertprozentig. Südtirol hat eine sehr gute Autonomie und eine Schutzmacht. Wir sind nicht mehr die gefährdete Minderheit, die wir noch in den Sechziger und Siebziger Jahren waren – oder wir glauben nur, nicht mehr gefährdet zu sein. Wir sind auch heute nur 320.000 Leute in einem Staat mit 57 Millionen Einwohnern. Wenn diese Minderheit überleben will, wird sie auch in Zukunft zusammenhalten müssen.

Kann man aber sagen, dass die SVP sich mitten in einem Erneuerungsprozess befindet, der eine

Auch die Wahlbeteiligung sinkt von Wahl zu Wahl... Die Nichtwählerpartei ist


heute nach der SVP sozusagen die zweitstärkste Fraktion – auch das ist ein Zeichen, dass man das Wählen nicht mehr als Recht sieht, sondern schon fast als lästige Pflicht. Vielleicht kommen wieder Zeiten, in denen es nicht mehr so selbstverständlich ist, dass man im eigenen Land eine Arbeitsstelle hat. Dann wird sich auch die Denkweise in der Bevölkerung wieder ändern. Stößt das Erfolgsmodell Südtirol bald an seine Grenzen? Wir haben

Foto: Oskar Zingerle

LH Luis Durnwalder: „In Wahlzeiten innerhalb einer Partei zu streiten hat sich bisher noch nie bezahlt gemacht. Der Bürger will Geschlossenheit.“ einen riesigen Beamtenapparat, der nicht gerade zur Produktivität unseres Landes beiträgt. Kann Südtirol mit Krisen genauso gut umgehen wie andere Provinzen? Wenn ein Körper sein Immunsystem nicht dauernd auf Trab hält, wird er leichter krank. So ist es auch bei uns: Die Südtiroler sind erfolgsverwöhnt und vielleicht ein bisschen träge geworden. Das ist keine gute Entwicklung; wir müssen lernen, dass all das, was wir haben,

keine Selbstverständlichkeit ist. Wir dürfen nicht übermütig werden, weil Südtirol eben nicht der Nabel der Welt ist, auch wenn wir manchmal so tun. Südtirol ist ein sehr schönes, aber sehr kleines Land, und international sind wir viel unbedeutender als wir glauben. Es wäre nicht schlecht, wenn manche Südtiroler, die heute Kritik üben, in die Sechziger Jahre zurückblicken würden. Damals war Südtirol wie Uganda: 62 Prozent der Bevölkerung

war in der Landwirtschaft tätig, politisch hatten wir keine Rechte, die großen Unternehmer des Landes waren Italiener, in der öffentlichen Verwaltung waren ebenfalls nur Italiener. Unsere Leute waren teilweise gezwungen, ins Ausland zu gehen, und von Studienstipendien konnte man nur träumen. Beiträge für Wohnungskäufe gab es ebenfalls nicht, die Höfe waren nicht erschlossen. Die Leute vergessen zu schnell, ansonsten wären sie heute zufriedener.

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Der Brennerbasistunnel ist für Brixen ein wichtiges Thema... Der BBT ist für die nächsten zehn Jahre nicht nur ein wichtiges Thema für Brixen, sondern das wichtigste Thema für das gesamte Eisacktal.

„Wenn die Stadt in der Brixner Regierung

unterrepräsentiert ist, ist dies nicht Schuld der Partei – da müssen sich die Wähler schon selbst an die Nase fassen.“ LH Luis Durnwalder

Wie man liest, möchte die EU weniger Geldmittel für den Bau zur Verfügung stellen als erwünscht. Welche Folgen hat dies? Was die Planung und den Bau des Probestollens anbelangt, wird die EU 50 Prozent der Kosten übernehmen. Für den Bau sind wir im Moment bei 20 Prozent, aber wir hoffen auf eine Erhöhung dieser Quote. Karel van Miert hat kürzlich in Bozen gesagt, dass auch die EU sparen müsse, aber die Verhandlungen gehen weiter.

die Lebensqualität im Eisacktal tun will. Wenn Italien heute für eine Olympiade Geld zur Verfügung stellt und dabei hin und wieder sogar eine blöde Figur macht wie letzthin in Bormio, dann muss man auch für ein Jahrhundertwerk wie den Brennerbasistunnel die Geldmittel aufbringen. Auch Südtirol wird seinen Beitrag leisten, und zwar über die Brennerautobahn, die 500 Millionen Euro beisteuert.

Nehmen wir an, die EU bleibt lediglich bei den zugesagten 20 Prozent der Kosten: Wie finanziert man dann ein derartiges Projekt? Das Projekt ist finanzierbar und muss auch finanzierbar sein, wenn man wirklich etwas für

Wird der Brennerbasistunnel zu einer Verbesserung der Vertaktung im lokalen Zugverkehr auf der heutigen Strecke führen? Wir müssen unterscheiden zwischen internationalem und lokalem Verkehr. Heute haben wir eine Kapazität von insge-

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samt maximal 230 Zügen pro Tag, also haben wir die Grenze dieser Kapazität noch nicht erreicht. Wir verhandeln gerade mit den Staatsbahnen, mehr lokale Züge einsetzen zu dürfen, und sind schon ziemlich nahe am Abschluss. Geplant ist für morgens, mittags und abends ein Halbstundentakt, in den übrigen Zeiten ein Stundentakt. Diese Züge müssen wir zum Teil selbst kaufen; das kostet eine Menge Geld, aber wir müssen diese Investition tätigen, und zwar sowohl für das Eisacktal als auch für das Pustertal. Damit ist es aber nicht getan: Das Rollmaterial muss verbessert werden, die Bahnhöfe müssen renoviert werden. Wir haben vor kurzem einen Leihvertrag für 24

Bahnhöfe im Eisack- und Pustertal übernommen; wir können sie 25 Jahre lang kostenlos benutzen, müssen sie aber umbauen und instand halten. Allerdings haben wir nicht alle Bahnhöfe bekommen, Brixen ist zum Beispiel nicht dabei. Warum nicht? Die großen Bahnhöfe wollen die Staatsbahnen selbst verwalten. Wenn man diese kleinen Probleme des Taktverkehrs und der Bahnhöfe mit Trenitalia nicht zufrieden stellend lösen kann, wie will man dann sicher sein, dass die Zulaufstrecke des Brennerbasistunnels von Franzensfeste bis Verona rechtzeitig gebaut werden soll? Wenn die Zulaufstrecken nicht rechtzeitig gebaut werden, hat der Brennerbasistunnel überhaupt keinen Sinn. Wir bestehen darauf, und die bisher getroffenen Vereinbarungen sehen dies vor, dass diese Strecken gleichzeitig mit dem Brennerbasistunnel gebaut werden müssen – auch im Unterland. Es kann


Wie sieht die Zeitplanung aus? Im Laufe des Jahres 2006 dürften wir mit dem Bau des Probestollens beginnen. 2008 dürften Ausführungsplanung und Finanzierungsprogramm stehen; somit könnte man 2008 noch mit dem Bau beginnen. Und ab diesem Zeitpunkt dauert es zehn Jahre bis zur Fertigstellung? Nein, in acht Jahren müsste dies zu schaffen sein. Pro Tag bohren diese Maschinen ein 25 Meter langes Loch in den Berg, und man kann gleichzeitig an zwei Enden bohren. Viel wichtiger ist, dass wir sicherstellen,

der italienischen Regierung bekommen. Auch der Ärmelkanaltunnel ist gebaut worden und wird heute nicht genutzt... Das ist nicht vergleichbar. Sollte der Brennerbasistunnel nicht genutzt werden, wird das Land auf die Barrikaden gehen, weil durch diese Alternative die Lebensqualität im Eisacktal verbessert wird. Warum geht das Land nicht jetzt schon auf die Barrikaden und versucht, den LKW-Verkehr auf der Autobahn zu reduzieren? Weil wir die Kapazität auf der Eisenbahnstrecke in naher Zukunft unbedingt für den Lokalverkehr benötigen. Sie haben mich falsch verstanden: Warum versucht das Land nicht jetzt schon, zumindest den Umwegverkehr über den Brenner zu reduzieren, indem man zum Beispiel die Maut an die restlichen Alpenübergänge angleicht? Das ist äußerst kompliziert. Hier ist Europa gefordert; solange die Schweiz ihr eigenes Süppchen kocht, weil sie nicht

„Südtirols Handel hat Nachholbedarf: Das Erlebnisgefühl beim Einkaufen ist noch zu wenig vorhanden.“

LH Luis Durnwalder

dass der Tunnel nach Fertigstellung auch benutzt wird. Das kann nur funktionieren, indem man den Schwerverkehr auf der Autobahn einschränkt. Diese Zusicherung müssen wir von

Mitglied der EU ist, wird sich das Problem nicht lösen lassen. Das Land Südtirol ist nicht befugt, die Maut der Autobahn festzulegen. Unsere Karten verbessern sich erst in dem Au-

LH Luis Durnwalder: „Wir sind nur 320.000 Leute in einem Staat mit 57 Millionen Einwohnern. Wenn diese Minderheit überleben will, wird sie auch in Zukunft zusammenhalten müssen.“ genblick, sobald wir eine gute Alternative zur Autobahn anbieten können. Wenn aber zum Beispiel die Feinstaubwerte die Grenzwerte überschreiten, dann kann Südtirol eingreifen... Das ist der Grund, warum wir in den letzten Jahren die Messstationen entlang der Autobahn errichtet haben. Fürchten Sie sich vor den Werten, die jetzt herauskommen?

Foto: Oskar Zingerle

sein, dass der Teil südlich von Waidbruck etwas länger braucht, aber das Teilstück von Franzensfeste bis Waidbruck ist technisch unbedingt notwendig – ohne diese Zulaufstrecke ist der Brennerbasistunnel zwecklos. Die Züge könnten zwar auf der heutigen Strecke fahren, aber nicht in jener Geschwindigkeit, in der der BBT befahren werden kann. Das würde bedeuten, dass wir in Franzensfeste einen Flaschenhals schaffen, den wohl niemand haben will.

Ich bin überzeugt, dass die schlechtesten Werte nicht entlang der Autobahn, sondern in den Städten sein werden. Die bisherigen Messungen in Sterzing und in Brixen waren nicht eklatant schlecht. Woran liegt das? Ein fließender Verkehr verschmutzt die Luft viel weniger als ein stehender. Die Stausituation im Brixner Talkessel ist für die Luftsituation ganz sicher nicht förderlich. Feinstaub ist zu einem guten Teil also ein hausgemachtes Problem. In Brixen freuen wir uns nun endlich auf den Beginn der Bauarbeiten der Westumfahrung im

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Foto: Oskar Zingerle

Die Umfahrung von Vintl berührt uns Brixner nur am Rande, aber trotzdem: Wie sieht es dort aus? Wir sind in Planung, und im nächsten Jahr wird der Bau beginnen. Einige Details des ersten Projektes scheinen aber diskutabel zu sein... Ich bin seit 1973 in der Regional- und Landesregierung, und seither wird über einen Ausbau der Pustertaler Straße diskutiert, projektiert und wieder verworfen. Jetzt ist es auch hier an der Zeit, dass wir endlich zur Realisierung schreiten.

LH Luis Durnwalder: „Die Südtiroler sind erfolgsverwöhnt und vielleicht ein bisschen träge geworden.“

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kommenden Frühjahr. Jetzt geht es eigentlich nur noch darum, ob die Nordspange am Krankenhaus oder eben in Vahrn gebaut wird. Brixen und Vahrn sind sich einig, aber wie stehen Sie dazu? Auch bei den Gemeinderatswahlen hat das Thema Westum-

„Die Renovierung des Astra Kinos muss unbedingt in Angriff genommen werden.“ LH Luis Durnwalder

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Wenn Vahrn heute eine Untertunnelung fordert und behauptet, diese koste eh nur 30 oder 40 Millionen, dann ist dies nicht förderlich. Deshalb war meine Aussage klar: Wir können über alles reden, aber es darf keine Mehrkosten verursachen. Es ist

fahrung eine Rolle gespielt, weil in der Bevölkerung die Meinung vorherrscht, die Realisierung dauere zu lange. Tatsache ist, dass wir bisher keine Zeit verloren haben. Wir haben geplant und verschiedene Varianten diskutiert, und ich bin der Meinung, dass wir bisher sehr gut weitergekommen sind – eine Tatsache, die die SVP vor den Wahlen nicht in ausreichendem Maß kommuniziert hat. Wir werden mit der Autobahneinfahrt Brixen Süd bereits eine Linderung des Problems erreichen, und jetzt gehen wir an die Realisierung der Westumfahrung. Aber jetzt ist wichtig, dass es nicht weitere Diskussionen gibt, die den Bau verzögern könnten.

einfach nicht sinnvoll, jeden Hügel zu untertunneln, weil schließlich müssen wir diese auch bezahlen, und schließlich geht es hier um öffentliche Gelder, die möglichst sinnvoll eingesetzt werden müssen. Die Vorgabe von Albert Pürgstaller ist klar: Was immer Vahrn mit dem Land vereinbart, ist Brixen recht – Hauptsache, der Bau wird nicht verzögert. Bei derartigen Projekten muss man auch die Courage haben, unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Es ist einfach nicht möglich, es allen recht zu machen. Wir haben jetzt eine Weile diskutiert, und jetzt wird eben gebaut.

Wie sehen Sie aus heutiger Sicht die Umfahrung von Mühlbach? Heute würden wir sie wohl nicht mehr auf diese Weise bauen. Damals war die ANAS zuständig, und man war der Ansicht, dass dies die einzige technisch machbare Lösung sei. Die Mühlbacher lechzen nach einer besseren Einfahrt in die Pustertaler Straße in Richtung Norden... Zum Teil ist diese bereits realisiert worden, den Rest muss wohl das Land bauen. Es gibt ein Projekt, dessen Realisierung aber 9 Millionen Euro kosten würde. Wir suchen jetzt nach einer günstigeren Lösung. Der Gemeinderat hat eine neue Variante vorgeschlagen... Ich kenne diese Variante noch nicht, aber wenn wir hier wirklich eine günstige Variante haben, dann wird sie sich auch sofort finanzieren lassen. Der Bühlerhof in Sarns war in den letzten Wochen ein heiß diskutiertes Thema. Man kritisiert, dass das Land das Gebäude nicht unter Schutz gestellt hat, bevor es zum Kauf angeboten wurde... Das Land ist eine öffentliche Körperschaft und war gezwungen, den Verkauf auszuschreiben. Ansonsten hätte man sich vielleicht einen Käufer gesucht, von dem man gewusst hätte, dass er das Haus nicht abreißen würde. Der Verkauf war deshalb notwendig, weil das Land keine Verwendung mehr für dieses Gebäude hatte. Der Bühlerhof ist grundsätzlich leider nicht schützenswert; er enthält laut Denkmalamt keine Elemente, die eine Unterschutzstellung rechtfertigen würden.


Foto: Oskar Zingerle

Das ist Ihre persönliche Meinung... Ich bin immer für das Erhalten, sofern es irgendwie sinnvoll ist. Der Bühlerhof hat ein nettes Äußeres und eine sympathische Bauweise, aber er entspricht nicht den Vorgaben des Denkmalschutzes. Die Gemeinde Brixen muss nun entscheiden, wie sie hier vorgehen will. Jetzt gibt es allerdings eine verzwickte Situation: Auf der einen Seite haben wir den Eigentümer, der das Gebäude gekauft hat und nun etwas daraus machen will... ...und auf der anderen Seite gibt es die Gemeinde, die sagen wird, unter welchen Voraussetzungen dies geschehen wird. Hier liegt die Lösung? Die Gemeindebaukommission wird entscheiden. Ich wiederhole: Die Elemente, das Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen, sind nicht da. Der Eigentümer ist gefordert, hier eine akzeptable Lösung vorzulegen, die die Zustimmung der Baukommission finden wird. Das ist grundsätzlich ein sehr delikates Thema: Überall wird beklagt, dass in Südtirol in den letzten Jahren sehr viel Bausubstanz verloren gegangen ist, die zur Identität eines Ortes beiträgt und den Leuten ein Heimatgefühl vermittelt. Hier muss man doch einen politischen Weg finden, um dieses Problem zu lösen. Die Lösung kann nur über den Ensembleschutz gehen. Im Fall vom Bühlerhof hat dies nicht funktioniert, weil der Ensembleschutz in den Fraktionen

von den SVP-Gremien nicht genehmigt worden war. Das ist richtig, aber diese Problematik ist lokal angesiedelt und hat mit dem Land nichts zu tun. Aber die Gemeinde hat ja sofort reagiert und das Ensemble rund um den Bühlerhof unter Schutz gestellt. Das Eigentum eines solchen Gebäudes bedeutet meist auch eine enorme Belastung; oft ist es ganz einfach billiger, abzureißen und ein neues Gebäude zu bauen. Kann die Politik helfend eingreifen, damit alte Bausubstanz nicht aus finanziellen Gründen verloren geht? Schauen Sie, Werte dürfen nicht immer erkauft werden. Die Leute müssen lernen, mit solchen Gebäuden eine Freude zu haben, auch wenn sie dafür mehr Geld ausgeben. Herr Landeshauptmann, die Acquarena in Brixen ist ein Erfolgsmodell, das sogar schwarze Zahlen schreibt. Nun entstehen ähnliche Strukturen in Bruneck und Meran. Läuft man hier nicht Gefahr, dass es drei Strukturen gibt, die sich im Grunde gegenseitig Konkurrenz machen, und dass man damit bewirkt, dass alle drei nicht mehr kostendeckend zu führen sind? Wir können doch nicht dauernd über den Verkehr meckern und dann verhindern, dass populäre Strukturen in der Nähe des Volkes realisiert werden. In Bruneck gab es immer schon ein Hallenbad; ich kann doch nicht sagen, dass Bruneck kein Hallenbad bauen darf, weil es in Brixen bereits eines gibt. Das Hallenbad in Bruneck ist schließlich auch für den Tourismus relevant. Meran hat ein vollkommen ande-

LH Luis Durnwalder: „Vielleicht kommen wieder Zeiten, in denen es nicht mehr so selbstverständlich ist, dass man im eigenen Land eine Arbeitsstelle hat. Dann wird sich auch die Denkweise in der Bevölkerung wieder ändern.“ res Konzept als die Acquarena. In einem aber haben Sie Recht: Es kann nicht sein, dass wir in

jedem Dorf eine Acquarena bauen, weil dies weder finanzierbar noch sinnvoll ist. Gewisse Strukturen dürfen in einem definierten Umkreis nur einmal gebaut werden. Ein abschreckendes Beispiel ist das Hallenbad in Meransen. Dieses hätte nicht gebaut werden dürfen. Und trotzdem hat man es getan. Warum? Der Rohbau war bereits fertig gestellt, lange bevor man in Brixen mit der Planung der Acquarena begonnen hatte. Irgendwann musste man sich entscheiden, ob der Rohbau abgerissen werden sollte oder ob es nicht doch besser wäre, wenn man eine Fertigstellung anstrebt. Der Handel stöhnt, vor allem auch in Brixen. Wie sehen Sie die Entwicklung des Handels in Anbetracht der Konkurrenz der Einkaufszentren in den benachbarten Regionen? Ich war am Samstag in Hall und bin auf der Heimfahrt eigens durch den Parkplatz eines Einkaufszentrums in Innsbruck

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Foto: Oskar Zingerle

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gefahren. Ich habe feststellen müssen, dass ein Drittel der Autos aus Südtirol stammt. Wie löst man dieses Problem? Dieses Problem lässt sich nie ganz lösen, und man soll es auch nicht vollständig lösen, denn das würde bedeuten, dass der Südtiroler gefälligst nur mehr in Bozen einkaufen soll und der Nordtiroler in Innsbruck. Das Einkaufen ist ein Erlebnis, das sich die Leute auch in Zukunft nicht nehmen werden lassen. Südtirol hat hier Nachholbedarf: Das Erlebnisgefühl beim Einkaufen ist noch zu wenig vorhanden. In Innsbruck hat man erkannt, dass der Kunde umgarnt werden will: Er hat kostenfreie Parkplätze, günstige Speisemöglichkeiten, Kinderbetreuungen – man kümmert sich um den Kunden. Es geht also nicht nur um den Preis, denn Innsbruck ist in den allermeisten Bereichen ganz und gar nicht günstiger als Bozen. Eines muss aber gesagt werden: Wenn wir wollen, dass dieser Einkaufstourismus eingedämmt wird, werden wir etwas liberaler sein müssen. Wir werden also Strukturen zulassen müssen, die der heutigen Zeit entsprechen. Könnte es ein Erfolgsmodell sein, in den Stadtzentren das Einkaufserlebnis zu fördern, indem man größere Strukturen in den Zentren zulässt? Vielleicht sollten die Geschäftsleute auch intensivere Zusammenarbeiten suchen mit Parkplatzbetreibern und Gastronomie? Mit ein bisschen guten Willen auf allen Seiten müsste es möglich sein, die Situation zu verbessern – auch für den Kunden. Es wäre der falsche Weg, wenn wir irgendwo im landwirtschaftlichen Grün oder in den Gewerbegebieten große

LH Luis Durnwalder: „Ich habe schon den Eindruck, dass Brixen stolz auf seine Uni ist“ Einkaufszentren realisieren würden. Wenn wir dies tun, machen wir die Städte kaputt. Sie haben Recht, wir müssen in den Städten größere Strukturen zulassen, und dann sind die lokalen Geschäftsleute gefordert, die Initiative zu ergreifen. Es braucht eine Menge Gemeinschaftssinn, damit dies funktionieren kann. An der Brixner Universität kommt jetzt als zweite Fakultät jene der Kommunikation hinzu. Aber man meckert, dass die Uni trotz extrem großzügigen Baus und trotz äußerst großzügigen allgemeinen Flächen bereits ausgelastet ist – es gibt also keinen Platz mehr für weitere Studenten. Sollte es Kapazitätsprobleme geben, dann wird es sinnvoll sein, das nebenstehende Missionshaus in die Uni zu integrieren. Früher oder später könnten auch andere Räumlichkeiten noch gesucht werden; in Brixen gibt es viele Schulen, und es kann sein, dass mit dem Rückgang der Geburtenzahlen die eine oder andere Struktur in Zukunft zu groß sein könnte. Grundsätzlich muss man aber sagen, dass die Uni für Brixen ein Segen ist. Ich habe schon den Eindruck, dass Brixen stolz auf seine Uni ist – auch wenn das typische Studentenleben noch nicht so spürbar ist. Was unbedingt in Angriff genommen werden muss, ist die Renovierung des Astra Kinos. Die Gemeinde ist Eigentümerin, aber sie hat nicht die finanziellen Mittel, hier etwas zu tun... Das Land ist ganz sicher bereit, hier helfend einzugreifen, wenn ein gutes Projekt vorgelegt wird. Willy Vontavon


Blühendes Unternehmen „Sammelst du Früchte, so gedenke auch derer, die den Baum gepflanzt haben“ – dieses chinesische Sprichwort stand Pate für die Feier zum 75-Jahr-Jubiläum des Gartenbaubetriebs Hansjörg Auer in Brixen.

Ü

Über 200 geladene Gäste freuten sich, am Jubiläumsfest teilzunehmen, darunter der Brixner Bürgermeister Albert Pürgstaller, Vizebürgermeister Dario Stablum, der Obmann des Südtiroler Bauernbundes Georg Mayr sowie der Direktor des Südtiroler Bauernbundes Herbert Dorfmann. Die Mitarbeiter, Verwandte, Freunde, Gärtnerkollegen, Geschäftspartner sowie Prominenz aus Politik und Wirtschaft wurden durch den Betrieb geführt. Anschließend präsentierte der Unternehmer Hansjörg Auer den betrieblichen Werdegang innerhalb der 75 Jahre, und Dekan Leo Munter weihte das neue Bürogebäude. Natürlich kam das Feiern auch nicht zu kurz: Mit einem kulinarischen Feuerwerk klang das 75-Jahr-Jubiläum im gemütlichen Rahmen aus.

Gartenbaubetrieb Hansjörg Auer im Großhandel, wobei Blumengeschäfte, Gärtnereien und Großverteiler aus dem oberitalienischen Raum zu seinen Stammkunden zählen. Derzeit beschäftigt der Betrieb 35 Mitarbeiter; die ursprüngliche Fläche von 6.000 ist auf 20.000 Quadratmeter angewachsen. In den Gewächshäusern wird versucht, alle neuen Erkenntnisse der inund ausländischen Forschungsanstalten, des Umweltschutzes und der Energieeinsparung in den Produktionsprozess einzusetzen und somit Natur und Technik zu verbinden.

