Brixner 202 - November 2006

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Essen & Trinken

Jahrgang 17 · November 2006

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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EXTRA

Der Arbeitsmarkt in Brixen

Arbeit für alle PORTRAIT

Der Brixner Künstler Erwin Dariz kopierte berühmte Werke

STADTBUCH

Mit Verspätung erscheint nun der sehnsüchtig erwartete zweite Band

SPORT

Warum Alex Angerers Skateboarder sich vom SSV Brixen lösten

STADTWERKE

Warum die Gemeinde den AcquarenaParkplatz selbst führen muss


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Editorial

Politik & Gesellschaft 6 10 14 16 20 21 22

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>>> 6

Thema: Arbeit für alle Interview Silvia Zanotto: „Das Forum ist Teil des Stadtmarketings“ Sozialgenossenschaft Efeu: Geführte Schritte Interview Hans Peter Santer: „Nichts Unrechtes festgestellt“ Gefängnis Brixen: Verdacht auf leere Zellen Event: Integrative Praxis Pariser Vertrag: „Prendere o lasciare“

Menschen & Meinungen

>>> 28

28 | Portrait: Sich vom Bild erzählen lassen 33 | Pro & Contra 35 | Umfrage Schigebiet Plose: Schließen oder bauen?

Kunst & Kultur 36 38 40 42 44 45

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>>> 36

Thema: Fundgrube Capriccio begeistert in Wien Licht in dunkle Schauermärchen Gastkommentar Hans Heiss: Leitkultur mit Lücken Heimatpflege auf der Bühne Komödie Brixen: Häuptlinge auf Talfahrt

Freizeit & Sport

>>> 50

50 | Thema: Etwas verrückt 52 | Handball-Damen Brixen: „Wir wollen die Besten in Südtirol sein“ 53 | Eishockey: Tiger im Angriff

Wirtschaft & Umwelt

>>> 58

58 | Thema: Acquarena-Parkplatz: Urteil mit Folgen 62 | Reportage: Leben auf der Autobahn 64 | Inspektion auf dem weißen Turm

Extra 74 | Essen & Trinken

>>> 74

Wie man hineinruft… Neulich habe ich meine kleinere Tochter dabei beobachtet, wie sie dem Christkind ihren Wunsch­ zettel geschrieben hat. Dabei habe ich mich gefragt, was sich wohl die Brixner wünschen würden, wenn sie einen gemeinsamen Wunschzettel ausfül­ len könnten. Ich würde mir jedenfalls eine weniger vergiftete Atmosphäre in der Stadtpolitik wünschen, denn hier hapert es seit den letzten Wahlen gewaltig. Am aggressivsten gehen die italienischen Parteien mit sich um, die noch dazu Regierungspartner sind. Aber auch die Bürgerliste spart nicht mit persön­ lichen Attacken in Richtung Stadtregierung. Es sind wohlgemerkt nicht die Inhalte, die mich stören, denn schließlich hat in einer funktionierenden De­ mokratie die Opposition geradezu die Pflicht, die Regierung auf mögliche Fehler oder Versäumnisse hinzuweisen. Was mich stört, ist vielmehr der Stil, der dabei häufig angewendet wird. Man braucht sich nur den Ton anzuschauen, den man für man­ che Presseaussendung oder manchen Leserbrief wählt. Dabei habe ich wenig Hoffnung, dass von der Stadtregierung – wenn auch nicht auf offizielle Weise – freundlichere Gegentöne angeschlagen werden. Wie man in den Wald ruft, so schallt es eben zurück, wobei ich mir keineswegs sicher bin, wer nun als erster gerufen hat… Eigentlich schade, dass sich Hans Heiss in Brixen nur noch selten politisch engagiert – sein ruhiger Charakter und seine Art, Opposition zu betreiben, würde die Atmosphäre in Brixen ohne Zweifel entgiften. Und noch ein positives Beispiel darf ich anführen: Walter Blaas, von dem ich vermute, dass er mit manchen Aussagen seiner Parteifreunde we­ nig anfangen kann. Er recherchiert gründlich und kritisiert gezielt, ohne Giftmittel einzusetzen. Viel­ leicht könnte der eine oder andere bei den beiden Lehrstunden nehmen?

Ihr Willy Vontavon

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Politik & Gesellschaft

DER ARBEITSMARKT IN BRIXEN

Arbeit für alle Sonnige Aussichten mit leichter Tendenz zur Eintrübung – so könnte man den Arbeitsmarkt in Brixen meteorologisch umschreiben. Wir wagten eine Bestandsaufnahme.

G

emeinhin heißt es, in Südti­ rol gibt es ausreichend Ar­ beit. Und tatsächlich: Zah­ len belegen diesen Eindruck. Die Arbeitslosenquote für den Bezirk Brixen betrug im Jahr 2005 lediglich 1,7 Prozent und lag damit auf demselben Niveau wie in den übrigen Bezirken Südtirols. Nur im Vinschgau und im Pustertal gab es mit 1,4 und 1,2 Prozent eine noch geringere Quote.

In der Volkswirtschaft be­

zeichnet man einen solchen Zustand als Vollbeschäftigung. Betrachtet man die Entwicklung im Zeitraum von 2000 bis 2005, so stellt man in allen Bezirken allerdings einen leichten Anstieg fest, meist von 0,7 oder 0,9 auf die aktuellen 1,7 Prozent. Trotz­ dem ist ein solcher Anstieg nicht besonders besorgniserregend, denn schließlich gehört Südtirol gemeinsam mit zwei weiteren Regionen zu jenen Gebieten, die die niedrigste Arbeitslosen­ rate in Europa verzeichnen. Findet bei uns aber jeder jene Arbeit, die er auch ausüben möchte? Hier muss man wohl vorsichtig verneinen. Tatsache ist: Jeden Samstag finden sich im Anzeigenteil der Tageszei­ tung eine beträchtliche Menge an großen und kleinen Stellen­ anzeigen, und auch in der Ar­ beitsbörse des Landesamtes für Arbeit im Internet findet man ei­ ne große Auswahl. Wer sich die Mühe macht und sich auf den Internetseiten der größeren hei­ mischen Unternehmen umsieht, kann noch zusätzliche Angebote sichten. Offensichtlich tun sich Südti­rols Unternehmen häufig schwer, genügend Mitarbeiter zu fin­ den. Die Gründe sind vielfältig und eigentlich allseits bekannt. Markus Mitterrutzner, Personal­ chef des Brixner Unternehmens duka, meint dazu: „Die jungen

Südtiroler haben eine höhere Ausbildung absolviert und sind oft nicht bereit, eine einfachere Arbeit zu übernehmen.“ Vor ei­ nigen Jahren sei es öfters vorge­ kommen, dass nach dem Inse­ rieren eines Stellenangebots für Mitarbeiter in der Produktion oder als Sachbearbeiter „gar kei­ ne Bewerbung“ eingetrudelt ist.

Das hat sich mittlerweile

geändert. Seit etwa zwei Jahren stellt er fest, dass es wieder ein­ facher geworden ist, Mitarbeiter anzuwerben: „Mit den Betriebs­ schließungen einiger größerer Firmen im Eisacktal sind Ar­ beitskräfte auf den Markt ge­ kommen.“ Außerdem hat duka vor einigen Jahren eine Reorga­ nisation der Arbeit durchgeführt und kann seither Teilzeitverhält­ nisse anbieten. „Das hat dazu geführt, dass sich bei uns seit einiger Zeit viele Frauen bewer­ ben. Mit der Teilzeitarbeit hat sich für uns ein großes Pool an potentiellen und guten Arbeits­ kräften geöffnet“.

„Obwohl heutzutage von einer Abschwächung der guten Wirt­ schaftslage gesprochen wird, stelle ich in unserem Metier kaum Veränderungen fest.“ Messner ist vor allem für Tou­ rismusunternehmen auf Mitar­ beitersuche und meint: „In der Gastronomie findet jeder, der Inte­resse hat, eine Arbeit. Leider sind diese Berufe mit keinem guten Image behaftet, dabei sind sie oft krisensicherer und mit einem besseren Gehalt aus­ gestattet als manche andere so genannte imageträchtige Positi­ onen.“ Was andere Wirtschafts­ sektoren betrifft, so hat er fest­ gestellt, dass dort kaum Bereit­ schaft herrscht, Quereinsteiger einzustellen, was die Mitarbei­ tersuche nochmals erschwere.

Überhaupt ist Flexibilität

ein großes Thema auf dem Ar­ beitsmarkt, und diese Flexibilität sollte sowohl beim Arbeitgeber als auch beim Arbeitnehmer vorhanden sein. Wer Teilzeitar­ beit anbieten kann, ist attraktiv

„Mit den Betriebsschließungen einiger größerer Firmen im Eisacktal sind Arbeitskräfte auf den Markt gekommen.“ _Markus Mitterrutzner Nach wie vor schwierig sei die Anstellung von Mitarbeitern im technischen Bereich: Technische Zeichner oder Maschinenbauer seien auf dem Markt kaum ver­ fügbar. Um solche Positionen zu besetzen, müssten Unternehmen öfters Mitarbeiter von anderen Firmen abwerben.Auch Rudi Messner von der Personalver­ mittlungsagentur Messner hält die Personalsuche in Brixen nach wie vor für schwierig:

für Frauen mit Familie, die zu­ mindest einige Zeit arbeiten ge­ hen möchten oder müssen. Die­ se Erfahrung hat auch Cornelia Stremitzer vom Hotel „Grüner Baum“ in Brixen gemacht. Ih­ re Zimmermädchen sind fast durchwegs einheimische Frau­ en, die für sie akzeptable Ar­ beitszeiten zwischen 8.30 und 14 Uhr vorfinden. Aber nicht im­ mer können Arbeitszeiten wäh­ rend des Vormittags angeboten

werden, und dadurch wird die Arbeitssuche für diese Frauen erschwert. Wenn sich beide Sei­ ten, sowohl Frauen als auch Ar­ beitgeber, flexibler zeigen wür­ den, könnten vermutlich noch mehr Frauen den Wiedereinstieg schaffen.

Positive Beispiele gibt es.

So bietet der Supermarkt MPreis mehrere unterschiedliche Teilzeitmodelle. Oder Frauen organisieren sich ihren Tag so, dass sie untertags zu Hause sind und abends einer Teilzeitarbeit nachgehen, wie es eine Mitar­ beiterin von Cornelia Stremitzer praktiziert. Natürlich verlangt so etwas eine gewisse Beweg­ lichkeit und Bereitschaft, das eigene Familienleben in einer unüblichen Form zu organisie­ ren. Dafür hat die Frau die Mög­ lichkeit, den Anschluss an die Berufswelt nicht zu verlieren und einer ihrer Qualifikation entsprechenden Arbeit nachge­ hen zu können. Auch Rudi Messner stellt fest: „Es gibt Teilzeitarbeiten, aber nicht immer im Zeitfenster zwi­ schen 8 und 12 Uhr.“ Trotzdem seien Frauen wesentlich flexib­ ler als Männer, sowohl wenn es um die Arbeitsstellen als auch um die Arbeitszeiten geht: „Männer suchen ihren FulltimeJob und sind meist nicht davon abzubringen.“ Dabei brauchen heute auch die Männer vermehrt eine gewisse Beweglichkeit. Ein Brixner, der sich vor wenigen Jahren zuerst eine Auszeit genommen und anschließend beruflich völlig neu orientiert hatte, meint da­ zu: „Arbeit findet man sicher. Und natürlich sagt man auch: ‚Im Notfall gehe ich mal in die Gastronomie‘, aber würde man diesen Schritt auch tatsächlich tun?“ Schließlich wünsche und erwar­ te man sich doch eine Position,


Zukunft mit goldenem Boden: Ein Handwerksberuf ist oft zukunftstr채chtiger als manches Studium


Politik & Gesellschaft

die wie die frühere Arbeitsstel­ le ein gewisses Image mit sich bringe und gewisse intellektu­ elle Anforderungen stelle. In solchen Fällen gelte es, sich gründlich umzuschauen und die eigenen Fähigkeiten klar zu sondieren. Trotzdem: Auch mal mit einer scheinbar „geringer­ wertigen“ Arbeit zu beginnen, muss kein Schaden sein. „Wenn jemand bei uns als Hilfsarbeiter startet, kann er sich nach oben arbeiten, wenn der Einsatz und die Leistung passen“, erklärt Markus Mitterrutzner.

Wenn Menschen hierzulande über längere Zeit keine Ar­

Viele Frauen finden ihren Arbeitsplatz in der Tourismusbranche und schätzen die dort häufig vorzufindenden flexiblen Teilzeitmodelle

beit finden, dann handelt es sich oft um Leute mit besonderen Schwierigkeiten. Das sind zum einen Menschen mit Behinde­ rung oder Erkrankungen, die in einem ärztlichen Zeugnis festge­ halten wurden. Die Mitarbeiter des Amtes für Arbeit kümmern sich bei diesen Personen um eine Arbeitseingliederung, stellen aber oft fest, dass es daneben eine im­ mer größer werdende Gruppe an Menschen gibt, die zwar Schwie­ rigkeiten haben, die aber nicht in einem ärztlichen Zeugnis fest­

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Diese Landeszentren, die in

der Bevölkerung nach wie vor als Arbeitsämter bekannt sind, kämpfen gegen ihren Ruf, „dass man dort erst hingeht, wenn eh alles schon zu spät ist.“ Tatsäch­ lich sucht sich der klassische Südtiroler seinen neuen Ar­ beitsplatz in den meisten Fällen selbst, über Bekannte oder mit Hilfe einer Personalvermittlungs­ agentur. Aber auch die Vermitt­ lungszentren haben ihren Service ausgebaut. Besonders attraktiv ist die Arbeitsbörse im Internet, in der jeder Arbeitnehmer und Ar­ beitgeber inserieren kann und Angebot und Nachfrage somit sehr effizient zusammengeführt werden können – „und das völlig

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gehalten werden. „Oft ist es so, dass diese Leute ihre Probleme nicht zur Kenntnis nehmen (wol­ len). Wir versuchen dann in Ko­ operation mit den Sozialdiensten, Wege aufzuzeigen, damit sie ihre persönliche Situation in den Griff bekommen und anschließend über die Arbeitseingliederung ei­ ne Arbeitsstelle finden können“, erklärt Klaudia Palfrader, Koordi­ natorin des Arbeitsvermittlungs­ zentrums in Brixen.

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kostenlos“, wie Klaudia Palfrader nachdrĂźcklich betont. Es gibt so­ gar einen Dienst, der den in der BĂśrse eingetragenen Arbeitssu­ chenden per SMS informiert, so­ bald auf seine Anzeige hin eine Anfrage eintrifft. Klaudia Palfrader nennt drei Gruppen von Menschen, die als schwer vermittelbar eingestuft werden. Dies sind vor allem Nicht-EU-BĂźrger, Menschen Ăźber 45 und Frauen, die wieder in die Arbeitswelt einsteigen wollen. „Wenn wir den Unternehmen Menschen Ăźber 45 als mĂśgliche Mitarbeiter vorschlagen, kommt oft die Nachfrage: ‚Haben Sie nicht noch jemanden auf der Lis­ te’?“ „NatĂźrlich hat man bei älteren Bewerbern manchmal Beden­ ken, ob sie zum Beispiel den kĂśrperlichen Belastungen stand­ halten. Andererseits kĂśnnen äl­ tere Mitarbeiter ein ruhender Pol in der Gemeinschaft sein“, meint Markus Mitterrutzner. Auch wenn sie gelegentlich langsamer arbei­ ten, machen sie das meist durch Stetigkeit, Genauigkeit und groĂ&#x;­ er Erfahrung wieder wett. Rudi Messner ergänzt: „Manchmal sind ältere Menschen nicht bereit, sich neuen Arbeitsgegebenheiten und ­ -methoden anzupassen. Aber das kann man nicht pauschal beur­ teilen, denn es gibt auch solche, die immer noch arbeiten, wenn die Jungen schon längst fix und fertig sind.“

So vermittelt der Arbeitsmarkt in Brixen ein Bild der

vielen MÜglichkeiten; allerdings kann es schon etwas dauern, bis man das richtige Angebot findet. Manchmal erweist es sich dabei im Nachhinein auch als nßtzlich, zuerst ein vermeintlich schlech­ teres Angebot angenommen zu haben. Wenn sich heute junge Menschen Gedanken ßber ihre

Genug gute GrĂźnde fĂźr einen Wechsel! ...diesmal die neueste Trendbrille 2007!

Das Arbeitsvermittlungszentrum in der Villa Adele kämpft gegen seinen Ruf, dass man dort erst hingeht, wenn eh alles schon zu spät ist zukĂźnftige Arbeit machen, so empfiehlt es sich, neben Studi­ entitel auch das Handwerk nicht auĂ&#x;er Acht zu lassen. „Dieses ist oft zukunftsträchtiger als man­ ches Studium“, gibt Klaudia Palf­ rader zu bedenken. FĂźr manche

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StudienabschlĂźsse gebe es in SĂźdtirol nur wenige Arbeitsplät­ ze, befristete Projektaufgaben in vĂśllig anderen Bereichen sind fĂźr solche Menschen dann oft eine eher unbefriedigende Alternative. Eine Studien- oder Berufswahl zu treffen, die nur die persĂśnlichen Neigungen berĂźcksichtigt und die Anforderungen und Ent­ wicklungen der Gesellschaft und Wirtschaft auĂ&#x;er Acht lässt, wird auch fĂźr Hochqualifizierte immer mehr zum Problem. „Wer arbeiten will, findet inner­ halb weniger Monate etwas“, be­ stätigen zusammenfassend alle von uns Befragten. Nicht alle Ar­ beitssuchenden kĂśnnen diese Aussagen bestätigen, nicht im­ mer entsprechen die Stellenan­ gebote dem relativ hohen Aus­ bildungsstand, und nicht immer ist eine Vereinbarung zwischen Familie und Beruf mĂśglich. Trotzdem ist unsere Arbeits­ marktsituation im Vergleich zu anderen Regionen ausgezeich­ net. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

Interview

„Das Forum ist Teil des Stadtmarketings“ Die Verwaltungspräsidentin des Forums Brixen, Silvia Zanotto, über das Konzept zur Führung der Einrichtung, das alljährliche Defizit und die Zukunftsperspektiven. Frau Zanotto, der Verwaltungsrat des Forum Brixen hat ein Konzept zur zukünftigen Führung der Einrichtung ausgearbeitet. Gibt es grundlegende Änderungen? SILVIA ZANOTTO: Wir haben verschiedene Szenarien durchge­ spielt, beispielsweise das Forum als reines Kulturzentrum oder als Ort, wo nur mehr wirtschaftliche Veranstaltungen stattfinden. Wir sind zum Schluss gekommen, dass die Mischung von kultu­ rellen und wirtschaftlichen Ver­ anstaltungen bleiben muss; wir werden aber bewusster versu­ chen, Netzwerke zu knüpfen und verschiedene Marktstrategien an­ zuwenden. Der Kulturbereich ist zu konsolidieren und Neues zu akquirieren – das muss aber in Gemeinschaft mit anderen pas­ sieren. Wir haben eine Menge Ideen, die nun kanalisiert wer­ den müssen. Unsere Ziele sind, die Struktur gut auszulasten und die freien Kapazitäten mehr zu nutzen. Riesige Veränderungen stehen derzeit aber nicht an. Das Forum Brixen ist laut Namen ein Kultur- und Kongresszentrum. Konnte sich die Kongresstätigkeit etablieren? Derzeit will ja jeder Kongress­ stadt werden: Meran im Bereich

Gesundheit, Bozen mit der Eu­ rac, Innsbruck mit dem Con­ gress Innsbruck, wir mit dem Forum. In der Gemeinde be­ ginnt jetzt die Leitbildarbeit für die Stadt, da werden wir seh­ en müssen, welche Ergebnisse herauskommen. Als Forum können wir sicher nicht alleine einen Kongressmarkt aufbauen – dazu haben wir nicht die per­ sonellen Ressourcen, und die restlichen Rahmenbedingungen müssen auch stimmen. Hinter einer einzigen Veranstaltung steckt eine Menge an Organi­ sation, die man manchmal gar nicht sieht. Sollte in fünf Jah­ ren unsere Stadt den Kongress­ boom erfahren, gut. Von alleine wird das aber nicht gehen, da müssen auch Anfangsinvestitio­ nen wie beispielsweise in die technische Ausstattung getätigt werden.

messe hatten wir rund 80.000 Euro Kosten und 40.000 Euro an Einnahmen, es sind uns also an die 40.000 bis 50.000 Euro fixe Kosten wie beispielsweise die Arbeitsstunden der Mitar­ beiter geblieben. Es darf nicht sein, dass eine einzige Veran­ staltung uns so viel kostet wie ein Jahresgehalt. Wir machen die Hochzeitsmesse sehr ger­ ne, brauchen dann aber einen Sponsor, der die Kostendiffe­ renz übernimmt. Als Forum will und kann ich diese Defizite in

Zukunft nicht mehr überneh­ men. Zudem ist es nicht be­ sonders sinnvoll, wenn wir als kultureller Veranstalter auftre­ ten. In politischen Kreisen wird zwar vertreten, dass wir auch einen Kulturverein ins Leben rufen sollten, aber das sehe ich zurzeit als nicht optimal. Wir fühlen uns nicht dazu berufen, einen zusätzlichen kulturellen Verein zu gründen. Das Defizit des Forums Brixen sorgt immer wieder für Ge-

Das Forum Brixen dient einerseits als Veranstaltungsort, organisiert aber auch selbst Veranstaltungen wie beispielsweise die Hochzeitsmesse. Wird es in Zukunft noch Eigenveranstaltungen geben? Eigenveranstaltungen werden wir nur mehr in Kooperation durchführen. Bei der Hochzeits­

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„Wir haben mit dem Forum eine tolle Struktur, aber es ist klar, dass diese auch etwas kostet.“ _Silvia Zanotto sprächsstoff. Wie tief ist das jährliche finanzielle Loch? Im Jahr 2005 waren es an die 350.000 Euro. Die größten Aus­ gaben tätigen wir im Bereich Heizung und Personal. Die Stelle der Geschäftsführerin Sabine Reitmeier wird nicht nachbesetzt werden – möchte das Forum Brixen im Personalbereich Kosteneinsparungen vornehmen? Wir haben schon angedacht, ob wir im Verwaltungsbereich wirklich drei Leute brauchen oder ob wir auch mit zweien auskommen. Wegrationalisieren ist aber nicht angebracht, wir möchten viel mehr schauen, wie wir die spezialisierten Mit­ arbeiter richtig einsetzen und welche Arbeiten wir vielleicht auslagern können. Das kann aber nicht von heute auf mor­ gen passieren. Viele Personen, auch im politischen Bereich, meinen, wir hier im Forum würden nichts tun. Da traue ich mich auch offiziell zu sagen: Das ist die größte Watsche, die man kriegen kann. Hier muss ich meine Leute schon vertei­ digen: Die hängen mit Herz an der Sache. In den Anfangszeiten hatte sich die Universität Bozen eingemietet, und somit war eine Einnahmequelle garantiert. Konnten diese nun weggefallenen Einnahmen aufgefangen werden?

Die Uni hatte sich in den Jah­ ren 2003 und 2004 bei uns ein­ gemietet, demnach waren die Seminarräumlichkeiten besetzt und konnten nicht beworben werden. Die Uni war sicher eines von unseren wichtigen fi­ nanziellen Standbeinen, im Jahr 2003 mit 126.264 Euro und im Jahr 2004 mit 84.012 Euro an Miete. Inzwischen konnten wir diesen Einnahmenrückgang zur Hälfte auffangen. Die kleineren Säle im Obergeschoss zu ver­ mieten ist allerdings schwierig, da in Brixen mehrere Anbieter über Seminarräume verfügen. Wenn sich selbst die Gemein­ de anderswo einmietet, weil ihr das Forum zu teuer ist, läuft si­ cher etwas schief.

es auch ein Werkzeug für das Stadtmarketing, davon profi­ tieren alle. Wir sind sicher nie selbsttragend – aber man muss uns auch als Marketinginstru­

ment sehen. Das Forum darf nicht nur als Fehlbetrag oder Kostenfaktor gehandelt werden, sondern als Investition, als Ort, der Menschen anzieht und der

Welche Strategien möchte das Forum anwenden, um das Defizit zu minimieren? Das Forum Brixen wird meistens nur mit dem Defizit in Verbin­ dung gebracht – ich kenne aber kein anderes Haus derselben Ausrichtung, das kostendeckend arbeitet. Wir sind bemüht, die Kosten zu reduzieren und eine Kostenoptimierung zu erzielen, aber ich würde mich als Präsi­ dentin selbst anlügen, wenn ich sagen würde, wir können in Zu­ kunft kostendeckend arbeiten. Diese Einstellung muss sich in den Köpfen ändern: Das Forum Brixen ist ein Zen­ trum, in dem wirtschaftliche und kulturelle Aktivitäten durchgeführt werden. Somit ist 11


Politik & Gesellschaft

der BevĂślkerung zugute kommt. Ich gehe ja auch nicht her und frage nach, wie viel der Spiel­ platz, die Turnhalle oder die Eishalle kostet. Da muss ein­ fach einmal ein Ablass gemacht und gesagt werden, das Forum Brixen ist notwendig und kostet eben soviel. In den Anfangszeiten wurde das Forum Brixen als BĂźrgersäle lanciert, von der Stadtverwaltung wurde eine klare Vorgabe zum Nulldefizit nach einer gewissen EinfĂźhrungszeit kolportiert. Sind hier falsche Erwartungen geweckt worden? Der Ursprungsgedanke der BĂźr­ gersäle, das Hinzukommen der Kongresskomponente und die Studie, dass das Forum kosten­ deckend gefĂźhrt werden kĂśnne, - diese Entwicklung zielte auf den finanziellen Aspekt hin. Die Gemeindepolitik und wir alle mĂźssen wohl davon abkom­ men: Wir haben mit dem Forum Brixen eine tolle Struktur, wir machen das Beste daraus – aber es ist klar, dass die Struktur und unsere Tätigkeiten eben auch etwas kosten.

FĂźr manche Brixner Vereine ist die Saalmiete trotz der fĂźnfzigprozentigen KostenĂźbernahme durch die Gemeinde nicht finanzierbar. Wird es eine Ă„nderung in der Preisgestaltung geben? Als Forum muss ich den Saal heizen, habe Stromkosten, der Techniker und die verwaltungs­ technische Organisation stehen zur VerfĂźgung – als Verein kos­ tet mir dies eben die Saalmiete, bei der ja auch diese Spesen enthalten sind. Durch das Fo­ rum gewinnt die Veranstaltung auch an Wert. Ich kĂśnnte zwar sagen, kommt gratis her – dann

KÜnnten durch eine Fßhrung des Forums durch die Gemeinde Kosten eingespart werden? Derzeit ist das Forum eine GmbH mit der Gemeinde als al­ leiniger Gesellschafter, vertreten durch den Bßrgermeister. Diese

„Wir sind sicher nie selbsttragend – aber man muss uns auch als Marketinginstrument sehen“ _Silvia Zanotto muss aber die Gemeinde als al­ leiniger Gesellschafter einsprin­ gen, denn die Kosten mĂźssen gedeckt werden. Wir mĂśchten ein Haus sein, wo Bewegung

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stattfindet, wo die Leute gerne herkommen. Womit das gezahlt wird, ist grundsätzlich egal. Die Gemeinde kann die 50 Prozent ßbernehmen oder auch sagen, ich ßbernehme 80 Prozent und die Vereine die restlichen 20 Prozent. An den Saalmieten wird sich von unserer Seite aus nicht viel ändern kÜnnen.

Rechtsform mĂźssen wir sicher­ lich nochmals durchleuchten, da hake ich momentan noch. Doch auch wenn die Gemeinde die FĂźhrung Ăźbernehmen wĂźrde – es braucht trotzdem jemanden in der Verwaltung und in der Technik, die Instandhaltung und der Betrieb der Struktur bleiben auch. Die Koordination kĂśnnte dann von einem Gemeindemit­ arbeiter Ăźbernommen werden, aber der kostet ja auch Geld. Auch wenn das Forum von der Gemeinde gefĂźhrt wĂźrde und es den Vereinen gratis zur Ver­ fĂźgung stĂźnde – der Betrieb wĂźrde der Gemeinde gleich viel kosten. Zum inhaltlichen Programm des Forums: Verfolgen Sie als Veranstaltungsort eine Ausrichtung in Bezug auf Inhalt, Qualität oder sonstiger Kriterien oder werden auch in Zukunft je nach Anfrage verschiedenste Veranstaltungen stattfinden? Das Forum Brixen wird sicher allen offen stehen. Vor kurzem hatten wir einen Maturaball hier. Ansonsten wird die Forum Cultur-Reihe wieder veranstal­ tet und gewisse Produktionen vom SĂźdtiroler Kulturinstitut oder vom teatro stabile bolzano nach Brixen geholt. Brixen ist die drittgrĂśĂ&#x;te Stadt in SĂźdtirol und hat ein gewisses Einzugs­ gebiet, da ist es nicht abwegig, dass wir ein schĂśnes Konzert, das in Meran stattfindet, auch

hierher holen. Das bereichert das Kulturangebot. Hier ist aller­ dings wichtig, dass die Kultur­ politik Absprachen tätigt, was in Brixen, Bruneck oder Bozen aufgefĂźhrt wird, was hergeholt wird und was nicht. Kultur lebt von Vielfalt, auch von der Vielfalt der Standorte. Schränkt das Forum diese Vielfalt ein? Die kulturelle Spielwiese muss sicher erhalten werden. Es wird aber schon so sein, dass ich sa­ ge, meine Struktur ist fĂźr Kon­ zerte, Theater, Tagungen und vieles mehr geeignet – und kann auch von der Gemeinde gefĂśr­ dert werden. Die Zusammenar­ beit mit der Gemeinde ist fĂźr uns wichtig, damit die Gemeinde ih­ re Kulturpolitik so gestaltet, dass diese auch dem Forum zugute kommt. Die 50-Prozent-Ăœber­ nahme der Saalmiete ist ja auch eine FĂśrderung der Brixner Ver­ eine. Als Forum kann ich nicht die Finanzierung der kulturellen Vereine Ăźbernehmen, das muss die Politik auffangen. Was wĂźnschen Sie sich fĂźrs Forum? Ich mĂśchte ein Netzwerk schaf­ fen, in dem das Forum seine Position findet und seinen Stel­ lenwert hat. Ich wĂźnsche mir, dass die Gemeinde bereit ist, das Forum zu erhalten und die baulichen Mängel auszumerzen. Ich bin mir sicher, dass der GroĂ&#x;teil der Leute das Forum im positiven Licht sieht. Wir sehen uns als Ort der Begegnung und wĂźnschen uns hier viel Bewe­ gung; es ist schade, dass nicht wie geplant die Stadtbibliothek hierher kommt, die hätte fĂźr Bewegung gesorgt. Ich sehe halt: Heute ist ein Ge­ danke, in zwei Jahren kann der Gedanke schon wieder ganz ein anderer sein – das macht es uns auch schwer, zu planen. Ich weiĂ&#x; ja auch nicht, was Stadträte, Politiker oder andere Personen fĂźr Visionen im Kopf haben, die ich – jetzt nicht im BĂśsen gemeint – gar nicht ken­ ne. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Geführte Schritte Die Sozialgenossenschaft Efeu fördert Jugendliche, die unter schweren Wahrnehmungsstörungen leiden. Angewandt wird dabei ein innovatives Therapiemodell, das „Spürinformationen“ vermittelt.

W

enn ein Baby krabbelt und seine Umwelt ertas­ tet, bekommt es Informa­ tionen, die wesentlich zu seiner Entwicklung beitragen. Was für ein gesundes Kind eine natür­ liche Entwicklung darstellt, bleibt für einen wahrnehmungsgestör­ ten Menschen oft eine kaum zu bewältigende Aufgabe. In der Seeburg gibt es seit einiger Zeit eine Tagesstätte, die Jugendliche mit Wahrnehmungsstörungen nach einem innovativen Thera­ piemodell fördern will.

Vor einem Jahr hat die Sozi­

algenossenschaft Efeu in der Seeburg ihre Tätigkeit aufge­ nommen. Die Genossenschaft geht auf die Initiative von Eltern schwer wahrnehmungsgestörter Jugendlicher zurück. Das zen­ trale Motiv war die Sorge, was mit den Jugendlichen nach der Schulpflicht geschehen soll und wo sie, da sie aufgrund ihrer schwerwiegenden Behinde­ rungen nicht in die Arbeitswelt integrierbar sind, für sie geeig­ nete Rahmenbedingungen fin­ den könnten. Davon ausgehend hat sich die Elterngruppe rund um Präsi­ dentin Maria Oberhofer mit tatkräftiger Unterstützung des Landtagsabgeordneten Herbert Denicolò bemüht, einen Ort zu finden, in dem die Jugendlichen untertags untergebracht und so gefördert werden, dass eine Wei­

Vor drei Jahren konnte die Sozialgenossenschaft Efeu eine Vereinbarung zur Führung einer Tagesstätte in der Seeburg treffen terentwicklung möglich ist. 2003 konnte die Sozialgenossenschaft mit dem Sozialdienst der Be­ zirksgemeinschaft Eisacktal eine Vereinbarung zur Führung einer Tagesstätte in der Seeburg tref­ fen, wo heute fünf Jugendliche untergebracht sind. Die Jugendlichen, die an einer Form des Autismus leiden, wer­ den nach dem St. Galler / Affol­ ter-Modell gefördert, das vor et­

wa 30 Jahren von Félice Affolter entwickelt wurde. Hinter dem Modell steht die Erkenntnis, dass für Menschen mit Wahr­ nehmungsstörungen bereits All­ tagsereignisse zu unüberwind­ lichen Hindernissen werden. Dies erschwert das selbständige Handeln beim Bewältigen des Alltages.

Ein gesundes Kind erkundet

seine Umwelt durch Berühren, Umfassen und Bewegen. Dabei stößt es auf Widerstand und er­ fährt: Hier ist etwas anderes als ich, hier ist die (Um)Welt. In

der Auseinandersetzung mit der Umwelt lernt das gesunde Kind, seine Seh- und Hörinformatio­ nen mit den gespürten Erfah­ rungen zu verbinden. Ein Kind mit Wahrnehmungsstörungen ist beim Erkunden seiner Umwelt stark eingeschränkt. Durch sein Berühren, Umfassen und Bewe­ gen erhält es nur bruchstückhaf­ te Spürinformationen über seine Umwelt. Sehen, Hören und Spü­ ren können dadurch nur unvoll­ ständig miteinander verbunden werden, das Sprachverständnis und die Ausdrucksmöglichkeiten bleiben unvollständig.

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Aufgrund der mangelnden Sprachverständnisse helfen sol­ chen Kindern auch verbale An­ weisungen wenig oder gar nicht weiter. All dies wirkt sich auf das Verhalten der betroffenen Personen aus, deren Reaktionen dann in Schreien, Aggressivität, Unruhe oder Rßckzug ihren Aus­ druck finden.

Eine Therapie nach dem Affol­

ter-Modell hilft diesen Menschen, indem sie ihnen vermehrt SpĂźr­ informationen gibt. Denn das „SpĂźren“ hat eine herausragende Bedeutung fĂźr die Entwicklung des Menschen, wobei zwei As­ pekte im Vordergrund stehen: Die Frage „Wo?“ im Sinne von „Wo bin ich?“ und „Wo ist meine Umwelt?“ und die Frage „Was?“ im Sinne von „Was geschieht?“. Damit Menschen mit Wahrneh­ mungsstĂśrungen vermehrt SpĂźr­ informationen bekommen, brau­ chen sie fremde Hilfe. Deshalb werden sie bei der Bewältigung ihres Alltages zeitweise von einem Betreuer gefĂźhrt. „Ge­ fĂźhrt“ zu werden bedeutet, dass eine Person mit dem KĂśrper des Betroffenen Bewegungen so ausfĂźhrt, dass gemeinsam eine Beziehung zwischen dieser Per­ son und der Umwelt hergestellt und ausprobiert wird. Dadurch

dass sie auch im Erwachsenen­ alter nach dieser Methode gefĂśr­ dert werden.“ Eigentlich hatte die Genossen­ schaft das Ziel, in einer bäuer­ lichen Umgebung sowohl ein Wohnen und Arbeiten fĂźr ihre Kinder mĂśglich zu machen, doch leider fand sich kein geeignetes Haus, und so hat man dankbar das Angebot der Bezirksgemein­ schaft angenommen. Trotzdem handelt es sich dabei um keine Ăśffentliche Einrichtung. „Uns war es wichtig, dass wir in der Wahl der Therapieform und der Mit­ arbeiter autonom sind“, erklärt die Präsidentin. Im Ăśffentlichen Dienst fĂźhren Veränderungen in der Rangliste immer wieder zum Wechsel von Betreuerinnen oder Betreuern, die oft auch unter­ schiedliche Therapieansätze ver­ folgen, was der Entwicklung der Kinder nicht immer fĂśrderlich war, wie die Eltern während der Schulzeit mehrmals zu Kenntnis nehmen mussten.

