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EXTRA
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Multimedia & Büro
Jahrgang 18 · September 2007
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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Interview mit Wassilios Fthenakis
Wie Kinder Sprachen lernen PORTRAIT
Warum Renate Jöchler sich für Krebskranke engagiert
TRANSART
Zeitgenössische Kultur in einer Brixner Industriehalle
LEICHTATHLETIK
Welche Pläne Christian Obrist nach der WM in Osaka hat
SACHSENKLEMME
Wie und was an der neuen Deponie in der Sachsenklemme gelagert wird
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Editorial
Politik & Gesellschaft 06 | THEMA: „Auf das Leben vorbereiten“ 12 | Natz-Schabs: Wer wird Bürgermeister? Menschen & Meinungen 18 | Portrait: „Die Zeit war, wie sie war“ 23 | Pro & Contra 25 | Umfrage: Sprachlich diskriminiert?
>>> 06
>>> 18
Kunst & Kultur 26 | THEMA: Universum Transart 28 | Event: 20 Jahre Musik & Kirche 30 | Winklers Vermächtnis 32 | Restaurierte Fresken 30 | Event: 20 Jahre für die Kunst
>>> 26
Freizeit & Sport 38 | THEMA: „Olympia kann kommen“
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Wirtschaft & Umwelt 46 | THEMA: Endstation Deponie 48 | Südtirol – taktvoll
>>> 46
Extra 54 | Multimedia & Büro 58 | Kinderfotoaktion
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Sprachenkomplex? Bitte erlauben Sie mir, kurz auf die August-Ausgabe des „Brixner“ zurückzukehren: Unsere Titelgeschichte „Klima der Angst“ hat einige Reaktionen hervorgerufen – allerdings in weit geringerem Ausmaß, als wir im Vorfeld befürchtet hatten. Die Problematik der zunehmenden Gewalt unter Jugendlichen in Brixen beschäftigt uns redaktionsintern schon seit geraumer Zeit, aber die Tatsache, dass Migranten im Zentrum des Geschehens sind, hat uns doch lange Zeit zögern lassen. Wenn wir den Bericht am Ende doch veröffentlicht haben, so liegt das einerseits an der sehr vorsichtigen Schreibweise des Autors Ingo Dejaco und andererseits im Wunschdenken, dass unsere Leser sehr wohl wissen, dass es sich bei den „problematischen“ Migrantenkindern um eine überschaubare Gruppe Menschen handelt, deren Verhaltensweisen eben nicht totgeschwiegen, sondern durch intensive Sozialarbeit korrigiert werden müssen. Unsere Leser haben längst verstanden, dass die allermeisten in Brixen lebenden zugewanderten Jugendlichen sich in kurzer Zeit perfekt in die Gemeinschaften integriert haben und überhaupt kein Interesse zeigen, sich mit den Einheimischen anzulegen. Das wichtigste Integrationsinstrument ist die Sprache, womit wir einen eleganten Übergang zum Interview mit Uni-Professor Wassilios Fthenakis auf Seite 6 der vorliegenden Ausgabe gefunden haben. Südtirol hat ein emotionales Problem mit der Tatsache, dass es ein zwei- und sogar dreisprachiges Land ist. Bitte nehmen Sie sich die Zeit und lesen Sie unser Gespräch mit Fthenakis, auch wenn es über mehrere Seiten geht. Den Sprachenkomplex muss Südtirol endlich ablegen, um unvoreingenommen politische Entscheidungen treffen zu können, die für die Sprachentwicklung unserer Kinder von eminenter Bedeutung sind. Vielleicht helfen die Argumente Fthenakis’ hier weiter.
Ihr Willy Vontavon
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fashionshow fall_winter 2007_08
Politik & Gesellschaft
„Wenn die Politik und Gesellschaft Vorbehalte hat, dann werden diese Modelle kaum ihr Ziel erreichen“ _Wassilios Fthenakis
SPRACHENTWICKLUNG UND –FÖRDERUNG IN SÜDTIROL
„Auf das Leben vorbereiten“
Ende August fand in Brixen der internationale Kongress „Sprachentwicklung und Sprachförderung: Perspektiven und Herausforderungen“ statt. Kongress-Leiter Wassilios Fthenakis spricht mit dem „Brixner“ über Mehrsprachigkeit in Südtirol und wissenschaftliche Modelle des Sprachenerwerbs.
Herr Fthenakis, in Südtirol herrscht teilweise die Meinung vor, das Erlernen mehrerer Sprachen im Kindesalter würde zu einer „Sprachverwirrung“ führen und bewirken, dass am Ende keine Sprache gut beherrscht wird. Können Sie diese Meinung entkräften? WASSILIOS FTHENAKIS: Es gibt unterschiedliche Modelle, wie Kinder eine zweite oder dritte Sprache erlernen. Ein Modell geht davon aus, dass die Stärkung der Entwicklung der Muttersprache eine Voraussetzung für den Zweitspracherwerb ist. In diesem Modell ist man bemüht, die ersten drei bis vier Jahre zu nutzen, um die muttersprachliche Entwicklung zu stabilisieren, und dann beginnt man mit der Vermittlung der zweiten Sprache. Andere Modelle wiederum vermitteln simultan Sprachen, und dies muss nicht zwangsläufig zur Verwirrung führen. Auch diese Modelle arbeiten genauso erfolgreich: Es kommt nämlich nicht so sehr auf das Modell als solches an, sondern vielmehr auf die Rahmenbedingungen und auf die Qualität des Vermittlungsprozesses. Wenn beispielsweise in einer Familie ein Vater mit deutscher Muttersprache und eine Mutter mit italienischer Muttersprache von Anfang an konsequent mit dem Kind in ihrer jeweiligen Sprache kommunizieren, dann kann dies beim Kind zur Parallelentwicklung beider Sprachen führen – ohne dass es Probleme hat, von der einen Sprache in die andere zu wechseln. Sollte
es partiell zur Vermischung der Sprachen kommen, ist dies ein entwicklungspsychologisches Phänomen, das die Eltern nicht beunruhigen sollte: Die Kinder stabilisieren mit der Zeit selbst ihre Sprachentwicklung. Worauf sollten demnach gemischtsprachige Familien bei der Sprachvermittlung achten? Es ist wichtig, dass die Eltern jenes Sprachmodell verwenden, in dem sie kompetent sind. Ist die Mutter Deutsche und der Vater Italiener und beide sprechen diese Sprache gut, dann gilt es, mit dem Kind in der jeweiligen Sprache zu kommunizieren. Wenn gleichzeitig zu dritt kommuniziert wird, sollte sich die Familie möglichst auf eine Sprache einigen. Zudem sollten die Eltern auf jene Sprache reagieren, mit der das Kind beginnt und es dann nicht unterbrechen. Somit wird ihm signalisiert: „Wir wertschätzen jede Sprache, die du sprichst.“ Bildungslandesrat Otto Saurer sagte in der Pressevorstellung des Kongresses, erste Priorität in Südtirol müsse nach wie vor das Erlernen der eigenen Muttersprache sein, danach könne man auch eine zweite oder dritte Sprache lernen. Dieses Modell kann funktionieren, weil es einer der Wege ist, wie man zur Zweisprachigkeit gelangen kann. Es kommt aber nicht allein darauf an, sukzessive die beiden Sprachen zu vermitteln, sondern es kommt darauf an, ob
die zwei Sprachen im Bildungsverlauf faire Chance bekommen, gestärkt und als wichtig betrachtet zu werden – und ob sie auch für andere kommunikative Prozesse
kompetente Sprecher und Sprachnutzer. Darüber hinaus erwerben sie Fremdsprachen wie Englisch, Italienisch oder Spanisch. Es kommt nicht so sehr auf das
„Es geht nicht mehr um die alte Dichotomie‚ italienischsprachige – deutschsprachige Südtiroler’, sondern um die europäische Frage“_ Wassilios Fthenakis zwischen den Sprachgruppen genutzt werden. Wenn wir den Spracherwerb allein auf die instrumentelle Ebene reduzieren, wird das Ziel nicht erreicht: Für eine sprachliche und soziale Integration braucht man mehr als nur den rein formellen Spracherwerb. Die Grünen fordern ein anderes Modell, jenes der simultan zweisprachigen Kindergärten und Schulen. Ist dies die erfolgversprechendere Variante? Wir haben viele Modelle dieser Art in Europa, die funktionieren. Die École française in München führt ein ähnliches Modell beispielsweise sehr erfolgreich durch: Sie beginnt mit mehr Deutsch und weniger Französisch im Unterricht, und am Ende dreht sich dieses Verhältnis um. Schlussendlich sind die Kinder echte Bilinguale, die in ihrer kulturellen Identität kein Problem haben. Sie erleben sich in beiden Sprachsystemen als
Modell an, sondern, wie erwähnt, vielmehr auf die Rahmenbedingungen der Organisation und auf die Qualität des Vermittlungsprozesses: Wenn die Lehrer kompetent sind mit Kindern umzugehen, wenn sie sehr subtil auf deren Bildungsbedürfnisse eingehen und Bildungsprozesse zu organisieren wissen, dann ist dies viel entscheidender als die Struktur des Modells selbst. Wird das Thema „Spracherwerb“ in Südtirol zu politisch gesehen? Wir haben zu lange Zeit, auch auf der politischen Ebene, über Strukturen und Organisationsformen diskutiert – viel relevanter ist jedoch die Qualität dessen, was dort passiert und wie die Gesellschaft solche Modelle begleitet. Wenn Politik und Gesellschaft Vorbehalte haben, dann werden diese Modelle kaum ihr Ziel erreichen.
Jedes Modell hat Kosten und Nutzen, und die Effizienz eines Modells hängt unmittelbar mit seinen Prämissen zusammen. Wenn ein italienischsprachiges Kind in den deutschen Kindergarten geschickt wird, weil die Eltern der Auffassung sind, dass der Erwerb der deutschen Sprache später die beruflichen Chancen des Kindes erweitert und diese Auffassung gleichzeitig mit dem Wert vertreten „Lerne deutsch, aber werde bloĂ&#x; nicht Deutscher“ – wenn sie dem Kind also eine Doppelbotschaft vermitteln – dann wird in der Tat der Spracherwerb erschwert, und fĂźr das Kind wird die Integration der zwei Sprachen nicht erleichtert. Es kommt sehr darauf an, ob die Familie fĂźr die Zweisprachigkeit aufgeschlossen ist, ob die Eltern diese als Chance und Bereicherung bejahen und diese Botschaft dem Kind auch vermitteln.
„Es kommt nicht so sehr auf das Modell an, sondern vielmehr auf die Rahmenbedingungen und die Qualität des Vermittlungsprozesses“ Wassilios Fthenakis
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Sprachvermittlung also immer auch im Sinne einer kulturellen Begegnung‌ ‌im Sinne einer Kommunikation, die die Interaktion zwischen den beiden Sprachgruppen erleichtert und das GefĂźhl vermittelt, dass beide Gruppen gleich wichtig und wertvoll sind. Dies erĂśffnet Kooperationschancen und fĂźhrt letztendlich zur Einsicht, dass wir zwar unterschiedlich sind, aber in diesen Unterschiedlichkeiten einen Reichtum haben, den wir gemeinsam fĂźr individuelle und kollektive Erfolge nutzen kĂśnnen. Ich gehe davon aus, dass wir in einer Kindergarten- oder Schulgruppe Kinder mit sehr unterschiedlichen Entwicklungsniveaus haben, und eine Dimension dieser Unterschiedlichkeit ist eben die kulturelle. Diese kulturelle Diversität dĂźrfen wir nicht isolieren, denn auf diese Weise werden die Kinder mit besten Absichten sozial stigmatisiert. Die Unterschiedlichkeiten mĂźssen begrĂźĂ&#x;t werden. Wenn wir von dieser Philosophie ausgehen, erreichen wir das, was Goethe uns ins Stammbuch geschrieben hat: „Toleranz sollte eigentlich eine vorĂźbergehende Gesinnung sein, die zu Anerkennung fĂźhren muss. Dulden heiĂ&#x;t beleidigen.“ Mit dieser Philosophie sind wir in Ăœbereinstimmung mit internationalen Entwicklungen auf dem Bereich der Pädagogik, und wir wissen, dass sie eine gelungenere Integration mit sich bringt.
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Fotos: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
Manche Eltern behelfen sich derzeit damit, dass sie ihre Kinder in den jeweils anderssprachigen Kindergarten schicken. Ist dies, unter anderem aus pädagogischer Sicht, ein gangbarer Weg?
In Sßdtirol wird eine mehrsprachige Schule durch das Autonomiestatut verhindert, das die Erhaltung und sprachlich-kulturelle Entwicklung der deutschen und ladinischen Sprachgruppe innerhalb Italiens sicherstellen soll. Werden damit heute die Zukunftschancen und die europäische Integration der nächsten Generationen verhindert? Ich bin selbst ein Kriegskind. Wir wurden im Zweiten Weltkrieg bombardiert, bei uns in der Familie war die Besatzungsmacht eine
in SĂźdtirol mĂźssen auf eine vĂśllig gewandelte Welt vorbereitet werden, als ihre Eltern erlebt haben. Die Wirtschaft in SĂźdtirol kann nur funktionieren, wenn sie wirklich Beschäftigte hat, die mehrere Sprachen sprechen, mit anderen kommunizieren kĂśnnen und effizient im europäischen Rahmen und darĂźber hinaus handeln kĂśnnen. Vor diesen Herausforderungen stellt sich das Problem heute vĂśllig anders dar: Es geht nicht mehr um die alte Dichotomie „italienischsprachige – deutschsprachige SĂźdtiroler“,
„GemäĂ&#x; meiner Erfahrung wĂźrde ich in SĂźdtirol schon einen Verbesserungsbedarf in der Ausdrucksfähigkeit und Kommunikationskompetenz erkennen“_ Wassilios Fthenakis deutsche und eine italienische. Es wäre fĂźr mich fatal, wenn ich aufgrund dieser Erfahrung nicht in diesem wunderschĂśnen Land sein kĂśnnte oder sogar den Kontakt zu diesem Land vermeiden wĂźrde. Ich will damit andeuten, dass wir heute, 60 Jahre danach und zu Beginn des 21. Jahrhunderts, die schwierige Aufgabe haben, unsere Kinder auf ein Europa von 27 vormals Nationalstaaten vorzubereiten. Die Kinder
sondern um die europäische Frage, die substantiell die Zukunft unserer Kinder und des Landes betrifft. DafĂźr mĂźssen wir zeitgemäĂ&#x;e Antworten finden. Da sind die Fachlichkeit, die Familie, die Menschen und die Politik dieses Landes gefordert. Ich bin aber zuversichtlich, dass die Politik dies nicht nur begriffen hat, sondern dass die Politik bereits begonnen hat, diesbezĂźgliche Ăœberlegungen
anzustellen. In den letzten Monaten wurde viel über die Sprachen in diesem Land diskutiert und die Menschen beginnen zu begreifen, dass die Zwei- und Mehrsprachigkeit eine wunderbare Vorbereitung der Kinder auf das Leben ist. Verfügt Südtirol auch über die notwendigen Rahmenbedingungen, um diesen Herausforderungen entgegentreten zu können? Das Bildungssystem in Südtirol befindet sich im Vergleich zu anderen Regionen in Europa auf einem hohen Niveau. Wir haben ein gut ausgebautes Kindergartenwesen, ein sehr gut organisiertes Schulsystem, die Gymnasiasten sind in der Lesekompetenz an der Spitze. Wenn wir dazu übergehen, die Zwei- und Mehrsprachigkeit als neues Qualitätsmerkmal im Bildungssystem zu sehen, brauchen wir allerdings zwei Dinge: Gut fortgebildete Pädagogen und professionalisierte Fachkräfte sowie eine Verbesserung der Rahmenbindungen ihres Arbeitens. Hier hat Südtirol einiges zu verbessern, und ich appelliere an die Politik, die Arbeitsbedingungen der Päda-gogen zu verbessern, weil dies unmittelbaren Einfluss auf die pädagogische Qualität hat und diese wiederum auf die Bildungsqualität. Wenn die wirtschaftliche Prosperität des Landes auch in den nächsten Jahrzehnten erhalten bleiben soll, dann hängt dies unmittelbar mit der Qualität des Bildungssystems zusammen – und deshalb lohnt es sich in einem Land, das keine ökonomischen Probleme hat, überdurchschnittlich in das Bildungssystem zu investieren. Die Welt wird zunehmend komplexer, von den Kindern werden immer mehr Kompetenzen abverlangt. Besteht damit nicht auch die Gefahr einer Überforderung? Diese Frage kann man mit einem klaren Nein beantworten. Jedes normale Kind, das nicht beeinträchtigt ist, kann im Laufe seiner schulischen Entwicklung sehr gut drei Sprachen beherrschen. In Südtirol sollte die erste Fremdsprache die dritte Sprache der Kinder sein – das bedeutet, dass die ersten zwei so gut beherrscht werden sollten wie die Muttersprache. Südtirol ist in Europa neben Liechtenstein eines der
interessantesten Gebiete, und Europa guckt gespannt auf Südtirol und wie es mit seinem Reichtum – ich meine damit nicht die wunderschöne Landschaft, sondern das Humankapital – umgeht. Südtirol hat momentan die enorme Chance, wegweisend für viele europäische Regionen zu sein. Die Schweiz hat ähnliche Probleme, und glauben Sie mir, jede Region meint, ihre Situation sei eine besondere. Wenn man aber sehr genau schaut, wird man Parallelen finden und Gemeinsamkeiten erarbeiten können. Ich würde mir wünschen, Südtirol als das Modell Europas, als bahnbrechende Region mit Blick in die Zukunft zu erleben, um den Kindern beste Zukunftschancen zu sichern. Die hochsprachliche Standardsprache wird in Südtirol oft als „erste Fremdsprache“ bezeichnet und damit argumentiert, das Erlernen der Hochsprache sei für Dialekt sprechende Kinder zunächst Anforderung genug. Die Beziehung zwischen Dialekt und Standardsprache ist eine sich gegenseitig verstärkende und bereichernde. Die Eltern, die ihre Kommunikation zum Kind über den Dialekt pflegen, sollten dies auch beibehalten: Der Dialekt ist ein Reichtum. Allerdings sollten sie es nicht allein dabei belassen. Gleichzeitig können dem Kind auch andere Sprachmodelle geboten werden: Wie nie zuvor gibt es heute enorme Chancen, in der Familie eine sprachanregungsreiche Atmosphäre herzustellen. Kassetten, DVDs, Märchen, Bilderbücher, ein gut ausgebautes Bibliothekswesen – wir haben optimale Bedingungen, in die familiäre Erziehung auch andere Sprachmodelle einzubinden. Ein Vorteil dieser Materialien liegt bei den exzellenten Sprechern: Jene Leute, die auf einer Kassette Märchen erzählen, sind professionell, und somit hat das Kind von Anfang an die Chance, andere Sprachmodelle wahrzunehmen und zu verinnerlichen. Diese Art des Reichtums sollte während der ganzen Kindheit beibehalten werden. Eine Kollegin aus England empfiehlt den Eltern, mit dem Kind bereits im Alter von zehn Wochen gemeinsam ein Bilderbuch zu betrachten. Zum einen wird damit die Kommunikation zwischen Eltern und Kind gut stabilisiert, zum
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Politik & Gesellschaft
anderen lernen die Eltern früh, Bilderbücher einzusetzen und behalten dieses Verhalten. Die Kinder dieser Eltern weisen im Grundschulalter signifikant höhere Werte im Spracherwerb auf als die Kinder von Eltern, die dies nicht getan haben. Ich will damit appellieren, die großen Chancen der modernen Medien und Materialien reichlich zu nutzen. Die simultane Vermittlung von Dialekt und Hochsprache ist für das Kind kein Problem. Nicht alle Eltern haben die Möglichkeit oder das Bewusstsein, ihre Kinder frühzeitig innerhalb der Familie zu fördern. Wie kann man der Gefahr, dass sich die Schere zwischen den sozialen Schichten im Bereich des Bildungsniveaus weiter öffnet, entgegentreten? Diese Gefahr ist durchaus gegeben und begründet. Daher sollte das Bildungssystem dafür Sorge tragen, mit besonderen Programmen auch diesen Kindern rechtzeitig zu helfen. Ich habe früher in München Programme entwickelt, wie man solche Kinder kontinuierlich begleitet und stärkt. Der Prozess des Spracherwerbs muss von Anfang an beobachtet werden, und diesen Kindern müssen immer wieder Angebote unterbreitet werden. Manche Familien schaffen dies
ihre Kultur von unserer Kultur entfernt liegt, desto stärker sind die Ängste, dass das Kind entfremdet und die eigene Tradition, Kultur und Sprache verlassen wird. Die Eltern befürchten, dass eine psychologische Distanz zu den Kindern entsteht. Das ist ein ernst zu nehmendes Problem. Wir begegnen diesem, indem wir die Eltern selbst als Lernende beteiligen: Sie werden nicht mit ihren Ängsten allein gelassen, sondern im Prozess mit eingebettet und stark beteiligt, beispielsweise indem Eltern in der Einrichtung ihrer Kultur gemäß kochen. Damit lernen Kinder und Eltern gleichzeitig miteinander, und das angstbesetzte Modell wird durch ein lernendes ersetzt. „Mitgrantenkinder ohne ausreichende Sprachkenntnisse sollen in Südtirols Schulen nicht mehr eingeschult werden“, lautet eine Forderung der Politik. Ein mehrmonatiger Besuch eines Vorkurses zum Erlernen der entsprechenden Sprache soll verpflichtend werden – aus Ihrer Sicht eine sinnvolle Forderung? Die Sprache zu instrumentalisieren und die Kinder kurzfristig in irgendwelche Kurse zu schicken ist ein untauglicher Weg und wird das Ziel verfehlen. Dieser Weg hilft, eine gewisse politische
„Ich appelliere an die Politik, die Arbeitsbedingungen der Pädagogen zu verbessern“ _ Wassilios Fthenakis nicht allein. Wir müssen darauf achten, dass nicht nur die Familien oder Bildungsinstitutionen sich am Spracherwerb beteiligen, sondern auch andere Institutionen wie Bibliotheken, Familienförderungsstellen oder dergleichen ihren sozialen kulturellen Beitrag leisten. Kinder von Migranten bewegen sich mitunter in zwei völlig verschiedenen Sprach- und damit auch Kulturwelten. Welche besonderen Anforderungen stellt dies an die Integrationsbemühungen? Eine besondere Herausforderung bei der Integration sind die Ängste der Eltern: Je weiter 10
Rhetorik zu entwickeln, aber er wird das Problem in keinster Weise lösen. Die Sprachbeherrschung ist ein Problem, das lebenslang andauert und möglichst früh beginnen sollte: Der Ansatz, diese Kinder in Sondergruppen zu isolieren, ist abzulehnen, da er mehr Probleme bereitet als zu lösen vermag. Die Kinder müssen integriert werden; Spracherwerb ist ja nicht isoliert, sondern eingebettet im ganzen Alltag und umfasst alle Lernbereiche. Auch bei naturwissenschaftlichen Experimenten in der Schule können wir hocheffizient Sprachförderung betreiben. Die Kinder irgendwie herauszunehmen und Sprachvermittlung zu betreiben ist absolut der falsche Ansatz.
„Die Sprache zu instrumentalisieren und die Migrantenkinder kurzfristig in irgendwelche Kurse zu schicken sind untaugliche Wege und werden das Ziel verfehlen“ Wassilios Fthenakis
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Ist die Sprachbeherrschung und Kommunikationsfähigkeit von uns Südtirolern eingeschränkt? Wir haben leider keine Daten, die gut begründete Hinweise daraufhin liefern könnten, daher sind wir auf anekdotisches Wissen angewiesen. Gemäß meiner Erfahrung während der fünf Jahre in Südtirol würde ich schon einen Verbesserungsbedarf in der Ausdrucksfähigkeit und Kommunikationskompetenz erkennen. Die Lesefähigkeit allein reicht nicht aus, um auch kommunikativ effizient zu werden. Die Kommunikation spielt in der heutigen Welt, die von hoher sozialer Komplexität und kultureller Diversität gekennzeichnet ist, eine zentral wichtige Rolle. Die Globalisierung der Kommunikation und nicht nur jene der Wirtschaft stellt ein zentrales Merkmal postmoderner Gesellschaften dar: Wenn wir heute im wirtschaftlichen Bereich darauf angewiesen sind, rund um die Erde zu kommunizieren, dann muss doch die Kommunikationskompetenz eines Kindes einen zentralen Stellenwert einnehmen. Der Spracherwerb allein ist nicht ausreichend, um kommunikative Kompetenz zu erwerben. Dazu
gehören noch eine Menge anderer Aspekte, von der nonverbalen Kommunikation bis hin zum Wissen, wie man situativ angemessen kommunizieren oder wie man mit Andersaussehenden und sprechenden umgehen kann. Sehen Sie diese Defizite in der Südtiroler Identität begründet, die sich eher durch Abgrenzung als durch kommunikative Offenheit auszeichnet? Die soziale und die geografische Struktur ist durchaus ein nicht zu unterschätzendes Problem. Wenn ein Dialektsprechender aus dem Pustertal mit einem aus dem Vinschgau zusammentrifft, kann es schon Kommunikationsprobleme geben. Früher wurde aufgrund der geografischen Struktur nicht so sehr kommuniziert; gewisse Kompetenzen wurden nicht entwickelt, das ist heute glücklicherweise nicht mehr so. Daraus lässt sich jedoch eine Menge ableiten: Isolierte Täler, die nicht so viel kommunizierten, entwickelten einen eigenen Sprachstil – die ladinischen Täler sind hierfür das markanteste Beispiel in Europa. Auf der anderen Seite sind wir mehr denn je auf Kooperation und Zusammenarbeit angewiesen, deshalb brauchen wir
Rahmenbedingungen, die den Spracherwerb nicht verhindern, denn Sprachen sind der beste Weg dahin. Welches sind zusammenfassend die wichtigsten Herausforderungen für Südtirol im Bereich Sprachentwicklung und -förderung?
nicht mehr ein lokales Problem, sondern eine generelle Herausforderung. Die Mehrsprachigkeit ist heute eine der wichtigsten Bildungsdimensionen eines Kindes und ein Prozess, der das ganze Land umfasst und alles durchdringt.
