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Essen & Trinken
Jahrgang 19 · November 2008
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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EXTRA
Brixens Partnerstadt Regensburg im Portrait
Gelebte Partnerschaft PORTRAIT: Vahrns Bürgermeister Josef Sigmund KULTUR: Die Figuren des Brixner Bildhauers Walter Bacher SPORT: Der Sportverein Vahrn und seine Sektionen BBT: Erkundung des BBT-Pilotstollens in Aicha
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Editorial
Politik & Gesellschaft >>> 4 4 | Regensburg: Brixner Hof als Zeugnis 10 | Landtagswahlen 2008: Waterloo im Eisacktal 17 | Brixen: Alles im gesunden Bereich? 20 | Brixen: Feste ohne Schnaps 22 | Hans Widmann: „Ausreden gibt es jetzt keine mehr...“ Menschen & Meinungen 32 | Josef sigmund: Stiller Politiker 37 | Pro & Contra 41 | Umfrage: Mit Rechtsdruck einverstanden?
>>> 32
Kunst & Kultur 42 | Walter bacher: Brixner Bildhauer 45 | Ausstellung: Reine Abstraktion 46 | Brixen: Sehnsucht nach dem Heiligen
>>> 42
Freizeit & Sport 54 | Sportverein Vahrn: Im Aufwind
>>> 54
Wirtschaft & Umwelt 58 | bbt-Pilotstollen: Ausflug unter Tage 63 | Event: Cafè Almatosa
>>> 58
Extra 67 | Essen & Trinken
>>> 67
Gesichter Pius Leitner ist ein netter Mensch. Was der Chef der Freiheitlichen sagt, hat meist Hand und Fuß. Es ist das, was er nicht sagt, was mir manchmal sauer aufstößt. Es sind die suggerierten Botschaften, aus denen seine Partei Kapital schlägt. Die Wirkung dieser Botschaften auf unsere Gesellschaft ist angsterregend. Wenn Leitner sagt, Südtirol gehört den Südtirolern, dann verstehen viele seiner Anhänger, die Sch…Ausländer sollen gefälligst einen Bogen um dieses Land machen, weil sie eh nur von unseren Beiträgen leben, unsere Sozialwohnungen besetzen und unsere Kinder in den Schulen verprügeln. Die Migranten sind, und Leitner trägt hier große Mitverantwortung, das neue Feindbild der Südtiroler. Wer mit offenen Augen und Ohren durch das Land geht, merkt, dass diese ausländerfeindliche Stimmung längst breite Teile der Bevölkerung gefangen hat. Die doch noch recht überschaubaren 14 Prozent der Stimmen, die Leitner bei den Landtagswahlen erreicht hat, sind längst gefühlte 50 Prozent. Dabei vergisst man, dass hinter jedem Sch… Ausländer ein Gesicht steckt, in den allermeisten Fällen ist es ein sehr freundliches. In den allermeisten Fällen ist der Migrant sehr dankbar, dass er hier leben, arbeiten, wohnen und Steuern zahlen darf. Er respektiert die hiesige Kultur, die Regeln und Gesetze, und seine Kinder sprechen Italienisch oder Deutsch oft besser als seine eigene Muttersprache. Wir Südtiroler müssen danach trachten, mit Respekt in die Gesichter der Migranten zu schauen, weil wir sonst unser eigenes verlieren. Und Pius Leitner, der längst erkannt hat, dass er mit unterschwelligen Botschaften gute Wahlergebnisse erzielen kann, sollte überlegen, ob der Name seiner Partei wirklich noch passend ist.
Ihr Willy Vontavon
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Politik & Gesellschaft
Foto: Stadt Regensburg/Peter Ferstl
SERIE BRIXNER PARTNERSTÄDTE: REGENSBURG
Brixener Hof als Zeugnis Im Jahre 1002 schenkte Kaiser Heinrich II. dem Bischof von Brixen, Albuin, einen Hof in Regensburg. Der „Brixener Hof“ diente den Bischöfen als Quartier, wenn sie anlässlich von Gerichts- oder Hoftagen in Regensburg weilten. Die heutige Städtepartnerschaft zwischen Brixen und Regensburg hat darin ihren historischen Ursprung.
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ffiziell wurde die Städtepartnerschaft zwischen Brixen und Regensburg allerdings nicht im Jahr 1002, sondern erst 967 Jahre später, als die beiden damaligen Bürgermeister, Zeno Giacomuzzi und Rudolf Schlichtinger, im Reichssaal des Alten Rathauses in Regensburg die entsprechende Urkunde unterzeichneten. 4
Die Geschichte von Regens- ihre Festung „Militärlager am Re- selbständig, im 6. Jahrhundert burg geht in das 2. Jahrhundert gen“, und die Bayern nannten Hauptstadt der Bajuwaren und n. Chr. zurück, als die Römer das mächtige Lager „Castra Regina“ erbauten. Die Spuren der Geschichte geben noch heute der Stadt Regensburg ein mehr als einzigartiges Gepräge. Für die Kelten war der Ort bereits 500 v. Chr. eine „befestigte Siedlung“ (Radaspona), die Römer hießen
ihre Stadt „Reganespurc“. Nach dem Zerfall des Imperium Romanum nahm Reganespurc unter den Bajuwaren, den Vorfahren der Bayern, eine prosperierende Entwicklung. So wurde Reganespurc, zunächst unter der Oberhoheit der fränkisch-merowingischen Könige gleichwohl weitestgehend
Stammsitz eines Stammesherzogs aus dem Geschlecht der Agolfinger. Missionarisch wirkten um das Jahr 700 die Wanderbischöfe Rupert, Emmeram und Erhard im bajuwarischen Raum; 739 gründete Bonifatius das Bistum Regensburg. Mit Tassilo III. setzte Karl der Große, der immerhin
WERTVOLLE BAUDENKMÄLER UND URTYPISCHE BAYERISCHE ATMOSPHÄRE: Regensburg ist beliebtes Ausflugsziel vieler Brixner
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dreimal in Regensburg verweilte, den letzten Agolfingerherzog ab. Bayern wurde Frankreich zugeschlagen und in den Rang einer Königsstadt erhoben.
Bis zum Jahr 911 blieb Regens-
burg karolingische Residenz. Kaiser Arnulf und sein Sohn Ludwig IV. das Kind, der letzte ostfränkische Karolinger, ruhen in St. Emmeram. Bis ins 13. Jahrhundert blieb Regensburg, sei es unter sächsischen, fränkischen, welfischen oder wittelsbacherischen Herzögen, die bayerische Hauptstadt. In dieser Zeit logierten beinahe alle deutschen Kaiser und Könige in Regensburg, nicht selten im Herzogshof, dem bedeutendsten weltlichen Bauwerk der Stadt. Auf diese Weise war die oberbayerische Stadt keinesfalls nur ein Ort bedeutsamer politischer Entscheidungen des Reichs; auch in wirtschaftlicher Hinsicht spielte Regensburg für den seinerzeitigen Welthandel – mit Tuch aus Regensburg kleideten und zierten sich die Damen in Paris – eine außerordentliche, ja hervorragende Rolle. An dieser Schnittstelle der Fernhandelsstraßen aus Italien gen Norden und den Verkehrsadern in Richtung Böhmen und Russland
ließen sich viele wohlhabende Kaufleute nieder. Unermesslich reich geworden, nicht zuletzt über den Warenaustausch mit Venedig, bauten sie nach italienischen Vorbildern ihre prächtigmächtigen Patrizierburgen wie etwa das Runtingerhaus, das Gravenreuther Haus oder das Haus Heuport. Noch heute ragen viele Türme und Türmchen der bis zu zwölfstöckigen Burgen und Gebäude über die Dächer der Stadt. In diese Zeit – architektonischer Ausdruck des Reichtums, der wirtschaftlichen und politischen Bedeutung – fallen auch der Bau der Steinernen Brücke (1135-1146), der Baubeginn für das Alte Rathaus und Wahrzeichen der Stadt und der Neubau des gotischen Doms mit Baubeginn rund um das Jahr 1260. In den Jahren 1383 bis 1407 entstand das bedeutendste Kaufmannsbuch des Mittelalters, das Runtingerbuch.
Doch der Übergang zur be-
ginnenden Neuzeit forderte seinen Tribut. Insbesondere infolge der Verlegung der Handelswege, aber auch durch die Hussitenkämpfe, durch die fortwährende Bedrängung der Stadt seitens der bayerischen Herzogtümer, durch Geschlechterkämpfe sowie die
gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Zünften und dem Reichshauptmann des
Kaisers verlor Regensburg seine hervorragende Stellung. Wien, Augsburg, Nürnberg und Ulm
info Regensburg im Steckbrief: Einwohnerzahl: 145.509 (Stand zum 31.12.2007) Fläche: 80,76 km2 Wichtigstes örtliches Gewerbe: Elektro- und Energietechnik, Fahrzeugund Maschinenbau; weiters IT-Sicherheit, Biotechnologie und Sensorik Lage: Kreisfreie Stadt in Ostbayern, Hauptstadt und Sitz der Regierung der Oberpfalz sowie des Bezirks Oberpfalz, Sitz des Landrats des Landkreises Regensburg, gelegen am nördlichsten Punkt der Donau Klima: Durchschnittstemperatur im Juli 18 Grad, im Januar -2,7 Grad Historische Entwicklung: Keltensiedlung (500 v. Chr.), Einrichtung des römischen Legionslagers Castra Regina (179 n.Chr.), Verleihung des Rechtes der Selbstverwaltung durch Kaiser Friedrich II. (1245), freie Reichsstadt bis 1803, Immerwährender Reichstag zu Regensburg (1663-1806), Regensburg wird Großstadt (1946), Aufnahme des Lehrbetriebs an der 4. Bayerischen Landesuniversität (1967), Eröffnung der Rhein-Main-Donau-Wasserstraße (1992), Besuch von Papst Benedikt XVI. (2006), Aufnahme in die Liste Unesco-Welterbe Wichtigste Sehenswürdigkeiten: Dom St. Peter, Steinerne Brücke (1135-1146), Porta Praetoria, Kloster St. Emmeram, Schloss der Fürsten von Thurn und Taxis, altes Rathaus mit gotischem Reichssaalbau, zahlreiche Geschlechtertürme 5
Politik & Gesellschaft Wer nach Regensburg kommt, schließt die Stadt schnell ins Herz
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rangen der Stadt ihre hervorgehobene Stellung ab und wurden zu den neuen wirtschaftlichen und politischen Zentren. Der Neubau des Doms St. Peter blieb unvollendet, da 1525 die Arbeiten eingestellt wurden. Im Jahr 1542 bekannte sich der Rat der Stadt zur Reformation; fortan sah sich das Bürgerrecht an das lutherische Bekenntnis gebunden, und trotz überwiegend katholischer Bevölkerung wurde Regensburg eine evangelische Reichsstadt. Davon zeugt die Neupfarrkirche: Ursprünglich als Wallfahrtskirche auf den Trümmern der 1519
zerstörten jüdischen Synagoge erbaut, wurde diese Mischung aus Spätgotik und Frührenaissance zur evangelischen Neupfarrkirche.
Im Dreißigjährigen Krieg sah
sich die Stadt 1633 und 1634 von den Schweden belagert. In den Jahren zwischen 1636 und 1806, dem Ende des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, brachte der in Regensburg tagende „Immerwährende Reichstag“ der inzwischen vollkommen verarmten Stadt wirtschaftliche und politische Vorteile. Steinerne Zeugnisse dieser Zeit sind die
prachtvollen Grabdenkmäler der Reichstagsgesandten im Hof der während des Dreißigjährigen Krieges errichteten Dreieinigkeitskirche. Im Jahr 1784 verlegte Fürst Alexander Ferdinand von Thurn und Taxis in seiner Eigenschaft als Prinzipalkommissar und Vertreter des Kaisers auf dem Reichstag seine Residenz nach Regensburg.
Das 18. Jahrhundert war eine
hervorragende Epoche bayerischer Kunstgeschichte. Folglich wurde das evangelische Regensburg auf Geheiß Napoleons an den katholischen Reichserzkanzler Kurfürst
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Carl von Dalberg übergeben. Im Bereich der Kunst ist dies die Zeit der Barockisierung einer Vielzahl mittelalterlicher Kirchen, etwa St. Emmeram oder das bei Regensburg gelegene Kloster Weltenburg. 1810 wurde Regensburg dem Königreich Bayern eingegliedert; die große, aus dem Mittelalter herrührende Vergangenheit der Stadt neigte sich ihrem Ende zu. Durch die Säkularisierung ihrer kostbarsten Schätze beraubt, blieb Regensburg im 19. Jahrhundert eine relativ unbedeutende Stadt – was sich auch darin widerspiegelte, dass trotz des Anschlusses an die Eisenbahn
im Jahr 1859 die Einwohnerzahl zwischen 1835 und 1875 lediglich von 20.000 auf etwa 31.000 anwuchs. Aus heutiger Sicht gewiss ein Vorteil, denn im Unterschied zu vielen anderen Städten blieb Regensburg im Hinblick auf seine mittelalterliche Bausubstanz und seinen herrlichen Baudenkmälern im Wesentlichen unverändert. Selbst im Zweiten Weltkrieg, die Stadt wurde den Amerikanern kampflos übergeben, blieb Regensburg von Zerstörungen verschont; die einzige Ausnahme bildet die Obermünsterkirche. Schon wenige Jahre nach dem Krieg setzten erste Sanierungsbemühungen zum Erhalt der wertvollen Altstadt ein. Im Jahre 1975 wurde die Stadt Regensburg zusammen mit Bamberg und Lübeck vom Deutschen Nationalkomitee
für das Europäische Denkmalschutzjahr als Modellprojekt herausgestellt. Durch finanzielle Mittel verschiedenster Art wurde das mittelalterliche Stadtbild Regensburgs immer mehr zur Geltung gebracht.
Viele berühmte Persönlichkeiten haben in Regensburg, zu-
mindest sporadisch, gelebt und gewirkt. Beispielsweise war der Vertreter der Hochscholastik und heilig gesprochene Dominikanermönch, Naturwissenschaftler und Doctor universalis, Albertus Magnus, in den Jahren 1260 bis 1262 der Bischof von Regensburg. Der berühmte „Kaiserliche Mathematikus“ und Hofastronom Johannes Kepler lebte zwischen 1620 und 1622 und zwischen 1626 und 1628 in der Stadt. Kein Geringerer als
info Über den Brixener Hof
Foto: Stadt Regensburg/Peter Ferstl
Der Brixener Hof wurde erstmals im Jahr seiner Schenkung genannt: Am 16. November 1002 übergab König Heinrich II. dem Bischof Albuin von Brixen einen Hof in Regensburg. Vor diesem Jahr hatten die Brixener Bischöfe sporadisch die Alte Kapelle inne, wie dies aus einer Bestätigungsurkunde Ottos II. für Bischof Rihpert, datiert vom 15. Oktober 967, hervorgeht. Die verfallene Alte Kapelle war dem Bischof auf Lebenszeit überreicht worden; er wird anfangs in ihren Nebengebäuden gelebt haben. Erst die Schenkung des Brixener Hofes südlich der Alten Kapelle brachte für die Bischofsstadt am Eisack eine anhaltende Lösung, und mit ihr war auch die Alte Kapelle wieder frei für die Lieblingsstiftung Heinrichs II., für Bamberg. An Brixen wurde nebenbei noch ein Landgut bei Teugn, Landkreis Kelheim/ Niederbayern geschenkt, wo weiterhin der Pfarrwald „Brixnerholz“ heißt. Spätere Nennungen beurkunden, dass der Brixener Hof anfangs als Absteigequartier der Bischöfe gedient hat, in späterer Folge aber an Regensburger Geistliche und am Ende an Reichstagsangehörige vermietet wurde. So verlieh 1311 Bischof Johann III. im Garten des Brixener Hofes das Gut Teugn; im Jahr 1332 wurde der Hof durch Bischof Albert von Brixen an den Kanoniker der Alten Kapelle, Konrad Hausner, und seine zwei Verwandten, beide ebenso Geistlichkeiten, vergeben. Der Brixener Hof, der heute noch das Wappen des Brixner Domkapitels trägt, diente den Bischöfen als Wohnung bei den in Regensburg stattfindenden Landtagen des Bayerischen Herzogtums. 1537 erschien der Brixener Hof als Wohnung des Regensburger Generalvikars Georg Wittenberger. In der Folge diente der Hof im 17. und 18. Jahrhundert als Unterkunft von Reichstagsangehörigen.
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Regensburg bietet Baudenkmäler aus allen Epochen; der
historische Charakter von Regensburg wird aber wesentlich von römischen Bauten bestimmt. 1885 wurde, gelegen zwischen Dom und Donau, das Nordtor der Castra Regina, erbaut 179 n. Chr., freigelegt. Dieses älteste Stadttor Deutschlands ist aus 13 keilförmigen Kalksteinquadern, ohne Mörtel, zusammengesetzt. Als ein weltbekanntes Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst gilt die Steinerne Brücke. Erbaut in den Jahren 1135 bis 1146 unter dem bayerischen Welfenherzog Heinrich dem Stolzen, führt sie mit einer Länge von 350 Metern und ursprünglich 16 Bögen aus der Altstadt nach dem jenseits der Donau gelegenen Stadtamhof. Als vermutlich älteste deutsche ganz aus Stein erbaute Brücke fungierte diese ehedem auch als ein Symbol der hervorragenden ökonomischen Position von Regensburg als der süddeutschen Handelsmetropole. Das Hauptwerk der Gotik in Bayern ist der Dom St. Peter mit Kreuzgang, Stephanskirche und Allerheiligenkapelle. In Anlehnung an die französischen Vorbilder des Kathedralenbaus wurde um 1260 mit dem Neubau aus Kalk und Sandstein des heutigen Doms St. Peter begonnen. Im Innenraum misst der Dom in der Länge 85 Meter, in der Breite 35 Meter; die Seitenschiffe ragen 17 und das Mittelschiff 32 Meter in die Höhe. Die Glasgemälde aus verschiedenen Epochen gelten als das bedeutendste Kunstwerk im Inneren des Doms, und auch unter den Plastiken finden sich hervorragende gotische Meisterwerke.
Heute ist Regensburg die Hauptstadt des Regierungsbezirks der Oberpfalz und die „Boomtown an der Donau“. Mit 150.000 Einwohnern ist sie nach München, Nürnberg und Augsburg die viertgrößte bayerische Stadt. Regensburg gehört heute zu den Top-Wirtschaftsstandorten im Bundesgebiet. Hierzu trugen unter anderem die Universität und die Fachhochschule bei, die in den 1960er Jahren erbaut worden sind. Von besonderer Bedeutung waren zudem die in den 80er 8
Jahren erfolgte Ansiedlung von BMW und Siemens. Der Münchner Automobilkonzern, in dessen Gefolge die Gewerbegebiete um Regensburg ein rasantes Wachstum erfuhren, beschäftigt gegenwärtig um die 10.000 Mitarbeiter, die jährlich 240.000 Fahrzeuge vom Band laufen lassen. Dagegen verbindet sich mit Siemens die Entwicklung einer IT-Region Oberpfalz, die nach München und Nürnberg in Bayern derzeit bereits den dritten Platz beanspruchen darf. Diese und viele weitere prominente und ertragsstarke Arbeitgeber wie Toshiba, Osram oder Bayern AG haben Regensburg zu einem attraktiven und dynamisch wachsenden Wirtschaftsraum gemacht.
Die verkehrsgünstig gelegene
Stadt, angebunden an das Autobahn- und Schienennetz sowie
Foto: Stadt Regensburg/Peter Ferstl
Politik & Gesellschaft
der reiselustige große Meister der Klassik, Johann Wolfgang von Goethe, wusste Profundes über dieses sehenswerte Städtchen zu verlautbaren: „Diese Gegend musste eine Stadt herlocken“.
„Hörbare“ Städtepartnerschaft: Zwischen Regensburg und Brixen gibt es einen regen kulturellen Austausch
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an den Rhein-Main-Donaukanal, erstreckt sich auf einer Fläche von rund 80 Quadratkilometern, wobei etwa 1.400 Gebäude zur Altstadt zählen. Der Naherholungsbereich rund um Regensburg weist die vielfältigsten Möglichkeiten auf:
Mit dem Oberpfälzer und dem Bayerischen Wald, dem Gäuboden, der Oberpfälzer Jura, dem niederbayerischen Wald- und Hügelland sowie angrenzenden Seen erstreckt sich eine ausgesprochen abwechslungs- und waldreiche
“Partnerschaft mit Leben erfüllt“ Der Oberbürgermeister von Regensburg, Hans Schaidinger, über seine Beziehungen zu Brixen
Herr Oberbürgermeister, seit wann ist Regensburg eine Partnerstadt von Brixen, und wie kam es dazu? HANS SCHAIDINGER: Im kommenden Jahr sind es schon 40 Jahre, seitdem die traditionsreichen Städte Brixen und Regensburg ihre Städtepartnerschaft offiziell besiegelt haben. Am 18. Oktober 1969 unterzeichneten der Brixner Bürgermeister Zeno Giacomuzzi und der Regensburger Oberbürgermeister Rudolf Schlichtinger im Reichssaal des Alten Rathauses in Regensburg die Partnerschaftsurkunde. Damit wurde die Verbundenheit dokumentiert, die im Grunde schon seit Jahrhunderten
besteht. So wurde Brixens erste offizielle Erwähnung im Jahre 901, eine kaiserliche Schenkungsurkunde, in Regensburg unterzeichnet, und im Jahre 1002 schenkte Kaiser Heinrich II. dem Bischof von Brixen einen Hof in Regensburg, der noch heute diesen Namen trägt und in der Vergangenheit dem Bischof als Residenz in der alten Reichsstadt Regensburg diente. Aber nicht nur Kaiser und Fürstbischöfe haben diese Verbundenheit gepflegt, sondern auch die Bürger der beiden Städte. So kam es 1969 dazu, diese Freundschaft auch offiziell zu beurkunden und nach außen zu tragen. Heute verbindet Brixen und Regensburg auch der gemeinsame Ehrenbürger Papst Benedikt XVI., der zu beiden Städten sehr enge persönliche Beziehungen hat. Wie kann man sich den kulturellen Austausch zwischen den zwei Städten vorstellen? Die Aktivitäten in den vergangenen Jahren waren so vielfältig, dass ich hier nur einige Aktionen aufzählen kann. Zum Bürgerfest 2007 besuchte uns die Pfeffersberger Musikkapelle. Auch das Jahr 2006 war durch viele musikalische Begegnungen in Regensburg geprägt, beispielsweise ein Konzert des Domchors Brixen im Regensburger Dom oder ein Standkonzert der Bürgerkapelle Brixen im Rahmen des Kulturfestes „Musica
Europa“. Auch dieses Jahr wurde die Freundschaft zwischen Regensburg und Brixen im wahrsten Sinne des Wortes hörbar: Beim Eröffnungskonzert zum kulturellen Jahresthema „Wasser und Wein“ gab es ein Doppelkonzert der „Bläserharmonie Brixen“ mit dem „Symphonischen Blasorchester – Bläserphilharmonie Regensburg“. Auch im Bereich der bildenden Kunst und des Sports gibt es unzählige Begegnungen. Was verbindet Sie persönlich mit Brixen? Wie viele Regensburger Bürger, schätze auch ich an Brixen die kunsthistorischen Schönheiten, die lukullischen Spezialitäten und als leidenschaftlicher Skifahrer natürlich das Skigebiet Plose mit der berühmten Trametsch-Abfahrt. Am meisten aber freut es mich, dass diese Städtepartnerschaft durch die Bürger von Anfang an mit Leben erfüllt ist. Nicht nur die großen offiziellen Anlässe, sondern vor allem die unzähligen privaten Begegnungen lassen diese Städtepartnerschaft so herzlich und persönlich sein. Kommt man als Regensburger nach Brixen, dann ist man kein Tourist, sondern wird wie ein langjähriger Freund willkommen geheißen. Eine Freundschaft, die demnächst schon 40 Jahre währt – und hoffentlich noch lange weiter!
Foto: Stadt Regensburg/Peter Ferstl
Weltbekanntes Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst: die im 12. Jahrhundert erbaute „Steinerne Brücke“
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Landschaft rund um die Stadt. Auch in kultureller Hinsicht hat Regensburg viel zu bieten: Weltberühmt ist seit dem Mittelalter der Chor der Domspatzen. Die Fachakademie für Katholische Kirchenmusik und Musikerziehung erfreut sich päpstlicher Anerkennung, und der Jugend der Stadt wird ein weit gefächertes Angebot an Schulen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Studiengängen geboten. Theater, Museen, Kabaretts, Kinos oder Jazzkonzerte sorgen für kulturelles Vergnügen, und auch Sportliche kommen auf ihre Kosten.
Städtepartnerschaften pflegt die ostbayerische Stadt Regens-
burg mit dem schottischen Aberdeen, dem französischen Clermont-Ferrand, dem ukrainischen Odessa, dem US-amerikanischen Tempe im Bundesstaat Arizona, dem tschechischen Pilsen – und eben Brixen. Am 18. Oktober 1969 unterzeichneten, wie anfangs bereits erwähnt, der damals amtierende Brixner Bürgermeister Zeno Giacomuzzi und der Regensburger Oberbürgermeister
Rudolf Schlichtinger im Reichssaal des Alten Rathauses in Regensburg die Urkunde der Städtepartnerschaft. Bleibt das Fazit: Wer nach Regensburg kommt, schließt die Stadt schnell ins Herz. Der Charme aber liegt keinesfalls nur in den schmucken und wertvollen Baudenkmälern begründet – die urtypische bayerische Atmosphäre kommt hinzu. Dazu gehören im Sommer die vielen geselligen Biergärten mit ihren stolz erhabenen und mächtigen Kastanienbäumen und die „Historische Wurstkuchl“ an der Steinernen Brücke. Keineswegs wegzudenken sind auch die „Radifrauen“, die vor dem Dom die wohlschmeckenden Weichser Rettiche anbieten. Auch wenn es in Regensburg viele Kirchen gibt: Den irdischen Genüssen war man hier nie abhold, wie der Regensburger Feuilletonist Ulrich Kelber notiert.
andreas.raffeiner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 9
Politik & Gesellschaft
DIE LANDTAGSWAHLEN 2008 IM RÜCKBLICK
Waterloo im Eisacktal Die Südtiroler Volkspartei ist auf Landesebene mit dem Erhalt der absoluten Mehrheit an Mandaten mit einem blauen Auge davongekommen. Das Eisacktal hingegen hat – zumindest, was die SVP-Mandate angeht – denkbar schlecht abgeschnitten.
D
er 26. Oktober 2008 wird in die Geschichte Südtirols eingehen. Vor allem innerhalb der Südtiroler Volkspartei wird man diesen Tag als jenen in Erinnerung behalten, an dem man nach 60 Jahren Alleinherrschaft erstmals südtirolweit bei Landtagswahlen mit 48,1 Prozent der Stimmen knapp unterhalb der magischen 50-Prozent-Hürde blieb – zumindest, was die Listenstimmen betrifft. Durch die derzeit gültige komplizierte Wahlarithmetik kommt die SVP zwar trotzdem zu 18 von 35 Mandaten und somit zur absoluten Mehrheit, was die Sitze anbelangt, aber dieser Umstand ist für die Partei nur ein schwacher Trost – auch wenn man nicht müde wird zu behaupten, BETTENTIPPS VOM PROFI
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Landeshauptmann Luis Durnwalder hatte mit 17 SVPMandaten gerechnet – im Foyer des Palais Widmann verriet er am Tag nach der Wahl seine Prognose
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dass man diesmal mit drei verlorenen Mandaten noch mit einem sprichwörtlichen blauen Auge davongekommen sei.
„Blau“ ist für die SVP-Exponenten
nach diesen Wahlen sowieso ein Reizwort. Die „Blauen“, wie die Freiheitlichen nach ihrer Corporate-Farbe auch gern genannt werden, sind jene Partei, die am meisten Stimmenzuwächse erfahren haben: von 8,4 Prozent bei den Landtagswahlen 2003 auf immerhin 14,3 Prozent am 26. Oktober. Damit platziert sich die Partei von Pius Leitner, die mit dem Slogan „Südtirol gehört dir“ geworben hat, als zweitstärkste Liste noch vor den beiden italienischen Kontrahenten, „Il Popolo della Libertà“ (8,3%) und die Demokratische Partei PD (6,0%). Berlusconis Bündnis zwischen Alleanza Nazionale und Forza Italia hat übrigens insgesamt ebenfalls Federn gelassen: von 11,8 Prozent im Jahr 2003 (AN: 8,4%, FI: 3,4%) kam man heuer gemeinsam gerade mal auf 8,3 Prozent. Nach dem Höhenflug der Gemeindewahlen
2005 haben die Grünen diesmal einen empfindlichen Dämpfer erlitten, erreichen bei diesen Wahlen lediglich 5,8 Prozent und verlieren trotz des Bündnisses mit den Bürgerlisten einen Sitz im Landtag. Eva Klotz und ihre „Süd-Tiroler Freiheit“ geht aus dem Duell mit dem ehemaligen Mitstreiter Andreas Pöder und „seiner“ Union für Südtirol siegreich hervor: Auf Anhieb schafft sie 4,9 Prozent der Stimmen und zwei Mandate, während Pöder von 6,8 Prozent im Jahr 2003 nun mit 2,3 Prozent nur knapp ein Restmandat bleibt. Addiert man die zwei Ergebnisse, kommt man auf 7,2 Prozent, was einen leichten Zuwachs bedeuten würde. Die Lega Nord Südtirol, die mit Elena Artioli und Roland Atz ein absolut heterogenes Gespann anbot, kommt ebenfalls knapp auf ein Restmandat – genauso wie Donato Seppis Unitalia, die sich allerdings von 1,5 auf 1,9 Prozent steigern konnte. Kein Mandat erreichen Italia dei Valori, Casinis UDC, die Bürgerbewegung von Hans Rieder, die Ladins Dolomites und die beiden Links-Parteien
„Linke für Südtirol“ und „Südtiroler Kommunisten“. Soweit das landesweite Ergebnis, das inzwischen hinlänglich bekannt sein dürfte. Im Eisacktal ist der Trend zu den Rechtsparteien im Vergleich zu 2003 noch viel deutlicher spürbar: Die Freiheitlichen (+11,4%), die Süd-Tiroler Freiheit und die Union für Südtirol (+0,3%) auf der deutschen Seite, Lega Nord (+1,3%) und Unitalia (+0,5%) auf der italienischen Seite ergeben in Summe einen gewaltigen Rechtsruck, der vor allem den mit linken Ideologien flirtenden Grünen Sorgenfalten ins Gesicht drückt – wohl auch deshalb, weil sie im Eisacktal im Vergleich zu 2003 mit 7,4 Prozent (-4,8%) ein denkbar schlechtes Ergebnis einfuhren. Auch hier gibt es aber einen klaren Verlierer, wenn man die SVP mit immerhin noch 50 Prozent der Stimmen als solchen überhaupt bezeichnen darf: Der Abwärtstrend der Sammelpartei scheint unaufhaltsam zu sein. 1998 erzielte die Südtiroler Volkspartei im Eisacktal noch ein respektables Ergebnis von 70 Prozent, 2003 waren es noch 60,9 – und nun eben 50 Prozent. De
Ergebnis nach Stimmen
fakto schrumpft die SVP bei jeder Landtagswahl im Eisacktal um etwa zehn Prozentpunkte. Siegfried Messner, der den SVP-Bezirk Eisacktal 20 Jahre lang geleitet hat, hat nach den Wahlen als erster die Konsequenzen gezogen und trat als Bezirksobmann zurück.