Finanziert wird die Tätigkeit

der Sozialgenossenschaft durch Landesgelder und Spenden. Diese werden vor allem dafĂźr verwendet, um die Schweizer Therapeuten vom Zentrum fĂźr WahrnehmungsgestĂśrte in St. Gallen zu bezahlen, die sechs

„Das Ziel besteht darin, unseren Kindern eine gewisse Selbständigkeit zu ermĂśglichen“_Präsidentin Maria Oberhofer bekommt die betroffene Person Informationen zum „Was“ und „Wo“. In der Tagesstätte wird in der Regel jeder der Jugendlichen zweimal am Tag „gefĂźhrt“. Ne­ ben diesen Therapieeinheiten verbringen sie den Tag im Gar­ ten, beim Kochen oder Erledigen einfacher Hausarbeiten.

Die Präsidentin Maria Oberhofer „fĂźhrt“ ihre heute 19-äh­

rige Tochter bereits, seit diese 18 Monate alt ist. Andere Eltern ha­ ben im Laufe der Kindheit eben­ falls mit dieser Therapieform be­ gonnen oder mit den Kindern im Kinderdorf bei einer Fachkraft Therapieeinheiten absolviert. „Wir haben festgestellt, dass un­ sere Kinder Entwicklungsschritte gemacht haben, die man ihnen eigentlich nicht zugetraut hätte. Deshalb war es uns so wichtig,

bis acht Mal im Jahr die Grup­ pe besuchen. Bei diesen Tref­ fen werden die Jugendlichen wie auch sonst in ihrem Alltag „gefĂźhrt“, die Mitarbeiter zum Affolter-Modell geschult und Videoanalysen erstellt, anhand der die Entwicklungsschritte der Jugendlichen festgestellt werden. Gemeinsam mit den Eltern wer­ den dann neue Entwicklungen vereinbart. „Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, unseren Kindern eine ge­ wisse Selbständigkeit zu ermĂśg­ lichen“, erklärt Maria Oberhofer, und vielleicht schaffen einige von ihnen sogar jene Entwick­ lungsschritte, die es ihnen er­ mĂśglichen, fĂźr einige Stunden täglich einer geeigneten Arbeit nachzugehen. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

Interview

„Nichts Unrechtes festgestellt“ Der Bau des Universitätsgebäudes in Brixen geriet kürzlich in die Schlagzeilen, da aufgrund von Abhörprotokollen und Rekursen unlautere Vorgehensweisen vermutet wurden. Projektsteurer Hans Peter Santer bezieht zu den einzelnen Spekulationen Stellung. Herr Santer, der Landtagsabgeordnete der Unitalia, Donato Seppi, behauptet in einer Presseaussendung, dass es beim Bau des Brixner Universitätsgebäudes einige Unrechtmäßigkeiten gegeben habe. Welche Rolle haben Sie beim Bau gespielt? HANS PETER SANTER: Meine Aufgabe als Projektsteurer war es, sämtliche Arbeiten zu koor­ dinieren. Das geht von den Aus­ schreibungen bis zur Endkol­ laudierung. Bei mir liefen alle Fäden zusammen. Die Aussage Seppis bezieht sich auf ein „Nebenprodukt“ des Ab­ hörprotokolls eines Telefonats im Zusammenhang mit dem Bau der Max-Valier-Schule in Bozen, aus dem klar hervorgeht, dass die Baufirma Ramoser zu jener Zeit in Brixen mit den Arbeiten in Verzug war. Anstatt der Firma Ramoser den Auftrag zu entzie­ hen, hat man Mehraufträge ge­ nehmigt. Am Ende verrechnete die Firma Ramoser nicht mehr 5,2 Millionen Euro, sondern 8,5 Millionen. Daraus zieht Sep­ pi den Schluss, dass es hier zu Unrechtmäßigkeiten gekommen sei. Dazu muss man zunächst sa­ gen, dass alle Fakten, die der

Landtagsabgeordnete aufzählt, in einem Zeitraum von drei Jahren passiert sind. Dies ist deshalb wichtig, weil damit ein Zusammenhang zwischen den verschiedenen Fakten nicht mehr gegeben ist. Ein Telefonat wurde am 28. September 2001 geführt, und damals gab es in der Tat auf der Baustelle eine kritische Situation: Die Baufir­ ma Ramoser war mit der Aus­ führung der einzelnen Bauteile arg in Verzug, und wir standen unter großem Druck, ob wir die für jenen Zeitpunkt vorgesehene Ausschreibung für die Fassade starten oder besser noch zuwar­ ten sollten. Vom Zeitpunkt der Ausschreibung hängt nämlich der Beginn der Arbeiten ab, und wir riskierten, dass die Montage der Fassade durch die Verspä­ tung der Baufirma verzögert werden könnte, was uns eine Pönale jener Firma beschert hät­ te, die die Ausschreibung für die Fassade gewinnen würde.

Nach dieser Analyse wollte ich die verschiedenen Szenarien durchspielen und im Interesse der Öffentlichkeit jene ausfüh­ ren, die am günstigsten ist. Wir standen unter enormem Druck, weil wir bei einer Verzögerung von auch nur einigen Monaten riskierten, ein ganzes Schuljahr zu verlieren. Thomas Simma hat diese Analysen geliefert? Wie aus dem Protokoll hervor­ geht, hat er anfangs gezögert,

Warum war die Firma Ramoser in Verzug? Sie war in Verzug, weil sie zu wenige Arbeiter auf der Baustel­ le hatte und entsprechend die Zeiten nicht einhalten konnte. Ich als Projektsteurer und der

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Bauleiter haben erwägen müs­ sen, welche Maßnahmen getrof­ fen werden können, um dieses Problem zu lösen: Wir konnten entweder die Firma Ramoser davon überzeugen, mehr Leu­ te auf die Baustelle zu holen, zusätzliche Firmen zu beauftra­ gen oder im schlimmsten Fall der Firma Ramoser den Auftrag ganz zu entziehen. Wie es aus dem Abhörprotokoll hervor­ geht, habe ich den Bauleiter Thomas Simma angewiesen, die Situation genau zu analysieren.

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„Das Abhören von Telefonaten hat auch seine Vorteile; in unserem speziellen Fall kommt klar zum Vorschein, dass es keine Unrechtmäßigkeiten gegeben hat“ _Hans Peter Santer weil eine drohende Vertragsauflö­ sung der Baufirma immer äußerst unangenehm ist und eine weitere Verzögerung der Realisierung mit sich bringen würde. Als Projekt­ steurer habe ich also mehr Druck auf Simma ausgeübt, worauf die Dokumente endlich erstellt wor­ den sind. Wir haben diese Do­ kumente geprüft und mit der Baufirma Ramoser besprochen. Diese hat eingesehen, dass sie

Thomas Simma, der in Dialekt eine Aussage Marchs kolportiert hat, und der Carabinieribeamte musste diese Aussage in Italie­ nisch protokollieren. Aus dieser Vorgehensweise können leider Unklarheiten resultieren, die manchmal zu Missverständnis­ sen führen. Fakt ist, dass der Bauleiter und ich Josef March um Rat gefragt haben, wie wir das Problem dieser Zeitverzöge­

„Es ist unsere Aufgabe, innovative Bauten zu erstellen. Dazu gehört auch viel Mut zur Polarisierung“ _Hans Peter Santer hier entsprechend handeln müs­ se. Wir haben auch aufgrund der ausgezeichneten Bauqualität, die die Firma Ramoser bis zu jenem Zeitpunkt geliefert hatte, ent­ schieden, dass es im Interesse der Landesverwaltung war, den Auftrag nicht aufzulösen.

rung lösen könnten, weil March eine jahrzehntelange Erfahrung in diesem Bereich hat. Im Ge­ spräch war eine Änderung der Baulogistik, die möglicherweise dazu führen würde, dass wir die verlorene Zeit wieder aufholen könnten.

Aus dem Abhörprotokoll geht hervor, dass der Abteilungsdirektor für Hochbau, Josef March, gesagt haben soll, „aus der Fassade muss etwas herausspringen“. Donato Seppi fragt sich, was denn aus einer Fassade herausspringen solle… Dieses Protokoll bezieht sich auf ein Telefonat des Bauleiters

Was kann man darunter verstehen? Im Auftrag an die Firma Ramo­ ser war enthalten, dass die fünf Gebäudekörper der Brixner Uni­ versität gleichzeitig, also Decke für Decke, in die Höhe gebaut werden sollten. Entsprechend hätte mit dem Bau der Fassade erst nach Abschluss des gesam­ ten Rohbaus begonnen werden

können. Wir haben damals ge­ prüft, ob es sinnvoll wäre, einen Gebäudekörper nach dem ande­ ren fertig zu stellen, um der Fas­ sadenfirma die Möglichkeit zu geben, früher mit der Montage der Fassade zu beginnen. March hatte laut abgehörtem Telefo­ nat ausgesagt, „aus der Fassade müsse etwas herausspringen“, womit er natürlich einen Zeit­ gewinn meinte, was dann auch eingetroffen ist. Und diese Änderung hat dann die Mehrkosten verursacht? Die Änderung der Logistik hat in der Tat Mehrkosten verursacht, die aber in vollem Umfang zu Lasten der Baufirma gegangen sind. Kann man also sagen, dass die Baufirma die Mehrkosten in Kauf nehmen musste, um den Auftrag nicht zu verlieren? Das ist richtig. Woher sind dann die Mehrkosten gekommen, die zu einer Aufstockung des Bauauftrags für die Firma Ramoser geführt haben? Bei diesem Bau hat es später Varianteprojekte gegeben – also Änderungen der Bauausführung, die aber wir als Auftraggeber gewollt haben. Dazu muss Fol­ gendes erklärt werden: Die Art des fugenlosen Sichtbetons, die bei der Uni Brixen gefertigt wur­ de, ist äußerst innovativ und fußt auf ein Forschungsprojekt. Die

Herausforderung war, bei äu­ ßerst schlanken Bauteilen schö­ ne Sichtbetonwände ohne den sonst üblichen Dehnungsfugen zu bauen. Aus der Forschung ist zum Beispiel herausgekom­ men, dass hierfür ganz spezielle Schaltafeln verwendet werden mussten, die höchstens acht Mal wiederverwendet werden durf­ ten. Dies war zum Beispiel im ersten Projekt nicht vorgesehen und verursachte entsprechende Mehrkosten. Außerdem bedurfte

Zur Person HANS PETER SANTER,

geboren am 2. Mai 1966 in München, aufgewachsen und wohnhaft in Brixen, ist seit 1992 im Berufsalbum des Geometerkollegiums der Provinz Bozen eingetragen. Von 1986 bis 1988 war er als Geometer in der Gemeinde Brixen tätig. Seit 1988 arbeitet er in der Landesverwaltung in Bozen. Hier war er bis 1997 im Amt für Wohnungsbau und seit 1997 als Projektsteurer in der Abteilung Hochbau und technischer Dienst beschäftigt. In den letzten Jahren hat er unter anderem die Realisierung der Großprojekte Universität Bozen und Universität Brixen koordiniert; derzeit betreut er den Bau des Universitätsgebäudes in Bruneck, des Naturparkhauses in Villnöß sowie des Museums für moderne Kunst in Bozen. 17


Politik & Gesellschaft

es statischer Anpassungen, um die Schlankheit der Bauteile zu erhalten. Die FlieĂ&#x;mittel wurden ebenso geändert wie die Rezep­ tur der Betonmischung. Diese Vertragsänderungen garantierten uns jene Bauqualität, die wir ha­ ben wollten. Diese Details hatte man im ersten Projekt noch nicht vorgesehen? Nur bis zu einem gewissen Teil. Innovative Bauweisen haben na­ tĂźrlich den Nachteil, dass man nicht immer auf Erfahrungswerte zurĂźckgreifen kann. Die Mehr­ kosten sind in diesem Sinn zu rechtfertigen; sie wurden Ăźbri­ gens auch von einem externen AbnahmeprĂźfer einzeln unter­ sucht. Und dazu ist noch zu sagen, dass bei diesem Bau die Gesamtsumme der Kosten von den 1999 veranschlagten 67 Milli­ onen Euro lediglich auf effektive 70 Millionen Euro gestiegen sind. Das sind weniger als fĂźnf Prozent Steigerung. Die Uni Brixen hatte die Dimension eines mittleren Spitalbaus; eine so geringe Kos­ tensteigerung werte ich auch auf­ grund der Tatsache, dass dieses Gebäude von A bis Z äuĂ&#x;erst innovativ ist, als groĂ&#x;en Erfolg. Jeder private Bauherr wird diese Meinung mit mir teilen. NatĂźrlich kĂśnnte man darĂźber diskutieren, ob das Land nicht besser sparsamer und weniger innovativ bauen sollte – in Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier um Ăśffentliche Gelder handelt‌ Dieses Argument ist stimmig. An­ dererseits darf man sich auch die Frage stellen, ob das Land nicht auch eine Vorreiterrolle im Bau­ wesen spielen sollte. Wenn wir uns auf bewährten Systembau beschränken, bleibt das Bauwe­ sen in seiner Entwicklung stehen.

Menge Schaltafeln, fßr die Bau­ firma zu Mehrkosten gefßhrt, die das Unternehmen Ramoser von uns eingefordert hat. Als die Ar­ chitektin diese Summen hÜrte, ist sie sehr erschrocken.

Wo aber liegt die Grenze des politisch Argumentierbaren? Man rechnet heute bei einem solchen Gebäude mit einer Le­ bensdauer von mindestens 50 Jahren, bevor man relevante Er­ neuerungen vornehmen muss. Bei der Berechnung der Betriebs­ kosten, die in 50 Jahren als Sum­ me anstehen, muss also eindeu­ tig ein Vorteil herauskommen. Ab einem innovationsbedingten Amortisierungszeitraum von 50 Jahren wird es schwierig.

Was lief bei der Ausschreibung fĂźr die Fassade schief? Bekanntlich haben zwei Firmen gegen das Ergebnis rekurriert; eine davon hat beim Staatsrat in Rom Recht bekommen‌ Die Ausschreibung fĂźr die Fas­ sade war sehr streng. Unter anderem enthielt sie die For­ derung, dass jedes interessierte Unternehmen ein Fassadenteil im MaĂ&#x;stab 1:1 als Muster her­ stellen sollte, damit die Prß­ fungskommission die Qualität

Es besteht also kein Zusammenhang zwischen den zusätzlichen Aufträgen an die Firma Ramoser und ihrem Verzug? Das ist richtig. Die Abänderungs­ projekte wurden ein Jahr später gemacht. Die Krise der Firma Ramoser war zu jenem Zeit­ punkt längst ßberwunden. Ein Zusatzprojekt wurde am 4. Juni 2002 genehmigt, das nächste am 12. November. Beide Zusatzpro­ jekte enthalten detaillierte Leis­ tungsverzeichnisse, die mit den entsprechenden marktßblichen Preisen ergänzt sind.

„Der BĂźrger darf von uns Landesbeamte erwarten, dass wir die Ăśffentlichen Verträge im Interesse der Allgemeinheit Ăźberwachen und auf deren Einhaltung pochen“_Hans Peter Santer

Was bedeutet die im AbhĂśrprotokoll genannte Aussage der Architektin Regina Kohlmayer, das alles sei „ein Wahnsinn“? Anfangs waren wir mit der Qua­ lität der Sichtbetonwände unzu­ frieden. Das war der Grund, war­ um wir eine entsprechende For­ schung betreiben wollten. Die­se hat allerdings dazu gefĂźhrt, dass die Baufirma die Arbeiten unter­ brechen musste. Diese Unterbre­ chungen haben, unter anderem zusammen mit der grĂśĂ&#x;eren

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395.000 Euro angeboten, was diese allerdings ablehnte.

Wer soll Forschung und Entwick­ lung betreiben, wenn nicht die Ăśffentliche Verwaltung? Wenn man sich nur die Klimatisierung dieses Gebäudes anschaut – die ist absolut zukunftsträchtig.

besser bewerten konnte. Die PrĂźfungskommis­sion bewertete zunächst die Qualität und erst dann den Preis; die Fassade von Frener & Reifer hatte demnach die meisten Punkte. Die zwei Firmen, die in der Folge geklagt haben, haben nicht die Bewer­ tung in Frage gestellt, sondern den Zeitraum, der ihnen fĂźr die Erstellung des Musters zur Ver­ fĂźgung gestanden war. Sie be­ grĂźndeten dies damit, dass die Beschaffung der notwendigen Materialien in so kurzer Zeit nicht mĂśglich sei. Das Verwal­ tungsgericht in Bozen hat da­ nach festgestellt, dass von sechs Firmen vier in der Lage gewesen seien, das Muster termingerecht herzustellen, und schmetterte die Klage ab. Die zwei Firmen wollten sich damit nicht zu­ frieden geben und rekurrierten beim Staatsrat in Rom; der Rich­ ter in Rom gab einer der beiden Firmen plĂśtzlich Recht – aus fĂźr mich und fĂźr unser Rechtsamt unerfindlichen GrĂźnden. Bis heute verstehen wir nicht, war­ um wir diesen Prozess verlo­ ren haben. Wir haben natĂźrlich wiederum Rekurs eingereicht, diesen aber ebenfalls verloren. Inzwischen hat das Land der Fir­ ma eine Ausgleichzahlung von

Donato Seppi vermutet Unrecht; wie aber hat die Staatsanwaltschaft reagiert? Schauen Sie, dieses AbhÜrproto­ koll wurde am 5. Dezember 2001 dem Staatsanwalt ßbergeben, und bis heute gab es meines Wis­ sens keinerlei Untersuchungen ßber den Bau in Brixen. Wenn ein Fachmann der Kriminologie nichts Unrechtes festgestellt hat, dann werte ich dies als Beweis, dass wir hier nichts Falsches gemacht haben. Wenn sich der Landtagsabgeordnete als Detektiv ßben mÜchte, dann kann er dies gern tun. Das AbhÜren und Pro­ tokollieren von Telefonaten hat

in diesem Sinn auch seine Vor­ teile; in unserem speziellen Fall kommt klar zum Vorschein, dass es keine UnrechtmäĂ&#x;igkeiten ge­ geben hat. Unabhängig davon hat die BevĂślkerung in Brixen schon das GefĂźhl, dass bei diesem Bau erheblich geklotzt worden sei. 70 Millionen Euro sind schlieĂ&#x;lich kein Pappenstiel‌ Dieser Betrag beinhaltet den Bau, die Haustechnik und die Einrich­ tung. Bitte berĂźcksichtigen Sie, dass wir hier eine Struktur ge­ schaffen haben, die von der Aus­ stattung, von der Bauweise und von der Architektur absolut ein­ zigartig ist, und Brixen sollte stolz sein, dass dieses Gebäude sich in ihrer Gemeinde befindet. NatĂźr­ lich kann man alles billiger ma­ chen, aber es ist unsere Aufgabe, innovative Bauten zu erstellen, die fortschrittlich und auĂ&#x;erge­ wĂśhnlich sind. Dazu gehĂśrt auch viel Mut zur Polarisierung. Wenn Sie sich vorstellen: Die Gebäude in der SparkassenstraĂ&#x;e in Bo­ zen, die heute zu den schĂśnsten der Stadt gehĂśren, wurden von der BevĂślkerung in der Baupha­ se heftig kritisiert. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Verdacht auf leere Zellen Das Brixner Gefängnis ist unterbesetzt: Nicht das Personal, sondern die Insassen fehlen seit dem umstrittenen Strafnachlassgesetz der Mitte-Links-Regierung. Warum bleibt die Struktur dennoch in Betrieb? Viele Fragen, keine Antworten.

S

echs Wärter beschäftigt das Brixner Gefängnis. Die genaue Anzahl der Inhaf­ tierten bleibt jedoch im Dunkeln, es handelt sich wohl um wenige bis gar keinen: Die Gefängnis­ wärter, die einem bei Öffnung der Tore noch freundlich entge­ genlächeln, verschließen bei der Bitte um eine Stellungnahme für den „Brixner“ schnell wieder die Eingänge und verweisen auf die Direktorin in Bozen. „Wir sagen dazu nichts“, so die Reaktion; nach einigen Medienberichten der jüngeren Vergangenheit liegt Angst in der Luft: Angst, nach Bozen oder wer weiß wohin versetzt zu werden.

Ende Juli wurde eines der um­

strittensten Gesetzen seit An­ gelobung der neuen Regierung verabschiedet: das Amnestie­ gesetz. Es sieht eine generelle Strafreduktion von drei Jahren für alle vor Mai 2006 began­ genen Vergehen vor. Nicht pro­ fitiert davon haben Häftlinge, die wegen Mordes, Terrorismus, Mafia-Zugehörigkeit, Pädophilie, sexueller Gewalt, Entführung, Schieberei, Geldwäsche oder Drogenhandels im Gefängnis sitzen. Interessant, dass die Be­ dingung für die Zustimmung der von Berlusconi angeführten Op­ position war, dass unter diese Amnestie auch Verurteilungen wegen Korruption oder Wirt­ schaftsdelikten fielen...

Grund für das umstrittene Gesetz war eine dringend be­

nötigte Entlastung der italie­ nischen Gefängnisse, die für rund 43.000 Häftlinge ausge­ legt sind und bis zur effektiven Amnestierung rund 63.000 Menschen hinter Gittern fassen mussten. Da in Brixen aber nur jene Straftäter inhaftiert werden dürfen, die weniger als zwei Jahre Haft abzusitzen, keine Sittlichkeitsverbrechen verübt und bei vorherigen Haften gute 20

Führung bewiesen haben, wur­ de eine Überfüllung im Brixner Gefängnis nie zu einem gravie­ renden Problem. Die in Italien notorisch langsam arbeitende Justiz gesellte sich als weiteres großes Problem hinzu: Im Brixner Gericht beispielswei­ se sind nur in etwa die Hälfte der vorgesehenen gerichtlichen Stellen besetzt, da es wohl auf­ grund von Sparmaßnahmen seit längerem keine Wettbewerbs­ ausschreibung seitens des Staa­ tes gegeben hat. Deshalb ziehen sich gewisse Verfahren unnötig in die Länge. Umso grotesker erscheint die Tatsache, dass im Gegenzug die Wärter im ange­ schlossenen Gefängnis mangels „Kunden“ offenbar sich selber bewachen.

Eine ähnliche Situation gab es im Meraner Gefängnis, das 2004 schließlich seine Tore

schließen musste. Eine Lö­ sung, die Bürgermeister Albert Pürgstaller auch für Brixen vor­ schwebt – die Kosten für das Gefängnis trägt nämlich die Ge­ meinde. So wurde Ende letzten Jahres ein Antrag auf Auflas­ sung des Gefängnisses an das zuständige Ministerium gestellt. Zum einen sei die Struktur nicht ausgelastet, und andererseits stammen die meisten Häftlinge nicht aus der Umgebung, son­ dern werden von Bozen nach Brixen verlagert, was in der Tat wenig Sinn ergibt. Allerdings hat man noch keine Antwort vom Ministerium erhalten. Allen Er­ wartungen nach wird diese wie im Fall Meran ein bis zwei Jahre auf sich warten lassen. Auch wir haben keine Antwort erhalten auf unsere Fragen be­ züglich der Situation des Brixner Knasts. Wie von den Brixner Beamten geraten, haben wir uns

Wie es scheint, bewachen sich die Wärter hinter den Brixner Gefängnismauern mangels „Kunden“ offenbar selbst mit dem Bozner Gefängnis in Verbindung gesetzt – mit dem Resultat, dass wir nun die Melo­ die der Warteschleife auswendig können und der Erkenntnis, dass es offenbar viele Unzustän­ dige gibt, mit denen man ver­ bunden wird, die einen mit den Vielleicht-Zuständigen verbin­ den, die aber für gewisse Aus­ künfte nicht autorisiert wurden – und dass die zuständige Di­ rektorin wohl sehr wenig im Haus zu sein scheint. Und lang­ sam schleicht sich in uns der Verdacht, dass man uns zu die­ sem Thema wohl keine Infor­ mationen geben wollte. manuela.kerer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


Don Paolo Renner bei der Segnung

Tamara und Reini

Gamper Das Ärzteteam Ferdinand Sigmund, Petra Simone Krauss, Bernhard Thomaser

EVENT

Integrative Praxis Anfang November wurde die nicht ganz alltägliche Praxisgemeinschaft der Ärzte Bernhard Thomaser, Ferdinand Sigmund und Petra Simone Krauss eröffnet.

Petra Simone Krauss bei ihrer Ansprache

Don Paolo Renner, Ferdinand Sigmund, Petra Simone Krauss, Bernhard Thomaser

Bernhard Thomaser bei der Eröffnungsrede

Dr. Evelin Reinstaller, Adriana Casagrande (Sanitätsbetrieb Brixen)

Veronika Meraner, Dr. Veronika Thomaser, Dr. Renate Oberstaller

Lucia y Antonio

Dr. Peer junior und senior

Elisabeth Plankl, Christina Sigmund, Dr. Beatrix Kerer

Ferdinand Sigmund

Geladene Gäste

z Das gemeinsame Interesse an komplementärer Medizin hatte die drei Ärzte Dr. Bernhard Tho­ maser, Dr. Ferdinand Sigmund und Dr. Petra Simone Krauss zur Gründung einer integrativen Praxisgemeinschaft bewegt, wo­ bei Ferdinand Sigmund voraus­ sichtlich im nächsten Halbjahr in die Praxisgemeinschaft über­ siedeln wird. Alle drei möchten mit diesem integrativen Ansatz eine Brücke zwischen Schulme­ dizin und komplementärer Me­ dizin schlagen und ganzheitlich auf die individuelle Situation ihrer Patienten eingehen. Bernhard Thomaser ist Arzt für Allgemeinmedizin und prakti­ ziert gleichzeitig klassische Ho­ möopathie; Ferdinand Sigmund, Arzt für Allgemeinmedizin und Facharzt für Dermatologie und Geschlechtskrankheiten, hat sich zusätzlich auf Homöopa­ thie und Akupunktur speziali­ siert, und Petra Simone Krauss, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, praktiziert zudem traditionelle chinesische Medizin

und klassische Homöopathie. Durch die Praxisgemeinschaft möchten die drei Ärzte Syn­ ergien nutzen, Erfahrungen austauschen und im Sinne des Patien­ten die bestmögliche Be­ handlung aus dem von ihnen angebotenen Therapiespekturm auswählen und anwenden. Das Ärzteteam möchte künftig in den eigenen Räumlichkeiten außerdem gemeinsame Infor­ mationsabende für Interessierte veranstalten.

Zur Eröffnungsfeier der Pra­ xisgemeinschaft waren Familien, Freunde, Kollegen und Vertreter des Sanitätsbetriebes erschie­ nen. Das Ärzteteam informierte in seiner Eröffnungsrede über die Beweggründe zur Grün­ dung einer Praxisgemeinschaft. Anschließend segnete Don Pao­ lo Renner die Räumlichkeiten und wünschte den Ärzten viel Erfolg. Zu den Höhepunkten der Feier zählten die argenti­ nische Tangoeinlage von „Lucia y Antonio“, das musikalische Rahmenprogramm mit Reini und Tamara Gamper sowie die Bilderausstellung von Hartwig Thaler. Der ereignisreiche Tag klang bei einem gemütlichen Umtrunk und netter Unterhal­ tung aus. Kassianstraße 2, 2. Stock, Brixen, Dr. Krauss: Tel. 0472 679077 Dr. Thomaser: Tel. 0472 838333 Dr. Sigmund: Tel. 0472 832511 21


„Prendere o lasciare“ Ludwig Steiner, Sekretär des österreichischen Außenministers Karl Gruber und Zeitzeuge der Unterzeichnung des Pariser Vertrages, erzählte über turbulente Verhandlungstage und einer möglichen Trennung Südtirols auf Brixner Höhe.

I

m Festsaal des Innsbrucker Landhauses befinden sich viel zu wenig Hörer in An­ betracht der Thematik des Vor­ trags „60 Jahre Pariser Vertrag – Künftige Perspektiven der Südtirol-Autonomie“ und des­ sen charismatischen Referenten, dem Botschafter außer Dienst Ludwig Steiner. Dieser war einer Einladung des Nord-Ost-Süd-Ti­ rolnetzwerks (NOSTnet) gefolgt, dessen Ziel darin besteht, die Kommunikation zwischen allen drei Tiroler Landesteilen zu ver­ bessern und mit Hilfe von Veran­ staltungen jeglicher Art Impulse für einen Gedankenaustausch zu setzen.

Der 84-jährige Innsbrucker Ludwig Steiner war aktiv im

Tiroler Widerstand gegen die Nazi-Herrschaft tätig und wur­ de später Sekretär beim öster­ reichischen Außenminister Karl Gruber. Nur wenige Monate nach dem Zweiten Weltkrieg starteten in Paris zahlreiche Frie­ densverhandlungen. In diesem Rahmen unterzeichneten der ös­ terreichische Außenminister Karl Gruber und sein italienischer Kollege Alcide De Gasperi am 5. September 1946 das „Gruber-De Gasperi-Abkommen“, das später auch als Pariser Vertrag bezeich­ net wurde. Im Jahr 1947 wurde dieses Abkommen im geschlos­ senen Friedensvertrag zwischen Italien und Österreich, „leider bloß als Annex“, aufgenommen. Obwohl der Vertrag nur aus drei Paragraphen besteht, ist er den­

Ludwig Steiner (Mitte) mit Vertretern des Vereins NOSTnet noch eines der interessantesten und umstrittensten Dokumente der Nachkriegszeit und sollte die Südtirolpolitik auf eine neue Grundlage stellen, Autonomie­

rechte für eine Selbstverwaltung und Gesetzgebung in Südtirol einräumen sowie das deutsch­ sprachige Schulwesen garantie­ ren. Dürfe man dieses Abkommen überhaupt feiern? fragt sich Stei­ ner. Müsste man nicht eher nach­

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Politik & Gesellschaft

POLITIK

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Das Gruber-De Gasperi-Abkommen ist eines der interessantesten und umstrittensten Dokumente der Nachkriegszeit und sollte die Südtirolpolitik auf eine neue Grundlage stellen denklich werden, aufgrund noch einiger ungelösten Problema­ tiken und der bis heute aktiven Gegner auf beiden Seiten? „Viele waren der Meinung, man hät­ te noch weiter verhandeln und Südtirol nicht so einfach aufge­ ben sollen“, erzählt Steiner. Aber die beiden Politiker waren unter starkem Zeitdruck von Seiten der Alliierten. Italien drängte auf ein „prendere o lasciare“, und die Verhandlungen gestalteten sich als sehr schwierig, da die Beratungsteams von Innsbruck aus agierten. In diesen Gruppen wurden wichtige Statistiken aus­ gearbeitet, wodurch man den Alliierten in Paris ordnungsge­ mäße Infos zukommen lassen konnte, beispielsweise über den oft unterschätzten wirtschaft­ lichen Nachteil Osttirols durch die Trennung oder über die Zu­ wanderung von Italienern nach Südtirol. „Aufgrund der vielerorts zerstörten Kommunikationsmittel war die Informationsarbeit aber sehr zeitaufwändig“.

Einer der umstrittensten

Punkte bei der Auslegung des Abkommens sei von Anfang an die territoriale Abgrenzung des Autonomiegebietes gewesen, der so genannte „Rahmen“, im englischen Original „frame“. Der Trentiner De Gasperi hatte näm­ lich die Einbeziehung des Trenti­ no und somit einen Autonomie­

anspruch für die Region Trenti­ no-Südtirol erreicht, in der die italienischsprachige Bevölkerung die Mehrheit stellte. „Dies hat die Entwicklung einer echten Auto­ nomie zunächst sehr behindert“, meint Steiner dazu. Dennoch blieb es dabei, und das Abkom­ men wurde durch Aufnahme der Autonomie in die Verfassung der Republik Italien im Jahr 1948 endgültig ratifiziert. Trotzdem verteidigt Steiner den umstrittenen italienischen Au­ ßenminister: „Er war ein sehr interessanter Mann. Wie wir strebte auch er eine baldige Lö­ sung an und wollte seine Ziele durchsetzen. Schließlich hätte er die Verhandlungen auch zurück­ weisen können“.

Doch die Italiener duldeten

und förderten die Zuwanderung aus dem Süden, und die Bau­ unternehmen brauchten billige Arbeitskräfte. Steiner erinnert sich an die Eisenbahnwaggons in den Jahren 1948 bis 1950, die unzählige Süditaliener „mit Sack und Pack“ nach Bozen trans­ portierten: „Wir wollten diese unkontrollierte Zuwanderung verhindern, und später befasste sich auch die UNO mit diesem Problem“. Ohne das Gruber-De Gasperi-Abkommen hätte es die einstimmige UNO-Resolution im Oktober 1960 wohl nicht gege­ ben, in der beide Länder aufge­ fordert wurden, eine Lösung des Problems zu finden. In der Tat hatte Gruber trotz augenscheinlicher Überlegen­ heit De Gasperis und „Minimal­ lösung“ sein Ziel erreicht: Die Südtirolfrage wurde durch das Abkommen internationalisiert und Österreich die Schutzmacht

Südtirols – ein noch in jüngs­ ter Zeit diskutiertes Schlagwort. „Trotzdem versuchte Italien die Internationalisierung herunterzu­ spielen.“

Ist eine Verschiebung der Brennergrenze auf Brixner Höhe tatsächlich im Gespräch gewe­ sen, oder ist dies nur ein Ge­ rücht? Ludwig Steiner antwortete auf diese Frage, dass die „Pus­ tertaler Lösung“ in Betracht ge­ nommen worden sei: „Allerdings müssen Sie sich vorstellen, dass die Leute damals aus Verzweif­ lung mit Lösungen bei uns an­ gestanden sind“. Diese Verschie­ bung wäre nur eine Korrektur und keine Lösung gewesen und wurde somit verworfen. „Südtirols Autonomie ist heute Vorbild für Länder auf der ganzen Welt“, meint Steiner. Trotzdem warnt er vor einer Ver­ herrlichung: „Die heutige Situati­ on war sehr schwierig zu errei­ chen und bedurfte einer Ent­ wicklung von 60 Jahren.“ Außer­ dem müssten für einen Vergleich politischer Situationen in etwa gleiche kulturelle Vorausset­ zungen und ähnliche politische Werte bestehen. Das Gruber-De Gasperi-Abkommen stellte einen Anfang dar. „Es kommt dann darauf an, was daraus gemacht wird, und es wurde viel daraus gemacht“, lobt Steiner die Bemü­ hungen und den Mut der Südti­ roler, die dafür viele Opfer brin­ gen mussten. Südtirol habe die große Chance, sich individuell zu verwalten und weiterzuentwi­ ckeln – ein Anliegen, das auch Österreich bis heute am Herzen liege.

