Brixner 201 - Oktober 2006

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Jahrgang 17 · September 2006

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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EXTRA

Investitionsstopp im Skigebiet Plose

Ungewisse Zukunft BRIXEN

„Mehr Sicherheit für Kinder auf dem Schulweg“ fordert die Brixnerin Annelies Tschaffert

PORTRAIT

Wissensreicher Schütze und engagierter Politiker: Luis Zingerle

KULTURPOLITIK

Wohin soll sich Brixen kulturell entwickeln? Albert Pürgstaller gibt Auskunft

SSV BRIXEN FUSSBALL Sektionsleiter Gernot Wachtler startet mit neuen Zielen in die Fußballsaison


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Editorial

Politik & Gesellschaft

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Menschen & Meinungen

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X | Portrait: XXX X | XXX

Kunst & Kultur

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Freizeit & Sport

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Wirtschaft & Umwelt X | Thema: XXX X | XXX

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Ins Schwarze getroffen Es freut mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass unser neues Layout sehr gut angekommen ist. Ich habe unzählige E-Mails bekommen, und auch aus persönlichen Gesprächen mit vielen Freunden haben wir den Eindruck bekommen, ins Schwarze getroffen zu haben. Vielen Dank für die positiven Rückmeldungen. Eine Mail stammte allerdings von einer verärgerten Leserin: Ihr Sohn war auf dem Titelbild erkennbar, bei dem es um Lärm und Vandalismus im Fischzuchtweg ging, und sie sagte, dass er damit eventuell mit kriminellen Handlungen in Verbindung gebracht werden könnte. Ich darf dies dementieren: Das Titelbild ist um 3.30 Uhr geschossen worden, und keiner der auf diesem Foto dargestellten Personen ist unseren Redakteuren negativ aufgefallen. Wer den Bericht von Doris Brunner aufmerksam gelesen hat, hat ohnehin erkannt, dass der Großteil der Jugendlichen sich vollkommen korrekt verhält, und es ist eigentlich schade, dass einige wenige Randalierer das Image einer ganzen Generation zerstören. Vielleicht sollten nicht nur die Anrainer und Ordnungskräfte, sondern auch die anwesenden Jugendlichen ihre destruktiven Kollegen zur Ordnung mahnen. Das „Abenteuer“ um das Grüne Mitteilungsblatt, von dem einige Tausend im Müllcontainer gelandet sind, lässt uns aufhorchen. Sollte Ihr „Brixner“ plötzlich nicht mehr oder viel zu spät eintreffen, dann bitten wir um Benachrichtigung. Wir werden jede Reklamation dem Brixner Postamt weiterleiten.

Ihr Willy Vontavon

Abo-Service Sie können ein Abonnement für die Zeitschrift „Brixner“ entweder über die Zusendung dieses Abschnittes oder bequem per E-Mail vornehmen: abo@brixner.info Abonnementpreise: z Gemeinden Brixen, Vahrn, Natz-Schabs, Lüsen, Mühlbach, Rodeneck, Klausen: Der Preis des Jahresabonnements beträgt 1 Euro, zahlbar jeweils bis 31. März im Rahmen der jährlichen Abo-Aktion z Restliches Staatsgebiet: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 19 Euro, zahlbar im Voraus z Ausland: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 50 Euro, zahlbar in Vorauskasse ❏ Ich bin bereits Abonnent, aber meine Adresse hat sich geändert. Mein Abo-Code ______________________

❏ JA, ich möchte den „Brixner“ an folgende Adresse zugestellt bekommen: Vorname, Nachname _________________________________________________ Adresse __________________________________________________________ PLZ, Ort ____________________________________

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Die Bezahlung der Abo-Gebühr erfolgt an: ❏ Südtiroler Volksbank: BBAN X 05856 58220 070570164004 ❏ Südtiroler Sparkasse: BBAN T 06045 58220 000000855000 ❏ Raiffeisenkasse Eisacktal: BBAN A 08307 58221 000300005452 ❏ BancoPosta: BBAN V 07601 11600 000042779405

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Politik & Gesellschaft

KINDER IM VERKEHR

Sicherer Schulweg Unter dem Motto „Mehr Sicherheit für Kinder auf dem Schulweg“ kämpft die Brixner Kauffrau Annelies Tschaffert in einer arbeitsintensiven Einzelaktion für die Entschärfung von Gefahrenstellen auf den Brixner Schulwegen. Im Stadtrat fand sie Fürsprecher.

A

ngst vor einer Prüfung, Streit mit der besten Freundin oder die Vorfreude auf das Völkerballspiel in der Turnstunde – Kinder haben alles Mögliche im Kopf, wenn sie sich auf den Weg zur Schule machen. Auf Gefahrensituationen reagieren Kinder meist anders als Erwachsene: Sie sind unvorsichtiger, ihre Reaktionen sind langsamer. Und: Sie sind die schwächsten und kleinsten Teilnehmer im Straßenverkehr und werden deshalb von den anderen Verkehrsteilnehmern gern übersehen.

Der Brixner Kauffrau Annelies

Tschaffert wurde erst bewusst, welche Risiken ihre Kinder Tag für Tag in Kauf nehmen, als sie ihre Tochter vor zwei Jahren von ihrer Wohnung am Maria-Hueber-Platz in die Schule begleitete, die sich in der Dantestraße befindet. Auf der Kreuzung im Bereich der Universität von Padua, kurz nach dem Hotel Elephant, wäre ein anderer Schüler auf dem Fahrrad beim Einbiegen um ein Haar von einem Auto erfasst worden. „Es ist Gott sei Dank nichts passiert, aber ich bin sehr erschrocken“, erinnert sich Tschaffert. Dieses Erlebnis hat bei ihr einen Impuls ausgelöst, der sie dazu bewog, grundsätzlich über die Sicherheit der Brixner Schulwege nachzudenken. Damit befindet sie sich in bester Gesellschaft: Viele Eltern sind offensichtlich der Meinung, dass die Sicherheit ihrer Sprösslinge

auf dem Schulweg mangelhaft sei – ansonsten würden sie die Kinder wohl nicht in so großer Anzahl im Auto zur Schule begleiten. Dass es wirklich viele sind, beweist der tägliche Stau, der am Morgen zu jedem Schulbeginn im September katastrophal wird und erst im Juni wieder nachlässt. Annelies Tschaffert kontaktierte vor zwei Jahren die damals zuständige Stadträtin, die auch prompt versprach, Aktionen zu setzen. Unterstrichen wurde das Problem an einem Elternabend, an dem die Stadträtin anwesend war. Man forderte sämtliche Elternvertreter auf, den jeweiligen Schulweg ihrer Kinder nach Gefahrenstellen zu durchforsten und diese Informationen gebündelt an die Gemeinde weiterzugeben.

meister schien mir sensibler auf diese Problematik zu sein“, sagt Tschaffert. Gemeinsam mit dem Stadtrat – für die Schulwege sind sowohl Magdalena Amhof und Paula Bacher Marcenich als auch Gianlorenzo Pedron zuständig – rief man die Aktion „Mehr Sicherheit für Kinder auf dem Schulweg“ ins Leben. De fakto allerdings besteht das entsprechende Komitee – wenn auch die politische Unterstützung und die tatkräftige Mithilfe interessierter Eltern unleugbar ist, „nur aus mir – das ist mein persönliches Anliegen, das ich weiterbringen möchte“, sagt Tschaffert.

Der erste Schritt der Aktion ist inzwischen fast abgeschlossen. Es galt, noch einmal die Gefahrenstellen zu erfassen und

„Es gibt noch Stellen, die gefährlich sind, und diese müssen unbedingt beseitigt werden““_Annelies Tschaffert „Die alte Gemeindeverwal- sämtliche Schulwege abzugetung hat zwar viele Verspre- hen. Tschaffert tat dies gemeinchungen gemacht, Konkretes ist aber leider nicht viel geschehen“, sagt Tschaffert, weshalb die engagierte Brixnerin nach den Gemeinderatswahlen und nach der Ernennung der neuen Stadtregierung wiederum zum Angriff blies. „Der neue Bürger-

sam mit interessierten Eltern aus sämtlichen Ortsteilen – auch der Fraktionen. „Gerade in den Fraktionen haben wir einige äußerst kritische Punkte gefunden, die mit wenig Mittel entschärft werden können“, erklärt sie. Zum Beispiel Albeins: Der

Schulausgang der Grundschule mündet direkt an der Straße. Vor dem Gebäude befindet sich eine Holzbrücke, die „im Winter recht rutschig ist.“ Wenn zum Schulschluss ein Rudel Kinder ins Freie stürmt und gleichzeitig ein Auto flott um die Kurve kommt, sei eine Katastrophe vorprogrammiert. „Ein liegender Polizist vor und nach der Brücke würde Autofahrer zu gemäßigterem Fahren zwingen“, sagt Tschaffert – das Risiko eines Unfalls wäre mit wenigen Mitteln minimiert. Oder St. Andrä: Die Überquerung der Plosestraße ist nach einer Schulmesse „gefährlich, weil es hier einen toten Punkt gibt“, warnt Tschaffert. Die überquerenden Schüler seien erst im letzten Augenblick für den Autofahrer sichtbar.

Gefahrenstellen gibt es aber

auch in der Stadt, vor allem längs der Hauptstraße. Während man die Querung der Haupt-


DER TÄGLICHE ÜBERLEBENSKAMPF: Schlecht geparkte Autos zwingen Schulkinder häufig zu riskanten Ausweich­ manövern

Annelies Tschaffert: „Weitere Hinweise sind willkommen“ straße zumindest im Bereich der Bahnhofstraße durch die Unterführung entschärft hat, zwingen rücksichtslose Autofahrer durch das Zuparken von Gehsteigen jene Schulkinder, die von der Feldthurner Straße in die Bahnhofstraße einbiegen, immer wieder, auf die Fahr-

bahn auszuweichen – wo sie auf Tuchfühlung mit den Autos gehen. „Es ist ein Wunder, dass es hier noch keine Unfälle gegeben hat“, sagt Tschaffert, die vor allem auch den praktisch nicht existierenden Gehsteig an der westlichen Seite der VittorioVeneto-Straße kritisiert, wo Fußgänger auf demselben Level wie die Autos sind – teilweise nur durch fragile Steher abgegrenzt. „Weicht ein Auto hier einem plötzlichen Hindernis aus, kann es zu gefährlichen Situationen kommen“, warnt sie. „Der Gehweg an der Vittorio-Veneto-Straße im Bereich des Cafè Zentral ist gemeingefährlich“, ärgert sich auch eine Anrainerin.

Sicherheit auf dem Schulweg ist übrigens weltweit ein

Thema, wie eine rasche Recherche im Internet zeigt. Es gibt kaum eine Gemeinde, die nicht versucht, das Problem in den Griff zu bekommen. Vorbildlich ist zum Beispiel die Stadt Wien,

Fokus Tipps zum sicheren Schulweg Erstklässler müssen ihren Schulweg gut kennen lernen, bevor der Ernst des Lebens beginnt. Die Sicherheit sollte bei der Wahl der richtigen Strecke an erster Stelle stehen. Wichtig ist, dass Kinder auf dem Schulweg möglichst wenig Straßen und Ausfahrten überqueren müssen. Gerade das richtige Verhalten an Ampeln und Zebrastreifen müssen Kinder trainieren. Nicht zu unterschätzen: Da Kinder Verhalten größtenteils durch Nachahmung lernen, ist die Vorbildfunktion der Eltern auf der Straße besonders wichtig. Und wenn Mama oder Papa hin und wieder mal bei Rot über die Ampel huschen, wird sich das Kind womöglich daran erinnern, wenn es selbst in Eile ist. Grundschulkinder können jedoch Geschwindigkeiten und

Entfernungen noch nicht so sicher abschätzen wie Erwachsene. Müssen Kinder eine Straße ohne Ampel überqueren, sollten sie deshalb auf jeden Fall lieber länger abwarten, als schnell durch eine Lücke hindurch zu laufen. An ihren ersten Schultagen gehen ABC-Schützen am sichersten mit Mama oder Papa zu Schule. Aber meist fordern die Kinder schnell mehr Selbstständigkeit. Alleine sollten sie sich jedoch erst auf den Weg machen, wenn sie Strecke und Verkehrsverhältnisse genau kennen. Kleiner Trick für Eltern, die sich nicht ganz sicher sind: Sie können ihr Kind einmal vor ihnen aus dem Haus gehen lassen und ihm mit etwas Abstand folgen. So können sie überprüfen, wie sicher ihr Kind auf seinem Schulweg ist. Machen Sie Ihrem Sprössling aber keine Angst vor dem Straßenverkehr, denn Angst macht unsicher.


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Politik & Gesellschaft

die vor vier Jahren für jede Schule einen „Plan der sicheren Schulwege“ mit Einzeichnung der jeweiligen Gefahrenpunkte und den entsprechenden Tipps im Internet gespeichert hat; die Eltern können die Pläne herunterladen, ausdrucken und gemeinsam mit ihren Kindern den idealen Weg bestimmen. Grundsätzlich rät man in Wien: Man sollte nicht den kürzesten Schulweg nehmen, sondern den sichersten. Manchmal sei es sinnvoll, den etwas längeren Weg in Kauf zu nehmen, weil man – zum Beispiel durch eine Unterführung – die gefährliche Überquerung einer Fahrbahn vermeiden kann. Diesen Tipp kann man unbedingt auch auf Brixen übertragen.

ideale Bedingungen: Die Fußgängerzone der Altstadt bildet – abgesehen von den trotzdem verkehrenden Fahrzeugen – ein nahezu optimales Fahrradwegenetz, und die zwei Eisackuferwege verbinden auf ebenfalls optimalem Weg den Norden mit dem Süden der Stadt – mit direkter Anbindung zur Schulzone am Fischzuchtweg, die an die tausend Schüler beherbergt. Die Anbindung der Schulzone in der Dantestraße – jeden Tag Ziel von 1.600 Schülern – weist hingegen einige Mängel auf, wie Tschaffert herausgefunden hat. An einigen Schlüsselstellen in der Stadt regeln Schülerlotsen den Verkehr und sorgen für eine sichere Überquerung der Fahrbahn. „Trotzdem gibt es eben

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Annelies Tschaffert im Gespräch mit Stadträtin Paula Bacher Marcenich

Ein wichtiges Thema ist die

selbständige Anfahrt der Schüler mit dem Fahrrad – für die meisten Kinder ist diese Alternative äußerst verlockend. Eine Studie aus Deutschland mahnt allerdings zur Vorsicht: Nach übereinstimmender Ansicht vieler Verkehrsfachleute sollten Grundschüler nur dann mit dem Rad in die Schule fahren, wenn sie die Schule auf Radwegen oder Gehsteigen erreichen können. Das Radfahren im Straßenverkehr überfordere besonders jüngere Kinder, da sie so vieles gleichzeitig machen müssen: treten, lenken, Balance halten und dabei immer den Straßenverkehr im Auge behalten und die Verkehrsregeln beachten. Allerdings bietet Brixen zumindest für jene Kinder, die im Talkessel wohnen, annähernd

noch Stellen, die gefährlich sind, und diese müssen unbedingt beseitigt werden“, gibt sich Annelies Tschaffert kämpferisch. Dabei rennt sie scheinbar im Stadtrat offene Türen ein. Paula Bacher Marcenich erklärte dem „Brixner“ gegenüber, dass Tschafferts Initiative „sehr lobenswert“ sei und dass sie die volle Unterstützung des Bürgermeisters und des gesamten Stadtrats habe. Im Rahmen eines bereits stattgefundenen Zeichenwettbewerbs in den Schulen werde man zum Beispiel eruieren, welche die zehn gefährlichsten Stellen im Gemeindegebiet sind; die gefährlichste will man „sofort angehen“ und dann Schritt für Schritt „die Probleme lösen“. Allerdings: „Wunder können wir keine erwirken“, denn den absolut sicheren Schulweg werde es wohl nie geben.

Diese Aussage geht konform

mit der Meinung vieler Exper-


sie im Alltag, im Straßenverkehr und später im Erwachsenenleben damit besser umgehen können“. Dessen ist sich auch Annelies Tschaffert bewusst, die auf keinen Fall den Anschein einer hysterischen und sicherheitsfanatischen Glucke wecken möchte. „Dutzende Gespräche mit Eltern haben gezeigt, dass es ihnen nicht um überzogene Für-

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schließlich gehe es „um die Gesundheit und um das Wohlergehen unserer Kinder“. mailto:willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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sorge geht, sondern um eklatante Fälle von riskanten Stellen, die die Gemeinde eben entschärfen muss“. In einigen Tagen werde sie dem Stadtrat das Ergebnis ihrer „Recherche“ übergeben – und danach trachten, ob und wann man auf ihre Hinweise konkret eingehen wird. Ihr „Kampf“ ist indes nicht zu Ende: „Weitere Hinweise von Eltern sind willkommen“, denn

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ten: Eine Reduktion der Gefahrenstellen sei enorm wichtig, aber auch die Erziehung zur Vorsicht im Straßenverkehr darf nicht unterschätzt werden. „Der tägliche Weg zur Schule ist wie ein Training fürs Leben“, heißt es zum Beispiel sinngemäß in einer Studie des ÖAMTC in Österreich: „Nur wenn Kinder mit spielerischer Selbstverständlichkeit Sicherheit lernen, werden

Im Bereich der VittorioVeneto-Straße gibt es mehrere gefährliche Stellen

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BRIXEN - RODENECK

Politik & Gesellschaft

Generalprobe fürs Leben Das Therapiezentrum für Abhängigkeiten und psychosomatische Störungen Bad Bach­ gart wurde vor fünf Jahren eröffnet. Einblicke in die Entwicklung des Hauses, dessen Therapiekonzept und Notwendigkeit.

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ährend bei körperlichen Beschwerden der Gang zum Arzt selbstverständlich ist, fällt es Menschen mit psychischen und psychosomatischen Problemen oder Abhängigkeitsproblematiken oft schwer, Hilfe in Anspruch zu nehmen: Die Angst vor Vorurteilen, Nichtverstandenwerden und Stigmatisierung ist manches Mal eine Hemmschwelle auf dem Weg zur Therapie.

Bad Bachgart, ein idyllisch gelegener Gebäudekomplex

unterhalb von Rodeneck, war bereits Anfang des 20. Jahrhunderts eine Heilanstalt. Vor fünf Jahren wurde hier ein Therapiezentrum für Abhängigkeitserkrankungen – mit Ausnahme der Abhängigkeit von illegalen Substanzen – eröffnet, das Patienten aus Südtirol, aber auch von außerhalb der Landesgrenzen, aufnimmt. Die ursprüngliche

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Idee, einen Teil des Hauses als Weiterbildungszentrum für das Gesundheitspersonal zu nutzen, wurde im Jahr 2003 abgeändert: Mit Weitblick auf zukünftige Entwicklungen errichtete man stattdessen eine zweite klinische Abteilung, jene für Psychosomatik und Psychotherapie. Südtiroler Patienten mussten nun nicht mehr nach Österreich oder Bayern zur Therapie, sondern erhielten einen stationären The-

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Bad Bachgart bietet 65 Therapieplätze für Patienten mit Abhängigkeitserkrankungen oder psychosomatischen Störungen

rapieplatz im Lande. Derzeit stehen in Bad Bachgart insgesamt 65 Therapieplätze zur Verfügung. Die Direktion liegt in den Händen des Psychologen und Psychotherapeuten Helmut Zingerle, die ärztliche Leitung obliegt

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im Bereich Abhängigkeiten dem Primar Gianfranco Deblasi und im Bereich Psychosomatik dem Sanitätsdirektor Karl Lintner. Bad Bachgart, eine Einrichtung des Sanitätsbetriebes Brixen, ergänzt somit die bestehenden ambulanten oder im Akutfall notwendigen Behandlungsmöglichkeiten: Hier erfahren Menschen mit Suchtproblemen oder psychosomatischen Störungen in Zusammenarbeit mit den vielen anderen Diensten oder Selbsthilfegruppen eine spezialisierte Behandlung.

„Das Therapiekonzept, das

dieses Haus prägt, gründet sich ganz wesentlich auf die Gemeinschaft, sowohl auf jene der Patienten untereinander, als auch von Patienten und Therapeuten“, schildert Helmut Zingerle die zentrale Philosophie des Hauses. Die anfängliche Kritik, dass in Bad Bachgart beide Abteilungen gemeinsam untergebracht und die Patienten in Gemeinschaft beraten, begleitet und betreut werden, ist längst verstummt. Erneut Gesundheit erringen und das Leid lindern, Problemlösefähigkeiten entwi-

Direktor Helmut Zingerle: „Wir würden uns wünschen, dass die Patienten früher kommen ckeln, Zusammenhänge von Lebensgeschichte und bestehenden Problemen erkennen und daraus eine Änderung des Lebensstils ableiten, sind die wichtigsten übergeordneten Therapieziele. „Eine Heilung kann nicht immer erreicht werden“, erklärt Helmut Zingerle, „aber eine Linderung des Leidens schon.“ Bad Bachgart versteht sich nicht nur als bloße Behandlungseinrichtung, sondern im um-

fassenderen Sinn als Gesundheitszentrum, in dem Medizin, Gesundheitspsychologie, Psychotherapie und Lebensstilmedizin zu einer Einheit zusammenfließen. Die therapeutische Gemeinschaft ist eine Lehr- und Lerngemeinschaft, in der sich jeder Einzelne für die eigene Gesundheit sowie jene der anderen verantwortlich fühlt. Da auch die Angehörigen mit betroffen sind und Unterstützung benötigen, werden diese in den therapeutischen Prozess mit eingebunden.

Vielfalt, Hilfe zur Selbsthilfe und Gemeinschaft sind die herausragenden Eigenschaften des Therapiezentrums. In Bad Bachgart setzt sich die individuelle Therapie aus einer Reihe von Bausteinen zusammen: Ein Bezugstherapeut klärt mit dem Patienten die Therapieziele ab und erstellt den Therapieplan. Neben der Einzel- und Gruppentherapie stehen dem Patienten eine Fülle von therapeutischen Methoden offen, die die vielen Ebenen und Kommunikationsmöglichkeiten des Menschen ansprechen: In einem eigenen Trakt

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befinden sich lichte Räume für die Beschäftigungstherapie, wo innere Konflikte in Ton geformt, in Holz gehauen oder gemalt werden können. In den Boxen des Reitstalles stehen Pferde fürs Therapeutische Reiten bereit; im Bewegungsraum werden Tanzund Bewegungstherapie sowie eine Vielfalt von Entspannungsmöglichkeiten oder sportlichen Tätigkeiten durchgeführt. Von der Aufnahme bis zur Entlassung ist auch eine umfassende medizinische Betreuung und, wenn notwendig, eine begleitende medikamentöse Therapie gewährleistet. Weitere Therapiebausteine sind unter anderem die psychologischen Trainings sowie das Sozial- und Aktivitätstraining, bei dem praxisnahe Tätigkeiten wie beispielsweise das Kellnern im hausinternen Café erprobt werden können. Bad Bachgart erlaubt das Ausprobieren neuer Verhaltensmuster und das Üben von Lösungen in einem geschützten Rahmen. Damit sich das „Käseglocken-Syndrom“ nicht manifestiert, werden die Patienten am Wochenende öfters nach Hause entlassen, um auch in einem ungeschützten

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Über 1.900 Patienten kamen

seit der Eröffnung des Therapiezentrums im Sommer 2001 zu einem Erstgespräch nach Bad Bachgart, 1.503 von ihnen wurden stationär aufgenommen. Allein in den drei Jahren des Bestehens der psychosomatischen Abteilung wurden 580 Patienten mit affektiven Störungen wie verschiedene Formen der depressiven Erkrankung, Angstund Zwangsstörungen sowie Essstörungen betreut. Im Bereich Abhängigkeiten steht die Alkoholabhängigkeit an erster Stelle, gefolgt von der Medikamentenabhängigkeit. Auffällig ist dabei die Geschlechterverteilung: Im Bereich Psychosomatik sind 75 Prozent der Patienten Frauen und 25 Prozent Männer, im Bereich der Abhängigkeiten dagegen 69 Prozent Männer und 31 Prozent Frauen. Salopp formuliert, flüchten Frauen eher in depressives Verhalten oder Essstörungen, Männer hingegen tätigen den Griff zur Flasche. Gesellschaftliche Normen und soziale Kontrollmaßnahmen mögen hier mit hereinspielen: „Eine Frau, die offen Bier in der Gaststube trinkt, war lange Zeit nicht denkbar“, meint Helmut Zingerle. Die gesellschaftlichen Normalitäten im Weinland Südtirol beeinflussen bei der Alkoholabhängigkeit wohl auch den überdurchschnittlich späten Schritt hin zur Therapie. Während im psycho-

somatischen Bereich das durchschnittliche Alter der Patienten zwischen 40 und 42 Jahren liegt und damit den internationalen Vergleichswerten entspricht, so ist im Suchtbereich das Durchschnittsalter sechs Jahre über jenem der anderen europäischen Kliniken: In Bad Bachgart sind die Patienten zwischen 47 und 49. „Wir würden uns wünschen, dass die Betroffenen früher zu uns kommen“, meint Helmut Zingerle. Wenn die Sucht bereits

– dem noch viele Schritte folgen müssen. „Die Erfahrung zeigt uns, dass Patienten, die sich auf eine langfristige ambulante Nachbehandlung einlassen, ihre Problematiken deutlich erfolgreicher bewältigen“, erklärt Helmut Zingerle. Eine erfolgreiche Behandlung einer Suchterkrankung umfasst mindestens zwei Jahre; ähnliches gilt auch für andere psychische und psychosomatische Beschwerden. Somit wird ein Großteil der Patienten

„Psychotherapie ist nicht der Ersatz, sondern manchmal eine Generalprobe für das andere Leben“_Irvin D. Yalom, amerikanischer Psychoanalytiker seit Jahren zum Alltag geworden ist, die damit verbundenen Störungen chronifiziert und die verschiedensten Krankheitsfolgen ausgeprägter sind, kann sich der Gang zur Therapie und die Therapie selbst schwieriger gestalten. Da von den Betroffenen oft ein langer Leidensweg in Kauf genommen und erst sehr spät fachkundige Hilfe gesucht wird, versucht Bad Bachgart mit Öffentlichkeitsarbeit und Informationsveranstaltungen, den unterschiedlichen Zielgruppen Wissen zu vermitteln sowie Verständnis für die verschiedenen Krankheitsbilder und deren Behandlung in der Bevölkerung zu fördern.

Die stationäre Therapie in Bad Bachgart dauert im Durchschnitt zwischen sechs und acht Wochen. Sie ist ein wichtiger Schritt hin zum „anderen“ Leben

von Bad Bachgart in den ambulanten Diensten weiter betreut, für einen Teil wird auch eine vorübergehende Nachbehandlung im Therapiezentrum angeboten. „Psychotherapie ist nicht der Ersatz, sondern manchmal eine Generalprobe für das andere Leben“ – dieser Ausspruch des amerikanischen Psychoanalytikers Irvin D. Yalom begleitet das Vorwort der neu erschienenen Informationsbroschüre des Therapiezentrums. So gesehen ist Bad Bachgart die Probebühne, auf der mit Hilfe von Regieanweisungen improvisiert, experimentiert, Neues erschaffen und eingeübt werden kann, damit die Premiere vor Publikum gelingen möge. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

MÜHLBACH

Flickwerk in der Dorfgasse Vor rund zehn Jahren wurde die Dorfgasse von Mühlbach saniert. Im Laufe der Jahre wurde die Pflasterung jedoch teilweise stark beschädigt, Löcher werden mit hässlichem Asphalt geflickt. Muss die sanierte Straße jetzt erneut saniert werden?

W

neu verabschiedete Verkehrsordinanz übernommen. „Leider gibt es auch hier wieder das leidige Problem, dass zu wenig kontrolliert wurde“, erklärt uns der für Straßen zuständige Gemeindereferent Egon Daporta. „Zurzeit hat die Gemeinde nicht die Absicht, die Schäden zu beheben“, so Daporta. Wenn, dann müsse man im nächsten Jahr schauen, ob entsprechende Mittel im Haushalt zweckgebunden werden können. Weil bisher keine Reparaturen vorgenommen wurden, kommt nun ein großer Brocken daher, den die Gemeinde finanziell auch nicht so ohne weiteres zu schlucken in der Lage ist. „Sinnvoller wäre in jedem Fall, entstandene Bruchstellen sofort zu reparieren“, gibt Daporta zu bedenken. „Auf diese Weise würden sich die Kosten aufteilen und wären leichter zu bewältigen.“

irklich erleichtert waren die Mühlbacher, als die Katharina-Lanz-Straße vor zehn Jahren nach jahrelangen Arbeiten zur Verlegung von Kanalisation und Elektroleitungen nach Jahren des Asphaltbelags endlich wieder in ihrem ursprünglichen Glanz mit Natursteinen gepflastert erstrahlte. Heute weist vor allem die mit Steinplatten verlegte Mittelrinne zahlreiche Beschädigungen auf. Der Hauptverursacher für die Schäden sind laut dem damaligen Bauleiter Architekt Josef Rieder weniger die Lieferanten-LKWs des Einzelhandels als viel mehr die schweren Baumaschinen, die in den letzten Jahren über den Belag gefahren sind. Außerdem seien die meisten Öffnungen nur mehr schlecht verschlossen worden.