SVP Die Freiheitlichen Il Popolo della Libertà Demokratische Partei PD Grüne / Bürgerlisten Süd-Tiroler Freiheit Union für Südtirol Lega Nord Südtirol Unitalia Italia dei valori Casini UDC Bürgerbewegung Ladins Dolomites Linke für Südtirol Südtiroler Kommunisten
In Brixen selbst ist man in der
SVP schon zufrieden, dass der Stimmenschwund sich mit einem Minus von 4,7 Prozent in Grenzen gehalten hat – zumindest im Vergleich zu 2003. Wenn man das heurige Ergebnis mit den Gemeindewahlen 2005 vergleicht, dann hat die SVP sogar nur 0,1 Prozent der Stimmen verloren – was der Grüne Brixner Landtagsabgeordnete Hans Heiss auf den „Effekt Bacher“ zurückführt. In der Tat beweist die Brixner Stadträtin Paula Bacher Marcenich täglich besonders starkes Engagement, das der Partei in der Stadt offensichtlich gut zu tun scheint. Aber auch in Brixen gibt es einen gewaltigen Rechtsruck, der sich – wie im ganzen Land – am deutlichsten am Ergebnis der Freiheitlichen messen lässt: Von 7,1 Prozent im Jahr 2003 erreicht Pius Leitner nun in der Eisacktaler Bezirkshauptstadt 18,5 Prozent der Stimmen. Die Grünen werden von 16,4 auf 10,3 Prozent abgewatscht, die Ergebnisse der übrigen Parteien bleiben unauffällig – bis auf die Süd-Tiroler Freiheit vielleicht, die mit Hartmuth Staffler auch hier ein recht gutes Ergebnis einfährt.
In Vahrn hat die SVP die absolute
Mehrheit verloren und erreicht nun 47,5 Prozent (2003: 56,3%), während auch hier die Freiheitlichen ihre Stimmenanzahl von 14,2 auf 27,4 Prozent fast verdoppeln können. Die Stimmen der Grünen haben sich dafür um die Hälfte reduziert.
146555 43615 25297 18141 17745 14888 7048 6413 5689 5009 3792 3622 3334 2226 1262
48,10% 14,30% 8,30% 6,00% 5,80% 4,90% 2,30% 2,10% 1,90% 1,60% 1,20% 1,20% 1,10% 0,70% 0,40%
Auch in Mühlbach sinkt der zu haben. So ist es nur logisch, dass in Brixen verwehrt wird, obwohl Zuspruch für die SVP von 65,6 auf 53,5 Prozent, die Freiheitlichen erreichen hier sogar 34 Prozent der Stimmen – damit positioniert sich Mühlbach als Hochburg der Freiheitlichen, was ohne Zweifel auch damit zusammenhängt, dass Pius Leitner aus Vals stammt. In Lüsen hingegen scheint die SVPWelt noch halbwegs in Ordnung zu sein, auch wenn man sogar hier ordentlich Federn lassen musste: Von 73,6 sank der Stimmenanteil der SVP auf 58,3 Prozent. Die Freiheitlichen verdoppelten sich hier von 13,1 auf 27,6 Prozent der Stimmen.
Noch spannender ist aber vor
jeder Wahl die Frage, welche Kandidaten schlussendlich den begehrten und (noch?) hoch dotierten Platz an der Sonne – sprich im Südtiroler Landtag – erreichen würden: 471 Kandidaten bewarben sich für 35 Plätze, und es darf mit der gebotenen Vorsicht geschätzt werden, dass mehr als ein Viertel davon sich relativ sicher war, den Sprung zu schaffen oder zumindest eine reelle Chance
es in Summe bei allen Parteien mehr Enttäuschte als positiv Überraschte gibt. Der Katzenjammer ist bei vielen Kandidaten verständlicherweise groß – vor allem bei jenen, die auch erhebliches Kapital und meist noch mehr Energie in den Wahlkampf investiert hatten.
Die Südtiroler Volkspartei hat
– wie jede große Liste – 35 Kandidaten ins Rennen geschickt, die in manchmal recht traumatischen Vorwahlen auf Parteiebene ermittelt wurden. Das erwartete Debakel ließ nicht nur den Parteiobmann, sondern auch die einzelnen Kandidaten zusehends nervöser werden, je näher der 26. Oktober rückte. Teamgeist kam nicht auf – ganz im Gegenteil: Innerhalb der SVP gab es 35 Einzelkämpfer, denen das eigene Hemd ausnahmslos näher war als der Rock der anderen. Hin und wieder kam es auch zu skurrilen Machtspielen – zum Beispiel, wenn, wie man munkelt, dem Wipptaler Kandidaten Christian Egartner der Einlass zu einer Veranstaltung des SVP-Wirtschaftsausschusses
die Eisacktaler Kandidaten ihn im Wahlkampf offiziell mitgetragen hatten. Oder wenn Walter Baumgartner, von dem man bereits fast vergessen hatte, dass er vor seiner Wahl in den Landtag vor zehn Jahren Direktor des Verbandes für Kaufleute und Dienstleister gewesen ist, von ebendiesem Verband nicht mehr unterstützt wird, weil Präsident Walter Amort sich auf die Kandidatur des jetzigen Verbandsdirektors Dieter Steger konzentrieren wollte.
Das Eisacktal erlebte – was
die SVP-Kandidaten des Bezirks betrifft – ein von vielen prognostiziertes Waterloo: 1998 hatte der Bezirk noch fünf Landtagsabgeordnete, 2003 waren es immerhin noch vier – und ab 2008 wird nur noch Sabina Kasslatter Mur übrig bleiben, die übrigens auch heftig an Vorzugsstimmen verloren hat: Von 25.451 Stimmen im Jahr 2003 sank ihre Gunst beim Wähler auf 12.935. Trägt sie in den Augen vieler SVP-Wähler die moralische Verantwortung für den Kippenberger-Frosch – sofern diese
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Kultur- und Polit-Posse überhaupt eine moralische Verantwortung verdient? Zumindest hat sie es – erwartungsgemäß, wohlgemerkt – wieder in den Landtag geschafft. Für die restlichen Eisacktaler der SVPListe, Hanspeter Munter, Walter Baumgartner sowie für den Neueinsteiger Erich Meraner gilt dies nicht: Alle drei erlebten eine persönliche Niederlage, dir vor allem Walter Baumgartner maßlos schmerzt. „Dieses Ergebnis hat mich total überrascht“, sagte er einige Tage nach der Wahl dem „Brixner“, „vor allem das Ergebnis im Bezirk ist enttäuschend, weil ich mich um den Bezirk immer intensiv gekümmert habe“. Geradezu „gekränkt“ sei der ehemalige Fraktionssprecher der SVP im Landtag, weil er davon überzeugt war, dass seine Arbeit auch von den Wählern honoriert würde: „Ich habe damit gerechnet, dass ich mehr Stimmen bekomme als 2003; wenn die Stimmenanzahl dann um die Hälfte reduziert wird und man sogar plötzlich den Einzug in den Landtag verpasst, ist man natürlich enttäuscht“. Wie seine berufliche Zukunft nun aussehen wird – Baumgartner ist 52 Jahre jung –, weiß er im Moment noch nicht. Theoretisch hätte er Anspruch auf Rückkehr zum Direktorenposten des Verbandes für Kaufleute und Dienstleister; seit seinem Einzug in den Landtag befindet er sich in Wartestand. Zum Verband scheint sich allerdings ein eher gespanntes Verhältnis aufgebaut zu haben. Die mangelnde Unterstützung des Verbandes im Wahlkampf hat möglicherweise Wunden verursacht, die nicht so schnell verheilen dürften. Zudem muss man erst sehen, ob Dieter Steger nach seinem Einzug in den Landtag seinen Direktorenposten bei den Kaufleuten aufgibt oder
ob er – wie Munter – das Risiko auf sich nimmt, sich als Doppelverdiener zu outen.
Hanspeter Munter hatte – so
hieß es während des Wahlkampfes hinter vorgehaltener Hand – von vorneherein gerade aufgrund der zwei Gehälter, die er kassierte, eine schlechtere Startposition als Baumgartner. Da nützte es auch gar nichts, wenn der Villnösser Handwerkerdirektor immer wieder beteuerte, parallel auf beiden Seiten gute Arbeit zu leisten und auf den größten Teil des Direktorengehalts sowieso zu verzichten. Im Wahlkampf wunderte sich Munter manchmal, wie schlecht die Stimmung auch in den SVP-Wahlversammlungen war: „Hin und wieder fragt man sich schon, ob wir denn alles falsch gemacht haben“. Erich Meraner hingegen ist – trotz der Tatsache, dass er es nicht geschafft hat – „recht zufrieden“. Er sei „sehr motiviert, weiterzumachen“, wobei sein nächstes anvisiertes Ziel die Gemeinderatswahlen 2010 sind. Im Vorfeld zu den Landtagswahlen gab er sich äußerst siegessicher: „Ich war offizieller JG-Kandidat, und es gibt südtirolweit 700 JG-Funktionäre, von denen theoretisch jeder einen Freundeskreis hat“. Wenn also die JG gut gearbeitet hätte – und wenn das Eisacktal geschlossen die Eisacktaler Kandidaten gewählt hätte – wäre es sich „locker ausgegangen“. So hadert der 35-jährige Meraner heute mit der Frage, warum die SVP gerade bei seiner Zielgruppe, den Jugendlichen, absolut out sei. „Die Jugend ist sensibel auf Themen wie Postenschacher, zu hohe Politikergehälter oder Verschwendung im öffentlichen Bereich“, sagt Meraner, „und auch das Thema der Ausländer müssen wir angehen“. Und:
info Der neue Landtag Luis Durnwalder Hans Berger Pius Leitner Ulli Mair Elmar Pichler Rolle Richard Theiner Florian Mussner Thomas Widmann Arnold Schuler Martha Stocker Sabina Kasslatter Mur Michl Laimer Veronika Stirner Brantsch Christian Egartner Seppl Lamprecht Maria Kuenzer Eva Klotz Rosa Thaler Dieter Steger Roland Tinkhauser Alessandro Urzi’ Hans Heiss Josef Noggler Christian Tommasini Georg Pardeller Sven Knoll Riccardo Dello Sbarba Sigmar Stocker Thomas Egger Mauro Minniti Andreas Pöder Maurizio Vezzali Donato Seppi Elena Artioli Barbara Repetto
SVP SVP Die Freiheitlichen Die Freiheitlichen SVP SVP SVP SVP SVP SVP SVP SVP SVP SVP SVP SVP Süd-Tiroler Freiheit SVP SVP Die Freiheitlichen Il Popolo della Libertà Grüne/Bürgerlisten SVP Demokratische Partei PD SVP Süd-Tiroler Freiheit Grüne/Bürgerlisten Die Freiheitlichen Die Freiheitlichen Il Popolo della Libertà Union für Südtirol Il Popolo della Libertà Unitalia Lega Nord Südtirol Demokratische Partei PD
97.868 34.600 32.242 27.500 24.300 23.949 22.833 18.629 17.222 16.671 12.934 11.704 11.006 11.002 10.713 10.205 9.914 9.414 8.130 8.001 7.891 7.378 7.196 6.928 6.783 6.641 5.077 4.358 4.171 4.039 3.981 2.928 2.737 1.982 1.939
Die Kandidatin Michaela Biancofiore (Il Popolo della Libertà, 7.558 Vorzugsstimmen) hat auf das Mandat verzichtet.
„Natürlich haben viele gedacht, ich hätte noch zu wenig Kompetenz für den Landtag, aber andererseits gibt es keine Erneuerung, wenn man ausschließlich den erfahrenen Politikern das Vertrauen schenkt“. Sein eingesetztes
Wahlkampfbudget – man munkelt von 30.000 Euro – sieht der fünffache Familienvater als „Lehrgeld: Ich habe in den vergangenen Monaten unglaublich viel gelernt“. Das Geld wäre „erst dann verloren, wenn ich jetzt aufgeben würde.
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Politik & Gesellschaft
info Die Vorzugsstimmen der Eisacktaler Kandidaten
(Auswahl) Südtirol Eisacktal Brixen Pius Leitner Die Freiheitlichen 32242 6013 1719 Sabina Kasslatter Mur SVP 12935 3550 1136 Hans Heiss Grüne / Bürgerlisten 7378 1509 844 Hanspeter Munter SVP 5415 1083 326 Walter Baumgartner SVP 5273 2680 791 Erich Meraner SVP 3880 2594 1290 Maurizio Vezzali Il Popolo della Libertà 2928 319 267 Elda Letrari Cimadom Grüne / Bürgerlisten 2924 1059 604 Walter Blaas Die Freiheitlichen 2403 1680 746 Markus Lobis Grüne / Bürgerlisten 1416 533 290 Hartmuth Staffler Süd-Tiroler Freiheit 780 276 150 Robert Hochgruber Grüne / Bürgerlisten 718 294 177 Antonio Bova Il Popolo della Libertà 695 404 360 Karin Knoflach Die Freiheitlichen 637 178 74 Christoph Seeber Die Freiheitlichen 606 452 147 Gianlorenzo Pedron Demokratische Partei PD 565 348 305 Lois Taibon Die Freiheitlichen 527 139 59 Horand Meier Demokratische Partei PD 337 182 150 Bruno Festini Battiferro Casini UDC 265 130 117 Fabian Kaser Süd-Tiroler Freiheit 196 85 45 Maria Rosa Costanzo Demokratische Partei PD 180 138 123 Andreas Köck Süd-Tiroler Freiheit 163 103 27 Günther Pallhuber Union für Südtirol 162 78 34 Markus Bergmeister Süd-Tiroler Freiheit 159 79 21 Martin Stampfl Grüne / Bürgerlisten 123 59 24 Daniela Mosconi Linke für Südtirol 15 8 8 Massimo Lucarelli Südtiroler Kommunisten 14 11 10 Moreno Bottamedi Südtiroler Kommunisten 14 8 8
Ich bin aber kein Loser-Typ, ganz im Gegenteil: Jetzt erst recht!“ Auch der Stadtwerke-Angestellte Walter Blaas war davon überzeugt, dass er es zum FreiheitlichenLandtagsabgeordneten schaffen würde. „Natürlich kann man nie wissen, was bei einer Wahl herauskommt, aber ich habe mir schon ein gutes Ergebnis erwartet“, sagte er vor einigen Tagen dem „Brixner“. Mit seinem persönlichen Ergebnis im Eisacktal, wo er immerhin 1.680 Vorzugsstimmen bekommen hat, sei er „sehr zufrieden“; außerhalb des Bezirkes „bin ich
eben trotz meiner Kandidatur für das Parlament noch zu unbekannt“. Und: „Das Wahlergebnis spiegelt exakt den Wunsch der Parteispitze wider“, sagt Blaas mit einem Hauch Polemik. Im Umkehrschluss könnte man heraushören, dass der Brixner, der mit dem rechten Gedankengut seiner Kollegen nur wenig anfangen kann, sich nicht allzu sehr von der Parteispitze unterstützt gefühlt hat. Jedenfalls sei das Gesamtergebnis der Freiheitlichen „ein Anreiz, die Bemühungen zu verstärken. Wir freuen uns jetzt schon auf die Gemeinderatswahlen“.
Pius Leitner hat leicht lachen: Mit 32.000 Vorzugsstimmen liegt er an dritter Stelle
–––
Antonio Bova von der Berlusco- die Sprecherin der Bürgerlisten, ni-Partei „Il Popolo della Libertà“ hat – trotz seines überschaubaren Ergebnisses von 695 Vorzugsstimmen – Grund zur Freude: Einerseits hat der Brixner Gemeinderat auf Landesebene und auch in Brixen selbst mehr Stimmen bekommen als Vize-Bürgermeister Gianlorenzo Pedron (PD), was in Brixen prompt eine Regierungskrise verursacht hat. Wie kann es sein, wird sich mancher Parteikollege Pedrons gefragt haben, dass ein Oppositionspolitiker mehr Zuspruch bekommt als ein regierender Vize-Bürgermeister? Pedron reagierte sofort und forderte von seinen Koalitionspartnern, der SVP, die Umsetzung längst versprochener Projekte. Andererseits wird Bova sich freuen über das Überraschungsmandat des Brixner PdL-Kollegen Maurizio Vezzali, der für die Kammerabgeordnete Michaela Biancofiore nachrückt, die bereits auf das Landtagsmandat verzichtet hat. Die problembehaftete Hochzeit zwischen den Bürgerlisten und den Grünen hat sich scheinbar – zumindest, was das Wahlergebnis betrifft – nicht gelohnt: Nach Christina Kurys Abschied haben es die bisherigen Grünen-Abgeordneten Hans Heiss und Riccardo Dello Sbarba wieder geschafft, aber insgesamt hat die Liste ein Mandat verloren. So geht Elda Letrari Cimadom,
leer aus – obschon sie mit 2.924 Vorzugsstimmen ein respektables Ergebnis erreicht hat. „Jein“, antwortet Cimadom auf die Frage, ob das Bündnis sinnvoll gewesen sei, „die Analyse des Bündnisses nach dem Wahlausgang hat unterschiedliche Ergebnisse gebracht. In einigen Bezirken ist man der Meinung, dass eine separate Kandidatur besser gewesen wäre“. Ihr persönliches Ergebnis mache sie hingegen „sehr zufrieden“. Aber: Auch sie wäre von einem Einzug in den Landtag „absolut nicht überrascht gewesen“. Die Bürgerlisten würden sich laut Cimadom nun neu organisieren und den Fokus auf die Gemeinderatswahlen 2010 setzen. Eine Enttäuschung hört man im Statement für den „Brixner“ nicht heraus: „Auch in der Gemeinde gibt es noch viel zu tun“.
Für Markus Lobis gilt dies nicht:
Er analysiert beinhart sein persönliches Abschneiden und jenes der Grünen. „Ökosoziale Themen sind in diesem Wahlkampf zu kurz gekommen und auch von unserer Partei zu wenig kommuniziert worden“. Das Ergebnis der Grünen sei in diesem Sinn „enttäuschend“. Vor allem aber ist Lobis „frustriert“ über die für ihn abgegebenen 1.416 Stimmen, mit denen er sich nur an die neunte Stelle innerhalb der
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Grünen-„Hitparade“ platziert: „Das Ergebnis nehme ich ohne Groll zur Kenntnis, ziehe aber gleichzeitig meine Schlüsse daraus“. Genauso wie Baumgartner ist auch er versucht, seine bisherige Tätigkeit in Frage zu stellen: „Die Frage, nach welchen Kriterien ein Wähler seine Entscheidung trifft, ist berechtigt“. Und: „Die bisherige Arbeit der Grünen für mehr Sensibilisierung für ökologische Themen ist nicht honoriert worden“, sagt er, wobei „auf der anderen Seite das Abschneiden eines Betonierers wie Christian Egartner schockierend ist“. Vor allem das Ergebnis in Pfitsch, wo Lobis nur 35 Stimmen bekommen hat und die Grünen in etwa gleich viele Stimmen verloren haben wie die SVP, scheint ihn nachdenklich zu machen: „Das ist eine richtige Watschn“.
„Der Wind weht nach rechts“, nimmt Hans Heiss Stellung zu den Landtagswahlen. Mit 7.378 Stimmen konnte das neue Aushängeschild der Grünen einen Zuwachs von 1.608 Stimmen verzeichnen – obwohl Heiss von seiner Partei nur an die unprominente elfte Stelle der Kandidatenliste gereiht wurde. „Die Wahlschlappe vom April und der Aderlass durch die Bürgerbewegung haben Energie gekostet“, sagt Heiss, „aber die grüne Mission für die Umwelt, mehr Demokratie und eine tolerante, offene Gesellschaft bleibt wichtiger denn je“.
In Bozen bleibt es indes span-
nend: Landeshauptmann Luis Durnwalder, der zwar Vorzugsstimmen verloren hat, aber immer noch knapp die 100.000erMarke erreicht, steht jetzt vor der schwierigen Aufgabe, ein neues Regierungsteam zu bilden. Otto Saurer und Werner Frick haben auf eine Landtagskandidatur bekanntlich verzichtet, was eine Verkleinerung der Regierung von derzeit elf auf neun Landesräte suggerieren würde. In den vergangenen Tagen wurden Sondierungsgespräche durchgeführt, die mehrere Koalitionsmöglichkeiten zutage brachten. Am wahrscheinlichsten ist eine Verbindung mit der Demokratischen Partei PD, die mit Christian Tommasini und Barbara Repetto zwei Abgeordnete stellen. Die Koalition mit einer italienischen Partei ist übrigens vom Autonomiestatut vorgesehen: In Punkt 50 steht wörtlich: „Die Zusammensetzung des Landesausschusses von Südtirol muss im Verhältnis zur Stärke der Sprachgruppen stehen, wie
sie im Landtag vertreten sind“. Diesmal ist Anzahl der Italiener um einen Landtagsabgeordneten gestiegen, was bedeuten würde, dass Durnwalder bei elf Landesräten drei Italiener ins Boot nehmen müsste, die PD aber nur zwei Landtagsabgeordnete stellt. Die Verkleinerung der Regierung wird also auch deshalb notwendig, weil die SVP ansonsten eine Dreier-Koalition schließen müsste – wofür sich übrigens die Lega Nord Südtirol bereits angeboten hat, die allerdings vom PD nicht akzeptiert würde. Als Trumpf hat Durnwalder immer noch Berlusconis Popolo della Libertà im Ärmel. Spannend ist aber auch, welche Personalentscheidungen der Landeshauptmann innerhalb der SVP trifft. Florian Mussner, Richard Theiner und Thomas Widmann werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bestätigt, über Hans Berger diskutiert im Moment auch niemand. Sabina Kasslatter Mur wird als einzige Eisacktalerin wohl auch bestätigt werden, womit Michl Laimer der größte Wackelkandidat zu sein scheint. Durnwalder hätte sicher nichts dagegen, für weitere fünf Jahre mit derselben Mannschaft zu spielen – würde er nicht von allen Seiten einen enormen Willen zur Erneuerung verspüren. Während man im Moment SVPObmann Elmar Pichler Rolle wenige Chancen auf einen Platz in der Regierung einräumt, drängt der Präsident des Gemeindenverbandes, Arnold Schuler, auf den Spielplatz. Möglicherweise spielt Durnwalder mit dem Gedanken, bei den Europawahlen im April Hans Berger nach Brüssel zu entsenden – womit ein Platz im Team für Schuler frei würde. Detail am Rande: Bisher wurde die Regierungsmannschaft immer vom Landeshauptmann vorgeschlagen und dann „en bloc“ von der Partei genehmigt. Diesmal überlegt man auch eine Abstimmung zu jeder einzelnen Person. „In diesem Fall kann alles passieren“, sagt ein Insider, was derzeit sogar die arrivierten Landesräte nervös macht. Und ebenso spannend ist die Frage, welche Konsequenzen die Südtiroler Volkspartei im Eisacktal und in Brixen zieht – damit die Schlagzeile der Berichterstattung der nächsten Wahl nicht wieder an eine vernichtende Schlacht in Belgien erinnern muss. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Sarah Bernardi
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Alles im gesunden Bereich? Der erste Teil des Umbaus des Krankenhauses Brixen ist abgeschlossen. Welche zukünftigen Herausforderungen warten nun auf den Gesundheitsbezirk Brixen?
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Die Zimmereinrichtung mit den typischen Krankenhausbetten wird durch einen kleinen Tisch, einer Schrankeinheit und einem Safe pro Patienten ergänzt, auch ein Sofa gehört zum Zimmerinventar der pädiatrischen Abteilung, das von Eltern als Schlafgelegenheit benutzt werden kann. Ein großflächiges Kunstfoto, das sich über das Kopfende der Betten erstreckt, mildert den Krankenhauscharakter der Zimmer. Denselben Effekt hat auch die bunte Farbgebung der Zimmertüren im Gangbereich. Je zwei Türen sind in einem markanten Rot, Grün, Gelb oder Orange gehalten und bilden im hellen Gang einen starken Kontrapunkt zur sterilen Atmosphäre. Alle Zimmer in diesem neuen Trakt sind südwärts ausgerichtet, an der Nordseite reihen sich Behandlungszimmer und andere Einrichtungen, die die Ärzte und das Pflegepersonal für ihre Arbeit benötigen. Nicht nur diese Zimmer und Nebenräume
sind völlig neu: Auch der Eingangsbereich des Krankenhauses präsentiert sich nun großzügig und übersichtlich.
Siegfried Gatscher, Direktor des
Gesundheitsbezirks Brixen, ist mit diesem nun vollendeten Baulos sehr zufrieden und sieht den im Mai 2009 startenden Umbau des Südflügels mit einer gewissen Gelassenheit entgegen: „Die Bauarbeiten für diesen ersten Trakt waren organisatorisch die schwierigsten, denn schließlich mussten wir im früheren Komplex eine totale Öffnung in der Mitte des Gebäudes vornehmen und trotzdem den Krankenhausbetrieb aufrechterhalten. Dazu sind die Beeinträchtigungen, die uns für das nächste Baulos und die prognostizierten eineinhalb Jahre Bauzeit erwarten, durchaus überschaubar“. Die größte Herausforderung bildet dabei aufgrund ihrer besonderen Ausstattung die Verlegung
der Kreißsäle vom ersten in den dritten Stock. Obwohl das Krankenhaus Brixen mit seinen zahlreichen Dreibettzimmern ohne eigene Nasszellen nicht mehr dem heute üblichen Standard entspricht, kommt jährlich eine große Anzahl von Patienten dorthin, deren Wohnort nicht im Einzugsgebiet des Gesundheitsbezirkes liegt. Im Jahr 2007 waren das beispielsweise 40,3 Prozent aller Patienten. Diese Zahl liegt seit Jahren mehr oder weniger auf diesem Niveau; kein anderer Gesundheitsbezirk Südtirols erzielt einen solch hohen Wert an „aktiver Mobilität“. Ungefähr die Hälfte dieser Patienten stammt aus Gemeinden, die eigentlich dem Gesundheitsbezirk Bozen zugeordnet sind, ein weiteres Viertel lebt in einer anderen Provinz Italiens oder im Ausland. Zu besonderen Anziehungspunkten haben sich die Abteilung Trauma und Orthopädie entwickelt, die
Foto: Oskar Zingerle
as Baugerüst ist seit einiger Zeit verschwunden, und von den bunt gestalteten Holzplatten, die die Abgrenzung zum Bauplatz bildeten, sind nur mehr wenige übrig geblieben. Im völlig neu erbauten Trakt des Krankenhauses Brixen ist vor wenigen Monaten der Betrieb aufgenommen worden. Nacheinander sind die einzelnen Abteilungen eingezogen: im ersten Stock die pädiatrische Abteilung, in den Stöcken zwei und drei die Abteilungen für Chirurgie und Medizin. Die HNO-Abteilung wird im Laufe dieser Tage ihre Umsiedlung in den vierten Stock abschließen. Den Patienten stehen nun in diesem Gebäudeteil freundliche, helle Zweibettzimmer zur Verfügung. Jedes Zimmer hat eine eigene Nasszelle mit Waschbecken, Toilette und stufenlos eingelassener Dusche. Alles ist so ausgestattet, dass es auch von Menschen mit Behinderung ohne Probleme benützt werden kann.
Der Neubau des Osttrakts ist abgeschlossen, als nächstes wird der Südtrakt saniert
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Zu den positiven Effekten
der „aktiven Mobilität“ gehört der Überschuss, der für die Leistungen an Patienten von außerhalb des Sanitätsbezirks kassiert wird. 2007 waren dies mehr als 8,8 Millionen Euro. Angesichts dieser Patienten- und Bilanzzahlen ist es für das Krankenhaus Brixen von maßgeblichem Interesse, dass die Behandlung von Patienten, die außerhalb des eigenen Einzugsgebietes kommen, auch zukünftig angemessen vergütet wird. Die entsprechende Diskussion ist nach der Zusammenlegung der einzelnen Krankenhäuser in einen einzigen Sanitätsbetrieb Südtirol noch nicht abgeschlossen. Der Konflikt besteht darin, dass Krankenhäuser mit hohem Patientenabfluss und jene mit hohem Patientenzufluss jeweils um einen angemessenen Anteil aus dem verfügbaren Geldtopf konkurrieren. „Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass für die Abrechnung einer Behandlung eines Patienten von außerhalb die nationalen Tarife angewendet werden, die leider sehr niedrig bemessen sind“, sagt Gatscher, „unsere Kollektivverträge sehen
beispielsweise höhere Löhne vor, und folglich kostet auch die einzelne Behandlung mehr“. Direktor Gatscher hofft deshalb, dass diese Tarife bald neu festgelegt werden.
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etwa 50 Prozent aller Patienten behandelt, die von außerhalb des Bezirkes kommen. Dabei handelt es sich vor allem um Operationen an Hüfte, Schulter oder Knie mit dem Ersatz dieser Gelenke durch Prothesen. Diese große „aktive Mobilität“ ist als sehr positiv zu werten. Die Führung des Sanitätsbezirkes muss aber ständig im Auge behalten, dass sich durch diesen großen Patientenzustrom die Vormerkzeiten für die im Gesundheitsbezirk ansässigen Bürger dadurch nicht verlängern, denn schließlich hat sie gegenüber diesen Personen einen primären Versorgungsauftrag zu erfüllen.
