Brixner 229 - Februar 2009

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EXTRA

229

Braut & Bräutigam

Jahrgang 20 · Februar 2009

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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Wohin mit der neuen Stadtbibliothek?

Die (un)endliche Geschichte PORTRAIT: Bischof Karl Golser über seinen Weg als Priester und Gelehrter KULTUR: Der Brixner Domchor im Marathon der Meister-Stimmbänder SPORT: Brixner Tennisvereine auf der Suche nach einem gemeinsamen Weg VERKEHR: Die Parkplatz-Studie und ihre überraschenden Ergebnisse


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Editorial

Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | Bibliothek: Die (un)endliche Geschichte 08 | Natz-Schabs: Zusammenwachsen ist möglich 10 | Südtirol: Sprache und Politik Menschen & Meinungen 16 | Karl golser: Der neue Bischof 23 | Pro & Contra 24 | Umfrage: Politiker auf Diät setzen?

>>> 16

Kunst & Kultur >>> 26 26 | Brixner Domchor: Marathon der Stimmen 30 | Ausstellung: Münchner Pinakothek in der StadtGalerie 31 | Musik: Die hohe Kunst der Vokalmusik Freizeit & Sport >>> 36 36 | Brixner tennisvereine: Tennishalle in Sicht? Wirtschaft & Umwelt 42 | Parkplatz-studie: Parkplatz gesucht!

>>> 42

Extra 48 | Braut & Bräutigam

>>> 48

Self service Zwei Begebenheiten haben mich beschäftigt in den vergangenen Wochen: der 95. Geburtstag des legendären Silvius Magnago, und, einige Tage später, die Ablehnung des Vorschlags der Freiheitlichen zur Senkung der Diäten der Abgeordneten im Landtag. Seit den aktiven Zeiten Magnagos hat sich das Image der Politiker verändert: Die Bevölkerung hatte beim ehemaligen Landeshauptmann noch den Eindruck, er arbeite für das Volk, ein selbstloser Dienstleister für den Bürger sozusagen. In der Post-Magnago-Ära mutierten Landtag und Regionalrat, der übrigens schon seit Jahren ähnlich nützlich ist wie ein Kropf, zu einem Selbstbedienungsladen: Je höher man die eigenen Bezüge und Sonderprämien schraubte, desto tiefer sank das Ansehen der Landtagsabgeordneten und – allgemein – der Südtiroler Politiker. (Bürgermeister und Stadträte sind die Leidtragenden dieser Entwicklung: Trotz teilweise peinlich mageren Gehältern, die überhaupt nicht in Relation zu ihrer Verantwortung und zu ihrem Zeit- und Nervenaufwand stehen, müssen sie sich dauernd für ihre Bezüge entschuldigen.) Es besteht dringender Handlungsbedarf! – erkannte man parteiübergreifend vor den Wahlen. Nun, diese Dringlichkeit scheint der SVP jetzt plötzlich wieder abhanden gekommen zu sein, anders ist die Ablehnung des Freiheitlichen-Vorschlags nicht zu verstehen. Wenn der Parteiobmann sagt, man habe nun eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um einen praktikablen Vorschlag zu erarbeiten, dann verstehen die Bürger, dass die Partei entweder in den vergangenen Monaten das Thema verschlafen hat (der Freiheitlichen-Vorschlag war vorhersehbar wie der tägliche Sonnenaufgang) oder dass man die Senkung der eigenen Diäten auf eine möglichst lange Bank schieben will. Beide Varianten wären ein weiterer Akt der Selbstzerstörung der Südtiroler Volkspartei.

Ihr Willy Vontavon

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Politik & Gesellschaft Foto: Oskar Zingerle

SUCHE NACH EINEM STANDORT FÜR DIE BIBLIOTHEK

Die (un)endliche Geschichte Vor 25 Jahren wurde die Brixner Stadtbibliothek am aktuellen Standort eingerichtet – „provisorisch“, wie die ehemalige Kulturstadträtin Kathi Trojer seither wiederholend betont. Die Debatte rund um eine definitive Unterkunft hat sich in der Folge zu einem äußerst langatmigen politischen Thema in Brixen entwickelt.

K

aum eine Woche im neuen Jahr, wo die QuartiersFrage der neuen Stadtbibliothek nicht mindestens einmal in irgendeinem Medium thematisiert wurde. Mal waren es die politischen Parteien, mal die Wirtschaftsverbände, mal die Bibliotheksverantwortlichen oder Kulturschaffenden, die ihre Sichtweise darlegten. Die verschiedensten Standorte wurden dabei 4

namhaft gemacht, deren Attraktivität mit den unterschiedlichsten Argumenten untermauert. In den letzten Wochen hat sich die Diskussion merklich intensiviert – aus gutem Grund: Im März soll die Entscheidung endgültig fallen.

Etwas Licht ins Dunkel bringen wollte die Stadtverwaltung der Gemeinde Brixen und hat deshalb Mitte Februar die Brixner Bürger

zu einem Informations- und Diskussionsabend geladen, mit einer dualen Zielsetzung: Informationen für die Bürger einerseits und deren Feedback als Entscheidungshilfe für die politisch Verantwortlichen andererseits. Der nahezu vollbesetzte Saal in der Cusanus-Akademie zeigte deutlich das große Interesse der Brixner, bei diesem politischen Thema mitreden zu wollen. Was wenig verwundert:

Bürgermeister und Kulturreferent Albert Pürgstaller strich als erster Redner sogleich die große Beliebtheit der Stadtbibliothek heraus, bevor er auf die derzeit laufende Debatte überging. Nahezu täglich bekomme er in dieser heißen Phase der Diskussion „neue Standorte serviert“, von allen möglichen Personen und Organisationen. Damit unterstrich er die Notwendigkeit des öffentlichen Meinungsaus-


HeiSSes Eisen Bibliothek: Die fünf vorgeschlagenen Standorte wurde von den Referenten und dem Publikum diskutiert und bewertet

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tauschs und erlaubte sich einen kleinen Seitenhieb: „Nicht alle, die sich so massiv an der Diskussion beteiligen, kennen die Dienste und das Raumprogramm der Bibliothek“. Für die Beseitigung dieses Informationsdefizits war an diesem Abend der Direktor der Stadtbibliothek, Bruno Kaser, zuständig. Er erläuterte ausführlich die verschiedenen Funktionen, Aufgaben und Ziele der Stadtbibliothek: als Mittelpunktsbibliothek mit übergemeindlichen Dienstleistungen, als lokales Informationszentrum mit Bildungsauftrag und als lokaler Treffpunkt mit sozialem Charakter.

1.500 Quadratmeter und damit mehr als dreimal so viel wie die aktuelle Struktur mit 400 Quadratmetern.

Das Raumkonzept der neuen

Bibliothek wurde schließlich vom mit dem Masterplan beauftragten Architektenduo Mutschlechner und Lanz skizziert, das auch auf die zentrale Frage des Abends überging: „Wo soll die neue Bibliothek gebaut werden?“ Die in der Gemeinde gegenwärtig zur Diskussion stehenden Standorte sind fünf an der Zahl: aktuelle Position mit Zubau in der Bäckergasse, Zone Priel, das Ge-

Eine vom Stadtrat installierte Arbeitsgruppe hatte sich ebenfalls mit den fünf Standortvorschlägen auseinandergesetzt, um die Pros und Contras der einzelnen Positionen aufzulisten und schließlich eine Prioritätenliste zu erstellen. Als Kriterium galten das Raumkonzept und die damit zusammenhängenden Anforderungen an eine „moderne Bibliothek“. Ruth Schmidhammer berichtete über die Ergebnisse dieser Arbeitsgruppe. Dabei wurde schnell klar, wohin die „Sympathien“ tendierten: Die Runggadgasse sowie der aktuelle Standort wurden wegen zu vielen Einschränkungen

„Nicht alle, die sich so massiv an der Diskussion beteiligen, kennen die Dienste und das Raumprogramm der Bibliothek“_ BM Albert Pürgstaller Hernach berichtete Bruno Kaser von den aktuellen Problemen und Missständen, die sich auf Grund des massiven Platzmangels tagtäglich ergeben, und erläuterte den Platzbedarf der zukünftigen Stadtbibliothek. Diese brauche, um den derzeitigen und künftigen Anforderungen gerecht zu werden, eine Fläche von rund

richtsgebäude am Domplatz, die ehemalige Finanzkaserne sowie das Haus an der Ecke Runggadgasse/Widmannbrückengasse. Zu jedem einzelnen der möglichen Projekte erläuterte Architekt Martin Mutschlechner die Vor- und Nachteile aus urbanistischer, vor allem aber aus architektonischer Sicht.

dezidiert abgelehnt. An oberster Stelle der „Hitparade“ hingegen fand sich die Zone Priel. Neben den urbanistischen Vorzügen spricht laut Arbeitsgruppe für diese Position vor allem eines: Der Bau kann „nach den Bedürfnissen der Bibliothek“ konzipiert werden und muss sich keinerlei Einschränkungen beugen. Der

an zweiter Stelle gereihte Standort Gerichtsgebäude/Finanzkaserne wäre laut Schmidhammer ebenfalls denkbar, jedoch mit einigen Vorbehalten: Neben den architektonischen Barrieren spielt hier vor allem der Faktor Zeit eine Rolle. Der Leiter der Technischen Dienste in der Gemeinde, Alexander Gruber, hat sich mit der Fragestellung einer zügigen Realisierung der neuen Bibliothek auseinandergesetzt, konnte jedoch die Erwartungen des Publikums in Bezug auf konkrete Umsetzungsszenarien nicht erfüllen. Vor allem die große Unbekannte „Eigentumsverhältnisse“ schwebt laut Gruber wie ein Damoklesschwert über dem Wunsch nach einer schnellen Realisierung. Konsequenterweise spielte der Verwalter Gruber deshalb diesen Ball an die Politik weiter, aber auch Bürgermeister Pürgstaller konnte darauf keine eindeutige Antwort geben. Er verwies zwar darauf, dass man schon seit längerem mit dem Staat wegen der Gebäude im Dombezirk in Verhandlung sei, das Ganze käme dennoch zeitlich irgendwie einem „Lottospiel“ gleich.

Nach Klärung beziehungswei-

se Nichtklärung des kritischen Punktes „Faktor Zeit“ gab 5


Foto: Oskar Zingerle

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war das Publikum an der Reihe. Gleich nach Erklärung der „Diskussionsspielregeln“ schoss die erste Hand nach oben. Kaum überraschend war es die ehemalige Kulturstadträtin Kathi Trojer, die sich als erste zu Wort meldete und sich für eine etwaige etwas längere Stellungnahme schon mal präventiv entschuldigte. Aus der ersten Reihe startete sie sodann eine kleine Rückblende auf die Brixner „Bibliotheksgeschichte“. Sie beleuchtete die Eröffnung der Bibliothek am Domplatz 1984 und sprach ferner von einem bereits in den Achtziger Jahren von Architekt Othmar Barth entworfenen Plan für eine Stadtbibliothek in der Zone Priel. Ihre tiefe persönliche Überzeugung des besonderen Wertes der Bibliothek für die Stadt Brixen bezeugte sie mehrmals und sehr emotional. Sodann, am Höhepunkt ihrer Ausführungen, gelangte sie zur Conclusio, fast mahnend und trocken: „Ich glaube, wer die Vorstellung der einzelnen Projekte gesehen und einen normalen Verstand hat, für den kommt nur ein Neubau in Priel in Frage“. Der anschließende kräftige Applaus ließ eine gewisse Grundstimmung erkennen: In den rund zwei Dutzend Stellungnahmen, die an diesem Abend noch folgten, wurde in ersichtlicher Mehrheit die Zone Priel favorisiert.

Aber auch an Plädoyers für den

Gen. Prot. 2840/09

Politik & Gesellschaft

Bruno Kaser, Direktor der Stadtbibliothek: „Die zukünftige Bibliothek braucht rund drei Mal so viel Platz wie die heutige“

Moderator Willy Vontavon das Wort an den Geschäftsführer des Bibliotheksverbandes Südtirol, Daniel Weger. Dieser machte als „Experte“ schnell und eindeutig klar, dass für ihn nur die Zone Priel in Frage käme: „Ein bestehendes altes Gebäude kann immer nur eine Notlösung sein, da man aus bibliothekarischer Sicht seine Zielvorgaben dort niemals umsetzen kann und sich den Zwängen des Gebäudes fügen muss“. Die derzeitige Bibliothek verglich er mit einer mit Bücherregalen voll gestopften Vierzimmerwohnung: Weder ein Zubau noch die Adaptierung eines anderen alten Gebäudes könnten sämtliche Mängel definitiv ausräumen. Nach diesem Plädoyer „Pro Priel“

Standort Domplatz mangelte es nicht. Deren Redner brachten immer und immer wieder die große Sorge zum Ausdruck, dass durch eine Aussiedlung der Bibliothek nach Norden die Altstadt deutlich an Leben verliere. Diese Bedenken wurden von allen Seiten geteilt, „nur“, so meinten mehrere Redner, „bräuchte es hierfür neue Konzepte“. Die Bibliothek solle dafür „nicht instrumentalisiert werden“. Der Landtagsabgeordnete Hans Heiss etwa schlug zur Belebung der Altstadt eine Musealisierung des Dombezirks vor. Über das relativ junge Projekt „Finanzkaserne“ berichtete Architekt Harald Pichler, dessen Büro dazu eine Studie erarbeitet hatte. In seinen Überlegungen sollte die Finanzkaserne abgerissen und auf den rund 500 Quadratmetern ein neues, dreistöckiges Gebäude errichtet werden. Der besondere Reiz dabei liege, so Pichler, vor allem an den vielen Synergien im nahen Umfeld dieses Standorts. Ziemlich verwundert dazu zeigte sich Waltraud Kofler-Engl, Direktorin des Amtes für Bau- und


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Im Jahre 1984 wurde die Bibliothek am Domplatz eingeweiht - als vermeintliches Provisorium

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Kunstdenkmäler, die am selben Tag einen Lokalaugenschein in der Finanzkaserne durchgeführt hatte. Das Gebäude sei aus guten Gründen in den Achtziger Jahren unter Denkmalschutz gestellt worden und ein Abbruch deshalb tabu. Auch beim Gebäude in der Runggadgasse und beim Gerichtsgebäude seien aus dem Blickwinkel des Denkmalschutzes noch eine Reihe von Fragen zu klären. Sieghard Gostner lancierte anschließend eine vom Filmclub erdachte Variante für die neue Stadtbibliothek. Man könne, so das Credo des Filmclubs, die Bibliothek im Freiraum zwischen Forum und Astra-Kino bauen und somit die Romstraße, bei gleichzeitiger Renovierung des Kinos, zur Kulturmeile Brixens formen. Priel könnte damit bleiben, was es heute ist: eine Zone für Sport, Freizeit und Wellness. Eine erste Reaktion auf den Vorschlag kam von Architekt Martin Mutschlechner, der diesen zwar „für eine sehr spannende Idee“ hielt, allerdings anmerkte, dass auf Grund der begrenzten Fläche die Bibliothek fünfstöckig gebaut werden müsste, was zu erheblichen Mehrkosten im Bereich der Verwaltung führen würde. Eine Thematik, die an diesem Abend nur marginal angerissen wurde, waren die Kosten sämtlicher Neu- oder Umbauvarianten. Bibliotheksdirektor Kaser legte kurz einige Informationen zu den aktuellen Führungskosten dar und verwies auf die Notwendigkeit, dass bei einem Neu- oder Umbau sehr viel Wert auf diese Fragestellung gelegt werden sollte. Alexander Gruber hingegen umriss den „Grobkostenrahmen“ aller Bauprojekte. Dieser bewegt sich zwischen 4,5 Millionen Euro für den aktuellen Standort mit Zubau und knapp 8 Millionen Euro für das Gerichtsgebäude.

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Am Ende des Abends lag es an

Bürgermeister Albert Pürgstaller, ein Resümee zu ziehen. Die erste Zielvorgabe, nämlich die interessierten Bürger mit dieser Veranstaltung ausreichend zu informieren, kann man unzweifelhaft als gelungen betrachten. Bezüglich der weiteren Vorgehensweise skizzierte der Bürgermeister einen groben Zeitrahmen: Rund ein bis zwei Jahre würde ein Wettbewerb samt Ausschreibung dauern. Parallel dazu muss die Finanzierung angegangen werden, schließlich die Phase der eigentlichen Bauarbeiten, die wiederum knapp zwei Jahre in Anspruch nehmen werden. Das bedeutet, dass man mit der Fertigstellung der neuen Bibliothek in den Jahren 2012 bis 2013 rechnen kann, keine größeren Verzögerungen bezüglich der Eigentumsverhältnisse oder planerischen Schwierigkeiten vorausgesetzt.

Die Kernfrage am Abend blieb offen: Welches Fazit werden die Gemeinderäte aus den bunten Meinungen und Statements des Abends ziehen? Sie nämlich müssen im März eine Entscheidung fällen. Bürgermeister Albert Pürgstaller sieht nach allen Abwägungen nur mehr zwei Standorte als taugliche Lösung: eine Adaptierung des alten Gerichtsgebäudes am Domplatz oder ein Neubau in der Zone Priel. Eine definitive Antwort werden wir frühestens in rund einem Monat haben, wenn der Beschluss auf der Tagesordnung des Gemeinderates steht. Ob das Klima dann gleichsam sachlich und überparteilich sein wird wie an diesem Informations- und Diskussionsabend, darf bezweifelt werden.

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Politik & Gesellschaft

NATZ-SCHABS

Zusammenwachsen ist möglich Die Überbauung eines Teilabschnitts der Straße Richtung Pustertal und der daneben verlaufenden Eisenbahn würde völlig neue Perspektiven in der Siedlungsentwicklung von Schabs eröffnen. Das ist das Ergebnis eines Studentenwettbewerbs, dessen Sieger vor kurzem gekürt wurden.