Durch die Grabungsarbeiten für die Verlegung der

Infrastrukturen ist das Erdreich in der Katharina-Lanz-Straße gelockert worden. Die notwendigen Jahre, damit sich der Untergrund setzen und verdichten kann, wollte man nicht abwarten, und so entschied sich die Gemeindeverwaltung mit den Planern, die Pflastersteine auf ein so genanntes Sand-ZementBett zu verlegen. „Hätte man nur auf Sand gepflastert, wären die Setzungen des Erdreiches an der Oberfläche sichtbar und die Straße zu einer Hügellandschaft geworden“, so Architekt Rieder. Nachteil der Zement-Variante ist allerdings, dass die Pflastersteine dem Druck von Fahrzeugen nicht nachgeben und somit die Decke aus Beton und Steinen irgendwann bricht. Ist dies erst einmal passiert, dringt Wasser in die entstandenen Risse, spült den Untergrund aus, und das Loch wird immer tiefer. Auch ist im Zuge der Dorfsanierung die Schließung der Ka12

Wie weitere Schäden an der

Vor allem die mit Steinplatten verlegte Mittelrinne der Katharina-Lanz-Straße ist an vielen Stellen beschädigt und wurde mit Asphalt geflickt

Schwerfahrzeuges nämlich in demselben Maß zur Beschädigung der Straße bei wie 1.000 PKWs.

Nach Fertigstellung der Satharina-Lanz-Straße für den Verkehr vorgesehen worden. Nach nur kurzer Zeit wurde dieses Verbot nach Protest der Kaufleute aufgehoben. PKWs dürften zur Beschädigung des Pflasterbelages jedoch ohnehin nur unwesentlich beitragen. Laut Aussagen eines Fachmannes trage die Last eines einzigen

nierung war man sich des Problems mit den Schwerfahrzeugen bewusst und hat deshalb die Katharina-Lanz-Straße für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht über 15 Tonnen gesperrt. Ebenfalls müssen diese Fahrzeuge mit Gummireifen versehen sein und dürfen keine Differenzialsperre haben. Dieses Verbot wurde auch in die heuer

Katharina-Lanz-Straße nach einer eventuellen Instandsetzung verhindert werden sollen, ist derzeit nicht klar. „Die einzige Möglichkeit sehe ich in einer Sperrung für den Verkehr“, meint Egon Daporta. Der Widerstand der Kaufleute sei bekannt, jedoch werde man wieder über das heikle Thema diskutieren, wenn die geplante Tiefgarage am Seilbahnplatz fertig gestellt ist. Dann stünden nämlich genügend Parkplätze zur Verfügung. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


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Politik & Gesellschaft

INTERVIEW

„Brixen ist Finanzierungs-Schwerpunkt“ Josef March, Abteilungsdirektor des Amtes für Hochbau und technischen Dienst des Landes Südtirol, über Verkehrsbaumaßnahmen in Brixen, die Notwendigkeiten der Verkehrsplanung und den Bau der Südspange. Herr March, welche Verkehrsbauwerke wurden in letzter Zeit und werden derzeit vom Land Südtirol für die Stadt Brixen durchgeführt? JOSEF MARCH: Die wichtigste Verkehrsbaumaßnahme der letzten Zeit war sicherlich der Anschluss des Brixner Gewerbegebietes Süd mit der Anbindung der Fraktion Albeins über die neue Eisackbrücke als Seiltragwerkskonstruktion. Ergänzt wird diese Maßnahme derzeit durch den Bau des Autobahnanschlusses in unmittelbarer Nachbarschaft am rechten Eisackufer. Aus Platzgründen wird dieser Anschluss eine Ausfahrt von Norden und eine Einfahrt nach Norden auf die A22 sein. Dadurch wird eine direkte Anbindung des Gewerbegebietes ohne Belastung des übrigen Brixner Straßennetzes ermöglicht. Schon abgeschlossen sind die Bauten für die Straße nach Feldthurns im Bahnhofsbereich und die Busspur zwischen Vahrn und Brixen als Erleichterung für den öffentlichen Busverkehr, solange die Westumfahrung noch nicht gebaut ist. Die Westumfahrung ist natürlich bei weitem die bedeutendste und wichtigste Baumaßnahme, die das Land für

die Stadt Brixen derzeit durchführt. Das erste Baulos wurde in diesem Sommer bereits begonnen. Geplant sind weiters die so genannte Südspange, also eine Verbindung zwischen der Brennerstraße und dem Plosegebiet, die Fußgänger- und Radunterführung in das neue Wohngebiet Rosslauf und eine Fußgängerunterführung oder -überführung, das ist noch nicht geklärt, vom Bahnhof aus in das Schulgebiet im Süden Brixens. Welche Kosten übernimmt das Land Südtirol für diese Bauvorhaben in Brixen? Die Kosten dieser Bauten waren und sind mit etwa 150 Millionen Euro veranschlagt. Zum Vergleich: 150 Millionen Euro beträgt auch das Jahresbudget des Landes für Straßenbauwerke in ganz Südtirol. Wenn man davon ausgeht, dass der Südanschluss des Gewerbegebietes bereits seit drei Jahren finanziert wird, dann müssen die Investitionen für die genannten Verkehrsbauwerke in Brixen über zehn Jahre gestreckt werden. Das heißt, dass Brixen jährlich etwa ein Zehntel des jährlichen Aufkommens für Verkehrsbauwerke Südtirols erhält. Brixen ist ein Schwerpunkt

der Förderung der Finanzierung für Verkehrsbauwerke und wird damit auch sehr gut bedient. Bei der Busspur zwischen Vahrn und Brixen hatten sich beide Gemeinden in geringem Umfang finanziell zu beteiligen, und bei der Unterführung zum Rosslauf wird die Gemeinde Brixen die Kosten übernehmen müssen, die etwa 800.000 Euro betragen werden. Ich glaube nicht, dass dieses Bauwerk mehr kosten wird. Steht die Realisierung der Südspange, also eine Verbindung

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von der Brennerstraße zum Plosegebiet, jetzt an? Die Südspange ist keine Einzelmaßnahme, sondern gehört zu einem Gesamtkonzept der Verkehrsumfahrungen von Brixen. Durch das System der Umfahrungen soll der Verkehr aus der Stadt hinaus verlagert werden. Es wurde zwar nicht explizit als Gesamtkonzept formuliert, aber ich sehe es so in seiner Logik. Ziel ist es, mit der Westumfahrung, dem Anschluss Gewerbegebiet Süd mit Autobahnanschluss und der Südumfahrung den Verkehr


„Die Westumfahrung soll ja nicht nur dem Verkehr von außerhalb dienen, sondern auch den Quellverkehr aufnehmen“ _Josef March

außen um die Stadt herumzuführen und damit die innerstädtische Lebensqualität zu gewährleisten. Für mich ist das eine sehr wichtige Maßnahme, zu deren Diskussion wir jetzt alternative Planungsvorschläge machen: Wie soll die Trasse angelegt werden? Wo überschreitet sie den Fluss? Wie quert sie die Auenlandschaft, und wie kann sie möglichst behutsam in den östlichen Hang eingefügt werden? Sie sollte am neuen Sportplatz vorbeigeführt werden, einen Teil der Sarnserstraße nutzen und dann – eventuell auch unterirdisch – an die Straße nach St. Andrä angeschlossen werden. Um alle diese Überlegungen prüfen zu können, benötigen wir zunächst erst einmal entsprechende Projektvorschläge. Der Wunsch dazu ist übrigens vom Bürgermeister Albert Pürgstaller ausgegangen, und Landesrat Florian Mussner hat ihm die Zusage gegeben, die planerischen Diskussionsgrundlagen zu schaffen, die wir nun erarbeiten. Sollte die Südtangente gebaut werden, so jedoch nicht vor dem Abschluss der Bauarbeiten für die Westumfahrung, also nicht vor 2010. Bei der Westumfahrung ist der Mittelanschluss immer noch in Diskussion. Wie stehen Sie dazu? Die Westumfahrung soll ja nicht nur der Umfahrung der Stadt für

den Verkehr von außerhalb dienen, sondern auch den Quellverkehr aufnehmen, also jenen Verkehr, der direkt aus der Stadtmitte kommt. Da dieser Anschluss aber politisch in einer konträren Auseinadersetzung steht, hat Bürgermeister Pürgstaller mein Amt gebeten, hierzu Unterlagen zu erarbeiten, die die Notwendigkeit des Mittelanschlusses belegen können. Dabei wird es sich um Zufahrts- und Abflussdiagramme handeln, die eine sachliche Entscheidung in dieser Frage ermöglichen können. Meiner Meinung nach dient der Mittelanschluss allerdings dazu, die Durchlässigkeit auch des innerstädtischen Verkehrs und dessen raschen Ablauf optimal zu bewältigen. Die Stadtverwaltung Brixen wünscht den Mittelanschluss, und daher hat auch die Landesregierung beschlossen, diesen Anschluss zu bauen, weshalb er auch im jetzigen Programm enthalten ist. Es gab bereits entsprechende Studien aus den Neunziger Jahren, die die Notwendigkeit des Mittelanschlusses untermauern sollten, aber der Südanschluss des Gewerbegebietes und die Verlegung der Nordspange zur Pustertaler Kreuzung hat die Situation möglicherweise verändert. Wir haben deshalb ein Verkehrsbüro beauftragt, die entsprechenden Untersuchungen so durchzuführen, dass die Richtigkeit der Entscheidung auf Grund von Fak-

ten bestätigt werden kann. Der Mittelanschluss wird jedoch der letzte Bauabschnitt der Westumfahrung sein, denn zuerst werden Südteil und Nordteil realisiert. Im Übrigen wird der Mittelanschluss zwischen den langen Tunnelabschnitten auch aus Sicherheitsgründen der Umfahrung sehr wichtig sein. Anderswo hat man die Erfahrung gemacht, dass Fußgängerunterführungen nicht gerne angenommen werden. Warum werden in Brixen an der Bahnhofstraße und jetzt auch am Rosslauf die Fußgänger und nicht die Autos unter die Erde geschickt? Es ist richtig, dass in der Stadt eigentlich die Fußgänger an der Oberfläche bleiben und für die Fahrzeuge Unterführungen geschaffen werden sollten. Im Fall Rosslauf wäre eine Autounterführung mit den Anschlüssen der zu berücksichtigenden Straßen aber ein derart komplexes Projekt geworden, dass die Ausführung nicht durchführbar erschien, auch wenn die jetzige Staatsstraße nach Fertigstellung der Westumfahrung zur Ortsstraße herabgestuft werden würde. Die Rampenlängen wären bei einer Durchfahrtshöhe von fünf Meter an die zweihundert Meter lang geworden, und die notwendigen Queranbindungen wären nicht realisierbar. Wir haben uns für

die naheliegendere Lösung einer Fußgängerunterführung deshalb entschlossen, weil wir dadurch sofort eine Entschärfung der jetzigen Situation erhalten und dem Bürger in absehbarer Zeit eine gefahrlose Querung vom Rosslauf zur Altstadt anbieten können. Ähnlich realistisch sind unsere Überlegungen zur Führung der Fußgängerverbindung, hauptsächlich für die Schüler, vom Bahnhof zu den Schulen östlich der Brennerstraße. Dort ist noch nicht entschieden, ob wir eine Überführung auf einer Brücke oder eine Unterführung bauen werden. Beide Lösungen

Zur Person Josef March Josef March, geboren am 7. März 1949 in Schabs, ist seit 1976 im Berufsalbum der Architektenkammer der Provinz Bozen eingetragen und seit Oktober 1975 als Architekt in der Landesverwaltung tätig. Hier war er von 1981 bis 1988 Direktor des Amtes Hochbau A, von 1988 bis 1993 Direktor der Abteilung IV – öffentliche Arbeiten und von 1993 bis 2002 Direktor der Abteilung 11 – Hochbau und technischer Dienst. Seit 2002 hat er zusätzlich zur Abteilungsdirektion auch die Funktion des Ressortdirektors inne (Ressort für Bauten). 15


Politik & Gesellschaft

werden derzeit an unterschiedlichen Stellen – Station Center oder Tankstelle – untersucht. Die Hanglage könnte allerdings für eine Überführung sprechen. Landesrat Mussner hat jedenfalls der Stadtverwaltung hier eine Lösung für die gefährliche Querung zu den Schulen zugesagt. Verkehrsbauten als reine Ingenieurbauten greifen oft sehr störend in die Landschaft oder in den Stadtkörper ein. Könnten gestalterisch bessere Lösungen durch eine engere Zusammenarbeit von Ingenieuren, Architekten und Landschaftsplanern erzielt werden? Wir bemühen uns sehr um diese Zusammenarbeit. Verkehrsbauwerke sollen nicht nur technisch einwandfrei sein, sondern müssen sich auch architektonisch gut in die jeweilige Umgebung einfügen. Wir sensibilisieren unsere Ingenieure dahingehend, dass Architekten und Landschaftsplaner hinzugezogen werden. Dabei erleben wir gerade am Beispiel der Westumfahrung, dass durch den Architekten und Designer die Gestaltung erheb-

ternativen die ästhetisch schönste Lösung aussuchen zu können. Seit 30 Jahren bemühe ich mich, dass im Hochbau alle größeren Projekte über Planungswettbewerbe vergeben werden. Das möchte ich nun auch bei den Verkehrsbauten einführen. Hier haben wir auch schon die ersten guten Erfahrungen gemacht. Das geht soweit, dass wir bei laufenden Projekten, die schon zur Ausführung bestimmt sind, auf bessere Gestaltung drängen. Bei der Vergabe wird bereits der angebotene Preis nur noch mit höchstens 30 Prozent bewertet, alles andere wird nach Qualität beurteilt, und dazu gehört auch die Gestaltung. Wie werden die Verkehrsplanungen in die Gesamtplanung einer Stadt wie Brixen eingeführt? Die ganzheitlichen und umfassenden Planungsvorgaben müssen eigentlich von der Raumordnung kommen. Wir sind ja nur die ausführende Abteilung und in diesem Sinn von den raumordnerischen Beschlüssen abhängig. Zunächst werden politische Entscheidungen zur

„Die Südspange ist keine Einzelmaßnahme, sondern gehört zum Gesamtkonzept der Verkehrsumfahrungen.“_Josef March lich verbessert werden kann. Nur durch entsprechende ästhetische Überlegungen kann mit dem gleichen Geld ein gestalterischer Mehrwert erzielt werden. Gute Gestaltung kostet nicht mehr. Die Ingenieure sind oft selber überrascht, was man gestalterisch aus den technischen Konstruktionen noch herausholen kann. Wir bemü­ hen uns deshalb bei Brückenund Straßenbauten, aber auch bei den Erdbewegungen oder Böschungen die Architekten, Ingenieure und Landschaftsplaner zusammenzuführen. Beide müssen lernen, besser zusammenzuarbeiten. Wir wollen zum Beispiel aus den hässlichen Stützmauern bei Mühlbach ein Pilotprojekt machen, wie diese gestalterisch verbessert werden könnten. Auch möchten wir für Verkehrsbauten mehr Planungswettbewerbe durchführen, um aus den dann angebotenen Al16

Raumordnung im Vorfeld zwischen Mobilitätsreferat und Raumordnungsreferat getroffen. Sicherlich werden wir dazu auch schon frühzeitig hinzugezogen. Der Straßenbau hatte aber lange Zeit Vorrang. Nun muss für den öffentlichen Verkehr vordringlich auch der Schienenverkehr einbezogen werden, und das Referat von Landesrat Thomas Widmann bemüht sich schon seit geraumer Zeit sehr um die Vernetzung aller Verkehrsarten, um auch zu einer Entlastung des Straßenverkehrs zu kommen. Er wird dabei von Landesrat Mussner und unserer Abteilung unterstützt. Das ist jedoch nicht einfach und erfordert vor allem in der Zusammenarbeit mit der Bahn sehr viel Geduld. andreas.hempel@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


MÜHLBACH

Institutsschule mit Tradition Am 28. Oktober feiert das Herz-Jesu-Institut in Mühlbach seinen 150. Geburtstag. Die Geschichte der Institutsschule ist auch die Geschichte von engagierten Schwestern, denen stets die Erziehung junger Frauen am Herzen lag.

D

as Herz-Jesu-Institut in Mühlbach hat für viele eine besondere Faszination. Das mag zum einen an den geschichtsträchtigen Mauern liegen, wurde doch der „Thurn zu Mühlbach“ bereits 1277 in einem Schreiben genannt. Das mag aber auch daran liegen, dass gegenwärtig 140 junge Menschen die Räume beleben, dass sie im Herz-Jesu-Institut lernen, lachen, leben.

In wenigen Tagen feiert die

Klosterschule, die seit 1963 als private Mittelschule mit Öffentlichkeitsrecht geführt wird, ihren 150. Geburtstag. Anlass genug, um ein wenig Rückschau zu halten. Zum 100. Geburtstag gab Schwester Pia Lamprecht, damals Direktorin des HerzJesu-Institutes, eine liebevolle Hauschronik heraus, die einen Bogen spannt von der Geschichte des Adelssitzes Freyenthurn über die Mädchen-Marktschule in Mühlbach (1860 bis 1932) bis hin zu allerlei Baugeschichten und dem Werdegang der Institutsschule. Es ist faszinierend, darin zu schmökern und mit dem heutigen Verständnis von Schule einen Blick zurückzuwerfen in eine Zeit, die fast schon fremd erscheint.

Die Institutsschule wurde gegründet, „um Mädchen des

Mittelstandes zu guten Hausfrauen und Müttern zu erziehen“. Um diesen Mittelpunkt kreisten bis herauf in die zweite Hälfte des vorigen Jahrhunderts alle Bemühungen der Schwestern. Die Nachrichten über die Zeit unmittelbar nach der Gründung der Institutsschule sind spärlich. Vermutlich schickte man die schulpflichtigen Zöglinge damals in die Marktschule von Mühlbach. Sicher ist jedoch, dass in den ersten Jahren neben Deutsch auch die italienische Sprache und das Handarbeiten

Am 28. Oktober feiert das Herz-Jesu-Institut in Mühlbach seinen 150. Geburtstag sehr gepflegt wurden. Praktische Hausarbeiten waren verpflichtend und wurden in die Tagesordnung mit eingebaut. Das ganze Institut wurde täglich von den Schülerinnen aufgeräumt. 20 Minuten brauchte man nur dafür, aber schließlich traten nach dem Frühstück auch 70 Personen zur Arbeit an. In Turnussen zu 14 Tagen wurde gewechselt, sodass jeder Zögling im Laufe eines Schuljahres alle Hausarbeiten durchübte. Die Geschichte der Institutsschule ist wechselvoll und von großen und kleinen Meilensteinen geprägt. Einer dieser Meilensteine war die Gründung der ersten Landwirtschaftlichen Privat-Haushaltungsschule im November 1919. Es folgten die Wirren der Faschistenzeit mit dem Verbot der deutschen Sprache – eine schwierige Zeit, die die Schwestern aber gut zu meistern verstanden. Trotzdem gingen die Schülerzahlen zurück. Die allgemeine Wirtschaftskrise forderte ihren Tribut, obwohl der Pensionspreis damals nur

6 Lire pro Tag betrug. Ein weiterer Meilenstein war die Einführung der Einheitsmittelschule. Schweren Herzens entschieden sich die Schwestern, die traditionelle Institutsschule aufzugeben. Über 4.000 Zöglinge hatten die lebensnahe Ausbildung durchlaufen.

1966 wurde zum ersten Mal

die Mittelschulprüfung abgenommen. Seit damals sind 40 Jahre vergangen, 1.232 Schülerinnen haben die Mittelschule im Herz-Jesu-Institut abgeschlossen.

Der vorläufig letzte Meilenstein war die Öffnung der Schule für Buben im Jahre 2004. Waren es am Anfang nur vier, so sind es in diesem Schuljahr bereits 22 Buben, die im Herz-Jesu Institut die Mittelschule besuchen. Der nächste Meilenstein ist bereits in Sicht. Der Platz in der Klosterschule ist nämlich beengt, die Erweiterung des Schulgebäudes wird aber schon tatkräftig angegangen. marlene.kranebitter@brixmedia.it Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

PFEFFERSBERG

Abschied von Pairdorf z Die Steyler Missionsschwestern haben nun endgültig ihr Heim in Pairdorf verlassen und werden ins Kapuzinerkloster von Sterzing übersiedeln. Zahlreiche Personen nahmen am Dankesgottesdienst teil, mit dem das Wirken der Schwestern geehrt wurde. Die Missionsschwestern bezogen im Jahre 1970 das von Othmar Barth geplante Gebäude. Aus dem ganzen Land kamen hierher Frauen, um einen Kinder- und Säuglingspflegekurs zu besuchen. Von 1971 bis 2001 war Pairdorf auch

eine Außenstelle der staatlichen Lehranstalt für Kaufmännische Berufe in Brixen, in den Jahren 2003 bis 2004 waren Schulklassen der Landesberufsschule „Tschuggmall“ untergebracht. Seit Anfang 2004 wurde der riesige Gebäudekomplex nur mehr von neun Schwestern bewohnt. Das ehemalige Schulgebäude wird nun als Forschungs- und Innovationszentrum des Unternehmens Duka genutzt werden. db

P&G Politik & Gesellschaft

BRIXEN

SMS

Gemeindehaus eingeweiht

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Die Grüne Bürgerliste Brixen informiert drei Mal jährlich in der neuen Zeitschrift „Omnibrix“ über ihre Tätigkeiten. Die erste Ausgabe ist im September erschienen; Probleme gab es allerdings mit der unadressierten Postzusendung, sodass viele Exemplare im Altpapiercontainer landeten.

z Unter großer Beteiligung der Bevölkerung wurde am letzten Septembertag das neue Gemeindehaus am Maria-Hueber-Platz 3 gesegnet. Bürgermeister Albert Pürgstaller freute sich, den Mitarbeitern und Bürgern „helle und moderne Büroräumlichkeiten in einem historischen Gebäude im Herzen der Altstadt“ übergeben zu dürfen und erklärte in seiner Rede, dass dieser neue Sitz von so publikumsintensiven Ämtern wie Bürgerschalter, Bauamt, Lizenzamt oder Steueramt es ermögliche, „die vielen Gemeindedienste, die bisher ziemlich verstreut im Stadt-

gebiet waren, kompakter und insgesamt in größerer räumlicher Nähe anzusiedeln.“ In diesen Tagen übersiedelten auch Wahlamt, Melde- und Standesamt in die renovierte „Alte Post“. Pürgstaller lud neben Vize-Bürgermeister Dario Stablum und dem Präsidenten des Gemeinderats, Gebhard Dejaco, auch die Witwe des verstorbenen Alt-Bürgermeisters Klaus Seebacher ein, an der Banddurchschneidung teilzunehmen. wv

Der 1997 gegründete Brixner Waldorfkindergarten wurde von der Südtiroler Landesregierung anerkannt; damit verbunden ist eine finanzielle Unterstützung. Ab Oktober wird weiters eine Spielgruppe für Kinder ab zwei Jahren angeboten. Infos unter Telefon 0472 832344.

Der Brixner Ortsausschuss des Verbandes für Kaufleute und Dienstleister hat der Gemeinde einen Forderungskatalog übergeben, in dem er Anregungen und Lösungsvorschläge für diverse Probleme unterbreitet. Der Ausschuss mache sich „ernsthafte Sorgen über die Zukunft der Handelsstadt Brixen“.


Nachgefragt

„Positive Entwicklung“ GÜNTHER BAUR, ehemaliger Brixner Gewerkschaftsboss, Unternehmensberater und seit einigen Jahren Biotherapeut in Brasilien, hat nach vier Jahren Brixen kaum wiedererkannt. Herr Baur, wie empfindet man seine Heimatstadt, wenn man sie vier Jahre lang nicht gesehen hat? Brixen hat sich von einer typischen Wirtschaftsstadt mit Handel und Industrie optisch zu einer Tourismusstadt gewandelt. Brixen war immer schon eine schöne Stadt, aber in den letzten Jahren hat man offensichtlich versucht, die Stadt noch attraktiver zu machen: Es gibt noch mehr Grün, viele Neubauten und viele renovierte Altbauten. Neu ist für mich auch die Sprachenvielfalt, die auf den Straßen herrscht – wohl eine Folge der wuchernden EU. Insgesamt

Was machen Sie eigentlich in Brasilien? Ich habe in den letzten Jahren einige Projekte versucht, die im Grunde alle um das Thema Gesundheit kreisen. Im Moment beschäftige ich mich mit natürlicher Biotherapie, die zum Ziel hat, die Gesundheit der Menschen zu erhalten, indem man sie davon überzeugt, auf einen gesunden Lebensstil umzusteigen. Dabei geht es vor allem auch um Ernährung (www.spabenestar.com.br).

Präsident des Vereins Kassianeum… Wir haben damals die Notwendigkeit gespürt, für die Jugend eine Struktur aufzubauen. Als das Kassianeum frei wurde, bot sich eine einmalige Chance, die wir auch wahrgenommen haben. Bald habe ich allerdings die Präsidentschaft an Roman Bodner abgegeben, weil ich den Umbau nicht mit meinem Beruf vereinbaren konnte. Vor einigen Tagen hat das Jukas sein Jubiläum gefeiert; ich kann mich nur freuen, wie sich das Jugendzentrum in den letzten 20 Jahren entwickelt hat.

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

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100 Jahre FF Sarns

Sprachschule für Immigranten

z Die Freiwillige Feuerwehr Sarns feierte vor kurzem ihr hundertjähriges Bestehen. Zahlreiche Fahnenabordnungen und Delegationen von Feuerwehren trafen sich bei der alten Sarnser Feuerwehrhalle, um hier den Grundstein für die neue Feuerwehrhalle zu legen. Anschließend erfolgte der gemeinsame Einzug zum Schloss Palaus. Pfarrer Ulrich Fistill segnete die Feuerwehrfahne, und zahlreiche Ehrengäste entrichteten der Freiwilligen Feuerwehr Sarns und den zahlreich erschienenen Anwesenden ihre Grußworte. Anlässlich des runden Jubiläums wurde eine ausführliche Festschrift zur Geschichte der Sarnser Feuerwehr verfasst, die bei den Feierlichkeiten vorgestellt wurde. Die Musikkapelle Albeins sorgte für die musikalische Umrahmung der Festlichkeiten, die mit einem gemütlichen Beisammensein ausklangen. db

grundsätzlich, in Brixen sowie in Bozen, Meran, Bruneck und Schlanders so genannte „Sprachzentren für Einwandererschüler“ einzurichten. Vor allem wenn Einwandererkinder, die weder Deutsch noch Italienisch sprechen, während des Schuljahres in die Schule eintreten, verursache dies eine Menge organisatorischer Probleme, meinte Landeshauptmann Luis Durnwalder. Außerdem sei dies für die Südtiroler Schüler und für die zugezogenen Schüler nicht vorteilhaft. Deshalb sei es sinnvoll, wenn die schulpflichtigen Einwanderer, die im Laufe des Schuljahres nach Südtirol kommen, zuerst einen verpflichtenden Sprachkurs besuchen würden und dann erst in eine Klasse aufgenommen würden, betonte der Landeshauptmann. Probleme bei der Umsetzung dieses Vorhabens gebe es aber vor allem aus juridischer Sicht, da das italienische Staatsgesetz jedem das Recht einräume, sich in eine Schule einzuschreiben. db

z Die Südtiroler Landesregierung hat bei ihrer wöchentlichen Montagssitzung das Thema „Sprachunterricht für Schüler aus Immigranten-Familien“ äußerst lange diskutiert. Zu einem endgültigen Ergebnis, wie dieser Sprachunterricht geregelt werden soll, hat die Diskussion jedoch nicht geführt. Beschlossen wurde jedenfalls


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z Der Brunecker Verein „Kinderfreunde SĂźdtirol“ bietet heuer erstmals auch in Brixen eine Nachmittagsbetreuung fĂźr GrundschĂźler an. Die Kinderbetreuung läuft bis 15. Juni 2006 jeweils von Montag bis Freitag von 12.30 bis 18 Uhr, bei Bedarf auch bis 19 Uhr. Im St.-Johann-Weg 3 bieten pädagogisch qualifizierte Betreuer ein sinnvolles Freizeitprogramm und fachgerechte Aufgabenbetreuung, ein gemeinsames Mittagessen ist ebenso mĂśglich. In der Nachmittagesbetreuung werden Kinder unterschiedlicher Muttersprache und Kultur gemeinsam beschäftigt. Dieses gesellschaftliche Miteinander soll bei den Kindern das Ver-

ständnis fßreinander stärken und den sprachlichen kulturellen Austausch fÜrdern. Auch Kinder mit besonderen Bedßrfnissen und unterschiedlichen Entwicklungsvoraussetzungen werden in die Gruppe integriert. Die Eltern kÜnnen selbst bestimmen, wann sie ihre Kinder bringen und abholen wollen: Die Betreuung ist an einzelnen Tagen, fßr einzelne Stunden oder fßr einzelne Wochen, unter anderem während der Ferienzeiten unterm Schuljahr, mÜglich. Anmeldung und Terminvereinbarungen fßr Informationsgespräche sind jeweils von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 18 Uhr unter Telefon 349 1693312 mÜglich. to

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z Unsere Kollegen der italie­ nischsprachigen Zeitschrift „Isarco News“ haben kĂźrzlich im Restaurant Grissino gemeinsam mit Kunden und Mitarbeitern das zehnjährige Bestehen gefeiert. EigentĂźmer und Chefredakteur Angelo Menolli hat in seiner Rede die letzten zehn Jahre Revue passieren lassen und vor allem an die Planungsphase erinnert,

die von vielen Zweifeln geprägt war. Inzwischen hat sich das Medium konsolidiert und kann auf eine beachtliche Leserschaft zählen. Bßrgermeister Albert Pßrgstaller und sein Vize Dario Stablum gratulierten zum Jubiläum, unterstrichen die Wichtigkeit des Mediums vor allem fßr die italienischsprachige BevÜlkerung und wßnschten viel Erfolg fßr die Zukunft. vw

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Menschen & Meinungen

DIREKTOR, POLITIKER, SCHÜTZE: „Möglichst vielen die Geschichte unserer Heimat näher bringen“

Portrait

Traditionsbewusster Visionär LUIS ZINGERLE: Viele kennen ihn als wissensreichen Schützen und engagierten Politiker, dem die Heimat eine Herzensangelegenheit ist. Weniger bekannt ist Zingerles Pionierarbeit im Berufsschulwesen.