Was die Wartezeiten für die
Patienten betrifft, so gelingt es nahezu allen Abteilungen, sich an die Richtlinien des Landes zu halten. Diese sehen vor, dass für eine normale Visite ein Termin innerhalb von 60 Tagen eingeplant werden muss. Bei einer Einweisung mit prioritärem Charakter muss ein Termin innerhalb acht Tagen möglich sein und bei besonderer Dringlichkeit eine Untersuchung im Laufe desselben Tages erfolgen. „Zur Zeit können wir nur in der Abteilung für Augenheilkunde diese Fristen nicht einhalten“, erläutert Siegfried Gatscher. Diese Abteilung bildet gemeinsam mit jener des Krankenhauses Bruneck eine organisatorische Einheit: Alle ambulanten Leistungen können sowohl in Brixen als auch in Bruneck in Anspruch genommen werden, stationäre Aufnahmen sind dagegen nur im Krankenhaus Bruneck möglich. Die Abteilung leidet zurzeit an einem Facharztmangel; dank des Einsatzes von freiberuflichen Ärzten und anderer Maßnahmen hofft man aber, auch diese Wartelisten möglichst bald reduzieren zu können. Bedarfsgerecht zu planen und zu handeln gehört zu den Herausforderungen des Krankenhausmanagements. Den Rahmen dafür bilden zahlreiche Kennzahlen – so gilt beispielsweise eine mindestens 80-prozentige Auslastung der Krankenhausbetten als wichtige Kenngröße.
Ebenso die 1.000 Eingriffe, die
jährlich in einem Operationssaal absolviert werden sollen. „Diese
Ein großes Kunstfoto über den Betten mildert den Krankenhauscharakter der Zimmer
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erreichen wir, weil wir unsere Operationssäle interdisziplinär nutzen und jedes chirurgische Fach seine Operationszeiten zugewiesen bekommt“, erklärt Gatscher. Auch bei der Einstellung neuer Ärzte gilt es, die zukünftigen Bedürfnisse einzukalkulieren. Vor allem in Bezug auf Arbeitszeitmodelle und Teilzeit ist in den nächsten Jahren mit erheblichen Veränderungen zu rechnen, denn seit einigen Jahren beginnen wesentlich mehr Ärztinnen als Ärzte ihren Dienst im Krankenhaus. Viele dieser Frauen werden auch eine Familie gründen; dann gilt es für die Krankenhausverwaltung, Einschränkungen während der Schwangerschaft, Mutterschaftszeiten und auch Teilzeitarbeitsverhältnisse unter einen Hut zu bringen. Bisher gibt es kaum Teilzeitverträge für Ärztinnen, weil im noch gültigen Kollektivvertrag eine überproportionale ökonomische Schlechterstellung vorgesehen ist. Doch in diesen Tagen wird ein neuer Kollektivvertrag unterzeichnet, der zwar nur für kurze Zeit gültig sein wird, aber immerhin die ökonomischen Nachteile für Teilzeitarbeit beseitigt. Direktor
Gatscher ist sich deshalb sicher, „dass bereits innerhalb weniger Wochen mehrere Anträge auf Teilzeitarbeit in die Verwaltung eingehen werden“. Gleichzeitig wird man sich über geeignete Modelle von Teilzeitarbeit Gedanken machen. Immerhin können die vielen Erfahrungen, die man in den vergangenen zwölf Jahren mit der Teilzeitarbeit beim Pflegepersonal gemacht hat, positiv in diese Entwicklungen einfließen. Trotz dieser und anderer Herausforderungen ist das Krankenhaus Brixen für die Zukunft gerüstet. Dafür sprechen auch anhaltend hohe Zufriedenheitswerte aus Kundenbefragungen und die positiven Bilanzergebnisse. Der Aufbau neuer Leistungen wie das Angebot an Palliativmedizin und die Ausbildung von entsprechendem Fachpersonal sind mit Ausdruck dafür, dass man auf neue Bedürfnisse und medizinische Möglichkeiten reagiert und entsprechende Dienste entwickelt, die auch Vorbildcharakter für andere Gesundheitsbezirke in Südtirol haben. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Feste ohne Schnaps Der Brixner Gemeinderat hat die „Verordnung zum Konsum alkoholischer Getränke bei öffentlichen Fest- und anderen Veranstaltungen im Gemeindegebiet“ verabschiedet, um damit einen Schritt zu einem verantwortlicheren Umgang mit Alkohol zu setzen.
D
er Südtiroler Landtag hat bereits 2006 unter dem Titel „Maßnahmen im Bereich der Abhängigkeiten“ ein Gesetz verabschiedet, das sich auch dem Thema Alkohol widmet. Darin findet sich, neben verschiedenen Bestimmungen zu Verkauf, Verabreichung und Werbung von alkoholischen Getränken, auch ein Passus, der den Gemeinden einen eigenen Spielraum zur Regelung der Thematik mittels einer Verordnung einräumt. Die Gemeinde Brixen hat sich sehr bald schon an die Arbeit gemacht, um diese Lücke zu füllen. Wichtig war dabei, so die zuständige Stadträtin Magdalena Amhof, „dass ein Entwurf schon im Vorfeld mit vielen Organisationen und Vereinen aus Sport, Jugend- und Sozialarbeit einerseits und mit den Vertretern der Wirtschaft andererseits diskutiert wurde“, bevor die definitive Verordnung schließlich im Gemeinderat gelandet ist. Eine Verordnung mit einem sehr anspruchsvollen Ziel: „Es soll ein Umdenken im Umgang und im Gebrauch von Alkohol bei Festen und anderen öffentlichen Veranstaltungen erreicht werden, also ein Umdenken in der Festkultur“.
Dass dieses ehrgeizige Ziel
mit dem nun vorhandenen Regelwerk erreicht werden kann, darf indes bezweifelt werden. Es wird bestenfalls einen ersten, wenn auch in Ansätzen mutigen Schritt darstellen können, hingegen kaum einen gesellschaftlichen Mentalitätswandel einleiten. Dennoch war die Verabschiedung der Verordnung, wie man hören und sehen konnte, Anlass für heftige Debatten: In der Fraktion der Südtiroler Volkspartei, in der Statutenkommission, letztlich auch im Gemeinderat. Grund genug also, die Bestimmungen genauer zu betrachten.
Der Alkohol respektive dessen
überzogener Konsum sind ein gesellschaftliches Problem – offensichtlich, denn ansonsten wären 20
weder die gesellschaftliche und politische Empfindlichkeit heutzutage noch die mediale Dauerpräsenz des Themas zu erklären, wenngleich der Pro-Kopf-Konsum statistisch eher rückläufig ist. „Das hängt vor allem mit einer gestiegenen Sensibilität für die eigene Gesundheit zusammen“, schildert Peter Koler vom Forum Prävention, „im Alltagsleben hat der Alkohol als regelmäßiges Konsumgut an Bedeutung verloren“. Als Mittel der Entspannung sei seine Bedeutung jedoch bewahrt geblieben, mit teils neuen, exzessiven Ausprägungen. Geändert hat sich indes das Konsumverhalten vor allem bei Jugendlichen, die immer früher mit dem Konsum beginnen. Hier ist der Alkohol freilich auch nur Teil eines generellen Trends: Jugendliche machen heute fast alles früher als einst. Und Koler betont ausdrücklich, dass das Alkoholproblem „kein Problem der Jugend, sondern ein gesamtgesellschaftliches ist“. Die Politik hat das Bedürfnis, genau jenes Konsumverhalten in den Griff zu bekommen, welches gemeinhin als neu und problematisch empfunden wird. Und greift zu einem ihrer ureigensten Instrumente: der Regulierung. Auf Landesebene ist dies mit dem entsprechenden Gesetz erfolgt, und nun liegt die neue, neun Artikel umfassende Gemeindeverordnung vor, die die Thematik lokal regelt.
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Politik & Gesellschaft
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Die wesentlichen Neuerungen der AlkoholVerordnung betreffen den Ausschank superalkoholischer Getränke
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Kernelement der Verordnung zum Beispiel „Hinweisschilder Dass Werbung für alkoholische ist der Artikel 4, der insgesamt neun Absätze beinhaltet: „Ausschank: Einschränkungen bzw. Verbote“. Von den neun Absätzen können nur drei als „Neuerungen“ bezeichnet werden. Die anderen verweisen auf bereits bestehende Gesetze – beispielsweise „Bei Erteilung der Ermächtigung verpflichtet sich der Veranstalter, sämtliche gesetzliche Bestimmungen, die den Alkoholkonsum regeln, einzuhalten“ – oder auf Maßnahmen den strukturellen Rahmen der Veranstaltung betreffend,
über das Verbot der Verabreichung alkoholischer Getränke ... müssen in ausreichender Anzahl und gut sichtbar angebracht werden“. Die wesentlichen Teile hingegen betreffen das Verbot des Ausschanks superalkoholischer Getränke und Mixgetränke mit superalkoholischem Anteil, ein Verbot von Sonderaktionen wie so genannte Happy Hours, ein Verbot von Spielen mit alkoholischen Getränken als Preis sowie eine Einschränkung der Werbung für alkoholische Getränke.
Getränke allerdings nur nicht „in besonderem Maße“ erfolgen darf, zeigt die Dehnbarkeit dieser Auflage. Ursache für die Dehnbarkeit dieses Artikels ist der simple Tatbestand, dass viele wichtige Festutensilien wie Bierbudel oder Biergläser ohne aufgedruckter Werbung praktisch nicht zu bekommen sind. Das Argument leuchtet ein, durch die dehnbare Interpretation der Passage „in besonderem Maße“ allerdings hätte man auf diesen Punkt auch verzichten können – vor allem deshalb, weil eine
Foto: Oskar Zingerle
deutlichere Einschränkung der Werbung bereits im Landesgesetz festgeschrieben ist. Ein Verbot sämtlicher Sonderaktionen wie beispielsweise das „Kübelsaufen“ scheint dagegen mehr als sinnvoll, wenn man deren teils exzessiven Ausuferungen betrachtet.
Wichtigstes Element der ge-
samten Verordnung bleibt aber das Verbot superalkoholischer Getränke. Schließlich beinhaltet die Verordnung noch weitere Artikel, die unter anderem die Sperrstunden sowie Kontrollen und Sanktionen regeln und der Gemeinde die Möglichkeit einräumen, „vorbildhaft durchgeführte Veranstaltungen und die Umsetzung von guten Ideen zur Alkoholprävention“ auszuzeichnen. Wie nicht anders zu erwarten, wurde auch im Gemeinderat die inhaltliche Debatte weitgehend um jene Kernpunkte in Artikel 4 geführt, während alle anderen Artikel und Absätze von der Opposition unisono als alibimäßiges Beiwerk klassifiziert wurden. Während die Grüne Bürgerliste vor allem das unzulängliche Werbeverbot monierte, verwies Antonia Bova von „Casa della libertà“ darauf, dass auch das „Bier der Heimat“ denselben Alkoholgrad aufweise wie ein Mixgetränk, weshalb man konsequenterweise auch den Bierkonsum einschränken müsse. Zwischen einem Bier und den Mixgetränken gibt es indessen zwei wesentliche Unterschiede: Die versüßten Mixgetränke „wirken“ bei gleichem Alkoholgehalt wesentlich schneller. Außerdem sind sie für ein speziell junges Publikum konzipiert. Und genau in diese Kerbe will man mit der Verordnung schlagen, „damit ein erleichterter Früheinstieg in den Konsum gebremst werden kann“, unterstreicht Stadträtin Amhof den essentiellen Unterschied.
Stadträtin Magdalena Amhof: „Wir wollen den Früheinstieg in den Alkoholkonsum bremsen“
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Walter Blaas von den Freiheitlichen stimmte der Verordnung generell zu, warf jedoch ein, dass sie noch ausbaufähig sei. Gemeinderat Riccardo De Paola hingegen ließ kein gutes Haar am Regelwerk: Es zeige keinerlei Mut, so sein Fazit. In der Statutenkommission, so hört man, habe De Paola ein gänzliches Alkoholverbot gefordert, sei mit diesem Vorschlag aber erwartungsgemäß baden gegangen. Schließlich tauchten in der Gemeinderatsdebatte noch mehrere Änderungsvorschläge auf, wie die Anwesenheitspflicht eines Alkomaten oder eine Prämierung jener, die nicht alkoholisiert ein Fest verlassen. In seiner vorgelegten Form und ohne Änderungen wurde die Verordnung schließlich vom Gemeinderat mehrheitlich beschlossen.
Peter Koler, Forum Prävention: „Im Alltagsleben hat der Alkohol als regelmäßiges Konsumgut an Bedeutung verloren“
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Was die Debatte allerdings Anteil, eingeschränkte Werbung ausblendet, ist der Umstand, dass die Verordnung in der Fraktionssitzung der SVP nur mit Müh und Not und erst nach einer sehr eingehenden und emotional aufgeladenen Diskussion eine Mehrheit fand. Zu beanstanden hatten deren Gegner vor allem das Verbot von Superalkohol – mit dem Argument, dass dadurch Traditionen gebrochen und viele Vereine in ihrer Tätigkeit eingeschränkt würden. Dies wirft nachträglich die Frage auf, ob es die Verordnung als solche noch gebraucht hätte, wäre sein Kernelement gekippt worden. Nun aber ist sie beschlossene Sache, und das bedeutet im Wesentlichen: keine Schnapsbudel mehr auf Bällen, kein Tee mit Rum am Weihnachtsmarkt, keine Mixgetränke mit superalkoholischem
für alkoholische Getränke und keine Happy Hour mehr bei sämtlichen Festen. Die Wirkung der neuen Verordnung wird aber letztlich von der Konsequenz ihrer Umsetzung abhängen, von den Kontrollen und vom Engagement der Gemeindeverwaltung, neue Formen und Wege der Festkultur verstärkt zu fördern. Die Verordnung schafft hierfür Raum, wenngleich sie in manchen Punkten interpretationsoffen und damit eher wirkungslos bleiben wird. Das Ziel, ein Umdenken in der Festkultur zu erreichen, wird diese Verordnung wohl nicht einmal ansatzweise gerecht werden. Dazu sind umfassendere Schritte nötig. ingo.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Politik & Gesellschaft
Interview
„Ausreden gibt es jetzt keine mehr…“ Der SVP-Kammerabgeordnete a.D. Hans Widmann nennt im Interview mit dem „Brixner“ seine Visionen für Südtirol und vor allem für seine Partei, die bei den Landtagswahlen eine von ihm im Vorfeld gewünschte „maßgeschneiderte Ohrfeige“ bekam.
Herr Widmann, Sie haben im Vorfeld der Landtagswahlen eine „maßgeschneiderte Ohrfeige“ für die SVP gefordert, wünschten sich aber trotzdem den Erhalt der absoluten Mehrheit. Ihr Wunsch ist in Erfüllung gegangen… HANS WIDMANN: Ja. Jetzt hat die SVP die Chance, sich zu erneuern, und zwar strukturell, inhaltlich und personell. Wenn die SVP die absolute Mehrheit an Sitzen verloren hätte, wäre es weitaus schwieriger gewesen, diese Mehrheit jemals wieder zurückzuholen. Warum wäre es ein Problem gewesen, wenn die SVP auch die absolute Mehrheit an Mandaten verloren hätte? Die SVP hat 60 Jahre lang mit der absoluten Mehrheit regiert, was zur Folge hatte, dass die Partei im Grunde schalten und walten konnte, wie sie wollte. Mit den jeweiligen italienischen Koalitionspartnern hatte man sich zu Beginn jeder Legislaturperiode auf ein gemeinsames Regierungsprogramm geeinigt; bei Zwistigkeiten wusste der Koalitionspartner aber, dass er jederzeit im Landtag überstimmt
werden könnte, was seine Position natürlich schwächte. Der Verlust dieser Mehrheit hätte eine vollkommen neue Situation gebracht: Die SVP müsste plötzlich „echte“ Koalitionsverhandlungen führen, wobei die Italiener mit großer Wahrscheinlichkeit viel
Das stimmt schon. Aber wir müssen bedenken, dass wir in Südtirol eben in einer Ausnahmesituation sind. Wir sind zwei Sprachminderheiten in einem fremden Staat, und es war immer wichtig, einen starken Zusammenhalt zu demonstrieren gegen diesen Staat.
„Bei uns hat man das Gefühl, dass die Politik Macht und Sessel nach Belieben verteilt“_ Hans Widmann konkretere Forderungen stellen würden – zum Beispiel im Bereich der Schule oder des Autonomiestatutes. Die Parteien hätten einen Kompromiss finden müssen, was natürlich bedeutet, dass man dem italienischen Partner Zugeständnisse hätte machen müssen. Im internationalen Vergleich tun sich viele schwer, bei einem Ergebnis von 48 Prozent von einer Wahlniederlage zu sprechen – vor allem auch deshalb, weil die zweitstärkste Partei nur 15 Prozent erreicht hat.
Das unterscheidet uns maßgeblich von Bayern: Wenn dort die CSU verliert, muss sie mit anderen Bayern die Macht teilen. Für Österreich gilt dasselbe. Bei uns war es hingegen immer so, dass eine Aufsplitterung eine Schwächung der ladinischen und deutschen Sprachgruppe gegenüber Rom bedeutete. Wenn man also von 55,6 auf 48,1 Prozent segelt, dann ist dieser Stimmenverlust schon relevant – vor allem, wenn man nach 60 Jahren zum ersten Mal die absolute Mehrheit an Stimmen verloren hat.
Nun ja, theoretisch könnte man – neben dem im Autonomiestatut vorgesehenen italienischen Partner – auch eine deutsche Partei ins Regierungs-Boot holen… Natürlich. In diesem Fall müsste die SVP aber auf beiden Seiten Kompromisse eingehen. Aus der Sicht einer Partei, die 60 Jahre lang die Absolute hatte, ist dies immer schwierig. Aber: Wenn deutschsprachige Südtiroler eine andere deutschsprachige Partei wählen, so ist dies im Grunde noch kein Weltuntergang. Prinzipiell könnte man sogar von einer Zunahme an Demokratie sprechen. Wenn man aber so wie ich der SVP angehört, dann sieht man es natürlich lieber, wenn die Partei nur maßgeschneidert gemaßregelt wird und trotzdem noch handlungsfähig bleibt. Jetzt muss sich die SVP aber verbessern, damit es bei den nächsten Wahlen wieder aufwärts gehen kann. In Amerika kommt man mit zwei Parteien aus, den Demokraten und den Repubikanern. In Europa hingegen und vor allem in Italien gibt es eine vielfältige Parteienlandschaft mit vielen Ich-AGs und mit all ihren negativen Begleiterscheinungen…
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Fotos: Oskar Zingerle
„Jetzt hat die SVP die Chance, sich zu erneuern, und zwar strukturell, inhaltlich und personell“ _ Hans Widmann Es stimmt schon, je mehr es Parteien gibt, desto instabiler ist die Politik. Das ist auch der Grund, warum man in Österreich nun alle fünf Jahre wählt und nicht mehr nur alle vier Jahre. Wäre ein Austritt des Arbeitnehmerflügels aus der SVP unter diesem Aspekt sinnvoll? Ein Austritt der Arbeitnehmer aus der SVP würde gezwungenermaßen zur Gründung einer neuen Partei führen, weil sie ideologisch zu keiner bestehenden Oppositionspartei passen. Ein Beispiel: Mit den Grünen, ihrer interethnischen Ausrichtung und der kritischen Haltung gegenüber der Autonomie hätten viele unserer Leute große Schwierigkeiten.
Funktioniert die SVP als Sammelpartei noch? Die Sammelpartei funktioniert nur, wenn sie die Mehrheit der Südtiroler vertritt. In den letzten fünf Jahren hat sie nicht funktioniert: Die Interessen der Arbeitnehmer sind auf jeden Fall zu kurz gekommen. Sammelpartei heißt nicht, dass man einigen Lobbies entgegenkommen soll, sondern dass man die Interessen aller vertritt. Man muss die Anliegen auf Parteiebene gemeinsam und in aller Transparenz diskutieren und dann auch zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen. Gerade in der Raumordnung hat es zum Beispiel immer wieder Gefälligkeitsgesetze gegeben. Schauen Sie, es kann doch nicht
sein, dass die Partei am Montag Nachmittag die Themen erfährt, die die Landesregierung am Morgen bereits beschlossen hat. Es müsste umgekehrt funktionieren: Die Entscheidungen fallen in der Partei, und die Landesregierung verabschiedet danach die entsprechenden Beschlüsse. Die Gruppe der Arbeitnehmer stellte in den vergangenen fünf Jahren sieben Abgeordnete… Aus heutiger Sicht muss man leider sagen, dass man das große Potential dieser Situation nicht genutzt hat. Die Verantwortung dafür haben aber im Grunde die sieben Abgeordneten…
info Hans Widmann, Jahrgang 1948, geboren in Brixen, war von 1970 bis 1992 Vorsitzender des Leitungsausschusses im Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbund ASGB. 1992 schaffte er als SVP-Kandidat auf Anhieb den Sprung ins italienische Parlament, wo er bis 2008 arbeitete. Seit einigen Monaten ist er im Ruhestand und wohnt heute in Ridnaun. Einige Wochen vor den Landtagswahlen hat er das Buch „Hofers Erben vor der Wahl – eine Streitschrift über Südtirols Zukunft“ veröffentlicht (Raetia Verlag). 23
Politik & Gesellschaft
Hans Widmann: „Die Arbeitnehmerbewegung hat sich in den vergangenen Jahren leider überhaupt nicht bewegt“
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Natürlich! In meinem Buch „Hofers Erben vor der Wahl“ stelle ich fest, dass sie die Chance nicht genutzt haben. Man kann weder den Bauern noch den Unternehmern die Schuld geben, weil sie natürlich ihre Interessen vertreten. 2003 war man in manchen Kreisen eher schockiert, dass die Arbeitnehmer im neuen Landtag so stark vertreten waren. Man befürchtete, dass diese Gruppe einiges bewegen könnte. Geschehen ist aber leider nichts. Wenn man ein Drittel der Fraktion stellt, kann man ordentlich auf den Tisch hauen und die konkreten Probleme der Arbeitnehmer in den Betrieben einbringen. Wäre die Landesregierung nicht auf die Forderungen eingegangen, hätte man auch einmal einfach aufstehen und gehen können. Danach hätte es ganz sicher in der SVP eine Krisensitzung gegeben, und man hätte den Ernst der Situation erkannt. Dass man nach dem Debakel der Parlamentswahlen noch schnell ein Sozialpaket geschnürt hat, war zwar in Ordnung, aber die Leute haben uns nicht mehr geglaubt, dass es sich hierbei um eine ernst gemeinte Sozialpolitik handeln würde. Der Grund für dieses Sozialpaket war die Angst vor den Landtagswahlen – es ist nicht so, dass man den Arbeitnehmern damit einen Gefallen machen wollte. Warum fühlen sich viele Arbeitnehmer von der SVP nicht mehr vertreten? Die Arbeitnehmer innerhalb der SVP nennen sich „Arbeitnehmerbewegung“, aber diese hat sich in den vergangenen Jahren leider überhaupt nicht bewegt. Man hätte müssen auf Orts-, Bezirks- und
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Landesebene ständig Kontakt mit den Arbeitnehmern pflegen, dann wären automatisch deren Bedürfnisse zu Tage getreten. Diese Wünsche und die entsprechenden Forderungen hätte man dann auch in der Partei diskutieren müssen. Ist der Name „Arbeitnehmer“ für diese Bewegung noch zeitgemäß, oder sollte man lieber von einem sozialdemokratischen Flügel sprechen, damit sich der typische Arbeitnehmer auch mit Rechtsanwälten wie Julia Unterberger identifizieren kann? Grundsätzlich kann man nicht jedem „Reichen“ absprechen, sozial zu sein. Ich kenne genügend Leute, die sehr gut situiert sind und doch eine soziale Ader besitzen. Julia Unterberger wurde von den Arbeitnehmern nicht verstanden, weil sie eine ganz andere Sprache spricht und weil sie sich ausschließlich für einen ausgeprägten Feminismus eingesetzt hat. Es stimmt schon, der Begriff „Arbeitnehmer“ kann einengend sein. Aber auch „Sozialdemokratie“ trifft es in Südtirol vielleicht nicht. Ich kenne viele Arbeitnehmer, die sich nicht als Sozialdemokraten, sondern eher als Christlich-Soziale fühlen, womit wir wieder ein ähnliches Identifikationsproblem hätten. Wenn, dann müsste man allein den Begriff „Sozial“ verankern. Ausschlag gebend ist diese Diskussion aber nicht; es geht viel mehr darum, ob man als Politiker einen Gerechtigkeitssinn verspürt oder nicht. Hat die Landesregierung in den vergangenen zehn Jahren arbeitnehmerfeindliche Entscheidungen getroffen?