W

ie kann man zwei durch eine Straße und die Geleise der Eisenbahn voneinander getrennte Ortsteile zusammenführen? Das war die zentrale Aufgabe, die eine 30-köpfige Studentengruppe der Fakultät für Architektur der Universität Innsbruck im Herbst des Vorjahres von der Gemeinde Natz-Schabs im Rahmen eines Studentenwettbewerbes gestellt bekommen hatte. Nun wurden die in Kleingruppen erstellten Projekte vor einer Jury präsentiert, die sich aus Vertretern der Gemeinde, Professorin Maria Schneider vom Institut für

Städtebau und Raumplanung, einem Vertreter des Amtes für Hochbau und einem in der Gemeinde ansässigen Architekten zusammensetzte. „Diese Studenten studieren allesamt noch in den unteren Semestern. Die Aufgabe, die sie hier zu bewältigen hatten, war sehr schwierig und komplex“, erläuterte Schneider, die die Jury geleitet hatte. Es seien vielfältige Problematiken zu bearbeiten gewesen: die Verbindung zwischen den Ortsteilen, die Berücksichtigung der bestehenden Verkehrsinfrastruktur und das Anlegen

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neuer Wege unter gleichzeitiger Berücksichtigung des Lärms und der Sicherheit. Dabei stellte auch das leicht ansteigende Gelände mit seinen tiefen Einschnitten eine Herausforderung dar, die es sowohl bei der Konzeptentwicklung als auch bei der Darstellung im Modell zu bewältigen galt. Die Professorin dämpfte deshalb auch die Erwartungen der Zuhörer und stellte klar, dass in diesem Wettbewerb zwei Faktoren von besonderer Bedeutung seien: „Die Studenten können sich an einer praktischen Problemstellung versuchen und so Erfahrungen

sammeln, die im theoretischen Unterricht auch an Fallbeispielen nicht möglich sind. Die Gemeinde dagegen erhält Arbeiten, die sich durch einen offenen und kreativen Zugang ohne jegliche Scheuklappen auszeichnen“.

Die zwei erstgereihten Pro-

jekte präsentierten ein ähnliches Konzept zur Verbindung der beiden Ortsteile: Sie nützen die Topologie, die durch den Bau der Infrastrukturen – Eisenbahn und Staatsstraße von der Autobahn kommend ins Pustertal – entstanden war. Beide Verkehrswege


verlaufen an ihrem höchsten Punkt in der Nähe des Hotels Sonneck mehrere Meter unterhalb der natürlichen Geländeform. Diese „natürliche“ Situation des Niveauunterschiedes gebrauchten beide Projektteams, um sowohl Straße wie auch Eisenbahn in einem kurzen Tunnel verschwinden zu lassen. Durch zusätzliche Auffüllungen würde das Niveau des Geländes angeglichen; damit könnte eine in ihrem Ausmaß doch ansehnliche Fläche entstehen. Die heute vorhandenen Einschnitte im Geländeverlauf würden beseitigt. Diese neuen Flächen wären dann das Verbindungsglied, mit dem im Rahmen einer zukünftigen Bebauung die zwei Ortsteile zu einem einzigen zusammengeführt werden könnten.

Die Sieger des Wettbewerbs se-

hen in ihrem Projekt auch einen neuen Bahnhof vor, den sie an das südliche Ende des neu zu errichtenden Tunnels positionieren. Sie lehnen sich dabei an den Vorschlag eines der erstgereihten Projekte zur Machbarkeit der Riggertalschleife an. Dieser Standort liegt zwischen den beiden Ortsteilen und wäre sowohl über noch zu errichtende Fußwege oder mit einer ausreichenden Parkplatzfläche relativ leicht zu erschließen. Im Projekt von Daberto/Steger hat die Jury besonders das Verkehrskonzept hervorgehoben. Heute haben die Autofahrer die Möglichkeit, die Straße in Richtung Autobahnausfahrt oder Richtung Neustift zu wählen. Im Projekt wird eine Lösung vorgeschlagen, die den Rückbau der Landesstraße, die unterhalb des Dorfzentrums Richtung Hotel Sonneck führt, vorsieht. Sie würde zudem einer neuen Route folgen, die eine bessere Verbindung

30 Studenten beschäftigten sich mit der Frage, wie die zwei voneinander getrennten Ortsteile von Schabs zusammengeführt werden könnten

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zwischen dem Zentrum und der Zone Raut ermöglicht. Aufgrund ihrer Linienführung würde sie für den Durchzugsverkehr eher uninteressant und dieser somit auf den geraden Weg in Richtung Autobahnausfahrt gelenkt.

Was die Bebauung der Fläche betrifft, haben mehr oder weniger alle Projektgruppen ohne Rücksicht auf Eigentumsverhältnisse, Flächenwidmungen, bereits bestehende Strukturen und ähnliches aus den Vollen geschöpft. Neben eher dörflichen Siedlungsstrukturen wurden

dichte Verbauungen mit fast städtischem Charakter präsentiert. Zusätzlich wurde eine Vielzahl von öffentlichen Strukturen wie Schulen, Spielplätze und Parks, Sportzonen oder gar ein völlig neues Dorfzentrum vorgeschlagen. „Wir alle wissen, dass Geld nicht wie Honig fließt“, erklärte Bürgermeister Peter Gasser während der Informationsveranstaltung und wies darauf hin, dass alle Fraktionen der Gemeinde mit vielen Infrastrukturen ausgestattet sind und die Bevölkerung sich primär die Instandhaltung dieser Strukturen wünsche.

Davon abgesehen, zeigten sich die anwesenden Personen überzeugt, dass die vorgeschlagene Überbauung ein großes Potential für das Dorf und seine Entwicklung darstellen kann. Allerdings dürfte es sich dabei um eine Herkulesaufgabe handeln, deren Verwirklichung beträchtliche Zeit und Geldmittel in Anspruch nehmen würde. Da bleibt noch viel Spielraum, Überlegungen über eine adäquate Bebauung anzustellen. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

SÜDTIROL

„Inhaltliche Entleerung“ Welche sprachlichen Strategien wenden Politiker an, um ihre Ziele zu erreichen? Das Ohr nah am Volk, der Mund ebenso? Oder doch lieber Worte, die gut klingen, aber wenig sagen? Der Publizist Hans Karl Peterlini hat sich die Sprache der Politik in Südtirol genauer angeschaut.

Der Wahlkampf zu den Landtagswahlen wurde heftig geführt. Hat dies auch zu einer aggressiven Sprachwahl geführt – oder vielleicht zu mehr Kreativität in der Sprache? HANS KARL PETERLINI: Mein Eindruck ist, dass Wahlkämpfe grundsätzlich zu einer Verarmung der Sprache führen, zu einer inhaltlichen Entleerung. Das dürfte damit zu tun haben, dass Wahlkämpfe die Kommunikation verengen – auf Slogans, auf einfache Botschaften. Für komplexe politische Auseinandersetzung ist der Wahlkampf zu hart, geht es viel zu sehr um den schnellen Punktgewinn und kaum um wirkliche Vertiefung oder gar Überzeugung der Wähler. Diese müssen ja „gewonnen“, nicht überzeugt werden. Sicher sind Wahlkämpfe für Werbeagenturen und Marketingprofis Möglichkeiten, auch sprachlich zu spielen – aber es entbehrt meist der Tiefe, der Echtheit.

Welcher Wahlslogan war Ihrer Meinung nach denn sprachlich besonders gelungen und welcher gar nicht? Ich fand die Text/Bild-Kombination der Wahlwerbung der Demokratischen Partei recht gelungen: Die Dolomiten, das moderne Hüaterbübl mit grünem T-Shirt und rotem Hut, dazu der dreisprachige Text „Gerecht. Nachhaltig. Mehrsprachig“. Da war bei aller Vereinfachung der Botschaft Humor dabei, aber auch das Entwerfen einer Vision, die an alle Sprachgruppen gerichtet war. Und für die italienische Bevölkerung entwarf sie so etwas wie ein neues Südtirolbild, eine Beheimatungsvision. Erfolgreicher waren leider die Botschaften, die Grenzen gezogen haben zwischen Einheimischen und Zuwanderern. Ich fand sie abstoßend, weil sie auf Kosten Schwächerer gingen.

Hans Karl Peterlini analysierte die Sprache der Politik in Südtirol, insbesondere während des vergangenen Wahlkampfes

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„Einheimische zuerst“, der Slogan der Freiheitlichen, hat besser gezogen als beispielsweise „Für Anstand und Gerechtigkeit“, Motto der SVP-Arbeitnehmer. Appelle ans Gefühl wirken demnach besser als jene an die Vernunft? Bei „Einheimische zuerst“ ging es darum, Instinkte anzusprechen: das Wir-Gefühl der Einheimischen gegen die Bedrohung von außen. Das ist ein uraltes Thema, einer der Gründungsmythen Südtirols: Wir Tiroler halten zusammen gegen das Böse, das von draußen kommt. Psychoanalytisch ist es leicht durchschaubar: Ich schaue über die eigenen Ungereimtheiten hinweg – verdecke also letztlich alles, was an Missständen das eigene Kollektiv spalten könnte – und werbe um Einigkeit, indem ich Angst vor dem bösen Wolf draußen vor der Tür mache. Simpel, diskriminierend, aber leider erfolgreich. Kardinal Schönborn hat in Österreich zu einer kultivierteren Sprache im Wahlkampf aufgerufen. Hätte Südtirol so einen Aufruf auch gebraucht? Gebraucht sicher, ich weiß nur nicht, ob er gehört worden wäre. Im Wahlkampf obsiegen die schrillen Töne, und die Kirche tut sich schon lange schwer damit, bei ethnisch mobilisierten Kreisen Gehör zu finden. Ich bescheinige allen Bischöfen seit der Zeit des Autonomiekampfes in den 1950er, 1960er Jahren einen anerkennenswerten Einsatz um Ausgleich und Versöhnung. Joseph Gargitter wurde deshalb zum „walschen Seppl“, was gewiss ungerecht war; Bischof Wilhelm Egger wurde für seine Kapuziner-Demut, mit der er um Aussöhnung zwischen den Sprachgruppen warb, auch belächelt. Aber im Rückblick sehen wir doch die Tragweite seiner Botschaft und seiner Mission. Der neue Bischof Karl Golser hat mit seinem Wahlspruch und mit der Paulus-Botschaft, die den Fremden einschließt, einen Akzent gesetzt,

der Hoffnung macht. Vielleicht gewinnt er sogar dadurch an Kraft, dass er nach den Wahlen kam, nicht übertönt wurde, sondern nachträglich zum Nachdenken veranlasst hat, ob der Weg des Dreinschlagens auf Fremde und Schwächere wirklich der richtige sein kann. Wahlkampf wird nicht nur mit Worten geführt, sondern auch mit begleitenden Bildern, die ebenfalls eine klare Sprache sprechen. Welche Botschaften wurden uns so vermittelt? Das eine Bild des Partito Democratico habe ich schon angesprochen. Ansonsten ja: die Schönheit des Landes, viel Grün, Reben. Bezeichnend ist vielleicht das Bild der fünf SVP-Wirtschaftskandidaten vor einem Jungwald beim Bäumesetzen. Und dazu Versuche, das Südtirol-Bild zu verjüngen, auch zu „stylen“: offene Hemdkrägen, eine poppigere Bildsprache, Kandidaten, die immer in Bewegung sind… Wie sehr, glauben Sie, wurde der letzte Wahlkampf durch Berater gestaltet, und was war von den Parteien und Kandidaten sprachlich noch selbst „gestrickt“? Ich fürchte: zu einem hohen Grad war dies ein Wahlkampf der Berater, der so genannten „spin doctors“. Bei einzelnen Kandidaten spürte man noch die persönliche Handschrift, etwa beim SVPObmann Elmar Pichler Rolle, der von Beruf Journalist ist, oder bei Martha Stocker, die auch gerne selber schreibt. Auch Außenseiter dürften selbst getextet haben, etwa Manfred Schweigkofler oder Dietmar Prantl auf der SVP-Liste. Und dasselbe gilt für die Oppositionsparteien, vor allem für die Grünen und die Südtiroler Freiheit, während bei Freiheitlichen und Union zwar auch ein hoher Eigenanteil dabei war, aber zugleich die Anlehnung an das „Corporate Identity“ der Blauen und Orangen in Österreich spürbar war.


Wenn Sie die Sprache der Politik und insbesondere des letzten Wahlkampfs in Südtirol mit österreichischen oder deutschen Wahlkämpfen vergleichen, fallen Ihnen da Parallelen oder doch auch Unterschiede auf? Es gibt ein paar Konstanten, die einfach grenzübergreifend abfärben: Das „Einheimische zuerst“, das Wir-Tiroler, die Beschwörung von Zukunft, von Tatkraft, auch von Sicherheit und Stabilität – das sind Antworten auf Bedürfnisse und Sorgen der Bürger, die ziemlich allgemein gültig sind. Südtirol unterscheidet sich vielleicht dadurch, dass hier noch weniger als anderswo Sachthemen den Wahlkampf mitbestimmen. Parteien betreiben Wahlkampf ja nicht nur durch Wahlwerbung, sondern auch durch das bewusste Platzieren von Themen. Ganz klar – in diesem Falle war es die wachsende soziale Kluft. Die finanziellen Engpässe der Südtiroler Familien gegen Monatsende hin waren bis zu den Parlamentswahlen im Mai 2008 jedem Bankbeamten bekannt, nicht aber der führenden Politik. Danach wurde das Thema „Kaufkraft“ zur Beschwörungsformel des politischen Agierens – auf der einen Seite durch Regierungsmaßnahmen, auf der anderen Seite durch die SündenbockKonstruktion: Wir haben immer weniger, weil die Ausländer so viel kriegen. Dann das Gegensteuern vor den Wahlen, die Veröffentlichung von Zahlen des Schulamtes und der Sozialinstitutionen gegen die Panikmache in der Ausländerfrage. Von Seiten einzelner SVP-Exponenten gab es Versuche, die alte, etwas verbrauchte Feindbild-Strategie

Kurz, knackig, aber oft sinnentleert: Der Wahlkampf ist nicht der Ort für komplexe Auseinandersetzungen

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wieder aufzufrischen: der Kampf gegen Rom, der keine Schwächung der SVP-Einheit erlaubt, oder die Angst vor Italianisierung der deutschen Kindergärten in Bozen. Bei öffentlichen Auftritten oder Interviews stellt sich in Südtirol immer die Frage, wie spreche ich: gehobenes Standarddeutsch, breiten Dialekt, Umgangssprache oder vielleicht ein Standarddeutsch mit dialektaler Färbung…? Gehobenes Standarddeutsch hat im politischen Alltag eine geringe Verbreitung. Am häufigsten scheint

mir ein recht gepflegtes Standarddeutsch mit dialektaler Färbung üblich zu sein. Ich denke, das dürfte auch am besten wirken: Einerseits heben sich die Politiker dadurch ab, signalisieren aber auch: Wir gehören zu euch, wir sind einer von euch. Ein breiter Dialekt ist rar, würde auch nur zu ganz markanten Persönlichkeiten passen. Umgangssprache schlüpft durch, ist aber von meinem Gefühl her risikobehaftet: Die Wähler wollen doch, dass Politiker etwas Besonderes sind und zumindest gut auftreten und reden können. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

info Wort für Wort auf Stimmenfang?

Politik und Sprache in Südtirol – eine Tiefenanalyse Vortrag von Hans Karl Peterlini, Journalist Dienstag, 3. März 20 Uhr Cusanus Akademie Brixen Eine Veranstaltung der Sprachstelle im Südtiroler Kulturinstitut und der Cusanus Akademie Brixen

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Rinnovamento Bressanone wird zu PD z Die politische Fraktion „Rinnovamento Bressanone“, im Stadtund Gemeinderat vertreten durch Vize-Bürgermeister Gianlorenzo Pedron und den Gemeinderäten Alberto Ghedina und Claudio Del Piero, hat sich der Demokratischen Partei (PD) angeschlossen. In Folge erfährt „Rinnovamento

Bressanone“ einen Namenswechsel und trägt nun die Bezeichnung „Partito Democratico/Demokratische Partei“. Alberto Ghedina war bereits im vergangenen Jahr als PD-Kandidat des Eisack- und Pustertales für den Senat angetreten, Gianlorenzo Pedron kandidierte im Herbst 2008 auf der

Liste des Partito Democratico für den Landtag. Fraktionssprecher in Brixen bleibt weiterhin Gemeinderat Alberto Ghedina. db

P&G

Politik & Gesellschaft DIVERSES

Erinnerung an Bischof Egger z Eine Gedenkmedaille, angefertigt vom Brixner Bildhauer und Medaillieur Martin Rainer, wird die Erinnerung an Bischof Wilhelm Egger wach halten und zudem gemeinnützigen Zwecken dienen. Der Kiwanis Club Bruneck und der Kiwanis Junior Club ließen insgesamt 4050 Medaillen in Gold, Silber oder Bronze prägen. Die Vorderseite der Medaille zeigt Bischof Wilhelm, der sein Motto „SYN“ in beiden Händen hält. Zudem abgebildet ist das

kurz

notiert

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Motiv des Bischofsringes, das Tau des Heiligen Franziskus, das auf drei Hügeln – als Ableitung für den Namen Egger – steht. Rechts vom Bischof ist die Heilige Schrift dargestellt; umrahmt wird diese Seite vom Schriftzug „Wilhelm Egger – Vita cum Christo in Deo“. Die Rückseite der Medaille zeigt Bischof Wilhelm im Brixner Dom, auf dem Bischofsthron und der Totenbahre, umgeben von den griechischen Buchstaben Alpha und Omega. Der Lebenskreis

2008 stieg die Einwohnerzahl von Brixen auf 20.360 Personen, 287 Bürger mehr als im Vorjahr. Der Großteil des Zuwachses stammt aus anderen Gemeinden Südtirols, zudem wurden 116 Buben und 113 Mädchen geboren.

wird durch das Kreuz vollendet, und der Schriftzug gibt die Daten des bischöflichen Wirkens wieder. Erhältlich sind die Gedenkmedaillen ab 50 Euro in den Filialen der Südtiroler Sparkasse, der Raiffeisenkasse sowie der Volksbank. Der Reinerlös dient zur Unterstützung von sozialen Projekten. db

Die Caritas sucht für die Sommersaison volljährige kinderfreundliche Betreuer in der Kinderferiensiedlung „J. Ferrari“ in Caorle. Alle Interessierten sind eingeladen, sich bis spätestens 26. März bei der Caritas, Tel. 0471 304340, ferien@caritas.bz.it zu melden.

Blutspender sind beim Blutspenderverein AVIS in Brixen jederzeit willkommen und werden auch dringend gebraucht. Der Bedarf nahm im Vorjahr um 13 Prozent zu, insgesamt wurden 3683 Blutkonserven abgenommen, 3800 wären notwendig.