Wir brauchen eine Versachlichung des Problems, neue Konzepte und beste Bildungsqualität für unsere Kinder, und dazu gehört auch der Erwerb mehrerer Sprachen. Somit ist die Sprachentwicklung und -förderung
doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Fokus Wassilios Emmanuel Fthenakis Geboren: 2. November 1937 in Kilkis/Griechenland Staatsangehörigkeit: deutsch / griechisch Studien: Pädagogik (Griechenland), Anthropologie und Humangenetik, Molekulargenetik und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU München) 1958 Diplom in Pädagogik (Griechenland) 1967 Promotion zum Dr. rer. nat. (LMU München) 1968 Diplom in Psychologie (LMU München) 1971 Promotion zum Dr. phil. (LMU München) 1986 Promotion zum Dr. rer. nat. habil. (Fakultät für Biologie, LMU München) und Habilitation im Fach Sozialanthropologie (Fakultät für Biologie, LMU München) Berufliche Positionen: 1969-1972 Assistent am Institut für Anthropologie und Humangenetik der LMU München, Abteilung Sozial- und Kulturanthropologie 1973-1975 stellvertretender Leiter des Instituts für Frühpädagogik in München seit 1975 Direktor des Staatsinstituts für Frühpädagogik 1987-2002 Professor für angewandte Entwicklungspsychologie und Familienforschung an der Universität Augsburg 1982-1990 Vorsitzender der Kommission „Pädagogik der Frühen Kindheit“ der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft 1994-1995 Vorsitzender des Direktoriums am Bratislava International Center for Family Studies 1994-1998 Mitglied der Advisory Group des Newcastle Institute for Family Studies, University of Newcastle upon Tyne, UK Seit 1994 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Kindheits- und Familienforschung an der Universität Potsdam 1995-1996 Visiting Professor an der University of Newcastle upon Tyne; 1997-2002 Mitglied des Beirats des Instituts für Bevölkerungsforschung und Sozialpolitik an der Universität Bielefeld seit 2002 ordentlicher Professor für Entwicklungspsychologie und Anthropologie an der Freien Universität Bozen Lehrtätigkeit an den Universitäten München, Münster, Berlin, Regensburg, Augsburg, Newcastle upon Tyne (UK) und Bozen in den Fächern Pädagogik, Psychologie, Anthropologie, Kindheits- und Familienforschung, Autor versch. Bücher und Artikel, Mitgliedschaft in versch. wissenschaftlichen Organisationen Europas und Amerikas, Sachverständiger des Bundesverfassungsgerichts in Fragen des Kindschaftsrechts und des Rechts der elterlichen Sorge nach Trennung und Scheidung, Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und des Bayerischen Verdienstordens. 11
NATZ-SCHABS
Wer wird Bürgermeister? Die Wahl des Gemeinderates und des Bürgermeisters von NatzSchabs im November sorgt für Spannung auf dem Hochplateau. Wer will der Nachfolger von Marianne Überbacher Unterkircher werden? Welche Visionen präsentieren die einzelnen Kandidaten?
A
m 11. November werden in der Gemeinde Natz Schabs die politischen Weichen neu gestellt: Nach dem Rücktritt der bisherigen Bürgermeisterin Marianne Überbacher Unterkircher wählen die Bürger deren Nachfolger sowie einen neuen Gemeinderat. Wer für den Gemeinderat wieder- oder neugewählt wird, erweckt dabei das geringere Interesse als die Frage, wer von den drei Kandidaten das Rennen um den Bürgermeistersessel gewinnen wird: Vizebürgermeister Florian Gasser aus Schabs, Referent Hartmann Fundneider aus Raas oder SVPGemeinderat Peter Gasser aus Viums.
Bei keinem der drei Personen
ist eine Bürgermeisterkandidatur eine wirkliche Überraschung. Florian Gasser ist zweifellos der Kandidat mit der größten Erfahrung im Verwaltungsbereich. Im Jahr 1995 wurde er zum ersten Mal in den Gemeinderat gewählt und erhielt sofort einen Assessorenposten. Nach der Wahl 2000 wurde er zum Vizebürgermeister ernannt und 2005 wiederum bestätigt. Für Hartmann Fundneider ist dies die zweite Kandidatur für das Bürgermeisteramt: Er trat bereits 2005 gegen die amtierende Bürgermeisterin Marianne Überbacher Unterkircher an und war damals von vorneherein völlig chancenlos. Immerhin brachte ihm diese Kandidatur jedoch einen sicheren Sitz im Gemeinderat. Peter Gasser sitzt ebenfalls seit 1995 im Gemeinderat. Im Gemeindeausschuss war er in all den Jahren nie vertreten, den Assessorenposten für Viums hat immer sein Bruder Walter Gasser eingenommen. Trotzdem ist er jener Kandidat, der auf die größte politische Erfahrung zurückblicken kann: Er bekleidete in den 90er Jahren das Amt des
Bezirksjugendreferenten, war über mehrere Perioden Mitglied des SVP-Parteiausschusses und immer im politischen Geschehen von Natz und Viums involviert. „Viele Menschen haben mich darauf angesprochen, dass ich mich für das Bürgermeisteramt bewerben soll“, begründet Peter Gasser seine Kandidatur. Seit 2003 ist er Direktor der Raiffeisenkasse Steinegg-Kardaun, zuvor arbeitete er jahrelang als Mitarbeiter der Südtiroler Volksbank in Franzensfeste, Lüsen und Brixen. Dass er für die Kandidatur das Einverständnis seiner Arbeitgeber braucht, war für ihn klar, und er erhielt auch das Okay des Obmannes und des Verwaltungsrates der Raiffeisenkasse. Trotzdem bleibt die Frage, wie er seine berufliche Position mit dem Amt des Bürgermeisters zeitmäßig unter einen Hut bringen will: „Meinen Beruf habe ich auch parallel zu meinem Studium ausgeführt und nie unterbrochen, und auch sonst habe ich immer vieles zur gleichen Zeit gemacht“, erläutert Peter Gasser, „für solche Fälle habe ich mir einiges an organisatorischem Geschick angeeignet“. Er könne sich vorstellen, jeweils am Morgen für eine Stunde im Rathaus zu sein und einmal wöchentlich einen ganzen Nachmittag.
Hat er die größten Chancen? Vize-BM Florian Gasser aus Schabs
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Kandidiert zum zweiten Mal: Hartmann Fundneider aus Raas
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Eine starke Präsenz im Gemein-
deamt sind die Bürger von NatzSchabs gewohnt, denn schließlich hat die bisherige Bürgermeisterin täglich Sprechstunden angeboten. Die beiden anderen Kandidaten möchten es ähnlich halten: Hartmann Fundneider will ein Vollzeitbürgermeister werden: Der Raasner Hotelier hat einen 26-jährigen Sohn, der mittlerweile im eigenen Betrieb zahlreiche Aufgaben übernommen hat und so dem Vater Freiraum verschafft.
Seit 1995 im Gemeinderat: Peter Gasser aus Viums
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Florian Gasser kann hingegen als Amtstierarzt die gesetzlich vorgesehenen Freistellungen fĂźr politische Tätigkeiten nutzen. Er war bereits in den vergangenen Jahren beinahe täglich am späteren Nachmittag im Rathaus anzutreffen; eine ähnlich häufige Präsenz kann er sich auch im Falle seiner Wahl vorstellen. In ihrem Wahlprogramm unterschieden sich die drei Kandidaten kaum voneinander: ICI-Befreiung, kein IRPEF-Zuschlag, die GebĂźhren auf dem bisherigen vergleichsweise niedrigen Niveau halten, die Aufteilung der Investitionsgelder entsprechend der Pro-Kopf-Quote, UnterstĂźtzung der Familien und der Vereine werden von allen Dreien angefĂźhrt. Hinzu gesellen sich noch einige individuelle Ideen und Vorstellungen. So denkt Peter Gasser beispielsweise an die Realisierung eines Naturbadeteiches im ehemaligen Nato-Gelände, das sich aber nach wie vor im Staatsbesitz befindet. Den Qualitätstourismus fĂśrdern sowie ein Alten- und Pflegeheim realisieren hat sich Hartmann Fundneider auf die Fahne geschrieben. Florian Gasser ist scheinbar weniger kreativ, dafĂźr vielleicht etwas realistischer: „Es handelt sich hier um eine Wahl in der Mitte der eigentlichen Legislaturperiode. Wir sind alle noch voll damit beschäftigt, unser Wahlprogramm von 2005 zu realisieren und haben noch einiges zu tun, dieses unter Dach und Fach zu bringen. FĂźr groĂ&#x;e neue Vorhaben fehlt fĂźr die nun anstehenden zweieinhalb Jahre sowohl Zeit als auch Geld.“
vier SVP-Listen fĂźr Natz-Viums, Schabs, Raas und Aicha präsentiert sich auch die Union fĂźr SĂźdtirol und die BĂźrgerliste, wahrscheinlich werden auch die Freiheitlichen kandidieren. Die Union hält bereits seit mehreren Wahlen ein Mandat, die BĂźrgerliste hat bei den letzten Wahlen zwei Mandate errungen. Allerdings ist das Verhältnis zwischen dem BĂźrgerlisten-Rat Karl Mayr und Elisabeth Baumgartner TrĂśbinger, die der BĂźrgerliste vorsteht, aber bei den letzten Wahl keinen Sitz im Gemeinderat erhalten hat, angespannt. Aufmerksamen Beobachtern ist nicht entgangen, dass beide häufig konträre politische Ansichten vertreten. Es zeichnet sich ab, dass einer der beiden sich wohl nach einem neuen BĂźndnispartner fĂźr die Wahl umsehen wird. Kurz vor Redaktionsschluss kĂźndigte auch die Partei „SĂźd-Tiroler Freiheit“ in einer Pressemitteilung an, bei der Gemeinderatswahl antreten zu wollen: Johann Thaler, bisher als Vertreter der Union im Gemeinderat, sowie weitere Kandidaten, die noch gesucht werden mĂźssen, mĂśchten sich der Wahl stellen. In den nächsten Wochen wird mit der Sammlung der dafĂźr notwendigen UnterstĂźtzungs-Unterschriften begonnen, erklärte Johann Thaler.
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Auch die Frage nach den kandi-
dierenden Listen sorgt abgesehen von der BĂźrgermeisterwahl fĂźr einige Spannung. Neben den
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Politik & Gesellschaft
EISACKTAL
Süd-Tiroler Freiheit im Aufbau z Der Aufbau der Partei „SüdTiroler Freiheit“ schreitet in den Bezirken voran, und vor kurzem beteiligten sich 25 vorwiegend jugendliche Interessierte aus dem Eisacktal/Wipptal an einem Informationsabend in Vahrn. Landtagsabgeordnete Eva Klotz ging in ihren Ausführungen vor allem auf die volkstumspolitischen Themen der Bewegung ein. „Wichtig ist, dass die Heimatinteressen vor
Parteiinteressen gestellt werden“, erläuterte Klotz und zeigte am Beispiel Montenegro auf, wie positiv sich das Land nach der Abspaltung von Serbien durch Selbstbestimmung entwickelt habe. Landesjugendsprecher Sven Knoll berichtete über den Zulauf junger Mitglieder und verwies auf die Verantwortung, die der Jugend schon heute zukomme. Er schilderte die bisherige
Arbeit sowie zukünftige Projekte und ersuchte die Anwesenden, aktiv in der neuen Bewegung mitzuarbeiten. Demnächst soll eine Bezirksgruppe, bestehend aus fünf bis sieben Personen, gegründet werden, und auch eine Bezirksjugendgruppe wird ins Auge gefasst. Zu Beginn der Veranstaltung wurde Eva Klotz mit einem Geschenk überrascht: Es wurde ihr von einem Schmied
P&G
handgefertigte Uhr in Form eines Tiroler Adlers mit der Aufschrift „Süd-Tiroler Freiheit“ überreicht (im Bild). db
Politik & Gesellschaft BRIXEN
Neuer Kindergarten
z Bautenlandesrat Florian Mussner und der Brixner Bürgermeister Albert Pürgstaller haben vor einigen Tagen im Rahmen einer schlichten Feier den soeben fertig gestellten Kindergarten „Zinggen Rosslauf“ offiziell seiner Bestimmung übergeben. In der neuen 6.150 Kubikmeter großen und 4,3 Millionen Euro teuren Struktur sind drei
kurz
notiert
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Kindergartensektionen in deutscher und eine Kindergartensektion in italienischer Sprache untergebracht. Am Morgen kommen die Kinder in den vier Gruppenräumen im Erdgeschoss zusammen; diese Räume sind auch als Arbeitsräume und fürs Mittagessen gedacht. Die anderen Räume wurden für die vielen verschiedenen Aktivitäten im
Am 17. 11. 1957 versammelten sich auf Schloss Sigmundskron 35.000 Südtiroler, um für eine eigenständige Autonomie zu protestieren. Wer noch Foto- oder Filmaufnahmen von diesem Tag hat, wird gebeten, diese beim Landesarchiv in Bozen, Rufnummer 0471 412920, abzugeben.
Kindergarten speziell ausgestattet. Ein Didaktikraum, ein Spielzimmer, ein Kreativraum, ein Gymnastikraum, ein Ruheraum, ein Raum für Rollenspiele und ein Bastelzimmer stehen den Kindern und deren Betreuern zur Verfügung. Die Räume werden abwechselnd von größeren oder kleineren Gruppen genutzt. Im Erdgeschoss sind zudem die Küche, die Büros und der Teamraum untergebracht. Der Gymnastikraum ist mit einer audiovisuellen Anlage ausgestattet und kann somit auch als Konferenzraum genutzt werden. Die Flure im Erd- und Obergeschoss sind
großzügig bemessen und dienen als zusätzliche Spiel- und Arbeitsflächen. Fürs Spielen und Toben im Freien gibt es einen großen Spielplatz und eine Terrasse im Obergeschoss. „In Zusammenarbeit mit der pädagogischen Fakultät der Freien Universität Bozen wird der Kindergarten auch für den Praxisunterricht der Studentinnen genutzt“, kündigte Mussner an. Bürgermeister Pürgstaller freute sich gemeinsam mit Landesrätin Luisas Gnecchi (im Bild) sichtlich darüber, dass „sich die Kinder hier ganz sicher wohl fühlen werden.“ wv
Die SVP-Frauen im Bezirk Brixen bestätigen einstimmig Martha Stocker für die Wahl der Landesfrauenreferentin. Als Stellvertreterin wird an eine Frau aus dem Bezirk gedacht, und diesbezüglich werden noch Gespräche geführt.
Die Südtiroler Transporteure sind gegen eine Mauterhöhung und das Nachtfahrverbot, aber für das dynamische Überholverbot und das Fahrverbot von LKWs der Klassen Euro 0 bis 2. In Südtirol gibt es rund tausend kleine und mittlere Transportunternehmen.
NACHGEFRAGT
“Sono in una fase di riflessione“ DARIO STABLUM, Vize-Bürgermeister von Brixen, über seine Pläne für die politische Zukunft und über die Möglichkeit, für die Landtagswahlen 2008 zu kandidieren.
La limitazione dei mandati ha delle conseguenze per le Sue decisioni? Il limite dei tre mandati a decorrere dal 1995, è riferito
all’incarico di assessore. Chi ha mai detto che io non mi ricandidi alle prossime elezioni comunali del 2010 anche senza poter entrare in Giunta? A me piace fare politica, e penso di poter dire senza presunzione, di svolgere il mio compito con passione ed impegno, al servizio della gente e della mia città. Anche in futuro, se richiestomi intendo rendermi disponibile, anche se non potrò occupare le posizioni attuali. Si candiderà per il Consiglio Provinciale? Sto lavorando alla costituzione di un’area di centro moderato e filoautonomista, nell’intento di creare una forza nella quale la comunità
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italiana si possa riconoscere e si possa confrontare con pari dignità con gli altri partiti autonomisti. È importante che l’autonomia in Alto Adige possa emanciparsi con il consenso delle popolazioni locali. L’autogoverno si è dimostrato una notevole risorsa per il nostro territorio. Lei pensa di avere la possibilità di essere eletto? Tutto dipenderà da come si delineerà il panorama politico. Per il momento non sono in grado di dire come e se scenderò in lizza. Sono ancora in una posizione di riflessione e di monitoraggio. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Foto: Oskar Zingerle
Signor Stablum, nel 2008 Lei non sarà più Vicesindaco di Bressanone, e meno di un anno dopo ci saranno le elezioni per il Consiglio Provinciale... Il passaggio della delega da Vicesindaco è solamente un atto istituzionale e con ciò non viene certo meno il mio ruolo politico. Inoltre le mie competenze assessorili rimangono tali e quali, continuando anche naturalmente a fare parte della Giunta Comunale.
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Politik & Gesellschaft
lebensräume Heimat Schüler/innen der 2. Klasse der Mittelschule „Oswald von Wolkenstein“ haben im Rahmen einer Unterrichtseinheit „Dialekt und Hochsprache“ aufgeschrieben, was für sie Heimat bedeutet. Heimat ist für mich Familie, Geborgenheit, Freunde. (Fabian) Heimat ist für mich ein Ort, wo man sich wohl fühlt und sich dort wie in seiner Westentasche auskennt. (Irene) Heimat ist für mich Südtirol. (Karim) Heimat ist für mich das Land, in dem ich geboren wurde, und es ist ein Ort, wo ich weiß, ich bin ein Teil von ihm. (Martin) Heimat ist für mich, wo Freunde und Familie sind. (Andrea) Heimat ist für mich das Land, aus dem ich komme, in dem ich geboren bin. (Laora) Heimat ist für mich das Zuhause, die Freunde, der Dialekt. (Matthias) Heimat ist für mich der Ort, wo ich meine Sprache sprechen kann und wo ich mich wohl fühle. (Lia) Heimat ist für mich ein Ort, wo ich anderen vertrauen kann. (Cornelia) Heimat ist für mich der schönste Ort auf der Welt. (Damian)
Dieser Beitrag stammt vom Verein „heimat brixen bressanone persenon“, der sich seit seiner Gründung im Jahre 2004 um die kulturelle und soziale Entwicklung der Stadt und ihres Umfeldes bemüht. Internet: www.heimat.bz 16
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BRIXEN
Leitbild wird vorgestellt z Über den Sommer hat eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern aller Gemeinderatsparteien, einen Entwurf für das künftige Leitbild der Gemeinde Brixen erarbeitet. In einer Abschlussveranstaltung am Freitag, 12. Oktober im Forum Brixen,
wird dieses Ergebnis der Öffentlichkeit vorgestellt; im Anschluss findet ein Diskussionsforum über das entwickelte Leitbild statt. Nach dieser Veranstaltung wird das Leitbild der Gemeinde Brixen dem Gemeinderat zur Verabschiedung unterbreitet. db
BRIXEN
Zusammenarbeit zwischen Uni und Kinderhort z In den letzten Jahren hat sich die Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen mit Sitz in Brixen zunehmend zu einem Kompetenzzentrum in Sachen Frühpädagogik entwickelt. Die Gemeinde Brixen möchte vor diesem Hintergrund die Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen intensivieren und hat eine Vereinbarung für eine engere Kollaboration im Bereich Kinderhort abgeschlossen. Zum einen sollen dabei gemeinsam der Bildungs- und Projektbedarf des Kinderhorts erhoben und spezifische Bildungsangebote für die Betreuerinnen entwickelt werden. Zum anderen wird der Kinderhort im Rahmen von Forschungsprojekten und Studien mit der Universität zusammenarbeiten. Die Gemeinde Brixen verfügt derzeit über 49 Plätze im betriebseigenen Kinderhort Pinocchio sowie über weitere 15 konventionierte Betreuungsplätze im Kinderhort in der Industriezone. Stadtrat Gianlorenzo Pedron unterstrich die Bedeutung der Universität
für Brixen und erklärte, die Fakultät für Bildungswissenschaften stelle einen Mehrwert für die Gemeinde dar, den es zu nutzen gelte. Mit der Vereinbarung setzt die Verwaltung nicht nur auf eine Steigerung der Qualität der Kleinkindbetreuung, sondern auch auf eine stärkere Einbindung der Universität in die Gesellschaft, zumal unter anderem verschiedene Beratungsinitiativen für Eltern vorgesehen sind. Vizedekanin Liliana Dozza hob die Notwendigkeit eines fruchtbaren Austausches zwischen Theorie und Praxis hervor: Für die Fakultät sei es eine große Bereicherung, die Vermittlung theoretischen Wissens durch die praktische Forschung vor Ort zu begleiten. Auch ist es der Universität ein Anliegen, ihr Know-how den Bildungsakteuren vor Ort zur Verfügung zu stellen und damit zu einer weiteren Verbesserung der Kinderbetreuungsdienste beizutragen. Die Vereinbarung zwischen der Gemeinde Brixen und der Universität ist die erste dieser Art in Südtirol. db
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Menschen & Meinungen WIE KREBS DAS LEBEN VERÄNDERT: „Als mein Mann krank wurde, hätten wir es ohne die Hilfe vieler Freunde und der Eltern nicht derpackt“ (Renate Daporta Jöchler)
Foto: Oskar Zingerle
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PORTRAIT
„Die Zeit war, wie sie war“ RENATE DAPORTA JÖCHLER, Vorsitzende der Südtiroler Krebshilfe Bezirk Eisacktal, engagiert sich seit Jahren für Krebspatienten und deren Angehörige – weil sie erlebt hat, wie Krebs ein Leben verändern kann.
D
ie Einladungen zur Podiumsdiskussion am 10. Oktober sind bereits gedruckt: „Schulmedizin und Komplementärmedizin in der Krebsbehandlung: Miteinander - Nebeneinander - Gegeneinander?“ lautet das Thema des Abends. Renate Daporta, streitbare Vorsitzende der Südtiroler Krebshilfe Bezirk Eisacktal, hofft, mit dieser Veranstaltung einen heiklen Aspekt offenzulegen und von möglichst vielen Seiten 18
beleuchten zu können. Seit fünf Jahren engagiert sich die beherzte Frau mit dem frechen Kurzhaarschnitt für Krebspatienten, bietet mit ihrem Team eine breite Palette an Hilfestellungen an. Sie selbst hat am eigenen Leib erfahren müssen, was es für eine Familie bedeutet, wenn ein Familienmitglied an Krebs erkrankt.
Der Tag, der ihr Leben schlagar-
tig verändern sollte, war ein ganz normaler Montag im Mai 2001,
„der Tag nach dem Muttertag“. Ihr Mann Karl, von Beruf Maler, war vom Gerüst gestiegen und plötzlich von heftigen Schmerzen überwältigt worden. „Als ich seine Stimme am Telefon hörte, habe ich ihn zunächst gar nicht erkannt.“ Mit größter Mühe schleppte sich Karl Jöchler in seine Werkstatt zurück, ein Freund brachte ihn schließlich ins Krankenhaus. Nach einer durchwachten Nacht folgte am nächsten Morgen eine Operation: „Der Magen war bereits
durchgebrochen und musste bis auf ein Viertel entfernt werden“. Erst am Abend sah Renate Daporta ihren Mann wieder – auf der Intensivstation. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Karl Jöchler keine gesundheitlichen Probleme gehabt, lediglich über plötzliches Völlegefühl beim Essen hatte er ab und zu geklagt. Nun war von einem Tag auf den anderen alles anders. Mit Bangen warteten die beiden auf den Befund. Ein Lymphom wurde diagnostiziert, „zum
Glück gab es keine Metastasen“. Karl Jöchler durfte für eine Woche nach Hause, um sich zu erholen, ehe mit der Chemotherapie begonnen werden sollte. Zu Hause jedoch wurde er immer schwächer, bekam hohes Fieber und kam nach vier Tagen mit dem Verdacht auf innere Blutungen wieder ins Krankenhaus. Eine Verletzung der Milzarterie wurde festgestellt, eine zweite Operation war notwendig, dieses Mal in Innsbruck. „Die Operation dauerte sechs Stunden, ich war zu Hause bei den Kindern geblieben und
Chemotherapie war Fluch und Segen zugleich, „denn eigentlich muss man ja froh sein, überhaupt so eine Therapie machen zu können“. Auf 35 Kilogramm magerte Karl Jöchler ab. „Die Zeit war, wie sie war“, sagt seine Frau Renate heute.
Die junge Familie stand da-
mals vor großen Schwierigkeiten, war zu einem sozialen Härtefall geworden: „Wir hatten gerade erst angefangen, die Schulden für die Wohnung abzutragen“. Hätten nicht die Eltern und gute Freunde geholfen, „wir hätten
„Ich wurde fast verrückt vor Angst“_ Renate Daporta Jöchler wurde fast verrückt vor Angst“, erzählt Renate Daporta. Und der Leidensweg ging noch weiter, wieder traten Komplikationen auf, dieses Mal aufgrund eines Abszesses zwischen Lunge und Rippfell. Die Genesung schritt nur langsam voran, die
es wohl nicht derpackt“. Hilfe kam auch von anderer Seite, manchmal ganz unvermittelt. Die Mutter eines Kindergartenkindes – Töchterchen Sandra besuchte damals den Kindergarten – drückte Renate Daporta kurz vor Weihnachten ein Kuvert mit
einem Geldbetrag in die Hand. „Wir könnten es brauchen, hat sie einfach nur gemeint“. Viele Hände wurden der jungen Familie gereicht, von Vereinen und Privatpersonen, „so manches Mal von Menschen, von denen wir das gar nicht erwartet hätten, während andere, die uns näher standen, wegschauten.“ Irgendwann musste Karl Jöchler seinen Betrieb schließen, nachdem ihm der Arzt gesagt hatte, dass er seinen Beruf nicht wieder ausüben könne. „Karl hatte mit dem Betrieb immer noch Hoffnung verbunden, und so hielt ich ihn eben offen“. Ihr Mann sollte selber entscheiden, ob und wann er schließen wollte. „Während der Chemotherapie wollte Karl immer wieder vom Krankenhaus nach Hause“, erzählt sie, „und so habe ich ihn abends aus dem Krankenhaus geholt und am Morgen wieder hingebracht“. Letztendlich sei sie also doch so etwas wie eine Krankenschwester geworden – jener Beruf, den sie als Jugendliche eigentlich hatte ergreifen wollen.