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Schuldnerberatung z Viele Südtiroler haben die Kon­ trolle über ihre Finanzen verlo­ ren, möchten größere Investitio­ nen tätigen oder sind durch ein unvorhergesehenes Ereignis in finanzielle Schieflage geraten. In solchen Fällen bietet die CaritasSchuldnerberatung kostenlos Aus­ kunft, Beratung und Begleitung. Aufgrund der gestiegenen Nach­ frage und des Wunsches, den Be­ ratungsdienst näher an die Bürger zu bringen und Wartezeiten zu verkürzen, wird diese Beratungs­ tätigkeit in Zusammenarbeit mit

dem Sozialsprengel weiter aus­ gebaut. Die Schuldnerberatung ist nun wöchentlich, jeweils am Donnerstag, im Sozialsprengel Brixen in der Kapuzinergasse 2 anwesend. Da jede Beratung ein intensives Gespräch beinhaltet, ist eine vorherige Terminvereinba­ rung unter der Rufnummer 0474 413977 erforderlich. Die vertrau­ liche Behandlung aller Informa­ tionen ist selbstverständlich gege­ ben. db

P&G Politik & Gesellschaft

MÜHLBACH

Umfahrung wird fertig gestellt

SMS

z An der Umfahrungsstraße von Mühlbach wird ab dem nächsten Jahr wieder kräftig gearbeitet. Be­ reits im kommenden Frühjahr soll die bislang unschöne Westein­ fahrt begrünt werden. Die Kos­ ten dafür belaufen sich auf über 300.000 Euro, die von der Landes­ regierung getragen werden. Die Gemeinde Mühlbach muss eine entsprechende Bewässerungslei­ tung schaffen und diese anschlie­ ßend auch warten. Viel einschnei­ dender ist allerdings die Fertigstel­ lung der Ostausfahrt in Richtung Vintl. Gemeinsam mit der Vintler Umfahrungsstraße will die Lan­

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desregierung die bereits halbfer­ tige Ausfahrt endlich in Betrieb nehmen. Derzeit ist von Mühl­ bach kommend das Einbiegen in die Umfahrungsstraße nicht nur gefährlich, sondern vor allem im Sommer und besonders für LKWs fast unmöglich. Die bereits beste­ hende Bahnunterführung wird für die neue Ausfahrt genutzt, so dass der beschrankte Bahnübergang bald der Vergangenheit angehören wird. Der Fahrradweg wird unter den Bahngeleisen verlaufen. Der geplante Baubeginn ist im Herbst 2007. Für die Dauer der Bauar­ beiten wird der Straßenabschnitt

Identitätskarten und Kinderausweise sowie Bescheinigungen wie Familienbögen können nun am Bürgerschalter im neuen Gemeindehaus beantragt werden. Ebenso erfolgt dort das Ansuchen um die Verlegung des Wohnsitzes oder um Adressen-Änderung.

von Mühlbach bis zur Osteinfahrt gesperrt, weshalb alle Fahrzeuge, die von Bruneck kommend nach

Mühlbach wollen oder umge­ kehrt, den Umweg über Schabs in Kauf nehmen müssen. oz

Der Sozialausschuss der Gemeinde Brixen hat unter Vorsitz von Franco Letrari ein Konzept zur Rea­ lisierung eines Familienpasses vorgelegt. Bestehende Vergünstigungen sollen aufgegriffen und den Familien Sport und Kultur sowie öffentliche Dienstleistungen günstiger gemacht werden.

Die Bezirksgemeinschaft Eisacktal kann über Mehreinnahmen von rund 2.285.000 Euro verfügen. Mit 1.770.000 Euro stammt der Löwenanteil davon aus dem Verkauf des Aushubmaterials der im Bau befindlichen Deponie in der Sachsenklemme.


Nachgefragt

„Es gibt eine Einigung“ HEINRICH FERRETTI, Gemeinderat und SVP-Fraktionssprecher in Brixen, über die Verlegung der Hochspannungsleitung, die derzeit durch Elvas, Köstlan, Milland, Albeins und Sarns führt. Herr Ferretti, ist die neue Trasse nun fixiert? Wir haben mit den Betreibern der Leitung die mögliche neue Trasse bei einem Lokalaugen­ schein überprüft. Es gibt nun eine Einigung – bis auf zwei Orte, in Niederkarnol und am Mistrolerhof, wo es Bedenken wegen der Zugänglichkeit und der geologischen Beschaffen­ heit gibt. Mit einem geolo­ gischen Gutachten wollen wir diese Vorbehalte nun entkräf­ ten. Welches sind die nächsten Schritte? Noch im November soll die Trasse im Bauleitplan einge­

tragen werden. Das ist die Basis, um die Finanzierungsmöglich­ keiten zu ergründen und die Ausführungsplanung erarbeiten zu können. Diese Planungen werden etwa 18 Monate in An­ spruch nehmen, die Bauarbeiten müssten in zehn Monaten zu be­ wältigen sein. Wie hoch sind die Kosten und woher kommt das Geld? Die Kosten betragen nach heu­ tigen Berechnungen zwischen sechs und sieben Millionen Eu­ ro. Dazu kommen noch die Ser­ vitute. Wir hoffen, dass bei der Neuvergabe der Wasserkonzessio­ nen im Jahr 2010 die Verlegung der Leitungen zur Bedingung für

die zukünftigen Betreiber ge­ macht wird und werden dafür bei allen Stellen in Rom und beim Land intervenieren. Mög­ lich ist aber auch eine Beteili­ gung der Bürger, die durch die Verlegung der Leitungen eine Wertsteigerung ihres Grundstü­ ckes erfahren: Es gibt beispiels­ weise Areale, die derzeit nicht bebaubar sind, aber nach der Verlegung potentielles Bauland darstellen oder Gebäude, die um ein Stockwerk erhöht wer­ den können. Wir werden aber alles daran setzen, die Belastun­ gen für die Bürger so gering wie möglich zu halten. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Schulklassen gesucht! z Die TV-Rateshow fĂźr Kinder „1, 2 oder 3“ flimmert dem­ nächst das 30. Jahr Ăźber den Bildschirm. „30 Jahre – 30 Län­ der“ lautet das Motto fĂźr das kommende Jubiläumsjahr, und damit verbunden ist eine ganz besondere Aktion: Rateteams aus der ganzen Welt sind eingeladen, an der KinderQuizshow des ZDF und ORF teilzunehmen. Jeweils drei Rateteams werden gegenein­ ander antreten und ihr Wissen zu einem bestimmten Schwer­ punktthema auf den PrĂźfstand stellen. Bewerben kĂśnnen sich dabei vierte Grundschul­ klassen mit SchĂźlern im Alter von 9 bis 10 Jahren oder Ein­ zelpersonen in diesem Alter; gute Deutschkenntnisse sowie die Einverständniserklärung der Eltern und der Schule sind ebenfalls notwendig. Wer also Lust hat, im Fernsehen aufzutreten, melde sich! Die Bewerbungen kĂśnnen an die

BRIXEN

AdlerbrĂźcke wird saniert Adresse ZDF tivi, 1, 2 oder 3, D-55100 Mainz geschickt wer­ den, im Internet kann man sich unter www.1-2-oder-3.de bewerben und weitere Infos einholen. Alle Bewerbungen landen dann in MĂźnchen in einer groĂ&#x;en Lostrommel, und wer GlĂźck hat, wird fĂźr eine Teilnahme ausgewählt. db

z Die Stabilität der Adlerbrßcke ist im Wanken, und die Bauar­ beiten zur Restaurierung sollen noch dieses Jahr beginnen. Ge­ plant ist eine Totalsanierung, die Kosten hierfßr betragen mindes­ tens 420.000 Euro. Die Hälfe dieser Ausgaben werden die Stadtwerke Brixen ßbernehmen, da die Brßcke auch fßr die Ver­ legung der Rohre fßr die Fern­ wärme genutzt wird. Die Sa­ nierung wird rund vier Monate in Anspruch nehmen; während dieser Zeit ist die Adlerbrßcke

fĂźr den Verkehr gesperrt. Die FuĂ&#x;gänger und Radfahrer kĂśn­ nen Ăźber einen eigenen Steg ihren Weg nach Stufels bezie­ hungsweise in die Altstadt antre­ ten. Nach den Bauarbeiten wird die AdlerbrĂźcke Ăźber eine Fahr­ spur fĂźr Autos sowie Ăźber zwei seitliche Spuren fĂźr FuĂ&#x;gänger und Radfahrer verfĂźgen. Die Ad­ lerbrĂźcke stammt aus dem Jahr 1884, 1980 erfolgte bereits eine umfangreiche Sanierung, bei der auch der zweite Gehstreifen an­ gelegt wurde. db

EISACKTAL

Menschen helfen

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z Der Bäuerliche Notstandsfond hilft seit 16 Jahren Familien oder Einzelpersonen, die aufgrund von Krankheit oder Unfall in Schwierigkeiten geraten sind. Der Vorstand prĂźft hierfĂźr jedes der eingereichten Ansuchen und entscheidet dann in Zusam­ menarbeit mit anderen Hilfsor­ ganisationen Ăźber die MaĂ&#x;nah­ men. Sicher ist dabei, dass jeder gespendete Euro ohne AbzĂźge den Betroffenen zugute kommt. In diesem Jahr startet der Bäu­ erliche Notstandsfond wieder­ um seine Kartenaktion: GlĂźck­ wunsch-, GruĂ&#x;- oder Beileids­ karten sowie Weihnachtskarten

mit unterschiedlichen Motiven kĂśnnen vormittags direkt beim Notstandfond in Bozen, Ruf­ nummer 0471 999330, oder unter www.menschen-helfen.it bestellt werden. Doch auch wer das Kinderbuch „Kora, das klei­ ne Känguru“ um 7 Euro kauft, hilft: Erhältlich ist das bunt illus­ trierte Buch ebenso direkt am Sitz des Notstandsfond in der Bozner SchlachthofstraĂ&#x;e oder bei den Bezirkstellen des SĂźd­ tiroler Bauernbundes. NatĂźrlich kann auch direkt auf eines der Spendenkonten eingezahlt wer­ den. db


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Menschen & Meinungen

Künstler, Aktmaler, Kopist: „Verstehen, warum wir alte Kunstwerke auch heute noch genießen können“ (Erwin Dariz)

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PORTRAIT

Sich vom Bild erzählen lassen ERWIN DARIZ: Der Brixner Künstler kopierte im Auftrag großer Museen die Bilder alter Meister wie den „Kuss“ von Gustav Klimt oder das Selbstporträt von Rembrandt.

S

eit zehn Jahren lebt Erwin Dariz seine persönliche Freiheit – eine Freiheit, nach der er sich stets gesehnt hat, die aber auch ihre bitteren Seiten hat. Er würde gern reisen, die Hälfte des Jahres im Ausland verbringen, doch er teilt das Los vieler Künstler, die sich ihr Brot hart verdienen müssen: „Als selbständiger Maler zu überle­ ben ist schwierig, da muss man sich jede Investi­tion gut über­ legen“, sagt er nicht ohne eine Spur von Wehmut. Er hat kei­ nen Fernseher, keinen Compu­ ter, kein Handy, „dafür aber ein Radiogerät“. Auch seinen heiß geliebten alten Citroën hat er aufgegeben: „Jetzt fahre ich halt noch mehr mit dem Fahrrad.“

Die schwierigste Zeit in

seinem Leben war jenes Jahr, in dem er von Florenz nach Brixen zurückgekehrt war. Ei­ gentlich hätte er nach dem Studienabschluss als Assistent an der Kunstakademie bleiben können, „aber es zog mich nach Südtirol zurück, weil ich hier Entfaltungsmöglichkeiten gese­ hen habe.“ Das Leben in einer großen Stadt war nichts für den Maler, der in seinen Bildern so manches Mal die gewaltige Leichtigkeit der Natur in Szene gesetzt hat. In seinem versteckt gelegenen Wohnatelier in Milland hängt ein blaues Pastellgemälde mit einer riesigen schäumenden Welle, deren Urkraft den Raum einzu­ nehmen scheint und gleichzeitig wundersam beruhigend wirkt. Dariz’ Wohnatelier ist ein Häus­ chen, das etwas verwunschen anmutet und einst „eine kahle Bude“ war. Die Bude war Zu­ fluchtsstätte für den hoffnungs­ vollen jungen Künstler, der nach seiner Rückkehr in die Heimat manchen Traum begraben muss­ te: „Ich fand keine Arbeit und geriet darüber mit meiner Fami­ lie in Streit.“ Hals über Kopf zog er von zu Hause aus und schlief

im Schlafsack „auf ein paar Bret­ tern, ohne Wasser, ohne Strom.“

Damals hat Erwin Dariz ange­

fangen, sich mit den Techniken alter Meister zu beschäftigen, „weil man in den Schulen davon nicht viel mitbekommen hat.“ Es ging ihm ums Verstehen; er wollte wissen, „warum wir alte Kunstwerke auch heute noch ge­ nießen können, was ihr Leuch­ ten, ihre Aussagekraft erhalten hat“. Damals ist auch seine Lei­ denschaft fürs Kopieren erwacht. Über Jahre hat ihn diese Leiden­ schaft gefesselt. Er hat in großen Museen gearbeitet, den „Kuss“ von Klimt kopiert und im Louvre, dem ehemaligen französischen

„Ich würde nicht alles kopieren“, erklärt er, „man muss nämlich ei­ ne Beziehung zum Bild haben.“ Wenn er diese Beziehung zum Bild gefunden hat, dann beginnt­ er zu recherchieren, trägt alles zusammen, was mit dem Bild in Verbindung gebracht wird, studiert Röntgenaufnahmen und chemische Analysen, zerlegt das Bild in verschiedene Arbeitspha­ sen, versucht akribisch genau den Bildaufbau nachzuvollziehen und das Temperament zu verin­ nerlichen. Die „Bude“ hat er im Laufe der Jahre in eine lichtdurchflutete Oase verwandelt, in der er auf wenigen Quadratmetern malt und lebt. „Ich identifiziere mich

„Beim Kopieren muss man eine Beziehung zum Bild haben“ _Erwin Dariz Königspalast, ein Selbstporträt von Rembrandt. Dieses Selbstporträt hängt gleich hinter der Eingangstür, dunkel gerahmt und hinter Glas, faszi­ nierend schön und vom Original kaum zu unterscheiden. „Origi­ nalkopien verkaufe ich nicht“, sagt Erwin Dariz, „da steckt zu viel Arbeit dahinter.“ Zu viel Ar­ beit heißt, dass sich der Künstler über mehrere Monate beinahe ausschließlich mit dem einen Bild beschäftigt hat: „Eine mate­ rialgerechte Konstruktion ist im Grunde die Garantie, um zum besten Ergebnis zu kommen“.

So hat jedes Museum beim

Kopieren eigene Auflagen, „manchmal muss die Kopie um einige Zentimeter größer, manch­ mal etwas kleiner sein als das Original.“ Im Museum zu arbeiten sei etwas Besonderes, viele Men­ schen suchten das Gespräch mit dem Künstler. Kopieren heißt für Erwin Dariz, das Bild zu lesen, sich vom Bild erzählen zu lassen.

sehr mit meiner Arbeit, wenn ich auch letzthin das Gefühl habe, dass etwas mehr Distanz not­ wendig wäre.“ Gips, Kalk, Leim und Harz sind fein säuberlich auf einem Holzregal angeordnet, darüber schimmern in unzäh­ ligen kleinen Gläsern herrliche Farben. „Zum Teil sind das auch historische Farben“, erklärt Erwin Dariz, „kostbar und nicht leicht zu finden.“ Viele seiner Werke hat er im Wohnatelier gestapelt – Aktstudien, Porträts, Bilder von Frauen. „Das Motiv Frau ist immer mit einem Fragezeichen behaftet“, beschreibt er seine Vorliebe.

Steckbrief

Erwin Dariz Erwin Alois Peter Dariz wurde am 19. April 1957 als drittes Kind von sechs Geschwistern in Brixen geboren. Die Grund- und Mittelschule besuchte er in Brixen, dann begann er eine Tischlerlehre im Betrieb des Vaters, die er jedoch nach dem ersten Lehrjahr abbrach. Er absolvierte die dreijährige Kunstschule in Wolkenstein und besuchte in der Folge vier Jahre lang die „Accademia delle belle arti“ in Florenz. 1980 schloss er in der Fachrichtung Malerei mit „Summa cum laude“ ab. Zwischen 1981 und 1997 arbeitete er mit Unterbrechungen als Kunsterzieher an verschiedenen Mittel- und Oberschulen. Von 1988 bis 1990 war Erwin Dariz Kopist in Wien und Paris, wo er Bilder von Gustav Klimt und Rembrandt kopierte. Seit 1997 arbeitet er als selbständiger Porträtist und Aktmaler. Er unternahm immer wieder ausgedehnte Studienreisen, so nach Amsterdam, Paris, Madrid, London, Leningrad und Sapporo und organisierte einige Ausstellungen in Italien und Österreich. Dariz hat eine 23-jährige Tochter.

Nächstes Jahr im Juli möchte eines Künstlers, der schon in der Erwin Dariz mit seinen Bildern an die Öffentlichkeit gehen, „lan­ ge genug habe ich ja die Publi­ city eher gemieden.“ An die 300 Arbeiten aus seiner gesamten Schaffensperiode wird er in der Mühlbacher Klause zeigen, „Ko­ pien, Porträts und auch sehr per­ sönliche Sachen“. 300 Arbeiten

Grundschule vom Zeichnen und Malen fasziniert war und der sein Leben der Malerei verschrieben hat. Der Malerei, die für ihn die Freiheit bedeutet. z marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 29


Menschen & Meinungen

BRIXEN

Quiz-Gewinner z Mit einem Quizspiel lockte die Gemeinde Brixen alle Bürger, sich näher mit dem neu eröff­ neten Gemeindehaus am Ma­ ria-Hueber-Platz auseinanderzu­ setzen. Insgesamt zehn Fragen mussten auf der Quizkarte be­ antwortet werden, beispiels­ weise über die im Gemeinde­ haus untergebrachten Dienste und dessen Aufgaben. Andreas Gschnitzer, Deborah Barbini und Manuel Turatto (im Bild von links nach rechts) hatten alle Fragen richtig beantwortet und noch

dazu die notwendige Portion Glück, aus rund 200 gültigen Quizkarten als Sieger gezogen zu werden. Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden ihnen die gewonnenen Sachpreise übergeben: Gschnitzer erhielt als ersten Preis ein Mobiltelefon, Turatto als zweiter Sieger einen Gutschein der Acquarena und Deborah Barbini eine Skulptur sowie ein Buchgeschenk. db

M&M Menschen & Meinungen

BRIXEN

Förderpreis für Christine Roilo Der Spruch vom Much

SMS

I woaß schun, prum die Naioni die Verdone hergebn welln. Es Militär isch „al verde“

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z Die Brixner Historikerin Chris­ tine Roilo erhielt den Förderpreis der Stiftung „Walter-von-der-Vo­ gelweide-Preis“. Damit wurden die vielfältigen wissenschaft­ lichen Forschungen Roilos ge­ würdigt, die vor allem die so­ zialhistorischen Betrachtungen des Landes Südtirol um wich­ tige Aspekte bereichert haben. Zudem ist Christine Roilo eine besonders engagierte Wissens­ vermittlerin und Bezugsperson für Nachwuchs-Historiker: Unter anderem durch ihre Tätigkeit im Südtiroler Landesarchiv unter­ stützt sie junge Historiker in de­ ren Forschung oder weist diese

auf wichtige noch aufzuarbei­ tende Themen hin. Im Südtiroler Landesarchiv forscht Christine Roilo in allen gesellschaftlichen Schichten des alten Tirol; die Herausgabe des Registrums Gos­ wins von Marien­berg, das um 1350 entstanden ist und als erste kritische Geschichtsquelle Tiro­ ls gilt, ist ihre wichtigste Arbeit. 1996 hat sie diese Publikation der Geschichtswissenschaft erneut zugänglich gemacht. Außerdem hat Roilo zahlreichen Veröffentli­ chungen zur Familiengeschichte wie jene über die Familien Peer und Lachmüller oder zur Höfe-, Adels- oder Frauengeschichte

Irene Bittner aus Bozen ist die tausendste Studentin, die sich an der Philosophisch-Theologischen Hochschule von Brixen immatrikuliert hat. Dekan Hansjörg Rigger überreichte ihr ein Abonnement der Zeitschrift „Brixner Theologisches Forum für das Jahr 2007“.

Die Vahrnerin Paula Uhrer kann auf 100 Lebensjahre zurückblicken: Sie erlebte zwei Weltkriege, war jahrelang im Gasthof „Rose“ in Klausen und als Wirtin auf der Edelraut-Hütte tätig. Derzeit lebt sie im Altersheim von Lajen.

verfasst. Für das Buch zur Frauen­ geschichte in Brixen „Der andere Weg“ verfasste Roilo den Beitrag „Schätzbarste Fräulein Tant“, wor­ in ein persönlicher Briefwechsel die Lebensgeschichte dreier Frau­ en aus der Familie Lachmüller zur Mitte des 19. Jahrhunderts nachgezeichnet wird. Christine Roilo wurde 1959 in Brixen ge­ boren und studierte Geschichte an der Universität Padua. db

SSV-Präsident Ralf Dejaco ehrte bei der 50-Jahr-Feier des Sportvereins zahlreiche Mitglieder für ihren Einsatz. Die Auszeichnung in Gold erhielten Elmar Dejaco, Helga Dejaco, Barbara Letrari, Helmuth Pfattner, Peter Rotten­ steiner und Paul Seeber. Her­ mann Bernardi erhielt die Auszeichnung Gold mit Eichenlaub.


s Ooopp pala

Leser kochen für Leser

Taglierini al limone

me i n H o

Hans Heiss, Landtagsabgeordneter der Grünen

Verwechselter Vater Vor einigen Monaten traf ich zufällig Karin, die hochschwangere Frau des Brixner Schauspielers Erich Meraner, den ich sehr gut kenne. Im Gespräch mit ihr erfuhr ich, dass sie in Kürze ihr fünftes Kind zur Welt bringen würde. Einige Wochen später kam meine Frau Elisabeth nach Hause und erzählte mir, dass Erich Meraner am Tag zuvor Vater seiner fünften Tochter geworden sei. Ich war – wie so oft – in Gedanken und hörte meiner Frau nur am Rande zu. Daher registrierte ich nur „Meraner“ und „fünfte Tochter“. Ein paar Tage später traf ich bei der Tagung über Sprachminderheiten an der EURAC den Direktor des Pädagogischen Instituts, Rudolf Meraner. Voller Freude ging ich auf ihn zu und sagte „Herzlichen Glückwunsch zur Geburt Ihrer Tochter, ich finde es phänomenal, dass Sie sich in Ihrem Alter noch mal für Nachwuchs entschieden haben.“ Als mich Rudolf Meraner etwas befremdlich ansah, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Der glückliche Vater war nicht der 55-jährige Direktor, sondern natürlich Erich.

> Zutaten für 2 Personen > 200 Gramm Taglierini 30 Gramm Butter eine halbe unbehandelte Zitrone ein Schuss Weißwein 1/8 Liter Sahne Salz und Pfeffer eine Prise Zucker Suppenwürze Zitronensaft Parmesankäse

> Zubereitung Die Zitronenschale abreiben und die Zitrone ausdrücken – der Saft wird noch benötigt. Anschließend die Butter schmelzen und die geriebene Zitronenschale der Butter beifügen. Das Ganze mit Weißwein löschen und die Sahne unterrühren. Nun wird die Sauce mit Salz und Pfeffer gewürzt sowie mit einer Prise Zucker und etwas Suppenwürze verfeinert. Im Anschluss werden die

Um seinen Kohlenhydratspeicher nach einer Radtour wieder aufzuladen, bevorzugt Walter Sigmund aus Vahrn dieses Nudelgericht, das er vor Jahren bei einem Kochkurs für Männer kennengelernt hat.

BRIXEN

„Alles ist schön hier“

z Er heißt Sebastian Daniels, ist 22 Jahre jung, kommt aus Miami/Florida und macht eine Tischlerlehre bei der Tisch­ lerei Barth in Brixen. Ein Mal pro Woche drückt er zudem in der Berufsschule „Tschugg­ mall“ unter lauter 15- und 16Jährigen die Schulbank. „Dem Unterricht lässt sich folgen“, meint er mit unverkennbar amerikanischem Akzent. Sei­ ne Oma mütterlicherseits lebt

in Frankfurt, und durch sie hat er recht gut Deutsch gelernt. Nach seinem High-School-Ab­ schluss studierte er eine Zeit lang amerikanische Literatur, brach das Studium dann aber ab und arbeitete unter ande­ rem als Fliesenleger. Übers In­ ternet suchte Sebastian Daniels schließlich Arbeit in Deutsch­ land und landete irgendwann auf der Homepage der Brixner Berufsschule. Ein erster Kontakt war geknüpft, die Lehrstelle bald vermittelt. „Alles ist schön hier“, meint Sebastian Daniels, zu dessen Leidenschaften das Schreiben gehört, „es gibt hier gute Leute.“ Die Südtiroler seien den Menschen in seiner Heimat sehr ähnlich, nur die Welt sei hier kleiner und überschau­ barer. Seit drei Monaten wohnt Sebastian in Brixen, drei Jahre möchte er wenigstens bleiben. Die Eltern sind in Miami geblie­ ben, der einzige Bruder ist bei der Army und derzeit im Irak stationiert. mh

in Salzwasser gekochten Taglierini abgeseiht und mit der Sauce vermischt. Den Zitronensaft und den Parmesan ebenso hinzufügen und gut vermengen.

Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

Voting Ihre Meinung online Ergebnis der Online-Umfrage:

„Soll in St. Andrä in unmittelbarer Nähe der Talstation eine Hotelzone entstehen?“

ja

63%

nein

37%

Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:

Finden Sie es richtig, dass die jährlichen Defizite eines Veranstaltungsortes wie Forum Brixen von der öffentlichen Hand übernommen werden?“ Stimmen Sie mit! www.brixner.info 31


Menschen & Meinungen

LAMMento

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BRIXEN

Zweifacher Geburtstag

Ich war vor Kolumbus da!

„Der Stupfer hat schon Recht“, sagt der Franz, während er den Zucker in seinem Macchiato bedächtig verrührt. Er hatte soeben die Leserbriefseite der „Dolomiten“ nach Ergüssen durchforstet und ist nun scheinbar fündig geworden. Das ist – nebenbei bemerkt – der Beweis dafür, dass der Franz eines der wenigen männlichen Wesen ist, die mehrere Sachen gleichzeitig tun können: Zucker umrühren, Leserbrief lesen, schlaue Kommentare von sich geben und die fesche Biene am Nebentisch anbaggern. „Der Forschritt in Brixen hängt allein von ihm ab. Wäre er nicht, würden wir immer noch keuleschwingend nach Essbarem Ausschau halten“. Ich versuche erst gar nicht, den Franz zu verstehen, und vertiefe mich statt dessen in den Kapuziner, den Frieda mit so viel Liebe gemacht hatte, dass die Sahne nun überschwappt. Der Franz scheint mein Desinteresse zu spüren und schürt nach: „Kaum tut die Stadtregierung irgendwas, kriecht er zum Vorschein und behauptet: Das ist ja alles auf meinem Mist gewachsen! Und überhaupt: Keiner kennt sich so gut aus wie ich!! Ich bin in jedem nur erdenklichen Fachgebiet der absolute Fachmann!!! Ich hatte diesen Antrag schon 1492 im Gemeinderat eingebracht, als Christoph Kolumbus soeben Amerika entdeckt hatte!!!! Und außerdem: Ich war vor Kolumbus da!!!!!“ Mit jeder Exklamation wurde der Franz lauter, und Frieda versuchte, ihn mit einem „Schhhhh“ zur Ruhe zu mahnen, obgleich der Rest der Gästeschaft in ihrer Bar den Franz als eine Art Comedian zu betrachten schien, der für diese Show wohl seinen Macchiato gratis bekommen würde.

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z Zahlreiche Freunde und Ver­ wandte, Politiker aus Süd- und Osttirol sowie Südtiroler Wirt­ schaftstreibende kamen vor kurzem in einer Produktionshal­ le der Firma Durst Phototechnik in Brixen zusammen, um des­ sen Präsidenten und Eigentümer Christof Oberrauch zu seinem 65. Geburtstag zu gratulieren und zeitgleich das 70-jährige Bestehen des Unternehmens zu feiern. Christof Oberrauch, auch Präsident des Südtiroler Unternehmerverbandes, freute sich sichtlich über die in aller Heimlichkeit organisierte Feier und über die exklusiven Ge­ burtstagsgeschenke des Unter­ nehmens: Zum einen ein ver­ goldeter Fotoapparat aus den Anfangszeiten der Durst, der laut Generaldirektor Richard Piock „von einem Sammler abgeschwatzt werden konn­ te“, sowie die erste Ausgabe

des Buches „Die industriel­ le Entwicklung in Südtirol im 19. und 20. Jahrhundert“, das anlässlich der beiden Ju­ biläen von Professor Helmut Alexander verfasst worden ist. Gefreut haben dürfte ihn aber auch die offizielle Erklärung seines Sohnes, „nach längerer Bedenkzeit“ die Tradition der Unternehmerfamilie Ober­ rauch weiterzuführen und in die Geschäftsführung einzu­ steigen. Die Redner hoben in erster Linie die soziale Verant­ wortung, den innovativen un­ ternehmerischen Weitblick so­ wie das Kultursponsoring von Christof Oberrauch hervor, der auch in Krisenzeiten nie­ mals ein Aufgeben in Betracht gezogen hatte. Nach den offi­ ziellen Gratulationen und der Buchvorstellung feierten die Geladenen im Festzelt am Fir­ mengelände weiter. db


Pro& Contra Soll der Eisack in Zukunft vermehrt für Stromproduktion genutzt werden 15 Jahre Erfahrung Verkauf und Verlegung von Parkettböden sowie Stiegenbau, Trockenaufbau, Schleifen von Holzböden und vieles mehr.

Raumgestaltung beginnt beim Boden: Zeitgerechte Lösungen für ein tolles Wohnfeeling mit hohen Ansprüchen!

CHRISTOPH FUCHSBRUGGER, Geschäftsführer der Eisackwerk GmbH: „Umweltfreundliche und effizientere Nutzung der Wasserkraft“

Pro Der Eisack wird schon mehrfach zur Erzeugung von elektrischer Energie genutzt. Im Oberlauf erzeugt das Enel-Kraftwerk in Brixen rund 135 Millionen KWh/Jahr aus der Ableitung des Eisacks. Mit dem Ablauf der Kon­ zession dieses Kraftwerks am 31.12.2010 stellt sich nun die Frage, ob und wie der Eisack in Zukunft für die Stromproduktion genutzt wer­ den kann oder soll. Dazu ein kurzer Blick auf unsere heutige Energieversorgung: Die EU-Mit­ gliedsstaaten erzeugen nur etwa 50 Prozent der von ihnen verbrauchten Energie. Italien deckt den Strombedarf mit 71,7 Prozent aus WärmeKraftwerken (erzeugt durch importierte Primär­ energie) und mit 13,9 Prozent aus Stromimpor­ ten, davon zum Großteil Atomstrom. Südtirol er­ zeugt insgesamt weit mehr Strom als es selbst verbraucht, jedoch reicht die Leistung der Kraft­ werke in den Spitzenverbrauchszeiten nicht aus, die Eigenversorgung zu garantieren. Unter die­ sen Umständen ist es ein Gebot der Stunde, die Wasserkraft als natürliche, erneuerbare und um­ weltfreundliche Ressource zu suchen und einer nachhaltigen Nutzung zuzuführen. Eine umwelt­ freundliche und gleichzeitig effizientere Nutzung der Wasserkraft am Eisack ist sehr wohl möglich, wie das Projekt „Eisackwerk“ (www.eisackwerk. it) uns vor Augen führt. Durch die spezifischen, gründlich überlegten und sehr großzügig gehal­ tenen Umweltmaßnahmen kann die Natur ge­ schont und der Istzustand erheblich verbessert werden. Gleichzeitig kann die Energieproduk­ tion von den heutigen 135 auf 349 Millionen KWh/Jahr gesteigert werden. Mit dieser Art der Nutzung unserer natürlichen Ressourcen können wir auch den zukünftigen Generationen ruhigen Gewissens in die Augen schauen. z

CARMEN STEINER, Sprecherin des Vereins SOS Eisack: „Es sind nur 17 km geblieben.“

Contra Stellen Sie sich vor, aus un­ seren Berggipfeln könnte man Energie gewin­ nen. Zwei Drittel der Südtiroler Berge wären aus diesem Grund bereits teilweise oder ganz abge­ tragen worden. Große Gesellschaften hätten sich die gewinnträchtigsten Gipfel gesichert. Anstelle des Ortlermassivs breitete sich eine Ebene aus, die – als Ausgleich – landwirtschaftlich genutzt wird. Die Dolomiten wären im Schnitt um 500 Meter niedriger. Auf den entstandenen Platt­ formen hätte man – ebenfalls als Ausgleich – Schottergruben errichtet. Stellen Sie sich weiter vor, nur wenige Berge wären dieser wirtschaft­ lichen Nutzung noch nicht unterworfen worden: der Haunold, der Rosengarten, der Similaun, der Tribulaun. Mit ihren himmelragenden Gesteins­ massen erinnern sie daran, wie die Südtiroler Bergwelt ursprünglich ausgesehen hat. Stellen Sie sich als Letztes vor, nun käme eine weitere Gesellschaft und möchte auch den Tribulaun für die Energiegewinnung abtragen – nicht gänzlich einebnen, wir sind doch keine Barbaren! Aber zwischen 600 und 800 Meter sollten es schon sein. Mit den Südtiroler Fließgewässern ist in den letzten Jahren genau das passiert, was an­ hand von Berggipfeln hier gewiss drastisch, im Kern aber treffend beschrieben wurde. Dem Ei­ sack sind von seinen knapp 100 km Länge nur 17 geblieben, in denen seine Wasser nicht zwi­ schen Kanalwände gezwängt oder zum Zwecke der Energiegewinnung aufgestaut und in Röhren abgeleitet werden. Diese Erinnerungsstrecke liegt zwischen Stilfes und Franzensfeste. Nun möchte man diese letzte Strecke ableiten. Das gesamte Wasser? Nicht doch – sie sind ja keine Barbaren! Aber zwischen 60 und 80 Prozent soll­ ten es schon sein. z

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Menschen & Meinungen

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Umfrage

Schließen oder bauen? Die Errichtung einer Hotelstruktur am Ploseberg scheint zum Überlebensfaktor für das Schigebiet Plose geworden zu sein. Wir haben nachgefragt, wie die Brixner zu ihrem Hausberg stehen und wie sie diese Entwicklung beurteilen.

„Ich möchte auf jeden Fall, dass die Plose als Schigebiet erhal­ ten bleibt“, meint Peter Winkler. „Ich gehe mit meinem Sohn re­ gelmäßig dort Schi fahren. Die Weichen sollen, soweit dies von der Politik her möglich ist, so gestellt werden, dass in St. An­ drä eine Hotelzone verwirklicht werden kann. Eine Schließung des Schigebiets wäre für Brixen ein enormer Verlust.“

„Ich kann Herrn Marzola gut ver­ stehen, dass er eine Hotelstruk­ tur möchte. Jedes Schigebiet hat eine Hotelzone, und das Gebiet oben ist unterstrukturiert“, so Klaus Perntaler. „Ein Schigebiet in dieser Größenordnung ohne Hotels ist in der heutigen Zeit nicht mehr tragbar. Die Plose ist für Brixen sehr wichtig, weil sie zum Tourismus dazugehört, und für den Bürger ist es sicher unabdingbar, das Schigebiet in dieser Nähe zu haben.“

„Wenn für den Weiterbestand ei­ ne Hotelstruktur gebaut werden muss, muss man wohl ein Äug­ lein zudrücken“, findet Monika Silbernagl. „Es wäre für alle und besonders für die Kinder scha­ de, wenn es das Schigebiet nicht mehr gäbe: Alle reden über zu­ viel Mobilität, da ist es doch gut, wenn die Pisten nah und leicht zu erreichen sind.“

„Ich war noch nie auf der Plose Schi fahren, aber eine Schlie­ ßung täte mir für jene Leid, die das Schigebiet nutzen“, sagt Matteo Dallatorre. „Wie sehr die Touristen das Schigebiet nutzen, weiß ich nicht – die bevorzugen doch eher den Kronplatz oder Gröden. Mit einer Hotelzone kann man vielleicht die Nutzung der Aufstiegsanlagen verbessern – wenn es nicht gerade ein bau­ liches Monster wird, das die Umwelt zu sehr verschandelt.“

Hermann Brugger ist der Mei­ nung, dass „Südtirol ein Touris­ musland ist, und einer versucht den anderen zu überbieten. Ich bin weder dagegen noch dafür. Aber man sollte beachten, dass der Wohlstand nicht immer das Beste ist und in Südtirol schon viel verbaut ist. Jeder von uns und auch die politische Ob­ rigkeit muss wissen, wo die Grenzen sind und dass man die Welt nicht auf den Kopf stellen kann.“

„Ich gehe viel auf der Plose Schi fahren“, erzählt Heinrich Tschöll. „Für Brixen ist es hundertpro­ zentig wichtig, dass das Gebiet bestehen bleibt. Ich habe keine Bedenken, wenn eine Hotelzo­ ne gebaut wird: Für die Zukunft ist es sicher notwendig, wenn die Leute direkt vor Ort eine Unterkunft finden und nicht erst von anderswo herkommen müs­ sen.“

„Mir täte es Leid, wenn das Schigebiet Plose geschlossen würde“, sagt Peter Vikoler. „Für Brixen und die Umgebung ist das Gebiet sicher wichtig. Die Trametsch ist eine wunderschö­ ne Piste, die Schilifte und die In­ frastrukturen bestehen bereits, das wäre dann schade, wenn alles nicht mehr genützt werden könnte.“

Anita Stampfer ist „natürlich ein­ verstanden, wenn auf dem Plo­ seberg eine Hotelanlage entsteht: Zum einen werden Arbeitsplätze erhalten, und zum anderen ist es gut, wenn die Investitionen, die schon getätigt worden sind, genützt werden. Bei uns ist ein­ fach viel Tourismus, den muss man aufbauen und nicht dage­ gen arbeiten.“

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Kunst & Kultur

DER ZWEITE BAND DES STADTBUCHS BRIXEN

Fundgrube

Nie zu spät: Der zweite Band des Stadtbuches Brixen erörtert die lokalen Entwicklungen in den Bereichen Kunst, Kultur, Gesellschaft und Umwelt.

