Brixner 223 - August 2008

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Haus & Garten

Jahrgang 19 · August 2008

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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EXTRA

Papst Benedikt XVI. in Brixen

„Es war wunderschön“ PORTRAIT: Alois Daporta aus Mühlbach baut Modelle von Gebäuden KULTUR: Die europäische Biennale Manifesta 7 in Franzensfeste und Bozen SPORT: Der Skatepark Brixen in der Mozartallee erfreut sich großer Beliebtheit BRIXEN: Vom 22. bis zum 24. August findet das 16. Altstadtfest statt


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Editorial

Politik & Gesellschaft 6 | THEMA: Pabst Benedikt XVI. in Brixen 22 | Hunderte Hände 24 | Reibungslose Organisation

>>> 6

Menschen & Meinungen 32 | Portrait: Alois Daporta 37 | Pro & Contra 39 | Umfrage: Manifesta? Ja, aber...

>>> 32

Kunst & Kultur 42 | THEMA: Manifesta 7 46 | Warhol in Mühlbach

>>> 42

Freizeit & Sport >>> 52 52 | Skatepark Brixen: Einfach nur zum Spaß Wirtschaft & Umwelt 56 | Altstadtfest: Für eine lebendige Altstadt 62 | Brixen: Vorreiter spielen 64 | Event: Northland in Brixen 66 | Aicha: Einhausung notwendig 68 | Mühlbach: Windenergie aus luftiger Höhe 69 | Event: Revisionszentrum Vahrn - Freie Fahrt

>>> 56

Extra 76 | Haus & Garten

>>> 76

Bischof Wilhelm ist tot Dieser „Brixner“ ist bereits in der Druckerei - da erreicht uns per E-Mail die Hiobs-Botschaft, Diözesanbischof Wilhelm Egger sei an einem Herzinfarkt verstorben. Nach der immensen Freude, die der Bischof mit dem Urlaubsaufenthalt von Papst Benedikt XVI. in Brixen erleben durfte, wirkt die Nachricht von Eggers Tod wie eine eiskalte Dusche, die Südtirol, vor allem aber Brixen lähmt. Ich hatte den Bischof erst vor wenigen Tagen während einer Pressekonferenz gesehen - er wirkte sehr vital und überhaupt nicht müde, obwohl der für Egger sehr arbeitsintensive Papstaufenthalt in Brixen bereits begonnen hatte. Eigentlich müssten wir einen großen Teil dieses „Brixners“ nach Eggers Tod umschreiben - es geht auf vielen Seiten um den Papstbesuch, und auch das Altstadtfest, dessen Abhaltung nun, während ich diese Zeilen schreibe, in Diskussion steht, wird in diesem „Brixner“ behandelt. Wir entscheiden uns dafür, den Druck nicht abzubrechen, sondern allein in diesem Editorial auf die besondere Situation dieser Ausgabe zu verweisen. Schlechte Nachrichten erreichten uns vor wenigen Wochen auch aus dem Pustertal: Otto Schmalzl ist mit nur 41 Jahren ebenfalls an Herzversagen verstorben. Viele Brixner kannten ihn aus seiner Zeit als Mitarbeiter des Verbandes für Kaufleute und Dienstleister. Vor einigen Jahren hat er gemeinsam mit Freunden einen eigenen Betrieb aufgebaut; seither haben wir uns leider etwas aus den Augen verloren. Otto hat erst kürzlich ein eigenes Heim gebaut, und nun stehen seine Frau Andrea und die zwei minderjährigen Kinder vor großen finanziellen Schwierigkeiten. Ich bitte wirklich darum, die Familie zu unterstützen. Dafür wurde ein Spendenkonto eingerichtet: Andrea Schmalzl, IBAN IT77G0829559080000300236764. Ihr

Willy Vontavon

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Politik & Gesellschaft

PAPST BENEDIKT XVI. IN BRIXEN

„Es war wunderschön“ Brixen zwischen Papst-Jubel und Papst-Trubel: Ein unvollständiges Stimmungsbild des Jahrtausendereignisses und von einer Stadt im Ausnahmezustand.

G

easch du a zum Påpscht?“ Bereits Wochen vor der Ankunft des katholischen Oberhauptes hatte Brixen eine Small-Talk-Frage mehr im Repertoire, die nicht selten in einer ausschweifenden Diskussion endete: Debattiert wurde über Brixen als päpstliches Urlaubsziel und die damit verbundenen Vorbereitungsmaßnahmen, über das Hingehen oder Wegbleiben, über persönliche religiöse Standpunkte, über die eigene Haltung gegenüber Kirche und Papst. Gar mancher 6

verstieg sich zudem in Gedankenspiele: Was tun, wenn ich dem Papst auf der Straße begegne? Redet man ihn an? Und wenn ja, dann wie? Würde ich ihn überhaupt erkennen, wenn er mir als Nullachtfünfzehn-Tourist gegenüberstehen würde?

In irgendeiner Form, von trat-

schig bis hin zu tief schürfend, beschäftigte sich beinahe jeder Brixner mit Benedikt XVI. Das Spektrum reichte dabei von Begeisterung bis hin zur Ablehnung.

Schließlich war der große Tag gekommen. Brixen hat sich dafür fein gemacht, mit gelb-weißen Blumengebinden auf den Grünflächen und vatikanischen Fahnen an den Fassaden. Weniger offensichtlich die detaillierten Sicherheitsmaßnahmen wie versiegelte Kanaldeckel und ummantelte Müllsammelstellen. Bereits gegen halb zehn Uhr, etwa zweieinhalb Stunden vor dem erwarteten Eintreffen, sammeln sich die Menschen entlang des Weges, den der Papst von der Venetostraße aus in Richtung Priesterseminar nehmen wird. Si-

cherheitsgitter grenzen die Fahrbahn ein, Sicherheitspersonal im schwarzen Anzug, mit Sonnenbrille und Knopf im Ohr, durchsuchen Taschen oder tasten mit Metalldetektoren die Zuschauer ab.

Ein besonders begehrter

Standort ist der Platz vor dem Priesterseminar mit Blick auf das Fenster der Barockbibliothek, von dem aus der Papst seine Begrüßungsworte sprechen wird. Dafür muss der Zuschauer zwar ein stundenlanges Warten mit direkter Sonnenbestrahlung in Kauf neh-


Foto: Ingo Dejaco

PAPST ZUM ANFASSEN: Wo immer Benedikt XVI. in Brixen hinkam, streckten sich ihm zahlreiche Hände entgegen

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Die Spannung steigt. Die Fo-

tografen und Kameraleute haben sich postiert – auf den ihnen zugewiesenen Podien oder hinter Fenstern mit Ausblick. Gerüchte ziehen ihre Kreise: Der Papst sei in Verspätung, die Maschine noch gar nicht gelandet, das Flugzeug sei doch schon gelandet, aber es werde trotzdem später. Wieso wisse man auch nicht so genau. Ein paar Minuten nach zwölf beginnen sämtliche Kirchenglocken zu läuten. Zunächst macht sich

Foto: Willy Vontavon

men, dafür sieht man den Papst aber nicht nur ein paar Sekunden lang hinter dem Autofenster. Und vielleicht streckt er einem sogar seine Hand entgegen. Wird der Papst auf der Rückbank links oder rechts sitzen? Entlang des Kleinen und Großen Grabens sowie der Albuingasse denkt mancher nach, auf welche Straßenseite er sich strategisch am besten positionieren soll. Gegen elf, halb zwölf Uhr hat jeder seinen Platz gefunden, die Sicherheitsleute gewähren nun auch keinen Durchgang mehr. Mit Fähnchen in der einen und Fotoapparat in der anderen Hand warten schlussendlich Tausende: Gläubige und Schaulustige, Touristen und Pilger, Kinder und Senioren, Ordensfrauen und Mütter mit Säugling im Arm. Alle drei Meter ein Sicherheitsbeamter, auf Ordnung bedacht, doch überaus freundlich.

„So bin ich an diesen schönen und stillen Ort gekommen, um ein wenig auszuruhen“_Papst Benedikt XVI Stille breit, dann lauter Jubel, Applaus und schwingende Fähnchen. Die schwarze Limousine mit dem Kennzeichen SCV 1 – Stato della

Cittá del Vaticano – nähert sich im Schritttempo, mit offenem Fenster und umrahmt von Sicherheitsbeamten. Der Papst winkt und

Bereits Stunden vor der Ankunft des Papstes säumten Tausende Menschen den Weg zum Priesterseminar

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Am Himmel kreisen Hubschrau-

ber, vier entglittene Luftballons steigen auf. Die Sonne knallt erbarmungslos nieder, einige Personen müssen weggebracht werden, der Kreislauf macht nicht mehr mit – oder die Aufregung ist zu groß. Der breitschultrige Wächter nimmt bereitwillig eine Mineralwasserflasche entgegen, „se non é avvelenata“. Natürlich nicht. 7


Umringt von Sicherheitsbeamten ging Benedikt XVI. die letzten 50 Meter zu Fuß durch die Menschenmenge

„Liebe Freunde, ich möchte euch

von ganzem Herzen Vergelt’s Gott sagen für diesen überwältigenden Empfang. Ich bin glücklich, in Brixen zu sein – in einer Stadt, mit der mich viele schöne Erinnerungen verbinden“. Vom Fenster der Bibliothek des Priesterseminars richtet der Papst das Wort an die untenstehende Menge,

Foto: Pool Vaticano

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Foto: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

strahlt. Die Zuschauer winken und strahlen. Bischof Wilhelm Egger, neben dem Papst auf der Rückbank sitzend, strahlt ebenso. Eine Woge der Begeisterung zieht sich durch die wartende Menge und ebbt nicht ab. Vor dem Musikinstitut steigen Benedikt XVI. und Bischof Egger aus der Limousine und werden sofort von den Männern in Schwarz umringt. Der Pontifex ist kleiner und schmaler als gedacht, seine Strahlkraft in der weißen Soutane umso größer. Unter fortwährendem Applaus und Jubelrufen geht er in Richtung Priesterseminar, schüttelt Hände und hebt immer wieder seine beiden Arme zum alles umarmenden Gruß. Kinder werden ihm entgegen gehalten, er nimmt sie an die Brust, küsst Stirn oder Wange. Fotoapparate sind im Dauereinsatz, Fernsehkameras laufen ständig mit, ein LiveKommentator spricht unentwegt ins Mikrofon. Die Bürgerkapelle Brixen intoniert „Wohl ist die Welt so groß und weit“, der Kinderchor streckt zu seinem Lied „Gottes Liebe ist so wunderbar“ die Hände gen Himmel, die politischen und kirchlichen Vertreter sprechen ihr Willkommen aus. Die Schützen formieren sich für die Ehrensalve, die nach einem Verbot des italienischen Regierungskommissariates nun doch abgeschossen werden darf, weil sich die Garde vor dem Priesterseminar auf vatikanischem Staatsgebiet befindet.

Nach dem Begrüßungslied bedankte sich der Papst beim Brixner Kinderchor für den herzlichen Empfang

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sichtlich bewegt. „Ich werde in diesen Tagen nicht viel auf den Straßen eurer Stadt unterwegs sein, aber mit dem Herzen wandere ich immer durch Brixen“.

Seine sanfte, melodiöse Stimme wird immer wieder von Applaus unterbrochen, eine Gruppe Spanier sorgt für zusätzliche Stimmung: Evviva el papa! Die Menge

jubelt, das Warten in der prallen Hitze hat sich gelohnt, die Begeisterung erreicht ihren Höhenpunkt. Manche haben Tränen in den Augenwinkeln, manche

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staunen darüber, „dass ich das noch erleben durfte“, und für manche ist dies „ein unvergessliches Erlebnis“. Kein Zweifel, der Papst bewegt die Menschen. Darunter auch jene, die nur gekommen sind, um kurz „Papst zu schauen“ und sich dann in dieser emotionsgeladenen Atmosphäre wieder fanden. „Eigentlich bin ich kein großer Papstfan, aber in dem Moment, als er mir die Hand gegeben hat, war ich wie hypnotisiert“, erzählt eine junge Frau ihrer Freundin. Benedikt XVI. bedankt sich für die erwiesene Herzlichkeit, erteilt den Segen und zieht sich dann in die Räume des Priesterseminars zurück. Dorthin, wo er in den nächsten zwei Wochen „körperliche und spirituelle Erholung“ suchen wird, wo er eine Zeitlang „einfach nur Mensch“ sein möchte.

Einfach nur Mensch sein kann

Joseph Ratzinger aber selbst in Brixen nicht. Sein Amt wiegt schwerer. Ein Urlaub in Brixen, so wie damals, als er noch Kardinal war? Wie jeder Superstar steht auch ein Papst unter Dauerbeobachtung: Vor dem abgeriegelten Priesterseminar werden in den nächsten zwei Wochen stets einige Menschen ausharren oder vorbeispazieren, um ihn vielleicht doch zu erspähen. Rund 260 Fotografen, Journalisten und Kameraleute haben sich akkreditiert.

Über die Ausflugsziele des

Pontifex wird heftig spekuliert. Am selben Tag begeben sich zahlreiche Lüsner auf die Lüsner Alm, viele Trenser zu ihrer Wallfahrtskirche und manche hinauf aufs Latzfonser Kreuz und auf

die Villanderer Alm – weil sie gehört haben wollen, dass heute der Papst sicher dorthin kommen werde. Tags darauf eine Pressemeldung der Diözese BozenBrixen mit „privaten“ Fotos: Papst Benedikt in weißer Soutane mit seinem Bruder Georg Ratzinger beim Spaziergang im Garten des Priesterseminars, in stiller Einkehr auf einer Holzbank sitzend und vor einer Marienskulptur. Das komplizierte Wechselspiel zwischen Privat und Öffentlich, zwischen Geben und Nehmen, wird medial aufgehoben. Der Papst ist für die wartenden Menschen wieder sichtbar, wieder „nah“. Dass der Papst sich nicht ständig blicken lässt, dass die Türen für ein paar Tage geschlossen bleiben, dass selbst ein Papst urlaubt – manche scheint dies zu verwundern, manche zu enttäuschen. Wo er doch schon mal zum Greifen nah ist, will man ihn auch zu fassen bekommen. Dem Papst ein paar freie Urlaubstage als Privatperson zu ermöglichen „war schwierig“, gibt Bischof Wilhelm Egger unumwunden zu. So wie eben die Abgrenzung zwischen Amt und Privatperson schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist. Eine Unzahl an Anfragen sei eingetrudelt, gar mancher aktivierte seine persönlichen Beziehungen, um irgendwie ein Treffen oder ein Händeschütteln einzufordern. Man habe „sehr vieles abgeblockt“, erläutert Bischof Egger. Zwar hatte jeder Verständnis, dass auch Benedikt XVI. ein paar Tage der Ruhe verbringen möchte, „aber einige haben schon gefunden, dass der Papst für sie Zeit haben müsste oder dass die zehn Sekunden Hände Schütteln etwas wenig gewesen wären“.

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wurden auf zwei Angelusgebete, den Besuch des Geburtshauses vom Heiligen Freinademetz in Oies und ein Treffen mit den Priestern der Diözese im Brixner Dom beschränkt. So gelang es, dass Benedikt XVI. vorwiegend in der ersten Woche einige Tage der Erholung zubringen konnte. „In dieser Zeit hat er unter anderem seine Reden für den anstehenden Frankreichbesuch verfasst und an dem zweiten Teil seine Buches ‚Jesus von Nazareth’ weitergearbeitet“, erläutert Martin Pezzei, der Pressesprecher der Diözese.

Foto: Pool Vaticano

Beim ersten Angelusgebet auf

dem Domplatz tritt der Papst nach dieser kurzen Zeit der Abgeschiedenheit wieder vor die Menschenmenge. Die 9.000 Karten hierfür waren rasch vergeben gewesen, Brixen bereitete sich im Vorfeld gründlich für den Ansturm vor. Die logistische Organisation funktioniert reibungslos: In ruhigen, erwartungsfrohen Gruppen strömen die Besucher Sonntag Früh zu den zugewiesenen Eingängen hin. Mit Fahnen und Klappstühlen in

„Der Papst ist dem Einzelnen mit großer Aufmerksamkeit entgegen getreten, das wird mir in schöner Erinnerung bleiben.“ _ Bischof Wilhelm Egger

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Politik & Gesellschaft

Die öffentlichen Verpflichtungen während seines Urlaubes

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Feldthurns:

Foto: Friedrich Überbacher

der Hand wird die Sicherheitskontrolle passiert und sich innerhalb des vorgeschriebenen Sektors ein Standplatz gesucht. Bis halb zehn Uhr, eine halbe Stunde vor Beginn des Pontifikalamtes mit Bischof Wilhelm Egger, müssen die Leute an ihrem Platz sein. Viele sind bereits Stunden vorher dort, vor der Sonne geschützt mit Schirmmützen, Papierhüten, Regenschirmen oder unter den wenigen Schatten spendenden Bäumen. Am Parkplatz Priel, wo Großleinwände für eine Live-Übertragung aufgestellt wurden, macht sich hingegen eine beinah leere Asphaltwüste breit. Viel weniger Menschen als erwartet sind hierher gekommen: Wer keine Platzkarte hatte, trat die Fahrt nach Brixen erst gar nicht an, sondern verfolgt das erste Angelusgebet in Brixen zuhause vor dem Fernsehbildschirm, garantiert in der erster Reihe. Die gelben Domtürme, behängt mit gelb-weißen Fahnen, das überdachte Podium mit bronzenem Altar, rotem Teppich und einem meterhohen Blumenmeer, umringt von tausenden Menschen – der Brixner Domplatz ist an diesem Sonntag Morgen

Brixner Domplatz statt Petersplatz: Tausende verfolgten den Auftritt des Papstes live oder auf dem Fernsehbildschirm

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eine imposante Freiluftkirche. Es herrscht eine Stimmung der Ruhe und der Vorfreude. Gläubige und Schaulustige, Pilgergruppen und Familien, Kinder und Senioren, Ordensleute und Abordnungen von Vereinen in unterschiedlichen Trachten warten. Manche blättern in dem ausgeteilten Büchlein, das die Texte und Lieder zum Pontifikalamt enthält, einzelne

Gruppen singen kirchliche Lieder, andere beten still für sich den Rosenkranz. Andere harren einfach nur aus, bis es losgeht, ratschen miteinander oder beobachten, was um sie herum passiert. Auf der Pressetribüne werden die Megaobjektive ausgepackt und die Sendesignale überprüft. Zahlreiche Sicherheitsbeamte kontrollieren mit scharfem Blick,

hunderte Freiwillige sind seit Stunden auf den Beinen, um Plätze anzuweisen oder im Notfall Erste Hilfe zu leisten. Die Pfadfinder schleppen Kisten mit Mineralwasserflaschen – San Benedetto, was sonst – und verteilen diese an die durstige Menge.

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EÓ Z\Z\ZhZio l^gY o \^\ jb\ZhZioi Das Gesetz zur Pflegesicherung ist ein Meilenstein der Südtiroler Sozialpolitik. Ziel ist es, im Falle von Pflegebedürftigkeit die größtmögliche Eigenständigkeit der Betroffenen zu gewährleisten und die Betreuung im gewohnten Lebensumfeld zu unterstützen. Das Gesetz sieht dafür ein monatliches Pflegegeld vor, dessen Höhe an dem Zeitaufwand für die tägliche Betreuung und Pflege misst. Seit Jahresanfang sind über 6.000 Menschen eingestuft worden, d.h. es wurde der Grad ihrer Pflegebedürftigkeit und damit die Höhe des zu beziehenden Pflegegeldes festgestellt. Schon mit Ende Juli haben 5.566 Personen die zu Hause gepflegt werden das neue Pflegegeld erhalten. Bis Jahresende sollen insgesamt 11.700 Pflegebedürftige eingestuft sein. Das monatliche Pflegegeld ist eine kräftige Unterstützung für die Pflegeleistungen von Angehörigen oder angestellten Pflegekräften. Die Empfänger können selber entscheiden, welche Dienste und Pflegekräfte sie in Anspruch nehmen. Das Pflegegeld soll helfen, die Pflegebereitschaft in den Familien zu stärken und den Druck auf die Alten- und Pflegeheime zu verringern. „Die menschenwürdige Pflege von Senioren, Menschen mit psychischen Problemen oder von Menschen mit Behinderungen liegt in der Verantwortung einer solidarischen Gesellschaft. Deshalb ist es richtig, das die Pflegesicherung aus Mitteln des Landeshaushalts bestritten wird, ohne dass die einzelnen Bürger extra eine Versicherung dafür bezahlen müssen“, so Landesrat Richard Theiner. 9^Z ;ZhihiZaajc\ YZg EÓ Z\ZWZY g[i^\`Z^i Alle Personen die einen Pflege- und Betreuungsbedarf von mindestens 2 Stunden täglich haben, der für mindestens 6 Monate andauert, können Antrag um Pflegegeld stellen. Eine weitere Vorrausetzung ist der Wohnsitz und der ständige Aufenthalt in Südtirol seit mindestens 5 Jahren vor Antragstellung oder der sog. historische Aufenthalt (15 Jahres Ansässigkeit in Südtirol, davon 12 Monate vor Antragstellung). Die Unterlagen

Soziallandesrat Dr. Richard Theiner

dazu liegen in den Sozialsprengeln und den Patronaten auf oder können unter www.provinz.bz.it/sozialwesen/pflegesicherung. htm herunter geladen werden. ;VX]a^X]Z 7ZgVijc\ ojg EÓ Z\Zh^X]Zgjc\ Ä YVh EÓ Z\ZiZaZ[dc Die Neuerungen der Pflegesicherung betreffen alle Lebensbereiche der Betroffenen und ihrer Familien. Aus diesem Grund gibt es seit Februar 2008 das Pflegetelefon, welches von der Abteilung Sozialwesen im Sinne der Bürgernähe und Transparenz beim Dienst für Pflegeeinstufung eingerichtet wurde. Das Pflegetelefon ist ein Beratungsdienst, der die Anliegen der Bevölkerung in den Mittelpunkt stellt. Die Organisation und der Ablauf der Tätigkeiten werden von einer Verantwortlichen geplant und koordiniert, geschulte MitarbeiterInnen bieten eine umfassende Beratung zum Pflegegesetz und Pflegegeld für pflegebedürftige Personen, Angehörige und Pflegende, aber auch Fachpersonal aus den Gesundheits- und Sozialdiensten. Bis Ende Juli haben schon über 4.500 AnruferInnen diese Leistung in Anspruch genommen. (ic)

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Pflegetelefon: 848 80 02 77 Mo-Fr 09.00-13.00 und 14.00-16.30 Uhr Dienst für Pflegeeinstufung, Bozen, Kanonikus M. Gamper–Straße 1 Tel. 0471 418200, E-Mail: sozialwesen@provinz.bz.it Bezirksgemeinschaft Eisacktal, Brixen, Säbenertorgasse 3 Tel. 0472 820533, E-Mail: dirsoz.brixen@bzgeis.org Sozialsprengel Brixen und Umgebung, Brixen, Kapuzinergasse 2 Tel. 0472 270440, E-Mail: sozbx@bzgeis.org Klausen und Umgebung, Klausen, Seebegg 17 Tel. 0472 847494, E-Mail: sozkl@bzgeis.org

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Foto: Pool Vaticano

Kostbare Tage der Erholung: Papst Benedikt mit Bruder Georg Ratzinger im Garten des Priesterseminars

Foto: Oskar Zingerle

Foto: Oskar Zingerle

Foto: Pool Vaticano

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Höchste Sicherheitsstufe: Mit Metalldetektoren wurden die Besucher abgetastet

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Einen Kuss auf die Stirn: Kinder hatten bei Papst Benedikt immer Vortritt

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lee zieht vom Widum aus hin zum Altarpodium: 200 Ministranten, die Seminaristen, rund 40 Priester, das Brixner Domkapitel, die Generalvikare Josef Matzneller und Giuseppe Rizzi sowie die Bischöfe Wilhelm Egger, Manfred Schauer aus Innsbruck, Erzbischof Luigi Bressan aus Trient und Weihbischof Stephan Rurnovsky aus Wien durchschreiten den Domplatz. Das Evangelium wird gen Himmel gehoben, ehrfürchtige Stille macht sich ringsum breit. „Das ist der Tag, den der Herr gemacht hat. Wir wollen uns freuen und jubeln“, eröffnet Bischof Wilhelm Egger das eineinhalbstündige Pontifikalamt, das vom Domchor Brixen, der jungen Domkantorei „Vocallegro“ Brixen samt Bläsern und dem Organisten Franz Comploi musikalisch umrahmt wird. Hierfür wurde eigens eine elektronische

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Politik & Gesellschaft

Orgel aus Deutschland importiert, unkomplizierte, klangvolle Musik gewählt und Bläser miteingebunden, „weil das Musizieren im Freien keine dankbare Aufgabe ist, es fehlt der musikalische Raum“, erläutert Domkapellmeister Heinrich Walder. Dennoch sei es fĂźr die Sänger und Instrumentalisten ein schĂśnes Gemeinschaftserlebnis gewesen, „etwas enttäuscht bin ich allerdings von der FernsehĂźbertragung durch die vatikanischen Medien, die unsere Musik denkbar schlecht Ăźbertragen haben“, sagt Walder, „und davon, dass uns offiziell nicht gedankt wurde“. Noch eine halbe Stunde, bis der Papst erscheinen wird. Musik und Verse leiten auf das Angelusgebet Ăźber. Die Spannung steigt spĂźrbar. Die Glocken läuten zehn Minuten lang. SchlieĂ&#x;lich betritt Papst Benedikt XVI. das Altarpodium, er erstĂźrmt es geradezu, breitet die Arme aus, sichtlich erholt und voller Elan. Applaus brandet auf, Tausende blicken wie gebannt auf das weiĂ&#x;gekleidete Kirchenoberhaupt. Auf der PressetribĂźne wird heftig losgeklickt, die Kameraleute der vatikanischen Medien

Nach dem Abschluss des Angelusgebets stĂźrmten die jungen Ministranten das Altarpodium

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Foto: Oskar Zingerle

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dürften auf ihren Holzpodesten im schwarzen Anzug bereits ordentlich schwitzen.

Der Papst begrüßt beinahe

schon eilig die anwesenden Priester, nimmt vom Privatsekretär Georg Gänswein das Manuskript entgegen – in das er keinen Blick werfen wird. „Es drängt mich vor allen Dingen, ein Wort ganz herzlichen Dankes zu sagen!“ Dafür, dass hier „dieses Fest des Glaubens möglich gemacht wurde“, dass er „noch einmal gleichsam in meine Vergangenheit zurückwandern und zugleich in die Zukunft vorauswandern kann“. Er konn-

te hier „Tage der Ruhe und des Friedens“ verbringen, und dafür ein Dank an die „vielen, die da nötig waren… Ich hab bestimmt viele vergessen! Ein ganz herzliches Vergelt’s Gott allen: Sie sind alle in meinem Gebet. Das ist die Weise allein, wie ich Ihnen danken kann“. Die Worte des Dankes kommen vom Herzen. Dieser authentische Einblick in den Menschen Joseph Ratzinger setzt Emotionen frei. Obwohl meterweit entfernt und nicht für alle uneingeschränkt sichtbar, ist in diesem Moment der Papst tatsächlich nah. Applaus brandet wiederum auf, Jubelrufe

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Foto: Oskar Zingerle

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„Es drängt mich vor allen Dingen, ein Wort ganz herzlichen Dankes zu sagen!“_Papst Benedikt XVI. beim Angelusgebet auf dem Domplatz


Papst Benedikt im Dialog mit Südtiroler Priestern im Brixner Dom

Foto: Pool Vaticano

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sein sollen, weil wir empfangende sind; dass wir versuchen sollten, die Welt menschlicher, das heißt, Gott näher zu machen“.

Dann wird Brixen zur Weltbüh-

ne: Der Papst nimmt Bezug auf die bevorstehenden Olympischen

Foto: Pool Vaticano

Politik & Gesellschaft

hallen über den Domplatz. Benedikt XVI. freut sich sichtlich. „Und natürlich, vor allem, danken wir dem gütigen Gott selber, der uns dieses Land geschenkt hat, der uns diesen heutigen strahlenden Sonntag schenkt“. Der Papst fasst die Liturgie des Tages zusammen, weist darauf hin, „dass die größten Dinge dieses unseres Lebens nicht gekauft, nicht bezahlt werden können, sondern dass wir die wichtigsten elementarsten Dinge unseres Lebens nur geschenkt bekommen können: Die Sonne und ihr Licht, die Luft, die wir atmen, das Wasser, die Schönheit der Erde, die Liebe, die Freundschaft, das Leben selbst. Es gibt Dinge, die uns niemand wegnehmen kann, die keine Diktatur, keine zerstörerische Macht uns rauben kann. Das Geliebtsein von Gott, der in Christus jeden von uns kennt und liebt, kann uns niemand nehmen, und solange wir dies haben, sind wir nicht arm, sondern reich“. Als brillanter Rhetoriker gelingt es dem Papst, die Botschaften in eindringliche, einfache Worte zu kleiden. Er gibt den Menschen mit, „dass wir schenkende Menschen

Spiele in Peking. Er hofft, dass diese „ein gutes Beispiel des Zusammenlebens von Menschen verschiedenster Herkunft im Respekt ihrer gemeinsamen Würde“ werden. „Möge der Sport ein weiteres Mal Schmelztiegel der Brüderlichkeit und des Friedens mit den Völkern sein!“ Auch beim zweiten Angelusgebet wird der Name der Stadt durch den Papst in alle Welt hinausgetragen: Vom Brixner Domplatz aus erklärt Benedikt XVI., dass er „mit tiefster Sorge die tragischen Geschehnisse in Georgien verfolge“ und fordert ein sofortiges Stopp der 16

Militäraktionen und den Beginn von Verhandlungen und Dialog. Die internationale Staatengemeinschaft und die einflussreichsten Länder der Welt „sollen jede Anstrengung unternehmen, um eine friedliche Lösung des Konfliktes zu erreichen“. Diese päpstlichen Rufe aus Brixen finden weltweites Presseecho und werden in Tausenden Artikeln und Sendungen rund um den Erdball zitiert. „Brixen ist nun sicher präsenter“, freut sich später der Brixner Bürgermeister Albert Pürgstaller in einem Fernsehinterview. Als päpstlicher Urlaubsort


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Dienstag, 16. September 2008, 20 Uhr Forum Brixen, Saal Prihsna Eintritt frei Es nehmen teil:

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Hans Heiss Grüne/Bürgerlisten

Sabina Kasslatter-Mur Pius Leitner SVP Die Freiheitlichen

Erich Meraner SVP

Hanspeter Munter SVP

Hartmuth Staffler Süd-Tiroler Freiheit

Moderation: Willy Vontavon Die „Brixner Gespräche“ bieten die Möglichkeit, ausgewählten Experten und Bürgervertretern beim Diskutieren über ortsrelevante Themen zuzuhören oder selbst Fragen zu stellen. Dieses offene Forum ermöglicht das Aufeinandertreffen verschiedener Standpunkte, den Austausch von Wissen und Information sowie den Kontakt mit jenen Personen, die unsere Interessen im politischen Geschehen vertreten. Eine Veranstaltung der Monatszeitschrift „Brixner“

Mit freundlicher Unterstützung


meinde Brixen fallen laut Aussage des Vizebürgermeisters Gianlorenzo Pedron Ausgaben in der Höhe von etwas mehr als 100.000 Euro für die Organisation und Durchführung des Papstbesuches an. Diese Summe wurde bereits in der diesjährigen Bilanz vorgesehen. Weitere kolportierte 300.000 Euro wird das Land berappen – vor allem für die Mobilität. Das Geld für den Umbau des Priesterseminars kommt aus der Kasse der Diözese Bozen-Brixen: „Der Umbau war sowieso notwendig, wir haben ihn nur aufgrund des Papstbesuches zeitlich vorgezogen“, erläutert Bischof Wilhelm Egger. Kräftig zu Buche schlagen dürften die Ausgaben für den Dienst und die Unterkunft der zahlreichen Sicherheitsbeamten: Das vatikanische Sicherheitspersonal wird vom Vatikan bezahlt, der Einsatz der italienischen Sicherheitsbeamten, man spricht

Dann ein letzter Gruß zu den Menschen am Domplatz; minutenlanger Applaus verabschiedet

Foto: Willy Vontavon

Foto: Pool Vaticano

Apropos Kosten: Für die Ge-

von 600 Personen, muss vom Staat finanziert werden. Auf Lateinisch fährt Papst Benedikt fort, spricht das eigentliche Angelusgebet und erteilt in verschiedenen Sprachen den Segen – zur Freude der anwesenden Grödner und Gadertaler auch auf Ladinisch, was grüppchenweise wiederum mit Jubel und Applaus bedankt wird. Was viele nur vom Fernsehen kennen, wird hier nun live erlebt. Und der Papst nimmt sich in Brixen viel Zeit, weitaus mehr als beim „normalen“ sonntäglichen Angelus in Rom oder im Castel Gandolfo. Eine knappe halbe Stunde, anstatt der üblichen zehn Minuten. Schlussendlich stürmen die Ministranten auf die Bühne, Die Sicherheitsbeamten verzichten auf das strenge Protokoll und lassen die Kinder zu ihm kommen. Zahlreiche kleine Hände strecken sich dem Papst entgegen, ein symbolträchtiges Bild, das am nächsten Tag zum Titelblatt wird. Papst Benedikt versucht, so vielen wie möglich die Hand zu schütteln.