Nein. Im Vergleich zu anderen Ländern Europas und auch anderen Regionen Italiens verfügt Südtirol sogar über ein sehr engmaschiges soziales Netz. Allerdings hat man bei uns sehr wohl das Gefühl, dass die Politik Macht und Sessel nach Belieben verteilt. Das stört die Arbeitnehmer, denn sie wollen, dass die Posten von denen besetzt werden, die jeweils die besten Fähigkeiten dafür haben. Wenn sich Leute bei uns einen Posten einfach nehmen, wie es im Fall des Handelskammerpräsidenten war, dann stört dies die Arbeitnehmer gewaltig. Auch im sozialen Wohnbau muss festgestellt werden, dass zwar viel getan wurde, die Anzahl der Wohnungen aber immer noch zu gering ist. Und: Die Wohnungen des freien Marktes sind sowohl im Kauf als auch in der Miete unbezahlbar. Der Kaufkraftverlust hat sich außerdem besonders auf die Arbeitnehmer negativ ausgewirkt: Auf der einen Seite sind die Preise nach der Einführung des Euro enorm gestiegen, auf der anderen Seite haben sich die Unternehmer geweigert, Landeszusatzverträge oder Betriebsabkommen abzuschließen. Diejenigen, die sich geweigert haben, sitzen in den Verbänden, die wiederum Politik in Südtirol gestalten. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Arbeitnehmer mit ihren Gehältern oft nicht mehr auskommen. Die Unternehmer verweisen auf zu hohe Steuern und sagen, dass sie die Löhne nicht steigern können. Auf diese Weise verarmen aber die Arbeitnehmer zunehmends. Der Unternehmer verweist viel mehr auf die viel zu hohen Lohnnebenkosten…
Und er hat Recht damit. Wenn der Unternehmer heute ein Gehalt um 100 Euro netto aufbessern will, kostet ihm das bis zu 250 Euro. Rom muss hier umdenken. Schauen Sie, auf Prodi hat man geschimpft, aber Berlusconi hat die Lohnnebenkosten bis jetzt auch nicht senken können. Hanspeter Munter würde jetzt sagen, dass eine Erhöhung der Löhne bei den derzeitigen Lohnnebenkosten unweigerlich zu einer Inflation führen würde, weil der Unternehmer die Mehrkosten auf seine Produkte umwälzen müsste, die aber höher sind als die Lohnerhöhungen. Eine Lohnerhöhung kann nur dann funktionieren, wenn die Lohnnebenkosten nicht höher als die Lohnkosten sind… Das mag schon sein, aber der Unternehmer könnte inzwischen die Löhne zumindest geringfügig steigern. Wir stellen zusätzlich fest, dass die Unternehmer in den vergangenen Zeiten recht gut verdient haben, diese Gewinne aber nicht an die Arbeitnehmer weitergegeben wurden. Das Eisacktal hatte 1998 noch fünf Landtagsabgeordnete, 2003 noch vier, und jetzt bleibt Sabina Kasslatter Mur allein übrig. Woran krankt die SVP im Eisacktal? Nun ja, Munter und Baumgartner, die übrigens Verbandsvertreter waren, haben bei den vorhergehenden Wahlen Stimmen aus ganz Südtirol gesammelt. Sie waren also nicht typische Bezirkskandidaten. Diese Stimmen sind jetzt ausgeblieben – mit der Folge, dass sie es eben nicht mehr geschafft haben. Aber: Hat sich der Bezirk eigentlich bemüht? Haben sich auch die bisherigen Abgeordneten um neue Kandidaten bemüht, die vielleicht auch bekannt und wählbar gewesen wären? Möglicherweise hat man lieber einen Kandidaten aufgestellt, der einem selbst nicht gefährlich werden kann. Tatsache ist, dass nur Sabina Kasslatter Mur übrig geblieben ist, die noch dazu die Hälfte an Vorzugsstimmen verloren hat. Dieser Stimmenverlust ist meiner Meinung nach nicht allein auf den Kippenberger-Frosch zurückzuführen, sondern auf die mangelnde Nähe der Landesrätin zur arbeitenden Bevölkerung. Der Wahlkampf war – vor allem innerhalb der SVP – auch heuer eine Materialschlacht, in der es vor allem um die Größe des
Werbebudgets ging. Wie kann man vermeiden, dass neue Kandidaten, die weniger Budget haben, trotzdem eine Chance bekommen? Die Materialschlacht vermeidet man, indem man die Politikergehälter halbiert, denn dann rentiert sich ein teurer Wahlkampf nicht mehr. Das ist der einzige Weg, andere Möglichkeiten sehe ich nicht. Der Landeshauptmann hat eine drastische Reduzierung der Abgeordnetengehälter angekündigt…
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…nicht nur er, sondern auch eine ganze Reihe von Kandidaten der verschiedenen Parteien!... …ja, das stimmt schon. Die SVP hat aber immer noch die absolute Mehrheit an Mandaten, und sie hat jetzt die Möglichkeit, dieses Problem auch allein anzugehen – sogar mit Unterstützung der Opposition. Wenn die Gehälter einmal auf die Hälfte reduziert sind, kann sich in fünf Jahren jeder ausrechnen, ob er sich einen teuren Wahlkampf leisten will. Möglicherweise stellt sich der positive Effekt ein, dass es dann auch ein paar interessante junge Kandidaten geben wird, die trotz schwachen Budgets eine Kandidatur wagen. Wird sich die SVP dazu durchringen? Ausreden gibt es jetzt keine mehr… Der Landeshauptmann wäre sogar dafür, das Nordtiroler Modell anzuwenden, bei dem die Landtagsabgeordneten nur ein Sitzungsgeld bekommen. Ich könnte mich mit vielen Vorschlägen anfreunden. Aber: Der Landtag darf nicht noch weniger arbeiten als bisher. Quantitativ und qualitativ darf man den Landtag nicht noch weiter einschränken. Es kann nicht sein, dass der Landtag nur absegnet, was die Landesregierung vorlegt. Der Landeshauptmann sagt auch, dass die Geschäftsordnung nicht funktioniert, weil ein einziger Abgeordneter den Landtag mit einer Flut an Anfragen blockieren kann. Damit ist der Landtag von jedem einzelnen Abgeordneten erpressbar… Dieses Problem hätte man in den vergangenen fünf Jahren ohne große Schwierigkeiten lösen
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Hans Widmann: „Möglicherweise hat man im Eisacktal lieber einen Kandidaten aufgestellt, der einem selbst nicht gefährlich werden kann“
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können. Am Beginn der Legislaturperiode hätte man sich halt einmal die Mühe machen müssen, eine Marathonsitzung durchzuziehen. Man hätte die Geschäftsordnung ändern können, indem man vielleicht eine Woche Tag und Nacht im Landtag verbracht hätte. Bei der satten Mehrheit der SVP und der Koalitionspartner hätte man sich sogar abwechselnd Pausen genehmigen können. Im Vergleich zum italienischen Parlament ist die Geschäftsordnung im Landtag großzügig, und man kann nicht behaupten, dass die Sitzungen des Parlaments nicht funktionieren würden. Aber natürlich muss man sich die Zeit nehmen, eine neue Geschäftsordnung „auszusitzen“. Diese Mühe wollte man sich aber nicht machen. Na ja, wenn Donato Seppi 1.000 Anfragen macht, wird es schwierig… Nein. Man muss sich eben einmal die Mühe machen, die Sitzung
durchzuziehen. Dann hat man das Problem ein für allemal gelöst. Mit der absoluten Mehrheit löst man alle Probleme, wenn man nur will. Schuld sind also nicht die Oppositionsparteien; schuld ist die eigene Bequemlichkeit. In der neuen Legislaturperiode ist es natürlich schwieriger, weil die SVP nur mehr 18 Mandatare hat. Mit 21 hätte man sich noch gegenseitig ein paar Pausen genehmigen können. Fahrsicherheitszentrum, BBT, Museion: Warum tut sich die Landesregierung schwer, unter der Bevölkerung einen Konsens für solche Strukturen zu finden? Die Landesregierung hat noch nicht gelernt, dass Projekte, die viel Geld und viel Grund kosten, vor dem entsprechenden Beschluss mit der Bevölkerung intensiv diskutiert werden müssen. Schauen Sie, ich kritisiere nicht die Entscheidung für Flughafen oder Brennerbasistunnel, aber ich
kritisiere die Vorgehensweise. Heute haben wir einen Flughafen, der zu klein ist, um zu funktionieren, und zu groß, um ihn sterben zu lassen. Beim BBT hat man erst dann begonnen, die Bevölkerung zu informieren, sobald bereits die ersten Bagger aufgelaufen sind. Und dann wundert man sich, dass die Leute fuchsteufelswild werden. Dazu muss allerdings gesagt werden: Der BBT ist ein internationales Projekt, bei dem Südtirol keine besonders große Entscheidungsgewalt hat. Das heißt noch lange nicht, dass die Bevölkerung nicht ein Recht zur Information hat. Im Vorfeld hätte man mit vergleichsweise wenig Aufwand den Leuten viele Ängste nehmen können. Nehmen wir zum Beispiel das Kraftwerk in Mauls: Im Moment rennt der Politiker zuallererst zu den Medien, weil es ja wichtig ist, wer das neue Projekt als erster hinausposaunt. Die betroffenen Bürger und sogar der Bürgermeister, der dann von seinen Bürgern blöd angelassen wird, erfahren vom Projekt erst aus der Zeitung. Das sind doch keine Manieren, oder? Interessanterweise hat die SVP in Wiesen, wo es ja in den vergangenen Monaten massiven Protest gegen den BBT gegeben hat, erstaunlich wenig Stimmen verloren… Man hat zwar spät reagiert, aber die Leute dann doch informiert. Hätte man dies früher getan, hätte man viel weniger Energie aufwenden müssen. Schauen Sie, wir sollten eine Partei als „politische Familie“ betrachten, die im Grunde genauso funktioniert wie die eigene Familie: Die Eltern haben früher den Kindern Befehle erteilt, heute müssen sie miteinander diskutieren, um einen Konsens
zu finden. Die Bevölkerung besteht aus mündigen Bürgern, die man nicht übergehen darf, weil sie sich dies längst nicht mehr gefallen lassen, und das ist auch richtig so. Wie kann die SVP die Jugend erreichen? Indem sie sie dort anspricht, wo sie zuhause ist, sei es bei der Arbeit oder in der Freizeit. Wir sind ja schon fast so weit, dass wir den Freiheitlichen vorwerfen, dass sie zu viel unterwegs sind. Aber bitteschön: In der vergangenen Legislatur hatten wir 21 Abgeordnete, wovon acht in der Regierung waren. Die restlichen 13 SVP-Mandatare hatten im Grunde im Landtag denselben Arbeitsaufwand wie die zwei freiheitlichen Abgeordneten. Wenn diese 13 Abgeordneten im selben Maß unterwegs gewesen wären wie die Freiheitlichen, dann wären die Jugendlichen möglicherweise nicht in diesem Ausmaß verloren gegangen. Auch hier muss man sagen: Diese Mühe hat man sich nicht gemacht. Wir sind davon ausgegangen, dass die Leute zu uns kommen. Diese Zeiten sind vorbei. Freiwillig kommen zur SVP nur jene, die Karriere machen wollen. Zu den anderen muss man in großer Demut hingehen und sich mit ihren Problemen beschäftigen, und schauen Sie, die Jugend hat heute eine Menge Probleme, auf die die Politik nicht eingegangen ist. Die Jugend verdient es, dass man sie ernst nimmt. Diskussionen mit Jugendlichen sind sehr interessant und aufschlussreich. Die Junge Generation der SVP hingegen befindet sich in einem Dornröschenschlaf; sie besteht nur aus Leuten, die sich angepasst haben und Karriere machen wollen.
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Die Freiheitlichen haben mit dem Slogan „Südtirol gehört dir“ Ängste geschürt und daraus Kapital geschlagen. Wie kann man als Regierungspartei gegen Populismus ankämpfen? Schauen Sie, über die Ausländer gibt es in Südtirol eine Menge Halbwissen. Ich habe immer schon gefordert, die wichtigsten Eckdaten der Ausländer an die eigenen Parteifunktionäre in den Dörfern zu schicken – ein Merkzettel, was die Ausländer an Sozialleistungen bekommen und was nicht. Damit hätte man den Populismus eindämmen können. Das heilige Land Tirol, das inzwischen durch und durch scheinheilig ist, muss lernen, dass die Ausländer auch Menschen sind. Wenn der Papst sagt, Migranten seien unsere Brüder, hören wir lieber weg. Wenn er aber nach Brixen kommt, laufen wir ihm nach. Das erzkonservative Amerika beweist uns derzeit mit der Wahl des Migrantenkindes Barack Obama zum Präsidenten, dass man der Ausländerproblematik auch mit einer gewissen Gelassenheit begegnen kann…
Obama hat trotz der schweren Finanzkrise eine Aufbruchstimmung in Amerika erzeugt, von der europäische Politiker nur träumen können. In Amerika waren im Wahlkampf acht Millionen Ehrenamtliche unterwegs. In Europa müssen wir uns schon
danach im Wahlkampf für die Landtagswahlen befand. Die Partei muss aber endlich lernen, dass jedes der 58.000 Mitglieder dieselbe Bedeutung hat. Im Moment gibt es einige, die glauben, viel mehr Respekt zu verdienen als andere. Das muss endlich
„Die Materialschlacht im Wahlkampf vermeidet man, indem man die Politikergehälter halbiert“_ Hans Widmann fragen, warum das Interesse für Politik und als Folge auch die Demokratie selbst etwas erstarrt sind. Nun posaunt man wieder eine bevorstehende tiefgreifende Reform – genauso wie nach den Parlamentswahlen. Hat die SVP grundsätzlich die Macht, sich selbst zu reformieren? Eine Reform nach den Parlamentswahlen war für die Partei schwierig, weil sie sich ja sofort
aufhören. Jetzt muss die Partei beweisen, dass sie es mit den Reformen ernst meint: Sie muss mehr Bürgernähe zeigen, Sozialpartnerschaft leben, und sie muss dauernd neue Gesichter ins Spiel bringen. Dazu braucht es die Mandatsbeschränkung auf allen Ebenen. Dann gibt es einen automatischen Wechsel im Landtag, in der Regierung und auch beim Landeshauptmann. Aus Sicht eines Arbeitnehmers ist dieses Argument schon
stichhaltig; ein Unternehmer aber wird sich schwer tun, nach 15 Jahren wieder in seinen Beruf zurückzukehren. Wenn die Abgeordneten lediglich ein Sitzungsgeld bekommen, können oder müssen sie nebenbei ihrem Beruf nachgehen. Damit löst man auch dieses Problem. Schauen Sie, die paar Sitzungen, die der Landtag hat, kann ein Unternehmer auch nebenbei erledigen. Hier gibt es ein Paradoxon: Einerseits fordern Sie, dass Politik ein Nebenjob ist, und andererseits fordern Sie mehr Bürgernähe, die automatisch sehr zeitaufwändig ist. Ein Unternehmer ist doch auch ständig unterwegs! Wenn jemand gleichzeitig Unternehmer und Politiker ist, dann kennt er die Probleme der Wirtschaft und auch jene der Arbeitnehmer. Wenn er sich aus seiner Bequemlichkeitszone wagt, dann hat er die besten Voraussetzungen. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Das rote Paket z Es war einmal eine Großmutter, die ein rotes Paket verschenkte. Das Paket enthielt Glück und Zufriedenheit, durfte aber nicht geöffnet werden. Das Paket legte einen weiten Weg zurück, es erhellte die Gemüter der Beschenkten, machte ihre Seelen leichter, und irgendwann in einem traurigen Moment kehrte das rote Paket wieder zur Großmutter zurück. Die Geschichte des roten Paketes haben sich die Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule für
P&G
Handel und Verwaltung an der Landesberufsschule Tschuggmall in Brixen unter der Leitung ihrer Lehrerin Helga Pernthaler zu Herzen genommen. Am 3. Dezember werden sie unter den Großen Lauben, am Großen Graben und beim Sonnentor kleine rote Pakete mit liebevoll gestalteten Gedanken zur Weihnachtszeit verschenken und damit in der hektischen Zeit vor Weihnachten ein klein wenig Wärme verbreiten. mk
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BRIXEN
Chaos an der Widmannbrücke z Täglich spielen sich im Eingangsbereich der Rosminischule bei der Widmannbrücke dieselben chaotischen Szenen ab: Weil zwischen 12.25 Uhr und 13 Uhr die Zufahrt zur Schule gesperrt ist, parken zahlreiche Eltern bereits vor Beginn dieses Fahrverbotes vor der Schule, um ihre Kinder abzuholen. Da es dort nur wenige Parkplätze gibt, die zudem meist alle besetzt sind, bricht das Verkehrschaos aus. Die Autofahrer stehen mit ihren Vehikeln rechts und links der Straße jeweils in der zweiten Reihe und warten, bis endlich die Schulglocke läutet.
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notiert
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Obwohl die Maßnahme mit den eingeschränkten Zufahrten zu den Brixner Schulen eigentlich mehr Sicherheit für die Schulkinder bringen sollte, wird hier wohl eher das Gegenteil erreicht: Wegen der wild parkenden Autos ist die Fahrbahn beengt, die Sicht stark eingeschränkt, und Fußgänger, die die Straße überqueren wollen, müssen sich zwischen den Autos einen Weg bahnen und sind oft erst im letzten Moment zu sehen. Immerhin hat die Gemeindeverwaltung mittlerweile selbst erkannt, dass diese Situation nicht länger tragbar ist. Nach Informa-
Personen über 65 Jahren mit chronischen Erkrankungen oder Familienangehörige, die mit gefährdeten Personen zusammen leben, können kostenlos die Grippeimpfung vornehmen. Infos erteilt der Hausarzt oder der Dienst für Hygiene und öffentliche Gesundheit unter Telefon 0472 812460.
tionen von Bürgermeister Albert Pürgstaller sollen jenseits der Widmannbrücke ein gutes Dutzend neuer Parkplätze errichtet werden. An dieser Stelle gibt es eine mäßig steile Uferböschung zur Rienz hin, die für die neuen Parkplätze entsprechend adaptiert werden
muss. Pürgstaller kennt noch keine Details zu den dafür notwendigen technischen Maßnahmen und Kosten; das Projekt wird erst ausgearbeitet. Sofern keine besonderen Verzögerungen eintreten, sollen die Parkplätze innerhalb 2009 verwirklicht werden. amm
Die Wehrmänner der Jugendfeuerwehr Elvas erreichten beim Wissenstest und Orientierungsmarsch der Jugendfeuerwehren der Bezirke Eisacktal, Bozen und Unterland den siebten Platz, die Millander den zwölften und die Wehrmänner aus Brixen den 21. Platz.
Die Junge Generation der SVP im Bezirk Brixen startete die Aktion „Jugendcheck“. Hierbei soll die Jugendfreundlichkeit der Eintrittspreise sämtlicher Freizeitinfrastrukturen überprüft werden. Die Betriebe werden dann je nach Ergebnis „positiv“ oder „negativ“ bewertet.
NACHGEFRAGT
„Übung hat Defizite aufgezeigt“ WALTHER DIETL, Notarzt und Mitarbeiter des Landesnotfalldienstes, zur großen Notfallübung im Brixner Universitätsgebäude.
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Herr Dietl, welche Rolle hatten Sie bei der Übung inne und wie beurteilen Sie den Verlauf? Ich wurde vom Weißen Kreuz als Beobachter eingeladen. Die Übung ist für die beteiligten Organisationen gut abgelaufen, was die Beherrschung ihres jeweiligen Kerngeschäftes angeht. Solch komplexe Vorgänge, wie sie bei der Übung simuliert wurden, kommen äußerst selten vor, was bedeutet, dass Erfahrungswerte fehlen. Der Wissensstand der einzelnen Organisationen ist gut bis sehr gut, die praktische Anwendung in Verbindung mit einem Großschadensereignis
weist allerdings noch einen Trainingsrückstand auf. Gibt es Verbesserungspotenzial an der Struktur des Universitätsgebäudes? Im Lichte dieser Übung hat sich gezeigt, dass für die verwinkelte räumliche Struktur ein interner und externer Notfallplan fehlt und daher erstellt werden muss. Ein interner Notfallplan befasst sich mit Notsituationen, die die Struktur selbst bewältigen kann. Ein externer Notfallplan beschreibt das Maßnahmenbündel im Falle einer Notsituation, die die Struktur selbst nicht bewältigen kann.
Wo können sich die Rettungsorganisationen aus Ihrer Sicht noch verbessern? Ich hatte wirklich den Eindruck, dass die Übung aufgrund von Kommunikationsdefiziten in Zeitlupe abgelaufen ist. An diesen Defiziten ist noch zu arbeiten. In anderen Medien wurde die Übung aus meiner Sicht etwas schöngeredet, was nicht der Realität entspricht. Ich halte aber auch ganz klar fest, dass das Niveau des Notfallmanagements im Bezirk Brixen verhältnismäßig höher ist als in anderen Bezirken. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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z Im Rahmen der Vortragsreihe zu Familienthemen, die die Gemeinde Brixen in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Bildungswissenschaften
veranstaltet, referiert der renommierte Professor für Entwicklungspsychologie, Wassilios Fthenakis, am 11. Dezember (20 Uhr, Universität Brixen, Raum 1.50, 1. Stock)
Die Beziehung wird traditionalisiert, und es beginnt für viele Paare ein Erosionsprozess, der zur Auflösung der Beziehung führen kann. Ein beginnender Destabilisierungsprozess hat erhebliche Konsequenzen für Mütter und Väter und kann die kindliche Entwicklung beeinflussen. Zu wissen, welche Belastungen auf die Partnerschaft zukommen und wie man mit diesen umgehen sollte, erweist sich als ein stabilisierender Faktor in der Beziehung. Der Vortragsabend soll aufzeigen, wie Frau und Mann kompetent mit dieser Herausforderung umgehen und ihre Partnerschaft als ein spannendes Projekt mit Erfolg begleiten können. Davon profitieren Frauen und Männer gleichermaßen, ist Fthenakis überzeugt. wv
EISACKTAL
BRIXEN
Menschen helfen
Aktionstag gegen Gewalt an Frauen
Foto: Tappeiner
z Der „Bäuerliche Notstandsfonds - Menschen helfen“ (BNF) hilft seit 1990 schnell und unbürokratisch in Not geratenen Familien oder vermittelt Hilfe. Die Unterstützung des BNF kommt dort zum Tragen, wo durch Krankheit, Tod, Unfall, Behinderung, Brand oder andere Katastrophen die Bewirtschaftung eines Hofes und
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über die Herausforderungen und Veränderungen, denen eine Beziehung im Laufe der Zeit unterliegt und gibt Tipps, wie sich Partnerschaft durch alle Lebenslagen hindurch erfolgreich gestalten lässt. Paare, so Fthenakis, gehen in der Regel eine Beziehung ein, weil sie das Maximum an persönlichem Glück in einer dauerhaften und qualitativ hochwertigen Beziehung erleben möchten. Sie organisieren ihre Beziehung auf der Grundlage von Gleichberechtigung und der Wahrnehmung gemeinsamer Verantwortung für alle anstehenden Aufgaben. Dabei maximieren sie die gemeinsame Zeit, um dem erlebten Glück in der Beziehung eine optimale Chance zu bieten. Dieses Modell von Symmetrie wird jedoch spätestens dann verändert, wenn ein Kind zur Welt kommt.
somit die Existenz einer bäuerlichen Familie in Gefahr ist. Der BNF hat sich dabei zum Ziel gesetzt, auch nicht bäuerliche Familien und Personen beratend und finanziell zu unterstützen, denn unvorhergesehene Spesen für Medikamente, Arztvisiten, Therapiekosten bei Krankheit, Pflegepersonal oder der Arbeitsausfall eines Erkrankten gefährden oft die Existenz, und die Beiträge aus der öffentlichen Hand reichen bei weitem nicht immer aus. Zum einen bittet der BNF daher um Spenden, wobei jeder Euro zu 100 Prozent den Betroffenen zukommt. Auf der Homepage www. menschen-helfen.it beschreibt der BNF jene Schicksalsfälle, die dringend Hilfe bedürfen – der Spender erfährt somit Details über die einzelnen Familien und Personen und kann seine Spende auch konkret jenen Betroffenen zukommen lassen, die er unterstützen möchte. Zudem können auf der Homepage Weihnachtskarten bestellt werden, womit ebenso in Not geratene Familien unterstützt werden. Die Spenden an den Bäuerlichen Notstandsfonds können von Privatpersonen sowie von kommerziellen Betrieben in der Einkommenssteuererklärung abgesetzt werden. db
z Der Frauenhausdienst Brixen der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Eisacktal besteht aus zwei Dienstleistungsangeboten: die Beratungsstelle für Frauen in Gewaltsituationen in der Kapuzinergasse 2 bietet seit 1998 kostenlose Beratung, Information und Unterstützung für betroffene Frauen, organisiert eine eventuelle Aufnahme in das Frauenhaus und sorgt sich um eine Nachbetreuung für die Zeit danach. Jährlich wird die Beratungsstelle von etwa 100 Frauen aufgesucht. Das Frauenhaus ist seit November 2005 ein Zufluchtsort für Frauen sowie deren Kindern, die Gewalt erfahren oder davon bedroht sind. Bisher hat es 45 Frauen und deren Kindern Unterkunft, Schutz und Sicherheit sowie Beratung und Unterstützung durch professionelle Mitarbeiterinnen geboten. Kriseninterventionen und Notaufnahmen erfolgen rund um die Uhr – auch unter der kostenlosen Notruflinie 800601330. Am Internationalen Tag der Gewalt, am 25. November, informiert der Frauenhausdienst Brixen von 10 bis 17 Uhr
an Infoständen auf dem MariaHueber-Platz in Brixen über seine Tätigkeiten und verteilt warme Getränke sowie Geschirrhandtücher mit passendem Aufdruck, der von den Schülern der 3. Klassen Oberschule für Werbegrafik entworfen wurde. Zudem werden in den Brixner Buchläden verschiedene Werke zum Thema aufliegen, und im Jukas wird um 19.30 Uhr ein Film zum Thema vorgeführt. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, sich mit den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses auszutauschen. db Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen AUFMERKSAMER ZUHÖRER: „Wenn sich jemand einer Sache beherzigt, soll man sich nicht zuviel einmischen“ (Josef Sigmund)
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PORTRAIT
Stiller Politiker JOSEF SIGMUND, Bürgermeister von Vahrn, über sein politisches Amt, die Demokratie in Südtirol und seine Vorliebe für Pasta.
A
ls Heinrich Heine auf seiner Reise durchs Alpenland die fleißigen, doch geistlosen Tiroler beschrieb, ist ihm eines entgangen: Das Wesen dieser Menschen offenbart sich nicht so sehr im verbalen Dialog, sondern tut sich in den Früchten ihrer Arbeit kund. Und beim Watten. Josef Sigmund ist ein solcher Tiroler. Wer mit ihm spricht, hat das Gefühl, sich an einen Baum, der Größe nach an einen Bonsai, zu wenden. Die Antwort auf die Fragen, die man ihm stellt, sind die Früchte, die sein Einsatz für die Gemeinde über die Jahre gedeihen ließ.
Ohne große Sprünge, ganz wie
das Wachstum eines Baumes, verlief auch seine Entwicklung.
terer Ring, der das Wachstum des Stammes festigt. Was der italienische Süden damals dem jungen Soldaten offenbart hatte, war die lukullische Vornehmheit der Teigwaren. „Paschta“, um es mit seinen Worten zu sagen, könnte er jeden Tag essen. Davon wird er zwar satt, aber nicht „stuff“. Zum Leidwesen seiner Familie. Was ihm außer der „Paschta“ bekommt, verfolgt er allem Anschein nach weniger aus Leidenschaft als aus natürlicher Neigung. So beim Kartenspielen, Singen und Jagen. Für die letzten beiden habe er allerdings kaum Zeit, wie er selbst bedauert. Außerdem sind ihm der Neid und die Konkurrenz unter den Jägern zuwider. „Als ob der Name des Jägers auf dem
„Die Demokratie ist das beste politische System, wenn sie richtig ausgeübt wird“_ Josef Sigmund, Bürgermeister von Vahrn Als dritter von fünf Kindern verbrachte Sigmund seine Kindheit am Punterhof in Vahrn. Der erste Abschied von zu Hause war kein weiter Schritt: Er trat ins Knabeninternat in Kloster Neustift ein. „Eine schöne Zeit“, segnet er die Jahre seiner Jugend lakonisch ab. Nach dem Besuch der Lehrerbildungsanstalt arbeitete er zuerst in Trient und dann in Bruneck im Amt für Landwirtschaft. Richtig entwurzelt wurde er zum ersten Mal erst im Jahre 1965: Als wackerer Bursche trat er in den Militärdienst ein. Ab nach Sizilien! Zuerst in Messina und dann in Palermo, „bis zum August 1966“, schüttelt er das Datum ohne einen Augenblick des Nachdenkens aus dem Ärmel. Den Kontakt mit der neuen Spezies homo italicus empfand er als eine Bereicherung. Eine zusätzliche Erfahrung; ein wei-
Bock stehen würde“, persifliert er die besitzergreifende Haltung mancher Grünröcke.
Verbissenheit und Gewalt
scheinen Josef Sigmund insgesamt nicht nur zuwider, sondern geradezu fremd zu sein. Seine Überzeugungen und Entscheidungen wachsen vielmehr langsam und sicher, ohne groß Aufhebens davon zu machen, ohne Salto mortale. Doch siehe da: Eines schönen Morgens fand er sich im Amt des Bürgermeisters von Vahrn vor. Diese Funktion eines Tages zu erfüllen, hätte er sich damals kaum vorstellen können. „Ich bin irgendwann in das Amt einfach hineingewachsen“, konstatiert er achselzuckend. Wie hätte es bei diesem Mann, dessen Lebensweg durchwegs an das Reifen einer Pflanze erinnert, auch anders sein können?
Josef Sigmund ist kein schillernder Redner. Sich mit großen Worten an die Öffentlichkeit zu wenden, empfindet er selbst weder als seine Leidenschaft noch als Talent. Seine Stärke als Bürgermeister sieht er vielmehr darin, den Leuten aufmerksam zuzuhören. Auch in den Sitzungen ist es ihm wichtig, dass jeder zum Zug kommt. Weiters ist er bemüht, sich „nicht zu viel einzumischen“, wenn sich jemand einer Sache beherzt hat. „Wir sind damit immer gut gefahren. In den letzten 15 Jahren hatten wir keine großen Streitereien in der Gemeinde“, fügt er hinzu. Dieser Beruf bereite ihm schließlich dann am meisten Freude, wenn er das Gefühl hat, jemandem behilflich gewesen zu sein.
Unterschiedlichen Meinungen
eine Stimme zu geben ist nicht lediglich ein Zug seines Temperaments. Diese sanfte Tugend lässt sich auch politisch ausbuchstabieren: „Die Demokratie ist das beste politische System“, fasst er seine diesbezüglichen Ansichten zusammen. „Aber nur, wenn sie richtig ausgeübt wird!“, fügt er warnend hinzu, indem er seine Augenbrauen hebt. Auf die Frage, ob Südtirol ein demokratisches Land sei, antwortet er zunächst nicht. Er grübelt vielmehr mit einer solchen Intensität, dass er zu kauen beginnt. Möglicherweise hat er den Luis zwischen den Zähnen und kriegt ihn nicht klein. Endlich würgt er den Brocken hinunter und nickt erschöpft. Obwohl er Mitglied der SVP ist, findet er es nicht schlimm, dass andere Parteien bei den Landtagswahlen dazugewonnen haben. „Damit kontrolliert man sich gegenseitig“, begründet er seine Ansicht. Auch die Demokratie im Land sei dadurch besser gesichert. Trotzdem empfinde er einen gewissen Schmerz wegen der Verluste in der SVP. Sie ist schließlich seine Mutterpartei.
Bürgermeister Josef Sigmund bei einem Interview mit dem „Brixner“ im Mai 2001
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Ab 2010 wird Josef Sigmund
nicht mehr Bürgermeister sein. Ohne Sorge um die Zukunft, ohne die Wehmut der Vergangenheit wird er sein Amt verlassen. Ganz so, wie ein Baum seine Blätter im Herbst fallen lässt.
andres.pizzinini@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Steckbrief
Josef Sigmund wurde als dritter von fünf Kindern am 14. März 1944 geboren. Er besuchte zuerst die Landwirtschaftsschule und dann die Lehrerbildungsanstalt in Brixen. Anschließend arbeitete er im Amt für Landwirtschaft in Trient, Bruneck und Bozen. Von 1980 bis 1990 war er Assessor in der Gemeinde Vahrn. Daran anschließend war er dort fünf Jahre als Gemeinderat tätig, bis er 1995 zum Bürgermeister gewählt wurde. Josef Sigmund lebt derzeit als Vater von drei Kindern zusammen mit seiner Frau in Vahrn. 33
Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen
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Neuer Carabinieri-Chef z Marco Lunardi heißt der neue Kommandant der CarabinieriKompanie von Brixen. Er tritt damit die Nachfolge von Major Neil Dario an, der dieses Amt sechs Jahre lang inne hatte. Der aus der Provinz Padua stammende Lunardi war in den vergangenen acht Jahren in Bozen stationiert und dort als Vize-Fahndungsleiter
von Südtirol tätig. Anlässlich des Papst-Urlaubes hat Marco Lunardi Brixen erstmals näher kennen und auch sofort schätzen gelernt. Überhaupt sei er ein großer Freund Südtirols und seiner einzigartigen Berglandschaft. Seine Frau und sein sechsjähriger Sohn ziehen mit ihm in die neue Wahlheimat Brixen. oz
M&M Menschen & Meinungen TSCHÖTSCH
Der Spruch vom Much
I woaß schun, prum die Leit in Munter nimmer gewählt hobn. Er håt ihnen load gitun mit seine zwoa Jobs...
kurz
notiert
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„Lia und das Fohlen“ z Sie ist Mutter von drei Kindern, ausgebildete Waldpädagogin und seit 30 Jahren begeisterte Kindergärtnerin. Und sie hat nun gemeinsam mit drei kleinen Künstlern ein Bilderbuch gestaltet, das nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt. Marialuise Schatzer wollte in einer Projektarbeit ein Kinderbuch von Kindern für Kinder entstehen lassen. Mit der Geschichte von der kleinen Lia und ihrem Fohlen ist ihr dies auch gelungen. Die drei
Der SVP-Bezirksobmann Siegfried Messner ist aufgrund der schlechten Wahlergebnisse der Südtiroler Volkspartei im Eisacktal von seinem Amt zurückgetreten. Ende Januar soll die gesamte Bezirksleitung neu gewählt werden.
kleinen Künstler Claudia Larcher, Miriam Leitner und Manuel Mali, Vorschulkinder im Kindergarten von Tschötsch und mittlerweile fleißige Erstklässler, haben zur Geschichte ihrer Kindergärtnerin hinreißende Zeichnungen mit wunderbaren Details gefertigt, die einem schlichtweg ein Lächeln
ins Gesicht zaubern. Begleitet wurden sie dabei von der Bilderbuchillustratorin Evi Gasser. Die Tagträume der kleinen Lia, die in der Schule sitzen muss und dabei so sehnsüchtig auf ihr Fohlen wartet, wurden vom Verlag A. Weger gedruckt und sind im mk Buchhandel erhältlich.