NACHGEFRAGT

„Hoffe auf Weiterführung“ Herr Schatzer, wie viele Kinder werden in der Kindertagesstätte in Vahrn derzeit betreut? In der letzten Zeit sind es nur mehr fünf Kinder. Als Gemeinde hatten wir zum Zeitpunkt der Gründung festgelegt, dass wir eine Auslastung von 15 Kindern anstreben, davon müssen mindestens zehn Kinder aus unserem Gemeindegebiet stammen. Jetzt warten wir ab, wie sich die Situation bis Herbst entwickelt. Mit der Gemeinde Franzensfeste gibt es eine Konvention; sie übernimmt für Kinder aus ihrem Gebiet die Kosten. Nun wollen wir auch

die Gemeinde Natz-Schabs von einer solchen Konvention überzeugen. Kennen Sie den Grund für den Rückgang? Eigentlich nicht; die Tagesstätte war zuerst sehr gut ausgelastet, die Rückmeldungen der Eltern sind durchgehend positiv und alle sind zufrieden. Wir wollen im März das Gespräch mit den Eltern und interessierten Personen suchen, vielleicht wissen wir dann mehr. Es gibt jetzt eine Gruppe von Eltern, die daran arbeitet, dass der Hort nicht geschlossen wird – vielleicht trägt dies zu mehr Anmeldungen bei. Sollte

die Kindertagesstätte tatsächlich geschlossen werden, dann dürfte kaum eine Chance für eine spätere Wiedereröffnung bestehen.

Foto: Oskar Zingerle

ANDREAS SCHATZER, Vize-Bürgermeister von Vahrn, über die mögliche Schließung der Kindertagesstätte aufgrund mangelnder Einschreibungen.

Sind die Kosten für die Betreuung zu hoch? Ich denke nicht. Unser Konzept sieht vor, dass die Kosten zwischen Eltern, Gemeinde und Land gedrittelt werden. Der Höchstbetrag für die Eltern liegt bei 4 Euro pro Stunde, bei einer nachgewiesenen schwierigen wirtschaftlichen Situation wird der Betrag sogar bis auf 0,50 Euro gesenkt. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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PR-Info

Politik & Gesellschaft

Traditionelle chinesische Heilkunde Die Traditionelle Chinesische Medizin ist die traditionelle Medizin mit dem größten Verbreitungsgebiet. Besonders die Akupunktur wird weltweit praktiziert und gilt meist als alternativ- oder komplementärmedizinisches Verfahren. In Brixen hat sich Dr. Stefan Damiani unter anderem auf Akupunktur und Kräutertherapie, zwei Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin, spezialisiert. Dr. Damiani, worum handelt es sich bei der Traditionellen Chinesischen Medizin? Als traditionelle chinesische Medizin (TCM) wird die Heilkunde bezeichnet, die in China vor gut 2000 Jahren in Schriften begründet und in der Folgezeit weiterentwickelt worden ist. Die TCM stützt sich auf altchinesisches Gedankengut wie die Fünf-Elemente-Lehre, die Lehre vom Qi und die ganzheitliche Yin-/Yang-Betrachtung. Erkrankungen sind laut TCM die Folge einer Dysbalance zwischen Yin und Yang, hervorgerufen durch äußere pathogene Faktoren, beispielsweise Hitze, Kälte und Feuchtigkeit, oder durch innere pathogene Faktoren, beispielsweise Emotionen wie Zorn, Angst, Trauer. In der TCM orientiert sich die Behandlung vielmehr an den zugrunde liegenden Ursachen als an der Krankheit. Zu den therapeutischen Behandlungsmethoden der TCM zählen insbesondere die Akupunktur und die Kräutertherapie, weiters die Diätätik nach TCM-Kriterien, die Schröpfkopftherapie, die Moxatherapie und die Heilmassage. Sie führen auch Akupunktur durch. Worum geht es dabei? Die Akupunktur ist ein Behandlungskonzept der TCM, das auf der Lehre von den Meridianen basiert. Bei den Meridianen handelt es sich nach chinesischer Sichtweise um Energiebahnen, die an der Oberfläche des Körpers verlaufen und in denen die Lebensenergie Qi fließt. Jeder Meridian ist einem Organ bzw. Organsystem zugeordnet. Auf den Meridianen liegen die Akupunkturpunkte, das sind Stellen am Körper mit einer erhöhten Dichte von Nervenfasern bzw. Stellen, wo die Nervenfasern die sogenannte Faszie, eine bindegewebige Hülle, durchbrechen. Störungen der Organe manifestieren sich durch erhöhte Druckschmerzhaftigkeit dieser Punkte, umgekehrt können die inneren Organe durch Stechen der Punkte beeinflusst werden. Die Akupunktur zählt zur bekanntesten Meridiantherapie und wurde in China von Anfang an als therapeutische Methode eingesetzt. Häufig wird die Akupunkturbehandlung auch mit der chinesischen Kräutertherapie kombiniert. Welche Wirkungen hat Akupunktur? Nach Prof. Johannes Bischko, einem bekannten Wiener Akupunkturexperten, wirkt Akupunktur auf mehreren Ebenen: › So lassen sich Verspannungen in der Muskulatur durch Akupunktur gut lockern. Das ist eines der Hauptanwendungsgebiete von Akupunktur. › Durch Reizung der Nervenleitungen wird die sogenannte Schmerzschwelle erhöht, das heißt, das Hirn schaltet die Schmerzstärke zurück. › Als Folge der wiederholten kleinen Verletzungen produziert der Körper vermehrt Endorphine‚ Noradrenalin, Serotonin und sog. Enkephaline. Diese Substanzen sind sogenannte natürliche SchmerzbIocker, die zur Schmerzlinderung führen. Serotonin spielt zudem eine Rolle in der Entstehung von Depressionen sowie in der Schmerzverarbeitung. › Die Akupunktur wirkt außerdem durchblutungsfördernd, immunitätsteigernd und entzündungshemmend.

BRIXEN

Nachmittagsbetreuung für Grund- und Mittelschüler z Der Verein Fejdjux bietet in Zusammenarbeit mit der Waldorfschule Brixen vom 6. März bis 12. Juni jeweils am Freitagnachmittag eine sinnvolle Freizeitaktivität für Grund- und Mittelschüler an. Die Betreuung beginnt nach Schulende und Mittagessen um 13.15 Uhr und dauert bis 17.15 Uhr: Unter Aufsicht wird mit dem Linienbus zur Grundschule Elvas gefahren, wo der Waldorfpädagoge Folkhart Waltz oder Studentinnen eine Stunde lang die Hausaufgaben oder das Lernen betreuen. Anschließend begeben sich die Schüler nach Elvas zum Reitplatz, wo Reiten und Voltigieren unter der Aufsicht der Reitlehrerin Christiane Hünnefeld-Ferretti oder andere sportliche Betätigung wie

Feiern Sie mit uns

am 01. März auf der Pfan ns probieren Sie die neue pitzhütte bei Live Musik und n Skier des nächsten W inters!!! Snowboards und Schuhe - 40% 90 Tecno Carvski mit Bindung nur 159,  Freestyleski mit Bindung 428 € - 47% 229,00  Spyder- und JetSet-Skianzüge - 50% Wieder neu eingetroffen: BRIKO-Helme, verstellbar, 63,00 

Dr. Stefan Damiani · Tel. 0472 201913 Samstag Nachmittag immer geöffnet 14

Bogenschießen oder Akrobatik auf dem Programm steht. Je nach Witterung können die Freizeitaktivitäten auch im Mehrzweckraum der Grundschule Elvas oder in der Turnhalle in der Vinzenz-Gasser-Straße in Brixen erfolgen. Die Kinder erhalten hierbei auch eine Jause; um etwa 17 Uhr werden sie wiederum zum Busbahnhof zurückbegleitet. Die Schüler werden als Mitglied im Verein aufgenommen und sind somit versichert; neben der kontinuierlichen Teilnahme an jedem Freitag zum Preis von 80 Euro ist auch eine Betreuung an einzelnen Freitagnachmittagen möglich. Weitere Infos unter fejdjux@virgilio.it oder direkt bei Oskar Baumgartner, Rufnummer 338 1459838. db

Großer Graben Brixen · Tel. 0472 836049 info@sportacherer.com


BRIXEN

10 Jahre Chancengleichheit z Die Kommission für Chancengleichheit der Gemeinde Brixen feiert heuer ihr zehnjähriges Bestehen. Das bereits traditionelle Frauenfest im Forum Brixen am Internationalen Tag der Frau, den 8. März, ist deshalb zugleich auch eine Geburtstagsfeier unter dem Motto „…und es gibt uns doch“ – mit Musik von Helga Plankensteiner und Lesungen. Die Kommission für Chancengleichheit setzt sich aus zehn Frauen zusammen; seit Oktober 2005 besteht sie aus der Präsidentin Brigitte Gasser Da Rui, Vizepräsidentin Sandra Anderle Piras, Elda Letrari Cimadom, Claudia Messner, Maria Costanzo, Beatrix Hinteregger Pircher, Hanni Bernardi, Emma Caliari, Magdalena Amhof und Helga Dejaco. Eine

Geschäftsordnung, die die Tätigkeiten und insbesondere die Wahl und Zusammensetzung der Kommission regelt, wurde kürzlich im Gemeinderat verabschiedet, wobei diese mit den Stimmen der Mehrheit gutgeheißen wurde, während die Oppositionsparteien geschlossen dagegen stimmten. Die neue Geschäftsordnung sieht unter anderem vor, dass die Brixner Vereine und Verbände im Vorfeld der Wahl Vorschläge für Kandidatinnen und Kandidaten unterbreiten können. Die Kommission wird auch künftig zehn Mitglieder umfassen, wobei neun vom Gemeinderat gewählt werden und der Bürgermeister oder eine von ihm delegierte Stadträtin Rechtsmitglied der Kommission ist. db

BRIXEN

Bauvorhaben der Gemeinde z Bei der Gemeinderatssitzung am 29. Januar hat der Brixner Gemeinderat eine Reihe von Bauvorhaben und -projekte gut geheißen. Einstimmig genehmigt wurde das Vorprojekt für den Bau von Grundschule, Kindergarten und Mehrzwecksaal in Afers (siehe Bild). Die geschätzten Gesamtkosten für das Mehrzweckgebäude belaufen sich auf rund 6,7 Millionen Euro. Gebaut wird auch im Altersheim zum Heiligen Geist; insbesondere sind hier Anpassungen an die verschiedenen hygienischen und technischen Standards zur Arbeitssicherheit notwendig. Die Gesamtbaukosten von 2,4 Millionen Euro trägt

das Land mit 1,3 Millionen, die Gemeinde Brixen mit 900.000 Euro und den Rest das Altersheim. Eine einstimmige Genehmigung erfolgte ebenso für den Durchführungsplan in der Zone Reifer. Hier entsteht auf einer Fläche von 3.953 Quadratmetern eine Wohnzone, wobei 54 Prozent der Fläche dem freien Wohnbau und 46 Prozent dem geförderten Wohnbau zugewiesen werden. Im ersten Baulos, jenem des geförderten Wohnbaus, entstehen insgesamt vier Reihenhäuser und drei Geschosswohnungen; die Parkplätze werden unterirdisch angelegt. db

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Menschen & Meinungen

PORTRAIT

Der neue Bischof KARL GOLSER, ernannter Bischof der Diözese Bozen-Brixen, über seine ersten Kindheitserinnerungen und seinem Weg als Priester und Gelehrter.

E

in klein wenig Aufregung ist schon dabei, als wir durch die breiten Gänge des Priesterseminars eilen. Schwarze und rote Marmorfliesen, von draußen dringt das schwache Licht eines frühen Winterabends. Während er erzählt, wirkt er nachdenklich, fast schon in sich gekehrt. Die Fingerkuppen aneinander gepresst, erzählt er uns seinen Lebensweg sachlich, nüchtern, fast lückenlos. Nur ab und zu verändert sich sein Gesicht, wird erhellt

Es gab auch eine Zeit, in der Übername Zull gewesen sei. Administrator der Diözese Trient Karl Golser überlegt hatte, Landwirtschaft zu studieren. Nachdem Karl Golser aber bereits in der Volksschule „recht gute Erfolge erzielt hatte, beschlossen der Pfarrer und der Vater, ihn ins Johanneum nach Dorf Tirol zu schicken. Elf Jahre alt war er damals. Es sei dort recht streng zugegangen, „aber man hat sich bald mit den Gegebenheiten identifiziert.“ Einmal pro Monat durfte er seine Eltern besuchen, „und das habe ich meistens mit

„Als sich die Kirche neu ausrichtete, war ich live mit dabei. Das hat mich sehr geprägt“_ Bischof Karl Golser von einem sehr sympathischen Lachen. Ab und zu, wenn er sich an besondere Begebenheiten erinnert, an Begebenheiten, die ihn besonders berührten.

Zwei Erinnerungen aus der

frühesten Kindheit sind ihm im Gedächtnis geblieben. „Einmal, da wurde ich ganz plötzlich aus dem Sandkasten geholt und wir liefen in den unteren Keller. Das war damals, als in Sinich die chemischen Werke bombardiert wurden.“ Und dann gab es noch jenen Tag, als er mit seinem Vater auf dem Fahrrad unterwegs war und Tiefflieger über die Wiesen hinwegdonnerten. Gehen gelernt hat Karl Golser im Sommer 1944 „und zwar im Geburtshaus von Gustav Thöni“. Eigentlich hätte er als ältester Sohn eines Obst- und Weinbauern, „wir hatten auch ein paar Stück Vieh im Stall“, den Hof übernehmen sollen. Am Hof mitzuhelfen war selbstverständlich. „So mussten wir zum Beispiel im Spätherbst die Rinden der Obstbäume abschaben und das Laub sammeln.“ 16

Josef Torggler, dem Sohn des Vizebürgermeisters getan.“ Karl Golsers Vater war nach dem zweiten Weltkrieg bis in die 60er Jahre Bürgermeister von Tscherms. Erst im letzten Jahr am Johanneum habe er sich entschieden, Geistlicher zu werden. „In der Zeit der Matura stellt man sich die Frage nach dem Sinn des Lebens, die Glücksfrage, und ich wollte eben diesen Weg gehen.“ 1962 legte Karl Golser dann die Maturaprüfung ab. „Zwei Drittel von uns sind damals durchgefallen“, erinnert er sich. Man hat ihm jetzt, nach seiner Ernennung zum Bischof, die Noten aus der Maturaklasse zugeschickt. Lediglich in Leibeserziehung scheint eine Sieben auf. „Ich war wohl nicht besonders sportlich.“ Natürlich weiß Karl Golser auch von dem einen oder anderen Lausbubenstreich aus seiner Schulzeit zu erzählen, „auch wenn ich nie zu den Anführern gehörte.“ Da habe es zum Beispiel die Ordensschwester Cäcilia gegeben, die Italienisch unterrichte hatte und deren

Ihre Angewohnheit sei es gewesen, immer wieder mit der Hand auf das Klassenbuch zu hauen und so haben die pfiffigen Burschen irgendwann, Maikäfer, Zulln genannt, von den Bäumen geschüttelt, „pro Kilo bekamen wir damals zehn Lire“, und einige davon im Klassenbuch versteckt. „Das gab es natürlich ein gewaltiges Gezeter.“

Nach der Matura im Jahre 1962 äußerte Karl Golser den Wunsch, studieren zu dürfen. Bischof Gargitter, der war damals

war, ließ den begabten jungen Mann nach Rom an die Gregoriana ziehen. Im Oktober 1962 kam Karl Golser also nach Rom, wenige Tage bevor das Zweite Vatikanische Konzil begann. „Diese Zeit hat mich sehr geprägt, ich war so zu sagen live dabei, als sich die Kirche neu ausrichtete.“ Bei der Papstmesse anlässlich des offiziellen Konzilsschlusses durfte Karl Golser die Fürbitten lesen. Auch bei anderen bewegenden Ereignissen war Karl Golser in Rom. „Ich war in der Stadt, als 1981 das Attentat auf Papst

Steckbrief

Karl Golser wurde am 16. Mai 1943 in Tscherms als Ältester von vier Geschwistern geboren. Mit zwei Brüdern und einer Schwester wuchs er am elterlichen Hof auf. Die Grundschule besuchte er in seinem Heimatdorf. Mit elf Jahren kam er ins Johanneum nach Dorf Tirol. Nach der Maturaprüfung begab er sich an das Germanikum und an die Päpstliche Universität Gregoriana in Rom, wo er in Moraltheologie promovierte. Am 10. Okotber 1968 wurde er zum Priester geweiht. Nach Spezialisierungsstudien in Löwen und vier Kooperatorenjahren in Kaltern und Meran kehrte Karl Golser 1977 nach Rom zurück und zwar an die Glaubenskongregation unter anderem als Mitarbeiter von Kardinal Ratzinger. 1982 wurde er nach Brixen an die Phil.-Theol. Hochschule als Professor für Moraltheologie berufen, wo ihm auch die Aufgaben als Dekan und Prodekan und Direktor des Instituts für Theologische Bildung übertragen wurden.

Karl Golser ist Mitglied der Societas Ethica, der auf ökumenischer Basis arbeitenden europäischen Gesellschaft für Ethik. Außerdem arbeitet er in der Europäischen Gesellschaft für katholische Theologie. 1991 wurde Karl Golser in das Domkapitel von Brixen berufen und wurde mit dem Amt des Bußkanonikers betraut. Seit Ende der Neunziger Jahre hat die Diözese Bozen-Brixen eine ökumenische Partnerschaft mit der orthodoxen Kirche in Weißrussland, speziell mit der orthodoxen Theologischen Fakultät in Minsk. Karl Golser hat dort viermal für eine Woche Vorlesungen gehalten. 2001 werde er in das Landesethikkomitee berufen, das in bioethischen Fragen Gesetzesvorschläge und Gutachten für die Landesregierung zu erarbeiten und bioethische Weiterbildung zu betreiben hat. Ab dem Jahr 2003 erhielt Golser an der Freien Universität Bozen Lehraufträge für Ethik, zuerst an der Fakultät für Informatik, dann im Studiengang für Kommunikationswissenschaften. Am 8. März wird er zum Bischof der Diözese Bozen-Brixen geweiht.