E

s gibt viele Themen, über die man mit Luis Zingerle reden könnte, angefangen von seiner Leidenschaft für die Geschichte Tirols über das Engagement im Schützenwesen bis hin zu seiner politischen Vergangenheit. Vielleicht ist es aber an der Zeit, einmal seinen Pioniergeist im Bereich der Berufsausbildung ins Rampenlicht zu stellen. Nimmt man nämlich die Entwicklung der Berufsschule in Brixen genauer unter die Lupe, so trägt sie unverkennbar seine Handschrift. 22

1965 war er zum Direktor eines Schulgebäudes an. Außer- dung hatte für ihn oberste Prider Berufsschule Brixen bestellt worden. „Vier Klassenräume hatte wir damals und eine Werkstatt, die in den Räumen der ehemaligen Tischlereigenossenschaft untergebracht war“. Unterrichtet wurden die Lehrlinge im Handel, die Schneider-, Tischler- und Schlosserlehrlinge „und die Lehrlinge der Firma Durst, diese jedoch mit eigenen Lehrpersonen.“ So schwer aller Anfang auch gewesen sein mag, Luis Zingerle ließ sich nicht beirren und strebte alsbald den Bau

dem bewies er Weitblick bezüglich der Einführung neuer Ausbildungsmöglichkeiten wie der Berufsfachschule für Metall und des Spezialisierungslehrganges für Industrieelektronik. Stolz ist er auch darauf, dass in Brixen die erste staatliche Schweißerprüfung in Oberitalien durchgeführt wurde. Luis Zingerle stand stets hinter seinen Lehrern und Schülern, wenn es auch so manche Auseinandersetzung gegeben haben mag. Die Entwicklung der Berufsbil-

orität, Kompromisse lagen ihm nicht unbedingt. Sein Satz, dass „Theorie und Praxis miteinander verzahnt werden müssen“, blieb in Erinnerung. Obwohl er schon vor zehn Jahren als Direktor in Pension gegangen ist, „just, als der Grundsatzbeschluss zum Bau des neuen Schulgebäudes unter Dach und Fach war“, hängt sein Herz noch immer an der Berufsschule.

Kapuzinerpater hätte Luis Zin-

gerle eigentlich werden sollen.


zeit unterrichte er bereits an der Handelsschule, danach für ein Jahr an der Mittelschule Michael Pacher. Schließlich wechselte er in die Berufsschule, und es begann – nicht nur aufgrund der beruflichen Herausforderungen - eine äußerst arbeitsintensive Zeit.

1963 wurde Luis Zingerle

Dies scheiterte jedoch an einer Begebenheit, die zumindest gegenwärtig zum Schmunzeln verleitet. Im vierten Jahr am Kapuzinerseminar in Salern rief ihn der Direktor zu sich und fragte ihn, was er sich denn denke, wenn er an Klausen vorbeifahre. Dort absolvierten die Kapuziner damals ihr Noviziat. Also meinte der junge Luis selbstbewusst, dass Klausen ein schönes, mittelalterliches Städtchen sei, und bewirkte mit dieser Aussage neben einer tiefen Zornesröte im Gesicht des Direktors auch das Ende seiner Kapuzinerlaufbahn. Jahre später erfolgte ein zweiter Versuch durch den Direktor des Bozner Franziskanergymnasiums Justus Kalkschmied, der ihm ans Herz legte, in den Orden der Franziskaner einzutreten. Luis Zingerle jedoch wollte studieren. Nach der Maturaprüfung holte er sich Rat bei Schulamtsleiter Ferrari, „der wohl froh darüber gewesen ist, dass sich wieder einer für den Lehrerberuf interessierte.“ Geschichte und Germanistik standen auf dem Plan, „Kunstgeschichte, romanische Sprachen und Philosophie kamen noch dazu“. Sein Steckenpferd blieb jedoch die Geschichtswissenschaft. Gegen Ende der Studien-

SVP-Bezirkssekretär, nachdem sein Vorgänger Franz Malepell schwer erkrankt war. Die Nachwirkungen der Sprengstoffanschläge waren damals allerorts spürbar. „Es herrschte ein äußerst angespanntes politisches Klima, die SVP-Ortobmänner haben sich nicht mehr getraut, irgendetwas zu tun“, erinnert er sich. Einschüchterungsversuche waren an der Tagesordnung, „und da musste ich den Männern einfach Mut zusprechen.“ Tag für Tag war er draußen bei den Ortgruppen und versuchte, die Partei zu festigen.

Zeno Giacomuzzi verstand es hervorragend, zu delegieren“. Aus jenen Jahren stammen unter anderem der Schulentwicklungsplan und der Sanierungsplan der Stadt, „der erste, der in Südtirol erstellt worden ist.“ Was den Volkswohnbau betrifft, „so ging es darum, deutschen Genossenschaften Gründe zuzuweisen und damit das deutsche Element zu stärken und das italienische zurückzudrängen.“

Heute wirkt er nicht mehr

ganz so kämpferisch wie früher, obwohl noch so manches Mal das Feuer in seiner Stimme lodert. Beispielsweise wenn er von seiner jahrelangen Tätigkeit als Kultur- und Bildungsreferent im Südtiroler Schützenbund berichtet, „wo es uns einfach darum ging, möglichst vielen Menschen die Geschichte unserer Heimat näher zu bringen“. Während er von Kundgebungen, Buchveröffentlichungen und

„In der Berufsschule müssen Theorie und Praxis miteinander verzahnt werden“_Luis Zingerle „Es hat Jahre gegeben, wo ich um sieben Uhr aus dem Haus gegangen bin und selten vor ein Uhr nachts zurückkam“, erzählt er. Die Familie kam über lange Zeit zu kurz, dennoch hielt ihm seine Frau Josefine den Rücken frei. 1969 wurde der streitbare Parteipolitiker in den Brixner Stadtrat gewählt und war in der Folge zuständig für Urbanistik, öffentliche Arbeiten, den Gemeindebauhof, das Wasserwerk, die Stadtgärtnerei, die Baukommission, den Volkswohnbau und die Fraktionen: „Bürgermeister

Sondernummern der Schützenzeitung erzählt, von der Aktion am Klockerkarkopf und von der Ausstellung „Die Tiroler Front“, spürt man eine ungebrochene Liebe zu Land und Leuten, auch wenn sich Zingerle mit seiner Direktheit nicht immer nur Freunde gemacht hat. marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Steckbrief Alois Anton Zingerle

Alois Anton Zingerle wurde am 11. August 1933 in Schalders beim Außerwegerhof geboren. Er war das sechste von sieben Kindern. Der Vater starb, als Luis sechs Jahre alt war, die Mutter blieb mit ihren Kindern allein auf dem Hof zurück. Vier Außerwegersöhne wurden während des Zweiten Weltkrieges zum deutschen Heer eingezogen, kehrten aber allesamt wieder zurück. Nach den Pflichtschuljahren kam Luis Zingerle nach Salern, ab 1952 besuchte er das Franziskanergymnasium in Bozen und studierte anschließend Geschichte und Germanistik in Innsbruck. Die Promotion erfolgte 1964. 1959, noch während seiner Studentenzeit, heiratete Luis Zingerle „seine“ Josefine, die aus St. Johann in Tirol stammt. Im gleichen Jahr wurde Sohn Alois geboren, dann folgten die Töchter Christine und Margareth und schließlich Elisabeth. 1975 zog die Familie nach Raas. Von Juli 1979 bis Dezember 1988 saß Zingerle im Südtiroler Landtag, von 1983 bis 1988 war er Regionalratspräsident. Zingerle war der erste Obmann des Gesamttiroler Schützenbundes und ist zurzeit Landeskommandantstellvertreter im Südtiroler Schützenbund. z

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Menschen & Meinungen

BRIXEN

Glückliche Gewinner z Wie bereits in unserer letzten Ausgabe veröffentlicht, heißen die Sieger unseres heurigen Kinderfoto-Wettbewerbs Evi Klammer und Flavio Gini. Eigentlich war es aber ihr kleiner Sohn Davide, der sich die Lorbeeren verdient hat, denn schließlich war er es, der so fotogen in die Linse grinste. „Das Foto entstand anlässlich der Taufe des kleinen Davide“, erzählt uns seine Mutter Evi. Der Schnappschuss zum Siegerfoto ist einem Freund der Familie geglückt, der die Feierlichkeit fotografierte. Mit der

Siegerprämie, einer Digitalkamera der Marke Fuji A400, die uns vom Fachgeschäft Trony in der Bahnhofstraße 28 in Brixen zur Verfügung gestellt wurde, können Davides Eltern nun auch öfters selbst ihren Sohn abknipsen. Viel Spaß dabei! Im Bild: Antonio Fortunato, Geschäftsführer der Firma Trony, überreicht Evi Klammer und Davide die Digitalkamera. oz

M&M Menschen & Meinungen

BRIXEN

Ehrung für Othmar Barth Der Spruch vom Much

SMS

I woaß schun, prum der Lobis die Schützn ungeeiert håt. Er håt gewisst, dass er denoch fuffzig Mål in der Zeitung låndet

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z Dem Brixner Architekten Othmar Barth wurde bei der Präsentation der Prämierungen für „Neues Bauen in den Alpen“ der Ehrenpreis für sein Lebenswerk verliehen. Barths Bauten altern zeitlos: Die Cusanus Akademie, das Herberthaus, das Seehotel Ambach, die Landwirtschaftsschule in Vahrn und das Haus der Steyler Missionsschwestern in Pairdorf, das nun zum Forschungszentrum umgewandelt wird, sehen aus wie am ersten Tag – kein bisschen alt, kein bisschen außer Mode. Barth, vom Handwerk kommend, hat immer handwerklich perfekt geplant. Bauschäden gibt es nicht.

Aber seine Bauten kleiden sich auch nicht älplerisch ein, obgleich er ein Regionalist der Berge ist. Sie wiederholen sich auch nicht formal, um den „Stil“ des Architekten zu zeigen, sie sind keine Duftmarken, sondern sie suchen die Nähe des Ortes, sind aus dem „Topos“ gewachsen. Sie ergeben sich aus dem Kontext, ohne sich anzubiedern, und sind vielmehr jedes Mal Erfindungen aus den Bedingungen von Aufgabe, Ort und Konstruktion. Gerade bei der Konstruktion spürt man Barths ingeniöse Erfindungsgabe, die er beim großen Pier Luigi Nervi als junger Architekt ausbilden

Uta Helm Damiani ist die neue Präsidentin des Zonta Clubs Brixen. Die Vereinigung besteht seit dem Jahr 1989; die Aktivitäten des Vereins sollen zur Besserstellung der Frau in rechtlicher, beruflicher und politischer Hinsicht beitragen sowie ein Netzwerk unter Frauen knüpfen.

Der slowenische Generalkonsul in Triest, Jozef Susmelij, hat die Stadt Brixen besucht. Er nahm unter anderem an der Vorstellung des Buches „Urbarji briksenske škofije – Urbare des Hochstifts Brixen 1253-1464“ von Matjaž Bizjak in der Hofburg teil.

konnte. Seine im tiefsten Grunde urbanistische Architekturauffassung hat er an seine Studenten in Innsbruck weitergegeben, und eine junge Generation von Architekten sucht jetzt in Südtirol das einzulösen, was Othmar Barth vor einem halben Jahrhundert begonnen hat. agh

Der Neustifter Chorherr Stephan Astner hat die Leitung des Bibelzentrums Neustift übernommen. Astner absolvierte von 1999 bis 2002 ein Bibelstudium an der päpstlichen Universität Gregoria­ na und wird dieses parallel zu seiner Leitungsaufgabe im Stift abschließen.


Ooops

Leser kochen für Leser

me i n H o pp a l a

Hilfe, Fahrrad-Diebe!

mmh!

Kastanienrisotto Paula Bacher, Stadträtin in Brixen

Als Stadträtin bin ich manchmal ein bisschen gestresst und hänge meinen Gedanken nach, während ich ganz prosaischen Alltagsbeschäftigungen nachgehe. An einem der terminreichen Tage kam ich – wie immer – mit dem Rad ins Rathaus. Ich stellte es in den Radständer unter den Lauben und eilte zum ersten Termin. Am Abend wollte ich mich voll Vorfreude auf den Feierabend auf mein Rad schwingen, doch dieses war leider nicht da. Wütend machte ich mich zu Fuß auf dem Weg durch die halbe Stadt, klapperte den Bahnhof und andere zentrale Punkte Brixens ab, die oft das Ziel von HobbyFahrraddieben sind. Außerdem fragte ich verschiedene Bekannte auf der Straße, ob sie etwa mein Rad gesehen hätten. Leider erfolglos. Als ich nach einstündiger Suche müde und verärgert zum Rathaus zurück marschierte, traute ich meinen Augen kaum. Mein Fahrrad stand hier. Allerdings nicht im Ständer, den ich normalerweise immer benutze, sondern drei Meter weiter links. Als Gewohnheitsmensch hatte ich mein Fahrrad anfangs nur in „meinem“ Ständer gesucht. Der war vermutlich am Morgen bereits besetzt gewesen...

> Zutaten für 4 Personen > 200 Gramm Risottoreis 200 Gramm gekochte Kastanien 100 Gramm Sahne 2 Esslöffel Olivenöl 1 Zwiebel zirka 1 Liter heiße Gemüsebrühe etwas Weißwein Salbei, Thymian, Rosmarin gehackt fein gehackte Petersilie Parmesan nach Belieben

> Zubereitung Die Kastanien in kochendem Wasser 5 Minuten blanchieren, noch möglichst heiß schälen und im Dampf im Siebeinsatz 12 Minuten garen. Die Zwiebel schälen und fein hacken, im Olivenöl dünsten, den Reis zufügen und glasig werden lassen. Weißwein und Kräuter dazugeben, nach und nach mit der heißen Gemüsebrühe aufgießen und immer wieder einkochen lassen. Die Garzeit beträgt

Kastaniengerichte mit hofeigenen Kastanien haben bei Edith Blasbichler vom Radoarhof in Feldthurns das ganze Jahr über einen festen Platz auf dem Speisezettel.

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zirka 20 Minuten; der Reis soll noch Biss haben – die gekochten Kastanien die letzten fünf Minuten mitkochen. Die Kastanien dürfen ohne weiteres zerfallen. Den Risotto mit Sahne verfeinern, mit Salz und Pfeffer abschmecken, mit Petersilie und Parmesan bestreuen und nach Belieben mit einigen Tropfen Olivenöl abrunden. Mein Tipp: Gebratene Kastanien schälen und einfrieren als Vorrat für Suppen, Salate, Risotto, Brotteig oder in Milch aufkochen und für Cremen und Süßspeisen verwenden.

Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

Voting Ihre Meinung online Ergebnis der Online-Umfrage:

„Soll der Hofgarten in der Brixner Altstadt als frei zugänglicher Park geöffnet werden?“

ja

59%

nein

41%

Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:

„Soll der ‚Brixner’ in männlicher und weiblicher Schriftform (Beispiel: Leser/innen) verfasst werden?“ Stimmen Sie mit! www.brixner.info 25


Menschen & Meinungen

BRIXEN – TIANJIN

LAMMento

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Total am Boden „Der Prodi ist cool, der zeigt den Unternehmern endlich, wo’s lang geht!“, sagt der Franz, während er der Frieda mit einer eindeutigen Handbewegung unmissverständlich klar macht, dass er auf den Kassazettel für unsere zwei Macchiati gern verzichten kann. Wenn man dem Munter glaubt, ist die Steuerbelastung unserer klein strukturierten Wirtschaft eh schon enorm, wage ich einen vorsichtigen Einwand, worauf mir Frieda das freundlichste Lächeln seit Menschengedenken zuwirft. „Bis in den September hinein arbeite ich für den Staat, das hat mein Wirtschaftsberater ausgerechnet!“, wirft sich die Frieda in unsere Diskussion, worauf der Franz ein „Ausgerechnet der!“ hinterher schmettert. Du vergisst eins, versuche ich einen zweiten Anlauf, wir leben im vereinten Europa, und wenn profitable Südtiroler Unternehmen in Österreich Steuern sparen können, so werden sie eben ihren Sitz dorthin verlegen. „Spätestens dann wird der Prodi einsehen müssen, dass er einen gewaltigen Bumerang in die Menge geschleudert hat“, gibt mir Frieda Recht, „denn die eh schon marode Wirtschaft wird man eher durch Steuersenkungen beleben als durch Steuererhöhungen“. Und der Luis wird dann auch weniger Geld zum Austeilen haben, werfe ich als zusätzliches Argument in die Waagschale. „Die SVP sitzt wieder mal zwischen allen Stühlen“, bebildert Frieda die Situation. „Ja, und je weiter die Stühle auseinanderdriften, desto eher landet sie total am Boden“, schließt der Franz ab und kann sich dabei ein schweinisches Grinsen nicht verkneifen.

Maria Christina in China z Die junge Brixnerin Maria Christina Kastlunger hat nach erfolgreichem Abschluss ihres Wirtschaftsstudiums den Sprung ins kalte Wasser gewagt und ist aus beruflichen Gründen in den fernen Osten gezogen. Sie lebt und arbeitet derzeit in Tianjin, einer chinesischen Stadt rund 120 Kilometer von Peking entfernt. Im Juni erhielt Maria Christina das Arbeitsangebot eines chinesischen Unternehmens, das Winter- und Outdoorkleidung produziert. Sie fackelte nicht lange und wagte den Schritt in eine völlig neue Welt. Den ersten „Kulturschock“ erlebte die Brixnerin bereits auf der Autofahrt von Peking nach Tianjin. „Es gibt keine Regeln“, unterstreicht sie, „jeder überholt rechts und links, ohne Blinker, dafür mit ständigem Hupen – und das in einem Meer von zum Teil schwer beladenen Fahrrädern oder Karren, die von Pferden und Eseln gezogen werden. Ein unvorstellbares Chaos.“ Es herrsche große Armut, die Stadt sei verschmutzt, sowohl die Straßen

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als auch die Luft. Das Essen, das Maria Christina vorgesetzt bekommt, ist „gewöhnungsbedürftig“: „Es schmeckt zwar richtig gut, aber ich möchte lieber nicht wissen, wo es herkommt und unter welchen hygienischen Bedingungen es zubereitet und gelagert wurde“. Aber was eine Weltenbummlerin ist, lässt sich von solchen Kleinigkeiten nicht unterkriegen: „Ich lebe und arbeite wie eine Chinesin, muss Chinesisch sprechen, weil kaum jemand Englisch kann. Ich erlebe eine richtige ‚full immersion’ in eine völlig fremdartige Kultur.“ es

BRIXEN

Abschied vom Forum z Die Geschäftsführerin des Forum Brixen, Sabine Reitmeier, hatte kürzlich ihren letzten Arbeitstag im Brixner Kultur- und Kongresszentrum. Ihr Vertrag wäre noch ein Jahr gültig gewesen, aber „auch wenn die Gerüchteküche in der Stadt brodelt: Es waren rein persönliche Gründe“, erklärte Reitmeier ihre vorzeitige Kündigung in einem Interview mit der Tageszeitung „Dolomiten“. Nach Jahren harter Arbeit sei für sie nun die

Zeit für eine Neuorientierung und einen Neuanfang angebrochen. Sabine Reitmeier hat zwei Jahre lang mit viel Engagement die Geschäfte des Forum Brixen geleitet, zuvor war sie am Stadttheater Sterzing tätig gewesen. Nun wird vorübergehend der Verwaltungsrat die Geschäftsführung des Forum Brixen übernehmen und in nächster Zeit dem Brixner Gemeinderat eine Strategie zur Weiterführung der Einrichtung vorlegen. db


Pro& Contra

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Soll der Wochenmarkt in die Trattengasse verlegt werden? H^iobÂŽWZa I^hX]Z

WALTER BLAAS, Brixner Gemeinderat der Freiheitlichen: „Die Trattengasse wĂźrde aufgewertet und der AcquarenaParkplatz frei.“

Pro Seit der Sperrung fĂźr den Verkehr fĂźhrt die Trattengasse ein Schattendasein im DornrĂśschenschlaf. Nur mehr wenige Kunden und Passanten verirren sich hierher. In Anbetracht der historischen Wurzeln dieser Zone, die in der Vergangenheit schon Schauplatz von Markttreiben war, sowie der Tatsache, dass die nun vĂśllig neu gestaltete Gasse auch optisch was her macht, steht die Gemeindeverwaltung den Geschäftsleuten gegenĂźber unzweifelhaft in Bringschuld. Die Verlegung des Montagmarktes bietet sich dafĂźr geradezu an. Dies ist raummäĂ&#x;ig gut machbar. Die Trattengasse wĂźrde deutlich aufgewertet, und die Belastungen hielten sich in Grenzen. Der Wochenmarkt zieht immer Leute an und die Zone wird belebt. Ein sehr positiver und nicht unerheblicher Nebeneffekt wäre die frei werdende Parkplatzkapazität. Der derzeitige Standort des Parkplatzes an der Nordeinfahrt von Brixen, bekannt als Acquarena-Parkplatz, ist besonders bei schlechtem Wetter und in der Hauptsaison notorisch Ăźberlastet. Mit der Verlegung des Wochenmarktes in die Trattengasse wĂźrde diese als Einkaufs- und GeschäftsstraĂ&#x;e aufgewertet und kĂśnnte sich nahtlos in die Brixner Einkaufs- und Geschäftsszene einreihen. Damit wäre ein wichtiges StĂźck Altstadt erfolgreich wiedereingegliedert. Und schlieĂ&#x;lich dĂźrfen wir Brixner doch auch annehmen, dass die Trattengasse nicht dafĂźr hergerichtet worden ist, um wieder im Schlaf zu versinken! Die Gemeinde muss hier tätig werden, und die Verlegung des Marktes in die Trattengasse ist eine ausgezeichnete Gelegenheit dazu. z

PETER BRUNNER, Brixner Stadtrat fĂźr Wirtschaft, Handel, Handwerk und Fremdenverkehr: „Die Trattengasse bietet nicht genĂźgend Platz.“

Contra Die Verlegung des Wochenmarktes in die Trattengasse ist aus mehreren GrĂźnden nicht mĂśglich. Zum einen kann der Wochenmarkt aus rein organisatorischen Gegebenheiten dort nicht untergebracht werden: Derzeit setzt sich der Markt aus 58 Ständen mit dem AusmaĂ&#x; von fĂźnf mal sechs Metern pro Stand und jeweils einen Meter Zwischenabstand zusammen. In der Trattengasse kĂśnnen auf der Länge von zirka 110 Metern lediglich 18 Marktstände einreihig untergebracht werden – und fĂźr eine doppelte Anreihung fehlt der Platz, da in diesem Falle der Abstand zwischen den Ständen, der Eingang zu den Gebäuden und die Durchfahrt nicht mehr gewährleistet wĂźrden. FĂźr die Bewohner der Trattengasse muss jedoch auf alle Fälle der Zugang zu den einzelnen Gebäuden mĂśglich sein, weiters ist die Zu- und Durchfahrt fĂźr Feuerwehr, Krankenwagen oder Citybus zu garantieren. Mit dem Aufbau von Marktständen sind zusätzlich die Geschäfte und Betriebe in der Trattengasse an einem Tag der Woche erschwert zugänglich, auĂ&#x;erdem werden auch ihre Schaufenster am Markttag vollkommen verdeckt. FĂźr die Anrainer der Trattengasse wäre der Wochenmarkt eine wĂśchentlich wiederkehrende Belastung durch Lärm und Abfall. BezĂźglich Parkplätze steht auĂ&#x;er dem Parkplatz im Norden von Brixen das Parkhaus an der DantestraĂ&#x;e zur VerfĂźgung, die Parkplatz-Kapazität ist also auch mit dem derzeitigen Standort gegeben. Nachdem nun die Zone Priel beim Parkplatz Nord nach Genehmigung des DurchfĂźhrungsplanes konkret umgebaut werden und ein einladender Platz auf Bodenniveau zur BrennerstraĂ&#x;e entstehen wird, soll der Montagsmarkt auch in Zukunft dort stattfinden. z

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Menschen & Meinungen

Echo

Leser schreiben uns

Fußballplätze, es reicht! Zu: „Neues Kicken“, „Brixner“ Nr. 200, S. 50

Walter Blaas, Brixen

Vorab möchte ich allen Millandern zur Fertigstellung ihrer Sportzone recht herzlich gratulieren. Mit einem riesigen Kraftakt hat die Stadtverwaltung besonders für die Fußballvereine der gesamten Gemeinde tolle, moderne und funktionelle Anlagen geschaffen, für die uns andere Gemeinden zu Recht beneiden. Nun aber bin ich der Meinung, dass der Spitzensport genug Entfaltungsmöglichkeiten hat und damit der Sportstättenbedarf, mit wenigen Ausnahmen, völlig gedeckt ist. Daher scheint mir die Forderung des Sektionsleiters des ASV Milland für einen zweiten Platz doch ziemlich unverschämt, auch in Anbetracht dessen, dass im Dreieck Sportzone Süd, dem Klaus-Seebacher-Fußballplatz und der Sportzone Milland in etwa 180 Meter Luftlinie zueinander genug Raum für den (Spitzen)Fußballsport vorhanden sein müsste. Allenthalben einen Bolzplatz, für den Breiten- und Freizeitsport, für alle zugänglich, bräuchte Brixen noch. Man könnte dann zu recht behaupten: Brixen hat als Stadt gegenüber dem Sport seine Schuldigkeit getan.