Günther Kerschbaumer vom Köfererhof in Neustift wurde beim 3. Nationalen Rieslingwettbewerb mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Sein „Südtiroler Eisacktaler Riesling“ wurde von einer internationalen Fachjury als bester eingestuft, gefolgt von der Kellerei Laimburg und der Weinkellerei H. Lun.
Die „Eisacktaler Kost“ hat ein neues Organisationskomitee. Helmuth Fink bleibt Obmann, ihm zur Seite stehen Annares Huber aus Vahrn, Michaela Pichler und Jürgen Baldauf aus Brixen sowie Thomas Haselwanter, Doris und Karl-Heinz Siller, Elisabeth Mühlsteiger und Hannes Pignater.
O o op s
Leser kochen für Leser
Bavette allo scoglio
mein Hoppala
> Zutaten für 4 Personen
Andres Pizzinini, Redaktionsmitglied
Doppelte Verwechslung Vor einigen Jahren lebte ich in der Nähe von Urbino, in den Marken, auf einem Bauernhof. Eines Morgens plauderte ich mit meinem Nachbarn Enrico, einem alten Weinbauern. Bereits nach den ersten Worten gewahrte ich, dass er mich wohl mit meinem Mitbewohner Loris verwechselte. Da er sich normalerweise mit diesem lieber unterhielt als mit mir, sagte ich nichts und täuschte einfach vor, besagter Loris zu sein. Nach einigen Minuten der Unterhaltung verabschiedete ich mich von Enrico, und als ich wenig später auf Loris traf, erzählte ich ihm diese lustige Begebenheit mit meinem Nachbarn. Mein Mitbewohner sah mich verblüfft an. Dann erklärte er mir, dass es gar nicht möglich sei, dass ich mit Enrico gesprochen habe. Dieser sei nämlich bereits am frühen Morgen weg gefahren und noch nicht zurückgekommen – daher hätte ich mich wohl mit Enricos Zwillingsbruder Giorgio unterhalten!
400 Gramm Bavette oder Spaghetti 1 halbe Zwiebel 600 Gramm Tomatenwürfel oder Tomatensauce 5 Scheiben Seeteufel 400 Gramm Garnelen 200 Gramm Calamari-Ringe, in Würfel geschnitten 0,5 kg Vongole/Venusmuscheln ein Viertel Liter Weißwein Salz, Pfeffer, Peperoncino Petersilie
> Zubereitung Die Zwiebeln klein schneiden und in Olivenöl rösten, den Fisch – Seeteufel, Garnelen und Calamari – dazugeben und mitrösten, mit etwas Weißwein löschen, schließlich die Tomaten dazugeben. Alles zusammen etwa zehn Minuten einkochen lassen, dann mit Salz, Pfeffer und Peperoncino abschmecken und die Petersilie
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Foto: Oskar Zingerle
alljährlich ein paar erholsame Tage verbringt. „Der SchwarzWeiß-Film in der Kamera war übrigens ein Versehen“, erklärte uns Gertrud Delueg bei der Preisübergabe. Somit trug eine Portion Glück zum Gewinn der heurigen Kinderfotoaktion bei, vor allem aber das fotogene Lächeln des kleinen Simon. Im Bild: Simon mit Mama Gertrud und Andrea Reichhalter. oz
beimengen. In einem zweiten Topf das Olivenöl erhitzen, die in Salzwasser gewaschenen Venusmuscheln hineingeben, mit Weißwein aufgießen und zugedeckt aufkochen lassen. Schließlich den Fischsugo und die Venusmuscheln mit den al dente gekochten Bavette vermischen und mit frischer Petersilie servieren. Gutes Gelingen und Mahlzeit!
Simona Obrist aus Schnauders hat ein Händchen für gutes Essen – und am liebsten zaubert sie Fischgerichte wie dieses.
Simon ist der Sieger z Der kleine Simon Pircher ist der Sieger unserer heurigen Kinderfotoaktion. Ihm und seiner Mama Gertrud wurde vor kurzem der Siegerpreis übergeben, eine Digitalkamera – freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Elektrofachgeschäft Reichhalter in Brixen. Das Siegerfoto entstand im warmen Morgenlicht auf der Almhütte der Familie, in der sie
mmh!
Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Voting
Ihre Meinung online
Ergebnis der Online-Umfrage:
„Erschien Ihnen der Wahlkampf in diesem Jahr lauter und härter als je zuvor?“
ja
65%
nein 35%
Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:
„In Brixen gibt es dieses Jahr keine Weihnachtslotterie mehr. Beeinflusst das Ihr Kaufverhalten?“ Stimmen Sie mit! www.brixner.info 35
Menschen & Meinungen
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Jå, mir kennen! „Yes, we can! Das ist mal ein toller Wahlslogan!“, sagt der Franz, während er eine undefinierbare schwarze Brühe aus einem bunten Starbucks-Pappbecher schlürft und dabei merkbar sein Gesicht verzieht. „Des isch a Fescher“, analysiert Frieda währenddessen typischweiblich die politische Kompetenz des neuen amerikanischen Präsidenten. „Eigentlich könnte die SVP bei der nächsten Wahl Obamas Marketingleute engagieren, die dann aus verständlicher Budgetknappheit den Obama-Slogan einfach recyclen in ‚Jå, mir kennen!’ oder besser ‚Woll, des påckn mir!’“ Nun, im Wiederverwerten von Wahlslogans hat die SVP ja eine gewisse Erfahrung, werfe ich ein, aber der amerikanische Slogan ist für uns etwas zu… optimistisch. „Du hast Recht, für Südtirol müssen wir den Slogan etwas anpassen, die Amerikaner sind viel unbeschwerter und fröhlicher als wir“, sagt der Franz, nachdem er den Rest der Brühe in Friedas schönsten Blumentopf geleert hat. Südtiroler brauchen einen optimistischdepressiven Spruch, schlage ich vor, einen, der ihrer Lebens- und Leidensart entspricht. „Genau!“, sagt der Franz, und ich wundere mich schon über diese selten erlebte Zustimmung, „das Glas, das für Europäer halb voll ist, ist für die Amerikaner fast voll und für Südtiroler fast leer. Wir brauchen also einen Wahlspruch mit großem Jammer-Faktor“. Und authentisch muss er wirken, so richtig südtirolerisch, setze ich noch einen drauf. „Warte, ich hab’s gleich“, sagt der Franz, „wie wär’s damit: ‚Woll woll, werd’ schun giahn!’“
z Alles begann mit seiner Rolle als „Microsoft Student Partner“: Christian Liensberger ist Informatikstudent an der Wiener Universität und ersehnte sich wie viele seiner Kommilitonen einen Praktikumsplatz bei Microsoft, der weltgrößten Softwareschmiede. Auf einer Konferenz im letzten Herbst konnte er einen ersten Kontakt zum IT-Konzern herstellen. Wenige Wochen später folgte eine Prozedur von drei mehrstündigen telefonischen Interviews, bei denen sowohl technische Fragen wie auch persönlichkeitsrelevante Aspekte unter die Lupe genommen wurden. Nach einigem Warten schließlich der Anruf aus Redmond: Christian wurde zu einem mehrmonatigen Praktikum in die Vereinigten Staaten eingeladen
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– als erster Südtiroler und in der Funktion eines Program Manager im „Sync Framework Team“. Neben den „überwältigenden Erfahrungen“, die er aus Sicht der Informationstechnologie hat machen dürfen, war Christian vor allem von der Unternehmenskultur und dem einzigartigen Teamwork begeistert. Beeindruckt waren die Redmonder aber offenbar auch vom Südtiroler – zumindest so sehr, dass sie ihm gleich nach dem Praktikum eine Vollzeitstelle angeboten haben. Derzeit haben für Christian jedoch die Diplomarbeit und der Abschluss des Studiums Priorität. Alles weitere will der junge Brixner zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. Mal sehen, ob es ihn dann wieder nach Redmond verschlagen wird. id
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Wird die italienische Sprachgruppe von der Brixner Stadtregierung benachteiligt?
GIANLORENZO PEDRON, Vizebürgermeister von Brixen: „Einige Punkte des Koalitionsprogramms 2005-2010 sind bis heute nicht weitergekommen“
Ja Ich bin davon überzeugt, dass es mir meine persönliche und berufliche Erfahrung erlaubt, die banale Auffassung zu widerlegen, wonach jedes Problem in Südtirol auf die sprachliche oder noch schlimmer auf die ethnische Trennung zuruckzuführen ist. Meine vor einigen Tagen veröffentlichte entschlossene, aber aus meiner Sicht sehr konstruktive Stellungnahme liegt einfach daran begründet, dass einige Punkte des Koalitionsprogramms 2005-2010 leider bis heute nicht weitergekommen sind. Es entspricht vielleicht der Wahrheit, dass es etwas zu ehrgeizig und geradezu realitätsfremd wäre, die Verwirklichung aller Punkte des Programmes zu verlangen. Ich habe aber in den vergangenen drei Jahren leider feststellen müssen, dass gewisse Punkte für einige politische Vertreter eine besondere Wichtigkeit haben, welche hingegen von anderen nicht so anerkannt wird. Als Beispiel nenne ich die Zuweisung von Flächen für den geförderten Wohnbau, die allerdings nicht nur ein Bedürfnis der italienischsprachigen Bevölkerung ist, sondern ein Bedürfnis der gesamten Brixner Gemeinschaft darstellt. Beweis dafür ist die Tatsache, dass nach der Veröffentlichung unserer Stellungnahme in den Zeitungen einige junge deutschsprachige Ehepaare mir durch E-Mail ihre Unterstützung und Zustimmung ausgedrückt haben. Die Probleme betreffen also das gesamte Gebiet und nicht nur einzelne Sprachgruppen; sie sind daher allgemeine Probleme aller Menschen, die in diesem Gebiet wohnen. Ich hoffe sehr, dass es niemandem gelingen wird, mich von dieser Einstellung abzubringen… z
HEINRICH FERRETTI, Fraktionssprecher der SVP im Brixner Gemeinderat: „Die Brixner Stadtregierung hat nie einen Unterschied zwischen den Sprachgruppen gemacht“ Nein Ich setze voraus, dass während meiner Tätigkeit als Gemeinderat in den vergangenen Jahren immer wieder Diskussionen über eine ungleichwertige Behandlung bei bestimmten Themenbereichen geführt wurden, wobei von den Betroffenen die Vorwürfe der Benachteiligung zumeist nur zur Erreichung ihrer eigenen Ziele verwendet wurden. Eine sachliche und objektive Diskussion war dabei oftmals nicht möglich, was mir persönlich immer Leid getan hat und was uns sehr oft bei der Entwicklung von Visionen und Zielen auch hinderlich war. Zurzeit ist es nachweislich für jede regierende Mehrheit sehr schwierig, den notwendigen und geforderten Ausgleich zwischen den einzelnen Interessensgruppen punktuell und immer zu gewährleisten. Als Beispiel nenne ich die Erhöhung der Sozialleistungen und im Gegenzug die Senkung der Steuern. Jedes Jahr sieht man bei der Erstellung des Haushaltsvoranschlages, dass eine Reihe von Vorhaben geplant, finanziert oder fertiggestellt werden. Und hier, glaube ich, hat die Brixner Stadtregierung nie einen Unterschied zwischen den Sprachgruppen gemacht, sondern immer versucht, natürlich auch im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten, die Notwendigkeiten von geforderten Maßnahmen zu erkennen und diese auch umzusetzen. Ich gebe schon auch zu bedenken, dass jede Interessensgruppe natürlich ihr Vorhaben als erstes umgesetzt verlangt und dies auch oft zu Meinungsverschiedenheiten führt. Trotzdem bin ich überzeugt, dass die Brixner Stadtregierung sehr wohl die Bedürfnisse aller Sprachgruppen erkennt und sich in Zukunft weiterhin auch für die italienische Sprachgruppe einsetzen wird. z
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Leser schreiben uns
Mit zweierlei Maß gemessen? Zum Artikel „Wieder eine verpasste Chance“, „Brixner“ Nr. 225, S. 59
Wolfgang Plank, Direktor der Stadtwerke Brixen
Die Stadtwerke Brixen AG nimmt wie folgt zum Artikel in der Oktoberausgabe Stellung: Für Beträge dieser Größenordnung ist eine Ausschreibung nicht erforderlich, da das Ergebnis den diesbezüglichen Aufwand nicht rechtfertigt. Zudem muss festgehalten werden, dass es sich hier nicht um Steuergelder handelt. Trotzdem gehen wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln äußerst sparsam um. Die genannte Summe, verteilt auf einen Fünf-Jahres-Zeitraum, dürfte angesichts eines Jahresumsatzes von über 30 Millionen Euro keinerlei Auswirkungen auf die Preisgestaltung zeigen, wohl aber auf die Unternehmenskommunikation. Branchenüblich sind ganz andere Prozentverhältnisse. Wie Herr Pöder richtigerweise anführt, „ist ihm nicht bekannt, was diese Summe beeinhaltet“. Auch die nicht lokale Agentur hat dafür „Einiges“ geboten. Unter anderem waren darin auch die Vorbereitung, Überwachung und Auswertung der Markenwahrnehmungs- und GAP-Analyse enthalten. Diese Analysen haben unter anderem ergeben, dass ein Handlungsbedarf, bei Wahrung einer bestimmten Kontinuität, sehr wohl gegeben war. Insbesondere die Verwechslung mit bekannten Marken ließ eine behutsame Anpassung angeraten erscheinen. Bei allen anderen Tätigkeiten in diesem Zusammenhang wurden lokale Anbieter der Werbe-, Medienund Printbranche mit den entsprechenden Lieferungen und Leistungen beauftragt. Aus qualifiziertem Munde hätten wir uns erwartet, dass das Überdenken und Überarbeiten eines visuellen Auftritts durchaus positiv gesehen wird, da dies immerhin zeigt, dass der Betrieb sich mit den kommunizierten Inhalten auseinandersetzt und nicht der Bequemlichkeit
wegen statisch und untätig auf Altüberkommenem ausruht. Gerade von öffentlichen Dienstleistern wird erwartet – auch von Seiten der Politik –, dass das verstaubte und altbackene Image des „Öffentlichen“ abgelegt wird, und das kann nur durch Kommunikation erfolgen. Ebenso wäre zu erwarten gewesen, dass Aussagen wie „ein Logo kann jeder Schüler mit einem PC zu Hause entwerfen“ (Alto Adige vom 18.09.2008) einen entrüsteten Aufschrei der gesamten Südtiroler Werbebranche nach sich gezogen hätten. Bedauerlicherweise wurde diese – zwar wichtige, aber üblicherweise nicht weiter auffallende – Angelegenheit in Ermangelung „griffigerer“ Wahlkampfthemen medial ausgeschlachtet. Dabei darf daran erinnert werden, dass die Neugestaltung der Logos bei ähnlichen Südtiroler Unternehmen teilweise nicht einmal öffentlich wahrgenommen wurde. Hier wird eindeutig mit zweierlei Maß gemessen.
Pompanin und Petschauer Zum Thema „NaziSchlupfloch Südtirol“, „Brixner“ Nr. 225, S. 30
Volker Lutz, Brixen
Auf Seite 32 des Oktoberheftes des „Brixner“ bringen Sie eine Aufnahme von Fürstbischof Johannes Geisler in Begleitung eines „vermutlichen SSHauptsturmführers“. Ich stelle dazu fest, dass hinter Johannes Geisler der Generalvikar Alois Pompanin zu sehen ist. Beim angeblichen SS-Mann handelt es sich um den damaligen deutschen Zweigstellenleiter von Brixen, Erich Petschauer.
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
Umfrage
Mit Rechtsruck einverstanden? Die Landtagswahlen sind vorüber und das Ergebnis ist – erwartungsgemäß – eher rechtslastig ausgefallen. Wie sind die massiven Stimmenzuwächse vor allem der Freiheitlichen zu erklären? Wir haben uns in Brixen umgehört.
„In erster Linie handelt es sich um Proteststimmen“, glaubt Ida Demetz. „Nicht alle sind von der Ideologie der Freiheitlichen überzeugt, aber es war wohl an der Zeit, dass die SVP einmal in die Schranken gewiesen wird. Generell habe ich mir einen Wahlausgang dieser Art erwartet. Ich glaube aber nicht, dass sich in Zukunft viel ändern wird“.
Giulio Garbin hat eine klare Meinung: „Non sono molto d’accordo su questa cosa dei Freiheitlichen, perché gli estremismi non mi piacciono. Il loro risultato si potrebbe giustificare col fatto, che la gente non è informata e che tanti hanno paura per la questione dell’immigrazione. Per me altre questioni sono più importanti come per esempio l’economia, il lavoro, sicurezza sul posto di lavoro e così via“.
„Viele Freiheitlichen-Wähler wollten einfach der SVP eins auswischen“, glaubt auch Rudi Mair. „Es hat viele Ungereimtheiten bei der SVP gegeben, die den Leuten sauer aufgestoßen sind, und so ist es halt zu diesem Ergebnis gekommen. Sicher hat auch der Unmut über die Ausländerpolitik dazu beigetragen. Der Wahlausgang hat eine klare Sprache gesprochen, und deshalb hoffe ich, dass sich auch etwas ändern wird“.
„Höchstwahrscheinlich ist das Ergebnis der Freiheitlichen damit zu begründen, dass die anderen Parteien nicht richtig Propaganda gemacht haben”, analysiert Renata Lombardo. „Der Populismus kommt leider sehr bei den Menschen an. Ich hätte mir ein anderes Ergebnis erhofft. Ich denke, dass Regieren in Zukunft schwieriger sein wird.“
Stefan Rienzner erklärt sich den Wahlausgang so, dass „die Freiheitlichen genau das sagen, was sie denken, vor allem über die Ausländer-Thematik. Mit ihren Aussagen sprechen sie vielen aus der Seele. Ich hoffe, dass das Ergebnis für die SVP Denkanstoß ist und sich in Zukunft etwas ändert“.
„Weil sich die Freiheitlichen mehr für die Jugend einsetzen“, antwortet Carmen Steurer spontan. „Sicher gab es auch einige Protestwähler, die der SVP eins auswischen wollten. Ich glaube, in Zukunft wird sich schon einiges ändern, wenn ab sofort fünf Freiheitliche Abgeordnete im Landtag sitzen, beispielsweise, dass Südtirol vom Staat mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird“.
„Die Freiheitlichen haben gute Argumente“, sagt Petra Scheiber. „Die SVP dagegen hat in Vergangenheit viel versprochen und einiges nicht eingehalten. Deswegen ist es gut, wenn sich etwas an den Machtverhältnissen ändert. Ich hoffe, dass sich vor allem auch die junge Generation stark engagiert und beispielsweise die Ausländerproblematik anpackt und nicht nur darüber redet“.
Gottfried Simoncini interessiert sich „ganz wenig für Politik. Ich bin zwar wählen gegangen, aber ich beschäftige mich nicht groß mit politischen Fragen. Bisher ist alles ganz gut gelaufen, und ich hoffe, dass es so bleibt. Ich bin mit dem Wahlausgang zufrieden. Die Opposition ist etwas stärker, aber die SVP hat weiterhin die absolute Mehrheit“.
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Kunst & Kultur FORMEN SCHAFFEN: Beim Schnitzen und Fassen nutzte Walter Bacher die Maserung des Holzes, um seine Figuren zu charakterisieren
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DAS WECHSELVOLLE LEBEN UND SCHAFFEN VON WALTER BACHER
Brixner Bildhauer
Walter Bacher (1908-1960) hätte heuer seinen 100. Geburtstag gefeiert. Um den in Südtirol kaum bekannten Künstler in Erinnerung zu rufen, wurde im „Kunstgassl“ in der Domgasse in Brixen eine Gedächtnisausstellung organisiert.
W
alter Bacher wurde am 19. September 1908 geboren. Seine Mutter Leopoldine, geborene Egger, stammte aus Ridnaun und war eine tief religiöse Frau. Sein Vater arbeitete als Schriftsetzer in der Buchdruckerei „Tyrolia“ in Brixen. Walter Bacher verbrachte seine frühe Kindheit in Vahrn, wo er mit den Eltern und zwei jüngeren Schwestern in einem Haus an der Brennerstraße, kurz oberhalb der Abzweigung nach Neustift, wohnte. Im Alter von sechs Jahren übersiedelte die Familie nach Brixen. Hier besuchte Walter die Volksschule im Institut der Englischen Fräulein, wo ihn insbesondere der Religionsunterricht sowie das Zeichnen faszinierten. Nicht nur, dass er im Zeichnen der Klassenbeste war; er
besichtigen. Kaum hatte er sein Studium beendet, kehrte er nach Hause zurück und ließ sich in Brixen als freischaffender Künstler nieder. Zu dieser Zeit wurde Südtirol von einer schweren wirtschaftlichen Krise gebeutelt; auf der Bevölkerung lastete zudem der Druck der faschistischen Diktatur. Walter Bacher sammelte einen kleinen Kreis zur Pflege des deutschen Volksliedes um sich, was als staatsfeindliche Betätigung gewertet wurde. Nach endlosen Verhören wurde er von einer politischen Kommission zu einem Jahr Verbannung verurteilt. Während dieser Zeit in einem verlassenen süditalienischen Bergdorf, unter strenger Polizeibeobachtung, begann Walter Bacher zu schnitzen und verkaufte die kleinen Figürchen an die Einwoh-
primitivsten Werkzeugen schnitzte er aus kleinen Holzstücken kleine Krippen und Miniatur-Madonnen, die ihm Offiziere und Wachsoldaten gegen ein Stück Brot abnahmen. Ein juckender Hautausschlag an den Händen machte ihm mehr und mehr zu schaffen – ein Leiden, das ihn sein ganzes weiteres Leben lang beeinträchtigen wird. Am 29. November 1948 kehrte Walter Bacher aus der Gefangenschaft zurück nach Innsbruck zu seiner Schwester Waltraut. In einem Barackenlager am Inn richtete er sich ein Atelier ein und begann fanatisch mit seiner Arbeit. Hier entwarf er die 14 Kreuzwegstationen in Relief für eine Kirche in San Francisco, sein erster großer Auftrag. In den Jahren danach erhielt er zahlrieche Aufträge für Krippen, Madonnen
„Seine Figuren scheinen aus dem Holz gewachsen zu sein“_ Valerius Dejaco, Autor des Buches „Walter Bacher“ zeichnete auch in seiner Freizeit stundenlang und mit Hingabe. Als sich ihm mit 14 Jahren die Frage der Berufswahl stellte, zögerte er keinen Augenblick: Für ihn stand fest, dass er Bildhauer werden wollte, und so trat er in die Lehre des Brixner Bildhauers und Malers Alexander Dejaco. In der achtjährigen Lehrzeit eignete er sich sein handwerkliches Können an, das die Grundlage für sein späteres Schaffen werden sollte. Als Walter seinen Meister nach seiner Lehrlings- und Gesellenzeit verließ, waren beide Freunde geworden.
1931 zog Walter Bacher nach
München. Dort besuchte er zwei Jahre lang die Kunstgewerbeschule und für vier Jahre die Kunstakademie. Er vertiefte sich in das Studium der Kunstgeschichte und radelte in den Semesterferien mit dem Fahrrad durch ganz Deutschland, um die großen Kunstdenkmäler zu
ner. Nach fünf Monaten wurde er wegen guter Führung amnestiert und kehrte zu seinen Eltern zurück, wo er sich mit kleineren Aufträgen über Wasser hielt, die seine künstlerischen Ansprüche jedoch nicht befriedigten.
Im April 1940 kehrte Bacher im Zuge der Option nach München zurück. Er wollte dort alte Freundschaften wieder aufnehmen und endlich einmal arbeiten können. Doch es blieb ihm keine Zeit, sich in die neue Umgebung einzuleben: Der Einberufungsbefehl flatterte ins Haus, und Walter Bacher wurde nach Landshut, Frankreich und Russland abkommandiert. 1943 folgte die russischen Gefangenschaft, fünf Jahre lang war er in den Gefangenenlagern von Alexin und Tula inhaftiert. Auch hier bot ihm die Kunst eine Art Zuflucht vor Hunger, Kälte, Ungeziefer und Hoffnungslosigkeit: Mit den
und Kruzifixe, die fast alle ins Ausland verkauft wurden.
Im Dezember 1950 heiratete er
Luise Dejaco, die Tochter seines ehemaligen Lehrmeisters, und das Ehepaar bezog eine Wohnung in Innsbruck-Pradl. Es begann die fruchtbarste Zeit seines Schaffens. Da das Barackenlager abgerissen wurde, arbeitete er übergangsweise bei einem Berufskollegen; dann bot ihm Professor Ringler einen Raum im Volkskundemuseum an. 1959 bezog Bacher ein eigenes Bildhaueratelier, das ihm die Witwe des Künstlers Franz Staud angeboten hatte. Seine Arbeit musste Walter Bacher jedoch häufig unterbrechen: Wegen seines Hautleidens musste er öfters zur ambulatorischen Behandlung. Sein Zustand verschlechterte sich zusehends; Ende April 1960 wurde er ins Krankenhaus eingeliefert, und seine Freunde trugen dazu bei,
um die finanzielle Notlage der Familie zu lindern. Am 8. September 1960 traf Walter Bacher das härteste Los, das einen Bildhauer treffen kann: die rechte Hand musste amputiert werden, fünf Wochen später der gesamte rechte Arm. Wenig später, am 24. November 1960, verstarb Walter Bacher im Alter von 52 Jahren.
Nur zehn Jahre lang konnte
Bacher sich künstlerisch betätigen. Die akademische Ausbildung in München hatte ihn dabei nicht den Weg der Moderne beschreiten lassen. Einer alten Tiroler Tradition folgend wählte er das Holz als sein bevorzugtes Material: Dies war ihm so vertraut, dass er die Maserung des Holzes zur besonderen Betonung der Form auszunützen verstand. Seine Figuren scheinen aus dem Holz gewachsen zu sein und tragen meist einen herben Zug in sich. In den Krippenfiguren sind noch deutlich der Einfluss eines Franz Xaver Nißl und der Brüder Probst zu spüren, die seit zwei Jahrhunderten die Tiroler Krippenkunst entscheidend beeinflusst haben. Viele seiner Figuren, besonders die Hirten und Madonnen, erinnern an die Linien der Gotik und sind doch davon entfernt, nur Nachahmungen zu sein. Walter Bacher entwickelte seinen eigenen Stil, der jedoch tief in der Tiroler Kunsttradition verwurzelt ist: Seine Sicherheit des Schnittes und die Geschlossenheit der Komposition sind sowohl in einer kleinen Schnitzfigur bis hin zu seinen monumentalen Werken erkenntlich. Sie entbehren jeder Süßlichkeit, aber sie tragen den Reiz des Liebenswürdigen in sich. Quelle: Dejaco, Valerius: Der Brixner Bildhauer Walter Bacher; Wagner, Innsbruck 1964.
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AUSSTELLUNG
Reine Abstraktion In Zusammenarbeit mit dem Brixner Filmfestival „BrixenArt“, während dem eine Dokumentation über Piero Dorazio gezeigt wurde, stellte die StadtGalerie Brixen Werke des italienischen Malers aus.
B
ilder ohne Menschen. Auch Tiere, Pflanzen, Häuser und andere Gegenstände, welcher Faktur auch immer, kommen darin nicht vor. Die reine Abstraktion ist für viele eine etwas schale Landschaft. In der Tat werden vom Betrachter Zeit, Konzentration und die Bereitschaft gefordert, von der brüllenden Kommunikation der Massenmedien Abstand zu nehmen. Wer diesen Schritt wagt, wird von dieser fein-tönigen Kunst berührt werden.
Ursprünglich hing Piero Do-
razio der Strömung des sozialistischen Realismus an. Soziale Themen der Proletarier und Bauern bestimmen ikonographisch diese Kunst. Stilistisch sind die Werke nahezu grobschlächtig plastisch und politisch. Doch plötzlich vollzieht Dorazio eine Wende: Er überlässt die Scholle den Bauern und wäscht sich seine erdverdreckten Künstlerhände. Fortan wird er sie nur mehr mit reiner Farbe beschmutzen. „Die einzige Sprache der Malerei muss die Farbe im Verhältnis zur optischen Erfahrung des Menschen sein“, synthetisiert Dorazio sein Kunstverständnis. In Reinform ist eine solche Untersuchung nur möglich, wenn die Farbe nicht an realen Gegenständen „klebt“. Ihre Funktion und Bedeutung würden den klaren Blick für die Farbe trüben. Dorazio verschreibt sich also der reinen Abstraktion.
Im Jahre 1947 gründet er zu-
sammen mit anderen Künstlern die Gruppe „Forma 1“. Ziele der Bewegung sind die Verteidigung der abstrakten Kunst und deren Unabhängigkeit von jeglichem staatspolitischen Zwang. Sowohl die Nationalsozialisten als auch die Kommunisten hatten nämlich die abstrakte Kunst zugunsten einer realistischen Darstellungsweise verboten. Durch Manifeste,
Nach einer Phase des sozialistischen Realismus verschrieb sich Piero Dorazio der Abstraktion
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Ausstellungen und Schriften wird Dorazio die abstrakte Kunst Zeit seines Lebens verteidigen.
Der gebürtige Römer stellt
1952 auf der XXVI. Biennale in Venedig aus, auf der Dokumenta II in Kassel und in den Vereinigten Staaten, wo er die großen Namen der informalen Kunst wie Willem De Kooning und Jackson Pollock kennenlernt. Von diesen beeinflusst, kann er heute zu den einflussreichsten Künstlern der italienischen Abstraktionsmalerei gezählt werden. In Anlehnung an Wassily Kandinsky erhebt Dorazio den Anspruch, die Kunst auf eine wissenschaftliche – farbtheoretische – Basis zu stellen. Seine Bilder sind Untersuchungen über das Verhältnis von Kolorit, Wertigkeit, Leuchtkraft und Quantität der Farbe. Wer darin Schmetterlinge oder Wolken zu sehen vermeint, beschäftigt sich eher mit seinen eigenen Phantasien als mit Dorazios Intentionen. Alex Pergher, der Kurator der Ausstellung, nennt ihn einen „universalen Farbtheoretiker“. Charakteristisch für seine Abstraktion ist die verhaltene, ja liebliche Gestik der Pinselstriche. Anders als Kandinsky war Dorazio nämlich Italiener.