In diesen schwierigen Monaten
hat sich Renate Daporta oft über Ämter und Behörden ärgern müssen. Einer an Krebs erkrankten Freundin und ihrem Mann hatte sie damals versprochen, „sie würde sich irgendwann dafür einsetzen, dass Krebspatienten bürokratische Dinge abgenommen würden.“ Dieses Irgendwann kam, als der Krebshilfevorstand Kandidaten für die Neuwahl suchte, „und da hat mich der Karl einfach eingeschrieben“. Sie erhielt auf Anhieb sehr viele Stimmen, kam auf Platz zwei, „obwohl ich doch eigentlich dachte, dass mich ja niemand kennt“. Den Vorsitz wollte sie jedoch nicht übernehmen, „aber nachdem wir drei Stunden lang herumdiskutiert hatten, habe ich zugestimmt und mich dann eben hineingekniet“. Ihr Mann Karl arbeitete nach einer Umschulung halbtags in einem Büro. Um mit seiner Krankheit fertig zu werden – „auch wenn man gesund ist, bleibt die Krankheit im Kopf“ – hat er in der Malerei den Weg gefunden, „um das Innere nach außen zu lassen. „Die schwierige Phase der Krankheit kommt nämlich oft erst nach der Therapie“, weiß Renate Daporta, und darauf stützen sich auch viele Angebote der Krebshilfe. Im Wohnzimmer hängt ein Bild, überdimensional und in
hellblauen Farbnuancen gehalten. Karl Jöchlers Töchter haben es gemalt. „Irgendwann, als er auf sie aufpassen sollte, hat er ihnen einen Heizkörperpinsel in die Hand gedrückt“. „Anni + Sani“ steht in ungelenken Buchstaben auf dem Bild, für Annika und Sandra, wohl aber auch für viele gesunde Jahre, die die beiden ihren Eltern wünschen.
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Steckbrief
Renate Daporta wurde am 21. August 1967 in Brixen geboren und wuchs dort mit zwei Geschwistern auf. Weil sie Krankenschwester werden wollte, besuchte sie zunächst zwei Jahre das Realgymnasium, bestand dann aber die Aufnahmeprüfung für die Krankenpflegeschule nicht und besuchte die Fachschule für Familien- und Sozialfürsorge in Pairdorf. Anschließend arbeitete sie fast zwei Jahre lang bei einer allein erziehenden Mutter im Haushalt, war dann ein Jahr lang Kindergartenassistentin, ehe sie sich für eine Stelle im Mehrwertsteueramt in Bozen bewarb. Dort blieb sie bis zur Geburt ihrer ersten Tochter, besuchte jede Menge Weiterbildungskurse. Nachdem sich ihr Mann als Maler selbstständig gemacht hatte, übernahm sie die Büroarbeit für den kleinen Betrieb, arbeitete zwischenzeitlich beim Tourismusverein Vahrn und im Brixner Lizenzamt. Heute arbeitet sie im Büro der Firma Barth. Sie ist mit Karl Jöchler verheiratet und hat zwei Töchter, die 15-jährige Annika und die zehnjährige Sandra. Seit 2002 ist sie Vorsitzende der Südtiroler Krebshilfe Bezirk Eisacktal. Zu ihren großen Hobbys gehören das Lesen und das Handarbeiten, in ihren Jugendjahren war sie Mitglied der Bürgerkapelle Brixen, der Musikkapelle Vahrn, der Millander Blasmusik und der Bezirksjugendkapelle Wipptal. 19
Unterwegs z In seinem ersten Buch „Bilder, die tragen“ schrieb der aus Lüsen stammende Nikolaus Fischnaller seine Erfahrungen mit seiner langsam einsetzenden Blindheit nieder. In Kürze wird nun sein zweites Werk mit dem Titel „Unterwegs. Von der Quelle zum Meer“ erscheinen. „Die Eingangsgeschichte dieses Buches erzählt von einem glücklichen
Bächlein, das auf seiner Wanderung verunsichert wird, das sich aber dann zum reißenden Bach und später zum ruhigen Fluss entwickelt, der schließlich als Strom langsam und gelassen dem Meer entgegen fließt. Es ist die Geschichte eines Baches, und es ist auch meine Geschichte“, erläutert Nikolaus Fischnaller, der sehr aktiv im Blindenzentrum
St. Raphael in Bozen mitwirkt. Diese seine Geschichte erzählt er im Buch nicht anhand einer autobiografischen Schilderung, sondern setzt sie in Gedichten, Märchen und Erzählungen um. Im Rahmen einer Autorenlesung wird Nikolaus Fischnaller sein Buch am 17. Oktober um 19 Uhr im Adrian-Egger-Saal der Gemeinde Brixen vorstellen. db
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Menschen & Meinungen
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Innovativer Sieger
Der Spruch vom Much
I woaß schun, prum der FC Südtirol in Brixn drei zi null giwung håt. Der Heimvorteil isch ebn net zi unterschätzn...
kurz
notiert
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z Der Raumausstatter Stefan Widmann aus Vahrn hat den Handwerkspreis „Nova“ in der Kategorie „Produktgestaltung im Handwerk“ gewonnen. Sein Siegerobjekt ist ein Fiat Topolino, den der kreative Handwerker komplett mit grünem und grauem Lodenstoff überzogen hat. „Der ungewöhnliche und frische Ansatz, vermeintlich Unvereinbares zusammenzubringen, öffnet die Augen und sensibilisiert die Sinne. Loden, das traditionelle Material der wetterfesten Kleidung in den Alpen, und der Fiat Topolino, das Symbol der Motorisierung Italiens, werden so zum Symbol
Südtiroler Handwerkskunst, die es seit Jahrhunderten verstanden hat, Nord und Süd zu verbinden“, lautet die Begründung der Jury. Am Wettbewerb hatten sich 72 Handwerker beteiligt; die Qualität der Objekte ist im Vergleich zu den vorhergehenden Wettbewerben beträchtlich gestiegen. Neben Stefan Widmann errangen auch Laurenz Stocker aus St. Andrä und Christian Falk aus Brixen in der Kategorie „Kunst im Handwerk“ vordere Plätze: Stocker kam mit seinem „Schalengefäß in Tombak“ auf Rang Drei, Christian Falk mit der Keramik „Schale auf Nägeln“
auf Platz Sechs. Alle Siegerobjekte werden in einem Katalog und im Internet abgebildet, darüber hinaus werden Werke auf den Herbstmessen in Bozen, Innsbruck, Mailand und München an eigenen Ständen ausgestellt. Im Bild: Preisträger Stefan Widmann mit Landesrat Werner Frick und dem Siegerobjekt. db
Karl Blasbichler ist der neue Pfarrer der Pfarrgemeinde Neustift. Er stammt aus Feldthurns, wurde 1994 zum Priester geweiht und war jahrelang der Leiter und Spiritual des Neustifter Schülerheims. Seit 2005 ist er Vorsitzender des Jugenddienstes Brixen und für fünf Jahre war er Kooperator in der Pfarrei Natz.
Hans Heiss hat seine Kandidatur bei den Landtagswahlen 2008 angekündigt. Auch Markus Lobis möchte auf einer gemeinsamen Liste der Bürgerlisten Südtirols und der Grünen für den Landtag kandidieren; Elda Letrari Cimadom hingegen hat sich noch nicht entschieden.
Der freiheitliche Brixner Gemeinderat Walter Blaas kritisiert in einer Presseaussendung die Gemeindeverwaltung, weil sie nun durch einen für 26 Jahre unentdeckt gebliebenen Verwaltungsfehler fast 250.000 Euro an die Depositenbank zurückzahlen muss.
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Leser kochen für Leser
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Echte Freunde Mein größtes Hoppala habe ich einigen meiner Künstlerfreunden zu verdanken. Eines Tages wandten sie sich an mich mit der Bitte, ich möchte doch eines meiner Bilder auf der Rückseite signieren. Es sollte ein Geschenk sein und sie fanden, eine persönliche Widmung würde es noch wertvoller machen. Ich hatte das Bild schon vor längerer Zeit gemalt, und es war nicht mehr in meinem Besitz. Also kamen die drei Freunde mit dem Bild zu mir. Ich legte es auf meinen Schoß und schrieb die Widmung auf die Rückseite. Als ich es wieder aufheben wollte, klebte es seltsam farbig an meiner Hose. Meine Freunde brachen in lautes Gelächter aus. Sie hatten das Bild kurz vorher kopiert – so perfekt, dass ich selbst nicht erkannte, dass es sich um eine Kopie handelt. Leider habe ich auch nicht gemerkt, dass sie mit Absicht die Farbe nicht haben trocknen lassen. Nach dem ersten Schock konnte ich aber herzlich über den gelungenen Scherz lachen.
1 Tasse Hühnerfleisch, gekocht oder gebraten und geschnitten 1 Tasse erkaltete Bratkartoffel 1 halber Teelöffel Kurkuma 1 frischer grüner Chilli 6 zerdrückte Cardamons 1 Paprikaschote 1 Teelöffel zerdrückte Korianderkörner 1 Teelöffel Korianderpulver 3 Zimtsterne 1 Teelöffel mildes Currypulver 2 Oxowürfel, ersatzweise Knorrwürfel 8 fein geschnittene Champignons 1 Teelöffel geriebener Ingwer 1 Esslöffel frischen Koriander 2 gehackte Zwiebeln 6 gehackte Knoblauchzehen 1,5 Tassen Basmati Reis
> Zubereitung Reis gut waschen und mit gut zwei Tassen Wasser aufgießen, ein Oxowürfel und Kurkuma dazu geben und aufkochen. Herdplatte ausschalten
und mindestens 12 Minuten dämpfen lassen. In einer Wokpfanne zwei Esslöffel Olivenöl erhitzen, grünen Chilli, Cardamons, Korianderkörner, Korianderpulver, Zimtsterne, Currypulver, Paprikaschoten, Ingwer, Zwiebel, Knoblauch und zuletzt das Huhnfleisch sowie die Bratkartoffeln dazu geben. Erhitzen und drei Minuten im Wok unter ständigem Rühren anbraten. Falls das Gericht zu trocken ist, in einer Tasse mit heißem Wasser den zweiten Oxowürfel auflösen und nach Bedarf dazu gießen. Zuletzt die Champignons und den frischen Koriander beimengen, alles zusammen noch zwei Minuten braten, den gekochten Reis hinzugeben und gut vermischen.
Multikulturell ist die Küche von Edith Penasa, die vor über 20 Jahren der Liebe wegen nach England zog. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Neuseeland, verbringt aber so oft es geht ihren Urlaub in ihrem Heimatdorf Vahrn.
Das Restaurant für große Feste und Feiern.
Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Voting
Ihre Meinung online
Ergebnis der Online-Umfrage:
„War die von der italienischen Regierung beschlossene Verschärfung der Straßenverkehrsordnung notwendig?“
ja La vera cucina siciliana · Großes Fischmenü · Fleischspezialitäten
· Pizza aus dem Holzofen · Sizilianische Desserts
· Live Musik Mittwoch, Freitag u. Samstag Abend · Jeden Mittwoch und Donnerstag Fischfest: nur 18 Euro · Große Terrasse Arbeitermenü im kl. Saal 10 Euro - Zimmer für Arbeiter 10 Euro
45%
nein 55%
Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:
täglich geöffnet von 10-15 u. von 18-1 Uhr · Dienstag Ruhetag Tischreservierungen erwünscht: Tel. 0472 845322 oder 320 0772417
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Stimmen Sie mit! www.brixner.info 21
Menschen & Meinungen
LAMMento
Ach da schau her! „Ich bin jetzt ab sofort zivil ungehorsam und trete in den Steuerstreik“, sagt der Franz mit progressiv ansteigender Lautstärke, während er seinen geliebten Macchiato schlürft, und zumindest das letzte Wörtchen „Steuerstreik“ wurde ganz sicher von allen Gästen in Friedas Bar gehört. Zivil ungehorsam bis du also, schmettere ich zurück, das warst du doch irgendwie immer schon, oder? „Der Bossi ist mir so unsympathisch, dass ich ihm vollkommen Recht gebe und eben keine Steuern mehr zahle“, sagt der Franz, worauf ich ob dieser obskuren Idee nur den Kopf schütteln kann, worauf ich wiederum merke, dass ich in Friedas Bar eine absolute Minderheit darstelle, weil der Rest der offensichtlich ebenfalls ungehorsamen Gäste samt Frieda mehrmals heftig mit dem Kopf nicken. Die Steuern nicht zu zahlen ist illegal, und du wirst eingesperrt, wage ich wie immer einen vorsichtigen Einwand, aber der Franz scheint durch den Applaus seiner Streikkollegen geradezu beflügelt: „Ich weiß, der Bürger hat die Pflicht, Steuern zu zahlen“, sagt er, „aber der Staat hat ebenso die Pflicht, diese Gelder mit bestem Wissen und Gewissen zu verwalten. Nun, das tut er eben nicht, sagt der Bossi, das hat er eigentlich nie getan, sage ich, und deshalb ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich meine Steuerzahlung verweigere“, sagt der Franz unter standing ovations, und er setzt dabei ein Grinsen auf, das verdächtig pöderähnlich ist. Du darfst aber nicht vergessen, wage ich einen zweiten Einwand, dass 90 Prozent der Südtiroler Steuern postwendend nach Bozen retourniert werden. „Ach da schau her“, sagt der Franz, und seine Meute sagt gar nix mehr.
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MUSIK
Von Feldthurns in die CBS Morning Show z Der 27-jährige Feldthurner Markus Dorfmann ist mit 19, nach dem Besuch des Bozner Konservatoriums „Claudio Monteverdi“, nach New York ausgewandert, um seinen Traum zu leben: Er wollte in der amerikanischen Metropole Schlagzeug studieren und danach eine Karriere als Rockmusiker anstreben. Sein Traum hat sich in der Zwischenzeit erfüllt: In den vergangenen Jahren war er an mehreren Musikprojekten beteiligt, die seinen „Marktwert“ ständig steigen ließen. So hat er mit der Band „Carbondale“ eine CD veröffentlicht und spielte mit Szene-Größen wie John Fields und den MusikProduzenten Jack Joseph Puig oder Tom Lord-Alge. Ab Ende September ist er mit dem amerikanischen Sänger Matt White (www.mattwhitemusic.com)
auf einer ausgedehnten Amerika-Tournee, die ihn in zwölf Bundesländer führen wird. Gemeinsam mit Matt White hat er in diesen Tagen bei der renommierten Plattenfirma Geffen Records das Album „Best days“ veröffentlicht. Vor zwei Wochen war Dorfmann in der CBS Morning Show zu sehen, in der Matt White seine neue Single vorstellen durfte. Matt Whites Single ist im Internet über die Plattform iTunes verfügbar; mehr Infos über Markus Dorfmann sind am besten ebenfalls über Internet zu haben: www.myspace. com/purpledrums. Im Bild: Markus Dorfmann (1. v.l.) mit seiner Band vor dem FedEx Forum in Memphis, wo er im Vorprogramm von Sheryl Crow und John Mayer gespielt hat. wv
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Soll die Fernwärme in Natz-Schabs durch Palmöl erzeugt werden?
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HELMUT JEITLER, Geschäftsführer der E.MA.CON Italia GmbH: „Wenn Palmöl eingesetzt wird, dann stammt es aus lange bestehenden Plantagen“
Pro Die E.MA.CON GmbH gilt seit Jahren international als innovatives Vorzeigeunternehmen im Bereich der erneuerbaren Energieerzeugung. Wir haben uns dabei auf die Erzeugung von Ökoenergie mittels der Blockheizkraftwerkstechnik auf Basis flüssiger Biomasse spezialisiert. In Schabs errichten wir ein solches Blockheizkraftwerk. Dieses Kraftwerk erzeugt Strom und Wärme, die den Bewohnern von Schabs und dem Ziegeleibetrieb Gasser zur Verfügung gestellt wird. In der Genehmigung des Projektes war von unserer Seite nie die Rede davon, dass wir ausschließlich Palmöl als Brennstoff verwenden. In Lustenau (Vorarlberg) beispielsweise betreiben wir ein ähnliches Kraftwerk, das zu 100 Prozent mit pflanzlichen Mischölen betrieben wird. Weiters werden wir verstärkt Öl aus Jatropha einsetzen. Diese Frucht gedeiht insbesondere in kargen Wüstenregionen. Wir sehen unsere Arbeit deshalb nicht nur im Hinblick auf die ökologische Erzeugung von Energie als wichtig, sondern leisten auch einen entscheidenden Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklungshilfe in Schwellen- und Entwicklungsländern. Warum die Diskussion „künstlich“ auf Palmöl gelenkt wird, ist uns unverständlich. Sollten wir in einem unserer Kraftwerke Palmöl einsetzen, so ist es mit Sicherheit Material, das aus lange bestehenden Plantagen stammt. Dieser Nachweis kann auch ohne Zweifel erbracht werden. Das Kraftwerk Schabs ermöglicht es, dass der Bevölkerung und dem Industriebetrieb sehr kostengünstige Wärme aus einer ökologischen Produktion angeboten wird. Wir laden alle Personen gerne ein, dieses Thema mit uns zu diskutieren. z
DAGMAR GNIESER, Geografin und Mitglied des Umweltbundes Brixen: „Die CO2-Bilanz von Palmöl ist nachweislich negativ“
Contra Strom aus Palmöl hat mit dem Einsatz klimaneutraler Energien nichts zu tun, denn die CO2-Bilanz von Palmöl ist nachweislich negativ. Diverse seriöse Studien belegen eindeutig, dass in Südamerika und Afrika, aber vor allem in Südostasien für die Errichtung von neuen Ölpalmplantagen in großem Umfang Regenwälder und damit effiziente CO2-Fixierer zerstört werden. Zusätzlich werden durch Brandrodungen in den Torfwäldern Indonesiens und Malaysias riesige Mengen an „altem“ CO2 freigesetzt. Jede erzeugte Tonne Palmöl ist gleichzeitig für zirka 33 Tonnen CO2-Ausstoß in die Luft verantwortlich. Diese Zahlen führen die angeblich neutrale Klimabilanz von Palmöl ad absurdum; von den indirekten Auswirkungen der Palmölproduktion reden wir erst gar nicht. Kraftwerksbetreiber versichern nur zu gern, dass ihr Palmöl von Altplantagen stammt, aber es gibt weder eine unabhängige Produktionskontrolle noch so viele Altplantagen, um den rasant steigen Bedarf decken zu können. Warum Südtirol sich auf solch kontroverse Projekte einlässt, ist unverständlich, denn es hätte die besten Voraussetzungen, seinen Energiebedarf relativ autark und nachhaltig zu decken. Wie vom Präsidenten des Umweltbundes Klauspeter Dissinger öfters betont, verfügt unsere Region über große Mengen an Biomasse (Wald, Bioabfall, Gülle u.a.) und über 2.000 Sonnenstunden jährlich. Kombiniert mit der Wasserkraft und mit gezielten Energieeinsparungen durch eine effizientere Bauweise und bessere Wärmedämmung kämen wir dem eigentlichen Sinn von nachhaltiger Energie am allernächsten: der langfristigen Senkung von Treibhausgas-Emissionen. z
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Menschen & Meinungen
Echo
Leser schreiben uns
„Eindeutig einseitige Darstellung“ Leserbrief zum Bericht „Klima der Angst“, „Brixner“ Nr. 211, S. 4
Elda, Sonja und Claudia Cimadom
Wir möchten zum Artikel in der August-Ausgabe „Klima der Angst“ Stellung nehmen und unsere Sorge über eine mögliche Eskalation von Angst zum Ausdruck bringen. Wir wollen die Thematik auf keinen Fall verharmlosen und teilen den unter „Meine Meinung“ von Ingo Dejaco verfassten Text. Wir erlauben uns aber einige Gedanken zum restlichen Teil des Artikels. Unseres Erachtens kommt im Interview mit den beiden Brixner Jugendlichen eine eindeutig einseitige Darstellung zum Ausdruck. Es wird das generelle Feindbild und bekannte Klischee „die Albaner“ als Tatsache hingestellt, und dem entsprechend werden die Ängste vieler einheimischer Jugendlicher und Erwachsener bestätigt. Auch die Wahl der dazu passenden Bilder finden wir nicht glücklich. Die geballte Faust im Titelbild und das ähnliche, starke Motiv mit schwarzem Hintergrund auf Seite 5 prägen sich mit negativer Nachhaltigkeit in viele Leser ein. Interviews und Fotos werden auch in diesem Fall schneller und intensiver wahrgenommen als der Text des Berichts. Der „Brixner“ als beliebte Monatszeitschrift hat auch soziale Verantwortung, ganz besonders gegenüber Jugend-
lichen. Deshalb regen wir eine Weiterführung dieser Thematik an und wünschen uns, dass auch Migrantenkinder zu Wort kommen können, dass sie ihre Geschichten und Schicksale erzählen dürfen und dass sie die Thematik „Angst und Gewalt“ aus ihrer Perspektive schildern dürfen. Ihre Stimme ist generell viel weniger hörbar.
„Will der ‚Brixner’ das?“ Leserbrief zum Bericht „Klima der Angst“, „Brixner“ Nr. 211, S. 4
Elisabeth Tauber, Brixen
Eine dezent manikürte Männerfaust bricht sich durch weißen Pappkarton einen Weg in das visuelle Gedächtnis der Leser. Der „Brixner“ titelt: Klima der Angst. Auf Seite vier und fünf sehen wir noch einmal zwei Männerfäuste, die sich vor schwarzem Hintergrund überkreuzen. Die Bildlegende lautet: „Erschreckendes Stimmungsbild“. Bildmaterial, Legendentexte und das anonymisierte Interview mit einem Brixner Jugendlichen vermitteln eine diffuse und deshalb umso bedrohlichere Atmosphäre der Angst. Die Aufmachung des Artikels suggeriert eine unkontrollierbare Realität jugendlicher Gewalt, die im Migrationskontext lokalisiert wird. Einige „einheimische“ Jugendliche kommen ausführlich zu Wort, die „gewaltbereiten“ männlichen Jugendlichen mit Migrationshintergrund bekommen keine Stimme. Der klein gedruckte Haupttext berichtet diffe-
renzierter, aber die Bilder von den Männerfäusten haben sich schon eingeprägt. Medienbilder sind mächtig. Sie können Realitäten schaffen, inszenieren, destabilisieren. Sie können Ängste schüren, Feindbilder entwerfen und Hysterien provozieren. Will der „Brixner“ das? Medien sind mächtig, sie können auch deeskalieren, differenzieren, vermitteln und damit neugierig machen – über Bilder, Sprache und die Ausgewogenheit der Stimmen. Ich wünsche mir einen „Brixner“, der sein mediales Potential nutzt – er liegt schließlich einen ganzen Monat in fast jedem Brixner Haushalt – und über die komplexen Phänomene der neuen Migration so berichtet, dass Austausch und Begegnungen zwischen den verschiedenen Realitäten in Brixen erleichtert werden.
Ernsteres Durchgreifen? Ein Leserbrief zum widerrechtlichem Parken in Neustift
Kilian Widmann, Neustift
Am letzten Hochunserfrauentag habe ich einige Fotos der beiden Zufahrtsstraßen zum Kloster Neustift (Stiftstraße und Eisackstraße) gemacht. Wie jedes Jahr sind diese – und auch weitere Straßen der Brixner Umgebung – heillos vor allem von Urlaubern zugeparkt, ein Durchkommen ist sehr mühsam. In diesem Zusammenhang frage nicht nur ich mich, warum hier nicht mit derselben Konsequenz Strafen für ordnungswidriges
Parken ausgestellt werden, wie wir sie sonst in Brixen gewohnt sind? Ich denke, hier wäre ein ernsteres Durchgreifen gerechtfertigt, da es sich um öffentliche Zufahrten handelt.
Immer nein? Zum Editorial im „Brixner“ Nr. 211
Markus Lobis, Brixen
Willy Vontavon schreibt in seinem wie immer recht väterlich herabrieselnden Editorial im letzten „Brixner“, im Gemeinderat hätten auch jene, die sonst immer nein sagen, einem Beschlussantrag in Sachen Landessportzentrum zugestimmt. Nachdem ich Willy Vontavon recht selten im Gemeinderat gesehen habe und selbst meistens dabei bin, erlaube ich mir eine kleine Richtigstellung: Es gibt meines Wissens im Gemeinderat keine Gruppe, die immer nein sagt. Die SVP setzt nur Punkte auf die Tagesordnung, zu denen sie gerne ja sagt und sagt zu den allermeisten Beschlussanträgen und Vorschlägen der Opposition nein. Die Grüne Bürgerliste sagt zu den Beschlussanträgen der Opposition fast ausschließlich ja und zu den einzelnen Tagesordnungspunkten mal ja und mal nein, je nachdem, ob die Vorschläge ihrem Verständnis von einer guten Verwaltung und Zukunft des Gemeinwesens entsprechen. Es liegt in der Natur der Dinge, dass die Grüne Bürgerliste manchmal nein sagt. Aber das muss die Mehrheit und Herrn Vontavon nicht mal weiter stören. Außer man will der Grünen Bürgerliste ein negatives Image verpassen. Aber das kann ein unabhängiges Monatsmagazin nicht wollen, oder?
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Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
Umfrage
Sprachlich diskriminiert? Pünktlich zum Wahlkampfauftakt steht die mangelnde Zweisprachigkeit von öffentlichen Bediensteten wieder einmal zur Diskussion. Fühlen sich die Brixner in ihrer Muttersprache diskriminiert? Und: Sehen sie die Zweisprachigkeit als Last oder als Chance?
„Die Zweisprachigkeit ist hierzulande ein großes Problem,“ meint Elke Sottara, „besonders für auswärtige Italiener, die gerne in Südtirol arbeiten möchten, aber keine Chance dazu bekommen. Auch Einheimische haben oft Probleme mit ihren Italienischkentnissen. Ich persönlich habe keine sprachlichen Schwierigkeiten, finde aber, dass jeder das Recht haben sollte, in den öffentlichen Ämtern in seiner Muttersprache reden zu können.“
“Per quanto riguarda discriminazione, non le ho mai avute”, erzählt Edoardo Callegari. “Io ho amici, sia italiani, sia tedeschi. Normalmente quando vado in un ufficio pubblico, mi parlano tedesco ed italiano. Certo, se ci fossero solo tedeschi, io avrei dei problemi di comprenderli. Comunque è importante farsi capire.”