Hinterlistige Bösen Offener Brief an den Konsumenten­schutzverein

Levin Obletter, Brixen

Es ist unumstritten, dass der Konsumentenschutzverein in vielen unglücklichen Situationen den Verbrauchern zur Seite steht. Aber dass von den Medien und dem Konsumentenschutzverein der Verbraucher stets als Unschuldsengel dargestellt wird und wir Kauf28

leute die Rolle der „hinterlistigen Bösen“ spielen müssen, entspricht nicht der Wahrheit. Dass es überall schwarze Schafe gibt, ist natürlich bekannt, aber ich kann dem Konsumentenschutzverein versichern, dass die allergrößte Mehrzahl der Kaufleute ihren Beruf nach bestem Wissen und Gewissen ausübt. Doch jeder Angestellte eines beliebigen Geschäftes könnte wahrhaftig ganze Bücher schreiben, wie das Verhältnis zwischen Verbraucher und Verkäufer wirklich aussieht. Diesbezüglich lade ich alle Verantwortlichen ein, nur einen Monat in einem beliebigen Geschäft zu arbeiten oder sich wenigstens einmal bei der „anderen Seite“ zu informieren und sich somit die Meinungen und langjährigen Erfahrungen der Geschäftsleute anzuhören. Ich kann euch versichern, das würde eure Augen ein klein wenig öffnen und würde euch die Möglichkeit geben, die nächsten Beschwerden „braver, ehrlicher, unschuldiger…“ Konsumenten ein bisschen kritischer entgegenzunehmen. Zudem möchte ich den Konsumentenschutzverein darauf aufmerksam machen, dass vor etlichen Jahren die deutschen Medien zusammen mit den übermächtigen deutschen Verbraucherschutzzentralen das deutsche Volk mit dem Slogan „Geiz ist geil“ aufgehetzt haben. Das Ergebnis: Das deutsche Volk hat die eigene Volkswirtschaft zu Tode gespart, die besessene und typisch deutsche „Schnäppchenjagd“ hat dazu geführt, dass mittlerweile die Arbeitslosigkeit außer Kontrolle geraten ist. Nun darf sich der Deutsche nicht wundern, wenn eine Firma nach der anderen schließt und die Produktion in ein NiedriglohnLand umsiedeln muss. Kein Geld ausgeben wollen, und dennoch ein deutsches Gehalt bekommen – auf Dauer konnte das nicht gut gehen. Nur: Solange es mit Deutschland bergab ging, konnte es uns Südtirolern eher gleichgültig sein. Jetzt aber hat der Konsumentenschutzverein einen Stein ins Rollen gebracht, dessen Ausmaße schwer einzuschätzen sind. Solange der Verbraucherschutzverein die Südtiroler aufhetzt, ihr Geld nach Innsbruck, Affi oder Tschechien zu bringen, kommt immer weniger

Geld in Umlauf: Das Schuhgeschäft verkauft immer weniger, also kann der Kaufmann nicht mehr wie üblich seinen Urlaub planen, der Besitzer des Reisebüros kann sich nicht mehr sein Wohnzimmer beim Südtiroler Tischlermeister bestellen, der wiederum bei der Bekleidung sparen muss; der Besitzer des Bekleidungsgeschäftes kann nicht mehr so oft mit seiner Familie in ein Restaurant essen gehen, das wiederum Kellner wegen mangelnder Auslastung entlassen muss. Die gekündigten Kellner können sich nicht mehr das heiß ersehnte Auto leisten. Eigentlich schade, denn so bekommt der Autoverkäufer weniger Provision und muss somit auf den Besuch beim Friseur verzichten, der sich wiederum keine neue Brille leisten kann. Schade, wollte der Optiker doch ein Lehrmädchen ausbilden. Somit muss sich das Lehrmädchen irgendwo anders eine Lehrstelle suchen, etwa in Innsbruck, Affi oder Tschechien…

Stadtpolizei & System Zu Hierarchien und Neonlampen…

johannes s. huber, Brixen

Ich möchte nicht im Geringsten wissen, wie bei Sitzungen diskutiert wird, wie man spricht, am selben Tisch zueinander wohl nicht recht nett ist… Neulich durfte ich genießen, einen rosa Zettel an meinem Wagen zu sehen. Er war ausgestellt, doch nicht mit Recht. Zu meinem Glück war die Beschilderung falsch. Kurzum: Fürs Freundlichsein wurde mir der Hörer raufgeknallt! Bei aller Liebe gepflegte Frechheit, ja total. Befehle sind in sich blöd, doch wenn schon von Herzen. Ein System, das nicht Menschen im Urwald pflegen. Hoffentlich sind bei den nächsten Wahlen die Grünen vorne, so kann das Edelweiß etwas reifen. Na ja, solange Neonlampen und das noch an nicht gut energetischen Plätzen hängen, kann Feines in Entscheidungen nicht ans Tageslicht rücken. Sol-

che Schwingungsfelder möchte ich in keinem Kristallbild sehen. Strukturlosigkeit, dass die Fetzen fliegen, hin bis zur Körperflüssigkeit sichtlich. Eine Hierarchie, die nicht in dummen Büchern steht. Bald sitze ich in Dubai! Ich wird’ euch senden, kein Geld doch Liebe wie im Strahl der Unendlichkeit!

Wertvollstes Erbe? Zur Verbauung des Kulturgrundes in Brixen und Milland

Franz Pisoni, Brixen

Das von Bürgermeister Albert Pürgstaller (SVP Brixen) nach der Gemeinderatswahl vorgestellte „Programmatische Dokument 2005-2010“ enthält Aussagen, die auf den besonderen Schutz des Kulturgrundes hinweisen: Auf Seite 3 „Grund und Boden sind unser wertvollstes Erbe“; auf Seite 5 „Schützen wir unseren wertvollen Kulturgrund!“; auf Seite 20 „… wobei es vor allem darum geht, landwirtschaftliches Grün besonders zu schonen.“ Tatsache ist, dass in BrixenMilland mehrere Anschläge auf schönste Wiesen geplant sind. In landschaftlich sehr reizvollen Zonen soll nun, ohne Rücksicht auf die Meinung breiter Bevölkerungskreise, eine neue Zufahrt zum Friedhof gebaggert werden. Dasselbe gilt für die Süd-Umfahrung. Trotz der oben erwähnten Litanei „Wertvollstes Erbe“ und „Schützen wir unseren wertvollen Kulturgrund“, soll auch hier eine neue Straße gebaggert werden. Einmal mehr kommt ganz klar zum Ausdruck, wer hier welche Projekte durchboxt. So gesehen wird sich Bürgermeister Pürgstaller das „Programmatische Mogel-Dokument“ in Zukunft sparen können.

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner­ straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info


Umfrage

Gefällt der neue„Brixner“? Natürlich sind wir neugierig, wie das überarbeitete Layout und die redaktionelle Neuordnung unserer Zeitschrift bei unseren Lesern ankommen. Bei der Umfrage für diesen „Brixner Nr. 201“ kam daher nur die oben stehende Frage in Betracht…

„Mir gefällt der neue ‚Brixner’ wirklich sehr gut: Er ist sehr übersichtlich, optisch ansprechend, fein durchzublättern und leicht von einer Rubrik in die andere zu springen. Ganz schön, ganz top!“, lobt Claudia Messner. „Was mir fehlt, sind die Frauenporträts: Im letzten ‚Brixner’ waren kaum Fotos oder Meldungen über Frauen, das hat mich schon gestört.“

„Die Änderungen waren wesentlich, sonst wären sie gar nicht aufgefallen“, meint Johann Astner. „Ich muss sagen, dass ich mit dem ‚Brixner’ sowieso zufrieden bin, da sind effektiv interessante Artikel drin – nicht nur für Brixen Stadt. Bei uns zuhause ist er die Hauslektüre, die bleibt, bis der nächste ‚Brixner’ kommt. Verbesserungsvorschläge habe ich keine – gratuliere dem ganzen Team!“

„Mir persönlich gefällt er besser – er ist frischer, jugendlicher und fescher“, findet Andreas Schatzer. „Positiv aufgefallen sind mir die neuen Rubriken. Es interessiert mich natürlich, dass auch etwas von der Gemeinde Vahrn drinnen steht.“

„Ich finde den ‚Brixner’ nun sehr übersichtlich und sehr schön gemacht“, meint Renate Pichler. „Ganz toll ist der Terminkalender, den man herausnehmen kann. Von den aufbereiteten Themen her fehlt mir nichts, ich wüsste jetzt wirklich nicht, was man besser machen könnte.“

„Wenn im Editorial nicht darauf hingewiesen worden wäre, wäre mir die Neugestaltung vielleicht gar nicht aufgefallen“, sagt Annemarie Dietl. „Ich wollte mir den ‚Brixner’ nochmals in Ruhe anschauen, aber noch bin ich nicht dazugekommen. Von den Themen her finde ich, dass alles abgedeckt wird; einiges interessiert mich halt mehr, anderes weniger.“

Pepi Thaler schaut „weniger auf die Aufmachung als auf den Inhalt. Der ‚Brixner’ ist auf jeden Fall perfekt aufgemacht und modern, inhaltlich finde ich ihn sehr informativ, effizient und interessant. Insbesondere für neu angesiedelte Brixner ist er sicher eine wichtige Informationsquelle.“

„Mir gefällt besonders das farbige Leitsystem durch die Rubriken und der monatliche Veranstaltungskalender, der war dringend notwendig“, findet Heidi Troi, „ansonsten finde ich den ‚Brixner’ vollständig und interessant; er deckt alle lokalen Themen ab.“

„Ganz bärig, toll, super!“, zeigt sich Heinrich Lechner begeistert. „Ich freue mich jeden Monat, wenn der neue ‚Brixner’ ins Haus kommt. Da fehlt überhaupt nichts, es passt einfach alles! Ich lese ihn wirklich gerne.“

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KULTURPOLITIK DER GEMEINDE

Kunst & Kultur

Brixens Leit-Kultur Anlässlich der Vergabe der kulturellen Beiträge der Gemeinde Brixen stellt sich die Frage, wohin sich Brixen kulturell entwickeln soll. Welche Pläne hat der Gemeindeverwaltung?

K

ultur ist in Brixen Chefsache. Bürgermeister Albert Pürgstaller begründet die Entscheidung, den Kulturbereich selbst zu übernehmen, damit, dass er „zum einen ein sichtbares Zeichen setzen wollte, welchen Stellenwert die Kultur in der Politik haben soll, zum zweiten, weil mich der Bereich Kultur persönlich interessiert und sehr viel gibt, und zum dritten, weil wir hier noch sehr viel zu tun haben.“ Deswegen hat er sich vorgenommen, diesen Bereich wenigstens für eine gewisse Zeit selbst zu betreuen.

Albert Pürgtaller: „Wir werden noch heuer Kriterien erarbeiten, wie wir die Gelder zuteilen wollen und was unsere Zielvorstellungen sind“ der Auszahlung einer ersten Rate von 150.000 Euro unterstützt.

Konkrete Zahlen, wie hoch Kriterien, wie die Vergabe das Kulturbudget der Stadt Brixen ist, wollte Pürgstaller nicht nennen, da „das Budget jedes Jahr beim Kassasturz vom Gemeinderat festgelegt wird.“ Er setze sich aber dafür ein, das Kulturbudget aufzuwerten, was nur schrittweise und nicht im Hauruckverfahren gehe. Sichtet man die Gemeinderatsbeschlüsse des laufenden Jahres, kann man feststellen, dass die Gemeinde für Kultur weit mehr ausgegeben hat als die 61.000 Euro, die als Beiträge für die kulturellen Jahrestätigkeiten der Vereine sowie die 20.250 Euro für kulturelle Tätigkeiten von besonderer Wichtigkeit im September vergeben worden sind. Laut Gemeinderatsbeschluss vom 12. April wurde die Initiative Musik und Kirche mit 36.500 Euro, laut den Beschlüssen vom 17. Mai der Kulturverein Brixen mit 8.000 Euro für Organisation der Kulturreihe im Forum, und die Forum Brixen GmbH wurde mit 30

der Gelder erfolgen soll, existieren derzeit noch nicht. Im Frühjahr dieses Jahres wurde ein Kulturbeirat gegründet, „um in der Diskussion und im Streit eine Ausgeglichenheit zu finden und für mehr Transparenz zu sorgen.“ Der Kulturbeirat wird in diesem Jahr Kriterien erarbeiten, nach denen das Geld verteilt

Vereine aber „selber rühren und nach vorne bewegen“. Während bisher entweder um einen Beitrag für die Jahrestätigkeit oder um einen für ein Projekt angesucht werden konnte, wünsche sich Pürgstaller in Zukunft eine „Verschiebung von der Jahrestätigkeit hin zur Projektarbeit“. Die Gemeinde möchte aber auch prüfen, wo sie in den verschiedenen Bereichen Schwerpunkte setzen kann. Weiters ist es dem Bürgermeister ein Anliegen, „dass die Gemeinde selbst als Kulturträger tätig wird, dass wir nicht nur Vereine unterstützen, sondern uns selbst bemerkbar machen und Akzente setzen.“

Konkrete Ideen dazu hegt er

viele: „Uns ist es wichtig, dass die Initiative Musik und Kirche, die Musik auf höchstem Niveau anbietet, auch in Zukunft weitergeführt und sogar ausgebaut wird, weil sie nicht nur im Land, sondern über die Grenzen Südtirols hinaus bekannt ist und uns

„Das Kulturschaffen muss viel stärker vernetzt, sichtbar und hörbar gemacht werden.“ _Albert Pürgstaller werden soll und welche Zielvorstellungen gehegt werden. Eine davon besteht darin, dass „wir weniger Strukturen fördern, sondern mehr in die kulturelle Arbeit investieren wollen“, erklärt Pürgstaller. Um zum Handkuss zu kommen, müssen sich die

damit ein Kulturprofil verleiht“, erklärt Pürgstaller. Sie ist aber nur ein Schwerpunkt von den zahlreichen Vorhaben, die er umzusetzen gedenkt. Weiters möchte die Gemeinde auf sich selbst aufmerksam machen, indem sie beispielsweise Sonder-

ausstellungen nach Brixen holt: Für das kommende Jahr sind die Käthe-Kollwitz-Ausstellung und die Etrusker-Ausstellung aus Florenz geplant. Weiters ist der Ausbau der Rathausgalerie in Ausarbeitung, die Abhaltung eines Orgelwettbewerbs, die Errichtung eines archäologischen Lehrpfades in Elvas, und „ich möchte auch der Plastik entsprechend Raum und Mittel zur Verfügung stellen und in Abständen von zwei, drei Jahren ein Kunstwerk schaffen lassen – keine überdimensional großen Skulpturen, oft erregt eine Kleinskulptur viel mehr Aufmerksamkeit.“

Das Forum Brixen und dessen Finanzierung werden jedoch


KONZERT IM DOM: „Die Initiative verleiht Brixen ein Kulturprofil.“ Albert Pürgstaller nach wie vor eine gewichtige Rolle in der Kulturpolitik spielen. Derzeit erarbeitet der Verwaltungsrat des Forums ein Konzept, wie der Betrieb geführt werden soll, damit seine Zielsetzungen erfüllt werden können und die finanziellen Belastungen für die Gemeinde sich dabei in Grenzen halten. „Die Frage, die sich uns stellt, ist, welchen Mix wir schaffen. Ich könnte natürlich hergehen und das Forum ökonomisch einwandfrei führen, indem ich das Kulturgeschehen hinaus dränge und den Kongresstourismus ankurble. Aber das war nicht die Zielsetzung des Forums. Wir müssen schauen, einen gewissen Bereich für das Kulturzentrum zu sichern, und

der wird immer Kosten verursachen – die Frage ist nur, wie hoch diese sind. Das Kongresszentrum sollte seine Führungskosten decken und etwas für das Kulturzentrum abwerfen.“

Eine bessere Vernetzung

möchte Pürgstaller im Theaterbereich erreichen, wo „es sehr vieles gibt, aber alles fragmentiert“. Das Stadtarchiv soll mit Veranstaltungen und Ausstellungen aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden. Als Fernziel schwebt Pürgstaller die Einrichtung eines Stadtmuseums vor. Zu einer Annäherung bewegt werden auch die Fraktionen mit der Stadt – zum einen soll die Zusammenarbeit

der Außenstellen mit der Stadtbibliothek verstärkt werden, zum anderen die Arbeit der verschiedenen Bildungsausschüsse, die jährlich ein gemeinsames Projekt umsetzen könnten. Zu den Anliegen gehören außerdem die Weiterführung bewährter Initiativen wie der Lesesommer und das Culturforum. Pürgstaller wolle nicht wie andere Städte teure Konzerte von auswärts einkaufen und „die eigenen Vereine vor der Tür lassen“. Vielmehr gelte es, „die Leitvereine wie die Musikkapelle Pfeffersberg, die Bürgerkapelle Brixen, die Brassband, der Domchor und andere in das Kulturgeschehen einzubinden“.

Ob Brixen mit seiner Kulturpolitik der Vielfältigkeit und Freiheit von Kultur gerecht wird, werden die nächsten Jahre zeigen. Die Richtung, in die der Bürgermeister weist, ist jetzt schon deutlich sichtbar. albina.kritzinger@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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THEATER

Kunst & Kultur

Krimi im Visier Die Dekadenz nahm in ihrer Eigenproduktion „Die TĂźr mit den sieben SchlĂśssern“ das Genre Krimi & Co. gehĂśrig aufs Korn.

Z

u Saisonbeginn blies die Gruppe Dekadenz mit ihrer Eigenproduktion „Die TĂźr mit den sieben SchlĂśssern“ zur MĂśrderjagd. Inspiriert vom 1927 erschienen gleichnamigen Roman des KrimikĂśnigs Edgar Wallace, verfasste der MĂźnchner Kabarettist und Autor Alexander Liegl ein Krimikabarett, das Regisseurin Gabi RothmĂźller gekonnt inszenierte.

Das Genre Krimi & Co. wurde

gehĂśrig auf Korn und Kimme genommen bei der dekadenten Verfolgungsjagd. Sämtliche stereotypen Krimi- und Thrillerfiguren stĂźrmten BĂźhne und Keller, mĂśrderisch Ăźberzeichnet gespielt und deshalb herrlich schrill: Der Scotland-Yard-Inspektor Richard Martin (Josef Lanz) von coolster Intelligenz mit FrauenbrecherCharme, seine – klarerweise in ihn verliebte – Sekretärin Emily (Ingrid Porzner), die zwischen Frustration, Hysterie und Verliebtheit umhertaumelt, und die naiv-berechnende Buchhändlerin Sybil (Ingrid Lechner), die Gutes will und BĂśses tut. Selbstverständlich darf auch ein Frankensteinscher Arzt und Forscher mit psychopathischen Anwandlungen (Andreas Zingerle) nicht fehlen, genauso wenig wie sein SchĂśpfungswerk und zugleich Assistentin, die entmenschlichte MĂśrdermaschine Ann (Michaela Zetzlmann). Weiters eine geldgierig-gefĂźhlskalte, platinblonde

Giftspritze (Patrizia Solaro) mit dunkler Kommandostimme und ihr verklemmtes, schĂźchternes Bruderherz (Andreas Zingerle), ein ehemaliger Tresorknacker mit Anflug von Reue (Josef Lanz) und eine Ăźberkandidelte Rechtsanwältin samt Paris-Hilton-Wauwau am Oberarm (Patrizia Solaro). Nicht fehlen durften die Kurzauftritte eines dĂźmmlich grinsenden, stets in Ohnmacht fallenden Bobbys, der RunningGag-Henker von London und eine Leiche im Zug von Schottland, fĂźr die die langjährige Mitarbeiterin der Dekadenz Maria Senn sich „opferte“.

Die Story des Krimikabaretts

ist bald erzählt: Im Zug wird ei-

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ne Leiche gefunden, und schon geht sie los, die MĂśrderjagd. Scotland Yards charmantester Inspektor begibt sich auf die Suche nach den sieben SchlĂźsseln zur Schatzkammer von Lord Selford, die dieser unter Freunden und Verwandten verteilt hatte. Ein SchlĂźsselträger nach dem anderen kommt ums Leben, teilweise durch hĂśchst seltsame TĂśtungsarten. Im britischen Adelsmilieu wird getäuscht und betrogen, gemordet und gemeuchelt, bis kaum jemand Ăźbrig bleibt. NatĂźrlich gibt es schlussendlich ein Liebes-Happyend mit Ăœberraschungseffekt. So jagt eine schräge Szene die andere, die Schauspieler feuern Gags und Pointen ab wie eine Kalaschnikow ihre Munition. KostĂźme, BĂźhnenbild, Requisiten und Licht sind ebenso stilgerecht Ăźberzeichnet und verstärken den Mix aus Krimi, Kabarett, Theater und Schlagerparade. Mal blinken kitschig bunte GlĂźhlämpchen zum guten alten Schlager, das legendäre eiserne Gaultier-Bustier der Popsängerin Madonna wird als Stichwaffe missbraucht, und zur Teatime wird stilgerecht Tee mit Kandis Ăźberreicht, während Petticoats schwingen, Trenchcoats rascheln und Tränen flieĂ&#x;en.

Die Verfolgungsjagd wird

umrahmt von unsterblichen Hits aus den 50er und 60er Jahren,

Scotland Yards schĂśnster Inspektor (Josef M. Lanz) in Nadelstreif ruht sich nur kurz von der spannenden MĂśrderjagd aus einstudiert von Armin Mitterer und den Instrumenten von Marco Facchin. Beispielsweise fordert Ingrid Porzner mit rauchiger Stimme „Ich will keine Schokolade“, Andreas Zingerle lässt beim Bossa Nova die HĂźften und bei „Ti voglio bene assai“ seine Stimmgewalt kreisen. Jedes Lied wird vom Ensemble mit choreografischen Meisterleistungen untermalt, die vom HĂźften schwingenden Bossa Nova bis hin zum schleichenden Tango reichen. Die schnellen Wechsel, variationsreiche Bilder und die Mischung aus Spiel, Gesang und Tanz verlangten von den Schauspielern schwungvollen KĂśrperund Stimmeinsatz, der von den einzelnen Spielern auch aufs BĂźhnenparkett gelegt wird. Ohne Krimi geht die Mimi eben nie ins Bett, dachte sich das Publikum, und lieĂ&#x; sich dazu bewegen, bei „So schĂśn war die Zeit“ frĂśhlich mitzuträllern, während es mit tosendem Applaus eine Zugabe einforderte. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


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FOTOGRAFIE

Kunst & Kultur

Gefühlte Natur Die Schönheit steckt im Detail: Der Naturfotograf Hugo Wassermann spürt sie auf und bannt sie auf Bilder, die die Natur in den Fokus rücken. Kürzlich ist sein Bildband „Natur fühlen“ erschienen.

H

ugo Wassermann verbringt viel Zeit draußen in der Natur, meist in Begleitung seines Fotoapparates. Vorwiegend in den Nachtstunden oder bei Dämmerung zieht es ihn hinaus vor die Haustür, „um den ersten und den letzten Sonnenstrahl einzufangen, denn die Lichtstimmung zu diesen Stunden erzeugt eine ganz besondere Atmosphäre.“ Bereits als Jugendlicher faszinierte ihn die Naturfotografie; Anfang der 90er Jahre gründete er mit anderen die Vereinigung Südtiroler Naturfotografen „Strix“. Beruflich beschäftigt sich Hugo Wassermann ebenfalls mit einem Naturstoff, dem Holz: Der ausgebildete Tischler und Möbelrestaurator betreibt in Brixen eine eigene Restauratoren-Werkstatt.

Eine Auswahl seiner Fotogra-

fien der vergangenen drei Jahre hat nun der für Bildbände renommierte Tecklenborg Verlag aus Steinfurt veröffentlicht. „Natur fühlen. Ein sinnliches Erlebnis“ lautet der Titel des Werkes, der die Philosophie Wassermanns widerspiegelt: „Mit den Fotografien möchte ich nicht die Natur dokumentieren, sondern all das, was ich in der Natur erlebe, in Bildern umsetzen.“ Geräusche, Gerüche oder Lichtstimmungen werden in seinen Naturbildern gleichsam mit aufgenommen und entführen den Betrachter in die unterschiedlichen Lebensräume, hinein in den Wald, ins Wasser oder hinauf auf die Berggipfel. Im Bildband werden seine Fotografien in fünf Kapitel thematisch geordnet und von persönlichen Gedanken und Erlebnissen begleitet: Der Wald als Ort der Stille, der Winter als Zeit 34

zum Ruhen, das Wasser als Ströme voll Leben, die Farbwelt des Sommers sowie die Bergwelt als Möglichkeit, dem Himmel ein Stück näher zu sein.

Die Makrofotografie, die For-

men und Details aus der Natur sowie Landschaften sind die Schwerpunkte der fotografischen Arbeit von Hugo Wassermann, der im Jahre 2004 zum „Europäischen Naturfotografen des Jahres“ gewählt worden ist. Offene Blende, diffuses Licht, selektive Schärfe im Makrobereich gepaart mit gezielter Unschärfe sind seine Markenzeichen. Insbesondere bei der Pflanzenfotografie betont er kleinste Details wie Tautropfen, Eiskristalle oder zarte Blütenblätter, indem er nur ihnen besondere Schärfe verleiht; Unbemerktes wird damit zum Blickpunkt in seinen Bildern. Raureif auf den Blättern der Pfingstrose, Tauperlen an einem Spinnennetz, Kieselsteine am Moorboden oder ein Stück Zellophan am Bachufer

verwandelt der Fotograf in poetische Bildkompositionen. „Vollendete Details ringsum lassen den Alltag schnell vergessen. Der Mensch wird bei intensiver Auseinandersetzung mit diesen Kunstwerken klein und leise“, beschreibt er seine Gedanken in einem der Bildtexte, die seine Fotografien – in optimaler Qualität gedruckt – begleiten.

Seine Bilder entstehen meist

vor der Haustür. So finden sich im Buchkapitel „Ströme voll Leben“ Fotografien der Rienzschlucht, die gerade mal 200 Meter von seiner Haustür entfernt liegt. Durch Langzeitbelichtung fing Hugo Wassermann die fließenden Bewegungen des Flusses ein, das Licht verschmolz mit der Wasseroberfläche, und es entstand ein Gemälde von sinnlicher Schönheit. Hugo Wassermann arbeitet nicht mit einer digitalen Kamera, es sind „garantiert unbearbeitete Bilder, Abzüge von Dias und ohne Filter“, die im 144 Seiten

Wassermann, Hugo: Natur fühlen. Ein sinnliches Erlebnis. Tecklenborg Verlag, Steinfurt 2006 starken Bildband veröffentlicht wurden. Seine Hilfsmittel sind die innere Ruhe, das absichtslose Beobachten, die Offenheit für Unerwartetes und das Interesse für scheinbare Kleinigkeiten. „Durch die Naturfotografie habe ich einen aufregenden und noch intensiveren Zugang zur Natur gefunden“, schildert er.

Der Bildband vermittelt seine

Begegnungen mit der Natur auf sinnliche Weise: Die Fotografien darin möchte man nicht nur ansehen, sondern auch berühren; sie lassen den Betrachter tief eintauchen in die kleinen Wunder ringsum. Und manchmal möchte man meinen, man sei dabei gewesen, als das Bild entstanden ist. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


Wir genießen es ...

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Kunst & Kultur

INTERVIEW

„In Brixen gibt es musikalische Schätze“ Die Innsbrucker Universitätsdozentin und Musikwissenschaftlerin Hildegard Herrmann-Schneider erzählt über ihre Arbeit im Brixner Diözesanarchiv und über die Besonderheit Brixens.

Sie führen das „RISM Landesleitung Westösterreich und Referat Südtirol“. Was steckt hinter der Abkürzung „RISM“? HILDEGARD HERRMANNSCHNEIDER: Das „Répertoire International des Sources Musicales“ (Internationales Quellenlexikon der Musik) wurde 1952 in Paris zur musikwissenschaftlichen Dokumentation von Musikhandschriften und Musikdrucken gegründet. Seither wird weltweit für dieses Unternehmen gearbeitet, in Tirol seit meinen Initiativen um 1990. Tirol hat eine großartige, vielfäl-

Lehrlinge und Monteure zum sofortigen Eintritt gesucht.