Papst Benedikt XVI. bewegt die Menschen: Nach dem Angelusgebet kehrte er in die Pfarrkirche ein, wo viele Senioren auf ihn warteten

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Leere am Parkplatz Priel: Wer keine Platzkarte für den Domplatz hatte, verfolgte das Angelusgebet lieber am Bildschirm zu Hause

Foto: Ingo Dejaco

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„Wir sollten schenkende Menschen sein, weil wir empfangende sind.“ _ Papst Benedikt beim Angelusgebet auf dem Domplatz

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den Papst für heute. Auf dem Weg zurück zum Priesterseminar kehrt dieser noch in die Pfarrkirche ein: Auch hier warten Hunderte Senioren, Kranke und Menschen mit Behinderung auf einen Händedruck, einen Gruß, einen Segen. Am Domplatz hingegen wird das Altarpodium belegt, um ein Erinnerungsfoto zu schießen oder einige Sonnenblumen aus

den Gestecken zu ziehen und als Souvenir mit nach Hause zu nehmen. Für einige St. Andräer wird es hingegen eine ganz andere Art der Erinnerung geben: In aller Heimlichkeit unternimmt der Papst am frühen Abend dieses Sonntags seinen einzigen Ausflug fernab der offiziellen Termine. Er besucht das Grab des 2003 verstor-

benen Missionars und Freundes Anton Agreiter im Friedhof von St. Andrä. „Es war wohl für uns alle überraschend, wie oft und für wie viele Menschen es eine Gelegenheit gegeben hat, dem Heiligen Vater die Hand zu reichen“, resümiert Martin Pezzei. Der Aufenthalt in Brixen war schließlich Urlaubszeit und kein offizieller Besuch.

Doch wo auch immer, der Papst habe sich von großer Herzlichkeit insbesondere gegenüber Kindern und kranken Menschen gezeigt, sei stets offen auf die Menschen zugegangen – „das wird mir in schöner Erinnerung bleiben“, erzählt Bischof Egger. Keine schnellen, beiläufigen Gesten, sondern mit großer Aufmerksamkeit sei Benedikt XVI. dem Einzelnen

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„Es war wunderschön – ich nehme einen Schatz an Erinnerungen mit nach Rom“_ Papst Benedikt XVI. beim Abschied

Foto: Pool Vaticano

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entgegengetreten, und „er hat vielen hunderten Menschen die Hand gegeben, auch das ist eine große Mühe“. Wie wichtig manchen diese päpstliche Begegnung war, lässt sich bei der vorläufig letzten Gelegenheit in Brixen, beim Abschied vor dem Priesterseminar, beobachten: Vehement wird der eigene Platz vor dem Absperrgitter verteidigt, Säuglinge über den Kopf hinweg oder in das geöffnete Limousinenfenster hinein dem Papst entgegen gehalten.

Trotz des Trubels um ihn herum

– der Papst hat den Urlaub in Brixen sichtlich genossen. Mehrmals bedankte er sich bei allen für die erholsamen Tage und bei

jenen, „die mir diesen stillen Ort bereitet haben, an dem ich nun zwei Wochen lang ausatmen, an Gott und die Menschen denken und so neue Kräfte sammeln konnte“. Das erklärte Ziel der Diözese und der Stadt Brixen, dem Papst diese Ruhe und Erholung zu ermöglichen, wurde somit erreicht. „Es war wunderschön!“, verabschiedete sich Benedikt XVI. vom Fenster des Priesterseminars aus, „ich nehme einen Schatz an Erinnerungen mit nach Rom, durch die ich bei euch sein kann. Durch die Brücke des Gebetes sind wir verbunden“. Ob seine letzten Worte in Brixen, das „Auf Wiedersehen“, wörtlich zu nehmen sind, ist noch nicht gänzlich gesichert – auch wenn in Brixen

nun schon fest mit einem Wiedersehen gerechnet wird. „Brixen hat viel getan, um sich auch im Jahr 2009 für den päpstlichen Sommerurlaub zu empfehlen“, meint hierzu Vatikansprecher Federico Lombardi und schürt damit die Hoffnungen. Bischof Wilhelm Egger hält sich bedeckt: „Wenn der Papst ‚Auf Wiedersehen’ sagt, so ist das ein Gruß“. Und Benedikt XVI. selbst: „So Gott will“. Zwischenzeitlich interpretiert Bischof Egger aus den päpstlichen Auftritten drei zentrale Botschaften für Südtirol heraus: Der „Engel des Herrn“ wurde als wichtiges Gebet wieder in Erinnerung gerufen, der christliche Sonntag müsse als Tag des Ausatmens und der Begegnung

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mit Gott geschützt werden, und, „dass Südtirol nicht die weite Welt aus den Augen verlieren sollte“. Doch konnte auch der Wunsch der Diözese, dass der Papsturlaub in Brixen „viele Menschen zu einer geistlichen Vertiefung anregt“ in Erfüllung gehen? „Ich denke schon“, antwortet Bischof Egger, „große Zusammentreffen helfen, das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Gefühl des Miteinander zu stärken“.

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Politik & Gesellschaft

PAPST BENEDIKT XVI. IN BRIXEN

Hunderte Hände Immer in Bereitschaft waren während der Angelusgebete auch zahlreiche ehrenamtliche Helfer des Zivilschutzes. Unsere Redakteurin Marlene Kranebitter arbeitet fĂźr die Notfallseelsorge – und verhilft uns zu einem exklusiven Einblick hinter die Kulissen der GroĂ&#x;veranstaltung.

S

onntag, 10. August, kurz vor halb fĂźnf Uhr morgens. Ich sitze vor der Dienststelle des WeiĂ&#x;en Kreuzes in MĂźhlbach und warte auf meine Kolleginnen. Es ist empfindlich kĂźhl, obwohl der sternenklare Himmel einen wunderschĂśnen Tag verspricht. So wie am Sonntag zuvor wird die Notfallseelsorge beim Angelusgebet in Bereitschaft sein, gemeinsam mit dem WeiĂ&#x;en Kreuz, dem Roten Kreuz, der Feuerwehr, der Bergrettung, der Wasserrettung, den Notfallpsychologen der Funknotrufgruppe und dem Landesnotfalldienst. Brixen ist fĂźr alle Fälle gerĂźstet, die Zusammenarbeit zwischen den Gruppen einzigartig. Das haben nicht nur die unzähligen Sitzungen im Vorfeld gezeigt.

Als wir kurz vor fĂźnf Uhr auf Rote Kärtchen mit einer Nummer der Privatsekretär des Bischofs den Parkplatz vor der Diskothek Max einbiegen, herrscht dort schon reges Treiben. Aus allen Himmelsrichtungen kommen die Einsatzfahrzeuge der verschiedenen Zivilschutzorganisationen. 477 Personen werden an diesem Tag im Einsatz sein, um einen reibungslosen Ablauf des Angelusgebetes zu garantieren. Es gibt FrĂźhstĂźck, starken heiĂ&#x;en Kaffee, Brot, Butter, Erdbeermarmelade. Der Betreuungszug des WeiĂ&#x;en Kreuzes ist bereits etwas länger im Dienst, die Männer haben auch schon Hunderte von Lunchpaketen vorbereitet. Die Einsatzleiter aller Organisationen kĂźmmern sich währenddessen um die Akkreditierung.

und der Aufschrift „Mitarbeiter/ Collaboratore“ sollen uns ungehinderten Zugang zu allen Bereichen rund um den Domplatz sichern. Identitätskarte und Dienstausweis sollten wir trotzdem in der Tasche haben, wird uns eingeschärft.

Um sechs Uhr dann das Briefing. Wir sitzen dicht nebeneinander auf den Zuschauerrängen in der Sporthalle. Bischof Wilhelm Egger dankt fßr die gute Organisation und vor allem fßr unsere Ruhe und Besonnenheit, Bßrgermeister Albert Pßrgstaller macht uns Komplimente, unser Dienst am letzten Sonntag sei allseits mit Wohlwollen quittiert worden. Im Hintergrund steht Thomas Stßrz,

und Koordinator des Papstbesuches, ein Kameramann versucht die Stimmung einzufangen. MĂśge es fĂźr alle ein schĂśner Sonntag werden, wĂźnscht Bischof Egger, dann kommen Zivilschutzchef Hanspeter Staffler, Alexander Gruber vom Technischen Dienst und der Notarzt und Einsatztaktiker Walther Dietl zu Wort. Unsere Anlaufstelle ist die „gemeinsame Einsatzleitung“ (GEL), die bei der Feuerwehrhalle stationiert ist und der 40 Personen zugeteilt sind.

Es gibt die letzten Anwei-

sungen, die digitalen Funkgeräte werden verteilt, sorgen noch hie und da fßr Stirnrunzeln, dann werden die Trupps aufgerufen,

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Foto: Pool Vaticano

Bei einem eigenen Treffen bedankte sich Papst Benedikt bei den Vertretern jener Organisationen, die fĂźr einen reibungslosen Ablauf seines Urlaubs gesorgt hatten

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und schlieĂ&#x;lich werden wir mit Shuttlebussen an unsere Einsatzorte gebracht. Der Domplatz, der GroĂ&#x;e Graben, der Platz vor der Universität sind unsere Standpunkte. Am alten Friedhof zwischen Dom und Pfarrkirche stehen die Zelte des Rettungsdienstes, ebenso vor dem Marianum. Bei der Universität ist ein Behandlungsplatz aufgebaut, sogar eine kleine Intensivstation gibt es dort. Die mobilen Trupps bestehen aus vier Helfern, zwei Sanitätern und je zwei Bergrettern oder zwei Feuerwehrmännern. Sie sind in der Stadt unterwegs, sind sozusagen die Ersthelfer und holen gegebenenfalls Patienten mit einem Tragetuch aus der Menschenmenge heraus. Ein Notarzt entscheidet dann darĂźber, ob der Patient in das Krankenhaus gebracht werden muss oder ob die Behandlung vor Ort stattfinden kann. Rettungswagen stehen in Bereitschaft. Um halb acht Uhr ist fĂźr alle Dienstbeginn. Ich hole in der Einsatzzentrale noch ein paar Daten, mache eine Runde, kontrolliere, ob meine „Trupps“ auf ihren Posten sind. Vor dem Sonnentor und dem Säbener Tor stehen bereits kleine

Menschengruppen und warten auf Einlass. Am Domplatz werden die letzten StĂźhle zurechtgerĂźckt, SchĂźtzen warten darauf, die Plätze anweisen zu dĂźrfen, ein paar Pfadfinder sind mit Mineralwasser unterwegs. Eine Stunde später ist die Stadt in Bewegung. Von Ăźberallher strĂśmen Menschen in Richtung Domplatz. FrĂśhliche Mienen, die KlappstĂźhle geschultert, aus den Rucksäcken lugen Papstfähnchen hervor. Vor dem Hartmannsheim steht ein groĂ&#x;er Bildschirm. Musik plärrt aus den Boxen, es läuft eine Ăœbertragung der Olympischen Wettkämpfe, die aber keiner beachtet. Irgendwo hält jemand ein Transparent in die HĂśhe: „Papst Benedikt, wir lieben dich“. Allseits herrscht gute Stimmung, die Trupps haben nichts zu tun. Warten auf den Ernstfall und hoffen, dass er nicht kommt.

Es wird wenig passieren bei

diesem zweiten Angelusgebet, noch weniger als am Sonntag zuvor. Und trotzdem ist unser GerĂźstet-Sein wichtig. Allein schon deswegen, weil wir heute die Zusammenarbeit im Falle einer sogenannten „GroĂ&#x;schadenslage“

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ßben, Unzulänglichkeiten im Konzept aufdecken kÜnnen. Nach dem Angelusgebet verflßchtigt sich die Menschenmenge rasch. Um halb zwei ist fßr die ersten Trupps der Dienst zu Ende. In der Sportzone warten die Männer vom Betreuungszug mit Schnitzeln und Pfifferlingsgulasch. Beim Debriefing um drei Uhr sitzen nur noch einige wenige auf den Zuschauerrängen in der Sporthalle.

Montag, 11. August, der Tag

danach. Papst Benedikt XVI. mĂśchte sich bei uns bedanken. In Dienstkleidung finden wir uns am hinteren Tor zur Cusanus Akademie ein. Carabinieri, Finanzpolizei, ScharfschĂźtzen, eine Abordnung des Heeres – und eben unser bunter Haufen vom Zivilschutz. In Reih und Glied warten wir auf den Papst, erhalten von den Sicherheitskräften des Vatikans allerletzte Anweisungen, wo wir uns wann wie hinzustellen hätten. Dann endlich kommt er. Applaus brandet auf. Ein paar herzliche Worte zu seinen „angeli di custode“ und ein Segensgebet, dann dĂźrfen einige wenige

von uns dem Papst die Hand reichen. Die anderen stellen sich hinter ihm zum Gruppenfoto auf, und mancher verschwindet hinter dem zu groĂ&#x;en Vordermann. Schade. Eines ist uns aber doch gelungen: Papst Benedikt ist Ehrenmitglied des WeiĂ&#x;en Kreuzes von Brixen.

Bei der Pressekonferenz am

Nachmittag dankt Bischof Egger ein letztes Mal fßr die ehrenamtliche Tätigkeit. Hunderte Hände hätten dazu beigetragen, dass der Papst ein paar Tage der Ruhe habe finden kÜnnen, und Hunderte Hände hätten auch dazu beigetragen, dass ihm die Menschen in einer friedvollen und sicheren Atmosphäre haben begegnen dßrfen.

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Reibungslose Organisation Mit Spannung wurde erwartet, wie Brixen den Massenansturm hin zu den Angelusgebeten organisatorisch bewältigen würde. Das Fazit der Verantwortlichen: Es hätte kaum besser laufen können.

N

ach monatelangen Vorbereitungen kann zum Ende des Urlaubs von Papst Benedikt XVI. eine mehr als positive Bilanz für dessen öffentliche Auftritte gezogen werden. Martin Pezzei vom Diözesanen Presseamt wird nicht müde zu betonen, dass alle involvierten Stellen, Ämter und Körperschaften und mit ihnen zahlreiche ehrenamtliche Helfer hervorragend zusammengearbeitet haben.

Foto: Willy Vontavon

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PAPST BENEDIKT XVI. IN BRIXEN

„Es war eine organisatorische

Glanzleistung“, urteilt Martin Pezzei. Damit es dazu kommen konnte, waren im Vorfeld zahlreiche Arbeiten notwendig, an denen unter anderem Alexander Gruber vom technischen Dienst der Gemeinde Brixen maßgeblich beteiligt war: „Wir haben für die zwei öffentlichen Auftritte des Heiligen Vaters ein Konzept entworfen, in dem viele verschiedene Punkte zu berücksichtigen waren“. So galt es unter anderem herauszufinden, wo man Autos und Busse unterbringen kann, wie lange die Wege ins Zentrum sind, wie man große Menschengruppen leiten kann und wo man Beschilderungen anbringen sollte. Bei der Erstellung dieses Konzeptes sind viele Informationen von erfahrenen Stellen eingeflossen. „Diese sind Gold wert“, meint Alexander Gruber und ist sich sicher, dass diese umfassende Arbeit der Stadt auch bei anderen Großveranstaltungen von Nutzen sein wird.

„Bei der Planung gab es für uns

vor allem ein Problem“, erläutert Gruber weiter, „wir wussten nicht, mit wie vielen Leuten wir rechnen sollten“. Um für alle Fälle gerüstet zu sein, hat man die Kapazitätsgrenzen hoch angesetzt – höher als notwendig, wie sich im Fall der Busparkplätze bereits am 3. August herausstellen sollte. Nur 20 Busse steuerten den Süden der Stadt an, im Norden benötigten 24

Auffangparkplätze, öffentliche Verkehrsmittel und ein Busshuttle-Dienst sorgten dafür, dass an den Angelus-Sonntagen verkehrsmäßig alles in ruhigen Bahnen verlief

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gar nur fünf einen Stellplatz. Weil die Anzahl der Busse so gering und auch für den zweiten Sonntag keine wesentlich höhere Anzahl zu erwarten war, wurde im Einvernehmen mit dem Zivilschutz der Einsatzplan der Feuerwehren abgeändert. Am ersten Sonntag waren nämlich sowohl im Norden wie im Süden der Stadt je ein Tanklöschfahrzeug positioniert worden, so wie es die Bestimmungen für große Busparkplätze vorsehen. Nachdem wenige Busse anreisten und das Risiko entsprechend gering war, befand die Einsatzleitung, dass bei einem etwaigen Notfall auch ein Einsatzfahrzeug aus der Stadt rechtzeitig vor Ort sein könne.

1.750 Gläubige nutzten beim

ersten Angelusgebet die Sonderzüge. Im Norden wurden 650 Autos gezählt, im Süden brauchte man für 400 Autos einen Parkplatz. „Wir nehmen an, dass doch viele Personen auch die Linienbusse nutzten, um in die Stadt zu kommen“, sagt Alexander Gruber.

Zudem waren für das erste Angelusgebet 1.700 Platzkarten an Personen aus Brixen und Vahrn verteilt worden, die wohl zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Stadt gelangt waren. So nimmt es nicht wunder, dass verkehrsmäßig alles in ruhigen Bahnen verlief. Gerade dieser reibungslose Ablauf dürfte die Besucher am zweiten Sonntag veranlasst haben, vermehrt mit dem eigenen Auto anzureisen: Sowohl im Norden als auch im Süden wurden mehr Parkflächen beansprucht. Der Zustrom an Bussen war dagegen gleichbleibend, jener vom Bahnhof gar geringer. „Dabei wäre man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln direkt viel näher an den Ort des Geschehens gebracht worden“, wundert sich Gruber.

Am zweiten Sonntag wurden

auch die Leinwände näher ans Zentrum gestellt. „Wir hatten bereits zu Beginn unserer Planungen an den Maria-Hueber-Platz und an den Hartmannsplatz für das

Public-Viewing gedacht. Dann sind wir aber davon abgerückt, weil wir befürchteten, dass die Menschen dort nicht Platz finden würden“. Tatsächlich hatten sich am 3. August nur wenige Menschen am Alternativstandort, dem Prielparkplatz, eingefunden, auch wenn Martin Pezzei präzisiert, „dass sich die Zahl der Zuschauer vor Beginn des Angelusgebetes um 12 Uhr deutlich erhöht hat“. Die Frage, ob man die gesamte Veranstaltung nicht auch weniger aufwändig, beispielsweise ohne Sperrung der Staatsstraße, hätte abwickeln können, verneint Gruber: „Bei Veranstaltungen mit so großen Menschenmassen und Persönlichkeiten im Range eines Staatsoberhauptes muss man eine Risikobewertung vornehmen. Darin müssen verschiedene Formeln einfließen. Brixen hat das Problem, dass es nur eine Nord-Süd-Achse gibt“. Daher sei es unerlässlich gewesen, diese frei zu halten, um bei etwaigen Notfällen rasch an den Einsatzort gelangen zu können. „Im Übrigen


haben sich zahlreiche Brixner über die Ruhe an diesen Tagen sehr gefreut“. Einen sehr angenehmen Aufenthalt hat das Sicherheitspersonal des Papstes verbracht. Die mehr als 20 Mann umfassende Gruppe war in einem Nebengebäude der Cusanus-Akademie untergebracht. „Bereits nach wenigen Tagen haben sie mir erklärt, dass es ihnen

noch nirgends so gut gegangen sei“, freut sich Direktor Konrad Obexer. Anderswo mussten die Sicherheitsbeamten immer mit Zweibettzimmern vorlieb nehmen, in Brixen erhielt jeder ein Einzelzimmer, und für die Verpflegung gab es viele lobende Worte.

Falls sich Papst Benedikt nochmals für Brixen als Urlaubs-

domizil entscheiden sollte, hofft Martin Pezzei, dass die Vorgaben für die Vergabe der Platzkarten von Seiten der Quästur weniger rigoros sein mögen. „Wenn ich über Verbesserungen nachdenke, dann wünsche ich mir vor allem, dass der Zeitpunkt für die Kartenreservierung überdacht wird. Ich weiß, dass sich viele Menschen erst wenige Tage vor dem

zweiten Angelus zu einer Teilnahme entschieden haben, weil andere Personen ihnen so positiv über die eigene Teilnahme berichtet hatten“. Zum Glück gab es noch einige freie Karten, sodass bis Donnerstag diese Anfragen noch berücksichtigt werden konnten annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

PAPST BENEDIKT XVI. IN BRIXEN

„Brixen hat großes Lob verdient“ Der Regens des Priesterseminars, Ivo Muser, erzählt, wie er den Aufenthalt des Papstes im Priesterseminar erlebt hat.

Herr Regens, wie haben Sie als Mann der Kirche und auch als Mensch den Papstbesuch erlebt? IVO MUSER: Es gibt in dieser Frage zwei Ebenen. Zum einen war es für uns natürlich eine große Freude, den Papst in unserem Haus empfangen zu dürfen. In der 400-jährigen Geschichte dieses Hauses war dies eindeutig der wichtigste Besuch. Bei diesem besonderen Gast kommt dazu, dass er nicht zum ersten Mal ins Haus kommt. Er war hier bekannt, kennt in Brixen und in Südtirol viele Gesichter, und auch ich persönlich als Regens habe ihn bereits drei Mal hier begrüßen dürfen: 1998, 2001 und 2004. Sein Besuch hat also eine Vorgeschichte. Auch als junger Priester war es für mich eine große Freude, den damaligen Kardinal aus der Nähe zu erleben. Wir haben ihn hier im Haus immer wieder erlebt als sehr humorvollen, offenen und herzlichen Menschen. Dies passt eigentlich nicht zum Image des „Panzerkardinals“, das ihm seinerzeit von der deutschen Presse verpasst wurde… Ich würde all jenen, die ihn so genannt haben, wünschen, dass

sie die Möglichkeit hätten, ihn im Priesterseminar erleben zu können. Zum Beispiel bei Tisch oder in der Heiligen Messe. Wir durften seinerzeit den Kardinal

er innerhalb der Kirche eine ganz bestimmte Aufgabe hatte. Aber: Auch in der Ausführung dieses Amtes war die Etikettierung „Panzerkardinal“ meiner Ansicht nach

„Der Papst wird überall auf der Welt freundlich empfangen, aber in Brixen war die Atmosphäre eine besondere“_ Ivo Muser Ratzinger als sensibel, zuvorkommend und geistreich erleben. Sie haben Recht, das passt überhaupt nicht zum Bild eines „Panzerkardinals“. Könnte man sagen, dass der Papst zwei Gesichter hat – das eine als in privatem Kreis sehr humorvoller Mensch, das andere als eher unnachgiebiger Theologe? Nein. Als Kardinal war er der Chef der Glaubenskongregation. Er ist ein großer Theologe, der die Geschichte der Kirche gut kennt und der als Kardinal immer offen und sensibel für Entwicklungen war. Sie müssen bedenken, dass

nicht richtig. Im persönlichen Gespräch ist er, auch sobald es zur Sache ging, nie unangenehm geworden. Hat sich seine Sichtweise verändert, seit er Papst ist? Das Amt prägt, das ist keine Frage. Jetzt hat er ein vollkommen anderes Amt als vorher. Auch die Erfordernisse und Erwartungen an dieses Amt sind anders. Ich glaube, dieses neue Amt gibt ihm jetzt die Möglichkeit, jene Seiten auch nach außen hin zu zeigen, die er vorhin nicht zeigen konnte. Natürlich ist es ein großer Unterschied, ob Kardinal Ratzinger über den Petersplatz geht oder ob es der Papst tut. Auch in Brixen:

Als Kardinal konnte er mit großer Selbstverständlichkeit einen Spaziergang durch die Stadt machen; das ist jetzt nicht mehr möglich. Mit der Regensburger Rede hatte Papst Benedikt XVI. einiges Aufsehen erregt. Haben Sie ihn zufällig gefragt, was er heute dazu sagt? Damals gab es weltweit eine brenzlige Situation, wie Sie wissen. Ich bin aber überzeugt, dass er in Regensburg mit seiner Rede den Nagel auf den Kopf getroffen hat. Religion und Gewalt ist ein topaktuelles Thema, übrigens auch für uns Christen, wenn wir ehrlich zu unserer Geschichte stehen. Schauen Sie, ich glaube, die Regensburger Rede hat beigetragen zu einem vertiefteren Dialog. Das hat sich vor allem gezeigt in der sehr heiklen Reise des Papstes in die Türkei. Vor dieser Reise hegte man eine gewisse Angst, aber sie ist am Ende äußerst gut und erfolgreich verlaufen. Für die interreligiösen Gespräche war die Regensburger Rede sicher ein Highlight dieses Pontifikats. Der Kontakt zur Orthodoxie liegt dem Papst sehr zu Herzen. Uns allen ist doch bewusst, dass wir alle dem Thema Gewalt und Islam nicht ausstellen können.

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„Wir dürfen berechtigte Hoffnungen auf eine Wiederkehr haben“_ Ivo Muser

Könnte es sein, dass die Regensburger Rede dem Papst ein Image verschafft hat, das nicht seiner Denkweise entspricht? Die Polemik hat sich seinerzeit konzentriert auf wenige Passagen dieser Rede. Wer die ganze Rede liest, sieht die Problematik in einem größeren Kontext. Ich kann nicht beurteilen, ob seine Aussage damals etwas unvorsichtig war, ob er sich in diesem Augenblick eher als Professor gefühlt hat denn als Papst, aber ich glaube, dass diese Rede auf längere Sicht eine große Bedeutung hat. Unabhängig davon, wie Menschen zum Papst und zum Papsttum stehen – jeder hat den Einduck, dass der Papst etwas zu sagen hat, dass er Position bezieht. Man muss ihn einfach ernstnehmen als Dialogpartner. In der Abstimmung zur Ehrenbürgerschaft von Brixen hat es im Gemeinderat drei Enthaltungen gegeben. Hat der Papst dies mitbekommen? Natürlich hat er dies mitbekommen, aber er hat nicht dazu Stellung genommen. Ich kenne nicht den genauen Hintergrund für diese Enthaltungen... Man hat die Begründung der Gemeinde kritisiert, in der Ratzingers Bemühen um die Ökumene hervorgehoben werde… Schauen Sie, es ist sehr kurzsichtig, Ratzinger vorzuwerfen, er

habe sich nicht für die Ökumene eingesetzt. Ich würde sagen, der Papst ist nicht für eine leichte und seichte Ökumene. Er will die Dinge beim Namen nennen; Wahrheit und Liebe können nicht gegeneinander ausgespielt werden. Ratzinger hat immer wieder betont: Ich kann den anderen respektieren, auch wenn ich ihm widersprechen muss, auch wenn ich seine Glaubensüberzeugung nicht teilen kann. Ich glaube, das ist ein Grundproblem unserer Tage: Toleranz heißt nicht, dass jeder Recht hat, aber ich kann jemanden auch respektieren, ohne seine Meinung teilen zu müssen. Gemeinsam mit Karl Gruber und der Schwester Oberin waren Sie als Regens der einzige, der nach Benedikts Ankunft noch hier bleiben durfte. Ohne die Privatsphäre des Papstes verletzen zu wollen: Die Brixner interessieren sich natürlich dafür, wie der Papst seine Tage hier verbracht hat… Nach außen hin verliefen die Tage hier im Priesterseminar völlig unspektakulär. Auch das ist im Grunde schon eine Botschaft. Der Papst braucht keine Action, er braucht nichts Besonderes. Auch ein Papst hat das Recht, ganz natürliche menschliche Bedürfnisse zu haben. Er hat das Recht, einige Ferientage zu verbringen. Das übliche Programm mit Audienzen und Begegnungen fällt aus, aber der Rest ist völlig unspektakulär. Er verbringt den

Tag mit dem, was ihm wichtig ist. Das sind natürlich die Heilige Messe und das Stundengebet, das Rosenkranz-Gebet, aber er hatte endlich auch Zeit für viel Lektüre.