W

ill man sich einen zu­ mindest grob geraster­ ten Überblick über Zu­ sammenhänge, Entwicklungen, Spannungsfelder oder Bedin­ gungen über das Brixner Kul­ tur-, Kunst- und Vereinsgesche­ hen verschaffen, so bedeutete dies zumeist ein zeitraubendes Zusammenklauben von Infor­ mationen aus Broschüren, spe­ zifischen Publikationen oder Befragungen. Während über Einzelaspekte so manche inte­ ressante Publikation erhältlich ist, so fehlt es in den Regalen an thematischen Gesamtbildern, insbesondere über die Entwick­ lungen der jüngeren Zeit. Einzig die Gesamtgeschichte Brixens wurde von verschiedenen Auto­ ren detailliert aufgearbeitet, ins­ besondere im ersten Band des Brixner Stadtbuches, erschienen im Jahr 2004.

ter Brixens aufspürte. Brixens Musikgeschichte wurde von Barbara Fuchs und Carlo Milesi nachgezeichnet, während Lioba Sperber die Theatergeschichte der Stadt von ihren Anfängen im 14. Jahrhundert bis hin zur Gegenwart ins Scheinwerfer­ licht stellte. Der Schulstadt Brixen von 1945 bis 2005 widmeten sich Sandro Fraternali und Paul Anton Silbernagl, Luigi Scag­ giante ent­ warf ein Porträt des ita­ lienischen Vereinswe­ sens der Stadt, und Fausto Rugge­ ra blickte dem Brixner Gemeinderat der Jahre 1952 bis 1972 über die Schultern.

Diesem Informationsdefizit Dem spannenden Verhältist nun ein Ende gesetzt: Für nis zwischen der Stadt Brixen den zweiten Band des Stadt­ buches „Brixen. Kunst, Kultur, Gesellschaft“ haben sich 18 Au­ toren intensiv mit bisher größ­ tenteils unbearbeiteten Themen auseinandergesetzt. „Das zwei­ te Buch ist eine Fundgrube von Informationen über Brixen“, erzählt die Historikerin Christi­ ne Roilo, die die Redaktion des zweiten Bandes übernommen hatte. Waltraud Kofler Engl erarbeitete eine Abhandlung über die sa­ krale Kunst in Brixen von der vorromanischen Zeit bis ins 20. Jahrhundert, Helmut Stampfer widmete sich der bürgerlichen Architektur und Wohnkultur in Brixen anhand des vorbild­ lich restaurierten Bürgerhauses der Stadtapotheke, und Enrico De Dominicis weitete die The­ matik auf das gesamte Brixner Stadtgebiet aus, indem er un­ ter anderem die urbanistische Entwicklung nachzeichnete und den räumlichen Charak­ 36

und seinen Fraktionen war Hel­ mut Siller auf der Spur, Oswald Lechner und Urban Perkmann erörterten den in den letzten 40 Jahren vollzogenen Aufstieg Brixens zum modernen Wirt­ schaftszentrum. Sportlich geht es im Beitrag von Gebhard De­ jaco und Roberto Scaggiante

Dem Thema Umwelt und Geografie widmeten sich Roswitha Dander in der Darstellung des Brixner Be­ ckens und des Wechselspiels zwischen Mensch und Raum sowie Klaus Peter Dissinger im

„Dieses Buch ist historischer Rückblick, liebevolle Erinnerung, aber auch Handreichung und Wegweiser für die Zukunft“ _Hans Heiss über die kleine Stadt mit der großen Sporttradition zu, und Paolo Renner warf viele Bli­ cke auf eine weitere prägende Einflussgröße in Brixen: die Kirche im dritten Jahrtausend.

Kapitel „Lebensfrage Umwelt“, das Wissenswertes über Klima, Verkehr und Luftqualität, Ener­ gie sowie geschützte Landschaft beinhaltet. „Die Beiträge wurden größten­

teils von Brixnern für Brixner verfasst“, er­ klärt Christine Roilo. Die Auto­ ren, selbst einge­ bunden im Vereinsoder Sportleben, im Kultur- oder Bildungs­ wesen, sind einerseits Experten ihres Faches und zugleich profunde Kenner der informellen Brixner Gepflo­ genheiten. Exkurse wie bei­ spielsweise über den Elvaser Glockenläuterverein oder übers Brixner Schulmuseum, Porträts über Brixner Persönlichkeiten wie dem Musikkritiker Gottfried Masoner oder dem Pädagogen, Musiker und Instrumentenbauer Raimund Federspieler schöpfen wohl auch aus diesem Wissens­ fundus und machen das Stadt­

Fokus Präsentation Der zweite Band des Stadtbuchs Brixen wird am Freitag, 24. November um 20 Uhr im Rahmen einer kleinen Feier im Forum Brixen der Öffentlichkeit vorgestellt.


buch Brixen zu einem Stadt­ buch im allerbesten Sinne.

Die Wissenschaftlichkeit

bleibt dabei erwartungsgemäß nicht auf der Strecke, weder im Inhalt noch in der Form. Die Beiträge erschöpfen sich zu­ sätzlich nicht im erzählenden Rückblick, meistens richten die Autoren in zusammenfas­ senden Beurteilungen und Be­ trachtungen auch ihren Blick in die Zukunft. „Das Buch sucht nach bestimmenden Merkma­ len, Prägungen und Trends der jüngeren Entwicklung Brixens“, schildert Hans Heiss im Vor­ wort. Dieser zweite Band des Stadtbuchs ist sowohl ein histo­ rischer Rückblick und eine lie­ bevolle Erinnerung, aber auch Handreichung und Wegweiser: „Mit Blick auf eine offene, mit­ unter gefahrvoll scheinende Zukunft soll dieser zweite Band ermutigend wirken, zur Gelas­ senheit auffordern und den Ho­ rizont weiten.“

Spät, aber willkommen: Auf­

grund organisatorischer und fi­ nanzieller Engpässe erscheint auch der zweite Band des Stadt­

buches mit mehrjähriger Verspä­ tung und wird ab Anfang De­ zember sowohl in deutscher als auch in italienischer Sprache er­ hältlich sein. Den Autoren wur­ de dadurch Geduld und Zusatz­ arbeit abgerungen – schließlich mussten teilweise die Beiträge überarbeitet und den Verände­ rungen der vergangenen vier

Jahre angepasst werden. Für den Verein „Prihsna 901-2001“ und den Herausgebern ist mit der Veröffentlichung des zweiten Bandes des Stadtbuchs Brixen die Tätigkeit beendet, und damit findet für sie eine „fordernde, aber auch beglückende Arbeitsund Lebensphase“ den wohlver­ dienten Abschluss.

doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Hans Heiss, Carlo Milesi, Christi­ ne Roilo (Hrsg): Brixen II. Kunst. Kultur. Gesellschaft. Athesia / Tappeiner 2006.

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Kunst & Kultur

MUSIK

Capriccio begeistert in Wien Das Brixner Jugendstreichorchester „Capriccio“ spielte in Heiligenstadt ein Benefizkonzert, das bei den ZuhĂśrern groĂ&#x;en Anklang fand.

D

as Jugendstreichorches­ ter Capriccio unter der Leitung von Irene TroiLloyd spielte auf Initiative von Universitätsprofessor Michael Peintinger ein Benefizkonzert in Heiligenstadt, einer Pfarre des Augustiner Chorherren­ stiftes Klosterneuburg, das in enger Beziehung zum Kloster Neustift steht. Im Beethoven­ saal, Wand  an Wand zu jenen Räumen, in denen Ludwig van Beethoven sein „Heiligenstäd­ ter Testament“ geschrieben hat, gaben die jungen engagierten Musiker ein Benefizkonzert. „Das malerische Ensemble in Heiligenstadt bot den richtigen Rahmen fĂźr die vielen Proben­ stunden, die die jungen Musi­ ker hier, motiviert und inspiriert durch ihre Lehrerin, Dompteuse und zuweilen auch Kabarettis­ tin Irene Troi verbrachten“, be­ richtet Michael Peintinger. „Die Umgebung war mit Musik er­ fĂźllt und lud bereits zahlreiche Lauscher zu Kostproben ein.“

Mit der Ouvertßre aus Hän­

dels Messias wurde das Konzert erĂśffnet. Bereits mit diesem Auftakt zeigten die Musiker, wie viel Temperament jugend­ lichen Musizierens sich mit Prä­ zision und Spielfreude verbin­ den lassen. Arcangelo Corellis „Concerto grosso op. 6 Nr. 4“ bot als nächstes einen faszinie­

renden Dialog zwischen den Solistinnen Evelin Maier und Maria Feichter an der Violine und Siglinde Thurner am Vio­ loncello sowie dem Orchester. „In Johann Sebastian Bachs ‚Air aus der Orchestersuite Nr. 3’ wurde schlieĂ&#x;lich eine Sensi­ bilität sichtbar und hĂśrbar, die auch bewies, dass jugendliche Kraft unter qualitätvoller An­ leitung im Ergebnis arrivierten KlangkĂśrpern Parole bieten kann“, schildert Peintinger den Konzertverlauf. Glucks „Reigen seliger Geister“ und das FlĂśten­ quartett zeigten weiters, dass Mitglieder des Streichorchesters sowohl in kleinen Besetzungen

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als auch mit anderen Instru­ menten eine sehr gute Figur machen. DiesbezĂźglich besonders her­ vorzuheben ist die QuerflÜ­ tistin Maria Beatrice Cantelli, deren FlĂśtenpart im Reigen sehr partnerschaftlich mit dem Orchester, im Quartett mit Ka­ rin Dorfmann, Evelin Mair und Nathan Chizzali fĂźhrend und inspirierend war. Das offizielle Konzertprogramm endete mit Bragatos Tango fĂźr Violoncel­ lo und Streichorchester. „Das gesamte Orchester mit dem So­ listen Nathan Chizzali bewies hierbei, dass es nicht nur zeit­ genĂśssische Musik zu interpre­ tieren versteht, sondern diese dem Publikum auch mit groĂ&#x;er dramaturgischer Spielfreude zu vermitteln weiĂ&#x;“, zeigt sich Mi­ chael Peintinger begeistert.

Nicht Ăźberraschend wurde

daher vom Publikum dieser Tango auch als zweite Zugabe stĂźrmisch gefordert. Die Wie­ ner ZuhĂśrer, die ein reichhal­ tiges musikalisches Angebot der Stadt und dieses Beethoven­ saals gewohnt sind, meinten im Anschluss an das Konzert, dass sie dieses als „geradezu unge­ wohnten und besonderen Ge­ nuss“ empfunden hätten. Mu­

Capriccio mit Irene Troi und dem Pfarrer von Heiligenstadt vor einer Beethovenskulptur an der Wand des Beethovenhauses siker, ZuhĂśrer, Helfer und der Pfarrherr selbst wĂźnschen sich nun eine Wiederholung dieses Erfolgserlebnisses. Das Jugendstreichorchester „Capriccio“ hatte sich vor zwĂślf Jahren unter der FederfĂźhrung von Irene Troi-Lloyd nach einem Minimusic-Camp gebil­ det. Das Ensemble existiert in einer immer etwas anderen Be­ setzung und bietet jugendlichen Musikern die MĂśglichkeit, ge­ meinsam zu proben und Kon­ zerterfahrungen zu sammeln. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


6AHRN (ANDWERKERZONE &REIENFELD "RENNERSTRA E 39


Kunst & Kultur

LITERATUR

Licht in dunkle Schauermärchen Der Historiker HansjÜrg Rabanser hat sich eingehend mit den Tiroler Hexenprozessen beschäftigt. Entstanden ist ein spannendes Buch, das ein genaues Bild ßber die beklemmenden Lebensumstände der Menschen von damals zeichnet.

V

ielen PersĂśnlichkeiten, die Bedeutendes geleistet ha­ ben, ist es gelungen, Ăźber ihren Tod hinaus in den KĂśp­ fen der Nachgeborenen weiter zu leben. Gerade im heurigen Jahr haben wir uns in vielfäl­ tiger Weise an das Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart er­ innert. Lange im Gedächtnis der Menschen zu bleiben ist auch so manchem der „groĂ&#x;­ en Verbrecher“ gelungen: Die lustig klingenden Namen eines Lauterfressers, Pfeifer Huise­ le oder einer Pachlerzottl sind dem Volksmund heute noch bekannt. Vor 50 Jahren wurden damit noch die Kinder einge­ schĂźchtert: „Wenn du nicht brav bist, holt dich die Pachlerzottl.“ Dazu wurden die wildesten Schauermärchen erzählt. Manch einer mag Ăźberrascht reagieren, wenn er neuerdings liest, dass diese Gestalten tatsächlich ge­ lebt haben.

Was zu dieser Sorte von „Ver­

brechern“ historisch belegt ist, hat HansjĂśrg Rabanser, ein Vor­ arlberger mit SĂźdtiroler Wurzeln, in langen und akribisch gefĂźhr­ ten Quellenstudien recherchiert. Auf der Suche nach Namen, Herkunft und Lebensumstände, die Denunziationen, mit denen

sie den Gerichten ausgeliefert wurden, die VerhĂśre, Folte­ rungen und Urteilsvollstreckun­ gen hat der junge Historiker Prozessakten, Korrespondenzen, Rechtsgutachten, Kostenaufstel­ lungen, Bitt- und Verteidigungs­ schriften durchforstet. Dabei ist er auf weitere 182 zu den bisher bekannten 60 Hexenprozessen gestoĂ&#x;en.

Die Dissertation mit dem Titel

„Die Hexenverfolgungen in Ti­ rol. Verlauf – Prozessbiografien – Interpretation“ liegt nun auch als Buchausgabe vor. Sie ist im Haymon Verlag erschienen und trägt den schlagwortartigen, nicht ganz treffenden Titel „He­ xenwahn“. Auf die Frage näm­ lich, ob man im Fall der Hexen­ verfolgungen in Tirol von einem

4EE n +RĂ‹UTER n 'EWĂ RZE +AFFEE n :UBEHĂšR !ROMATOLOGIE n 2Ă‹UCHERSTĂ‹BCHEN n -EDITATIONSZUBEHĂšR

�V…i“ˆ��> DER -ATHILDE -ITTERRUTZNER

3TADELGASSE "RIXEN 4EL 40

Das um 1477 entstandene GewÜlbefresko der achten Arkade des Brixner Kreuzgangs zeigt sieben Teufel als VerkÜrperung der sieben Todsßnden Wahn sprechen kann, geht der Autor kaum ein. Wenn auch das Resßmee etwas zu kurz ausgefällt, sieht der


Autor die Hexenverfolgungen in einem breiteren Kontext als frühere Darstellungen es tun. Er beschränkt sich nicht nur darauf, die Chronologie der He­ xenverfolgungen in Tirol nach­ zuzeichnen, sondern webt die wirtschaftlichen, gesellschaft­ lichen und juristischen Voraus­ setzungen mit ein, zeigt Konti­ nuitäten auf, wertet die Quellen statistisch aus und liest sie nach bestimmten Themenschwer­ punkten quer. Daraus rekons­ truiert er die Prozessführung, beschreibt die Foltermethoden, die Methoden der Urteilsvoll­ streckung, die Reaktionen der direkt oder indirekt beteiligten Personen auf die Hexenpro­ zesse.

In einem eigenen Kapitel geht

er noch einmal auf das Delikt selbst ein: die verschiedenen For­ men des Aberglaubens, der Zau­ berei, die Darstellungen des Aus­ sehens und Wirkens des Teufels und die Merkmale des Hexenwe­ sens. Der letzte Teil des Buchs beinhaltet die Prozessbiografien, die alle 242 bekannten Tiroler Hexen- und Zaubereiprozesse einzeln und kurz darstellen.

zur Revision senden. Erst nach­ dem das betreffende Gericht die Antwort des Hofrats bekommen hatte, konnte es das Urteil voll­ strecken.

formation, während und nach dem Dreißigjährigen Krieg statt. Als Bischofsstadt lag Brixen bei der Zahl der Prozesse mit deren neun dennoch nicht im Spitzen­ feld. Die meisten Prozesse, näm­ lich 58, wurden in Innsbruck geführt.

Nach seinen Quellenstudien

Da Tirol in der Verwaltung um 1500 noch keine Einheit dar­ stellte, hat sich Rabanser neben den Prozessen der Grafschaft Tirol intensiv mit denen inner­ halb der damaligen Grenzen der Diözese Brixen konzentriert, die zu großen Teilen das Eisacktal, Pustertal und Inntal zwischen Finstermünz und Jenbach um­ fassten. Als Fürstbischöfe, also nicht nur geistliche, sondern auch weltliche Herrscher, waren die Brixner Bischöfe gleichzeitig die obersten Gerichtsherren. Die Kirche, die ja die treibende Kraft der Hexenprozesse war, hat­ te damit einen großen Einfluss auf die weltlichen Gerichte. Bei den Hexenprozessen mussten die Gerichte die Protokolle und das Urteil an den Hofrat, die „Regierung“ des Fürstbischofs,

kommt Rabanser zum Ergebnis, dass in den 242 zwischen den Jahren 1296 und 1785 geführ­ ten Prozessen 420 namentlich genannte Personen verurteilt wurden, wobei mit 71 Prozent der Prozesse das Delikt der Zauberei dem der Hexerei weit überwog. Das Geschlechterver­ hältnis war hingegen nahezu ausgewogen; es wurden also fast genauso viele Männer wie Frauen verurteilt. Im Vergleich zu anderen Regionen setzten die Hexenverfolgungen in Tirol später ein. Auch wenn das Konzil von Basel in den Jahren 1431 bis 1449 sich die Basis für die Bekämpfung der verschiedenen Irrlehren legte, standen ihm die Bischö­ fe von Brixen anfangs skeptisch gegenüber. Nikolaus Cusanus war gegen ein unkontrolliertes und unbedachtes Vorgehen. Die größten Verfolgungswellen fan­ Coop14_Brixner_94x139.qxd den in Tirol erst nach der Re­

Obwohl sich das spannende

und leicht zu lesende Buch mit nur einem Aspekt der Zeit zwi­ schen ausgehendem Mittelalter und Französischer Revolution beschäftigt, vermittelt es ein ziemlich genaues Bild über die beklemmenden Lebensumstän­ de, die Ängste und Hoffnungen der Menschen von damals. In­ teressant machen das Buch auch die vielen darin abgedruckten Bildquellen, die zum genaueren Betrachten von Kirchenfresken anspornen. Da und dort steckt im Detail die Darstellung eines Teufels. Auch der, der nicht weiß, welche Bedeutung die weit verbreiteten Mariendarstel­ lungen auf den Häuserfassaden haben, findet sie in diesem Buch. albina.kritzinger@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

15.11.2006

9:40 Uhr

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Kunst & Kultur

GASTKOMMENTAR

Leitkultur mit LĂźcken

Hans Heiss

BĂźrgermeister Albert PĂźrgstaller hat im letzten „Brixner“ seine kulturellen Vorstellungen dargelegt. Vieles davon ist sinnvoll, einige Aspekte bleiben jedoch unterbelichtet, so vor allem im Museumssektor. Hier frei Haus einige Impulse zur Anregung.

V

ielen mag es kaum auffal­ len, aber Brixens Kultur leidet unter einem erheb­ lichen Defizit: Seine Muse­ umsszene ist im Vergleich zu an­ deren Zentren SĂźdtirols schwach entwickelt. In der Stadt gibt es zwei Ăśffent­ lich zugängliche Museen mit geregelter Ă–ffnungszeit: das DiÜ­ zesanmuseum und das Pharma­ ziemuseum Brixen (PMB). Kei­ ne Frage, dass es sich dabei um zwei exzellente Häuser handelt: Das DiĂśzesanmuseum ist eine Hochburg kirchlicher Kunst; das Pharmaziemuseum ein kleines Juwel, das die Facetten der Apo­

thekerkunst auf engstem Raum fokussiert. Ak­tuell stehen beide Museen gut da: Die Herbstschau sakraler Kunst in der Hofburg ist von seltener Gßte, das PMB hat im letzten Frßhjahr fßr sein in­ novatives Konzept eine interna­ tionale Auszeichnung erhalten.

Dennoch – da Brixen auch

das Image einer Kulturstadt be­ ansprucht, wirkt sein Museums­ angebot zunehmend ausbaufä­ hig. Grundsätzlich gilt: Museen sind längst nicht mehr Hallen weihevoller Präsentation, bevĂśl­ kert von steifen „GebĂźldeten“ mit wichtiger Miene, sondern

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Orte der Bildung, des Erlebens und soziale Treffpunkte. Inter­ nationale Museen garnieren das Ausstellungserlebnis mit multi­ medialen Sonderschauen, mit Abendprogrammen zwischen Kino und Konzerten, Angeboten fßr Kinder, Jugendliche und Se­ nioren, ergänzt durch eine kul­ tivierte Gastronomie und einen haustypischen Shop. Ein gutes Museum ist ein Ort kultureller Wellness und nachhaltiger Ani­ mation, wo man gerne verweilt.

Im Vergleich mit Brixen lie­

gen andere Städte SĂźdtirols längst auf der musealen Ăœber­ holspur: Bozen hat mit dem Archäologie-Museum einen Dauer-Renner und verfĂźgt mit dem Naturmuseum Ăźber einen Brennpunkt fĂźr Kinder und Ju­ gendliche. Dass Bozens Stadt­ museum vorläufig geschlossen ist, mag man verschmerzen, da Messners Mountain-Museum das Manko locker Ăźberspielt. Zudem ist in Bozen mit dem 2008 erĂśff­ nenden Museum fĂźr ZeitgenĂśs­ sische Kunst ein 28-MillionenEuro-Projekt startklar. Das wesentlich kleinere Meran steht Bozen nicht nach: Touri­ seum und Botanischer Garten brechen Jahr um Jahr neue Pu­ blikumsrekorde, das wenige Ki­ lometer entfernte Landesmuseum Schloss Tirol ist in Ausstrahlung und Ausstattung weitum kon­ kurrenzlos. Aber auch kleinere Städte wie Bruneck und Klau­ sen schenken Brixen nichts: Das Landesmuseum fĂźr Volkskunde und das Stadtmuseum haben Brunecks Ruf als kleine Kultur­ metropole gefestigt, Klausens Stadtmuseum ist von beacht­ licher Dynamik und lässt oft mit Ăźberraschenden Akzenten auf­ horchen. Der Sterzinger Raum ist mit dem Multschermuseum in der Stadt, dem Jagdmuseum in Mareit und dem Bergbaumu­ seum ungleich dichter als das Brixner Becken versorgt.

HĂśchste Zeit daher fĂźr Brixen,

die eigene Rolle als Museums­ standort neu zu bestimmen und das vorhandene Potenzial fßr Bildung und Tourismus ent­ schieden auszubauen. Brixens Museen benÜtigen eine Entwick­ lungsstrategie, die der Stadt und ihrem urbanen Flair gut täte. Dabei sollten die Ürtlichen Mu­ seumsträger vorab die eigenen Stärken entschieden ausbauen. Die Trßmpfe des DiÜzesanmu­ seums liegen in drei Schwer­ punkten: der herausragenden Kunstsammlung, dem HofburgAmbiente und im Top-Team um Direktor Leo Andergassen. Was läge also näher, als die Vorzßge besser zu nutzen und dem Haus eine neue, erweiterte Rolle zu geben? Welche zusätzlichen Auf­ gaben kÜnnten dies sein?

Die LĂśsung liegt auf der Hand:

Das DiĂśzesanmuseum sollte ei­ nen Schwerpunkt im Bereich der profanen Kunst entwickeln, der die Zeit von der Gotik bis zur frĂźhen Moderne abdeckt. Denn in SĂźdtirol fehlt ein Haus, das die Entwicklung „weltlicher Kunst“ in Malerei und Plastik vom 18. bis zum frĂźhen 20. Jahr­ hundert konsequent präsentiert. Zwar gibt es immer wieder Son­ derschauen an verschiedenen Standorten, ein umfassender Ăœberblick wird jedoch sĂźdlich des Innsbrucker Ferdinandeums nirgendwo geboten. Die LĂźcke kĂśnnte das DiĂśze­ sanmuseum Brixen fĂźllen. Im Anschluss an das bestehende Haus lieĂ&#x;e sich ein architekto­ nischer Anbau von hoher Qua­ lität errichten, während der Planungsphase kĂśnnte mit dem Aufbau eines Sammlungskon­ zepts begonnen werden. Teile der Sammlung von Siegfried Unterberger (Meran) sind zwar schon in der Hofburg unterge­ bracht, sie sind jedoch dort an­ geblich nur als Grundstock fĂźr ein eigenes Museum in Meran


zwischengeparkt. Anstatt wie geplant in Meran für die Un­ terberger-Sammlung ein zusätz­ liches Haus zu bauen, das die dortige Überversorgung noch weiter zementieren würde, wä­ re ein Ausbau der Hofburg die weit sinnvollere Lösung.

Natürlich würde damit der

bisherige Schwerpunkt radikal erweitert. Für das Haus und Brixen aber wäre der Aufstieg zum Haus der religiösen und profanen Kunst ein enormer, auf lange Sicht tragfähiger Positions­ gewinn. Ein neuer Zubau – et­ wa im südlich anschließenden Hofgarten – könnte das beste­ hende Ensemble respektvoll er­ gänzen und einen hochrangigen Kontrast bilden. Die bestehen­ de Führungsstruktur gewänne personell verstärkt ein neues Aufgabengebiet und einen Mo­

das unterbesetzte Gefängnis zu verlegen, könnte ein Stadtmu­ seum an seine Stelle treten. Im Herzen Brixens entstünde so ein hochrangiger Präsentationsort zur Geschichte von Stadt und Fürstentum, ein Lernort für die Schüler und Erwachsene und ei­ ne ideale Ergänzung zum nahe gelegenen Haus der religiösen und profanen Kunst. Ein archäo­ logischer Schwerpunkt für die ungemein reichen Funde des Brixner Raumes könnte dabei im Zentrum stehen.

Brixens Stadtzentrum wä­

re damit um eine Attraktion reicher, die bald spürbare Lü­ cken wie die geplante Aussied­ lung der Stadtbibliothek auffan­ gen könnte. Brixen aber gewän­ ne dank eines Zusammenspiels zwischen dem neuen Haus kirchlicher und profaner Kunst,

„Brixens Museen benötigen eine Entwicklungsstrategie, die der Stadt und ihrem urbanen Flair gut täte“_Hans Heiss tivationsschub. Durch eine Kon­ vention zwischen bischöflicher Kurie und Land könnten das Know-How der Hofburg und die Finanzkraft des Landes in eine vergleichsweise kosten­ günstige Synergie gebracht wer­ den. Wenn Bischof, Ordinariat und Hofburgleitung zustimmen, wäre eine solche Erweiterung machbar. In engem Verbund mit dem er­ weiterten Museum Hofburg soll­ te auch das Stadtmuseum ange­ dacht werden. Auch hier bietet sich ein zugkräftiger Standort an: Gelänge es in absehbarer Zeit,

einem neuen Stadtmuseum und einer endlich optimierten Rath­ ausgalerie eine Kunst- und Kul­ turmeile rund um den Domp­ latz, die weitum konkurrenzlos wäre. Eine Bereicherung für alle Brixner (zumal mit einem geöff­ neten Hofgarten) und Sauerstoff für Brixens schwächelnden Tou­ rismus. Natürlich ist dies alles Zukunfts­ musik. Museumsprojekte dieser Art bedürfen einer Planungsund Realisierungszeit von 10 bis 15 Jahren. Aber für eine ent­ scheidende Weichenstellung für die Kultur, Bildung und die

Destination Brixen wiegt der Zeitraum gering. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um Brixens Position als drittes Kulturzent­ rum Südtirols stark zu machen. Die Stadt hat alles Recht darauf, als musealer Standort jene Rolle zu spielen, die sie seit langem verdient.

Im Anschluss an die Brixner Hofburg ließe sich ein architektonisch hochwertiger Anbau errichten, in dem schwerpunktmäßig „weltliche Kunst“ in Malerei und Plastik präsentiert wird

Hans Heiss Leserbrief an: echo@brixner.info

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Kunst & Kultur

THEATER

Heimatpflege auf der Bühne Seit 30 Jahren gibt es sie schon, bei uns ist sie aber kaum bekannt: Die Südtiroler Volksbühne in München. Die „einzige Südtiroler Laienbühne ­außerhalb des Landes“ widmet sich der Vielfalt des Südtiroler Volkstheaters.

N

icht um einen von Optanten gegründeten Verein handelt es sich bei der Südtiroler Volksbühne München. Seine Gründer sind in den 50er und 60er Jahren aus wirtschaftlichen Gründen nach München ausge­ wandert. Damals waren die Mög­ lichkeiten der Aus- und Weiter­ bildung in Südtirol begrenzt und die Situation am Wohnungs- und Arbeitsmarkt durch die nach­ kriegsfaschistische Verdrängungs­ politik prekär.

selle nach München. Dort stieß

Auch der aus Marling stam­ er nach einiger Zeit zur Jugend­ mende Oswald Jabinger kam 1960 18-jährig als Spenglerge­

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gruppe Schlern, die sich später als Verein unter dem Namen „Jung-Südtiroler München“ ein­ tragen ließ. Zur Auflockerung der Jahresversammlung hatte der Ausschuss 1976 die Idee, einen Einakter zur Aufführung zu brin­ gen. Ein paar Theaterbegeisterte im Verein, Erika Ortler, Erika Sol­ derer, Irma und Alois Lang sowie Josef Senfter, taten sich zusam­ men und studierten das Stück „Der gezähmte Weibsteufel“ ein. Nach den Erfolgen der ersten Jahre meldete die Theaterge­ meinschaft 1983 die Südtiroler Volksbühne München als eigen­ ständigen Verein, dem Oswald Jabinger zehn Jahre vorstand. Mit der Regie wurde der Branzoller Rudi Christoforetti betraut. In der Folge wurde bis 1995 jährlich ein abendfüllendes Theaterstück auf­ geführt. 1994 übernahm Leopold Rainer die Leitung, erkrankte jedoch, und Christoforetti kehr­ te nach Südtirol zurück, sodass die Theaterarbeit bis 2002 ruhte. Oswald Jabinger begründet die lange Pause damit, dass „die Fluktuation der Mitglieder durch Studium, Rückkehr oder Wegzug sehr hoch ist und mancher der Mitwirkenden sich ein neues Be­ tätigungsfeld suchte.“ Zudem stand ein für Vereine oft verhängnisvoller Generations­ wechsel an. Einigen treibenden Kräften gelang es jedoch, Mit­ glieder der Interessengemein­

Zum heurigen Jubiläum bringt die Südtiroler Volksbühne in München ein Volksstück auf die Bühne schaft Südtiroler Auszubildender und der Studentenvereinigung ISAS für das Theaterspielen zu begeistern. Seit 2002 ist die Süd­ tiroler Volksbühne unter der Lei­ tung von Herbert Huber wieder aktiv. Seit 2005 führt Oswald Jabingers Tochter Veronika die Regie.

Das Besondere an der Südtiro­

ler Volksbühne ist, dass die aus allen Landesteilen stammenden Schauspieler in ihren jeweiligen Dialekten sprechen, sodass sich dem Publikum ein Querschnitt der Südtiroler Mundarten dar­ bietet. Besucht werden die jedes Mal ausverkauften Aufführungen von in München und Umgebung lebenden Südtirolern, aber auch von Freunden und Bekannten des Vereins. Von der Auswahl der Stücke kann man sehr gut die Entwicklung der Südtiroler Volksbühne ablesen. Wurden anfangs bevorzugt im bäuerlichen Milieu angesiedelte Lustspiele zur reinen Unterhal­ tung gespielt, wählte man später „Themen, die zum Nachdenken anregen“. Mit „Grummetzeit“ von Josef Feichtinger nahm die Bühne 1984 erstmals kritisch auf die wirtschaftliche und ge­ sellschaftliche Entwicklung in Südtirol Bezug, sprich auf den Ausverkauf der Heimat durch

Höfespekulanten und Tourismus­ imperialisten. „Für meine Leit“, der erste Teil der Trilogie „Wo der Stolz zum Schicksal wird“ von Luis Zagler, 1987 aufgeführt, behandelt den Überlebenskampf der Bergbauern in Tirol; „Die Kuh von Pfunds“ im Jahr 1989 den Willen, alles zu opfern, um am Fortschritt teilhaben zu kön­ nen. Auch die Technisierung, der Fremdenhass und die Flüchtlingsund Asylantenproblematik oder die mangelnde Lernfähigkeit der Menschen sind Themen, mit de­ nen die Südtiroler Volksbühne „in den Köpfen der Menschen etwas bewegen will“.

Die aus Brixen stammende

Monika Schwienbacher wird bei der heurigen Aufführung mitspie­ len. Einstudiert haben die Lai­ enschauspieler das waschechte Volksstück „Ratsch und Tratsch“, in dem das Gerücht vom reichen Onkel des Erbhofbauern in der Stadt ein ganzes Dorf in Aufruhr bringt. Damit knüpft die Südti­ roler Volksbühne thematisch an ihre Anfänge an. Darüber befragt, ob das Thema Heimweh überwunden sei, meint Oswald Jabinger, fast jeder bleibe auf eine Weise mit seiner Heimat verbunden, halte Kontakte auf­ recht. „Die Weggezogenen su­ chen wie die Südtirolurlauber eine möglichst von Bauwut ver­ schonte Gegend.“ Das habe nichts mit einem nostalgischen Südtirolbild zu tun, der Wandel in der Heimat werde mit Ar­ gusaugen gesehen, sagt Jabinger und verweist auf ein Zitat der Wiener Tageszeitung „Kurier“ aus dem Jahr 1978: „Südtirol... ein Land mit dem letzten Wider­ schein des Paradieses. Geht eilig hin, sonst ist der Segen verflo­ gen, denn sie verbarrikadieren und verbauen die Landschaft mit Häusern, Hotels, Pensionen und Apartmentburgen.“ albina.kritzinger@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


THEATER

Häuptlinge auf Talfahrt Die Komödie Brixen bringt eine Bearbeitung von Nestroys „Häuptling Abendwind“ unter dem teils sperrigen, teils irritierenden Titel „Häuptling Alpenglühn und Häuptling Edelweiß“ und erntet bei der Premiere nicht mehr als ein paar Bravorufe eingefleischter Fans und einen ziemlich verhaltenen Beifall.

E

s ist schon schwer genug, einem 150 Jahre alten Text Leben einzuhauchen. Nest­ roys „Häuptling Abendwind“ setzte sich immerhin mit einem damals höchst aktuellen Thema auseinander: Der Einakter ist im australischen Busch angesiedelt, wo ein letzter EingeborenenStamm namens Groß-Lulu die ihm bevorstehende Entdeckung durch die weißen Imperialisten fürchtet. Leo Ploner, Regisseur der Komödie Brixen, musste Nestroys Stück, um es an die Südtiroler Realität zu adaptieren, zeitlich rückwärts in das Tirol der grauen Vorzeit versetzen.