Foto: Oskar Zingerle

DER NEUE BISCHOF: Den Menschen in Raum und Zeit einzubinden ist eines der Anliegen des neuen kirchlichen Oberhirten

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Menschen & Meinungen

Johannes Paul II. verübt wurde und ich war auch in Rom, als er starb.“ Er hat Papst Paul VI. kennen gelernt, „und ich hatte zusammen mit zehn Theologiestudenten eine Privataudienz bei Papst Johannes XXIII., wenige Wochen, bevor er starb.“ „Ich wollte immer in erster Linie Priester werden und in der Seelsorge tätig sein, kannte mich aber in den praktischen Fächern zu wenig aus.“ Er bat darum, ein Forschungsdoktorat absolvieren zu dürfen und ging zunächst nach Brüssel an das Institut Lumen Vitae - „Dort war ich dann auch Wochenendaushilfspriester“ – später dann wieder nach Rom. Drei Jahre lang beschäftigte er sich mit dem Thema „Gewissen“. 1973 kehrte er nach Südtirol zurück und hätte als Kooperator nach Prad gehen sollen. Der Pfarrer von Prad meldete sich aber beim

Bischof Karl Golser: „Ich wollte immer in erster Linie Priester werden“

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Freunde und Gönner Marianna Kinigadner, Agatha Federspieler, Anna Linder, Helene Demetz, Hermine Pedoth, Sandro Fraternali, Parton Autotrasporti, Franz Falk, Nikolaus Wolf, Michael Meier, Otto Prader, Tertiarschwestern des Hl. Franziskus, Maria Oberrauch, Siegfried Delfauro, Valentin Tröbinger, Maria Campidell, Christina Oberrauch, Heinrich Gasser, Siegrid Spiess, Christian Moser, Johann Töll, Gasthof Klostersepp, Maria Dolores Glaser, Hugo Senoner, Paul Tauber, Alexander Plunger, Georg Mitterrutzner, Paula Huber, Johann Brugger, Sieglinde Niederkofler, Axel Olowson, Rosmarie Oberhofer, Hermann Messner, Rudi Irsara, Karl Steiger, Walter Überbacher, Anna Zingerle, Rudolf Hofer, Ingrim Feichter, Hermann Brunner, Hotel Goldener Schlüssel, Matthias Lazzeri, Erich Barth, Walter Kircher, Hans Rederlechner, Johannes Messner, Georg Agreiter, Klaudia Kusstatscher, Brunhilde Tasser, Heinrich Pardeller, Josef Harrasser, Karl Hornof, Giuseppe Zuccalà, Albert Ploner, Franco Morocutti, Alois Werth, Johanna Willimek, Domenicangelo Lapadula, Antonio De Rosa, Notburga Baumgartner, Renate Pacher, Georg Josef Prosch, Herbert Wachtler, Natalie Rabensteiner, Barbara Erlacher, Manfred Mor, Paul

Berger, Herbert Bacher, Marlies Dabringer, Klaus Oberkofler, Ida Maccani, Josef Huber, Karin Brugger, Barbara Wenter, Jakob Engl, Giuseppe Bondanza, Riccardo Masotti, Patrizia Hell, Prospero Bazzoli, Rosa Saxl, Schuhhaus Fill, Helmuth Munter, Herta Lanz, Klaus Delueg, Alba Di Maggio, Achim Kirchler, Leonie Dejaco, Esther Torggler, Franz Kuen, Josef Winkler, Irmgard Donà, Astrid Obexer, Siglinde Kerschbaumer, Hannes Auer, Gottfried Volgger, Helga Graus, Kurt Plaickner, Josef Kaltenhauser, Musikhaus Fischnaller, Renate Fischer, Marlene Kerer, J. Schmidhammer GmbH, Egon Huber, Irma Jellici, Karl Hilpold, Alexa Thaler, Claudio Doro, Giovanni Battista Chiari, Oskar Baldauf, Daniela Vonklausner, Anna Deltedesco, Sabrina Fraternali, Mario Arnold, Maria Obexer, Berta Genovese, Angelika Adami, Martha Falk, Oswald Mair, Paula Grünfelder, Kurt Josef Segna, Agnes Fischnaller, Karin Fössinger, Sonja Obrist, Günther Wild, Maria Pia Colombi, Christine Sigmund, Gottfried Silgoner, Josef Kirchler, Oswald Bergmeister, Cesare Pasqualotto, Ingeborg Fink, Cristina Bianchi, Brigitte Höllrigl, Josef Stampfl, Johann Gruber, Hermelinde Bergmeister, Konrad Mair, Eurogest Multiservice, Aloisia Hofer, Alois Pitscheider, Alfred Tisot, Helmuth Kusstatscher, Hansjörg Perwanger, Martha

Chizzali, Hanspeter Oberhauser, Zora Vujanovic, Paula Mayr, Johanna Munter, Martin Peintner, Peter Paul Hirn, Marianne Mühlögger, Serafin Troi, Kanzlei Notarbrixina, Imelda Zingerle, Helene Wieser, Stefan Thomaseth, Hubert Gasteiger, Johanna Lunz, Luis Plunger, Josef Hinteregger, Silvia Steinmann, Karl Micheler, Nando Zennaro, Alfons Fischnaller, Bruno Damiani, Alois Unterweger, Rita Michaeler, Zanella Ortlinghaus, Carlo Damiani, Lukas Großgasteiger, Günther Runggatscher, Paolo Dalla Torre, Paula Kinigadner, Alois Frener, Johann Messner, Karl Wolfsgruber, Siegfried Ellecosta, Maria Putzer, Petra Trettau, Albin Mitterrutzner, Annelies Töll, Volker Lutz, Sabine Rabanser, Günther Sottoperra, Marianna Winkler, Karl Mutschlechner, Gianfranco De Blasi, Alois Ties, Ferdinand Heidegger, Pamela Rungg, Christian Webhofer, Marilena Dalla Torre, Martin Rainer, Klara Tietscher, Andreas Zingerle, Burghard Stremitzer, Siegfried Kerschbaumer, Albin Sigmund, Annelies Deltedesco, Adolf Ritsch, Doris Enderle, Fabian Tirler, Benno Dariz, Georg Unterpertinger, Johann Zingerle, Marco Losavio, Helga Barth, Karl Badstuber, Bürogemeinschaft Hellweger Runggaldier, Beate Mitterhofer, Walter Blaas, Oswald Stolz, Rosa Frener, Karl Michaeler, Daniela Ploner,

Wendelin Oberstolz, Martin Complojer, Anton Geier, Claudio Doro, Marta Gamper, Anna Kinigadner, Luitgard Seebacher, Maria Giovanna Onestinghel, Georg Josef Bacher, Johann Kammerer, Thomas Müller Trenck, Karl Mahlknecht, Günther Stockner, Brigitte Megert, Josef Obermarzoner, Claudio Pippia, Herbert Kaute, Paul Cestari, Martin Kanitscheider, Agata Nagler, Artur Trentini, Helga Frass, Christine Priller, Maria Ellemunt, Theresia Rabensteiner, Manuel Pastore, Helga Kircher, Herta Grünfelder, Erich Mussner, Erwin Knapp, Leopold Wurzer, Rudolf Prosch, Rosa Micheler, Marta Leitner, Hermann Hartner, Albert Prosch, Gerda Putzer, Josef Plaikner, Maria Portner, Herta Sellemond, Celentano Oberhauser, Ralf Dejaco, Emanuela Pattis, Martin Plunger, Frieda Ploner, Joachim Kauffmann, Frieda Barberi, Josef Troi, Stefano Brocco, Ingrid Peer, Christl Thaler, Roswitha Steinmair, Gerda Reifer, Gianfranco Destefani, Walter Gasser, Johann Zingerle, Jörg Dalla Brida, Luise Hofer, Renato Pastore, Domenico De Paola, Anna Tschaffert, Josef Kerschbaumer, Katharina Endl, Maria Anna Oberrauch, Bruno Mahlknecht, Antonio Barbato, Robert Ellecosta, Liliana Meneguzzo, Barbara Pasqualoni, Roland Unterkircher, Walter Lang, Friedl Amort, Franz Burkia, Alessandra

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Bischof und meinte, er könne mit einem Doktor nichts anfangen. „Also schickte man mich nach Kaltern, weil der Pfarrer dort auch studiert hatte“, lacht der ernannte Bischof.

Dort arbeitete Karl Golser auch an der Seite von Kardinal Joseph Ratzinger. 1982 kehrte er dann wieder in die Diözese zurück, um an der Hochschule Moraltheologie zu lehren. „Und weil in der Kuratie Sarns schon länger kein Pfarrer war, übernahm ich auch dieses Amt. Zu Beginn verbrachte ich sehr viel Zeit dort, die Kirche musste restauriert werden, ich unterrichtete Religion an der Grundschule und einige Zeit auch an der Haushaltungsschule.“ Als Karl Golser 1991 zum Dekan der Philosophisch-Theologischen Hochschule ernannt und gleichzeitig ins Domkapitel aufgenommen wurde, verzichtete er auf die Pfarrei Sarns.

nach Meran versetzt und unterrichtet dort Religion an der Lehrerbildungsanstalt. „Am Allerseelentag des Jahres 1976 wurde ich dann von Generalvikar Michaeler nach Bozen gerufen. In einem Brief bat der Vatikan darum, für die Glaubenskongregation einen Priester zur Verfügung zu stellen, der noch nicht 35 Jahre alt war und ein Doktorat besaß.“ Es habe schon früher Ansuchen gegeben, denen man nicht Folge geleistet habe. In diesem Jahr waren es aber 25 Jahre, dass Joseph Gargitter Bischof war, und so bat man mich, nach Rom zu gehen.

Karl Golser schreibt sehr viel. „Die Literaturliste auf der Webseite der Diözese wurde etwas bereinigt“, meint er schmun-

zelnd, schließlich entstammen 200 wissenschaftliche Werke und über 500 Publikationen seiner Feder. Natürlich fällt ihm das Schreiben nicht immer leicht, „aber es sind ja auch schon vierzig Jahre, in denen ich mich damit beschäftige.“ Fragen der Ethik in der Kommunikation sind ihm ein großes Anliegen. „Ich habe auch zehn Leitsätze für einen guten Journalisten ins Netz gestellt“, meint er schmunzelnd. Bis zu seiner Ernennung zum Bischof war er Direktor des Institutes für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. „Es geht dabei vor allem um Fragen des Zusammenlebens, um gesellschaftliche Probleme und es geht um die Umweltproblematik“, erzählt Karl Golser. So einiges hat er zu diesen Themen bereits publiziert, Autofasten, car

Bracchi, Franz Rigger, Leo Dariz, Barbara Marangoni, Helga Bacher, Reinhard Siebenförcher, Renate Daporta, Luciano Caracristi, Nicola Tulimiero, Edith Ellecosta, Siegfried Burger, Max Satzinger, Stephan Beikircher, Christa Keck, Peter Barth, Josef Höllrigl, Urbano Legni, Hotel Peintner, Alex Fiaschi, Ruth Lechner, Angelika Mayr, Edith Ar minia Willimek, Agnes Pernthaler, Franz Dejaco, Georg Prosch, Barbara Prossliner, Heinrich Volgger, Maria Überbacher, Alois Delazer, Marina Tencaioli, Johann Zingerle, Giovanni Toniutti, Hermann Mayr, Raimund Ochsenreiter, Anna Maria Saxl, Werner Kerer, Petra Mitterrutzner, Frieda Schiener, Engelbert Augschöll, Lidia Canu, Erika Auer, Anton Brugger, Silvia Canu, Johann Stampfl, Berta Rott, Gerda Thaler, Siegfried Huber, Leo Natter, Konrad Gatterer, Elisabeth Ellemunter, Antonia Vigl, Arnold Haniger, Josef Obwexer, Heinz Lutteri, Josef Froschmayr, Pio Sottara, Andrea Pichler, Josef Treyer, Walter Santifaller, Stefan Barbieri, Harald Pichler, Karl Baumgartner, Wilhelm Burger, Robert Faller, Norbert Kaser, Ermanno Lusser, Kurz Zöll, Wilhelm Klapfer, Heinrich Walder, Josef Hinteregger, Barbara Rauth, Paul Gufler, Antonio Zipponi, Markus Braito, Irene Braito, Alexa Tratter, Ilse Ogriseg, Luisa Eichner, Reinhold Harpf, Giuseppe Andreatta,

Helga Demetz, Adolf Dallago, Veronika Antenhofer, Anticoli KG, Johanna Ostheimer, Edith Tasser, Flora Fink, Hansjörg Cimadom, Wilhelm Obwexer, PSP GmbH, Elisabeth Cimadom, Stefan Gruber, Paul Ferretti, Oswald Bortolotti, Klaus Fischnaller, Anton Mahlknecht, Karl Ramoser, Judith Rabanser, Petra Felderer, Franz Zöggeler, Gregor Plaikner, Hans Kahl, Hanspeter Troi, Maria Barbara Letrari, Johann Hinteregger, Dorothea von Mörl, Gerold Peer, Anna Mur, Angelika Stampfl, Elisabeth Schirm, Romana Vallazza, Adolf Lamprecht, Walter Weitschek, Michael Pirgstaller, Marianne Denicolò, Herz Jesu Missionshaus, Siegfried Barbieri, Britex KG, Waltraud Mitterrutzner, Margareth Fischnaller, Martin Hinteregger, Sigrid Rainer, Giorgio Keller, Josef Fischnaller, Monika Sullmann, Klaus Cimadom, Günther Kaser, Wolfgang Leitempergher, Franz Ploner, Bruno Bampi, Alois Steiger, Otto Schenk, Alois Unterfrauner, Franz Hinteregger, Oswald Bortolotti, Hildegard Ploner, Roland Achammer, Annalisa Cimino, Christa Huber, Paul Oberrauch, Marianna Ploner, Barbara Michaeler, Annemarie Tauber, Zimmerhofer AG, Johann Ploner, Dorothea Lamprecht, Martha Weissteiner, Margit Prosch, Maria Magdalena Dallago, Markus Überbacher, Anna Oberhollenzer, Zita Dorfmann,

Richard Ranigler, Anton Gamper, Hans-Peter Brunner, Hilde Seyr, Notburga Hofer, Ernst Stabinger, Helmuth Fink, Luis Unterkofler, Georg Unterkofler, Ursula Nöcker, Richard Niedermair, Martha Rieder, Leo Munter, Joachim Hinteregger, Josef Leitner, Johann Augschöll, Oskar Pattis, Plose Ski AG, Annemarie Waldner, Barbara Lerchegger, Alois Pichler, Günther Oberhuber, Maria Foppa, Georg Roilo, Peter Gamper, Valentina Trocker, Roslinde Ruggaber, Frieda Kiebacher, Karl Lercher, Gabriel Klement, Herta Augschöll, Josef Prader, Walter Kerer, Carmen Troi, Andreas Goller, Erich Hinteregger, Hermann Oberhuber, August Foppa, Margareta Messner, Barbara Torggler, Frida Fliri, Ursula Axmann, Gottfried Klement, Siegfried Gartner, Fritz Starke, Stephan Malfertheiner, Josef Fischer, Franz Raifer, Elisabeth Jocher, Franz Schatzer, Marika Cola, Alfred Rottonara, Karl Hinteregger, Elisabeth Endl, Franz Messner, Elisabeth Jaist, Harald Putzer, Johann Federer, Anton Plattner, Hubert Willimek, Wilhelm Griessmair, Olga Orian, Alfred Rieder, Josef Weidacher, Walter Mayr, Reinhard Obexer, Josef Kaser, Gertrud Caneva, Karl Krause, Albert Hofer, Martin Plattner, Anna Auer, Pamela Fischnaller, Antonia Weissteiner, Johann Brugger, Meinrad Eisenstecken, Guido Martini, Walter Gogl, Ralf Schottmann, Brigitte

Nach zwei Jahren wurde er

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sharing, Lebensqualität und Verkehr, die Anliegen, für die sich der ernannte Bischof engagiert, sind weltoffen und realitätsnah. „Man muss den Christen sagen, wie sie aus dem Glauben heraus leben sollen.“ Österreichische Medien bezeichneten ihn als „den Ökobischof, der sich für die Climachurch einsetzt“. Karl Golser geht es dabei vor allem darum, „den Menschen in Raum und Zeit einzubinden“.

Fischnaller, Giancarlo Pocher, Klaus Faller, Thomas Lanthaler, Hotel Clara KG, Hermann Bernardi, Antonia Kranebitter, Renate Lindenmeyer, Martina Walder, HGV, Ida Fink, Igmar Obergolser, Rosa Gargitter, Otto Vontavon, Martha Graf, Arnold Hofer, Leonhard Niedermair, Renate Fiechter, Christian Mitterer, Konrad Rainer, Christian Egartner, Walter Eller, Paul Gasser, Helmut Terragnolo

marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Diese Liste enthält alle Freunde und Gönner des „Brixner“, die ihren Beitrag bis 15. Februar 2009 überwiesen haben bzw. deren PostErlagscheinsquittung uns bis zu diesem Tag erreicht hat.

Sie wollen „Freund“ oder „Gönner“ unserer Zeitschrift werden? Südtiroler Volksbank:

IBAN IT76 X 05856 58220 070570164004

Raiffeisenkasse Eisacktal: IBAN IT57 A 08307 58221 000300005452

Südtiroler Sparkasse:

IBAN IT68 T 06045 58220 000000855000

BancoPosta:

IBAN IT76 V 07601 11600 000042779405 19


Foto: Oskar Zingerle

Menschen & Meinungen

BRIXEN

Frischer Rentner z Leo Dariz, Leiter des Jugendhauses Kassianeum, ist mit Ende 2008 in den Ruhestand getreten und wurde im Rahmen einer Betriebsfeier von seinen Arbeitskollegen verabschiedet. Das Jugendhaus Kassianeum umfasst die drei Bereiche Jugendzentrum, Jugendbildung und Jugendherberge; Leo Dariz war für den Herbergsbereich, den Bettentrakt und die Gastronomie verantwortlich.

Herbert Denicoló, Präsident des Vereins Jugendhaus Kassianeum, sowie Bürgermeister Albert Pürgstaller und Stadträtin Magdalena Amhof bedankten sich stellvertretend bei Dariz für die jahrelange engagierte Mitarbeit zum Wohle der Kinder und Jugendlichen und wünschten alles Gute für den beruflichen Ruhestand. Die Leitung des Jugendhauses Kassianeum übernahm Astrid Zemmer. db

M&M Menschen & Meinungen BRIXEN

Der Spruch vom Much

I woaß schun, prum die Kaufleute die Bibliothek in ihrer Nähe håbn welln. De moanen, sem kånn man gratis Scheckheftln ausleihn...

kurz

notiert

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z Seit 1962 hat Otto Rubatscher das Musikleben in Brixen stark mitgeprägt: Er war Musikerzieher an der Mittelschule und Leiter des Männergesangvereins Brixen, vor allem aber sorgte er in den Jahren 1962 bis 1989 als Domorganist und Organist der Pfarre Brixen für unzählige besinnliche und erfreuliche musikalische Momente, und auch heute noch hilft er, wenn Not an der Orgel ist, gerne aus. Otto Rubatscher, Jahrgang 1929, stammt aus Untermoi im Gadertal – und wie

das Geburtsjahr verrät, feierte er heuer, am 9. Februar, seinen 80. Geburtstag. Der runde Geburtstag von „Orgel-Otto“, wie er respektvoll genannt wird, wurde unter anderem während eines Gottesdienstes im Dom gefeiert – musikalisch umrahmt vom Domchor Brixen und mit einem musikalischen Nachspiel durch seinen Sohn Hans Rubatscher an der großen Orgel. Der MGV Brixen und der Domchor ließen es sich dabei ebenfalls nicht nehmen, das Wirken von Otto

Herbert Dorfmann aus Feldthurns ist der neue SVP-Bezirksobmann. Der 39-jährige ehemalige Direktor des Bauernbundes ist freiberuflicher Agronom und Bürgermeister von Feldthurns; er wurde mit 153 von 163 Stimmen zum neuen Obmann gewählt.