„Da wir in Südtirol und logischerweise auch in Italien leben, sollten Italiener und Deutsche jeweils die Sprache des anderen beherrschen. Wenn wir schon das Glück haben, hier zu wohnen und zwei Sprachen zu erlernen, sollten wir diese Chance auch nutzen“, erläutert Petra Waldboth. „Mein Mann ist Italiener, und unsere Kinder wachsen zweisprachig auf. Es sollte einfach jeder seinen Beitrag leisten und den Stolz einmal beiseite lassen.“
Bruno Felderer hat „etwas gegen Sprachverweigerer. Ich glaube, dass heutzutage jeder Südtiroler, wenn er will, beide Sprachen beherrschen kann. Das ist einfach die Voraussetzung für ein gutes Zusammenleben. Natürlich sollte sich in den öffentlichen Ämtern jeder in seiner Muttersprache verständigen können und dürfen, das ist einfach ein Grundrecht. Für mich ist Zweisprachigkeit nicht nur toll, sondern auch wichtig.“
Paula Pitscheider findet, dass es „nicht immer stimmt, dass alle zweisprachig sind. Viele Südtiroler wollen nicht einmal ein richtiges Deutsch sprechen. Aber Zweisprachigkeit in öffentlichen Ämtern sollte schon vorherrschen, immerhin bekommen die Beamten ja die Zweisprachigkeitszulage. Ich persönlich habe keine Verständigungsschwierigkeiten.“
„Die Zweisprachigkeit in öffentlichen Ämtern könnte unter Umständen verbessert werden“, ist die Meinung von Johann Wild. „Das wäre beispielsweise durch etwas mehr Toleranz auf beiden Seiten möglich. Aber ich persönlich wurde noch nie diskriminiert, auf keinem der öffentlichen Ämter. Und insgesamt sehe ich dieses Problem als nicht allzu tragisch an.“
“Siamo in Alto Adige, e la popolazione è bilingue – o dovrebbe essere bilingue. Dovrebbe essere logico per ciascuno di parlare entrambe le lingue. Per me le cose sono semplici: Qualche volta può succedere che ci siano dei problemi”, sagt Giuseppe Cementano, “in questi casi basta essere un pó tolleranti e comprensivi; ci vuole solo un pó di elasticità mentale.“
Helga Karl befürwortet „sehr die Zweisprachigkeit. Aber eines muss schon gesagt werden: Von den Deutschsprachigen wird meist ein perfektes Italienisch verlangt, aber umgekehrt ist dem nicht so. Zumindest sollten Beamte in den öffentlichen Ämtern, vor allem die Polizei, die deutsche Sprache gleich gut beherrschen wie wir die italienische.“
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FESTIVAL FÜR ZEITGENÖSSISCHE MUSIK
Kunst & Kultur
Universum Transart
B
laues Licht begrüßt die in Dunkelheit getauchten Besucher am Eingang einer der Lagerhallen der Firma Alupress. Schon jetzt ist klar: dies wird ein Konzertabend der Sonderklasse. Inmitten von Röhren, Stapelanlagen, Gerüsten und sonstigen Fabrikgegenständen, die gemäß Sicherheitsbestimmungen hinter Absperrungen geräumt wurden, sitzt ein gespanntes Publikum – bereit, sich überraschen zu lassen.
Das Festival zeitgenössischer
Kultur „transart“ setzt gezielt auf ungewöhnliches Ambiente, um Kunst sprechen zu lassen. Dies wird durch die Aufgeschlossenheit der Betreiber von Firmen wie die Brixner Alupress ermöglicht, die Örtlichkeiten wie diese zur Verfügung stellen und für eine Nacht von ihrer ursprünglichen Bestimmung in Kunstszene ummodeln lassen; dem entsprechend ist die außergewöhnliche Wirkung. Der künstlerische Leiter des Festivals, Peter Paul Kainrath, bezeichnet zeitgenössische Kultur als „freien Blick auf unser Dasein, auf unsere Herkunft, auf unsere Zukunft“. Insofern richte sich „transart“ an alle interessierten und offenen Zeitgenossen, gleich welcher Generation, Kultur und Herkunft. Heuer ließ sich das Festival auf der Achse zwischen Jenbach und Rovereto erstmals auch in Brixen nieder. Die Musiker der Kapelle für Neue Musik „Windkraft“ treten in das Blickfeld vor dem schwarzen Vorhang und setzen pointilistisch durch die Register ziehend zu „Quia tu es Deus fortitudo mea 26
op. 24“ des österreichischen Komponisten Thomas Daniel Schlee an. In fünf kurzen Abschnitten wandern tonale Linien durch die Instrumentengruppen, unterbrochen von flächiger Klangmalerei und zu atmen scheinenden Zäsuren. Wie in einer Stafette übergeben sich die Musiker die Töne, ohne je einen davon zu verlieren. Vielmehr erwecken die aus Nord- und Südtirol stammenden Holz- und Blechbläser führender europäischer Orchester das Material zu Leben und formen in klaren Kontrasten die Gestalt dieser Musik. Das Klangfarbenspiel lebt von den Obertonschichtungen, leise verhaltene Töne folgen auf aggressivere musikalische Gesten. Die einzelnen Instrumente werden solistisch eingesetzt, Mehrstimmigkeit scheint eher ein Zufall als vorhergesehen, und wenn sie auftritt, dann zurückhaltend als Dialog. Die Strukturierung des Werks in vier Vorspiele und einen Choral lässt eine gläubige Zuversicht durchscheinen. Dem gerecht werdend ist das gesamte Programm des Konzertabends in einen Hauch von Spiritualität getaucht, und ebenso erklingt das folgende „Kyrie“ des Zyprioten Evis Sammoutis für Blasensemble und Kinderchor.
Sphärische Klangwolken um-
hüllen die tonalen Akkordinseln und konsonanten Obertöne, die permanent umgeschichtet werden. Das hier uraufgeführte Werk lebt von effektvollen Einsätzen des Schlagwerks und modernen Spieltechniken der Bläser. Beeindruckend präzise bringt das Orchester die virtuosen Gänge,
Bewegungen und Glissandi vor, unterbrochen von Tönen, die beispielsweise mit Schlagen der Handflächen auf das Mundstück produziert werden. Der Jugendchor der Musikschule Innsbruck trägt den Haupttext vor, unterbrochen von gepfiffenen Stellen und lauten Atemgeräuschen. Insofern schaffen diese jungen Stimmen das Gerüst für die Instrumentalteile, deren rhythmische und klangliche Konstellation von der spektralen Analyse eines einzelnen Klanges abgeleitet sind. Aleatorische Teile folgen auf exakt notierte, ein intensiver Membran-Charakter tritt an die Oberfläche, und es ist deutlich spürbar, dass der Komponist dieses Stück für einen Raum mit großem Nachhall konzipiert hat. Windkraft lässt Flächen gekonnt verschwinden und die Kinderstimmen, wenn erforderlich, in den Vordergrund treten, um sich anschließend gleich temperamentvoll in Klangspielen aufzubäumen. Das Ensemble verfügt über eine unwiderstehliche Waffe: die Vereinigung technischer Souveränität mit hemmungsloser Experimentierfreude. Diese Eigenschaften vereint auch sein Dirigent Kasper de Roo. Akzentuiert deutlich sein Dirigat, allgemein mitreißend sein Stil. Der Umgebung entsprechend muss zwischen den Stücken umgebaut werden, und das „StühleRück-Intermezzo“ wird vom wohl populärsten und am häufigsten gespielten Stück des Esten Arvo Pärt „Fratres“ unterbrochen. Die hohen Register singen über einem lang gehaltenen, bordunartigen Orgelpunkt.
Foto: Oskar Zingerle
Neue Klangwelten in ungewöhnlichen Aluminiumsphären, eine BetonmaschinenPerformance und durchgeknallte elektronische Musik: Das Festival zeitgenössischer Kultur „transart“ verwandelt zwei Industriehallen in Kunstszene.
Pärts Musik ist bekannt für ihren
meditativen Charakter, die Melodie verharrt ständig in einem spannungsarmen, los gelöst schwebenden Charakter und ist nicht zuletzt durch die Interpretation dieser Musiker einfach schön! Der Komponist war fasziniert von der Musik der Kirche, vom Hall in alten Räumen, von für sich stehenden Klängen, wie er sie aus der Gregorianik und der späteren mittelalterlichen Musik kannte. Auch wenn sie nicht die eines Kirchenraums ist: Die Akustik dieser Halle ist ideal für die Darbietung zeitgenössischer Musik. Nichts bleibt dabei gleich, alles fließt. „Fratres“ vermittelt dieses ruhende Kreisen so intensiv wie wohl kaum ein anderes Werk der Musikgeschichte. Es lässt einen die Ruhe des Loslassens im Zuhören gewinnen, und der scheinbar nicht mehr atmende Zuhörerraum zeugt von seiner mystischen Wirkung. Die anschließende Komposition „Jetzt immer Schnee“ für Chor und Ensemble bestätigt die Aussage der Komponistin Sofia Gubaidulina, wonach man ihre Werke als neu bezeichnen könne, sie aber dennoch Blätter eines Baumes seien. Die gesamte von ihr aufgenommene Welt bilden die Wurzeln dieses Baums. Ein
VEREINIGUNG TECHNISCHER SOUVERÄNITÄT MIT HEMMUNGSLOSER EXPERIMENTIERFREUDE: „Windkraft“ in den Hallen der Alupress
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Streichquintett tritt als Verstärkung in diese ungewöhnliche Kulisse, ebenso wie der Lettische RadioChor. Pianississimo-Tremoli entlang des Griffbrettes der Streicher beginnen das außergewöhnliche Werk, die Sänger sind um das Publikum aufgestellt. Wie Bilder malt Gubaidulina hoch differenzierte Klangnuancen in den Raum, die wie aus dem Nichts erscheinen. Die Sänger flüstern und singen
Perkussionsinstrumentes Flexaton geraunte Motive, abgelöst durch chromatisches Aufbäumen und Aufschreien der Instrumente und der Stimmen. Phänomenal, wie die solistisch eingesetzten Stimmen des Lettischen Radio-Chores präzise und gleichzeitig sinnliche Spannungen erzielen. Entsprechend begeistert fällt der Applaus in der voll besetzten Alupress aus: Zu den außergewöhnlichen
„Zeitgenössische Kultur ist der freie Blick auf unser Dasein, auf unsere Herkunft, auf unsere Zukunft.“_ Peter Paul Kainrath von allen Seiten der Lagerhalle und scheinen permanent aneinander vorbei zu reden, jeder mischt sich sozusagen in das Gespräch des anderen ein, manchmal erklingen ineinander geworfene Texteinschübe. Zwischen den Sätzen nähern sich die Sänger immer mehr, und die Streicher hingegen entfernen sich, stellen sich im letzten Satz um das Publikum auf und erzielen durch das Streichen des metallischen
Eindrücken von sphärischem Blau und außergewöhnlichen Klangwelten in Aluminiumumgebung gesellt sich nun ein gewisser Stolz über die Tatsache, wie interessiert und aufgeschlossen zeitgenössische Kunst in Brixen aufgenommen wird.
Szenenwechsel: „transart“ zieht noch am selben Abend weiter. Die nächste Station auf der Zeitgenossenreise ist die Betonwerkstatt
„Beton Eisack“ in Klausen. Riesige Betonmischmaschinen zeichnen hier vor den Augen des Publikums liegende Endlosachter auf den Boden der Tatsachen und der Spitalwiese, in Szene gesetzt von den Südtiroler Künstlern Hubert Kostner und Andreas Zingerle. In einer abstrakten „Reise nach Jerusalem“ werden in einer Betonmischmaschinen-Performance Legosteine in die vorgefertigten Rahmen gegossen, bis schließlich auch die letzte Maschine abgezogen ist, untermalt von raunendem Motorengeheul. Den Künstlern geht es um eine temporär bewegte Skulptur, wo Bewegung und Zeit eine große Rolle spielen. Flüssiger Beton hat keinen Anfang und kein Ende, erstarrt will er der Zeit Ewigkeit abtrotzen. Dazwischen liegt der unaufhaltsame Prozess der Aushärtung. Gleichzeitig hält Beton viel Druck aus und wird in vielen kunstvollen Varianten angeboten: Er steht für zeitgenössische avancierte Baukunst. „Mouse On Mars“ steuert anschließend den Sound des Abends bei. Das Köln-Düsseldorfer Elektronika-Duo nimmt Musikbausteine auseinander, zerlegt, baut ab, teilt, seziert, zergliedert, zerschneidet, zerteilt, trennt auf, löst auf. Seit den 90er Jahren haben Andi Toma und Jan St. Werner Maßstäbe in
der europäischen Szene elektronischer Musik gesetzt. Ihre Musik ist vieldimensional, abwechslungsreich und mehrdeutig wie bei den Teilchenbeschleunigern innerhalb eines skurrilen Klangkosmos. Denn vermeintliche Fehler, kranke Sounds, sind im Schaffen der beiden Klangtüftler nach wie vor kreative Antriebsfeder. „Musik ist ein Modell. Da kann man alle möglichen Szenarien durchspielen. Man kann Sachen sprengen oder einfach frontal gegen die Wand fahren lassen. Das Gute ist, dass man sie dann nicht real stattfinden lassen muss!“, beschreiben Mouse On Mars ihren Sound.
Implosion ins kleinste mögliche Partikelchen, wo man als Mensch mit seinem Geist gerade noch hingelangen kann. Im Kleinen die Größe entdecken. Immer kleiner werden. Raum schaffen im kleinsten möglichen Raum. Wo andere den Wohlklang suchen, haben Mouse on Mars ihn längst gefunden und sezieren ihn bereits. Durchgeknallte Elektronik beschließt einen außergewöhnlichen Abend.
manuela.kerer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 27
BRIXEN
Die „Initiative Musik und Kirche“ feiert ihren 20. Geburtstag mit einem Konzert in der Brixner Hofburg.
K
ulturarbeit ist wie Arbeit an einer permanenten Baustelle, deren Erfolg schwer zu messen und deren Mühen meist wenig sichtbar werden. Dennoch haben sich in Südtirol einige wenige Kulturinitiativen so ins allgemeine Wertbewusstsein gegraben, dass man auf sie nicht mehr verzichten kann. Die Brixner Initiative Musik und Kirche um ihren künstlerischen Leiter Josef Lanz, ihren Präsidenten Heinrich Psaier und den unermüdlichen organisatorischen Leiter Konrad Eichbichler ist so eine durch Nachhaltigkeit und konstante Qualität geprägte Institution. Seit nunmehr 20 Jahren begleitet sie zuverlässig nicht nur das Brixner Publikum durch das Kirchen- und Konzertjahr.
Viele Freunde und Förderer wohnten dem Jubiläumskonzert im Kaisersaal der Brixner Hofburg bei
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Die Initiative Musik und Kirche
entstand vor 20 Jahren als Experiment mit einem sechsköpfigen Vorstand, bestehend aus Kathi Trojer, Josef Knapp, Otto Rubatscher, Josef Lanz, Konrad Eichbichler und Heinrich Psaier. Vor einigen Tagen feierte man dieses Jubiläum mit einem Konzert in der Brixner Hofburg, und Psaier ging in seiner Begrüßung vor zahlreicher Prominenz, darunter Landeshauptmann Luis Durnwalder, Bischof Wilhelm Egger, Domdekan Ivo Muser, Landesrätin Sabine Kasslatter-Mur, Europaparlamentarier Michl Ebner, Bürgermeister Albert Pürgstaller sowie dem Präsidenten der Stiftung
Südtiroler Sparkasse, Gerhard Brandstätter, auf die Zielsetzung des Vereins ein. Sie besteht in der Förderung und Pflege der liturgischen und außerliturgischen Musik mit besonderer Berücksichtigung der Tiroler Kirchenmusik. Als Verein, der ehrenamtlich geführt wird, verfolgt die Initiative ausschließlich kulturelle Ziele und legt die Qualitätslatte bewusst sehr hoch, was ihren Ruf weit über unsere Landesgrenzen hinaus begründete. In den letzten Jahren ist auch noch die wissenschaftliche Arbeit im Diözesanarchiv
Paul Gasser, Konrad Eichbichler, Heinrich Walder, Josef Lanz, Bischof Wilhelm Egger, Otto Rubatscher, Kathi Trojer, Heinrich Psaier und Domdekan Ivo Muser
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Fotos: Willy Vontavon
Kunst & Kultur
Mozart im Kaisersaal
unter der Leitung von Hildegard Herrmann-Schneider zu einem wichtigen Anliegen geworden. Die Sichtung und wissenschaftliche Aufarbeitung des vorhandenen Materials hat schon für einige Sensationen gesorgt, wie etwa die Entdeckung des von Leopold und Wolfgang Amadeus Mozart mit handschriftlichen Anmerkungen versehenen Stimmenmaterials der Spaur-Messe aus dem Jahr 1776 im vergangenen Jahr.
In jedem Arbeitsjahr gab es
seither an die 20 Konzertveranstaltungen und jeweils ein Symposion im Herbst mit hochrangigen Referenten, deren Beiträge regelmäßig in gedruckter Fassung dokumentiert wurden. Das bewährte Erfolgsrezept in der Programmgestaltung setzte sich indessen aus mehreren Komponenten zusammen, die da wären: sorgfältige Auswahl der Programme, die auch jeweiligen Jahresregenten oder Ereignissen wie dem Stadtjubiläum Rechnung trägt, die Verpflichtung von Spitzeninterpreten, eine ausgewogene Mischung aus Alt und Neu, aus großer und kleiner Besetzung, aus symphonischer und kammermusikalischer, vokaler und instrumentaler Musik, aus einheimischen Interpreten und Weltstars.
Nicht unerheblich zum Erfolg dürfte auch das gute Image der Bischofsstadt beigetragen haben, in der die Adaption der beiden Sakralräume Dom und Kirche des Priesterseminars in den meisten Fällen befriedigen konnte. Daneben wurden auch andere Kirchen und sakrale Räume wie beispielsweise der Kreuzgang oder die Johanneskapelle für Aufführungen entdeckt. Mit eigenen Kompositionsaufträgen schließlich sorgt die Initiative für einen wichtigen Impuls in der einheimischen Kirchenmusik, die gerade in unserer säkularen, eventhungrigen Gesellschaft einen schwierigen Stand hat.
Das heurige Jahresprogramm
spiegelte gewissermaßen exemplarisch das durch die Jahre gewonnene Profil dieser Brixner Veranstaltungsreihe wider. Da wäre zu Beginn der Saison mit Johann Sebastian Bachs Matthäuspassion ein Monumentalwerk aus einer Zeit, in der der Musik noch zugetraut wurde, das Höchste, das Unaussprechliche, das zutiefst Menschliche auszudrücken. Mit dem „Chorus sine nomine“, der „Musica Angelica Baroque Orchestra“ und der Wiener Akademie unter der Leitung von
Gerhard Brandstätter, Anni und Albert Pürgstaller, Sabina Kasslatter-Mur, LH Luis Durnwalder, Bischof Wilhelm Egger, Domdekan Ivo Muser, Heinrich und Ida Psaier, Josef Lanz und Domdekan Johannes Messner
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Martin Haselböck waren bereits alte Bekannte in Brixen zu Gast, was dank der unermüdlichen Kontaktpflege des künstlerischen Leiters auch als Merkmal der Initiative geschätzt wird. So gastierten hier wiederholt das European Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Peter Jan Marthé mit viel beachteten Interpretationen von Bruckners symphonischem Werk oder die Neue Hofkapelle München unter Philipp Amelung, aber auch Vokalensembles wie Singer Pur, The Tallis Scholars oder der Chamber Choir of Europe unter Nicol Matt, um nur einige zu nennen. Von den einheimischen Ensembles scheinen im heurigen Jahr Domchor & Domorchester Brixen mit der Missa solemnis von Josef Gasser, das Collegium Musicum Bruneck mit der Uraufführung des Magnificats von Herbert Paulmichl, das Vokalensemble VocalArt mit der Uraufführung einer Messe von Kurt Estermann sowie das Haydn Orchester von Bozen und Trient mit Beethovens Missa solemnis im Programm auf. Gar einige Konzerte wurden und werden vom Sender Bozen der RAI mitgeschnitten oder in Zusammenarbeit mit dem ORF auf CD eingespielt. So werden immer wieder bleibende Kulturbausteine gelegt und für spätere Generationen bewahrt.
In den Kaisersaal der Brixner
Hofburg lud die Initiative vor kurzem ihre Freunde und Förderer zum Jubiläumskonzert. Dem feierlichen Rahmen entsprechend brachte das Klenke-Quartett drei der insgesamt sechs „Haydn-Quartette“ von Mozart zur Aufführung. Diese „famose Frauenformation“ (Fono-Forum), die sich im LisztKonservatorium in Weimar bereits zu Studienzeiten gefunden hat, konnte mit der CD-Einspielung
der sechs „Haydn-Quartette“, die Mozart seinem Logenbruder und hoch verehrten Vorbild widmete, bei der Kritik durchwegs reüssieren. Und das schafften sie auch vor dem Publikum der Hofburg bereits mit dem ersten Satz Allegro des Quartetts in B-Dur KV 589, wo die Eckstimmen im vielschichtigen Dialog einen wahren Mikrokosmos der Gefühle freilegen und subtilen Stimmungen mit technischer Virtuosität nachspüren. Wie ein Atemholen zum fröhlich beschwingten Weitergehen nimmt sich dann das Larghetto aus, in dem der Cellostimme, wohl in Erinnerung an Mozarts Begegnung mit dem cellospielenden preußischen König, melodisch-gestalterische Bedeutung zugewiesen wird. Unprätentiöse Musizierfreude und eine bis ins Detail durchdachte Akzentuierung schaffen im überlangen vierten Satz eine Stimmung der Intimität, die die Zuhörer in ihren Bann zieht.
einer intimen Gesprächsrunde empfinden kann. Mit dem Quartett in C-Dur KV 564, dem so genannten „Dissonanzenquartett“, hat Mozart wohl die genialische Höhe der Kontrapunktik erreicht, ja mit der auf Dissonanzen bauenden Einleitung des Kopfsatzes seine Zeitgenossen gar brüskiert. Die Interpretinnen Annegret Klenke, Beate Hartmann (Violine), Yvonne Uhlemann (Viola) und Ruth Kaltenhäuser (Violoncello) bleiben ihrer intimen Musizierfreude treu und verzichten ganz auf oberflächliche Effekte – ein Vorzug, der ihnen intellektuelle Aufmerksamkeit bis zum Ende garantiert. Einem Ende, das durch eine Zugabe aus Bachs „Wohltemperiertem Klavier“ in einer Mozart-Bearbeitung für Streichquartett noch hinausgezögert werden konnte. Auch in den nächsten Tagen und Wochen präsentiert die Initiative Musik und Kirche Hochrangiges in Brixen: Am Dienstag, 25. September, tritt um 20 Uhr das Ensemble VocalArt unter der Leitung von Heinrich Walder im Dom auf. Am Samstag, 13. Oktober, wird dann im Rahmen des Symposions „Musica Sacra: Gottes-Lob & Seelen-Trost“ Ludwig van Beethovens „Missa Solemnis“ aufgeführt – eines der großartigsten Werke sakraler Kunst. Ausführende sind internationale Solisten, der Chor der Tiroler Festspiele und das Haydn-Orchester unter der Leitung von Gustav Kuhn.
Aufführung von Bachs Matthäus-Passion im Dom zu Brixen
LH Luis Durnwalder, Hofburg-Präsident Josef Gelmi, Gerhard Brandstätter und Alois Flarer im Gespräch mit Hildegard Herrmann-Schneider
Angela Pöder und Agnes Lercher mit Bischof Wilhelm Egger
barbara.fuchs@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Vorstandsmitglied Paul Gasser mit Landesrätin Sabina Kasslatter-Mur
Feierlich ernst beginnt das
Quartett in Es-Dur, das Mozart in der endgültigen Reihung als „Quartetto IV“ bezeichnete. Hier vermag vor allem der zweite Satz „Andante con moto“, der mit langen Notenwerten einen expressiven Klangteppich ausbreitet und bereits in die Spätromantik weist, zu überzeugen. Das Allegro vivace erscheint trotz unglaublichem Tempo als Beispiel gelungener Klangrede, bei der sich das Publikum als glücklicher Beobachter
Kathi Trojer, Gemeinderatspräsident Gebhard Dejaco, Beate Hartmann vom Klenke-Quartett und RaiffeisenPräsident Rudi Rienzner
Josef Lanz, Heinrich Psaier, Bischof Wilhelm Egger, Domdekan Ivo Muser und Dompropst Peter Zelger
Heinrich Psaier im Gespräch mit Stiftungspräsident Gerhard Brandstätter Vize-BM Dario Stablum, Kathi Trojer und Volksbank-Präsident Zeno Giacomuzzi
Albert Unterkofler und Heinrich Walder
Europaparlamentarier Michl Ebner mit BM Albert Pürgstaller 29
FELDTHURNS
Kunst & Kultur
Erinnerung an Winkler Feldthurns gedenkt dem vor hundert Jahren geborenen KĂźnstler in einer Ausstellung.
O
bwohl nicht in Feldthurns, sondern in Bruneck geboren, verband Othmar Winkler (1907-1999) mit dem Eisacktaler Ort eine lebenslange Freundschaft. Hier lernte das Stadtkind in den Jahren des Ersten Weltkrieges das karge Leben der Bauern kennen. Der Hunger und das Sterben infolge des Krieges prägten sich tief in das Denken Winklers ein und bestimmten in späterer Folge das kĂźnstlerische Schaffen. Aus Rom, Wien, Oslo, Berlin, den Stationen der 30er Jahre, oder aus Trient, seinem letzten Wohnort, kehrte Winkler immer wieder zur Sommerfrische, zum Arbeiten und zu Ausstellungen in „sein Dorf“ zurĂźck. Vor acht Jahren, 1999, fand er hier seine letzte Ruhestätte. Diese Verbundenheit hatte er einem schmerzlichen Umstand zu verdanken: 1910 verlieĂ&#x; der Vater die Familie des damals Dreijährigen und setzte sich nach Amerika ab, ohne jemals eine Nachricht von sich zu geben.
Nach dem Abschluss der
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Volksschule in Feldthurns ermÜglichte ein Missionar Winkler den Besuch des Gymnasiums in Brixen, wo er sein zeichnerisches Talent entdeckte. An der Kunstschule in St. Ulrich lernte Winkler bildhauen. In Rom und Oslo, wo Winkler Bekanntschaft mit Edward Munch, einem der Hauptvertreter der expressionistischen Malerei, machen konnte, sowie an den Kunstakademien in Wien und Berlin entwickelte der passionierte Kßnstler seinen expressiven Stil weiter. In der Nachkriegszeit wandte sich Winkler von der Malerei ab. Er arbeitete nunmehr vorwiegend mit Bronze und schuf zahlreiche Auftragswerke sakraler wie profaner Natur. Dazu zählen mehrere Kriegerdenkmäler, etwa fßr Feldthurns, Brixen und Eppan, das Haspinger-Denkmal in St. Martin/Gsies, Heiligenfiguren
und Kreuzwegstationen und die Kanzel in der Kapuzinerkirche in Trient. Eine besondere Stellung in Winklers Werk nehmen die Bauern ein, die er stark heroisiert gestaltete. In mehreren Zyklen beschäftigte er sich mit der Arbeit der Bauern, mit Michael Gaismair und den Tiroler Bauernkriegen. Aus Anlass seines 100. Geburtstags luden die Gemeinde Feldthurns und der SĂźdtiroler KĂźnstlerbund in Zusammenarbeit mit dem Ăśrtlichen Tourismusverein am 7. September zur ErĂśffnung einer Ausstellung von Werken Othmar Winklers in die Galerie Schloss Velthurns. Nach den GruĂ&#x;worten von BĂźrgermeister Herbert Dorfmann und der Präsidentin des SĂźdtiroler KĂźnstlerbunds, Helga von Aufschnaiter, fĂźhrten Mathias Frei und Ivo Winkler, Sohn des KĂźnstlers, in die Ausstellung ein. Bei dieser Gelegenheit wurde zudem eine neue, im AthesiaVerlag erschienene Monografie Ăźber Othmar Winkler vorgestellt. Das Buch enthält Beiträge von Gert Amman, Claudio Tessaro De Weth und Christoph Hartung von Hartungen sowie SchwarzweiĂ&#x;- und Farbfotos von ausgezeichneter Qualität.