Im einsamen und noch un­

entdeckten Tal der Sarenten, in dem der dem Kannibalis­ mus zugeneigte Häuptling Edel-weiß (Hubert Fischer, St. Andrä) herrscht, wird Nach­ bar-Häuptling Alpen-glühn (Herrmann Piok, St. Andrä) zu einer „Kompf­-herenz“ erwartet. Ar-tour, ein Fremmer (Thomas Volgger, Pflersch), verirrt sich gerade zu rechter Zeit in dieses Tal, denn in Edel-weiß‘ Speise­ kammer herrscht gähnende Lee­ re, und die Sarenter hat noch dazu das Jagdglück verlassen. Ar-tour lässt sich in seiner na­ iven Begeisterung für Dolomit und Lärch ohne Widerstand von Koch Gour-mo (Alfons Krapf, Lajen) „entführen“ und wird als Gulasch den beiden Häuptlingen wieder aufgetischt. Im Laufe des Festmahles wird dem Gastgeber klar, dass er seinem Gast dessen Sohn Ar-tour serviert hat, der die ganze Zeit schon erwartet wird. Die Verzweiflung scheint groß, als Alpen-glühn Rache schwörend zum Kampf rüstet. Edel-weiß will aber zuerst das Murmele beschwören. Dieses entpuppt sich schließlich als Artour, womit einem Happyend nichts mehr im Wege steht.

Mit diesem Transfer, der of­

fenen Art der Inszenierung und einigen zusätzlich eingebauten Seitenhieben auf die aktuelle

Der mächtige Häuptling Edel-weiß mit seiner kindlich-naiven Tochter Tschurtschala Südtiroler Politik gelingt es Plo­ ner, das Publikum mit so man­ chen unangenehm berührenden Bezügen zu konfrontieren. Die Zuschauer werden laut Folder mit dem Erwerb der Eintritts­ karte unweigerlich Stammes­ mitglieder der Sarenten, sollen sich demnach als Wilde des Stammeshäuptlings Edel-weiß identifizieren und darauf auch noch stolz sein. Die Entlarvung ist perfekt, als Häuptling Alpenglühn, dessen Reich schon ent­ deckt ist, nicht nur über Zivili­ sation und Fortschritt schimpft, sondern auch noch eine gehö­ rige Portion Fremdenhass zu Tage legt. Andererseits wett­ eifern diese Wilden darum, An­ stand zu zeigen („Ein Herrscher muss sich auch einmal selber beherrschen können“), ein Syn­ onym des zivilisierten Umgangs zwischen Menschen, und sind nicht abgeneigt, von den An­ nehmlichkeiten des Fortschritts

zu profitieren. Ar-tour hinge­ gen verkörpert den typischen Touristen und steht in der Tradi­ tion der bürgerlichen Sehnsucht nach unberührter, wilder Natur, die schon den Zeitgeist Nestroys stark bestimmte.

So weit, so gut. Dass der Ap­

plaus des Publikums am Ende doch nur ein verhaltener war, kann wohl auf mehrere Grün­ de zurückgeführt werden: Von der Unbedachtheit, das Murmel­ tier in einem weißen Bärenfell auftreten zu lassen (im Nestroy­ schen Original ist es tatsächlich ein weißer Bär) bis dahin, dass der Häuptling Edel-weiß hin­ ter ein Rednerpult verschanzt wurde und ex cathedra zum Publikum sprach, war einiges, das nicht als gelungen bezeich­ net werden kann. Die Kostüme waren zwar beeindruckend, die Schauspieler aber nicht immer überzeugend. Die Schlachthy­ mne Alpen-glühns war viel zu leise und undeutlich gesungen. Edel-weiß wirkte in der für seine Figur dramatischsten Szene steif

und ausdruckslos. Der Groß­ sarent (Armin Mair, Mühlbach) und der Großbadiot (Elmar Pabst, Meransen) waren ohne Bedeutung. Dem Schluss fehlte die nötige Fantasie, sodass die beiden Häuptlinge trotz Ver­ söhnung betreten wirkten und nicht recht wussten, was sie sa­ gen sollten. Auf das Publikum, das am Anfang untertänigst in die Story eingebunden worden war, wurde am Ende völlig ver­ gessen. Die einfach gestrickte Verwechs­ lungskomödie plätscherte die ersten 40 Minuten so dahin, lie­ ferte einen witzigen Mittelteil und rutschte zum Schluss hin ins Banale ab. Was sie rettete, war vor allem der Sprachwitz, der durch den Dialekt stark zum Ausdruck kam. albina.kritzinger@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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MALEREI

Kunst & Kultur

Frauen von Fanis z Die Brixner Künstlerin Judith Wieser stellt derzeit gemeinsam mit Ingrid Mair Zischg in der Gale­ rie Theresien 13 in München aus. Wieser setzt sich in ihren Bildern mit den 13 weiblichen Sagenge­ stalten der Fanis, der Clanmütter in den Dolomiten-Sagen, aus­ einander. „Dabei geht es um die Einbindung des Bewusstseins in der Menschheitsentwicklung, das Göttlich-Heilende-Dämonische in uns selbst als Charakteranlagen zu

erkennen und nicht länger zu ab­ strahieren“, erklärt die Künstlerin. Im jahrelangen Zuhören zu welt­ weit überlieferten Legenden, Sa­ gen und Mythen der GeschichtenErzähler der Naturvölker stieß sie immer wieder auf die Zahl 13 in Frauenbildern, so auch bei den Sagengestalten der Fanis. Ihre persönliche Annahme ist nun, dass auch die zwölf Charaktere und Aspekte der Fanisfrauen in db der 13. Gestalt münden.

K&K Kunst & Kultur

FOTOGRAFIE

Heimatsofern

SMS

z Zwei Jahre lang hat sich der Brixner Fotograf Leonhard An­ gerer intensiv mit dem Thema Heimat beschäftigt. Mit da­ bei waren sieben Fotografen aus Südtirol und Nordtirol. Die Ausstellung mit dem Titel „Heimatsofern“ wurde im Jahr 2006 erfolgreich in der Galerie Fotoforum in Bozen gezeigt. 2007 wird die Ausstellung im Museum Schloss Landeck in Tirol zu sehen sein. Angerer beschäftigt sich seit Jahren mit Landschaftsfotografie: Für die Serie „Schöne Aussicht-Bella­ vista-Neue Kulturlandschaften“

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ist er monatelang und zu un­ terschiedlichen Jahreszeiten die Pisten und großen Schnittstellen abgelaufen, wo der Strom der Touristen und Freizeitmenschen die Dolomiten erreicht. Für die Serie „Heimatsofern“ geht An­ gerer den Auswirkungen und Randerscheinungen der A22 nach. Tausendfüßig stellen sich die Pfeiler der Autobahnviadukte in die Postkartenlandschaft, Landschaft und Autobahn schei­ nen sich über die Nachbarschaft zu wundern, die Absurdität der Begegnung spiegelt sich in zart­ bitteren Randnotizen wider. db

Die Ausschreibung für den Prosa­ preis Brixen/Hall in Tirol haben begonnen. Unveröffentlichte Prosa kann bis zum 26. März 2007 beim Kreis Südtiroler Autoren im SKB sowie im Assessorat für Kultur der Gemeinde Brixen eingereicht werden.

Karl Mittermaier veröffentliche eine Erzählung aus der Zeit der Aufstände unter Michael Gaismair: Das Buch „Der Sturmbringer“ bettet die fiktive Geschichte einer Romanfigur in eine historische Rahmenhandlung. Das Buch ist ab sofort im Handel erhältlich.

Großen Zuspruch fand das Filmfestival „Fern und doch so nah“ der OEW in Brixen. Die gezeigten Filme thematisierten Zusammenleben, Migration und Minderheiten, Rassismus und Begegnung und wurden von rund 1.000 Ober- und Berufsschülern besucht.


Nachgefragt

„Neue Wege suchen“ MANUELA KERER, Brixner Komponistin, Psychologin und Juristin, über den Reiz des Komponierens und der Ausgefallenheit ihrer Stücke. Frau Kerer, vor kurzem wurde im Tiroler Landesmuseum ihr Konzert „Son moussant“ uraufgeführt. Kein Konzert im klassischen Sinne – was war das Besondere daran? „Son moussant“ ist eine akus­ tische Rauminstallation mit dem Ferdinandeum als ein­ ziges großes Solo-Instrument: Ich habe 35 Musiker wie Sai­ ten oder Klappen eines Ins­ trumentes im Raum verteilt, die Dirigentin wurde in alle Stöcke übertragen. Neben konventionellen Tätigkeiten wurden Ping-Pong-Bälle oder Luftballone „gespielt“, im Lift und während des Treppenstei­ gens wurde gesungen, geniest,

geschnarcht, vier bemalte Lein­ wände wurden bespielt, ein Rie­ sengummiband wurde als „Saite“ quer durch den Raum gespannt. Alle Klänge sind von Geräuschen des Museums inspiriert. Teil der Partitur sind akustische Einspie­ lungen wie die Geräusche der Straßenbahn oder der Kaffeema­ schine oder Schritte. Worin liegt für Sie der Reiz des Komponierens? Musik ist eine wunderbare Spra­ che, um Menschen zu erfreuen, zu berühren, zum Wundern zu bringen, zu empören. Mir ge­ fällt es, innerhalb dieser Spra­ che neue Wege zu suchen. Das Raumkonzept und das Publi­

kum, das eine wichtige Rolle in meinen Stücken spielt, dabei mit einzubeziehen, finde ich sehr spannend. Liegen bereits weitere Komposi­ tionen in der Schublade? Mein bisher wohl größtes Werk ist meine Oper „Rasura“, die 2007 im Konservatorium Inns­ bruck uraufgeführt und vielleicht auch in Brixen aufgeführt wird. Das Libretto dazu stammt vom Autor Kurt Lanthaler. Es ist eine semiphantastische Oper mit einem Elefanten, der zum Friseur geht, um sich rasieren zu lassen. Mehr verrate ich nicht. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

NEU im Regal

„Hoila, griaßt enk!“ Mit 60 will er’s noch mal wissen: Der Klausner Liedermacher Sepp Messner Windschnur hat im Juni in Bruneck ein Konzert aufgezeichnet und bringt nun diese Aufzeichnung sowohl als DVD als auch als CD auf den Markt. Gemeinsam mit einer hervorragenden Band (Norbert Rabanser am Schlagzeug, Gregor Marini an der Gitarre und Joe Abentung am Bass) präsentiert der singende Maler auf DVD neben einigen neuen Kompositionen vor allem Altbewährtes wie „S’Motorradl“, „Innsbruck du Wunder“ oder „Die Waschmaschin“. Auf der CD hingegen, die denselben Titel trägt, findet man ausschließlich neue Lieder, die allerdings ebenfalls beim Konzert in Bruneck aufgezeichnet wurden. Die Tontechnik lag in den bewährten Händen von Erich Feichter (elch music), die Videoaufnahmen wurden von Rudy Kaneider erledigt. Das Projekt wurde vom Verein Liederszene Südtirol koordiniert und unter

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anderem von der Stiftung Sparkasse unterstützt. Sepp Messner ist im Moment mit seinen neuen Werken unterwegs: Am 8. Dezember spielt er im Stadttheater von Sterzing, am 17. Dezember in Bruneck.

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Kunst & Kultur

ZEICHENTRICK

MALEREI

Bobbys Abenteuer auf DVD

Sichtbar machen

z Das Zirkusäffchen Bobby, seine Geschichten und Lieder begeistern seit Jahren Klein und Groß. Nun warten Verena Huber und Robert Be­ nedetti, die beiden Schöpfer von Bobby, mit ei­ ner neuen Produktion auf: Bobbys lustige Aben­ teuer sind als Zeichentrickfilm auf DVD erleb­ bar. Im Film wechseln sich Dialoge und Lieder wie Volksweisen und Eigenkompositionen ab. Bekannte Südtiroler Stimmen wie jene von Willy­ Vontavon, Thomas Hochkofler, Andrea Maffei und Alfonso Piu vertonten den Film auf Deutsch und Italienisch, mit den jeweiligen Untertiteln in der zweiten Sprache. Verena Huber übernahm natürlich den Part des Zirkusäffchens Bobby. Die Animation und Regie lagen in den Händen der Südtiroler Simone Bazzanella und Dominik Mader, so dass man tatsächlich von der ersten Südtiroler Zeichentrickfilm-Produktion sprechen kann. Zusätzlich zum Zeichentrickfilm lassen Verena und Robert in einer Reportage hinter die Kulissen blicken. Unter der Rubrik „Bobbys Welt“ erzählen sie von ihren Anfängen und den Personen, mit denen sie zusammen arbeiten. Ausschnitte aus Bobbys Live-Show lassen hin­ gegen Kinderherzen höher schlagen. Zudem können die Kleinen das beliebte Äffchen nach einer Anleitung auch nachzeichnen. Die DVD ist im Handel um 19,90 Euro erhältlich. Weitere Infos unter www.bobby.bz mh

z „Sonnenwarm BISS november­ grau“ lautete der Titel der Ge­ meinschaftsausstellung von Hel­ ga Gatterer aus Mühlbach, Hans Kerschbaumer aus Feldthurns, Andrea Lambacher aus Latzfons, Christine Strickner aus Vahrn, Anita Pfattner aus Kastelruth und Peter Volgger aus Brixen. In der Neustifter Engelsburg waren vorwiegend Werke in Acrylfarbe zu sehen, die unter der Leitung der Brixner Künst­ lerin Judith Wieser in den letz­ ten vier Jahren entstanden wa­ ren. In seiner sehr persönlichen Eröffnungsrede ging der Land­ tagsabgeordnete Hans Heiss auf jeden einzelnen Maler und das Wesen der Kunst im Allge­ meinen ein. Er beschrieb dabei die Gründe, die die Aussteller bewogen haben, sich der Kunst zu widmen: Übers Probieren, wie kreativ jeder Einzelne ist, haben die einzelnen Beteiligten bei einem Kurs angefangen, sich mit dem zu beschäftigen, was sie machen. „Die Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“ – mit

MUSIK

Bläserharmonie auf CD THEATER

Lachen ist gesund z Für die Gesundheit des Publi­ kums sorgte die Heimatbühne Brixen-Milland, die das Lust­ stück „2 wia Hund und Kotz“ – das Original stammt von Bernd Gombold, die Überar­ beitung von Georg Kaser – auf die Bühne stellte. Dabei drehte sich alles um die Zwistigkeiten zwischen Bürgermeister Gün­ ther Dorfmeier (Georg Plank) und Dorfpfarrer Sebastian (Kurt Zöll): Der Dorfobere möchte sich als marmorner Pilger ne­ ben der Freinademetz-Statue auf dem Dorfbrunnen verewigt wissen, was dem Pfarrer gar nicht gefällt. Er hat die Selbst­ verherrlichung des Dorfkaisers 48

diesen Worten des Schweizer Malers Paul Klee unterstrich Judith Wieser die Bedeutung des Malens als Ausdrucksform. Sichtbar wurden bei dieser Ge­ meinschaftsausstellung auch die unterschiedlichen Charaktere der einzelnen Persönlichkeiten. Diese werden insbesondere im Mix aus Abstraktem und Figura­ tivem deutlich und einer Farb­ wahl, die von leichten Farbtö­ nen über Goldschimmer bis hin zu sehr kräftigen, intensiven Farben geht. db

endgültig satt und gibt zornig zur Antwort, davor müsse schon Heilwasser aus dem Brunnen fließen. Dieser unbedachte – oder gar nicht so unbedachte – Ausspruch bringt das Dorfle­ ben gewaltig durcheinander. Unter der Regie von Georg Kaser wirbelten die 13 jünge­ ren und älteren Schauspieler der Heimatbühne Brixen/Mil­ land mit viel Elan, aber nicht überdosiert, über die Bühne. Für zahlreiche Lacher sorgten insbesondere jene Pointen, die natürlich ungewollt und rein zufällig die Südtiroler Verhält­ nisse widerspiegelten. Feines, unterhaltsames Theater! db

z Die Herausgabe einer CD ist der krönende Abschluss der Konzerttournee der Bläserhar­ monie Brixen: Der Tonträger enthält Live-Aufnahmen des Konzertes im Forum Brixen, das im März dieses Jahres für viel Beifall sorgte. Nachzuhö­ ren sind nun die „Continental Overture“ von Johan de Meij, „Et in Terra Pax“ von Jan Van der Roost, das „Concerto für Posaune, 1. Satz“ von Gordon Jacob und arrangiert vom Ka­ pellmeister Günther Klausner, Stephen Melillos „The Speech of Angels“, „Theatre Music“ von Philip Sparke sowie von Karl L. King „Barnum and Bailey’s Favorite“. Als be­ sonderer Höhepunkt gilt die aufgezeichnete Uraufführung der Komposition „Brig“ von Manuela Kerer, die den Wer­ degang der Stadt Brixen mu­ sikalisch umschreibt. Die Blä­ serharmonie Brixen wurde im

Herbst 2005 ins Leben gerufen, um Jugendlichen die Möglich­ keit zu bieten, anspruchsvolle Literatur auf höchstem Niveau zu spielen. Am Projekt beteilig­ ten sich 60 junge Musikanten des Bezirkes Brixen, die mu­ sikalische Leitung oblag dem Kapellmeister der Bürgerkapel­ le Brixen, Günther Klausner. Weitere Infos zur CD sowie der Tonträger selbst sind bei Barbara Kerer unter Telefon 335 1019547 erhältlich. db


Advent beim Gärtner

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AUSTRITT AUS DEM SSV BRIXEN

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„Etwas verrückt“

Der SSV war ihm „zu politisch“ und das Snowboard-Team Plose „zu spezialisiert“. So löste Alex Angerer die Sektion Rollsport im SSV Brixen auf, schloss sich mit den Snowboardern zusammen und gründete den „Freestyle Club“.

M

ehrere Jahre lang war Alex Angerer Sektions­ leiter des SSV Brixen Rollsport. Er hatte die Sektion, die sich regen Zulaufs erfreuen konnte, selbst gegründet. Sogar ein eigener Skatepark in der Mozartallee wurde den Skate­ boardern und den BMX-Fahrern zugesprochen. Als dieser Park im vorigen Jahr dem Bau des Fernheizwerkes weichen muss­ te, wurde den jungen Athleten die Grundlage genommen. Nach mehrmonatiger Suche nach einem neuen Standort, an der sich auch die Gemeinde Brixen maßgeblich beteiligte, wurde man nun fündig. Wie Magdale­ na Amhof, Stadträtin für Sport und Jugend, bestätigt, „wird der neue Skatepark auf dem Dach der neu errichteten Fernheiz­ zentrale, also am ehemaligen Standort, errichtet.“

Die Sektion Rollsport des SSV Brixen wurde in der Zwi­ schenzeit allerdings aufgelöst. Nicht etwa, weil es dafür zu we­ nig interessierte Jugendliche gä­ be: Brixen hat mit geschätzten 200 Aktiven mehr als genug Mitglieder in dieser Sektion. Laut Claudio Zorzi, Sportchef des SSV Brixen, „hat sich Ange­ rer letzthin einfach zu wenig um die Sektion gekümmert.“ Zudem sei „auch der für einige Zeit ab­ handen gekommene Skatepark nicht gerade förderlich für die Sektion gewesen und ein Haupt­ grund für die Stilllegung.“ Tatsache ist allerdings, dass es sich bei der Auflösung der Sek­ tion eigentlich nicht um eine 50

Alex Angerer: „Es ist für uns nur wichtig, dass ein Skatepark zur Verfügung steht.“ solche handelt. Vielmehr spricht man hier von einem Austritt aus dem SSV Brixen. Die Gründung eines eigenen „Freestyle Clubs“, dem Alex Angerer als Präsident

uns bei den Veranstaltungen oft organisatorische Probleme be­ reitet hat. Wir waren dem ent­ sprechend immer auf Aushilfe der Mitglieder des SnowboardTeams Plose angewiesen.“ Weiters lässt Angerer erkennen, dass auch die Sponsorenfra­ ge oft zu Reibereien mit dem Hauptverein geführt hatte: „Wir durften bei Veranstaltungen zum Beispiel nicht Werbung von Bierbrauereien machen, da der SSV Brixen bereits eine Kon­ vention mit dem Unternehmen Forst abgeschlossen hatte.“

Nun stellt sich also die ver­

zwickte Frage, mit wem die Ge­ meindeverwaltung Brixen eine Konvention zur Führung des neuen Skateparks abschließen wird – mit dem „Freestyle Club“ von Angerer oder weiterhin mit dem SSV Brixen? Claudio Zorzi vom SSV spricht nämlich davon,

„Mit dem neuen Verein können wir mehrere Sportarten unter einen Hut bringen“_Alex Angerer und Alex Resch als sein Vize vorstehen, war die Folge. Die Gründe für den Austritt und Neugründung eines Vereins wa­ ren für Angerer mehrere: „Zum einen können wir durch diesen neuen Verein mehrere Sportar­ ten wie Snowboard, Skateboard, BMX, Downhill-Mountainbike und Freestyle Motocross unter einen Hut bringen. Zum ande­ ren hatten wir beim Rollsport nur sehr junge Mitglieder, was

dass die „Sektion Rollsport des SSV derzeit nur auf Eis gelegt ist und spätestens mit der In­ betriebnahme des Skateparks reaktiviert wird.“ Aber auch An­ gerer geht davon aus, dass die Führung des Parks dem Free­ style Club zugesprochen wer­ de. Sollte dem allerdings nicht so sein, so sieht er überhaupt kein Problem in einer Zusam­ menarbeit: „Es ist für uns nur wichtig, dass ein Skatepark zur

Verfügung steht – egal, wer ihn führen wird.“

Die Gründung des Freestyle

Clubs und die Eingliederung der Snowboarder hatten auch zur Folge, dass das „Snow­ board Team Plose“ um den Präsidenten Peppi Lanz mit sei­ nen etwa 100 Mitgliedern vor kurzem aufgelöst und in den neuen Club integriert wurde. Das Snowboard-Team hat seine große Ära bereits hinter sich, war es doch in den 80er Jahren mit 500 Mitgliedern der größte Snowboardverein Italiens. Orga­ nisiert werden hier neben den regelmäßigen Trainingseinheiten auch Wettkämpfe und verschie­ dene Veranstaltungen. Bekanntester Athlet ist derzeit der 20-jährige Max Stampfl aus Brixen, der mehrmals den Ita­ lienmeistertitel im Snowboard holen konnte und derzeitig auch den Titel innehat. Zudem ist er Mitglied des internationa­


FRECHE SPRÜNGE: Der Freestyle Club beherbergt auch die Mitglieder des Vereins „Snowbard Team Plose“, der vor kurzem aufgelöst wurde

len Snowboard-Teams „Nitro/ Oakley“ und steht hier oft für Video- und DVD-Aufnahmen zur Verfügung.

Eine weitere Untersektion

des Freestyle Clubs sind die Motocross-Fahrer. Erst kürzlich veranstalteten Angerer & Co. auf dem Gelände des „Mair am Bach“ in St. Andrä den Mo­ tocross-Alpencup. Über 400 Motocross-Fahrer aus Italien, Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigten ihr Können und begeisterten damit an die 5.000 Zuschauer. Einen gros­ sen Bekanntheitsgrad erreichte mittlerweile auch die von An­ gerer organisierte Serie „Stick the trick“, bei dem „fliegende“ Motocross-Fahrer waghalsige Sprünge und Flug-Akrobatik vom Feinsten zeigen. Im heuri­ gen Jahr allerdings entfiel die­se Veranstaltung, da man sie in der Franzensfeste abhalten wollte. Hier erhielt man aber eine Ab­

sage, da seit Neuestem in der Burg nur mehr Kulturveran­ staltungen zugelassen werden. Geplant ist für das Jahr 2007 jedenfalls eine Neuauflage, die laut Wunsch der Veranstalter im Mai auf dem Acquarena-Park­ platz stattfinden soll.

Die Downhill-Moutainbikefahrer wollen jene Aufmerk­

samkeit, die die MotocrossFahrer durch ihre dröhnenden Motoren erhalten, allein mit ihrer Muskelkraft, ihrer Aus­ dauer und ihrer Beweglichkeit bekommen. Gerade einmal 21 Minuten und 40 Sekunden hat beispielsweise der Sieger des vor kurzem stattgefundenen „Oakley CaiDom MTB Downhill Race“-Rennens, Elias Somvi aus Eppan, gebraucht, um mit sei­ nem Mountainbike in halsbre­ cherischer Manier von der Plose in das Stadtzentrum von Brixen zu gelangen. Die Strecke führte vom Starthaus bei der Militärsta­

tion in der Nähe der Cai-Hütte nach einem Massenstart über Steilhänge, enge Waldwege, steile Treppen, engen Stiegen und bis zu 15 Meter weiten Sprüngen direkt zum Brixner Domplatz. Dabei mussten die 72 Teilnehmer aus Italien, Ös­ terreich, Schweiz und Deutsch­ land an die 2.000 Höhenmeter bewältigen und Geschwindig­ keiten bis zu 100 Stundenkilo­ meter in Kauf nehmen. Gefilmt wurden die Extremsportler von sieben Bodenkameras, zudem begleitete ein Hubschrauber das Rennen und machte schöne Luftaufnahmen. Aufgrund des großen Erfolges bastelt der Freestyle Club bereits für Herbst 2007 an einer Neu­ auflage dieses CaiDom-Rennens. Das Wort „CaiDom“ ist übrigens nichts anderes als die Abkür­ zung des Startgebietes, der CaiHütte auf der Plose, und dem Ziel, dem Brixner Domplatz. Alex Angerer hat ausgezeichne­

te Kontakte zu großen internatio­ nalen Firmen und Konzernen, und somit hat der Freestyle Club „keine Probleme, Sponsoren­ gelder zu bekommen.“ Meist arbeitet der Verein, je nach Ver­ anstaltung, mit drei oder vier großen Sponsoren mit klin­ genden Namen wie Red Bull, König-Ludwig-Bier oder Oakley zusammen. „Diese Sponsoren haben gesehen“, so Angerer, „dass wir interessante Veranstal­ tungen professionell organisie­ ren und sind dementsprechend bereit, uns finanziell zu unter­ stützen.“ Damit es den richtigen Werbeeffekt erzielt, müssen die­ se Fun- und Extremsportarten allerdings „schon etwas verrückt sein!“ thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Freizeit & Sport

HANDBALL DAMEN

„Wir wollen die Besten in Südtirol sein“ Brixens Handball-Damen wollen durch viel Engagement und Entschlossenheit wieder Südtirols beste Mannschaft werden.

D

ie goldenen Zeiten sind für den SSV Brixen Handball Damen lange schon vorbei – damals, als der Traditionsklub aus dem Eisacktal italienweit auf Top-Niveau spielte und sich insgesamt sieben Mal den italie­nischen Meistertitel holte, war es noch anders. Mittlerwei­ le hat man erkannt, dass man ohne finanzkräftige Sponsoren kaum eine Chance hat, in der obersten Klasse mitzuspielen. In der aktuellen Saison spie­ len die Handballdamen in der zweithöchsten italienischen Liga, der Serie A2. Auf dem Spielfeld werden ihnen dabei die gegnerischen Mannschaften aus Rubano, Secchia, Besenello, Cassano, Mezzocorona, Malo, Bancole und Schenna entge­ gentreten.

In der vergangenen Saison erreichte der SSV Brixen

Handball Damen den siebten Gesamtrang in der A2. Für heu­ er gibt Sektionsleiterin Helga Dejaco als Ziel vor, „die beste Südtiroler Mannschaft zu wer­ den.“ Nachdem im Vorjahr die Mannschaften aus Kaltern und Taufers aus derselben Liga ab­ gestiegen sind und nun neben Brixen nur noch Schenna eine Mannschaft auf diesem Niveau bieten kann, scheint dieses Ziel realistisch zu sein. Allerdings

wurde das Auftaktspiel gegen den Erzrivalen aus Schenna be­ reits mit 18:24 Toren verloren. Helga Dejaco verliert aber nicht den Mut, sondern spricht von „Abwarten“ und will mit den Handball-Damen auf alle Fäl­ le einen Platz im oberen Feld anstreben. „Ein Tabellenrang unter den ersten vier in der ita­ lienischen Serie A2 sollte dabei schon herauskommen“, meint Pressesprecherin Johanna Ber­ nardi. Zudem will man den Sponsoren ein positives Bild vom Südtiroler Frauen-Handball vorführen.

Zu den Neuigkeiten der heu­

rigen Mannschaft zählt zweifels­ ohne der Trainer Silvano Rigatti. Er ist ausgebildeter Sportlehrer und hat 14 Jahre lang an den Südtiroler Mittel- und Ober­ schulen Bewegung und Sport unterrichtet. Der 37-Jährige hat sich in der Südtiroler Hand­ ballszene vor allem durch die Jugendarbeit als gewissenhafter und professionell arbeitender Handball-Lehrer einen Namen gemacht. Neu zu den Handball-Damen hinzugekommen ist auch Vere­ na Wolf. Die gebürtige Mera­ nerin ist nun nach 16-jähriger Spielerfahrung auf Sardinien und Sizilien in ihre Heimatpro­ vinz zurückgekehrt und wurde

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vom SSV Brixen sogleich für zwei Jahre als Torfrau verpflich­ tet. Auch Ariane Prantl, die für ein Jahr von Kaltern ausgelie­ hen wurde, streift sich das SSVLeibchen über.

Erstmals für Brixen auflaufen

wird auch Reka Kovacs, Toch­ ter von Mihaly Kovacs. Sie trai­ nierte schon seit längerer Zeit mit der Mannschaft, wird aber erst jetzt eingesetzt, da endlich die Spielerlaubnis eingetroffen ist. Von der eigenen Jugend sind Hanna Höllrigl und Lisa

Sandra Federspieler, Stammspielerin bei den Brixner Handball-Damen Pittschieler in die erste Mann­ schaft nachgerückt. Die übrigen der insgesamt 16 Spielerinnen des Brixner Kaders zählen zu den erprobten und bewährten Stammspielerinnen, wobei der Altersdurchschnitt bei 21 Jahren liegt. thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


EISHOCKEY

Tiger im Angriff Seit einem Jahr existiert die Freizeit-Eishockeymannschaft „HC Tigers“. Wie die Mannschaft entstanden ist, ihre Erwartungen für die kommende Saison und warum das Eis im Stadion trügerisch ist.

D

ienstag, 19.30 Uhr, Eishal­ le Brixen. Die „Tigers“ machen sich fertig für das bevorstehende Training. Die Schnürsenkel werden straff angezogen, noch der letzte Schluck aus der Trinkflasche – und schon geht es los mit dem Einwärmen. Die bis über den Kopf vermummten Burschen gleiten über das Eis, als hätten sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht als Schlittschuh laufen, doch nur die wenigsten haben in ihrer Jugend in einem Ver­ ein Eishockey gespielt. Coach Armin Oberhofer gibt exakte Anweisungen, und die 26 Jungs folgen ihm aufs Wort.

Es herrscht ein strenger Tonfall

angesichts dessen, dass es sich bei den HC Tigers „lediglich“ um eine Hobbymannschaft han­ delt. „Wir treffen uns nur einmal in der Woche zum Training, da müssen die Spieler schon auch dementsprechend ackern!“, erzählt Mannschaftspräsident Thomas Oberegger. Er war es auch, der im Winter 2004 mit einigen Freunden beschlossen hatte, eine Hobbymannschaft zu gründen. Zahlreiche Freunde und Hobbysportler wurden in das Vorhaben eingeweiht, im folgenden Winter war es nach unermüdlicher Sponsorensuche dann endlich soweit: Die HC Ti­ gers wurden ins Leben gerufen. Nach unzähligen Gesprächen mit Gemeindeverantwortlichen und Vereinsfunktionären des offiziellen Brixner Hockeyclubs „HC Brixen Starbulls“ wurde den „Tigern auf dem Eis“ die Eishalle in Brixen fürs wöchentliche Trai­ ning zur Verfügung gestellt. Als einziger Eisacktaler Verein durften die „Tigers“ in der Rittner Hockey-Liga mit weiteren zwölf Mannschaften um den Einzug in die Play-off-Serie mitspielen. In dieser Freizeitliga gelten die gängigen Eishockeyregeln; die einzige Zusatzregel besteht dar­ in, dass disziplinäre Vergehen einzelner Spieler eine hohe fi­ nanzielle Strafe zur Folge haben. Um den reinen Hobbycharakter

Das Ziel für die laufende Saison des HC Tigers lautet: Einzug ins Play-off und Verbesserung der letztjährigen Platzierung der Liga zu garantieren, dürfen nur drei ehemals angemeldete, ausgewiesene Ligaspieler pro Mannschaft spielen. Aufgrund dieser Regelung musste Obereg­ ger seine Mannschaftsaufstellung überdenken und neu definieren.

aktiv: Die diesjährige Saison be­ streiten die Brixner Hobbysport­ ler mit sechs Neuzugängen, einem neuen Co- und einem neuen Tormanntrainer. Dass die Mannschaft im Aufwärtstrend ist, sieht man auch am neuen Outfit, an der neuen Homepage (www. hc-tigers.tk) und am lebensgro­ ßen Maskottchen, das bei jedem Spiel mit von der Partie ist.

Die Saison hat inzwischen

Der Großteil der Mannschaft begonnen, und mit drei gewon­ hatte bis zum allerersten Eistrai­ ning im November 2005 noch nie in einem Eisstadion gespielt. Dass dort das Eis professionell aufbereitet wird und dement­ sprechend rutschiger und härter als jenes in freier Natur ist, war unterschätzt worden und führte zu einem ersten Debakel: „Auch wenn es beim ersten Spiel alles andere als gut für uns ausschau­ te – wir verloren mit 15:1 –, so steigerten wir uns doch von Mal zu Mal“, erinnert sich Thomas Oberegger. Am Ende der ver­ gangenen Saison platzierten sich die „Tigers“ auf Rang sieben, ein akzeptables Ergebnis für ihre erste Meisterschaft. In der Sommerpause war der Mannschaftspräsident überaus

nen Spielen und einer Niederla­ ge haben die Burschen von Ar­ min Oberhofer einen fulmi­ nanten Start in ihre zweite Sai­ son hingelegt. „Unser heuriges sportliches Ziel ist der Einzug ins Play-off und die Verbesse­ rung der Platzierung vom Vor­ jahr!“, wünscht sich Präsident Oberegger. Das nächste Heim­ spiel bestreiten die Burschen gegen die Hobbymannschaft Wangen am Mittwoch, 29. No­ vember, um 19.30 Uhr in der Eishalle in Brixen. Gesponsert werden die Hobbysportler von diversen Firmen, den Großteil der Kosten tragen die Spieler je­ doch selbst. Innerhalb eines Jah­ res schafften sie es, sich im Raum Brixen und Umgebung ei­

nen Namen zu machen – und sie werden in Zukunft wohl im­ mer öfter von sich hören ma­ chen.

dietmar.pattis@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Fokus HC Tigers Präsident: Thomas Oberegger Trainer: Armin Oberhofer Co-Trainer: Oliver Schenk Tormanntrainer: Alex Kinkelin Spieler: Thomas Lechner, Hannes Habicher, Thomas Pfattner, Martin Baumgartner, Werner Blaas, Adam Bodner, Hannes Obergasser, Stefan Höllriegl, Hannes Fistill, Matthias Unterweger, Martin Mair, Lukas Nöckler, Stefano Pettiná, Ivan Stuffer, Thomas Longo, Stefan Longo, Pauli Schanung Neuzugänge: Andreas Fischnaller, Roald Bertol, Alexander Sottsas, Ivo Alberti, Arno Krontaler, Manuel Plaickner Homepage: www.hc-tigers.tk Kontakt: Tel. 340 2759977 53


Vize-Weltmeister! z Die Mitglieder des Brixner Paragleiterclubs „Flying Ducks“ gehören weltweit zu den besten Piloten im Streckenfliegen. Um im weltweiten Bewerb vorne mitmischen zu können, sind die vier Brixner Piloten Kurt Eder, Peter Gebhard, Christian Pichler und Mauro Pianaro im Durch­ schnitt über 2.000 Kilometer geflogen, wobei jeder einzel­ ne Flug immer sieben bis zehn Stunden andauerte und sich über die Landschaften der Zil­ lertaler und Hohen Tauern bis

hin zu den Dolomiten und den Gebieten um den Aletschglet­ scher in der Schweiz erstreck­ ten. Die für heuer im weltweiten OLC (online-contest) bewerteten sechs Flüge der Brixner waren alle an der 200-Kilometer-Marke. Der Brixner Club erreichte somit den ersten Platz auf nationaler Ebene und wurde erstmals Ita­ lienmeister in dieser Disziplin. Wesentlich höher zu bewerten ist das Erreichen des Vize-Welt­ meistertitels, wobei der absolute Sieg bei 300 gewerteten Clubs

nur knapp verfehlt wurde. Alle Vier nehmen zudem italienweit als auch weltweit Spitzenpositi­

F&S

onen in der Einzelwertung ein. Im Bild: Peter Gebhard, Kurt Eder und Christian Pichler to

Freizeit & Sport

EISHOCKEY

Starbulls startbereit

SMS

Freizeit & Sport

PARAGLEITEN

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Mit Armin Michaeler, Filiberto Kokuca, Andreas Kammerer, Andreas Salcher, Sigi Prentki, Elmar Gasser und Roland Giuliani wurden kürzlich gleich sieben Brixner Handballer in die italienische National­ mannschaft einberufen.

z Die erste Mannschaft des Brixner Hockeyclubs „HC Brixen Starbulls“ startet nun doch in die neue Saison. Nach vereinsinter­ nen Schwierigkeiten – dem Ver­ ein fehlten die finanziellen Mittel, um die Mannschaft dem höheren Niveau anzupassen und mit aus­ wärtigen Spielern zu verstärken – war es lange Zeit unklar, ob der Verein seine erste Mannschaft überhaupt in die Meisterschaft schicken würde. Nach internen Aussprachen haben sich nun Spieler und Vereinsleitung geei­ nigt. Den Verein verlassen werden lediglich die beiden Ausnahmeta­

lente Christian Sottsas und Philipp Pircher; sie spielen im Kader des Hockeyclubs Sterzing. Die Brixner Mannschaft spielt nun in der Serie C der italienischen nationalen Li­ ga. Nachdem einige Spieler zum Verein zurückgekehrt sind, gilt die Mannschaft als Titelanwärter. Trai­ ner Alexander Pesic gibt sich zu­ versichtlich, mit der jungen Mann­ schaft noch viel zu erreichen. dp

Der Sponsorvertrag zwischen der Firma Zingerle Metal aus Schabs und dem ASV Natz wurde um weitere drei Jahre verlängert. Der Verein besteht aus den Sektionen Fußball und Wintersport und stellt neben der Oberligamannschaft eine Freizeit- und eine Damenmannschaft.