Der Zonta Club Brixen spendete den Erlös aus seinem Flohmarkt, rund 2000 Euro, dem Verein „Kinder in Not“. Dieser unterstützt damit konkrete Hilfsprojekte in Rumänien; unter anderem wird damit eine Operation für ein schwer erkranktes Kind mitfinanziert.

Foto: Oskar Zingerle

Herzlichen Glückwunsch!

Rubatscher in anschließenden Ständchen zu ehren und ihre Glückwünsche zum 80. Geburtstag auszusprechen. db

Zum 25. Todesjahr von Johannes Messner fand im Vinzentinum Brixen eine Gedenkveranstaltung samt Vortrag statt. Messner, der das Vinzentinum in Brixen besucht hatte, war ein international anerkannter Sozialwissenschaftler und Priester; sein Seligsprechungsprozess wurde 2002 eröffnet.


mein Hoppala

Helmuth Kerer, Kaufmann und ehemaliger Wirtschaftsstadtrat

Doppelte Beschwerde Eines Tages, kurz vor Beginn meiner Sprechstunde als Wirtschaftsstadtrat, befand ich mich noch im Geschäft. Da kam ein deutscher Herr und begann, recht umständlich ein Riesenpaket auszupacken. Dabei erklärte er mir, er habe dieses Elektrogerät ein halbes Jahr vorher bei mir gekauft und es funktioniere nicht. Allein von der Verpackung und Marke war mir klar, dass wir diesen Artikel nie geführt hatten. Dies versuchte ich dem Kunden zu erklären, er ließ sich aber nicht beirren. Auf die Frage, ob er als Kaufbeweis den Kassenbon habe, antwortete er ziemlich ungehalten, dass er den nicht brauche, da das Gerät ja nicht funktioniere. Nach langem Hin und Her schaffte ich es dann doch, in die Gemeinde zu kommen. Nach einigen Terminen erklärte mir meine Sekretärin, dass nun ein Mann dran sei, der eine Beschwerde einbringen wolle. Da stand der kurz zuvor von mir im Geschäft verabschiedete Herr mit Elektrogerät, überraschtem Gesicht und der Absicht, sich über einen Brixner Kaufmann zu beschweren. Nach spürbar peinlicher Betroffenheit mussten wir beide herzhaft lachen, und er kommt mich seither jedes Jahr besuchen.

mmh!

Erdäpfelblattlen > Zutaten für 4 Portionen 750 Gramm Erdäpfel 200-250 Gramm Weizenmehl 3 Eigelb etwas zerlassene Butter 2 Esslöffel Parmesan 1 Messerspitze Muskatnuss Salz, Pfeffer

Foto: HGV/Foto Rapid,Bruneck

O o op s

Leser kochen für Leser

> Zubereitung Die Erdäpfel in Salzwasser kochen, auskühlen lassen und passieren. Eigelb, die Butter, den Parmesan, das Mehl und die Gewürze (Muskatnuss, Salz, Pfeffer) zu den Kartoffeln geben und rasch zu einem Teig verkneten. Den Teig 3 mm dick ausrollen und die Blattlen rund ausstechen, dann in heißem Öl zirka zwei Minuten frittieren. Die Erdäpfelblattlen auf einem Teller anrichten und mit Sauerkraut oder Rübenkraut servieren.

Tipp: Die Erdäpfelmasse eignet sich auch für Erdäpfelnocken, Schupfnudeln oder Erdäpfelteigtaschen.

Die „Eisacktaler Kost“ steht heuer unter dem Motto „Gerichte mit Geschichte“. Helmuth Fink, Koordinator dieser Gastronomiewochen, hat uns zur Einstimmung ein Rezept verraten, das in der traditionellen Südtiroler Küche fest verwurzelt ist.

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Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

Voting

Ihre Meinung online

Ergebnis der Online-Umfrage:

„Würde sich die Verkehrssicherheit in Italien mit der Einführung der 0,0-Promille-Grenze erhöhen?“

ja D er Fachmann zeigt w ie ’ s geht...

Schnitt und Pflege

07. März - 10.00 Uhr

62%

nein 38%

Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:

„Soll die Gemeinde Brixen die neue Stadtbibliothek in der Zone Priel ansiedeln?“ Brixen / Vahrn - Konrad-Lechner Str. 2 - Tel. 0472 836362

Stimmen Sie mit! www.brixner.info 21


Menschen & Meinungen

BRIXEN

LAMMento

Auf dem Kilimandscharo z Peter Stedile, Maurizio Comencini, Siglinde Kustatscher, Petra Rier und Peter Pramstaller machten sich Anfang Januar auf, das höchste Bergmassiv Afrikas, den Kilimandscharo, zu besteigen. Von Marango (1600 Höhenmeter) in Tansania wanderten sie die erste Etappe durch dichten Regenwald hinauf zu Mandara Hut auf 2670 Metern und weiter durch Buschland nach Horombo Hut – begleitet von elf Trägern, zwei Köchen und drei Bergführern. Nach einem Tag Pause, um sich besser akklimatisieren zu können, folgte der Aufstieg durch eine Steinwüste zur Kibohütte, eine Steinhütte mit mehreren Räumen mit je zehn Stockbetten darin. Peter Stedile erlitt hierbei eine Fieberattacke, dennoch nahmen die Fünf den letzten Aufstieg hin zum höchsten Gipfel des Massivs, den 5895 Meter hohen Kibo (Uhuru Peak), in Angriff. „Es

Und? „Naa, ich bin verzweifelt!“ – Es ist keine Seltenheit, dass der Franz ein verzweifeltes Gesicht macht, während er auf seinen Macchiato corretto wartet, aber diesmal macht der Franz ein wirklich sehr verzweifeltes Gesicht und unterstreicht es mit folgenden bedeutungsschwangeren Worten: „Die Welt geht unter!“ Aha, sage ich. Was ist ihm wohl diesmal über die Leber gelaufen? „Stell dir vor, die Dischko sperrt zu! Für immer!! Und ewig!!!“ Aha, sage ich. Und? „Wo verbringe ich meine Nächte? Wo kann ich mich aussprechen, ohne dass mein Gesprächspartner irgendwas mitbekommt?? Wo kann ich mal wieder tanzen zu Musik, die mich an den Sound meiner Waschmaschine erinnert???“ Aha. „Und überhaupt ist das eine Katastrophe für die Allgemeinheit! Wer denkt an die Anrainer, die nun am Wochenende nachts mangels Puffkeiler wieder schlafen müssen!! Wer denkt an den Rettungsdienst und an die Polizeikräfte, denen jetzt mangels Arbeit langweilig sein wird!!!“ Aha. Es gibt aber auch ein paar Vorteile, wage ich vorsichtig eine etwas differenziertere Argumentation. Wer etwas früher in die Kiste steigt, ist am nächsten Morgen keine ausgelatschte Huder, zum Beispiel. Und überhaupt: Wenn die Dischko zusperrt, dann doch nur deshalb, weil das Publikum ausblieb. „Ist das ein Wunder beim derzeit modernen Neo-Prohibitionismus?“ Aha. Statistiken belegen aber explodierende Kosten im Gesundheitswesen, die mit Alkmissbrauch zusammenhängen. „Die Dischko könnte ja die Kosten für Bad Bachgart übernehmen“, sagt der Franz, und dabei wirkt er plötzlich sehr nachdenklich.

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wurde die längste Nacht meines Lebens“, erzählt Stedile, „bei 20 Grad minus und Wind stieg ich vom Fieber geschwächt Meter für Meter hinauf. Die Hände und Füße waren gefroren, während des Gehens schlief man beinahe ein, und die Luft war sehr dünn“. Umkehren musste schließlich Maurizio Comencini, die Höhenkrankheit machte sich bemerkbar. Um sechs Uhr früh erreichten die restlichen vier Bergkameraden den Gillmanspoint auf 5700 Metern. Petra Rier und Peter Pramstaller nahmen von hier aus noch den Uhuru Peak in Angriff, die restlichen verblieben auf dem Gillmanspoint, „denn alles andere wäre zumindest für mich gefährlich geworden“, schildert Stedile. Der Abstieg auf 3700 Meter erfolgte für alle noch am selben Tag; zwei Tage später kehrten die Fünf „ausgelaugt, aber glücklich“ nach Brixen zurück. db


Pro& Contra Kann die SVP mit Kritik aus den eigenen Reihen umgehen?

NACHMITTAGSBETREUUNG FÜR GRUND- UND MITTELSCHÜLER TERMIN: Vom 06.03. bis 12.06.2009 Jeweils Freitags von 13.30 bis 17.00 Uhr Tipp: Jederzeit auch für einzelne Freitagnachmittage buchbar! NACHMITTAGSGESTALTUNG:

ELMAR PICHLER ROLLE, SVP-Parteiobmann: „Die SVP lebt vom Dialog und der Fähigkeit, faire Kompromisse zu erarbeiten“

Ja Widerstand wird in der SVP nicht nur geduldet, er ist unerlässlich für deren Fortbestand. Die Sammelpartei der deutschen und ladinischen Südtiroler hat den Auftrag, für den nötigen Ausgleich der Interessen zu sorgen. Wenn sich unter einem politischen Dach also alle sozialen Schichten treffen, gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Allen aber ist bewusst, dass die zwei kleinen Minderheiten in einem fremden Staat dadurch ihre Rechte am besten schützen können und dass in einer modernen Gesellschaft Ökologie und Ökonomie ohnedies nicht gegeneinander ausgespielt werden sollen. Die SVP lebt vom Dialog, vom Wettbewerb der Ideen und der Fähigkeit, faire Kompromisse und Lösungen zu erarbeiten. Als Obmann habe ich die Aufgabe, dafür zu sorgen, „dass sich das demokratische Kräftespiel in der Partei voll entfalten kann“. Das Aufeinanderprallen verschiedener Standpunkte gehört zum Selbstverständnis der SVP. Es ist notwendig, dass diese Standpunkte auch nach außen vertreten und öffentlich diskutiert werden. Wäre dies nicht der Fall, wäre die Sammelpartei tot. So fruchtbar Kritik für die Sammelpartei also ist, so wenig kann und darf es sein, dass Funktionäre die eigene Partei immer wieder öffentlich kritisieren, und zwar im Irrglauben, sie selbst gewönnen dadurch an Profil und die SVP indirekt wiederum an Zustimmung. Längst gibt es in Südtirol eine breite Palette an anderen Parteien, deren einzige Botschaft die Gegnerschaft zur SVP ist. Stimmen in diesen Chor kontinuierlich SVPMitglieder ein, wird’s schwierig. Kritische Debatten in der Partei soll es also geben, aber die Kritik an der SVP selbst sollte intern bleiben. z

MAGDALENA AMHOF, SVP-Stadträtin in Brixen: „Kritik wird nicht mehr als ein positiver Aspekt in einer Sachdiskussion, sondern oft als persönlicher Angriff gesehen“ Nein Die SVP hat in den Jahren, in denen sie an der Macht ist, vieles für unser Land erreicht. In ihrer Machtfülle hat sie, meines Erachtens, die Fähigkeit zu interner Kritik weitgehend verloren. Kritik wird nicht mehr als ein positiver Aspekt in einer Sachdiskussion, sondern oft als persönlicher Angriff gesehen oder mit Gegenargumenten als populistisch abgetan. Dabei lebt eine Sammelpartei von konstruktiver Kritik! Wird zu einem Thema eine klare Position bezogen und diese dann anschließend nicht eingehalten, versteht es sich von selbst, dass wir jungen Politikerinnen und Politiker darauf reagieren. Denn von uns, und ich zähle mich zu den Jungpolitikerinnen, verlangt die SVP kritische Äußerungen und das Beobachten der politischen Arbeit. In diesem Sinne muss Kritik dann auch öffentlich geäußert werden können, um ein klares Signal zu geben, dass es auch innerhalb der Partei kritische Stimmen gibt und sie nicht zu einer Partei der Ja-Sager und (politischen) Opportunisten geworden ist. Als Sammelpartei erhebt die SVP somit auch den Anspruch, kritische Geister und kritische Stimmen zuzulassen, ansonsten wird sie dieser Anforderung nicht gerecht. Kritik äußern heißt außerdem, ungemütliche Themen aufzuzeigen, Transparenz und Mitbestimmung einzufordern, auch nach außen hin. Außerdem vermisse ich zurzeit eine Gradlinigkeit innerhalb der Partei, und es ist nur verständlich, dass es von vielen Seiten Kritik hagelt. Ich wünsche mir, dass die SVP wieder lernt, Kritik zuzulassen und sie als konstruktiven Aspekt in der politischen Diskussion zu werten weiß. Denn Kritik ist ein maßgeblicher Faktor für den Erfolg einer großen Volkspartei! z

· Hausaufgabenbetreuung · Reiten/Voltigieren · Bogenschießen, Lanze werfen und vieles mehr · Akrobatik mit und ohne Geräte ORT: Die Kinder fahren nach dem Besuch der Mensa mit dem Bus zur Grundschule Elvas, wo sie bei den Hausaufgaben betreut werden. Anschließend geht es zum Pichlerhof zur Freizeitgestaltung (bei Schlechtwetter Mehrzweckraum). Um 16.53 Uhr geht es mit dem Bus zurück nach Brixen. KOSTEN: KOSTEN

80 Euro* Für jedes weitere Familienmitglied 60 Euro Im Preis ist eine Nachmittagsjause enthalten.

Jetzt anmelden! INFO INFO: Oskar Baumgartner, Tel. 338 1459835 E-Mail: fejdjux@virgilio.it Eine Initiative des Vereins FEJDJUX ASV in Zusammenarbeit mit der Freien Waldorfschule Brixen.

Die Initiative wird gefördert von der Aut. Prov. Bozen, Amt für Bildungsförderung und steht unter der Schirmherrschaft der Gemeinde Brixen.


Menschen & Meinungen

Umfrage

Politiker auf Diät setzen? Die Kürzung der Politikergehälter beschäftigt derzeit viele Südtiroler. Was sollte ein Politiker monatlich netto inklusive sämtlicher Zusatzvergütungen verdienen? Wir haben uns umgehört.

Andrea Hofer weiß zwar „nicht, was Politiker verdienen, aber was man so in den Zeitungen liest, soll es ja jede Menge sein. 5.000 Euro für einen Landtagsabgeordneten gehen für mich schon in Ordnung. Der Brixner Bürgermeister sollte 8.000 bis 9.000 Euro netto erhalten, für den Landeshauptmann fände ich 15.000 bis 20.000 Euro angemessen“.

„Die Politiker werden von uns gewählt und tragen viel Verantwortung – wenn diese auch wahrgenommen wird, ist die Bezahlung nicht mal so sehr das Thema“, erläutert Norbert Dalsass. „Wenn ein Politiker aber drei Jobs gleichzeitig ausübt, dafür drei volle Gehälter und Pensionsansprüche erhält, so ist dies nicht gerecht – da wird jemand anderem aus der Gesellschaft etwas weggenommen. Wie hoch der Gehalt sein soll, kann ich so nicht sagen“. 24

„Politiker hauptsächlich hier in Südtirol sind meiner Meinung nach überbezahlt“, sagt Markus Promberger. „3.000 Euro netto für einen Landtagsabgeordneten fände ich angemessen, für den Landeshauptmann 6.000 Euro. Auf dem Lohnstreifen des Bürgermeisters sollten unten rechts monatlich 2.000 Euro stehen“.

„Ich hätte einen Vorschlag für alle Politiker, die jetzt Angst haben, zu wenig zu verdienen: Anstelle der Kabarettisten, die in die Politik gehen, sollten die Politiker Kabarettisten werden – da verdient man einen Haufen Geld!“, scherzt Lukas Lobis. „Das könnte doch eine tolle Zukunftsperspektive sein, sie müssten halt auch dazu fähig sein. Der Bürgermeister sollte soviel Geld kriegen, dass er davon leben kann“.

Laut Günther Kahl „müsste man jeden einzelnen anschauen und auch berücksichtigen, bei wie vielen Landtagssitzungen er anwesend ist. Wenn ich den Landeshauptmann hernehme, finde ich die derzeitige Entlohnung angemessen. Generell sind die Politikergehälter bei uns aber zu hoch und gehören gekürzt. Ich fände es gut, wenn Politiker für ihre hohen Pensionen mit ihrem Gehalt selbst aufkämen“.

Auch Klaus Dander findet „die Politikergehälter in Südtirol zu hoch. 20 Prozent Kürzung wären ein guter Beginn. Für einen Landtagsabgeordneten beispielsweise würde ich die Entlohnung bei 4.000 Euro netto ansetzen. Der Bürgermeister sollte meiner Meinung nach 3.000 Euro monatlich verdienen, der Landeshauptmann sollte mit 8.000 Euro auskommen“.

„So wie das System aufgebaut ist, sprich dass man zwei Jahre braucht, um die Wahlkampfkosten reinzukriegen, wird es schwierig!“, meint Michael Gostner. „Wenn man die Arbeit der Politiker wie in Österreich als politische Funktion nebenbei sehen würde, wäre ich für die Halbierung der Landtagsgehälter und der Zulassung eines Hauptberufes. Ohne Nebeneinkünfte und zusätzliche Posten kann der Bürgermeister ruhig das verdienen, was er derzeit bekommt“.

„Das kann ich ganz schwer einschätzen“, sagt Elke Sottara. „Derzeit kriegt ein Politiker sicher zu viel; er sollte soviel bekommen wie jeder andere Arbeitnehmer auch. Der Brixner Bürgermeister sollte, wenn er es gut macht, ungefähr 2.500 Euro verdienen. Der Landeshauptmann braucht ja gar nicht mehr viel Geld, der kriegt ja vieles umsonst und muss nur wenig ausgeben, an die 3.000 Euro wären da sicher genug“.