Die noch bis 30. September
zugängliche Ausstellung zeigt in Saal 1 Werke, die in engem Zusammenhang zu Feldthurns stehen, und in Saal 2 Werke, die den Krieg zum Thema haben. Während das „Stillleben“ aus dem Jahr 1926 noch in einem recht bĂźrgerlich-realistischem Gewand daherkommt, weisen der Blick „Aus seinem Atelier in Feldthurns“ (1931, Ă–l auf Leinwand) und „Klausen“ (1946, Tempera) expressionistische ZĂźge auf. Der „Kopf einer Bäuerin“ (1937, Tempera) hängt schwer von den Schultern, die markanten GesichtszĂźge sind die einer zerschundenen Kreatur. Von Stolz ist kein Hauch zu spĂźren. Das Interieur eines
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Bauernhauses – „Balglerstube“ und „Rafeserstube“ (beide 1946) – als Thema eines Bildes an sich schon ungewohnt, erscheint in grellen Temperafarben. Das wohlige Gefühl von Wärme, das wir mit der Stube verbinden, wird durch blau und grün gestört. Auf der gegenüberliegenden Seite hängen zwei Bleistiftportraits des „Dieterer Bauers“ sowie jenes der „Bäuerinnen beim Feierabend“, alle aus dem Jahr 1935. Im Zentrum des Saals hängen zwei Reliefs aus Bronze, „Der Hirte“ und „Schafschur“ (beide 1963) neben den zwei Gemälden des Künstlerfreundes Herbert Weirauther („Hirte“ und „Schafe“), die wohl als Vorbilder gedient haben dürften. Während Arbeiten im ersten Saal thematisch und formal in der gewissen Tradition stehen – sowohl in Bezug auf die Landschaftsmalerei wie auf die Portraits –, zeugen die in Saal 2 ausgestellten Exponate von einem gereiften, mutigen und visionären Geist Winklers. Schuf er in den 30er Jahren in einer Auftragsarbeit eine Büste Mussolinis, stellte er den „Diktator“ 30 Jahre später schonungslos als Karikatur sinnlosen Machtstrebens dar, mit Beinen aus Liktorenbündeln, einem Messer im Gürtel, einem winzigen Kopf auf fettem Leib und einem
Flugzeug als Kopfbedeckung. Bei der 1960 geschaffenen Statuette „Miles Gloriosus“ ist die Brust stark aufgebläht.
Eine weitere Bronzefigur zeigt
den Krieg als verlockende Frau in akrobatischer Tanzhaltung, mit fliegendem Haar und spitzen Brüsten. Die hässliche Seite des Krieges verbirgt sich als hämisch lachendes Gesicht am Gesäß der Figur. Der spanische Bürgerkrieg 1937 bewegte Winkler erstmals zu einer Anklage gegen das blutige Gemetzel. In „Luftangriff“ sind die autobiografischen Züge stark sichtbar: Eine Mutter streckt dem am Kreuz hängenden Christus ihr Neugeborenes entgegen, auf das die Gasmasken im Hintergrund warten; auf der anderen Seite des stark blutenden Gekreuzigten sterben Menschen auf kargen Feldern vor Hunger. Anfang der 90er Jahre brachte Winkler 85-jährig seine Empörung über den Golfkrieg in einer Bronzearbeit zum Ausdruck, die Edward Munchs „Schrei“ wiederholt und sogar verstärkt. Sie bleibt neben dem nicht ausgestellten „Atomangriff“ den Nachgeborenen ein warnendes Vermächtnis eines pazifistischen Geistes. albina.kritzinger@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Kunst & Kultur
Restaurierte Fresken Die Fresken in der 14. und 15. Arkade des Brixner Kreuzganges sind nun fertig restauriert. Zur Anwendung kam sĂźdtirolweit zum ersten Mal in diesem AusmaĂ&#x; die Bariumhydroxid-Methode – eine Restaurierungsform, die auch nach der Flutkatastrophe in Florenz angewendet worden war.
D
er Feldthurner Restaurator Georg Gebhard arbeitete vier Monate lang an den Fresken der 14. und 15. Arkade im Brixner Kreuzgang. Die Wandmalereien entstanden zwischen 1464 und 1473 in der Werkstatt des Leonhard von Brixen und stellen die sieben Freuden Mariens sowie alttestamentarische Szenen dar. AbbrĂśckelnde Malpartien, weiĂ&#x;e Schleier an der Oberfläche und Haftungsschäden des Malputzes hatten eine Restaurierung notwendig gemacht. Diese Schäden waren durch die Salze von WassereinbrĂźchen im Jahre 1987 sowie durch eine Vergipsung des Putzes entstanden.
Um eine effektivere Restaurie-
rung zu gewährleisten, entschied man sich fĂźr die BariumhydroxidMethode, die 1966 in Florenz nach der Flutkatastrophe angewandt worden war. In SĂźdtirol ist dies die erste grĂśĂ&#x;ere Anwendung dieser Restaurierungsform. „Bariumsulfat hat eine festigende Wirkung, ist dem Kalk mineralogisch sehr ähnlich und bewirkt zudem eine Vertiefung der Farben“, erläutert Waltraud Kofler Engl, Direktorin des Amtes fĂźr Bau- und Kunstdenkmäler. Die Anwendung ist zwar nicht reversibel, behindert jedoch nicht eventuelle nachfolgende RestaurierungsmaĂ&#x;nahmen. „Die Methode wurde nicht flächendeckend, sondern je nach Notwendigkeit partiell eingesetzt“, schildert Waltraud Kofler Engl, „sie setzt nach Voruntersuchungen eine Reihe von Beprobungen, Fachwissen, Sorgfalt, Präsenz und ein groĂ&#x;es Engagement von Seiten des Restaurators sowie eine enge Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege voraus.“ Georg
Gebhard zog die Restauratorin Maria Rosa Lanfranchi vom „Opificio delle Pietre Dure“ in Florenz als Beraterin bei, die die Bariumhydroxid-Methode in Theorie und Praxis beherrscht.
Ob die Schäden durch die An-
wendung der BariumhydroxidMethode dauerhafter als bisher behoben wurden, wird sich erst im Laufe der Zeit feststellen lassen. „Restaurierung setzt eine genaue Kenntnis des Objekts, seiner Probleme, der anzuwendenden Materialien und Methoden voraus“, erklärt Waltraud Kofler Engl, „alle Beteiligten haben sich nach dem derzeitigen Wissensstand bemĂźht“. Die Fresken benĂśtigen jedenfalls auch in Zukunft einer laufenden Beobachtung. Eine weitere Gesamtrestaurierung der Fresken sollte mĂśglichst weit in die Zukunft gerĂźckt werden, denn jeder Eingriff bringt einen mehr oder weniger groĂ&#x;en Substanzverlust mit sich.
Drei Gesamtrestaurierungen
haben die Wandmalereien im Brixner Kreuzgang bereits hinter sich. Die ersten Ausbesserungsarbeiten waren schon im Jahre 1477 fällig. Im Zuge des barocken Domneubaus und in der Zeit der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlitt der Kreuzgang groĂ&#x;e Schäden, und 1842 begann man mit den Restaurierungsarbeiten. Kirchengeschichtler Georg Tinkhauser informierte 1855 die k.k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale in Wien Ăźber die groĂ&#x;en Schäden an den Kreuzgangfresken und verfasste darĂźber eine kunsthistorische Beschreibung – und daraufhin wurden die
An diesem Detail des Bischofskopfes in der 15. Arkade vor der Restaurierung sind die Schäden deutlich sichtbar
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Restaurierungsarbeiten konkreter in Angriff genommen. Dabei kamen unterschiedliche Methoden zur Anwendung, und es entstanden heftige Diskussionen darĂźber, ob man nun fehlende Partien ergänzen sollte oder das Original so respektiert, wie es Ăźberkommen war, auch wenn es Fehlstellen aufwies. „Letztlich wurde vieles ergänzt, Ăźbermalt, Konturen nachgezogen und die Fresken durch eine Wachs-Imprägnierung aufgefrischt“, erläutert Waltraud Kofler Engl. Gerade diese Imprägnierungen verursachten bald groĂ&#x;e Schäden; die Malschichten drohten abzuplatzen, und man glaubte, das Problem nur durch die Abnahme der Wandmalereien lĂśsen zu kĂśnnen. Zwischen 1955 und 1970 wurden weitere Restaurierungsarbeiten vom damals noch staatlichen Denkmalamt durchgefĂźhrt: Wachsschichten und Ăœbermalungen
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wurden abgenommen, die Malund Putzschichten gefestigt und vorsichtig gereinigt. Die Fehlstellen belieĂ&#x; man als solche – was erneut zu Diskussionen fĂźhrte. In den 80er Jahren lĂśsten sich der MĂśrtel und die Malschichten ab; Feuchtigkeit und Salz setzten den Fresken erneut zu. Eine weitere, die dritte, Gesamtrestaurierung stand an. Zunächst erfolgte eine Neueindeckung der Dächer, die Mauern wurden entfeuchtet und der FuĂ&#x;boden teilweise ausgetauscht. 1987 erfolgte dann die Restaurierung der Wandmalereien, die etwa 550.000 Euro kostete. Um weitere gravierende Verluste zu vermeiden, lässt das Amt fĂźr Denkmalpflege und Bau- und Kunstdenkmäler ab diesem Zeitpunkt den Kreuzgang laufend kontrollieren. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Dombezirk mittags geöffnet z Der Kreuzgang und der Dom sollen auch in den Mittagsstunden zu besichtigen sein – dieses Anliegen wurde von verschiedensten Seiten an die Gemeindeverwaltung herangetragen. Die Sehenswürdigkeiten waren bislang von 12 bis 15 Uhr nicht zugänglich, vorwiegend aus organisatorischen Gründen wie der Bereitstellung einer Aufsichtsperson. Diese Schließung sorgte be-
sonders bei den Touristen für Unmut. Nun gab die Domverwaltung grünes Licht für eine durchgehende Öffnung von Kreuzgang und Dom in den touristischen Hochsaisonen. Domdekan Ivo Muser brachte den Wunsch zum Ausdruck, dass der Dombezirk trotz dieser Neuerung das bleibe, was er ist: ein Ort des Gebetes, der Besinnung und der Begegnung mit dem Glauben und
der Kunst. Bürgermeister Albert Pürgstaller regte an, dass nun auch die Geschäftstreibenden im Stadtzentrum ihren Beitrag leisten und die Öffnungszeiten ihrer Betriebe überdenken möchten. Dies sei angesichts der Tatsache, dass die derzeitige Aufenthaltsdauer von Tagesgästen in Brixen nur drei bis vier Stunden betrage, für die Zukunft erforderlich. db
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Foto: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur
KULTUR
Kunst & Kultur
FILM
Mythos Margarete z „Wer war diese Margarete Maultasch, und wie begründet sich ihr Mythos, ihre Darstellung als Hässliche? Diese Fragen haben mich bereits vor fünf Jahren interessiert“, erzählt die aus Aicha stammende Schauspielerin Ingrid Maria Lechner. Ursprünglich wollte sie die Tiroler Gräfin als Bühnenfigur oder in einem Fernsehfilm aufgreifen. Daraus geworden ist nun in Zusammen-
kurz
notiert
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arbeit mit der Filmemacherin Angelika Gruber (Buch und Regie) der Dokumentarfilm „Margarete. Die letzte Gräfin von Tirol“. Zur Sprache kommen darin neben zahlreichen Expertenmeinungen auch Leute von der Straße, die in Interviewpassagen erzählen, was sie über Margarete wissen und wie sich ihr Bild der Gräfin zusammensetzt. In Spielfilmsequenzen werden die wichtigsten
Stationen im Leben Margaretes nachgezeichnet. „Der Film begibt sich auf die Suche nach dem Mythos Margarete und wie dieser entstanden ist; zudem vermittelt er Informationen zum heutigen Wissenstand über ihr Leben“, erläutert Ingrid Maria Lechner (im Bild). Nach seiner Premiere im Filmclub Bozen wird der Film im Oktober im RAI Sender Bozen ausgestrahlt. db
Autorin Helene Flöss stellt ihre neueste Erzählung „Der Hungermaler“ in ihrer Heimatstadt vor. Am Dienstag, 9. Oktober, liest sie im Dekadenz Anreiterkeller daraus vor; das Werk ist vor kurzem im Haymon Verlag erschienen.
Mit 2. Oktober startet wiederum der „Kuchlkirchtig“, die traditionelle gastronomische Wanderung rund um Brixen. Für weitere Informationen und Anmeldung können sich Interessierte an den Tourismusverein Brixen, Rufnummer 0472 836401, wenden.
Egon K Daporta aus Mühlbach stellt derzeit im Hotel Goldenen Adler in Brixen unter dem Titel „Akt-Artig“ seine Fotos aus. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. September täglich von 14 bis 19.30 Uhr geöffnet.
NACHGEFRAGT
„Die Atmosphäre wird geschätzt“ INGRID PORZNER, künstlerische Leiterin der Dekadenz, über den Auftritt von Kabarett- und Jazzgrößen sowie der aktuellen Eigenproduktion. Frau Porzner, in der Dekadenz treten wiederum bekannte Kabarettisten und Jazzmusiker wie Gunkl, die Lach- und Schießgesellschaft oder die Alegre Correa Group auf. Was zieht diese renommierten Künstler in den kleinen Kleinkunstkeller? Die Dekadenz ist seit 30 Jahren in der Szene bekannt, und die Künstler sind von der Tradition und der Atmosphäre des Kellers begeistert. Sie schätzen die persönliche Betreuung, die Umgebung sowie das aufmerksame Publikum, das mit viel Wissen und Verständnis die Aufführungen verfolgt. Viele
Künstler, die ansonsten in großen Hallen vor hunderten Leuten spielen, genießen diesen direkten Kontakt und die Stimmung, die sich dadurch ergibt. Die aktuelle Eigenproduktion „Der Bus“ stammt vom Gegenwartsautor Lukas Bärfuss. Nach welchen Kriterien werden die Dekadenz-Produktionen erstellt? Wir bieten abwechselnd modernes Theater und unterhaltsames Kabarett; da wir ein offenes, nicht konservatives Publikum haben, wird dies auch geschätzt. Dabei achte ich auf eine Mischung von ausländischen und einheimischen Kräften; dadurch gewähren wir
eine Entwicklung und Öffnung durch fördernde Elemente von außen. Im Durchschnitt machen wir zwei Eigenproduktionen pro Jahr, wobei wir in diesen viel an Zeit, Spieler und Qualität investieren. Welchen Stellenwert haben einheimische Produktionen? In jeder Spielsaison präsentieren wir einheimische Produktionen, die für unseren Spielplan interessant sind. Was wir jedoch nicht sind, ist eine Gastspielstätte, die jeder für sich buchen kann. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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ROCK
Neue BĂźhne
Neue DVD von Frei.Wild z Die Brixner DeutschrockBand Frei.Wild um Philipp Burger hat ihre erste DVD verĂśffentlicht: „Von nah und fern“ beinhaltet Konzertaufnahmen vom Jubiläumskonzert im Mai 2006 in Brixen und vom „Rockbands helfen“-Konzert in Magdeburg sowie von einigen anderen Auftritten. Die Tonqualität ist ausgezeichnet, den Videos sieht man allerdings an, dass das Budget begrenzt war. DafĂźr enthält die DVD Bonusmaterial wie ein Radio-Interview mit der Band, interessante Backstage-Aufnahmen und eine mit Musik hinterlegte Fotogalerie. Frei.Wild arbeiten seit fĂźnf Jahren an ihrem Erfolg und haben inzwischen vor allem in Deutschland eine
len bieten. GroĂ&#x;en Wert legen die Verantwortlichen auf die Aus- und Weiterbildung der Mitwirkenden. „Die BĂźhne“ sucht laufend Menschen jeden Alters, die Lust haben, ihr Talent auf die BĂźhne zu bringen. Nähere Informationen werden unter Telefon 331 4942014 erteilt oder kĂśnnen ab Oktober auf der Homepage www.die-buehne.org eingesehen werden. dp
beträchtliche Fangemeinde. Die DVD ist ßber die Homepage www.frei-wild.net erhältlich. wv
NEUSTIFT
Krippeler-Wallfahrt
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z Am 1. September fand in Neustift ein Treffen der Krippenfreunde des deutschsprachigen Raums statt. Nach einem Einzug vom BrĂźckenwirt in die Basilika zelebrierten Prälat Georg Untergassmayr und Altprälat Chrysostomus Giner einen vom Männerchor Neustift feierlich umrahmten Gottesdienst. Aufgrund seiner Verdienste um das Krippenwesen wurde Altprälat Giner beim anschlieĂ&#x;enden Festakt von den Nordtiroler Krippenfreunden zu ihrem Ehrenmitglied
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Foto: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur
z Schlicht und einfach „Die BĂźhne“ nennt sich ein neuer Brixner Theaterverein mit Schwerpunkt Integration von Menschen mit Beeinträchtigung. „Wir sehen uns als Ergänzung zur kulturellen Szene in Brixen“, erklärt die Vereinspräsidentin Renate Heissl. Der Verein will allen Menschen, jung oder alt, mit oder ohne Beeinträchtigung, die MĂśglichkeit zum Theaterspie-
THEATER
ernannt. Anlässlich des Treffens in der „Alten MĂźhle“ waren zudem etwa ein Dutzend Krippen ausgestellt. Alle ausgestellten Figuren waren mit der Technik des ehemaligen Neustifter Prälats Konrad Lechner hergestellt; einige sogar noch von dem verstorbenen Abt selbst gefertigt. Die KĂśpfe werden dabei aus einer Masse von Grundkreide und Wachs und die GliedmaĂ&#x;en aus Zinn gegossen und alle Einzelteile mit Draht zu einem KĂśrper geformt. oz
Senior-Chef Walte
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Sonja, Lukas und Jakob Kompatscher
EVENT
20 Jahre für die Kunst Anlässlich des 20-Jahr-Jubliäums lud das Krippenfachgeschäft Kompatscher in der Galerie Hofburg zu einem einzigartigen Festwochenende mit einer Kollektivausstellung von 20 Künstlern.
z Am 14. und 15. September feierte das Krippenfachgeschäft Kompatscher seinen runden Geburtstag mit einem „artwindow“ gelebter Kunst. Jakob Kompatscher hat zu diesem Anlass eine Kollektivausstellung mit 20 Künstlern organisiert; der Festauftakt wurde von den anwesenden Künstlern aktiv mitgestaltet. Die sizilianische Künstlerin Angela Tripi zeigte die Herstellungsweise ihrer bekannten Terracotta-Krippenfiguren, der humorvolle Kunstkeramiker Adriano Colombo modellierte eine Dame in feinem Kostüm, Michael Demetz malte auf der Straße moderne Blumenbilder, Maurizio Magnani erklärte seine lichtvollen Vasen und Gemälde, und der 89jährige Sterzinger Eddi Orrasch karikierte die Besucher. Erich Meraner unterhielt mit komödiantischen Possen, für die Musik sorgten Ivan Miglioranza sowie „DorDoggiSing’“.
das ist die Herausforderung, der sich Jakob Kompatscher in seiner Galerie voller Enthusiasmus, aber auch mit tirolerischer Bedächtigkeit gestellt hat“, schreibt Kunstkritikerin Christine Mathá in der Festbroschüre. Bürgermeister Albert Pürgstaller unterstrich, dass die Galerie Hofburg das kulturelle Angebot in Brixen bereichere. Die Kollektivausstellung in der Galerie Hofburg läuft noch bis Ende September.
HAKA Harald Kastlunger Angela Tripi mit Ehemann Damiano
Jugendfreunde „IO“ Markus Damini und Salvatore Sciascia
Adriano Colombo modelliert
Ivan Miglioranza und Klaus Telfser unterhalten gekonnt und einfühlsam Michael Demetz malt live
Erich Meraner, Markus Dorfmann (DorDoggiSing’) und Günther Innerebner
CIRO (Roberto Cipollone)
Lukas mit Oma und Opa Kompatscher
„Grödner Künstler unter sich“: Lothar Dellago, Willy & Elfi Messner, Pante (Franz A. Demetz)
Künstler Claudio Olivotto mit Freunden
Jakob Kompatscher bedankte
sich bei den Künstlern, Mitarbeitern, Kunden und Freunden für die Treue und Unterstützung, die ihm stets Motivation und Ansporn lieferten, und präsentierte die Festbroschüre mit herausragenden Werken bedeutender Künstler. Stets war es ihm ein Bestreben, qualitätsvolles Kunsthandwerk und anspruchsvolle Kunstwerke den Mitmenschen näher zu bringen. „Die Bindung an Tradition mit der Freiheit der modernen Kunstrichtungen zu vereinen,
Edi Orrasch mit Frau Vittoria
Die Hofgasse wurde zur Festgasse
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Freizeit & Sport
„Wäre dieser Rempler nicht gewesen, hätte ich gute Chancen gehabt, ins Finale zu kommen“ _Christian Obrist 38
WM-TEILNAHME VON CHRISTIAN OBRIST
„Olympia kann kommen!“
Der neunfache Italienmeister im 1.500-Meter-Lauf, Christian Obrist, belegte bei der heurigen Leichathletik-Weltmeisterschaft in Osaka den hervorragenden 15. Endrang. Vorige Woche krönte er seine bislang erfolgreichste Saison, indem er in Zürich mit dem sechsten Rang und in Rieti mit dem hervorragenden dritten Rang mitten in die Weltklasse lief.
Herr Obrist, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer erfolgreichen Teilnahme an der Weltmeisterschaft. Damit haben Sie untermauert, dass Sie über 1.500 Meter zu den schnellsten Läufern der Welt gehören. Wie bewerten Sie selbst Ihre WM-Teilnahme? CHRISTIAN OBRIST: Beim ersten Vorlauf habe ich mich sehr gut gefühlt. Ich konnte mich mit einer relativ guten Zeit für das Halbfinale qualifizieren und
Der Schock war für mich natürlich riesengroß, zumal ich mich plötzlich als Letzter der Gruppe wiederfand. Ich kann mich nur mehr daran erinnern, dass ich in dieser ersten Runde als einer der Schlussläufer dem Spitzenfeld folgte. Hat dieser Schubs Ihnen das Rennen vermasselt? Durch meinen guten Start hatte ich mich ursprünglich zweifelsohne in eine sehr gute Ausgangsposition
„Im ersten Moment war ich schon ein wenig verärgert“_ Christian Obrist ging voller Zuversicht in dieses Rennen. Beim Halbfinale spürte ich aber doch ein wenig die Müdigkeit des Vorlaufes. Ich habe alles gegeben, konnte mich aber für das Finale nicht mehr qualifizieren. Viele Brixner haben dieses Halbfinale live am Bildschirm verfolgt. Kurz nach dem Start kamen Sie beinahe zu Sturz – was war passiert? Ich hatte einen ausgezeichneten Start und war gleich an dritter Stelle. Dann bekam ich allerdings von einem hinter mir laufenden Athleten einen Schubs. Ich kam dadurch aus dem Gleichgewicht und konnte einen Sturz nur knapp vermeiden.
gebracht. Ich hätte versucht, diese Position zu halten, bis der Endspurt beginnt. Durch den Schubs fiel ich allerdings ans Ende des Feldes zurück und musste mühsam Position für Position aufholen. Meine Taktik war ursprünglich so ausgerichtet, dass ich mich an die Fersen des Spaniers Arturo Casado heften wollte. Casado läuft taktisch immer sehr gute Rennen, bei diesem landete er auf dem dritten Rang. Durch den Schubs nahm das Rennen für mich allerdings einen anderen Verlauf, für kurze Zeit verlor ich meine Konzentration. Ich absolvierte dennoch ein recht gutes Rennen und konnte diesen Halbfinal-Lauf mit dem zehnten Rang abschließen. In der Endwertung reichte dies für den 15. Gesamtrang.
Sind diese Rempeleien während eines Rennens üblich, oder wird nur bei der WM mit solch harten Bandagen gekämpft? Bei den taktischen Rennen, wie dieses eines war, wird meist ein wenig gerempelt. Es sind mehr oder weniger alle Läufer auf demselben Niveau, und um die kürzeste Strecke zu laufen, sind meist alle Teilnehmer sehr eng beieinander. Dabei wird oft mit Hilfe des Ellenbogens um eine ideale Ausgangsposition gekämpft. Selbst jene Läufer, die von der Zeit her etwas schwächer sind, können bei den taktisch gelaufenen Rennen eine gute Platzierung herausholen. Wird mit zu sehr unfairen Mitteln nachgeholfen, hat dies natürlich eine Disqualifikation zur Folge. Sie sind für Ihre großen Sprintfähigkeiten bekannt – das taktische Halbfinal-Rennen hätte demnach Ihre Chancen auf eine vordere Platzierung erhöht? Eigentlich schon. Das Tolle an den taktischen Rennen liegt darin, dass Kopf an Kopf gelaufen wird und dass man wirklich gegeneinander kämpft. Hier in Italien habe ich damit kein großes Problem, auch bei europäischen Wettkämpfen kann ich gut mithalten. Aber die absoluten Weltklasseläufer aus Kenia oder Marokko sind mir gegenüber doch überlegen. Wäre dieser Rempler nicht gewesen, hätte ich vielleicht gute Chancen gehabt, ins Finale zu kommen. Dort wäre
wieder alles offen gewesen, da jeder nach zwei Wettkämpfen relativ müde ist. Überwiegt nun der Ärger über die verpasste Final-Teilnahme oder die Freude über den 15. Endrang? Im ersten Moment war ich schon ein wenig verärgert. Ich hatte mich gut vorbereitet und war in Top-Form. Aber schlussendlich, wenn ich meine Konkurrenten so anschaue, bin ich sehr wohl froh, mit diesen Weltklasseläufern am Start gewesen zu sein. Mit welchen Erwartungen sind Sie zur WM nach Japan gereist? Für mich war es einfach nur toll, dabei sein zu können, das war schon ein ganz besonderes Erlebnis. Das große Ziel bestand für mich darin, das Halbfinale
Christian Obrist: „Ich bin froh, mit diesen Weltklasseläufern am Start gewesen zu sein“
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Freizeit & Sport
Die Vorbereitungen liefen im heurigen Jahr sehr gut. Ich konnte den ganzen Winter über verletzungsfrei trainieren. Pro Woche absolvierte ich zwölf Trainingseinheiten, also etwa 150 Kilometer. Da ich an intensivem Heuschnupfen leide und aus Dopinggründen keine Medizin einnehmen darf, habe ich im Frühling im Langental in Gröden und auf dem Grödner Joch sowie in der Sportanlage von St. Christina trainiert. Aufgrund dessen verliefen die Vorbereitungen optimal.