Und natürlich auch für seinen Bruder Georg. Das ist ein wichtiger Aspekt: Die beiden Brüder konnten gemeinsam ihren Urlaub verbringen. Für Papst Benedikt

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drei Monaten seine Aufgaben erfüllen. Im Anschluss wird der interministerielle Ausschuss für Wirtschaftsplanung (CIPE - Comitato interministeriale per la programmazione economica) weitere drei Monate zur Prüfung der Akten benötigen. Für Jänner wird vom CIPE der endgültige Baubescheid erwartet, in welchem auch die Finanzierungsplanung enthalten ist. Der Finanzierungsplan wird derzeit von der BBT SE erstellt und soll im Oktober

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Foto: Oskar Zingerle

war dieser Urlaub aber auch eine Rückkehr zu einem Ort, den er kennt und den er schätzt. Er hat ja der Stadt andauernd öffentlich Liebeserklärungen gemacht. Er hat gesagt, die Stadt besitze europäische Dimension, sie sei eine Stadt der Kultur mit einer einmaligen Landschaft, eine Stadt der Begegnung und der Sprachen. Das alles hat er wirklich auch so gemeint. Er ist nach Brixen gekommen, weil er es wollte. Das ist das schönste Kompliment für unser Haus, für Brixen und für Südtirol. In der ersten Woche hat er das Haus nicht verlassen, obschon die Journalisten dauernd einen Ausflug erwartet hatten… Schauen Sie, allein dies ist doch schon eine Botschaft, oder? Einmal ausruhen, nichts Besonderes tun. Beim zweiten Angelusgebet hat er dies noch betont: „Kommt mit an einen einsamen Ort und ruht ein wenig aus“. Genauso unspektakulär ist sein Tag verlaufen. Ich gebe zu, das ist nicht der Stoff, mit dem man einen Actionfilm dreht. Aber der Mensch braucht nicht pausenlos Action. Er braucht auch Ruhe, Beziehungen, Zeit für das, was ihm wichtig ist. Natürlich hatte der Papst auch einige persönliche Begegnungen, und er hatte einen Flügel zur Verfügung… Er hat Klavier gespielt? Ja, das kann er. Der Bruder sowieso, der war ja früher Domkapellmeister. Dem Papst wird nachgesagt, er sei ein großer Freund von Wolfgang Amadeus Mozart. Nach den massiven Sicherheitsvorkehrungen herrscht in Brixen die einhellige Meinung vor, der Papst sei nicht zu beneiden, er könne sich nicht einmal frei bewegen. Ein Gefangener seines Amtes, sozusagen… In der Tat muss man den Papst nicht beneiden. Ich glaube, um dieses Amt muss man niemanden beneiden. Der Amtsinhaber muss ganz für das Amt leben und dabei trotzdem auch Mensch bleiben. Papst Benedikt vereinigt diese beiden Fähigkeiten ausgezeichnet. Ich habe den Eindruck, er sei gern Papst, er identifiziere sich mit der Aufgabe und Sendung. Gleichzeitig ist es ihm ganz wichtig, ein einfacher Mensch zu bleiben. Das beweist er im Grunde auch mit seiner Entscheidung, in Brixen seinen Urlaub zu verbringen. Er könnte ja in der ganzen Welt ur-

Ivo Muser: „Vom Fenster des Priesterseminars aus haben wir nur freundliche Gesichter gesehen und eine ganz große Herzlichkeit erlebt“

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lauben. Die Rückkehr zu den Wurzeln, zu seinen Erinnerungen ist ihm wichtiger. Ich hatte das Gefühl, die Brixner hätten – nach einer anfänglichen leichten Skepsis – auf den Papstbesuch mit Freude, aber auch mit einer gewissen Coolness reagiert, und mit viel Respekt vor seinem Urlaub… Ja, diesen Eindruck habe ich auch. Ich war zum Beispiel sehr erstaunt über den Empfang des Papstes. Diese Präsenz und diese Herzlichkeit hätte ich mir nicht im Traum vorstellen können. Es war für mich wunderbar, gemeinsam mit dem Papst vom Fenster des Priesterseminars auf die Menschenmassen hinunterschauen zu dürfen. Ich habe dabei nur freundliche Gesichter gesehen und eine ganz große Herzlichkeit erlebt. Aber auch, wenn man in diesen Tagen durch die Stadt ging: Es herrschte eine schöne, feierliche, freudige Atmosphäre. Die Stadt war überhaupt nicht aufdringlich – der Alltag ging ganz normal weiter, und das ist auch richtig so. Der Papst ist mitten unter uns, aber er soll seine Ruhe haben. Dieser Respekt hat den Papst sehr gefreut. Und: Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen hat in Brixen einfach wunderbar funktioniert. Das muss man wirklich sagen: Gemeinde, Land, die kirchlichen Stellen, unzählige Freiwillige – ich hatte das Gefühl, hier ziehen alle am selben Strang. Das ist nicht selbstverständlich. Brixen hat hier wirklich ein dickes Lob

verdient. Die Organisation klappte reibungslos. Gibt es kleine Erlebnisse, die Sie unseren Lesern mitteilen wollen? Am Abend vor dem ersten Angelusgebet hat der Papst betont, es sei ihm ein großes Anliegen, am nächsten Morgen im Dom den Mesner Albert Lercher persönlich zu begrüßen. Das hat er früher immer getan und wollte es auch jetzt tun. Sie können sich vorstellen, dass dies für den Mesner ein unglaubliches Erlebnis war. Er ist in beide Sakristeien gegangen, zeigte sich sehr interessiert. Und: Im Professorenhaus, das zum Priesterseminar gehört, lebt eine albanische Familie, Moslems. Der Papst hat von dieser Familie erfahren, und es war ihm außerordentlich wichtig, sie zu treffen. Es war unglaublich schön zu beobachten, welche Freude diese muslimische Frau hatte, dem Papst zu begegnen. Am Fenster des Priesterseminars wirkte der Papst sehr gelöst… Dieser Empfang hat ihn menschlich sehr berührt. Auch die direkten Begegnungen mit den Menschen in der Pfarrkirche, im Dom, auf der Straße, haben ihn sehr bewegt. Auch in Oies hat er sich sehr viel Zeit gegeben für die Menschen. Es hat ihn tief bewegt, dass die Menschen hier auf diese Weise auf ihn reagiert haben. Dies passt auch zu seinem Charaktertyp, zu seinem sensiblen Wesen. Schauen Sie,

der Papst wird überall auf der Welt freundlich empfangen, aber in Brixen war die Atmosphäre eine besondere. Brixen würde sich freuen, wenn er auch den nächsten Urlaub hier verbringen würde. Kommt er? Wir können davon ausgehen, dass es dem Papst in Brixen sehr gut gefallen hat – das hat er ja oft genug öffentlich bekundet. Unabhängig vom Ort wird er wohl nach jedem Urlaub freundliche Worte finden… Ich weiß nicht, ob er immer dieselben freundlichen Worte verwendet. Natürlich bedankt er sich überall, und das ist auch richtig so. Ich glaube aber, dieser Urlaub in Brixen unterscheidet sich von allen anderen, weil er eine Vorgeschichte hat. Hätte er sich als Kardinal hier nicht wohlgefühlt, wäre er wohl kaum wiedergekommen. Die letzten Urlaube hat er in den Urlaubsorten seines Vorgängers verbracht: Er war zwei Mal in Aosta und einmal in Lorenzago. Den Urlaub in Brixen hat er sich aber persönlich gewünscht. Natürlich kann er nicht jetzt schon sagen, dass er 2009 wiederkommen werde. Er hat die einzig richtige Antwort auf diese Frage gegeben: „Wenn Gott will“. Das ist keine Floskel. Ich würde aber sagen, wir dürfen berechtigte Hoffnungen auf eine Wiederkehr haben. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 29


Niedrigere Abwassergebühren z Ungewöhnlich war nicht nur der Tag, sondern auch der Ort: Die Südtiroler Landesregierung schob am Rande des Angelusgebets am Domplatz eine Sitzung im Brixner Gemeinderatssaal ein, in der unter anderem beschlossen wurde, die Abwassergebühren in ganz Südtirol zu senken. Der Weg dorthin führt über die Gemeinden, die dem Land jährlich einen Beitrag zur teilweisen Deckung jener Ausgaben überweisen, die das Land zu tragen hat, um das Kläranlagen- und Hauptsamm-

lernetz für das kommunale Abwasser zu errichten. „Wir haben beschlossen, den Gemeinden bei diesen jährlichen Zahlungen entgegenzukommen“, so Landeshauptmann Luis Durnwalder nach der Sitzung. Die Gemeinden müssen nun jährlich nicht mehr zwischen 1,35 und 1,38 Prozent an Abwasser-Beiträgen zahlen, wie dies seit 2004 der Fall ist, sondern nur noch ein Prozent. „Diese Senkung bringt eine Ersparnis für die Gemeinden von rund vier Millionen Euro

jährlich mit sich, die nun an die Bürger weitergegeben werden soll, und zwar über eine Sen-

kung der Abwassergebühren“, so Durnwalder. wv

Foto: LPA/Pertl

Politik & Gesellschaft

Brixen

P&G

Politik & Gesellschaft BRIXEN

Eisacktaler Landtagskandidaten diskutieren

kurz

notiert

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z Am 16. September veranstaltet unsere Zeitschrift anlässlich der Landtagswahlen im Oktober erneut die „Brixner Gespräche“. Bei dieser Podiumsdiskussion werden Eisacktaler Landtagskandidaten ihre Positionen zu ortsspezifischen Themen erläutern und untereinander diskutieren, wobei wohl ein wortreicher Schlagabtausch zu erwarten ist. Auch das Publikum ist dabei zum Fragenstellen aufgefordert. An der Diskussion nehmen folgende Kandidaten der Südtiroler Volkspartei, der Grünen/Bürgerlisten, der Freiheitlichen und der Süd-Tiroler Freiheit

teil: Sabina Kasslatter-Mur, Walter Baumgartner, Erich Meraner, Hanspeter Munter, Elda Letrari Cimadom, Hans Heiss, Markus Lobis, Walter Blaas, Pius Leitner und Hartmuth Staffler. Moderiert wird die Veranstaltung von Willy Vontavon, wobei in Anbetracht auf die Vielzahl der Kandidaten

auf ein striktes Zeitlimit geachtet werden wird. Die „Brixner Gespräche“ beginnen um 20 Uhr im Saal Prihsna des Forums Brixen, der Eintritt ist frei. Unterstützt wird die Veranstaltung von den Unternehmen OBI, Ossanna und Weger Druck. Wir freuen uns auf Ihr Kommen! db

Die Stadtpolizei von Brixen soll nach einem Beschluss des Stadtrates künftig die Besetzung von öffentlichem Grund genauer kontrollieren und Bußgeldbescheide ausstellen. Durch das unrechtmäßige Abstellen von Gegenständen oder von Tischen und Stühlen werde der Verkehr immer wieder behindert.

Die Caritas organisiert eine kostenlose Praxisbegleitung für sozial engagierte Freiwillige. Mit Supervisoren besprechen die Teilnehmer die Schwierigkeiten, denen sie bei ihren Einsätzen begegnen und suchen nach Lösungsmöglichkeiten. Interessierte sollten sich bis zum 10. Oktober bei der Caritas melden.

Die Gemeinde Brixen hat probeweise für ein Jahr die Telearbeit eingeführt: Vier Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung können zukünftig über Internet von zu Hause aus arbeiten, wobei sie zu bestimmten Zeiten telefonisch erreichbar sein müssen.

BriGensperärche


NACHGEFRAGT

„Ich kandidiere nicht!“ Frau Überbacher Unterkircher, wechseln Sie jetzt von der SVP zu den Bürgerlisten? Ich hatte mich der Südtiroler Volkspartei für die Landtagswahlen zur Verfügung gestellt. Auf Parteiebene geht es allerdings nicht besonders demokratisch zu; nur wenige Funktionäre entscheiden da über die Kandidaturen. Kurzum – man hatte mir signalisiert, dass ich für die Landtagswahlen nicht erwünscht sei. Daraufhin haben andere Parteien ihr Interesse an mich bekundet. Die Bürgerlisten hätten am ehesten meinem Willen entsprochen, parteienunabhängig zu agieren.

Wie kam es zu den Medienberichten über Ihre Kandidatur? Ich habe mit den Bürgerlisten ein informelles Gespräch geführt. Daraufhin wurde meine Kandidatur ohne mein Zutun bereits in den verschiedenen Zeitungen breitgetreten – ohne dass mich auch nur ein Redakteur dazu kontaktiert hätte. Tatsache ist, dass ich eine Kandidatur für die Bürgerlisten in Erwägung gezogen hatte, aber zum Zeitpunkt der Medienberichte war noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Und jetzt? Ich kandidiere definitiv nicht für den Landtag. Nach den Presse-

meldungen und auch nach der Kritik von Landeshauptmann Luis Durnwalder bin ich zu diesem endgültigen Entschluss gekommen. Von einem Tag auf den anderen war ich ein Mensch zweiter Kategorie; ich bin von verschiedenster Seite auch persönlich angegriffen worden. Schauen Sie, ich bin der Meinung, das muss ich mir nun wirklich nicht antun, das habe ich nicht notwendig. Ich habe immer mehr das Gefühl, Menschen, die sich in Südtirol für Werte einsetzen, werden in unserem Land sofort zunichte gemacht. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Foto: Oskar Zingerle

MARIANNE ÜBERBACHER-UNTERKIRCHER, ehemalige Bürgermeisterin von Natz Schabs, über Pressemeldungen, die ihre Landtagskandidatur für die Bürgerlisten in Aussicht stellten.

BRIXEN

Neuer Sitz der Krebshilfe

Auszeichnung für Frauenfreundlichkeit

Foto: Oskar Zingerle

BRIXEN

z Die Krebshilfe Südtirol Bezirk Eisacktal ist umgezogen: Ihre neue Anlaufstelle befindet sich nun im ersten Stock des gelben Gebäudes in der Brennerstraße 1, gegenüber der Konditorei Pupp. Hier stehen der Vereinigung ein Büro, ein Ambulatorium sowie zwei Räumlichkeiten für soziale Tätigkeiten zur Verfügung. Einer der Tätigkeiten der Krebshilfe umfasst die Informations- und

Sensibilisierungsarbeit. In diesem Sinne wird in Zusammenarbeit mit dem Brustgesundheitszentrum Brixen-Meran am 17. September um 19.30 Uhr im Krankenhaus Brixen die Reihe „9 Mal mehr wissen. Fachexperten informieren Patientinnen“ weitergeführt: Clara Astner, Psychologin und Psychotherapeutin am Krankenhaus Brixen, erläutert an diesem Abend den Zusammenhang von Krebserkrankungen und psychischen Befindlichkeiten von der Diagnose bis hin zum Abschluss der Behandlung. Weitere Themen im Herbst sind die Möglichkeiten und Grenzen der Selbsthilfe sowie die soziale und finanzielle Unterstützung von Krebspatienten. Ihren Abschluss findet die Reihe mit einer Podiumsdiskussion im Dezember, bei der alle Referenten der Reihe anwesend sein werden. Aufgrund des positiven Echos werden die Vorträge auch in italienischer Sprache abgehalten; der nächste Infoabend mit dem Titel „Nutrizione e fisioterapia“ findet am 24. September um 19.30 Uhr statt. db

z Gleich beiden Krankenhäusern des Gesundheitsbezirkes Brixen, jenem von Brixen und jenem von Sterzing, wurde am 1. Juli im römischen Senat die Auszeichnung „bollino rosa“ zuteil. Es handelt sich dabei um eine Auszeichnung, die auf Initiative der nationalen Beobachtungsstelle für die Gesundheit der Frauen (O.N.Da.) ins Leben gerufen wurde, um italienweit Krankenhäuser für ihre Frauenfreundlichkeit zu prämieren. Als vorrangige Kriterien gelten frauenfreundliche Maßnahmen wie frauenspezifische Abteilungen, wissenschaftliche Veröffentlichungen betreffend frauenspezifischer Krankheitsbilder sowie Frauen in Führungspositionen. Eine 13-köpfige Kommission bewertet vor der Vergabe die von den Krankenhäusern eingereichten Unterlagen. Ausschlaggebend für die Auszeichnung der Krankenhäuser von Brixen und

Sterzing dürften unter anderem das zertifizierte Brustgesundheitszentrum Brixen-Meran, das Angebot an Wassergeburten sowie das besondere Ambiente im geburtshilflichen Bereich sein. „Diese Auszeichnung ist für uns ein Ansporn für eine weitere Verbesserung der Versorgungsqualität für die Frauen und zur besonderen Aufmerksamkeit gegenüber frauenspezifische Anliegen“, erläutert Siegfried Gatscher, Bezirksdirektor des Gesundheitsbezirkes Brixen. db

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Menschen & Meinungen EINFALLSREICHTUM UND KREATIVITÄT: „Ich verwende Wurzeln, Steine, verschiedene Holzabfälle, Kupferröhrchen für die Dachrinnen und Kupferblech“ (Alois Daporta)

Foto: Oskar Zingerle

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PORTRAIT

Der Miniatur-Tüftler Seit der heute 75-jährige Alois Daporta aus Mühlbach in den Ruhestand getreten ist, pflegt er ein zeitintensives, aber sehr erfüllendes Hobby: Er baut Modelle von Gebäuden.

M

odellbau Alois Daporta“ steht schlicht und einfach auf der schmucklosen Tür. Im Raum dahinter eröffnet sich eine Miniaturwelt, die einen so schnell nicht wieder loslässt. Auf eigens zurechtgezimmerten Tischen aus naturbelassenem Holz stehen die Klosterkirche von Ettal, die Mühlbacher Klause, das Schloss Tirol, das Kloster und die Kirche des Deutschen Ordens in Lana, die Trostburg und 32

ein kleines Phantasieschloss mit gelben Mauern, ziegelrotem Dach und vielen kleinen Türmchen, das Alois Daporta irgendwann „einfach so“ gebaut hat. Manche der Bauten können von innen beleuchtet werden und stehen auf einem Drehteller, damit man sie ungehindert von allen Seiten bewundern kann.

Das Prunkstück der Sammlung

ist die Karlskirche von Volders.

Über 300 Stunden hat Hobbybastler Alois Daporta an diesem Modell gearbeitet. Die Verzierungen sind aus Zirmholz gefertigt, die weißen Abstufungen auf der roten Außenfassade hat er in akribischer Kleinarbeit aus weißem Karton ausgeschnitten und aufgeklebt. Die Karlskirche gehört zu seinen schwierigsten Arbeiten – „manches Mal habe ich nicht mehr weiter gewusst“, erinnert sich Daporta. Stolz ist er auf seine

Idee, das schwere Eingangsportal aus einem geschnörkelten, mit Gold besprühten Bilderrahmen herauszuschneiden. Zu jedem seiner Modelle weiß Alois Daporta eine Geschichte zu erzählen, und bei jedem seiner Modelle stand er vor einer neuen Herausforderung: „Es gibt ja niemanden, den ich fragen könnte, niemanden, bei dem ich hätte in die Lehre gehen können“. Erste Erfahrungen habe er bei einem


Krippenbaukurs machen dürfen, „da konnte ich mir einiges abschauen“. Zu seiner Sammlung gehören mittlerweile auch eine ganze Reihe von Krippen in verschiedenen Größen, einige davon orientalisch, andere im Tiroler Stil. Jedes Jahr stellt er zwei oder drei dieser einzigartigen Krippen karitativen Vereinen für deren Weihnachtsmärkte zur Verfügung.

Angefangen hat alles nach

seiner Pensionierung vor zehn Jahren. „Gebäude haben mich eigentlich schon immer fasziniert“,

sich seine Objekte aus nächster Nähe ansehen. Beinahe jeden Tag steht er in seiner kleinen Werkstatt, die sich in einem Kellerraum befindet. Neben der Tür hängt eine blaue, etwas staubige Tiroler Schürze, ein paar Pläne sind an die Wand geheftet. Das Fenster zum Schacht ist geöffnet, darunter steht ein kleines Radiogerät. Rund um den Arbeitstisch stapeln sich auf unzähligen Regalen die unterschiedlichsten Arbeitsmaterialien: Wurzeln, Steine, verschiedene Holzabfälle, Kupferröhrchen „für die Dachrinnen“ und Kupferblech.

„Manchmal wundere ich mich selber über meine Geduld“_ Modellbauer Alois Daporta gesteht er. Vor allem die Engelsburg in Neustift hatte es ihm angetan. „Viele Male habe ich sie mir angesehen, habe überlegt, wie man sie nachbauen könnte“, erzählt er, „und irgendwann habe ich dann einfach den ersten Schritt gewagt“. Aus diesem ersten Schritt sind unzählige Stunden geworden, in denen er getüftelt, probiert und nach Lösungen gesucht hat. „Das Nachbauen von Gebäuden im Kleinformat ist Millimeterarbeit“, erklärt er. Manchmal hat er nur eine Reihe von Fotografien zur Verfügung, andere Male auch detaillierte Pläne, und hin und wieder muss er

Das Grundmaterial für seine Bauten ist Sperrholz, „damit die Modelle nicht zu schwer werden“.

Und dann sind Einfallsreichtum

und Kreativität gefragt. So hat er zum Beispiel die Mauern von Schloss Tirol mit einer Zementmischung gestaltet, auf die er unterschiedlich große Sandkörner gespachtelt hat, „die natürlich vorher gesiebt werden mussten“. Für die wuchtigen Steinmauern rund um das Schlossareal hat er Kieselsteine einzeln mit einer Pinzette in den Mörtel gedrückt. Die steil abfallenden Felsen unterhalb der Trostburg hat Alois

Daporta aus einem alten Holzstück gestaltet, das er in einem Bachbett entdeckt und mit grauer Farbe bemalt hat. „Man muss immer die Augen offen halten“, meint er, „denn schließlich weiß ich am Beginn einer Arbeit nie so genau, was ich alles brauchen werde.“ Schmiedeeiserne Eingangstüren, Butzenscheiben und fein gearbeitete Balkone – für vieles hat der handwerklich geschickte Pensionist mittlerweile eine Lösung parat, über deren Entstehung er mit großer Begeisterung erzählen kann. „Manchmal wundere ich mich selber über meine Geduld“. Während Alois Daporta uns zeigt, auf wie viele Details er bei seinen Bauten achten muss, stürmen zwei seiner Enkeltöchter herein und überreichen ihm freudestrahlend eine kleine Tüte voller Holzstäbe. Wenn es Eis am Stiel gibt, dann werden die Holzstiele gesammelt, damit der Opa dann daraus Dachplatten für seine Häuser machen kann. Und der Opa öffnet seine Zuckerledose, denn der Eifer von Eva und Rebecca muss schließlich belohnt werden. Gar einige seiner Modelle hat er bereits verschenkt oder verkauft. Zur Erinnerung hängen gerahmte Fotografien an der Wand. Immer wieder erhält er Aufträge – so wie für das halbfertige Modell, das gerade auf dem Arbeitstisch steht. An dem behäbigen und weitläufigen Andrianer Gasthof hat er bereits über hundert Stunden gearbeitet. „Und einmal hat

ein Grödner für seine Tochter, die ins Ausland geheiratet hat, das Elternhaus nachbauen lassen, damit sie in der Ferne ein bisschen Heimat spüren kann“.

Ein bisschen Heimat hat auch

er sich nachgebaut. Zu seiner Sammlung an Modellbauten gehören der elterliche Maurerhof in Lüsen, die Pfarrkirche von Lüsen und das alte Bauernhaus seiner Urgroßeltern in Campill, das heute noch steht. Es versteht sich von selbst, dass diese Modelle unverkäuflich sind.

marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Steckbrief

In liebe- und mühevoller Keinarbeit lässt Alois Daporta seine Modelle entstehen – wie hier die Mühlbacher Klause

Foto: Oskar Zingerle

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Alois Daporta wurde am 11. Mai 1933 als zweitältester von zehn Geschwistern in Lüsen geboren. Mit sieben Brüdern und einer Schwester – ein Bruder verstarb im Kindesalter – wuchs er am Maurerhof auf. Die Volksschule besuchte er in Lüsen; mit 14 Jahren begann er eine Lehre als Sattler und Tapezierer bei Josef Staudacher in Vahrn. Als Geselle arbeitete er dann ein Jahr beim Vater des RAI-Journalisten Eberhard Daum in Tramin. Die Militärzeit absolvierte Alois Daporta in der Offiziersküche der Luftwaffe. Er erwog bald einmal, sich selbständig zu machen. Sein Heimatdorf bot für einen Sattler und Tapezierer aber zu wenige Arbeitsmöglichkeiten, und nachdem ihn Mühlbach schon immer angezogen hatte, kam er 1957 dorthin. Er mietete ein ehemaliges Lebensmittelgeschäft in der Mühlgasse und richtete sich dort seine Werkstatt ein. Später kaufte er die Räume und baute sie langsam zu einem Sport- und Möbelgeschäft aus. 1959 heiratete er Adelinde Paterno und bekam mit ihr fünf Kinder. Alois Daporta ist heute zehnfacher Großvater. Er war zehn Jahre lang bei der Feuerwehr, über 15 Jahre bei der Schützenkompanie und 20 Jahre bei der Vinzenzkonferenz. 33


Menschen & Meinungen

IN EIGENER SACHE

Schönstes Kinderbild gesucht z Zugegeben: Die Seiten des „Brixner“ reichen meist nicht aus, um all die Fotos zu veröffentlichen, die uns beim jährlichen Kinderfoto-Wettbewerb zugesandt werden. Wir rufen trotzdem alle unsere Leser wiederum auf, uns ihren schönsten Schnappschuss vom Nachwuchs zuzusenden – möglichst viele Bilder werden dann in der September-Ausgabe

des „Brixner“ ihren Platz finden. Der Gewinner der diesjährigen Fotoaktion erhält ein Überraschungsgeschenk, das uns freundlicherweise von Elektro Reichhalter in der Venetostraße in Brixen zur Verfügung gestellt wird. Die Kinderfotos – versehen mit dem Namen des Kindes, dem Wohnort und Telefonnummer – sollten an die Redaktion „Brixner“, Brenner-

straße 28, 39042 Brixen gesendet oder persönlich abgegeben werden. Digitale Bilder, deren Dateigröße mindestens 500 KB beträgt, bitte an redaktion@brixner.info senden; Einsendeschluss ist der 5. September 2008. Wir freuen uns darauf! db

M&M Menschen & Meinungen VAHRN

Helfer mit Herz

Der Spruch vom Much

I woaß schun, prum der Angelus traurig isch. Er håt so g’hofft, dass a die Angela kimmp...

kurz

notiert

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z Die Pfarrcaritas Vahrn steht Menschen in nächster Umgebung bei, deren Schicksal von der breiten Gesellschaft nicht wahrgenommen wird. Dafür organisieren die engagierten Mitglieder jeden Monat einen Flohmarkt in Vahrn, dessen Erlös gerade diesen Menschen weitergereicht wird. So erlebte beispielsweise die Selbsthilfegruppe der Parkinson-Betroffenen und jene für Schädelhirntrauma- und Schlaganfall-Betroffene eine besondere Überraschung: Sie unternahmen eine Frühlingsfahrt hin zum Kalterer See, wo sie im Park-

Die Brixnerin Christine Roilo wurde zur Amtsdirektorin des Südtiroler Landesarchives ernannt. Die mit dem Förderpreis „Walther von der Vogelweide“ ausgezeichnete Historikerin tritt somit die Nachfolge von Josef Nössing an.

hotel verwöhnt wurden. Gegen Abschluss der Fahrt erhielten die 74 Ausflügler plötzlich eine besondere Mitteilung: Der gesamte Ausflug war ihnen von der Pfarrcaritas mit dem Erlös eines Flohmarktes gesponsert worden – und zudem wurden sie für nächstes Jahr wiederum von der Chefin des Hotels eingeladen. Auch der Busfahrer, angesteckt von dieser Hilfsbereitschaft, verzichtete

auf sein Honorar. Die nächste Hilfsaktion der Pfarrcaritas ist bereits in Planung: Mit dem Flohmarkt am 6. September im alten Kindergarten von Vahrn wird ein 11-jähriges Mädchen aus Feldthurns unterstützt, das im September 2007 einen schweren Verkehrsunfall erlitten hatte. Im Bild: Die Selbsthilfegruppen mit Mitgliedern der Vahrner Pfarrcaritas. db

Pfarrer Alfons Habicher tritt mit 1. September in den Ruhestand. Seit 1964 ist der 76-jährige Geistliche der Pfarrer von Franzensfeste und dessen Fraktionen Mittewald und Oberau; zuvor war er für sechs Jahre als Pfarrer in Cortina tätig.

Nach 33 Jahren an der Küchenzeile verlässt Dorothea Knapp ihren Arbeitsplatz im Kindergarten von St. Andrä, um den wohlverdienten Ruhestand anzutreten. Die Köchin verköstigte seit Herbst 1977 die Kindergartenkinder, die stets mit Appetit die von ihr liebevoll zubereiteten Speisen vertilgt hatten.


O o op s

mein Hoppala

Lukas Lobis, Schauspieler aus Brixen

Die Klasse tobte In den kurzen Pausen zwischen den Schulstunden an der Hotelfachschule in Meran vertrieben wir uns die Zeit gerne damit, ein bisschen herumzublödeln. Es ergab sich einmal, dass wir auf den Lehrer der nächsten Stunde etwas länger warten mussten. Um diese Zeit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, begab ich mich ans Lehrerpult und begann eben den Lehrer, auf den wir gerade warteten, nachzuahmen. Es war augenscheinlich, dass mir das sehr gut gelang, denn die Klasse tobte. Als es plötzlich still wurde, versuchte ich in völliger Fehleinschätzung der Situation meine Persiflage noch zu steigern, um die Lacher wieder auf meine Seite zu bekommen. Viel zu spät entdeckte ich den Lehrer hinter mir, der mir wohl schon eine ganze Weile zugesehen hatte. Wie ein geschlagener Hund zog ich mich auf meinen Platz zurück, und der Lehrer quittierte meine Darstellung kopfschüttelnd mit den Worten: „Lobis, Sie sollten Schauspieler werden!“

Leser kochen für Leser

mmh!

Linguine alla Crudaiola > Zutaten 500 g Linguinenudel 8 Tomaten 250 g Mascarpone Reibkäse Pinienkerne Olivenöl Knoblauch Basilikum Salz Pfeffer

> Zubereitung Man schneide acht Tomaten mit einem Messer leicht an, danach gebe man sie für etwa zehn Sekunden in siedendes Wasser. Die Tomaten danach abkühlen lassen, schälen und schließlich in kleine Würfel schneiden. Den geschnittenen Tomaten werden nun 250 g Mascarpone beigemengt, etwas Reibkäse, Pinienkerne, Olivenöl, Knoblauch, frischer Basilikum in Streifen, Salz, Pfeffer und Olivenöl.

Die Marinade „Crudaiola“ mindestens eine Stunde ziehen lassen. 500 g Linguinenudel kochen und vor dem Servieren mit der kalten Marinade unterrühren.

Traditionen müssen gepflegt werden, und redaktionsintern ist es inzwischen Tradition, dass neue Redaktionsmitglieder sich sozusagen kulinarisch der Leserschaft vorstellen. Heute ist Andres Pizzinini dran, für den natürlich auch das Kochen eine kulturelle Seite hat. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

Voting

Ihre Meinung online

Ergebnis der Online-Umfrage:

„Wissen Sie heute schon, welcher Partei Sie bei den Landtagswahlen im Herbst Ihre Stimme geben?“

ja

80%

nein 20%

Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:

„Würden Sie es gut finden, wenn der Papst auch im nächsten Jahr seinen Urlaub in Brixen verbringt?“ Stimmen Sie mit! www.brixner.info 35


Menschen & Meinungen

Echo

LAMMento

Leser schreiben uns

Schönheitsfehler Ein Leserbrief zur neuen Brixner StadtGalerie

Ob er Spaß dabei hat?

Martin Stampfl, Rodeneck

„Einen grünen Tee, bitte!“ – Frieda hatte eigentlich bereits mit zwei typischen Handbewegungen Kaffeepulver für den Macchiato von Franz vorbereitet, aber jetzt greift sie eben zum grünen Tee – allerdings nicht ohne den Kopf zu schütteln ob des ungewohnten Wunsches. Normalerweise trinkt der Franz nämlich mit mir einen Macchiato – weiß Gott, warum er heute mit dieser Tradition bricht. „Man lernt nie aus!“, sagte der Franz, als er sich zu mir setzte, „wer hätte zum Beispiel gedacht, dass er sogar in Theologie profundes Fachwissen besitzt“. Er glaubt eben zu wissen, dass der Sepp nicht positiv auf die Zusammenarbeit zwischen den Konfessionen gewirkt hat, werfe ich dem Franz den Ball zurück. Und so haben er und seine zwei Mitläufer sich eben der Stimme enthalten, als es im Gemeinderat darum ging, dem Sepp die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. „Schau, es gibt Leute, die wissen immer alles besser. Sie argumentieren destruktiv und sind nur ganz selten produktiv“. Ob er wirklich Spaß dabei hat?, frage ich den Franz. „Keine Ahnung. Aber schau mal: Ökologie, Verkehr, Transit, Denkmalschutz, Bienen, Feinstaub, Atomenergie, Tunnelbau, Urbanistik, Mehrsprachigkeit – überall ist er der Fachmann. Ein Multitalent eben!“, sagt der Franz begeistert. Das ist unser Mann, lege ich noch einen drauf, die Frage ist jetzt nur noch, wofür man ihn einsetzen könnte. „Auch für diese Frage gibt es nur einen Fachmann im Lande – ihn selbst!“, grinst der Franz, und der grüne Tee leuchtet im Licht von Friedas alter Glühbirne noch ein bisschen grüner.

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Warum hat man bei der neuen StadtGalerie auf einen behindertengerechten Zugang von den Lauben her verzichtet? Ich bitte um Nachbesserung.

mehr einfach abgenickt und mit Applaus bedacht. Durch solche Artikel wird Südtirol für mich lebenswerter, ja ich fühle mich mehr zu Hause. Deshalb sei dem „Brixner“ auch gedankt.

Deutsche Sprache, schwere Sprache... Eine Leserin hat Fehler in der Beschilderung der Acquarena entdeckt.