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Kunst & Kultur

Marathon der Stimmen

Foto: Oskar Zingerle

MUSIKPROJEKTE DES BRIXNER DOMCHORES

Der Brixner Domchor hatte im vorigen Jahr ein volles Programm zu absolvieren – und auch heuer stehen die Zeichen auf „Action“.

E

s ist 6.29 Uhr, und unzählige Mäntel reihen sich neben-, vor- und hintereinander, verschlafene Gesichter warten auf einen Einsatz, und aus den Mündern steigen bis jetzt nur Wölkchen aus scheinbar gefrorenem Atem in die Höhe. Doch dann verwandeln sich diese Wölkchen in wunderbare Töne und Klänge, und jedem im Brixner Dom ist spätestens jetzt klar, warum er so früh aufgestanden ist. Insgesamt 15 Mal hat die Brixner Chorempore in der vergangenen Adventszeit eine ähnliche Szene erlebt: Von den Rorate-Messen, die jeden Adventstag mit verschiedenen Ensembles und Chören musikalisch begleitet wurden, gestaltete der Brixner Domchor allein 15, sechs davon waren so genannte Orchestermessen, also vom Domorchester begleitet. Da wird klar, dass die „ruhige Zeit“ im Jahr für den Chor erfahrungsgemäß immer die intensivste ist.

Für die vielen Auftritte, für die das Repertoire möglichst abwechslungsreich variiert wird, muss natürlich auch intensiv geprobt werden. Nicht zuletzt deshalb wird der Brixner Domchor als einer der besten Kirchenchöre ganz Tirols bezeichnet, und zu gewissen Messen reisen Zuhörer eigens von weither an, um sich den Domchor anzuhören.

Das letzte Jahr war besonders

turbulent, mit einigen unerwarteten Einsätzen. Zu Ehren des Papstes wurden beispielsweise zwei Bischofsmessen musikalisch bereichert, einmal mit dem Domchor alleine, das zweite Mal mit insgesamt 300 Sängerinnen und Sängern aus Brixen. Beim Begräbnis des plötzlich verstorbenen Bischofs Wilhelm erwiesen ihm der Domchor und das Orchester mit ihrer Musik die letzte Ehre. Dann galt es noch, beim 250-JahrJubiläum der Domkirche zu musizieren, und auch bei der Weihe

Das Domorchester besteht aus jungen, talentierten Musikern mit viel Einsatzfreude

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des neuen Bischofs am 8. März werden Domchor und Domorchester aktiv dabei sein, wofür auch bereits geprobt wird. Sie merken schon: Der Domchor ist zeitweise gestresst. Ansonsten würde er auf die stolze Zahl von 52 gesungenen Messen, davon 14 Orchestermessen, im vergangenen Jahr auch gar nicht kommen. Aber da Stress vom lateinischen „stringere“ kommt und da auch Stimmbänder und Zwerchfell für diesen Gesangsmarathon mit etwas – positivem – Druck gespannt werden müssen, und vor allem, weil die Sänger durchwegs in ihrem Element zu sein scheinen, braucht man sich darüber keine Sorgen zu machen. „Manche Sänger möchten sogar noch öfter singen“, verraten Obfrau Emanuela Pattis und Domkapellmeister Heinrich Walder. Beide zeigen übrigens auf, dass sich seit der Gründung der Domschule vor mehr als tausend Jahren gar einiges verändert hat: Emanuela

Pattis ist die erste Frau in diesem Amt und Heinrich Walder der erste Nicht-Priester in Funktion eines Domkapellmeisters.

Zurzeit singen 57 Sängerinnen

und Sänger im Brixner Domchor: 17 Soprane, 16 Alte, 7 Tenöre und 17 Bässe. „Der Domchor freut sich jederzeit über neue Mitglieder, derzeit besonders über Tenöre!“, erzählt Heinrich Walder schmunzelnd. Die höheren Männerstimmen sind nämlich leicht in der Unterzahl, schlagen sich aber bestens. Geprobt wird immer freitags um 20 Uhr im Kapitelsaal, der sich innerhalb der Mauern der Musikschule befindet. Die neuen Nachwuchsmitglieder werden in der traditionsreichen „Domsingschule“ im Notenlesen und in Musiklehre unterrichtet, und immer wieder gibt es die Möglichkeit zu Stimmbildung. Die Sänger bleiben zudem durch das „Auflegen“ vieler neuer Werke aus jeder Stilepoche flexibel und üben sich so im Notensingen. „Besonders stolz sind wir auf


Musik auf hohem Niveau: Der Brixner Domchor zählt zu den besten Kirchenchören Tirols

–––––––––––

unser junges Domorchester und auf die Solisten Clara Sattler, Valeria Gasser, Martin Gruber und Hans Fischnaller, denn sie kommen aus den eigenen Reihen“, erzählt uns Emanuela Pattis, und

Walder wird jede Sonntags-Messfeier im Sommer von verschiedenen Ausführenden musikalisch begleitet werden. Im Herbst wird der Domchor dann anlässlich des Jubiläumsjahres ein großes

Auch eine CD hat der Domchor zu ernst zu. Darauf können wir aufgenommen: 2007 wurden die „Missa solemnis“ und andere Werke von Josef Gasser (18731957), der unter anderem in Brixen wirkte, eingesungen und eingespielt. Bei all diesen Projekten gibt es unter den Chormitgliedern immer wieder auch Studenten, die freitags fast direkt aus dem Zug zur Probe steigen. Auf die Frage, ob ein gemütlicher Entspannungsabend nicht schöner wäre, antwortet uns eine studierende Sängerin: „Und dann nicht mehr hier singen können? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen!“ Schließlich merkt man, dass es im Domchor neben der Professionalität immer viel Spaß und Humor gibt. Nur auf die Frage nach lustigen Anekdoten antwortet der Domkapellmeister, da fiele ihm grad nichts ein, und fügt lachend hinzu, bei ihnen gehe es wohl etwas

„Trotz vollem Programm – manche Sänger möchten sogar noch öfter singen“_ Emanuela Pattis, Obfrau des Domchors Brixen wir stimmen zu, dass dies bei deren Klasse keineswegs selbstverständlich ist. „VocAllegro“ nennt sich der Jugendchor des Domchores, der als Junge Domkantorei von Martin Gruber geleitet wird. Der Jugendchor ist gewissermaßen der erste Schritt auf dem Weg zum Domchor; die jungen Musiker proben immer samstags um 18 Uhr. Sie werden hoffentlich auch im heurigen Sommer zu hören sein, denn unter der organisatorischen Leitung von Heinrich

Chor-Orchesterkonzert im Dom geben. Dabei handelt es sich nicht, wie man vermuten möchte, um ein Andreas-Hofer-Konzert, sondern um ein Konzert zu Ehren von Felix Mendelssohn Bartholdy im Rahmen des Symposions der Brixner Initiative Musik und Kirche. Dabei werden Werke des Jubilars und Werke von Johannes Brahms erklingen. Zudem wurde der Chor eingeladen, im Oktober ein Konzert im Rahmen der Konzertreihe „Cattedrali“ in der Kathedrale von Lodi zu geben.

nur mit einem schallenden „Haha!“ antworten, denn schließlich haben wir überall unsere Spione, die uns von wunderbaren Szenen mit im Eifer fliegenden Taktstöcken, Anrufen am Orgeltelefon oder von sehr lustigen Weihnachtsfeiern, Faschingsfeiern, Törggelen oder jährlichen Ausflügen berichten.

manuela.kerer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

info Domchor Brixen www.domchorbrixen.it info@domchorbrixen.it Obfrau Emanuela Pattis, Tel. 0472 802644 Domkapellmeister Heinrich Walder, Tel. 0472 837610 27


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Münchner Pinakothek in der StadtGalerie Die Malereien des Vinschger Künstlers Martin Pohl eröffneten die Ausstellungsreihe 2009 in der StadtGalerie Brixen. Seine Bilder entfachen die Frage, was Kunst ist und welcher Platz ihr in der Gesellschaft zukommen sollte.

J

eder Künstler will ins Museum“, kommentiert Martin Pohl achselzuckend seine Werke. Diese stellen hin und wieder Interieurs großer Museen wie der Münchener Pinakothek oder der Tate Gallery in London dar. Die erlesenen Räumlichkeiten enthalten ihrerseits Pohls Werke. Damit geht der Vinschger den umgekehrten Weg der üblichen Künstler: Anstatt seine Bilder ins Museum zu stellen, manövriert er die namhaften Kunsthäuser auf seine Bildflächen.

Foto: Oskar Zingerle

Kunst & Kultur

AUSSTELLUNG

Martin Pohls Werke sind mit

Acryl und Wachs auf MDF-Platte oder Leinwand gemalt. Der Einsatz der Materialien erfolgt gezielt und zeitigt beim Betrachter eine dementsprechend durchschlagende Wirkung. Die hellgraue, fast monochrome Darstellung der Innenräume rührt deutlich von der Minimalistischen Malerei her. Einige klar umgrenzte Flächen dieser gemalten Architektur sind hingegen durch gestische Malerei gestaltet. Die Leuchtkraft der Farben ist ein Zeugnis für Pohls handwerkliches Können. Der Künstler selbst sieht sich am meisten von Wassily Kandinsky, dem Vater der lyrischen Abstraktion, der informellen Kunst

Der gezielte Einsatz von Materialien ist ein Wesensmerkmal der Malereien von Martin Pohl

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und dem Minimalismus beeinflusst. Die beiden Traditionen der gestisch-informellen und rational-minimalistischen Kunst miteinander in Verbindung gebracht zu haben macht Pohl zu einem

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interessanten Künstler. Interesse auch in seiner etymologischen Bedeutung verstanden, als Positionierung im Grenzbereich zwischen unterschiedlichen Bereichen.

Darüber hinaus ist Pohl ein

Vinschger, was nicht unbedingt einen Lügner aus ihm macht, doch zumindest einen Schalk. Die großen Museen Europas auf seinen Bildern nachzubilden entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wie er selbst schmunzelnd eingesteht. Es ist dieselbe Ironie, die stets selbstbezügliche Kunst begleitet. Das Ziel solcher Werke besteht in wenigen Worten darin, mit künstlerischen Mitteln der Frage nachzugehen, was Kunst eigentlich ist und welcher Platz ihr in der Gesellschaft zukommen sollte. Indem Pohl Museumsräume in seinen Bildern darstellt, stellt er auf akzentuierte Weise die Grenze

zwischen dem Kunstwerk und seinem traditionellen Ausstellungsraum, dem Museum, in Frage. Das macht den Vinschger zu einer interessanten Stimme im Diskurs der Kunst über sich selbst. Pohl befreit damit keineswegs „die Kunst aus ihrer Isolation“, wie bei der Eröffnungsrede deklamiert wurde. Diese Isolation ist schließlich ein Erbe namentlich derjenigen Tradition, zu der auch er sich offen bekennt. Dagegen helfen weder geistreiche Reden noch speckbemäntelte Salzstangen mit Sekt. Dem Vinschger Künstler kommt das bescheidenere Verdienst eines Menschen zu, der es verstanden hat, die Zeit in der „Isolation“ totzuschlagen, indem er sich auf geistreiche Weise mit sich selbst beschäftigt. andres.pizzinini@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info


MUSIK

Die hohe Kunst der Vokalmusik Das Brixner Ensemble VocalArt widmet sich seit 1991 der Vokalmusik. Kürzlich präsentierten die Sängerinnen und Sänger ihren ersten Tonträger mit Werken der französischen Romantik.

I

Es waren die richtigen Men-

schen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Im damals neu berufenen Domkapellmeister Heinrich Walder fanden die motivierten Sängerinnen und Sänger einen begeisterten Anhänger dieser Idee, der gleichzeitig mit der nötigen fachlichen und menschlichen Kompetenz ausgestattet war, diese Idee zu verwirklichen. VocalArt – schon der Name möchte auf hohe Kunstfertigkeit im Bereich der Vokalmusik verweisen – gibt es seit 1991, und es wird wohl kaum einen Brixner geben, der sich nicht an eine der vielen Aufführungen erinnern kann, darunter viele geistliche Konzerte mit großem Orchester und Solisten wie Händels „Dettinger Te Deum“, Mozarts „Dixit Dominus“ oder a cappella mit Motetten von Bach oder Musik aus der Renaissance, aber auch Konzerte mit weltlichen Programmen, wie etwa „Poesie und Musik“ anlässlich des Festaktes zum zehnjährigen Bestehen. Auch für die Feiern zum Stadtjubiläum hat das Ensemble mit dem Konzert „Klingende Räume“ an verschiedenen kulturhistorisch bedeutenden Orten für einen Programmhöhepunkt gesorgt.

Die musikalische Gestaltung der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Papst Benedikt XVI. war für das Brixner Ensemble VocalArt eine besondere Ehre

––––––––

Im letzten Sommer wurde das Ensemble gebeten, die Feier anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an den Heiligen Vater mitzugestalten. Für die Chormitglieder selbst stellen der zweite Preis beim Chorwettbewerb Guido d’Arezzo 1998 und der erste Preis beim Chorwettbewerb Spittal an der Drau im Juli 2006 die höchsten Auszeichnungen dar, und sie geben Motivation, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Kontinuierliche Stimmbildung und sorgfältige Erarbeitung anspruchsvoller Programme machten sich bezahlt, und obschon der 18-köpfige Chor sich in den letzten Jahren naturgemäß auch um ein paar Gesichter verändert hat, sind einige Gründungsmitglieder noch immer dabei.

Einen lang gehegten Wunsch

hat sich das Ensemble VocalArt mit der Produktion seiner ersten CD verwirklicht, die seit kurzem im Handel erhältlich ist. Mit Charles Gounods Requiem in C-Dur hat VocalArt eines der schönsten Werke französischer Romantik eingespielt, das

erstaunlicherweise kaum auf Tonträger zu haben ist. Zu diesem Hauptwerk hat Walder das in französischer Sprache geschriebene Werk „Cantique de Jean Racine“ sowie ein „Tantum Ergo“ und „Maria mater gratiae“ für Sopran, Mezzosopran und Orgel von Gabriel Fauré, die Motetten „Exultate Deo“ und „Salve Regina“ von Francis Poulenc sowie „Seligpreisungen“ von Franz Liszt für Bariton-Solo, Chor und Orgel ausgewählt. Ein ad hocOrchester, bestehend aus sieben der profiliertesten Jungmusiker des Landes, fungiert als kongenialer Partner von VocalArt. Als Solisten konnten Manuela Demetz-Tröbinger (Sopran), Valeria Gasser (Alt), Georg Hasler (Tenor) und Martin Senfter (Bass/ Bariton) gewonnen werden. Die CD ist ein Mitschnitt der Konzerte, die Anfang Oktober in Sand in Taufers und in Bozen mit großem Erfolg stattfanden; sie ist erhältlich in den AthesiaFilialen Bozen, Brixen und Bruneck sowie in der Buchhandlung Weger in Brixen. barbara.fuchs@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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n seiner Festschrift zum zehnjährigen Bestehen findet sich über das Brixner Ensemble VocalArt folgende Bemerkung: „Es war nicht das Defizit an musikalischen Gruppierungen, das zur Gründung des Brixner Kammerensembles VocalArt führte, sondern wohl eher eine folgerichtige Konsequenz“. Tatsächlich war es die Anwesenheit zahlreicher ausgebildeter Musiker, die der Wunsch verband, sich neuen Herausforderungen zu stellen, flexible Besetzungen auszuprobieren und anspruchsvolle Chormusik unterschiedlicher Stilrichtungen zu pflegen.

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Foto: focus/Arnold Ritter

THEATER

Kunst & Kultur

Hofers Frau im Rampenlicht z Über Anna Ladurner-Hofer, die Ehefrau von Andreas Hofer, ist nicht allzu viel bekannt. Im Theaterstück „Fein hätten wir’s haben können“ von Christine Plieger, Teilnehmerin am Autorenwettbewerb des Südtiroler Theaterverbandes zum Gedenkjahr, wird die Spurensuche aufgenommen: Wie könnte sie gewesen sein, die Frau, die an der Seite von Andreas Hofer

ihren Mann stand? Auf der Bühne lässt Anna, ein „starkmütig Weib“, ihr Leben an der Seite des Freiheitskämpfers Revue passieren. Die Regisseurin Ingrid Porzner und die Schauspielerin Ingrid Maria Lechner spannten in ihrer dramaturgischen Bearbeitung den Bogen weiter und flechten in der Inszenierung zudem kurze Blicke auf jüngere und ältere Frauen der heutigen

Zeit mit ein. Der Theaterbeitrag der Gruppe Dekadenz zum Gedenkjahr 2009 feiert am 25. Februar im Anreiterkeller Premiere; weitere Aufführungen finden bis Mitte März sowie Ende April statt. db

K&K Kunst & Kultur

INTERNATIONAL LIVE AWARD

z Südtirols Rockszene hat ein deutliches Lebenszeichen von sich gegeben: 29 Bands aus den verschiedenen Stilrichtungen moderner Musik hatten sich für die Südtirol-Ausscheidung des „International Live Award“ angemeldet – einem internationalen Bandwettbewerb, der seit mehr als 20 Jahren alljährlich in Wien ausgetragen wird und jeweils am 1. Mai im Wiener Prater vor einem tausendfachen Publikum seinen Abschluss und Höhepunkt findet. Seit drei Jahren ist Südtirol mit von der Partie; Kooperationspartner ist der Verein Liederszene Südtirol,

kurz

notiert

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der sich hierzulande seit 1987 um die Förderung junger Talente kümmert. Der Verein wird dabei tatkräftig von der Stiftung Sparkasse und vom Kulturassessorat der Autonomen Provinz Südtirol unterstützt. Im ersten Jahr konnte sich Südtirol mit den „Pamstiddn Kings“ bereits international etablieren: Die Band landete im Finale in Wien auf dem hervorragenden 3. Gesamtrang – bei immerhin fast 1.000 beteiligten Bands aus ganz Europa. Heuer wird Südtirol von zwei Eisacktaler Bands vertreten: „Reach us Endorphine“ aus Barbian und

Drei Klassen des Realgymnasiums Fallmerayer gestalteten im Wintergarten der Schule eine Ausstellung namens „All right“ zum Thema Menschenrechte. Gezeigt wurden Zeichnungen, Dokumentarfilme und Fotografien der Schüler.

Foto: Ingrid Heiss

Auf nach Wien!