Hansjörg Auer, Brigitte Auer, BM Albert Pürgstaller

Hermann Bernardi, Helmuth Kerer, Hanni Bernardi

Helmut Bachmann Die Schmeichler

Natur und Technik verbinden Im Jahr 1930 hatte Georg Auer gemeinsam mit seinem Sohn Hans den sprichwörtlichen Baum gepflanzt: Sie gründeten das Familienunternehmen, das sich damals vorwiegend dem Gemüsepflanzenbau widmete. Heute beinhaltet das Sortiment eine große Vielfalt an Topf-, Balkon-, Beet- und Gemüsepflanzen: Der Detailhandel versorgt die Kunden im Brixner Raum nicht nur mit Pflanzen, sondern auch mit Zubehör und Dekorationsmaterial. Aber auch die Grabpflege, die Begrünung und Pflege von Großraumbüros sowie der Blumenservice für die Tourismusbranche zählen zu den Aufgabengebieten des Traditionsunternehmens. Etwa 80 Prozent vermarktet der

Lorenz Bacher mit netter Begleitung

BM Albert Pürgstaller, Georg Mayr, Hansjörg Auer

Raimund Reifer mit Sohn

Andreas mit Brigitta, Paul Jochen, Sara, Claudia

Josef und Luisa Oberarzbacher, Andreas und Witti Psenner, Oswald und Christl Gander

Herta und Dario Stablum

Zuzana, Mary mit Markus Renate Rubner mit Ehemann

Stefan mit Paula, Maurizio

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Eine Stadt braucht Platz

W

1928 und 1941 wurden Milland, Albeins, Elvas, Pfeffersberg und St. Andrä in die Stadt Brixen eingemeindet: Kein faschistischer Willkürakt, sondern ein jahrzehntelanges Bemühen um mehr Platz und um wirtschaftlichen Aufschwung für die aus allen Nähten platzende Stadt.

Wenn Brixen heute über eine Neuorientierung, über ein Leitbild nachdenkt, so geschieht dies nicht nur der inhaltlichen Ausrichtung wegen, sondern auch aufgrund der nicht unbegrenzt zur Verfügung stehenden bebaubaren Fläche im Talkessel. Sie erlaubt keinen verschwenderischen Umgang, vielmehr verlangt sie eine Hand, die planend und ordnend eingreift. Vor hundert Jahren stand die Stadtverwaltung vor einem ähnlichen Problem: Mit einem nicht unerheblichen Bevölkerungswachstum von 42 Prozent zwischen 1869 und 1910 platzte die historische Stadt aus allen Nähten. Diese einschneidende Veränderung der Bevölkerungszahlen setzte damals die Landflucht in Gang. Vor allem die Mechanisierung in den Bereichen der Landwirtschaft und des Handwerks sowie die sinkende Rentabilität der Kleinstbetriebe setzte eine große Anzahl von Menschen frei, die sich, angezogen von der Attraktivität der Städte, mit ihren neuen Infrastrukturen hier bessere Lebensbedingungen erhofften. Brixen war damals eine beengte Kleinstadt; ihr Gebiet begrenzte sich auf den Stadtkern, Burgfrieden, Rosslauf, Kranebitt und die Köstlaner Felder. Während sich die private Bautätigkeit außerhalb des Stadtgebiets sowohl auf Vahrner als auch auf Millander Gemeindegründe ausgedehnt hatte, dachte man im Brixner Rathaus an den Zugewinn von Gemeindegebiet. Das Vinzentinum war 1876 im nördlichen Viertel Zinggen fertig gestellt worden, 1914 das Krankenhaus. Vahrn bot verkehrstechnisch den Vorteil der leichten Erreichbarkeit, erlebte außerdem seit den 1870-er Jahren einen wirtschaftlichen Aufschwung und die Anfänge des Sommertourismus, lag jedoch doppelt so weit vom Stadtzentrum entfernt wie Milland. 32

Benito Mussolini (links) und Podestà Felice Rizzini (rechts), der die Eingemeindung (Urkunde) vollzogen hat

Erste Ausgriffe auf Milland Das südöstlich gelegene Dorf Milland rückte erst nach der verheerenden Überschwemmung von 1882 und der damit einhergehenden Flussregulierung in den Mittelpunkt des städtischen Interesses. Die übergemeindliche Eisackregulierungsgenossenschaft bereitete einer Annäherung zwischen Brixen und Milland den Boden. Das Flussbett wurde dabei weiter ostwärts verlegt, sodass sich nun Millands Gemeindegebiet über das rechte Flussufer hinaus erstreckte. Da Milland aber nicht bereit war, das Areal an Brixen abzutreten, erhöhte die Stadt den Druck auf das kleine Dorf dahingehend, dass sie die am Südrand der Stadt gelegenen Gebiete gegen Milland zu erschloss und verbaute. Die Stadtregierung unter dem bedeutenden Bürgermeister Otto von Guggenberg hatte sich außerdem die touristische Erschließung des Plosegebiets zum Ziel gesetzt, wovon sie sich einen wirtschaftlichen Aufschwung erhoffte. Die Mittelgebirgsstraße sollte durch Milland führen, das seinerseits aufgrund des schmalen Budgets infrastrukturell kaum erschlossen war. Diesen Umstand nutzte Brixen und versuchte, den kleinen Nachbarn zu erpressen. Die Stadt bot dem

Dorf 1911 an, die Kosten für den Bau des Straßenabschnitts zu übernehmen, wenn Milland im Gegenzug Gebiete abtrete. Milland lehnte entrüstet ab. Gespräche mit Vertretern der Gemeinde wie auch die Bürgerversammlung im Juli 1912 brachten keinen Fortschritt. Vielmehr bemühte sich Milland nun selbst um die Verbesserung seiner Infrastrukturen, um einer Eingemeindung zu entgehen. Während des Ersten Weltkrieges rückte das Vorhaben der Eingemeindung in den Hintergrund. Weil Milland aber seit 1917 nicht mehr imstande war, die Lebensmittelversorgung zu gewährleisten, stellte Brixen am 28. September 1918 ein Ansuchen an den Tiroler Landesausschuss um „Einverleibung eines Teiles des Gemeindegebietes Milland-Sarns in das Stadtgebiet Brixen“, das aufgrund der sich überstürzenden Ereignisse zu Kriegsende nicht mehr behandelt wurde. Auch der neuerliche Anlauf zur Eingemeindung im Jahr 1920 scheiterte am Widerstand der Millander.

„Groß-Brixen“ als Ergebnis faschistischer Gemeindepolitik Nach den Gemeinderatswahlen 1921 war Brixen unregierbar geworden und wurde mit einer kurzen Unterbrechung bis zur

Aufhebung der demokratisch gewählten Gemeinderäte durch die Faschisten im Jahr 1926 kommissarisch verwaltet. Weder Kommissar Luciano Urli noch sein Nachfolger Antonio Scipioni erzielten im Bezug auf die Eingemeindung Fortschritte. Im April 1926 erwirkte die Unterprefäktur Brixen allerdings eine Zusammenlegung der Gemeinden Pfeffersberg, Albeins und Milland-Sarns. Zu Anfang des folgenden Jahres erließ Mussolini ein Gesetz zur Gemeindenzusammenlegung – eine Maßnahme zur Senkung der Verwaltungskosten und zur Zentralisierung des Steueraufkommens. Die in Südtirol agierenden Faschisten standen diesem Gesetz jedoch nicht einhellig gegenüber. Zwar bewirke die Orientierung an größere Zentren die Dorfbevölkerung zur Aufgabe ihrer dörflichen Identität, doch Tolomei befürchtete durch die Zentralisierung ein Aufleben der Opposition in den Randbezirken. Die Faschisten waren daher bemüht, trotz der Gemeindenzusammenlegungen die kommissarische Kontrolle in den Dörfern aufrecht zu erhalten.

Brixen als nördlichster Kurort Italiens? Ingenieur Felice Rizzini, seit dem Frühjahr 1927 Podestà von


Brixen, machte sich stark für Schigebiet suchte man die poZur Lage nach 1945 das Projekt der Eingemeindung, sitive Ausstrahlung Cortinas für von dem er sich eine Sanierung sich zu nutzen. Von den zwei erfolgten Einder maroden Gemeindekasse Die Präfektur von Brixen gemeindungen hat die deutsche und einen weit reichenden leitete den Antrag an die Regie- Sprachgruppe in Brixen bei den wirtschaftlichen Aufschwung rung in Rom weiter. Ende 1940 Wahlen nach Ende des Zweiten erhoffte. Rizzini strebte im Ver- wurde die Eingemeindung ge- Weltkrieges profitiert: Sie konngleich zu früheren Bemühungen nehmigt. Auch die Gemeinde te sich, da sie sich dank der sogar eine viel umfangreichere Vahrn stellte, dem Beispiel St. Landfraktionen in der Mehrheit Vergrößerung des Brixner Ter- Andräs folgend, 1939 einen An- befand, insbesondere in den ritoriums durch die Eingliede- trag um Eingemeindung in die zwei Nachkriegsjahrzehnten gerung der Gemeinden St. Andrä, Stadt Brixen. Brixens Podestà genüber der unterschwelligen Afers, Vahrn, Schalders, Neustift Giuseppe Frediani leitete das Italienisierung behaupten. Dafür und Natz in die Stadtgemeinde. Gesuch jedoch erst zwei Jahre war die Bischofsstadt Brixen in Er, der ursprünglich selbst nach später weiter, und es wurde den Augen manch weltoffener Brixen zur Kur gekommen war, in Rom nicht genehmigt. Die Geister lange Zeit durch ein 10:23 Pagina 1ländliches, mitunter auch verhatte seine Wahlheimat als denBrixen_142x190 Gründe für 23-03-2005 diese Entscheidung nördlichsten Kurort Italiens sind nicht bekannt. schlafenes Image belastet. C M Y CM vor Augen. Gleichwohl, RizziAlbina Kritzinger nis Hoffnungen erfüllten sich nicht. Am 17. April 1928 wurde Rizzini zum Podestà der Gemeinden Milland-Sarns, Pfeffersberg und Albeins ernannt; am 20. Juli schließlich gab das königliche Dekret Nr. 1913 einer Eingliederung der genannten Gemeinden sowie der zu Natz gehörenden Fraktion Elvas statt, wobei hinsichtlich der letztgenannten Fraktion die Frage der Grenzziehung erst mit dem Podestà von Natz geklärt werden musste.

Leere Kassen Die Bevölkerungszahl von Brixen erhöhte sich mit dieser Eingemeindung um 2.500 Einwohner, doch an eine Sanierung des Budgets war nicht zu denken. Der Ausbau der Infrastrukturen wie Straßen, Schulen und Wasserleitungen in den neu dazu gewonnenen Bezirken war dringend notwendig und erforderte erneut die Aufnahme eines Kredits. Mit den Bemühungen um weitere Eingemeindungen blitzte Rizzini ab. Im Herbst 1928 wurde einzig Afers dem Nachbarn St. Andrä einverleibt; Rizzini wurde im Folgejahr nach Bozen versetzt. Ein Jahrzehnt später, 1938, erwog St. Andrä vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, auf die Eigenständigkeit als Gemeinde zu verzichten. Cortina wurde damals mit staatlicher Unterstützung zu einem Wintersportort von Weltrang ausgebaut. Durch den Ausbau der Straße über die Plose ins Gadertal, die die kürzeste Verbindung zwischen Brenner und Cortina herstellen sollte, und die Erschließung der Plose als

Quellen: Mock, Hubert: Übergänge. Brixen 19181945. In: Brixen. Die Geschichte. Hg. v. Barbara Fuchs, Hans Heiss, Carlo Milesi u. Gustav Pfeifer. Bozen 2004, S. 237-274. Heiss, Hans: Vom Nachbardorf zum Stadtteil. Der Weg zur Eingemeindung von Milland 1911-1928. In: Milland. Beiträge zu Natur und Geschichte. Im Auftrag des Bildungsausschusses Milland hg. v. Hans Grießmair. Brixen 1993, S. 203-230. Parschalk, Norbert: Brixen 1918-1939. MY Vom CY CMY ErstenKWeltkrieg bis zur Option. Brixen 2003.

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Fragestunde mit dem Stadtrat Wohin bewegt sich Brixen? Viele Fragen und viele Antworten gab es während der Fragerunde, zu der der Verein heimat Brixen-Bressanone-Persenon den Stadtrat und die Bürger eingeladen hatte.

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Bürgernähe und Informationsfluss erlebten in den letzten Monaten einen bemerkenswerten Aufschwung in der Stadt Brixen: Die Stammtische der Grünen Bürgerliste und jene der Stadträte der SVP bieten die Möglichkeit zum direkten Gespräch; die beinahe täglichen Aussendungen der persönlichen Referentin des Bürgermeisters halten die Presse und damit die Öffentlichkeit auf dem Laufenden.

Drei Stunden, drei Schwerpunkte

Bürgermeister Albert Pürgstaller: „Am Mittelanschluss ist nicht zu rütteln“

Foto: Oskar Zingerle

Der Verein heimat BrixenBressanone-Personen lud des Weiteren zu einer Fragestunde mit dem Brixner Stadtrat ein. „Bürger fragen, Politiker antworten“, so das Thema des Abends. Was war Wahlprogramm? Was wird realisiert? Die Mitglieder des Vereins hatten bereits im Vorfeld Fragen zu verschiedenen Bereichen der Gemeindepolitik ausformuliert und diese zur Vorbereitung an die Stadträte gesandt. Zusätzlich bot sich für die Anwesenden die Möglichkeit, ihre Fra-

gen mehr oder weniger frei von der Leber weg zu stellen. Zur Sprache kam dabei Altbekanntes und Innovativeres, Aussichtsloses und bereits Realisiertes, Details und Grundsätzliches. Beinahe drei Stunden lang bezogen die Stadträte Stellung, mal ziemlich konkret, mal ziemlich vage. ���������������������� ���������������� ���������������������

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Der Großteil der Fragen lässt sich unter drei Schwerpunkte zusammenfassen: die Verkehrs(un)sicherheit der Fußgänger und Radfahrer, der Spielraum – im doppelten Sinne – für Kinder und Jugendliche sowie der Wunsch nach einem lebensfreundlichen, umweltfreundlichen Brixen, das die Balance zwischen kommerzieller Nutzung, Umweltschutz und Bedürfnissen der Einwohner findet.

Vorfahrt für Fußgänger und Radfahrer Als Fußgänger und Radfahrer findet man in Brixen nicht immer seinen Weg – besonders rund geht es hierbei bei den Rondellen zu. Was den Autoverkehr zum Weiterkommen hilft, stellt sich für die langsameren Gang- und Fahrarten als Hindernis heraus: Die Radfahrer müssen aus Platzgründen unweigerlich auf die Auto-Fahrspur ausweichen und die Fußgänger-

Übergänge sind häufig ziemlich eng angesetzt, lautete die Kritik. Diesbezüglich sind zumindest beim Ersteren keine Lösungen in Sicht: Für eine eigene Fahrradspur fehlt bei den Rondellen der nötige Platz. Für die Lösung der Verkehrsprobleme würden die Stadträte jedoch sehr viel Zeit investieren, betonte Stadtrat Gianlorenzo Pedron. Besonders im Altstadtbereich lautet hierbei das Motto „Vorfahrt für Fußgänger und Radfahrer.“ Diesbezüglich wurde bereits einiges in Gang gesetzt: Eine Ausweitung der Fußgängerzone ist mit der Schließung der Tratten- und Runggadgasse umgesetzt, das Citybus-Projekt soll ausgeweitet und die 700 (!) Durchfahrtsgenehmigungen für den Altstadtkern drastisch reduziert werden. Für mehr Sicherheit werden Autos im Stadtbereich auf eine Geschwindigkeit von 30 bis 40 Stundenkilometer gebremst. Der Schwerverkehr hingegen soll mit dem Bau der Westumfahrung auf der Staatsstraße völlig ausgebremst werden. Apropos Westumfahrung: Am Mittelanschluss ist nicht zu rütteln. Bürgermeister Albert Pürgstaller betonte entschlossen, dass dieser gebaut werde. Die Westumfahrung müsse den Verkehr wie ein Schwamm aufsaugen, um einen Rückbau der Staatsstraße zu gewährleisten – wobei die prognostizierte Entlastung der Peter-Mayr-Straße von manchem Zuhörer angezweifelt wurde.

Oben drüber und unten durch Als Sorgenkinder erweisen sich jedoch auch die fehlenden Geh- und Radwegverbindungen in Richtung Ost-West sowie vom Bahnhof hin zu den Schulzentren: Nach dem Don-Bosco-Gebäude endet der Fahrradweg im Nichts – ein Manko, das drin-


Freiraum für Jugendliche und Kinder Eine ganz andere Art von Bewegungsraum beschäftigt die anwesenden Bürger Brixens: jener für Kinder und Jugendliche. Freiraum für die Jüngeren fehle oder sei in einem desolaten Zustand, lautete die Kritik. Stadträtin Magdalena Amhof antwortete, dass Brixen mit dem Jugendzentrum kass und dem Centro Giovani

zwei Jugendzentren besitze, die allen offen stehen. Ein Fußballplatz im Lido sowie ein Ballspielplatz in Kampill erweitern das Angebot; für die derzeit außer Betrieb stehende Skateboardrampe suche man einen alternativen Standort. Mängel machen sich vor allem im Norden der Stadt breit – ein „sanfter Ausbau“ des Schulhofes in der Dantestraße und die Öffnung desselben für alle Jugendlichen und Kinder soll hier Abhilfe schaffen. Derzeit läuft die Überarbeitung des ersten Projektes. Bleibt die Frage, ob unter Freiraum für Jugendliche nicht auch etwas anderes gemeint sein könnte: Raum für freies kreatives Gestalten, Raum für die Veranstaltung von Feiern oder auch nur mehr Raum ohne Marmorböden und Mauern drum herum. Derzeit suchen sich zahlreiche Jugendliche ihren Freiraum an ungeeigneten Stellen: Einige Parks müssen vorwiegend am Wochenende als Partykeller herhalten, geparkte Autos als Sitzgelegenheit und die Mülleimer als Boxsack. Er und Polizisten in Zivil seien jedenfalls entsetzt gewesen, was des Nächtens alles so abgeht, erzählte Bürgermeister Albert Pürgstaller, entsetzt und nachdenklich. Eines ist aber auch klar: Die Gemeindeverwaltung kann und darf in Sachen Verantwortung für Jugendliche nicht als alleiniger Sündenbock herbeigezogen werden.

Hofgarten bald zugänglich? Vorgesorgt wird auch für die ganz Kleinen: Derzeit können sich diese auf rund neun Spielplätze im Stadtgebiet tummeln. Optimal gepflegt sind diese zwar nicht gerade, und man-

cher Einwohner verwechselt die Sandkästen mit einem Hundeklo – aber auch da ist zum Teil an andere Nasen als an jene der Bürgervertreter zu fassen. Stadträtin Paula Bacher Marcenich erklärte, in der Zone Rosslauf sowie in der Feldthurner Straße würden neue Spielplätze errichtet, möglichst naturnah belassen und mit pädagogisch wertvollen Geräten ausgestattet. Weiters soll die Naherholungszone Lido eine Auffrischung erfahren, ein Ideenwettbewerb sei im Laufen. Dies tut dem Lido bestimmt gut, so vernachlässigt wie es derzeit vor sich hin grünt. Ein großes Stück Grün könnte übrigens auch in näherer Zukunft für die Einwohner zugänglich werden: Der mit hohen Mauern umgebene Hofburggarten, im Bauleitplan eigentlich als öffentliches Grün eingetragen, könnte nun tatsächlich öffentlich werden. Die Hofburg-Verwaltung zeige sich gesprächsbereit, berichtete Bürgermeister Pürgstaller. Für leichte Erheiterung im Raum sorgte eine Stellungnahme der Verwaltung zu den „Giftattacken“ auf die Obstbäume: Es handle sich um einen integrativen Anbau (okay), und die Verwendung von Gift im Obstanbau sei ohnehin seit Jahren tabu (Lacher).

Gleichgewicht gefragt Nicht gar so lustig die weiteren Sorgen und Ängste, die die Bürger Brixens an den Stadtrat brachten. Vorwiegend Befürchtungen, die Stadt Brixen könne zunehmend an Lebens- und Umweltfreundlichkeit verlieren. Zuviel Verkehr, zuviel Verbauung, zuviel kommerzieller Trubel, zu

Foto: Oskar Zingerle

gend behoben werden muss. Ebenso im Norden der Stadt: Hier soll die Auenhausbrücke um eine zusätzliche Fahrradspur erweitert werden. Bürgermeister Albert Pürgstaller informierte weiters, dass die Gemeinde derzeit eine Regelung mit dem Land suche, um den Gang auf Schusters Rappen hin zu den Schulen zu verbessern. Eine bessere Anbindung an die Altstadt wünscht sich auch die Zone Rosslauf: 1.400 Personen überqueren täglich die Staatsstraße im Bereich der Universität von Padua – ein nicht immer ganz ungefährliches Unterfangen. Der Bau einer Unterführung ist hierbei schon beschlossene Sache: Um die Fußgänger und Radfahrer unter den Erdboden zu locken – Unterführungen fristen bisweilen ja ein recht einsames Dasein – soll das Projekt mit einer Breite von sechs Metern realisiert werden. Bei der AGIP-Tankstelle ein paar hundert Meter weiter östlich hingegen geht es für die Fußgänger und Radfahrer oben drüber statt unten durch: Eine Projektstudie soll prüfen, ob ein abgesenktes Rondell mit einer Überführung für einen besseren Zugang zur Altstadt sorgen könnte.

Stadtrat Gianlorenzo Pedron: „Besonders im Altstadtbereich gilt ‚Vorfahrt für Fußgänger und Radfahrer’“ viele abgeholzte Bäume. Zahlreiche Einzelfragen, die neben Besorgnis auch eine besondere Liebe zur Stadt erkennen ließen. Der Erste Bürger der Stadt beruhigte: Eine Abstimmung zwischen dem, was die Stadt braucht, und dem, was sie verträgt, sei im Gange. Die Erarbeitung eines Masterplanes zur Eindämmung der Verbauung, Konzepte für die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern und Photovoltaikanlagen, eine Bestandsanalyse zur Integration der Immigranten, die Bestandsanalyse der Bäume, der möglichst schnelle Bau der Westumfahrung und gar einiges mehr. Die Entwicklung von Leitbildern stehe nun ebenfalls an – in Zusammenarbeit mit den Bürgern. Langfristige Ideen an Stelle von Problemchenbewältigung und eine Vernetzung der einzelnen Planungsaktivitäten, die ein Gleichgewicht gewährleisten, sind gefragt. Und dann natürlich deren Umsetzung. Frage um Frage, Antwort um Antwort. Doris Brunner

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Nur Lieferanteneingänge? Der erste Eindruck ist oft entscheidend – auch wenn man in eine fremde Stadt kommt. Was müssen sich die Besucher unserer Domstadt denken, wenn sie sich Brixen nähern? ten von irgendwo im sichtbaren Umkreis überall und irgendwie abgestellten Fahrrädern und Mopeds ist dieser Stadt völlig unangemessen und macht auf den ankommenden Gast, der wiederum ohne ausreichende Überdachung im Regen auf den Bus wartet, einen miserablen Eindruck. Ganz zu schweigen von der kläglichen Grünanlage, die den Charme ostdeutscher Städte vor der Wiedervereinigung ausstrahlt.