Die StadtGalerie zeigt vor allem
– durchaus bemerkenswerte – Siebdrucke des Künstlers. Weiters sind Ölmalereien und andere Drucktechniken wie die Acquatinta zu sehen. Neben seiner Arbeit als Künstler unterrichtete Dorazio in den Vereinigten Staaten Kunst an der University of Pennsylvania. Darüber hinaus gilt er als anerkannter Kunsttheoretiker und Verfasser zahlreicher Kritiken zum selben Thema im Corriere della Sera. Darin ist noch das Echo seines frühen sozialen Pathos zu vernehmen, das bis an sein Lebensende währt. Dass ein Anhänger der abstrakten Malerei sich gezwungen sieht, das Medium der Schrift zu bemühen, um sein gesellschaftspolitisches Engagement kundzutun, zeigt die Grenzen dieser Kunst auf. Dorazios Vorhaben, die Kunst als eine wissenschaftliche Untersuchung zu konzipieren, mag aus heutiger Sicht fraglich erscheinen. Trotzdem ist es schade, dass diese sanfte Kunst gerade auf den großen Ausstellungen zusehends zugunsten schreiender Werke verschwindet. andres.pizzinini@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Kunst & Kultur
BRIXEN
Sehnsucht nach dem Heiligen Mit dem Jahresthema des 21. Herbstsymposions traf die Brixner Initiative Musik und Kirche den Nerv der Zeit.
V
ermutlich noch mehr als mit früheren Symposien gelang es der Intitiative Musik und Kirche mit dem heurigen Jahresthema, einen Nerv der Zeit zu treffen, stellte es doch jene unleugbare Sehnsucht des säkularen Menschen nach dem Heiligen in den Mittelpunkt der Überlegungen und zeigte auf, welche Rolle die Sakralmusik in diesem Spannungsverhältnis spielen könnte. „Sacrum & Profanum – Divinum & Humanum“ lautete denn auch die antithetische Formel, unter der sich die Ansichten ausgewiesener Experten zu diesem Thema subsumieren ließen. Etwa jene des aus Polen stammenden und in Innsbruck lehrenden Dogmatikers und Dekans der Theologischen Fakultät Józef Niewiadomski, der den Menschen treffend charakterisierte als ein „begehrendes Wesen, das selbst im Tod noch ein Verlangen über sich hinaus verspürt“. Gleichzeitig habe dieser Mensch eine agonale Dimension und strebe im andauernden Wettstreit auf noch etwas zu Erreichendes hin. Dadurch erkläre sich, warum unsere Kultur den Menschen vergöttert habe, mit der Konsequenz, dass ihm nichts mehr heilig sein könne. Im Wettkampf des wirtschaftlichen Neoliberalismus und des schrankenlosen Konsums bleibe das Divinum auf der Strecke.
Auch der Wettkampf der
Religionen werde kein neues Verhältnis zwischen dem sich entäußerten Gott und dem sich vergötternden Menschen schaffen können. Doch hier könne, ähnlich dem Kultischen der Antike, der Musik eine neue Möglichkeit erwachsen – allerdings nicht durch Gewalt, sondern durch Gnade, nicht durch das Gebrüll kollektiver Gewaltriten wie in frühen Gesellschaften, sondern durch die läuternde Kraft, die bestimmter Musik innewohne 46
Der Tschechische Philharmonische Chor Brünn und das Rundfunk Sinfonie Orchester Prag verwiesen musikalisch auf die Einheit zwischen Sacrum und Profanum
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und der es gelinge, im Humanum das Divinum erfahrbar zu machen. Den Wert christlicher Bildung versuchte der emeritierte Religionspädagoge Günter Rudolf Schmidt aus Erlangen in seinem Festvortrag zu begründen. Auch er diagnostiziert für unsere Zeit das Verschwinden des Religiösen durch die bewusste Abwendung und allgegenwärtige Relativierung, wodurch das Christentum lediglich auf eine Option unter vielen zusammenschrumpfe. Dem stellt er ein Bewusstsein gegenüber, das dem „verantworteten Christsein einen größeren Denkaufwand“ abverlangt. Hierbei gehe es nicht um eine Betrachtung religiöser Inhalte von außen, sondern vielmehr um eine persönlich erfahrene Bindung zu Gott, die in der Liturgie gleichermaßen wie durch die Kunst ermöglicht werde.
Zwei ganz konkreten Fragestel-
lungen zur Funktion der Musik im Spannungsverhältnis des Sacrum und Profanum widmeten sich die beiden Referenten Markus Engelhardt und Peter Jan Marthé. In seinen „Anmerkungen zur historischen Dimension der Unterscheidung weltlich-geistlich“ begibt sich Engelhardt auf die Spuren historischer Entwicklungen, die sich vor allem auf die römische Situation im 17. Jahrhundert beziehen. Dabei wurden Kompositionsverfahren beleuchtet, die von einer viel engeren Verbindung zwischen dem Profanum und dem Divinum zeugen, als man gemeinhin anzunehmen bereit ist. Peter Jan Marthé, in Brixen als leidenschaftlicher Bruckner-Exeget bekannt, vertrat schließlich die These, dass sich in Bruckners Werk eine Spiritualität mani-
festiere, die weder dem frömmelnden Brucknerbild entspreche noch jenem des abstrakten Klangmagiers. Vielmehr würden in seiner zugleich sinnlichen wie transzendentalen Musik Erde und Himmel zu einem untrennbaren Ganzen verschmelzen, was vielleicht den großen Erfolg Bruckners gerade in unserer Zeit der weitgehenden Leugnung des Transzendenten erkläre.
Die beiden Konzerte im Brixner
Dom konnten, jedes auf seine Art, als Umsetzung der Anliegen und Thesen des Symposions verstanden werden – etwa Arvo Pärts 1980 entstandenes Werk „De profundis für Männerchor, Schlagzeug und Orgel“. Der MGV Brixen unter der Leitung von Christian Unterhofer beeindruckte dabei durch eine intensive und klangschöne Gestaltung. Von Petr Eben stammt das „Griechische Wörterbuch“, ein aus neun Kompositionen bestehendes Werk, in
dem die griechischen Begriffe für menschliche Tugenden und Gefühlsregungen vertont wurden. Dabei spüren die oft unisono, manchmal aber auch polyphonen und in der Besetzung variierenden Miniaturen vor allem durch rhythmische Elemente den jeweiligen Wortbedeutungen nach. Die zwölf jungen Frauen des Ensembles „Vox Viva“ unter der Leitung von Monika Zimmerhofer unterstrichen ihre Interpretation mit einfachen Mitteln der Körpersprache (Choreographie: Monika Ludescher), Schrittfolgen, aber auch reigenartigen Tänzen und erzeugten dadurch den Eindruck eines kultischen Rituals. Einer besonderen Herausforderung stellte sich der MGV Brixen mit dem „Geistlichen Lied“, einer Vertonung des Gedichts von Georg Trakl durch den Brunecker Hansjörg Mutschlechner. Seine an der Spätromantik orientierte Tonsprache stellt sich ganz in den Dienst der Worte, rhythmisiert markant zu Beginn und erzeugt später durch Dissonanzen schwebende Harmonien. Dazu gesellen sich, dem expressionistischen As-
soziationsreichtum entsprechend, Passagen feierlicher Innigkeit und ekstatischer Zerrissenheit. Sowohl aufgrund ihrer ungewöhnlichen Besetzung als auch aufgrund ihrer experimentellen Art des Musizierens stachen die beiden Programmpunkte von Marcello Fera und Dieter Oberdörfer hervor. Während Fera mit seiner Violine an alte Choralmelodien anknüpfte und sein unerschöpfliches Repertoire an improvisatorischen Techniken und melodischen Einfällen äußerst intensiv gestaltete, beeindruckt Oberdörfers Suche nach neuen Klängen im sakralen Raum durch elektronisch verstärkte Gitarren und Violoncelli, die er mit der eigenen Singstimme in der Sequenz „Dies irae“ kombiniert.
Für ein ebenso monumentales wie tief gehendes Klan-
gerlebnis sorgte der Tschechische Philharmonische Chor Brünn unter der Leitung von Petr Fiala sowie das Rundfunk Sinfonie Orchester Prag unter der Leitung von Leosˇ Svárovsky´ mit der „Glagolitischen Messe“
Das Ensemble „Vox Viva“ aus Bruneck
von Leosˇ Janácˇek, die Kennern als einmaliges Zeugnis tief empfundener, sehr persönlicher Religiosität in der Tonsprache einer symphonischen Dichtung gilt. Mit der Textvorlage des altkirchenslawischen Ordinariums experimentierte Janácˇek ohne den Einfluss klassischer Vorbilder mit den Ausdrucksformen seiner eigenen Nation. Schon in Smetanas Tondichtung „Aus Böhmens Hain und Flur“
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und Antonin Dvorˇáks „Te Deum“ standen Klangvielfalt und das wellenförmige Auf und Ab für die Extreme zwischen extrovertiertem Jubel und verinnerlichter Anbetung und verwiesen damit einmal mehr auf die spannungsreiche und unauflösliche Einheit zwischen Sacrum und Profanum, Divinum und Humanum. barbara.fuchs@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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KINDERBUCH
Kunst & Kultur
Herr Rechteck und Frau Kugel z Priska Heidenberger und Evi Gasser haben ihr zweites gemeinsames Kinderbuch veröffentlicht. „Herr Rechteck und Frau Kugel“ – so auch der Titel – sitzen auf ihrer Lieblingsbank, und Herr Rechteck ist traurig, weil er seine vier Ecken nicht mag, sondern so rund wie Frau Kugel sein möchte. Diese zeigt ihm, was er mit seinen Ecken machen kann, und zuletzt fällt dem eckigen Herrn auch selber
noch was ein. „Das Bilderbuch soll Kinder anregen, die Formen in ihrer Umwelt zu entdecken und lädt zum Ausprobieren aus“, erläutert die Kindergärtnerin Priska Heidenberger aus Vahrn, die die Geschichte verfasst hat, „zudem soll das Buch ermutigen, unsere eigenen Rundungen und Ecken, unsere eigenen Fähigkeiten, wertzuschätzen“. Bebildert wurde das Buch, das für Kinder von zwei bis
sechs Jahren geeignet ist, mit 15 Acryl-Illustrationen der Vahrner Grafikerin Evi Gasser. Herausgegeben wurde das Kinderbuch im Verlag Weger. db
K&K Kunst & Kultur
AUSSTELLUNG
Barcode z Die Galerie 90 in Mühlbach stellte auf Leinwand abgedruckte Fotos des Künstlers Hermann Pitscheider aus. „Barcode“, also Strichcode, war der Titel der Ausstellung. Programmatisch verwies er auf das in allen Exponaten dargestellte Motiv: Jeder kennt die Strichcodes aus den Geschäften, wo sie den Waren in Form kleiner Plaketten anhaften. Die Biokarotten, der Plastikbagger, die Coca-Cola-Dose wie auch alle übrigen Waren werden über den Barcode an der Kassa des Ladens – jeweils einmal „Bip“ – registriert. Diese kleinen schwar-
kurz
notiert
48
zen Bänder sind der Schlüssel zum Preis der Waren. Der Preis ist der Schlüssel zu ihrem Wert. Dieser wird als Nutzen bestimmt. So viel ist ein Ding wert, wie es kostet. Kaum ein Kulturphilosoph unserer Zeit hat nicht über diese quantifizierenden Bestimmungen der Gegenstände räsoniert. Genau in diese Kerbe schlägt auch Pitscheider mit seiner Kunst. Seine Photos zeigen Baumstämme, die vor einem finsteren Hintergrund zu einem Barcode aneinandergereiht sind. Auf den Stämmen sind Spuren von Zivilisation erkennbar – Bänder, Zahlen und
andere Zeichen, durch die der Mensch dieser Natur eine ihm zugängliche Bedeutung, Funktion und auch einen Wert gibt. Einen solchen, der dem Betrachter der Ausstellung allerdings verborgen bleibt. Der Kontrast zwischen der kühlen Sprache des Barcodes und der nahezu dermatologischen Lebendigkeit der Bäume hat seine
unmittelbare Wirkung auf den Betrachter. Auch technisch einwandfrei, ist diese Kunst durchaus qualitätsvoll. Kritisch kann lediglich bemerkt werden, dass sich die unmittelbare Sprache der Bilder – ein ;-) cooler Einfall, das mit dem Strichcode! – bedrohlich dem Werbegag nähert. ap
Das Vokalensemble AllaBreve aus Brixen singt geistliche Liebeslieder von Bryars, Franck, Grieg und anderen, umrahmt mit Texten vom Hohelied der Liebe, gelesen von Renate Gamper. In Brixen findet das Konzert am 22. November um 20 Uhr in der Kapuzinerkirche statt.
Jochen Gasser und Norbert Parschalk präsentieren am 22. November um 20 Uhr im Forschungsund Dokumentationszentrum für Südtiroler Bildungsgeschichte im Missionshaus Brixen ihr Buch „Andreas Hofer. Eine illustrierte Geschichte.“ Umrahmt wird dies mit Musik von DorDoggiSing’.
Der Brixner Fotograf Harald Kienzl zeigte in einer Ausstellung im Rohrerhaus in Sarnthein seine aus zehn Arbeiten bestehende Werkreihe „Ross und Reiter“, eine zweiteilige Arbeit über das Tragen von traditioneller Trachtenkleidung sowie Portrait- und freie Studioarbeiten.
NACHGEFRAGT
„9,3 Millionen Euro an Fördergeldern“ GERHARD BRANDSTÄTTER, Präsident der Stiftung Südtiroler Sparkasse, über die Fördertätigkeit kultureller, sozialer und wissenschaftlicher Projekte seitens der Stiftung. Herr Brandstätter, die Stiftung stellt jährlich einen ansehnlichen Betrag an Fördergeldern bereit. Minimierte die Weltwirtschaftskrise das Budget für 2009? Obwohl die Vermögensverwaltung im ablaufenden Jahr infolge der angespannten internationalen Finanzmarktsituation alles andere als einfach war, hatte die Stiftung bis dato keine Ausfälle zu verzeichnen. Die Fördertätigkeit bleibt demnach gewährleistet: Für 2009 wurde die stattliche Summe von 9,3 Millionen Euro an Fördergeldern garantiert. Zudem sind wir zuversichtlich, auch in Zukunft unsere Fördertätigkeit
aufrechterhalten zu können, da wir in den Vorjahren Reserverückstellungen getätigt haben. Wer erhält diese Fördergelder? Unterstützt werden die verschiedensten auf Landesebene wirkenden Vereine, Organisationen und Einrichtungen, die Kultur auf die Bühne bringen, Forschung betreiben oder soziale Hilfestellungen leisten; 2008 wurden rund tausend Projekte gefördert. 2009 wird die Stiftung ihre Fördertätigkeit fortsetzen, wobei wir mit der Errichtung eines Seniorenheimes und einer Betreuungseinrichtung im Sozialbereich zwei größere Investitionen
tätigen möchten. Weitergeführt werden auch die Sonder-Projekte der Stiftung wie die Prämierung von Oberschülern mit außergewöhnlichen schulischen Leistungen. Wie wird das Budget 2009 aufgeteilt? Die Kunst- und Kulturförderung erhält mit 42,5 Prozent der Fördergelder den Löwenanteil, für soziale Tätigkeiten wurden 25,3 Prozent und für die Wissenschafts- und Technologieforschung 18,3 Prozent reserviert. Die restlichen 14 Prozent entfallen auf andere, statuarisch verankerte Förderbereiche. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Kunst & Kultur
JAZZ
Just so stories z Die Südtiroler Jazzformation „Squartet“ hat ihre CD „Just so stories“ mit Eigenkompositionen veröffentlicht. Die Stücke stammen aus der Feder des Schabser Gitarristen Luis Zöschg und des Brunecker Trompeters Berni Brugger; weiters haben Hannes Mayr am Bass und Peter Paul Hofmann am Schlagzeug mitgewirkt. Die Stücke wurden bereits 2007 bei CS Music in Österreich aufgenommen, wo die CD auch vertrieben werden sollte. Nachdem sich aber Probleme mit dem Vertrieb ergeben haben, hat sich die Band kurzerhand nach einer anderen Plattenfirma umgesehen und ist gleich darauf beim bekannten deutschen Label „yvp music“ untergekommen – bei dem immerhin großkalibrige italienische Jazzmusiker wie beispielsweise Enrico Pieranunzi produzieren. Allein diese Tatsache spricht für die Qualität des Tonträgers; die Aufnahme ist tontechnisch ein-
wandfrei. Sie ist, um die Worte des bekannten Jazztrompeters Lee Harper zu verwenden, „sehr melodie- und rhythmusbetont und sehr abwechslungsreich. Es wird von Stück zu Stück eine neue Atmosphäre und ein neuer Rhythmus geschaffen, der von Swing, Rock, Latin bis hin zu Balladen reicht,
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sodass die Band nie in einem Groove hängen bleibt“. Am 9. Dezember wird die CD in der Weingalerie Brixen vorgestellt; zu
erwerben gibt es sie danach in den Athesia-Filialen, beim Musikhaus Fischnaller sowie direkt beim Verlag (www.yvp-music.de). db
NEU IM REGAL Südtiroler Weihnachtstisch Bäuerinnen aus allen Teilen Südtirols, die für ihre Koch- und Backkünste in Insiderkreisen bekannt sind, haben eine Auswahl ihrer besten Rezepte für die wohl kalorienreichste Zeit im Jahr preisgegeben: Traditionelle Zubereitungsarten für Weihnachtsköstlichkeiten, aber nicht nur, finden sich in dem neuen handlichen Koch- und Backbuch „Südtiroler Bäuerinnen decken den Weihnachtstisch“. Von der Ultner Brotsuppe über den Hirschbraten hin zu Krapfen, LebkuchenHalbgefrorenes, Zelten oder himmlischen Keksrezepten – rund 200 abwechslungsreiche Gerichte stehen zur Auswahl bereit. Fürs Eisacktal hat Maria Reichhalter Prader, Bäuerin, Köchin und Konditorin aus St. Peter-Lajen, ihre Koch- und Backgeheimnisse gelüftet. Um die Festtagstafel stilvoll abzurunden, finden sich zudem einige Tipps für eine weihnachtliche Dekoration. Von der Aufmachung her besticht das Buch nicht durch großflächige Hochglanzfotos, sondern durch seinen Charme als Omas geheimes Handbuch: praktisch, funktionell – und mit Tipps angereichert, falls etwas nicht
Südtiroler Bäuerinnen decken den Weihnachtstisch 200 Seiten, Löwenzahn Verlag 2008; 17,95 Euro Der „Brixner“ verlost zwei Exemplare des Buchs: echo@brixner.info
funktioniert: „Wenn der Probeknödel zerfällt, dem übrigen Teig noch etwas Schwarzplentenmehl beifügen“.
MUSICAL
Neubeginn z Die Schülerinnen und Schüler des Pädagogischen Gymnasiums Brixen sind in diesem Herbst in das neue Schulgebäude eingezogen und haben die Aula sofort mit einem Musical in Beschlag genommen: „Neubeginn“ lautete Titel und Thema des musikalischen Projektes, an dem elf jugendliche Schauspieler und Sänger samt zehnköpfiger Band mitwirkten. Das Stück handelt von einer Jugendgruppe, deren Mitglieder zumeist vor einem Neuanfang beziehungsweise vor einer Entscheidung stehen und ihr Leben dem entsprechend neu ausrichten müssen – viele kleinere und größere Neubeginne also, vom Umzug in den neuen Studienort bis hin zum Weiterleben der Tochter nach dem Tod der Mutter, wobei die individuellen Einzelschicksale nur kurz
skizziert werden. Beeindruckt haben sowohl der ausdrucksvolle Gesang der mitunter berührenden Liedtexte durch die stimmgewaltigen Schüler als auch die musikalische Umrahmung durch die Band. Originell und funktio-
nell zugleich das sparsam konzipierte Bühnenbild: ein Tangram, dessen sieben Teile zu unendlich vielen Figuren zusammengefügt werden kann. Die Idee des Musicals und die Kompositionen stammen vom Brixner Liedermacher
Markus Dorfmann, die Arrangements und die musikalische Leitung hatte Ivan Miglioranza inne, Erich Meraner hat mit den Schülern gemeinsam das Musical erarbeitet und Regie geführt. db
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MUSIK
Kunst & Kultur
Kein Weg ist zu weit AUSSTELLUNG
Fotoimpressionen z Der Kunstkreis St. Erhard stellte im Kunstraum des Goldenen Adlers in Brixen den deutschen Künstler Axel Kentsch vor. Kentsch wurde 1947 in Naumburg/Saale als Sohn eines Gynäkologen und einer Dermatologin geboren, und so war sein beruflicher Werdegang wohl schon vorgezeichnet: Obwohl er sich seit seiner frühesten Jugend zur bildenden Kunst hingezogen fühlte, entschied er sich „nach schwerer innerer Prüfung“ für das Studium der Medizin. Er wurde anerkannter Facharzt und Chefarzt der Orthopädie und arbeitete bis zur Pensionierung in verschiedenen Kliniken in Deutschland und in der Schweiz. Bis 2003 ist seine malerische Aktivität berufsbedingt reduziert; erst der
Ruhestand erlaubte ihm, seiner alten Leidenschaft wieder mehr Zeit zu widmen. Neben der Malerei entdeckte er zudem den Reiz der Fotomontage und deren vielfältigen Aussagemöglichkeiten. In seinen in Brixen ausgestellten Werken sind es zweifelsohne die Fotomontagen, die sein künstlerisches Können beweisen. In den Bildern in Acrylmalerei sind noch einige Unsicherheiten spürbar, was den malerischen Duktus anbelangt, während die Fotomontagen einen persönlichen Stil zeigen und durch ihre klare Ausgewogenheit in Form- und Farbkombination überzeugen. Axel Kentsch hat sich seit 2004 an mehreren Ausstellungen beteiligt und war an der Art Prague (Prag) und der Strassart (Straßburg) vertreten. cm
z Vier Musiker mit einer großen Leidenschaft für den Jazz erzählen, musikalisch individuell schimmernd, von der einzig und alleinigen Kraft, die die Welt zusammen hält: der Liebe. So könnte die soeben erschienene neue CD des Judit Pixner Quartetts in wenigen Worten beschrieben werden. Tatsächlich sagen Judit Pixner (vocal), Michele Giro (piano), Roman Hinteregger (drums), Fabrizio Larentis (bass) und Pedro Tagliani (guitar) mit ihrem neuen Tonträger weitaus
mehr. Pixners gewohnt wunderbar seidene Stimme schmiegt sich effekt- und affektvoll an das virtuos und gleichzeitig lässige Piano, das von ausufernd-wuchernd herrlichen Rhythmen und einem gekonnt wachen Bass getragen wird, abgerundet von mäandernd begeisternden Gitarrenlinien. Mit insgesamt elf Titeln taucht das Quartett in subtile Sphären des Jazz, verzaubert mit emotionalen Titeln wie „Du fehlst mir“ und verführt in „Das Gelbe von dem Ei“ zum rhythmischen Mitwippen. „Männer sind anders“ – davon sind wir spätestens nach dem gleichnamigen Titel überzeugt. In ständig aufhorchen lassenden und aufrüttelnden Variationen würzt das Quartett mit verschiedenen Stilen, ohne je den eigenen charakteristischen Sound zu verlieren. Ein wirklich überzeugendes „Tüpfelchen von meinem i“… Die CD wird am 23. November um 20.30 Uhr im Forum Brixen präsentiert. mak
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THEATER
Intensive Gefühle
z „Rosita – die Sprache der Geheimnisse“, eine Tragikkomödie des spanischen Autors Garcia Lorca in einer Bearbeitung der Regisseurin Doris Merz, wählte sich die Gruppe Dekadenz als ihre diesjährige Herbst-Eigenproduktion. Rosita (Ingrid Lechner, Ingrid Porzner), eine verwaiste, junge Frau, lebt bei Tante (Gabi Nirmaier) und Onkel (Enrico De Dominicis),
einem leidenschaftlichen Rosenzüchter, der sich lieber seinen Pflanzen widmet als seiner Frau. Die Tante überträgt ihre unerfüllten Liebesfantasien auf ihren Neffen (Peter Schorn), der zugleich der Verlobte Rositas ist. Dieser fährt jedoch nach Amerika, und Rosita vergeht sich im Warten auf seine Rückkehr – ein vergebliches Warten. Erst mit dem Loslassen findet Rosita zu sich
, e t f ä h c s e G ls o ir t Süd
zurück. Soweit der Handlungsrahmen – in weiteren Rollen Eva Kuen als Haushälterin, Patrizia Solaro als Dea delle Stelle und Michaela Zetzlmann als Flamenca –, den Doris Merz bis aufs Äußerste verknappt hat. Bilder, Atmosphären, Assoziationen und Metaphern treten an Stelle des Textes, dessen Kraft der Wörter auf Deutsch, Italienisch und Spanisch sichtlich aus der Tiefe der
Schauspieler entströmt. Es ist eine Geschichte über Sehnsucht und Leidenschaft, Hoffnung und Enttäuschung sowie jener Liebe, die mehr im Kopf als in der Realität ausgelebt wird, von den Schauspielern dargestellt in suggestiver Langsamkeit und Stille, untermalt durch live Flamencomusik – großartig komponiert und gespielt von Manuel Randi – sowie kunstvollen Kostümen von Sieglinde Michaeler und Walter Granuzzo. Intensive Gefühle und Verstrickungen, hin und wieder zu offenbarend dargestellt, als dass das Geheimnisvolle in ihnen bestehen bleiben könnte. Und doch eine Entführung in ein verdichtetes Bilderland, bei dem der Zuschauer die rationale Hirnhälfte am besten ausbremst – aber gerade darin liegt ja bekanntlich Kraft und Zauber der Verführung. db
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Freizeit & Sport
DER SPORTVEREIN VAHRN UND SEINE SEKTIONEN
Im Aufwind
Der Sportverein Vahrn hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Besonders im Fußball wurden hohe sportliche und organisatorische Ziele gesteckt und auch erreicht. Doch auch die anderen Sektionen sind im Aufwind.
D
er Amateursportverein Vahrn hat in den vergangenen Jahren mehrmals für Schlagzeilen gesorgt: Von „himmelhoch jauchzend“ bis „zu Tode betrübt“ waren im sportlichen Leistungsbereich alle Gefühlsausbrüche dabei. Die Fußballer von Trainer Alex Schraffl erlebten in den letzten Jahren ein regelrechtes Auf und Ab:
Meisterschaft in der ersten Amateurliga zu bestreiten. Nach dem erfolgreichen Abschneiden im Vorjahr feierten die Vahrner den erneuten Aufstieg in die Landesliga – in jene Liga also, in der man den Verein leistungsmäßig auch einordnet. Seit der Verpflichtung des Sportwissenschaftlers und Trainers Alex Schraffl wurde auch der
die Sektion komplett überarbeitet. „Fast alle Buben aus dem Gemeindegebiet Vahrn spielen nun bei uns Fußball – eine Bilanz, die sich durchaus sehen lassen kann“, zeigt sich Schraffl zuversichtlich. Die gesamte Jugendarbeit läuft in Zusammenarbeit mit dem ASV Neustift und somit unter dem Namen „Spielgemeinschaft Vahrn/Neustift“.
„Fast alle Buben aus dem Gemeindegebiet Vahrn spielen nun bei uns Fußball“_ Alex Schraffl, Trainer Spielten sie vor einigen Jahren noch in der Oberliga, so galt es in der vergangenen Saison, die 54
Jugendbereich umgekrempelt: Von der Fußballschule bis in die erste Mannschaft hat man
Der Verein stellt im Jugendbereich in jeder Kategorie mindestens eine Mannschaft. Somit
führen die jeweiligen Trainer etwa 200 Kinder an die Sportart heran.
Eine Arbeit, die nicht nur bei-
läufig gemacht wird, sondern mit professionellem Anspruch und stets zielgerichtet. Durch die qualifizierten Trainer sollen den Jungen und Mädchen alle Aspekte der Bewegung und der Gesundheit nähergebracht werden. Dabei steht nicht nur die Leistung im Vordergrund, sondern auch soziale Aspekte wie Teamarbeit werden gefördert. „Der große Andrang zu den Trainingsstunden ist für uns der Beweis für eine gut geleistete Arbeit“, sind sich die Drahtzieher des Vereins einig. Ein gemeinsames Ziel
ERFOLGREICHE JUGENDARBEIT: Fast alle Buben des Vahrner Gemeindegebiets spielen beim ASV Vahrn Fußball
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aller Fußballmannschaften ist die Einbindung junger, starker Nachwuchsspieler in die Reihen der ersten Mannschaft.
Der Aufstieg der ersten Mannschaft in die Landesliga hat allen Spielern wieder viel Mut und Zuversicht vermittelt, sodass ab sofort mit noch mehr Ehrgeiz trainiert wird. Der Führungsriege im Vahrner Verein ist es anscheinend gelungen, die Spieler mit ihrer eigenen Überzeugung anzustecken und zu begeistern. „Zurzeit spielen fünf auswärtige Spieler beim Verein; diese sind jedoch bereits seit einigen Jahren bei uns und beinahe schon so etwas wie Vahrner Eigenpotential“, sagt Schraffl. Sportliches Ziel des Landesligisten ist natürlich der Klassenerhalt, doch damit gibt sich der Trainer noch nicht zufrieden. Er will sich mit seinen Jungs am Ende der Meisterschaft in der oberen Tabellenhälfte wiederfinden. Voll im Trend liegt derzeit auch der Damenfußball. Von der Idee, auch in Vahrn eine Damenmannschaft zu gründen, waren alle sofort begeistert. „Die junge Damenmannschaft hat sich aus Eigeninitiative gebildet und spielt heuer schon die dritte Meisterschaft“, erzählt Sektionsleiter Herbert
Baumgartner, „unsere Mädchen sind eine Bereicherung für unser soziales Vereinsumfeld“. Der SV Vahrn besteht aber natürlich nicht nur aus der Sektion Fußball: Auch wenn diesem das Hauptaugenmerk gilt, dürfen alle anderen Sportgesinnten nicht zu kurz kommen. Über alle Belange im Bereich Tennis kümmert sich beispielsweise die Sektionsleiterin Rita Wiesflecker. Diese Rückschlagsportart ist in Vahrn – da keine Überdachung der Tennisplätze vorhanden ist – verständlicherweise eine reine Sommeraktivität. Im Frühjahr und im Sommer werden Kurse und Trainingsstunden vom Tennislehrer Saro Scaggiante angeboten. Die Leistungsathleten trainieren die Wintermonate über in der Brixner Tennishalle. Dass auch der Tennissport in Vahrn gut ankommt, zeigt die gute Auslastung der Plätze im Sommer. Eine weitere Ballsportart, der Handball, wird in Zusammenarbeit mit dem Handballzentrum Eisacktal angeboten: Einige Kinder trainieren unter der Schirmherrschaft des Vereins somit auch in Vahrn den Handballsport.