Christine Mathà, Brixen

Dickes Lob Ein Leserbrief zu den Artikeln über die Ausstellungen auf Schloss Rodenegg und in der StadtGalerie Brixen, „Brixner“ Nr. 222

Jörg Aichner, Klausen

Im letzten „Brixner“ hat Andres Pizzinini über die Goya-Ausstellung auf Schloss Rodenegg sowie über die Brixner Chagall-Vernissage berichtet. Für beide Artikel gebührt ihm ein dickes Lob. Kunstinteressierte zieht es oft zu Ausstellungseröffnungen: Einerseits ist man neugierig und kann es kaum erwarten, die Kunstwerke zu sehen, andererseits trifft man oft Gleichgesinnte und kann angeregt plaudern. Manchmal muss man jedoch einen hohen Preis dafür zahlen und verschiedene Eröffnungsreden über sich ergehen lassen. Schön ist es, wenn jemand etwas zu sagen hat, dies in Kürze tut und dann die Kunst sprechen lässt. Oft jedoch haben die Leute schlicht gar nichts zu sagen, oft auch ihre Redenschreiber nicht, und sie reden dann einfach, weil sie dieser oder jener Häuptling sind. Es wird auch nicht besser, wenn drei oder vier Häuptlinge hintereinander reden. Und warum geht das jetzt schon Jahre lang so, und viele von uns stehen drinnen mit Bauchweh und schmerzverzogenem Gesicht und lassen’s über sich ergehen? Weil uns die Zivilcourage fehlt, es zu sagen! Ich war bei beiden Veranstaltungen nicht dabei, und jeder macht natürlich auch Fehler, doch Andres Pizzinini sollte eine Verdienstmedaille bekommen: Goya vor den Aufklärungswagen zu spannen oder zu Chagall einfach klassische Moderne zu sagen wird jetzt in Südtirol offenbar nicht

Auf Schritt und Tritt kann man feststellen, dass die deutsche Sprache hierzulande ein immer kargeres Dasein fristet, was manchmal auch zu unfreiwilliger Komik führt. Zum Beispiel liest man auf der Eingangstür zum Saunabereich in der Acquarena, dass die Saunabesucher nicht vergessen sollen, bei einem länger als ursprünglich geplanten Besuch auch „den Parkplatz zu verlängern“. Wie schön, wird sich mancher gedacht haben, wenn man den Parkplatz einfach verlängern könnte, oder noch besser, wenn man ihn verbreitern könnte, dann wäre das Einparken für manche kein Problem mehr. Auch auf dem Parkplatz selbst ist der Hinweis, dass für die Parkvergünstigung das Nummernschild des Autos (also das Kfz-Kennzeichen) an der Kasse der „acquarena“ zu nennen sei – ein meines Erachtens nicht sehr geglückter Ausdruck, denn besser gesagt wäre es wohl, das Kennzeichen „anzugeben“, was auch zum Italienischen „riferire“ passen würde. Übrigens sind auch die italienischen Versionen nicht besser, sondern genauso holprig wie die deutschen. Vielleicht könnten sich die Betreiber der Acquarena mit ihren Sprachübungen ein bisschen mehr Mühe machen; ich glaube, es wäre kein Ding der Unmöglichkeit.

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner­ straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info


Pro& Contra

Genussvolle Küche für alle Tage

Foto: Oskar Zingerle

Foto: Oskar Zingerle

Sollen im Skigebiet Jochtal vier Windkraftanlagen errichtet werden?

KARL LEITNER, Präsident der Jochtal AG: „Erneuerbare Energien sind Voraussetzung für Klima- und Landschaftsschutz“

Pro Da der Standort Jochtal bei den bisher durchgeführten Windmessungen südtirolweit die drittbesten Werte lieferte, ist es naheliegend, hier einen Park mit vier Windrädern zu errichten. Ein Teil der gewonnenen Energie kann für den Eigengebrauch verwendet, überschüssiger Strom verkauft werden. Die geplanten Räder verursachen weder Lärmbelästigung, Eiswurf noch Schattenwurf. Sie sind weder von Spinges, Mühlbach, Vals oder Meransen aus zu sehen. Ich bin auch dagegen, auf jeden Berg Windräder zu stellen, aber andererseits gibt es keinen Landschaftsschutz ohne Klimaschutz. Wo die Voraussetzungen gut sind, zum Beispiel im Jochtal, sollte man deshalb aktiven Klimaschutz betreiben. Begeisterte Anhänger von der Technologie zur Nutzung erneuerbarer Energien können sich an einem Windrad gar nicht satt sehen, während andere, die dem nichts abgewinnen können, sich mit Grausen abwenden. Wissenschaftliche Untersuchungen der Universität Bremen konnten keine signifikant höheren Risiken für Vögel durch den Bau von Windkraftanlagen ermitteln. Weitere Untersuchungen haben gezeigt, dass es keinen Zusammenhang zwischen dem Touristenaufkommen und der Anzahl der Windturbinen vor Ort gibt. Ganz im Gegenteil: Besichtigungstouren, „Windmill-Climbing“ sowie Aussichtsplattformen können das touristische Angebot bereichern. Darüber hinaus stehen Windmühlen auch als Zeichen für eine ökologisch orientierte Entwicklung, was gerade in Tourismusgebieten zu einem positiven Image beiträgt. Eine Umfrage im Schwarzwald ergab, dass über 90 Prozent der Touristen Windräder durchaus akzeptieren. z

ERIKA OBERMARZONER FISCHNALLER, Leiterin der AVS-Ortsstelle Mühlbach: „Das Wandergebiet Jochtal würde verschandelt“

Contra Durch Windkraftanlagen gewonnene elektrische Energie gilt allgemein als saubere und umweltfreundliche Energie. Windräder verbrauchen keine fossilen Brennstoffe, erzeugen weder Schadstoffe noch direkte CO2Emissionen und unterstützen dadurch den Klimaschutz. Windkraftanlagen sind aber auch Maschinen, die die Kulturlandschaft in eine Industrielandschaft verändern. Zwar ist das Gebiet Stoanermandl/Hinterberg bereits durch Lifte und Technik erschlossen, diese vier Windräder haben jedoch eine ganz andere Dimension. Ihr Bau würde einen neuen, gewaltigen Eingriff in die Landschaft bedeuten. Gigantische Stahlkolosse mit einer Höhe von 120 Metern und einem Rotorendurchmesser von 80 Metern passen keinesfalls in unsere Alm- und Berglandschaft. Das Wandergebiet Jochtal würde verschandelt, Ruhe und Erholungsraum der Wanderer und der Rückzugsraum der Wildtiere durch den Rotorenlärm stark beeinträchtigt. Die negativen Folgen für heimische Vogelarten und Zugvögel sind gravierend. Einzuwenden ist auch, dass die Errichtung dieser Anlage im krassen Widerspruch zum „Malik-Konzept“ steht, das die „authentische, schöne Lage der Almen“ in diesem Gebiet für ein „besseres touristisches Profil“ nutzen will. Es gibt noch viele Unbekannte, viele Fragen bleiben offen, zum Beispiel, ob die ökonomische Rentabilität auf 2.100 Meter durch die inkonstanten und böigen Winde wirklich gegeben ist. Der AVS hofft sehr, dass die Verantwortlichen gründlich abwägen, ob die kommerziellen Interessen diesen massiven Eingriff rechtfertigen oder ob doch dem Menschen, der Natur und dem Landschaftsschutz der Vorrang gegeben wird. z

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Umfrage

Manifesta? Ja, aber… Die Biennale für zeitgenössische Kunst „Manifesta“, die derzeit in Franzensfeste, Bozen, Trient und Rovereto veranstaltet wird, möchten die meisten der von unserem „rasenden Reporter“ befragten Passanten besuchen – auch wenn einige wenig Interesse für Kunstausstellungen haben.

„Nein“, antwortet Christine Karbon auf unsere Frage, ob sie denn die Manifesta besuchen werde. „Ich habe zwar davon gehört, aber ehrlich gesagt interessieren mich Kunstausstellungen überhaupt nicht. Das will nicht heißen, dass ich es falsch finde, wenn Ausstellungen organisiert werden. Ich selbst habe aber wirklich kein Interesse daran“.

„No, la Manifesta non mi interessa, a dire la verità“, sagt Flora Angeli. „Però andrò lo stesso a Fortezza, perché è vicina. Generalmente non visito mostre culturali, perché non sono preparata culturalmente. Comunque c’è tanta gente che è interessata a queste cose, perciò è importante che queste mostre vengano organizzate“.

„Ja, ich hab mir die Manifesta angesehen, aber nur in Franzensfeste“, erzählt Werner Kinigadner. „Die Ausstellung hat mir gut gefallen. Eigentlich gehe ich selten zu solchen Ausstellungen, aber hierfür habe ich eine Einladung bekommen, weshalb ich natürlich auch gern hingegangen bin. Solche Veranstaltungen sind wichtig für Südtirol – da kommt etwas Bewegung in die Kulturszene“.

„In Franzensfeste werde ich mir die Manifesta vielleicht schon anschauen“, sagt Hubert Fischer. „Ansonsten interessiere ich mich nicht besonders für die Kunst. Trotzdem: Kunstveranstaltungen sind wichtig – allein deshalb, weil Künstler ihre Meinung zu sozialkritischen Themen in ihren Werken ausdrücken können. Kunst hat also auch eine gesellschaftspolitische Aufgabe“.

„In Franzensfeste? Nein, ich werde wohl nicht hingehen“, sagt Levin Obletter. „Ich habe einige Kunstkritiken gelesen, die nicht besonders schmeichelhaft waren. Da schaue ich mir lieber die Festung an, sobald sie wieder leergeräumt ist. Das Positivste daran ist die Erkenntnis, dass es uns Südtirolern immer noch sehr gut geht, wenn wir so viel Geld in Kunst investieren können“.

„Habe ich nicht im ‚Brixner’ mal etwas darüber gelesen?“, erinnert sich Michaela Nestl leise. „Generell gehe ich wenig auf Kunstausstellungen. Es gibt viele Leute, die Zeit haben und sich für Kunst interessieren, deshalb ist es schon richtig, dass Ausstellungen organisiert werden, aber die Gelder sollten mit Maß und Ziel eingesetzt werden“.

„Die Manifesta besuchen wir ganz sicher“, sagt Anita Leitner. „Wir wohnen ganz in der Nähe, und ich freue mich schon sehr darauf. Wir besuchen gern Kunstausstellungen – vor allem dann, wenn sie kindgerecht sind, weil wir unser Kind gern mitnehmen. Austellungen dieser Art finde ich absolut gut“.

Ulrich Browarczyck hat „von der Manifesta bisher nichts gehört. Ich besuche aber schon ab und zu Kunstausstellungen. Es werden relativ viel öffentliche Gelder in Kunst und Kultur investiert – nach dem Gießkannenprinzip eben, was ich nicht besonders gut finde. Hier könnte man durchaus ein bisschen einsparen“.

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FUSSBALL HERREN

SSV BRIXEN DAS SPORTLICHE ANGEBOT 2008-2009 www.ssv-brixen.info Trainingsangebot 2008/2009

Trainingstage Zeiten

Junioren A-Jugend regional A-Jugend provinzial B-Jugend regional B-Jugend provinzial C-Jugend (Jhg. 96) C-Jugend (Jhg. 97) D-Jugend (2 Mannschaften, Jhg. 98/99) Fußballschule (Jhg 2000/02)

Mo, Di + Do Di Di + Fr Mo, Mi, Fr Mo, Mi + Do Mo + Do Mo, Mi + Do Mo + Do Mi + Fr

Trainingstage Zeiten

19.30 Uhr 18.00 Uhr 18.00 Uhr 18.00 Uhr 18.00 Uhr 14.30 Uhr 14.30 Uhr 16.00 Uhr 14.30 Uhr

Mi + Fr Mi

19.30 Uhr 19.30 Uhr

Mi

16.00 Uhr

Heimspiele Samstag, 17.00 Uhr Sonntag, 10.30 Uhr Samstag, 19.00 Uhr Sonntag, 10.30 Uhr Samstag, 17.00 Uhr Samstag Samstag Samstag

Trainingsbeginn: Mi 16. September, 14.30 Uhr

TURNEN

FUSSBALL DAMEN

Trainings- und Spielort: SpA Klaus Seebacher – Nähere Informationen: Mauro Monti, Tel. 331 3714477, E-Mail: mauro.monti@brennercom.net Trainingsangebot 2008/2009

Trainingstage

Zeiten

Heimspiele

U8 (Jhg 2000-2002) U 10 (Jhg 1997-1999) U 14 (Jhg 1994 – 1996) U 19 naz.

Mi + Fr Mo + Do Di + Fr Mo + Di Do Di, Do + Fr

16.00 – 17.15 Uhr 16.00 – 17.30 Uhr 16.00 – 17.30 Uhr 19.30 – 21.00 Uhr 18.00 – 19.30 Uhr 19.30 – 21.00 Uhr

Trainingsbeginn: Mi, 17.09.2008, 16.00 Uhr Trainingsbeginn: Mo, 01.09.2008, 16.00 Uhr Sonntag Vormittag Sonntag Nachmittag

Serie B

Sonntag Nachmittag

Trainings- und Spielort: SpA Klaus Seebacher – Nähere Informationen: Florian Demetz, Tel. 349 1985631 E-Mail: ssvbrixendf@hotmail.de Trainingsangebot 2008/2009

Tag

Zeiten

Beginn

Leitung

Abenteuerspielstunden I (4-6 Jahre, begrenzte Teilnehmerzahl) Abenteuerspielstunden II (4-6 Jahre, begrenzte Teilnehmerzahl) Gym 4 Kids I (ab 6 Jahre, begrenzte Teilnehmerzahl) Gym 4 Kids II (ab 6 Jahre, begrenzte Teilnehmerzahl) Jugend Turn- & Sportgruppe (ab Mittelschulalter, begrenzte Teilnehmerzahl) Turnen over 50

Freitag Freitag Mittwoch Mittwoch Donnerstag Mittwoch

15.00 – 16.00 Uhr 16.15 – 17.15 Uhr 15.00 – 16.00 Uhr 16.15 – 17.15 Uhr 18.15 – 19.15 Uhr 19.30 – 20.15 Uhr

26. Sept. 08 26. Sept. 08 24. Sept. 08 24. Sept. 08 02. Okt. 08 01. Okt. 08

Wird noch bekanntgegeben Wird noch bekanntgegeben Sportdipl. Hirsemann Katarina Sportdipl. Hirsemann Katarina Michaeler Barbara Kompatscher Walter

SCHWIMMEN

Änderungen vorbehalten!!! Trainingsort: Kunstturnhalle Sportzone Brixen Süd, Einschreibungen: am 11. und 12. September 2008 von 17.00 – 18.30 Uhr. Telefonische Anmeldungen können aus organisatorischen Gründen nicht angenommen werden!! Nähere Informationen: Gabi Mellauner Tel. 340/3155262 (abends), E-Mail: gabi.mellauner@bzgeis.org Trainingsangebot 2008/2009

Trainingstage

Zeiten

TG1 - Junioren (geboren 1996 und älter) TG2 - Schüler (geboren 1999 und älter) TG3 - Kinder (geboren 2000 und jünger) Erwachsene 2 Erwachsene 1 Mittelschüler Oberschüler (Kurse à 10 Einheiten) Aquagym Aquajogging Erwachsene (ANF + FG) Kinder (ANF + FG) Babys

Mo+Di+Do+FR Mo+Mi+Fr Mo+Mi+Fr Mo+Do Mi Di+Do Mi

17.30-19.30 Uhr 16.00-17.30 Uhr 15.00-16.00 Uhr 19.30-20.30 Uhr oder 20.30-21.30 Uhr 19.30-20.30 Uhr 16.30-17.30 Uhr 17.30-18.30 Uhr

Mo+Fr Mi Di Mo+Mi+Fr Mo/Di/Fr

19.10-20.00 Uhr 18.30-19.20 Uhr 19.30-20.20 Uhr oder 20.30-21.30 Uhr 15.10-16.00 Uhr oder 16.10-17.00 Uhr oder 17.10-18.00 Uhr vormittags

LEICHTATHLETIK

Einschreibungen und Informationen: ab Mo 08.09. bis Fr 03.10.2008, Mo bis Fr 18 – 20 Uhr, Tel. 0472 200807 - E-Mail swim@ssv-brixen.info Trainingsangebot

Trainingstage

Für Volks- und Mittelschüler Für Oberschüler

Mo + Do 17.00 – 18.15 nach Absprache mit dem Trainer

Trainingsbeginn

Trainingsort

29.09.2008

Sportzone Süd, bei Schlechtwetter in der Handballhalle

Anmeldung und Informationen: Ilse Ogriseg, Tel. 340 6305506, Bruno Capello 339 8458338

Trainingsangebot 2008/2009

Trainingstage

Zeiten

Ort

Minivolley (3. – 5. Kl. GS)

Mi Fr Di Do Mo Mi Mo Mi Fr Mo Mi Fr

17.30 – 19.00 Uhr 17.30 – 19.00 Uhr 17.30 – 19.00 Uhr 17.30 – 19.00 Uhr 19.00 – 20.30 Uhr 19.00 – 20.30 Uhr 17.30 – 19.00 Uhr 17.30 – 19.00 Uhr 17.30 – 19.00 Uhr 17.30 – 19.00 Uhr 17.30 – 19.00 Uhr 17.30 – 19.00 Uhr

Turnhalle Lewit, Fischzuchtweg Dreifachturnhalle Rosslauf Turnhalle Lewit, Fischzuchtweg Turnhalle Lewit, Fischzuchtweg Turnhalle Lewit, Fischzuchtweg Turnhalle Lewit, Fischzuchtweg Turnhalle Lewit, Fischzuchtweg Turnhalle Lewit, Fischzuchtweg Dreifachturnhalle Rosslauf Turnhalle Lewit, Fischzuchtweg Turnhalle Lewit, Fischzuchtweg Dreifachturnhalle Rosslauf

Volleyball für Mittelschüler/innen

VOLLEYBALL

Zeiten

Volleyball für Oberschüler/innen Volleyballtraining (5. Kl. GS + 1. Kl. MS) Volleyballtraining (1. + 2 Kl. Oberschule)

Trainingsbeginn: Montag, 15. September 2008. Keine Anmeldung erforderlich, Schnuppertraining bis Mitte Oktober kostenlos Nähere Informationen: Walther Unterleitner, Tel. 339 7602430 oder 0472 200693 Ein starkes Team wie wir unterstützt gerne den SSV-Brixen in seiner Jugendarbeit.

Denn Sport braucht Unterstützung.


HANDBALL DAMEN + HERREN YOSEIKAN BUDO

Trainingsangebote 2008/2009

Termin

Ort

U10 Mix U12 Buben U14 Buben und U14 Mädchen U14 Buben U16 Buben U12 Mädchen U14 Mädchen U16 Mädchen U18 Buben Serie B Männer Ballspielstunde

Mi, 17.00 – 18.30 Uhr Mo, 16.00 – 17.30 Uhr Di, 16.00 – 17.30 Uhr Do, 15.30 – 16.00 Uhr Mo, 18.00 – 19.30 Uhr Mi, 16.30 – 18.00 Uhr Do, 14.00 – 15.30 Uhr Mo, 17.00 – 18.30 Uhr Di, 19.00 – 20.30 Uhr Mo, 20.30 – 22.00 Uhr Mi, 15.00 – 16.30 Uhr

Tschuggmall LKB 3 Handballhalle Handballhalle Handballhalle Vahrn Handballhalle Tschuggmall Klausen LKB Vahrn

Ort

Termin

Ort

Mi, 15.00 – 16.30 Uhr

Handballhalle

Fr, 14.30 – 16.00 Uhr

Handballhalle

Fr, 17.30 – 19.00 Uhr Mi, 17.30 – 19.00 Uhr Fr, 16.30 – 18.00 Uhr

LKB Handballhalle Vahrn

Fr, 16.00 – 17.30 Uhr

Handballhalle

Di, 17.30 – 19.00 Uhr Mi, 19.00 – 20.30 Uhr Mi, 20.30 – 22.00 Uhr Fr, 16.30 – 18.00 Uhr

Handballhalle Handballhalle Handballhalle Tschuggmall

Fr, 19.00 – 20.30 Uhr Fr, 20.30 – 22.00 Uhr

LKB LKB

Trainingsbeginn für U14, U16, U18 und Serie B: Mo, 1. September, Trainingsbeginn für die restlichen Mannschaften: Mi, 17. September Infos: Erich Federspieler, Tel. 335 848 2042, e-mail: handball.brixen@brennercom.net - Evtl. Änderungen auf www.ssv-brixen.info/handball Trainingsangebote 2008/2009

Tage

Zeiten

TrainerIn

Trainingsangebote 2008/2009

Tage

Zeiten

TrainerIn

Good Morning Cardio Qi Gong Yoseikan Spiel - ab 8 Jahren Yoseikan Budo für fortgeschrittene Jugendliche Yoseikan Budo Kampfsport Basiskurs Kick Boxing Mini Gym Yoseikan für Jugendliche Yoseikan Budo für fortgeschrittene Jugendliche Yoseikan Budo Yoseikan Budo für Fortgeschrittene Shaolin Qi Gong Senioren fit Mini Gym Yoseikan Budo Spiel - ab 8 Jahren Yoseikan Budo für Jugendliche Aikido

Mo Mo Mo

09.00 – 10.00 17.30 – 18.30 18.30 – 19.30

Oskar Oskar Oskar

Mo Mo Di Di Di

19.30 – 20.30 20.30 – 21.30 16.30 – 17.30 17.30 – 18.30 18.45 – 19.45

Björn Björn Oskar Oskar Oskar

Aikido für Fortgeschrittene Yoseikan Spiel - ab 8 Jahren Yoseikan Kampfsport Basiskurs Kick Boxing Cardio Training Yoseikan Budo Anwendung Yoseikan Budo Wettkampf Cardio Training

Mi Do Do Do Fr Fr Fr Mo

21.00 – 22.00 17.00 – 18.00 19.30 – 20.30 20.30 – 21.30 18.30 – 20.00 20.00 – 21.00 21.00 – 22.00 18.30 – 20.00

Di Di Mi Mi Mi Mi Mi

20.00 – 21.00 21.00 – 22.00 09.00 – 10.00 15.30 – 16.15 16.30 – 17.30 17.30 – 18.30 20.00 – 21.00

Oskar Oskar Oskar Oskar Oskar Oskar Josef

Cardio Training

Mi

18.30 – 20.00

Josef + Oskar Emanuel Björn Björn Emanuel Markus Markus Petra (Dreifachturnhalle Rosslauf) Oskar (Dreifachturnhalle Rosslauf)

Trainingsangebot 2008/2009

BADMINTON

Termin

Kinder Jugendliche Sportgruppe Freizeit 1 Freizeit 2 Schnupperstunden für Kinder Schnupperstunden für Jugendliche Anfängerkurs für Erwachsene

Trainingstage Zeiten Di + Do Di Mo Mo Do Di Di 5 x Di

Anmeldung und Informationen: Oskar Baumgartner Tel. 338 1459835, direkt vor Trainingsbeginn im Yoseikan–Dojo, Vinzenz-Gasser-Straße (Vinzentinum Innenhof) bzw. in der Dreifachturnhalle im Rosslauf, Dantestr. 96 E-Mail: yoseikan-budo@ssv-brixen.info Trainingstage Zeiten

17.30 – 19.00 Uhr 19.00 – 20.30 Uhr 19.00 – 20.30 Uhr 20.30 – 22.00 Uhr 20.30 – 22.00 Uhr 17.30 – 19.00 Uhr 19.00 – 20.30 Uhr 20.30 – 22.00 Uhr

Do Di

Trainingstage Zeiten

17.30 – 19.00 Uhr 20.30 – 22.00 Uhr

Do

19.00 – 20.30 Uhr

BEHINDERTENSPORT

BOGENSCHIESSEN

Trainingsort: Pluri Turnhalle des ital. Schulzentrums in der Mozartallee Anmeldungen und Informationen: Helmuth Sigmund Tel. 329 89635623 oder 0472 834505, Sektionsleiter: Bernhard Thomaser Tel. 349 2834862 Trainingstage

Zeiten (unverbindlich)

Trainingsort Oktober - April

Trainingsort April - Oktober

Dienstag Freitag Samstag

18.30 – 20.30 Uhr 18.30 – 20.30 Uhr 16.00 – 18.00 Uhr

Realgymnasium Dantestraße Realgymnasium Dantestraße Pluri Turnhalle des ital. Schulzentrums in der Mozartallee

Militärsportplatz Vahrn Militärsportplatz Vahrn Militärsportplatz Vahrn

Erforderliches Alter: 10 – 99 Jahre; Die Ausrüstung (Bogen, Pfeile, Zubehör) wird von der Sektion zur Verfügung gestellt Unverbindlicher Schnuppernachmittag: Sa 11.10.2008 in der Sportzone Süd, 14.30 Uhr – 18.00 Uhr Anmeldung und Information: Armin Theiner, Tel. 0472 837314, im Geschäft Pro Natura in Brixen oder beim Training; Trainingsangebot 2008/2009

Trainingstage

Zeiten

Paralympics: für Körperbehinderte Tischtennistraining Schwimmkurse und –training Bogenschießen

1x bis 2x wöchtentlich abends Fr abends An den Trainingstagen der Sektion Bogenschießen

Trainer des ASV Milland TT Trainer der Sektion Schwimmen

Special Olympics: für Menschen mit mentaler Beeinträchtigung Fußballtraining für Jugendliche und Erwachsene Sport und Spaß für Kinder Halt dich fit – Montagsturnen (2 Gruppen)

Fr Mo oder Fr Mo

Oswald Waldthaler Sandra Pinetsits Profanter Saro Scaggiante

Tanzen für Jugendliche Schwimmen für Kinder (Anfänger, leicht Fortgeschrittene) Schwimmen für Erwachsene (Anfänger, leicht Fortgeschrittene) Schwimmtraining für Fortgeschrittene (2 Gruppen)

Fr 1 x wöchentl. Einzelbetreuung oder kl. Gruppen Di

13.30 – 14.30 Uhr nachmittags 17.00 – 18.00 Uhr oder 18.00 – 19.00 Uhr 18.00 – 19.00 Uhr nachmittags Nach Vereinbarung 16.00 – 16.50 Uhr oder 17.00 – 17.50 Uhr

TrainerIn

Carmen Niederkofler Trainer der Sektion Schwimmen Trainer der Sektion Schwimmen Trainer der Sektion Schwimmen

Bewegungsangebote für Kinder im Rollstuhl und / oder schwer behinderte Kinder werden bei Bedarf organisiert. Anregungen für weitere Angebote werden gerne entgegen genommen. Anmeldung und Informationen: Michaela Kofler–Pichler, Tel. 0472 833889 oder 333 4714707

Ein starkes Team wie wir unterstützt gerne den SSV-Brixen in seiner Jugendarbeit.

Denn Sport braucht Unterstützung.


Kunst & Kultur

MANIFESTA 7 IN FRANZENSFESTE UND BOZEN

Bildersturm im Alpenland

Die europäische Biennale Manifesta 7 lässt in Franzensfeste die Bilder verschwinden. Und in der Alumix in Bozen verschwindet sinnliche Schönheit zugunsten prosaisch vorgetragener Inhalte.

S

timmen. Keine Menschen. Doch jemand spricht. Vielleicht sind es sogar mehrere. Aber der Raum ist leer. Auch im langen, überwölbten Gang ist niemand in Sicht. Und doch, jemand spricht. Über eine Festung, über den Krieg, über einen Feind. 42

„Szenarios“ heißt das Projekt Menschen in unterschiedlichen einen möglichen Feind errichtet der Manifesta für den Standort Franzensfeste. Szenarien, Vorstellungen und Imaginationen, die in den Besuchern durch Klanginstallationen evoziert werden. In den unterschiedlichen Räumen der Festung befinden sich zumeist versteckte Lautsprecher, aus denen

Sprachen reden. Zehn Schriftsteller, Philosophen und Künstler stellten die Texte zusammen. Schauspieler lesen sie vor. Das Konzept ist klar und schlüssig: Diese unter Franz I. von den Habsburgern 1830 errichtete Festung war als Verteidigungsanlage gegen

worden, dessen Ansturm man sich in verschiedenen Szenarien ausgemalt hat. Die Anlage wurde nie gebraucht. Die „Stimmen der Festung“ stehen für die damalige Vorstellung des imaginären Feindes, wie auch für Szenarien unserer Phantasie im Allgemeinen.


Fragende Gesichter: Philip Rahms „Lichtinstallaion“ simuliert den Zustand einer sauberen Atmosphäre

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Es sind Stimmen hörbar, doch kein Sprecher ist erkennbar. Ebenso gegenstandslos war die Vorstellung des heranrückenden Feindes. Eine luftige Angelegenheit, damals wie heute, die frappant an Dino Buzzatis Roman „Die Tartarenwüste“ erinnert.

Eine erste Installation von Timo Kahlen befindet sich bereits im Innenhof der Festung. Eine längliche, beschlagene Metallschachtel, aus deren Inneren ein bedrohliches Surren erklingt. Ein

und der Erinnerungen. Inhaltlich verwandt sind die Klanginstallationen von Glen Neath und Reneè Green. Shahid Amin und Saskia Sassen behandeln das Thema der arbeitsbedingten Migration und der respektiven „sprachlichen Migration“ der Worte und Laute. Möglicherweise ein Verweis auf den ehemaligen Vielvölkerstaat Habsburg.

In vielen Räumen befinden sich

kunstvolle Stühle von Martino Gamper. Man kann zwar darauf

Stille, die nur vom quatschenden Publikum und von den Unterhaltungen und Geräuschen der Gameboys des jungen Aufsichtspersonals unterbrochen wird.

Viel Kopfschütteln und fragende

Gesichter erntet Philip Rahms „Lichtinstallation“. Der Schweizer Architekt hat in verschiedenen Räumen das ursprüngliche Fenster entfernt und durch ein künstliches ersetzt. Die Besonderheit des neuen Fensters liegt darin, dass es durch besondere Lampen

„Es kommt schließlich auf den Inhalt an“ _ Thea Unteregger, Koordinatorin der Kunstvermittlungsstelle Bienenschwarm, fallende Bomben oder nahende Flugzeuge. Der Feind. Das Werk ist ein gelungenes „offenes Kunstwerk“ im Sinne Umberto Ecos: Es eröffnet ein Spektrum von möglichen Assoziationen. Es ist suggestiv. Beim Betreten des ersten Raumes paraphrasiert Mladen Dolars „Stimme der Festung“ die Themen des Feindes, des Krieges

sitzen, um den Tonbändern zu lauschen, doch stilistisch ist kein Bezug zur Festung und zum Konzept der Ausstellung erkennbar. In einem großen, finsteren Saal werden verschiedene Stummfilme gezeigt. Zum Teil handelt es sich um Werke der historischen Kinoavantgarde, zum Teil um neue Kurzfilme. Gemeinsam ist ihnen das langsame Tempo und die

den Raum so ausleuchtet, dass die Atmosphäre dem Zustand vor einigen hundert Jahren entspricht, als es noch keine Luftverschmutzung gab. Angesichts des Unverständnisses der Besucher, die umsonst eine Installation suchten, blieb Rahms spannende Idee aber lediglich ein „Szenario“, eine phantastische Vorstellung im Kopf des Künstlers und der Kuratoren.