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Der Bahnhof Nun gut, Brixen ist nicht Venedig. Aber Brixen könnte etwas gegen das Image tun, dass man die schöne Altstadt von allen Seiten gleichsam durch einen Lieferanteneingang betritt. Fangen wir mit dem Bahnhof an, obwohl einem die Stadtväter geradezu im Ritual immer wieder erklären, „do muas wås gschegn – obå do kemmo nix måchn!“ Wieso nix? Weil der Bahnhof der bürokratischen Steinzeitfirma Rete Ferroviarie Italiana (RFI) gehört und die sich nicht dreinreden lässt. Wenn man aber wenigstens dreinreden würde

Die Nordeinfahrt

Obwohl das Bahnhofsareal riesig ist, gibt es nicht ausreichend FahrradAbstellplätze – auch wenn am anderen Ende der Bahndirektor Roger Hopfinger nur zweckoptimistisch grinsend hinterm Schreibtisch zu sitzen scheint. Steter Tropfen höhlt den Stein, vor allem, wenn es ständig aus den Medien tropft. Wieso kann man eigentlich nicht eine gläserne Überdachung zwischen den Geleisen 2 und 3 herbeidiskutieren, damit die Ankommenden oder Abfahrenden nicht im Regen stehen? Warum kann das vor dem toten Gleis 1 völlig sinnlose, aber den schönen historischen Bahnhof von 1867 total entstellende braune Vordach nicht abgebrochen wer-

Foto: Oskar Zingerle

Von manchen Freunden, die Brixen nur von der Autobahn aus erspäht haben oder über die Brennerstraße ohne Halt zu machen am Stadtkern vorbei gefahren sind, bekommt man oft die spitze Bemerkung zu hören, dieses kleine Städtchen bestünde eh nur aus einer ziemlich chaotischen Gewerbebrache, ziemlich unpassend übrigens mitten in einer herrlichen Landschaft – was es denn in Brixen sonst so Besonderes zu sehen gäbe? Dann setzt man etwas verlegen aber wortreich an, um diesen Ignoranten die innere Schönheit Brixens zu erläutern. Aber schon an den ungeduldig-ungläubigen Blicken registriert man: vergebliche Liebesmüh. Dann wird noch die obligate Einladung zum Besuch ausgesprochen, aber man weiß schon vorher, die werden sowieso nicht kommen – vielleicht, weil sie einladendere Ferienziele vor dem inneren Auge haben. Aber hat die Traumstadt Venedig mit Mestre und Maghera nicht auch das infernalischste Entrée, das man sich vorstellen kann?

den? Warum kann man abfahrende oder ankommende Gäste nicht in einem freundlichen Bistro zu einem Espresso einladen? Warum macht der Wartesaal den Eindruck einer Justizvollzugsanstalt? Schon etwas Farbe und freundliches Mobiliar täten es. Warum betritt man die WCs nur im dringendsten Notfall und mit eigenem Klopapier? Warum gibt es nicht ausreichend Fahrradund Autoabstellplätze, obgleich das Bahnhofsareal bis auf die beiden Hauptgeleise eine einzige riesige Brache ist? An Platz jedenfalls fehlt es um den Bahnhof nicht, nur am guten Willen und am entsprechenden Engagement. Das derzeitige Chaos beim Parken und vor allem mit den Hunder-

Wer mit dem Auto von Norden kommt, durchquert erst mal Vahrn, was der Ortsunkundige schon gerne für Brixen hält. Da ist geklotzt worden in den letzten Jahren! Gerade sind wieder drei Siedlungsblöcke mit Krüppeldächern im Entstehen, die einem Industriearbeitervorort alle Ehre machen würden. Aber ist diese Einfahrt nicht ein einziger hässlicher Industrievorort? Riesenhafte Obstgenossenschaftscontainer, einfach nur so hingestellte Stahltanks, Tankstellenschuppenchaos und anderen Gewerbekästen, deren Gestalt weit weg von jeglicher Architektur ist. Wenn sich jemand um Architektur bemüht hat, dann eine Brauerei, ein Lampenladen mit Riesenkronleuchter und ein Hotel, aber diese Bemühungen treffen jeden Architekturliebhaber mitten ins Herz – handelt es sich doch nur um dekorierte Schuppen, wie es ein berühmter Architekt einmal so treffend ausgedrückt hat. Lediglich zwei erfrischende neue Architekturen mit Holzfassaden von hohem Gestaltungsanspruch sind entstanden, den Architekten Kerschbaumer und Pichler sei Dank und Respekt gezollt. Dennoch, der Schock über dieses optische Halligalli als Einfahrt vertieft sich noch angesichts der Agip-Tankstelle als Stadttor von Norden. Das kann ja wohl nicht ernst gemeint sein! 37


Keineswegs besser geht es dem Autofahrer, der sich von Süden der ältesten Stadt Südtirols nähert. Völlig ungestaltete Gewerbesteppenbauten wurden zuletzt mit großstädtischer Architektur durchsetzt. Der neue Syncom-Bürobau wurde kürzlich sogar mit einem Architekturpreis ausgezeichnet, und das benachbarte WOC zeigt ähnliches Bemühen um Qualität. Beide Bauten tragen jedoch zum Überangebot an Büroflächen in Brixen bei und wirken im Hinblick auf die städtebauliche Situation der kleinen Stadt Brixen vom Maßstab her irgendwie eine Nummer zu groß. Das gilt auch für das Architekturdurcheinander vom „Julius“ bis zum Jungmann, das sich rechts neben der Brennerstraße im gestalterisch unteren Mittelmaß abspielt. Dann schließt Baustoffhandelswüste an, durchsetzt mit Baukörpern aller Art, von denen jenes der „Durst“ – abgesetzt von der Straße – noch am wenigsten stört.

Schließlich durchfährt man einen etwas zweifelhaften Triumphbogen (das Pendant fiel schon im Norden als ziemlich unmotiviert auf!) und wundert sich wenig später über die kleinbedruckte Stationcenter-Glasfassade (aus der man allerdings nicht herausschauen kann). Geschafft, sagt sich der Ankommende, während er die eleganten Villen entlang der Vittorio-Veneto-Straße passiert – endlich das schöne Brixen der Jahrhundertwende!

Der Westzugang Die Freude dauert nicht lange, denn es folgt die Universität. Dem schönen Altbau des Missionshauses hat man eine hässliche verzinkte Fluchttreppe vorgesetzt, dem (vielleicht zu) anspruchsvollen Neubau eine öde Fläche mit ungemütlichen Wartehäuschen aus Beton. Nördlich schiebt sich ein aluglänzender Riegel von der Kreuzgasse bis zur Dantestraße vor und rundet damit den eigentlich zentralen Empfangsplatz direkt vor

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Zwischen den Gleisen 2 und 3 wäre die Anbringung einer Überdachung sinnvoll, damit Wartende nicht im Regen stehen müssen der Altstadt ab. Kein attraktiver Empfang jedoch, nur Busbahnhof und zugiger Lärm. Der Ankommende hat die Möglichkeit, sein Fahrzeug in einer trotz Chinarestaurant unwirtlichen Parkgarage abzustellen und dann den Versuch der Über- beziehungsweise Unterquerung der Dantestraße zu unternehmen – beides alles andere als eine einladende Aufmunterung. Aus den Augenwinkeln sieht der Gast noch die etwas unerklärlich wirkenden gelochten Riesenholzleimbinder des tiefer gelegten Forum Brixen hinter dem einzigen wirklich bedeutenden Bauwerk des italienischen „razionalismo“ in Brixen (Architekten Miozzo und Mansutti, 1934), das dem äußeren Verfall preisgegebene heutige Astra-Kino. Eine Schande für die Denkmalpflege! Der Besucher rätselt noch ein wenig, wie er denn das neue Universitätsgebäude nun so finden solle – etwas abweisend und nicht so transparent wie erhofft ist die hypertechnoide Fassade geworden. Sichtbares studentisches Leben spielt sich zwischen dem kühlen Sichtbeton jedenfalls nicht ab. Gott sei Dank gibt es zwei nette Cafés am Rande. Espresso, bitte!

Den grünen Teppich ausrollen! Während wir den Espresso schlürfen, überlegen wir, was zu tun sei, um diese misslichen Eingangssituationen erträglicher zu gestalten. Was steht, steht nun mal und wird so schnell nicht wieder abgerissen. Bei Neubauten sollten künftig von der Baukommission nur gute Entwürfe genehmigt werden, die dazu

Foto: Oskar Zingerle

Die Südeinfahrt

beitragen können, die Gesamtsituation zu verbessern. Im Zuge der Planung der Westumfahrung und der Reduzierung des Verkehrs auf der Staatsstraße und deren Rückbau an den Stellen, wo es möglich erscheint, sollte ein städtebaulicher Wettbewerb einen Gesamtzusammenhang herstellen. Mit einzelnen Eingriffen ist es nicht mehr getan. Aber etwas könnte die chaotische Hässlichkeit der Nord- und Südeinfahrt ganz bestimmt abmildern: eine Alleebepflanzung. Stattliche Bäume, Winterlinden zum Beispiel, Robinien oder streng und eng gesetzte Pappeln könnten einen gnädigen Schleier vor den gebauten Brutalitäten bilden. Zudem zentriert eine Allee mit ihren grünen Wänden die Blicke nach vorn und lässt die hässlichen Seiten zurücktreten. Es wird sozusagen ein grüner Wandteppich ausgerollt. Schwieriger ist die Lage am Westzugang, der ein wirklicher Empfangsplatz sein könnte, wenn es nicht ein tiefer gelegter grauer Busbahnhof wäre, auf dem gerade mal vier Linden ihre Bleibe gefunden haben – außer Wartenden auf die Busse wird sich niemand gerne dort aufhalten. Aber auch hier könnten Baumreihen vor dem glitzernden Aluriegel und im Garten des Uni-Altbaues mildernd wirken. Und natürlich könnte die unsägliche Einfahrt in das Parkhaus sehr viel besser und einladender gestaltet werden. Kurzum, mit wenigen Mitteln, nicht mit Bauten, sondern mit Bäumen, könnten die Lieferanteneingänge nach Brixen kurzfristig einladender werden. Hoffnungsvoll bestellen wir noch Prosecco und heben das Glas auf bessere Einsichten zum Empfang in Brixen. Andreas Gottlieb Hempel


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Übertretungen werden mit Strafen und Sanktionen geahndet. 39


„Rechte Wag und Maß“ Foto: Oskar Zingerle

Über Jahrhunderte hinweg fand zu Allerheiligen in Brixen ein Jahrmarkt statt. Zwei Wochen lang wurde gefeilscht, gekauft und sich – im vorgeschriebenen Maße – vergnügt. Ein Einblick in die Regelungen des damaligen „Allerheiligenjarmarckt“.

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Der historische „Sealamårkt“ am Allerseelentag in Glurns, der „Stegener Mårkt“ in Bruneck oder der „Gollimårkt“ in Mals locken jährlich Besucherscharen an und wurden in letzter Zeit sogar in ihrer Bedeutung aufgewertet. In Brixen hingegen erinnert nichts mehr daran, dass in der Stadt jahrhundertelang im November ebenfalls ein weitum bekannter und gut besuchter Jahrmarkt stattgefunden hat – der so genannte „Allerheiligenjarmarckt“. Das alte Stadtrecht von Brixen, „Der Stadt Brixen Ordnung und Frejheit“ aus dem Jahre 1604, gibt über die Abhaltung des Marktes detaillierte Auskunft. Der Brixner Rechtsanwalt Richard Fink ließ unserer Redaktion die folgenden interessanten Informationen über die damalige Jahrmarktsordnung zukommen.

Ausrufung des Jahrmarktes Stattgefunden hat der Markt demnach alle Jahre, zwei Wochen lang nach Allerheiligen.

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Der „Obstplatz“, wie der Kreuzungsbereich zwischen Albuin- und Adlerbrückengasse früher hieß, war einer der Schauplätze des „Allerheiligenmarktes“ Der „freye Jahrmarckt“ sollte laut Stadtrecht auch in Zukunft nach bestimmten Regeln „beruefft“, also verkündet und ge-

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halten werden. Einige Tage vor Marktbeginn sollen durch den „Aufleger“ der Stadtrichter, die Gerichtsgeschworenen, der Bürgermeister, die Ratsmitglieder und der Stadtschreiber zu einer Versammlung beim Stadtrichter um elf Uhr einberufen werden. Dazu sollten auch zwei oder drei Gesandte „vom Hof“, die örtlichen Stadtmetzger, die zwei Wächter, beide Verkündiger, die beiden Gerichtsschreiber und die zwei Gerichtsdiener erscheinen, um die Verkündigung und Eröffnung des Jahrmarktes zu beschließen. Dieser hat dann mit einem feierlichen „Umbrit“ zu erfolgen, mit „geendem Spil, Drumen und Pfeiffen“, bei dem an sieben verschiedenen Stellen in der Stadt durch den Pfeffersberger

Gerichtsdiener eine wörtlich im Stadtrecht beschriebene „Marktberueffung“ verlesen werden soll: „Als das erstmal bej Sant Erhardts Prunnen, zum Andern vor dem Stadtgerichts Haus (Anm.: heute Große Lauben Nummer 5). Drittens auf dem Obstplatz (vor dem Weißen Turm gegen die Adlerbrückengasse). Das Viertmal auf dem Gries vor dem wiertshaus am Gulden Adler. Die fünfft zu Stufls wo man in Schlipf geet. Die Sechst in der Runggat bei dem underen Prunnen. Und die Sibend im Altenmarckht beim Prunnen.“ Nachdem die Verkündigung an diesen sieben Stellen verlesen worden war, hatten sich der Stadtrichter im Namen des Fürstbischofs und der Bürgermeister im Namen der Stadt bei


den am „Umritt“ Beteiligten zu bedanken. Diese erhielten dann abends „nach gehaltnen Gotsdienst“ ein Abendessen, finanziert vom Bürgermeister im Namen der Stadt. Der „Ir Fürstlich genaden“ hatte sich an den entsprechenden Unkosten mit acht Gulden und zwölf Kreuzern zu beteiligen.

„rechte wag und maß“ Die ausführliche Marktordnung regelte den gesamten Ablauf der Veranstaltung und wer daran teilnehmen durfte. Ausgeschlossen wurden „Mörder, Kezer, Räuber, Kirchenprüche, Dieb, Prenner, Absager, Gottslesterer und ander Malefizig schedlich Leut und Übelthäter“. Das Warensortiment musste vielfältig gewesen sein, denn jedes Erzeugnis durfte angeboten werden, „auch Teutsch und wellish tuech“, welches aber „bej dem sturz“ ausgemessen werden musste. Für andere Waren hatten die Verkäufer „rechte wag und maß“ zu geben und diese „bei der Ellen ausmessen, wie

man dieselbig bej der Gerichtsherrschaft finden würdet.“ Zuwiderhandelnde wurden mit einem Bußgeld von 50 „Pfund Perner“ bestraft, und die entsprechende Ware wurde beschlagnahmt. Als Zahlungsmittel sollten nur die im Hochwürdigen Stift Brixen und in der Fürstlichen Grafschaft Tyrol üblichen verwendet werden. „Frembde und Pes münz“ waren jedoch verboten, damit „der gemain man dadurch nit betrogen werde“.

Sperrstunde um 19 Uhr Auch soll „kheiner, Er sej wer Er well, Edl oder unedl, Reich oder Arm, niemand ausgenommen, kheinen Rumor, Auflauff, noch geschraj, weder bei tag oder nacht, auf der gassen, oder in den Heusern nit anfahren, noch bej der nacht in der freyung one ein Liecht auf der Gassen geen, so die Uhr auf dem Pfarrthurn gegen der nacht Sibene geschlagen hat“. Bis der Markt nicht zu Ende war, sollte auch jegliches „Spil bej tag und nacht“, auch „khar-

ten und all ander khurzweil, so den Pfenig berüeret“ – also Spiele ums Geld – unter Androhung von Strafen unterlassen werden. Die Gastwirte wurden angehalten, ihre Gäste genau zu prüfen und niemanden aufzunehmen und zu beherbergen, es sei denn, dieser beweise „das Er von frischen orten heerkomb“, also von seuchefreien Gegenden kommt. Auch durften die Gastwirte weder Freunde noch Einheimische abends nach acht oder neun Uhr „an den Zechen sizen lassen“, alles bei Androhung von Strafen. Die Gastwirte mussten auch ihren Gästen jedwede Gotteslästerung verbieten. Sofern solches trotzdem geschehen sollte, waren sie angehalten, dies der Herrschaft anzuzeigen.

„khain rumor oder auflauff“ Verboten war es auch, während der Markttage Waffen oder „ander unsinnhlich wörn“ zu tragen. Wer dieses Verbot nicht beachten sollte, dem waren die

Waffen abzunehmen, und über ihn war eine Strafgebühr von 50 Pfund Perner zu verhängen. Die Bürger, Einwohner oder Handwerker in der Stadt Brixen, Gericht Pfeffersberg und Albeins wurden gleichfalls angewiesen, „khainen zu Ingeheusen“ einzunehmen, bevor dieser nicht vor dem Stadtrichter oder dem Bürgermeister den Gehorsamseid geleistet hatte. Alles bei Androhung einer Geldbuße von 50 Pfundt Perner. Die Läden sollten, „wenn man auf der Pfarr Vesper leut“, geschlossen werden, und es sollte Feierabend gehalten werden und außer in Notfällen „khain Hantierung“ geschehen, bis nicht der Morgengottesdienst vorüber war. Schließlich erging in der besagten Marktberufung die Warnung, auf das Feuer gut Acht zu geben sowie „auf das frembd verloffen Volkh, damit khain Rumor oder auflauff entstehe“. Der Marktaufruf schließt mit den Worten: „Darnach hab sich meniglich (jeder) zu richten“. Doris Brunner

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Citybus gut angelaufen Nach rund einem Monat Probezeit liegen die ersten Erfahrungswerte über den Citybus vor. Was läuft gut, und wo gerät das Verkehrsmittel noch ins Stocken?

Kaum Busse ohne Fahrgäste Über die Benutzerzahlen gibt es noch keine genauen Daten. Vor allem in der ersten Woche wurden die Busse regelrecht überrannt, weil man sie in dieser Zeit kostenlos nutzen konnte. Danach sind die Zahlen erwartungsgemäß zurückgegangen, und mittlerweile haben sie

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Schwer verständliches Infomaterial? Als Gründe für das bessere Funktionieren dieses Citybusses im Vergleich zu jenem, den man vor einigen Jahren einmal versuchsweise gestartet hatte, nennt Pizzinini: „Zum Einen haben die politischen Verantwortlichen dieses Mal klar signalisiert, dass man dieses Projekt will. Zum anderen war die Vermarktung mit Broschüren und Taschenfahrplänen wesentlich besser.“ Gerade diese Infobroschüren wurden von dem einen oder anderen kritisiert, weil weder die Darstellung des Verlaufs der drei Buslinien noch jene des Fahrplanes leicht verständlich dargestellt sind. Dazu erklären Pizzinini und Hans Peter Niederkofler von der Firma Qnex, die mit der Projektierung

Der kleine Citybus bietet 30 Personen Platz, im Durchschnitt fahren zehn bis zwölf Personen mit des Citybusses beauftragt war, unisono: „Es handelt sich hier um eine Darstellung, wie sie bei Stadtfahrplänen und Stadtlinien Standard sind. Auch in Bozen oder Meran sind Abfahrtzeiten und Wegverläufe auf diese Weise dargestellt.“ Es brauche vielleicht etwas Zeit zum Gewöhnen.

Wenig Zeit für die Details In einigen Wochen sollen die Erfahrungen zum Citybus gesammelt und diskutiert werden. Insgesamt wird aber mit keinen größeren Veränderungen gerechnet. Die Linienführung hat sich bewährt. Zwar

Foto: Oskar Zingerle

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Seit etwas mehr als einem Monat ist der Citybus zwischen Vahrn, Brixen und Albeins in Betrieb. Genügend Zeit, um erste Erfahrungen zu sammeln, und diese sind nach Aussagen des Busunternehmers Kuno Pizzinini zu einem großen Teil positiv: „Wir erhalten viel Lob von den Fahrgästen; vor allem die Vertaktung kommt sehr gut an. Einige Fahrgäste wünschen sich ein kapillareres Netz an Haltestellen. Aber jede Haltestelle bedeutet längere Fahrtzeiten, und ein paar Schritte müssen den Gästen zuzumuten sein.“

sich stabilisiert. „Es gibt kaum Busse ohne Fahrgäste. Die kleinen Busse, die insgesamt 30 Personen Platz bieten, werden durchschnittlich von zehn bis zwölf Personen genutzt“, erzählt Pizzinini. Zudem nutzen viele Schüler die Busse – hier wirken sich zweifellos die neuen Schülerabos positiv aus, mit denen ganzjährig alle Busse und Bahnen in ganz Südtirol genutzt werden können.

gibt es bei der Linie Zwei noch Probleme, den Fahrplan immer einzuhalten, doch dies liege vor allem daran, dass die Voitsbergstraße in Vahrn wegen einer Baustelle derzeit nicht befahren werden kann. In Milland fehlt nach wie vor der Umkehrplatz, der auch einige Zeitersparnis mit sich bringen würde. Das Befahren der Stadelgasse ist morgens und mittags, wenn die enge Gasse von vielen Schülern überfüllt ist, etwas problematisch; hier wäre es vielleicht sinnvoll, für zwei Fahrten auf die Altenmarktgasse auszuweichen. Kritisiert wurde vor allem auch die Tatsache, dass der Ostteil der Stadt nicht vom Citybus bedient wird. Es ist für die Bevölkerung schwer verständlich, warum die Cesare-Battisti-Straße


Lebensräume nicht befahren wird; eine Haltestelle an der Adlerbrückengasse wäre ohne Zweifel für viele Fahrgäste interessant. Innerhalb November soll auch das viel gepriesene digitale Informationssystem Iqube in Betrieb gehen. „Dieses ist an und für sich jetzt schon funktionstüchtig, aber leider gibt es noch Probleme bei der Übertragung des Signals über UMTS, das die Busse aussenden, wenn diese von einem Sendebereich in den nächsten fahren“, erklärt Hans Peter Niederkofler. Es handelt sich hierbei um ein technisches Problem, das der Provider lösen muss. „Wir mussten all dies in sehr kurzer Zeit realisieren; da darf es nicht verwundern, wenn es beim einen oder anderen Detail noch etwas hapert.“

Probleme in der Industriezone Einige Fahrgäste aus der Industriezone haben die Abfahrtzeiten beanstandet: Dort startet der Bus kurz vor 12 Uhr – etwas zu früh für die Mittagspause. Bei der Erstellung der Fahrpläne habe man vor allem darauf geachtet, dass beispielsweise die nächsten Züge erreicht werden können. „Außerdem“, gibt Hanspeter Niederkofler zu bedenken, „ist ein Citybus nur bedingt für eine Industriezone geeignet. Dort muss man nachfrageorientiert arbeiten. Fahrgemeinschaften wären hier das geeignetere Instrument.“ Die Aussage ist diskutabel, denn schließlich sollte der Citybus auch eine Linderung des Brixner Stauproblems an den neuralgischen Zeiten bringen. Zu den Punkten, die noch zu erledigen sind, gehören auch die Fahrkartenautomaten, die das zuständige Landesamt versprochen, aber noch nicht installiert hat. „Man hat uns angekündigt, dass diese demnächst kommen, aber es wurde noch kein fixer Termin genannt“, sagt Kuno Pizzinini.