Vor kurzem fand in der Sportzone Süd die 18. Gesamttiroler Meis­ terschaft im Geräteturnen statt. Heuer wurde erstmals nach den neuen Übungen des „Gym4all“ geturnt. Für den SSV Brixen gingen 24 Mädchen und neun Buben an den Start und konnten nennenswerte Erfolge erzielen


Nachgefragt

„Neuer Skatepark ist genehmigt“ MAGDALENA AMHOF, Brixner Stadträtin für Sport und Jugend, über den zu bauenden Skatepark und wer die Führung desselben übernehmen soll. Frau Amhof, vor einigen Monaten musste der bisherige Skatepark in der Mozartallee dem Bau eines Fernheizwerkes der Stadtwerke Brixen weichen. Seitdem wurden mehrere neue Standorte für den Skatepark in Betracht gezogen. Wo wird er schlussendlich entstehen? Wir haben lange nach einem geeigneten Standort gesucht. Das war nicht ganz einfach, weil der neue Skatepark ei­ nerseits für Kinder und Ju­ gendliche leicht erreichbar sein muss und andererseits nicht unbedingt inmitten eines Wohngebietes liegen

sollte. Die Entscheidung fiel nun auf das Dach der Fernheiz­ zentrale, also wiederum an der Mozartallee. Hat es ursprünglich nicht Probleme um diesen Standort gegeben? Nein, Probleme gab es eigent­ lich nicht wirklich. Möglicher­ weise klingt es eigenartig, auf dem Dach eines Fernheiz­ werkes einen Skatepark zu errichten. Dem entsprechend kritisch waren auch die ersten Reaktionen. Aber gemeinsam mit dem Architekten wurden alle unsere Zweifel und Sorgen beseitigt. Die Zone Priel auf dem derzeitigen Parkplatz der

Acquarena, die ursprünglich im Gespräch war, kam nicht mehr in Betracht, weil dort bereits die neue Kletterhalle errichtet wird. Wer wird nach Fertigstellung diesen Skatepark leiten? Die Gemeinde wird sich be­ mühen, den Platz wieder einem Brixner Verein in Konvention zu übergeben – wahrscheinlich dem SSV Brixen Rollsport. So­ mit würde die Führung prak­ tisch dieselbe bleiben. Eine endgültige Entscheidung steht aber noch aus. thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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PORTRAIT

Beruf: Torjäger

Freizeit & Sport

LEICHTATHLETIK

Brixen wird WM-Stadt! z Der Leichtathletik-Welt­ verband hat Brixen als Aus­ tragungsort für die JugendL e i c h t a t h l e t i k - We l t m e i s ­ terschaft Anfang Juli 2009 bestimmt, wobei Brixen der einzige Bewerber war, nach­ dem Tunis seine Bewerbung zurückgezogen hatte. Nach einer Präsentation des Landes und der Stadt durch Gemein­ devertreter in Montecarlo erfolgte eine halbstündige Beratung der 29 Delegierten des Weltverbandes IAAF, die insbesondere die Logistik und Anbindung Brixens an den Flugverkehr zum Thema hatte: Die über 2.000 Beteili­ gten benötigen rund 400 bis 500 Zimmer; laut Auskunft der Gemeinde Brixen werden sie in Hotels, Schülerheimen und anderen Unterkünften untergebracht werden. Die WM wird etwa 1,7 Millionen Euro kosten, wovon der Eu­ ropäische Verband 800.000 Euro übernimmt. Die weitere Finanzierung, unter ande­ rem durch den Verkauf der Übertragungsrechte, muss noch abgeklärt werden. Die U18-WM wurde noch nie an Italien und auch nicht an ei­ ne Kleinstadt wie Brixen ver­ geben. Teilnehmen werden daran rund 1.500 Athleten aus 173 Ländern sowie wei­ tere 600 Akkreditierte; die Wettbewerbe werden in der Sportzone Süd abgehalten. db

z Filiberto Kokuca zählt im Hand­ ball bereits seit sechs Jahren zu den großen Leistungsträgern des SSV Forst Brixen und ist in Italien einer der meistgefürchteten Torjä­ ger. Im Juni dieses Jahres bekam Kokuca die italienische Staatsbür­ gerschaft zuerkannt und wurde kurz darauf in die italienische Nationalmannschaft einberufen. Geboren wurde Filiberto am 14. Jänner 1976 in Cuprija (Serbien). Dort hatte er in seinen Jugend­ jahren auch mehrere Sportarten wie Fußball, Tennis und Leicht­ athletik ausgeübt. Seine große Leidenschaft waren allerdings Basket und Handball. Obwohl es ihn mehr zum Basketball hinzog, konnte er von seinen Freunden überredet werden, sich auf den Handballsport zu konzentrieren. Er spielte in Mannschaften wie

Sintelon, Jugovic-Kac und Pance­ vo in der ersten serbischen Liga und wurde auch mehrmals in die dortige Jugend-Nationalmann­ schaft einberufen. Im Jahr 2000 wurde Kokuca dann aufgrund von Kontakten des damaligen Trainers Miklos „Miki“ Kovacs zum SSV Brixen geholt. Seitdem zählt „Pippo“, wie er in Brixen genannt wird, jedes Jahr zu den wichtigen Säulen der Brixner Mannschaft. In jeder dieser ver­ gangenen sechs Saisonen konnte sich Pippo unter die erfolgreichs­ ten sechs italienischen Torschüt­ zen einreihen, wobei er in der Saison 2004/2005 den begehrten Titel des Torschützenkönigs ein­ heimsen konnte. Auch für heuer nimmt sich der 30-jährige Torjäger viel vor, „aber wichtiger als die Torjägerkrone ist der Erfolg der

Mannschaft“. Und hier strebt Pip­ po, der als Vorbild für die ganze Mannschaft gilt, einen Platz unter den ersten vier an. Brixen selbst gefällt ihm als Stadt zum Leben sehr gut. Mittlerweile versteht er sogar den Südtiroler Dialekt, auch wenn er ihn nicht sprechen kann. Nach der offiziellen Einbürgerung fühlt sich Pippo nun wie ein „rich­ tiger Brixner“. to

FUSSBALL z Am 26. April 1974 wurde der Sportverein Milland ge­ gründet, und wenige Monate später gab es bereits das erste „Derby“ gegen den SSV Brixen – eine freundliche Rivalität ward damals geboren, die in­ zwischen über 30 Jahre anhält. Kürzlich traf die erste Jugend­ mannschaft des SV Milland aus den Siebzigern zu einem Nostalgiespiel der besonde­ ren Art gegen die damaligen Brixner. Die Brixner Altherren ließen nichts anbrennen und besiegten ihre Erzrivalen aus Milland klar und verdient mit 4 zu 1 Toren. Die Millander nahmen’s mit Humor, denn schließlich spielten sie endlich

Milland – Brixen 1:4

auf dem soeben fertig gestellten eigenen Fußballplatz. Das Spiel kam auf Einladung des ehema­ ligen „Machers“ im ASV Milland, Sepp Insam, zustande, der die

legendären Löwen von da­ mals für seine Idee gewinnen konnte. Nach dem Spiel fand eine gemeinsame Törggelefei­ er statt. wv

Julius-Durst-Straße 66 - 39042 Brixen Tel. 0472 06 81 70

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Wirtschaft & Umwelt

DER STREIT UM DEN ACQUARENA-PARKPLATZ

Urteil mit Folgen Soll ein Bürgermeister das Versprechen seines Vorgängers gegenüber einem privaten Unternehmen einlösen, auch wenn seine Gemeinde damit auf Geld verzichten muss, das sonst der Allgemeinheit zugute kommen würde? Genau diese eher moralische als rechtliche Frage gilt es am Ende dieses Berichts zu beantworten.

Anfang der Neunziger Jahre

mangelte es in Brixen an Park­ raum. Die Gemeinde hatte zur Lösung des Problems zwar ein geeignetes Grundstück ausge­ macht, sah aber keine Möglich­ keit, das als notwendig erachtete Parkhaus selbst zu finanzieren. Also suchte man ein Unterneh­ men, das entsprechendes Inter­ esse zeigte. Am 19. Juni 1992 sa­ ßen sich Brixens damaliger Bür­ germeister Klaus Seebacher und Martin Klapfer, Geschäftsführer der Parking Brixen GmbH, ge­ genüber und unterzeichneten nach langen Verhandlungen einen 28 Seiten dicken Vertrag, mit dem die Gemeinde das Grundstück an der Dantestra­ ße kostenfrei für 29 Jahre zur Verfügung stellen würde. Im Gegenzug verpflichtete sich die Parking Brixen GmbH, ein Park­ haus mit 673 Garagenplätzen zu bauen und auf eigene Kosten zu führen. Der Vertrag beinhal­ tet unter anderem eine Klausel, die Seebacher viele Jahre später wohl einige schlaflose Näch­ te bereitet haben dürfte: Sollte die Gemeinde „ein ähnliches Projekt realisieren wollen, wird 58

dem Konzessionsnehmer der Vorzug bei der Zuweisung der neuen Einrichtung eingeräumt“. Außerdem sieht der Vertrag ei­ ne Option zur Verlängerung um weitere 29 Jahre vor. Beide De­ tails erlangen Jahre später große Relevanz. Die Parking Brixen GmbH, üb­ rigens eine Tochterfirma von Michael Seebers Seeste AG, sah sich allerdings größeren Bau­ kosten ausgesetzt als geplant: Die im Vertrag vorgesehenen 6,9 Milliarden Lire waren auf­ grund von Wassereinbrüchen und anderen Problemen in der Bauphase auf 11 Milliarden an­ geschwollen – und plötzlich be­ fürchtete Klapfer, die Deckung

rechtlich nicht anders möglich, weshalb wir im Vertrag die Op­ tion vorsahen und mit der Ge­ meinde mündlich vereinbarten, dass die Option später wahrge­ nommen werde“.

Im Norden der Stadt, einge­

pfercht zwischen einem Fuß­ ballplatz und der Brennerstra­ ße, existierte zu jener Zeit ein verhältnismäßig kleiner Park­ platz, der von der Gemeinde in Eigenregie geführt wurde. Als man den Fußballplatz für den Bau des Hallenbads Acquarena opferte, entschied man, nach Abschluss der Bauarbeiten den Parkplatz um das restliche freie Areal zu vergrößern und gab

„Wir wussten immer schon, dass sich das Parkhaus nur rechnen würde, wenn wir es mehr als 29 Jahre führen könnten“_ Martin Klapfer, Parking Brixen GmbH der Kosten innerhalb der vorge­ sehenen 29 Jahre nicht mehr zu schaffen. „Das stimmt so nicht“, sagt Klapfer heute, „wir wuss­ ten immer schon, dass sich für uns dieses Projekt nur rechnen würde, wenn wir es mehr als 29 Jahre führen könnten“. Warum hat man aber dann den Konzes­ sionsvertrag auf diesen Zeitraum beschränkt? „Das war damals

die Führung der „alten“ Parkflä­ che in Konzession an die Stadt­ werke, die dafür fortan jährlich 151.700 Euro an die Gemeinde berappen musste. „Damals er­ wirtschaftete der Parkplatz etwa 300.000 Euro Umsatz im Jahr“, erinnert sich Wolfgang Plank, Direktor der Stadtwerke Brixen. Außerdem fielen für die Kassa­ wärter 130.000 Euro Personal­

Foto: Oskar Zingerle

O

bjekt der Begierde ist der Parkplatz am Erlebnis­ schwimmbad Acquarena, aber eigentlich geht es auch um das Parkhaus an der Dantestra­ ße. Um die Situation besser zu erklären, ist es ratsam, die Zeit um einige Jahre zurückzudrehen und die Fakten chronologisch darzustellen.

kosten an, wodurch sich unter Einbeziehung weiterer Neben­ kosten der jährliche Sold er­ rechnet hatte, den die Gemein­ de fortan von den Stadtwerken kassieren würde. Nach der synergetisch sinnvollen Vereinigung der zwei Parkareale verfügten die Stadtwerke plötz­ lich über einen großen Park­ platz, der mit dem Parkhaus in der Dantestraße heftig konkur­ rierte und dessen eh schon kri­ tische Wirtschaftslage weiter ver­ schlechterte. Die Strategie des als kühler Rechner bekannten ehemaligen Bürgermeisters war augenscheinlich: Mit den Einnahmen aus dem Parkplatz wollte er die Darlehensraten für den Bau der Acquarena mitfi­ nanzieren.

Just zu diesem Zeitpunkt

bauten die Stadtwerke auf einem Areal, das direkt an das Parkhaus in der Dantestraße


OBJEKT DER BEGIERDE: Die Konzession für den Acqua­renaParkplatz beschäftigt seit langem die Gerichte in Bozen, Brüssel und Rom

angrenzte, ein Fernheizwerk. Dabei übersah man, dass durch einen Fehler in den Katasterplä­ nen ein kleiner Teil des von der Gemeinde dafür zur Verfügung gestellten Grundstücks zum Parkhaus gehörte, was verständ­ licherweise die Parking Brixen GmbH auf den Plan rief. Man ließ den Bau bis zur Klärung der Lage einstellen und begann zu verhandeln. „Das war für uns endlich die Gelegenheit, un­ sere eh schon zugesprochene Option für die zweiten 29 Jah­ re zu erzwingen“, erinnert sich Martin Klapfer. Also setzte man sich wiederum mit Seebacher an einen Tisch, an dem auch Wolfgang Plank und der da­ malige Gemeindesekretär Platz genommen hatten. „Als Gegen­ leistung für unsere Zusage, die Baueinstellung des Fernheiz­ werks aufheben zu lassen, sagte Seebacher uns zum zweiten Mal die Option im Konzessionsver­

trag zu“, erinnert sich Klapfer. Wolfgang Plank indes will sich heute dazu nicht äußern: „Die Gemeinde und Martin Klapfer müssen schon selbst wissen, was sie genau vereinbart haben“.

Das Geschäft mit den Park­ räumen ist lukrativ, was die

Verbissenheit erklärt, mit der Gemeinde, Stadtwerke und die Parking Brixen GmbH um ihr Recht kämpfen. Das Parkhaus an der Dantestraße verzeich­ net inzwischen laut Klapfer ei­ nen jährlichen Umsatz von „fast 600.000 Euro“. Nach Abdeckung von Personalkosten, der Amor­ tisierung und Schuldentilgung „bleibt uns nichts übrig“, sagt Klapfer. Zudem verpflichte der Vertrag sein Unternehmen, vom jährlichen Umsatz 15 Prozent an die Gemeinde zu entrichten – „vom Umsatz wohlgemerkt, und nicht vom Gewinn“. In ei­ nigen Jahren werde man zwar

die Amortisierung abgeschlos­ sen haben, aber „in der rest­ lichen Zeit bis zur Ende der Konzession schaffen wir es nie, alle Kosten zu decken, die in den 29 Jahren angefallen sein werden“. Ab diesem Zeitpunkt sei die Situation allerdings eine andere: Die „Betonkiste“ (Klap­ fer) würde mindestens 50, wenn nicht 100 Jahre halten, praktisch ohne relevante Instandhaltung. Die Wertschöpfung sei entspre­ chend groß. Wie viel Umsatz die Stadtwer­ ke mit dem Parkplatz der Ac­ quarena erwirtschaften, kann indes nur vermutet werden – scheinbar kennen weder Albert Pürgstaller noch Wolfgang Plank die genauen Zahlen. „An die 450.000 Euro werden es wohl sein“, erklärt Plank auf Anfrage, aber Klapfer vermutet, dass er mit seinem Parkhaus weniger Umsatz macht als seine Mitbe­ werber in der Zone Priel. „Er

muss bedenken, dass die Besu­ cher der Acquarena Sonderkon­ ditionen haben, und außerdem verlieren wir jeden Montag Geld mit dem Wochenmarkt“, merkt Plank dazu an. Und: Eine Stun­ de Parken im Parkhaus koste 1,50 Euro, während man auf dem Acquarena-Parkplatz nach wie vor nur 1,30 Euro bezahlen würde.

Der Konzessionsvertrag

zwischen der Gemeinde und den Stadtwerken für den „al­ ten“ Parkplatz war Klapfer schon von Anfang an ein Dorn im Auge. Grund dafür war der vorhin genannte Passus, dass bei einem „ähnlichen Projekt“ die Parking Brixen den Vorzug erhalten würde. „Die Stadtwer­ ke sind ein Gemeindebetrieb, also haben wir es hier um eine Inhouse-Vergabe zu tun“, ar­ gumentierte man in der Stadt­ regierung. Klapfer engagierte 59


Wirtschaft & Umwelt Foto: Oskar Zingerle

Martin Klapfer, Parking Brixen GmbH: „Wir werden jeden Schritt der Gemeinde genauestens beobachten“

Karl Zeller als Anwalt und ini­ tiierte einen Prozess, der später europaweit fĂźr Furore sorgen wĂźrde. Das Verwaltungsgericht in Bozen war sich der Sache unsicher und schickte nämlich die Akten zum Europäischen Gerichtshof in BrĂźssel, wo man am 13. Oktober 2005 tatsächlich befand, dass die Gemeinde im Unrecht sei. Allerdings ging es dem Europä­ ischen Gerichtshof nicht speziell um die Tatsache, dass die Ge­ meinde ein Vorrecht der Par­ king Brixen verletzt habe. Viel mehr verlautbarte aus BrĂźssel, dass Gemeinden grundsätzlich einen Konzessionsvertrag nur dann ohne Ausschreibung un­ terzeichnen kĂśnnen, wenn es sich beim Vertragspartner um ei­ nen Sonderbetrieb der Gemein­ de handle – was die Stadtwerke seit ihrer Umwandlung in eine Aktiengesellschaft nicht mehr

waren. Diese „Klärung“ – denn um ein richtiges Urteil handelt es sich nicht – hat in Rechts­ kreisen eingeschlagen wie eine Bombe, denn schlieĂ&#x;lich war es bisher gang und gäbe, dass ein Amt ohne Ausschreibung Ăśffent­ liche Dienste vergab. Auf den Tag genau ein halbes Jahr später zog das Verwaltungs­ gericht in Bozen nach und ver­ donnerte am 13. April 2006 die Gemeinde dazu, innerhalb einer angemessenen Frist die FĂźhrung des Parkplatzes der Acquarena wieder selbst zu Ăźbernehmen. Sollte dies nicht geschehen, wĂźrde ein Kommissär nach Brixen entsandt, der die RĂźck­ fĂźhrung hin zur alten Situation durchziehen wĂźrde. Die Gemeinde Brixen ver­ suchte, Zeit zu gewinnen, re­ kurrierte beim Staatsrat in Rom und ersuchte bis zum entspre­ chenden Urteil um Aussetzung

Nach Ablauf des Konzessionsvertrags geht das Eigentum des Parkhauses in der DantestraĂ&#x;e an die Gemeinde Ăźber der RĂźckfĂźhrung. Am 19. Okto­ ber beschloss der Gemeinderat sicherheitshalber offiziell, die FĂźhrung des Parkplatzes an die Gemeinde zurĂźckzugeben und die notwendigen Verordnungen zu erarbeiten.

Der Staatsrat, von dem man

normalerweise alles andere als rasche Bearbeitungszeiten gewohnt ist, reagierte diesmal erschreckend schnell und wies den Antrag auf Aussetzung zu­ rßck, worauf die Gemeinde des­ illusioniert ihren Rekurs eben­ falls zurßckzog. Das Urteil des Bozner Verwaltungsgerichts war damit vollstreckbar. Die Gemeinde ist jetzt unter Zugzwang: Innerhalb 31. De­

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zember muss der Parkplatz wie­ der von der Gemeinde gefĂźhrt werden, und die Acquarena steht als Struktur ohne Park­ plätze da, was urbanistisch ein Problem darstellt, weshalb diese womĂśglich von der Gemeinde angemietet werden mĂźssen. „Es ist nicht so, dass uns dieses Ur­ teil sonderlich gefällt“, erklärt BĂźrgermeister Albert PĂźrgstaller, „aber wir waren darauf vorbe­ reitet“. Folge davon ist, dass ab 1. Jänner die Stadtwerke auf die Einnahmen des Parkplatzes ver­ zichten mĂźssen, was sich „auf das Jahresergebnis der Stadt­ werke ganz sicher auswirken wird“, glaubt PĂźrgstaller. In der Tat weisen die Stadtwerke im Bilanzjahr 2005 lediglich einen Gewinn von knapp 90.000 Euro aus – bei fast 25 Millionen Euro Umsatz. Das sei ganz leicht er­ klärbar, sagt PĂźrgstaller: „In der Stromverteilung ist nicht mehr viel zu verdienen, bei den Was­ ser- und MĂźllgebĂźhren verrech­ nen wir den BĂźrgern nur die Selbstkosten, und die Bilanz der Fernwärme leidet im Moment noch unter den Amortisierungs­ kosten“.

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Albert Pürgstaller, Gemeinde Brixen: „Die Stadtwerke werden ohne die Einnahmen des Parkplatzes Defizite schreiben“

Wolfgang Plank, Stadtwerke Brixen: „Wir sind ungerechtfertigterweise in diese Geschichte hineingezogen worden“

Die Stadtwerke werden 2007 Die doppelte Zusage des in­ also mit hoher Wahrscheinlich­ keit einen Verlust einfahren, weil die Darlehensraten der Acquarena nicht mehr durch die Gewinne, den der Parkplatz auswirft, gedeckt werden kön­ nen. Da die Gemeinde zu 100 Prozent Eigentümerin der Stadt­ werke AG ist, wird diese also jedes Jahr den Verlust abdecken müssen – womit die Erträge aus dem Parkplatz auf indirektem Weg wieder zu den Stadtwerken gelangen. „Wir werden jeden Schritt der Gemeinde genauestens unter­ suchen und beobachten“, sagt Martin Klapfer sichtlich verär­ gert. Dabei könnte es so einfach sein, will er damit sagen, denn „wir haben der Gemeinde an­ geboten, sämtliche Verfahren einzustellen und auch auf eine Führung des Parkplatzes der Acquarena oder des zukünf­ tigen Parkhauses auf demselben Areal zu verzichten, wenn wir im Gegenzug die Verlängerung des Konzessionsvertrags für das Parkhaus in der Dantestraße be­ kommen“. Auch wenn Pürgstaller mit dem „unmoralischen Angebot“ Klap­ fers einverstanden wäre – „die Aussage des Europäischen Ge­ richtshofs lässt dies gar nicht mehr zu“, vermutet er, „und da­ mit ist der Rekurs der Parking Brixen GmbH ein Schuss ins eigene Knie“. Martin Klapfers Anwalt behauptet das Gegen­ teil: „Diese Option ist im beste­ henden Konzessionsvertrag aus­ drücklich vorgesehen, weshalb man keinen neuen Vertrag ma­ chen müsste.“ Und: „Die Stadt­ werke könnten den Parkplatz der Acquarena ohne Probleme weiterführen, weil der Termin für weitere Rekurssteller bereits abgelaufen wäre“.

zwischen verstorbenen Bürger­ meisters Klaus Seebacher hin oder her: Albert Pürgstaller tut sich grundsätzlich schwer, die Konzession für das Parkhaus zu verlängern, denn die Gemeinde verzichtet damit auf viel Geld. Vor allem mit Inbetriebnahme des Mittelanschlusses der West­ umfahrung könnte das Parkhaus aufblühen und noch mehr Um­ satz generieren. Dass es dabei um unglaubliche Summen geht, steht außer Frage: Ein jährlicher Gewinn von mehreren 100.000 Euro ist in Reichweite; multipli­ ziert man diese mit 29 Jahren, kommt ein Betrag heraus, der sieben Nullen hat. Eine einvernehmliche Lösung scheint im Moment nicht in Sicht zu sein. Pürgstaller erwägt „eine Reihe von Überlegungen, die aber noch nicht spruchreif sind“, Martin Klapfer gibt sich „kompromissbereit“, und Wolf­ gang Plank tut es Leid, „dass die Stadtwerke hier in etwas hin­ eingezogen wurden, was uns überhaupt nicht betrifft“. Auch er hat eine Strategie im Kopf, die er aber noch nicht verrät: „Über ungelegte Eier spricht man nicht“. Womit wir bei der Frage ange­ langt wären, die im Vorspann dieses Berichts gestellt wurde: Soll ein Bürgermeister das Ver­ sprechen seines Vorgängers ge­ genüber einem privaten Unter­ nehmen einlösen, auch wenn seine Gemeinde damit auf Geld verzichten muss, das sonst der Allgemeinheit zugute kommen würde? willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Wirtschaft & Umwelt

REPORTAGE

Leben auf der Autobahn Immer mehr Menschen leiden unter den Auswirkungen des Schwerverkehrs, der zunehmend bekämpft wird. Drei Fernfahrer geben Einblick über ihren Berufsalltag, den Konkurrenzdruck und den Imagewandel des Lkw-Verkehrs.

F

rüher hat man als BrummiFahrer ein gewisses Anse­ hen gehabt. Die Kinder haben uns bestaunt und zuge­ jubelt, wenn wir durch ein Dorf gefahren sind. Heute werden wir zum Teil mit Eiern bewor­ fen“, erzählt Helmut T.*, ein Eisacktaler, der für eine Spedi­ tionsfirma arbeitet. Jede Woche durchquert er Mitteleuropa und hat ein mulmiges Gefühl, wenn er mit seinem Sattelzug eine Ortschaft passieren muss. Dabei hat er Nudeln, Kekse, Olivenöl, Dachziegel oder anderes Nütz­ liches für jedermann geladen.

Der Alltag der Fernfahrer

hat sich in der Tat verändert. Das bestätigt auch Werner B.*, ein Fernfahrer aus Deutschland, der gereinigtes, gebröseltes Alt­ glas aus Deutschland zur Verar­ beitung in die Umgebung von Verona transportiert. Früher sei es viel lockerer zugegan­ gen. Manche Raststätten wie jene von Trens West, galten als Treffpunkte. Alle, „die auf der Brenner-Autobahn regelmäßig unterwegs waren, kannten sich, und wenn es Probleme gab, haben wir einander geholfen. Heute...“ Der Deutsche schaut nachdenklich, beinah wehmütig in Richtung Süden und macht eine abwinkende Handbewe­ gung – „heute fahren’se alle vorbei.“ Mit dem Schengener Abkommen und der Verschie­

bung der EU-Außengrenzen nach Osten sei es auf der Straße internationaler und damit auch anonymer geworden. Was Werner am meisten ärgert, ist der dichte Verkehr auf der Brennerautobahn. Etwa drei­ einhalb Millionen Lkws im Jahr rollen derzeit in beiden Rich­ tungen an Brixen vorbei, sechs bis sieben pro Minute. Weitere 490.000 Schwerfahrzeuge pas­ sieren laut den Zählungen des Landesamtes für Statistik aus dem Jahr 2004 auf der Staats­ straße die Zählstellen Vahrn und Albeins. Dass Waren quer durch Europa gekarrt werden, ist Werner selbst ein Rätsel. Kritisches Denken ist aber von ihm und seinen Berufskollegen nicht erwünscht: „Wir haben nicht zu denken, wir haben nur zu fahren“, sagt er und berich­ tet von einem Vorfall, der län­ gere Zeit zurückliegt. Er habe Teppichrollen von Deutschland in die Schweiz gebracht und dieselben Rollen eine Woche später wieder abgeholt. „Wir fahren von hier aus Äpfel nach Deutschland und von Deutsch­ land Äpfel nach Südtirol.“

Damit habe er sich abge­

funden. Die Aufträge seien zu erfüllen, die Anweisungen des Chefs auszuführen. Mit seinem Beruf und den Arbeitsbedin­ gungen ist Werner durchwegs zufrieden. Er wird nicht nach

Fernfahrer haben keinen leichten Stand: „Wenn du was anstellst, warten beim Chef schon drei Tschechen vor der Tür, die deinen LKW übernehmen“

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gefahrenen Kilometern entlohnt, „das ist verboten“, sondern nach der Zeit, die er unterwegs ist. „Stressen lass ich mich nicht mehr.“ Sein Sattelschlepper ist mit modernster Technik ausge­ rüstet, mit digitalem Tacho, das den Motor blockiert, wenn die erlaubte Fahrtzeit erreicht ist, und als schwer zu manipulieren gilt. Der Tempomat hält auto­ matisch 75 Meter Abstand zum Vorderfahrzeug. Helmut verkörpert nicht nur von der Statur her das Klischee des Fernfahrers. Am Wochen­ ende sitzt er ab und zu mit seinem Nachbarn Franz*, auch ein Fernfahrer, in der Dorfbar bei einem Macchiato und klopft die lautesten Sprüche. Reden die beiden vermeintlich harten Typen aber ernsthaft über ihre Arbeit, kriegt das Klischeebild Sprünge. Sie hätten ihren Beruf nicht ergriffen, weil sie davon geträumt hätten. Ihnen sei da­

pause sausen lassen.“ Zu spät Kommen sei tabu. Fernfahren, das mache man nur, um in kur­ zer Zeit zu viel Geld zu kom­ men. Vor allem mithilfe der Überstun­ den. Markus Dibiasi, der Zustän­ dige für den Bereich Transport und Verkehr beim ASGB, er­ klärt, woraus sich der Lohn des Fernfahrers zusammensetzt: aus dem Tariflohn und der Entschä­ digung für In- beziehungswei­ se Auslandsfahrten. Zwar sind Wochenstundenzahl, Fahrt- und Ruhezeiten gesetzlich geregelt, doch sei auch Dibiasi bekannt, dass hin und wieder mit zwei Tachoscheiben gefahren werde. Wie die Überstunden bezahlt werden, darüber macht Dibiasi keine genauen Ausführungen.

Helmut indes ist sich be­

wusst, dass die gehetzten und übermüdeten Fahrer in den Sat­ telzügen auf der Autobahn ein

„Wir haben nicht zu denken, wir haben nur zu fahren“_Werner B.* mals noch nicht bewusst gewe­ sen, wie wichtig eine Ausbil­ dung für sie gewesen wäre. Sie hätten da und dort als Hilfsar­ beiter ihr erstes Geld verdient. Irgendwann habe der Lohn nicht mehr ihren Erwartungen entsprochen. „Auf der Stelle würde ich das Fernfahren blei­ ben lassen, wenn mir jemand eine andere Arbeit anbieten würde“, ruft Helmut aus.

Aber diese Zeiten sind vor­

bei. Er berichtet davon, dass sich Dutzende Fernfahrer um eine Stelle als Lkw-Fahrer bei Bau- oder Lieferfirmen bewer­ ben. Die Anwärter ohne ir­ gendeine abgeschlossene Lehre würden hintan gereiht, sodass Helmut bis jetzt noch nicht das Glück gehabt hat, eine Arbeit zu bekommen, von der er je­ den Abend nach Hause zurück­ kehren kann. Tagelang unterwegs zu sein ist nicht der einzige Grund, weswegen Helmut und Franz unzufrieden sind. Die beiden fühlen sich unter Druck gesetzt: Tricksen mit den Tachoschei­ ben gehöre zum Alltag, erzäh­ len sie. „Manche Firmen haben begrenzte Öffnungszeiten für Zulieferer, nur bis 14 Uhr, und wenn du zwei Stunden im Stau steckst, kannst du die Mittags­

potentielles Risiko für die ande­ ren Verkehrsteilnehmer darstel­ len. Deshalb hat er auch kein Verständnis dafür, dass der Fah­ rer und nicht das Unternehmen das Bußgeld zahlen muss, wenn bei einer Kontrolle die Übertre­ tung der erlaubten Fahrtzeit auf­ fliegt: „Die Firma sollte zahlen müssen, dann würde das sofort aufhören.“ Bedroht fühle sich Helmut außerdem von der stän­ digen Gefahr, den Arbeitsplatz zu verlieren. „Wenn du das Maul nicht halten kannst oder etwas anstellst, warten beim Chef schon drei Tschechen vor der Tür, die deinen Lkw über­ nehmen und billiger fahren als du.“ Diese Art von Konkur­ renzdruck kennt Werner, der deutsche Fernfahrer, nicht. Sein Arbeitgeber halte nichts von osteuropäischen Arbeitskräften. Die Probleme mit ihnen hätten sich herumgesprochen. Ob die Fernfahrer denn nicht in einer Gewerkschaft organi­ siert wären, drängt sich einem da die Frage auf. Nein, sagen die beiden Südtiroler, davon würden sie nichts wissen. Der Gewerkschafter Markus Dibiasi bestätigt, dass im Vergleich zu anderen Branchen verhältnis­ mäßig wenige Lkw-Fahrer eine Mitgliedskarte besitzen. „Wegen einem Problem kommen sie

noch nicht zu mir. Erst wenn sich die Streitpunkte häufen.“ Eine Verbesserung der Arbeits­ bedingungen allgemein sehe Dibiasi im digitalen Tacho und im so genannten Qualifikations­ nachweis, ein eigener Führer­ schein für Lkw- und Busfahrer mit zusätzlichen 20 Punkten, der EU-weit gleichzeitig einge­ führt werden soll. Beklagt sich jemand über die Bußgelder, kennt Dibiasi kein Verständnis: „Der Fahrer ist für den Zustand seines Lkws selbst verantwort­ lich.“

Nicht um ihre Meinung

gefragt werden die Fernfah­ rer auch dann, wenn es um das Thema Umweltbelastung geht und der Schwerverkehr pauschal als Sündenbock für die Luftverschmutzung verant­ wortlich gemacht wird. Hel­ mut ärgert sich, dass in dieser Diskussion selten zwischen Frächterlobby und Fernfahrer differenziert werde. Er selbst habe nichts gegen das Nacht­ fahrverbot oder das Fahrverbot alter Laster, er begrüße sogar noch schärfere Maßnahmen, mehr Kontrollen und erhebliche

Mauterhöhungen. Dass die Rollende Landstraße von den Frächtern nicht ange­ nommen werde, stimme über­ haupt nicht. Die Schuld sei viel­ mehr bei der schlechten Orga­ nisation der Trenitalia zu su­ chen. Der Betrieb, für den Hel­ mut arbeitet, bemühe sich, so viele Sattelzüge wie möglich auf die Schiene zu bringen, die Kapazitäten seien aber jedes Mal schnell ausgebucht. „Ein Frächter wär ja blöd, die RoLa nicht zu nützen, er spart ja bei der Abnützung der Bremsen und Reifen.“ Die Frage, ob er denn nicht befürchte, arbeitslos zu werden, sollte der Güter­ transport auf Schienen umge­ stellt werden, verneint Helmut: „Bis dahin bin ich in Pension ...“ albina.kritzinger@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info (* alle Namen von der Redaktion geändert)

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Inspektion auf dem Weißen Turm Die Restaurierungsarbeiten am Brixner Wahrzeichen sind im Außenbereich fast abgeschlossen, im Inneren des Turms dauert die Sanierung voraussichtlich bis Mai 2007 an. Ein Überblick und eine Bestandsaufnahme aus luftiger Höhe.