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tige Musiktradition. Die Tiroler Musikarchive mit ihren Musikhandschriften und Musikdrucken zählen zu den wichtigsten Denkmälern der Musikgeschichte des Landes und bedürfen daher wie alle Kunstdenkmäler einer intensiven Denkmalpflege. Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Tätigkeit? In einer Zeit umfassender Globalisierung kann die Dokumentation der musikalischen Kunstschätze Tirols dem unbemerkten Entschwinden der musikalischen Identität des Landes entgegenwirken. Sie ist ferner international von unschätzbarem Wert: Ein einzelnes Notenblatt allein sagt beispielsweise oft nicht viel aus, finde ich aber eine handschriftliche Stimme zu einem bestimmten Stück in Brixen, eine weitere in Stams, in Bozen oder gar in Ungarn, so ergeben diese Mosaiksteine schlussendlich ein großes Ganzes. Sie und Ihre Mitarbeiter erfassen unter anderem Musikalien systematisch in Stams, Hall, Bozen und im Brixner Domkapitelarchiv. Wie darf man sich Ihren Arbeitsalltag in Brixen vorstellen? Wühlen Sie sozsagen in Millionen von Noten? Schön wäre es! Nein, es geht ganz wissenschaftlich zu. Seitdem ein früher zusammengetragener, aber im Inhalt bis dato unbekannter Notenberg im Diözesanarchiv von mir aufgearbeitet worden ist, durchforstet Direktor Eduard Scheiber die Depots nach weiteren, bislang unbeachteten Musikalien. Etliche Geistliche am Brixner Dom waren Musiker, in ihren Nachlässen finden sich folglich alte Noten. Als Belege historischen Recyclings tauchen laufend alte Notenfragmente auf, beispielsweise aus dem 15. Jahrhundert auf Bucheinbänden des 17. Jahr-

hunderts. Die fachgerechte wissenschaftliche Inventarisierung schafft die Grundlage, um die Musikalien zu konservieren und zu nutzen. Kann man von musikalischen Schätzen in Brixen sprechen? Auf jeden Fall! Als Beispiel Aktuelles zum Mozart-Jahr: Wir haben ein Originalexemplar der Violinschule Leopold Mozarts von 1756, vielleicht ein Relikt des Brixner Mozart-Besuchs von 1771. Das Besondere ist unter anderem ein Besitzvermerk des Brixner Domherrn Joseph Scheth (1764-1854) und damit ein Nachweis für die Verwendung des Studienwerks in Tirol. Gerade auch auf den Handschriften mit Mozart-Messen wurden Aufführungsvermerke eingetragen, so dass man einen Aufführungskalender rekonstruieren und so erfahren kann, welche Messe wann im Dom gesungen wurde. Sie sprachen von der Besonderheit Brixens… In Brixen gibt es bis heute originäre zeitgenössische MozartKopien aus den Jahren um 1780/1790. Mozarts Zeitgenossen haben ihn nicht übermäßig geschätzt, erst posthum setzte die große Verehrungswelle ein. In Stams etwa gab es gegen Ende des 18. Jahrhunderts ziemlich alles – noch heute sind aus dieser Zeit Noten von Komponisten aus ganz Europa vorhan-

Ein Relikt des Brixner Mozart-Besuchs von 1771? Originalexemplar der Violinschule Leopold Mozarts von 1756 den, aber kein Mozart. Dieser kam erst später. Dagegen kann Brixen mit zeitgenössischen Mozart-Handschriften aufwarten, darunter solche von Salzburger Hofkopisten, also aus dem unmittelbaren Umkreis Mozarts. Außerdem gibt es eine MozartMesse mit einem Brixner Widmungsträger, die „Spaur-Messe“ (KV 257). Finden sich auch Noten von Brixner Komponisten im Archiv? Unter anderem sind einige sehr bemerkenswerte Kompositionen des Brixner Konsistorialrats, Pianisten und Musikpädagogen Josef Alois Ladurner (17691851) vorhanden, ferner die Autographe des Brixner Domkapellmeisters Ignaz Mitterer (1850-1924). Diese gewährt in vielerlei Hinsicht erstmals Aufschlüsse: Mitterer war an der internationalen Reformbewegung der Cäcilianer führend beteiligt, weshalb er und seine Mitstreiter mit Musikalien vor allem des 18. Jahrhunderts aufgeräumt haben, um wieder mehr Ernst in die Kirchenliteratur zu bringen. Im Gegenzug wurde das Repertoire neu gestaltet, in Brixen wurden dabei aber interessanterweise Werke Mozarts zumindest im Notenschrank toleriert – im


„In Brixen gibt es originäre zeitgenössische Mozart-Kopien aus den Jahren um 1780/1790“ _Hildegard Hermann-Schneider

Besuche in sehr kleinem Rahmen stattfanden: Ohne großes Aufsehen, ohne Andrang von „Konzertbesuchern“. Es war wohl eine Art „relaxen“, ein Besuch bei einem Freund, kurz vor der Rückkehr in die Heimat Salzburg.

„Ich mag die Behutsamkeit, mit der in Brixen mit der eigenen Geschichte umgegangen wird.“ _Hildegard Hermann-Schneider mit den Mozarts in Kontakt. Ein freundschaftliches Verhältnis bestand zwischen den Mozarts und dem Neffen des Fürstbischofs, Ignaz Joseph Graf Spaur, Domherr in Salzburg und seit 1763 auch in Brixen. Im Brixner Hofprotokoll ist am 11. und 12. Dezember 1771 vermerkt, Leopold und Wolfgang Amadé hätten mit Ignaz „Musig gemacht“. Das nahe Verhältnis bezeugt ein sehr vertrauter Brief Leopold Mozarts an Ignaz, worin er betrübt vom Tod seiner Frau schreibt. Bei den Besuchen Mozarts in der Hofburg wurde auch musiziert. Wie darf man sich diese Abende vorstellen? Nachdem es nur im Hofprotokoll den kurzen Eintrag gibt, kann man davon ausgehen, dass diese

Seit wann bearbeiten Sie das Domkapitelarchiv? Das Präsidium der Brixner Initiative Musik und Kirche hat mich 1998 beauftragt, einen wissenschaftlichen Katalog der Musikalien des Brixner Domkapitelarchivs zu erstellen. Seither wurden etwa 2.700 Titel von Musikhandschriften und zirka 1.000 Titel von Musikdrucken aus dem 18. und 19. Jahrhundert erstellt. Vom Gesamtbestand der Musikalien des Brixner Doms ist dies jedoch längst nicht alles. Besonders freut mich, dass die Arbeit auch praktische Früchte trägt. In Konzerten der Brixner Initiative Musik und Kirche kamen Werke von Komponisten zur Aufführungen, die unmittelbar mit der Brixner Dommusik verbunden sind, beispielsweise

Christoph Sätzl, Johann Stadlmayr, Johann Jakob Walther oder Karl Constanz. Was schätzen Sie besonders an Brixen? Ich mag die Behutsamkeit, mit der in Brixen mit der eigenen Geschichte umgegangen wird. Die Renovierungen haben hier ein Gesicht, ob kleine Läden in der Altstadt, Straßenbeleuchtung oder Weißer Turm: Die Brixner beweisen große Sensibilität ihrer Tradition gegenüber. Der Versuch der Erhaltung, gepaart mit gleichzeitiger vorausschauender Modernität, ist etwas ganz Seltenes. manuela.kerer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Zur Person

kurse im november

2006:

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Termin: Sa, 18.11. - Sa, 09.12.06

Computerbenutzung und Dateimanagement

Termin: Mi, 08.11. - Fr, 17.11.06

Word für Windows - Grundkurs

Termin A: Mo, 06.11. - Do, 30.11.06 Termin B: Di, 21.11. - Do, 14.12.06

Microsoft Excel - Grundkurs Termin: Mo, 20.11. - Mi, 13.12.06

Open Office.org Tabellenkalkulation (calc)

Termin: Mo, 06.11. - Do, 30.11.06

Microsoft Access - Grundkurs Termin: Di, 14.11. - Di, 12.12.06

Hildegard Herrmann-Schneider, geboren 1951 in München, ist freiberufliche Musikwissenschaftlerin. Sie studierte an der Musikhochschule München (Staatsexamen: Schulmusik 1974, Viola/Konzertfach 1976) und an der Universität Innsbruck (Promotion in Musikwissenschaft 1978, Habilitation 1996). Arbeitsfelder: Musikgeschichte Tirols und Bayerns, Instrumenten- und Quellenkunde, musikalisches Archivwesen. Fachpublikationen in Europa und USA. www.musikland-tirol.at

PowerPoint

Termin: Di, 21.11. - Fr, 01.12.06

Information und Kommunikation Termin: Mi, 22.11. - Mi, 06.12.06

Photoshop

Termin: Mo, 06.11. - Mi, 29.11.06

Digitale Fotografie Aufbaukurs Termin: Mo, 06.11. - Mi, 15.11.06

Linux Gateways

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Unterschied zu anderen Wirkungsstätten der Cäcilianer. Die Verbindung Brixen-Salzburg von kirchlicher Seite war tragend, und so kam auch der Musik liebende Brixner Fürstbischof Leopold Maria Joseph Graf Spaur

AutoCAD für TischlerInnen Aufbaukurs Termin: Mo, 06.11. - Do, 14.12.06

Wirkungsvoller Führen mit Zahlen Termin: Fr, 10.11. - Sa, 11.11.06

Grundklagen der KFZ-Elektrik und -Elektronik Termin: Mi, 08.11. - Sa, 18.11.06

www.tschuggmall.berufsschule.it Weiterbildung

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THEATER

Kunst & Kultur

Kultur-Kombi-Karte z Das Südtiroler Kulturinstitut macht drei Mal Station im Forum Brixen: Zu sehen sind im November eine Hommage an Hildegard Knef, im Februar die Publikumslieblinge Karlheinz Hackl und Heinz Marecek sowie im März die Neue Bühne Senftenberg mit Schillers Drama „Kabale und Liebe“. Für die drei Abendveranstaltungen wird eine vergünstigte Kombi-Karte angeboten. Diese oder auch Einzelkarten sind unter der Rufnummer 0471 313800 oder bei Athesia-Ticket erhältlich.

Die Erfahrung der letzten zwei Jahre hat gezeigt, dass es ratsam ist, sich möglichst früh um Karten zu bemühen. Unterstützt werden die Brixner Veranstaltungen des Südtiroler Kulturinstituts von der Südtiroler Volksbank und der Unternehmerinitiative Wirtschaft & Kultur Brixen, der elf Brixner Firmen angehören. Weitere Infos zum Programm sind auf www. suedtiroler.kulturinstitut.org abrufbar. db

K&K Kunst & Kultur

BILDENDE KUNST

SMS

Entspannte Gesichter

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Der Vorstand der Bayerischen Landes-Apothekerkammer hielt im Pharmaziemuseum Brixen seine Klausurtagung ab. Die Standesvertretung hat in Bayern mehr als 4.000 Mitglieder; die Vorstandsmitglieder zeigten sich von den pharmaziehistorischen Raritäten des Museums begeistert.

z Die Skulpturen des Brixner Bildhauers Sergio Sommavilla waren nach einer Ausstellung in München nun auch in der Galerie 90 in Mühlbach zu sehen. Sommavilla hat sich in den letzten Jahren auf die Darstellung von Köpfen spezialisiert. Diese fertigt er in unterschiedlichsten Größen und aus verschiedenen Materialien wie Marmor, Granit, Speckstein, Holz, Keramik oder Bronze an. Die Gesichter mit ihren reduzierten Gesichtszügen und in bewusst einfach gehaltener Form erinnern an die archaischen Skulpturen von Naturvölkern: Etwas Verborgenes,

Rätselhaftes versteckt sich in ihnen, und gleichzeitig strahlen sie eine nicht endenwollende Welle von Ruhe und Gelassenheit aus. Sergio Sommavilla, Jahrgang 1951, unterrichtet neben seiner künstlerischen Tätigkeit in der Mittelschule. Er besuchte die Kunstschule in St. Ulrich und schloss 1970 sein Studium in Venedig mit dem „Magistero d’Arte“ ab. db

Waltraud Engl, Obfrau des Eisacktaler Volkstheaters, hat vorübergehend das Amt der Präsidentin der Theatergruppe „Komödie Brixen“ übernommen. Gründungsmitglied Michael Kastlunger hat seine Funktion als Präsident zurückgelegt.

Der Millander Bildhauer Paul Mussner hat eine Bronzetafel gestaltet, die in der Freinademetz-Kirche an den langjährigen Pfarrer Michael Haspinger erinnert. Haspinger ist vor einem Jahr verstorben, die Errichtung der neuen Millander Kirche geht auf ihn zurück.


Nachgefragt

„Festivals sind eine Bereicherung“ ELFI TROI, Leiterin der Tanztheaterwerkstatt „Transparent“ am Theaterpädagogischen Zentrum Brixen, Ăźber die Teilnahme am 1. SĂźdtiroler Tanzfestival „Alps Move“. Frau Troi, die Jugendlichen der Tanztheaterwerkstatt des tpz Brixen zeigen am 27. Oktober im Stadttheater Meran beim Tanzfestival Alps Move ihr StĂźck „Pina“. Wie kam es zur Einladung? Die Tanztheaterwerkstatt „Transparent“ ist meinem Wissen nach die einzige JugendTanztheatergruppe in SĂźdtirol. Die Jugendlichen haben vor sechs Jahren, in ihrer Mittelschulzeit, mit dem Tanzthea­ ter angefangen, und wir erarbeiten jedes Jahr ein StĂźck. Mit „Pina“ nach der Novelle „La Lupa“ von Giovanni Verga hatten wir groĂ&#x;en Erfolg und wurden zu vielen Festivals wie

nach Wien, GroĂ&#x;britannien oder Litauen eingeladen. Worin liegt der Unterschied zwischen Tanz und Tanztheater? Wir arbeiten viel mit Improvisationen, verschiedenen Tanzstilen wie Moderner Ausdruckstanz oder Contact Improvisation und nehmen oft Alltagsgesten als Ausgangspunkt. Ausgehend vom KĂśrpertraining entwickeln wir eigene Choreographien und versuchen mit diesen, GefĂźhle und Geschichten auszudrĂźcken. Dem Ensemble kommt dabei besondere Wichtigkeit zu: Es gibt keine Primaballerina, sondern alle haben eine tragende Rolle. Beim Tanztheater kommt

Wie kamen Sie zum Tanztheater? Ich habe mit dem klassischen Ballett angefangen und mich dann im zeitgenĂśssischen Tanz, Contact Improvisation, Modern Dance und Tanzpädagogik weitergebildet sowie die Ausbildung zur Theaterpädagogin absolviert – somit haben sich Tanz und Theater verbunden. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Kunst & Kultur

DIVERSES

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NEU im Regal Alpen: eine Ansichtssache Die Aufgabe des Wettbewerbs „AlpConFoto“ des EURAC-Institutes für Regionalentwicklung und Standortwettbewerb lag darin, eine besondere Situation oder auch eine alltägliche Begebenheit in den Alpen fotografisch zu erzählen. Die 16 besten Beiträge wurden im Bildband „Alpen: eine Ansichtssache“ gesammelt: Individuelle Ansichten über die Alpen als Wohnstube oder Arbeitsraum, als Ort der Traditionen und Ort des vermeintlichen Fortschritts, zwischen intakt und konstruiert. Der vierte Preis des Wettbewerbs ging an Leonhard Angerer aus Brixen für seine Foto-Serie „Alpenecho“. Seine Fotografien deuten das Leben der Gossensasser Bäuerin Aloisia Pfeifer, direkt an und unter der Autobahn: „Kein

Ruffini, V.Flavio; Giulietti, Sivlia; Schirpke, Uta (Hrsg): Alpen: Eine Ansichtssache. EURAC research Verlag, Bozen 2006. 73 S. 13 €

Alpenecho mehr, kein Jodler, sondern pausenloser Lärm, den man leider nicht abstellen kann.“ Der Bildband ist bei der EURAC in Bozen erhältlich.

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z Druckfrisch erhältlich ist der Alchemilla-Frauenkalender 2007 – dank der ehrenamtlichen Arbeit der Alchemilla-Frauen und des Sponsorings verschiedener Firmen sowie der Südtiroler Sparkasse sogar kostenlos. Die 14. Ausgabe steht unter dem Thema „frauen.welten/mondi di donne“ und zeigt in zwölf inhaltlichen und differenzierten Monatsthemen das feministische Universum in Südtirol auf. Das Zeit- und Notizbüchlein, das in jede Handtasche passt, stellt große Frauen

der Kultur-Geschichte vor: Maria Lassnig, Barbara Duden, Jenny Holzer, Adriana Zarri oder die Südtirolerinnen Margareth Dorigatti, Maria E. Brunner oder Josefina Schmalzl, die erste Grödnerin mit Führerschein. Es enthält außerdem hilfreiche Tipps und Infos zu frauenrelevanten Themen von A wie Arbeit, B wie Bildung bis hin zu Z wie Zahlen und allerlei Kostbarkeiten, die Frauen schätzen und lieben. Die Alchemilla-Frauen sind Präsidentin Ulrike Egger sowie Heidi Hintner (Redaktion und Koordination), Trude Calenzani, Karin Dalla Torre, Maria Federspiel, Luisa Gnecchi, Daniela Gruber, Sabina Kasslatter Mur, Berta Linter, Claudia Messner, Birgit Oberkofler, Enrica Scanzoni, Martha Stecher und Iris Tatz. In Brixen ist der Kalender in der Sparkassen-Filiale, beim Bürgerschalter der Gemeinde Brixen und in der Stadtbibliothek erhältlich. db


MALEREI

Gaukler der Moderne z In der Rathausgalerie zeigte der Kunstkreis St. Erhard bis zum 19. Oktober Werke des international bekannten Florentiners Luca Alinari. Der Künstler, Jahrgang 1943, hatte seine erste Ausstellung in Florenz im Jahre 1969. Er zeigt sich anfangs vom Neodadaismus beeinflusst und arbeitet dabei spielerisch mit den verschiedensten Techniken. Collagen, Abziehbilder und umformende Bearbeitungen von Fotos nebst einer fluoreszierenden Farbpalette bestimmen sein frühes Schaffen. In der zweiten Hälfte der 70er Jahre wurde Alinari immer häufiger zu den wichtigsten Ausstellungen eingeladen, 1982 nahm er an der Biennale von Venedig teil. Seine Bilderwelt ist eine Reise in das untergründig Phantastische; spielerisch zeigt er, welchen Verwandlungen wir ausgesetzt sind und lässt uns ganz bewusst im Ungewissen über seine Stellungnahme zu dieser verrückten Welt. Luca Alinari

ist zugleich Gaukler und Realist, er will uns nichts weismachen, schließlich sei alles wie ein Spiel zu betrachten. Die Figuren sind Marionetten in einer total durcheinander geratenen Welt, sie sind darin daheim und doch geheimnisvoll auch in einer anderen Welt. Seine Visionen eines persönlichen, endlosen Märchens kann man nur so genießen, ohne sich zu fragen, was dies oder jenes eigentlich

bedeuten könnte. Hart an der Grenze zwischen Gefälligkeit und Paradoxie wirken seine gewollt poppigen Pastellfarben – zum einen schaffen sie die Atmosphäre des Märchens ohne Ende, zum anderen kontrastieren sie mit dem ironischen Realismus, den ein echter Toskaner wie Alinari sozusagen mit der Muttermilch aufgenommen hat. cm

BRIXEN

Eine Nacht im Museum z Im Herbst 2005 schlossen sich die Südtiroler Landesmuseen erstmals der in Österreich seit Jahren üblichen „Langen Nacht der Museen“ an und hielten an einem Samstag Abend im Oktober bei freiem Eintritt bis Mitternacht oder ein Uhr morgens geöffnet. Da diese Initiative vor allem bei der einheimischen Bevölkerung ein sehr gutes Echo fand, wurde sie heuer auf Anregung des Museumsverbandes weiter ausgedehnt. Alle Museen – große wie kleine, städtische und private – sollten mitmachen und am 7.Oktober ab 19 Uhr offen halten. Mit Unterstützung der Museums-Servicestelle des Kulturassessorates beteiligten sich im ganzen Land etwa 25 Museen unterschiedlichster Art und boten

den zahlreichen Besuchern ein buntes und vielfältiges Programm. Die beiden Museen der Stadt Brixen – das Diözesanmuseum in der Hofburg und das Pharmaziemuseum in der Adlerbrückengasse – engagierten den von Funk und Fernsehen bekannten Künstler Sebastian Baur, der abwechselnd in den zwei Museen auftrat. Im Pharmaziemuseum wurde ein „Parcours der Sinne“ aufgebaut, bei dem Kinder und Erwachsene im Dunkel der Nacht ihre Fähigkeiten beim Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen ausprobieren konnten. Der ansonsten bei Tageslicht am meisten angesprochene „Sehsinn“ blieb dabei ausgeblendet. Pünktlich um Mitternacht zog dann Sebastian Baur – natürlich mit verbundenen Augen - aus den abgegebenen Fragebögen die Haupt-

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NEUERUNGEN IM SSV BRIXEN FUSSBALL

Freizeit & Sport

Jetzt geht’s los! Die Sektion Fußball im SSV Brixen erlebte eine Rundumerneuerung. Der frisch gekürte Sektionsleiter Gernot Wachtler startet mit neuen Zielen und Ideen in die Fußballsaison.

I

m April hatte der damalige Sektionsleiter des SSV Brixen Fußball, Paul Seeber, mitgeteilt, dass er ab sofort nicht mehr in seiner Funktion zur Verfügung steht. Diese Entscheidung, die aus privaten Gründen zustande kam, stellte die übrige Vereinsleitung auf eine harte Probe. Einen kompetenten Nachfolger für Seeber zu finden stellte sich als große Herausforderung für den SSV Brixen heraus. Schlussendlich legte man die verantwortungsvolle Arbeit in die Hände von Sportlehrer Gernot Wachtler. Dieser hatte bereits seit Jahren in der Jugendabteilung des Vereins hervorragende Arbeit geleistet. Doch Wachtler nahm den Posten nach langem Zögern nur unter einer Bedingung an: Paul Seeber müsse weiterhin als Vizesektionsleiter dem Verein zur Verfügung stehen. Diesen Kompromiss ging Seeber ein; somit war das Problem gelöst, und das offizielle Übergabeprotokoll wurde Ende Mai verfasst.

Wachtler stand nun vor der

Aufgabe, einen neuen Ausschuss bilden zu müssen. Er gewann dafür Kurt Holzer als Kassier, Walter Nitz als Verantwortlichen für das Sekretariat und Konrad Markart für die erste Mannschaft. Renate Hillebrand vertritt die Damenmannschaft, Florian Demetz widmet sich der Jugendarbeit im Verein. Nicht mehr im Ausschuss sitzt Robert Eisenstecken: Er war in den vergangenen Jahren heftig diskutiert worden, da er durch 42

Sektionsleiter Gernot Wachtler seine direkte Art des Öfteren unliebsam aufgefallen war. „Er betreibt in unserer Sportstätte beim Jugendhort die Bar; dort werden wir ihm den einen oder anderen Geheimtipp entlocken“, scherzt Gernot Wachtler. An der Vereinsstruktur selbst

Damenmannschaft in der dritthöchsten nationalen Liga und mit den Junioren sowie der A-Jugend um den regionalen Titel. Eine neue zusätzliche AJugend kämpft hingegen um den Provinz-Meistertitel. Eine B-Jugend- Mannschaft spielt re-

„Ein fernes Ziel ist der Aufstieg in die Serie D, doch das ist noch ein großes Stück Arbeit“ _Sektionsleiter Gernot Wachtler wurde nicht viel geändert, lediglich das Sportangebot wurde aufgestockt. Der SSV Brixen spielt in der aktuellen Saison 2006/2007 mit der ersten Mannschaft in der Oberliga, mit einer

gional, eine weitere B-Jugend provinzial, zwei C-Jugendmannschaften nehmen an der provinzialen Meisterschaft teil und zwei D-Jugendmannschaften an der VSS-Meisterschaft.

Mit elf Jugendmannschaften steht die Sektion vor

einer arbeitsintensiven Aufgabe: Beinahe 300 Kinder und Jugendliche werden in den verschiedenen Mannschaften von diplomierten Fußball- und Sportlehrern betreut. Die Fußballschule, die in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebte, darf im Sportangebot des SSV Brixen Fußball natürlich auch nicht fehlen. Der eigentliche Renner zurzeit ist jedoch die Abteilung „Damenfußball“: Kaum zu glauben, dass die Sektion in dieser Saison vier Damenmannschaften stellt. Waren es in der vergan-


SERIE D ALS FERNES ZIEL: Matthias Regele gegen zwei Abwehrspieler des SV St. Georgen genen Saison nur zwei Mannschaften, so konnte der Bereich Damenfußball um eine „Under 19“- und eine „Under10“-Damenschaft erweitert werden.

„Die Errichtung eines Sekretariats mit fixen Bürozeiten so-

wie die intensive Förderung der Jugend und die Integration dieser in die erste Mannschaft sind meine persönlichen Anliegen“, erklärt der neue Sektionsleiter Gernot Wachtler. Kaum ein Verein in der Oberliga hat so viele eigene Spieler im Kader aufzuweisen wie der SSV Brixen – eine Bilanz der bisherigen Jugendarbeit, die sich sehen

lassen kann. „Ein fernes Ziel ist sicherlich auch der Aufstieg in die Serie D, doch das ist noch ein großes Stück Arbeit“, meint der Sektionsleiter, und fügt stolz hinzu: „Der eigene Sportplatz ist bereits ein riesiger Erfolg und bietet uns die Möglichkeit, jederzeit zu trainieren.“ Das sportliche Ziel für die heurige Saison ist ein stabiler Mittelfeldplatz in der Meisterschaftstabelle – ein realistisches Ziel, wenn man bedenkt, dass das Durchschnittsalter der Mannschaft bei 22 Jahren liegt.

Der neue Trainer Walter Zingerle sucht den Dialog mit den

Spielern und hat bereits jetzt Beachtliches aus der jungen Formation herausgeholt, die einige Zu- und Abgänge zu verzeichnen hat: Neu im Brixner Dress spielen Paolo Cogoli und Ugo Sica vom ASV Vahrn sowie Manuel Piccin von der Auswahl Ridnauntal. Nicht mehr zu den Brixner Fußballern zählen Martin Angerer, der seine Karriere beendet hat, sowie Matthias Fischnaller und Michael Gasser. Robert Niederkofler ist zum SV Stegen gewechselt, Toni Eisenstecken zu Rodeneck, Thomas Ritsch zu Hall/Innsbruck, und dessen Bruder Martin Ritsch

spielt beim FC Südtirol. Als Hauptsponsor scheint heuer erstmals auf dem Brixner Dress der Schriftzug „Hofer – Fliesen und Böden“ auf. Eine weitere Neuheit ist die so genannte Vereinshymne: Der Brixner Liedermacher Markus Dorfmann hat ein Vereinslied geschrieben, bei dem die Kicker der ersten Mannschaft sich als Sänger versuchen und gekonnt den Refrain mitsingen. dietmar.pattis@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 43


Freizeit & Sport

SCHWIMMEN

Schwimmen unterm Ballon Das Olympiabecken im Freibadareal der Acquarena soll mit einer Lufttragehalle überdacht werden, um während der Wintermonate eine weitere nutzbare Wasserfläche zur Verfügung zu haben. Noch gibt es aber große Bedenken.

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Im fünften Geschäftsjahr blicken die Betreiber des Brixner Erlebnisbades Acquarena auf finanzielle Erfolge zurück: Die Umsätze konnten jedes Jahr gesteigert und weit reichende Kostenoptimierungen im Bereich der Energiewirtschaft erzielt werden. Auch die Besucherzahlen des größten Erlebnisbades in Südtirol können sich sehen lassen: Mit einer durchschnittlichen Besucherzahl von 400.000 Gästen im Jahr schreibt die Acquarena laut Direktor Stefano Cicalò durchwegs schwarze Zahlen. In der Schwimmsaison 2005/2006 wurden 10.300 Bahnenstunden im Wasserbecken an Vereine verkauft. In diesem Jahr ist die Bahnenbelegung bereits zum heutigen Zeitpunkt um zehn Prozent gestiegen. Um dieser wachsenden Nutzung gerecht zu werden und die Infrastruktur noch attraktiver zu machen, wurde im Oktober vergangenen Jahres ein Projekt zur Erschließung zusätzlicher Wasserflächen während der Wintermonate in Angriff genommen.

Betreibern bereits im vergangen Jahr inoffiziell die gesamte Finanzierung in der Höhe von 260.000 Euro zur Anschaffung der Lufttragehalle zu. Weitere 55.000 Euro für die Installationsarbeiten muss die Acquarena selbst aufbringen. Die Energiekosten für die Instandhaltung der Lufttragestruktur belaufen sich auf geschätzte 130.000 Euro pro Wintersaison; diese fallen zu 100 Prozent an die Stadtwerke Brixen.

genwirken. In den vergangenen Jahren war auch der italienische Schwimmverband auf die idealen Trainingsbedingungen in Brixen aufmerksam geworden und hat die Nationalmannschaft bereits mehrfach in Brixen trainieren lassen. „Diese Bestätigung ist Grund genug, um in diese Richtung weiterzuarbeiten“, ist Acquarena-Direktor Stefano Cicaló überzeugt.

Der Ballon beeinflusst wesentlich das optische Gesamtbild der Stadt und wurde noch nicht genehmigt diesem Grund nicht akzeptabel. Eine „schönere“ Variante aus durchsichtigem Material sei aus technischen Gründen verworfen worden.