Vorteil Vorzugsspur? Eine weitere Maßnahme zu Gunsten des Citybusses ist auch die Errichtung einer Vorzugsspur zwischen Vahrn und Brixen, die nun vor der Realisierung steht. Allerdings dämpft Kuno Pizzinini die Erwartungen: „Zwar kommt der Bus dann

vom Pustertaler Rondell schneller in die Stadt, doch häufig staut sich der Verkehr bereits vorher entlang des Löwenviertels, und dort steht der Citybus dann gemeinsam mit den anderen Autos in der Schlange.“ In einem solchen Fall kann kein Fahrplan eingehalten werden, und die Attraktivität des Citybusses „geht den Bach runter“. Deshalb werde man nach Fertigstellung der Vorzugsspur auf alle Fälle einige Probeläufe starten, um die beste Linienführung zwischen Brixen und Vahrn zu finden. Annamaria Mitterhofer

info Citybus: Pilotprojekt der Nahversorgungsbetriebe Zehn Nahversorgungsbetriebe aus Brixen und Umgebung haben mit insgesamt 15 Verkaufsstellen den Fahrkartenverkauf für den Citybus übernommen. „Der Verband für Kaufleute und Dienstleister möchte mit diesem Pilotprojekt, das erstmals in Südtirol durchgeführt wird, die Nahversorgungsbetriebe vor Ort stärken“, erklärt Verbandspräsident Walter Amort. Die in diesen Betrieben verkauften Fahr- und Wertkarten zu 5 und 10 Euro können auch im öffentlichen Verkehrsnetz (Zug und Bus) auf Landesebene genutzt werden. Mit diesem Pilotprojekt solle auch den Kunden und Konsumenten eine zusätzliche Dienstleistung angeboten werden, so der Verband. Die Geschäfte, die sich mit ihren Verkaufsstellen an diesem Pilotprojekt beteiligen, sind: Kiosk Astner & Auer, Altenmarktgasse 28 (Acquarena), Bäckerei Ivo Alberti, Bahnhofstraße 26 und Millander Au, Bäckerei Mutschlechner, Stadelgasse 9, Kleiner Graben 4a und Dantestraße 64, Lebensmittel Franzelli, Bahnhofstraße 4, Profanters Backstube, Bahnhofstraße 14/A (Atrium), Altenmarktgasse 13 und Voitsbergstraße 10 in Vahrn, Bäckerei Michael Profanter, Plosestraße 35, Despar Eller, Dorfstraße 48 in Vahrn, Gemischtwaren Überbacher, Dorf 22 in Albeins, Gemischtwaren Watschinger, Dorf 36 in Neustift sowie Bar Sarns, Dorf 9 in Sarns. Die Geschäfte weisen mit einem entsprechenden Aufkleber an ihrem Eingang auf den Fahrkartenverkauf hin. wv

Von Geräuschen und vom Lärm in der Stadt Von Geräuschen, aber besonders vom Lärm soll hier die Rede sein. Von den Geräuschen, die die Lebensqualität der Bewohner doch sehr beeinträchtigen. Wir haben dazu verschiedene Personen an den verschiedensten Orten befragt. Einhellig gilt die Meinung: Wir wohnen gerne in dieser Stadt. Es gefällt uns hier. Wir haben hier Heimat gefunden. Das gilt eigentlich für alle Orte, auch für die Innenstadt. Und vertraute Geräusche gehören dazu. ❚ Lärmbelästigungen empfinden die Bewohner von Brixen sehr verschieden. Je nachdem, wo sie wohnen. Neuralgische Zonen sind sicher die Bereiche von Bahn und Autobahn. Hier ist es wirklich schlimm. Abhilfe ist nicht in Sicht. Es stellt sich wirklich die Frage: Wie gehen wir in Zukunft damit um? Hier kann es nur eine politische Lösung geben. Und wir wünschen uns, dass unsere Politiker sich intensiv und dauerhaft diesem Problem annehmen. ❚ Aber es gibt noch weitere Lärmquellen. Hausgemachte sozusagen. Lärm von Veranstaltungen, von Lokalen, durch Passanten in den engen Gassen, von Nachbarn. Wir können uns dagegen nicht wirklich schützen. Isolierung ist oft zwecklos. Die Jahreszeit spielt eine Rolle. Bevorzugt ist der Sommer. Da ist man draußen, da wird Lärm verursacht. Wir schlafen gerne bei offenem Fenster, es ist ja heiß in den Räumen. Und wir müssen am anderen Tag wieder arbeiten, müssen also ausgeruht sein. Wir haben eine Familie, haben kleine Kinder. Das alles bedenken die Verursacher natürlich nicht. Sie sind ja nicht betroffen, wollen sich unterhalten. ❚ Einmalige Veranstaltungen sind etwas besser als ständige Belästigungen. Dafür aber umfassen sie größere Räume. Der ganze Talkessel wird dann beschallt. Eine Art Zwangsbeglückung. Das hören dann alle – bis zum erlösenden Ende. Die Dauerbelästigungen sind schlimmer. Musik und Gäste in den Lo-

kalen erzeugen oft einen zu hohen Lärmpegel. Dieser ist auch auf der Straße nicht kleiner – die Fenster sind ja offen. Die Anwohner erwarten jedes Mal sorgenvoll die Wiederholung dieser Ereignisse. Woche für Woche. ❚ Wie soll das weitergehen? Grundsätzlich gilt: Jeder Bewohner hat ein Recht auf Ruhe. Sie gehört zu seinem Wohnkomfort, sie schützt ihn vor Krankheiten, sie hilft ihm, sich vom Alltagsstress zu regenerieren. Und das besonders nachts. Die Forderung muss also lauten: Runter mit dem Lärmpegel in der Nachtzeit von 22 bis 6 Uhr. Da das freiwillig nicht möglich sein wird, ist die Exekutive gefordert. Wo bleiben die Kontrollen? Klaus-Jürgen Wittig

Ein Beitrag von

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Weihnachts-Überraschung! Foto: Oskar Zingerle

Fünf Autos gibt es heuer bei der „Weihnachtsüberraschung“ zu gewinnen, die sich nicht mehr nur auf Brixen konzentriert, sondern auf das gesamte Eisack- und Wipptal ausgedehnt wurde. Wir sprachen mit dem Organisator Hans Astner.

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Herr Astner, die „Brixner Weihnachtsüberraschung“ mutiert heuer zur „Weihnachtsüberraschung Eisacktal Wipptal“. Wie kam es zu dieser Entwicklung? Ich bin stolz, dass es uns gelungen ist, die drei bisherigen Aktionen von Sterzing, Klausen und Brixen auf eine einzige zu konzentrieren, die sich noch dazu auf den gesamten Bezirk ausweitet. Das heißt also, dass

Organisator Hans Astner: „Kirchturmdenken ist auch im Handel nicht mehr zeitgemäß“ sich heuer auch einige Geschäfte in kleineren Ortschaften an der Weihnachtslotterie beteiligen. Bisher war dies nicht möglich. Es freut mich, dass neben Sterzing und Brixen Orte dabei sind wie Vahrn, Mühlbach, Vintl, Klausen, Feldthurns, Villnöss, Waidbruck und Lajen, aber auch Pfitsch und Brenner. Diese Ausweitung stärkt die Aktion und erhöht die Attraktivität. War es schwierig, die Brixner und die Sterzinger von der Richtigkeit der Zusammenlegung zu überzeugen? Ja, auf jeden Fall. Ich wollte die Öffnung eigentlich schon im Vorjahr vollziehen, weil ich der Meinung bin, dass Kirchturmdenken auch im Handel nicht mehr zeitgemäß ist. Heuer ziehen wir nun endlich an einem Strang. Schwierig war auch, einen Spielmodus zu finden, der einerseits leicht verständlich ist und andererseits bewirkt, dass möglichst viele Brixner auch in Sterzing und möglichst viele Sterzinger auch in Brixen einkaufen. Auch waren die angewandten Systeme leicht verschieden; am Ende haben wir grundsätzlich jenes von Brixen übernommen und angepasst. Vor allem neu ist die Tatsache, dass es heuer zwei Verlosungen gibt und eine dritte Zusatzverlosung, die unter dem

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Titel „Super-Chance“ kommuniziert wird. Wie funktioniert das? Wer zwischen 19. November und 14. Dezember in den beteiligten Geschäften einkauft, bekommt für jeden Einkauf von 25 Euro ein Los und hat die Chance, bei der ersten Ziehung, die am 17. Dezember am Brixner Domplatz stattfindet, einen BMW 316i, einen Ford Ka oder Einkaufsgutscheine im Gesamtwert von 2.400 Euro zu gewinnen. Für Einkäufe zwischen dem 15. und dem 24. Dezember bekommt man ebenfalls für je 25 Euro ein Los; die entsprechende Ziehung findet am 28. Dezember in Sterzing statt, und auch diesmal gibt es einen BMW 316i, einen Ford Ka und Einkaufsgutscheine im Gesamtwert von wiederum 2.400 Euro zu gewinnen. Beide Ziehungen enthalten Lose aus den zwei Bezirken; das heißt also, dass ein Los aus Brixen in Sterzing gezogen werden kann und ein Los aus Sterzing natürlich auch in Brixen. Und die „Super-Chance“? Die „Super-Chance“ wird ihrem Namen gerecht; am 30. Dezember gibt es nämlich eine dritte Ziehung, in der jeder, der sowohl im Eisack- als auch im Wipptal eingekauft hat, zusätz-

lich einen Mini One und weitere Einkaufsgutscheine im Gesamtwert von 2.500 Euro gewinnen kann. Wie wissen Sie, ob der Gewinner in beiden Bezirken eingekauft hat? Jedes Los, das wir dem Kunden überreichen, hat einen gestempelten „Super-Chance“Abschnitt, der beim jeweils anderen Bezirk gegengestempelt werden kann und in eine eigene Box kommt. Leute, die in beiden Bezirken einkaufen, werden auf diese Weise belohnt. Wir gehen davon aus, dass die kalkulatorische Chance, den Mini One zu gewinnen, um einiges größer sein wird als jene für die zwei ersten Ziehungen, da die Menge der Lose geringer sein wird. Vielleicht gibt es sogar den Super-Glückspilz, der mit einem einzigen Los zwei Autos gewinnt. Theoretisch ist dies möglich, auch wenn die Wahrscheinlichkeit schon äußerst gering ist. Wie viele Geschäfte beteiligen sich heuer an der Aktion? Insgesamt sind es etwa 160; das ist ein Wert, auf den wir sehr stolz sind. Braucht es heutzutage derartige Aktionen, um die Kauflust der Bevölkerung anzukurbeln? Ja, unbedingt. Die Weihnachtsüberraschung gibt es nun seit sechs Jahren, und durch die Adressen auf den Losabschnitten wissen wir, woher die Kunden kommen. Etwa die Hälfte des Umsatzes wird von Brixnern getätigt, der Rest der Kunden kommt aus dem Eisacktal, aber auch aus Bozen, Unterland und aus dem Pustertal. Sehr viele Kunden stammen auch aus Italien und aus dem benachbarten Ausland. Wir gehen davon aus, dass durch solche Aktionen die Kaufkraft in unserem Bezirk bleibt. Willy Vontavon


„Souverän die Zeit beherrschen“ Bestseller-Autor und Trainer Lothar J. Seiwert war auf Einladung der Raiffeisenkasse Eisacktal im Forum Brixen zu Gast.

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„In den heutigen beschleunigten Zeiten suchen wir nach einer gesunden Balance, um allen wichtigen Lebensbereichen gerecht zu werden und ein gelungenes und zufriedenes Leben zu führen“, begann Lothar Seiwert seinen Vortrag im Forum Brixen. Der Zeitmanagement-Experte aus Deutschland war am 10. November auf Einladung der Raiffeisenkasse Eisacktal nach Brixen gekommen und erklärte etwa 500 Kunden und Mitgliedern der Brixner Bank, wie man die Kunst des „Life-Leaderships“ meistert. „Wenn du es eilig hast, gehe langsam“ – Seiwert regte an, wie man den Bereich der Arbeit, der Freunde und der Familie, der eigenen Gesundheit und der individuellen Sinnsuche optimal miteinander ausbalanciert. Seiwert über die Bedeutung seines ganzheitlichen Ansatzes: „Es ist für uns wichtig, die täglichen Aufgaben und Aktivitäten zu bewältigen, ohne dass wir uns ständig überfordert und unter Druck fühlen. Nur durch effektives Zeitmanagement finden wir den Weg aus der Beschleunigungsfalle und hin zu einem sinnvollen und ausgeglichenen Leben.“ Der Präsident der Raiffeisenkasse Eisacktal, Rudi Rienzner, freute sich in seiner Begrüßungsrede über den vollen Saal und bekräftigte einmal mehr, dass die Raiffeisenkasse Eisacktal sich immer mehr als „die Bank für Eisacktaler“ positioniere. Direktor Karl Leitner bedankte sich bei allen Anwesenden und kündigte weitere Veranstaltungen dieser Art an.

Lothar Seiwert mit Peter Kostner

Rudi Rienzner Marktbereichsleiter Richard Cimadom mit Paul Profanter und Karl Leitner Raimund Pedratscher, Paul Gasser, Walter Mitterrutzner, Bruno Zanotto, Anton Josef Faller

Raimund Pedratscher mit Erich Überbacher und Friedrich Überbacher

Präsident Rudi Rienzner, Lothar Seiwert und Direktor Karl Leitner

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Kaum sanierbar Im kommenden Mai werden im Stadtbereich von Brixen weitere 180 Meter Lärmschutzwand errichtet. Keine Lösung findet man allerdings für den Bahnhofsbereich, wie Anwohner bei einer Veranstaltung in der Cusanus Akademie erfuhren.

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Der Westteil von Brixen leidet durch Autobahn, Eisenbahn und Staatsstraße unter teilweise großer Lärmbelastung. Das weiß auch Bürgermeister Albert Pürgstaller, der vor allem nach gründlicher Zonenanalyse der Ergebnisse der letzten Gemeinderatswahlen im Westen Handlungsbedarf erkannte und in sein „programmatisches Dokument“ für den Zeitraum von 2005 bis

2010 „Lärmschutzmaßnahmen an der Brennerbahnlinie, vor allem für die Eisenbahnbrücke aus Metall, sowie Ausbau der Lärmschutzwände entlang der Autobahn für bewohnte Gebiete“ festschrieb. Nach einer Aussprache mit den zuständigen Technikern von Eisenbahn und Autobahn und mit Landesbeamten in den Räumen der Bezirksgemeinschaft Eisacktal musste er allerdings zur Kenntnis nehmen, dass es nicht nur am Geld oder am guten Willen mangelt, sondern dass es in gewissen Bereichen aus technischer Sicht gar keinen Sinn machen würde, Lärmschutzwände zu errichten. www.rcmarketing.it

LICHT UND WÄRME

„Heiße Kartoffel“ „Wenn die Techniker schon der Ansicht sind, dass den Anwohnern nicht so leicht zu helfen ist, dann sollen sie es ihnen auch selbst sagen“, scheint Pürgstaller gedacht zu haben, als er einen Informationsabend zum Thema „Lärm“ in der Cusanus Akademie organisierte. Die „heiße Kartoffel“ sollte von Norbert Lantschner und Georg Pichler vom Amt für Luft und Lärm und von Mauro Serra von der Eisenbahngesellschaft RFI überreicht werden. Eigentlich ging eine Einladung auch an Techniker der Autobahn; diese wurde aber wieder zurückgezogen. Man munkelt über ein Veto der Eisenbahn. Viel mehr als die Anrainer zu desillusionieren ging es natürlich darum, diese zu informieren und nach Alternativen zu den immer wieder als Allheilmittel dogmatisierten Lärmschutzwänden zu suchen. In den letzten Jahren war es nämlich immer wieder vorgekommen, dass Lärmschutzwände errichtet wurden und danach die betroffenen Anrainer sich enttäuscht über die kaum hörbare Reduzierung des Lärms geäußert hatten. In einigen Orten war sogar die Rede davon, dass der Lärm durch die Wände schlimmer geworden war.

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„Das kann ich gut verstehen“, erklärte Georg Pichler vom Amt für Luft und Lärm die Problematik. Lärm entwickle sich exponentiell, was die Grundlage sei für das differenzierte Empfinden der Leute. Während ein Auto 60 db(A) erzeugt, werden bei zwei Autos 63 db(A) gemessen; vier Autos machen 66 db(A) Lärm, und so weiter. 63 db(A) ist also de fakto etwa doppelt so laut wie 60 db(A), im Empfinden des Menschen ist diese Lärmverdoppelung aber kaum spürbar. Wenn also eine Lärmschutz-

wand lediglich eine Reduzierung von 30 Prozent des Lärms bewirkt, werden etwa 2 db(A) weniger gemessen – „eine Verminderung von 5 db(A) ist aber gerade noch wahrnehmbar“, sagt Pichler. In der Schweiz sei man längst zur Erkenntnis gelangt, dass eine Lärmschutzwand nur dann gebaut werden soll, wenn sich durch sie der Lärm um die Hälfte reduziert, weil „ansonsten die Enttäuschung der Anwohner vorprogrammiert ist“.

Lärm ist hartnäckig Lärm ist hartnäckig, und entsprechend geht es laut Norbert Lantschner nicht darum, „den Lärm vollkommen zu eliminieren“, sondern darum, den Lärm auf die gesetzlichen Grenzwerte zu senken. „Eine Eliminierung des Lärms erreicht man nur durch Einhausung“, sagt Lantschner. Ein Dekret aus dem Jahr 1998 legt die Grenzwerte für die Lärmbelastung fest: Im Abstand von 100 Metern von der Lärmquelle dürfen tagsüber 70 dB(A) gemessen werden, nachts 60 dB(A). Zwischen 100 und 150 Meter reduzieren sich diese Grenzwerte um jeweils 5 dB(A). In Schutzgebieten, also zum Beispiel in der Nähe von Krankenhäusern, darf der Lärm maximal 50 bzw. 40 dB(A) betragen. „Ideal wären für alle Zonen 45 Dezibel“, erklärt Lantschner, „aber um diesen Wert zu erreichen, müssten wir Straßen, Eisenbahn und Autobahn sperren“. Wird ein Grenzwert überschritten, ist der Verursacher verpflichtet, diese Überschreitung zu eliminieren. Da dies in sehr vielen Orten der Fall ist, sah man sich genötigt, eine Prioritätenliste zu erstellen. Diese richtet sich nach einer mathematischen Formel: Je höher die Grenzwertüberschreitung und je mehr Anwohner betroffen sind, desto eher wird die entsprechende Zone saniert – wenn sie


Häuser, die auf einem Hang oberhalb der Längenquelle liegen, sind nur schwer vor Lärm zu schützen überhaupt aus technischer Sicht sanierbar ist.

Häuser in Hanglage schwer schützbar Häuser, die auf einem Hang oberhalb der Eisenbahn gelegen sind, sind zum Beispiel nur schwer vor Lärm zu schützen. „Als Grundregel gilt: Durch die Lärmschutzwand darf man die Lärmquelle nicht mehr sehen“, erklärt Pichler. In Hanglage müsste man also eine 20 Meter hohe Wand aufstellen – „das ist weder optisch noch technisch sinnvoll“. In diesem Fall wäre eine vier Meter hohe Lärmschutzwand „eine reine Alibiaktion“, und dafür müssten die öffentlichen Gelder dann doch zu schade sein. Unlösbar ist vor allem die Situation am Brixner Bahnhof: „Eine Lärmschutzwand sollte möglichst direkt an der Lärmquelle gebaut werden – je weiter sie davon entfernt ist, desto höher muss sie sein“, sagt Pichler. Dies leuchtet ein – und auch die Problematik des Bahnhofs erklärt sich dadurch: Die Lärmquelle befindet sich mitten in einem

großflächigen Areal, und theoretisch müsste man die Wand direkt an den befahrenen Geleisen aufstellen, was aus einleuchtenden Gründen nicht möglich ist.

„Endlich ruhig schlafen“ Die Anwohner interessiert dies wenig, wie einige heftige Wortmeldungen in der Cusanus Akademie bewiesen. „Wir wollen endlich wieder ruhig schlafen“, rief eine Brixnerin, die auch durch die wachsende Anzahl der Züge beunruhigt ist. Eine weitere Anwohnerin verteilte unter den Anwesenden ein fotokopiertes Gerichtsurteil aus Venedig, in dem ein Richter erst im Vorjahr der Eisenbahn verbot, die Strecke Adria-Mestre zwischen 22 und 8 Uhr mit Güterzügen zu befahren, wenn nicht Maßnahmen ergriffen würden, um die Lärmbelästigung unter die Grenzwerte zu drücken. Im Gerichtsurteil gibt es allerdings keine Angaben, wie hoch der Lärmpegel auf der besagten Strecke ist. Ein Anwohner forderte vehement eine Einhausung der gesamten Strecke im Bereich von Brixen, denn „die Gesundheit

der Bürger darf nicht am Geld scheitern“. Serra erläuterte die Kosten einer Einhausung: „Während ein Meter Lärmschutzwand etwa 1.500 Euro kostet, muss man für eine zweigeleisige Einhausung mit etwa 25.000 Euro pro Meter rechnen“. Im Bereich des weitläufigen Bahnhofareals sei eine Einhausung ganz und gar unmöglich: „Jeder Meter würde hier 800.000 Euro kosten“. Für die marode Eisenbahn sind schon die Lärmschutzwände kaum finanzierbar.

Geschwindigkeitskontrollen? Gibt es also keine Lösung für weite Teile des Stadtbereichs? „Uns wäre schon geholfen, wenn die Züge im Stadtbereich die Geschwindigkeit reduzieren würden“, sagte ein Anwohner, und Serra gab ihm Recht, dass dadurch die Lärmbelästigung erheblich sinken würde. Pürgstaller griff die Anregung sofort auf und erklärte, dass die Gemeinde entsprechende Schritte in die Wege leiten werde. Dazu müsse allerdings eine konstante Messstation eingebaut werden, damit die Geschwindigkeit der Züge auch

kontrolliert werden könne. Außerdem regte er an, dass endlich Rollmaterial und Bremsen der Züge erneuert würden. Serra gab zu, dass das Rollmaterial erneuerungswürdig sei, aber „leider haben wir einfach zu wenig Geld“. Wenig Verständnis zeigte Pürgstaller allerdings für Anwohner, die erst vor wenigen Jahren in ein Haus in unmittelbarer Nähe zu den Geleisen zogen: „Es kann doch nicht sein, dass man heute in Kenntnis des Problems eine Wohnung günstig erwirbt und sich morgen bei der Gemeinde aufregt, dass es in der Wohnung zu laut ist“. Dieses Problem löst sich durch eine neue EU-Richtlinie von alleine: Sie besagt, dass Anwohner nur dann ein Recht auf Sanierung des Lärmproblems hätten, wenn das Haus nicht neu errichtet worden sei. „Wo es im Stadtgebiet Sinn machte, haben wir bereits Wände errichtet“, sagt Serra. Im Mai des kommenden Jahres würden weitere 180 Meter gebaut – mit finanzieller Hilfe des Landes. Willy Vontavon

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Brixner Stadtpolizei hilft in Mühlbach aus

ticker Die Gemeinde Vahrn beschloss eine Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Brixen in Bezug auf den Bau und den Betrieb eines Heizkraftwerkes. Da die wirtschaftlich notwendige Mindestmenge von 70 Prozent der Haushalte in Vahrn nicht erreicht wurde, ist die Errichtung eines eigenen Vahrner Fernwärmewerkes nicht realisierbar. +++ Wegen des Baus des Fahrradweges an der Pustertaler Straße bei Schabs wird ein Teil der Straße bis zum 2. Dezember zur Einbahn. Um längere Staus zu vermeiden, wird die Verengung der Fahrbahn maximal 100 Meter lang sein. +++ Die Filiale Milland der Südtiroler Volksbank hat der Freiwilligen Feuerwehr von Tils einen PC gespendet. Filialleiter Roland Unterkircher und Präsident Zeno Giacomuzzi haben kürzlich das Gerät an den Kommandanten Christoph Hilpold überreicht.