Die Sektion Wintersport
umfasst die Sportarten Ski, Rodeln und Stocksport. Im Winter
werden auf der Plose Kinderskikurse angeboten. Die Untersektion Rodeln sorgt für die Instandhaltung der Rodelbahn in Spiluck, und die Stocksportler sind für den Eislaufplatz in der Kneippanlage verantwortlich. Auch sie trainieren in verschiedenen Mannschaften und treten zu diversen Meisterschaften an.
Die Erweiterung der Vahrner
Sportzone ist ein Projekt, das die Gemeinde Vahrn im nächsten Jahr in Angriff nehmen wird. Der bereits bestehende FußballTrainingsplatz wird um einiges
ausgebaut und mit Kunstrasen ausgelegt. „Wenn derart viele Athleten auf diesem Platz trainieren, ist es fast unmöglich, die natürliche Begrünung der Anlage aufrecht zu erhalten“, erklärt Christian Tauber vom Vorstand. Weiters werden die Zuschauertribüne und die angrenzende Bar erweitert; zudem sind einige kleinere Arbeiten an Umkleidekabinen und Umzäunung geplant.
Die Jugendmannschaft des ASV Vahrn
dietmar.pattis@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Freizeit & Sport
EISHALLE
Auf flotten Kufen z Seit einem knappen Monat ist die Brixner Eishalle wieder geöffnet, und zwar dienstags und donnerstags von 15 bis 16.45 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 16 Uhr. Der Eintritt für Erwachsene ab 15 Jahren kostet 2,50 Euro, Jugendliche, Wehrdienstleistende und Senioren zahlen 2 Euro, Schüler während des Turnunterrichts 1,50 Euro. Für Kinder bis fünf Jahren ist der Eintritt frei. Es besteht auch die
Möglichkeit, Punkte-Karten zu erwerben. Für Erwachsene kostet eine übertragbare 10-PunkteKarte 20 Euro, für Jugendliche und Senioren 10 Euro. Angeboten wird außerdem ein Schlittschuhlaufkurs; Schlittschuhe können vor Ort ausgeliehen werden. Für Broomball und Eisstockschießen ist eine entsprechende Vormerkung beim Sportamt Brixen (Tel. 0472 262173) eine Woche vorher erforderlich. oz
F&S Freizeit & Sport
DAMENFUSSBALL
Brixnerin im Kader z Bei der U19-Fußballeuropameisterschaft der Damen in Frankreich ist Italien zum ersten Mal Europameister geworden. Im Kader der italienschen Nationalmannschaft stand auch Katja Schroffenegger, Torfrau des SSV Brixen Sektion Fußball. Italien war als Außenseiter ins EM-Turnier gestartet und konnte zwei von drei Vorrundenspielen gewinnen. Im Halbfinale bezwangen die Italienerinnen die Schwedinnen souverän mit 4:0 Toren. Das alles entscheidende
kurz
notiert
56
Finalspiel gewann Italien gegen Norwegen mit 1:0 und konnte somit den größten Triumph in der Geschichte des italienischen Damenfußballs feiern. Schroffenegger kam bei dieser Europameisterschaft allerdings nicht zum Einsatz, sie wurde aber beim anschließenden Qualifikationsturnier zur EM 2009 bei zwei Spielen als Nummer eins nominiert. Die Spiele gegen Estland und Ukraine endeten 6:0 und 5:0 für Italien. to
Die Organisatoren der Leichtathletik-U18-Weltmeisterschaft „Südtirol 2009“ werben um ehrenamtliche Mitarbeiter: Wer vom 8. bis zum 12. Juli 2009 mithelfen will, kann sich auf www.suedtirol2009. org im Untermenü „volunteers“ informieren.
Sieben Mitglieder des Hundesportvereins Vahrner See errangen beim Schutzhundeturnier um die Montanitrophäe den 3. Mannschaftsrang und weitere starke Platzierungen in den Einzeldisziplinen. Mit 50 Teilnehmern war dies das größte Schutzhundeturnier Italiens nach der Italienmeisterschaft.
Beim 1. Vinzentiner Wirtschaftsgespräch diskutierten Wirtschaftslehrer Martin Alber, VSS-Geschäftsführer Manfred von Call, Sportredakteur Jimmy Nussbaumer, Marketingexperte Georg Pircher und Gernot Wachtler vom SSV Brixen Fußball über das Sponsoring von Sportlern, Sportveranstaltungen und -vereinen.
NACHGEFRAGT
„Die Jugendarbeit liegt mir am Herzen“ PAULA BACHER MARCENICH, Stadträtin und neue Präsidentin des SSV Brixen Fußball Herren, über ihre Aufgaben und Ziele für die Sektion. Frau Bacher Marcenich, warum fiel die Wahl der Fußballherren auf der Suche nach einem neuen Präsidenten auf Sie? Die Ausschussmitglieder der Sektion sind bei mir aufgekreuzt, und nach einiger Zeit sind die sechs Herren mit diesem Vorschlag herausgerückt. Zuerst glaubte ich, das sei ein Scherz, weil ich bislang wenig mit Fußball zu tun hatte. Sie erzählten mir dann aber, warum die Wahl auf mich gefallen war: Sie sehen in mir eine Person mit Durchsetzungsvermögen und Entscheidungsfreude; jemand, der seine Meinung sagt,
etwas weiter bringt und nicht gleich davon rennt, wenn es Probleme gibt. Sie haben dann gleich zugesagt? Zuerst lehnte ich ab, dann habe ich mich mit den Herren nochmals einzeln unterhalten und auch abgeklärt, ob es von politischer Sicht aus einen Interessenskonflikt geben könnte. Den kann ich aber nicht ausmachen, weil ich mich immer um alle Vereine gekümmert habe, wenn sie Probleme hatten, die in meinen politischen Zuständigkeitsbereich fielen – und das werde ich auch weiterhin tun.
Was hat sie bewogen, doch noch das Amt anzutreten? In erster Linie interessiert mich die Jugendarbeit, und ich möchte gerne meinen Beitrag leisten, um den Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen. Dass irgendeine Mannschaft hohe Ziele erreicht, steht für mich im Hintergrund. Meine Aufgaben liegen nun darin, den Kontakt zum Hauptverein zu pflegen, bei der Sponsorensuche und -betreuung zu helfen und die Kommunikation zwischen Mitglieder, Verein, Eltern und Kinder zu stärken. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
SKI
MOTORRADSPORT
Kinder-Skikurse mit Spaß
Gewinner des Südtirol Cup
z Die neue Skisaison steht vor der Tür. Der Wintersportverein Brixen bietet für die Kinder der Jahrgänge 2000, 2001 und 2002 die Möglichkeit, mittwochs und samstags mit den Skilehrern Markus Villscheider und Fabian Rabl auf den Pisten der Plose spielerisch das Skifahren zu erlernen und zu verbessern. Mit viel Spaß und ohne Leistungsdruck können die Kleinen so den Winter
im Schnee mit Freunden erleben. Um den Kindern diese Möglichkeit zu bieten, steht für den Transport von Brixen zur Talstation in St. Andrä der Kleinbus des WSV zur Verfügung. Studien belegen, dass sich Kinder auch in der kalten Jahreszeit an der frischen Luft aufhalten und bewegen sollen, um sich körperlich und geistig zu stärken. to
z Der Brixner Motorradfahrer Elias Gasser vom Racing Team Brixen hat den Moto Speed Südtirol Cup gewonnen. Auf seiner Honda CBR 600RR absolvierte er sechs der sieben Rennen, die auf dem Pannonia-Ring und Hungaro-Ring in Ungarn, in Most, Mugello, Brünn und Rijeka ausgetragen worden sind. „Der Moto Speed Südtirol Cup ist eine Meisterschaft über sieben Rennen, die für Südtiroler Motorradfahrer organisiert wird“, erläutert Peter Pircher von Moto Speed, „der Cup wird von uns wie ein professioneller Grand Prix organisiert, ist jedoch ein reines Amateurrennen. Am
diesjährigen Südtirol Cup haben sich etwa 80 Fahrer beteiligt“. Der Südtirol Cup 2008 war besonders spannend, da bis zum sechsten Rennen der Kalterer Günther von Call in Führung lag, dann jedoch nicht an den letzten beiden Rennen teilnehmen konnte. Daher lieferten sich Elias Gasser und der Bozner Luca Sarti auf dem Pannonia-Ring ein Kopf-an-KopfRennen, bei dem schlussendlich der Brixner als Gesamtsieger hervorging. Luca Sarti wurde auf seiner Suzuki GSX-R 1000 Zweiter, für von Call auf seiner Kawasaki ZX10-R ging sich noch der dritte Platz aus. db
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Wirtschaft & Umwelt
Fotos: Oskar Zingerle
LANGE RÖHRE: Die Tunnelbohrmaschine bohrt sich jeden Tag 20 Meter in den Berg
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ERKUNDUNG DES BBT-PILOTSTOLLENS IN AICHA
Ausflug unter Tage
Wie arbeitet eine Tunnelbohrmaschine? Wie verläuft der Abtransport des Materials? Dies sind nur einige jener Fragen, die bei einer Besichtigungsfahrt in den Probestollen des Brennerbasistunnels in Aicha hautnah erkundet wurden.
E
s ist einer der ersten kühleren Herbsttage nach diesem sprichwörtlich goldenen Oktober. Die Luft ist noch etwas feucht vom Regen des Vortages, einige kleine Nebelfelder hängen über dem Eisack, der gerade besonders viel Wasser mit sich führt. Wir stehen unterhalb von Aicha am Rande des Containerdorfes auf der Baustelle für den Pilotstollen des BBT. Unter uns befinden sich mehrere Becken, die das Wasser aufnehmen, das bei den Bohrungsarbeiten aus dem Gestein austritt und dann in einem Rohr aus dem Berg heraus geleitet wird. In diesen Becken durchläuft es eine Klärphase und wird anschließend in den Eisack eingeleitet. „Es gibt eine Reihe von Umweltauflagen, die wir beachten müssen“, erklärt Martin Ausserdorfer, Leiter der Beobachtungsstelle zum BBT, der uns auf unserer Besichtigungsrunde begleitet. „Eine davon besagt, dass die Temperatur des eingeleiteten Wassers in etwa jener des Flusses entsprechen muss. Die Differenz darf maximal plus/minus zwei Grad betragen. Größere Temperaturunterschiede würden den Lebensraum im Fluss zu stark beeinträchtigen“.
Ein LKW fährt bis an das Förderband heran, das hier auf hohen Stelzen über dem Bauplatz schwebt und ununterbrochen kleine, dunkelgraue Schottersteine auf einen Ablageplatz abwirft. Ein Bagger beginnt sofort, einen Teil des Schotters auf den LKW umzuladen. Dabei handelt es sich um reinen Brixner Granit, der nun zu Beton verarbeitet wird. Die Zu-
fahrt zur Baustelle am Pilotstollen ist nur für jene Fahrzeuge offen, die die Baustelle mit Material beliefern. LKWs, die das ausgebrochene Material abtransportieren, erreichen den Abladeplatz vom südlichen Riggertal kommend durch den Tunnel, der unterhalb
Ring ergeben, aber es gibt auch massive, flache Tübbinge, die als Bodenteile zum Einsatz kommen. An mehreren Orten rund um das Containerdorf lagern solche Tübbinge, die dann von einem grünen Materialkran auf den kleinen Zug geladen werden, der die benötigten
nötigen Schärfe versehen. Diese Schneiderollen sind aus besonders hartem Stahl gefertigt und werden in gleichmäßigen Abständen auf dem Bohrkopf der Tunnelbohrmaschine montiert. Sobald dieser sich dreht, übt die Schneiderolle Druck auf das Gestein aus, der
„Wir haben eine riesige Datenmenge über das gesamte Gebiet gesammelt, die von vielen Disziplinen genutzt werden kann“_ Konrad Bergmeister, Direktor der BBT SE Österreich der sogenannten großen Brücke ausgebrochen worden ist. „Ab Jänner wird auch das Förderband durch den Tunnel weitergeführt. Dann ist es möglich, das ausgebrochene Material direkt in der bereits bestehenden Grube im Bereich Hinterrigger abzuladen“, berichtet Ausserdorfer. Auch dieses Material wird entweder an die heimische Bauwirtschaft verkauft oder für die Herstellung von Betonfertigteilen verwendet, die man für die Innenschale des Tunnels benötigt. „Da es sich bei diesem Brixner Granit um hochwertiges Rohmaterial handelt, gehen wir davon aus, dass der gesamte Ausbruch wiederverwendet wird und kein Material für die Endlagerung übrig bleibt“.
Baumaterialien und die Bauarbeiter direkt zur Baustelle im Tunnel transportiert. Neben einer dieser Ablageflächen steht ein großes Zelt, in dem vor allem Reparaturarbeiten erledigt werden. Unter anderem werden dort die Cutter beziehungsweise Schneiderollen wieder mit der
irgendwann die Druckfestigkeit des Gesteins übersteigt. Im Gestein entstehen Risse und es löst sich. Kein Wunder, dass angesichts dieser Belastungen eine regelmäßige Instandsetzung der gut 90 Kilogramm schweren Teile nötig ist. Nach dieser ersten Besichtigungsrunde steigen wir in den kleinen
Die Betonfertigteile, die im
Fachjargon als Tübbinge bezeichnet werden, haben eine Breite von 1,5 Meter und eine Länge von etwa drei Metern. Die meisten sind leicht gewölbt, sodass sie zusammengesetzt einen vollständigen
Martin Ausserdorfer, Leiter der Beobachtungsstelle zum BBT, und Konrad Bergmeister, Direktor der BBT SE Österreich, erklären den Tunnelverlauf auf einer Übersichtstafel
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Wirtschaft & Umwelt
lebensräume Raumordnung und Siedlungspolitik 2 Für unsere Betrachtungen zu Brixen von morgen möchten wir das Gemeindegebiet grob in drei Zonen einteilen: das Stadtgebiet, die Stadtperipherie und die Fraktionen. Das Stadtgebiet wird im Süden von der Mozartallee, im Westen und Norden von der Staatsstraße und im Osten vom Eisack mit Stufels begrenzt; ein Gebiet in Rechteckform mit einer Länge von 1 km in Nord-Süd-Richtung und von 0,5 km in Ost-Westrichtung mit dem Domplatz in der Mitte. Dieses zum größten Teil verkehrsberuhigte Herzstück von Brixen ist das kulturelle, geistige und kaufmännische Zentrum der Stadt. Für diesen Stadtraum genügt es unserer Meinung nach, dass in Zukunft der Bestand bereinigt, konsolidiert und verbessert wird: Der Straßenraum könnte in Bezug auf Beschilderung, Werbung, Stadtmobiliar usw. bereinigt werden. Der historische Baubestand müsste in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt wärmetechnisch saniert werden. Der Wohnraum in der Altstadt müsste gemäß Wiedergewinnungsplan voll ausgenutzt werden. Der Kleine Graben sollte für den Autoverkehr geschlossen werden. Der Fuß- und Radweg längs des Eisacks sollte verbreitert werden. Die öffentlichen Gebäude im Altstadtkern sollten mit nutzungsintensiven öffentlichen Strukturen (Bibliothek, Musikschule usw.) belegt werden. Eine Markthalle zur direkten Vermarktung bäuerlicher Produkte sollte errichtet werden (evtl. am Prielgrundstück). Der Hofgarten sollte, wie von der Stadt angestrebt, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ein attraktives Tourismuszentrum sollte geschaffen werden. Wichtiger als diese baulichen Eingriffe in eine recht intakte Stadtstruktur sind heute jedoch geistige und kulturelle Maßnahmen zur Humanisierung des Menschen. Die vergangenen 200 Jahre des industriellen und technischen Fortschritts haben neben dem materiellen Wohlstand zu einem großen Verlust an Humanität, zu Ausbeutung von Mensch und Natur, zu Abhängigkeit und Resignation geführt. Ist nicht diesbezüglich Brixen als spirituelles und kulturelles Zentrum Südtirols gefordert? Und kann nicht hier die Kommunalpolitik wegweisend werden hin zu neuen Modellen einer ökologisch und sozial nachhaltigen Form des Zusammenlebens, als Ort der Toleranz, der Auseinandersetzung und des partnerschaftlichen Handelns? Fangen wir an im offenen und echten Dialog mit den Bürgern, ein Brixen von morgen zu entwerfen.
Dieser Beitrag stammt vom Verein „heimat brixen bressanone persenon“, der sich seit seiner Gründung im Jahre 2004 um die kulturelle und soziale Entwicklung der Stadt und ihres Umfeldes bemüht. Internet: www.heimat.bz
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Die gesamte Steuerung der 134 Meter langen Tunnelbohrmaschine ist voll computerisiert
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Containerwagen, mit dem Bauarbeiter und Besucher in den Tunnel einfahren. Es fällt mir nicht leicht, mich mit den viel zu großen Arbeitsstiefel vorwärts zu bewegen, aber es ist Pflicht, beim Baustellenbesuch geeignete Arbeitskleidung zu tragen. Jeder Besucher erhält weiters einen weißen Plastikoverall, der vor allem dazu dient, die eigene Bekleidung sauber zu halten. Darüber wird ein gelber Gummimantel angezogen, der uns vor herunterfallenden Wassertropfen schützen soll, und eine Warnweste sowie ein Helm als Kopfschutz.
Abgesehen von der Bekleidung gibt es für alle Personen,
die sich im Tunnel aufhalten, noch weitere Sicherheitsmaßnahmen. Die wichtigste ist der kleine Sender, den jeder von uns um seinen Hals trägt: Jedes Mal, wenn wir
einen der zahlreichen Kontrollpunkte passieren, meldet der Sender an die Baustellenleitung Informationen über unsere Bewegungen und unseren Standort. „Am Computer der Baustellenleitung können wir die Position jeder Person verfolgen, die in den Tunnel eingefahren ist. Käme es zu einem Unfall, könnten wir sofort wichtige Informationen über die Anzahl und die letzten Standorte der Personen an die Rettungskräfte weitergeben“, erklärt Ausserdorfer. Nach einem kurzen Sirenenton geht es endlich hinein in den Berg. Der Zug setzt sich in Bewegung, und schnell wird es um uns herum finster. In unregelmäßigen Abständen leuchten Neonröhren die Umgebung aus. Zuerst durchfahren wir den ersten 150 Meter langen Tunnelabschnitt, der vor etwa einem Jahr mit Hilfe
Besucher des Tunnels müssen die vorschriftsmäßige Schutzkleidung anziehen und werden dann von kleinen Containerwägen in den Stollen gefahren
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von Sprengungen ausgebrochen wurde. Die Tunnelwände sind dunkelgrau und wellig, sie sind mit Spritzbeton ausgekleidet und an vielen Orten tritt Wasser aus. „Hier haben wir eine Überlagerung von nur wenigen Metern. Wenn es Regenwetter gibt, wie es gestern der Fall war, dann tritt hier unten vermehrt Wasser aus“, erläutert Martin Ausserdorfer. Doch schnell ändert sich der Anblick: Anstelle der dunkelgrauen Wände sausen vor unseren Augen die helleren Betonfertigteile vorbei. Die Luft wird zusehends trockener, nur mehr an wenigen Stellen sieht man Wasser über die Tunnelwand rinnen.
Dann sind wir am hinteren Ende
der Tunnelbohrmaschine angekommen, die aus diesem Blickwinkel betrachtet seltsam unspektakulär aussieht. Sie vermittelt den Eindruck eines hochtechnisierten Lagerraums mit zahlreichen Stahlkonstruktionen links und rechts, wo sich tragende Gerüstkonstruktionen mit Treppen, Motoren, Leitungssträngen, Steuerknöpfen, hydraulischen Leitungen und anderem mehr abwechseln. Erst beim genauen Hinsehen und nach einigen Erklärungen wird vieles verständlicher: Die Tunnelbohrmaschine, die für den Bau dieses Erkundungstunnels eingesetzt wurde, hat verhältnismäßig kleine Ausmaße. Sie ist 134 Meter lang, 550 Tonnen schwer und hat einen Bohrkopf mit einem Durchmesser von 6,3 Metern. Sie bewegt sich auf zwei Schienen vorwärts; die einzelnen Schienenstücke werden immer dann von hinten nach vorne gelegt, sobald sie sich ein neues Stück in den Berg gegraben hat.
Durchschnittlich ist die Tunnelbohrmaschine 18 Stunden pro Tag im Einsatz, an den übrigen
sechs Stunden werden Wartungsarbeiten durchgeführt. Es wird im Schichtdienst rund um die Uhr gearbeitet. Normalerweise sind acht Bauarbeiter vor Ort, maximal 16 Personen können sich im Tunnel aufhalten. Das Limit ergibt sich aus der Anzahl der zur Verfügung stehenden Rettungsplätze im dafür vorgesehenen Container. Sollte sich im Tunnel eine Person schwer verletzen, steht ein weiterer Container mit einem sterilen Ambiente für Sofortmaßnahmen zur Verfügung. Während wir uns Richtung Bohrkopf bewegen, wird uns immer mehr bewusst, wie warm es hier unter Tage ist. Die Temperaturen sind deutlich höher als vor dem Tunnelportal. Zum Glück gibt es eine ausreichende Belüftung: Ein riesiges gelbes Rohr, das am höchsten Punkt des Tunnelausschnittes hängt, sorgt für genügend Luftaustausch. Knapp daneben verläuft das an Karabinern und Stahlseilen befestigte Förderband, das das ausgebrochene zerkleinerte Material nach draußen transportiert. Ebenfalls in einem kleinen Container befindet sich die Kommandozentrale, die mit zahlreichen Computerbildschirmen ausgestattet ist. An einem dieser Monitore kann man ablesen, dass der Tunnel mittlerweile eine Länge von 1.350 Meter erreicht hat; damit liegt man etwa zwei Wochen hinter dem Plan.
Von dieser Zentrale aus kön-
nen die Ingenieure die Richtung bestimmen und bekommen Informationen über Abweichungen, die nur im Millimeterbereich liegen und automatisch korrigiert werden. Nirgends ist hier eine rohe Gesteinswand zu entdecken; alle Wände sind mit eng aneinandergefügten
Unmittelbar hinter dem Bohrkopf befindet sich die Hydraulik, mit deren Hilfe sich die Bohrmaschine in den Berg gräbt
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Tübbingen ausgekleidet. In der Mitte eines jeden Tübbings befindet sich ein ausgestanztes Loch, in das nach erfolgter Montage Kieselsteine eingelassen werden, die die Hohlräume hinter den Betonfertigteilen ausfüllen. Im modernen Tunnelbau wird der größte Teil der Arbeitsschritte von Maschinen erledigt, schwerer körperlicher Einsatz ist nicht mehr erforderlich. Die Betonfertigteile, die wie alle anderen Baumaterialien mit der Materialeisenbahn in den Tunnel einfahren, werden mit einem schwenkbaren Kran abgeladen und von diesem in Position gebracht.
Doch zuerst muss sich die Ma-
schine nach vorn arbeiten. Um den notwendigen Druck erzeugen zu können, wird die Maschine vorher fixiert. Dabei pressen sich die hydraulischen Arme der Maschine in den Felsen, und der Bohrkopf wird bis zu 1,5 Meter ausgefahren. Anschließend wird die gesamte Tunnelbohrmaschine nachgezogen und erneut fixiert. Sie schafft bei ein bis sieben Umdrehungen pro Minute durchschnittlich 20 Meter am Tag. Das ausgebrochene Material wird über Schaufeln hinter den Bohrkopf geschoben und dort automatisch verkleinert, bis es als Schotter auf
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Wirtschaft & Umwelt
Diese Schneiderollen werden ganz vorne am Bohrkopf der Tunnelbormaschine montiert und müssen in regelmäßigen Abständen nachgeschliffen werden
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dem Förderband landet. Sobald sich die Maschine nach vorne schiebt, wird Platz frei, um die neuen Tübbinge zu befestigen. Nacheinander werden die hydraulischen Arme gelöst, die sich an den bereits verlegten Tübbingen abgestützt hatten, und die Betonteile eingeschoben. Nach einer Weile machen wir uns wieder auf den Rückweg und haben nun auch die Möglichkeit, einen Blick auf das rohe Gestein dieses Bergabschnittes zu werfen. An einigen wenigen Orten wurde bewusst ein Teil des Ringes aus Fertigteilen offen gelassen, damit man einen Blick auf den Brixner Granit werfen kann. Der Ausschnitt wird zwar nur schwach
von einer Neonlampe ausgeleuchtet, trotzdem erkennt man einen kompakten grauen Felsblock, dessen Oberfläche sich rau, aber nicht kantig anfühlt. Hier wird einmal mehr deutlich, dass vor allem für naturwissenschaftlich interessierte Menschen in den nächsten Monaten und Jahren spannende Zeiten mit vielen neuen Erkenntnissen anstehen. Bereits beim Vortrieb des Erkundungsstollens trifft man auf besondere geologische Zonen wie jene der periadriatischen Störzone nördlich von Mauls.
„Im Rahmen der Planungen, vorbereitenden Messungen und Beweissicherungsverfahren haben wir bereits heute eine riesige Menge an Daten über das gesamte Gebiet gesammelt, die von vielen Disziplinen genutzt werden kann“, erklärt uns Konrad Bergmeister, Geschäftsführer der österreichischen BBT-Gesellschaft. So wurde schon 2001 ein hydrologisches Modell im Projektraum des BBT erstellt, das mehr als tausend Quadratkilometer groß ist. Dabei wurden alle relevanten Gewässer dieses Gebietes erfasst – das sind insgesamt 650 Quellen, 250 Grundwasser-Messstellen, mehr als 100 Bäche und sieben Seen. Damit wurde praktisch jedes relevante und bekannte Wasservorkommen kartiert, untersucht und beschrieben. All diese Gewässer werden überwacht; alle vier Wochen misst man den Wasserstand, die Schüttung, die elektrische Leitfähigkeit und die Wassertemperatur. „Diese Daten dienen nicht nur der Beweissicherung der Wasservorkommen im Zusammenhang mit dem Tunnelbau, sie liefern beispielsweise auch äußerst aufschlussreiche Informationen über die Auswirkungen des Klimawandels und länger anhaltender Trockenperioden“, unterstreicht Bergmeister die Bedeutung dieser Messdaten. Um ein besseres wissenschaftliches Aufarbeiten all dieser Informationen zu ermöglichen und voranzutreiben, hat Bergmeister eine Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Bozen, Innsbruck, Trient, Verona, Wien und München initiiert. Wahrscheinlich werden in der Franzensfeste Arbeitsplätze mit den dazugehörigen Instrumenten eingerichtet, an denen junge Wissenschaftler ihrer Forschungsarbeit nachgehen können.
annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 62
Fotos: Heli Grunser
Das Almatosa-Team
r ert Pixne Dekan Alb Familie Hans Astner
EVENT
Almatosa!
Hans Astner und seine Familie haben in der Altenmarktgasse, in der unmittelbaren Nähe der Acquarena, ein neues Cafè eröffnet. z „Das neue Cafè soll ein Ort der Begegnung sein“, wünschte sich Dekan Albert Pixner bei der Einweihung des Cafè Almatosa. Der frühere Obmann der Brixner Kaufleute, Hans Astner, hat sein Detailhandelgeschäft aufgegeben – den Engrosbetrieb für Hotelbedarf führt er mit Sohn Alexander weiter – und „mit Blick in die Zukunft und in Absprache mit meiner Familie die Entscheidung zur Eröffnung dieses Cafès getroffen“. Die Zukunft heißt Alexander, Marion, Thomas und Sarah – die Kinder von Monika und Hans Astner, deren erste beiden Buchstaben zum Namen „Almatosa“ vereint wurden. Vor allem Thomas sieht seine Zukunft im Konditorenberuf und bildet sich bereits in dieser Richtung aus.
Vor einigen Tagen wurde das Cafè Almatosa eröffnet, und es traf sich alles, was in Brixen Rang und Namen hat: Vizebürgermeister Gianlorenzo Pedron und Stadträtin Paula Bacher Marcenich vertraten die Stadtregierung, Präsident Walter Amort überbrachte die Grüße des Kaufleuteverbandes, Pepi Thaler vertrat den Tourismusverband Eisacktal, Helmuth Fink war ebenso anwesend wie SVP-Fraktionssprecher Heinrich Ferretti und eine Vielzahl von Freunden, Bekannten und Nachbarn. Astner bedankte sich besonders herzlich bei seiner Frau, die er als Herz des Hauses bezeichnete, und bei seiner Familie, aber auch bei den Handwerkern und Planern.
Wir danken allen baubeteiligten Firmen, insbesondere:
Ausführung der Elektroinstallationen Brixen, Julius-Durst-Straße 72 B Tel. 0472 835650 info@electrofaller.com
Das gleichermaßen geschmackvoll und gemütlich eingerichtete Cafè Almatosa will ein Treffpunkt sein für alle Brixner, die sich gern in netter Gesellschaft treffen und bei einem guten Glasl oder Kaffee und Kuchen einen Ratscher machen. Almatosa führt als erstes Brixner Cafè den unvergleichlichen Illy-Kaffee, Bioeis vom Bauern sowie eine reiche Auswahl an Bio- und Vitamindrinks, auch mit Soja- oder laktosefreier Milch. Das Cafè hat täglich von 7.30 bis 19 Uhr geöffnet, Sonntag ist Ruhetag.