Aus Kreisen der Gemeinde verlautete, Bürgermeister Albert

Geplant ist zudem die Er- Pürgstaller habe sich ebenfalls

Aufgrund der Verdichtung weiterung des Kinder- und Fa- aus architektonischen Gründen Geplant ist die Abdeckung des Bäderangebotes am Südtiro- milienbereichs. Gemeinsam mit noch nicht zu einer Entscheides Olympiabeckens im Freibadareal durch eine mobile Lufttragehalle, die durch einen Lufttunnel mit dem Hallenbad verbunden werden soll. Mit einer 4.000 Quadratmeter großen doppelschichtigen Textilmembran würde damit ein 2.000 Quadratmeter großer Bereich abgedeckt werden. Der zehn Meter hohe Ballon überdacht das FünfzigMeter-Becken mit Sprungturmanlage. Die Aufrechterhaltung des Ballons erfolgt mit Hilfe von Warmluft, entsprechende Lüftungsgeräte halten den Ballon in Temperatur und in leichtem Überdruck. Das Projekt „Abdeckung Olympiabecken“ der Acquarena GmbH ist der Landesverwaltung bereits bekannt; Landeshauptmann Luis Durnwalder sicherte den 44

ler Markt, unter anderem durch die Eröffnung der Therme Meran und dem „Cron 4“ in Bruneck, will die Betriebsführung der Acquarena ihr Sportangebot erweitern. Ziel der Betreiber ist es, die Vereinstätigkeit ins überdachte Schwimmbecken zu verlegen und damit im Hallenbad selbst mehr Raum für die Freizeitschwimmer zu schaffen. Der geplante Ballon schafft im Winter eine zusätzliche Wasserfläche von 1.300 Quadratmeter: Während der Woche soll das mit dem Ballon überdachte Becken durch Vereine voll ausgelastet und nur am Wochenende auch für das Publikum zugänglich sein. Die Geschäftsleitung der Acquarena will damit dem Problem der überlasteten Bahnenbelegung im Hallenbad entge-

dem Präsidenten des SSV Brixen Sektion Schwimmen, Franco Letrari, wurde auch an einem sportlichen Konzept für einen landesweiten Schwimmverein gearbeitet. Durch eine derartige Struktur könnte die Stadt Brixen als Schwimmzentrum Südtirols eine Förderungsstätte für junge Nachwuchstalente werden. Dieses Projekt scheiterte bis jetzt an den begrenzten Trainingsmöglichkeiten. Die Anschaffung der Beckenüberdachung war ursprünglich schon für diesen Winter ge­ plant, doch wurde das Projekt des Architektenbüros Ralf Dejaco von der Baukommission der Gemeinde Brixen überraschend abgelehnt: Der Ballon beeinflusse wesentlich das optische Gesamtbild der Stadt und sei aus

dung durchgerungen. Allerdings drängt die Zeit: Ende November findet eine Sitzung in Bozen statt, in der über die Finanzierung von Sportanlagen entschieden wird. Wenn von der Gemeinde das entsprechende Ansuchen nicht rechtzeitig eintreffe, wären die vom Landeshauptmann in Aussicht gestellten 260.000 Euro wohl verloren. Vorsichtig geben sich auch die Stadtwerke als Eigentümer der Acquarena GmbH: Direktor Wolfgang Plank hat uns mitgeteilt, dass es noch keine Finanzierung gebe und das Projekt deshalb noch nicht spruchreif sei. All diese Verlautbarungen dürften als Symptome gelten für grundsätzliche Bedenken über die Sinnhaftigkeit eines solchen Ballons.


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TAUCHEN

Freizeit & Sport

Geprüfte Tauchlehrer

z Klaus Schanung, Claudia Falchetto und Roberto Ricci Maccarini vom Brixner Sportverein Sub haben auf der Insel Giglio in der südlichen Toskana die schwierige Prüfung zum Tauchlehrer geschafft. Sie mussten dabei in verschiedenen Bereichen ihre Fähigkeiten beweisen, beispielsweise beim Tauchen mit Schülern unter normalen Bedingungen oder den Unterwassergang bei Nacht. Auf dem Prüfungsplan standen auch Theorie-Kenntnisse wie die Vermittlung der Risiken des Tauchsports oder der Verhaltensweisen unter Wasser. Neben den drei Brixnern absolvierten Anwärter aus ganz Italien die Prüfung. Während der fünf Prüfungstage wurden auch Weiterbildungsveranstaltungen über Rettungsmaßnahmen beim Tauchen abgehalten. Die drei neuen Tauchlehrer werden nun unter anderem in der Acquarena Brixen ihr Wissen und Können weitergeben. db

F&S Freizeit & Sport

LEICHTATHLETIK

WM 2009 in Brixen?

SMS

z Die Stadt Brixen bewirbt sich für die Austragung der JuniorenLeichtathletik-Weltmeisterschaft im Jahre 2009. William Bailey, ein Spitzenvertreter des Internationalen Leichtathletikverbands IAAF, ist hierfür eigens nach Brixen gekommen, um die Sport- und Beherbergungsinfrastrukturen der Stadt genauer unter die Lupe zu nehmen. Im Rahmen eines Treffens mit Vertretern des Stadtrates und des SSV Brixen erklärte Bürgermeister Albert Pürgstaller, dass Brixen als traditionsreiche Sportstadt alle Voraussetzungen für die Austragung eines so wichtigen Sportereignisses erfülle

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und entsprechende Erfahrungswerte in der Ausrichtung von sportlichen Großveranstaltungen aufweisen könne. Gemeinsam mit den Funktionären des SSV besuchte Bailey die Sportanlagen der Stadt und bewertete die Unterbringungsmöglichkeiten in Brixen und Umgebung. Er betonte, dass sein erster Eindruck von der Stadt äußerst positiv sei. Nachdem Tunis seine Kandidatur für die Austragung der WM kurzfristig zurückgezogen hat, ist die Stadt Brixen derzeit die einzige Bewerberin. Sollte sie den Zuschlag erhalten, so werden im Jahr 2009 rund 1.700 Junior-Ath-

leten aus insgesamt 173 Nationen im sportlichen Wettstreit aufeinander treffen. Die endgültige Entscheidung darüber fällt Mitte

November. Im Bild: William Bailey mit dem Stadtrat der Gemeinde Brixen und den Promotoren der Kandidatur. db

Arnold Rieder, der die vorige Skisaison an 27. Stelle der Weltrangliste im Riesentorlauf abschloss, hat sich beim Training schwer verletzt. Der 30-jährige Meransner zog sich einen Achillessehnenriss im rechten Fuß zu und kann erst wieder in vier Monaten das Skitraining fortsetzen.

Den Organisatoren „education in move“, Forum Brixen und Bodywell ist es beim dritten Fitnessforum gelungen, ein aktionsreiches Programm zu präsentieren. Die Angebote reichten vom traditionellen Aerobic über Nordic Walking bis hin zum alternativen Yoga und Qi Gong.

Die Sektion Bogenschießen im SSV Brixen veranstaltete die zehnte Auflage des internationalen Bogenschießturniers „Isarco Trophy“. Am Wettbewerb um die begehrte Wandertrophäe nahmen an die hundert Athleten aus Südtirol, Italien, Österreich und Deutschland teil.


Nachgefragt

„Wir müssen höllisch aufpassen“ MICHAEL NIEDERWIESER, ehemaliger Spitzentorwart und nun sportlicher Direktor des SSV Brixen Handball, über die Fehleinkäufe dieser Saison und wie man sich von der Krise wieder befreien will. Die neuen Ausländer entsprechen nicht den Erwartungen, Trainer Mihaly Kovacs spricht vom „größten Tiefpunkt seiner Handballkarriere“. Was ist passiert?

Die Stimmung in der Mannschaft ist derzeit am Tiefpunkt. Wie ist das zu erklären, nachdem der SSV Brixen im Vorjahr mit dem Vize-Italienmeistertitel viel Lob geerntet hatte?

Sechs Leistungsträger des vergangen Jahres sind nicht mehr dabei. Von den sieben Stammspielern spielt nur noch Kokuca, Kammerer und Michaeler. Die anderen Führungsspieler sind weggefallen, und keiner der drei neuen Ausländer konnte bisher das Heft in die Hand nehmen. In der Abwehr stehen wir nicht so schlecht, nur im Angriff fehlt uns Durchschlagskraft.

Weil die neuen Ausländer die Erwartungen bei weitem nicht erfüllt haben. Zudem ist uns bewusst geworden, dass wir höllisch aufpassen müssen, um nicht in den Abstiegskampf hineingezogen zu werden. Rubiera zum Beispiel ist im vorigen Jahr trotz einer kampfstarken Mannschaft abgestiegen. Wie will man aus dieser Situation wieder herauskommen? Wird

dem eigenen Nachwuchs zu wenige Chancen gegeben? Wir haben die jüngste Mannschaft der Liga, und in keinem anderen Verein wird dem Nachwuchs so eine große Chance gegeben. Man muss mit diesen jungen Spielern aber auch etwas Geduld haben und sie behutsam aufbauen. Aus schulischen oder beruflichen Gründen können sie die Auswärtsfahrten nicht immer mitmachen. Mit einigen wenigen TopAusländern werden wir in Zukunft dann wieder sehr konkurrenzfähig sein. thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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SPORTFEST

WINTERSPORT

Wachtler ist Vize-Präsident z Im Rahmen der Neustrukturierung des Südtiroler Wintersportverbandes FISI wurde vor kurzem der Brixner Sigi Wachtler zum Vize-Präsidenten gewählt. Während der Olanger Alfred Jud zum neuen Präsidenten bestellt wurde und damit das Erbe von Richard Weißensteiner antritt, hat der Verband auch drei neue VizePräsidenten gewählt. Stellvertretender Vize-Präsident ist Roland Brenner, der ehemalige Trainer des Schiasses Alberto Tomba. Als weitere Vizepräsidenten wurden der Bozner Kampfrichter-Chef Silvano Maranelli und eben Sigi Wachtler bestellt. Die Südtiroler FISI geht somit mit ei-

ner völlig neuen Führung in den heurigen Winter. Wachtler wird für die Versicherungsdienste des Verbandes zuständig sein. to

z Die zweite Ausgabe des Sportfestes „Brixen bewegt sich“, die aufgrund schlechter Wettervorhersagen auf Ende September verschoben worden war, fand regen Zuspruch, insbesondere bei den jüngeren Brixnern. Während am Vormittag rund 750 Schüler am Sportfest teilnahmen, nutzten am Nachmittag bei strahlend schönem Wetter über tausend Brixner die umfangreichen Sport- und Spaßangebote an den Stationen der 30 teilnehmenden Vereine. Bei der Abschlussver-

anstaltung wurden zahlreiche Sachpreise verlost, darunter ein Jahresgutschein für Dienstleistungen der Stadtwerke und VIP-Karten für den SlalomWeltcup in Alta Badia von der Firma Rauch. Außerdem wurden zahlreiche Brixner Sportler geehrt, die sich im Laufe des Jahres durch besondere sportliche Leistungen hervorgetan haben, darunter Kurt Eder, Peter Gebhard, Christian Pichler und Mauro Pianaro vom Paragleiterclub „Flying Ducks“, Valentina Nozza vom SSV Yoseikan Budo, Christian Obrist vom SSV Leichtathletik, Christina Ploner vom SSV Behindertensport, Oliver Scanferla vom SSV Badminton und Manuela Ianesi vom Schwimmclub Brixen. Die Initiative „Brixen bewegt sich“ soll in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. db

LEICHTATHLETIK

4. Eisacktaler Törggelelauf z Mitte Oktober fand in der Brixner Altstadt der 4. Eisacktaler Törggelelauf statt. Trotz strömenden Regens gingen 130 von 150 gemeldeten Läufern an den Start. Die Athleten bewältigten insgesamt zehn Kilometer – vier Mal eine Runde von 2,5 Kilometern – mitten in der Altstadt. Bei den Herren setzte sich Hermann Achmüller in der zweiten Runde ab und gewann das Rennen in 32.24 Minuten. Platz zwei ging

mit 1.13 Minuten Rückstand an Josef Aichner, Dritter wurde der Österreicher Hannes Lechner mit einer Zeit von 33.58 Minuten. Im Frauenbewerb zog Renate Rungger bereits in der ersten Runde davon und ließ die gesamte weibliche Konkurrenz hinter sich. Sie siegte schlussendlich mit einer Zeit von 36.15 Minuten. Lediglich die Schweizerin Mayo Gautschi konnte mithalten und wurde mit 43 Sekunden

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Freizeit & Sport

Bewegte Brixner

Einladung Zum 10-jährigen Jubiläum 16.–18.11.2006

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E i g e n e P ro d u k t i o n

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Rückstand Zweite. Platz drei ging an Elisabeth Tschurtschenthaler vom ASV Niederdorf. Aber auch die Athleten des SG Eisacktal setzten sich in Szene: Das Jugend-Team Eisacktal konnte im Staffelbewerb hinter der Mannschaft aus dem Überetsch den zweiten Platz erringen. Zudem erreichten sowohl Johann Mair als auch Manuela Ianesi den hervorragenden vierten Gesamtrang. to

zur Perlenausstellung der Firma

Öffnungszeiten: 9.00–12.30 Uhr | 14.30–19.00 Uhr


EISSPORT

Eishalle geĂśffnet

z Die Brixner Eishalle in der Sportzone Sßd ist wiederum fßr den Publikumslauf zugänglich. Schlittschuhläufer kÜnnen jeweils dienstags und donnerstags von 15 bis 16.45 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr ihre Runden auf dem Eis drehen. Während der Schulferien vom 30. Oktober bis zum 5. November ist

die Eishalle täglich von 14 bis 16 Uhr fßr das Publikum geÜffnet. Die Eintrittspreise sind gegenßber dem Vorjahr unverändert geblieben: Erwachsene zahlen 2,50 Euro, Jugendliche bis 18 Jahren 1,50 Euro. Schulkinder, die während des Unterrichts die Eishalle besuchen, zahlen 1 Euro. MÜglich ist auch der Erwerb einer kostengßnstigen 10-Punkte-Kar-

te, die fßr Erwachsene um 20 Euro und fßr Jugendliche um zehn Euro erhältlich ist. Da am 9. und 10. Dezember ein internationales Hockey-Jugendturnier in der Eishalle stattfinden wird, ist an diesen Tagen das Üffentliche Schlittschuh-Laufen nicht mÜglich. db

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PORTRAIT

Erfolgreiches Handball-Talent z Der 19-jährige Andreas Salcher aus Milland spielt erst seit etwa einem halben Jahr in der ersten Mannschaft des SSV Brixen Handball, wird aber jetzt schon von vielen als Brixens Hoffnungsträger betitelt. In der vergangenen Saison spielte er zwar im Kader des ASV Milland, doch Brixens Trainer Mihaly Kovacs holte ihn bereit Ăśfters auf die Reservebank des SSV Brixen. Andreas Salcher wurde vor einigen Monaten auch erstmals in die italienische Nationalmannschaft berufen. Nun gilt er nicht nur in Insider-Kreisen als aussichtsreichstes SĂźdtiroler Handballtalent. Begonnen hatte alles vor etwa zehn Jahren, als der groĂ&#x; gewachsene Millander zum ersten Mal mit dem Handball in BerĂźhrung kam. Salcher gab Tennis und Schifahren auf und widmete sich fortan nur mehr dem Ballsport: „Ich habe schon frĂźh bemerkt, dass mir da ein Talent in die Wiege gelegt worden ist“, erzählt er, und dem entsprechend groĂ&#x; ist nun auch

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1IVER 3 ,YFIV 7XV seine „Leidenschaft fĂźr diesen Sport“. Da Salcher derzeit die Maturaklasse der Handelsoberschule besucht, wird es fĂźr ihn aber immer schwieriger, Schule und Sport zeitlich zu vereinbaren: „Das eine oder andere Auswärtsspiel werde ich wohl auslassen mĂźssen“, bedauert der engagierte Spieler. Die derzeitige Krisensituation um die ausländischen Spieler des SSV sieht der im RĂźckraum Mitte eingesetzte Brixner nicht so

tragisch: „Wir sind heuer die jĂźngste Mannschaft in der italienischen Eliteliga, das Team muss erst noch zusammenfinden. Wichtig sind die Spiele erst im Play-Off, und bis dahin werden wir eine eingespielte Mannschaft sein.“ Der noch eher scheu wirkende Salcher nimmt sich aber bei der Frage nach seinem Ziel sehr selbstbewusst: „Wir streben den Meistertitel an.“ to

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Wirtschaft & Umwelt

INVESTITIONSSTOPP IM SKIGEBIET PLOSE

Ungewisse Zukunft

Das Gerücht schlug vor Wochen in Brixen ein wie eine Bombe: Das Skigebiet Plose stünde, so verkündete der Volksmund, kurz vor dem Aus und werde möglicherweise im Winter gar nicht in Betrieb gehen. Plose-Eigner Alessandro Marzola entwarnt – teilweise.

S

kigebiete und Liftbetreiber haben derzeit wirtschaftlich gesehen einen harten Stand: Steigende Investitions- und Betriebskosten stehen sinkenden Erträgen gegenüber, die jedes neue Betriebsjahr zur Harakiriaktion werden lassen. Die geografische Lage des Skigebiets scheint dabei irrelevant: Ob Vinschgau, Wipptal oder Eisacktal – in ganz Südtirol ergibt sich bis auf wenige Ausnahmen ein ähnlich desolates Bild. Trotzdem registrierte man in Brixen das Gerücht einer argen Krise des eigenen Skigebietes ungläubig, denn schließlich hatte sich die Plose in den letzten 15 Jahren augenscheinlich positiv entwickelt. „Schuld“ daran

gen konnten“. Heute, nach zwei schwierigen Saisonen und steigenden Kosten, habe sich das Blatt gewendet: „Unser Umsatz ist von 3,8 Millionen Euro im Winter 2003-2004 auf 3,5 Millionen im vergangenen Winter gesunken“, erklärt er. Heute gehe es der Plose also „wie vielen Skigebieten in Südtirol: Die Zukunft ist ungewiss aufgrund der Tatsache, dass wir in den letzten Jahren viel investiert haben, um konkurrenzfähig bleiben zu können.“ Die Kosten sind entsprechend in die Höhe geschnellt, während die Einnahmen gesunken sind. Es sind aber nicht nur die Investitionskosten und der Zinsdruck, die die Schere immer weiter aus-

„Trotz aller Schwierigkeiten ist eine rasche Schließung der Plose unwahrscheinlich“ _Alessandro Marzola ist wohl die umsichtige Führung von Alessandro Marzola, der es verstand, seinen Mitarbeiterstab zu motivieren, neue Märkte zu erschließen und vorsichtige, aber notwendige Investitionen zu tätigen.

„In der Tat standen wir vor drei

Jahren äußerst gut da“, bestätigt auch Marzola diesen Anschein. „Damals konnten wir aus unserer Geschäftstätigkeit so viel Geld erwirtschaften, dass wir gleichzeitig Schulden abbauen und weitere Investitionen täti50

einanderklaffen lassen. Auch die Betriebskosten sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. So hat die Plose beispielsweise im Jahr 2003 noch 1,6 Millionen Kilowattstunden Strom verbraucht, 2005 waren es knapp 5 Millionen. Grund sind die kapillareren Beschneiungsanlagen, die „uns den ganzen Winter über perfekte Pistenverhältnisse garantieren“. Auch die Kosten für den Treibstoff der Schneekatzen steigen immer weiter: von 81.000 Euro im Jahr 2003 auf 123.000 Euro im vergangenen Winter.

Eine rasche Schließung der

Plose ist trotzdem „unwahrscheinlich“, die nächsten Winter sind gesichert. Aber die Situation ist trotzdem alles andere als rosig: „Wir können uns keine weiteren Investitionen erlauben, und das kann sich kein Skigebiet auf Dauer leisten“, erklärt Alessandro Marzola. Einziger Lichtblick ist die Tatsache, dass der technische Zustand des Skigebietes nach soeben abgeschlossener Revision ausgezeichnet ist: „Wir sind sowohl bei den Aufstiegsanlagen als auch bei der Beschneiung auf einem Top-Niveau“, und theoretisch könne man bis zur nächsten fälligen großen Revision im Jahr 2018 ohne großartige Investitionen weitermachen. Dies ist aber nicht die Strategie Marzolas: In zehn Jahren würde sich ein Investitionsstau bilden, der dann betriebswirtschaftlich nicht mehr zu bewältigen wäre. Man würde sich in eine analoge Situation hineinmanövrieren wie der Rosskopf, der heute denkbar schlecht dasteht.

Welche sind aber die Gründe

für den sinkenden Umsatz? Ist die Plose nicht mehr konkurrenzfähig? „Das stimmt leider“, gibt Marzola zu. Der Ploseberg sei an sich wunderbar, die Pisten traumhaft, das Panorama unvergleichlich. „Trotzdem haben wir es nicht geschafft, zum Beispiel die Touristen aus den Ostländern, die wir in den letzten Jahren mit großen Mühen akquiriert hatten, zu halten“. Die größten Mitbewerber seien etwa Paganella oder der Tonalepass, wo „die

Gäste vom Hotelzimmer direkt auf die Piste fahren können“.

Die Plose hat eine gewisse

Tradition in wirtschaftlichen Krisensituationen. 1962 wurde erstmals in Brixen eine Gesellschaft gegründet, die sich „die Errichtung von Liftanlagen auf der Plose“ zum Ziel gesetzt hatte. Die „Plose Seilbahn AG“ sammelte Kapital aus der Stadt – es gab wohl kaum einen Unternehmer in Brixen, der seinerzeit nicht mit ein paar Aktien an der Gesellschaft beteiligt war. Im Februar 1964 wurde die Seilbahn eingeweiht, die bekanntlich in zwei Etappen nach Kreuztal führte: von Milland nach St. Andrä und von dort auf die Plose. Nur wenige Jahre später erwiesen sich die Kabinen, von denen eine heute als Relikt im Bereich der Snowboardarena steht, als zu klein für einen rentablen Betrieb. Anfang der Achtziger Jahre


VOM TOURISMUS ABHÄNGIG: „Ohne eine Hotelzone in unmittelbarer Nähe zur Talstation ist die Zukunft des Skigebietes Plose ungewiss“, sagt Alessandro Marzola

stand die Plose zum ersten Mal kurz vor ihrem Konkurs. Der damalige Bürgermeister Zeno Giacomuzzi, der gleichzeitig zu den Plose-Pionieren aus den Sechzigern gehört hatte, suchte 1983 Investoren aus dem Ausland, weil eine neue Kapitalspritze aus Brixen aussichtslos schien. Der Unternehmer Walter Klaus zeigte Interesse – sprang aber im letzten Moment ab. Als sprichwörtlicher Retter in der Not sprang Alessandros Vater, der Grödner Unternehmer Gianni Marzola, ein, der nach einem gemeinsamen Jagdabenteuer mit Giacomuzzi und entsprechenden Analysen die Schulden der Plose AG in Höhe von einer Milliarde Lire übernahm und notwendige Investitionen tätigte. Allerdings hatte man sich in der Investitionssumme verrechnet: Anstatt der veranschlagten 13 Milliarden waren knapp 16 Milliarden Lire notwendig geworden. Als dann

noch zwei schneearme Winter folgten, schien die Plose wieder in einen Schuldenstrudel zu geraten. „Wir haben uns aus eigener Kraft emporgerappelt“, erinnert sich Alessandro Marzola, „aber es waren harte Zeiten“.

Schon damals galten die

fehlenden Hotelstrukturen am Ploseberg zumindest als Schönheitsfehler in der Wirtschaftlichkeitsrechnung der „Neuen Plose AG“. Heute scheinen sie zum Überlebensfaktor zu werden: „Wir brauchen zur kostendeckenden Führung etwa 1.000 Hotelbetten in unmittelbarer Nähe zum Skigebiet“, sagt Marzola. Dazu brauche es eine professionelle Führung, damit die Betten auch ausgelastet würden, denn schließlich „findet man nur dann Investoren, wenn eine Auslastung in Aussicht gestellt wird“. Mit 6.000 Wochenskipässen pro Winter wäre ein Überleben des

Skigebiets laut Marzolas Kalkulation gesichert. Zum Vergleich: Heute verkauft die Neue Plose AG etwa 5.600 Wochenskipässe – „knapp die Hälfte dieser Gäste kommen aus Lüsen“, was für die Brixner Tourismustreibenden eine eher blamable Statistik darstellt. „Brixen hat kein Verkaufssystem: Ich muss selbst auf Messen gehen, um Betten zu verkaufen, weil hier in Brixen offensichtlich niemand die Notwendigkeit hat, dies zu tun“, wundert sich Marzola.

Kubatur sei genügend vorhanden – allerdings nur oben am Berg, wo die Baufirma Alois Rabensteiner vor einigen Jahren aus der Masse der Firma Conci Kubatur in Palmschoß erworben hat, und auch die Gebrüder Widmann aus Bozen sind Eigentümer einer weiteren bebaubaren Fläche. In den letzten Jahren haben beide Unternehmen ver-

zweifelt versucht, Investoren und Betreiber zu finden – vergeblich. Die Zonen, in denen die Kubatur verbaut werden könnte, sind für heutige Tourismuszwecke zu hoch gelegen, eine Investition nicht rentabel. „Auf dem Berg besteht eine riesige Baukubatur, die man mit etwas gutem politischen Willen nach St. Andrä verlegen könnte“, schlägt Marzola vor. Natürlich wäre es nicht sinnvoll, sofort eine Anlage mit 1.000 Betten zu realisieren, aber ein Drittel davon wäre machbar. Allerdings: „Ein Hotel macht noch keinen Skiort; der Standort muss danach ausgerichtet sein, dass in einem zweiten Moment weitere Betten entstehen können“. Im Grunde ist diese Erkenntnis nichts Neues – ganz im Gegenteil. Schon der im Juni 2002 verstorbene Gianni Marzola hatte im „Brixner“-Interview im Jänner 1992 verlautbart, er sehe „gute 51


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Wirtschaft & Umwelt

lebensräume Ensembleschutz Die letzte der Wanderungen zu den Ensembles führte nach Elvas. Die Kirche dieser Brixner Fraktion mit ihrem wuchtigen Turm aus Grassteiner Granit und der nadelspitzen Haube ist ein auffallendes Merkzeichen über den Weinbergen des hinteren Kranebitt. Mit ihrem ummauerten Friedhof stellt sie am Rande des Ortes eigentlich dessen ruhenden Mittelpunkt dar. Steigt man die steile Treppe aus dem Friedhof Richtung Tal hinab, so gelangt man auf einen geradezu magischen Aussichtsplatz hoch über Brixen. Ein Felsstück ragt aus der Wiese und bezeugt beeindruckend als Gletscherschliff den Rückzug der Eismassen in früheren Erdzeitaltern. Uralt ist auch der gepflasterte Weg aus dem Tal, dessen letzter Überrest hier endet – die etwas tiefer liegende Straße hat den übrigen Verlauf leider ersetzt. Hinter der Kirche ist ein sorgfältig gestalteter Parkplatz angelegt worden, und eine alte mit Fresken geschmückte Wegsäule markiert den Beginn der Dorfstraße, die bis zum Buschenschank des Huberhofes atmosphärisch und räumlich den noch ursprünglichen ländlichen Charakter von Elvas als Bauerndorf bildet. Wegen der dort noch vorhandenen älteren Höfe ist zwar zu begründen, dass nur der Bereich süd-östlich der Dorfstraße als Ensemble ausgewiesen wurde. Dennoch bildet gerade der gesamte Straßenraum – und nicht nur eine Seite! – das charakteristischste Ensemble von Elvas. Die Ausweisung des Ensembles sollte entsprechend erweitert werden, um bei künftigen Bauvorhaben diese schöne räumliche Abfolge zu erhalten. Südlich davon befindet sich eine große innerörtliche Freifläche, die sicher noch als Bauland genutzt werden wird, denn sie ist erschlossen und von Bauten umgeben. Darunter befindet sich eine eher vorstädtisch als dörflich anmutende Bauzeile, die mit tief einschneidenden Tiefgaragenrampen direkt in die Apfelgärten vorstößt. Es ist die Frage, nach welchen Maßstäben einmal die noch leere Fläche bebaut werden wird – im alten dörflichen Charakter des Ensembles oder nach vorstädtischem Muster. Der Umgriff des Ensembles wird dabei nicht hilfreich sein.

Dieser Beitrag stammt vom Verein „heimat brixen bressanone persenon“, der sich seit seiner Gründung im Jahre 2004 um die kulturelle und soziale Entwicklung der Stadt und ihres Umfeldes bemüht. Internet: www.heimat.bz

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Bahnhofstraße 14 . BRIXEN

atrium

Shopping im

Die Plose ist mit 40 Kilometer Pisten nach wie vor ein attraktives Skigebiet, aber die Rentabilität lässt zu wünschen übrig Entwicklungsmöglichkeiten in St. Andrä“, weil der Ort „von der Höhe her für den Fremdenverkehr ideal“ sei. Die Gesetzeslage hatte in den Achtzigern allerdings durch Alfons Benedikters Bettenstopp keine neuen Hotelstrukturen zugelassen. Die urbanistischen Voraussetzungen haben sich in der Zwischenzeit nicht verändert.

St. Andrä liegt in der Tat

– davon war nicht nur Gianni Marzola überzeugt – ideal: Im Winter ist die Aufstiegsanlage in nächster Nähe, der Sommer und der Herbst bieten eine unvergleichliche Wanderlandschaft. Außerdem sei das nahe Brixen „eine sehr interessante Stadt, die Kultur, Kongresse und eine TopGastronomie anbieten kann“, sagt Alessandro Marzola, „und als Zusatzangebot sogar ein Skigebiet“. Genau diese Positionierung seines Skigebietes „als Zusatzangebot einer Stadt“ sei nicht mehr zeitgemäß und schon gar nicht finanzierbar, klagt Marzola. „Wir müssen den Blickpunkt umdrehen und brauchen eine touristische Destination, die eine tolle Stadt als Zusatzangebot hat. Damit kann sich die Plose im Markt behaupten“.