„4Twenty“ aus Brixen. Diese beiden setzten sich im Finale der Südtirol-Ausscheidung durch: Die Jury sprach sich dabei klar für „4Twenty“, „Scrat till death“ und „Sisyphos“ aus; „Reach us Endorphine“, „Peach“ und „Jellyeifish“ hatten hingegen das Publikum

auf ihrer Seite. Die zwei Eisacktaler Bands profitierten aus dem Zusammenführen beider Punktewertungen und haben sich nun automatisch für das internationale Halbfinale in Wien qualifiziert, das am Osterwochenende im April in Wien stattfinden wird. wv

Der Bezirksvorstand EisacktalWipptal des Südtiroler Sängerbundes wurde von den Vertretern von rund 40 Chören bestätigt: Obmann Otto Schenk wird mit Armin Mitterer, Martin Gruber, Daniel Pedratscher, Andreas Brugger und Maria Tscholl weiterhin den Bezirk leiten.

Die Stadtgalerie zeigt heuer Werke von Martin Pohl, Thomas Roess, Hermann Nitsch, Adolf Vallazza, Martin Rainer, Elisabeth Oberrauch, Annemarie Laner sowie eine Gemeinschaftsausstellung zum Thema „Todesangst“, eine zur Städtepartnerschaft Brixen/Regensburg und eine der Zeichner „Pencil of Paper“.


NACHGEFRAGT

„Nüchterne und neutrale Briefe“ Herr Oberhofer, was bewog Sie dazu, eine Dissertation über das Weltbild Andreas Hofers zu schreiben? Den Historischen Hilfswissenschaften, speziell der Schriftenkunde, galt stets mein besonderes Interesse. Ich habe mir im Zuge der ersten Recherchen zu Andreas Hofer dessen Handschrift genauer angesehen, und dies hat zum Entschluss geführt, alle greifbaren Schreiben Hofers zu sammeln und zu edieren. Es hat sich gezeigt, dass eine systematische Sichtung dieser Dokumente noch nie durchgeführt worden war.

Was sind die wesentlichen Charakterzüge, die man aus den Briefen Hofers entnehmen kann? Aus den Briefen allein lässt sich über den Charakter Hofers wenig aussagen, die Texte sind eher nüchtern und neutral gehalten. Die Beurteilung durch Zeitgenossen und Historiker hat ein weit farbigeres Bild ergeben. Anhand der Schreiben Hofers können Aspekte dieses Charakters bestätigt oder widerlegt werden. Vieles muss man früheren Berichterstattern einfach glauben, sie hatten teilweise die mündliche Überlieferung verschriftlicht, ohne Belege mitzuliefern.

Welche Meinung haben Sie zum heurigen Gedenkjahr? Das Gedenkjahr, das nicht Andreas Hofer in den Mittelpunkt stellen will, bietet Gelegenheit, die Napoleonischen Kriege in Tirol neu zu beleuchten und in einen weiteren Kontext einzubetten. Zudem können wir wissenschaftliche Erkenntnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen und zeigen, dass weder Hofer noch die Ereignisse von 1809 einzigartig und besonders herausragend waren. Es ist notwendig, genauer zwischen Fakten, Mythen und Legenden zu unterscheiden.

Foto: Florian Lechner

ANDREAS OBERHOFER, Historiker aus Brixen, über die Briefe und Schreiben von Andreas Hofer, die erstmals gesammelt, ediert und in einem Buch veröffentlicht worden sind.

andreas,raffeiner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Kennen Sie die häufigsten Vornamen der Südtiroler? Oder möchten Sie das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Südtiroler Haushaltes wissen? Vielleicht interessiert Sie aber auch, wie viele Wohnungen in den Südtiroler Gemeinden zur Verfügung stehen, wie hoch die monatliche Schadstoffkonzentration war oder wie viel Wein und Bier Frau und Herr Südtiroler so konsumieren – im Durchschnitt natürlich. Antworten auf all diese Fragen – und noch viele mehr – bietet das „Statistische Jahrbuch für Südtirol 2008“. Es ist dies die ausführlichste und bedeutendste Sammlung statistischer Informationen zur Südtiroler Gesellschaft und ihren vielfältigen Facetten – gegliedert in den Bereichen Raum und Umwelt, Bevölkerung und soziales Leben, Wirtschaft und Unternehmen sowie Verwaltung, Recht und Politik. Das Standardwerk liefert somit die Grundlage für die Analyse der demografischen, sozialen und wirtschaftlichen Erscheinungen

Foto: Martin Stampfl

Kunst & Kultur

NEU IM REGAL Südtirol in Zahlen

MUSIK

Bildung gegen Beschneidung

Autonome Provinz Bozen Südtirol, Landesinstitut für Statistik ASTAT: Statistisches Jahrbuch für Südtirol 2008. 557 Seiten.

und Tendenzen des Landes. Überaus spannend – auch zum Schmökern! Das Jahrbuch kann auf www.provinz.bz.it/astat kostenlos herunter geladen oder direkt unter der Rufnummer 0471 418403 bestellt werden.

z Über das ganze Gesicht strahlend, nervös zappelnd und sichtlich aufgeregt präsentiert sich der aus Uganda stammende Mädchenchor „Takwenyo“ beim Abschiedsfest im Haus der Solidarität. Grund zu Euphorie gibt es allemal, denn schließlich hat die 14-köpfige Truppe mit ihrer Tournee durch Südtirol einen nachhaltigen Erfolg erzielt. Im Rahmen der Sensibilisierungskampagne „Bildung gegen Beschneidung“ besuchten die Mädchen der „Gamatui Girls Secondary School“ zahlreiche Schulen und Kirchen Südtirols. Mit ihren einzigartigen Darbietungen in Gesang und Tanz präsentierten sie ein Afrika, das reicher an kultureller Vielfalt und Pracht nicht sein könnte. Nichtsdestotrotz leiden Ugandas Frauen unter den verheerenden Folgen der noch praktizierten Beschneidungstradition, ganz zu schweigen von der geringen Chance auf Bildung und einer dadurch gesicherten Zukunft. Auf diesen Zustand aufmerksam machen, Empathie

erwecken und aktiv helfen – das hatte sich die Brixnerin Isabella Engl schon in den 80er-Jahren vorgenommen. Im Zuge ihrer vielen Afrika-Reisen wurde sie auf die Probleme vor Ort aufmerksam und wollte dagegen ankämpfen. Nach über zwei Jahrzehnten und unzähligen Mobilisierungsversuchen ist ihr dies nun gelungen. Das Resultat der von ihr geleiteten Kampagne zeichnet sich durch eine Spendensumme aus, die der Schule zu angemessener Ausstattung und den Schülerinnen zu einem Abitur verhilft. Nach vielerlei Dankesreden betritt der Mädchenchor ein letztes Mal die Bühne. Kraftvolle Stimmen, dynamisches Tanzen und rhythmisches Klatschen erzeugen eine unsagbar positive und losgelöste Atmosphäre. Immer wieder wird gejubelt und gelacht – obgleich den Mädchen ein Hauch Wehmut im Gesicht geschrieben steht. Mit den Worten „You’ve been very nice to us, thank you“ verabschieden sie sich. la

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THEATER

Vom Heimkommen und Stricken z Das Theaterpädagogische Zentrum Brixen eröffnet Anfang März seine Spielsaison. Sämtliche Theaterwerkstätten, von den Kindergartenkindern bis hin zu den Erwachsenen, zeigen in den folgenden Monaten ihre erarbeiteten Theaterstücke. Den Spielplan eröffnet die Theaterwerkstatt ROT am 4. März im Jugendhaus Kassianeum mit „Penelope – Verheiratet mit einem Helden“ unter der Leitung von Heidi Troi. Die Amateurtheatergruppe hat sich damit auseinandergesetzt, wie sich Heldentum langfristig auf Familie und Beziehung auswirkt: Odysseus,

Inbegriff eines Helden, kehrt nach 20 Jahren zu seiner Frau Penelope und Sohn Telemach zurück. Ob sie es schaffen, wieder zu ihrem Leben vor Odysseus’ Aufbruch zurückzukehren, ist die zentrale Frage, der die Theaterspieler nachgingen. Das TheaterStudio Freitag, die Erwachsenengruppe des TPZ unter der Leitung von Thomas Troi, widmet sich hingegen ab 25. März im TPZ dem Stricken. Die acht Mitglieder von Tante Loises Strickverein warten nämlich auf Tante Loise, Gründungs- und Ehrenmitglied des Vereins. Und während des Wartens

singen, streiten, tanzen, dichten und stricken sie ein verstricktes Kabarett über Verein(e) und -(s) meier, Statuten, Feindbilder, übers Stricken und übers Filzen, über Pädagogik, Therapie, Männer und Frauen, über das Profi- und

AUSSTELLUNG

Der Handwerker

z Der Vater kam aus Estland, die Mutter aus Rodeneck. In Mühlbach wurde Rudolf Uibo

zuerst zum Handwerker, dann zum Künstler: Er war ursprünglich Anstreicher und beschritt erst später, durch den Besuch der Grödner Kunstschule, die künstlerische Laufbahn. Seitdem beschäftigte er sich bis zu seinem Tod im Jahre 2008 mit Kunst in den verschiedensten Formen: Wandmalereien, Mosaike, Arbeiten in Ton und Marmor sowie Kupfer gehören zu seinem breit gefächerten künstlerischen Spektrum. Auch als Graphiker war er tätig. In der Galerie 90 in Mühlbach wurden ausschließlich Bilder, also Malereien, gezeigt – Landschaften, abstrakte Kompositionen und figurative Darstellungen, die durch einen kräftigen

Gebrauch unterschiedlichster Materialien gekennzeichnet sind. Dies ist der vielleicht prägendste Zug all seiner Werke: Spagat, Sand, Muscheln, Stoff, Zündhölzer und anderes beleben seine Leinwände. Dabei kommt auch

das Laientum – kurz: über alles, was ein einfaches Strickerinnenherz bewegt. Alle Termine finden sich in unserem Veranstaltungskalender „timer“ oder unter www.tpz-brixen.org db

sein handwerkliches Können zum Ausdruck. Das Handwerk ist ein vorteilhafter Ansatz für jeden Künstler. Nicht von ungefähr war in der Antike das Wort für Kunst „tekhne“, im Mittelalter „ars“ – beide Begriffe bedeuteten stets eine handwerkliche Produktion. Auch Uibo hat dafür Zeugnis abgelegt. Der verspielte Einsatz von Materialien auf der Bildfläche, wie er in den Werken Uibos zu sehen ist, wurde im 20. Jahrhundert allerdings nicht durch Handwerker, sondern durch Künstler und Theoretiker salonfähig gemacht. Uibos Werke sind kaum in der Tradition des Kubismus und der informalen Kunst anzusiedeln. Der verbrämende Einsatz der Materialien zeugt eher von einem dekorativen Geschmack. ap

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Freizeit & Sport Foto: Oskar Zingerle

BRIXNER TENNISVEREINE GEHEN GEMEINSAMEN WEG

Tennishalle in Sicht?

Seit einem Eklat in den Siebziger Jahren wird Tennis in Brixen „sprachengetrennt“ praktiziert. Die Perspektive einer neuen Tennishalle in einem neuen Areal bringt die zwei Vereine näher.

I

m Grunde haben wir dieselben Probleme“, sagen anlässlich eines gemeinsamen Besuchs in unseren Redaktionsräumen unisono Christof Dejaco und Giuseppe Scibilia, die den beiden in Brixen tätigen Tennisvereinen als Präsidenten vorstehen. Tennis wird in Brixen nämlich ähnlich wie Skifahren und Fußball „sprachengetrennt“ praktiziert: Es gibt den „deutschen“ Tennisverein 36

Brixen und den „italienischen“ Tennis Club Bressanone. Beide verfügen über jeweils vier Plätze, zwei davon winters überdacht, beide haben eine Bar, die auch als Restaurant dient, beide haben sie einen Präsidenten, einen Vorstand, Dutzende Mitglieder. Die Plätze grenzen aneinander – schön säuberlich getrennt durch eine zugegebenermaßen nicht besonders hohe Steinmauer, die erst in den

Neunziger Jahren durch einen zumindest teilweisen „Mauerfall“ geöffnet wurde.

Dabei hatte der Tennissport

Anfang der Sechziger Jahre in Brixen sprachenübergreifend begonnen: Im „Tennis Club“ spielten Tennisfreaks beider Sprachen, der Vorstand bestand durch ein Gentlemen’s Agreement immer zur Hälfte aus deutschsprachigen

und italienischsprachigen Mitgliedern – trotz der Tatsache, dass der Verein vor allem durch die Tennisleidenschaft vieler Franzensfester bedeutend mehr Italiener als Deutsche beheimatete. 1978 kam es dann allerdings zum Eklat: Der später zu zweifelhaften Ehren gelangte Rechtsanwalt Alexander Dander war zu jener Zeit ein ungeliebter Präsident, dessen einziger Verdienst darin bestanden


VERÄNDERUNGSWÜRDIG: Die Tragluftballons der zwei Brixner Tennisvereine sind ökonomisch und ökologisch nicht mehr zeitgemäß. Gemeinsame Vision ist eine neue Halle

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haben soll, den damals soeben zum Staatspräsidenten gekürten Gröden-Urlauber Sandro Pertini einmal als Gast zu einem Turnier in Brixen gewonnen zu haben. Nach einer Aussprache schien sich Dander zurückziehen zu wollen, und der Weg für die Präsidentschaft des Brixner Architekten Roland Cimadom schien frei. Dies wiederum goutierte eine Gruppe aus Franzensfeste nicht besonders. Nach einer sehr belebten Vollversammlung beim Brückenwirt in Neustift stellte sich Dander überraschend wieder der Wahl, man missachtete plötzlich auch die

gründete einige Tage später den „Tennisverein Brixen“ mit Roland Cimadom an der Spitze. Nachdem die Gemeinde unter dem damaligen Bürgermeister Zeno Giacomuzzi dem neuen Verein das Areal neben dem Tennis Club zur Verfügung gestellt hatte, begann eine Schlammschlacht sondergleichen: „Das Klima war eisig, man sprach nicht mehr miteinander“, erinnert sich Manfred Karl, „und die Tageszeitung Alto Adige schrieb andauernd von Apartheid im Sport – dabei war es anfangs eigentlich nur um Dander gegangen, der seiner Rolle als Präsident

die aber eigentlich schon existiert hatte, bevor in Brixen überhaupt Tennis gespielt worden war. In der Tat erlangte sie erst in jenem Augenblick Symbolkraft, als sich der Tennisverein in unmittelbarer Nachbarschaft zum Tennis Club ansiedelte: Dieses Mäuerchen trennte die einen von den anderen. Wie gesagt: All dies geschah vor langer Zeit, Ende der Siebziger Jahre. Inzwischen sind die Wogen längst geglättet und man arbeitet in trautem Nebeneinander. Die „Trennung“ ist auch in sprachtechnischer Hinsicht längst keine mehr: Ob deutsch- oder

„Entweder die Vereine tun sich zusammen, ansonsten können wir das gleich vergessen“_ BM Albert Pürgstaller 50:50-Regelung und wählte nur noch ein einziges deutschsprachiges Mitglied in den Vorstand.

„Jetzt reicht’s!“ – die „deut-

sche“ Gruppe verließ daraufhin geschlossen die Versammlung und

nicht gerecht wurde“. Der nur vermeintlich ethnische Fall kam sogar in die nationalen Medien: Der „Corriere della sera“ sprang auf den Zug auf und brachte Brixen in die Schlagzeilen – auch wegen der vorhin bereits erwähnten Mauer,

italienischsprachig – der Ball ist immer rund, und so pflegt man zwischen den Vereinen eine recht gute Zusammenarbeit, wenn auch in freundschaftlicher Distanz. Der Tennisverein hat derzeit 110 Mitglieder, der Club

74. Beim Verein trainieren zudem etwa 70 Kinder und Jugendliche, beim Club sind es 40. Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten plagen beide Vereine keine Geldsorgen: „Wir finanzieren unsere Tätigkeit durch die Mitgliedsbeiträge und durch die Mieten der Plätze“, sagt Christof Dejaco. „Abbiamo avuto dei piccoli problemi di gestione in passato“, erklärt auch Vize-Präsident Albino Filippi, „però ci siamo ripresi perfettamente“. Freilich gäbe es eine ganze Reihe von Rationalisierungs- und Synergiemöglichkeiten. Allein die Führung der zwei kleinen Barbetriebe ist sehr aufwändig: „Es muss immer jemand da sein, mehr als die Deckung der Kosten ist da nicht drin“, sagt Dejaco. Das Zusammenführen der beiden Betriebe in einen einzigen würde den zwei Vereinen eine ganze Reihe von Problemen lösen.

Die größten Sorgen bereiten

beiden aber ihre Tragluftballons: Sowohl der Club als auch der Verein verfügen seit den Achtziger Jahren über einen im Winter inzwischen zum Stadtbild gehörenden schmutzigweißen 37


Foto: Oskar Zingerle

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Christof Dejaco, Tennisverein Brixen: „Wenn die Gemeinde uns ein klares politisches Signal gibt, beginnen wir mit der Planung“

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Ballon, der sich durch Luftdruck selbst trägt. Eigentlich wollte der Verein damals eine Halle bauen und hatte dafür auch schon eine eigene Gesellschaft gegründet, die „Eisacktaler Tennishallen GmbH“. Die Finanzierung war aber schwierig, der politische Rückhalt nicht besonders groß, und „so kauften wir halt genauso wie unsere italienischen Kollegen einen Ballon“. Es galt schließlich, den Mitgliedern auch im Winter eine Spielgelegenheit zu bieten. Allerdings setzte man sich damals zum Ziel, dass der Ballon in absehbarer Zeit durch eine feste Struktur ersetzt werden solle. Auch in Brixen ist allerdings nichts so beständig wie ein Provisorium. Die Ballons sind inzwischen aber längst in die Jahre gekommen, und die Montage bereitet beiden Vereinen jedes Mal große Schwierigkeiten: „Das Gummi wird immer spröder und anfälliger, und wir brauchen 25 Personen, um die Hülle in die Luft zu bringen“, erklärt Dejaco. Zudem stammen die Ballons energetisch gesehen aus dem Mittelalter: „Die Strom- und Heizkosten sind enorm; auch ökologisch gesehen sind diese Strukturen überhaupt nicht mehr zeitgemäß“. Pro Jahr entstehen jedem Verein Kosten um die 30.000 Euro.