E

s ist ein ungewohnter An­ blick: Ein hellblaues Netz ummantelt den Weißen Turm, dahinter winden sich die Gerüst-Etagen in die Höhe. Der Zugang zur Eisentür auf dem Pfarrplatz ist mit einem Bauzaun aus Sperrholz versperrt, der lan­ ge Arm des Lastenaufzugs streckt sich parallel zur Westseite des Turms empor. Im Inneren des Brixner Wahrzeichens liegen Silikonspritzen, Farbeimer und Spachteln auf den Boden ver­ streut, ein dickes Elektrokabel baumelt von der Decke herab, und an der Wand lehnt eine schma­le Metallleiter. Seit Juni dieses Jahres ist der Weiße Turm innen wie außen eine Baustelle.

„Der Zustand des Glockenstuhls war das größte Problem“, schildert der Toblacher Restaura­ tor Arnold Wolf. Das Schwingen der Glocken hatte dazu geführt, dass die ohnehin schon instabi­ len Fundamente des Turms sich lockerten, tiefe Risse durchzo­

gen das Mauerwerk. Das Brixner Wahrzeichen geriet in Schieflage, die Neigung nach Nordosten betrug bereits einen knappen halben Meter. Insbesondere das elektrische Geläute, das in den 30er Jahren eingebaut und in den 60ern erneuert worden war, be­ wirkte eine starke Resonanz im Turm, wobei der Glockenstuhl beim Läuten an mehreren Stellen am Mauerwerk anstieß. Bereits vor Jahren musste die große Glocke außer Betrieb ge­ setzt werden, um weitere Schä­ den durch Schwingungen zu vermeiden. Nun sind hier im

bauten Holzbalken heben sich durch ihren helleren Farbton vom dunklen Gebälk hervor.

„Der Zustand des Glockenstuhls war das größte Problem“_Restaurator Arnold Wolf sechsten Stock des Turms zwei Arbeiter beim Schweißen. Die Glocken sind vorsichtshalber mit Plastik umhüllt, die neu einge­

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„Wir haben hier den Glocken­ turm verstärkt und die Balken teilweise ersetzt“, erklärt Arnold Wolf, „nun werden noch kleine

Das Ausmaß der gesamten

Restaurierung wird einem erst so richtig bewusst, wenn man auf sechzig Metern Höhe mit leicht wackligen Knien auf dem Bau­ gerüst steht, die Außenfassade vor der eigenen Nase klebt und man am besten nicht nach unten blickt. „Angst hat nur derjenige, der ein schlechtes Gewissen hat“, meint Arnold Wolf, der behände auf den schmalen Gerüststreifen herumwandelt. Nach sekunden­

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Arnold Wolf: „Die Farbe des Weißen Turms wurde der ursprünglichen angeglichen“

Löcher gebohrt und ein spezielles Harz injiziert, sodass die ganze Konstruktion gehärtet wird.“ Zu­ dem muss bei den Glocken ein Holzjoch angebracht und ein Gegenpendel eingebaut werden, das die Schwingungen im Zaum hält. Die Universität Innsbruck, Abteilung Festigkeitslehre, wird die Wirkung der Gegenpendelan­ lage nach Abschluss der Arbeiten überprüfen. „Am Glockenstuhl darf nichts mehr wackeln“, meint Arnold Wolf, „sonst war die Ar­ beit umsonst.“

Brennerstraße

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schneller, aber porentiefer Ge­ wissensprüfung bleibt der nötige gedankliche Freiraum, die riesige Fassadenwand zu bestaunen: Zentimeter für Zentimeter wur­ den hier der Moos- und Algenbe­ wuchs entfernt und die Risse im Mauerwerk gekittet. Die Klüfte und Spalten hatten Feuchtigkeit eindringen lassen, die den Mörtel zwischen den Ziegeln zerbröseln und die Wände porös werden ließ. Behutsam streicht Wolf über die Außenmauer. „Früher wur­ den die Risse mit Zement zuge­ kleistert. Wir haben nun diese Zementstellen entfernt und mit Kalkputz ersetzt. Weiters wur­ den auch Steine ausgetauscht.“ Die zu restaurierende Fläche ist dabei immens: Allein die äußere Fassade umfasst 3.000 Quadrat­ meter, die aufs Genaueste bear­ beitet werden mussten. Hinzu kommen nochmals 3.000 Qua­ dratmeter Mauer im Inneren des Turms. Durchschnittlich sechs Leute arbeiten an der Baustelle Weißer Turm, zusätzlich fünf in der Toblacher Werkstatt des Un­ ternehmens Kaiser & Wolf, das weit mehr als zweihundert Kir­ chen, Kirchtürme, Burgen und Schlösser in Südtirol und außer­ halb restauriert hat.

Die Sonnenuhr an der Südsei­

te erstrahlt in frischen Farbtönen, beinahe vermag man noch den Geruch der Farbe wahrzuneh­ men. „Wir haben die Linien kor­ rigiert und mit den Breitengra­ den und Sternzeichen ergänzt“, schildert Arnold Wolf. Keine aus­ gewaschenen Flecken mehr, kei­ ne gebleichten Farbfelder. Einige wackelnde Schritte um die Ecke, und die taubenblaue Farbe der östlichen Uhr nimmt das gesamte Blickfeld ein, sie wurde mit ori­ ginalen Ornamenten ergänzt und neu aufgemalt. Was noch fehlt,

sind die kunstvoll geschmiedeten Zeiger, die sich gerade in Repa­ ratur befinden. Mehrere Etagen und gut fünf Me­ ter höher recken die Erker ihre Kanten hervor. Die Vorbauten drohten bereits herabzustürzen, Für Weinliebhaber: Weinregal aus Kiefer für 21 Flaschen BxTxH: 729x240x740 mm

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zu angegriffen war das Mauer­ werk. Nun wurden die Erker von außen neu befestigt. Etwa auf derselben Höhe beginnt sich der achteckige gotische Turmhelm, der dem Weißen Turm seinen Namen verliehen hatte, empor

Der Glockenstuhl musste mit neuen Balken versehen werden zu recken. Auch hier war früher mit Zement gekleistert worden, „allein vom Helm haben wir 30 Tonnen Zement heruntergeholt“, schildert Wolf.

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Im Turmaufsatz hatte sich in­

nen zudem eine dicke Schicht Salz abgelagert, da die Mauern durch die Zementschicht nicht atmen konnten. Ein cremig-hel­ les Weiß überzieht seit einigen Wochen das spitz zulaufende Mauerwerk, der Weiße Turm ist nun wiederum weiß. „Die Farbe wurde der ursprünglichen ange­ glichen“, erklärt Arnold Wolf und zeigt auf ein kleines Quadrat, das den ursprünglichen Farbton bei­ behalten hatte. Fährt man mit der Hand sanft über die Außenfläche, spürt man feine Härchen. „Der Kalkputz wird mit Dachshaar vermischt“, verrät Arnold Wolf einen seiner Kunstgriffe, „somit verzahnt sich der Putz besser, und eine längere Haltbarkeit wird gewährleistet.“ Den weißen Teil des Turms hätte er gern ein bisschen aufgestockt, die Turm­ spitze etwas in die Höhe gerückt, aber nach Einwänden des Denk­ malamtes bleibt der Turn nun doch so hoch wie er vorher war, nämlich 70,73 Meter einschließ­ lich Kreuzspitze. Aufmerksamen Beobachtern wird aufgefallen sein, dass der Weiße Turm während der Renovierungs­ arbeiten ohne Kreuz und Kugel gegen Himmel blickte. Die Turm­ spitze musste abgenommen und repariert werden, da zwischen Kreuzaufsatz und Kugel ebenso Wasser eingesickert war, das in Folge Mauerschäden verursacht hatte. Mitte November wird die Kugel voraussichtlich wiederum aufgesetzt und der obere Teil des Gerüstes abgebaut werden: Die Brixner können dann das neue Weiß ihres Turms zum ersten Mal bestaunen. Die smaragdgrüne Kupferhaube wird wiederum die Sonnenstrahlen reflektieren und Brixens Wahrzeichen von wei­ tem sichtbar werden lassen. Der Kupferhelm wurde 1677 dem Turm aufgesetzt, und lange Zeit

Das Ausmaß der Restaurierung wird einem erst bewusst, wenn man mit leicht wackligen Knien vor der Außenfassade klebt ging das Sprichwort die Runde, „Eher verliert der Weiße Turm seine Kappe, als dass dies oder jenes passiert“. Im März 1918 verlor der Turm dann wider jeglichen Erwartens seine kupferne Kappe: Im Zuge des Krieges benötigte man das Kupfer für die Kriegsmetallsamm­ lung, das Kupferdach wurde durch Zinkblech ersetzt. Erst im Jahr 1955 wurde das Blech wie­ derum mit Kupfer ausgetauscht, und dabei ist es nun auch geblie­ ben.

Während außen die Arbeiten beinahe abgeschlossen sind,

muss im Inneren im nächsten Jahr weitergearbeitet werden: Der Weiße Turm soll zukünftig für Besichtigungen und Lehraus­ flüge von Schulklassen zugäng­ lich werden, und dies bedarf

zahlreicher Sicherheitsvorkeh­ rungen. Die engen Holzstiegen, die den Besucher von Stockwerk zu Stockwerk führen, brauchen teilweise neue Stufen, und das Treppengeländer muss zusätz­ lich abgesichert werden, damit Kinder und andere Besucher sicher den Weg nach oben an­ treten können. Weiters benötigt man für die Rundgänge auch ei­ ne Innenbeleuchtung. Aber auch die Fresken, die an die Errichtung und Sanierungen des Weißen Turms erinnern, sowie die historische mechanische Uhr im vierten Stockwerk bedürfen einer Generalüberholung, und die umfangreiche Sanierung des Glockenstuhls muss noch fortge­ setzt werden. „Im Inneren ist die Arbeit wesentlich umfangreicher geworden“, meint Arnold Wolf, „aber es ist natürlich sinnvoll, den Weißen Turm im Zuge der Restaurierung für die Besucher zugänglich zu machen.“ Somit müssten noch einige Vorkeh­ rungen getroffen werden, bis die ersten Schulkinder die Wächter­ stube bewundern und durch die Erkerfenster hindurch den impo­ santen Ausblick auf Brixens Dä­ cher genießen dürfen.

Die Kosten für die Rettung

des Weißen Turms haben sich indes bereits in die Höhe ge­ schraubt: Die ursprünglich ge­ planten Restaurierungsspesen von 700.000 Euro haben sich nun auf Grund unvorhergesehener notwendiger Arbeiten und den zusätzlichen Maßnahmen für die Sicherheitsbestimmungen auf 982.104 Euro erhöht. Ein Großteil dieser Ausgaben wird zwar von der öffentlichen Hand gedeckt, jedoch gut ein Drittel – immerhin noch an die 320.000 Euro – müs­ sen durch Spenden gedeckt wer­ den. Das Bürgerkomitee „Restau­ rierung Weißer Turm“ hat hierfür

bereits im Frühjahr mit dem Spendenaufruf „Der Weiße Turm braucht Ihre Hilfe“ die Bevölke­ rung um finanzielle Mithilfe ge­ beten. Rund 200 Personen haben bisher auf den allgemeinen Spen­ denaufruf reagiert und das Spen­ denkonto etwas aufgefüllt. Er­ gänzt werden diese Spenden durch jene kleineren Beträge, die in der Spenderbox in der Pfarr­ kirche gesammelt werden, und Benefizaktionen einzelner Ver­ eine brachten zusätzlich Geld in die Restaurierungskasse. Das zu bezahlende Drittel ist allerdings bei weitem noch nicht gedeckt, sodass das Bürgerkomitee sich nun mit einer Briefaktion erneut an die Unternehmen und an die Bevölkerung wandte und diese um Mithilfe bat. Bleibt zu hoffen, dass der Weiße Turm nicht seine Kappe verliert, ehe die Kosten gedeckt werden können... doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Fokus „Der Weiße Turm braucht Ihre Hilfe“ Spendenkonten Raiffeisenkasse Eisacktal: IT 98 J 08307 58221 000300225746 Südtiroler Sparkasse: IT 19 B 06045 58220 000000233301 Südtiroler Volksbank: IT 46 E 05856 58220 070751129296 Bank für Trient und Bozen: IT 02 C 03240 58220 651100309615

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Abschalten! z Die Grüne Bürgerliste Brixen hat einen Beschlussantrag zur Re­ duktion der Luftverschmutzung im Stadtbereich eingereicht. Dar­ in fordert Klauspeter Dissinger, Bereichssprecher für Verkehr der GBL, die Gemeindeverwaltung auf, die Bevölkerung sowie Bus­ unternehmen und Hoteliers über die gesundheitsgefährdenden Auswirkungen laufender Motoren im Stand aufzuklären und diese ausdrücklich auf das Verbot hin­ zuweisen. Die Sicherheitsorgane sollten zudem zu strengeren Kon­

trollen des Verbots angehalten werden und konsequent Straf­ mandate ausstellen. Laut Dissin­ ger lassen zahlreiche Autofahrer den Motor auch während des Ste­ hens laufen, obwohl dies verbo­ ten sei und dabei vielfach höhere Schadstoffemissionen als während des Fahrens ausgestoßen würden. Busse ließen zudem im Sommer zur Kühlung und im Winter zur Heizung die Motoren längste Zeit im Stand laufen, obwohl dies technisch nicht mehr notwendig sei. db

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Welcher Schadstoffklasse gehört mein Auto an? Da viele Autofahrer noch nicht genau wissen, wo und an welchen Tagen sie fahren dürfen, hat der LVH einen Fahrverbotsberater eingerichtet. Es genügt, auf www.fahrverbote.lvh. it unter „Euronormberechner“ die EU-Norm auf dem Fahrzeugschein einzugeben.

z „Es war ein mutiger Schritt in der Umbruchzeit von heu­ te, in der es kaum noch mis­ sionarische Berufe gibt und der Altersdurchschnitt der Mit­ brüder immer höher klettert, dieses Haus zu erneuern und zu erhalten“, sagte Provinzial­ Josef Altenburger anlässlich der Einweihung des Combo­ ni-Missionshauses in Milland. Der geschichtsträchtige Ansitz Platsch wurde von Grund auf saniert und umgestaltet. Als größte Eingriffe in und um das Gebäude gelten der Abbruch des Anbaues an der Westseite, die teilweise Unterkellerung des Gebäudes, die Glasüberda­ chung im Innenhof, die Errich­ tung einer unterirdischen Gara­ ge mit der Neugestaltung des

Vorplatzes sowie die Verlegung des Gewächshauses. Das Haus soll nun als südlichster Ort der deutschen Provinz-Niederlas­ sung die Funktion des Binde­ gliedes zwischen Nord und Süd ausüben und zudem als Erho­ lungs- und Seniorenheim der Comboni-Gemeinschaft die­ nen. Die Comboni-Missionare haben das gesamte Anwesen Platsch im Jahre 1895 gekauft und wohnten anfänglich im nördlichen Teil, dem heutigen „Haus der Solidarität“. Damals war der Ansitz eine Ruine, die in den 20er Jahren aufgebaut und seit damals von den Missio­ naren bewohnt wurde. Derzeit sind 32 Südtiroler als ComboniMissionare in Afrika und Latein­ amerika tätig. db

Der 22 Meter hohe Weihnachtsbaum, der den Münchner Christ­ kindlmarkt schmückt, stammt aus Brixen. Gefällt wurde der Baum am Rienzdamm, gestiftet hatte ihn die Gemeinde Franzensfeste. Aufgestellt wird der Christbaum Ende November am Münchner Marienplatz.

Die zweite Klasse der Landes­ fachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“ gestaltet eine Begegnung zwischen Jung und Alt im Hartmannsheim Brixen. Im Rahmen eines Projektes wird es ihnen ermöglicht, Theorie und Praxis zu verbinden und handlungsorientiertes Arbeiten zu erproben.


Stadtgeheimnisse Woher stammen die Dellen am Tor der Brixner Hofburg? Die Spuren am Tor der Brixner Hofburg stammen hĂśchstwahrscheinlich vom Bauernaufstand im Jahre 1525 unter Michael Gaismair. Die starke steuerliche und rechtliche Ungleichheit zwischen BĂźrgerschaft, Adel und Domkapitel, die fehlende Selbstverwaltung sowie der Umbruch von Kirche und Religion durch die Reformation fĂźhrten zu Unruhen. Ebenso litten die Bauern unter den Abgaben und fanden kaum ihr Auskommen. In Michael Gaismair, einst Sekretär des FĂźrstbischofs, fanden die Unzufriedenen eine Leitfigur. Am 9. Mai 1525 brach die Revolte aus: Die Bauern versammelten sich in der Millander Au – ob die Hofburg allerdings am 10. Mai tatsächlich erstĂźrmt worden ist, darf bezweifelt werden. Die Spuren am eisenbeschlagenen Tor der Brixner Hofburg sollen von den Eroberungen stammen. Die Revolten hinterlieĂ&#x;en Eindruck in Brixen: Aufstände gegen die Geistlichkeit waren zwar nicht neu, erstmalig war jedoch das BĂźndnis zwischen Bauern, Mittelstand und Unterschicht gegen die Geistlichkeit. Nach der Niederwerfung des Bauernaufstandes ging man in Brixen schonungslos mit den Rebellen um: FĂźnf ausländische Bauern wurden am Domplatz hingerichtet. db Anregungen: redaktion@brixner.info

BRIXEN

Aktiv fĂźr gute Luft z Bis zum 30. März 2007 gilt in Brixen die „Verordnung Ăźber die verkehrseinschränkende MaĂ&#x;­ nahme zur Reduzierung der Luft­ verschmutzung“. Die betroffenen Zonen werden in den Kategorien „Umweltzone“ und „verkehrsbe­ ruhigte Zone“ unterteilt. Die Um­ weltzone umfasst Trattengasse, Altenmarktgasse bis zum Hotel Grauer Bär, Kleiner und Gro­Ă&#x;er Graben, WeiĂ&#x;enturmgasse, Adler­ brĂźcke und AdlerbrĂźckengas­ se, Kaspar-von-Kempter-Weg, Schlachthofgasse, Albuingasse, Seminarplatz, Griesgasse, Hart­ wiggasse, der nĂśrdliche Abschnitt der Runggadgasse und Stadelgas­ se. Die verkehrsberuhigte Zone umfasst hingegen Brunogas­ se, Hofburggasse, Erhardgasse, GroĂ&#x;e und Kleine Lauben sowie Pfarrplatz und Domplatz. Die MaĂ&#x;nahmen sehen nun ein Fahr­ verbot fĂźr Euro 0 und Zweitakt­

Starthilfe

motorräder ohne Katalysator vor, wobei das Fahrverbot in der Um­ weltzone von Montag bis Freitag jeweils von 7 Uhr bis 10 Uhr und von 16 Uhr bis 19 Uhr gilt, in der verkehrsberuhigten Zone hinge­ gen rund um die Uhr. Wird der Tagesmittelwert fĂźr Feinstaub an fĂźnf aufeinander folgenden Tagen Ăźberschritten, so tritt in obgenannten StraĂ&#x;en ab dem sechsten Tag ein Fahrverbot fĂźr alle Fahrzeuge der Kategorie Eu­ ro 0 und Euro 1, fĂźr Dieselfahr­ zeuge ohne Partikelfilter sowie fĂźr alle Zweitaktmotorräder in Kraft. Wird der Tagesmittelwert an acht aufeinander folgenden Tagen Ăźberschritten, so ist ab dem neunten Tag das Befeuern von HolzĂśfen in Privathaushalten im Talkessel von Brixen verbo­ ten, sofern diese Ăźber eine alter­ native HeizmĂśglichkeit verfĂźgen. db

Neue Unternehmen in und um Brixen

Titto’s Fashion Store ------------------------- Gepa Bar --------------------------------------------------------------Brixen, Altenmarktgasse 21

Brixen, Alfred-Ammon-StraĂ&#x;e 29

Titto’s Fashion Store ist eine neue Anlaufstelle fĂźr modebewusste Damen und Herren: Ăœber 20 verschiedene Topmarken werden zu Toppreisen angeboten, darunter Marken wie Angel & Devil, Hollywood, Takeshykurosawa und andere. GeĂśffnet von Mo. bis Sa. ab 9.30 Uhr.

Die Gepa Bar in der Brixner Industrie­ zone hat wieder geÜffnet. Christian und Christine Mitterrutzner, vielen als Vinissimo-Betreiber bekannt, haben vor kurzem den Barbetrieb im GepaCenter ßbernommen. Die Bar hat von Mo. bis Fr. von 6 bis 19 Uhr und am Samstag von 6 bis 12 Uhr geÜffnet.

Salon Dalia ------------------------------------------------------ Goldenes Lamm -------------------------------------Brixen, PlosestraĂ&#x;e 7

Vahrn, BrennerstraĂ&#x;e 107

Esther Dalia hat vor kurzem den Friseursalon ihres Vaters Silvio Ăźbernommen, der nun seinen wohlverdienten Ruhestand genieĂ&#x;t. Esther ist bereits seit 18 Jahren als Friseurin tätig und arbeitet seit 14 Jahren im Salon Dalia. Die Kunden schätzen ihre groĂ&#x;e Fachkompetenz.

Raimund Oberhofer hat vor kurzem das Goldene Lamm in Vahrn Ăźbernommen und bietet mittags herzhafte ArbeitermenĂźs, abends schmackhafte Pizzas aus dem Buchenholzofen. Die Pizzeria liefert kĂźnftig die Pizza auch ins Haus.

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Der „Brixner“ unterstĂźtzt durch diese kostenfreie Rubrik den Start neuer Unternehmen im Einzugsgebiet: starthilfe@brixner.info 69


Wirtschaft & Umwelt

lebensräume Herbstwanderung zur Keschtnzeit In den 70er Jahren waren Trimm-Dich-Pfade die große Mode. Balancebalken, Klettergerüste und Tafeln mit Anweisungen, wann und wie man wo in der Grätsche tief Luft holen sollte, wurden aufgestellt. Heute vergammeln diese gut gemeinten Einrichtungen entlang langsam zuwuchernder Pfade. Danach wurden „Besinnungswege“ die große Mode. Sogar Bücher dazu mit Anleitungen zum Meditieren gibt es im Handel. Aber auch sie werden derzeit von „Themenwegen“ abgelöst. Ein Stück des „Jakobsweges“, einem Pilgerpfad nach Santiago de Compostela, wurde gerade im Eisacktal eingeweiht. Wer einige Wochen Zeit hat, könnte sich vom Kloster Neustift aus auf den Weg zum berühmten spanischen Pilgerziel machen. Einfacher hat es allerdings derjenige, der sich Ende Oktober den „Keschtnweg“ von Vahrn nach Schloss Runkelstein bei Bozen vornimmt. Ganz hart gesottene und rasche Geher schaffen die über 60 Kilometer lange Strecke in zwei Tagen und brauchen dann den dritten Tag, um ihren Muskelkater auszukurieren. Genusswanderern wird also empfohlen, gleich drei Tage und zwei Übernachtungen, etwa in Barbian und Unterinn, einzuplanen. Ausgerüstet mit der „Kompass-Karte Keschtnweg“ startet der Wanderer in Vahrn, dem klassischen Grenzort der Kastanienhaine im Eisacktal. Sehr bald wird er feststellen, dass Kompass keine ganz zuverlässige Karte und auch die Beschilderung des Keschtnweges zuweilen missverständlich ist. Das kann aber die Begeisterung an der kaum begangenen Wanderstrecke nicht schmälern. Die Kastanien­ bäume in ihrer leuchtend gelben herbstlichen Laubfärbung und die braun glänzenden Keschtn in ihrem Stachelpanzer am Weg sind einfach eine Freude. Eine wahre Pracht ist auch das ständig wechselnde, vielfältige Landschaftsbild des Eisacktales in dieser Mittelgebirgshöhe und die herrlichen Ausblicke zu den Dolomiten in wechselndem und sich vor allem um den Schlern steigernden Panorama. Magische Orte laden zwischendurch zum Rasten ein, und man beginnt zu verstehen, warum die Alten gerade an solchen Plätzen Kirchen wie St. Verena oder St. Andreas gebaut haben. Wer sich die vorgeschlagenen Abstiege nach Klausen und Kollmann mit jeweiligem schweißtreibenden Wiederaufstieg ersparen will, kann die dortigen Taleinschnitte auf etwa gleicher Höhe umgehen und verpasst dennoch keine der landschaftlichen Schönheiten. Der Keschtnweg ist allerdings im Mittelteil dürftig mit Einkehrmöglichkeiten versehen, aber dennoch sehr zu empfehlen.

Dieser Beitrag stammt vom Verein „heimat brixen bressanone persenon“, der sich seit seiner Gründung im Jahre 2004 um die kulturelle und soziale Entwicklung der Stadt und ihres Umfeldes bemüht. Internet: www.heimat.bz 70


Nachgefragt

„Rubbeln und gewinnen!“ HANS ASTNER, Obmann der Brixner Kaufleute, zur Gewinnaktion „Weihnachtsüberraschung EisacktalWipptal“, die am 20. November beginnt und bei der man unter anderem drei VW Polo gewinnen kann. Herr Astner, heuer rubbeln also die Eisacktaler und Wipptaler beim Weihnachtseinkauf? Ja! In 200 Geschäften von Brenner bis Waidbruck er­ hält man bei einem Einkauf von 25 Euro ein Los, bei dem man eine graue Schicht weg­ rubbeln kann. Man braucht also nicht mehr bis nach Weihnachten zu warten, son­ dern erfährt sofort, ob man gewonnen hat. Es gibt etwa 2.000 Einkaufsgutscheine im Wert von 25, 50 oder 100 Eu­ ro – und natürlich gibt es als Hauptpreise drei Autos, und zwar drei VW Polo. Diese Vorgehensweise ist für die

Kunden einfacher und bringt ihnen einen größeren Nutzen, da sie die Einkaufsgutscheine, wenn sie dies möchten, sofort einlösen können – entweder in jenem Geschäft, in dem sie das Los bekommen haben, oder in einem der anderen beteilig­ ten Betriebe. Am meisten freut mich aber die Tatsache, dass heuer neben vielen kleineren Orten des Eisacktals auch Klau­ sen dabei ist. Läuft man Gefahr, dass sich der Werbeeffekt neutralisiert, wenn alle Orte des Eisackund Wipptals mitmachen? Schauen Sie, von diesem Kirch­ turmdenken müssen wir uns

endlich verabschieden. Im Vor­ jahr hatten wir bereits allein mit Sterzing gute Erfahrungen gemacht, heuer sind es eben noch mehr Orte. Es kann doch nicht sein, dass jeder sein eige­ nes Süppchen kocht. Wer finanziert eigentlich die Weihnachtsüberraschung? Wir bekommen Geld von Spon­ soren und Inserenten, bei de­ nen ich mich herzlich bedanke, und der Kaufleuteverband stellt uns Personal zur Verfügung. Den Löwenanteil der Kosten übernehmen aber die Kaufleute selbst. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Wirtschaft & Umwelt

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SKI AREA

Jede Karte vom letzten Jahr ist wieder aufladbar!

Infos SKIPASSBÜROS: Brixen - Domplatz (ab 24.11. bis 23.12.2006) Mo.–Sa.: 14.30–18.30 Uhr

> Andrä - Talstation | Tel. 0472 200 433 > St.Mo.–Fr.: 13.00–17.00 Uhr; ab Saisonbeginn täglich von 8.30–16.30 Uhr; auch an Sonn- und Feiertagen - Talstation Bergbahn Tel. 0472 520 322 > Meransen Mo.–Fr.: 8.00–12.00 und 13.00–17.00 Uhr Ab Saisonbeginn täglich von 8.00–17.00 Uhr; an Sonn- und Feiertagen von 8.00–12.00 Uhr Jochtal/Vals - Talstation | Tel. 0472 547 113 täglich von 8.30–16.00 Uhr

> Für den Kauf der Saisonkarte ist unbedingt ein > Achtung! Ausweis erforderlich. Für Studenten Einschreibungs-Nachweis UNI. Als Einheimische gelten alle Personen mit Hauptwohnsitz in der Provinz Bozen. Gültig auch im Sommer!

Es besteht die Möglichkeit, beim Kauf der Saisonkarte > Neuheit! Eisacktal gleichzeitig 3 Tage Dolomiti Superski zum Preis von

% 29,00 pro Tag (für Erwachsene und Senioren) und % 24,00 für Jugendliche bis 16 Jahre dazuzukaufen; diese 3 Tage Dolomiti Superski können nur gleichzeitig beim Ankauf auf die Saisonkarte Eisacktal aufgebucht werden, auf keinen Fall aber zu einem späteren Zeitpunkt. Die 3 Tage Superski kosten für Erwachsene und Senioren % 87,00 und für Jugendliche bis 16 Jahre % 72,00. 72

Saisonkarten Eisacktal 06/07 Plose | Gitschberg | Jochtal | Villnöss | Feldthurns | Lüsen Vorverkauf bis 23.12.2006

Verkauf ab 24.12.2006

% 330,00 Einheimische Erwachsene % 280,00 Senioren geboren vor dem 25.11.1946 % 230,00 Supersenioren ab 70 Jahren geb. vor dem 25.11.1936 % 200,00 Studenten Jahrgang 1981–1986 % 170,00 Oberschüler / Lehrlinge 1987–1990 % 130,00 Jugendliche 12–16 Jahre 1991–1995 % 80,00 Kinder bis 11 Jahre; geboren nach dem 1.1.1996

% 390,00 Einheimische Erwachsene % 340,00 Senioren geboren vor dem 25.11.1946 % 280,00 Supersenioren ab 70 Jahren geb. vor dem 25.11.1936 % 240,00 Studenten Jahrgang 1981–1986 % 200,00 Oberschüler / Lehrlinge 1987–1990 % 160,00 Jugendliche 12–16 Jahre 1991–1995 % 100,00 Kinder bis 11 Jahre; geboren nach dem 1.1.1996

Info: Seilbahnverband Eisacktal | St. Andrä | Talstation | Tel. 0472 200 433 | info@plose.org Alle Angaben und Preise vorbehaltlich Änderungen, Satz und Druckfehler


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M?DJ;H

02.12.2006 - 09.04.2007 Skivergnügen in unmittelbarer Nähe 10 gemütliche Gastlokale direkt an den Skipisten

NEU:

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Freestyle Ski- & Snowpark

Kursprogramm Sonntag, 3. Dezember Freitag, 8. Dezember Sonntag, 10. Dezember Sonntag, 17. Dezember Kurse sind anmeldepflichtig.

2006 2006 2006 2006

13 13 10 10

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16 16 16 16

Uhr Uhr Uhr Uhr

(Abschlussrennen)

Preise:

• Kurs ohne Liftkarte 75,00 Euro • Kurs mit Liftkarte 91,00 Euro • Kurs mit Liftkarte und Ausrüstung 111,00 Euro

Info und Anmeldung %F[FNCFS Die Skischule Plose organisiert in Zusammenarbeit mit der neuen Plose AG und den Ski- und Snowboardclubs WSV, Fana, Lüsen, Plose, Afers und Voodoo die Nikolauskurse für Kinder. Die Ski- und Snowboardkurse sind inklusive: • Ski und Snowboardkurse mit oder ohne Skipass und Ausrüstung • Bustransfer mit Betreuung • Mittagessen mit Betreuung • Abschlussrennen mit Siegerehrung, Anflug des Weihnachtsmannes mit Paragleiter • Anmeldeschluss: 30. November 2006

Tourismusverein Brixen - Bahnhofstraße 9 Tel. 0472 836401 (Bürozeiten) Skischule Plose - St. Andrä Tel. 0472 850040 Voodoo - Altenmarktgasse Tel. 0472 836490

Gut und sicher über die Pisten

Weitere Informationen an der Skischule Plose, Tel. und Fax 0472 850040

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RESTAURANT FINSTERWIRT

Extra Essen & Trinken

Mittendrin und dabei Der „Finsterwirt“ und der „Goldene Adler“ sind seit Jahrhunderten beliebte Treffpunkte. Heute besticht das Restaurant durch innovative Südtiroler Küche und besonderem Flair.

P

olitik ist nicht nur an den Stammtischen der Lokale gemacht worden, sondern sie kehrte immer auch dorthin zurück: In Brixen waren der „Finsterwirt“ und der „Goldene Adler“ häufig Schauplatz wich­ tiger politischer Diskussionen, und die zwei historischen Gast­ stätten vermitteln somit ein le­ bendiges Bild der Brixner Stadt­ geschichte.

Maria & Hermann Mayr

Der Finsterwirt verbindet

Kunst und Genuss in einem geschichtsträchtigen Ambiente: Das denkmalgeschützte Dom­ kapitelhaus aus dem 12. Jahr­ hundert ist seit 1870 im Besitz der Familie Mayr. Die antike Einrichtung und das gepflegte Ambiente machen jeden Auf­

Finsterwirt‘s 'ESCHENKSIDEE

Suchen Sie noch nach einer Idee für ein Weihnachtsgeschenk? Dann überraschen Sie Ihre Lieben doch mit einem gemütlichen Abend in unseren Stuben! Weitere Informationen Hotel Goldener Adler, Adlerbrückengasse 9, Brixen, Tel. 0472 200621 Finsterwirt, Domgasse 3, Brixen, Tel.0472 835343

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„Unsere Gäste sollen sich bei uns wie zu Hause fühlen und dann mit dem Gefühl heimkehren, dass sie mehr bekommen als sie bezahlt haben.“

Der Finsterwirt verbindet Kunst und Genuss in einem geschichtsträchtigen Ambien­te enthalt zum Erlebnis. Doch nicht nur die Räumlichkeiten sorgen für Wohlfühl-Genuss: Das gute Preis-Leistungsver­ hältnis, die kurzen Wartezeiten, der erstklassige Service und die Familienfreundlichkeit des Be­ triebes machen den Finsterwirt seit Jahrzehnten zum Treffpunkt für gepflegte Abende. Die verschiedenen Stuben des Finsterwirts beherbergen je nach Bedarf zehn bis 50 Per­ sonen und bieten für die jewei­ lige Festlichkeit den optimalen Rahmen: Ob Businesslunch, Fa­ milien- oder Firmenfeiern, ein Aperitif im Innenhof oder ein romantischer Abend zu zweit – der Finsterwirt verfügt über das passende Ambiente. Die Menüs werden auf Wunsch ebenso individuell zusammengestellt, damit auch wirklich zu jedem Anlass die passenden Gerichte gereicht werden.

Hermann Mayr, Inhaber und

Küchenchef des Finsterwirts, sieht sich in seiner Kochkunst als „Diener der Natur“. Bei der Zubereitung soll der Ge­ schmack der Zutaten nicht ver­

ändert, sondern nur verfeinert werden. „Wir bieten eine inno­ vative, junge Südtiroler Küche mit frischen Qualitätsprodukten, die fast ausschließlich aus der Region stammen“, erklärt Mayr. Im Finsterwirt wird besonders auf ein gesundes Genießen ge­ achtet; so sind die Teigwaren hausgemacht, und die Desserts werden in der Hauskonditorei kreiert. Maria Mayr hingegen sorgt mit Herzlichkeit und Sorgfalt dafür, dass sich sowohl einheimische wie auch ausländische Gäste im Finsterwirt wie zu Hause fühlen. Gemeinsam mit den langjährigen, professionellen Mitarbeitern werden im Finster­ wirt Qualität, guter Service und wohlige Atmosphäre zu einem einzigartigen Flair verknüpft, das bereits seit Jahrzehnten sei­ ne Besucher begeistert. z


Der Bio-Pionier

PRO NATURA

Erfahrung und Kompetenz zum Vorteil des Kunden bietet das Biofachgeschäft Pro Natura, das heuer sein 15-Jahr-Jubiläum feierte.