Foto: Oskar Zingerle
„Im Moment besitze ich ein enormes Selbstvertrauen.“ Christian Obrist
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zu erreichen und das habe ich ja geschafft. Die erhoffte Finalteilnahme blieb mir allerdings versagt. Wie war die Atmosphäre in Osaka?
Abbildungen haben nur symbolischen Charakter und können von den Geräten im Angebot abweichen. (Nur solange Vorrat reicht.)
Wir sind bereits eine Woche vor den Wettkämpfen nach Japan ge-
schaffen gemacht. Bei meinem ersten Rennen wurden 38 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent gemessen. In den letzten Jahren wurde Ihre Laufbahn immer wieder durch kleinere Verletzungen unterbrochen. Heuer scheint alles optimal gelaufen zu sein...
Derzeit wird weltweit richtigerweise sehr viel kontrolliert, denn nur so können die Wettkämpfe fair gestaltet werden. Wir müssen dem Verband alle drei Monate bekannt geben, wo wir trainieren und welche Rennen wir demnächst bestreiten. Zudem müssen wir immer genau mitteilen, wohin und wie lange wir in Urlaub fahren. Nur dadurch ist gewährleistet, dass
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reist. Da man nicht immer nur im Hotelzimmer herumsitzen kann, lernten wir auch die Gegend etwas kennen. In der Stadt wurde sehr viel Werbung für die WM gemacht. Wenn wir mit dem Bus unterwegs waren, winkten uns die Leute zu. Die große Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit haben uns allen allerdings schwer zu
Doping ist derzeit im Spitzensport das Thema schlechthin. Wie oft werden Sie einer Kontrolle unterzogen?
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nicht angekündigte Kontrollen durchgeführt werden können. Im heurigen Jahr wurde ich bereits sieben Mal einer Dopingkontrolle unterzogen, das letzte Mal zwei Wochen vor der Weltmeisterschaft. Nur einige Tage, nachdem Sie von Japan zurückgekehrt sind, durften Sie in Zürich beim Golden-League-Meeting starten, bei dem eigentlich nur die absoluten Weltklasse-Läufer startberechtigt sind… Ja, da ist richtig. Ich war ursprünglich auch nicht für einen Start vorgesehen. Aber nachdem ein Läufer ausgefallen war, konnte ich kurzfristig dafür einspringen. Ich wusste, dass dieser Wettkampf ein taktisches Rennen wird. Dem entsprechend habe ich mich darauf eingestellt. Als es zum Endspurt kam, merkte ich, dass ich noch große Reserven hatte. Um die Läufer vor mir zu überholen, musste ich allerdings von der ersten auf die vierte Bahn ausweichen. So musste ich zwar vier bis fünf Meter mehr laufen als die Konkurrenz, konnte aber einige Ränge gutmachen.
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Schlussendlich landete ich auf dem sechsten Rang und konnte sogar fünf WM-Finalisten hinter mir lassen. Nur zwei Tage später gelang Ihnen beim „Grand Prix Meeting“ in Rieti eine Meisterleistung: Sie liefen mit neuer persönlicher Bestzeit von 3.35,32 auf einen Podestplatz. Nach dem Rennen in Zürich wusste ich nicht, wie viele Reserven ich noch hatte. Zudem wurde bei diesem Rennen in Rieti ein so genannter „Hase“ eingesetzt, der für ein hohes Tempo sorgen soll. Die ersten Durchgangszeiten waren maßgeschneidert für mich – ich hatte ständig Kontakt zur Spitze. Da ich im Moment ein enormes Selbstvertrauen besitze, habe ich in der Schlussrunde sogar versucht, ganz nach vorne zu laufen. In den letzten Metern vor dem Ziel gingen aber meine Kraftreserven aus, und ich habe mich mehr oder weniger nur mehr ins Ziel geworfen. Das Resultat war neben meiner persönlichen Bestzeit ein hervorragender dritter Rang.
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Vor einigen Tagen nahmen Sie als Vorbereitung zum GoldenLeague-Meeting in Berlin an einem 800-Meter-Lauf in Rovereto teil und haben sich unglücklicherweise durch einen Sturz verletzt. Wie schlimm ist die Verletzung? Ich wollte einem vor mir stürzenden Läufer ausweichen und kam dadurch selbst zu Sturz. Am ganzen Körper hatte ich Prellungen und Abschürfungen. Drei Tage musste ich im Bett verbringen. Derzeit mache ich viel Physiotherapie. Da ich aber noch Schmerzen an der Schulter habe, und auch noch so manch offene Wunde noch nicht geheilt ist, wird die heurige Saison für mich nun wohl zu Ende sein. Schade, denn ich hätte noch gerne ein oder zwei gute Rennen gemacht. Meinen Sie, dass diese Verletzungen zu Saisonende Auswirkungen auf die Leistungen des nächsten Jahres haben werden?
sonausklang einen Monat Pause mit lockeren Trainingseinheiten gönnen. Dies war mit Sicherheit Ihr erfolgreichstes Jahr, bei dem Sie den Sprung zur absoluten Weltklasse schafften. Was können wir uns demnächst noch alles von Ihnen erwarten? Die letzthin erzielten Ergebnisse und Zeiten sind sehr wichtig. Nachdem ich heuer nun bereits zweimal das A-Limit geschafft habe, muss ich im nächsten Jahr nur mehr das leichtere B-Limit unterbieten. Dadurch wäre ich automatisch für die Olympischen Spiele 2007 in Peking qualifiziert. Das wäre für mich von großem Vorteil, da ich mir die Saisonvorbereitungen besser einteilen kann und nicht unbedingt bei jedem Wettkampf mitmachen muss. Ich hoffe, dass ich bis dahin verletzungsfrei bleibe und dass die Vorbereitung optimal verläuft. Peking kann kommen!
Nein, ich glaube nicht. Es hätte auch schlimmer kommen können. Ich werde mir nun zum Sai-
thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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SKATEBOARD
z Nach mehrmaligen Verschiebungen des Eröffnungstermins scheint es nun endlich soweit zu sein: Am 1. Oktober wird der Skatepark auf dem Dach der Fernheizzentrale in der Mozartallee seiner Bestimmung übergeben. Die Inbetriebnahme wurde immer wieder verzögert, da die Rampen und weitere Skate-Elemente eigens angefertigt werden mussten und die Lieferung sich in die Länge zog. „Bis zum 1. Oktober müssten diese jedoch eintreffen“, bestätigt Alex Angerer von der „Voodoo
Freestyle Company“, die den Skatepark verwaltet. Dann steht den jungen Athleten nichts mehr im Wege, ihr Können auf dem Skateboard, dem BMX oder den Inline-Skates zu zeigen oder zu erweitern. Bei den Olympischen Sommerspielen 2012 in London wird die Disziplin „Skateboard“ wahrscheinlich erstmals ins Programm aufgenommen – vielleicht stammt dann ein Teilnehmer aus Brixen. to
Foto: Shutterstock
Freizeit & Sport
Im Oktober geht’s los
F&S Freizeit & Sport SEGELSPORT
Brixner Vize-Italienmeister z Der Brixner Bus- und Reiseunternehmer Kuno Pizzinini hat vor sieben Jahren die Leidenschaft für den Segelsport entdeckt und praktiziert diesen seither regelmäßig. Anfang August wurde er von einigen Seglerkollegen eingeladen, an der Europameisterschaft 2007 „First 8“ teilzunehmen, die in Riva del Garda stattfand. Die Europameisterschaft der Schiffsklasse „First 8“, die jedes Jahr in einem anderen Land ausgetragen wird, galt heuer gleichzeitig als Italienmeisterschaft. Gemeinsam mit Steuermann Albino Fravezzi aus Castelletto am Gardasee,
kurz
notiert
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Schiffseigner Ruggero Conte aus Vicenza, Andrea Bissoli aus Verona und Davide Stocchero aus Malcesine absolvierte Pizzinini die sechs gewerteten Durchgänge – und schlug sich ausgezeichnet: Nach einer schwachen Startregatta und einer entsprechenden Disqualifikation eroberten die fünf Segler bereits im zweiten Durchgang den 1. Platz und wurden in den folgenden zwei Durchgängen Fünfte und Siebte. Dass sie in der Endwertung an die dritte Position schnellten, verdanken Pizzinini & Co. den zwei letzten Durchgängen, in denen sie jeweils Zweite
und Erste wurden. Europameister wurde die Mannschaft von Michael Berenbach aus Deutschland, auf den zweiten Platz kam Ennio Cozzolotto aus Italien, der gleichzeitig Italienmeister wurde. „Für mich war es eine tolle
Erfahrung, bei der ich viel gelernt habe“, erzählt Kuno Pizzinini. Seine Leidenschaft hat er auch auf seine Frau Gerda übertragen, die inzwischen ebenso den Segelschein gemacht hat. wv
Die Stadionfrage der Profi-Fußballmannschaft „FC Südtirol“ ist immer noch nicht gelöst. Bei den zwei „gezwungenermaßen“ in Brixen stattgefundenen Spielen trumpfte der einzige Brixner im Team des FC Südtirol, Denis Mair, groß auf und sorgte mit jeweils zwei Toren für zwei Siege.
Den Sieg in der Senioren-Sportgruppe beim 5. Brixner BeachBadmintonturnier des SSV Brixen Badminton Volksbank holte sich Roland Brunner vor Daniel Scanferla. Weitere Gewinner der jeweiligen Kategorien waren Villson Vattanirappel, Carmen Thanei und Julian Prast.
Der neue Vorstand des SSV Brixen Sektion Fußball stellte den Betreuer-, Trainer- und Mitarbeiterstab vor. Der neue Geschäftsführer Martin Angerer hegt in der heurigen Saison zwei Ziele: den Aufstieg der Kampfmannschaft in die Serie D und die weiterhin vorbildliche Förderung des Jugendsektors.
NACHGEFRAGT
„Wir sind auf dem besten Weg“ STEFANO ANDREATTA, Ausschussmitglied im nationalen Leichtathletikverband und Eventmanager der Under-18-Leichathletikweltmeisterschaft 2009 in Brixen, über den organisatorischen Stand der Dinge. Wegen der strengen Sicherheitsbestimmungen darf der FC Südtirol in Brixen nur ohne Publikum spielen. Sind diese Regeln auch für die WM 2009 relevant? Wie wird dieses Problem dann gelöst werden? Diese Bestimmungen werden für unsere Veranstaltung sicherlich nicht zutreffen. Im Fußball gibt es stets zwei rivalisierende Mannschaften, und daher müssen zwei getrennte Tribünen für die jeweiligen Fans zur Verfügung gestellt werden, die in Brixen nicht vorhanden sind. Leichtathletikfans unterscheiden sich doch ein wenig von den Fußballfans. Wir werden aber sicherlich eine
zweite zusätzliche Tribüne aufstellen lassen. Die Hotelbetten sind im Sommer gut ausgelastet. Wie kann der enorme Gästeansturm zur WM bewältigt werden? Wir sind im ständigen Kontakt mit den Brixner Hoteliers und versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden. Natürlich möchten wir auch die Gastbetriebe in Vahrn, Neustift, Natz-Schabs und der weiteren Umgebung für eine Zusammenarbeit gewinnen. Ich bin überzeugt, dass sich die Unterbringung gut organisieren lässt. dietmar.pattis@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Foto: Oskar Zingerle
Herr Andreatta, nun ist fast ein Jahr seit Brixens Ernennung zur WM-Stadt 2009 vergangen. Wie weit ist die Organisation dieser Großveranstaltung bereits vorangeschritten? Wir sind auf dem besten Weg, dass die Brixner Weltmeisterschaft ein großer Erfolg wird. Zwei Mitarbeiter arbeiten bereits fulltime an der Planung und Organisation dieser Großveranstaltung. Ende September werden wir Besuch vom internationalen Komitee des Leichtathletikverbandes bekommen, und bis dahin wollen die Funktionäre erste organisatorische Ergebnisse sehen.
PORTRAIT
Himmelsstürmer z Wenn sich am Modellflugplatz auf dem Natzner Hochplateau die Flieger des Freizeitvereins „Eisacktaler Buschflieger“ tummeln, ist einer ganz bestimmt mit dabei: der 19-jährige Brixner Hannes Schenk. Seit neun Jahren lässt er sein Modellflugzeug „Impact“ alle nur ausdenkbaren Manöver fliegen. Das weltweit einheitliche Programm der höchsten italienischen Liga „S3A“, das bei einem Wettbewerb geflogen werden muss, beherrscht er bereits recht gut und konnte sich somit heuer zum wiederholten Male den Vize-Italienmeister-Titel einheimsen. Vor neun Jahren kam er nur durch Zufall zum Modellfliegen; heute ist Hannes Schenk der beste Modellflugpilot Südtirols. Auch italienweit gehört
er zu den besten seiner Klasse; bei den Wettbewerben im Inund Ausland zählt er stets zum engen Favoritenkreis. Auch erste Sponsoren wie „Flightpower“ und „Hacker“, renommierte Marken im Modellflugzeugbau, sind auf den jungen Himmelsstürmer aufmerksam geworden. Diese finanziellen Hilfsmittel kann der Student sehr wohl brauchen, kostet doch eine Maschine ohne Wartung oder eventuellen Reparaturen um die 3.000 bis 7.000 Euro. Geld verdienen lässt sich in dieser Branche allerdings schwer; trotzdem hofft Hannes Schenk, irgendwann bei der Entwicklung verschiedener Modellflugmaschinen in einer Produktionsfirma mit von der Partie zu sein. dp
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MOUNTAINBIKE
Freizeit & Sport
Der steilste Downhill der Welt z Bei herrlichem Wetter startete Anfang September die 3. Ausgabe des „Oakley CAIDOM Downhill“, einem Mountainbike-Abfahrtsrennen von der CAI-Hütte auf der Plose hinunter zum Brixner Domplatz. Diese 12 Kilometer über Skipisten, Forststraßen und Waldwegen bis zum 2000 Höhenmeter tiefer gelegenen Stadtzentrum ist die weltweit längste und steilste Rennstrecke dieser Art – und somit unter der stark wachsenden Downhill-Anhängerschar inzwischen eines der beliebtesten Events. Dementsprechend groß war das Zuschauerinteresse und die Beteiligung am Rennen: 110 Biker aus fünf Nationen gingen an den Start. 83 von ihnen erreichten das Ziel, wobei neben den Materialschäden ein gebrochener Finger und eine ausgekegelte Schulter zu beklagen waren. Sieger wurde Thomas Brunner, Rico Putzi errang Platz Zwei, und Bronze ging an den Rittner Thomas Graf. Bester Brixner „local-rider“ war
Stefano Rossi auf Platz Sieben mit nur zwei Minuten Rückstand auf die Siegerzeit von 21 Minuten und 4 Sekunden. Bei den Damen ging der Sieg an Nicole Beege, gefolgt von Nicole Dittmar und Sylvia Leimgruber aus Innsbruck, die ein kleines Missverständnis bei der Preisverteilung – Platz 5 statt Platz 3 – mit einem Lächeln hinnahm. Begeistert von Brixen, der Plose und der gesamten Veranstaltung zeigte sich auch George Edwards aus Cannes, seines Zeichens Organisator der Mega Avalanche Europe Tour. „Für Brixen und die Plose würde sogar die Möglichkeit bestehen, neben namhaften Orten wie Alp d’Huez und Lenzerheide Teil dieser Europa-Tour zu werden“, erläutert Alex Resch vom Organisationskomitee, „Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die Stadt- und Landesväter sowie die Bürger von Brixen und St. Andrä dieser Großveranstaltung Unterstützung und Zuspruch entgegenbringen.“ db
RADSPORT
600 km auf dem Sattel z Vier junge Hobbyathleten aus Brixen und Umgebung stellten sich Mitte Juli der Herausforderung „Jeantex Bike Transalp 2007“. Luis Vikoler, Hans Schrott, Karl Lercher und Paul Villscheider bereiteten sich mit unzähligen Trainingseinheiten auf das härteste MountainbikeTeamrennen Europas vor. Die 600 Kilometer und 19.500 Höhenmeter mit unzähligen Aufstiegen und Abfahrten an traumhaft sonnigen Tagen, begleitet von Höhen und Tiefen, einem Kettenbruch, mehreren Sturzflügen, leichteren und schwereren Verletzungen, einem Teammitgliedswechsel und mehrmaligen Kämpfen gegen den inneren Schweinehund bleiben für die vier Sportler, die in zwei verschiedenen Teams angetreten sind, unvergessen. Von Mittenwald in Bayern führte die erste Etappe
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durchs Karwendel nach Reith im Alpbachtal und von dort über Weerberg und das Geiseljoch nach Mayrhofen. Am nächsten Tag stand das Pfitscherjoch an, der Etappenort Brixen empfing die Transalp-Karawane auf dem Domplatz. Über den Kronplatz ging es dann nach St. Vigil. Von hier aus führte die Strecke zu den neuen Etappenorten Arabba und Pedrazzo. Besondere Fahrtechnik war auf den beiden letzten Etappen über Folgaria nach Riva del Garda gefragt. Dort erhielten die Athleten die begehrteste Trophäe des Radsports – das Finisher Trikot – und erfreuten sich am Sprung ins kalte Wasser des Gardasees. Das Team mit Lercher und Villscheider belegten am Ende des hervorragenden 37. Platz der Gesamtwertung. oz
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TRIATHLON
Erste Erfolge
z Die Sektion Triathlon des Schwimmclubs Brixen wurde zwar erst vor etwa einem halben Jahr gegründet, dennoch blickt sie schon auf eine intensive und erfolgreiche Saison zurück. Die begeisterten jungen Triathleten und ihre Trainer Daniela und Manuela
Ianesi, Reinhold Rogen und Mauro Vay nahmen an Wettkämpfen in Verona, Bozen, Brixen, Innsbruck, Spilimbergo (PN) und Toblach teil. Sie holten sich dabei als Mannschaft den Vizeregionalmeistertitel im Duathlon, also Laufen und Radfahren, sowie den dritten Platz in der
regionalen Rangliste im Triathlon. Von Erfolg gekrönt waren die Brixner Triathleten vor allem in ihrer Heimatstadt beim ersten „Acquarena Aquathlon“, den der Schwimmclub zugleich mit dem Acquarena-SprintSchwimmwettkampf veranstaltet hat und der den Debütanten den Regionalmeistertitel im Aquathlon, bestehend aus Schwimmen und Laufen, bescherte. Die Triathleten des Schwimmclubs sind zum größten Teil auch als Schwimmer sehr aktiv und nahmen im Laufe des letzten Jahres an zahlreichen Schwimmwettkämpfen in und um Südtirol teil. Die Mannschaft der Anwärter – Schwimmer zwischen 9 und 13 Jahren – erzielte anlässlich der Landesmeisterschaften den größten Erfolg der Saison, da sie überraschenderweise den dritten Platz hinter dem SSV Bozen und Bolzano Nuoto erobern konnten. to
FREIZEIT
Durchblicken statt pauken
z Das Sommercamp des Vereins Fejdjux „Abenteuer Lernen“ für Kinder und Jugendliche fand wiederum großen Zuspruch. Weit
ab vom Klassenzimmer trafen sich die jungen Teilnehmer jeden Vormittag mit den ausgebildeten Lernberaterinnen Martha Pramsohler und Silvia Luhn in der Turnhalle von Elvas, um in gemeinsamen Übungen und Spielen den persönlichen Lerntyp zu erforschen und individuelle Lernstrategien zu entwickeln. Am Nachmittag standen Reiten, Voltigieren und Bodenarbeit mit der Reit- und Voltigierlehrerin Christiane Hünnefeld-Ferretti auf dem Programm, wobei die Versorgung und das Striegeln der Pferde ebenso dazu gehörten. Viel Spaß hatten die 80 Kinder auch beim Bogenschießen, Klettern und bei den gemeinsamen Spielen rund um das Lagerfeuer. An einem Nachmittag in der Woche begleitete ein Förster und Waldpädagoge die Kinder in den Wald, um mit ihnen die Natur zu erkunden. Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen ist der Leiter des Projektes, Oskar Baumgartner, nun schon mit den Planungen für die Sommercamps des nächsten Jahres beschäftigt. db
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Wirtschaft & Umwelt
MÜLLDEPONIE SCHABS UND SACHSENKLEMME
Endstation Deponie D
as Abfallwirtschaftszentrum in Schabs rückte im August in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, leider nicht aus erfreulichen Gründen: Am Abend des 8. August brach ein Brand aus, der seine ganze Kraft zur Mittagszeit des darauf folgenden Tages entwickelte. Selbst in Brixen konnte man noch die dichten Rauchwolken beobachten, die vom Brandort in den Himmel aufstiegen. Zahlreiche Feuerwehrleute aus Schabs und den umliegenden Orten waren im Einsatz. „Als Ursache für den Brand haben die Fachleute von der Berufsfeuerwehr eine Selbstentzündung ausgemacht“, erklärt Ronald Amort, Leiter des Bereichs Umwelt und technische Dienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal. „In einer Deponie gibt es immer wieder zumeist kleinere Brände. An diesem Tag hat ohne Zweifel der starke Südwind dazu beigetragen, dass sich das Feuer so stark entwickeln konnte. Die eigentliche Brandursache war aber ein wahrscheinlich leicht entzündbares Material, das neu auf der Deponie abgelagert worden ist.“
In der Schabser Mülldeponie
werden vor allem jene Schlacken endgelagert, die aus der Verbrennung des Eisacktaler und Wipptaler Haushaltsmülls im Bozner Verbrennungsofen entstehen. Die Bezirksgemeinschaft ist zur Rücknahme dieser Schlacken verpflichtet. Weiters landet neben Hausmüllresten auch ein Sammelsurium verschiedenster Materialien auf der Schabser Deponie: „Dabei handelt es sich um Industrie- und 46
Gewerbemüll, der dem häuslichen Sperrmüll oft sehr ähnlich ist“, erläutert Amort, „allerdings darf dieser Gewerbemüll im Gegensatz zum Hausmüll in unserer Provinz nicht verbrannt werden“. Die Kapazität des einzigen Verbrennungsofens Südtirols reicht nur für den Haushaltsmüll, andere Stoffe und Materialien kann er nicht aufnehmen. Für die Bezirksgemeinschaft Eisacktal, die das Abfallwirtschaftszentrum für die Gemeinden des Eisack- und Wipptales betreibt, bringt das Deponieren von Industrie- und Gewerbemüll in Schabs durchaus Vorteile mit sich. Jedes Kilo unsortierter Müll bringt bares Geld, denn die Bezirksgemeinschaft verrechnet den jeweiligen Unternehmen die Kosten für das Entsorgen. Damit deckt man einen Teil der laufenden Ausgaben, und so ist die Lagerung dieser Art des Mülls eine wichtige Geldeinnahmequelle. „Würden uns diese Einnahmen fehlen, müssten die Kosten auf die Gemeinden abgewälzt werden“, schildert Ronald Amort. Das wiederum hätte einen Anstieg der Müllgebühren zur Folge, da die Gemeinden verpflichtet sind, die Kosten der Müllentsorgung auf die Bürger abzuwälzen.
Das Lagern von Industrie- und
Gewerbemüll bringt jedoch auch mit sich, dass der Deponieraum wesentlich schneller gefüllt wird. „Zur Zeit haben wir jährlich eine Zunahme von zwei bis vier Prozent bei dieser Art von Müll“, zitiert Amort die betriebsinterne Statistik. Im Abfallwirtschaftszentrum bemüht man sich natürlich, die Volumen der Müllsorten
soweit als möglich zu reduzieren. Zu diesem Zweck werden diese Stoffe durch ein Zerkleinerungsaggregat geschleust und anschließend mit einem Bagger verdichtet. Dennoch ist die Deponie Schabs bereits bis an den Rand gefüllt und soll nur noch so lange im Einsatz sein, bis die neue Mülldeponie in der Sachsenklemme soweit fertig gestellt ist, dass sie ihren Betrieb aufnehmen kann. Dies wird im Dezember dieses Jahres der Fall sein, sobald etwa ein Drittel der Deponiefläche aufnahmefähig sein wird. Die Gesamtfertigstellung ist für das Jahr 2008 vorgesehen. Die Abfallbewirtschaftungszentrale in Schabs wird dann als reine Annahmestelle umfunktioniert werden: Der Hausmüll des oberen Eisacktales und des Wipptals wird von den Müllfahrzeugen dorthin gebracht, in Containern verladen und zur Müllverbrennungsanlage nach Bozen gefahren. Der Hausmüll des unteren Eisacktales hingegen wird direkt nach Bozen gebracht. Nach der Verbrennung werden dann die Rückstände – sandartige, mehr oder weniger große, bröckelige Klumpen – in die Deponie Sachsenklemme transportiert. Der Industrie- und Gewerbemüll wird wie bisher nach Schabs geliefert, wo er zerkleinert wird, und danach zur Lagerung in die Sachsenklemme weitergereicht.
Bei der neuen Deponie Sach-
senklemme handelt es sich um eine hochmoderne 550.000 Kubikmeter fassende „Inertdeponie“, in der nur giftstofffreie Rückstände wie eben die Schlacke aus der
Foto: Oskar Zingerle
Das Abfallwirtschaftszentrum Schabs ist bis zum Rand gefüllt, im Dezember wird die Mülldeponie Sachsenklemme teilweise den Betrieb aufnehmen. Was wird nun wo gelagert, und wie sicher ist die neue Deponie?
Verbrennung des Hausmülls und anorganische Abfälle aus Industrie und Gewerbe ihre endgültige Lagerung finden. Ursprünglich war eine um 15 Prozent höhere Kapazität vorgesehen, aber nach Protesten aus der Bevölkerung hat man die Kapazität nach unten geschraubt. „Zudem wurden umfangreiche Sicherungsmaßnahmen gegen einen Austritt des Abfalls in das Grundwasser oder in den Eisack getroffen und der Murengefährdung Rechnung getragen“, beteuert die Bezirksgemeinschaft Eisacktal. Insgesamt sieben Schichten dichten die Grube ab: Am Hang wurde zunächst Drainagebeton eingebracht, auf dem eine 50 Zentimeter starke Tonschicht folgt. Darauf wurde eine zehn Zentimeter starke Lage aus einer Mischung von Ton, Sand und Polymeren, die etwa einer zwei Meter starken mineralischen Dichtung entspricht, geschichtet. Darüber wurde eine KunststoffFolie gelegt, über die wiederum ein fünf Millimeter dünnes lodenartiges Vlies gezogen wurde. Darauf folgte ein Kunststoffgitter,
mülldeponie sachsenklemme: Sieben Dämmschichten und andere Sicherungsmaßnahmen sollen eine gefahrlose Mülllagerung gewährleisten.