Und dazu braucht es eben

die eigenen Hotelstrukturen,

denn die Bettenkapazität in der Stadt reicht bei weitem nicht aus. Als Beispiel nennt Marzola die Vorweihnachtszeit, in der die Plose „nur von Tagesgästen lebt, weil es seit dem Boom der Weihnachtsmärkte für Skitouristen keine Betten mehr gibt“. Der für die Fraktionen zuständige Stadtrat Franz Stockner bestätigt, dass in der Gemeinde inzwischen ein Ansuchen der Baufirma Rabensteiner um Verlegung der Kubatur von Palmschoß nach St. Andrä vorliege, aber „eigentlich wäre auch eine Neuausweisung machbar“, da im Gemeindegebiet von Brixen urbanistisch die Ausweisung von etwa 1.000 Betten noch möglich sei. Diese Aussage verwundert etwas, denn schließlich hatte man möglichen Interessenten 20 Jahre lang signalisiert, dass eine Neuausweisung nicht mehr drin sei. Auch Marzola kann sich nur noch wundern: „Bei einer Neuausweisung ziehe ich mich sofort aus dieser Stadt zurück, denn eine solche würde bedeuten, dass man uns 20 Jahre lang an der Nase herumgeführt hat.“

Wie dem auch sei: Das grö-

ßere Problem scheint im Moment die Standortfrage zu sein. Während für die Plose die unmittelbare Nähe des Hotelkomplexes zur Talstation wichtig ist, plädiert man in St. Andrä eher dafür, in Dorfnähe zu bleiben, „damit das Dorf etwas vom Kuchen abbekommt“. Grundsätzlich sei man sowohl in St. Andrä als auch in der Ge-

• NEU: Bohème (Home Deco) Die Seilbahn auf die Plose, wie sie sich in den Siebziger Jahren präsentierte meindestube positiv zur Vision Marzolas eingestellt: „Wenn es konkrete Vorstellungen gibt, werden wir die Entwicklung ganz bestimmt nicht bremsen“, sagt Stockner. Dazu sei die Plose als soziale Einrichtung für die Stadt, aber vor allem für die Fraktion zu wichtig, denn schließlich beschäftigt Marzola im Winter an die 160 Mitarbeiter, die fast ausschließlich vom Ploseberg kommen. Um zumindest die architektonischen Bedenken auszuschalten, veranstaltete der von Rabensteiner beauftragte Architekt Ralf Dejaco für die Mitglieder des SVP-Ortsausschusses kürzlich einen Ausflug nach Nassfeld, wo die Falkensteiner-Gruppe das Hotel Carinzia führt – ei-

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Wirtschaft & Umwelt

SĂźdtirol habe man als Unternehmer hingegen dauernd das GefĂźhl, gebremst zu werden. „Ich kĂśnnte mir schon vorstellen, dass die Gemeinde sich zumindest an der Finanzierung der ErschlieĂ&#x;ungskosten beteiligt“, lehnt sich Franz Stockner im Gespräch mit dem „Brixner“ heraus, „aber die Schwierigkeit liegt in der Tatsache, dass es sich hier im Grunde um eine privatwirtschaftliche Initiative handelt, bei der sich die Gemeinde schwer tun wird, unterstĂźtzend einzugreifen“. Einerseits.

Andererseits sei man sich beStadtrat Franz Stockner: „Die Gemeinde wird ein solches Projekt bestimmt nicht bremsen“ ne Hotelanlage heutigen Standards mit etwa 350 Betten. Das Ergebnis war durchwegs positiv. „Man hatte vorher befĂźrchtete, dass ein Betonblock entstehen kĂśnnte, der das Dorfbild verschandelt“, sagt Stockner.

„In St. Andrä kann man sich

durchaus vorstellen, eine ähnliche Struktur zuzulassen“, sagt der Stadtrat. NatĂźrlich mĂźsse gewährleistet sein, dass nicht einzelne Wohneinheiten entstehen wĂźrden, die dann verkauft werden, aber „das kann auch nicht im Interesse der Plose sein“. Und: „Ich weiĂ&#x; nicht, wer

das Projekt jetzt vorantreiben soll: Der Bauunternehmer, der Betreiber oder die Plose“. Alessandro Marzola, der zurzeit gemeinsam mit der Firma Leitner in Saibei 270 Kilometer nĂśrdlich von Peking ein Skigebiet mit sechs Aufstiegsanlagen und 18 Pisten aus dem Boden stampft, muss sich erst wieder an SĂźdtiroler Verhältnisse gewĂśhnen: „In China treibt die Politik die Projekte voran, weil sie sich der Wichtigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Region bewusst ist“. Der Bau einer vierspurigen ZufahrtsstraĂ&#x;e zum Skigebiet und die ErschlieĂ&#x;ung von Wasser und Strom werden von der Region finanziert „ohne mit der Wimper zu zucken“. In

wusst, welchen Stellenwert die Plose fĂźr den gesamten Talkessel hat. „Brixen muss eine Entscheidung treffen“, sagt Marzola. Entweder es entsteht in den nächsten Jahren in St. Andrä eine Struktur, die das Ăœberleben des Skigebiets gewährleistet, oder die Plose steckt in zehn Jahren in einer Misere. „Und dann wird die Stadt nach Bozen pilgern und um ZuschĂźsse betteln“, prophezeit Marzola, „mit denen man ein weiteres Jahr weitermachen kann“. So wĂźrde es dann „vielleicht ein paar Jahre weitergehen – ohne Konzept und ohne Zukunftsaussichten“. Oder die Gemeinde sieht die Plose in Zukunft als „städtischen Naherholungsbereich oder als Ăźberdimensionale Sportzone“ fĂźr ihre BĂźrger und steuert jedes Jahr „an die 500.000 Euro zu“. Das sei allerdings absolut

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jener Bereich, „der uns die Zukunft gewährleisten soll“. Marzola ist gespannt, wie sich die Dinge entwickeln werden. Er schätzt, dass es keine Schwierigkeiten geben werde,

„In Südtirol hat man als Unternehmer dauernd das Gefühl, gebremst zu werden“ _Alessandro Marzola, Neue Plose AG schen Saison- und Tageskarten nur 17 bis 18 Prozent des Umsatzes aus“, erklärt Marzola. Im Umkehrschluss heißt dies: „Wir leben zu über 80 Prozent vom Tourismus“. Und dieser sei auf der Plose eben rückläufig. „Wenn es stimmt, dass es letztes Jahr im Winter im Eisacktal ein Nächtigungsplus gegeben hat, dann mache ich mir große Sorgen, weil wir Liftbetreiber im Eisacktal 11 Prozent weniger Mehrtagesskipässe verkauft haben“, und das sei ausgerechnet

Investoren für die 30 Millionen Euro teure erste Hotelanlage zu finden, und auch Betreiber scheinen bereits vorsichtiges Interesse bekundet zu haben. Mit der Gemeinde als Fürsprecher werde man es sogar schaffen, „vernünftige Grundstückspreise auszuhandeln“, denn schließlich werten sich die Gründe erst durch eine Kubaturverlegung auf. Eigentümer der in Frage kommenden Grundstücke sind die Kurie und ein Landwirt aus St. Andrä.

„Ich hoffe sehr, dass diese Ho-

telzone kommt, denn dies ist die einzige Möglichkeit, die Plose langfristig weiterzuführen“, gibt Alessandro Marzola zu bedenken. „Ansonsten werden wir eben nichts mehr investieren – mit dem einzigen Ziel, dass die Aktiengesellschaft irgendwann schuldenfrei dasteht, bevor man sie stilllegt.“ Alternativen sieht er keine – auch nicht eine vor einiger Zeit ins Gespräch gekommene Verbindung zum Kronplatz: „Jeder Skifahrer benutzt statistisch pro Tag 11 bis 12 Aufstiegsanlagen. Eine Verbindung zum Kronplatz würde 17 neue Anlagen erfordern – das ist Gigantomanie pur. Zudem: Kein Mensch fährt an einem Tag von der Plose zum Kronplatz und zurück.“ Diese Idee sei eindeutig „ein Schmarrn“. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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unrealistisch, gibt Marzola zu, denn „eine solche Sportzone kann sich keine Stadt leisten“. Dabei spricht die Verkaufsstatistik eine klare Sprache: „Die Einheimischen machen zwi-

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Wirtschaft & Umwelt

BETRIEBSPORTRAIT

Pünktlich und sicher ans Ziel „Günther Distribution International“ in Vahrn zählt mit 75 Beschäftigten und über 50 LKWs zu den größeren Transportunternehmen in Südtirol. Steckbrief Firmenname: Distribution Günther International Firmensitz: Vahrner-See-Weg 11 39040 Vahrn Tel. 0472 832290 Fax 0472 834290 Homepage & E-Mail: www.transport-guenther.com office@transport-guenther.com

W

ährend früher mittelständische Unternehmen noch selbst den Kunden mit einem eigenen Fuhrpark belieferten, so wird heutzutage der Transport meist einem darin spezialisierten Unternehmen übertragen: Der Aufwand ist zu groß geworden, das Auslagern dieser Dienstleistung ist kostengünstiger. Das Transportunternehmen „Günther Distribution International“ in Vahrn pflegt seit Jahrzehnten enge Kundenbeziehungen mit mittelständischen Unternehmen in Italien, Deutschland sowie den Beneluxländern. Der Transport und die Distribution der Waren in diese Länder sind das Kerngeschäft der Transportfirma.

„Ein verlässlicher Partner,

der im richtigen Moment liefert, ist beim Verkauf an Neukunden entscheidend“, erklärt Seniorchef Helmut Günther. „Der Service spielt bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle. 56

Der Empfänger der Ware nimmt als Abnehmer die Gesamtheit der Produktqualität wahr, dazu gehört die Transportleistung genauso wie die Güte des Produktes an sich.“ Das Speditionswesen ist ein aufwändiges Geschäft und verlangt den vollen Einsatz aller Mitarbeiter. Neben verlässlichen Fahrern zählt hier vor allem eines: eine ausgefeilte Logistik. Mit einer Ladung von A nach B zu fahren reicht heute bei weitem nicht mehr aus. Bei der Planung muss unter anderem die Auslastung berücksichtigt werden: Wer mit einem LKW halbleer durch Europa fährt, kann nicht kostengünstig arbeiten und schon gar nicht diese Kosten an den Kunden abwälzen.

Hier kommen Günther Distribution International seine zahlreichen und gut verteilten Stammkunden zugute, die eine kostenoptimierte Logistik ermöglichen. „Aber nicht je-

Das dreistöckige Warenlager direkt an der Autobahnausfahrt Brixen Nord de Fracht kann miteinander transportiert werden“, erklärt Helmut Günther. „Wir liefern beispielsweise viel Obst: viele Sorten, wie Äpfel und Bananen können jedoch aufgrund unterschiedlicher Kühltemperaturen oder aus sonstigen Gründen nicht im selben Sattelzug geliefert werden.“ Günther Distribution International verfügt über all diese Kompetenzen. Das Familienunternehmen arbeitet seit Jahrzehnten mit vielen Stammkunden im In- und Ausland. Mehrmals in der Woche befördern die Lkws Vollladungen, Stückgutsendungen und Teilladungen von und nach Nordund Mittelitalien mit Bestimmung oder Herkunft Deutschland und Beneluxländer sowie darüber hinaus. „Beispielsweise befördern wir Waren von Deutschland mit Sattelzügen,

Geschäftsfelder: Transport, Zwischenlagerung und Distribution von Waren Gründungsjahr: 1954 Firmenentwicklung: 1954 Gründung des Transportunternehmens durch Bruno Günther. Die Tätigkeit besteht vorwiegend in der Beförderung und Zustellung von Stückgut von Bozen nach Sterzing und Brenner. 1959: Sohn Helmut Günther steigt als Kraftfahrer in den Betrieb ein. 1978: Das Einzelunternehmen wird in eine Gesellschaft umgewandelt und bis 1993 von Helmut Günther geleitet. Im Laufe der Jahre wird die Dienstleistungstätigkeit auf internationale Transporte erweitert. 1986: Bau der Lagerhalle in der Handwerkerzone in Vahrn und Verlegung des Firmensitzes dorthin. 1994: Gernot Günther übernimmt gemeinsam mit Vater Helmut Günther die Geschäftsführung. 2003: Verlagerung des Gebäudes an die Ausfahrt an die A22. Geschäftsführung: Helmut Günther (Seniorchef) Gernot Günther (Juniorchef) Anzahl Mitarbeiter: 75 Hauptrouten: Italien, Deutschland, Benelux Leitsatz des Unternehmens: „Wir sehen uns als einen fleißigen Mitarbeiter im Unternehmen unseres Kunden. Wir erhalten einen Auftrag und erfüllen ihn – schnell, kompetent, zuverlässig.“


Teil-und Volladungen quer durch Europa laden diese in unserem Lager ab, sortieren sie und stellen sie dann mit kleineren, flexiblen Lkws zu“, erklärt der Seniorchef. „Komplettladungen oder größere Teilladungen werden klarerweise ohne Umladung direkt transportiert.“

Für die zentralen internationalen Abläufe im Unternehmen

ist Juniorchef Gernot Günther verantwortlich, der die Logistik leitet. Er nimmt mit seinem eingespielten Team die Aufträge entgegen, teilt die geeigneten Fahrer zu und übernimmt persönlich die Verantwortung für die Pünktlichkeit der Lieferung sowie die Sicherheit des Warentransports. Falls eine Zwischenlagerung vonnöten ist, erfolgt diese im betriebseigenen Lager, das von Harald Günther geleitet wird. Hier managt Harald mit seinem Team das reibungslose Be- und Entladen, Kommissionieren und Zwischenlagern für die Warenverteilung. Die neu erbauten Lagerhallen und Kommissionsflächen ermöglichen dem Unternehmen, eine noch größere Transportmenge zu lagern und somit den Kunden noch besser und flexibler zu bedienen. Diese Struktur umfasst über 2.700 Quadratmeter sowie Rampen zum Auf-und Abladen und ist vollständig Video überwacht und beheizbar. Der Standort direkt an der Autobahnausfahrt

Brixen Nord/Pustertal ist der ideale Ausgangspunkt für die nationalen und internationalen Fahrten.

Auch die Verwaltung liegt

in Familienhand: Chefin Helga managt mit sicherem Gespür die verwaltungstechnischen Geschicke des Unternehmens sowie das wahre Kapital eines Logistikunternehmens: die 75 Fahrer und Verwaltungsangestellte. Hinzu kommen ein modernster Fuhrpark mit zügiger schrittweise kompletten Anpassung auf Euro 5, die technologische Ausstattung der Disposition sowie sonstige Obliegenheiten beim Einkauf. Das Unternehmen verwendet als erstes im Dienstleistungssektor Transport das Standortzeichen „Unternehmen aus Südtirol“ für die eigene Betriebskommunikation. Die anvertrauten Waren sind bei Günther Distribution International vom Absender bis hin zum Empfänger immer in denselben Händen. Die optimale Durchführung des Transports wird durch laufenden telefonischen Informationsaustausch zwischen Fahrer und Zentrale sowie durch Rückgriff auf modernste GPS- und GPRS-Ortungsanwendungen garantiert.

In den letzten Jahren hat

sich Günther Distribution International wesentlich vergrößert und zählt heute zu jenen fünf Prozent der Südtiroler Transpor-

teure, die über zehn Beschäftigte zählen und zu den 0,7 Prozent, die über mindestens 20 Fahrzeuge verfügen: Günther Distribution International hat 75 Beschäftigte und über 50 LKWs (Planen- und Kühl-Lkws). „Eine gewisse Größe ist für die Flexibilität, die Kostengünstigkeit und die Verlässlichkeit einfach notwendig für ein Trans-

portunternehmen“, schildert Helmut Günther, „für ein Export- und Importland wie Südtirol sind wir damit sicher der ideale Ansprechpartner für mittelständische Auftraggeber.“ doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Fragebogen an das Unternehmen

Familie GÜNTHER, Transporteure aus Vahrn Welche Entwicklungen werden zukünftig Ihr Unternehmen beeinflussen? GERNOT GÜNTHER: Es lässt sich jetzt schon abzeichnen, dass die Beziehungen zu den Stammkunden immer intensiver im Sinne einer technologischen Vernetzung sein werden. Aufträge können vom Kunden beim Kunden erfasst werden und befinden sich bereits

in unserem Auftragsprogramm. Der Kunde erhält alles online: vom Angebot bis hin zur Auftragsbestätigung, von verschiedensten Dokumenten bis hin zur Rechnung. Welche Herausforderung war für Ihr Unternehmen bedeutend? HELMUT GÜNTHER: Der Entschluss, den entscheidenden Schritt nach vorne hin zu einer Vergrößerung des Unternehmens zu tun und unsere Kapazitäten zu erhöhen. Dies im richtigen Moment, als auch unsere Stammkunden wuchsen. Welche Entwicklung war entscheidend für die heutige Ausrichtung Ihres Unternehmens? HELMUT GÜNTHER: Die Ausweitung der Kapazität und natürlich der Entschluss der Söhne, im Betrieb einzusteigen und diesen engagiert mit weiterzuführen. 57


Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Falsches Revier z Was tun, wenn der Leasingvertrag der Firmenautos abläuft und die Leasingfirma die Autos nicht rechtzeitig abholt? In diesem Fall parkt man sie auf einen öffentlichen Parkplatz. So geschehen in Köstlan, wo seit fünf Monaten (!) zehn (!!) Fiat Panda der Poste Italiane ebenso viele Parkplätze des angrenzenden Kondominiums besetzen. Das Postamt Brixen ist scheinbar schuldlos, da die Autos inzwischen wieder in das Eigentum der Leasingfirma

W&U

zurückgefallen sind. Diese soll unbestätigten Berichten zufolge in Konkurs gegangen sein, was nicht unbedingt eine schnelle Lösung des Problems in Aussicht stellt. Einige der Wagen wurden inzwischen beschädigt; eine zerborstene Heckscheibe stellt für spielende Kinder eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Nicht geklärt ist, wer die Entscheidung getroffen hat, ausgerechnet dieses Revier für die Pandas auszuwählen. wv

Wirtschaft & Umwelt

VAHRN

Falkensteiner bleibt

SMS

z Gerüchte sind hartnäckig – vor allem dann, wenn sie durch Zeitungsberichte untermauert werden. So hieß es kürzlich, dass die Falkensteiner-Gruppe nach Wien übersiedeln werde und dass die Betriebssitze in Südtirol gefährdet seien. Die Firmenleitung mit Andreas und Erich Falkensteiner (im Bild) und mit Othmar Michaeler haben vor zwei Wochen zur Kurskorrektur der öffentlichen Meinung eigens eine Pressekonferenz organisiert, in der sie wohl vor allem die Gemüter der in Vahrn tätigen Mitarbeiter beruhigen

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wollte: Die Firmenniederlassung in Vahrn bleibt bestehen, sämtliche 80 Mitarbeiter werden auch weiterhin hier arbeiten. Richtig ist allerdings, dass die in den letzten Jahren stark expandierte Firmengruppe sich selbst zwei Holdings überstülpt, von der eine ihren Sitz in Wien haben wird. Die Holding „Falkensteiner Südtirol“ mit den zwei Bereichen „Falkensteiner Hotels“ und „Falkensteiner Touristik“ beinhaltet im Moment fünf Hotelanlagen, ein Reisebüro und die Alpotels-Gruppe, während die zweite Holding „Falkenstei-

ner Michaeler Tourism Group“ mit den zwei Bereichen „Touristische Dienstleistungen“ und „Touristische Entwicklungen“ unter anderem die ConsultingFirmen Michaeler & Partner und GES, das Reisebüro Evertours, Hotelmanagement- sowie Immobilienunternehmen beinhaltet. Die Anzahl der Mitarbeiter in Vahrn wird konstant bleiben, in Wien hingegen will man von derzeit 20 auf 70 Mitarbeiter aufstocken. Beide Holdings erwirtschaften im Moment jährlich einen Umsatz von über 100 Millionen Euro. wv

Die Firma Vodafone Omnitel hat beim regionalen Verwaltungsgericht Bozen gegen die urbanistische Entscheidung der Gemeinde Brixen, keine weiteren Umsetzeranlagen errichten zu lassen, Rekurs eingelegt. Das Gericht wird nun über die Errichtung weiterer Umsetzer entscheiden.

Der Jakobsweg Südtirol wird am 29. Oktober um 10.30 Uhr mit einer kurzen Pilgerwanderung von Mühlbach nach Kloster Neustift eröffnet. Zu diesem Anlass erfolgt auch die Vorstellung der Broschüre „Immer ruhigen Fußes… auf dem Jakobsweg in Südtirol unterwegs.“

Neun Absolventen wurde an der Landesberufsschule Tschuggmall das Lehrgangs-Zertifikat des ESF-Kurses „Netzwerktechniker“ verliehen. Der Würth-Phoenix-Manager Hubert Kofler betonte hierbei die Wichtigkeit der Bildung für die wirtschaftliche Entwicklung.


Stadtgeheimnisse Woher hat der Weiße Turm seinen Namen? Kirchtürme gibt es seit dem 10. Jahrhundert; sie verkörpern einen Zusammenhang zwischen geistlicher und weltlicher Stadt. Der Turm der Pfarrkirche St. Michael wurde um 1300 errichtet: Er wurde damals „Schwarzer Turm“ genannt, da sein Dach mit schwarzen Holzschindeln gedeckt war. Im Jahre 1444 fiel dieses wohl wichtigste Symbol der Stadt Brixen einem verheerenden Brand zum Opfer. 1459 wurde der Turm in quadratischem Grundriss wieder aufgebaut und erhöht. Die neu aufgesetzte Glockenstube mit einer Höhe von fast neun Metern wurde mit heimischen Granitquadern versehen, der Dachhelm wurde 1591 mit Mörtel verputzt und weiß getüncht – daher stammt der heute noch gebräuchliche Name „Weißer Turm“. Das imposante Bauwerk, dessen Außenmauern mehr als 180 Zentimeter stark sind, scheint mit einer Höhe von 72 Metern aus dem Boden heraus zu wachsen. Derzeit wird der Turm saniert, dabei soll er wie früher wieder einen weißen Helm tragen und für Besucher zugänglich gemacht werden. hg Anregungen: redaktion@brixner.info

BRIXEN

Die Stadt aufmöbeln

z 30 Architekturstudenten der Technischen Universität Wien besuchten im Frühjahr dieses Jahres mit Professor Peter Risto und Norbert Trolf vom Institut für Städtebau, Landschaftsarchitektur und Entwerfen die Stadt Brixen und erarbeiteten in Folge Designobjekte zur Stadtmöblierung. Die Entwürfe der Studenten wurden kürzlich im Forum Brixen vorgestellt: Die kreative Palette umfasste Platz sparende Klappsessel für die Brixner Lauben, in Boden versenkbare Sitzbänke für den Domplatz oder Bänke und Rad-

ständer aus aufgebrochenen Rohren. Um Radfahrer vom Radweg am Eisackdamm in die Altstadt zu locken, kreierten die Studenten Wegweiser, Infostellen und Radständer. Die angehenden Architekten zeigten sich von Brixen begeistert, bedauerten allerdings, dass der Stadtteil Stufels zu wenig beachtet würde. Ob die Designmöbel für Brixen verwirklicht werden, ist ungewiss: Die Gemeindeverwaltung will zunächst über die Ideen nachdenken, die Vorschläge prüfen und im Anschluss daran eine Entscheidung treffen. db

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Wirtschaft & Umwelt

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Nachgefragt

„Richtiges Heizen ist wichtig“ LUIGI MINACH, Direktor der Landesagentur für Umwelt, zum Maßnahmenpaket gegen den Feinstaub, das sich neben der Fahrbeschränkung für alte Autos auch mit dem Betrieb von Holzheizungen beschäftigt. Warum beschäftigt sich das Maßnahmenpaket gegen den Feinstaub auch mit dem Hausbrand? Die Erfahrungen der letzten Jahre weisen eindeutig den Verkehr als Hauptverursacher aus, allerdings trägt auch der Hausbrand in beträchtlicher Weise zur Belastung bei. Dabei ist vor allem die Holzfeuerung gemeint. Holz hat unbestritten viele Vorteile, aber im Vergleich zu Methan oder teilweise auch zu Heizöl leicht ist die Feinstaubbelastung bei älteren Kachel-, Kamin- und Holzöfen etwa hundert bis tausendmal höher.

Wie sehen die Maßnahmen zur Feinstaubreduktion aus? Wer trockenes unbehandeltes Holz in kleinen Scheitern verfeuert und seinen Ofen auch nicht als Mülleimer benutzt, leistet schon einen wesentlichen Beitrag, damit weniger Feinstaub entsteht. Ergeben die Luftmessungen mehrere Tage eine erhöhte Belastung, sprechen wir ab dem 5. Tag in Ergänzung zu den Verkehrsbeschränkungen auch eine Empfehlung aus, Holzöfen, die als Zweitheizung dienen, nicht zu befeuern. Hält die Belastung weiter an, gibt es ab dem 9. Tag ein Verbot. Diese Regelung gilt nur für Bozen, Meran, Brixen

und deren Umgebung, bis 200 Meter über der Talsohle.

BRIXEN

te, ergab sich für das Team die Notwendigkeit, eine bessere und dauerhafte Lösung zu finden. Mit den Räumlichkeiten im zweiten Stock des Gebäudes am Großen Graben 7 hat das Team rund um Büroleiter Manfred Gamper einen idealen neuen Bezirkssitz gefunden, der vor kurzem offiziell eröffnet wurde. Nun sind alle Fachgewerkschaften und Dienste sowie sämtliche 13 Mitarbeiter in

Neuer Gewerkschaftssitz z Aus drei mach eins: Die Büroräumlichkeiten des SGB/CISL waren in Brixen bisher auf drei verschiedene Standorte rund um den Großen Graben verteilt. Da jenes Gebäude verkauft wurde, in dem der SGB/CISL Brixen gleich zwei Büros gemietet hat-

Starthilfe

Werden diese Maßnahmen in den nächsten Jahren verschärft? Wir gehen davon aus, dass wir bis 2010 das Problem Feinstaub im Griff haben werden. Die heurigen Aktionen sollen die Menschen vor allem zu einem umweltgerechten Handeln beim Heizen sensibilisieren. Besonders wichtig ist, Holz trocken zu lagern und kein behandeltes Holz oder Kunststoffe zu verheizen! annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

komfortablen Räumlichkeiten vereint. Die Anlaufstelle bietet ein einladendes Ambiente, in dem es sich angenehmer arbeiten lässt, und verfügt zudem bald über einen Lift, wodurch die Büros für Mütter mit Kinderwagen oder Personen mit Behinderung leichter zugänglich werden. Mit über 6.000 Mitgliedern ist der SGB/CISL der größte Gewerkschaftsbund im db Eisacktal.

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Viele Handwerksbetriebe wissen, wie schwer es ist, einen guten Monteur zu finden. Seit kurzem gibt es einen solchen sozusagen auf dem freien Markt. Alfons Zingerle bietet seine Dienstleistung als Monteur in den Bereichen Holz, Metall und Trockenbau an.

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Superstar Kachelofen Was macht den Kachelofen so außergewöhnlich? In absolut konsequenter Form sind Feuerungstechnik, Heizqualität und Gestaltung miteinander verbunden.

Der Betrieb des Kachelofens

mit Holz ist besonders umweltfreundlich, denn der heimische, erneuerbare Energieträger ist beim Verbrennen kohlendioxidneutral. Kombiniert mit hohen Wirkungsgraden wird eine bestmögliche Umweltverträglichkeit erreicht. Dazu wird die notwendige Wärmemenge (Heizlast) berechnet, und der Ofen wird dann den örtlichen Rauchfangverhältnissen entsprechend an-

Systemen die Energie umweltfreundlich auf den Energieträger Wasser. Alte Vorzüge wie Behaglichkeit, sichtbares Feuer, echte Strahlungswärme, Raumklima, geringste Luftbewegung, ideale Luftfeuchtigkeit, krisensicheres und umweltfreundliches Einrichtungselement werden neu entdeckt. Holz ist ein besonders lang brennendes Material. Es besitzt den geringsten Kohlenstoffgehalt und dafür den höchsten Gehalt an Sauerstoff. Es ist schwefelfrei und verursacht einen äußerst geringen Ascheanfall. In der ersten Phase der Verbrennung erfolgt die Entgasung, wobei die gasförmigen Teile ausscheiden, sich mit der Verbrennungsluft vermischen und unter Bildung langer Flammen entweichen. Nach der Entgasung bleibt Holzkohle zurück. Das Abbrennen der Holzkohle in der zweiten Phase der Verbrennung geht wesentlich langsamer vor sich als die erste.