Alfred Faller, Franz Mair und Architekt Helmuth Schranzhofer
HGV-Obmann Helmuth Fink, Hansjörg Auer
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Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Hofburggarten vermietet z Die Diözese Bozen-Brixen hat den Hofburggarten für die Dauer von 20 Jahren an die Gemeinde Brixen vermietet, damit das weitläufige Areal für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. Nun wird eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die aus Vertretern der Gemeinde, der Diözese, der Hofburgverwaltung und der Kulturabteilung des Landes beziehungsweise des Landesdenkmalamtes
besteht. Diese Arbeitsgruppe soll die Details für die Nutzung des Gartens und die damit verbundenen Arbeiten festlegen. Das von der Arbeitsgruppe erstellte Konzept wird vor der Umsetzung der Öffentlichkeit vorgestellt, versichert Bürgermeister Albert Pürgstaller. Ziel der Gemeinde ist es, den Hofburggarten kontrolliert zugänglich zu machen, damit Beeinträchtigungen für die Anrainer
vermieden werden können. Fest steht bereits, dass die Grundausrichtung des Pomariums, das bis
W&U
ins 13. Jahrhundert zurückreicht, weitergepflegt wird. db
Wirtschaft & Umwelt BRIXEN
Fernwärme für Brixens Süden z Ende Oktober wurde die Fernheizzentrale Mozart – nach Acquarena und Mitte West die dritte in Brixen – eingeweiht. Die Zentrale versorgt vorrangig den Südteil der Stadt. Bei Bedarf kann sie in Schwachlastzeiten auch die anderen Stadtteile und das neue Netz von Vahrn versorgen. Die Zentrale Mozart ist die größte der bisher realisierten Werke und deckt zusammen mit der im Bau befindlichen Zentrale Vahrn den Grundbedarf des Brixner
kurz
notiert
64
Talkessels. Damit ist der Großteil der Stadterschließung mit Fernwärme in fünf Jahren abgeschlossen worden. Die Zentrale ist mit drei Kraftwerksblöcken ausgestattet, die kombiniert Strom und Wärme produzieren – jährlich etwa 26 Millionen kWh Wärme und 17 Millionen kWh Strom. Das entspricht dem Wärmebedarf von etwa 2.700 Wohnungen und dem Stromverbrauch von 15.000 Personen. Die Zentrale wird mit Erdgas betrieben; damit entfällt jeder
Feinstaubeintrag in die Umwelt. Allein durch dieses Heizkraftwerk werden gegenüber der Erzeugung von Wärme mit Heizöl und
Stromproduktion mit Ölkraftwerken jedes Jahr knapp 10.000 Tonnen CO2 und drei Millionen Liter Heizöl eingespart. oz
Das Ticket „Brixen mobil“, das die Verbindung zwischen Stadt und Plose fördern sollte, war erfolgreich: Wurden im Sommer 2007 noch 31.000 Fahrten mit der Plosebahn gezählt, so waren es heuer rund 61.000. Jedes Ticket wurde durchschnittlich zweimal bei der Plose verwendet.
Der Verband für Kaufleute und Dienstleister Bezirk Brixen hat der Vinzenzkonferenz Brixen einen Scheck im Wert von 20.850 Euro übergeben. Diese Summe setzt sich aus den Gutscheinen der Weihnachtsüberraschung 2007 zusammen, die von den Gewinnern nicht eingelöst worden sind.
Der Winterschlussverkauf beginnt heuer am 7. Jänner; damit fällt der Startschuss zum Abverkauf erstmals zur selben Zeit wie im Trentino. Dieser Termin wurde vom Kammerausschuss der Handelskammer festgelegt.
STADTGEHEIMNISSE Was bedeutet die Madonna am ehemaligen Unterbad?
Durch ein schmales Seitengässchen der Adlerbrückengasse neben der Metzgerei Schanung erreicht man das ehemalige Unterbad, eines der drei öffentlichen Bäder, die es in Brixen früher gab, als man in den Wohnungen noch keine Bäder hatte. Das Unterbad wurde 1394 erstmals erwähnt und erst im 19. Jahrhundert aufgelassen. Ganz hoch oben am Giebel befindet sich ein kaum bekanntes wertvolles Kunstwerk. Das 80 mal 50 Zentimeter große Relief zeigt die Muttergottes mit Kind, vermutlich aus Ratschinger Marmor, wenn auch dick mit Kalk überschmiert. Dem Stil nach dürfte das spätgotische Werk aus der Innsbrucker Hofwerkstatt von Kaiser Maximilian I. stammen, die ähnliche Werke für die Trenser Wallfahrtskirche und für die Sterzinger Pfarrkirche geliefert hat. Warum aber wurde ein solches Kunstwerk ausgerechnet an einer Badeanstalt angebracht? Die wahrscheinlichste Erklärung ist wohl, dass das Bild der „reinen und keuschen Mutter“ die Besucher des Bades zu einem tugendhaften Verhalten ermahnen sollte. hs
VAHRN
15 Millionen Euro investiert z Das Klausner Unternehmen Beton Eisack baut derzeit in Vahrn direkt nördlich der Autobahneinfahrt ein Kieswerk, in dem nach Fertigstellung das Rohmaterial zu den verschiedenen Korngrößen verarbeitet werden wird. „Der Standort des Kieswerks bringt auch der Allgemeinheit große Vorteile“, sagt Christian Auer, Geschäftsführer der Beton Eisack GmbH. In dieser Zone befinden sich nämlich auch die Fördergruben des Unternehmens, aus denen das Material stammt, das derzeit im Kieswerk in Klausen verarbeitet wird; heute fahren mehrere LKWs am Tag mit Rohmaterial von Vahrn in die Dürerstadt. „Diesen Weg können wir uns in Zukunft sparen“, sagt Auer und verweist auf die Vorteile für die Umwelt. Beton Eisack investiert in das neue Kieswerk etwa 15 Millionen Euro
– davon betrifft laut Auer rund ein Drittel allein Umweltmaßnahmen. Zum Beispiel wird jener Teil des Produktionswerks, in dem das angelieferte Material zerkleinert wird, in eine 8 bis 16 Meter tiefe Grube verlegt und eingehaust, was nicht nur optisch vorteilhaft ist, sondern auch die Lärm- und Staubbelastung merkbar reduzieren soll. Eine Reifenwaschanlage verhindert zudem, dass die vom Kieswerk ausfahrenden LKWs die Straße verschmutzen. Das neue Kieswerk bietet sich aufgrund seiner Nähe zur Baustelle des Pilotstollens des Brennerbasistunnels als Abnehmer jenes Teils des Materials an, das nicht sofort für die Tunnelverkleidung wiederverwendet wird: „Über eine Förderbandverbindung zum BBT-Stollen wäre dies eine optimale Lösung“, sagt Christian Auer. wv
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Wirtschaft & Umwelt
NACHGEFRAGT
„Alternativen am Domplatz suchen“ PEPI THALER, Präsident des Tourismusvereins Brixen, über die Gründe, warum sich der Vorstand des Tourismusvereins gegen eine Verlegung der Bibliothek in die Zone Priel ausgesprochen hat. Herr Thaler, welche sind aus der Sicht des Tourismusvereins die Gründe, die gegen eine Ansiedlung der Bibliothek in der Zone Priel sprechen? Die Altstadt von Brixen wird durch die Auslagerung der öffentlichen Einrichtungen immer mehr entvölkert. Die Bibliothek ist eine der letzten öffentlichen Einrichtungen in der Altstadt und muss auch dort bleiben, am besten am Domplatz selbst. Nur eine belebte Altstadt ist eine attraktive Altstadt; man läuft aber Gefahr, dass der Einheimische gar nicht mehr dorthin kommt. Wenn alles an den Stadtrand verlegt wird, darf
sich niemand wundern, wenn die Stadt oft etwas menschenleer wirkt. Die Zone Priel ist nicht gerade weit entfernt vom Stadtkern… Es geht darum, dass die Bibliothek direkt am Domplatz bleibt, den man ja immer wieder mit verschiedenen Inszenierungen zu mehr Leben verhilft. Hierzu braucht es aber auch die Einheimischen; die Gäste und die hiesigen Leute müssen sich begegnen. Eine Vergrößerung und Modernisierung der Bibliothek ist dringend notwendig. Wo sehen
SKITOUREN
Sie mögliche Alternativen direkt im Altstadtkern? Es gibt ein nettes, mehrere Jahre altes Projekt, das die Beibehaltung des derzeitigen Standortes mit der gleichzeitigen Ausweitung der Bibliothek vorsieht. Dieses schlägt vor, die alten Gebäude an der Westseite des Widums zu entfernen und hier einen modernen Zubau zur Bibliothek zu schaffen; dies wäre zugleich eine Aufwertung dieser Zone. Als weiteren Standort sollte man auch das Gerichtsgebäude am Domplatz überprüfen, das die Gemeinde angemietet hat. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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HOTEL ELEPHANT
Die gute Tiroler Küche Viktor Grunser, Chefkoch im Hotel Elephant, ist Mitautor eines Kochbuchs für Nord-, Süd- und Osttirol. Ein schöner Erfolg für die Küche des „Elephanten“! Chefkoch Viktor Grunser und seine Brigade haben an einem Gesamt-Tiroler Kochbuch mitgewirkt, das im vergangenen Juli vorgestellt wurde. Der angesehene Verlag Loewenzahn in Innsbruck hat je ein Restaurant aus den drei Landesteilen eingeladen, die besten Rezepte der Tiroler Küche gemeinsam in einem Buch zu präsentieren. Für Südtirol fiel die Wahl auf den „Elephanten“ und auf Viktor Grunser, der gemeinsam mit Gertraud und Lydia Sigwart aus Brixlegg und der Familie Mühlmann aus Innervillgraten ein großes Tiroler Kulinarium komponiert hat. Die Regie des Buches lag bei Christoph Wagner, dem wohl bekanntesten Gourmet Österreichs.
Mit über 400 liebevoll beschriebenen Spezialitäten von der Eisacktaler Weinsuppe bis zum Tiroler Gamsschlegel ist die „Tiroler Küche“ jetzt schon ein Klassiker. Manch traditionelles Gericht wird in den vorgestellten
Apfelknödel mit Boxelemehlbröseln und Preiselbeersorbet
Ihr ganz besonderes Weihnachtsessen im
Hotel Elephant
Viktor Grunser und Markus Bacher Rezepten elegant veredelt und neu interpretiert. Die Vorschläge sind gut nachzukochen, wobei die exzellenten Fotografien und zusätzliche Tipps eine große Hilfe sind. Das Hotel Elephant freut sich, dass die jahrelange Hingabe des Küchenchefs und seines eingespielten Teams diese besondere Anerkennung erfährt. „Herzliche Gratulation, Viktor!“
Feiern Sie Weihnachten im Elephanten… mit Mitarbeitern, Freunden oder in der Familie. Je nach Bedarf stehen Ihnen unsere drei gemütlichen Gaststuben oder unser eleganter Speisesaal zur Verfügung und einem gelungen Fest steht nichts im Wege. Wir verwöhnen Sie mit individuell abgestimmten Festmenüs und bieten exzellente Küche und aufmerksamen Service, die keinen kulinarischen Wunsch unerfüllt lassen. Reservieren Sie schon jetzt die passenden Räumlichkeiten für Ihre Feier.
Ein Geschenktipp für alle, die gern gut kochen und gut essen: Gertraud & Lydia Sigwart, Viktor Grunser, Josef Mühlmann und Christoph Wagner, Die gute Tiroler Küche. Loewenzahn: Innsbruck 2008, 400 Rezepte auf 405 Seiten. An der Rezeption im Hotel Elephant und in guten Buchhandlungen erhältlich.
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Hummer-Maroni-Schaumsuppe mit Trüffel
Bis 30. November kulinarische Wochen: Herbstspezialitäten mit Wildgerichten, Kastanien und Trüffel der „guten Tiroler Küche“! 67
Immer mehr Menschen überzeugen sich, dass Biokost und nachhaltige Lebensweise nichts mit Verzicht zu tun haben, sondern gesteigerten Genuss bedeuten.
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eht t s n e t h c a n h i We vor der Tür...
geeignet, sich selbst und seine Lieben mit Produkten aus kontrolliert biologischem Anbau zu verwöhnen: mit den vielen köstlichen Zutaten für Weihnachtsbäckereien, mit schmackhaften Lebensmitteln für das weihnachtliche Festessen oder mit erlesenen Bioweinen aus Südtirol, Italien oder namhaften Weinbaugebieten Europas. Selbst Fisch, Räucherlachs, erlesene
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nachtsgeschenkideen wird man im großen Sortiment an ökologischen Produkten ganz sicher fündig. Besonders beliebt sind die individuell zusammengestellten Geschenkkörbe, wahlweise mit Bio-Feinkost- oder Naturkosmetikprodukten. Im Dezember veranstaltet Pro Natura zudem auch heuer wieder die beliebte Weihnachtslotterie mit vielen tollen Preisen, unter anderem mit Ferienaufenthalten in „theiner’s garten BIO Vitalhotel“ in Gargazon.
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PSENNER
Preisgekrönte Grappa Italienisches Gold für die „Grappa Selezione“ der Traminer Traditionsbrennerei Psenner. Groß war die Freude im Hause Psenner, als die Nachricht vom Gewinn des „Alambicco d’oro“ eintraf: Die „Grappa Selezione“ der Traminer Traditionsbrennerei wurde heuer von der Fachjury der ANAG (Associazione Nazionale Assaggiatori Grappa e Acqueviti) mit der Goldmedaille prämiert. „Das ist der Lohn für unsere seit Jahren verfolgte Qualitätspolitik“, freut sich Geschäftsführer Werner Psenner.
Die klassische Grappa ist seit
jeher ein Aushängeschild der Brennerei Psenner. Für die „Grappa Selezione“ hatte man sich etwas Besonderes einfallen lassen. Dazu werden die Trester von mehreren Traubensorten sorgfältig ausgewählt und in einem ausgewogenen Verhältnis miteinander kombiniert. Verwendet werden nur die allerbesten Trester. Diese stammen von Trauben aus den weitläufigen Anbauflächen zwischen dem Kalterer See und dem sonnenverwöhnten Weindorf Tramin. Aus dieser erstklassigen Auslesemischung destillieren die Brennmeister von Psenner den samtigweichen und
aromareichen Edelbrand der „Grappa Selezione“. Wer ihn verkostet, kommt zum Schluss, dass es sich um eine Grappa handelt, die jedem Gaumen höchsten Genuss bietet. Bereits in der Nase offenbart diese Spitzengrappa ihren vollmundigen und runden Charakter. Durch jugendliche Frische, Fruchtigkeit und süßliche Aromen eignet sie sich sowohl als krönender Abschluss einer Mahlzeit als auch für den entspannten Genuss in gemütlicher Atmosphäre.
Kenner lieben Psenner.
Eine weitere Besonderheit
bietet Psenner mit der „Grappa Barrique“. Dieser Edelbrand lagert für durchschnittlich neun Monate in Fässern aus französischer Eiche. Dadurch werden sanfte Holznoten frei, die sich mit dem gehaltvollen Geschmack der Grappa binden. Das einzigartige Aroma bedeutet einen besonderen Hochgenuss für Gaumen und Seele. Beide Grappaspezialitäten offenbaren die hohe Kunst der Brennmeister von Psenner und bilden die Krönung erlesener Momente für Kenner und Genießer.
Die Rohstoffe für die hochwertigen Grappas der Brennerei Psenner stammt aus den Weingütern um Tramin 69
Essen & Trinken
Verlockende Vielfalt
GRISSINO
Grissino. Das ist nicht nur die beliebte dünne Brotstange, die in Italien bereits seit dem 14. Jahrhundert zum Essen gereicht wird. Grissino ist auch das erfolgreiche Restaurant in Brixen, direkt bei der Acquarena.
Extra
gesund, weil das Gemüse schonend zubereitet wird; Vitamine und Nährstoffe bleiben bestehen. Jeder Gast kann dabei selbst miterleben, wie sein Wunschgericht entsteht: Den sechs Köchen zuzusehen, wie sie in der Schauküche in der Mitte des Lokals den Wok schwenken, ist ein Erlebnis der besonderen Art.
Bami Goreng oder Lachssteak mit Dillsauce? Knödeltris oder hausgemachte Tagliolini mit Büffelmozzarella? Pizza Quattro Stagioni oder Sushi? Danach vielleicht Vanillecreme brulè oder Topfen-Nougat-Knödel? Diese Vielfalt an verschiedenen Speisen spiegelt Markus Hubers Philosophie für „sein“ Grissino wider: Er schafft es, für jeden Geschmack und für jeden Geldbeutel etwas Genussreiches anzubieten. Auf der Speisekarte findet der Gast eine riesige Vielfalt an leichtbekömmlichen und gesunden asiatischen Gerichten, eine unglaubliche Auswahl an Pizzas, aber auch gut-bürgerliche und mediterrane Küche. Die eigene Pâtisserie stellt dazu leckere Desserts und Speiseeis her. Aber in jedem Fall sind die Ingredienzien von höchster Qualität: Die Produkte sind immer frisch, und, wo möglich, verwendet die Küche im Grissino natürlich regionale Zutaten.
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Warum ist das kalt servierte
Die Vielfalt im Angebot lockt
auch eine Vielfalt an Gästen an: Im Grissino trifft man den Saunagänger, der noch einen leichten Happen zu sich nehmen möchte, genauso wie Business-Leute, die sich hier zu einem Geschäftsessen treffen. Aber auch Menschen, die lediglich Zeit für eine schnelle Pizza haben oder das günstige Mittagsmenü während der Mittagspause zu sich nehmen. Und Teenager, die hier ihren Geburtstag feiern und sich danach an der Kegelbahn messen. Besonders stolz ist Markus Huber auf die asiatischen Gerichte, die einen Schwerpunkt im gastronomischen Angebot des Grissino bilden. Asiatische Küche ist besonders leicht bekömmlich, weil Zutaten und Zubereitungsart optimal auf den menschlichen Organismus einwirken. Viele Gemüsesorten, die im Grissino verarbeitet werden, kommen zwei Mal wöchentlich direkt aus Thailand. Die asiatische Küche ist vor allem deshalb so
und schmackhafte Sushi eigentlich so gesund? Der Grund liegt in den wichtigsten Zutaten: Fisch und Reis, dazu Sojasauce, Wasabi und Ingwer. Die Sushi-Gerichte sind besonders kalorienarm, enthalten kaum Fett und sind trotzdem nahrhaft. Der frische Fisch enthält mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Jod; Aminosäuren haben eine senkende Wirkung auf den Cholesterinspiegel und beugen der Arterienverkalkung vor. Und das Beste: Sushi-Gerichte schmecken wunderbar! Der im Grissino verwendete Fisch wird sowohl hinsichtlich der Fischart als auch bezüglich der Frische und Qualität speziell ausgesucht. Südtirols Gastronomie profitiert von der Mischung aus traditioneller Tiroler Kost und mediterraner Küche. Die Gerichte im Grissino sind entsprechend sonnig, bodenständig und temperamentvoll: Ob es nun Spinatspatzlen sind oder ein Fischräucherteller – im Grissino trifft sich die italienische mit der Südtiroler Küche. Auch hier gilt: Die Zutaten sind immer frisch und kommen meist aus der Region.
Pizza gilt in Italien neben den unverwüstlichen Spaghetti als
das bekannteste und beliebteste Nationalgericht. Im Grissino lebt man die Tradition der italienischen Pizzabäckerei: Hier findet der Gast eine unglaubliche Vielfalt an fantasievollen Variationen, die aber immer eines gemeinsam haben: Grissinos Pizza schmeckt in jeder Variante hervorragend. Es soll Gäste geben, die immer wieder nach Zufallsprinzip bestellen, und man munkelt, sie seien noch nie enttäuscht worden…
Die Liebe zum Detail äußert
sich im Grissino besonders bei den Desserts und beim hausgemachten Speiseeis: Die kleinen Kunstwerke, die vor Ort in der eigenen Pâtisserie entstehen, sind eine Augenweide und verwöhnen gleichzeitig den Gaumen. Und auch hier gilt natürlich: Frische Zutaten, täglich angeliefertes Obst ausgezeichneter Qualität – und die Möglichkeit, die Entstehung der verführerischen Kleinode „live“ in der Schauküche mitzuverfolgen.
Beim Kegeln treffen sich Spaß
mit Sport, Spannung mit Bewegung. Im Grissino finden Sie im Untergeschoss eine Erlebniskegelbahn der Superlative: Sechs Kegelbahnen sowie Kegelmonitore eröffnen neue Perspektiven in der Welt des Kegelns. Vom Gesellschafts-, Wettkampf-, Monitor- bis hin zum Discokegeln mit Lichteffekten und DJ wird die größte Kegelbahn der östlichen Landeshälfte zum Anziehungspunkt für alle Altersgruppen.
Einzigartige Genussvielfalt im Erlebnisrestaurant Thailändische Küche Sushi Pizza mediterrane Gerichte eigene Patisserie Weinbar
Küche täglich bis 14 bzw. bis 23 Uhr - Pizza täglich bis 14.30 bzw. 24 Uhr
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Tradition und Gastlichkeit Der „Grüne Baum“ – das sind 500 Jahre Tradition, acht Generationen, fünf Gebäude, 160 Zimmer und Suiten, acht Stuben und Säle und sieben Meetingräume. Die Wurzeln des traditionsreichen Hauses reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Seit 1700 ist der „Grüne Baum“ als Wirtschaft nachweisbar. Die damaligen Stadtrechte erlaubten dem Eigentümer, vor dem Haus einen grünen Baum aufzustellen – als Zeichen dafür, dass hier das ganze Jahr über Speise, Trank und Unterkunft geboten wurden. Seit 1784 ist die Wirtschaft im Besitz der Familie Stranitzer, die sich später Stremitzer nannte. In den vergangenen 30 Jahren hat die Familie Stremitzer den ursprünglichen Gastbetrieb zu einer großen Hotelanlage mit fünf Häusern erweitert. Mit einem Holz-Zubau der Klasse „Klimahaus A+“ an das Haupthaus „Grüner Baum“ hat die Familie 2006 ein „Naturhotel“ realisiert, um dem Namen ihres Betriebes alle Ehre zu machen. Damit hat sie das Wort „Grün“ ökologisch interpretiert!
Extra
Essen & Trinken
HOTEL GRÜNER BAUM
In insgesamt acht Stuben
und Sälen kann sich sowohl der Mittagsgast, der Hausgast als auch der Einheimische zu jedem Anlass kulinarisch verwöhnen lassen. Zum Beispiel im HerrenStübele mit einem Platzangebot für 25 Personen: In beinahe jedem alten Tiroler Gasthof gab es eine Herren-Stube, in der sich die „besseren“ Herren abends zum Stammtisch einfanden. Auch der „Grüne Baum“ hatte sein HerrenZimmer, das wegen des regen
Besuches prominenter Vertreter aus der Brixner Geistlichkeit auch den Übernamen „Vatikan“ trug. Zu den berühmtesten Gästen des Hauses zählt ohne Zweifel Joseph Ratzinger - heute Papst Benedikt XVI. - der zusammen mit seinem Bruder Georg und seiner Schwester Maria seit dem Ende der sechziger Jahre wiederholt im „Grünen Baum“ seinen Urlaub verbrachte. Nachdem er 1977 Erzbischof von München und Kardinal geworden war, wohnte er im Brixner Priesterseminar, verbrachte aber immer wieder gerne schöne Momente im Hotel Grüner Baum und in der so genannten „Vatikan-Stube“. Zu den hochgeschätzten Stammgästen gehörten unter anderem auch Bischof Johannes Geisler und der große Kunsthistoriker Josef Weingartner. Genügend Platz für große Feiern bieten der Stufler-Saal und der neu gestaltete Wintergarten.
Traditionelle Küche, raffiniert
verfeinert – das bietet die Speisekarte vom „Grünen Baum“. Die traditionelle Südtiroler Küche stammt aus der bäuerlichen Tradition: Fleisch war früher Mangelware und kam höchstens an Feiertagen auf den Tisch. Mit Phantasie und viel Aufwand wurden aus dem, was man hatte – Milch, Eier, Feldprodukte und Gemüse – zusammen mit Wild-
Die Vatikan-Stube 72
Heute wird der „Grüne Baum“ in siebter bzw. achter Generation von Burghart und Christl Stremitzer mit Tochter Cornelia geführt, unterstützt von vielen langjährigen Mitarbeitern früchten und Pilzen abwechslungsreiche Gerichte gekocht. Auf vielerlei Art zubereitete Knödel, Nocken und Krapfen, salzig oder süß und variantenreich gefüllt, sind das Rückgrat der aus der Bedrängnis geborenen Küche. Der einstigen Not enthoben, lädt die Südtiroler Küche heute in einer Mischung aus ehemaligen
Alltags- und Festtagsgerichten zu genussvollen Entdeckungen ein. Das Genuss-Hotel „Grüner Baum“ widmet sich dem guten Essen, indem es frische, sorgfältig ausgewählte Produkte verwendet und die bodenständige Südtiroler Tradition mit der Raffinesse der mediterranen und internationalen Küche verbindet.
Sie essen. Wir spenden! Für jedes Essen während der Adventzeit spenden wir 30 Cent an „Helfen ohne Grenzen“. Genauso viel kostet ein gesundes Essen für ein burmesisches Flüchtlingskind. Ohne Essen ist für viele Kinder aus verarmten Familien der Schulbesuch unmöglich, die Zukunft verbaut. Auch Sie können diesen Kindern helfen – entweder durch Einwurf in unsere Spendenkassa oder direkt an „Helfen ohne Grenzen“ (www.helfenohnegrenzen.org).
Der Wintergarten
Das Restaurant HOTEL GRÜNER BAUM bietet das richtige Ambiente für jede Gelegenheit Die günstige Lage, das hervorragende Angebot und der stets aufmerksame Service des traditionsreichen Familienbetriebes sind für Gäste aus nah und fern, · für Familienfeiern, · für Arbeitsessen und Betriebsfeiern, · für besondere Anlässe ein immer wieder gerne besuchter Treffpunkt. In den festlichen Sälen, in den gemütlichen Stuben und im neu gestalteten, eleganten Wintergarten wird Ihre Feier zum gelungenen Fest. Tradition und Qualität zeichnet das Restaurant HOTEL GRÜNER BAUM in besonderer Weise aus. Reservieren Sie schon jetzt für die bevorstehenden Feiern. (Kostenloser Tiefgaragen-Parkplatz)
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November 1908
Truppenbeeidung Brixen, Dienstag, den 3. November 1908 Gestern vormittags wurde unseren Rekruten im alten Friedhof (zwischen Dom- und Pfarrkirche) feierlich der Fahneneid abgenommen. Die Artillerie hatte in sinniger Weise eine mit Blumenund Grünwerk gezierte Haubitze aufgestellt. In deutscher, italienischer und tschechischer Sprache erklärte der hochwürdige Herr Militärpfarrer den Soldaten die Bedeutung des Fahnenschwures und las ihnen dann in den verschiedenen Sprachen die Eidesformel vor. An der Feier nahmen die meisten Offiziere und eine große Volksmenge teil, so dass der Platz kaum genügend Raum bot.
Unbegreiflich Brixen, Donnerstag, den 5. November 1908 Eine etwas geistesbeschränkte Kindsmagd will während der Nacht Licht anzünden. Es gelingt ihr aber trotz aller Bemühungen nicht. Am nächsten Tag nimmt sie die Zündhölzelschachtel und probiert ein Zündholz nach dem anderen, ob es wohl brennt, und keines versagt. Beruhigt legt sie sich schlafen. Doch wie sie wieder Licht machen will, brennt kein einziges Zündholz. „Unbegreiflich“, sagte die arme Haut kopfschüttelnd, „unbegreiflich, bei Tag brannten sie so schön, wie ich sie ausprobiert habe“. (Anekdote aus Alt-Brixen)
Brixener Obst Brixen, Samstag, den 7. November 1908 Der ausgezeichnete Ruf, dessen sich das Tiroler Obst im Inund Ausland erfreut, und die Bewunderung, die speziell das Brixener Obst auf der letzten
hier stattgehabten Ausstellung namentlich seitens der Fremden fand, haben Kaufmann Herrn Schmid veranlasst, in der Auslage seiner renommierten Delikatessenhandlung eine Reihe der begehrtesten Äpfelsorten vorzuführen. Seit Schmid auf
diese Idee kam, scheint das Publikum erst recht auf die Güte und Schönheit dieser Obstsorten aufmerksam geworden zu sein, nachdem so mancher früher die Ausstellung vielleicht gar nicht besucht hatte. Wir finden da prächtige Sortimente von Äpfeln, wie Calvill, Zallinger Köstliche, Edelrot, Gravensteiner, Rosmarinweiß, Goldparmänen usw. Wie uns Herr Schmid mitteilte, musste er bereits nach Deutschland versenden. Wir wünschen ihm dauernden Erfolg.
dass die neue Elvaserstraße nicht nur einen bequemen Verkehr, sondern auch wundervolle Spaziergänge in unserem herrlichen Kranbitterberg vermitteln wird. Sehr erfreulich war ferner das große Entgegenkommen der Anrainer (Wasserheilanstalt, Reißer-Reindlbauer, Krautgartner, Frau Hamvady, General v. Guggenberg, Dr. Lutz, LudwigDemelbauer, Wachtler-Jaufner), welche alle ihre prinzipielle Zustimmung gaben und teilweise den Grund unentgeltlich, teilweise gegen eine sehr niedrige Entschädigung abzutreten sich bereit erklärten. Ein besonderer Verdienst an der glatten, einmütigen Abwicklung dieser Sache
gebührt unstreitig der besonderen Liebenswürdigkeit und den Bemühungen des Herrn Landesoberbaurats Krapf. Brixen kann als Fremden- und Kurort durch den Bau einer schönen Straße auf diesem in jeder Hinsicht idealen Mittelgebirgsstock nur gewinnen und ist zu dem neuen Erfolg in dieser Angelegenheit zu beglückwünschen.
Begehung der neuen Elvaserstraße Am Dienstag fand eine Begehung der im Stadtrayon trassierten Elvaserstraße statt, an welcher sich Vizebürgermeister Stremitzer mit den Magistratsräten March, Goldiner und Schwaighofer sowie Herrn Landesoberbaurat Krapf beteiligten. Die Gemeinde Natz war durch die Herren Vorsteher Baumgartner und dessen Stellvertreter Huber-Völkl vertreten. Alle waren von dem prächtigen Landschaftsbild, welches sich auf Schritt und Tritt darbot, überrascht, und allgemein kam die Anschauung zum Ausdruck,
Die Zeitungsartikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
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