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das mit einer 10 Zentimeter hohen Wabenschicht überzogen und anschließend mit Schotter gefüllt wurde. „Zunächst einmal ist festzustellen, dass aus einer Inertdeponie keinerlei wahrnehmbaren und schädlichen Gerüche- oder Sickerwässer austreten können. Die Schlacke und der Industrie- und Gewerbemüll verändern sich nicht mehr durch Verrottungsvorgänge wie bei organischem Abfall“, beruhigen die Verantwortlichen. Das durch Niederschläge entstehende Sickerwasser wird, falls es Abfallbereiche durchdrungen hat, in ein Becken geleitet, von dem aus es abgepumpt und zu einer Kläranlage gebracht wird. Das Niederschlagswasser aus den noch nicht gefüllten Bereichen der Deponie, das nicht mit Abfallresten in Verbindung gekommen ist, wird hingegen über ein Absetzbecken in den Eisack geleitet.
Die Deponie Sachsenklemme
wird voraussichtlich bis zum Jahr 2050 ausreichen – sofern man nicht die Entscheidung trifft, dass auch der Müll aus dem Pustertal
dort endgelagert wird, denn dann ist bereits im Jahr 2025 Schluss. Sobald die Deponie gefüllt sein wird, wird die gesamte Oberfläche mit sieben Dämmschichten abgedichtet. Darauf folgt Erdreich, um das Gelände mit Wald oder Wiese renaturieren zu können. Angesichts dieser langen Liste von Absicherungsmaßnahmen wird einmal mehr deutlich: Moderne Müllentsorgung ist teuer. Umso wichtiger ist es, dass alle im Rahmen ihrer Möglichkeiten Müll vermeiden oder der Wiederverwendung zuführen. Das bedeutet nicht nur eine längere Laufzeit für bestehende Deponien, sondern ist rohstoffschonend und letztendlich aufgrund des geringeren Energieeinsatzes sogar gut fürs Klima. Während die privaten Haushalte bereits fleißig Müll trennen, gehört dies im Industrie- und Gewerbesektor noch nicht zum Alltag. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Ronald Amort nennt als positives Beispiel eine Brixner Getränkefirma, die zerbrochenes Glas und Metalldeckel sortiert ins Abfallwirtschaftszentrum bringt
und somit diese Stoffe kostenfrei abgeben kann. Diese Materialien sind nämlich Wertstoffe, die dem Wiederverwertungskreislauf zugeführt werden. Andere Gewerbezweige können ihre Materialien jedoch nicht so einfach trennen. Ronald Amort veranschaulicht dies am Beispiel einer Baustelle: „Würde man alle dort eingesetzten Materialien trennen, bräuchte es mehrere Container. Zum einen fehlt häufig der dafür benötigte Platz, zum anderen kostet das Mieten eines Containers jeden Tag Geld. Hier findet eine einfache und schnelle Rechnung statt, und oft lautet das Ergebnis, dass das unsortierte Abgeben von Abfällen billiger ist.“ Weiters ist die Bezirksgemeinschaft nicht alleine im Entsorgungsmarkt tätig, denn auch mehrere private Unternehmen beteiligen sich daran. Diese dürfen im Unterschied zur Bezirksgemeinschaft den Industrie- und Gewerbemüll auch außerhalb der Provinz transportieren. Häufig landen diese Abfälle dann auf Deponien in Ober- und Mittelitalien, die meist kostengünstiger als jene in
Südtirol errichtet worden sind. Dies liegt vor allem daran, dass in flacheren Gegenden keine so umfangreichen Sicherungsmaßnahmen nötig sind. Angesichts dieser günstigeren Variante der Müllentsorgung wird deutlich, dass Industrie- und Gewerbetreibende sich selbst durch einen höheren Kilopreis bei der Müllabgabe nicht zu einem vermehrten Sortieren, das wiederum Kosten einsparen würde, bewegen lassen. „Dort, wo es sich auszahlt, wird sehr wohl getrennt“, weiß Ronald Amort aus Erfahrung. Bloß: Derzeit zahlt es sich finanziell nur selten aus. Mittlerweile gibt es jedoch in Europa und anderswo ganze Industriezweige, die mit dem Recycling von ausgewählten Materialien gutes Geld verdienen. Diese Entwicklung wird ohne Zweifel forciert werden, und die wieder verwertbaren Materialien gewinnen dadurch an Wert – vielleicht ein Motivationsgrund mehr.
annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 47
Südtirol – taktvoll! Landeshauptmann Luis Durnwalder und Mobilitätslandesrat Thomas Widmann stellten das neue Konzept des öffentlichen Nahverkehrs vor. Wie und wann wird der „SüdtirolTakt“ auch im Eisacktal umgesetzt, und welche Maßnahmen sind dafür notwendig?
V
or etwa zwei Jahren erläuterte Mobilitätslandesrat Thomas Widmann im „Brixner“ seine Ideen zur grundlegenden Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Damals mussten als Ausgangslage zunächst professionelle Datenerhebungen zum bestehenden Verkehrssystem durchgeführt werden. Ein wünschenswerter und abgestimmter Taktverkehr im Stundenrhythmus lag noch in weiter Ferne.
Im Jahr 2005 wurde die Vinsch-
schon realisierbar; die Kosten würden 12 Millionen Euro betragen, die man sich teilweise auch von Rom holen möchte. Dies alles konnte vor dem Hintergrund der erfolgreich abgeschlossenen Verhandlungen zur Übergabe des Schienennetzes der Italienischen Staatsbahnen an das Land Südtirol vorgesehen werden, die allerdings bis heute ohne Vertragsunterzeichnung geblieben sind, weil das Plazet des Finanzministeriums fehlt. Der Stunden- und Halbstundentakt auf der Wipptaler, Eisacktaler und Unterlandler Strecke mit den Bahnhöfen Brenner, Gossensass, Sterzing, Freienfeld, Brixen, Klausen, Waidbruck, Bozen, Leifers, Auer und Neumarkt wird mit Regionalzügen durchgeführt,
die mit den weiterführenden Strecken Verona und Innsbruck kompatibel sind und nach entsprechenden Vereinbarungen mit der FS und der ÖBB auf diese Strecken ausgedehnt werden können. Die internationalen Fernzüge kommen als Verbindungen zusätzlich dazu, auf ihre Fahrtzeiten und ihren Komfort hat das Land Südtirol jedoch auch künftig keinen Einfluss.
Für die Südtiroler Strecken soll
hingegen neues, komfortableres und weniger lärmendes „Rollmaterial“ mit Kosten von 60 Millionen Euro in Dienst gestellt werden. Acht völlig neu entwickelte Zuggarnituren und zwei zusätzliche Zwischenwagen mit der Option auf weitere 20 Garnituren sind
: Begegnung auf dem Gipfel der Technologie.
gerbahn unter der Leitung des Landes eröffnet. Der Erfolg war so groß, dass weitere neue Züge angekauft werden mussten, um vom anfänglichen Stundentakt auf den Halbstundentakt umzustellen und die Strecke Mals-Meran bis nach
Bozen zu erweitern. Aufgrund der unerwartet guten Annahme dieses Systems will Widmann im Laufe des Jahres 2008 den Halbstundentakt auch zwischen Bruneck über Brixen nach Bozen einrichten und zunächst als Stundentakt bis nach Innichen fortführen. Für den erforderlichen Ausbau der Pustertal-Linie sind bereits 40 Millionen Euro bereitgestellt. Auch die Riggertalschleife bei Aicha scheint politisch bereits beschlossen zu sein, auch wenn im Moment beide in Frage kommenden Projekte von den Gemeinden Natz Schabs und Franzensfeste abgelehnt werden. „Wir brauchen noch einen Ideenwettbewerb, und danach wollen wir uns mit den Leuten an einen Tisch setzen“, sagt Widmann. Eine der zwei Lösungen wäre heute
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bereits in Fertigung und können im kommenden Jahr eingesetzt werden. Dazu sollen alle Bahnsteige so angehoben werden, dass das Einsteigen in die Züge eben und somit auch für Rollstuhlfahrer und Behinderte möglich wird. 21 Bahnhöfe sind an das Land übergegangen und sollen für 10 Millionen Euro renoviert werden. Diese Maßnahmen bedeuten, dass die Schienentrassen das Rückgrat der öffentlichen Nahverkehrslinien werden und durch Busse ihre lokalen Zubringerschleifen zu den Bahnhöfen erhalten. Beide Verkehrssysteme werden dabei aufeinander abgestimmt. Nach Schweizer Vorbild hängt das Taktsystem landesweit zusammen, und einzelne Strecken können nicht mehr willkürlich verändert werden. Wie jetzt bereits im Vinschgau, sollen die Anfangszeiten von Schulen, Dienststellen und Arbeitsstätten auf die lokalen Taktfahrpläne eingerichtet werden, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden. Ebenfalls in der Schweiz, wo der öffentliche Nahverkehr europaweit bisher am besten organisiert ist, besteht ein Gesetz, das die öffentlichen Einrichtungen verpflichtet, ihre Dienst- und Bürozeiten auf die Taktfahrpläne anzupassen. Für die Südtiroler Buslinien sind bereits 50 Busse der Euroklasse 5 für 12 Millionen Euro bestellt worden – der bisher größte Auftrag für diese Klasse in Europa. Zusätzlich zu den Zubringerbussen werden die erfolgreichen Citybuslinien erweitert. Bisher nutzten über eine Million Passagiere die Citybusse; allein in Brixen wurden seit der Einführung des Citybusses und der Veränderung der Zubringerbusse 500.000 Fahrgäste mehr gezählt.
In Zukunft werden die Fahrpläne von Bussen und Zügen aufeinander abgestimmt sein
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Das Prinzip des Taktverkehrs Einsteigen automatisch für die öffentlichen Verkehrsmittel umlautet, „man muss sich nur noch eine Zeit merken“. Der Brixner Zugnutzer wird sich also in Zukunft merken, dass jede Stunde zu einer zu bestimmenden Zeit ein Zug in Richtung Bozen und – zu einer anderen Zeit – einer in Richtung Franzensfeste fährt. Die Koordinierung mit den internationalen Zügen sei zwar „schwierig“, sagt Widmann, aber „auf jeden Fall machbar“. Auch für die Fahrscheine werden sich Veränderungen ergeben. Neben einer Differenzierung des Fahrpreisangebotes für SchülerAbos, Mobilcard für Touristen und Streckenkarten für Pendler sollen ähnlich wie beim Skibetrieb elektronische Fahrscheine eingeführt werden, die sich beim
gewünschte Strecke entwerten. Natürlich werden sich dabei auch Veränderungen in den Fahrpreisen ergeben: Südtirol bietet europaweit derzeit die billigsten Tarife an. Dafür wird aber durch die beschriebenen Maßnahmen, durch vereinfachte Fahrpläne und durch ein Fahrgastinformationssystem zu den Wartezeiten an den Haltestellen, das zurzeit am Citybus in Brixen getestet wird, für erheblich mehr Kundenzufriedenheit gesorgt werden.
Ziel ist es, möglichst viele der 72.000 Autofahrer, die täglich in Südtirol zur Arbeit nach Bozen fahren, auf die preiswerteren, pünktlicheren und gefahrloseren
zuleiten. 11 Prozent nützen derzeit die öffentlichen Verkehrsmittel, im Vinschgau sind es durch die Verbesserungen bereits 28 Prozent. Binnen fünf Jahren möchte Thomas Widmann die Gesamtzahl auf 20 Prozent erhöhen. Zum Vergleich: In Berlin bevorzugen bereits 40 Prozent der Verkehrsteilnehmer die Busse und Bahnen. Es gibt also noch viel zu tun, aber ein viel versprechender Fortschritt wurde eingeleitet, um unsere Umwelt zu entlasten und die Lebensqualität – auch der Pendler! – zu erhöhen. andreas.hempel@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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VILLNÖSS
Fünf Jahre Speckfest z Während der „Gletscherhons“ alias Hans Mantinger aus Villnöss für sein rasantes Speckaufschneiden bekannt ist, wartet das Villnösser Speckfest jedes Jahr mit besonderen Ideen auf: im Jahr 2003 die längste Specktafel mit zirka 533 Metern, ein Jahr darauf die sieben Meter hohe Speckkrone, die mit 450 Kilogramm Südtiroler Speck bestückt wurde, 2005 erstrahlte ein beeindruckender Speckhimmel, und im vorigen Jahr
wurde eine fünf mal vier Meter große Speckhamme mosaikartig aus 3.000 einzelnen Speckstücken zusammengesetzt. Derzeit wird auf Hochtouren das 5. Villnösser Speckfest vorbereitet, das am 29. und 30. September in St. Magdalena/Villnöss wiederum mit Superlativen aufwarten wird. Wie jedes Jahr steht eine besondere Attraktion auf dem Programm, die jedoch bis zur Enthüllung am Sonntag um 11.30 Uhr geheim
bleibt. Bekannte Programmpunkte sind hingegen ein Bauernmarkt, Schauöfen, in denen Brot gebacken wird, sowie das Küren einer Speck-Königin. db
W&U Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Engel gesucht
z Der Brixner Weihnachtsmarkt erhält eine neue Attraktion: Die Veranstalter begeben sich in diesen Wochen auf die Suche nach einem
kurz
notiert
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„Brixner Weihnachtsengel“. In Anlehnung an das Logo des Weihnachtsmarktes wird im November ein Mädchen auserwählt, das den Weihnachtsmarkt für zwei Jahre nach außen hin repräsentieren darf. Dieses soll zwischen 16 und 19 Jahre alt und in der Gemeinde Brixen wohnhaft sein. Die Aufgaben des Brixner Weihnachtsengels bestehen darin, in verschiedenen Auftritten am Weihnachtsmarkt die Rolle einer Symbolfigur zu übernehmen. Bekleidet mit einem goldenen Engelskostüm und einer goldfarbenen Perücke wird der Engel immer von einem Gefolge
von 14 Barockengeln begleitet. Das erste Mal präsentieren sich diese bei der Eröffnung des Weihnachtsmarktes am 29. November um 17 Uhr. Weiters wird sich der Weihnachtsengel an allen Adventssamstagen unter das Publikum am Domplatz mischen und vor allem die Kinder mit kleinen Geschenken überraschen. Die Wahl des Weihnachtsengels erfolgt in zwei Schritten: In den zwei Brixner Monatszeitungen liegen in der aktuellen Ausgabe Teilnahmekarten bei, mit denen sich die Interessierten selbst bewerben können. Zudem kann ein Mädchen mit derselben
Karte auch von anderen „beworben“ werden, wobei alle Karten innerhalb 30. September entweder per Post oder durch persönliche Abgabe beim Tourismusverein Brixen ankommen sollen. Nach Auswertung der eingegangenen Karten werden die Mädchen persönlich kontaktiert und zu einem Vorstellungsgespräch vor eine Jury geladen. Die aus Journalisten und einem Fotografen bestehende unabhängige Jury wählt letztendlich den Brixner Weihnachtsengel, der in der Folge Anfang November der Öffentlichkeit vorgestellt werden db wird.
Der Bauleitplan der Gemeinde Brixen kann online abgerufen werden. Er enthält sämtliche genehmigten Änderungen und ist somit laufend auf dem letzten Stand. Über einen Link auf www.brixen.it gelangt man auf die entsprechenden Internetseiten, auf denen alle Infos angegeben sind.
Im Rosslauf wurde eine Reihe von öffentlichen Durchgangsrechten errichtet, sodass nun die Durchquerung von Osten nach Westen ohne Umwege gewährleistet wird. Zudem sollen architektonische Barrieren beseitigt werden, sodass auch Kinderwagen und Rollstuhlfahrer problemlos passieren können.
Autobahnpräsident Silvano Grisenti stellt am 26. September im Forum Brixen das Lärmschutzprogramm an der Brennerautobahn für das Brixner Gemeindegebiet vor. Alle Interessierten können an dieser öffentlichen Informationsveranstaltung teilnehmen.
STADTGEHEIMNISSE
Foto: Oskar Zingerle
Auf der Grünfläche zwischen Pfarrkirche und Dom befand sich bis 1793 der Brixner Stadtfriedhof, bevor er auf den heutigen Standplatz beim Hartmannsheim verlegt wurde. Ein kleines Grab mit einem geschmiedeten Kreuz und der Inschrift „Anna Maria Metz, *31.05.1793, †30.12.1793“ erinnert heute noch an den alten Friedhof. Laut Totenbuch der Stadt Brixen war Maria Metz die letzte Person, die dort beigesetzt worden ist. Das Grabkreuz ist ein Original und stammt noch aus der Zeit vor 1793. Auf Initiative von Altdekan Leo Munter und der Pfarrei wurde 2001 ein Grabhügel errichtet, um darauf hinzuweisen, dass man sich hier auf geweihtem Boden befindet und sich entsprechend verhalten soll. Gleichzeitig sollte jenen Eltern, die ihr Kind durch eine Früh- oder Totgeburt verloren haben, die Möglichkeit geboten werden, dieses in dem Grab beizusetzen und somit einen Trauerort zu haben. Dieses Vorhaben ist an bürokratischen Schwierigkeiten gescheitert; heute befindet sich eine entsprechende Grabstätte auf dem Brixner Stadtfriedhof. hg
Anregungen: redaktion@brixner.info
Foto: Oskar Zingerle
Woran erinnert das Grab im Innenhof der Pfarrkirche?
BRIXEN
Neue Gestaltungsrichtlinien z Das historische und urbanistische Stadtbild von Brixen soll so wenig als möglich verschandelt werden, daher hat der Stadtrat einen Katalog von Richtlinien zur Erhaltung des Stadtbildes genehmigt. Diese regeln die Gestaltung von baulichen Anlagen und Werbeanlagen, sodass diese „nach Form, Maßstab, Gliederung, Material und Farben den historischen Charakter, die künstlerische Eigenart und die städtebauliche Bedeutung der Altstadt nicht beeinträchtigen“. Die Richtlinien sind je nach Lage gestaffelt – der historische Stadtkern ist in drei Zonen unterteilt, hinzu kommen die verbauten Ortschaften außerhalb der Stadtmitte. Sie betreffen beispielsweise das Außenmobiliar von Gastbetrieben, die Werbemittel wie Big Prints, Spruchbänder oder Werbetafeln für Veranstaltungen, Schaufenster-, Tür- oder
Fenstergestaltung, Lichtwerbung, Warenständer oder auch das Anbringen von Markisen. So sind beispielsweise Kunststofftische und -stühle sowie Sitzbänke im Außenbereich nicht mehr erlaubt, ebenso wird es außerhalb der Weihnachtszeit in der inneren Altstadt keine blinkenden Lichterketten oder laufende Wechsellichtwerbung mehr geben. Ebenso unzulässig sind freistehende Heizstrahler oder Musikboxen, sofern für diese nicht eine zeitlich begrenzte Sondergenehmigung erteilt wurde. Bereits bestehende Anlagen, die ohne Ermächtigung der Gemeindeverwaltung errichtet worden sind, müssen innerhalb von zwei Jahren nach Inkrafttreten entfernt oder zur Genehmigung vorgelegt werden. Ordnungswidrigkeiten werden mit einer Geldbuße bis zu 10.000 Euro geahndet. db
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Wirtschaft & Umwelt
RADTOURISMUS
Route 99
z Genau neunundneunzig Kilometer lang ist die Radroute vom Brenner bis nach Bozen, und flankiert wird sie von einer Vielzahl kultureller Schätze, die von den Einheimischen häufig gar nicht mehr als solche wahrgenommen werden. Dafür wissen Radtouristen zu schätzen, dass sie – quasi im Vorbeiradeln
– Sehenswürdigkeiten der besonderen Art besichtigen können. Der Tourismusverband Eisacktal hat diesem Umstand Rechnung getragen und veröffentlicht in diesen Tagen unter dem Titel „Kulturradroute am Eisack“ eine praktische Streckenkarte, die dem Radtouristen genauso nützlich ist wie dem einheimischen Radler.
BRIXEN
Vom Korn zum Brot z Am 5. Südtiroler Brot- und Strudelmarkt vom 28. bis 30. September auf dem Brixner Domplatz beteiligen sich rund 23 Bäckereien und Konditoreien. Ein kulturelles Rahmenprogramm unterhält die Besucher an allen drei Tagen mit Volksmusik, Theater, Ausstellungen und Führungen. Am historischen Parcours „Vom Korn zum Brot“ werden die alten Traditionen Dreschen, Mahlen und Backen vorgeführt. Das Theaterstück „Brixner Protpankch“ lädt zu einem Ausflug in die Begebenheiten der
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Bäckerzunft im rauen Mittelalter ein. Für Kinder gibt es eine Kinderbackstube, wo sie gemeinsam mit Bäckerlehrlingen Brot backen. Informationen über Geschichte, Zubereitung, Inhaltsstoffe und Nährwerte des Südtiroler Brotes erteilt die Landesberufsschule für das Gast- und Nahrungsmittelgewerbe „Emma Hellenstainer“; die Praxis erfolgt in stündlichen Backvorführungen. Eine Fotoausstellung des CTG Centro Turistico Giovanile mit Bildern von der vorjährigen Ausgabe der Veranstaltung umrahmt das Programm. Wem angesichts der Brot- und Strudelspezialitäten der Magen knurrt, hat selbstverständlich die Gelegenheit, vor Ort zuzugreifen und zu schlemmen. Am Freitag und Samstag ist der Markt von 10 bis 19 Uhr geöffnet; am Sonntag feiern die Bäcker und Konditoren im Brixner Dom gemeinsam mit den Besuchern um 10 Uhr die Erntedankmesse. Im Anschluss findet die Segnung des Brotes statt, und auf dem Domplatz konzertiert der Nürnberg-Fürther BäckerChor. Weitere Infos im Internet: www.brotmarkt.it. db
Der Folder enthält neben einer Landkarte mit eingezeichnetem Radweg eine detaillierte Beschreibung des Streckenverkaufs, einen Zugfahrplan mit jenen Zügen, in denen auch der Transport von Fahrrädern möglich ist, und eben eine ausführliche Beschreibung von 24 Sehenswürdigkeiten zwischen Brenner und Bozen mit den jeweiligen Öffnungszeiten. „Der Radtourismus boomt“, erklärte Tourismusverbandsdirektor Peter Righi anlässlich einer Pressekonferenz, „und das freut uns besonders deshalb, weil Radtouristen der Inbegriff eines sanften Tourismus sind, den sich jeder von uns wünscht“. Und: „Südtirol kann mit seinen inzwischen
ausgezeichneten Radwegen eine Raddestination par excellance werden, und das Eisacktal spielt dabei eine grenzüberschreitende Rolle“. Der Präsident der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, Arthur Scheidle, erklärte, dass der Bau der Radwege im Eisacktal „bis auf ein sehr kurzes Teilstück bei Vahrn“ bereits fertig gestellt sei. Sobald die Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern das letzte Teilstück zwischen Kollmann und Atzwang realisiert haben wird – Ende 2008 soll es soweit sein – kann man vom Brenner bis nach Bozen und von Franzensfeste bis zur österreichischen Grenze radeln – „dieses Angebot ist für Touristen wie Einheimische absolut attraktiv“. wv
Starthilfe Neue Unternehmen in und um Brixen
microstore Brixen --------------------------------- Amici a 4 zampe -------------------------------------Brixen, Atrium/Bahnhofstraße 14
Brixen, Plosestraße 13/3
Das Bozner Computerfachgeschäft microstore hat nach Meran nun auch in Brixen eine Filiale eröffnet. microstore Brixen bietet eine große Auswahl an PC-Systemen, Notebooks, LCD-TVs, Kameras, MP3-Player sowie Zubehör für den Multimediabereich.
Die neue Tierfachhandlung bietet Tierfutter und Zubehör für Haustiere und Kleintiere. Auf Wunsch werden die Einkäufe auch nach Hause geliefert. Passend zur Jahreszeit bietet das Geschäft jetzt eine große Auswahl an Overalls für Hunde in allen Größen.
Hofladen Häuslerhof -------------------------- Raststätte Lanz -----------------------------------------
Natz-Schabs, Raas 6
Natz-Schabs, Schabs 43a
Familie Delazer bietet in ihrem Hofladen Produkte aus eigener Herstellung zur Verkostung und zum Verkauf an, u. a. Apfelsaft, Sirupe, Wein und Marmelade sowie jahreszeitbezogene Produkte. Geöffnet ist am Montag und am Donnerstag von 18 bis 19 Uhr.
Ein beliebter Einkehrtipp für Durchreisende und Radsportfreunde ist die neue Raststätte Lanz an der Pustertaler Straße. Von 6 bis 20 Uhr verwöhnen Familie Lanz und Mitarbeiter die Gäste mit Kaffee, frischen Gipfeln und verschiedenen Brotvariationen.
Der „Brixner“ unterstützt durch diese kostenfreie Rubrik den Start neuer Unternehmen im Einzugsgebiet: starthilfe@brixner.info
NACHGEFRAGT
„Nicht teurer als anderswo“ Herr Pürgstaller, während man zum Beispiel in Wien nach einer kürzlichen Erhöhung der Tarife 1,20 Euro pro Stunde Parken zahlt, wurde im Brixner Gemeinderat eine mögliche Erhöhung der Parkgebühren auf 1,50 Euro diskutiert. Wann ist mit einer Entscheidung zu rechen? Momentan sind wir dabei, unsere Parkgebühren und die Anzahl der Parkplätze genau zu erheben, zu überprüfen und mit anderen Städten zu vergleichen. Prinzipiell wollen wir in Brixen keine höheren Preise wie in vergleichbaren Orten verlangen.
Im Brixner Parkhaus kostet eine Stunde Parken bereits seit längerem 1,50 Euro. Wäre die Gemeinde eigentlich nicht vertraglich verpflichtet, denselben Tarif anzuwenden? Wir interpretieren die entsprechende Vereinbarung im Vertrag zwischen den Betreibern des Parkhauses und der Gemeinde so, dass ein Nachziehen nur für den Parkplatz verpflichtend gewesen wäre, der sich seinerzeit in unmittelbarer Nähe zum Parkhaus befunden hat. Darauf steht heute die Universität, die Parkplätze sind also nicht mehr vorhanden. Das wäre kein Grund, unsere Preise zu erhöhen.