Extra

M

it dem Trend zur individuellen, hochwertigen Wohnraumausstattung erlebt der Kachelofen zurzeit eine beispiellose Renaissance: Verbunden mit innovativer Technologie wird aus dem traditionellen Wärmespender das energetische Herz des Hauses. Als fixer, individueller Einrichtungsbestandteil sorgt der Kachelofen für Wohlbefinden und Behaglichkeit, denn während herkömmliche Heizungen unter Aufwirbelung von reichlich Mikroorganismen und Staub vor allem die Luft aufwärmen, erwärmt der Kachelofen mit seiner Strahlungswärme vorrangig die Wände und die im Raum befindlichen Körper.

Holz ist gespeicherte Sonnenenergie und wird beson-

ders gern als Brennstoff für Kachelöfen genutzt, hilft er doch, teures und kostbares Heizöl, Erdgas oder Strom zu sparen.

Schon von jeher ist der Kachelofen ein Symbol der Gemütlichkeit. gepasst. Der Einsatz einer automatischen Ofentür erhöht durch das rechtzeitige Schließen die Umweltverträglichkeit und den Bedienungskomfort. Auch die Zündung des Holzes ist bereits vollautomatisch möglich. Bauen nach zeitgemäßem Niedrigenergiestandard bedeutet einen Energiebedarf von nur noch bis zu 70 Kilowattstunden pro Jahr je Quadratmeter Wohnfläche (Klimahaus C). Das heißt aber auch, dass mit einem speziell konzipierten Kachelofen auf jede weitere Heizanlage verzichtet werden kann. Moderne Kachelofen-Ganzhausheizungen übertragen mit verschiedenen

Dennoch sollten die Besitzer von Kachelöfen einige Dinge beachten. So sollte man nur luftgetrocknetes Holz verwenden, weil es einen Wassergehalt von durchschnittlich 20 Prozent hat. Dieser geringe Feuchtigkeitsgehalt wird bei einer Lagerung von rund zwei Jahren erreicht. Dieses trockene Holz hat nicht nur einen wesentlich höheren Heizwert als feuchtes Holz, es schont auch die Umwelt durch geringe Abgasmengen.

Es gibt einige Möglichkeiten, die eigenen vier Wände

noch wohnlicher zu machen, aber kaum eine verspricht so

viel Behaglichkeit wie ein Kachelofen oder -kamin. Das Knistern brennender Holzscheite, das faszinierende Zauberspiel des lodernden Feuers und die wohltuende Wärme machen diese für viele Menschen so unwiderstehlich. Doch damit nicht genug – dank moderner Technik heizen moderne Kachelöfen sehr schadstoffarm und effizient. Der Kachelofen spendet gesunde Strahlungswärme, verbreitet eine unvergleichlich gemütliche Atmosphäre und ist ein Stück

moderner Wohnkultur. Eine große Auswahl verschiedener Kachelöfen findet man bei den Hafnern im LVH, Mitterweg 7, 39100 Bozen, Tel. 0471 323200, Fax 0471 323210, www.meinhandwerker.lvh.it, info@lvh.it z

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Umweltwärme nutzen Die Wärmepumpen-Heizung heizt unabhängig von Tages- und Jahreszeit mit viel kostenloser Umweltwärme, gespeichert in Erde, Wasser oder Luft.

I Manfred Larcher, Stephan Brunner Wärmepumpen haben sich in Verbindung mit Bodenheizungen bewährt. Profitieren Sie vom Heizkomfort durch Nutzung kostenloser Umweltenergie. Die ausgereifte Technik ßberzeugt durch niedrige Heizenergiekosten, lange Lebensdauer sowie Vermeidung jeglicher Schadstoffbelastung.

mmer mehr Bauherren entscheiden sich fßr die Nutzung erneuerbarer Energien. Eine interessante Alternative stellt der Einsatz einer Wärmepumpe dar. Mit einer Wärmepumpe kann Wärmeenergie aus der Umgebung bei niedriger Temperatur entnommen und dann auf ein hÜheres Temperaturniveau gebracht werden, wo sie dann in das Raumheizsystem oder zur Brauchwassererwärmung abgegeben wird.

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gespeicherter Sonnenwärme aus der Umwelt und mit Erdwärme und kann das ganze Jahr ßber Wärmeenergie erzeugen. Damit wird die Heizwärme zu 75 Prozent aus kostenloser Umweltwärme und nur zu 25 Prozent aus zusätzlich erforderlicher An-

Eine Wärmepumpe holt sich die Energie aus Erdreich, Wasser oder Luft triebsenergie erzeugt. Die Umweltwärme kann dem Erdreich, dem Grundwasser und der Luft entnommen werden, die von der Wärmepumpe in Wärmeenergie umgewandelt wird. Fßr jede An-

wendung gibt es die passende Wärmepumpe. In den Wärmekreislauf der Wärmepumpe kann auch eine Solaranlage oder eine Kamin- oder Kachelofeneinsatzheizung eingebunden werden. z

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Ideales Heizsystem Elektrische Boden- und Flächenheizsysteme sorgen für behagliche Wärme und sind zugleich eine sparsame und komfortable, zukunftssichere wie saubere Wärmequelle.

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eueste Flächenheizsysteme erzeugen Wärme über elektrische Heizkabel, und das dort, wo sie gebraucht wird. Die Heizkabel werden direkt unter dem Fußbodenbelag verlegt, und daher ist die elektrische Fußbodenheizung besonders für Renovierungen geeignet. Als Fußbodenbelag geeignet sind Fliesen, Stein, Parkett und Teppich. Anders als bei einer üblichen Konvektionsheizung wird die Wärme nicht über die Luft an den Raum abgegeben, sondern als behagliche Strahlungswärme über eine große Fläche verteilt. Dank der gleichmäßigen Wärmeentwicklung entspricht das Temperaturprofil weitgehend der Idealheizung. Die Strahlungswärme wirkt direkt auf den Körper, und weil der Mensch mehr als die Hälfte seiner Körperwärme

Alfred Faller z

über Beine und Füße verliert, stellt sich die Behaglichkeit am schnellsten wieder ein, wenn die Wärme über den Fußbereich zurück in den Körper gelangt. Durch die gleichmäßige Wärme-

verteilung wird die Raumtemperatur subjektiv ein bis zwei Grad Celsius wärmer empfunden. Dies ermöglicht rund 10 bis 15 Prozent Energieeinsparung pro Jahr. z

„Die energiesparenden elektrischen Flächenheizsysteme haben sich als sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Heizsystemen bewährt. Dank ihrer einfachen Installation lassen sie sich in Zubauten und Sanierungen problemlos integrieren. Sie kommen in Bädern, Küchen, Wintergärten und Wohnräumen zum Einsatz.“

Wärmstens zu empfehlen Immer mehr Häuser werden mit Elektroheizung ausgestattet. Sie erlaubt individuelle Lösungen vom Wärmespeicher bis zur komfortablen Bodenheizung. Die passt unter jeden Bodenbelag, ist unabhängig von weiteren Heizsystemen und energiesparend.

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Keramische Fliesen sind nicht nur pflegeleicht, umweltverträglich und langlebig, sie bieten als Designobjekt auch unzählige Gestaltungsmöglichkeiten.

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gal ob Küche, Bad, Wohnraum, Diele oder Terrasse, die Gestaltung mit keramischen Fliesen und Platten ist vielfältig. Fliesen sind pflegeleicht, hygienisch, farb- und lichtecht und umweltverträglich. Sie sind antistatisch und nicht brennbar. Doch vor allen Dingen sind sie extrem strapazierfähig und besonders langlebig. Die Fliese ist zum Designobjekt geworden, und somit gibt es regelmäßig neue Entwicklungen und Trends zu entdecken.

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gefährdete Bereiche mit gro­ ßer Beanspruchung und hoher Belastung sind vor allem auf die besonderen Bedürfnisse von Industrie und Gewerbe zugeschnitten. Die diversen

Oberflächen-Varianten decken die gesamte Palette an Trittsicherheitswerten von R10 bis R12V4 ab und eignen sich hervorragend für Werkstätten oder Waschhallen. Fliesen in Natursteinoptik sind für repräsentative Räume ideal. Sie faszinieren durch ihre dezente Natursteinoptik; repräsentative Formate schaffen eine Atmosphäre von großer Eleganz. Die edlen Dekorationen ermöglichen eine zeitgemäße Gestaltung von Wand- und Bodenflächen. Perfekt abgestimmte Farbtöne und modulare Formate laden zum Kombinieren ein und sorgen für exklusive Akzente.

reiche genauso wie für Industrie und Gewerbe, Restaurants, Museen und sakrale Bauten. Fliesen bringen auch Bäder in ihre schönste Form. In Schwimmbad, Sauna, Sportstudio oder Wellness-Oase bietet das Bäder-Programm überzeugende Lösungen für alle Anwendungen rund ums Wasser. In diversen Ausstellungsbereichen bietet Bauexpert ein umfangreiches Sortiment an Fliesen. Bauexpert liefert jedoch nicht nur die persönlichen Lieblingsfliesen, sondern sorgt auch für die fachgerechte Verlegung: An die 30 erfahrene freiberufliche Fliesenleger übernehmen die fachgerechte Verlegung. z

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Messe-Erfolg

Mit ihren hochwertigen Sanitärprodukten konnte Provex Industrie auf der Internationalen Fachmesse für Keramik und Badeinrichtungen „Cersaie“ in Bologna punkten.

Oswald Fischnaller, Geschäftsführer „Traditionelle Messen in Zeiten des World Wide Web sind für uns immer noch zeitgemäß: Sie sind eine willkommene Möglichkeit, die Ausrichtung der Produkt- und Markstrategie zu überprüfen und durch persönliche Ansprachen ein ehrliches Feedback von den Kunden einzuholen.“

Extra

D

ie Internationale Fachmesse für Keramik und Badeinrichtungen Cersaie war auch dieses Jahr für die Firma Provex eine wichtige Standortbestimmung. Die Präsenz auf der Messe, die auf 156.000 Quadratmeter über tausend Aussteller beherbergte und 90.000 Besucher anlockte, war für Provex eine willkommene Gelegenheit, Kontakte aufzubauen und zu pflegen. Ein beeindruckender Stand, eine gezielte Produktauswahl und vor allem das kompetente und sympathische Messepersonal, sorgten für den notwendigen Erfolg. Ausgestellt waren Griff- und Sitzprodukte für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit (Designerserie proMed 400), Kosmetikspiegel mit und ohne Beleuchtung (Classic und Clas-

sic Light). Das Hauptaugenmerk war auf die Duschkabinen in transparentem Glas und brillantfarbene Profile für Großraumduschen ohne Tür (Modula) oder Duschkabinen mit Schwenktür und Scharnier (E-Lite-Serie) ge-

richtet. Als absolute Produktneuheiten waren Teilrahmenkabinen mit transparentem Erscheinungsbild und technischen Raffinessen aus der Serie Elegance und Vario zu bewundern. z

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Holzfassaden schützen Holz ist ein Baustoff mit Seele. Holzfassaden werten dank der zahlreichen Vorzüge des Baustoffs das Gebäude auf.

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olz liegt im Trend. Das liegt neben seiner guten Wärmedämmfähigkeit, der langen Haltbarkeit und der kurzen Bauzeit auch an seiner lebendigen Ausdruckskraft und seinen ökologischen Eigenschaften. Eine Holzfassade kann an jede Außenwand montiert werden, egal ob an ein vollständig in Holz konstruiertes Haus oder an ein Bauwerk aus Beton oder Ziegel. Holzfassaden werden im Wohnhausbereich und auch bei Gewerbehallen oder Verwaltungsbauten eingesetzt. Die Vielfalt der heimischen Holzarten, der Verlegeund Profilarten sowie der Farben bietet unzählige Möglichkeiten, Gebäude aufzuwerten. In Kombination mit einer Wärmedämmung halten Holzfassaden das Mauerwerk frostfrei, senken die Heizkosten und lassen die

Andreas Girardini, Verkaufsleiter bei Karl Pichler AG

Temperatur der Innenwände steigen. Weiters zeichnet sich Holz durch ein geringes Gewicht aus, was Transport, Handling und Montage erheblich erleichtert. Und Holz bietet den Vorteil, dass es sich ausgezeichnet mit Stein,

Glas oder Metall kombinieren lässt. Seine Wirkung ist steuerbar: Das Spektrum reicht von der Anmutung des ungebändigten Naturrohstoffs über puristische Einfachheit bis hin zu zeitloser Eleganz und Herrschaftlichkeit. z

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Die Haustür ist die Visitenkarte eines Hauses. Das Augenmerk bei der Auswahl gilt daher der Ästhetik, dem Design und der Funktion.

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R

ubner Türenwerk wird seiner Vorreiterstellung in Sachen Haustüren aus Holz und als Entwickler der ersten KlimaHaustür und Passivhaustür in Italien weiter gerecht und präsentiert seine neueste Innovation: die KlimaHaustür in flächenbündiger Ausführung. Die flächenbündige Ausführung bei Türen ist im Prinzip nichts Neues: Immer häufiger findet sie Anwendung im Objekt- und Privatbereich und wird von Planern und Architekten gerne als dezentes Gestaltungselement herangezogen. Rubner Türenwerk hat hier bereits ein abgerundetes Programm an Ausführungsmöglichkeiten bei Innentüren. Neu ist diese Ausführungsvariante bei den Haustüren insofern, dass die Vorteile der KlimaHaustür bei Wärmedämmung, Stabilität und Sicherheit uneingeschränkt erhalten bleiben. Besonders bei der Wärmedämmung sind durch den stärkeren Türblattaufbau von 80

Hochwertige Edelstahlbänder sorgen für Stabilität und zeitlose Eleganz Millimeter noch weitere Verbesserungen erzielt worden. Des Weiteren sind die Türen beidseitig bündig mit dem Türstock, standardmäßig mit AluphenolDampfsperre, Mehrpunkt-Verriegelung und Schließleiste ausgestattet und mit hochwertigen Objekt-Türbändern aus Edelstahl versehen. Auf Wunsch ist die Haustür mit flächenbündig eingesetztem Iso-Glas außen sowie flächenbündigen Glasleisten auf der Innenseite erhältlich. Auf Kundenwunsch werden auch individuelle Sonderanfertigungen getätigt. Das gute PreisLeistungs-Verhältnis wird zudem durch eine dreijährige Qualitätsgarantie mit Qualitätszertifikat abgesichert. z

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An alle, die Zähne putzen Putzen Sie jeden Morgen Ihre Zähne? Wahrscheinlich schon. Kochen Sie Kaffee? Am Ende bereiten Sie sogar noch Babynahrung zu?

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edes noch so frische Wasser muss durch eine Wasserleitung – und wie die von innen aussieht, weiß meist kein Mensch. Erstaunliche 70 Prozent aller Trinkwasserleitungen sind von innen veraltet. Egal ob dicke oder dünne Rohre, egal ob aus Kupfer, Zink oder aus Eisen: Rost frisst sie auf. Braunes Was-

bere Rohre zu leiten. Die eine wäre die Totalsanierung. Dabei werden die alten Rohre aus allen Wänden und Böden gerissen und durch neue ersetzt. Eine aufwändige und vor allem teure Sache. Die eindeutig bessere Lösung ist die Rohrsanierung von innen. Ohne lästigen Schmutz, Lärm und Wasser-

Herkömmliche Totalsanierung oder... ser und sinkender Wasserdruck sind eindeutige Signale.

Der Rost in den Wasserleitungen schläft nie, und schon nach kurzer Zeit hat er ein ordentliches Unheil angerichtet. Völlig unbemerkt hat er sich bis in den letzten Winkel der Rohre vorgearbeitet und sie teilweise so angefressen, dass schon bald Rohrbrüche unausweichlich sein werden. Eine tickende Zeitbombe sozusagen. Bereits nach fünf Jahren sind die meisten Wasserleitungen vom Rost angegriffen. Nach spätestens zehn Jahren ist das Problem praktisch in jedem Haushalt akut, aber oft noch unbemerkt. Was nutzt das sauberste Bergquellwasser, wenn es durch eine vom Rost zerfressene, dreckige Leitung geflossen ist?

Es gibt nur zwei Möglichkeiten, frisches und sauberes Wasser durch frische und sau70

unterbruch wird das gesamte Leitungsnetz saniert. Und das wesentlich günstiger als bei einer Totalsanierung. Bei der Rohrsanierung von innen mit dem weltweit patentierten LSESystem wird zunächst Quarzsand mit Luft durch die Rohre geblasen. Der Quarzsand löst den Rost, bis ein blankes, sauberes Rohr übrig bleibt. Das Rohr ist dann so, wie es einmal war: Neu. Doch das ist noch nicht genug, denn das Rohr soll auch so bleiben. Deshalb wird anschließend eine schützende Kunststoffbeschichtung im flüssigen Zustand durch das Rohr geblasen. Der Kunststoff setzt sich wie eine zweite Haut im Inneren der Rohre fest, erhärtet und verhindert jede neue Ablagerung. Rost hat nun ganz bestimmt keine Chance mehr. Das Rohr bleibt neu, und das Wasser bleibt so, wie es vom Berg kommt – frisch und sauber.

Die Vorteile für die Rohrsa-

nierung von innen liegen also auf der Hand: Schnell, sauber, günstig und dazu noch umweltfreundlich. Zudem gibt es für die Rohrsanierung von innen dieselbe Garantie wie auf eine Neuinstallation des gesamten Leitungsnetzes! Eine unverbindliche Beratung

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Das Blockhaus „Casa Blanca“ von Rubner Haus kleidet die Behaglichkeit eines Holzblockhauses in weiße Eleganz.

V

on außen lässt sich kaum erahnen, dass sich hinter der eleganten Fassade ein authentisches Blockhaus verbirgt: Mit der Neuentwicklung „Casa Blanca“ kleidet das Unternehmen Rubner Haus den massiven Holzkern ganz in Weiß.

Die Hauswand wird dabei ge-

wissermaßen umgestülpt. Die Holzblockwand befindet sich an der Innenseite des Hauses, die Wärmedämmung bleibt draußen. Dort sieht man nur mehr den auf Holzwollplatten aufgetragenen und nach Belieben gestrichenen Kalkzementputz. Verwendet werden nur diffusionsoffene und mineralische Verputze. Damit der Wand nicht der Atem genommen wird, gilt dies auch für den Anstrich – ansonsten könnte das Tauwasser nicht verdunsten.

Das charakteristische Flair

eines Holzblockhauses kann durchaus erhalten bleiben, denn „Casa Blanca“ ist in verschiedenen Kombinationen erhältlich, zum Beispiel mit einem nach Mauerwerk aussehenden Erdgeschoss mit darüber liegendem Stockwerk in Holz. Genauso kann dem Blockhaus auch innen eine ganz persönliche Note verliehen werden: Als harmonischer Kontrast zur Holzkonstruktion bieten sich hier einzelne in Weiß gehaltene Innenwände an.

Casa Blanca Mod. Kiens: außen elegantes Weiß – innen behagliches Holz Dem Bauherren stehen zwei unterschiedlich dicke Wandaufbauten, die die Einhaltung der KlimaHaus-Kriterien garantieren, zur Wahl. Die natürlichen Materialien Hanf, Kork und Gips für die Wärmedämmung sind wohnbiologisch unbedenklich. Diese neu entwickelte Massivholzwand bietet Wohnkomfort: Als Wärmespeicher ermöglicht sie im Winter ein energiesparendes Heizen, im Sommer federt sie hohe Temperaturschwankungen ab. Durch seine Beschaffenheit wirkt das Holz zudem feuchtigkeits regulierend und sorgt somit für ein gesundes Raumklima.

Die Vorzüge, die alle Blockhäu-

ser von Rubner Haus gegenüber herkömmlichen Mauerwerkbauten aufweisen, sind vielfältig: Angenehmes Wohnklima, hohe statische Sicherheit, die sich besonders im Brandfall und bei Erdbeben bemerkbar macht, sowie die schlüsselfertige Übergabe nach nur eineinhalb Monaten Produktions- und Montagezeit. Von der Planung bis zur Fertigstellung des Hauses kann der Bauherr übrigens mit derselben Ansprechperson rechnen; das spart Zeit und ermöglicht eine von vornherein präzise Kalkulation aller Kosten. z

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Klimahäuser von Rubner Haus. Nach gewünschter Architektur des Bauherrn baut Rubner Ihr Klimahaus in Klasse A+, B, oder C. Die kompakte und raumsparende Holzbauweise sowie der effiziente Vollwärmeschutz mit Kork, sind nur einige der vielen Vorteile eines Holzhauses. Gesund wohnen und sich wohl fühlen in einem Klimahaus nach Maß.

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Heizen mit Öl zeitgemäß? Die Antwort lautet eindeutig „Ja“. Heizöl wird oft mit hohen Kosten und Schadstoffemissionen in Verbindung gebracht und nicht zuletzt dessen Versorgungssicherheit angezweifelt – zu Unrecht!

D

ie im Vergleich zu anderen Energieträgern günstige Anlageinvestition, die hohe Energiedichte des Heizöls und die hohe Energieausbeute machen die moderne Ölheizung zu einem besonders effizienten Heizsystem. Mit dem Einsatz von moderner Brennwerttechnik kann eine Energienutzung von nahezu 100 Prozent erreicht werden!

Staub-, Stickoxid- und Kohlenmonoxidemissionen als andere Heizungen. Beim Feinstaub ist die Ölheizung sogar ein absoluter Musterschüler. Zudem kann die Ölheizung ideal mit Solaranlagen kombiniert werden. Mit Solarenergie kann man bis zu 60 Prozent des persönlichen jährlichen Energiebedarfs für warmes Wasser abdecken.

alternativen Energieträgern aufgrund von Förderungen zunächst oft als kostengünstiger erscheint, müssen die Heizkosten über längere Heizperioden betrachtet werden. Beispielsweise ist der Preis von Holzpellets bis zum September 2006 allein innerhalb eines Jahres

Ende des Ölzeitalters steht in absehbarer Zeit nicht bevor. Rohöl ist nach wie vor ausreichend vorhanden. Die weltweiten Ölreserven decken den Energiebedarf von mehreren kommenden Generationen. Der weltweite Jahresbedarf von 3,6 Milliarden Tonnen steht den

Auch die VersorgungssiAuch wenn das Heizen mit cherheit ist gewährleistet, ein

„Die langfristige Bindung an Fernwärme und Leitungsgas widerspricht dem Streben nach Unabhängigkeit durch Selbstbestimmung“_Toni Kostner um bis zu 80 Prozent gestiegen. Weitere Preissteigerungen werden aufgrund der bevorstehenden Heizperiode und der hohen Nachfrage noch folgen. Der Heizölpreis hingegen ist langfristig betrachtet stabil, auch wenn er kurzfristig aufgrund von globalen Einflüssen starken Schwankungen unterliegt. Da aber Heizöl problemlos gelagert werden kann, können je nach Marktlage Preisvorteile genutzt und Wärme auf Vorrat gekauft werden.

Öl ist umweltfreundlich. Die

Ölheizung wird oft mit hohen Schadstoffemissionen in Verbindung gebracht, zu Unrecht! Die moderne Ölheizung erzeugt aufgrund ihres hohen Nutzungsgrades deutlich weniger 72

globalen Ölreserven von mehr als 400 Milliarden Tonnen gegenüber. Von 2000 bis 2004 stiegen die gesicherten weltweiten Ölreserven um 24 Prozent, die tägliche Nachfrage aber nur um 6,8 Prozent. „In Zeiten, die vom Streben jedes Einzelnen nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung geprägt sind, wirkt die Euphorie rund um die Fernwärme und Leitungsgas merkwürdig – und angesichts der langfristigen Bindung auch nicht wohlüberlegt“, sagt Toni Kostner. Eine Stärke der Ölheizung sei seine Individualität: Der Betreiber entscheidet selbst, wann, von wem und wie viel er Heizöl kauft. Ganz nach Marktlage können dabei Preisvorteile genutzt, und es kann günstig Wärme auf Vorrat

gelagert werden. Bei Fernwärme, Leitungsgas, Strom und anderem ist diese Unabhängigkeit und Selbstbestimmung hinfällig.

In punkto Sicherheit und

Komfort bietet die moderne Ölheizung allerlei: Sie arbeitet zuverlässig, wartungsarm und funktioniert weitgehend vollautomatisch. Ist sie einmal eingestellt, muss man sich praktisch um nichts mehr kümmern. Einschalten – und die Ölheizung sorgt sofort für wohlige Wärme. Und alles ohne Schmutz, ohne Staub, ohne Nachlegen. Ölheizungen sind leicht zu in-

stallieren, technologisch ausgereift und weisen eine hohe Betriebssicherheit auf. Sie sind einfach zu warten und bieten dadurch eine lange Lebensdauer. z


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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net

Oktober 1923

Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it

Überplünderung

Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it

Brixen, Samstag, den 27. Oktober 1923

Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Dietmar Pattis (dp) Hildegard Gargitter (hg) Elisabeth Stürz (es) Albina Kritzinger (ak) Andreas Gottlieb Hempel (agh) Günther Eheim (gevs) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Gabriele Tauber, Tel. +39 0472 060208 gabriele.tauber@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Brennerstraße 32, I-39042 Brixen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. Oktober 2006 Nächster Redaktionsschluss: 6. Oktober 2006 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.300 Stück Preis Abonnement: 1 Euro. Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 74

eines passionierten Recken, der seit Wochen seine Kraft an dem Stock zu messen versuchte. Selbstverständlich führte der Eisack auch ziemliche Mengen von Holz und Ästen mit, die ihm überall im Quellgebiet aus den Seitentälern zugeführt wurden. Mittwoch nachmittags ist der Wasserstand nicht mehr gestiegen, obwohl schwarze Gewitterwolken sich von allen Seiten her über die Stadt zusammendrängten.

Brixen als Studierstädtchen Brixen, Samstag, den 3. Oktober 1923 Nun sind sie wieder da, die Studenten. Wir sind sie von altersher so gewohnt, wir möchten sie nicht missen. Unser Städtchen kann man sich ohne Studenten gar nicht recht vorstellen, so enge ist es mit seinen Studenten verwachsen. Heuer hielten sie spät ihren Einzug, wohl noch nie so spät wie heuer. Die ersten kamen zu Anfang dieser Woche, zumeist mit etwas verängstigtem Gesicht, in dem sich die Schrecken der bevorstehenden Herbstprüfung malten. Mit ihnen stellten sich aber auch andere junge und ältere Semester schon ein, hauptsächlich als Quartiermacher und Kostsuchende. Jeder nachfolgende Tag warf dann neue Truppen ins Städtchen. Mit Ende der Woche werden auch die Gemütlichen eintreffen, denn am Sonntag ist das Hl.-Geist-Amt, und am Montag

beginnt die Schule. Der munteren Studentenschar herzlichen Willkommgruß!

Am Mittwoch wurden allerhand gefährliche Sachen, die bisher im Archiv des Neuen Rathauses sorgsam von der Außenwelt abgeschlossen waren, zur Beruhigung der Bürger ins Museum des alten Rathauses geplündert. Zum „Übersiedlungsgut“ gehörten ein großes Kaiserbild, der Stadt Brixen zum Jahrtausendjubiläum 1901 vom Kaiser Franz Joseph I. selbst gewidmet, dann ein Doppeladler aus Holz, zwei eiserne Ritter, ein großes Schwert aus Eisen (einst das Richterschwert von Brixen) usw. Anlass zur „Luftveränderung“ war das Herumgeistern der beiden Ritter und des alten Franz Joseph. Man hofft, daß sich diese drei Herren im neuen Aufenthaltsort solider betragen, sonst wird auch dort ihres Bleibens ein baldiges Ende sein.

Hochwasser und Ofenholz Brixen, Samstag, den 27. Oktober 1923 Der Landregen, der besonders in der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober und fast den ganzen Mittwoch auf das Quellengebiet des Eisack niederging, hat derartige Wassermassen gebracht, daß man an einzelnen Stellen in und unterhalb Brixen ein Austreten des gewaltigen angeschwollenen Flusses befürchtete. Von den Mengen, die der Eisack heranwälzte, kann man sich einen Begriff machen, wenn man erwägt, dass Mittwoch ein seit Monaten allen Hochwassern Trotz bietender mächtiger Wurzelstock, der oberhalb der Auenhausbrücke mitten im Wasser lag, um etwa 9 Uhr vormittags majestätisch weiterschwamm und Brixen Valet sagte – zum Leidwesen

Die Zeitungs­artikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige ­Kuriositäten werden ohne ­Korrektur beibehalten.


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