Ähnlich verwirrend ist der Plan

der Festung, den die Besucher beim Eintritt erhalten. Er dient weniger der Übersicht der Ausstellung, als dass er neue Rätsel aufgibt. Auch die Kinder mit den blauen T-Shirts – das Aufsichtspersonal – erinnern zwar daran, dass man sich noch im Ausstellungsgelände befindet, sie können allerdings oft kaum weiterhelfen. Eine willkommene Nebenerscheinung dieser Unübersichtlichkeit besteht darin, dass sich der Besucher beim Verlassen einer der vielen Räume plötzlich direkt über dem Stausee befindet. Ein freischwebender Steg erhebt sich über dem Wasser und bietet einen bezaubernden Blick auf die umliegende Landschaft. Ein erlösender Kontrast zur beklemmenden Geschlossenheit der Anlage. Wer die Ausstellung verlässt, ist zuallererst von der Monumentalität dieses früheren militärischen Stützpunktes beeindruckt. Schön sind auch die unendlich langen Gänge und die Gewölbe aus roten Ziegeln im Inneren. Sowohl Südtiroler als auch Gäste aus dem Ausland sind unzählige Male an der Franzensfeste vorbeigefahren, 43


Kunst & Kultur

Moralistisch und stilistisch abgelutscht präsentieren sich die so genannten “readymadesâ€? in der Alumix Bozen

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ohne sie betreten zu kĂśnnen. Wer sie jetzt besucht, wird dafĂźr belohnt. Nicht nur fĂźr die Manifesta hat man die alten Mauern blankpoliert, sondern die Franzensfeste soll zukĂźnftig weitere Ausstellungen beherbergen. Im nächsten Jahr findet darin die Landesausstellung zum Thema „Freiheit“ statt. Der bezahlte Preis: 9,3 Millionen Euro – nur fĂźr die Restauration der Anlage. Der zweite SĂźdtiroler Standort der Manifesta ist das Alumix-Gebäude in Bozen, eine im rationalistischen Stil errichtete Aluminiumfabrik aus den DreiĂ&#x;iger Jahren. Die Restauration kostete hier 3,6 Millionen Euro. Was damit in Zukunft geschehen soll, steht noch nicht fest. Weitere 1,5 Millionen Euro

musste die Provinz der Stiftung der Manifesta zur VerfĂźgung stellen. Trotzdem lohne sich die Ausstellung wirtschaftlich fĂźrs Land, beteuerte Landeshauptmann Luis Durnwalder kĂźrzlich.

So schÜn die Anlage in Franzensfeste auch ist, so enttäu-

schend ist die Kunst. Die Organisatoren der Manifesta haben sich nach eigener Angabe wie noch nie um Vermittlung der Kunst bemĂźht. 20 Kunstvermittler wurden zu diesem Zweck eigens ausgebildet. Familiensonntage mit freiem Eintritt, FĂźhrungen und weitere Events sollen dem Besucher die Kunst näher bringen. Trotz der MĂźhe um Verständlichkeit dieses „educational teams“, ihrer „teach

ins“ und der „art mediations“ trug sich eines Sonntags folgendes Ereignis zu: Ein älterer Herr beklagte sich beim Aufsichtspersonal der Ausstellung, dass keine Kunstwerke zu sehen seien. Es mag ein einmaliger Vorfall gewesen sein, doch viele trugen sich mit demselben Gedanken.

Was den Kunstkennern ein

Schmunzeln entlocken mag, hat seine Ursache in einer Wende der Kunst, die sich in den letzten hundert Jahren vollzog. Eine Wende, die der gewĂśhnliche Steuerzahler zwar oft mitfinanziert, doch selten versteht: die Trennung zwischen Inhalt und Form. Die Inhalte werden in der Kunst heute fĂźr gewĂśhnlich von

Dokumentarfilmen, Schriften und Kontexten ausgedrĂźckt, in die bestimmte Gegenstände gestellt werden – zum Beispiel kĂśnnte der KĂźnstler, wenn er in einen schĂśnen Porzellanteller Hundefutter gibt, damit auf den tierischen Aspekt des Menschen hinweisen wollen. Die Form hingegen hat ihre eigene Domäne im inhaltsleeren Ă„sthetizismus und in der gegenstandslosen Abstraktionskunst. Eine Synthese gibt es kaum. Das Projekt „Szenarios“ in Franzensfeste ist durchaus bemĂźht, den Elfenbeinturm des selbstgenĂźgsamen Ă„sthetizismus zu verlassen und wieder aktuelle Inhalte aufzugreifen – soziale, politische und allgemein seelische.

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Damit schließt sie sich an den allgemeinen Trend der großen Ausstellungen der Biennale in Venedig und der Dokumenta in Kassel an. Die erneute Zuwendung der Kunst zu außerkünstlerischen Themen ist auch in einer erneuten Annäherung zur Architektur ersichtlich – an eine militärische Anlage in Franzensfeste und an eine Aluminiumfabrik in Bozen. Die Nähe der bildenden Kunst zur Architektur kann allgemein als ein Indiz dafür gelten, inwiefern sie sich in einen größeren gesellschaftlichen Kontext zu stellen beabsichtigt.

zensfeste gar nicht aufgenommen und sich damit beschieden, der aufwendigen Restauration eine – akustische – Fußnote beizufügen. Nicht unstimmig, doch, wie auch der Kunstkritiker Vittorio Sgarbi dazu meinte, etwas wenig.

Der Mangel an Bildern in einer

europäischen Biennale der bildenden Kunst entspringt in einem tief-ren Sinne nicht einer originellen Idee der Kuratoren von der Art „die Poesie der Abwesenheit“ oder so ähnlich. Dieser Mangel ist vielmehr ein äußeres Symptom des erschütterten Selbstbewusstseins der Kunst: Jemand spricht, doch er traut sich nicht, sich zu zeigen. Es fehlt der Kunst der Mut und die Kraft, Inhalte erneut in Bilder zu fassen und umgekehrt die Form dem Inhalt anzupassen. Kurz, es fehlt die Poesie. Auf diesem Wege wurde das Unerhörte salonfähig: eine bilderlose Ausstellung der bildenden Kunst.

„Der Rest vom Jetzt“ heißt hin-

Die akustische Installation von Timo Kahlen in der Franzensfeste eröffnet ein Spektrum von möglichen Assoziationen

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Mit anderen Worten, die bilden-

de Kunst scheint ihrer Autonomie überdrüssig geworden zu sein und sucht erneut den Anschluss an die übrigen Kulturbereiche. Doch wie bei der Rückkehr eines abtrünnigen Gliedes in einer Liebesbeziehung, so kommt es auch bei der Rückkehr der Kunst zu außerkünstlerischen Inhalten nicht umgehend zur einstigen Blüte der Liebe. Was im Projekt „Szenarios“ fehlt, ist die für die Kunst charakteristische Synthese zwischen Inhalt und Form: Die Inhalte bleiben – gesprochene – Texte, die Form ist die Kulisse der Festung. Ein Bühnenbild, das stärker ist als das Schauspiel, das davor stattfindet. Die Kuratoren der alpenländischen Manifesta haben es mit der Ausdrucksstärke der Fran-

gegen die Ausstellung der Manifesta in der ehemaligen Aluminiumfabrik Alumix in Bozen – eine alte Fabrikshalle, die zu einem Raum der Kunst umfunktioniert wurde. Darin findet das Projekt der Manifesta „the rest of now“ statt. Im Anschluss an das alte Fabriksgebäude ist das von den Kuratoren vorgegebene Thema der Rest, das Versatzstück, das Fragment, das übrig bleibt, wenn etwas hergestellt wird. Ein spannendes Thema. So spannend, dass man es bereits seit 80 Jahren behandelt. Konkret bestimmen sozialpolitische Themen die Ausstellung. Teilweise finden die Werke Anschluss an die besagte Poetik des Versatzstückes, teilweise nicht. Zu sehen ist zunächst eine Reihe von Dokumentarfilmen, die unterschiedliche missliche soziale Zustände auf unserem Planeten zeigen. Es handelt sich dabei um nackte Dokumentationen, die künstlerisch kaum aufgearbeitet wurden. Wo dies versucht wurde, wie bei Hiwas Video, misslang die Synthese. Einige Gebrauchsgegenstände wie alte Fernseher und Kleider – „ready-mades“ in der Sprache der Kunst – wurden zu moralischen Metaphern umfunktioniert, stilistisch einerseits abgelutscht und andererseits problematisch, weil moralistisch und folglich vom ursprünglich ironischen Kontext losgelöst, in dem diese Kunst entstand. Gemein ist all diesen Werken, dass sie sinnlich nicht ansprechend

sein wollen. Was ihnen durchaus gelingt. „Es kommt schließlich auf den Inhalt an“, wie Thea Unteregger, die Koordinatorin der Kunstvermittlungsstelle der Manifesta, meinte. Bei den Werken, die hingegen ästhetisch ansprechend sind, bleibt die Sinnlichkeit ein Selbstzweck und verhilft zu keinem inhaltlichen Verständnis. Ein Beispiel ist Zilvinas Kempinas’ Wasserfall aus glitzernden Videobändern, die von der Decke herunterhängen. Das Material könnte durch ein anderes mit ähnlichem Effekt ausgetauscht werden, ohne dass sich am Werk etwas ändern würde. Für ein weiteres Werk, in dem der Effekt ein Selbstzweck ist, zeichnet die Mexikanerin Teresa Margolles verantwortlich: Der Besucher betritt einen Raum, der durch Wasser befeuchtet wird, mit dem Leichen, genauer Mordopfer, gewaschen wurden. Nach einer gehörigen Injektion von Grusel wird das wichtige Thema des Todes mit demselben Ekel und derselben Geschwindigkeit verdrängt, mit denen jemand eine Fliege ausspuckt, die ihm versehentlich in den Mund geflogen ist. Trotzdem sorgte das Werk für Medienaufmerksamkeit.

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Eine ästhetische Synthese

gelingt lediglich den Künstlern Lim Yi Yong, Jorge Otero-Pailos, Graham Harwood, M-City und Marcos Chaves. Besonderes Lob gebührt dabei Graham Harwood. Sein schmerzlich langsames Video ist eine ironische Fortentwicklung futuristischer Bewegungsästhetik. Der Futurismus war eine künstlerische Bewegung, die dem Faschismus, unter dem auch die Alumix gebaut wurde, sehr nahe stand. Auch inhaltlich fügen sich die gezeigten Arbeitsszenen gut in die Fabrikshalle.

Insgesamt krankt die Ausstel-

lung „the rest of now“ daran, dass sinnliche Schönheit entweder als Selbstzweck erscheint oder ganz und gar zugunsten prosaisch vorgetragener Inhalte verschwindet. Es ist dasselbe Problem wie auch in Franzensfeste, nur in einem anderen Gewand.

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AUSSTELLUNG

Kunst & Kultur

Warhol in Mühlbach Siebdrucke und Photos des großen amerikanischen Künstlers Andy Warhol waren in der Galerie 90 in Mühlbach zu sehen.

S

peck und Kas, Speck und Kas, Speck und Kas, Speck und Kas, Speck und Kas, Speck und Kas, Speck und Kas, Speck und Kas, Speck und Kas. So würde möglicherweise Andy Warhols serielle Vervielfältigung aussehen, wenn er in Mühlbach aufgewachsen wäre. Doch Warhol in Mühlbach deutet nicht auf die Wurzeln des amerikanischen Künstlers hin, sondern auf die Ausstellung einiger seiner Werke in der Galerie 90 am Eingang des Pustertales.

Wahn die „Entindividualisierung als Ziel“. Warhols Kunst sei eine Mahnung an eine seelenlos gewordene Gesellschaft, so Tscholls abschließende Worte.

„Andy Warhol hat die amerika-

Mit großer Genugtuung kün-

digte der Präsident der Galerie, Alex Pergher, in seinen einleitenden Worten den zweiten Geburtstag der Galerie 90 an. Bereits zehn Ausstellungen fanden darin statt. Zu diesem Anlass gastiert niemand geringerer in den Räumlichkeiten als der vielleicht größte amerikanische Nachkriegskünstler Andy Warhol. Für Mühlbach allerhand. Dank persönlicher Kontakte gelang es dem unternehmungslustigen Galeristen und Künstler aus Mühlbach, die Werke über die Galerie Romberg in Innsbruck hierher zu holen. Wie auch bei der Eröffnung der Stadtgalerie in Brixen, hob Pergher auch diese Ausstellung als einen „Akt der Zelebration“ hervor. Kunstkritiker Egon Tscholl stellte mit prägnanten Worten die Persönlichkeit Warhols und dessen

Die Galerie 90 zeigte Werke von Andy Warhol

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paradoxe Kunst vor. Warhol hat den „Charme der Ästhetik der banalen Gegenstände“ zum Ausdruck gebracht. Gemeint ist damit,

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dass erstmals Alltagsgegenstände wie zum Beispiel Coca-Cola-Dosen oder eine Kartonverpackung in den Rang der hohen Kunst erhoben wurden. „Alles ist schön“ lautet die Konsequenz dieser Aufwertung des Banalen, wie Tscholl folgerte. Und wenn alles schön ist, dann ist nichts schön. Dies ist der negative Zug in Warhols Kunst. Diese Negativität der Bilder ist ein Spiegel der amerikanischen Konsumgesellschaft der Nachkriegszeit. Wie auch die Produktion der Gegenstände in der Gesellschaft seriell abläuft, so hat auch Warhol die dargestellten Gegenstände seriell vervielfältigt. Von sich selbst sagte er, dass er eine Maschine sein wollte. Auch sein Atelier nannte er „Factory“, eine Fabrik. Wie Tscholl beteuerte, verfolgt dieser maschinelle, reproduktive

nische Gesellschaft ausgelacht, und sie hat es nicht gemerkt“, fügte Alex Pergher noch als Pointe hinzu. Auch der Bürgermeister von Mühlbach, Franz Gruber, stimmte den Ausführungen begeistert zu. Diese durchaus treffende Charakterisierung des Künstlers als genialen Gesellschaftskritiker lässt lediglich den einen Aspekt außer Acht, dass Warhol bereits zu Lebzeiten sich zu einem schwerreichen Idol der von ihm kritisierten amerikanischen Konsumgesellschaft emporstilisierte. Künstler mögen darin den Gipfel seines Genies sehen. Die übrigen Sterblichen nennen es einen Widerspruch. Gezeigt werden in Mühlbach Serigraphien und Photos. Die Serigraphie ist eine Drucktechnik der Werbegraphik aus den 70er Jahren. Dieser Branche entstammte ursprünglich auch der große Meister. Es handelt sich bei den Exponaten zwar nicht um seine bekanntesten Werke, doch um durchaus ansehnliche Stücke. Knallige Farbflächen und eigenständige, klar definierte Umrisslinien stellen Alltagsgegenstände dar, die unter sich so unterschiedlich sind, dass man sie fast widersprüchlich nennen könnte: Einen pinkfarbenen LKW, die Kölner Kathedrale, Schweine, einen elektrischen Stuhl, Totenköpfe und vieles mehr. Alle mit demselben unbarmherzigen Gleichmut abfotographiert, nachgekritzelt und mit Comicfarben aufs Papier geklatscht. Das ist Warhol. Diesmal in Mühlbach. Morgen vielleicht in Stockholm oder in Sydney. Egal, auch Orte sind in Warhols Weltbild austauschbare Waren. andres.pizzinini@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


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MUSEEN

Kunst & Kultur

Lange Nacht der Museen z Eine abendliche Entdeckungsreise durch die Museen ermöglicht die „Lange Nacht der Museen“ am 20. September. Für junge und ältere Nachtschwärmer bieten dabei auch das Diözesanmuseum Hofburg Brixen sowie das Pharmaziemuseum ein vielfältiges Programm an. Im ersteren führen ab 18 Uhr der Bildhauer Markus Gasser und der Steinmetz Hans Georg Sigmund in die Kunst der

Steinbearbeitung ein, ab 19 Uhr werden Führungen durch die Hofburg zu verschiedenen Themen angeboten. Um 20 Uhr erzählen Margarete Fuchs und Veronika Krapf Märchen für Kinder. Das Pharmaziemuseum Brixen nimmt sich hingegen dem „Geheimnis der alpinen Botanik“ an: Farbenfrohe Alpenblumen, heilkräftige Arzneipflanzen, besondere Raritäten aus den historischen Kräuterbüchern

und zarte Interpretationen der Malerin Anna Kammerer-Rogler laden zur Entdeckung ein. Versüßt wird diese lange Museumsnacht mit wohlschmeckenden Tees und blumigen Süßigkeiten; außerdem kann bei einem Quiz mitgespielt und dem „Hit der Nacht“ gelauscht werden. db

K&K Kunst & Kultur

Foto: Oskar Zingerle

MUSIK

Singschule für Kinder und Jugendliche z Die Pflege von Musik und Gesang hatte bereits von der Gründung des Kloster Neustifts 1142 an eine große Bedeutung. Aus dem 12. Jahrhundert gibt es zwei konkrete Hinweise, wo im ältesten Traditionsbuch „Liber Testamentorum“ von Knaben die Rede ist, die eine so genannte Oblatenschule im Kloster Neustift besuchten. In dieser Schule war die Ausbildung in Musik und Gesang von allem Anfang an dabei, wobei diese im so genannten Quadrivium zu den Hauptfächern zählte. 1816 wurde die Klosterschule als Singknabeninstitut für begabte

kurz

notiert

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Sängerknaben und Instrumentalisten eingerichtet. Bis zum 1. Weltkrieg hatte dieses „Singknabeninstitut“ den Charakter einer heutigen Mittelschule mit Schwerpunkt in der Musikausbildung. Daraus gingen bekannte Tiroler Komponisten wie Ignaz Mitterer, Vinzenz Goller, Hans Baur und auch Josef Gasser hervor, durch den das Musikleben in Neustift einen großen Aufschwung erfuhr. Die Tradition setzte sich fort: 1959 wurde der Männerchor gegründet und 1981 der Stiftschor Neustift. 2007 ergriffen Konrad Bergmeister, Abt Georg Untergaßmayr,

Heinz Torggler sowie die Obleute der Neustifter Chöre erneut die Initiative und erweckten die „Neustifter Singschule“ für Kinder und Jugendliche zum Leben. Dort erhalten 7- bis 16-Jährige unter der musikalischen Leitung des Musikerziehers und Chorleiters Rudi Chizzali (im Bild) eine Ausbildung ihrer Singstimmen; zudem wird das chorische Singen geübt. Auf dem Programm steht auch projektbezogenes Singen wie Choralgesang, Singspiele, Konzerte oder Kindermusicals. Interessierte können sich bis zum 5. September 2008 unter Telefon

0472 979014 (Michael Rainer) oder singschule@bergmeister.it anmelden; mittels eines Aufnahmetests am 8. September soll die Eignung festgestellt werden. db

Das Stoaner-Rock-Open Air Festival findet am 30. August vor dem Jakob-Steiner-Haus in Milland statt. Mit dabei sind Outcry, Dark Season, Starseven, Cthulhu, Anguish Force, If Tomorrow Ever Comes und Released. Beginn ist um 15 Uhr, Eintritt ist frei.

Die 11. Ausgabe von „Kunst unter den Sternen“ in Mühlbach zog viele Besucher an. Den ersten Preis erhielt Sigrid Roth aus Bruneck (1.000 Euro Siegerprämie), den zweiten Erika Gius aus Pfalzen (700 Euro) und den dritten Enrico Keller aus Rovere della Luna (500 Euro).

Das Festival für zeitgenössische Kunst „transart“ macht wiederum in Brixen Halt: Am 19. September wird in der Alupress das Ensemble „Modern“ mit Mauricio Kagel drei seiner Kompositionen aufführen, im Anschluss geht’s zum „transart_clubbing“ zu Beton Eisack in Klausen.


NACHGEFRAGT

„Filmfestival für alle“ WALTER GRANUZZO, neuer Präsident des Organisationskomitees „Brixen Art“, über das „Brixen Art Film Festival“, das in der diesjährigen Ausgabe wesentlich umgestaltet wurde. rien „Filme über Kunst“, „Künstlerbiografien“, „Ausstellungen“ und „Architektur“ eingeteilt. Bewertet werden die Filme von einer Fachjury und einer Paralleljury mit Studenten des D.A.M.S. Padua. Welche Synergien wurden noch gefunden? Der Cineclub Bozen organisiert seit vier Jahren ein spezielles Filmfestival mit einer Vielzahl von Kurz- und experimentellen Filmen; die besten davon werden im Foyer des Forums Brixen projiziert, sodass bereits vor dem Eingang in den Saal Prihsna eine neue Atmosphäre entsteht. Eine enge Zusammenarbeit läuft auch

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Was erwartet die Besucher? Heuer ist sicher für alle etwas dabei: Vom 16. bis zum 19. Oktober bieten wir 40 Stunden Film, untertags auch für Schulen. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Dienstag & Mittwoch

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Foto: Willy Vontavon

mit der StadtGalerie, diese zeigt zeitgleich eine Ausstellung über Piero Dorazio und wir Dokumentarfilme über ihn. Das Mart Rovereto unterstützt uns durch sein Erwachsenenbildungsprogramm in der Bewerbung, darüber hinaus arbeiten wir eng mit der Uni Bozen zusammen. Brixen Art Film Festival ist zudem ein Parallelevent zur Manifesta 7.

Ein

Herr Granuzzo, welches sind die größten Neuerungen beim Brixen Art Film Festival? Beim Filmfestival wirken heuer internationale Regisseure und Künstler, unter anderem aus Spanien, Deutschland oder Russland mit. Das Ziel ist, dadurch ein breites Teilnahmefeld zu gewinnen. Durch unsere neue Homepage kann sich jeder für eine Teilnahme einschreiben. Zudem laufen im Rahmenprogramm in Zusammenarbeit mit dem Sender Bozen der RAI deutsch-, italienisch- und ladinischsprachige Filme über Künstler aus unserer Region. Der Wettbewerb selbst ist erstmals in die vier Katego-

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Foto: Oskar Zingerle

Kunst & Kultur

Brixen

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...ein Jahr voller guter Dinge! tsiegel Die Geschäfte, die mit dem Umwel ihrem Sortiment ausgezeichnet sind, erfüllen mit denwünsche. auch die unterschiedlichsten Kun „regional“, kte Sie setzen auf die Schwerpun „ökologisch“ ie „biologisch“, „fairer Handel“ sow n und ermöglichen südtirolweit eine ! auf Eink umweltbewussten

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z Anfang August veranstaltete das Institut für Musikerziehung die „Flohstreicherwoche 2008“ unter der bewährten Leitung des Geigenlehrers Erich Feichter. Kindern von sechs bis elf Jahren wurde die Möglichkeit geboten, möglichst früh und in ihrem Altersrahmen gemeinsam zu musizieren. Über 100 Kinder aus ganz Südtirol beschäftigten sich sechs Tage lang bei der Flohstreicherwoche in der Berufsschule „Emma Hellensteiner“ nicht nur mit ihrem Instrument, sondern bekamen ein ganzheitliches Menü der Muse serviert: Neben dem Spiel auf dem Instrument wurde Theater gespielt, gesungen, getanzt und

gemalt. Dies alles fand sich dann in einer Geschichte verpackt beim Abschlussfest auf der Bühne des Forums Brixen wieder, inszeniert von der Theaterpädagogin Agi Öttl. Zur heurigen neunten Ausgabe haben die jungen Streicher ein besonderes Geschenk erhalten: Die Stiftung Südtiroler Sparkasse spendierte jedem ein Instrument im Rohzustand. Die Violinen wurden dann unter der Anleitung der Künstlerin Ruth Oberschmied individuell gestaltet, bemalt und lackiert. Geigenbauer Michael Stauder aus Sterzing machte die Instrumente vor Ort spielfertig. oz

NEU IM REGAL Paparazzi-CD Zufälligerweise zeitgleich mit der Ankunft des Papstes ist die neue CD von Markus Dorfmann alias Dor Doggi Sing’ mit dem Titel „Die Paparazzi“ erschienen. Der Brixner Liedermacher hat dieses Mal die Zusammenarbeit mit Martin Resch alias „Sax Martl“ gesucht und gefunden. Neben dem Mitsing-Song „Papa Ratzi“, dem Beitrag der beiden Musiker zur „SummerfrischnRoscht“ des Papstes in Brixen, enthält die CD zehn weitere Eigenkompositionen aus der Feder von Markus Dorfmann. In „Dor Franz vom Grödnertol Teil II“ verliebt sich der inzwischen bestens bekannte Grödner Fotograf nicht nur in die prächtige Südtiroler Bergwelt, in „Wellnesswochenende“ wird der Stress beim Erholungszwang aufs Korn genommen. Daneben hat sich Doggi mit den aktuellen Themen wie der Landtagswahl im Herbst in „Luis, i bin dein Fan“ oder dem

DorDoggiSing’, special guest Martin Resch: Die Paparazzi. Eigenverlag 2008; 19,90 Euro

Andreas-Hofer-Jubiläumsjahr 2009 in „Wir sind Helden“ beziehungsweise in „Dor Held weard zum Menschen“ musikalisch auseinandergesetzt. In den Balladen „Afn Bankl“ und „S`Oltor“ zeigt sich der Brixner Liedermacher von seiner nachdenklichen Seite. Aufgenommen wurde die CD „pan Martl dahoam“, gemischt und gemastert von Armin Rainer.


Foto: Oskar Zingerle

AUSSTELLUNG

GroĂ&#x;e Meister der Druckgrafik z Das Kunsthaus „Il Sagittario“ aus Bologna präsentiert in diesen Wochen im Goldenen Adler in Brixen eine reiche Auswahl an Druckgrafiken und Zeichnungen von namhaften italienischen und internationalen KĂźnstlern. Darunter befinden sich einige besonders interessante Radierungen von Marc Chagall: Zum Unterschied zu den in der StadtGalerie ausgestellten Radierungen gibt es hier Exemplare, die von Chagall zweimal signiert wurden. Hierbei handelt es sich um drei Werke aus dem Zyklus „Die toten Seelen“ nach einer Erzählung von Nikolaj Gogol. Nicht nur die Signatur, die Ăźblicherweise von der Druckplatte auf das Exemplar automatisch Ăźbertragen wird, sondern auch die Anmerkung Chagalls „Bon Ă tirer“ – fĂźr gut befunden – er-

hĂśht den Wert der Kunstobjekte. Die Acquaforteradierungen mit Darstellungen aus den Fabeln von La Fontaine sind ebenfalls von Hand des Autors signiert. Unter den vielen Werken des groĂ&#x;en Bildhauers und Malers Marino Marini, dessen Pferdebilder die SchĂśnheit, Leichtigkeit und Eleganz dieser Tiere mit unerreichter Meisterschaft plastisch und malerisch interpretieren, ist auch die Grafik „L’Orfeo“ zu besichtigen, die allgemein als sein grafisches Meisterwerk gilt. Vom sizilianischen KĂźnstler Renato Guttuso wird die gesamte Mappe gezeigt: „Omaggio a Guttuso“ mit dem grafischen Opus von 1981-1982. Guttuso vermittelt mit einer groĂ&#x;zĂźgigen Farbskala von RottĂśnen die sonnigen Farben, die die mediterrane Landschaft

seiner geliebten Insel charakterisieren. Ebenfalls sehenswert eine Druckgrafik von Luigi Bartolini aus dem Jahre 1942 mit dem Titel „comignoli imperiali“ – eine ironische, sich auf den Imperialismus der faschistischen Ă„ra

beziehende Darstellung von rÜmischen Schornsteinen. Weiters zu bewundern sind Druckgrafiken von Alberto Giacometti, Jaques Villon, Carlo Carrå, Juan Miró und anderen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 13. September. cm

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Einfach nur zum Spaß Der Skatepark auf dem Dach der Brixner Fernheizzentrale ist seit einigen Monaten in Betrieb und erfreut sich bereits großer Beliebtheit. Täglich tummeln sich dort 20 bis 30 Jugendliche auf ihrem Skateboard und suchen nicht den Wettkampf, sondern einfach den individuellen Spaß.

individualisierter Lebensausdruck, oft auch als eine Art „Kunst“ angesehen.

Auch Alex Angerer, Präsident

des Brixner Freestyle-Clubs, bestätigt dies: „Die Skater suchen nicht den Wettbewerb, sie sind zum Spaß hier“. Die Athleten dieser Sportart „haben und wollen auch kein großes Konkurrenzdenken. Sie wollen nur ‚Tricks’ lernen und diese anderen weitergeben“. So legen auch die Mitglieder des Brixner Freestyle-Clubs, dem die Skater angehören, keinen großen Wert auf die Abhaltung von Wettkämpfen.

Foto: Willy Vontavon

S

kateboarden ist mit herkömmlichen Sportarten kaum vergleichbar. Es fehlt an Ligen oder Verbänden, die den Sport in regionale, nationale oder internationale Hierarchien gliedern. Italienmeisterschaften, Weltmeisterschaften oder ähnliche große Wettebwerbe sind ebenfalls nicht vorhanden. Trotzdem kümmern sich internationale Organisationen um das Bestehen eines weltweiten Netzwerkes zur Durchführung von Wettbewerben wie dem Mastership in Leipzig oder die X-Games in Kalifornien. Das Skaten wird dem entsprechend von den Athleten selbst eher als

Foto: Oskar Zingerle

Freizeit & Sport

SKATEPARK BRIXEN IN DER MOZARTALLEE

Den Skatepark in der Mozartallee führt der 17-jährige Moritz Neuwirth, der als bester Skater in Brixen und in der Szene als Vorbild gilt. „Heuer haben wir lediglich einen kleinen vereinsinternen Contest für Anfänger abgehalten“, erzählt Moritz, den seine Freunde „Motz“ nennen. Dabei konnte jeder in einer Dreiergruppe drei Minuten lang sein Können zeigen. Eine eigene Jury entschied über Ausscheiden oder Weiterkommen; angewandt wurde das K.O.-System. Gewinner dieses ersten Brixner Contests wurde der 14-jährige Lukas Leitner.

Das Skateboard, gelegentlich

Alex Angerer: „Die Skater suchen nicht den Wettbewerb, sie sind zu Spaß hier“

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auch als Rollbrett bezeichnet, ist ein Brett mit zwei Achsen und vier Rollen, auf dem sich der Athlet stehend durch Abstoßen mit einem Bein fortbewegen kann. Das Board wird aber selten als reines Fortbewegungsmittel eingesetzt. Skateboarden, auch Skaten genannt, hat sich vielmehr im Laufe der Jahrzehnte zu einer

Sportart entwickelt. Mit einem reichen Repertoire an Kunststücken, die auch „Tricks“ genannt werden, überzeugen die Skater mit Sprüngen und Drehungen. Entstanden ist dabei auch ein eigener Skateboard-Jargon mit Begriffen wie „Fakie“ (sich auf das Skateboard stellen, aber rückwärts anstatt vorwärts fahren), „Flip“ (Trickkategorie, bei der das Skateboard eine Drehung um eine oder mehrere Achsen vollzieht) oder „Goofy“ (eine der beiden Grundstellungen auf dem Skateboard; der rechte Fuß steht dabei vorne). Das Skateboarden kann in zwei große Kategorien unterteilt werden. Beim „Vertskaten“ (vom englischen vertical abgeleitet) wird das Skateboard in einer speziell geschaffenen Halfpipe gefahren. Dies ist eine u-förmig konstruierte Anlage, in der der Skater zwei gegenüberliegende, im oberen Teil senkrechte Steilwände befährt, die durch Rundungen mit einer dazwischen liegenden waagrech-


Im Brixner Skatepark können sich Skateboarder, Inline Skater und BMX-Fahrer richtig austoben

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ten Ebene verbunden sind. Die zweite und bedeutendere Kategorie ist das Streetskaten. Hier werden die „Tricks“ entweder an den im städtischen Raum vorzufindenden Hindernissen wie Mauern, Treppen, Geländer, Rampen und ähnlichem vollführt – oder aber in einer künstlich angelegten Hindernislandschaft, auch Skatepark genannt.