Die zeitweise chaotischen Verkehrs- und Parkverhältnisse im Dorfkern von Mühlbach werden schon in Bälde der Vergangenheit angehören. Die Gemeindeverwaltung wird eine Konvention mit der Stadtpolizei Brixen abschließen, nach der ab dem 1. Jänner 2006 Brixner Beamte auch in Mühlbach die Einhaltung der Verkehrs- und Parkvorschriften kontrollieren werden. Zwei Polizisten werden in unregelmäßigen Abständen ihren Dienst versehen und auch Baukontrollen und Zustellungen vornehmen. Die Gemeinde Mühlbach erspart sich dadurch nicht nur die Einstellung einer zusätzlichen Arbeitskraft, sondern auch den gesamten Verwaltungsaufwand. Von der neuen Parkordnung erhofft man sich mehr Sicherheit für die Fußgänger und dass die malerische Dorfgasse auch zu Stoßzeiten am Vormittag ihre Attraktivität für Touristen und Kunden der Geschäfte behält. oz

Der Nikolaus kommt! Am 3. Dezember – also etwas früher als gewohnt – kommt der Nikolaus nach Mühlbach. Beim Nikolaus-Umzug wird er wie gewohnt von einer Schar Krampusse begleitet, und trotzdem unterscheidet sich diese Veranstaltung von denen, die man bei uns kennt. Die in Bayern sehr bekannte Kramperlgruppe Unterschleißheim mit ihrem Nikolaus Fredi Hampel legt nämlich größten Wert auf die Überlieferung des „wahren“ Nikolaus- und Krampusbrauchs. So wird beispielsweise die Gestalt des Krampus häufig mit dem Satan in Verbindung gebracht. In Wahrheit hat der Krampus seinen Ursprung in den vorchristlich-heidnischen Zeiten. Die Menschen verkleideten sich damals in ihrer Angst vor den rauen Wintersnächten und ihren geheimnisvollen Dämonen mit Fellen und wild aussehenden hölzernen Masken, um noch furchterregender auszusehen als die Gestalten

ihrer Phantasie. Die Ruten, die diese Pelzmaskenmänner immer dabei hatten, waren nicht dazu gedacht, jemanden damit zu schlagen, sondern es waren die ersten frisch treibenden Zweige. Mit diesem Fruchtbarkeitssymbol streifte man die Beine der Besuchten, um damit Glück und Kinderreichtum zu wünschen. Auch die Person des Heiligen Bischofs Nikolaus aus Myra wird nicht als der Allwissende und Strafende dargestellt. Vielmehr ist es Güte und Verständnis, die seinen Charakter prägen. Er zeigt aber auch seine Macht, indem er das Böse beherrscht und seine wilden Pelzgestalten mit Liebe führt. Man darf also auf einen ganz besonderen Nikolausumzug in Mühlbach gespannt sein. Nach dem musikalisch umrahmten Einzug wird in der Pfarrkirche eine Andacht abgehalten. Der Nikolaus verteilt seine Geschenke ebenfalls in der Kirche. Beginn ist um 17 Uhr. oz 51


Touristiker-Klausurtagung in Meransen

50 Jahre Gemeinde Rodeneck Am Sonntag, 11. Dezember, feiert die Gemeinde Rodeneck das 50. Jahr ihres Bestehens. Genauer gesagt: die Wiederherstellung ihrer Eigenständigkeit. Wie viele Kleingemeinden, wurde 1929 die seit einem guten Jahrhundert bestehende Gemeinde Rodeneck aufgelöst und der neu geschaffenen Großgemeinde Mühlbach eingegliedert. Die Faschisten hatten sich mit dieser gesamtstaatlichen Flurbereinigung eine Senkung der Verwaltungskosten erhofft, die aber nur bedingt erreicht wurde. 1955 entschieden sich in einer Volksbefragung 97 Prozent der Wahlberechtigten in Rodeneck für die Rückkehr zur eigenständigen Gemeinde. Wieder waren finanzielle und administrative Gründe für den diesmal freiwilligen Schritt entscheidend. Die Jubiläumsfeier wird mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche Rodeneck eingeleitet und anschließend im Konrad-von-

Rodank-Haus mit Ansprachen, unter anderem von Bürgermeister Klaus Faller und der Ehrengäste Landeshauptmann Luis Durnwalder und Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter-Mur, fortgesetzt. Robert Silgoner, Präsident des örtlichen Bildungsausschusses, wird der Festgemeinde das Buch „Rodeneck – Bilder aus vergangenen Zeiten“ vorstellen – ein besonderes und wertvolles Geburtstagsgeschenk. Es knüpft an die erfolgreiche Fotoausstellung an, die vor drei Jahren für das 1. Rodenecker Heimatfernentreffen zusammengestellt worden war. Die Texte stammen von den Mitgliedern des Bildungsausschusses und wurden vom Heimatkundler Alois Rastner redigiert. Das Spannende am Bildband ist, dass er die Anekdoten zu den Fotos nicht unterschlägt. kra

Am 21. Oktober haben sich Vertreter der Tourismusvereine Gitschberg Jochtal, Rodeneck und Vintl/Pfunders getroffen, um sich Gedanken über die touristische Zukunft ihrer Region zu machen und Ziele für die kommenden Jahre zu formulieren. Gemeinsam nennen sich die Vereine „Ski- und Almenregion Gitschberg Jochtal“. Sie wollen ihre finanziellen Kräfte bündeln und das Gebiet gemeinsam bei verschiedenen Zielgruppen bewerben. Während der Klausurtagung wurden in Gruppenarbeiten einige Maßnahmen zur Almenthematik und zum Thema Wintersport formuliert. Ergebnis war unter anderem die Definition eines Lenkungsausschusses und dabei die Einbindung der verschiedenen Interessens-

gruppen wie Touristikern, Gemeindevertretern, Vertretern von öffentlichen Institutionen und Bauern in die touristische Entwicklung einer ganzen Region. Aufgabe dieser Gruppe ist es, die Geschäftsleitung bei der Umsetzung der positionierungsbezogenen Maßnahmen zu unterstützen und gemeinsam einen Leitsatz für die Ski- und Almenregion zu entwickeln. Die Ski- und Almenregion wird in Zukunft verstärkt auf authentische Veranstaltungen bis hin zu Großevents setzen. Ziel ist es, das touristische Angebot passend zur Positionierung zu gestalten, die Auslastung der Beherbergungsbetriebe und Skigebiete zu steigern und auf einen zufriedenen Stammgästeanteil zu setzen. oz

Eine Glocke als Mahnmal ������������������������ ��������������������������� ����������������������������������������������������������� ������������������������������������������������������ �������������������������������������������������������� ������������������������������������������������������������ ���������������� �������������������������������������������������������� ������������������������ ��������������������������������������������������������������� ������������������������������� ��������������� 52

Die Mitglieder des Vereins Mühlbacher Klause haben „ihrer“ frisch restaurierten Ruine eine Glocke spendiert. Sie hängt im Kapellentorturm, der am Klauseweg neben der ehemaligen Dreifaltigkeitskapelle aus dem Jahr 1472 liegt. Die traditionsreiche Innsbrucker Glockengießerei Grassmayr hat die auf den Grundton D2 gestimmte Glocke am 10. Juni 2005 gegossen. Am 24. September fand in der Klause eine schlichte Einweihungsfeier mit Pfarrer Hugo Senoner statt. Für Glockengießer Christof

Grassmayr, der bisher „etwa 1.000 Glockeneinweihungen“ beiwohnte, war diese Feier an einem so geschichtsträchtigen Ort „etwas ganz Besonderes.“ Er erklärte den Vereinsmitgliedern außerdem die besondere Charakteristik der Glocke sowie deren Bedeutung. Die Glocke soll ein Mahnmal zur Erhaltung von Kulturgütern und der Tradition sein. Bei einer gemütlichen Tafelrunde im Kaiserturm ließ man die Feier – und die Glocke – gemächlich ausklingen. oz


Ein Haus für die Gesundheitsbildung Roman und Ulrike Knoflach aus Brixen eröffneten am 15. Oktober in Weitental das erste „Knoflach-Haus für Gesundheitsbildung“. Geboten wird dort Aus- und Weiterbildung im alternativen Gesundheitsbereich.

Ulrike und Roman Knoflach mit dem Präsidenten der A.MI. University Mailand Sanseverino Orazio

Landespräsident der Blutspender Giampaolo Doatti, Raimund Lucerna

Weitental

Eröffnungsgäste

Reichhaltiges Angebot Großen Anklang bei den Gästen fand das „Haus für Gesundheitsbildung“ auf Grund seiner Errichtung in Holzbauweise, die sich sehr gut in das Dorfbild einfügt. Wie schon der Name sagt, soll die Einrichtung den Interessierten Aus- und Weiterbildung im alternativen Gesundheitsbereich bieten. Nach wie vor werden Lehrgänge in Pranatherapie und Bio-Naturopathie veranstaltet; der Lehrgang zum Shiatsu-Praktikanten wurde neu aufgenommen. Das Bildungsprogramm reicht weiter von verschiedenen naturheilkundlichen Techniken bis hin zur Ernährung in Theorie und Praxis.

Hans Heiss

Hans Heiss, Sepp Messner Windschnur, Josef Pfeifhofer

Walter Baumgartner und Vizebügermeisterin Viktoria Daberto

Bürgermeister Rudolf Cerbaro Fotos: Oskar Zingerle

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Die gelungene Veranstaltung zählte bis zu 1.000 Besucher, darunter zahlreiche Ehrengäste wie die Landtagsabgeordneten Hans Heiss und Walter Baumgartner, Bürgermeister Rudolf Cerbaro, Vizebürgermeisterin Viktoria Daberto, Peter Egger, der Landespräsident der Blutspendervereinigung AVIS Giampaolo Doatti und einige mehr. Anwesend war auch Sanseverino Orazio, Präsident der A.MI.University aus Mailand. Nach den Ansprachen der Politiker nahm Pater Albin die Einsegnung des Hauses vor, wobei dieses dem Heiligen Pater Pio von Pietrelcina geweiht wurde. Musikalisch umrahmt wurde die Zeremonie von Pater Michael. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten dann Meister ihres Faches und für die Musik eine junge Volkmusikgruppe aus Pfunders.

Die Einrichtung verfügt über zwei Seminarräume, die auch zur Vermietung für Gastseminare gedacht sind, sowie über einige Zimmer und einer warmen Küche für die komplette Verpflegung der Kursteilnehmer.

Peter Egger

Pater Albin, Ulrike und Roman Knoflach, Pater Michael Michae

Hans Heiss mit Roman und Ulrike Knoflach

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Gefahrenstellen warten auf Beseitigung Foto: Oskar Zingerle

Ein schwerwiegender Verkehrsunfall hat die Diskussionen rund um den Verkehr in Schabs wieder angefacht. Eine bereits vorab in Auftrag gegebene Studie nennt mehrere Lösungsvorschläge.

Die Kreuzung an der Südeinfahrt nach Schabs kürzlich Schauplatz eines folgenschweren Unfalls

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Seit langem schon ist die Beseitigung von Gefahrenstellen entlang der Hauptstraße bei Schabs ein wichtiges Thema. Dabei stand vor allem der gefahrlose Zugang zum Dorfzentrum von der Zone Raut im Vordergrund. Ein Unfall, der sich in den letzten Oktobertagen ereignet hat, hat nun die „alte“ Bushaltestelle, die sich seit Jahrzehnten am südlichen Dorfausgang befindet, in den Mittelpunkt des Interesses gerückt.

Gefährliche „Bushaltestelle“ Die Bezeichnung „Bushaltestelle“ ist für den Ort, an dem bereits seit Jahrzehnten die SADBusse die Fahrgäste aufnehmen, eigentlich nicht zutreffend. Tatsächlich hält der Bus unmittelbar auf der Fahrbahn, weil keine Zusatzspur vorhanden ist, die der Bus anfahren könnte. Um die Haltestelle, die von den in Richtung Brixen fahrenden Bussen angefahren wird, erreichen zu können, müssen die Fußgänger die Hauptstraße überqueren. Zebrastreifen oder Ampeln gibt es an dieser Stelle nicht. Beim Unfall, bei dem ein 12-jähriges Mädchen aus Schabs 54

lebensgefährliche Verletzungen erlitten hat, haben mehrere Faktoren eine Rolle gespielt: Der Bus hatte bereits an der Haltestelle angehalten, das Mädchen wollte schnell die Straße überqueren, ein Auto befand sich an der Kreuzung und wollte von der Dorfstraße in die Hauptstraße einfahren und behinderte damit gleichzeitig die freie Sicht auf die Straße, und zu guter Letzt gab es noch sehr schlechte Lichtverhältnisse, weil der Tag erst im Anbrechen war.

Geschwindigkeitsbegrenzung als erste Maßnahme Vom richtigen oder falschen Verhalten aller Beteiligten abgesehen, zeigt der Vorfall in mehreren Bereichen Handlungsbedarf. Mittlerweile haben Gespräche mit dem Koordinator des Straßenbeschilderungsdienstes des Landes, Bruno Fait, stattgefunden, um erste Verbesserungsschritte zu setzen. Dieser hat zugesagt, für den Streckenabschnitt vom „Hotel Sonneck“ bis zur Handwerkerzone „Förche“ eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 Stundenkilometern einzuführen. Die entsprechenden

Straßenschilder sind inzwischen angebracht worden. Bei der örtlichen Carabinieristation hat Vizebürgermeister Florian Gasser bereits angefragt, ob die Carabinieri nach Einführung des neuen Limits Geschwindigkeitskontrollen durchführen werden, um dessen Einhaltung sicherzustellen. Zudem regelt der Schülerlotse seit wenigen Tagen in der Zeit um 7.15 Uhr auch diesen Verkehrsabschnitt; anschließend unterstützt er die Schüler beim nördlichen Dorfeingang bei einer gefahrlosen Straßenüberquerung.

Zebrastreifen nicht möglich Während die Geschwindigkeitsbegrenzung völlig problemlos eingeführt werden kann, ist die Errichtung eines Zebrastreifens zur gefahrlosen Erreichung der Haltestelle nicht möglich. Ein solcher Streifen darf nämlich niemals unmittelbar an eine Kreuzung errichtet werden. Zudem bräuchte es eine kleine Ausweichstelle, wo die Fußgänger kurz anhalten können. Eine solche kann zurzeit an diesem Ort nicht errichtet werden. So bleiben für eine Verbesserung

der Lage nur langfristige Lösungen. Tatsächlich haben sich SVPOrtsausschuss und die Schabser Gemeinderäte bereits seit längerem mit den kritischen Verkehrspunkten in Schabs auseinandergesetzt und eine Studie für Verbesserungsvorschläge in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse erstmals vor wenigen Wochen diesen Gremien präsentiert wurden.

Verlegung der Haltestelle? Diese Studie beinhaltet auch eine Verbesserung für eben diese Haltestelle und schlägt eine Verlegung im geringen Ausmaß in Richtung Mühlbach vor. Davor soll ein Zebrastreifen errichtet werden, damit die andere Straßenseite gefahrlos erreicht werden kann. Anschließend an diesem soll ein Gehsteig über ein kleines Grundstück, das vor der Carabinieristation liegt, ins Dorf führen. Damit die Bewohner der Förche das Dorf problemlos erreichen können, wird an eine Verbreiterung der Hauptstraße gedacht. Damit könnte man auf der heutigen Straße den Platz für einen etwas höher gelegten Gehsteig entlang der hohen Begrenzungsmauer schaffen. All dies sind erst Diskussionspunkte. „Wir haben dazu noch keine Entscheidungen getroffen. In diesen Tagen informieren wir die Grundeigentümer, die von solchen Maßnahmen betroffen wären. Ende November gibt es eine Bürgerversammlung, bei der die Studie vorgestellt wird“, berichtet Vizebürgermeister Florian Gasser. Erst dann kann man Schritte für Projektierung und Finanzierung dieser Vorhaben setzen. Annamaria Mitterhofer


Wasser – Quelle des Lebens Mit der modernen Abfüllanlage des Mineralwassers „Sanct Zacharias“ wird die Brenner Thermalquellen GmbH zu einem Südtiroler Vorzeigeunternehmen.

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Auf Grund seiner bakteriologischen Reinheit und seiner ausgewogenen Zusammensetzung lockte das Brenner Thermalwasser bereits vor Jahrhunderten den europäischen Hochadel ins Kurbad. Mittlerweile wird das natürliche Mineralwasser von der Brenner Thermalquellen GmbH mit und ohne Kohlensäure in ganz Europa vertrieben. Die Einweihung des neuen Firmengebäudes der Brenner Thermalquellen GmbH am Brenner mit der rund 4.500 Quadratmeter großen Abfüllanlage für das Mineralwasser „Sanct Zacharias“ fand am 22. Oktober statt.

Großer Erfolg Zahlreiche Ehrengäste aus Wirtschaft und Politik sowie viele Interessierte waren erschienen, um den Betrieb im Rahmen der Einweihungsfeier zu besichtigen. Die von Marcello Giuliani 1985 gegründete Brenner Thermalquellen GmbH hatte

Ferdinand, Michl Laimer, Heidi Sparber, Marcello Giuliani, Werner Frick, Bruno Giuliani, Anna Pircher Giuliani, Gerold Plank, Walter Baumgartner, Peter Righi, Florian Fritz

im Jahr 1999 den Produktionsbetrieb mit einem stündlichen Abfüllvolumen von rund 3.000 Liter Mineralwasser aufgenommen. Mit der neuen Abfüllanlage werden nun stündlich 10.000 Liter des Mineralwassers „Sanct Zacharias“ in vier Flaschengrößen mit und ohne Kohlensäure abgefüllt. Wunschziel von Marcello Giuliani ist ein jährlicher Vertrieb von rund 50 Millionen Flaschen des „Sanct Zacharias“Mineralwassers. Die Geschicke des Unternehmens werden von Geschäftsführerin Heidi Sparber gelenkt. Ihr stehen Produktionsleiter Florian Fritz und ein engagiertes Team tatkräftig zur Seite.

Hochwürden Reinhard Ebner, Bruno Giuliani

Heidi Sparber

Beatrix Unterhofer, Marcello Giuliani Renate Steurer

Für die Ausführung der Arbeiten bedankt sich die Brenner Thermalquellen GmbH bei allen Baubeteiligten.

Johann Röck, Walter Baumgartner, Werner Frick, Heidi Sparber, Michl Laimer

Jantje Sparber, Florian Fritz

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ticker Die Brixner Künstlerin Helene Passler stellt im Relax Cafè am Millander Dorfplatz noch bis Ende des Jahres ihre Bilder aus. +++ Rita Pfitscher Mayr aus Schabs präsentiert ihre Malereien in verschiedenen Techniken, Kalligraphien, Tonarbeiten mit Rakubrand und Klosterarbeiten vom 26. November bis zum 8. Dezember in der Rathausgalerie Brixen. +++ Anlässlich des 110-jährigen Bestehens der „Buchbinderei Kompatscher“ veranstaltet diese die Ausstellung „Aus den Skizzenbüchern“ der beiden Priestermaler und Domherren Ferdinand Gatt und Johann B. Oberkofler. Die Werke sind in der Kunsthandlung Kompatscher am Seminarplatz in Brixen bis zum 2. Dezember zu besichtigen. +++ In der Stube und im Weinkeller des Strasserhofes in Neustift sind bis zum 8. Dezember Radierungen und ein Aquarell des Malers Peter Spitzweck zu sehen. Das Thema der Bilder kreist „rund um die Kescht’n“.

Spielfieber in der Bibliothek Jeden Samstagnachmittag grassiert in der Stadtbibliothek in Brixen ein ganz besonderer Virus: Das Spielfieber bricht aus und überfällt Kinder und Jugendliche. Ab 14 Uhr warten Gesellschafts- und Brettspiele, Denk- und Strategiespiele sowie Party- und Aktionsspiele auf die Spielfreudigen. Ob allein oder in der Gruppe – der Anschluss ist schnell gefunden. Nachdem im Sommer die Spielevormittage in der Stadtbibliothek zahlreiche Teilnehmer angezogen hatten, bietet sich nun auch in den Schulmonaten die Gelegenheit zum gemeinsamen Spiel. Viel Spaß! db

Kalender für kranke Kinder Ausdrucksstarke SchwarzWeiß-Porträts von Kindern, aufgenommen von sieben Fotografen, gestalten den Kalender „Kinder für Kinder – Gesunde Kinder helfen kranken Kindern“ fürs Jahr 2006. „Eigentlich dachten wir, dies sei eine einmalige Initiative, aber nun kommt der Kalender bereits zum dritten Mal zu Stande“, freut sich Karin Volgger, eine der Organisatorinnen. Der gesamte Erlös aus dem Verkauf des Kalenders kommt ohne Selbstbehalt der Vereinigung „Peter Pan“ in Südtirol zu Gute, die krebskranke Kinder und deren Eltern begleitet. In den letzten zwei Jahren waren dies je 60.000 Euro. „Wir vertrauen auch heuer wieder auf die Hilfe aller, die unser Projekt durch den Kauf des Kalenders unterstützen“, erklärt Karin Volgger, „wir alle – auch die Fotografen – arbeiten ehrenamtlich dafür.“ Neben Karin Volgger gehören noch Luciano Della Pietra aus Brixen, Astrid Volgger, Brigitta Steiger und Sabina Buccini zum engagierten

Initiatorenkreis. Der Kalender ist zum Preis von 20 Euro in allen Raiffeisenfilialen erhältlich. Die Auflage beträgt 3.500 Stück; als Patin konnte die Sportlerin Denise Karbon gewonnen werden. Firmen, die für Weihnachten mehrere Kalender kaufen möchten, erhalten unter Telefon 335 5353986 oder 335 8366644 alle weiteren Infos. db

Apropos Allerheiligen Werden Friedhöfe bald nur mehr Museen für Grabdenkmäler sein?

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Kalender über Hexen und weise Frauen König Laurin & Dolasilla Zwei Sagengestalten aus der Dolomitenwelt finden sich erstmals zwischen den Pflanzen der Erlebnisgärtnerei Reifer in Vahrn: König Laurin und Prinzessin Dolosilla als große Skulpturen aus schwarzem Porphyr, gefertigt vom Brixner Künstler Markus Gasser. „Das Gestein stammt aus der Gegend unterhalb der Seiser Alm – den gut eine Tonne schweren Block habe ich in zwei Teile gespalten und daraus die beiden Figuren gestaltet“, erklärt Gasser. Die Ausstellung im Freien ist für Markus Gasser

eine Neuheit: „Früher habe ich mich gegen Skulpturen in der Natur eher gesträubt. Nun finde ich aber, dass sich in Bezug mit den Pflanzen rundum eine interessante Spannung und Wechselwirkung ergibt.“ Markus Gasser gestaltet vorwiegend Skulpturen aus Stein und Holz in kleineren Dimensionen, erst in den letzten zwei Jahren ging er auch zu großformatigeren Skulpturen über. Einige davon sind bis Weihnachten ebenfalls in der Adventsausstellung zu sehen. db

Die 13. Ausgabe des Alchemilla-Frauenkalenders hat sich heuer den Hexen und weisen Frauen verschrieben. In Text und Bild entwirft er eine Galerie von starken Frauen: Sie erzählen von Kunst und Kultur, von Büchern, Theater und Tanz, Leben, Politik und Alltag. Der Taschenkalender im handlichen Format erweist sich als Fundgrube für Frauenwissen und Frauenkönnen. Die Redaktionsleiterinnen Heidi Hintner und Claudia Messner haben eine Fülle an Frauenthemen und -geschichten gesammelt, spannen den Bogen von A wie Arbeit und B wie Bildung über F wie Frauenweisheit bis hin zu Z wie Zahlen. Dazwischen gestreut findet frau bunte Textbeiträge von und für Frauen, Infos über Frauenor-

ganisationen, Frauentipps, Frauenportraits – Woche für Woche, Tag für Tag. Am Ende dann eine ausführliche Bücherliste, bunte Frauenlinks und ein ausführliches aktualisiertes Adressenverzeichnis. Alchemilla ist ein Arbeitskreis für Frau, Bildung und Beruf, bestehend aus 15 Frauen, die vorwiegend in Politik und Kultur tätig sind. Wer an der Neuauflage des Frauenkalenders 2006 interessiert ist, kann sich an einen Schalter der Südtiroler Sparkasse, an die Alchemilla-Frauen, an die Frauenbibliothek im Interkulturellen Frauenzentrum in Bozen oder an das Frauenbüro der Autonomen Provinz Bozen wenden. Dies gilt, solange der Vorrat von 25.000 Stück reicht. db

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Foto: Oskar Zingerle

Genug gute Gründe für einen Wechsel !

Musikalische Leckerbissen Zu ihrem traditionellen Cäcilienkonzert laden der Männergesangverein Brixen 1862 (MGV) und die Bürgerkapelle Brixen am 19. November um 20 Uhr im Forum Brixen ein. Das abwechslungsreiche Konzert hat einige musikalische Leckerbissen zu bieten: Das Repertoire reicht von spritzig-feuriger ungarischer Tanzmusik über anspruchsvolle Werke wie ein „Ständchen“ von Franz Schubert, das von der Altistin Sylvia Rottensteiner aus Steinegg gesungen und von einer Instrumentalgruppe begleitet

wird. Ein afrikanisches A-capella-Stück, bearbeitet vom Leiter des MGV Andi Ellecosta, wird ebenso zum Besten gegeben wie das Lied „Brixen hat Durst“ mit einer Textbearbeitung von MGV-Mitglied Martin Ogriseg. Einen weiteren Leckerbissen auf höchstem Niveau bietet der MGV mit einem alpenländischen Advent- und Weihnachtssingen im Dom zu Brixen am Samstag, 26. November, um 18 Uhr. Mitwirken werden dabei die St. Florianer Sängerknaben aus dem gleichnamigen Stift in der

Nähe von Linz, der Kirchenchor „St. Nikolaus“ Pichl/Gsies, der Kastelruther Männerviergesang, die Familienmusik Schuen aus dem Gadertal, Weisenbläser der Bürgerkapelle Brixen, der Chor „Malontina“ aus Kärnten und Franz Comploi an der Orgel. Abgerundet wird das Adventskonzert durch besinnliche Texte, vorgetragen von der bekannten Mundartdichterin Maridl Innerhofer und Thomas Seeber von den Vereinigten Bühnen Bozen. Karten sind im Tourismusverein Brixen erhältlich. mak

Buddhistische Kunst zum Schauen und Kaufen

Die besten Marschierer

Ritualinstrumente, antike Texte, Teppiche, Schmuck, Statuen, Bilder, Gebrauchsgegenstände – über 100 Objekte gewähren in der Rathausgalerie einen Einblick in die buddhistische Kunst und Kultur Nordindiens, Nepals, Chinas und Tibets. Der Brixner Albert Gruber bereiste über einen Zeitraum von

Mitte Oktober fand in Meran das 15. Landesmusikfest statt. Neben den vielen musikalischen Höhepunkten wurde am Sonntagvormittag in der Altstadt eine Marschmusikbewertung durchgeführt. Unter den 18 teilnehmenden Kapellen aus Südtirol und Österreich befand sich auch die Musikkapelle Milland. Die Musikanten wurden bei ihrem Auftritt von einer international besetzten Fachjury bewertet, die aus verschiedenen Standorten das Auftreten der Kapellen beobachtete. Der guten Vorbereitung war es zu verdanken, dass die Musikkapelle Milland ihren Auftritt nahezu fehlerfrei absolvierte. Bei der anschließenden Preisverteilung warteten alle Musikanten gespannt auf die Ergebnisse: Die Musikkapelle Milland mit Stabführer Alexander Gasser siegte in der Kategorie C mit 93,43 von 100 möglichen Punkten. Bei der Gesamtwertung aller Kategorien konnten die Millander die zweithöchste Punktezahl erreichen. db

zehn Jahren immer wieder das Himalaya-Gebiet, befasste sich dort intensiv mit den Menschen und deren Lebensgewohnheiten. Angesammelt haben sich dabei zahlreiche asiatische Kunstgegenstände, die er nun gemeinsam mit einzelnen Objekten aus Afrika und Lateinamerika ausstellt und verkauft. Ein Teil des Reinerlöses kommt einer sozialen Einrichtung in Südtirol und dem Tibet-SOS-Kinderdorf in Dharamsala zu Gute. Die Verkaufsausstellung in der Rathausgalerie von Brixen ist vom 18. bis 24. November, von 9 bis 20 Uhr, geöffnet. db

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Jazz Fantasy treffen auf Sting Im Dezember gibt die Erfolgsjazzformation „Jazz Fantasy“ eine neue CD heraus. Unter dem Titel „Every Breath We Take... the music from Sting“ sind vorwiegend Interpretationen von Liedern aus der Police-Zeit und aus der darauf folgenden Solokarriere von Sting zu hören. Melodien also, die bereits zu Standards der Pop-

musik geworden sind. Im neuen Album werden Norbert Dalsass, Roman Hinteregger und Michele Giro von einigen bekannten Kollegen ergänzt: So ist Franco Ambrosetti nach nach der CD „undiscovered hits“ von Jazz Fantasy zum zweiten Mal mit dabei – diesmal an der Trompete. Unterstützt wird das Trio weiters von

Das Brixner Vokalensemble novAntiqua veranstaltet Anfang Dezember die Konzertreihe „Yesterday“. Dargeboten wird Musik quer durch das 20. Jahrhundert: Evergreens, Gospels und verschiedene Hits in englischer und deutscher Sprache. Bei diesem vorgezogenen Weihnachtskonzert präsentieren sich die Sänger um Chorleiter Armin Mitterer von ihrer romantischen Seite, geht es doch in einem Großteil der Werke um Liebe. Dabei wechseln sich englische Ohrwürmer wie „Can’t help falling in love“, „How deep is your love“, „Love me tender” und “Only you” ab mit deut-

schen Schlagern wie „Weit, weit weg“ und „Wochenend und Sonnenschein“. Neben derart romantischen Liedern werden aber auch heitere Werke präsentiert, sodass novAntiqua einmal mehr seinem Stil treu bleibt und nicht nur Neues mit Altem mischt, sondern auch Besinnliches mit Fröhlichem. Alles in allem erwartet den Zuhörer ein abwechslungsreicher Abend mit Musik, die unter die Haut geht. Die Konzerte finden am 3. Dezember um 20 Uhr im Ragenhaus Bruneck, am 4. Dezember um 18 Uhr im Forum Brixen und am 10. Dezember im Kulturhaus Schönherr in Schlanders statt. es

der anmutenden Klarinette und dem starken Altosax von Marco Gotti aus Bergamo und von Andy Schnoz aus der Schweiz mit seinen jugendlichen Gitarrensounds. Karlheinz Miklin hat die Linernotes zur CD verfasst. Die Musiker stellen die CD in einer Reihe von Konzerten vor, wobei zu den instrumentalen Themen

Titta Nesti aus Florenz, die mit der Band „transalpin“ bereits ihr Können unter Beweis gestellt hat, die Originaltexte singen wird. Die Termine und weitere Infos sind auf der neuen Homepage der Band, www.jazzfantasy.it, abrufbar. Im Bild: Michele Giro, Roman Hinteregger, Andy Schnoz und Norbert Dalsass. mak

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Zeitgeschehen in Stein Der Bildhauer Richard Lulay und die Malerin Ute Groß stellten in der Rathausgalerie Brixen aus. gattung zuordnen. In ihren Bildern ist das Emotionale, der Ausdruck von Gefühlen und Stimmungen, vorrangig. Konturenlosigkeit und eine bewusst vereinfachte Formgebung sollen auf den Betrachter entspannend wirken und zugleich seine Phantasie anregen.