Wenn man die Parkplatzsituation Brixens mit anderen Städten vergleicht, stellt man fest, dass der Service eines Parkleitsystems nicht vorhanden ist. In der Tat gibt es hier für uns noch einiges aufzuholen. In Bozen und Meran signalisieren zahlreiche Hinweisschilder mit automatisierten Angaben über die zur Verfügung stehenden Parkplätze. Auch wir müssen solche Systeme installieren. Zuerst wollen wir aber im Jahr 2008 mit dem Bau der Garage an der Elvaserstraße beginnen, um dadurch die Anzahl der Parkplätze zu erhöhen. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Foto: Oskar Zingerle
ALBERT PÜRGSTALLER, Bürgermeister von Brixen, über eine mögliche Erhöhung der Parkplatzgebühren und die Parkplatzsituation in Brixen.
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Fotografie mit Hintersinn Der Berufsfotograf Harald F. Kienzl schafft Bilder im Bild. Seine Fotografien sind hochwertige Bestandteile der Firmenkommunikation oder vermitteln bildliche Einsichten in Publikationen. Zudem ist er ein gefragter Referent mit didaktischem Know-how für Schulungen im Bereich Fotografie.
Fotografien als rein schmückendes Dekor? Kein Fall für den Berufsfotografen Harald F. Kienzl. „Die Fotografie ist für mich ein wichtiges Medium, um über das Bild Inhalte zu transportieren“, erläutert der Fotograf. Ob Firmenbroschüre oder Hotelprospekt, Architekturfotografien für Architekturstudios oder für Publikationen im kunsthistorischen Bereich, Internetauftritt oder ausgefallenes Werbemittel: Harald Kienzl schießt nicht nur Fotos, sondern begibt sich zuvor auf die Suche nach dem individuellen konzeptionellen Hintergrund. Jenes, was der Auftraggeber zu vermitteln wünscht
Extra
Multimedia & Büro
Fotografie harald f. kienzl
Unternehmensserie
– an Atmosphäre, Image oder Produktinformation – bannt er auf Fotografien und schafft somit eine zweite Kommunikationsschiene. Mit der Aussagekraft seiner Bilder unterstützt der Berufsfotograf Unternehmen aus den Bereichen Tourismus Handwerk, Industrie und Dienstleistung in ihrer visuellen Kommunikation. Eine weitere Stärke von Harald F. Kienzl liegt in der Beratung und im Service; er berät die Unternehmen in ihren Marketing- und PRAktivitäten. Seine Schwerpunkte liegen in der Architekturfotografie sowie in den Bereichen Tourismus und Hotellerie. Für Werbeagenturen, Künstler und Verlagen ist er ein gefragter Ansprechpartner, wenn es um die Entwicklung und Umsetzung von visuellen Konzepten geht.
Außenansicht Unigebäude Brixen 54
Kienzls Fotografien finden sich nicht alleinig in den Unternehmens-Kommunikationsmitteln wieder, sondern auch in Bildbänden aus dem kunsthistorischen Bereich. Das Standardwerk „Kunst in Tirol“, dessen zwei Bände soeben aufgelegt wurden, sind mit Fotografien von Harald F. Kienzl bebildert; weitere Publikationen sind in Ausarbeitung. Daneben realisiert Harald F. Kienzl freie künstlerische Projekte, wie beispielsweise letzthin eine 13-teilige Serie „Herr und Hund“, die im Zuge der internationalen Sommerakademie in Salzburg realisiert wurde.
Harald F. Kienzl, Berufsfotograf
harald f. kienzl Raas 18, 39040 Natz-Schabs Tel +39 335 7026158 info@haraldkienzl.com www.haraldkienzl.com
info Schulungen und innerbetriebliche Weiterbildung Harald F. Kienzl ist weiters ein erfahrener Referent, der bereits für zahlreiche Weiterbildungsorganisationen, Unternehmen und Verbände sowohl Kurse als auch innerbetriebliche Schulungen konzipiert und durchgeführt hat. Unternehmen oder Verbände können jederzeit um ein individuell angepasstes Kursangebote anfragen. Die nächsten Termine: Digitale Fotografie innerhalb betrieblicher Abläufe. Zielgruppe: Mitarbeiter von Unternehmen. Termin: Freitag, 12.10.07 ganztägig, Seminarraum Goldene Krone-Vital Stadthotel Brixen. Fotografie für Presseaussendungen in Unternehmen. Zielgruppe: Firmenmitarbeiter der Sparte Kommunikation und Marketing. Termin: Freitag, 23.11.07. Anmeldung bei Harald Kienzl Weitere Kurse in den Bereichen Digitale Fotografie, Portraitfotografie sowie Bildgestaltung und –bearbeitung werden an den Landesberufsschulen Gutenberg Bozen und Tschuggmall Brixen und beim WIFI in Bozen angeboten.
RAIFFEISEN ONLINE
„Suchen & Finden“ Kaufen, verkaufen, verschenken per Mausklick – der Internet-Marktplatz von Raiffeisen erfreut sich wachsender Beliebtheit. Am stärksten genutzt werden die Rubriken „Computer“ und „Fahrzeuge“.
Seit April präsentiert sich der virtuelle Marktplatz von Raiffeisen mit neuer Grafik, zusätzlichen Funktionen und einer Stellenbörse. Alle interessierten Privatpersonen können Gratis-Anzeigen aufgeben oder nach Angeboten suchen. Zusätzlich haben Unternehmen die Möglichkeit, kostenlos Stellenangebote zu veröffentlichen.
verschenken möchte, dem bietet Raiffeisen mit „Suchen & Finden“ ein übersichtliches und unkompliziertes Onlineportal inklusive Schritt-für-Schritt-Anleitung. Zum Online-Marktplatz im Internet führt die Webadresse www.suchenfinden.bz.
Mehr als 800 Inserate sind seit
März 2007 auf „Suchen & Finden“ erschienen, die mehr als 150.000 mal angeklickt wurden. Die Angebotspalette reicht von der Kontaktlinse über den Heizöltank und die Autofelge bis zum Computerspiel. Die meisten Angebote gibt es in den Rubriken „Computer“ und „Fahrzeuge“, unter der Rubrik „Sonstiges“ finden sich auch Wohnungsangebote. „Suchen & Finden“ hat übersichtliche Rubriken und eine integrierte Jobbörse. Die Inserate werden nach 30 Tagen in ein Archiv kopiert; wiederkehrende Angebote, zum Beispiel von Saisonbetrieben, können bis zu sechs Monate im Archiv bleiben. Briketts, Motorradhelm oder Druckerpatrone? Wer etwas Bestimmtes sucht, verkaufen oder
Peter Nagler, Geschäftsführer von Raiffeisen OnLine
„’Suchen & Finden’ macht es dem Bürger möglich, seine Anzeigen einfach, schnell und kostenlos zu veröffentlichen. Das Internet hat den Vorteil, dass jedes Inserat sofort nach Eingabe für alle sichtbar und zugänglich ist. Ein Pluspunkt ist die Vielfalt der Angebote: vom Kinderwagen über die Möbel bis zum Ferialjob findet man einfach alles. 55
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Multimedia & Büro
Z A U B E R N L I E G T I N U N S E R E R N AT U R
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einer Druckleistung von bis zu 18.000 Bögen pro Stunde in ihrer Formatklasse ganz vorne. Ein spezielles Öko-Paket garantiert einen völlig chemiefreien Produktionsprozess.
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CREATIVE DESIGN
Multimediale Lösungen Bei Creative Design in Brixen findet man eine Vielzahl an Präsentationslösungen für Schule, Beruf und Zuhause. Die Leistungspalette von Creative Design ist vielfältig. Das Multimedia-Fachgeschäft bietet Farbkopien, Großkopien, Digitaldrucke, grafische Arbeiten, Werbeartikel, Textildrucke und Aufdrucke auf jede Art von Materialien.
Weiters fertigt es Beschriftungen für Schaufenster, Autos, Schilder und verkauft Computerhardware und -software mit Zubehör.
Paul Munter und sein Team bie-
ten für jeden Präsentationsbedarf die geeignete Lösung. Firmen wenden sich an Creative Design für die Logoentwicklung, Realisierung von Visitenkarten, Broschüren, Flugzetteln, Werbeartikeln sowie für die Autound Außenbeschriftung. Technische Büros beziehen bei Creative Design Bei Creative Design gibt es auch Computer vor allem großforund LCD-Fernseher matige Farbkopien,
Plastifizierungen und Digitaldrucke von technischen Plänen und Unterlagen. Studenten lassen im Geschäft ihre Diplomarbeiten binden, während Vereine und Gastbetriebe bei Creative Design ihre Outfits – von T-Shirts, Jacken bis hin zu Mützen und Sporttaschen – bedrucken lassen. Creative Design ist ein zuverlässiger Ansprechpartner für die Realisierung von Präsentationsmitteln jeglicher Art. Das Geschäft bietet darüber hinaus Computerhardware und -software, Server, Drucker, Digitalkameras, iPods, Computerzubehör sowie LCDund Plasmafernseher. Ein zuverlässiger Kundenservice rundet das Leistungsangebot im Computer- und Hardwarebereich ab.
Paul Munter
„Unsere Kunden schätzen unsere Vielseitigkeit und Flexibilität. Wir bieten eine große Auswahl an kreativen Lösungen für einen professionellen Auftritt und realisieren Aufträge schnell, zuverlässig und termingerecht.“
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Kinderfotoaktion
Kunterbuntes Kinderlachen
Extra
Unsere Leser haben sich wieder einmal selbst Ăźbertroffen: Hunderte von Bildern fluteten in den elektronischen Posteingang unserer Redaktion oder wurden persĂśnlich vorbeigebracht. Danke!
Gabriel Nitz aus Freienfeld
Rebecca und Alexander aus Brixen
Theo PĂśrnbacher aus Vahrn
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen wir jedes Mal dem Redaktionsschluss der September-Ausgabe des â&#x20AC;&#x17E;Brixnerâ&#x20AC;&#x153; entgegen: Einerseits freuen wir uns immer wieder darĂźber, wie
&BTZž U EFT &HPO .BJS +VMJVT %VSTU 4USBÂ&#x2021;F #SJYFO 5FM Ă .PCJMF
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1JMBUFT (SVOELVST &JO
IFJUFO 4UBSU +FU[U BONFMEFO 5FM 58
viele Kinderfotos uns anvertraut werden, andererseits wissen wir, dass der uns zur Verfßgung stehende Platz nie ausreicht und wir auswählen mßssen, welche Bilder verÜffentlicht werden. Und
info Wir bitten um Verständnis, dass wir die vielen mit der Post eingesandten Fotos nicht an die Absender zurĂźckschicken kĂśnnen. Alle verĂśffentlichten und unverĂśffentlichten Bilder kĂśnnen aber selbstverständlich in unserer Redaktion (BrennerstraĂ&#x;e 28, Brixen) abgeholt werden.
dann steht noch die Wahl des Siegerfotos anâ&#x20AC;Ś Bei den beiden letzten Tätigkeiten ist unsere Diskussions- und Kompromissfähigkeit immer aufs HĂśchste gefordert, aber wir konnten auch dieses Mal eine Einigung finden: Rebecca und Alexander sind die zwei Hauptdarsteller unseres Siegerbildes. Siegfried Hofer aus Brixen hat uns dieses Foto zugesandt â&#x20AC;&#x201C; wir gratulieren! Mit der Prämie â&#x20AC;&#x201C; einem Fotoapparat HP Photosmart M537, der uns freundlicherweise vom Elektrofachgeschäft Trony in der BahnhofstraĂ&#x;e in Brixen zur VerfĂźgung gestellt wurde â&#x20AC;&#x201C; wird er sicherlich noch viele weitere Momente verewigen kĂśnnen. All jene, die uns auch ein Foto zugesandt haben, mĂźssen wir wiederum auf das nächste Jahr vertrĂśsten â&#x20AC;&#x201C; verbunden mit dem Wunsch, dass sie es weiterhin versuchen werden.
Luca aus Brixen Leonie Obwexer aus Brixen
Tristan und Annalena Obexer aus Viums
Germar Kraler aus Brixen Emely Ploner aus Milland
Francesco De Carlo aus Brixen
Theresa Kerer aus St. Andr채
Lea Daporta aus Brixen
Iris Mila aus Brixen Michael und Sandra Larcher aus St. Leonhard
Philipp Stampfl aus Milland
Natalie und Leonie Volgger aus Vahrn
Julian Thaler aus Latzfons
Philipp Kerschbaumer aus Vahrn
Manuel und Lukas Schatzer aus L체sen
Maya Vitroler aus Brixen 59
Kinderfotoaktion
Elias Peter Scalise und Hannah Mair aus Brixen Jana Gufler aus Mühlbach
Michelle Gamper aus Klausen
Extra
Alex Michaeler aus Brixen
Andrè Unterkofler aus Milland
Lukas und Jonas Pietersteiner aus Neustift
Magdalena Pircher aus Milland
Elisa Leitner aus Brixen Julian Dorfmann aus Pinzagen
Serena aus Brixen und Samuel aus Aicha
Jasmin Delueg aus Klausen Dominik Engl aus Vahrn und Anna Mitterrutzner aus Neustift Elias Delueg aus Vahrn Brixen, Großer Graben 17 Tel. 0472 836049 www.sportacherer.com
Samstag Nachmittag immer geöffnet
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Alex Egger aus Milland
Sandra Seeber aus Milland
Anna aus Albeins
Johannes Ranftl aus Milland/Wien
Cedric aus Neustift
Moritz Prader aus Afers
Mara Beikircher aus Feldthurns Simon Pircher aus Gufidaun
Justin Ramoner aus Brixen Nadine Ramoner aus Milland
Cristiano Gallonetto aus Vahrn
Sparkasse Brixen wird erneuert und siedelt vorläufig um gung stehen, ein externer und ein interner. Um Bankgeschäfte auch außerhalb der Öffnungszeiten abwickeln zu können, hat man die Möglichkeit, mittels der Bancomatkarte die „Self Service“-Zone zu betreten. Sicherheit, Vertrauen, Diskretion - diese Werte sind im Bankgeschäft von größter Bedeutung und werden bei der Sparkasse Brixen tagtäglich gelebt. Dies äußert sich in der professionellen Betreuung der Privat- und Firmenkunden und in der hohen Kundenorientierung. Die Kunden stehen im Mittelpunkt, durch Wahrung der Kundeninteressen wird ein Gefühl des Vertrauens und der Sicherheit in allen Finanzfragen vermittelt.
©BRIXMEDIA
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Die Sparkasse Brixen gehört zu den ersten Sparkassen, die in Südtirol gegründet wurden: Am 11. Oktober 1871 fand die konstituierende Generalversammlung statt, am 31. Oktober 1871 eröffnete die Sparkasse Brixen ihren ersten Geschäftsraum im alten Bürgerspital in der Stadelgasse. Die Brixner vertrauten ihr Geld seit jeher gerne der Sparkasse an, die sich von Beginn an prächtig entwickelte. Bereits vier Jahre nach ihrer Gründung lag die Sparkasse Brixen mit ihren Einlagen nicht weit hinter jener von Bozen. Im Jahr 1880 erwarb die Sparkasse das sogenannte Waltherhaus an der Ecke Großer Graben/Altenmarktgasse in Brixen, in deren Nähe sie heute noch ihren Sitz hat. Um den Kunden in einem modernen Umfeld einen noch besseren Service bieten zu können, wird der Sitz der Sparkasse Brixen komplett erneuert: Ein Teil des Gebäudes
wird abgerissen und neu aufgebaut. Während der Umbauarbeiten findet man die provisorische Geschäftstelle der Sparkasse in der Stadelgasse, in derselben Gasse, in der die Geschäftstätigkeit der Sparkasse Brixen ihren Lauf genommen hatte. Die Übersiedlung erfolgte am 21. September. Ab Montag, 24. September, findet man die Geschäftsstelle und die Privatkundenberatung in der Stadelgasse 5c. Firmenkunden steht für die Dauer der Umbauarbeiten das Firmenkundenzentrum in der Brixner Industriezone, in der VittorioVeneto-Straße 67/c, zur Verfügung. Die Umbauarbeiten werden voraussichtlich ein Jahr dauern. Realisiert wird eine moderne Geschäftsstelle, in welcher alle Geldgeschäfte abgewickelt werden können und die auch den künftigen Erfordernissen der Kunden in jeder Form gerecht werden kann. Im Erdgeschoss werden die neue Geschäftsstelle sowie das Firmen- und Privatkundenzentrum angesiedelt, für die Kunden werden zwei Bancomatgeräte zur Verfü-
PR-Info
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Kinderfotoaktion
Loris Schölzhorn aus Neustift
Leonie Niederkofler aus Lüsen
Extra
Carolin Schölzhorn aus Neustift
Petra und Maria Pliger aus Schrambach
Malik Kornprobst aus Elvas
Philipp Kier aus Lüsen
Marie und Madeleine Brugger aus Brixen
Laura Fischnaller aus Lüsen
Robin Larcher aus Elvas
Melanie, Tobias und Linus Fill aus Kastelruth
Philipp Ploner aus Vahrn
Sophia und Damian aus Milland
Fabian und Leonie Vitroler aus Brixen 62
Viktoria Rieder aus Schabs
Vivien Sargant aus Mühlbach
Unsere Kunden empfehlen...
Bio-Vollkorn-Dinkelbrotchen
mit Sonnenblumenkernen
Matthias Prosch aus St. Andrä
Das Bio-Vollkorn-Dinkelbrötchen mit Sonnenblumenkernen schmeckt nicht nur unseren Kunden ganz besonders, es wurde bei der Südtiroler Brotprüfung auch mit Gold ausgezeichnet. Durch die Verwendung von rein biologischen Zutaten, 100% Dinkelkorn sowie Sterzinger Biobutter garantieren wir für einzigartigen Genuss.
Maximilian Satzinger aus Brixen
Farah Hofer aus Milland
Gutschein von 1 Euro für Bio-Backwaren Ihre Meinung ist uns wichtig! Bitte ausfüllen, ausschneiden und bei Ihrer nächsten Profanter-Filiale abgeben. Dafür erhalten Sie eine Ermäßigung von 1 Euro beim Einkauf von Bio-Backwaren. Aktion gültig vom 24.9. bis 06.10.2007
Wie oft holen Sie Ihre Brot- und Backwaren bei uns? Fabian und Magdalena Kaser aus Lüsen
täglich wöchentlich monatlich
mehrmals wöchentlich 14-täglich selten
Welche Kriterien sind für Sie kaufentscheidend? Elia Russo aus Brixen
Brot- und Backwarensortiment Freundlichkeit & Service Lage
Preis/Leistung Öffnungszeiten
Was schätzen Sie besonders an unseren Brot- und Backwaren? Auswahl Frische Bio-Produktqualität
Alina, Elias und Arian Preti aus Vahrn
Geschmack Haltbarkeit Preis/Leistung
Wie wichtig sind für Ihre Kaufentscheidung die Verwendung von natürlichen Zutaten sowie rohstoffschonende Herstellungsweisen? sehr wichtig eher unwichtig
wichtig unwichtig
Über Anregungen und Wünsche würden wir uns sehr freuen:
Aaron und Sarah Piras aus Brixen
Eva Hochrainer aus Trens 63
Kinderfotoaktion
Judith Parigger aus Ratschings
Claudia aus Albeins
Alex, Petra und Andreas aus Albeins
Extra
David Prosch aus Milland
Daniel Oberhollenzer aus Brixen
Alex Torggler aus Feldthurns
Jonas Pichler aus St. Andrä Alex Felix D‘Alberto aus Natz Armin Oberhofer aus Meransen Selina Peintner aus Meransen
Manuel Mayr aus Vahrn
Alexia und Jonas Niederkofler aus Afers
Eva Tappeiner aus Lüsen
Surfleisch und Sauerkraut, Bauernwürste, Gerstensuppe, geräucherte Stelzen, Selchkarree und g’surte Rippelen... von Ihrer Spezialitätenmetzgerei! www.stockner.it | info@stockner.it
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Auto Brenner www.autobrenner.it *Bis zu € 1.300,00 an Vorteilen auf die Preisliste 2006 (z.B. die gratis Klimaanlage)+ € 2.000,00 staatliche Förderungen laut Gesetz Nr. 296/2006 (Beim Ankauf eines Lastkraftwagens und gleichzeitiger Verschrottung eines Fahrzeuges EU0 o EU1 mit zul. Gesamtgewicht über 3,5 t) + Überbewertung des Gebrauchtwagens von € 400,00 oder begünstigte Finanzierung mit LifeTime*(zusätzliche Garantie, gültig für 24 Monate nach Ablauf der Herstellergarantie). Beispiel laut Gesetz: Caddy 2.o SDI 51 kW/70 PS € 15.700,00 straßengestellt, zuzüglich IPT. Anzahlung € 5.700,00. Finanzierter Betrag € 10.000,00: 30 Raten zu € 345,00 inklusive Volkswagen LifeTimeGarantie, Polizze Alter Ego (Kreditabsicherung). Verwaltungsgebühren € 250,00 + Stempelspesen. TAN 0% TAEG 2,35%. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Volkswagen Bank. Angebot gültig bis 29. September 2007, nicht mit anderen laufenden Aktionen kumulierbar. Versicherungsbedingungen (LifeTime -Alter Ego) und Datenblätter sind beim Volkswagen Nutzfahrzeuge Partner einsehbar. Volkswagen Nutzfahrzeuge empfiehlt .
David Erlacher aus Brixen
Melanie und Carmen Faller aus Schalders
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Paula Oberhauser aus Lüsen 65
Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Dietmar Pattis (dp) Hildegard Gargitter (hg) Elisabeth Stürz (es) Albina Kritzinger (ak) Andreas Gottlieb Hempel (agh) Günther Eheim (gevs) Ingo Dejaco (id) Andrea Bodner (ab) Christine Mathá (cm) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info
September 1907
Kaiserpanorama in Brixen Brixen, Dienstag, den 3. September 1907 Das Kaiserpanorama in Brixen wird am 8. September eröffnet. Das Interesse, welches die Einwohnerschaft den Schaustellungen in der vergangenen Saison entgegengebracht hat, bietet keine Gewähr, dass der ständige Verbleib dieses hochinteressanten Unternehmens für Brixen gesichert ist. Und wem würde es auch nicht Vergnügen machen, bequem von seinem Sitze aus eine Reihe der prächtigsten Landschaften, Denkmäler aller Völker und Zeiten an sich vorüber ziehen zu lassen, oft als Belehrung, oft als Erinnerung an in Wirklichkeit Geschautes! Mit immer größerem Interesse werden in unserer Zeit des Reisens und der Propaganda für den Anschauungs-
seinem Hause beziehen konnte. Der Jude kam, der wackere Meister aber suchte um jeden Preis den lästigen Mieter los zu werden. Er machte ihn aufmerksam, dass er in Brixen ganz gewiss kein Geschäft machen werde – es half nichts. Er bat ihn – das half noch weniger. Schließlich bot der Meister Geld. Das zog! Um 25 Silberlinge stand der Jude, Leopold Rotheitel heißt der Edle, von seinem Vertrage ab. Der „Rotheitel“ hatte sein Geschäft gemacht, der Meister aber war froh, Brixen vor dem ersten Juden um dieses Geld bewahrt zu haben. Wacker!
Ehrenbürger- u. Ehrenmitgliedsernennung Brixen, Dienstag, den 3. August 1907 Herr k.k. Bezirkshauptmann Wilhelm Arbesser von Rastburg.
Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Brennerstraße 32, I-39042 Brixen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. Oktober 2007 Nächster Redaktionsschluss: 6. Oktober 2007 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 66
unterricht diese Unternehmungen auch in anderen Städten von alt und jung und von allen Berufsklassen besucht. Insbesondere ist es die studierende Jugend, welche hievon hohen Nutzen zieht.
Ein Finanzgenie Wie sehr Tiroler Hausbesitzer und Geschäftsleute darauf bedacht sein sollten, sich die Mieter genau anzusehen, bevor sie mit Mittelspersonen oder leichthin direkt Mietsverträge abschließen, zeigt anschaulich ein Vorfall, der sich in Brixen zugetragen hat. Ein bekannter, gut katholischer Geschäftsmann erfuhr zu seinem Bedauern, dass er mit einem Juden einen Vertrag abgeschlossen habe, wonach derselbe demnächst einen Laden in
derzeit bei der k.k. Stadthalterei in Innsbruck, wurde bei seinem Abgange von der durch ihn geleiteten Bezirkshauptmannschaft Brixen mit Rücksicht auf sein segenreiches Wirken für den gesamten Bezirk einstimmig zum Ehrenbürger der Stadt Brixen und des Marktes Mühlbach, weiters zum Ehrenmitglied der nachbezeichneten Gemeinden des Bezirkes ernannt: Afers, Albeins, St. Andrä, Jaufental, Lüsen, Mareit, Mauls, Meransen, Milland-Sarns, Mittewald, Natz, Neustift, Niedervintl, Pfeffersberg, Pfitsch, Pflersch, Pfunders, Ratschings, Ridnaun, Rodeneck, Schabs, Aicha, Schalders, Spinges, Stilfes, Telfs, Trens, Tschöfs-Ried, Vahrn, Vals, Weitental, Wiesen. Demnächst wird nun durch eine besondere Deputation dem Gefeierten das
künstlerisch ausgeführte Diplom überreicht werden. Das Diplom besteht aus einer durch Meister Kompatscher in Brixen geschmackvoll ausgeführten Mappe in Rot-Saffian, in welche die einzelnen Ernennungsdekrete eingelegt und, durch eine Seidenschnur versiegelt, mit dem ältesten Brixener Stadtsiegel gefasst sind. Die Mappe ziert ein Titelbild vom Aquarell-Maler Ruppe, darstellend Städte und Landschafsbilder, bezughabend auf hervorragende Örtlichkeiten des ehemaligen Wirkungskreises des also gefeierten und hochverdienstvollen Bezirkschefs.
Humoristisches Anno 1907 Dialog aus der Gegenwart Priester: „Wie können sie mich einen Pfaffen nennen? Pfaffe ist ein Schimpfwort!“ – Sozi: „Ich halte das Wort Pfaffe für kein Schimpfwort; früher sagte man allgemein so, und unsere Zeitungen sagen heute auch noch so für Priester.“ – Priester: „Sie sind ein niederträchtiger Mensch!“ – Sozi: „Oho! Das verbitte ich mir!“ – Priester: „Wie wollen Sie sich das verbitten? Niederträchtig sagte man früher anstatt demütig, und ich gebrauche es heute noch in dem Sinne.“ – Sozi: „Ah“ (und verduftet)
Die Zeitungsartikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
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