Der Brixner Skatepark be-

inhaltet neben einem eigenen Trampolin zehn verschiedene Skate-Elemente, die Namen wie „Quarter“, „Pyramide“, „Wallramp“, „Slide-Stange“, „Fun-Box“ und „Speed-Box“ tragen. In Südtirol gibt es etwa hundert weiterer solcher Parks. „Unser Skatepark“, so Motz, „gehört zwar eher zu den kleineren Parks, dafür aber zu den schönsten“. Der Park ist im Sommer täglich von 17 Uhr bis 20 Uhr, außer sonntags, geöffnet. Zu den Schulzeiten ist der Park dienstags, donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr

zugänglich. Zutritt haben all jene, die dem Freestyle-Club angehören und dem entsprechend einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 20 Euro entrichten. „Aber wenn jemand nur mal vorbeischauen und probieren möchte“, so Präsident Angerer, „kann er dies natürlich jederzeit unentgeltlich machen“. Und: „Wir verleihen sogar Skateboards, damit jeder Interessierte einmal das Gefühl des Gleitens testen kann“, so Motz.

Derzeit hat der Club 120 Einge-

schriebene, wobei er aber neben den Skatern auch die Sektionen Inline-Skate, BMX, Snowboard, Freestyle-Motocross und Mountainbike beinhaltet. Auf dem Park tummeln sich insgesamt etwa 75 Skater, zwei BMX-Fahrer und zwei bis drei Inline-Skater. Die jüngsten davon sind sieben Jahre alt, die ältesten etwa 30. Während die jüngsten lobenswerterweise mit Helm fahren, genießen die älteren Athleten ihr Abenteuer ohne jeglichen Schutz, dafür aber

mit Kopfhörer im Ohr. „Früher, im alten Skatepark“, so Angerer, „galt für alle Helmpflicht, aber es hat sich – auch weltweit – eingebürgert, dass die Größeren ohne Helm fahren.“ Motz dazu: „Das erste, das man lernt, ist, wie man stürzt, ohne sich dabei zu verletzen“. In der Tat hat es in all den Jahren, seit in Brixen Skateboard gefahren wird und solange sich Angerer zurückerinnert, „nie jemand ernsthaft verletzt“. Laut Motz, der im Skatepark für die Aufsicht verantwortlich ist, „passieren maximal Prellungen und kleine Abschürfungen“. Im heurigen Sommer wurden bereits drei Viertageskurse zu jeweils zwei Stunden abgehalten, die sehr gut besucht wurden. Der nächste Skate-Kurs ist für September geplant. Gut angekommen ist auch eine Show, die im Rahmen des Klima-Radtages veranstaltet wurde. Auch diese Show wird laut Angerer im nächsten Jahr sicherlich wiederholt und ausgebaut werden.

Zu den Skate-Jungs – Skateboard wird großteils von männ-

lichen Jugendlichen praktiziert – hat sich vor einigen Monaten mit der 10-jährigen Sarah Mair auch das erste Mädchen gesellt, die den Boys in nichts nachsteht. Bleibt nur zu hoffen, dass sie bald weibliche Unterstützung bekommt.

thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Freizeit & Sport

SCHIESSSPORT

4.204 Euro für Äthiopien z Im Rahmen eines Konzertes der Gruppe Westbound übergab der Schießsportverein Brixen kürzlich auf dem Brixner Domplatz den Südtiroler Ärzten für die Dritte Welt den Erlös aus dem heurigen Benefizschießen. Stolze 4.204 Euro wurden bei dem Wettbewerb erwirtschaftet. Unterstützt wird damit gezielt ein Projekt der Ärztinnen Doris Gluderer (im Bild) und Pamela Visani, die in Äthiopien eine Mädchenschule aufbauen. Bereits

bei der Eröffnung des Benefizschießens im Schießstand von Neustift machten sie mit einem beeindruckenden Diavortrag auf die Armut in Äthiopien aufmerksam. Der Wettbewerb wurde heuer zum vierten Mal ausgetragen. Über 17.000 Euro konnte der Schießsportverein Brixen in den letzten vier Jahren für wohltätige Zwecke „erschießen“ und plant bereits das Benefizschießen für das Jahr oz 2009.

F&S Freizeit & Sport MOUNTAINBIKE

Downhill extrem z Vor einigen Wochen hat in Alpe d’Huez in den Französischen Alpen im Rahmen der Avalanche Trophy 2008 die 14. Auflage des bislang längsten und spektakulärsten Mountainbike-DownhillMarathons der Welt stattgefunden. Der Event, der sich über eine ganze Woche hinauszieht und weltweit Tausende rein abwärts fahrende Mountainbiker anzieht, gilt als das härteste Rennen des Jahres. Beim Hauptrennen, das vom Gletscher startete, wurden 2.100 Höhenmeter bewältigt. Stefano Rossi (im Bild), einer der Mitorganisatoren der Brixner Etappe

kurz

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der Avalanche Trophy 2008, war dabei und fuhr die 212. Zeit ein – bei immerhin 1.800 Mitstreitern. In der Kategorie „Hobbyfahrer“ landete er damit auf der 42. Position und war insgesamt der drittschnellste Fahrer aus Italien. Die letzte und krönende Etappe der Avalanche Trophy 2008 wird am 27. und 28. September in Brixen stattfinden – mit starker Südtiroler Beteiligung. Wie in den letzten Jahren, heißt der Start dann wieder Plose und das Ziel Domplatz – diesmal jedoch über eine neue Strecke. id

Die Handballdamen des SSV Brixen spielen in der nächsten Saison als einziger Südtiroler Club in der ersten Liga. Nicht mehr im Team ist die rumänische Torjägerin Valentina Suciu, da ihre finanziellen Forderungen zu hoch waren. Neu ins Team kommt Rafika Ettaqi, die im letzen Jahr bei Cingoli spielte.

Am 31. August findet der 2. Vahrner-See-Sprinttriathlon statt. Um 10 Uhr starten die Athleten, um 750 Meter zu schwimmen, 15 Kilometer mit dem Mountainbike zu fahren und 5 Kilometer rund um den Vahrner See zu laufen. Weitere Infos und Anmeldungen unter www.3athlon. bz oder 389 6716210.

Die Kosten von 510.707 Euro für die Sanierung der Laufbahn und der Weitsprunganlage in der Sportzone Süd übernimmt die Raiffeisenkasse Eisacktal. Damit sponsert erstmals eine lokale Bank die Sanierung einer öffentlichen Einrichtung. Im Gegenzug heißt die Anlage nun „Raiffeisenkasse-Leichtathletik-Anlage“.


NACHGEFRAGT

„Spielniveau ist bedeutend hĂśher“ SIGISMUND PRENTKI, Brixner Handballprofi, wechselte heuer in die zweite deutsche Bundesliga zum SV Anhalt Bernburg.

Es war immer schon mein Traum gewesen, einmal in der deutschen Bundesliga spielen zu dßrfen. Durch Vermittlung meines Spielerberaters absolvierte ich in der letztjährigen Weihnachtszeit bei drei verschiedenen Mannschaften Probetrainings. Am 1. Juli 2008 habe ich dann beim deutschen Zweitligisten, dem SV Anhalt Bernburg, einen ZweijahresVertrag unterzeichnet.

Haben Sie sich bereits eingelebt? Das Klima in der Mannschaft ist sehr gut. Auch in der Freizeit unternehmen wir Spieler zusammen sehr viel. Derzeit stehen noch einige Testspiele aus, anschlieĂ&#x;end wird sich zeigen, welche Rolle ich in der Mannschaft innehaben werde. Das Spielniveau der zweiten Bundesliga ist jedenfalls bedeutend hĂśher als jenes der italienischen Eliteliga. Es wird sehr viel schneller und auch härter gespielt. Ohne blaue Flecken kommt man hier nicht davon. Im Trainingslager hatten wir vier Trainingseinheiten pro Tag.

Š IAAF 2007 TM

LEICHTATHLETIK

Wirtschaft fĂśrdert „SĂźdtirol 2009“ z Noch gut zehn Monate heiĂ&#x;t es fĂźr das Organisationskomitee von „SĂźdtirol 2009“ die Ă„rmel hochkrempeln. Vom 8. bis zum 12. Juli 2009 findet in Brixen die U18-LeichtathletikWeltmeisterschaft statt. Das OK rechnet mit knapp 2.000 Teilnehmern aus rund 180 Nationen. Am Ende werden es wohl 5.000 Menschen sein, die nach Brixen kommen. GroĂ&#x; ist deshalb nicht nur der organisatorische Aufwand, sondern auch das Budget: 2,2 Millionen Euro wurden veranschlagt. Ein Drittel der Kosten deckt der Leichtathletik-Weltverband, knapp die Hälfte steuert die Ăśffentliche Hand bei. Der Sponsorenanteil beträgt 350.000 Euro. Auch einige der umsatzstärksten Unternehmen des Landes werden sich bei dieser Weltmeisterschaft ins rechte Licht rĂźcken. Zu den Sponsoren

von „SĂźdtirol 2009“ zählen unter anderem Despar und die Leitner Technologies. Aus dem Bankensektor mischen mit der Raiffeisenkasse, der Volksbank und der Sparkasse die „GroĂ&#x;en Drei“ des SĂźdtiroler Bankenwesens mit. „Bei der Stiftung Sparkasse wird JugendfĂśrderung groĂ&#x;geschrieben“, sagt Stiftungspräsident Gerhard Brandstätter stellvertretend. UnterstĂźtzer der Veranstaltung ist auch die Versicherungsgesellschaft Assimoco. Aus Brixen sitzen das Skigebiet Plose und die Plose Quelle AG mit im Sponsorenboot. „FĂźr uns ist zum einen der WM-Ort interessant; zum anderen wirkt Plose-Mineralwasser aufgrund seines hohen natĂźrlichen Sauerstoffgehalts bei sportlichen HĂśchstleistungen unterstĂźtzend“, begrĂźndet Firmenchef Paolo Fellin sein Engagement. wv

Was ist das Ziel des Vereins, und welches Ziel verfolgen Sie persĂśnlich? Wir wollen uns im guten Mittelfeld platzieren, ein Rang zwischen dem achten und zwĂślften Platz ist unser Ziel. Mehr ist fĂźr den SV Anhalt Bernburg derzeit nicht drin. Ich selbst versuche, mich in der Mannschaft zu etablieren. Da ich immer den Weg der kleinen Schritte bevorzuge, sehe ich in diesem ersten Jahr eine EingewĂśhnungsphase, im zweiten Jahr wird fĂźr mich der Einsatz in der Stamm-Mannschaft zur Pflicht. thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Herr Prentki, Sie wechselten zuerst vom SSV Forst Brixen zum SSV Bozen, und nun erfolgt der Schritt nach Deutschland. Wie kam es dazu?

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Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN IST GERÜSTET FÜR DAS 16. ALTSTADTFEST

Für eine lebendige Altstadt H

elmuth Kerer bereitet es keine Schwierigkeiten, ohne Unterbrechung zwei Stunden lang von „seinem“ Fest zu erzählen, wenn er gerade einen „Schwarzen“ getrunken hat und man in seiner Anwesenheit das Stichwort „Altstadtfest“ verlauten lässt. Eigentlich ist das Verb falsch gewählt, denn Kerer erzählt nicht,

er schwärmt geradezu. Der ehemalige Wirtschaftsstadtrat und heutige Gemeinderat ist seit nunmehr 30 Jahren der uneingeschränkte Chef des Altstadtkomitees und somit des größten Vereinsfestes unserer Stadt: Das alle zwei Jahre am vorletzten Augustwochenende auf Brixen hereinbrechende Altstadtfest trägt unauslöschlich

Fotos: Oskar Zingerle

Alles wie gehabt: Das Brixner Altstadtfest, das vor genau 30 Jahren zum ersten Mal veranstaltet wurde, wird auch heuer keine besonderen Innovationen anbieten. Wozu auch?

seinen Stempel. „Zuerst war Zeno Giacomuzzi Bürgermeister von Brixen, dann folgte ihm Klaus Seebacher und jetzt Albert Pürgstaller – und ich, ich bin immer noch hier und leite dieses Komitee und dieses Fest“, sagt Kerer mit Stolz, aber unterschwellig auch im Bekenntnis, dass er und die übrigen fünf inzwischen etwas in die Jahre gekommenen Vereinsmitglieder in den vergangenen Jahrzehnten es möglicherweise versäumt haben, neue Leute in den Verein zu integrieren.

Wozu auch? Der Präsident ist

Zum 16. Mal findet das heurige Altstadtfest wieder unter der bewährten Führung von Helmuth Kerer statt

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trotz seiner 68 Lenze rührig wie eh und je, das Fest hat seinen Charakter gefestigt, die Abläufe sind mit einer routinierten Perfektion eingespielt, die geradezu unheimlich wirkt. Innovation ist beim Altstadtfest ein Fremdwort – ja vielleicht sogar ein Makel, dem man mit jeder Ausgabe elegant ausweicht. Zu erfolgreich ist das altbewährte System, bei dem es im Grunde nur darum geht, Brix-


Musik und gute laune: Beim Altstadtfest werden die Lauben kurzerhand zum Festzelt umfunktioniert

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nern und Gästen für zweieinhalb Tage eine Altstadt zur Verfügung zu stellen, in der man mit Musik und zünftiger Gastronomie „miteinander ratschen“ kann. Beim Altstadtfest trifft sich zwar nicht die Welt, aber dafür das ganze Land – und den meisten Besuchern reicht dies locker. Dass die Brixner „miteinander ratschen“ war vor 30 Jahren eines der erklärten Ziele des Altstadtfestes. „In den Siebziger Jahren gab es hin und wieder noch leichte Spannungen in Brixen, vor allem zwischen den deutschsprachigen und italienischsprachigen Bürgern“, erinnert sich Kerer. „Beim Reden kommen die Leute zusammen“, sagte er sich, also brauchte es eine Plattform, über die es sich leichter miteinander kommunizieren ließ. Ein Fest musste her, ein großes, und zwar dort, wo sich jeder Brixner zuhause fühlt. Denn wo sonst, wenn nicht im eigenen Wohnzimmer, ratscht es sich am besten? Schnell wurde man sich einig: Es gibt in Brixen

nur ein „Wohnzimmer“, das allen gemeinsam gehört, und das ist der Altstadtkern.

Dieser Kern sah vor 30 Jahren

noch etwas anders aus als heute. „Heute sind 85 Prozent der Altstadthäuser renoviert und in einem ausgezeichneten Zustand“, freut sich Kerer, „früher war dies nicht so“. Sanierungen lohnten sich nicht, es gab kaum öffentliche Beiträge, und „es fehlte bei den meisten Hausbesitzern wohl auch das Bewusstsein, dass die historische Altstadt im Grunde das wichtigste Juwel darstellt, das unsere Stadt besitzt“. Das zweite erklärte Ziel bestand also darin, die Brixner dahingehend zu sensibilisieren, dass die Altstadt „ein Traum ist, den alle gemeinsam bewahren müssen“. Bewahren heißt aber nicht nur, die alten Mauern zu sanieren, sondern auch, „Leben in die Stadt zu bringen“. Schon mit den ersten Ausgaben des Altstadtfestes bewies Kerer, dass es sich „im

Stadtkern gut leben und auch gut feiern lässt“. Von einer lebendigen Altstadt profitieren alle, vor allem aber „die Gastronomie und der Handel“, sagt Kerer, der eigentlich, wenn er nicht gerade für die Gemeinde oder für sein Fest oder für einen seiner Sportvereine herumrennt, von Beruf Kaufmann ist – natürlich in der Altstadt. „Der Handel kann ohne die Altstadt leben, aber die Altstadt braucht den Handel“, erklärt er glaubhaft. Und: „Auch der Bewohner der Altstadt erfährt mehr Lebensqualität, wenn Handel und Gastronomie blühen, weil er dann alles, was er braucht, in unmittelbarer Nähe bekommt. Auch Unterhaltung.“

alle halten“. Ansonsten kommt der Bewohner der Altstadt vor lauter Sommeremotionen und anderer Events vor allem in der warmen Jahreszeit überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Auch das Altstadtfest selbst hat nicht ausschließlich Freunde: „Bei jeder Ausgabe gibt es auch kritische Stimmen. Wir bemühen uns aber sehr, die ohnehin nur alle zwei Jahre stattfindenden Belastungen zu minimieren“. Dazu gehört zum Beispiel, dass beim Altstadtfest die Musik um Punkt 23.30 Uhr aufzuhören hat. „Eine Stunde später ist jeder Stand geschlossen, und die Altstadt leert sich normalerweise schnell“, sagt Kerer.

Nur: In den letzten Jahren ist Vor allem ist das Altstadtfest vielleicht doch etwas zu viel belebt worden, meckern viele Altstadtbewohner, und nicht wenige hat die „Belebung“ inzwischen aus der Altstadt vertrieben. „Es ist in der Tat eine Gratwanderung“, sagt Kerer, „wir brauchen genaue Regeln, an die sich dann

aber das Fest der unzähligen Vereine von Brixen. „Das Volontariat hat ein enormes Potential, das wir vor 30 Jahren bereits erkannt haben“, sagt Kerer. „Benutzt“ er also die vielen hundert freiwilligen Mitglieder der Vereine, damit sein Fest überhaupt stattfinden 57


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Wirtschaft & Umwelt

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• Domplatz • Weissenturmgasse • Erhardgasse Piazza Duomo Via Torre Bianca Via S. Erardo • Brunogasse • Friedhof • Bahnhofstraße V. Bruno Cimitero Via Stazione Seminarplatz Brixen/Milland • Kleiner Graben 41 Verein • Stadtpolizei 11 Freiwillige Feuerwehr Milland 26 • Schachklub für Waldorfpädagogik Piazza Seminario Bastioni Minori Polizia Municipale 12 Freiwillige Feuerwehr Sarns 27 Schießsportverein Brixen 42 Vereine von Albeins: • Hofburggasse • Großer Graben • Rappanlagen • Parkhaus 13 Freiwillige Feuerwehr Tils 28 Schützenkompanie „Peter Mayr“coperto Freiwillige Via Vescovado Bastioni Feuerwehr, Maggiori Giardini Rapp Parcheggio 14 Gärtnervereinigung • Brixen • Omnibusbahnhof Musikkapelle, Sportverein • Tourismusverein Brixen Brixen Schlachthausgasse Piazza autocorriere Associazione V. Macello für Körperbehinderte 15 Havlickuv Brod Turistica di Bressanone 29 Sportgruppe 43 Vereine von St. Andrä:

WC

info 1 AVS Brixen, Klettern Brixen, Bergrettungsdienst Brixen 2 Arbeitskreis Eltern Behinderter, Lebenshilfe Eisacktal, SSV Brixen Behindertensport 3 Associazione Nazionale Alpini Gr. Bressanone 4 Bürgerkapelle Brixen 5 Coro Plose, CAI Bressanone 6 Corpo soccorso alpino, CAI Bressanone 7 Dynamic Dance 8 Freestyle Club, Snowboard Team Plose 9 Freiwillige Feuerwehr Brixen Stadt 10 Freiwillige Feuerwehr Elvas

16 HC Tigers 17 International Police Association Bressanone 18 Jugendhaus Kassianeum 19 Kolpingsfamilie Brixen 20 Männergesangverein Brixen 1862 21 Marianische Kongregation Brixen 22 Musikkapelle Gufidaun 23 Musikkapelle Milland 24 Pfadfinderschaft St. Michael Brixen 25 Rotes Kreuz Brixen

Südtirol 30 Sportkegelclub Prichsna 31 Sportverein Afers 32 Sportverein Milland Fußball 33 Sportverein Milland Sportfischen 34 SSV Brixen Fußball 35 SSV Brixen Handball 36 SSV Brixen Turnen 37 SSV Brixen Yoseikan Budo 38 Sub-Taucherverband Brixen 39 Tanzsportverein City Rock 40 Unione Sportiva Don Bosco

Sport Club Plose, Freiwillige Feuerwehr 44 Vereinigung Freiwilliger Organspender A.I.D.O. 45 Volkstanzgruppe Brixen/Milland 46 Weißes Kreuz Sektion Brixen 47 Wintersportverein Brixen Ski 48 Wintersportverein Brixen Eiskunstlauf Gestaltung: europrint vahrn

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kann? „Nein“, erwidert er, „es ist dabei auch noch eine Menge an natürlich umgekehrt: Die mei- Bürokratie ab. sten Vereine finanzieren sich mit Denn auch wenn 48 Vereine und dem Altstadtfest einen Teil ihrer Vereinigungen jeweils einen eiinstitutionellen Tätigkeit“. Er stellt genen autonomen Stand am Fest FOR_D Bsozusagen dt A5 breit-zw.fh9 23.06.2008 17:52 Uhr Seiteso1 ist der offizielle Träger den Vereinen das Fest haben, zur Verfügung und nimmt ihnen des gesamten Altstadtfestes das

Zünftige Gastronomie ist fester Bestandteil des Altstadtfestes

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Altstadtkomitee. Dieses erledigt sämtliche Ansuchen, verhandelt mit der Autorengesellschaft, feilscht mit der Agentur der Einnahmen, veröffentlicht eine Festbroschüre, organisiert den allgemeinen Teil des Rahmen-

programms und die Sicherheitsmaßnahmen. Kerer verwaltet ein Budget von etwa 100.000 Euro, von dem gut die Hälfte in die verschiedenen Steuern und Gebühren aufgeht. „Der Rest wird in Strukturen und Rahmenprogramm investiert“, erklärt Kerer. Auf der Einnahmenseite verzeichnet das Komitee einen Beitrag der Gemeinde Brixen von 25.000 Euro und Werbeeinnahmen aus der Festbroschüre, die übrigens auch seit 30 Jahren gleich aussieht – bis auf die Zeichnung auf der Titelseite, die jeweils von Kurt Rastner gefertigt wird. „Den Rest unserer Spesen müssen leider die teilnehmenden Vereine übernehmen“, erklärt Kerer. Man habe dafür einen Schlüssel erarbeitet, der sich aus dem generierten Umsatz und dem Standort des Vereinsstandes errechnet: „Ein Verein, der am Domplatz 50 Tischgarnituren hat, macht natürlich mehr Umsatz als ein kleiner Stand am Großen Graben“ und kann entsprechend eine höhere „Standgebühr“ an das Komitee überweisen. Dass sich die Teilnahme am Fest für die Vereine trotzdem lohnt, beweist die Tatsache, dass die Liste der Teilnehmer bis auf we-

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Wirtschaft & Umwelt

info Altstadtfest 22.-24. August 2008 Freitag, 22. August 16 Uhr: Beginn des Festbetriebes 17 Uhr: Einzug des Altstadtkomitees und der Ehrengäste in die Altstadt; Eröffnungsumzug mit Blumenwagen, Fanfaren, Kutsche, Pferden, Trachtengruppen und Musikkapellen 17.30 Uhr: Feierliche Eröffnung des Altstadtfestes 2008 am Domplatz; Schlüsselübergabe durch den Bürgermeister der Stadt Brixen an den Präsidenten des Altstadtkomitees 18-24 Uhr: Musikalische, folkloristische und schauspielerische Darbietungen am Domplatz, am Hofburgplatz, am Erhardplatz, in den Großen und Kleinen Lauben, am Großen Graben, in der Albuingasse, im Kutscherhof, in den Rappanlagen, sowie Show- und Unterhaltungskonzerte bei den verschiedenen Ständen 00.30 Uhr: Fackelumzug durch die Altstadt: Zapfenstreich, Ende des Festbetriebes Samstag, 23. August 8.30 Uhr: Weckruf durch die Altstadt 9 Uhr: Beginn des Festbetriebes 10 Uhr: Frühschoppenkonzerte bei den verschiedenen Ständen 14-24 Uhr: Musikalische, folkloristische und schauspielerische Darbietungen am Domplatz, am Hofburgplatz, am Erhardplatz, in den Großen und Kleinen Lauben, am Großen Graben, in der Albuingasse, im Kutscherhof, in den Rappanlagen, sowie Show- und Unterhaltungskonzerte bei den verschiedenen Ständen 0.30 Uhr: Fackelumzug durch die Altstadt: Zapfenstreich, Ende des Festbetriebes

Am 22. August um 17 Uhr wird das 16. Altstadtfest mit einem festlichen Einzug eröffnet

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Sonntag, 24. August 8.30 Uhr: Weckruf durch die Altstadt 9 Uhr: Beginn des Festbetriebes 10 Uhr: Frühschoppenkonzerte bei den verschiedenen Ständen 14-23 Uhr: Musikalische, folkloristische und schauspielerische Darbietungen am Domplatz, am Hofburgplatz, am Erhardplatz, in den Großen und Kleinen Lauben, am Großen Graben, in der Albuingasse, im Kutscherhof, in den Rappanlagen, sowie Show- und Unterhaltungskonzerte bei den verschiedenen Ständen 23 Uhr: Fackelumzug durch die Altstadt: Zapfenstreich, Ende des Festbetriebes

nige Ausnahmen bei jedem Fest dieselbe bleibt. Freilich bereitet das Altstadtfest den Vereinsmitgliedern einen erheblichen Aufwand – wenn hier nicht ehrenamtlich gearbeitet würde, wäre der Gewinn der einzelnen Vereine wohl schnell aufgebraucht. So aber hilft jeder ein bisschen mit, und am Ende bleibt eine Kleinigkeit in der Vereinskassa – und Spaß hatte man obendrein.

Zudem scheint das Altstadtfest es zu schaffen, eine gewisse

„Festkultur“ zu pflegen. Dazu tragen viele folkloristische Darbietungen bei und natürlich das gastronomische Angebot, das sich zugegebenermaßen von einem

Fest zum nächsten auch nicht wesentlich ändert. So kann man schon heute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vorausahnen, dass es unter den Lauben wieder Schokoladespießchen geben wird, und kommt man an den Stand der Pfeffersberger in den Kleinen Lauben vorbei, darf man auch heuer ein Déjà-vu erleben mit 15 flotten Frauen, die im Akkord ebenso flott Tirtlteig ausrollen, mit einer leckeren Spinatmasse füllen, die kreisrunden Teigfetzen am Rand „pitschen“ und zu guter Letzt in heißes Öl legen – die Pfeffersberger Tirtln, so munkelt man, seien die besten des Festes, auch wenn andere Vereine jedes Jahr an dieser „Hierarchie“

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Auch exotische Spezialitäten sind beim Altstadtfest zu finden

kräftig kratzen. Ansonsten gibt es natürlich Brathuhn, Würstel, Weißwürste, Pommes und Strauben. Wer es lieber ein bisschen mediterraner wünscht, lässt es sich bei gegrilltem Fisch gut gehen und bei einer Bruschetta, die vor Knoblauchduft geradezu trieft.

„Festkultur“ heißt aber auch,

dass man mit Alkohol maßvoll umgeht. Seit Jahren dürfen beim Altstadtfest weder Superalkohol noch Mixgetränke aufgeschenkt werden. Eine weise und richtige Entscheidung, eine Einsicht, die manchen Organisator anderer Feste wie auch Maturabälle erst noch bekommen muss. Wer unbedingt einen Schnaps haben will, wird ihn auf keinem Vereinsstand bekommen – und muss mit einer der geöffneten Bars vorlieb nehmen, die sich bis heute nicht auf ein Gentlemen’s Agreement mit dem Altstadtkomitee einigen konnten. Was nützt es, bei einem Fest Superalkohol zu verbieten, wenn man ihn in der nächsten Bar kaufen kann? Schade, dass manchem Wirt die Brieftasche näher ist als das Bewusstsein für ein schönes Fest ohne Schnapsleichen. So bleibt dem Komitee eben doch nur übrig, wieder auf die Vernunft des Festbesuchers zu appellieren. Jugendliche unter 16 bekommen übrigens ohnehin keinen Alkohol.

Am Freitag um 16 Uhr ist also wieder Festbeginn, um 17 Uhr folgt der Eröffnungsumzug mit Fanfaren, Folklore- und Trachtengruppen, Vereinen und Musikkapellen – und natürlich mit Landeshauptmann Luis Durnwalder, der es sich nicht nehmen lassen wird, gemeinsam mit Kerer und Bürgermeister Albert Pürgstaller im wahrsten Sinne des Wortes sich durch die Stadt kutschieren zu lassen. Am Samstag und Sonntag beginnt das Fest bereits um 9 Uhr. „Es ist schwierig, ein besonderes Highlight zu nennen“, sagt Helmuth Kerer – das 16. Altstadtfest wird auch in seinen Augen identisch ablaufen wie alle 15 Feste vorher. Macht nix – den Leuten wird es trotzdem gefallen. Die einzige Variable, die dem Altstadtfest zusetzen könnte, bleibt – das Wetter. „Zu schön darf es nicht sein“, sagt Kerer, „aber regnen sollte es bitteschön auch nicht“. Schönes Wetter lässt sich auch vom Altstadtkomitee nicht „herbeikommandieren“ – ansonsten hätte Kerer wohl auch das längst organisiert.

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Wirtschaft & Umwelt

Brixen

Vorreiter spielen Brixen möchte zur ersten Solarstadt Südtirols werden und damit sein Image in Sachen Umwelt- und Klimaschutz deutlich aufmöbeln. Über Ziele und Maßnahmen eines ehrgeizigen Unternehmens.

D

ie Ausgangssituation ist gut. Der Brixner Talkessel verfügt im Jahr über mehr als 2.000 Sonnenstunden und ist damit einer der am meisten besonnten Orte im Alpenraum. Grund genug, sich in Zeiten steigender Preise für fossile Energieträger um Alternativen umzusehen. Die Gemeindeverwaltung hat sich deshalb ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Brixen soll das Prädikat „solare Modellstadt“ erhalten. Dafür hat man in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken AG und dem Institut für Erneuerbare Energie der Europäischen Akademie zehn Thesen formuliert, die den Rahmen für dieses Projekt bilden; die konkreten Maßnahmen sollen allerdings erst ausgearbeitet werden.

den nächsten Jahren den Titel „Solarstadt“ auch gebührt. Der Brixner Gemeinderat hat die Thesen in seiner letzten Sitzung genehmigt und somit formal den Startschuss für das Vorhaben gegeben.

Die zehn Thesen starten mit

Die offizielle Vorstellung des

Vorhabens erfolgte präsentationsgerecht am „Tor zum solaren Zeitalter“ am Zusammenfluss von Eisack und Rienz. Diese Stahlkonstruktion wurde 2002 von den Stadtwerken errichtet – als Teil des Rahmenprogramms zum 1100-Jahr-Jubiläum der Stadt. Damit wünschte man sich eine Initialzündung, um Brixen in Sachen Photovoltaik und solarer Energie in ein neues Zeitalter zu katapultieren. Vorbild für das Brixner „SolarTor“ war der „Solar-Baum“ in Gleisdorf in Österreich: Das 1998 errichtete Kunstwerk wurde sehr schnell zum neuen Wahrzeichen der steirischen Kleinstadt. Die für Brixen erwünschte Wirkung durch das „Solartor“ blieb indes aus; es folgten keine zusätzlichen überzeugenden Initiativen. Mit dem Regierungsprogramm des jetzigen Stadtrats wurde das Thema der regenerativen Energieproduktion im Jahr 2005 wiederum aufgegriffen, als Teil der Zielsetzung, Brixen zur ÖkoModellstadt zu machen.