Extra

D

ie Familie Theiner zählt zu den Bio-Pionieren Südtiro­ ls. Bereits vor über 25 Jah­ ren hat sie ihren Obstbaubetrieb „Bergerhof“ konsequent auf die biologisch-dynamische Wirt­ schaftsweise umgestellt und för­ dert seitdem aktiv die Bioland­ wirtschaft in Südtirol und Italien. Dazu gehörte auch der Aufbau einer eigenen Bio-Handelstruk­ tur mit der Gründung der ersten Südtiroler Bio-Genossenschaft „OSIRIS“ und des ersten Südtiro­ ler Bio-Großhandels „Pro Natura - Verteilerdienst“. Auch im Ein­ zelhandel hat die Familie Thei­ ner, vor allem Heike Theiner, Pi­ onierarbeit geleistet, als sie vor 15 Jahren ihren ersten Bioladen Pro Natura eröffnete. Pro Natura ist das einzige Bio­ fachgeschäft Südtirols mit einem Rundumangebot, das Kunden

Familie Theiner

aus ganz Südtirol, Norditalien und Österreich anzieht: Neben Lebensmitteln aus kontrolliert biologischem Anbau führt Pro Natura in eigenen Abteilungen auch kontrollierte und garan­ tierte Naturkosmetik, natürliche

eht t s n e t h c a n h i We vor der Tür...

Reiche Auswahl und beste Bioqualität bei Pro Natura Nahrungsergänzer, Produkte für Mutter und Kind, Naturtextilien, Naturmatratzen, Bettsysteme, Polster und Zudecken sowie verschiedene nette Geschenks­ artikel. z

„Durch über 25 Jahre Erfahrung im Biosektor gelingt es uns, bei dem immer größer werdenden Angebot von Bioprodukten eine gute Vorauswahl zu treffen und den Kunden nur kontrolliert biologische Produkte von hervorragender Qualität anzubieten. Weiters verfügen unsere Mitarbeiter über eine hohe Beratungskompetenz.“

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Weihnachtslotterie Concorso Natalizio 2006

Im Dezember: slotterie exklusiv Große Weihnacht den für Pro Natura-Kun MUTTER & KIND Ã BEKLEIDUNG Ã NATURBETTEN Ã GESCHENKARTIKEL · BIOLEBENSMITTEL Ã WEINE Ã NAHRUNGSERGÄNZER Ã NATURKOSMETIK B R I X E N · STADELGASSE 6B Ã TEL. 0472 837 314 | BOZEN · PENEGALSTR. 1 Ã TEL. 0471 281 560

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HOTEL ELEPHANT

Extra Essen XXX & & XXX Trinken

Unbekannter Schatz Die Bar des Hotel Elephant ist ein wahres Refugium. Die stilvolle Atmosphäre und die köstlichen Süßigkeiten des Hauses können dabei von allen genossen werden.

Ihr ganz besonderes Weihnachtsessen im Hotel Elephant F

eiern Sie Weihnachten im Elephanten… mit Mitarbeitern, Freunden oder in der Familie. Je nach Bedarf stehen Ihnen unsere drei gemütlichen Gaststuben oder unser eleganter Speisesaal zur Verfügung und einem gelungen Fest steht nichts im Wege. Wir verwöhnen Sie mit individuell abgestimmten Festmenüs und bieten exzellente Küche und aufmerksamen Service, die keinen kulinarischen Wunsch unerfüllt lassen. Reservieren Sie schon jetzt die passenden Räumlichkeiten für Ihre Feier.

Weißlahnstraße 4 · 39042 Brixen Tel. 0472 832750 · Fax 0472 836579 info@hotelelephant.com · www.hotelelephant.com

AB 30. NOVEMBER HAT DAS RESTAURANT WIEDER GEÖFFNET!

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D

as Hotel Elephant zählt zu den traditionsreichsten und ältesten Gastronomiebetrie­ ben des Landes. Jeder Brixner kennt das renommierte Haus, und viele gehen täglich an ihm vorbei. Aber… waren Sie schon mal im Elephanten? Wenn nicht, ist Ihnen bis heute ein wahrer Schatz entgangen… Die Rede ist hier von der gemüt­ lichen Bar des Elephanten. Als Hotelbar und Aufenthaltsraum konzipiert, bietet sie viel Platz zum Entspannen, zum Lesen und zum Genießen – und das nicht nur für die Hotelgäste. Was viele Brixner nicht wissen: Die Bar des Elephanten ist öf­ fentlich zugänglich, und ein Besuch lohnt sich allemal. Der sonnige Raum wurde schon von Königen und Prinzen besucht, die in der unvergleichlichen Atmosphäre Urlaub vom stres­ sigen Alltag machten. Wer die Bar des Elephanten erst einmal entdeckt hat, wird schnell zum Stammgast und genießt seinen täglichen Kaffee, umgeben von wertvollen Bildern.

Wesentlich berühmter als

die Bar des Elephanten ist Maria Thaler, die Chef-Pâtissière des Hauses. Seit 37 Jahren zaubert

Maria Thaler, seit 37 Jahren eine fleißige Seele im Hotel Elephant Mary köstliche süße Sünden, die Lust auf mehr machen. Be­ sonders bekannt sind Marys Weihnachtskekse, die nicht nur köstlich ausschauen, sondern vor allem fantastisch schme­ cken. Im Advent und in der Weihnachtszeit servieren wir in der Bar zum Kaffee, Tee oder Punsch eine große Auswahl von Marys Köstlichkeiten, deren Duft durchs ganze Haus zieht. z


60 Jahre Feinkost

FRANZELLI

Für feine italienische Spezialitäten und erlesene Feinkost wird in Brixen seit Jahren eine Adresse angesteuert: das Feinkostgeschäft Franzelli.

Um 1975 erweiterten die Kin­

der Lorenzo und Daniela, die bereits seit vielen Jahren ihren Vater tatkräftig unterstützten, das Geschäft mit der Önothek „Enzoteca“ und nahmen eine

schmecker. Fasziniert von der Feinschmeckerwelt, schlossen sich Mattia und Filippo, Loren­ zos Söhne, ihrem Vater an und

Oggi: Mattia, Filippo, Lorenzo Franzelli Auswahl erlesener Weine in das Sortiment auf. Franzelli wur­ de damals zur ersten Adresse für Weinliebhaber und Fein­

Firmengründer Dante Franzelli mit Daniela und Lorenzo Franzelli vor dem alten Feinschmeckergeschäft in der Kreuzgasse 9

Il futuro

gehen seither gemeinsam auf die Suche nach einzigartigen, schmackhaften Spezialitäten in einer Welt voller faszinierender Genüsse. Diese finden sie bei zahlreichen kleinen Produ­ zenten, die mit großer Leiden­

1998 übersiedelte das Fein­

schmeckergeschäft Franzelli in die kleineren Räumlichkeiten in der Bahnhofsallee, aber wie jeder weiß: Je kleiner, desto feiner. Lorenzo, Mattia und Fi­ lippo konnten zahlreiche Pro­

„Zum Leben müssen wir essen und trinken... und wir wollen gut leben“ _Familie Franzelli Mit diesem Logo machte Sommelier Lorenzo Franzelli auf sein Weinsortiment aus allen Regionen Italiens aufmerksam

schaft und intensiver Aufmerk­ samkeit ihre Produkte zu ech­ ten italienischen Spezialitäten werden lassen.

duzenten für den exklusiven Vertrieb und deren Vertretung in Südtirol für ihre Spitzenpro­ dukte gewinnen, darunter viele

„La nostra missione è spesso rieducare ad una corretta alimentazione. Il principale obiettivo è scoprire e consigliare i prodotti con il migliore rapporto valore/prezzo, per la soddisfazione completa dei nostri clienti. Ringraziamo tutti i Brissinesi e quanti finora ci hanno accordato la loro simpatia e la loro fiducia. Per tanti anni ancora desideriamo far gustare loro piccole grandi emozioni.“ Lorenzo, Mattia & Filippo Franzelli

erlesene italienische Weine, Li­ köre, Olivenöle und Balsami­ co-Essig sowie viele herausra­ gende Feinschmeckerprodukte. Die vieljährige Erfahrung und die Professionalität der Familie Franzelli werden von Kunden ebenso geschätzt wie von vie­ len Gastwirten und Hoteliers von renommierten Weinlokalen, Gastbetrieben und Hotels. Ihren Kunden gegenüber über­ nehmen die drei Franzellis mehr denn je die Rolle von ver­ trauenswürdigen Beratern, die für Kundenwünsche stets ein offenes Ohr haben, um diese auf der Suche nach exquisiten, originalen italienischen Fein­ schmeckerprodukten erfolg­ reich zu beraten. z

Bahnhofallee 4 39042 Brixen Tel. 0472 832086

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Extra

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or rund 60 Jahren, im No­ vember 1946, eröffnete Dante Franzelli sein Ge­ schäft für italienische Lebens­ mittel in der Kreuzgasse 9 in Brixen. Damit nahm die Erfolgs­ geschichte des Spezialitätenge­ schäftes Franzelli seinen Lauf. Dante wollte von Anfang an seine Kunden mit italienischen Delikatessen verwöhnen – zum Beispiel mit der italienischen Salami oder mit den italie­ nischen Käsespezialitäten, die er in der Nachkriegszeit zum Teil nur unter abenteuerlichen Bedingungen aus den verschie­ denen italienischen Regionen bezog.


RESTAURANT KRONE

Extra Essen XXX & & XXX Trinken

Fest unter Freunden Im Restaurant Krone in Klausen vereinigt sich kulinarische Vielfalt mit sizilianischer Herzlichkeit.

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as Restaurant Krone in Klausen ist für Fischliebha­ ber längst kein Geheimtipp mehr. Täglich gibt es eine reiche Auswahl an Fischspezialitäten, jeden Mittwoch und Donnerstag Abend wird ein Fischfest veran­ staltet, wobei die Gäste zum Preis von 18 Euro so viel Fisch essen können, wie sie möchten. Dazu gibt es Live-Musik vom Feinsten. Aber auch Fleischgerichte, Pasta, Pizza, sonstige Wunschgerichte und nicht zuletzt viele sizilia­ nische und süditalienische Des­ serts sind jederzeit auf der Spei­ sekarte zu finden.

Zahlreiche Stammkunden Zum Fischfest mit Live-Musik an Mittwoch und Donnerstag Abend empfiehlt es sich, im Voraus zu reservieren.

aus ganz Südtirol kommen regel­ mäßig nach Klausen, um in der Krone die kulinarischen Köst­ lichkeiten zu genießen. Längst sollte vorher reserviert werden,

um beim Fischfest einen Tisch zu ergattern. Angelo Cirino und sein Team vermitteln sizilianische Gastfreundschaft – man fühlt sich auf Anhieb wohl in der herz­ lichen Atmosphäre. Das Restaurant Krone ist ein Ort des Feierns. Hier werden große und kleine Feiern zu einem wah­ ren Fest. Geburtstage lassen sich bis in die frühen Morgenstunden feiern, wobei die Geburtstagstor­ te selbst mitgebracht werden kann. Familienfeste und Firmen­ feiern werden in der Krone zu einem unvergesslichen Fest unter Freunden. Zum Jahreswechsel veranstaltet das Restaurant Kro­ ne eine Silvesterparty mit drei Silvestermenüs in verschiedenen Preisklassen zur Auswahl. Ein toller Tipp, um den Rutsch ins Jahr 2007 zu genießen – Reser­ vierungen erwünscht. z

e rvic 845322 e s r fe 2 zalieTel. 047 z i P : Neu 24 Uhr: 18 -

Angelo Cirino, Inhaber „Als gebürtiger Kölner mit sizilianischen Wurzeln liebe ich Südtirol. Gleichzeitig möchte ich unsere Gäste mit kulinarischen Spezialitäten und sizilianischer Herzlichkeit verwöhnen.“

La vera cucina siciliana · Großes Fischmenü · Pizza aus dem Holzofen · Fleischspezialitäten · Sizilianische Desserts (cannoli, cassata etc.) · Live Musik Mittwoch, Freitag u. Samstag Abend · Jeden Mittwoch und Donnerstag Fischfest: nur 18 Euro · Große Terrasse Arbeitermenü im kl. Saal 10 Euro Zimmer für Arbeiter 10 Euro

Das Restaurant für große Feste und Feiern. täglich geöffnet von 10-15 u. von 18-1 Uhr · Dienstag Ruhetag Tischreservierungen erwünscht: Tel. 0472 845322 oder 320 0772417 RES TA U R A N T P I Z Z E R I A K R O N E · K l a us e n · B a hnhofstraße 21 78


MELIX BRIXEN

Preiswerte Qualität Extra

Qualität hat zwar ihren Preis – das heißt aber nicht, dass erntefrische Ware der Obstgenossenschaft Melix in Brixen teuer sein muss.

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ie Qualität der heurigen Ernte ist gut“, bestätigt Ger­ hard Thomaser, Direktor der Obstgenossenschaft Melix Brixen. Die diesjährige Trocken­ heit konnte den unterschied­ lichen Apfelsorten wie Cameo, Topas, Rubens und anderen nichts anhaben. Dafür sorgte das gute Bewässerungssystem der einzelnen Mitgliedsbetriebe. Im Verkaufsladen in Brixen wer­ den neben den erntefrischen Äpfeln auch andere regionale Produkte der Genossenschafts­ mitglieder angeboten – aller­ dings nur Obst und Gemüse, das der Jahreszeit entsprechend frisch geerntet und „daher auch nur begrenzt verfügbar ist“, ver­ weist Direktor Thomaser auf die besondere Frische der Ware, die zudem hohen Qualitätskriterien entspricht. Einladend erweist sich auch die neue Außenfassade, die von Grafik-Studenten der LEWIT far­ benfroh und abwechslungsreich mit dem Thema „Apfel“ verziert wurde. Das Projekt der Melix Brixen mit den Grafik-Studenten der LEWIT in Brixen läuft seit vergangenem Herbst. „Gemeinsam haben wir uns intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt“, versichert Direktor Thomaser. Das Resultat entlang der 70 Meter langen Au­ ßenfassade kann sich sehen las­ sen. Mit Hilfe unterschiedlicher Techniken und Kreativität setzte der Grafik-Nachwuchs das The­ ma „Apfel“ um. z

Das Detailgeschäft bietet eine große Auswahl heimischer Obst- und Gemüsesorten

Direktor Gerhard Thomaser, Annemarie und die Geschäftsstel­ lenleiterin Alberta „Wir gewährleisten den Kunden gute, geschmackvolle Ware, die aufwändigen Prüf-, Kontroll- und Probeverfahren unterzogen wird. Dem Konsumenten steht somit ein sicheres Lebensmittel zur Verfügung. Jährliche Verbesserungen und zahlreiche Zertifikationen wie ISO, IFS oder BRC bieten sichere Qualität.“

Obstgenossenschaft Melix Brixen

Brennerstraße 13 I-39040 Vahrn Tel. 0472 836265 Fax 0472 831661 info@melix.vog.it www.melix.it Montag bis Freitag: 8.30-12 Uhr, 14.30-18.30 Uhr Samstag: 8-12.15 Uhr 79


HOTEL GRÜNER BAUM

Extra Essen XXX & & XXX Trinken

500 Jahre Gastlichkeit Der „Grüne Baum“ wird in der siebten bzw. achten Generation von der Familie Stremitzer – Burghart und Christl sowie deren Tochter Cornelia – geführt.

Familie Stremitzer „Unsere Küche überrascht den Gast mit Speisen, die die bodenständige Kost mit der mediterranen und internationalen Küche gut verbinden. Herzliche Gastfreundschaft, gediegenes Ambiente und zufriedene Gäste stehen im Zentrum unseres Tuns.“

B

urghart Stremitzer hat das Haus als 19-Jähriger nach dem Tode seines Vaters übernommen. Damals verfügte der Grüne Baum über ein Res­ taurant mit 90 Sitzplätzen und gehörte bereits zu den traditions­

reichsten Häusern in Brixen, dessen Wurzeln schon im 16. Jahrhundert zu finden sind.

Die Vatikan-Stube erinnert

daran, dass unter Bischof Jo­ hannes Geisler, der von 1930

bis 1952 Bischof von Brixen war, hier die Sitzungen des Domkapitels stattfanden. Auch Kardinal Josef Ratzinger, der heutige Papst Benedikt XVI, war bei seinen Ferienaufenthalten in Brixen öfters zu Gast im Restau­ rant Grüner Baum. Der Grüne Baum verfügt heute über mehrere Restaurantstuben, die 15 bis 200 Personen Platz

„Liebe geht auch durch den Magen“ Seit mehr als 25 Jahren ist Hans Holzknecht in der Küche des Restaurants Grüner Baum beschäftigt. Bis zu 15 moti­ vierte Mitarbeiter stehen ihm zur Seite und tragen wesent­ lich zum Erfolg des Hauses bei. Herr Holzknecht, welche ist Ihre Aufgabe im Grünen Baum? Meine Aufgabe ist es, durch schmackhafte, erlesene und gesunde Gerichte für das ku­ linarische Wohl unserer Gäste zu sorgen. Worauf legen Sie bei Ihrer Arbeit besonderen Wert? Auf die Verwendung von hochwertigen Zutaten, auf eine gute Verarbeitung, auf kreative 80

Ideen und natürlich auf gute und motivierte Mitarbeiter. Welche Tendenzen entwickelten sich in den letzten Jahren? Seit längerem wird auf traditio­ nelle, aber dem neuen Gesund­ heitsbewusstsein entsprechende Küche Wert gelegt. Die gemüt­ liche „Stubenatmosphäre“ spielt in unserem Betrieb ebenfalls eine große Rolle. Was wünschen Sie sich für Ihre berufliche Zukunft? Ich wünsche mir vor allem zu­ friedene Gäste und dass der Er­ folg weiterhin anhält. Welches ist Ihr persönliches Lieblingsgericht? Gemüseknödel in Basilikumsau­ ce.

Würden Sie sich noch einmal für diesen Beruf entscheiden? Auf alle Fälle! In unserem Be­ reich sind der Kreativität kei­ ne Grenzen gesetzt. Verraten Sie uns Ihr Erfolgsrezept? Fleiß und Freude an der Ar­ beit, Mut zur Innovation, ein bisschen Glück und gute Mit­ arbeiter – dies alles in ausge­ wogener Mischung.

bieten und von Einheimischen gerne für Mittag- oder Abend­ essen, aber auch für besonde­ re Anlässe wie Familienfeiern, Hochzeiten, Betriebsfeiern oder Arbeitsessen besucht werden. Für Feiern im großen Stil stehen ein 170 Personen fassender Saal und der neu gestaltete Winter­ garten mit 120 Sitzplätzen zur Verfügung. z

Frühlingsknödel in Basilikumsauce (für 4 Personen) Zutaten 200 g Knödelbrot, fein geschnitten 50 g Mehl 1/8 l Milch 3 Eier 100 g würflig geschnittenes Gemüse (Karotten, Zucchini, Sellerie oder beliebige andere Gemüsesorten) etwas Zwiebel 1 Knoblauchzehe Petersilie, fein gehackt Salz und Pfeffer Parmesan Zubereitung Das fein geschnittene Knödelbrot mit Mehl vermengen. Milch, Eier, Salz und Pfeffer verrühren und über das Knödelbrot gießen. In einen Topf etwas Butter geben und die Zwiebel, Knoblauch und das würflig geschnittene Gemüse anrösten. Mit Salz, Pfeffer und Parmesan abschmecken. Gemüse unter die Knödelmasse rühren. Knödelteig 15 Minuten lang rasten lassen. Die Knödel formen und anschließen in kochendem Wasser 15 Minuten lang kochen lassen. Zubereitung der Sauce Etwas Zwiebel und eine Knoblauch­ zehe in etwas Öl kurz anrösten und mit wenig Mehl stauben. Anschließend mit etwas Sahne und Wasser mit Suppenwürfeln aufgießen. Einige Minuten kochen lassen. Basilikumblätter waschen und dazugeben, aufkochen lassen und mit dem Mixstab mixen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken – nicht mehr kochen lassen, sonst verliert die Basilikumsauce ihre grüne Farbe.


Extra

Das Restaurant HOTEL GRÜNER BAUM bietet das richtige Ambiente für jede Gelegenheit Die günstige Lage, das hervorragende Angebot und der stets aufmerksame Service des traditionsreichen Familienbetriebes sind für Gäste aus nah und fern, · für Familienfeiern, · für Arbeitsessen und Betriebsfeiern, · für besondere Anlässe ein immer wieder gerne besuchter Treffpunkt. In den festlichen Sälen, in den gemütlichen Stuben und im neu gestalteten, eleganten Wintergarten wird Ihre Feier zum gelungenen Fest. Tradition und Qualität zeichnet das Restaurant HOTEL GRÜNER BAUM in besonderer Weise aus. Reservieren Sie schon jetzt für die bevorstehenden Feiern. (Kostenloser Tiefgaragen-Parkplatz)

Sich rundum schön fühlen… …durch Wellness & Pflege im BEAUTYCENTER GRÜNER BAUM Eine einzigartige Erholungswelt zur Revitalisierung von Körper, Geist und Seele! Ein gepflegtes Aussehen steigert das allgemeine Wohlbefinden, stärkt das Selbstbewusstsein und vermittelt ein positives Lebensgefühl. Gönnen Sie sich deshalb hin und wieder ein paar Wohlfühlpakete. Im BEAUTYCENTER GRÜNER BAUM können Sie in diversen Wohlfühlbädern ausspannen und neue Kräfte schöpfen, bei einer Massage Wohlbefinden tanken, sich maniküren, pediküren oder depilieren lassen, das Gesicht mit wertvollen Schönheitsprodukten pflegen und anderes mehr. Lassen Sie sich von unseren Mitarbeitern mit besonderen Wohlfühlangeboten in unserem Beautycenter verwöhnen. Schenken Sie sich und Ihren Lieben entspannende Wohlfühlstunden:

Auf Weihnachtsgutscheine erhalten Sie jetzt 10% Ermäßigung. Wir freuen uns auf Ihren Anruf, auf Ihr E-mail oder Fax und beraten Sie gerne. Hotel-Restaurant und Beautycenter ab 1.12.2006 wieder geöffnet Brixen · Stufels 11 · Tel. 0472 274100 · info@gruenerbaum.it · www.gruenerbaum.it

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GOLDENES LAMM

Extra Essen XXX & & XXX Trinken

Pizza und mehr Der Gasthof-Pizzeria „Goldenes Lamm“ in Vahrn hat unter neuer Führung wiederum geöffnet. Neu ist unter anderem der Pizza-Lieferservice.

S

eit kurzem ist der GasthofPizzeria „Goldenes Lamm“ in Vahrn wieder geöffnet: Raimund Oberhofer und sein Team haben den bewährten Betrieb übernommen und füh­ ren ihn nun mit viel Engage­ ment weiter. Im Goldenen Lamm lassen sich bei gemütlicher Atmosphäre und einem guten Tropfen Wein zahlreiche leckere Gerichte ge­ nießen: Heimische Spezialitäten wie hausgemachte Brennnes­ sel-Schlutzer oder italienische Speisen wie „Gitarrenspaghetti“ sind nur zwei der vielfältigen Köstlichkeiten.

Eine große Auswahl an Piz­ zas aus dem Holzofen vervoll­ ständigen die Speisenkarte. Die Buchenholzfeuerung sorgt dabei für ein besonders wür­

Die Pizzas aus dem Buchenholzofen sind besonders schmackhaft ziges Aroma. Die Pizza wird aber selbstverständlich auch nach Hause geliefert: Der Lie­ ferservice bringt täglich, außer dienstags, von 18 bis 22 Uhr die Lieblingspizza in die Woh­ nung. z

Raimund Oberhofer

Leckere Nudelgerichte

„Für Arbeiter bieten wir ein ganz besonderes Mittagsmenü: Um nur 8,50 Euro kommt ein reichlich gefüllter Teller auf den Tisch. Mein Team und ich freuen uns darauf, Sie bewirten zu dürfen.“

Lamm Goldenes

Gasthof

Wir liefern Pizza auch nach Hause!

Tel. 0472 836 030 Brennerstraße 107 • 39040 Vahrn (BZ) • Fax 0472 837 153

Öffnungszeiten: von 11 Uhr bis 14.30 Uhr und von 17.00 bis 23 Uhr, Dienstag Ruhetag 82

Pizzeria


ROMANTIKHOTEL STAFLER

Tolle Geschenkidee Gemeinsame Momente genießen – dies bietet das Romantik Hotel Stafler in Mauls mit romantischen Angeboten der besonderen Art.

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Extra

as kulinarische Angebot im Romantik Hotel Staf­ ler kombinieren mit ein paar Wohlfühlstunden in der neuen Wellnessoase „Roman­ tica“ – dieses Angebot nutzen viele Südtiroler, um für wenige Stunden die Seele baumeln zu lassen.

Die vielfach ausgezeichnete Gourmetküche mit Hauben­

koch Peter Girtler verwöhnt die Gäste mit traditionell überlie­ ferten Südtiroler Spezialitäten und Neukreationen der inter­ nationalen Küche. Dazu wer­ den edle Tropfen serviert. Ob für ein romantisches tête à tête, für unvergessliche Feiern oder Geschäftsessen – im Restaurant erwartet die Gäste romantische Stunden bei sanftem Kerzen­ schein in historischen Stuben oder nostalgischen Erkern. Das Gourmetangebot lässt sich ideal mit Wellnessvergnügen kombinieren, ob als Mittagessen und anschließendem Wellness­ besuch oder einem Wellness­ besuch und anschließendem Abendessen. In der neuen Well­ ness-Oase „Romantica“ fällt es leicht, den Alltag abzustreifen. Ob finnische Sauna, Biosauna, Dampfbad, Infrarotkabine oder Solarium, Hallenbad oder Whirl­ pool – die neue Wellness-Oase verspricht wohlige Sternstun­ den. Mit Massagen, Beauty-Be­ handlungen und Entspannungs­

Küchenchef Peter Girtler „Lassen Sie sich verwöhnen von unseren einzigartigen und mehrfach international ausgezeichneten Kreationen. Seit 2003 wird unser Kulinarium jährlich von Gault Millau Österreich prämiert, 2006 erhielten wir zudem zwei von drei Gabeln von Gambero Rosso. Besuchen auch Sie uns, wir freuen uns auf Sie!“

bädern wird das Wellnessange­ bot abgerundet. Ein Geschenk der besonderen Art stellt auch das Angebot „1000 und eine – romantische Nacht“ dar, mit dem das Romantik Hotel Staf­ ler zu einem Relaxwochenen­ de einlädt, um neue Kraft zu schöpfen und einfach mal vom Alltag auszuspannen. z

Wellness-Sternstunden im Romantik Hotel Stafler: ½ Tag Wellness pro Person 11 Euro

Angebot „1000 und eine – romantische – Nacht“: Preis für zwei Personen: Doppelzimmer „Romantik“ Euro 205,- eine romantische Übernachtung - Obstteller und Konfekt im Zimmer - 1 Flasche Südtiroler Spitzensekt - 6-Gang-Romantikmenü mit Aperitif bei Kerzenschein am Abend - romantisches Frühstück im Zimmer - kleine Überraschung Viele weitere Angebote zum Wohlfühlen und Ausspannen findet man auf www.stafler.com. Regelmäßig Reinschauen lohnt sich!

39040 Mauls/Freienfeld Tel. 0472 771136 www.stafler.com romantikhotel@stafler.com 83


HANDELSKAMMER BOZEN

Extra Essen XXX & & XXX Trinken

Die idealen Geschenke Ob feinsten Südtiroler Honig, erlesenster Grappa oder originalen Speck oder Wein - auf dem Stand der Südtiroler Qualitätsprodukte auf den Original Südtiroler Christkindlmärkten findet jeder ein geeignetes Geschenk.

F

ür viele Menschen ist die Suche nach einem geeig­ neten Weihnachtsgeschenk für Kunden, Freunde, Bekannte und die Lieben zu Hause oft ein schwieriges Unterfangen. Natür­ liche und gesunde Gaumenfreu­ den sind für Jedermann aber ein willkommenes Geschenk. Gera­ de heute wird Gesundheit groß geschrieben, und die Menschen sind auf der Suche nach Origi­ nalität. Somit sind heimische, traditionelle Lebensmittel mit hoher Qualität etwas Besonde­ res und Einzigartiges. Heuer gibt es auf dem Weihnachtsmarkt in Brixen erstmals einen eigenen Stand mit Südtiroler Qualitäts­ produkten wie Brotspezialitäten, Zelten, Apfelstrudel, Beeren, Gemüse, Speck, Apfelsaft, Wein,

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Äpfel, Milchprodukte, Grappa und Honig. Sie alle entstammen bäuerlicher Südtiroler Kultur und Tradition. Die natürlichen Herstellungsmethoden – teilwei­ se über Jahrzehnte überliefert – werden von neutralen Kon­ trollstellen beaufsichtigt. Das Zeichen „Qualität Südtirol“ steht somit für beste Qualität und Ein­ zigartigkeit.

Auswahl von Südtiroler Qualitätsprodukten

Stände mit Südtiroler Quali­

tätsprodukten gibt es übrigens auf den Weihnachtsmärkten in allen großen Südtiroler Städten. Dies ist eine Aktion der Han­ delskammer Bozen, die von der Südtiroler Landesregierung mit­ getragen wird. Der Weihnachtsstand in Brixen bietet eine besonders große

Vielfalt an Südtiroler Grappa von fünf verschiedenen Bren­ nereien. Die einzigartigen Des­ tillate, von denen einige beim Internationalen Wettbewerb für Grappe und Brände höchste Auszeichnungen gewonnen ha­ ben, geben ein wertvolles Ge­ schenk für Kenner ab. Auch für Gäste aus dem Ausland gelten die Südtiroler Qualitätsprodukte als Genussbotschafter und wer­ den gerne mit nach Hause ge­ nommen. Die qualitativ hoch­ wertigen Geschenke sind somit nicht nur eine schöne Geste für den Beschenkten, sondern mit dem Kauf von Südtiroler Quali­ tätsprodukten fördert jeder auch die heimische Wirtschaft und schützt somit Südtiroler Tradi­ tion. z


RESTAURANT HARPF

Brixens gemĂźtlicher Treff Das Pizzeria-Restaurant Harpf ist der Einkehrtipp fĂźr jede Gelegenheit und fĂźr jede Tageszeit.

Extra

D

ie ideale Lage an der Bren­ nerstraĂ&#x;e im SĂźden von Brixen macht das Pizze­ ria-Restaurant Harpf zu einem Mittagstipp. DafĂźr sorgt auch das attraktive MittagsmenĂź zum Preis von nur 9,50 Euro. Dieses beinhaltet eine Vorspeise, eine Hauptspeise, ein Wasser und einen Kaffee zum Abschluss. Pizzaliebhaber schwĂśren auf die schmackhaften Pizzas der Pizzeria und des dazugehĂśrigen Pizzaimbisses „La Pizzetta“ am GroĂ&#x;en Graben in Brixen. Und wen zuhause der HeiĂ&#x;hun­ ger auf die leckeren Pizzas packt, der ruft einfach den Pizzaliefer­ service „Pizzetta Go“, und schon nach kurzer Zeit werden die be­ stellten Pizzas ins Haus geliefert. Pizzeria-Restaurant Harpf wird aber auch abends zum Treff­ punkt. Nach einem gemĂźtlichen

Peter Harpf

Pizzeria-Restaurant Harpf bietet ein groĂ&#x;es Sitzplatzangebot, sowohl im Speisesaal als auch auf der groĂ&#x;en Gartenterrasse

„Zu den bevorstehenden Feierlichkeiten bieten wir verschiedene FestmenĂźs fĂźr jeden Geschmack und in jeder Preisklasse. Unser groĂ&#x;er Speisesaal mit dem groĂ&#x;zĂźgigen Sitzplatzangebot wird zum passenden Rahmen fĂźr Familienund Firmenfeiern. Reservieren Sie jetzt fĂźr Ihre Feier!“

Abendessen lädt der hauseige­ ne Spiel- und Billardsaal oder der dazugehÜrige Pub zum ge­ selligen Beisammensein unter Freunden ein. z

s g a t t i m h c u A ! p p i t r h e k n i E r ein gute .JUUBHTNFOV % 7PSTQFJTF )BVQUTQFJTF

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Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Dietmar Pattis (dp) Hildegard Gargitter (hg) Elisabeth Stürz (es) Albina Kritzinger (ak) Andreas Gottlieb Hempel (agh) Günther Eheim (gevs) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info

November 1923

Autoankauf durch die Stadt Brixen, Freitag, den 2. November 1923 In maßgebenden Kreisen trug man sich schon lange mit dem Plan, für den Sanitätsdienst in der Stadt ein Auto einzustel­ len. Es fehlte nur immer an den nötigen Mitteln. Nun ist es der Gemeinde gelungen, vom be­ kannten Wohltäter der Stadt, Herrn Mac Nutt auf Ratzötz, ein Auto zu sehr billigem Preis zu bekommen. Dasselbe muß etwas umgebaut und für den Sanitätsdienst erst eingerichtet werden, was nur ganz gerin­ gen Kostenaufwand erfordert.

noch gewonnen. Und dann die Kälte, der Regen, der nahe Schnee, die niederdrückenden äußeren Verhältnisse, das Be­ dürfnis, so ganz unter sich zu sein: all das hilft zusammen, daß in den umliegenden Ge­ höften die anheimelnd warmen Törggele-Buden besonders an den Sonntagen nicht einsam und verlassen stehen.

Räuberischer Überfall

Montag abends wurde der Hol­ dererbauer Andrä Bodner von Ober-Karnol am Heimweg vom Markt unterhalb Trunt von zwei Burschen überfallen, zu Boden

Grafik: Gabriele Tauber, Tel. +39 0472 060208 gabriele.tauber@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Brennerstraße 32, I-39042 Brixen www.athesia.it

begleiten, um Anzeige zu er­ statten. Die zunehmende Un­ sicherheit insbesondere nach derartigen Anlässen, wie es ein Markt ist, gebietet 1. zeitlicher Aufbruch, solange es noch Tag ist; 2. Nüchternheit, damit man seine fünf Sinne beisammen hat; 3. soll man nicht allein, sondern wenigstens zu zweit gehen oder wenigstens einen wachsamen Hund zum Begleiter haben. Die Leute sind immer noch ver­ trauensselig, protzen mit ihrem Geld am Wirtshaustisch und trinken gerade an Marktagen gern über den Durst. Die guten alten Zeiten sind vorüber!

Allerlei aus Afers Brixen, Samstag, den 24. November 1923 Seit Allerheiligen haben wir in unserer Schule Halbtag-Unter­ richt, weil die Schulbehörde bisher vergessen hat, uns ei­ ne zweite Lehrkraft zu schi­ cken. – Das neue Skihaus der Herrn Strasser und Kahl auf den Bürstlingswiesen – 1 1/2 Stunden von St. Georg – geht der Vollendung entgegen und dürfte Mitte Dezember eröffnet werden. – Der Schneefall am Montag brachte auf den Hö­ hen 20 bis 30 cm Neuschnee ohne Verwehungen, für Skitou­ ren sehr günstig. Rodelweg ist noch nicht, weil auf der Straße zu wenig Schnee liegt und die­ selbe bisher zu wenig befahren ist.

Der nächste „Brixner erscheint um den 10. Dezember 2006 Nächster Redaktionsschluss: 27. November 2006 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.300 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 86

Dafür besitzt dann aber auch unsere Stadt, gleich anderen Städten von der Größe Brixens, ein modernes Beförderungsmit­ tel, wodurch insbesondere der Krankentransport vom Bahnhof zum Sanatorium bedeutend ver­ bessert und beschleunigt wird.

Der TörggeleBrauch Brixen, Samstag, den 17.November 1923 Das Törggelen ist eines der wenigen Überbleibsel aus der guten alten Zeit. Jetzt hat die Saison eben begonnen. Der „Neue“ ist zwar etwas rar, aber deshalb nicht schlechter. Ja man kann sagen, seine Anziehungs­ kraft hat dadurch an Stärke nur

geworfen, gewürgt und seiner Brieftasche beraubt. Der Bauer setzte sich zur Wehr, war aber den beiden Angreifern nicht ge­ wachsen, zumal er nicht mehr ganz nüchtern war. Trotzdem erhob sich der Bauer rasch und rannte mit dem Ruf: „Helft’s mir!“ den beiden Räubern nach. Diese liefen auf der Lüsenerstra­ ße gegen die Stadt, sprangen, als sie Leute herankommen sahen, auf einen Seitenweg, der zur Seidnerschen Brauerei führt, und verschwanden in der Dunkelheit. Der Beraubte, wel­ cher den Verlust von etwa 4.000 Lire zu beklagen hat, war trost­ los und in größter Erregung. Indessen hatten sich mehrere Leute angesammelt, von denen sich einer erbötig machte, den Bauern zurück in die Stadt zu

Die Zeitungs­artikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige ­Kuriositäten werden ohne ­Korrektur beibehalten.




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