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Richard Lulay kommt vom Handwerk des Steinmetzes. Im elterlichen Marmor- und Natursteinwerk in Heppenheim hat er zunächst die Steinmetzlehre begonnen, um dann später als jüngster Meister an der städtischen Meisterschule für Steinmetze und Bildhauer in Aschaffenburg seine Ausbildung abzuschließen. Ute Groß widmet sich der Malerei als Hobby und lässt sich keiner bestimmten Kunst-

Die „Weiße Welle“ Die Steinskulpturen Lulays verraten auf den ersten Blick das große handwerkliche Können und das Talent zur Gestaltung der Formen. Lulay arbeitet mit Sandstein, Granit und Marmor, und seine Themen befassen sich mit dem aktuellen Zeitgeschehen, besonders dem des Krieges und der Gewalt in der heutigen Welt. Beeindruckend ausdrucksstark zeigte sich die

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Skulptur „Weiße Welle“, die nach dem schrecklichen Tsunami in Indonesien geschaffen wurde. Das Material ist weißer Marmor, der sich durch seine Reinheit besonders eignet, die Formenklarheit und Plastizität, die der Künstler hier suchte, wiederzugeben.

Ausdruck des Lebens In der Mitte des Ausstellungsraumes stand auf vier einen Sockel bildenden Pfeilern aus Granit eine reliefartige Skulptur, deren rundes Zentrum an der Form einer abgebauten Ölplattform erinnert – gelber, verwitterter Sandstein, eingebettet in einer Jakobsmuschel aus blauschwarzen Granit. In der Skulptur „battle field“ ist das Zentrum ein leicht vergilb-

Die Steinskulpturen Lulays verraten das große handwerkliche Können und das Talent zur Gestaltung der Formen tes Zeitungsfoto von Soldaten im Irakkrieg. Das neueste Werk „Der Tanz“ wurde durch den Hamburger Ballettchoreographen John Neumaier inspiriert. Hier wird vom Künstler die Bewegung als Ausdruck des Lebens interpretiert: Ähnlich wie in der weißen Welle gelingt es ihm, Monumentalität und Formenvielfalt in der „Welt des Steines“ zur Aussage zu bringen. Christine Mathá


Avantgardistische Kirchenklänge Müssen Komponisten von kirchlichen Werken auch religiös sein? Beim heurigen Herbstsymposion der Brixner Initiative „Musik und Kirche“ stand das Themenfeld „Neue Musik und Theologie“ im Blickpunkt.

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An insgesamt drei Tagen standen einige Konzerte im Dom, Referate in der Cusanus Akademie und die sonntägliche Messgestaltung ganz im Zeichen der zeitgenössischen Musik. Religion, Kirche und Musik sind seit jeher eng miteinander verbunden. Dabei hat die Musik die rein dienende Rolle in der Kirche schon seit längerem abgelegt und sich sozusagen verselbständigt. Es ist zu beobachten, dass trotz der Aufgeklärtheit und Rationalität des 20. Jahrhunderts auch diese Epoche eine Fülle von religiösen musikalischen Werken hervorgebracht hat. Die jeweiligen Komponisten waren selbst aber keineswegs immer religiös. Unter ihnen gibt es Zweifler an Religion und Kirche und sogar erklärte Atheisten. Dies mag aufzeigen, welchen großen Reiz die musikalische Auseinandersetzung mit religiösen Themen haben kann.

Messiaen als musikalischer Auftakt Gestartet wurde das heurige Symposion mit einer Eröffnung und einem Festvortrag von Prälat Joachim Angerer. Als erstes Konzert spielte der gebürtige Osttiroler Hannes Christian Hadwiger ein Orgelwerk Olivier Messiaens, „Livre de Saint Sacrement“. Der rund 100-minütigen großen Herausforderung war der junge Organist bestens gewachsen und erzählte auf der Orgel virtuos vom verborgenen Gott, der Quelle des Lebens, dem Kind, der Auferstehung, dem Licht des neuen Lebens. Der tief katholische Messiaen ließ sich von

fernöstlicher Musik, Zahlenmystik sowie Gregorianik inspirieren und vertonte in seinen Werken eine Vielzahl an Vogelstimmen. Schade nur, dass die Zuhörer im Brixner Dom sehr spärlich erschienen waren und viele sich dieses Ereignis entgehen ließen.

Renommierte Komponisten als Referenten Elmar Seidel, der unter anderem am Hochschulinstitut für Musik in Mainz als Professor tätig war und bei Olivier Messiaen studierte, referierte über liturgische und religiöse Musik und Messiaens Musik der „Farbklänge“. Laut Messiaen könne sich Musik durch diese drei Arten musikalischen Erlebens mit dem Heiligen verbinden. Norbert Jers, Lehrbeauftragter für Musikwissenschaft an der Katholischen Hochschule für Kirchenmusik St. Gregorius in Aachen, sprach über die Messkompositionen Strawinskys. Dieter Schnebel, seit Jahren als Komponist sehr erfolgreich, ging in seinem Referat „Komponisten als Theologen“ darauf ein, dass die musikalische Ausformung religiöser Inhalte eine gewisse Deutung und verborgene Theologie mit sich bringt. Clytus Gottwald sprach in seinem Referat, wie sich das Religiöse in Kompositionen religiöser Zweifler oder Agnostiker bemerkbar macht.

Messkomposition von Igor Strawinsky Das Vokalensemble „Chorus sine nomine“ unter der Leitung von Johannes Hiemetsberger sang Werke von Arvo Pärt, Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms, Jehan Alain, Bo Holten, Sven David Sandström, Gustav Mahler und Clytus Gottwald. Der Chor überzeugte durch Intona-

Hannes Christian Hadwiger interpretierte virtuos das Orgelwerk „Livre de Saint Sacrement“ von Olivier Messiaen tionssicherheit, ausdrucksstarke Interpretationen und nicht zuletzt durch die Wahl eines sehr abwechslungsreichen Programms. Als Abschluss des Symposions sang der Chor des Instituts für Musikerziehung, das Concertino Brixen (Einstudierung Josef Feichter), und Heinrich Walder spielte an der Orgel unter der Leitung von Erwin Ortner die Messe für gemischten Chor und doppeltes Bläserquintett, das „Ave Maria“ und das „Pater Noster“ von Igor Strawinsky, „O sacrum convivium“ von Messiaen und eine Choraltoccata über „Nun danket

Gott“ von Jan Janca. Diese Messe schrieb Strawinsky im Gegensatz zu seinen anderen religiösen Werken aus freien Stücken, also ohne Kompositionsauftrag, als Geisteszeugnis und Bekenntnis des orthodox-religiösen Komponisten. Die Ausführenden haben mit hoher Musikalität und gleichzeitiger strawinskygemäßer Spritzigkeit das Ziel und den Inhalt dieses Symposions nochmals vor Augen geführt: die Nähe der Musik des 20. Jahrhunderts zum Glauben, den Sehnsüchten und den Wünschen der Menschen. Manuela Kerer

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Der gute Geist kam fünf vor zwölf Das Schloss Palaus bei Sarns wurde vor Jahren in letzter Minute vor dem Verfall gerettet. Ein kürzlich erschienenes Buch widmet sich der wechselvollen Geschichte des Ansitzes.

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Rot-weiß-rote Fensterläden blitzen durch herbstlich gefärbtes Laub. Umgeben von einer gepflegten Parkanlage fügt sich das Schloss Palaus in die Landschaft. Vor der Dorfeinfahrt von Sarns ein neugieriger Blick über die Begrenzungsmauer – auf die Fahrt von Brixen nach Sarns gehört dieser einfach dazu. Nähere Einblicke in das stattliche Gebäude gewährt die neueste Veröffentlichung des Südtiroler Kulturinstitutes, ein informationsreiches Werk.

Neue wissenschaftliche Ergebnisse Die heutigen Besitzer von Schloss Palaus, das Ehepaar Ida Tratter und Josef Schmidhammer, hatten das runtergekommene Gebäude vor zehn Jahren mit viel Liebe zum Detail und Achtung vor der Geschichte

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des Hauses restaurieren lassen. Doch nicht genug damit: Sie konnten mehrere Wissenschaftler, fachlich beraten vom Historiker Hans Heiss, für die Erforschung der Geschichte von Palaus gewinnen. Der Zugang zu neuen Quellen brachte dabei bisher unbekannte Ergebnisse hervor.

Schloss-Geschichte Die Freiherrn von Palaus zu Palaus ließen zu Martini 1496 den ersten Spatenstich zur Errichtung ihres neuen Ansitzes bei Sarns stechen; die Fertigstellung erfolgte im Jahre 1502. Der Bau ist der Gotik verhaftet, wobei der Bauplaner – höchstwahrscheinlich der Maurermeister Antonio aus Mailand – auch moderne architektonische Gedanken mit aufnahm. Nach der Säkularisierung zogen die Herren von Palaus, deren Geschichte eng mit jener des Hochstiftes Brixen verbunden war, von Tirol fort. 1827 ging das Anwesen in bäuerlichen Besitz über: Andrä Gasser aus St. Andrä übernahm das Schloss und verkaufte es nach 30 Jahren

an Karl Baron Unterrichter von Rechtenthal. In den folgenden 15 Jahren ließ der Baron mehrere Umbauten am Schloss vornehmen und eine Brücke über den Eisack erbauen. Die Familie Unterrichter zog jedoch in den unter dem Schloss gelegenen Unterkampanhof. Daraufhin erkoren der sächsische Baron Schönberg-Rothschön und seine Ehefrau, die vermögende amerikanische Bankers-Tochter Elizabeth Ward, Schloss Palaus im Oktober 1875 als standesgemäßen Wohnsitz.

In den folgenden Jahren gaben sich Prinzen und Erzherzöge die Klinke in die Hand; das Dörfchen Sarns wandelte sich zum Aristokratenviertel. Die Schönberg-Rothschöns engagierten sich auch im Gesellschaftsleben – beispielsweise veranstalteten sie für die Kinder der Umgebung eine Christbaumfeier.

Verfall und Sanierung Nach dem Tod des kinderlosen Ehepaares sollte Palaus 1924 versteigert werden. Die Versteigerung erreichte jedoch nicht den erhofften Erfolg. Zwei Jahre später wurde das Schloss an den Grafen Alessandro Dudan aus Dalmatien verkauft, der im Faschismus die politische Karriereleiter erklomm. Rund 70 Jahre blieb das Schloss im Besitz der Familie Dudan, die es hauptsächlich als Sommerresidenz nutzte – eine Zeit, die dem Schloss nicht gut bekam: Kriegsschäden und zunehmende Verwahrlosung ließen den Ansitz verfallen – bis Ida Tratter und Josef Schmidhammer das Gebäude erwarben. Das Südtiroler Ehepaar ließ das Schloss und die umliegende Parkanlage ohne wesentliche Fördermittel der öffentlichen Hand beispielhaft durch den Brixner Architekten Christian Mahlknecht in Zusammenarbeit mit dem Landeskonservator Helmut Stampfer sanieren. Eine Rettung in letzter Minute – mit großem persönlichen Einsatz und so mancher fachlichen Diskussion. „Unvergessen bleibt mir das Bild in Erinnerung, wie Bauherr Josef Schmidhammer als ,gelernter Klempner (...) es sich nicht nehmen ließ, die


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neuen Dachkugeln am Zentralturm in schwindelnder Höhe zu montieren“, schildert Christian Mahlknecht in seinem Beitrag das Mitwirken seines Auftraggebers.

Grundlegendes und viele Details Ein Mitwirken, das sich bis auf die Verlegung des kürzlich erschienen Buches erstreckt. „Schloss Palaus in Sarns“ verfolgt die Geschichte des Gebäudes vom ersten Spatenstich bis hin zur Gegenwart. Die Autoren Alexander von Hohenbühel, Christine Roilo, Sven Mieth und Christian Mahlknecht zeichnen dabei ein umfassendes Bild: Die Entstehungsgeschichte des Schlosses und ein Überblick über die wechselnden Besitzer machen den Leser mit Grundlegendem bekannt. Detaillierte Porträts der verschiedenen Eigentümer, mit interessanten Hintergrundinformationen gespickt, führen über die eigentliche Geschichte des Schlosses hinaus und werfen auch einen Blick auf seine Umgebung.

„Das, was alle anderen Interessierten abgeschreckt hat, der verwahrloste und baufällige Zustand des Schlosses, war für uns die Herausforderung“, erklären Ida und Josef Schmidhammer im Nachwort. „Wir haben die Restaurierung mit Blick auf die Zukunft gemacht, um auch für die kommenden Generationen eine gediegene Heimstatt zu schaffen, in der der gute Geist der Vergangenheit weht.“ Ein guter Schlossgeist, der fünf vor zwölf um seine Zukunft kämpfte. Doris Brunner

Das Schloss Palaus durchlebte eine bewegte Geschichte und wurde vor zehn Jahren in letzter Minute vor dem Verfall gerettet Ein Rundgang durch das Gebäude im 17. Jahrhundert oder die Aufzeichnung des Inventars aus dem Jahre 1650 lassen den Leser in die damalige Wohnkultur eintauchen – und eröffnen

manchen Einblick, was die Menschen damals auf dem Leib getragen haben, beispielsweise „hosen und wames von feilpraun musierten samat unnd gulen golanen verprämbt.“

info Alexander von Hohenbühel, Christine Roilo, Sven Mieth, Christian Mahlknecht: Schloss Palaus in Sarns Veröffentlichungen des Südtiroler Kulturinstitutes Tappeiner Verlag.

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Kunst am See Zum dritten Mal organisierte der Kunstkreis St. Erhard „See Art“, ein Kunstevent rund um den Vahrner See.

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Der besondere Reiz dieser Ausstellung namhafter Künstler aus dem In- und Ausland liegt an seinem Standort: Ein Biotop, das für die Teilnehmer Anregung und Inspiration darstellt. Der Herbst wurde dafür als die am besten geeignete Jahreszeit ausgewählt. Die freie Natur mit ihrem jetzt schnell wechselnden Farbenspiel hält dem Menschen ihre Botschaft von Schönheit und Vergänglichkeit entgegen, und die von Menschenhand geschaffene Kunst zeigt sich als ihr

Das Zusammenspiel von Kunst und Natur spiegelt sich in Ewald Fischnallers „Welt Evolution“ wider Gegenstück und als Spiegelbild seiner ewigen Sehnsucht nach Schönheit und Dauer. In dieser Umgebung der zeitbedingten Veränderungen wird der Künstler angespornt, sich der Natur und ihren Metamorphosen unterzuordnen. Die

Ruhe und Harmonie, die der Mensch in der Natur sucht, soll auch von den Kunstwerken ausgehen, die sich an das Ambiente binden. Die verwendeten Materialien sind natürlicher Herkunft und tragen ebenfalls dazu bei, das Zusammenspiel zwischen Kunst und Natur so harmonisch wie möglich zu gestalten.

Verwachsene Natur

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Die Impressionen, die ein Spaziergänger hier sammeln kann, sind von vielfältiger Natur, und es können hier nur einige beispielhafte Installationen zitiert werden. Beispielsweise das Kunstwerk von Gerd Schiks, das bereits wieder mit der Natur verwachsen ist: Ein aus Steinen geformtes Dreieck, das schon vor ein paar Jahren angelegt wurde und zwischen dem bereits Gras und Kräuter in der gesuchten Verbindung mit der unberührten Natur wachsen. Zwischen den alten Kastanienbäumen schaut neugierig ein blauer Wolf heraus, gefertigt von Sergio Sommavilla und Claudio Olivotto. Ein paar Schritte weiter erblickt man im Gehölz eine Schar verwurzelter, hölzerner Arme, deren grob geschnitzte Hände gleich Ästen nach oben fingern. Gregor Prugger zauberte mit „Unser stilles Schreien“ eine danteske Stimmung in den Halbschatten der Bäume.

Poesie des Augenblicks Im Schilf halb versteckt, windet sich die blaue „Ondina“ von

Romeo Sommavilla. Vor dem herbstlich ruhigen See sieht man durch ein rundes, poetisch beschriftetes Glas hinaus auf das sanfte Wellenspiel: In der Linse spiegeln sich die noch belaubten Äste des alten Baumes wider, und die Reflexe des Wassers schaffen einen magischen Ausblick. Wasser und Wellenspiel sagen uns etwas über die Unendlichkeit und die ewigen Verwandlungen. Der Künstler Leander Piazza wollte „ein Loch ins Wasser“ machen – was aus technischen Gründen nicht geht. Dafür schenkt uns der Blick durchs Glas die Poesie des Augenblicks. Dazu gesellt sich die „Vahrner Barke“ von Herbert Freudenberger, ein Urfloß mit drei Segeln aus kunstvoll gebeiztem Holz.

Werke im See Im See kopfüber eingetaucht ist die Figur „Narkissos“ von Hans Rabanser und Egon M. Rusina. Narziß, Sohn des Flussgottes, verliebt sich unsterblich in sein eigenes Spiegelbild im Wasser und muss darin ertrinken. Hierzu passend ein Zitat aus dem Gedicht von Leander Piazza: „...das Wasser hebt mich nur im Traum...“ Auf dem See schwimmen kleine, seerosenartige Gebilde aus Bimsstein von Hannes Vonmetz, die „cosmogonie“ – konzentrische Kreise, die an die Entstehung der Welt, die Kosmogonie, erinnern sollen. Beeindruckend ist auch die schwimmende Halbkugel aus Holz und Metall von Ewald Fischnaller mit dem Titel „Welt Evolution“. Die globusähnliche Halbkugel mit ihren Verflechtungen erhält durch die Wasserspiegelung ihre fehlende Hälfte zurück, und das, was eigentlich als Fremdkörper erscheint, wird durch die Widerspiegelung symbolisch integriert. Christine Mathá


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Steile Snowboardkarriere Er ist einer der Besten in der heimischen Snowboardszene, er hat sich alle nationalen und auch so manchen internationalen Titel geholt. Die Rede ist vom jungen Brixner Max Stampfl. Mit 14 Jahren stand er auf seinem Hausberg, der Plose, erstmals auf dem „Brettl“. Bereits im Jahr darauf bestritt er erste kleine regionale Wettkämpfe. Die Südtirol-Jump-Tour konnte er auf Anhieb für sich entscheiden und kürte sich somit zum Snowboarder Südtirols schlechthin. 2002 errang der junge Brixner den Italienmeister-Titel der Jugend im „Big Air“. Im Herbst desselben Jahres wurde der heute Zwanzigjährige in die Nationalmannschaft der Freestyler einberufen. Seit rund zwei Jahren zaubert Stampfl seine Tricks nur mehr vor der Kamera – für renommierte Fotografen aus dem In- und Ausland. Auch auf zahlreichen Videos und Werbespots gibt Stampfl seine Kunst zum Besten. Zurzeit trainiert er zusammen mit seinen Teamkollegen in Kalifornien auf dem Mammoth Mountain. dp

ticker Der Brixner Stefano Ferraro ist Mitglied im olympischen Organisationskomitee TOROC in Turin. +++ Die Elitespieler der Brixner Starbulls spielen in der neuen Saison mit Turin. Somit haben sie trotz des Abstiegs der Starbulls im letzten Jahr die Möglichkeit, in der Serie A2 Erfahrungen zu sammeln. +++ Dem Brixner Nachwuchsstürmer Emanuel Salcher wird die Verlängerung des sportärztlichen Zeugnisses verweigert. Die Brixner müssen somit zurzeit auf einen gefährlichen Torjäger verzichten. +++ Hubert Rabensteiner aus Brixen hat im Oktober den Münchner Marathon in einer Zeit von vier Stunden und 18 Minuten gemeistert. +++ Der Vahrner Mittelfeldspieler Michael Baumgartner hat während der Begegnung Vahrn-Kastelbell bei einem Zusammenstoß mit dem gegnerischen Tormann drei Zähne eingebüßt.