Kernelement und prioritärer

Auftrag der städtischen Energiepolitik war in den letzten Jahren 62

Am „Tor zum solaren Zeitalter“ wurden zehn Thesen präsentiert, die Brixen zur solaren Modellstadt katapultieren sollen

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die Errichtung des Fernwärmenetzes. In Zusammenarbeit mit den Stadtwerken wurden nebenbei aber auch laufend Ideen für ein Solarstadt-Konzept entwickelt. Eine eindeutige Positionierung findet sich schließlich im neuen Leitbild der Stadt: „Im Bereich der erneuerbaren Energiequellen (Solartechnologie, Photovoltaik, Geothermie, Biomasse u.a.) liegen für die Zukunft wichtige Chancen. Brixen strebt eine eigene Energieproduktion

und mehr Eigenständigkeit in der Energieversorgung an“, heißt es hier, ohne jedoch gezielter auf Details einzugehen. Wesentlich konkreter hingegen sind punktuelle Initiativen wie die Unterstützung des „Energy Forum“, einem Kongress zum Thema „Solares Bauen“, der im Dezember 2007 im Forum Brixen stattfand. Nun will die Stadtverwaltung ernst machen und mit den zehn Thesen den Rahmen dafür schaffen, dass Brixen in

einem grundsätzlichen Bekenntnis zur Solarenergie und deren Bedeutung für die künftige Energieversorgung. Schließlich folgen die wichtigsten Ziele: Es wird befürwortet, dass die Nutzung der Solarenergie ausgedehnt (These 2) und sie schrittweise als Standard für eine weitgehende Energie-Eigenversorgung für neue Gebäude genutzt wird (These 3). Einen Ausbau rund um den Themenkomplex Solarenergie soll es ferner in den Bereichen der unternehmerischen Tätigkeit (These 4) sowie der Aus- und Weiterbildung (These 5) geben. Dies alles soll zu einem positiven Image samt entsprechender Positionierung auf nationaler Ebene beitragen (These 6). Mit diesen unterschiedlichen Zielsetzungen unterstreicht man, dass sich der Begriff „Solarstadt“ keineswegs nur darauf beschränkt, dass die Brixner Dachflächen mit Paneelen bestückt werden. Die letzten vier Thesen rücken in den Mittelpunkt, wie die Umsetzung erfolgen soll: Ein mehrjähriger Aktionsplan, der auf dem Dokument „Rahmengebendes Grundlagenkonzept – Solarstadt Brixen“ aufbaut, soll die konkreten Umsetzungsschritte zeichnen (These 7), koordiniert von einem „interdisziplinären Projektteam“ (These 8). Schließlich legt man Wert darauf, dass sich das Ganze weitestgehend eigenfinanziert (These 9). Zu guter Letzt befürwortet man die „ Realisierung von Entwicklungs-, Test- und Demonstrationsanlagen zur Unterstützung der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung“ (These 10).

Irgendwie erinnern diese Thesen an das Brixner Leitbild: Schö-


ne Worte und hohe, aber vage Ziele. Während man in Sachen Stadtraumentwicklung gespannt auf den Masterplan wartet, wird man in Sachen Solarstadt also den Aktionsplan abwarten mĂźssen, um zu sehen, was aus der Thematik konkret erwächst. Eine Idee, die bereits vor einigen Monaten lanciert wurde, ist jene des so genannten BĂźrgerkraftwerks. Wie berichtet, sind die Stadtwerke im Raum Brixen bemĂźht, Dachflächen ausfindig zu machen, um darauf groĂ&#x;flächig Photovoltaik-Paneele zu installieren. Die BĂźrger sollen dann die MĂśglichkeit bekommen, in diese solare Energieproduktion zu investieren – fast wie die Errichtung einer eigenen Anlage, nur eben nicht auf dem eigenen Dach, was wiederum fĂźr jene rund 200 Hausbesitzer ein besonderer Anreiz sein mĂźsste, deren Gebäude unter Denkmalschutz steht. An deren Dächer ist die Anbringung der Paneele nämlich prinzipiell nicht gestattet.

mäler, Waltraud Kofler Engl, deshalb viel abgewinnen. Den historischen Altstadtkern indes wĂźrde sie lieber frei von Paneelen sehen. Ăœber dieses Anliegen macht sich auch BĂźrgermeister Albert PĂźrgstaller seine Gedanken. Er hofft hier sehr auf den technischen Fortschritt, der es in absehbarer Zukunft mĂśglich machen sollte, die solare Energieproduktion auch auf denkmalgeschĂźtzten Dächern ästhetisch unproblematisch einzusetzen. Waltraud Kofler Engl kennt diese BemĂźhungen und wird in ihren Sprechstunden laufend mit der Thematik konfrontiert. „Bis dato gibt es aber noch kein passables Produkt“, sagt die Direktorin und stellt klar, dass im Zweifelsfall der Denkmalschutz Ăźber der Energieproduktion steht. Neuen Entwicklungen zeigt sie sich jedoch durchaus aufgeschlossen und schlieĂ&#x;t auch eine entsprechende Neuorientierung im Denkmalschutz nicht grundsätzlich aus.

Amtes fĂźr Bau- und Kunstdenk-

wird, hängt von verschiedenen

Welches Potential der Brixner Der Idee eines BĂźrgerkraft- Talkessel also letztlich bietet und werks kann die Direktorin des wieviel davon genutzt werden

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Faktoren ab. Am Rande der Vorstellung der zehn Thesen wurde eine Zahl genannt, die irgendwo als Richtwert zu verstehen ist: drei Prozent des städtischen Energieverbrauchs soll in acht Jahren durch Solarstrom abgedeckt werden - ein Wert, der prompt getadelt wurde. Klauspeter Dissinger, Bereichsprecher fĂźr Energie und Verkehr der GrĂźnen BĂźrgerliste, kritisierte den Wert als „zu bescheiden“, weil er nicht einmal die kĂźnftige Zunahme des Stromverbrauchs abdecke. Er verweist auf Städte nĂśrdlich der Alpen, die trotz niedriger Sonnenstunden „bereits jetzt bei der Photovoltaik einen hĂśheren Deckungsanteil am gesamten Stromverbrauch haben als es sich Brixen mit dem Projekt Solarstadt innerhalb von acht Jahren zum Ziel setzt“. FĂźr die GrĂźne BĂźrgerliste scheint es deshalb vermessen, diesbezĂźglich „von einer Solarstadt“ zu sprechen. BĂźrgermeister Albert PĂźrgstaller nimmt die Kritik gelassen. FĂźr ihn sei die „Solarstadt“ ein Fernziel, weshalb er die kurzfristigen Ziele bescheiden und realistisch setzen mĂśchte. Weiters gehe

es ihm neben der Energieproduktion auch sehr um die Bereiche Innovation und Bildung in diesem Sektor. Deshalb sieht der BĂźrgermeister den Begriff „Solarstadt“ gerechtfertigt, wenn man das langfristige Gesamtpaket sieht. Letztlich geht es um die Tatsachen und darum, ob man seine Ziele erreicht. Noch etwas vage, aber in Konturen bereits erkennbar sind die Ziele nun definiert worden. Der Weg indes ist noch zu beschreiben: Darauf darf man gespannt sein, davon hängt entscheidend viel ab, nicht zuletzt der Wert der Marke „Solarstadt Brixen“. ingo.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Wirtschaft & Umwelt

Giovanni Podini, Su Hansi Dalvai und sanne Zuber, Alex Puska h r Brantsc ika Stirne n ro e V d icker un Erwin Str

EVENT

Northland in Brixen Zahlreiche Prominente fanden sich ein zur Eröffnung des ersten Northland-Stores in Italien. In der Säbenertorgasse in Brixen finden Sportbegeisterte ab sofort auf drei Etagen Outdoorbekleidung und -ausrüstung der renommierten österreichischen Marke.

z Am 7. August hatten Hansi Dalvai und Walter Bassani zur Eröffnung ihres ersten Northland-Stores in Italien geladen. Kaufleutedirektor Dieter Steger übernahm die Moderation und würdigte Dalvais Unternehmergeist und Initiative, die „für viele Inspiration und Ansporn sind“. Hansi Dalvai erzählte, wie er auf der Suche nach geeigneter Ausrüstung für seine Expedition auf den Kilimandscharo im vergangenen Jahr bei Northland in Innsbruck fündig wurde. Begeistert und getragen von einer Geschäftsidee nahm er Kontakt mit Northland Professional auf. Er beschloss, gemeinsam mit seinem langjährigen früheren Mitarbeiter und Freund, Walter Bassani, in Bozen einen Northland-Store zu eröffnen. Da die gewählten Räumlichkeiten nicht vor Herbst zur Verfügung standen, gingen sie in der Zwischenzeit weiter auf die Suche und wurden in Brixen fündig. Innerhalb kürzester Zeit waren das Geschäft in der Säbenertorgasse gefunden, die Übernahme geregelt und die Räumlichkeiten bezogen.

Bürgermeister Albert Pürgstaller hob während der Ein-

weihung in seinen Grußworten hervor, dass Brixen längst „eine sportliche Stadt“ geworden sei – auch in Anbetracht der bevorstehenden Leichtathletik-WM 2009 – und dass jedes sportliche 64

Angebot eine Bereicherung für die Stadt darstelle. Hans-Jörg Leth von Northland Professional beschrieb, wie Northland vor 35 Jahren von Gerwalt Pichler, einem begeisterten Extrembergsteiger und Visionär, in Österreich gegründet worden war. Heute ist Northland in über 36 Ländern vertreten und unter anderem in Argentinien, Indien und Kroatien marktführend. Ähnlich wie damals der Firmengründer wurde auch Hansi Dalvai von seiner Leidenschaft für die Berge inspiriert. Mit den NorthlandStores in Brixen und demnächst auch in Bozen hat er sich einen Lebenstraum erfüllt.

Hansi Dalvai, BM Albert Pürgstaller, Erwin Stricker und Dieter Steger

Skilegende Erwin Stricker be-

dankte sich auch im Namen des Sporthilfe-Geschäftsführers Stefan Leitner für die Spende, die Hansi Dalvai der Südtiroler Sporthilfe aus den Erlösen des Eröffnungsabends zugesichert hatte und verwies auf die langjährige Freundschaft, die ihn mit Hansi verbindet. Im Anschluss nahm Johannes Messner, ehemaliger Domdekan von Brixen, die Segnung des Geschäftes vor. Danach folgte die feierliche Banddurchschneidung und Eröffnung des Buffets in den drei Stockwerken. Um 19.30 Uhr öffnete der Store seine Tore für alle und lud zu einem abendlichen SchnupperShopping.

Domdekan Johannes Messner

Hansi mit Vater Paul Dalvai

Remo De Paola, Claudio Del Piero, Vize-BM Gianlorenzo Pedron und Angelo Menolli


Gemeinderat Walter Blaas

SSV-Brixen-Präsident Ralf Dejaco, Hansi Dalvai

Hansi Dalvai, Christine und Dietmar Niederkofler, Veronika Stirner Brantsch, Willy Vontavon und Gemeinderatspräsident Gebhard Dejaco

Erwin Stricker mit Triathletin Edith Niederfriniger und Kaufleute-Direktor Dieter Steger

Marion, Hansi und Gregor Dalvai

Hans-Jörg Leth, Expansionsverantwortlicher bei Northland

Claudio Andreatta und Lori Carpenè

Ehemalige Miss Südtirol Barbara Hilber und Hansi Dalvai

Karlheinz Plaseller von der Raiffeisenkasse Eisacktal mit Wirtschafts-Stadtrat Peter Brunner

Kaufleute-Direktor Dieter Steger

Gebhard Dejaco, Veronika Stirner Brantsch und Miss-Italia-Finalistin Susanne Zuber

Monika Eisenstecken und SporthilfeGeschäftsführer Stefan Leitner BM Albert Pürgstaller, Zeno Giacomuzzi mit Josephine Pedoth

Hansi Dalvai und Lori Carpenè

Marion Dalvai, Giovanni Podini und Oktavia Niederkofler

Stadtrat Dario Stablum, Welsbergs BM und SVP-Landtagskandidat Friedrich Mittermair

Michael Mair, Angelika Oberhollenzer und Walter Bassani

SVP-Landtagskandidat Erich Meraner war einer der ersten Kunden

Roberto Scaggiante, Remo De Paola, Claudio Del Piero und Vize-BM Gianlorenzo Pedron 65


Einhausung notwendig Auf der Suche nach geeigneten Lärmschutzmaßnahmen für Aicha konnten nun erste Erkenntnisse gewonnen werden. Aufgrund der geologischen Voraussetzung scheint die Einhausung die einzige sinnvolle Möglichkeit zu sein.

B

ald nach seiner Wahl als Bürgermeister von Natz Schabs hatte Peter Gasser die Bevölkerung darüber informiert, dass in Aicha Lärmschutzbauten entlang der Strecke der Brennereisenbahn errichtet werden sollten. Er hatte eine entsprechende Zusage der RFI erhalten, die auch einen Zeitplan beinhaltete. Darin war vermerkt, dass innerhalb Februar 2009 die Bauten realisiert sein sollten.

Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

Aicha

Mittlerweile sind einige Monate vergangen, und gar manche

Bewohner von Aicha fragen sich, ob der Ankündigung auch Taten folgen würden, denn von etwaigen Bauarbeiten zur Eindämmung des Lärms entlang der Brennerstrecke konnte bisher nichts bemerkt werden. Auf Nachfrage erklärt Bürgermeister Peter Gasser, dass bisher vor allem Analysen durchgeführt worden seien.

Autobahn, Staatsstraße, Eisenbahnlinie und BBT-Baustelle verursachen erheblichen Lärm in Aicha

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Die Umweltagentur des Landes hatte Anfang Mai eine Richtung Pustertaler Bahnstrecke zahlreichen Lärmquellen ist Aicha sollen demnächst versuchsweise Woche lang in und bei Aicha Lärmmessungen vorgenommen. Eine der drei Messstellen wurde beim Unterplattnerhof installiert, der nur 26 Meter von der Brennereisenbahnstrecke entfernt direkt an der Staatsstraße liegt. Zwei weitere Messstationen wurden am Gebäude der Grundschule Aicha aufgebaut, eine wurde in

ausgerichtet, die dritte in Richtung Autobahn und Brennereisenbahn.

Mit diesen drei Messpunkten sollten alle Lärmquellen wie Autobahn, Zugverkehr auf der Brennerstrecke und der Pustertaler Bahnstrecke und Staatsstraße erfasst werden. Aufgrund der

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„Walter Huber hat erklärt, dass

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sowohl tagsüber als auch nachts beträchtlich lärmbelastet; jeder vorbeifahrende Zug sorgt für eine zusätzliche Lärmspitze, die zum Beispiel beim Unterplattner auch mehr als 70 Dezibel ausmachen kann. An diesem Messpunkt überschreitet der Zuglärm sowohl untertags als auch nachts die gesetzlichen Grenzwerte. Auch bei den anderen Messstationen bei der Grundschule wurden kritische Werte gemessen, die ebenfalls durch die vorbeifahrenden Züge ihre Spitzen erreichen.

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eine tatsächliche Reduzierung des Lärms nur mit einer Einhausung erreicht werden kann“, sagt Gasser. Weil die Brennereisenbahn direkt an einem Felsen vorbeiläuft und dieser den Lärm reflektiert und verstärkt, würden andere Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen. Erste Pläne sollen demnächst ausgearbeitet werden; eine Realisierung innerhalb 2010 scheint möglich. Als Sofortmaßnahme zur Lärmreduktion

die Geleise eingefettet werden. Damit hofft man, das Quietschen der Zugräder reduzieren zu können.

Der Gemeinderat von NatzSchabs hat Ende Mai in seiner

Stellungnahme zum Einreicheprojekt des Brennerbasistunnels die Forderung nach einer Einhausung der Brennereisenbahn bekräftigt, die von der Festung bis zum nördlichen Ende des Vahrner Sees reichen soll. Weitere Forderungen betreffen die Öffnung der Bahnhöfe in Schabs und Aicha, die unentgeltliche Übertragung des nicht benötigten Bahnhofareals in Aicha an die Gemeinde, die Entschädigung der Eigentümer der Höfe Vordersteurer und Hintersteurer für die verlorene Lebensqualität während des Baus des BBTs sowie die Abtretung der Wasserrechte im Pilotstollen an die Gemeinde. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


Energie, die uns teuer ist? Energie hat heute wohl den gleichen Stellenwert wie das Wasser seit Urzeiten. Was früher Anlass für Kriege war, ist es auch heute noch. Energie wirkt entscheidend auf das Wirtschaftssystem ein. Energie ist in letzter Zeit teuer geworden und wird in Zukunft sicher noch viel wertvoller und teurer werden. An sich ist sie für unseren unachtsamen Umgang mit ihr noch viel zu billig. Erst die teure Energie regt zum Nachdenken an und gibt bisher unwirtschaftlichen, aber doch umweltschonenden Energieträgern neue Chancen. Die Bilanz zwischen Energieeinsatz und erzieltem Ergebnis und dessen Nachhaltigkeit wird immer wichtiger werden. Die Abmagerungswilligen, welche die Essensaufnahme in kcal berechnen, haben sehr wohl den direkten Bezug zur Energie. Während unsere Vorfahren Kerzen oder Petroleum für Licht kauften, Holz oder Kohle zum Ofen schleppten und sich mit dem einen beheizten Raum in der Wohnung begnügen mussten, haben wir diesen Bezug verloren. Allzu leicht steht Energie zur Verfügung. Neuerdings aber wird spätestens beim Erhalt der Strom- oder Fernwärmerechnung und beim Auftanken des Fahrzeugs oder der Bestellung des Heizöls klar, was uns teuer ist.

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Ihrer Gesundheit zuliebe!

Was kann Brixen tun? Am schnellsten, einfachsten und effektivsten ist es, Energie einzusparen: Gebäudedämmung, optimale Nutzung der Sonneneinstrahlung bei neuen Wohnbauzonen sowie eine moderne Regeltechnik bringen unmittelbaren Erfolg. Das gilt nicht nur für die kalte Jahreszeit, nein, auch Klimaanlagen brauchen viel Energie und tragen meist doch nicht zum erhofften Wohlbefinden bei. Weiterhin sind vorhandene Ressourcen wie Sonnenenergie, Biomasse (Holz und Gülle) und Kleinkraftwerke zu nutzen. Die Infragestellung von bisherigen Gewohnheiten oder Statussymbolen trägt zur Sensibilisierung bei, denn ein hoher Energiekonsum bedeutet nicht unbedingt eine hohe Lebensqualität. Gezielte Investitionen in Energiegewinnung durch Sonnenenergie, Biomasse und Energieeinsparung schaffen nicht nur Arbeitsplätze und heben die Qualifizierung der einheimischen Betriebe, sie bringen auch langfristig eine Wertschöpfung und steigern die Konkurrenzfähigkeit. Der schonende Umgang mit den Ressourcen und der Umwelt, ein gesunder Wirtschaftsraum und eine hohe Lebensqualität setzen Weitsicht und Umdenken voraus. Wir hören auf, die „Leichenhäuser“ dieser Erde (Erdöl und Erdgas) zu plündern; stattdessen beginnen wir sie gezielt und effizient zu nutzen. 1606

Dieser Beitrag stammt vom Verein „heimat brixen bressanone persenon“, der sich seit seiner Gründung im Jahre 2004 um die kulturelle und soziale Entwicklung der Stadt und ihres Umfeldes bemüht. Internet: www.heimat.bz

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Windenergie aus luftiger Höhe Das Vorhaben, im hinteren Jochtal vier Windkrafträder zu errichten, lässt seit einiger Zeit eine frische Brise durch das politische Geschehen der Gemeinde Mühlbach wehen.

D

ie Initiative für die Realisierung von Windkrafträdern im Jochtal geht auf die gleichnamige Liftgesellschaft zurück. Bereits vor sechs Jahren hatte Präsident Karl Leitner die Idee, Strom durch Windkraft zu erzeugen und diesen für Eigengebrauch zu nutzen sowie Erträge aus dem Verkauf für seine finanziell gebeutelte Gesellschaft zu erwirtschaften. Um festzustellen, ob es im Jochtal überhaupt genügend Wind gibt, ein solches Kraftwerk betreiben zu können, ließ die Landesregierung entsprechende Messungen durchführen.

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Wirtschaft & Umwelt

MÜHLBACH

Das Ergebnis war zwar nahe

am unteren Grenzwert, allerdings noch in einem akzeptablen Rahmen. Da die geplanten Räder in der Nähe des Hinterbergs auf Spinger Fraktionsgrund stünden, holte sich die Jochtal AG auch die dortige Fraktionsverwaltung mit ins Boot. Auch die Gemeinde Mühlbach sollte als starker Partner das Vorhaben unterstützen, weshalb die Idee geboren wurde, von den vier Rädern eines direkt von der Gemeinde betreiben zu lassen. Diese war zwar nicht dagegen, Bürgermeister Franz Gruber wollte sich allerdings des Rückhalts aus Vals und Spinges sicher sein, weshalb er dort ein Grundsatzpapier unterschreiben ließ. Der SVP Ortausschuss sowie der Fraktionsvorstand aus Spinges unterschrieben jeweils vollzählig, vom SVP Ortsausschuss Vals haben zwei Mitglieder das Papier nicht unterzeichnet, von der Fraktionsverwaltung überhaupt niemand, von den drei Valler Gemeinderäten unterschrieben zwei, für den Tourismusverein zeichnete Präsident Franz Stolz.

Nun wäre die Gemeinde an der

Reihe, die durch einen Grundsatzbeschluss grünes Licht für weitere Schritte geben sollte. Ein solcher Schritt wäre die Erstellung einer 68

positiv gegenüber, insofern man sogar von einem Imagegewinn für die Almenregion ausgehen könne. Ob der Betrieb der vier mal zwei Millionen Euro teuren Krafträder überhaupt wirtschaftlich ist, hat der in diesem Fachgebiet bewanderte Ingenieur Georg Wunderer aus Prad am Stilfserjoch errechnet. In seiner auf pessimistischen Ausgangswerten basierenden Berechnung kam er auf einen Ertrag von jährlich rund 37.000 Euro pro Rad. Beim kalkulierten Zinssatz für die Kapitaltilgung von 5,7% war Wunderer in Hinblick der derzeitigen Zinsentwicklung nicht besonders großzügig; allerdings würde ein eventuelles Ansteigen der Zinsen vielleicht von einem ebenfalls steigenden Strompreis aufgefangen.

Karl Leitner geht jedenfalls davon Ob 120 Meter hohe Windräder in den Bergen schön sind oder nicht, darüber scheiden sich die Geister

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Umweltverträglichkeitsprüfung – mit einem Kostenpunkt von über 140.000 Euro kein billiges Unterfangen. Auf Antrag der Gemeinderätin Gisella Mair Gatterer wurde der Beschluss vertagt. Die Bevölkerung wisse noch zu wenig über das Projekt und fühle sich vermutlich übergangen. Deshalb möchte die Gemeinde bis Oktober entsprechende Aufklärungsarbeit leisten.

Dass es Diskussionen zu dem

Projekt geben werde, dessen ist sich Bürgermeister Franz Gruber durchaus bewusst. Schließlich handelt es sich hier um einen erheblichen Eingriff in das Landschaftsbild. Die Windräder sind mit einer Nabenhöhe von 80 Metern und einem Rotordurchmesser von 40 Meter richtige Riesendinger und somit von den umliegenden Bergen und auch vom Wipptal aus nicht zu übersehen. Zu überhören sind einige dieser Windräder auch

nicht, wovon sich Gemeindevertreter bei einem Lokalaugenschein eines Rades der Leitner AG in Prad im Vinschgau überzeugen konnten. Der Kühlmechanismus verursacht dort ein lautes Surren. „Ein Windrad dieses Typs kommt für Jochtal nicht in Frage“, beruhigt Karl Leitner. Er habe bereits andere Typen besichtigt, die nahezu geräuschlos arbeiten und bei denen der Wind das Eigengeräusch der Räder überdecke. Auf die Frage, ob sich die Errichtung der Kraftwerke mit der Positionierung als Almenregion in Einklang bringen lasse, ließ uns der Geschäftsführer des Tourismusvereins, Florian Mair, wissen, dass „die Windräder – sollten sie gebaut werden – sicher bestmöglich vermarktet werden“. Von anderen vergleichbaren Gebieten wisse man, dass die Räder durchaus auch eine Attraktion darstellen können. Außerdem stehe der Gast dieser Art von Energiegewinnung

aus, dass der Ertrag wesentlich höher ausfallen dürfte als von Ingenieur Wunderer errechnet. Außerdem nutze die Liftgesellschaft Jochtal einen Teil des Stroms für den Eigengebrauch und erspare sich, so Leitner, dadurch jährlich Stromkosten in der Höhe von etwa 250.000 Euro. Bei seiner alljährlichen SommerPressekonferenz in Pfalzen auf diese Thematik angesprochen, äußerte sich Landeshauptmann Luis Durnwalder zwar grundsätzlich positiv zur alternativen Energiegewinnung. Aber: „Es kann nicht sein, dass man auf jeden Hügel ein Windrad aufstellt, weil dies eine zu große landschaftliche Beeinträchtigung mit sich bringt“. Auf den konkreten Fall im Jochtal angesprochen, gab sich Durnwalder „sehr, sehr skeptisch, weil man nicht nur den momentanen Gewinn sehen darf, sondern auch berücksichtigen muss, in wie weit eine Beeinträchtigung der Landschaft stattfindet“. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


Das Revisionszentr Handwerkerzone um Vahrn liegt in der Pustertaler StraßeVahrn, direkt an der

Die Gründungsmitglieder (v.l.n.r.): Sandro und Vito Filippi (Fa. Filippi), Karl Gasser (Motoservice) und Horst Gamper (Karosserie und mech. Werkstätte Gamper)

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Vor kurzem wurde in Vahrn das erste unabhängige Revisionszentrum für Eisacktal, Wipptal und Pustertal eröffnet. z Das neue Revisionszentrum Vahrn bietet einen modernen Revisionsdienst für Autos, Kleinlaster, Kleinbusse und Motorräder. Der Begriff „Revisionszentrum“ leitet sich aus dem italienischen „Centro Revisioni“ ab, das es in allen größeren italienischen Städten und jetzt auch in Vahrn gibt. Im Revisionszentrum Vahrn werden ausschließlich Revisionen, umgangssprachlich auch als „Collaudo“ bezeichnet, durchgeführt, nicht jedoch Fahrzeugreparaturen. Die Terminvereinbarung erfolgt bequem auf der Homepage www. revisionszentrumvahrn.it, telefonisch unter der Rufnummer 0472 971212 oder per E-Mail an info@ revisionszentrumvahrn.it. Natürlich kann man auch persönlich im Revisionszentrum Vahrn in der Handwerkerzone 48 nahe der Pustertaler Kreuzung vorbeischauen. Das Revisionszentrum Vahrn hat

von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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lässig und in nur 30 Minuten. Das Revisionszentrum bietet allen Interessierten zudem einen praktischen Erinnerungsdienst: Einfach online anmelden oder im Revisionszentrum die E-Mail-Adresse hinterlassen und schon wird man künftig per E-Mail rechtzeitig zur nächsten fälligen Revision avvisiert.

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Vincenzo Cecere, Ernst Unterleitner Franco Janes, Karl Gasser

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Lukas, Silvia, Daniel, Elias der Firma Motoservice

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Wir danken folgenden Firmen für die zuverlässige Ausführung der Umbauarbeiten:

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Wirtschaft & Umwelt

Brixen

Shopping wird einfacher z Neues Layout, neue Inhalte, altes Erfolgsrezept: Der Einkaufsführer „Shopping in Brixen“ ist vor einigen Tagen in einer neuen Auflage erschienen und erfreut sich bereits bei Einheimischen und vor allem bei den Gästen großer Beliebtheit. Der 64 Seiten dicke Einkaufsführer enthält eine

W&U

nach Warengruppen eingeteilte komplette Liste der Geschäfte in und um Brixen samt Adresse und Telefonnummer, eine Liste der Gastronomiebetriebe und weitere nützliche Informationen. Im aufklappbaren Mittelteil findet man einen Stadtplan; aufgelockert wird der im praktischen Kleinformat gedruckte Einkaufsführer durch interessante Infos zur Stadt in drei Sprachen. „Shopping in Brixen 2008-09“ wird ausschließlich durch Werbung finanziert; die Auflage von 30.000 Stück wird vor allem über den Tourismusverein Brixen und über die Geschäfte der Altstadt kostenfrei verteilt. wv

Wirtschaft & Umwelt

men der Sitzung wurde nochmals das Hotelkonzept geschildert, das „ein Hauptaugenmerk auf die Symbiose zwischen Natur und Gesundheit sowie Stadt, Land und Berg legt“. Dies soll laut Aussagen der Verantwortlichen „sowohl in der architektonischen Gestaltung als auch in der Ausrichtung der Angebote berücksichtigt werden – durch eine behutsame Einfügung

der Kubatur in das Gelände, die natürliche Gestaltung der Außenbereiche ohne Einzäunungen, die Verwendung von natürlichen Baumaterialien, ein durchdachtes Energiekonzept, Bioklimatisierung und Zusammenarbeit mit den einheimischen Bauern bei der Lieferung von natürlichen Produkten“. Die neue Hotelanlage soll über 200 bis 220 Betten verfügen und

der 5-Sterne-Kategorie angehören. Die Anlage wird in mehrere Baukörper aufgeteilt und ein Großteil der Kubaturen unterirdisch angelegt. Für die Erschließung der Hotelanlage ist laut Mitteilung der Gemeinde kein bedeutender Ausbau der bestehenden Straße vorgesehen: Steilstiche werden entfernt und neue Ausbuchtungen eingeplant; auf einer Trassenlänge von 300 Meter wird eine etwas tiefer liegende, neu anzulegende Trasse gewählt, um die Anrainer vom Verkehr besser zu schützen. Parallel wird derzeit auch eine andere Trasse geprüft, die im Gemeinderat bereits auf große Skepsis stößt. Der nächste Schritt besteht nun in der Vorlage des Projektes bei Landschaftsschutz und Forstkomitee. db

Die „Brenner-Korridor-Plattform“, die aus zehn Arbeitsgruppen aus Österreich und Italien besteht, wird voraussichtlich am 3. und 4. September in Innsbruck den „Aktionsplan 2008-2020“ verabschieden. Er beinhaltet sämtliche rahmenpolitische Maßnahmen für den Bau des Brennerbasis-Tunnels.

Die Buslinien im Eisacktal verzeichnen im Vergleich zum Vorjahr ein Nutzerplus von 40 Prozent: In der Umgebung von Brixen nutzen 2.468 Bürger die öffentlichen Busse. Am niedrigsten fällt der Zuwachs mit 26 Prozent und 774 Nutzern in Vals aus, am höchsten in Rodeneck mit einem Plus von 54 Prozent.

Der Gemeinderat von Brixen hat in seiner Sitzung am 31. Juli mit breiter Mehrheit neue Wohnbauzonen in St. Andrä und Albeins ausgewiesen. Auf einer Fläche von 6.752 m2 können in St. Andrä 17 Wohnungen entstehen. Die gesamte Bauzone steht dem geförderten Wohnbau zu. In Albeins wurden 3.570 m2 ausgewiesen.

MELLAUN

Hotelanlage genehmigt z Der Brixner Gemeinderat hat die urbanistischen Weichen für das Hotelprojekt der Familie Sanoner gestellt: Er wies in Mellaun eine Tourismuszone mit einer Gesamtfläche von 39.379 Quadratmetern und ebensoviel Baudichte aus. Zeitgleich wurde die Tourismuszone in Palmschoß um 8.413 Quadratmeter verkleinert und in „alpines Grün“ umgewandelt. Diese Bauleitplanänderung wurde im Gemeinderat mit 17 Ja- Stimmen, vier Enthaltungen und sieben Gegenstimmen genehmigt. Im Rah-

kurz

notiert

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STADTGEHEIMNISSE Foto: Oskar Zingerle

Wie heißt das Haus am Domplatz?