Tiger auf Eis Die Sportstadt Brixen ist wieder um einen Verein reicher: Einige Freunde aus Brixen und Umgebung gründeten im Sommer eine neue Hobby-Eishockeymannschaft. Die Mannschaft besteht vorwiegend aus ehemaligen Hockeyspielern und Freizeitsportlern. Die 20 Hobbysportler unter der Leitung von Thomas Oberegger spielen im regionalen „Ritten Cup“ um den Einzug in die Play-off-Serie. In dieser Liga – sie ist eine der besten Freizeitligen Süd-

tirols – spielen weitere zehn Freizeitmannschaften aus dem Raum Ritten um den Titel. Trainiert werden die „Tiger“ von Armin Oberhofer, der seine aktive Karriere beim HC Brixen erst im letzten Jahr an den Nagel hing. Die Brixner Tigers trainieren immer dienstags um 19.30 Uhr in der Eishalle in Brixen und freuen sich über interessierte Hockeyspieler. Weitere Informationen erteilt Thomas Oberegger unter Telefon 328 1132959. dp

Sensationelle Handballer Die Handballer des SSV Forst Brixen sind die Überraschungsmannschaft der Saison: Kokuca & Co. sind nach nunmehr acht Spieltagen Tabellenführer in der italienischen Eliteliga. Der letztjährige Titelgewinner SC Meran wurde letzte Woche beim Auswärtsspiel in Meran klar mit 24 zu 20 besiegt. Nachdem der kurzfristige Vertrag mit Jan Eiberg Jörgensen abgelaufen ist, ist nun der Serbe Dalibor Djordjijevic einsatzbereit. Der 26-Jährige war in den letzten zwei Saisonen bei Sassari unter Vertrag und wechselte zu Meisterschaftsbeginn zum SSV Brixen. Der Linkshändler verletzte sich allerdings bereits zu Beginn an der Achillessehne und musste sich anschließend einer Blinddarmoperation unterziehen. Nun aber ist er fit. Was Jörgensen betrifft, lässt sich Sektionsleiter Markus Stockner noch „eine Hintertür offen“. Es könnte also sein, dass der Bundesliga-erfahrene Führungsspieler im alles entscheidenden Play-Off wieder im grünen Leibchen des SSV Brixen zu sehen sein wird. to 69


Für die Springreiter ging Ende Oktober die WettkampfSaison zu Ende. Der Eisacktaler Reitclub, dem Marianne Harpf als Präsidentin vorsteht, war dabei sehr fleißig und hatte insgesamt an zehn Turnieren in Südtirol und an vier Turnieren außerhalb der Provinz teilgenommen. Dabei konnten unter der Führung von Reitlehrer Kurt Überbacher wieder einige achtenswerte Erfolge erzielt werden: Bei jedem der Turniere konnte der Brixner Reitclub zumindest einen der

ersten drei Plätze einheimsen. Highlights der Saison waren der Sieg im Südtirolcup von Julia Bergmeister in der Kategorie B110, der Gewinn des Regionalmeistertitels von Stefanie Fedon bei den „Berretti“ und von Bettina Harpf bei den „Junioren“. Auch Kurt Überbacher selbst konnte sich über den ersten Platz im Südtirolcup freuen, den er sich in der Kategorie C135 wegen Punktegleichheit teilen musste. to

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Kein Platz zum Spielen

Der Golfclub Brixen steht seit mehreren Monaten ohne eigenes Übungsgelände da. In den letzten sechs Jahren konnten die Golfspieler auf einer Driving Range beim Flötscherhof im Viums üben, doch nach Ablaufen der Pachtzeit hat Josef Auer vom Flötscherhof den Ver70

trag nicht mehr erneuert. Der Gastwirt richtet sich mit seinem Kinderhotel vor allem an junge Familien mit Kindern; das Golfübungsgelände und Kinder, die vielfältige Spielmöglichkeiten suchen, waren auf die Dauer nicht miteinander vereinbar. Golfclubpräsident Heinrich Lusser ist nun auf der Suche nach einem neuen Übungsplatz, was sich aber als recht schwierig erweist. „Die meisten Flächen werden landwirtschaftlich intensiv genutzt. Ein weiteres Problem sind der Pachtzins, wo die Interessen zwischen den Eigentümern und uns auseinandergehen, und die urbanistischen Bestimmungen. Für uns wäre ein Gelände ideal, das eine Zubaufläche eines Gastbetriebes darstellt, damit neben dem Spiel auch die Gemeinschaft gepflegt werden kann“. Die 30 aktiven Spieler des Golfclubs Brixen fahren inzwischen vor allem nach Sterzing und nutzen das dortige Übungsgelände, das sich in der Nähe der Sadobre befindet und wo neben der Driving Range auch noch ein Platz mit mehreren Löchern bespielbar ist. amm

Kleons Knie Barbara Kleon ist Brixens größtes Skitalent. Seit ihrem Sprung in die italienische Nationalmannschaft hat sie den einen oder anderen Spitzenplatz im Weltcup errungen und bewiesen, dass sie mit den ganz Großen im Skizirkus mithalten kann. Aber regelmäßige Verletzungen werfen die 25-Jährige immer wieder zurück: An ihrem linken Knie musste sie bereits drei Operationen über sich ergehen lassen. Dann verletzte sie sich im Dezember vorigen Jahres abermals am Knie, wobei sie sich den Meniskus einriss und einen großen Knorpelschaden davontrug. Derzeit absolviert Kleon zwar ihr Training mit der Nationalmannschaft, viel mehr als freies Skifahren und ein kurzes Tore-Training ist aufgrund der großen Schmerzen allerdings nicht drin. Durch Vermittlung ihres Schweizer Freundes Stefan Abplanalp, der übrigens Skitrainer der Schweizer Abfahrerinnen ist, unterzieht sich Kleon derzeit einer Spezialbehandlung bei einem Schweizer Spitzenarzt. „Dies ist meine

Foto: Oskar Zingerle

Erfolgreiche Springreiter

Chance, nachdem mich einige anderen Ärzte schon abgeschrieben hatten“, erklärt Kleon. Sollte auch diese Behandlung zu keinem positiven Resultat führen, ist nur mehr die Möglichkeit einer riskanten Knorpeltransplantation gegeben. Ob sie danach weiterhin Skisport auf hohem Niveau bestreiten kann, bleibt ungewiss. „Ein Leben ohne Skisport ist für mich derzeit kaum vorstellbar“, grübelt Kleon über ihre Zukunft, „ich bin noch jung und habe noch viel vor.“ Auch die Trainer sehen in der Brixnerin ein großes Potential. to

Die Diagonale der Verrückten

Stellen Sie sich mal vor, so zwischen 40 und 50 Stunden zu laufen. Nicht einfach gerade aus – obwohl das ja schon heftig genug wäre – sondern über Berge. 140 Kilometer insgesamt. Und 8.500 Höhenmeter. Verrückt? Nicht für Harald Daporta und Christian Hafner aus Brixen. Beide nahmen Ende Oktober am Ultraberglauf auf der französischen Insel La Reunion teil. Von Südosten nach Nordwesten durchquerten die zwei die Insel im Indischen Ozean; der offizielle Name des Laufes lautet nicht umsonst „Le Gran Raid – la

diagonale des fous“ (Das große Rennen – die Diagonale der Verrückten). Insgesamt 2.100 Sportler, vorwiegend Inseleinwohner und Franzosen, liefen mit. 1.400 von ihnen kamen in der vorgeschriebenen Maximalzeit von 62 Stunden ins Ziel. Harald Daporta landete auf Platz 1.098 – mit einer Zeit von 53 Stunden und 20 Minuten. Sein Partner Christian Hafner wurde mit einer Zeit von 39 Stunden und 46 Minuten 496ster. Der Sieger der „Diagonalen der Verrückten“ benötigte weniger als 20 Stunden. db


Die etwas andere Schule Die Fußballschule des SSV Brixen erlebt heuer einen regelrechten Ansturm. Hatten die Trainer im Vorjahr noch mit 30 Kindern alle Hände voll zu tun, so hat sich die Zahl der „Schüler“ heuer verdoppelt. Der „Brixner“ hat den jungen Kickern beim Training über die Schultern geschaut.

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Mittwoch, 14.30 Uhr, Fußballfeld hinter dem Jugendhort: Es herrscht das totale Durcheinander. Unzählige Jungs stürmen über den Rasen, schreien, toben und laufen um die Wette. Doch dann: Ein Pfiff von Trainer Alex Schraffl, und es dauert keine Minute, dass die 60 Kinder der Fußballschule des SSV Brixen in Reih und Glied vor ihm sitzen. Ich staune nicht schlecht über die Disziplin der Knirpse. Wie ich wenig später erfahre, jagt in der Fußballschule auch manches Mädchen nach dem runden Leder. Nun gibt Alex noch die letzten Tipps und teilt die große Gruppe in drei kleine. Für jede Gruppe steht ein Trainer zur Verfügung. Begeistert lauschen die jungen Kicker, was heute auf dem Programm steht. Die etwas andere Schule beginnt!

Juxwettbewerbe statt Meisterschaft Waren es im Vorjahr noch 30 Kinder – die Trainer hatten bereits damit alle Hände voll zu tun – so sind es in diesem Jahr doppelt so viele Jungfußballer. Die enorm gestiegene Teilnehmeranzahl ist ein Beweis für die ausgezeichnete Jugendarbeit im Vorjahr, zumal manche ehrenamtliche Sportfunktionäre jede freie Minute in den Fußball investieren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Jugendmannschaften wird in der Fußballschule keine Meisterschaft gespielt. Die einzige Ausnahme bildet das bereits zur Tradition gewordene Nikolausturnier in Brixen. „Den Kindern – alle sind im Alter

zwischen sechs und neun Jahren – soll der Spaß am Fußball und an der Bewegung vermittelt werden. Die Leistung steht dabei im Hintergrund“, erklärt Florian Demetz, Verantwortlicher und Trainer der Fußballschule. Besonders stolz ist Demetz darauf, dass alle Trainer eine pädagogische Ausbildung aufweisen. Neben Virtus Don Bosco und Meran kann sich Brixen die einzig offiziell anerkannte spezialisierte Fußballschule nennen. Die Kinder trainieren zwei Mal pro Woche, mittwochs und freitags, jeweils von 14.30 bis 15.45 Uhr.

In der Fußballschule wird den Kindern Spaß an der Bewegung vermittelt

Champions Day Bereits im letzten Jahr suchten die Verantwortlichen eine geeignete Alternative zur Meisterschaft, um den Wettbewerb nicht ganz auszuschließen. Somit wurde der so genannte „Champions Day“ ins Leben gerufen: Alle Kinder bekamen ein weißes Leibchen und sollten es nach ihrer Lieblingsmannschaft bemalen. Mit diesen T-Shirts, zum Teil richtige Kunstwerke, wurde am Ende der Saison ein Turnier mit anschließendem Grillabend organisiert. Gewinner war jene Mannschaft, die die schönsten Leibchen vorwies. Dass sich dabei auch manche Mami mächtig ins Zeug legte, war ein lustiger Nebeneffekt der Aktion.

Pädagogische Ziele Die Fußballschule verfolgt in erster Linie pädagogische Ziele: Neben dem Spaß soll das wöchentliche Training auch die allgemeine Koordination, die Auge-Hand-Koordination und verschiedene Übungsformen spielerisch fördern. „Die Kinder befinden sich besonders im Grundschulalter in einer sensiblen Phase; diese gilt es, sinnvoll zu nutzen und den Spaß am Sport zu vermitteln“, ist Alex

Beim „Champions Day“ bemalten die jungen Kicker ein T-Shirt nach ihrer Lieblingsmannschaft Schraffl überzeugt. „Eine nicht unwesentliche Rolle spielt auch die soziale Komponente: Die Kinder lernen, spielerisch miteinander umzugehen und Kompromisse zu schließen.“ Die Idee zu dieser Art des sportlichen Lernens stammt ursprünglich von Gernot Wachtler, dem Jugendkoordinator des SSV Brixen in der Sektion Fußball. Er arbeitete auch ein so genanntes Drei-Jahresprogramm aus, nach dem die Kinder in der Fußballschule auf die Welt des runden Leders vorbereitet werden. Ein weiteres Anliegen der Verantwortlichen ist die Zusammenarbeit mit den Schulen. Mehrmals jährlich bietet die Fußballschule Schnupperkurse für die Schüler der Grundschulen in Brixen an. Der Einstieg in die Fußballschule ist jederzeit möglich. Die

jungen Kicker trainieren – solange es das Wetter zulässt – auf dem Kunstrasenplatz hinter dem Jugendhort und „überwintern“ anschließend in der Turnhalle im Rosslauf. Dietmar Pattis

info Fußballschule Brixen Gernot Wachtler: Jugendkoordinator Alex Schraffl: Verantwortlicher Leiter Florian Demetz: Verantwortlicher Matthias Regele: Trainer Crepaz Thomas: Trainer Markus Villscheider: Trainer Kontakt: Alex Schraffl: 348 6011057 Florian Demetz: 349 1985631 71



Süßes Gold Honig ist nicht gleich Honig: Wissenswertes rund um den Süßstoff, der von den Bienen kommt. Honigkauf ist Vertrauenssache

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Honig wird nicht nur als hochwertiges Nahrungsmittel geschätzt, sondern auch als wertvolles Naturheilmittel, dessen Wirksamkeit bei unterschiedlichen Entzündungsprozessen schon lange bekannt ist. Dabei wurde festgestellt, dass Honige aus Gebirgslagen stärkere antibakterielle Aktivität besitzen.

Was enthält der Honig? Nektar und Honigtau sind das Rohmaterial für den Honig. Nektar ist der Saft der Blüten, der Honigtau der Siebröhrensaft von Nadeln und Blättern von Bäumen und Sträuchern. Je nach Herkunft gibt es die unterschiedlichsten Honigsorten, die man an der Farbe und am Geschmack erkennen kann. Blütenhonige sind in der Farbe hell, Waldhonige hingegen dunkel bis schwarz. Reine Sortenhonige können in Südtirol nur vereinzelt gewonnen werden, beispielsweise Löwenzahn- und Alpenrosenhonig. Meist stammt er aus einer Mischung von Blüten, die einen besonders reichhaltigen und darum wertvollen Honig mit vollem Aroma ergeben. Honig besteht im Grunde aus zwei Haupt-Inhaltsstoffen: Wasser und Trauben- oder Fruchtzucker. Der Anteil des Wassers beträgt 16 bis 20 Prozent, hinzu gesellen sich 28 bis 35 Prozent Traubenzucker, 21 bis 41 Prozent Fruchtzucker sowie bis zu 15 Prozent Zweifachoder Mehrfachzucker. Zusätzlich finden sich im Honig Pollen, Fermente, Säuren, Mineralstoffe, Aminosäuren, Vitamine sowie Aroma- und Duftstoffe.

Mehr als 90 Prozent der Honige, die in Lebensmittelgeschäften unseres Landes – teils mit schönen Bezeichnungen und zu verschiedensten Preisen – angeboten werden, sind Importhonige aus allen Teilen der Welt. Viele der importierten Honige sind bereits hitzegeschädigt, wie chemische Analysen dies immer wieder bestätigen. Die Imker verbürgen sich für die Qualität des Südtiroler Bienenhonigs. Eine Gewähr bietet auch das Qualitätszeichen Südtirol, das strenge Anforderungen an das Produkt und deren Gewinnung stellt. Für die Überwachung des Qualitätszeichens sind das Amt für Handel und die Fachschule für Landwirtschaft in Dietenheim zuständig.

Tipps für den Honigkunden Was ist bei der Lagerung von Honig zu beachten? Honig ist in geschlossenen Gebinden kühl und dunkel zu lagern. Honig zieht Feuchtigkeit und Gerüche an und verliert dadurch an Qualität. Honig eignet sich sehr gut zur Lagerung in der Tiefkühltruhe. Bei dieser Form der Lagerung wird die Kristallisation unterbunden, die wertvollen Inhaltsstoffe bleiben dabei jedoch erhalten. Doch warum kristalliert er überhaupt? Jeder naturbelassene Honig, insbesondere der reine Blütenhonig, kristallisiert durch seinen Traubenzuckeranteil früher oder später. Die Kristallisation ist ein Zeichen, dass es sich um einen echten, nicht erhitzten Honig handelt. Eine starke Erwärmung schadet hingegen, und er kristallisiert nicht mehr. Kristallisierter Honig kann bei maximal 40 Grad Celsius im Wasserbad – ohne nennenswerte Qualitätseinbußen – verflüssigt werden. Dies gilt auch für

Südtiroler Honig ist nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund Getränke wie Tees oder heiße Milch, die mit Honig gesüßt werden. Über 40 Grad Celsius sollte die Temperatur allerdings nicht steigen, da ansonsten wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen. Heinrich Gufler, Fachschule für Landwirtschaft, Dietenheim Bruneck

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Ganz schön würzig

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Mexikanische Lebensfreude ist bald in Sterzing zu Hause: Hier eröffnet nämlich Anfang Dezember der Bufalo Derby Club.

Günstig gelegen an der Autobahnausfahrt Sterzing (ex Derby Club) bietet Bufalo die Möglichkeit zu einem unvergesslichen kulinarischen Erlebnis. Sieben Tage die Woche, von 17 Uhr bis 3.30 Uhr morgens, pulsiert hier das Leben. Bereits der Name ist Programm: Hier trifft die typische mexikanische Küche auf heiße Rhythmen und durchtanzte Nächte. Nur gut, dass für die richtige Abkühlung ein frisch gezapftes Bufalo-Bier sorgt.

Würzige Burritos... Und was verspricht die Speisekarte? Würzige Burritos, gefüllt mit allerlei Köstlichkeiten, saftige Steaks, aber auch schmackhafte Pizzas. Der Bufalo Derby Club mischt das Nachtleben in Sterzing mit einem abwechslungsreichen Programm auf. Am Mittwoch Live Dancing, am Freitag Discorevival, am Samstag Chartdisco und am Sonntag Fox & Latino Music - ein Happening für alle Nachtschwärmer zum Abschalten und Feiern. In drei Monaten erwartet die Bufalo-Gäste übrigens ein weiteres Highlight. Dann eröffnet der Bufalo-Wintergarten, ideal für ein gemütliches Frühstück ab 7 Uhr und natürlich auch mittags zum Essen.

info Eckpfeiler der mexikanischen Küche So vielfältig wie die Völker und die Produkte Mexikos sind Zubereitungsweisen und Präsentationsarten – da gibt es schnell Ausgebackenes oder stundenlang Geröstetes, einfache Eintöpfe oder aufwändig dekorierte Fischgerichte. Die Grundpfeiler der mexikanischen Küche sind jedoch: Mais: hauptsächlich verwandt als ausgemahlenes Grundprodukt für Tortillas, die warmen Fladen, die zu fast jedem Gericht gehören. Tortillas sind nicht nur Beilage und Einlage (in Suppen), sondern werden auch gefüllt. Tamales sind Pastetchen aus gedämpftem Maismehlteig. Maiskörner finden sich in Eintöpfen, ganze Kolben werden gegrillt. Chilischoten: werden frisch oder getrocknet verwandt, in jedem Fall sind die Kerne und Innenhäute das Schärfste an der Schote. Untrainierte Gaumen wie unsere schmecken vermutlich nur „scharf“, aber Mexikaner unterscheiden Chilischoten auch nach fruchtigem, rauchigem, süßlichem oder klarem Geschmack. Bohnen: Die mexikanische Küche kennt eine große Sortenvielfalt von Linsen bis zu Riesenbohnen. Am verbreitetsten ist jedoch die schwarze Bohne. Bohnen findet man in vielen Suppen und Eintopfgerichten. Kleine Bohnensorten werden „refrito“ (gegart und nochmals in Schmalz gebraten) oder „de la olla“ (gekocht, in Brühe) serviert. Tomaten: Unverzichtbarer Bestandteil von Salsas, gegart in Soßen für Fleisch- und Fischgerichte. Tomatillos sehen grünen Tomaten ähnlich, haben aber eine braune, papierartige Schale. Aus ihnen entstehen die scharfen grünen Soßen und Salsas.

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Mit allen Sinnen Demnächst wird es in Brixen öfter heißen... „in die Traube“. Mit einem neuen Logo und einem neuen Erscheinungsbild beginnt der Traubenwirt den Aufbruch in ein neues Erlebnis-Zeitalter. ���������������������

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Die neue Traube, jugendlich, lebensfroh und voller Begeisterung für ihre Gäste, für ihr Essen und ihr Lokal. Hier trifft sich die Brixner Szene – und nicht nur diese – auf einen Teller dampfender Ravioli, auf ein Glas Lagrein und seit Neuestem auf eine schmackhafte Pizza aus dem Holzofen. Sie haben Alltags-Stress? Zum Glück gibt‘s etwas, das sogar noch stärker ist. Sie bekommen es hier und jetzt. Nämlich in der Traube. Genauer: Das Ambiente und die richtigen Leute, um alles hinter sich zu lassen und für einige Stunden völlig abzuschalten. Jeden Freitag gibt es LiveMusik vom Feinsten. In einem solchen Fall müssen die Stühle schon mal weichen, wenn die

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Stimmung in der Traube steigt. Sieben Tage die Woche... viel mehr als ein Brixner Geheimtipp.

Lang, lang ist’s her... Als Gasthaus scheint das Restaurant „Traubenwirt“ seit 1822 auf – zuerst als Buschenschank mit dem Namen „Neuwirt“, und um 1842 mit der heutigen Bezeichnung „Goldene Traube“. Franz von Weißensteiner führte verschiedene Umbauten im Hause aus und gab ihm damit seine heutige Kapazität und zeitnahe Form. Jetzt beginnt für den alten Traubenwirt eine neue Zeit. Unter dem Motto „in die Traube“ freut sich der „Traube-Roman“ ganz besonders auf Sie.


Kulinarische Reise

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Eine Portion Lebenslust, ein Hauch von Mexiko und Südamerika vor der Haustür in Brixen. Schmelztiegel der Gewürze – bunt wie die Menschen im Bufalo ist auch die Küche.

Bufalo ist so farbenfroh und verspielt wie die Köstlichkeiten, die auf hungrige Gäste warten. Auf der Speisekarte stehen saftig gebratene Spare Ribs mit goldgelben Maiskolben oder scharf gewürzte Chicken Wings und natürlich Enchiladas und Tacos. Ein bekanntes Vorurteil, dass die mexikanische Küche nur aus Chili con Carne besteht, wird im Bufalo eindeutig widerlegt. Die Rezepte gehören zu den raffiniertesten und aufwändigsten der Welt und werden im Bufalo par excellence zubereitet.

Jeden Abend Party Das ganz besondere Event zum Chillen: Jeden Mittwoch Abend Studentenpartys mit günstigen Preisen. Am Freitag und Samstag Abend bringt ein DJ die Stimmung bis in die frühen Morgenstunden zum Kochen. Und plötzlich wird die Nacht ganz kurz. Das Bufalo... hier beginnt eine kulinarische Entdeckungsreise.

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info Und hier für alle, die in Kürze die Reise in die mexikanische Küche starten werden, ein kleines kulinarisches Lexikon: Nachos: Tortillachips, belegt und überbacken Tacos: knusprige, U-förmige Maistortillas mit Füllung Fajitas: weiche Weizentortillas mit einer Füllung aus Fleischund Gemüsestreifen und diversen Garnituren Poppers: verschiedenartig gefüllte und ausgebackene Chilischoten Tostadas: flache oder schüsselförmige Maistortilla, verschiedenartig belegt Quesadillas: mit Käse und weiteren Zutaten gefüllte und gebratenene Weizentortillas Flautas: tütenförmig gerollte Tortillas, beliebt als Vorspeise

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Frische hat ein neues Zeichen Das neue Qualitätszeichen hält, was es verspricht: Milch und Milchprodukte aus Südtirol unterliegen strengen Kontrollen, bieten hohe Qualität und sind gentechnikfrei.

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Die Südtiroler Milch präsentiert sich mit dem Qualitätszeichen „Qualität-Südtirol“ nun in einem neuen Kleid. Das Qualitätszeichen garantiert eine sorgfältige Rohstoffauswahl sowie eine verantwortungsbewusste Veredelung. Die Herkunft und Qualitätssorgfalt in der gesamten Wertekette der Milchgewinnung und -herstellung auf Südtirols Höfen und in den Sennereien ist somit nachvollziehbar.

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Strenge Kontrollen Das Qualitätszeichen steht für eine kontrollierte Fütterung, artgerechte Tierhaltung und kontrollierte Tiergesundheit, einer kontrollierten Milchgewinnung sowie Verarbeitung und Veredelung derselben. Milch mit dem Qualitätszeichen stammt von Kühen, die ausschließlich

pflanzliche, gentechnikfreie Futtermittel verzehrt haben. Die Herkunft der Tiere wird überprüft, deren Gesundheit vom Amtstierarzt überwacht. Weiters steht das Qualitätszeichen für eine Kontrolle der Milchqualität und der Milchprodukte. Die veredelten Milchprodukte enthalten nur gentechnikfreie Zusatzstoffe, wurden umweltschonend verarbeitet und unterliegen einer Frischegarantie und Qualitätsüberwachung.

Gentechnikfreie Milch und Milchprodukte Europaweit ist Südtirol die einzige geschlossene Region, die flächendeckend ihre Milch und

Milchprodukte als gentechnikfrei kennzeichnen darf. Südtirol hat mit dem Landesgesetz Nr. 1 vom 22. Jänner 2001 zur Kennzeichnung gentechnikfreier Produkte die gesetzliche Voraussetzung geschaffen, gentechnikfreie Produkte sowie Produkte aus gentechnikfreier Fütterung als solche zu kennzeichnen. Bei den Futtermitteln in der Milchwirtschaft müssen gentechnikfreie Rohstoffe verwendet werden. Antibiotika, Hormone, tierische Abfallstoffe und minderwertige Komponenten sind verboten. Ein dichtes Netz an Kontrollen garantiert Sicherheit.


Wie das Korn, so das Mehl In der Adventszeit glüht so mancher Backofen: Eifrig werden Kekse und Mehlspeisen gebacken. Zum Gelingen braucht es jedoch die richtigen Rohstoffe.