Foto: Hartmuth Staffler

BRIXEN

Unterirdische Brücke Das Haus an der Ecke Domplatz-Domgasse wird offiziell als „Casa Bolzano“ bezeichnet, obwohl es mit Bozen nichts zu tun hat. Tatsächlich handelt es sich um die alte Dompropstei, die seit der Säkularisation von 1803 mehrfach den Besitzer gewechselt hatte. 1936 kaufte die aus Görz stammende Jüdin Lea Pincherle das Gebäude. Hier hat ihr Vetter Alberto Pincherle, besser bekannt als Alberto Moravia, seinen ersten Roman geschrieben. Auch nach dem Erlass der faschistischen Rassengesetze 1938, die den Juden Immobilienbesitz untersagten, durfte Lea Pincherle das Haus zunächst noch behalten, da ihr Mann der aus Turin stammende Alpinigeneral Augusto Bauzano war. Bauzano starb jedoch 1939, wodurch Lea Pincherle ihren Schutz verlor. Sie wurde bald darauf enteignet und musste flüchten. Das Gebäude gehört noch heute dem Militär, das es „Casa Bolzano“ (in Abwandlung von Bauzano) nennt, obwohl es dem General Bauzano nie gehört hat. So wird jedoch der unrühmliche Erwerb des Hauses verschleiert. hs Anregungen: redaktion@brixner.info

z Am 1. August wurde die neue Unterführung vom Rosslauf in Richtung Altstadt feierlich eingeweiht. Bürgermeister Albert Pürgstaller bezeichnete diesen Tag als einen Meilenstein in der Entwicklung der Stadt. Das größte Stadtviertel mit seinen knapp 4.000 Bewohnern und etwa 1.000 Schülern werde in einer für Fußgänger und Radfahrer attraktiven Art mit dem Zentrum verbunden. Bautenlandesrat Florian Mussner betonte, das Ziel dieses Bauwerks sei die Sicherheit sowohl für Fußgänger als auch für Autofahrer – an einem Tag passieren im Schnitt etwa 13.000 Autos die Kreuzung. „Die Unterführung wurde so gestaltet, dass sie möglichst gerne genutzt wird“, sagte Mussner, „sie ist breit und gut ausgeleuchtet“. Der Landesrat appellierte an die Gemeinde, sie möge eine Sensibilisierungskampagne für die Nutzung der Unterführung starten.

Albert Pürgstaller bedankte sich bei den Anrainern für die geduldig ertragenen Belästigungen, bei den Grundbesitzern für das Entgegenkommen sowie bei Stadträtin Paula Bacher Marcenich, der „heimlichen Bürgermeisterin vom Rosslauf“, die sich unermüdlich für dieses Projekt eingesetzt habe. Dafür – und, weil sie am Tag der Eröffnung ihren Geburtstag feierte – überreichte ihr der Bürgermeister einen Strauß Blumen. Die Baukosten betrugen rund eine Million Euro, von denen die Gemeinde Brixen lediglich 60.000 Euro für die Verlegung von unterirdischen Infrastrukturen zu tragen hatte. Die mit neun Monaten eher knapp bemessene Bauzeit wurde bis zur letzten Stunde voll ausgeschöpft. Während der Einweihungsfeier in der Unterführung wurde auf der darüberliegenden Peter-MayrStraße noch eifrig gewerkt. oz

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Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN/RODENECK

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110 Jahre Imkerbezirk Brixen

Sanieren günstig wie noch nie

z Einst waren Lehrer und Geistliche die führenden Personen in der Bienenzucht. So gründet der Imkerverein Brixen sich auf den Vortrag des Pfarrers Michael Blümlein vom 17. April 1898 in Brixen; Johann Huber aus Elvas, Abgeordneter des Tiroler Landtags und Förderer der Landwirtschaft, war der erste Vorsitzende des Vereins. Im Laufe der Jahre veränderten sich die Bedingungen für die Imkerei, deren Wichtigkeit ist jedoch nach wie vor gegeben: Sie bringt nicht nur Honig, Wachs oder Propolis in die Regale, sondern ist auch für Landwirtschaft und Umwelt von Bedeutung. Besonders für die Obstkulturen stellt die Bestäubung der Honigbienen einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor dar, zudem garantieren die Bienen durch die Bestäubung zahlreicher Wildpflanzen die Erhaltung der Artenvielfalt. Der Imkerbezirk Brixen feiert nun am 6. September ab 14 Uhr und am 7. September

sein 110-jähriges Bestandsjubiläum in Rodeneck; im Rahmen der Feierlichkeiten wird auch der Rodenecker Bienenweg eröffnet. Die Besucher erhalten während dieser zwei Tage vielfältige Einblicke in die Welt der Imkerei: Alte und moderne Geräte werden ausgestellt und vorgeführt, Honig und Südtiroler Qualitätsprodukte können verkostet werden, und man kann an einer geführten Wanderung entlang des Bienenweges teilnehmen. Zu sehen sind auch die Bilder, die von den Schülern der Grundschule Rodeneck im Rahmen des Malwettbewerbs gefertigt wurden; am Samstag wird um 15 Uhr der „Honigkoffer“ vorgestellt, und um 20 Uhr startet die Multivisionsshow „Gartenfreude Bienefleiß“. Am Sonntag steht am Vormittag eine Reihe von Vorträgen renommierter Fachexperten auf dem Programm. Anlässlich des Jubiläums wurde eine Festschrift herausgegeben. db

z Wer jetzt sein Haus sanieren lässt, kann Energie und Geld sparen, denn Staat und Land geben dafür Förderungen. „Für energetische Sanierungen können Hausbesitzer um Landesbeiträge ansuchen und zugleich die staatlichen Abschreibungsmöglichkeiten nutzen“, erklärt LVHDirektor Hanspeter Munter in einer Aussendung. Das Land fördert Energiesparmaßnahmen mit Beiträgen von bis zu 30 Prozent, und der Staat ermöglicht es, bis zu 55 Prozent der Investitionen für die energetische Sanierung von der Steuer abzusetzen. Da beide Förderungen kombinierbar sind, können Gebäudebesitzer auf diese Weise bis zu 70 Prozent der Ausgaben sparen. Eile ist aber geboten, denn die staatliche Steuerabschreibung gilt vorerst nur bis zum Jahr 2010. „Die derzeit einmalige Förderlage drängt das energetische Sanieren beinahe auf. Wer jetzt sein Haus saniert, zahlt effektiv nur ein Drittel der Kosten“, begrüßt Munter. Gefördert sind Gesamtsanierungen, Dämmungen von Außenmauern, des Daches, der Kellerdecke sowie – nur beim Staat – der Austausch der Fenster. Geringere Kosten winken auch für

Installation von Solaranlagen zur Erzeugung von Warmwasser und für den Austausch der alten Heizanlage durch zum Beispiel eine Holzpelletsanlage. Private, Selbstständige, Firmen, Gesellschaften und Kondominien können von den Förderungen profitieren. „Durch die energetische Sanierung können Hausbesitzer nicht nur viel Energie, sondern auch viel Geld sparen und zudem der Umwelt Gutes tun“, bringt Energie- und Umweltlandesrat Michl Laimer die Vorteile auf den Punkt. Für den Erhalt der Förderungen sind mehrere Schritte notwendig und verschiedene Dokumente erforderlich. Der LVH hat sämtliche Informationen in einer neuen Broschüre zusammengefasst. Darüber hinaus veranstalten LVH und Land Informationsabende in verschiedenen Gemeinden. wv

VAHRN

Elf Projekte für die Riggertalschleife z Sie soll den Umweg über Franzensfeste bei Zugfahrten vom und ins Pustertal obsolet und die Pusterer Bahn damit konkurrenzfähig machen: die Riggertalschleife. Über einen Wettbewerb wollte das Mobilitätsressort von Landesrat Thomas Widmann die besten Ideen zur Verwirklichung der Schleife einholen. Elf Projekte sind eingereicht worden. „Es freut uns, dass trotz der Komplexität dieses Projektes eine so große Zahl an Vorschlägen eingetroffen sind“, so Widmann. Dies gebe dem Land die Möglichkeit, eine breite Palette von Ideen zu überprüfen und so eine bestmögliche Wahl zu treffen. Die Aufgabe, die Ideen zu überprüfen und zu bewerten, hat eine Kommission übernommen, der der Direktor der Landesabteilung Mobilität, 72

Roberto Rubbo, vorsitzt. Ihm zur Seite stehen sein Mitarbeiter Ovidio Martini, Virna Bussadori, die Direktorin des Landesamts für überörtliche Raumordnung, Hansjörg Letzner als Vertreter der Ingenieurkammer sowie Paolo Scagliori, der in der Kommission den Schienenbetreiber RFI vertritt. „Die Kommission hat nun die Aufgabe, die eingegangenen Vorschläge technisch zu überprüfen und eine Rangordnung der besten Ideen zu erstellen“, so Landesrat Widmann. Dies wird voraussichtlich noch im August geschehen. Erst wenn die Rangordnung steht, werden die versiegelten Umschläge geöffnet, dank derer man die Namen der Einreichenden mit den eingereichten Vorschlägen in Verbindung bringen kann. wv


NACHGEFRAGT

„Es war technische Notwendigkeit“ Herr Bergmeister, warum wird der Fensterstollen in Pfitsch plötzlich nicht mehr gebraucht? Wer den Lageplan des Brennerbasis-Tunnels studiert, sieht, dass die einzigen Verbindungen aus dem Tunnel die Fensterstollen darstellen. Der einzige Fensterstollen, der hinter einem Dorf herauskommen sollte, war jener von Pfitsch. Aus dieser Sicht war es uns immer schon ein Anliegen, hier eine Verbesserung zu suchen – auch deshalb, weil dieser Standort in der Bauphase wesentlich längere Verkehrswege für die Materialtansporte verursacht.

Es gibt aber auch einen geologischen Grund: Auf der österreichischen Seite, in Steinach, war ursprünglich ein Fensterstollen bei Pfons geplant. Dieser ist etwas nach Norden verschoben worden, weil das Gelände dort kritisch war. Auch auf Südtiroler Seite gab es südlich die besseren geologischen Bedingungen. Da aber der Abstand zwischen den Fensterstollen einen gewissen Wert nicht übersteigen darf, war die Verlegung des Stollens in Nordtirol entscheidend. Die Entscheidung ging also nicht auf die Proteste der Einwohner von Wiesen zurück?

Nein, es war eine technische Notwendigkeit. Aber: Die Proteste haben dazu beigetragen, dass mehr Druck entstanden ist, nach Verbesserungen zu suchen.

Foto: Oskar Zingerle

KONRAD BERGMEISTER, Direktor der BBT SE, zum Verzicht auf den von der Wiesner Bevölkerung stark kritisierten Fensterstollen in Pfitsch und zur Frage, ob Mauls nun mehr belastet wird.

Wird Mauls jetzt mehr belastet als geplant? Nein. Die Ablagerung des Materials war immer schon im Riggertal geplant. Die Kaverne, die man im Berg baut, ist näher am Riggertal; wir verkürzen damit die Transportwege und die Baudauer. Auch die Materialzulieferung war immer schon von Mauls aus geplant. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

@F<IIO@M± NOMJGJB@±<PN± <T@MI± ±E@OUO±DI±1v?ODMJG

Astrologische Beratung für Privatpersonen

Astrologische Beratung für Unternehmen

A. Talente-Horoskop: Das Geheimnis des eigenen Lebens ergründen Jeder Mensch besitzt etwas Einzigartiges, hat seinen ganz persönlichen Lebenszweck, den er finden und leben darf! Deine Talente, Potenziale, Fähigkeiten und Ziele liegen vielleicht teilweise noch im Verborgenen. Klarheit über Dich selbst gibt Dir ein neues Selbstwertgefühl, stärkt Dein Selbstbewusstsein und sorgt für Kraft und Motivation, um positive Veränderungen in Deinem Leben herbeizuführen. Du kannst danach gelassen und bestimmt Deine Aufgaben angehen und erfolgreich meistern.

Alle genannten Analysebereiche für Privatpersonen können auch im unternehmerischen Umfeld interessant sein. Hinzu kommen weitere, spezielle Analysemethoden

B. Solaroskop: Jahresüberblick der anstehenden Themen Zu einem jeden Geburtstag steht die Sonne wieder genau da, wo sie bei der Geburt stand. Nur die sie begleitenden Planeten sind an anderer Stelle. Ein Solar-Horoskop ermöglicht eine Einsichtnahme in die Themenstellungen die im nächsten Lebensjahr bei einem Menschen anstehen. So kann man verschiedene Tendenzen erkennen die sich fördern lassen. Es gibt oft auch wichtige Zeitpunkte die es zu erkennen gilt, um optimale Ergebnisse zu erzielen oder Entscheidungen zu treffen. C. Partnerschaftsastrologie: Beziehungen bewusst leben Die sogenannte synastrische Astrologie beschäftigt sich mit Beziehungen. Hier kann man erkennen welche „Programme“ in einer Partnerschaft, Beziehung, Ehe, Freundschaft ablaufen. Hierbei geht es nicht darum festzustellen ob man zueinander passt, sondern zu erkennen wo gewisse Reibungspunkte und Unstimmigkeiten herrühren. Mit dieser Methode lassen sich die Ursachen finden und somit kann man bewusster mit Problemen umgehen und diese zum Guten steuern.

A. Wirtschaftspsychologische Astrologie In diesem Umfeld beschäftigt sich die Astrologie mit Unternehmern und ihren Vorhaben, auf der persönlichen und der geschäftlichen Ebene. Dies reicht von der persönlichen Wirkung und Positionierung als Führungskraft bis hin zu strategischen Fragestellungen des Unternehmens. Hinzu kommt das Feld der taktischen Planung im Marketing-Mix. Beispiele: Blockaden im Team, Optimiertes Führungsverhalten Zeitpunkte für Produktlaunches, Zeitpunkte für Marketingsaktivitäten, Wettbewerbsanalyse B. Transitberatungen Mit dieser astrologischen Beratungsart kann man erkennen, welche Energien und Themen momentan auf eine Person oder Themenstellung wirken. Man erkennt was die Situation begünstigt und was Schwierigkeiten hervorrufen kann. Dies ist eine sehr gute Methode, um schon bestehende, gute Veranlagungen zu gewissen Zeitpunkten zu fördern, oder aber auch um negativen Entwicklungen Einhalt zu gebieten.

Kontakt: Dr. Dietmar Reichenberger · Südtirol-Brixen · Mobil: 334 952 66 94 · email: d.reichenberger@gmx.de

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Wirtschaft & Umwelt

SACHSENKLEMME

Neue Deponie in Betrieb

BRIXEN/PFEFFERSBERG

Forschungszentrum in Pairdorf z Die Unternehmergruppe HAKA von Duka-Chef Hans Krapf errichtet im Gewerbegebiet „Pairdorf“ ein Forschungs- und Innovationszentrum; der Gemeinderat hat dafür den Durchführungsplan des Architekten Martin Stecher genehmigt. Für das Forschungszentrum wird die Klosteranlage Pairdorf umstrukturiert. Zur Verfügung steht eine Gesamtfläche von 13.759 Quadratmetern mit einer Baudichte von maximal 30.270 Kubikmetern. Der ursprüngliche architektonische Charakter des Gebäudes, einst von Othmar Barth konzipiert, wird laut Plan beibehalten; neue Elemente sollen sich harmonisch einfügen, und für die

Autos ist eine Tiefgarage geplant. In der notwendigen energetischen Sanierung sollten mittels der Nutzung regenerierbarer Energien innovative Wege gegangen werden. Die Kapelle, die bisher an Festtagen der Dorfbevölkerung zur Verfügung gestanden war, wird nicht verändert: Der Eigentümer will diese öffentliche Nutzung auch in Zukunft beibehalten. Im Gebäude selbst werden neben den Forschungsbereichen für Feinmechanik und Prototypenbau auch Büroräumlichkeiten und Schulungsräume untergebracht. Der Baubeginn des Zentrums wird noch Ende dieses Jahres erfolgen. db

Die Deponie „Eisacktal-Wipptal“ für nicht gefährliche Sonderabfälle in der Sachsenklemme ist gerade rechtzeitig fertig gestellt worden, denn mit Ende August wird die Abfalldeponie in Schabs, die im Jahre 1996 erweitert worden war, den Betrieb schließen. Im Abfallwirtschaftszentrum von Schabs wird weiterhin die Müllumladesta¡tion für Restmüll und Sperrmüll aus der öffentlichen Sammlung, das Wertstoffzentrum, das Zwischenlager für Elektromüll sowie die Biomüllkompostierung betrieben. Alle nicht gefährlichen Sonderabfälle, Industrieund Gewerbeabfälle sowie die Straßenreinigungsabfälle müssen zur neuen Abfalldeponie „Eisacktal-Wipptal“ gebracht werden. Kleinere Mengen an Industrie- und Gewerbeabfälle können auch weiterhin im Abfallwirtschaftszentrum Schabs abgeladen werden. Diese Abfälle werden dort zwischengelagert,

umgeladen und von der Bezirksgemeinschaft Eisacktal zur neuen Abfalldeponie gebracht. Die neue Deponie hat am 4. August den Betrieb aufgenommen und wird vom Personal der Bezirksgemeinschaft Eisacktal geführt. Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 8 bis 11.30 Uhr und von 13 bis 16 Uhr. Die Abfälle werden nur dann angenommen, wenn sie die Annahmekriterien für die entsprechende Deponieklasse gemäß der Vorgaben des Landesausschussbeschlusses Nr. 1104 vom 2. April 2007 erfüllen. Informationen erteilt der zuständige Verantwortliche vor Ort, Markus Seppi, der telefonisch unter der Nr. 345 3084373 erreichbar ist. Die Deponie ist über die Zufahrtsstraße nach Grasstein, nördlich der Sachsenklemme in der Gemeinde Franzensfeste parallel zum Fahrradweg, erreichbar. wv

Starthilfe Neue Unternehmen in und um Brixen

Zentrum Kontaktraum -------------------Milland/Brixen, Angerweg 3 Tel. 0472 801134 www.kontaktraum.it

Eduard und Barbara Mutschlechner beraten und bieten professionelle Unterstützung bei Lebens-, Erziehungs- und Beziehungsthemen. Am Freitag, 26. September ab 18 Uhr laden sie ein zum Tag der offenen Tür mit dem Thema „Wie finde ich zu mehr Glück und Lebensfreude?“

Veröffentlichung von Neustarts um nur 100 Euro + MwSt. Der „Brixner“ unterstützt durch diese kostengünstige Rubrik den Start neuer Unternehmen im Einzugsgebiet: starthilfe@brixner.info 74


Mut zur Veränderung Friedrich Mittermair engagiert sich seit Jahrzehnten in der Politik, denn „wenn wir unsere Interessen vertreten wollen, so müssen wir uns auch politisch engagieren.“ 1990 kandidierte er erstmals erfolgreich für den Gemeinderat der Gemeinde Welsberg-Taisten: „Zu jener Zeit war der Bereich Wirtschaft politisch ungenügend vertreten. Als Kaufmann und Bürger sehe ich jedoch die Notwendigkeit, dass alle Gruppen der Bevölkerung in der Politik repräsentiert sind. Ein gesunder Wirtschaftskreislauf ist nicht nur für uns Unternehmer, sondern für alle Südtirolerinnen und Südtiroler von existenzieller Bedeutung.“ In diesem Jahr stellt sich Friedrich Mittermair für die Südtiroler Volkspartei der Landtagswahl. „Politik bedeutet für mich, Visionen zu entwickeln, Entscheidungen zu treffen und alltägliche Probleme zu lösen. Dafür braucht es Mut zur Veränderung. Gerade im Bereich Wirtschaft brauchen wir dringend Veränderungen - und Menschen, die sich dafür politisch engagieren und Verantwortung übernehmen.“

Senkung der Steuerbelastung „Auch wenn dieses Ziel kurzfristig nicht realisierbar ist: Die Steuerhoheit für Südtirol ist das einzige Instrument, um die hohe Steuerbelastung für Südtiroler Betriebe zu senken. Leistung muss sich wieder auszahlen, der Schritt in die Selbständigkeit attraktiv sein. Hierfür brauchen wir neue Rahmenbedingungen und neue Ansätze, um die lokale Wirtschaft zu fördern.“

Politische Laufbahn · seit 1980 Mitglied des SVP Ortsausschusses Welsberg; Ortsobmann für sechs Jahre · 1990-1993: Vizebürgermeister der Gemeinde Welsberg-Taisten · seit 1993: Bürgermeister der Gemeinde Welsberg-Taisten

· · · · ·

Tätigkeiten im Unternehmer- und Verwaltungsbereich: seit 1977: Kaufmann mit eigenem Handelsunternehmen für neun Jahre Präsident des Verkehrsvereins Welsberg Mitglied des Verwaltungsrates und Obmann der Raiffeisenkasse Welsberg/Gsies/Taisten Präsident der Energy Welsberg Vertreter des Oberpustertals im Bezirksausschuss

Schlanke Verwaltung und Kostenbewusstsein

Klare Gesetze

„Unternehmerisches Denken ist nicht nur im privaten Bereich, sondern auch in der öffentlichen Verwaltung Südtirols notwendig. Wir müssen hinterfragen, welche Strukturen die Bürgerinnen und Bürger tatsächlich brauchen und in welcher Form diese umgesetzt werden. Und wir müssen überdenken, wie wir den Verwaltungsapparat abspecken, ohne dass er dabei schlapp macht. Die Förderung von Privatinitiativen und die Zusammenarbeit zwischen lokalem Unternehmertum und Politik tragen dazu bei, bestehende Ressourcen vermehrt zu nutzen und Kosten einzusparen.“

„Wer von den Normalbürgern ist heute noch im Stande, ein Gesetz von seinem Wortlaut her zu verstehen? Gesetze brauchen Eindeutigkeit und Klarheit: Gesetzestexte müssen für alle Bürgerinnen und Bürger lesbar sein! Jeder muss verstehen können, was Recht ist und was nicht, was er darf und was er nicht darf. Wenn ich zum Beispiel an die Vertragsurbanistik denke, besteht für mich zuviel Spielraum für Interpretationen.“

www.mittermair.it

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Nr. Nr

Friedrich Mittermair vorwärts handeln.


Haus & Garten

OBI Vahrn bald noch größer!

Extra

Der OBI-Baumarkt in Vahrn erweitert seine Verkaufsfläche zu seinem zweiten Geburtstag. Der geschäftsführende Gesellschafter Georg Pallua zu den Neuerungen. Herr Pallua, der Vahrner OBIMarkt hat im Sommer 2006 eröffnet und feiert nun seinen zweiten Geburtstag. Wie erfolgreich ist der Baumarkt in Vahrn?

Pallua: Mit dem Verlauf der ersten zwei Jahre sind wir sehr zufrieden. Wir haben in dieser Zeit etwa 300.000 Kunden bedient, eine beachtliche Zahl, die für sich spricht. Unser Heimwerkermarkt ist bei Jung und Alt, bei Frauen und Männern gleichermaßen beliebt und wird im Einzugsgebiet Brixen, Sterzing, Klausen und Bruneck viel besucht.

Gibt es seit der Eröffnung nennenswerte Neuerungen?

Welche Neuerungen sind für die Zukunft geplant?

Pallua: Wir passen unser Sortiment laufend an die Bedürfnisse unserer Kunden an. So haben wir zum Beispiel in der Elektroabteilung unser Sortiment stark auf den deutschen Markt ausgerichtet. Weiters haben wir einige neue Dienstleistungen dazugenommen. Seit gut einem Jahr bieten wir nicht nur eine große Auswahl, sondern auch die Maßanfertigung von Bilderrahmen. Außerdem führen wir auch Schlüsselduplikationen durch.

Pallua: Wir wollen uns noch stärker an den Wünschen unserer Kunden orientieren und unser Sortiment in einigen Bereichen erweitern. Aus diesem Grund werden wir in Kürze unsere Verkaufsfläche auf den ersten Stock ausdehnen und dort die Bereiche Haushalt, alles rund um den Vorhang, Bilderrahmen samt Bildergalerie und Werkstatt für den Rahmenzuschnitt sowie die gesamten Saisonwaren ansiedeln. Damit belegt der OBI-Markt in

OBI Vahrn eine Gesamtfläche von etwa 3.200 Quadratmeter. Übrigens: Die neue Verkaufsfläche im ersten Stock ist bequem und komfortabel über unser überdachtes Parkdeck erreichbar! Durch diese Neuausrichtung werden wir in den sogenannten technischen Abteilungen im Parterre noch kompetenter und breiter im Sortiment. Dies betrifft vor allem die Abteilungen „Elektrowerkzeuge“, „Elektro“, „Parkettböden“ und „Alles für den Garten“. OBI punktet aber auch in Sachen Service. Welche Neuigkeiten stehen hier an? Pallua: Im Herbst starten wir mit einem neuen Block an Heimwerkerkursen. Kunden und Interessierte erhalten die Möglichkeit, fit für das Selbermachen zu werden. Dies ist unsere Antwort auf den Kaufkraftverlust und die Sparmaßnahmen in den Familien: Indem bestimmte Tätigkeiten selbst verrichtet werden, spart man sich den Handwerker!

Bald noch mehr Auswahl bei OBI in Vahrn! Wir erweitern unsere Verkaufsfläche auf den 1. Stock und bieten ab Mitte September noch mehr Auswahl und Angebote. Folgende Bereiche finden Sie künftig im 1. Stock: Haushaltswaren - Bilderrahmen - Bildergallerie - Vorhänge u. Zubehör Gartenmöbel u. Camping - Möbel sowie unsere Werkstatt für Einrahmungen jeder Art: - 300 verschiedene Bilderrahmen mit Bilderrahmenzuschnitt - Zuschnitt Passe-Partout - Glas- und Spiegelzuschnitt

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Brixen/Vahrn - Konrad-Lechner-Str. 18 - Tel. 0472 975301 Öffnungszeiten: Mo-Fr durchgehend von 8.30 - 19 Uhr, Sa durchgehend von 8.30 - 18 Uhr 76


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MBOHMFCJH Je nach baulichen Gegebenheiten und persĂśnlichen Präferenzen steht eine groĂ&#x;e Palette verschiedenster Modelle zur VerfĂźgung Garagentore haben sich längst aus ihrem Schattendasein gelĂśst und zeigen sich als multifunktionale und attraktive Ergänzung zum Eigenheim. Formen-, Material- und Farbenvielfalt machen sie zum architektonischen Gestaltungselement von Gebäuden. Sorgt ansprechende Optik fĂźr Ă„sthetik, so bringt neueste Technik maximalen Komfort und Sicherheit. Elektrischer Antrieb erlaubt bequemes und platzsparendes Einparken. Die Fernsteuerung erhĂśht den Komfort und gewährt Schutz, da man nicht im Dunkeln oder bei Wind und Wetter nach dem SchlĂźsselloch tasten muss. Je nach baulichen Gegebenheiten und persĂśnlichen Präferenzen steht eine groĂ&#x;e Palette verschiedenster Modelle zur VerfĂźgung. Im privaten Wohnbereich kommen bevorzugt Deckensektionaltore zum Einsatz, die mit wenig

Raumbedarf selbst in der kleinsten Garageneinfahrt installiert werden kĂśnnen. Im industriellen Bereich findet man neben Deckensektionaltoren auch Falttore und Schiebefalttore.

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Impressum namste Vierfüßerin ihren neuen Herrn noch bekommen werde. Vielleicht drucken diese Zeilen einige Blätter nach, die auch dem deutschen Kronprinzenpaar zu Gesichte kommen, das heute wohl keine Ahnung mehr davon hat, wie leicht in einer bisher einfach dahin lebenden Familie der Gedanke an einem „Haupttreffer“ erweckt werden kann.

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Dietmar Pattis (dp) Hildegard Gargitter (hg) Elisabeth Stürz (es) Albina Kritzinger (ak) Andreas Gottlieb Hempel (agh) Günther Eheim (gevs) Ingo Dejaco (id) Andrea Bodner (ab) Christine Mathá (cm) Hartmuth Staffler (hs) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Brennerstraße 32, I-39042 Brixen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. September 2008 Nächster Redaktionsschluss: 6. September 2008 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 13.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 78

August 1908

Zur Automobilraserei Brixen, Samstag, den 29. August 1908 Die verschiedensten kleinen Automobilunfälle der letzten Zeit und besonders der traurige Fall in Gossensaß, wo eine alte Wienerin getötet wurde, haben in der Bevölkerung ein banges Gefühl hervorgerufen, welches in der Befürchtung folgenschwerer Unglücksfälle ausklingt. Besondere Angst hat man vor dem scharfen Eck in der engen Straßenkreuzung Altemarkt–Trattengasse–Reichsstraße. Wie leicht könnten an diesem Punkte Fuhrwerke oder Menschen mit einem dahersausenden Automobil zusammenstoßen. Es fahren durchschnittlich von früh bis abends etwas 25 bis 30 Automobile durch

die enge Stadelgasse. Und doch ist bei der Fahrt um das genannte Eck bis zur Stunde glücklicherweise nichts passiert. An der Nordmauer der Domanig-Fabrik steht zwar eine bestaubte Tafel, welche in deutscher Sprache auch die Franzosen und Engländer belehren soll, dass sie durch die Stadt langsam fahren müssen. Doch welcher Chauffeur hat Zeit, eine Tafelinschrift zu lesen! Da muss unbedingt ein internationales Signalzeichen, ein Fahne oder eine Signalscheibe, geschaffen werden und gleichzeitig der Chauffeur belehrt werden, auf welche Seite man in diesem oder jenem Landes ausweicht.

Schweineverbot in Brixen Brixen, Donnerstag, den 27. August 1908 Der Gemeindeausschuss beschloss in seiner Sitzung vom 29. Mai 1908, das Halten von Schweinen in den Stadthäusern zu verbieten. Eine Partei rekurrierte gegen dieses Verbot an den Landesausschuss.

Dieser gab aber dem Rekurse keine Folge mit der Begründung, dass einerseits das Bestehen von Schweinestallungen in Häusern innerhalb der Stadt immer eine sanitäre Gefahr für die Umgebung bedeute, anderseits bereits ein rechtskräftiges Verbot in einem gleichen Falle vorliege.

„Deutsche Reichs-Muli“ Brixen, Donnerstag, den 20. August 1908 Auf seiner Durchfahrt durch Brixen am letzten Donnerstag erweckte das deutsche Kronprinzenpaar auch in den Herzen biederer Botenleute gespannte Erwartungen. Knapp an der Ein-

biegung der Trattengasse in die Reichsstraße, einer Stelle, an der schon so mancher schwere Unglücksfall passierte, überraschte das kronprinzliche Automobil das an dieser Unglücksecke stehende Gefährt der sogenannten „Mühlbacher Kinder“, so dass man annehmen hätte können, das vor das Gefährt gespannte Muli werde im ersten Schreck auf und davon gehen. Doch die Muli forcht sich auch vor dem schneidigen Kaisersohn nicht und stund felsenfest an seinem Platze. Das imponierte dem Kronprinzen derart, dass er abstieg und sich um den Preis von Meister Langohr erkundigte. Leider konnte der Junge in der Eile keinen Preis angeben, weil er sich auch erst der Zustimmung seiner gerade abwesenden Mutter versichern wollte. Kronprinz Wilhelm – freilich erfuhr man’s erst nachträglich, dass er es gewesen – notierte sich die Adresse und fuhr weiter nach Norden. Als die „Muoter“ kam, gab’s wohl ein langes Gesicht. Aber die Hoffnung ist doch geblieben, seither als „Deutsche Reichs-Muli“ be-

Stufelser Plattenunwesen So oft in Brixen irgendwo eine Rauferei ist, sind regelmäßig die sattsam bekannten Stufelser Plattenbrüder die Anstifter; an diese Tatsache haben sich Polizei, Wirte und Gäste schon völlig gewöhnt und empfinden die Plage dieser gewalttätigen Tagediebe nicht mehr in der ganzen Schwere. Was sich aber diese Kerle am letzten Freitag gegen vier auf den Nachtzug nach München gehende Gewerbetreibende Brixens auf der offenen Straße an rohen Beschimpfungen und Drohungen leisteten, übersteigt alle Grenzen. Nicht zufrieden damit, verfolgten sie die vier friedfertigen Bürger

und Steuerzahler bis auf den Bahnhof, wo erst die Drohung mit Revolver ihnen endlich Ruhe verschaffte. Ist es denn wirklich nicht möglich, diese Sippschaft irgendwie los zu werden oder sie zu Paaren zu treiben?

Die Zeitungs­artikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige ­Kuriositäten werden ohne ­Korrektur beibehalten.


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