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„Wie das Korn, so das Mehl“, sagt ein bekanntes Sprichwort, in dem sich auch die Qualitätsphilosophie der A. Rieper AG wiederfindet. Das Unternehmen produziert seit dem Jahre 1907 Qualitätsmehle aller Sorten: Weizen- und Vollkornmehl, Bio-, Dinkel- und Roggenmehl sowie Polenta, Weichweizen- und Hartweizengrieß, Nockerlgrieß,

Buchweizenmehl, Musmehl, Gerste und Brotbackmischungen, die in allen Supermärkten und Bäckereien erhältlich sind. Damit die Qualität stimmt, müssen auch die Rohstoffe passen: Die A. Rieper AG verwendet aus diesem Grund nur streng ausgesuchte Rohstoffe der besten Sorten. Die hochwertigen und naturbelassenen Mehle sind frei von jeglichen chemischen Zusatzstoffen, und alle Tiernahrungsmittel sind entsprechend dem Landesgesetz gentechnikfrei und enthalten nur gesunde, unbedenkliche Rohstoffe. Eine eigene Produktentwicklung sorgt für ein Produktsortiment, das den Wünschen der Kunden entspricht und moderne Erkenntnisse der Ernährungswis-

senschaft bei Mensch und Tier berücksichtigt.

Kontrolle im hauseigenen Labor Aber auch Kontrolle ist bei der A. Rieper AG ein wichtiger Qualitätsgarant. So werden alle Rohstoffanlieferungen vor der Verarbeitung im hauseigenen Labor genauestens geprüft. Durchgeführt werden außerdem verschiedene Zwischenprüfungen und Analysen an den Endprodukten. Der gesamte Herstellungsprozess – von der Einlagerung bis hin zur Auslieferung – unterliegt strengsten Hygienevorschriften. Durch die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001/2000 verpflichtet sich die A. Rieper AG zur Einhaltung

international gültiger Qualitätsstandards. Der gelungene Mix aus Tradition und Innovation, jahrzehntelanger Erfahrung und frischem Qualitätsdenken haben die A. Rieper AG zum Marktführer in Südtirol gemacht. Damit ist sie für die nutztierhaltenden Landwirte, die Lebensmittelindustrie, die Bäcker und Konditoren, für Handel, Gastronomie und Haushalte ein kompetenter Partner und den Mitarbeitern ein sicherer Arbeitgeber.

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Backen ist Liebe in ihrer süssesten Form.

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Keine Schnapsidee! Vom bäuerlichen Seelentröster hat sich die Grappa hin zu einem geschmackvollen Genussmittel gemausert.

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Die Grappa ist einzigartig auf der Welt: Es ist das einzige Destillat, das aus den Schalen der Weintrauben gewonnen wird – dem Traubentrester, der bei der Wein- und Mostherstellung anfällt. Nur ein in Italien destillierter Tresterbrand darf dabei die Bezeichnung Grappa tragen.

aromatische Substanzen ab, die sich je nach Rebsorte und Klimabedingungen in Quantität und Beschaffenheit unterschiedlich ausbilden und letztendlich der Grappa ihre unverwechselbare Charakteristik geben.

Was beeinflusst den GrappaGeschmack?

Ob die Wasserbaderhitzung („bagnomaria“) oder die Extraktion mit Wasserdampf („distillazione a vapore“) den richtigen Geschmack aus dem Trester rauskitzelt – darüber streiten sich die Brennmeister. In Südtirol ist die Wasserbaderhitzung am meisten verbreitet. Das augenfälligste Unterscheidungsmerkmal der Grappe ist die Farbe: von wasserklar über zartes bis hin zu kräftigem Braun. Wird eine Grappa im Glas- oder Stahlbehälter gelagert, bleibt sie wasserklar. Lagert sie in Holzfässern, nimmt sie je nach Lagerzeit mehr oder minder intensiv die holztypischen Geschmackskomponenten sowie die Farbe des Holzes an.

Die Kunst des Schnapsbrennens kam im 5. Jahrhundert erstmals nach Italien. Waren es ursprünglich noch sehr primitive Brennmethoden, so ist das heute in Italien gesetzlich vorgeschriebene direkte Destillationsverfahren sehr aufwändig. Doch nicht nur die richtige Destillation sorgt für einen geschmackvollen Grappa – auch die Qualität des Bodens, die Rebsorte, das Klima und die Witterung beeinflussen den Geschmack. Häufig werden die Trester verschiedener Rebsorten gemischt, um eine ganz andere, eigenständige Geschmacksrichtung zu erhalten.

Unverwechselbare Charakteristik Weiters prägt das Klima das Aroma der Grappa. Je sonnenintensiver ein Weinbaugebiet, desto schneller baut sich die Säure in den Trauben ab. Grappe aus den nördlicheren Regionen Italiens sind in der Regel eleganter und feiner als die üppigen Brände des Südens. Hier haben sich die Qualitätsbemühungen der Südtiroler Weinwirtschaft, gepaart mit der auch in Südtirol langen Tradition des Schnapsbrennens, bezahlt gemacht. Den Rest besorgt die Natur: Der Fruchtzuckergehalt der Traube nimmt durch das Zusammenspiel von Sonne, Wasser und Luft kontinuierlich zu. Gleichzeitig lagern sich in der Schale der Trauben 80

Die Destillation

Über den richtigen Umgang mit Grappa Grappa und Spirituosen sind, was ihre Aufbewahrung betrifft, an und für sich anspruchslos, wenn man zwei wichtige Grundsätze beachtet: Erstens sollen sie stehend lagern und zweitens vor Sonnenlicht und Hitze geschützt werden, da sich bei stärkerer Erwärmung Aromastoffe verflüchtigen. Noch ein Wort zum Trinken: Eine Grappa ist ein altbewährtes Heil- und Hausmittel, hilft verdauen und bildet einen angenehmen Ausklang eines Abends. Genießen mit Maß und Ziel, das muss dabei aber immer der oberste Grundsatz sein.


Knackige Äpfel direkt vom Bauern Rund 28.000 Tonnen einheimisches Obst werden jährlich mit viel Professionalität und Einsatz geerntet und gelangen über die Obstgenossenschaft Melix in Brixen direkt zum Konsumenten.

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Mit mehreren Neuerungen kann die Obstgenossenschaft Melix in Brixen aufwarten: Auf den Kunden warten im Herbst nicht nur neue Apfelsorten wie Cameo, Topas oder Rubens, sondern auch weitere hochwertige Obst- und Gemüseprodukte aus heimischer Produktion.

Vom Bauern ins Regal „So viele einheimische Produkte unserer 170 Mitglieder wie möglich in unserem Laden anbieten“, so lautet die Devise der Obstgenossenschaft Melix in Brixen. Jedes einzelne Mitglied wird dabei zu höchsten Qualitätsmerkmalen verpflichtet. „Wir legen auf Qualitätssicherung größten Wert“, bestätigt Hans Gasser, Obmann der Melix Brixen, und kann gleich auf mehrere in der Lebensmittelbranche hochwertige Zertifikationen wie ISO 9001/2000, IFS oder BRC verweisen. Mittlerweile befolgen 95 Prozent der Mitglieder das strenge „EurepGap“-Programm (Europäische Gute Agrarpraxis): „Damit ist uns eine Rückverfolgung jedes nach strengen Richtlinien produzierten Apfels vom Bauern bis ins Regal möglich“, erklärt Obmann Gasser.

Aufwändiges Kontrollprogramm „Jeder Apfel von uns muss für sich Werbung machen“, ist auch Direktor Gerhard Thomaser von der Qualität und Sortenvielfalt der Melix-Produkte überzeugt. Mit Geschmack und Frische will die Obstgenossen-

schaft Melix in Brixen die Konsumenten dauerhaft gewinnen. Ein aufwändiges Prüf- und Kontrollprogramm ermöglicht, dass die einzelnen Apfelsorten genau zum richtigen Zeitpunkt geerntet und entsprechend fachgerecht eingelagert werden. „Dabei achten wir ganz besonders auf den Zucker- und Säuregehalt sowie auf die Knackigkeit des Apfels und den Geschmack als bestimmende Merkmale der jeweiligen Sorten“, betont Thomaser. Dass diese hohen Standards nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch umgesetzt werden, zeigt die Präsentation der einheimischen Produkte im modern gestalteten Verkaufsladen, die von unterschiedlichen Salat- und Gemüsesorten bis zu erlesenen Obst- und Beerenfrüchten reicht. Hier ist die Frische und Qualität bei jedem einzelnen Produkt nicht nur zu sehen, sondern auch zu genießen. „Unsere Ware schmeckt anders, einfach aromatischer“, ist Direktor Thomaser überzeugt. 81


Ein Powerbrot für Groß und Klein Kamutbrot ist ein nährstoffreiches Brot, das Energie und Ausdauer schenkt.

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Foto: Photocase

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Kamut ist ein uralter ägyptischer Hartweizen mit einem sehr hohen Nährwert. Er wird ausschließlich kontrolliert biologisch angebaut und erfüllt damit die heutigen Ansprüche an ein ursprüngliches und naturbelassenes Lebensmittel.

Wertvolle Inhaltsstoffe Im Vergleich zu herkömmlichen Weizensorten liefert das urwüchsige Getreide bis zu 40 Prozent mehr Eiweiß und mehr von den auf die Blutfettwerte günstig wirkenden ungesättigten Fettsäuren. Auch in punkto Mineralstoffe und Spurenelemente enthält Kamut mehr Magnesium, Zink und zellschützendes Selen als ein Durchschnittsweizen. Die leicht verdaulichen Kohlenhydrate machen das Urkorn besonders bekömmlich und sorgen dennoch für eine anhaltende Sättigung. Kamut ist daher ein ideales Lebensmittel für mehr Power im Beruf und in der Freizeit. Nicht nur Sportler und Menschen mit einem Energie beanspruchenden Lebensstil, sondern

besonders Kinder und ältere Menschen profitieren vom leicht verdaulichen und doch lange sättigenden Getreide.

Einzigartiger Geschmack und Frische Kamutbrot und -backwaren zeichnen sich durch einen milden, fast nussig-butterartigen Geschmack und eine leicht sonnengelbe Färbung aus. Kamutbrot hat eine saftige Krume, die eine lockere Konsistenz verleiht und das Brot lange frisch hält. Viele Weizenallergiker haben Kamut als echte Alternative zu herkömmlichem Weizen entdeckt. So zeigten Untersuchungen der International Food Allergy Association (IFAA), dass 70 Prozent der Menschen, die gegenüber Weizen empfindlich sind, kaum oder gar nicht auf Kamut reagieren. All diese positiven Eigenschaften hat Profanters Backstube zum Anlass genommen, um ein Kamutbrot zu erzeugen, das besonders schmackhaft und leicht bekömmlich ist.


Schmackhaftes für jeden Anlass

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Die vielfältigen Gerichte der Pizzeria Mühlbacher Klause stillen jeden Hunger, ob groß oder klein. Wie wär’s mit einem Weihnachtsmenü der besonderen Art?

Schmackhafte Pizzas, ein mehrgängiges Weihnachtsmenü, mexikanische Küche, Fischgerichte am Freitag Abend oder traditionellere Gerichte – die Speisekarte der Pizzeria Mühlbacher Klause bietet für jeden etwas.

Ihr besonderes Weihnachtsmenü Zu Mittag lässt es sich in der gemütlichen Pizzeria besonders preiswert speisen: Ein Mittagsmenü um nur 8 Euro füllt den Magen, die Tagespizza kommt

um 5,40 Euro auf den Teller. Freuen können sich auch all jene, die über Essensgutscheine wie Lunch Time oder Pass Lunch verfügen – die Bons werden in der Pizzeria Mühlbacher Klause gerne gegen ein geschmackvolles Gericht eingetauscht. Vielleicht möchten Sie heuer zu Weihnachten mal etwas ganz Besonderes genießen? Ein mexikanisches Weihnachtsmenü beispielsweise? Wenn ja, dann nichts wie reservieren! Falls während der Feiertage doch etwas Traditionelleres auf den

Tisch kommen sollte, liegen Sie mit der Pizzeria Mühlbacher Klause aber auch richtig. Auf Bestellung erhalten alle Ihre Lieben ein spezielles Weihnachtsmenü, ganz egal, ob großer oder kleiner Familienkreis.

ecke auf den Nachwuchs. Dort können sich die Kleinsten in einer großen Kinderküche die Zeit vertreiben.

Kinderspielecke

Wenn Sie im Winter nicht vor der Tür stehen wollen, um eine Zigarette zu genießen, so ist der Testarossa Club übrigens der ideale Treffpunkt. Hier dürfen die Gäste weiterhin ihrem Glimmstängel frönen – täglich von 17.30 Uhr bis Mitternacht.

Damit den Kleinen nicht langweilig wird und die Großen ohne Gequengel ihr Essen genießen können, wartet in der Pizzeria Mühlbacher Klause eine liebevoll gestaltete Kinderspiel-

Raucherfreundlicher Testarossa Club

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Nachkochen leicht gemacht Traditionelle Südtiroler Gerichte, raffiniert verfeinert und raffiniert einfach zum Nachkochen: Die Rezepte von Tobias Schmalzl, Haubenkoch im „Hotel Elephant“ in Brixen, lassen sich wunderbar auf die eigenen Teller zaubern.

Weihnachten feiern in historischer Atmosphäre D ������������������������������� ���������������������������� ���������������������������������������� ������ ����� �������������� ���� ���������� ���� ���� �������������� ���������������� ��� ����������������� ����� ������������ ����� ������������������� ������������������������������������������ ��������������������������

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Schon seit 1998 prägt der ambitionierte Koch Tobias Schmalzl die exquisite Küche im „Hotel Elephant“. Mit viel Phantasie schlägt er einen Bogen zwischen den Küchentraditionen des Nordens und Südens von Italien. Die traditionell eher deftige Küche Südtirols präsentiert er leicht und frisch mit den saisonalen Zutaten der Region, wogegen sich vor allem seine Fischgerichte mit mediterraner Note zeigen.

Nachkochen oder ins Restaurant? Südtiroler Gerichte, vom Haubenkoch raffiniert verfeinert – die möchte man doch gerne öfters auf dem Teller haben. Kein Problem! Die renom-

mierte Kochbuchautorin und Fotografin Anneliese Kompatscher erstellte gemeinsam mit Tobias Schmalz das praxisnahe Kochbuch „Südtirols Küche, raffiniert einfach“ (Folio-Verlag) – ein Kochbuch, mit dem das Nachkochen auch gelingt. Mit frischen Ideen und Tipps für schönes Anrichten, mit Menüvorschlägen und jeder Menge praktischer Hinweise sowie Weinempfehlungen eines Fachmanns. Das Kochbuch ist eine Bereicherung für jede Küche. Und wenn Sie sich dann doch mal lieber an den gerichteten Tisch setzen und die Kreationen aus erster Hand genießen möchten – Tobias Schmalzl kocht gerne für Sie im „Hotel-Restaurant Elephant“.

Im Hotel-Restaurant Elephant können die Kreationen von Tobias Schmalzl genossen werden.


Die neue Weingalerie in Brixen Ein stilvoller Treffpunkt für Weinliebhaber und Genießer – diese Idee verwirklichten Christian Stampfl, Inhaber der Vinothek Stampfl, und Gabriela Mair am Tinkhof, Hotelfachfrau und Weinliebhaberin.

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„Weingalerie“ – eine gelungene Namensgebung, insbesondere hinsichtlich der gewählten Ausrichtung und Philosophie der Vinothek: Eine Kombination aus einem hochwertigen gastronomischen Angebot, gut sortiertem und abwechslungsreichem Sortiment von Weinen, Destillaten und Delikatessen zum Verkauf sowie einem besonderen Ambiente. Ein Treffpunkt für Weinliebhaber und Genießer, die das Besondere schätzen.

Offener Kamin Gemütliche Sitzecken, ein knisterndes Feuer im Kamin und Steinmauern mit historischem Flair sorgen für die richtige Stimmung, um ein gutes Glas Wein zu genießen und Neues kennen zu lernen. Die abgestimmte Lichtstimmung und ausgewählte Musik tun das ihre, um den passenden Rahmen für den kulinarischen Genuss zu bieten. Klei-

ne Häppchen, regionaltypische Käse- und Wurstspezialitäten sowie abwechslungsreiche und gastronomische Themenabende begleiten das ausgewählte Glas Wein; regelmäßige Verkostungen sowie besondere Events garantieren gesellige Abende in der „Weingalerie“.

Gut sortiertes Weinregal Fachkundige Beratung durch die erfahrenen Inhaber, vielfältige Auswahl und ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis kennzeichnen die „Weingalerie“. Das vorzügliche Weinsortiment beinhaltet schwerpunktmäßig Weine aus Südtirol und Italien aber auch Spitzenweine aus aller Welt. Eine feine Auswahl an Grappa und Destillaten sowie Olivenöl, Balsamico und Delikatessen runden das Angebot ab. Neben dem Detailverkauf können sich Restaurants und Hotels weiterhin auf die bewährte Engros-Lieferung verlassen.

Eröffnung am 24. November Am Donnerstag, 24. November ab 19 Uhr wird in der

Weingalerie drei Mal feierlich angestoßen: auf 40 Jahre Vinothek Stampfl, auf die gelungene Eröffnung und eine weiterhin gepflegte Weinkultur in der Weingalerie. Alle sind herzlich eingeladen. Sie finden die Weingalerie direkt an der Ampel Rosslauf, Einfahrt Weißlahnstraße.

Weingalerie Weißlahnstraße 10 - Brixen Tel. 0472 836 001 www.weingalerie.it 85


Theater & Kabarett

Musik

Fr., 18. November Kannibalen Kabarett mit H.H. Friedrich Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr

Di., 15. November Unterwegs CD-Vorstellung von Stefan Winkler Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr

Mi., 23. November Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation? Theater mit Erika Pluhar und W. Schneyder Forum Brixen, 20 Uhr

Sa., 19. November Cäcilienkonzert der Bürgerkapelle Brixen und des MGV Brixen Forum Brixen, 20 Uhr

25. und 26. November Mein Leben als Fön Kabarett, Comedy, Poetry Slam & PopBalladen Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr

Do., 24. November Lyrics & songs Konzert mit Greetje Bijima Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr

2. und 3. Dezember Ibericus - Nicht alle Wege führen nach Rom Theater mit Alvaro Solar Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr 9. und 10. Dezember Abgefahr’n Roadkabarett des Duos FaberhaftGuth Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr Di., 13. Dezember Enrico IV Theateraufführung in italienischer Sprache Forum Brixen, 20.30 Uhr

Film Mo., 14. November Sturz ins Leere Filmvorführung Forum Brixen, 20.30 Uhr Mi., 16. November The Aviator Abenteuerfilm Jugendzentrum kass, 20 Uhr Mo., 21. November Der Schmetterling Kinderfilm Forum Brixen, 15 Uhr Mi., 23. November Wenn Träume fliegen lernen Romance Jugendzentrum kass, 20 Uhr Mo., 28. November 2046 Filmvorführung Forum Brixen, 20.30 Uhr Mi., 30. November Die Unglaublichen Zeichentrickfilm Jugendzentrum kass, 20 Uhr

Sa., 26. November Adventskonzert Domplatz, 15 und 17 Uhr „und wieder naht der heil’ge Stern“ Alpenländisches Advent- und Weihnachtssingen Brixen, Dom, 18 Uhr So., 27. November Cäcilienkonzert der Musikkapelle Neustift und des Männerchores Neustift Haus Voitsberg Vahrn, 17 Uhr

Do., 1. Dezember Südtirol: ein Zeitrückblick... von der UNO bis zum Paket 1969 Vortrag mit R. Steiniger Cusanus Akademie, 20 Uhr Di., 6. Dezember Das Archiv der Stadtapotheke Brixen 15311931 Buchvorstellung Pharmaziemmuseum Brixen

Kulturverein Brixen Volkshochschule

Do., 15. Dezember Steinbold & Wiss Jazziges Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr „Wie klingt Weihnachten“ Konzert des Unichores Brixen Unigebäude, Aula 2.04, 20 Uhr

Bildungshaus Kloster Neustift

Mi., 7. Dezember Konzert des Haydn-Orchesters Forum Brixen-Bressanone, 20.30 Uhr Sa., 10. Dezember A trash metal & hardcore night Jugendzentrum kass, 20.30 Uhr

Vorträge & Lesungen Do., 17. November Gast im Kinderland Vortrag von Hubertus v. Schoenbeck Unigebäude, Aula 2.04, 20 Uhr Mo., 21. November Pubertät und Elternkrise Vortrag mit Ulrich Eise Saal der Volksbank Brixen, 20 Uhr Do., 24. November Verkehrunfälle im Kindesalter Vortrag & Kurzfilm mit Dr. med. Anna Schwingshackl Saal der Volksbank Brixen, 20 Uhr

Kein Problem! Die Inhalte des vorliegenden Veranstaltungskalenders sind mit dem entsprechenden Bereich des Brixner Internet-Stadtmagazins brixen.net gekoppelt. Vereine und Veranstalter können nach einer Registrierung kostenfrei Hinweise auf ihre Veranstaltungen in den Bereichen Theater, Musik und Sport veröffentlichen. Vor Drucklegung des „Brixner“ werden die Inhalte aus brixen.net für die Seite „Tipps & Events“ übernommen. Wer diesen Service in Anspruch nehmen möchte, kann sich beim Projektleiter Oskar Zingerle nähere Informationen einholen: Telefon 0472 060200, e-mail: oskar.zingerle@brixmedia.it

Sonstiges Fr., 25. November Eröffnung des Weihnachtsmarktes Domplatz, 17 Uhr 26. und 27. November Spielemesse im Jugendhaus Kassianeum Weitere Infos unter www.juze.it Jugendzentrum kass, ab 9 Uhr Mo., 5. Dezember Nikolaus- und Krampusumzug Brixen, 17 Uhr 13. bis 16. Dezember Internationale FIS-Woche Herren Slalom- und Riesenslalom-Rennen Plose, Skigebiet

weiterbildung 19. November Mit Speckstein gestalten Dosen, Figuren, Gebrauchsgegenstände – fast alles lässt sich aus dem vielseitigen „Wunderstein“ herstellen. ab 18. bzw. 25. November Buchhaltung – Grundkurs und Aufbaukurs ab 30. November Die neue deutsche Rechtschreibung 1. Dezember Praktische Übungen: Erste Hilfe im Kindesalter ab 7. Dezember Malen mit Acryl und Wachs

Veranstaltungen selbst veröffentlichen?

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Di., 29. November „Brüchige Ufer“ Helene Flöss liest aus ihrem neuesten Roman Dekadenz Anreiterkeller, 20.30 Uhr

Info: Tel. 0472 836424 E-Mail: info@kulturverein.it

25. und 26. November Verborgene Geheimnisse – was Tierspuren erzählen 26. November In die Stille gehen – zur Ruhe kommen 24. und 25. November Rhetorik – Techniken der Kreativität 1. und 2. Dezember Powerpoint-Präsentationen 9. und 10. Dezember Digitale Photographie und Photoshop

Info: Tel. 0472 835588 E-Mail: bildungshaus@kloster-neustift.it

KVW-Bildungshaus St. Georg ab 23. November diezis – die Zisterne im Advent 24. November Business Feng Shui 26. und 27. November Heilmeditation 2. bis 4. Dezember Auf der Suche nach Liebe und Glück

Infos: 0472 833450 E-Mail: bildungshaus.sarns@kvw.org

Jukas 1. und 2. Dezember Fifty ways to kill a project oder: Keine Nachhaltigkeit ohne Projektmanagement

2. bis 4. Dezember Die Kristallkugel Ein schamanistisches Märchen; MärchenTanz-Seminar 3. Dezember Zaubereien aus Papier Origami-Workshop für Kinder und Eltern ab 6. Dezember Die Kunst des Sprechens Lehrgang Stimm- und Sprechtraining 10. und 11. Dezember Gelungene Kommunikation in der Familie Elternseminar

Infos: Tel. 0472 279999 E-Mail: bildung@jukas.net

KVW Bildungsreferat Bezirk Brixen 12. November NLP Schnupperseminar 17. November – 1. Dezember Internet und E-Mail 21. und 29. November GEN-iale Lebensmittel Mahlzeit – wissen Sie, was täglich auf Ihren Tellern kommt? 3. Dezember Computerkurs: Ein- und Verkaufen mit eBay 9. Dezember Konflikte – na und? Positiver Umgang mit Konflikten 16. Dezember Computerkurs: Digitale Fotografie

Infos: Tel. 0472 836060 E-Mail: bezirk.brixen@kvw.org

Schulzentrum Salern ab 9. Jänner Tiergesundheit Grundkurs ab 11. Jänner Tiergesundheit Aufbaukurs 16. Jänner Repertorisieren beim Menschen 18. bis 20. Jänner Aufbaukurs Milchverarbeitung

Infos: Tel. 0472 833711




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