Die Tennisareale „besetzen“ zu-

dem in der schönsten Lage von Brixen am Acquarena-Parkplatz etwa einen Hektar Grund – den man eigentlich besser verwerten könnte, wie Bürgermeister Albert Pürgstaller erkannt hat. So scheint er schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken zu spielen, den Tennissport auszusiedeln und das heutige Areal anderweitig zu nutzen – möglicherweise für ein Stadthotel, für dessen Investition es bereits Interessenten zu geben scheint. Tennis sollte man – so war die erste Idee, die vor ein paar Jahren bekannt wurde – in einer Wiese nördlich des ehemaligen Hotels Schönruh praktizieren. Heute redet davon niemand mehr. Brandaktuell ist viel mehr die Vision, den Tennisvereinen ein Areal zur Verfügung zu stellen, das an der neuen Sportzone Milland angrenzt und das zufällig etwa dieselbe Größe hat wie die derzeit genutzte Fläche. „Die Gemeinde hat vor kurzem 1,2 Hektar angekauft“, erklärt Bürgermeister Albert Pürgstaller auf Anfrage. Mit dem Sportverein Milland seien bereits erste Gespräche geführt worden: „Das Areal würde sich wunderbar eignen“, sagt Christof Dejaco, und auch Giuseppe Scibilia beginnt zu schwärmen:


Foto: Oskar Zingerle

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Giuseppe Scibilia, Tennis Club Bressanone: „In der Millander Sportzone könnte endlich eine zeitgemäße Struktur entstehen“

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„Hier könnte endlich eine zeitgemäße Struktur entstehen“. Auch Pürgstaller scheint die Idee zu gefallen: „Eines muss aber klar sein“, sagt er resolut, „entweder die Vereine tun sich zusammen, ansonsten können wir das gleich vergessen“. Damit will er wohl sagen: Dasselbe Theater wie im Fußball sollte es hier bitteschön nicht geben. So ist es nicht ausgeschlossen, dass es in Zukunft vielleicht sogar wieder einen gemeinsamen Tennisclub gibt – „oder zumindest die gemeinsame Führung der zu entstehenden Halle“, bremst Albino Filippi. Wie dieselbe auszusehen hätte, weiß man zwar noch nicht so genau, aber „wenn die Gemeinde uns ein klares politisches Signal gibt, beginnen wir mit der Planung“, sagt Dejaco. Das neue Tennisareal sollte, darüber sind sich die Präsidenten schon mal einig, über sieben Plätze verfügen, davon vier überdacht. Außerdem braucht es endlich zeitgemäße Duschen und Umkleidekabinen und einen Barbetrieb. Die Halle sollte multifunktional sein und mehrere Nutzungsmöglichkeiten bieten. „Wir dürfen nicht vergessen“, sagt Dejaco, „dass Brixen für diese Sportart im Winter mit Sterzing, Klausen, Feldthurns und

Vahrn ein großes Einzugsgebiet hat, das eine hohe Auslastung garantieren dürfte“.

Ob die gemeinsame Vision

diesmal Wirklichkeit wird? Es ist nämlich nicht das erste Mal, dass man über einen gemeinsamen Weg nachdenkt: Gerade die Perspektive einer Struktur hat die beiden Vereine in den vergangenen 20 Jahren schon mehrmals nähergebracht. Für die „Eisacktaler Tennishallen GmbH“ hatte man in den Achtziger Jahren eine Zusammenarbeit mit dem italienischen Club vorgesehen, und 1997 hatte Architekt Ralf Dejaco eine Machbarkeitsstudie angefertigt und eine Halle auf dem derzeitigen Acquarena-Parkplatz geplant, die dann ebenfalls nie realisiert wurde. Ob es diesmal klappt, hängt wohl nicht zuletzt von der Finanzierbarkeit ab. Der politische Wille dafür scheint bereits da zu sein. Und die beiden Vereine haben auch längst erkannt, dass dies eine perfekte Möglichkeit zur Lösung gemeinsamer Probleme sein könnte.

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Freiwillige Helfer gesucht z Für die Jugend-WM vom 8. bis 12. Juli in Brixen sucht das Organisationskomitee noch nach freiwilligen Helfern jeglichen Alters, die das Event unterstützen möchten. Je nach Wunsch, Ausbildung oder Sprachkenntnissen ist der Einsatz in vielen Bereichen möglich: beim Gästeempfang, bei Sicherheits- und Ticketkontrolle, bei der Akkreditierung,

als Chauffeur im offiziellen Wagenpark, auf dem Sportplatz, als Übersetzer oder im Pressebüro. Die Helfer sollten im Zeitraum 29. Juni bis 17. Juli an zumindest vier Tagen zur Verfügung stehen. „Als Gegenleistung für den wertvollen Beitrag werden all jene Helfer, die für vier Tage einen Arbeitsbereich übernehmen, mit einer kostenlosen Ausrüstung des

Sponsors Adidas im Wert von 250 Euro belohnt“, erläutert Ilse Ogriseg vom Organisationskomitee. Das Anmeldeformular ist auf der Homepage www.suedtirol2009. org erhältlich; hier sind auch weitere Informationen in Bezug auf die freiwilligen Helfer veröffentlicht. Auch eine telefonische Anmeldung unter 0472 831320 ist möglich. db

F&S Freizeit & Sport

Foto: Oskar Zingerle

Freizeit & Sport

LEICHTATHLETIK JUGEND-WM

FUSSBALL

Trainerwechsel z Nachdem der SSV Brixen Fußball im vorigen Jahr sensationell den zweiten Platz in der Oberliga und damit die interregionalen Aufstiegsspiele erreichte, startete die Mannschaft um Trainer Walter Zingerle als großer Aufstiegskandidat in die heurigen Spielrunden. An die Leistungen der vergangenen Saison konnte bisher aber nicht angeknüpft werden; die Mannschaft ist derzeit sogar in den Abstiegskampf verwickelt. Um Schlimmeres zu vermeiden, hat der Vorstand des SSV Brixen

kurz

notiert

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Sektion Fußball Herren nun vor Beginn der Rückrunde die Konsequenzen gezogen und trennte sich einvernehmlich vom Trainer Walter Zingerle. Als neuer Trainer wurde Roberto Fuschini verpflichtet, der aber nicht auf der Bank Platz nehmen wird, sondern die Rolle des Spielertrainers übernimmt. Fuschini (im Bild) spielte in seiner bisherigen Laufbahn unter anderem bei den Jugendmannschaften von Trient und Hellas Verona und bringt bereits Erfahrungen als Trainer mit. to

Die Jubiläumsausgabe des Brixner Stadtlrennens musste verschoben werden und findet nicht mehr am 8. März, sondern am Sonntag, 5. April, auf der Plose statt. Das Stadtlrennen wird heuer zum 50. Mal ausgetragen.

Im Herbst findet in Brixen eine internationale Bergtagung statt, an der Bergsteigergrößen aus verschiedenen Ländern teilnehmen werden. Koordinator dieses „International Mountain Summit“ wird Reinhold Messner sein.

Der Sportplatz in Albeins soll umgebaut werden: Er wird um einige Meter vom Eisack und den Gasleitungsrohren weg verlegt, zudem werden die 40 Jahre alten Infrastrukturen erneuert. Die Kosten hierfür betragen etwa 1 Million Euro.


NACHGEFRAGT

„Sektionsleiter erwünscht“ RALF DEJACO, Präsident des SSV Brixen, zu den Schwierigkeiten, die die Sektion Schwimmen des SSV nach dem Abschied der Sektionsleiter Stefan Dejaco und Franco Letrari plagen. Herr Dejaco, die Sektion Schwimmen des SSV Brixen scheint in einer Krise zu stecken. Woran liegt dies? In den vergangenen Jahren hat es hier einen Wechsel der Sektionsleitung gegeben, der wesentlich war: Stefan Dejaco hatte die Sektion sehr viele Jahre erfolgreich geführt und stand irgendwann nicht mehr zur Verfügung. Sein Nachfolger Franco Letrari hat allerdings ebenfalls nach einer gewissen Zeit die Leitung der Sektion wieder abgelegt. Seither ist die Sektion Schwimmen führungslos. Obwohl sich alle Mitarbeiter redlich bemühen,

sie weiterzuführen, gibt es naturgemäß das eine oder andere Problem. Wie soll es nun weitergehen? Die Vereinsführung hat sich mit diesem Thema in mehreren Sitzungen intensiv beschäftigt. Ein neuer Sektionsleiter ist derzeit scheinbar nicht verfügbar, weshalb wir nun die Sektion kommissarisch von Fredy Dissertori leiten lassen. Dies kann aber nur ein Provisorium darstellen. Wir suchen weiter nach einer Lösung des Problems. Neben der Sektion Schwimmen im SSV gibt es seit einiger Zeit

mit dem Schwimmclub Brixen einen zweiten Schwimmverein in unserer Stadt… Das Konzept, das seinerzeit mit der Acquarena erarbeitet wurde, sieht eigentlich nur einen Verein vor. Inzwischen trainieren neben dem SSV aber auch der Schwimmclub und ein weiterer Verein aus Sterzing. Auch diese Tatsache bringt einige Schwierigkeiten. Der Schwimmclub Brixen arbeitet ausgezeichnet, aber zwei Schwimmvereine sind für eine Stadt wie Brixen meiner Meinung nach weder sinnvoll noch zielführend. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

HANDBALL

Rote Laterne z Die Handball-Damenmannschaft des SSV Brixen ist recht verheißungsvoll als Aufsteiger in die Serie A1, Italiens höchste Liga, gekommen. Zwar war von Anfang an klar, dass das Ziel nur der Klassenerhalt sein kann, aber dass es so schwierig wird, ahnte man nicht. Derzeit befinden sich die Brixnerinnen zusammen mit der Mannschaft „Casalgrande Padana“ weit abgeschlagen am Tabellenende und können in den bisherigen Spielen nur einen einzigen Sieg vorweisen. Allem Anschein nach werden die Brixner Handballerinnen als Klassenletzte in die Play-off gehen, wobei dort die zwei effektiven Absteiger festgelegt werden. Laut Sektionsleiterin Helga Dejaco „verdienen unsere Spielerinnen trotz der vielen Niederlagen ein großes Lob, da sie immer voll motiviert und mit großem Einsatz kämpfen“. Mannschaft und Vorstand stehen gänzlich hinter Trainer Ernani Savini, da

allen bewusst ist, dass Brixen mit der jüngsten Mannschaft der Liga sich noch in einer Lernphase befindet. Bleibt nur zu hoffen, dass Federspieler, Erardi & Co. den Klassenerhalt schaffen, um im nächsten Jahr nicht wieder von vorne anfangen zu müssen. to

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Wirtschaft & Umwelt

PARKPLATZ-STUDIE UND IHRE ERGEBNISSE

Parkplatz gesucht!

Eine Studie zeigt, dass Brixen in manchen Stadtteilen recht gut mit Parkplätzen versorgt ist, ja sogar Kapazitäten frei hat. Um für den wachsenden Verkehr gerüstet zu sein, braucht es aber weitere Stellplätze.

D

ie öffentlichen Parkplätze in Brixen geben häufig Anlass zur Kritik: Bemängelt werden unter anderem die geringe Anzahl von gebührenfreien oder auch gebührenpflichtigen Parkplätzen in Zentrumsnähe, die Tarifgestaltung und der Abrechnungsmodus. Was ist dran an diesen Vorwürfen, und welche Verbesserungen sind sinnvoll? Um dies herauszufinden, hat der 42

Stadtrat vor einiger Zeit eine Studie in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse nun vorliegen.

Insgesamt stehen in der Stadt

an die 1300 öffentliche Stellplätze zur Verfügung. Über die meisten Parkflächen verfügt dabei das Parkhaus an der Dantestraße mit 550 Plätzen sowie der Parkplatz Priel mit 400 Stellflächen. Weiters existieren im Stadtgebiete noch 56

gebührenpflichtige Kurzparkplätze und immerhin 415 gebührenfreie Kurzparkplätze, die je nach Standort für 30, 60, 90 oder 120 Minuten besetzt werden können. „Die Studie hat gezeigt, dass wir im Verhältnis zur Einwohnerzahl über eine ausreichend große Anzahl von Parkplätzen verfügen“, erklärt Bürgermeister Albert Pürgstaller. Überlastet sei die Kapazität nur an etwa 15 Tagen im Jahr. Das mag

für den Parkplatzsuchenden an diesem Tag ärgerlich sein, ist aber nach internationalen Standards völlig im Rahmen. Laut diesen Richtlinien wären neue Parkplätze erst erforderlich, sobald die Kapazitätsgrenze an mehr als 18 Tagen überschritten wird.

Die Erhebungen haben gezeigt, dass die einzelnen Parkplätze durchaus Platz bieten. Insbesondere


Foto: Oskar Zingerle

UNGENUTZTE STELLPLÄTZE: Das Parkhaus in der Dantestraße ist nur zu 22 Prozent ausgelastet; Gespräche zur besseren Nutzung sind im Gange

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gilt dies für das Parkhaus an der Dantestraße, das nur zu 22 Prozent ausgelastet ist. Deutlich besser schneidet mit einer Auslastung von 61 Prozent der Parkplatz Priel ab: ein Drittel der hier Parkenden sind Kunden der Acquarena, und etwa 50 Parkplätze sind an Monatsabonnenten vermietet. Die Auslastung der gebührenfreien Parkplätze in den Kurzparkzonen liegt hingegen bei 57 Prozent. Diese sind jedoch durch ihre Lage bei der Diskothek „Max“ oder entlang der Klöster in der Runggadgasse etwas zu weit entfernt, um für Parkplatzsuchende, die nur schnell etwas im Stadtzentrum erledigen möchten, in Frage zu kommen. Bei den gebührenpflichtigen Kurzparkplätzen, vorwiegend in Zentrumsnähe, gibt es hingegen keine freien Lücken: „Diese sind völlig überlastet“, erklärt Bürgermeister Pürgstaller.

Für die Zukunft ergeben sich

mehrere Bereiche, in denen Verbesserungen erreicht werden sollen: „Zum einen ist vor allem der Osten der Stadt mit öffentlichen Parkplätzen unterversorgt. Dort sollen 50 neue Stellplätze errichtet werden“. Das Bauunternehmen Oberegger errichtet am Beginn der

Elvaserstraße eine kleine Wohnsiedlung, wobei auch Parkplätze entstehen, die anschließend zum Verkauf angeboten werden. „Wir sind mit dem Unternehmen in Verhandlung, damit im Sinne der Vertragsurbanistik 40 bis 50 öffentliche gebührenpflichtige Parkplätze geschaffen werden können“, erläutert Pürgstaller. Das entsprechende Abkommen soll noch im Frühjahr vereinbart werden. Die heute bereits bestehende Kurzparkzone entlang der Battisti-Straße soll im Laufe der nächsten ein bis zwei Jahre gebührenpflichtig werden. Für einen Parkplatz mit etwa zwölf Stellplätzen im Bereich der Widmannbrücke/Köstlanstraße hat die Gemeinde ein Ansuchen an das Amt für Wildbachverbauung eingereicht, dessen Genehmigung jedoch noch aussteht. Auch im Süden der Stadt, in punkto Parkplätze ebenfalls ein etwas unterversorgter Stadtteil, soll noch heuer ein Projekt zur Genehmigung vorgelegt werden – allerdings ist Bürgermeister Pürgstaller nicht bereit, nähere Details hierzu preiszugeben. Bezüglich der Anwohnerparkplätze praktiziert die Gemeindeverwaltung seit einiger Zeit eine rigorose Regelung: Wer über eine ausreichende Grundfläche verfügt,

ist angewiesen, sein Auto auf dem Privatgrund abzustellen. Stellplätze auf öffentlichen Flächen gibt es nur mehr gegen Gebühr. „Seit diese Flächen nicht mehr gratis genutzt werden können, stehen weniger Autos auf der Straße“, meint Albert Pürgstaller. In der Zone Köstlan hat sich zudem eine Initiative zur Errichtung einer Tiefgarage für Anrainer gebildet, für die sich aber noch nicht genügend Interessenten gefunden haben. Sollte diese Tiefgarage gebaut werden, wird die Gemeinde auf der Oberfläche einen Spielplatz realisieren, dessen Projekt bereits genehmigt ist.

Es scheint also Schlag auf Schlag

zu gehen. Allerdings gibt es mit dem Parkhaus und dem Bahnhofsareal zwei kritische Zonen, in denen Verbesserungen dringend nötig wären – doch ein Ende der Verhandlungen ist noch nicht in Sicht. Die Auslastung des Parkhauses ist mit 22 Prozent extrem niedrig, „und auch für uns ist es wichtig, diese zu erhöhen“, erläutert Brixens Bürgermeister, „deshalb führen wir mit den Betreibern Gespräche über Maßnahmen von ihrer und von unserer Seite, die zu einer besseren Nutzung führen könnten“. Das Parkhaus müsste hierfür vor

allem kundenfreundlicher und besser zugänglich gemacht werden, und auch die Tarifgestaltung ist Bestandteil der Diskussion. Über nähere Inhalte oder gar ein Ergebnis will der Bürgermeister aber nicht berichten. Noch schwieriger gestalten sich die Gespräche mit der Eisenbahngesellschaft über die Nutzung des Bahnhofareals, denn zusätzliche Parkplätze am Bahnhof wären dringend notwendig. „Wir möchten das Areal gerne anmieten, aber leider laufen die Verhandlungen äußerst schleppend“. Albert Pürgstaller wagt keine Prognose, bis wann eine Einigung möglich sein könnte. Dafür soll es mit einem ParkLeitsystem voran gehen. In Bozen und Meran stehen schon seit geraumer Zeit an verschiedenen Orten digitale Informationstafeln, an denen Autofahrer die Anzahl der freien Stellplätze in den einzelnen Parkplätzen ablesen können. In Brixen wird geplant, bis zur Fertigstellung der Westumfahrung ebenso ein solches System zu installieren.

annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 43


Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

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Beratungsdienst der Gemeinde Brixen: Ein Energieberater steht jeden dritten Donnerstag im Monat, jeweils von 15 bis 17.30 Uhr, im Gemeindegebäude am MariaHueber-Platz zur Verfügung. Wer also sein Gebäude einer energetischen Sanierung unterziehen möchte oder ein neues Gebäude errichtet und einer Beratung in

Sachen Energie bedarf, kann sich auf diese Weise informieren. Die Termine der Sprechstunden werden auch auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht: www.brixen.it. db

W&U Wirtschaft & Umwelt

BRIXEN

Almaz und Karlheinz Böhm in Brixen z 200 Schulen, 85 Krankenstationen, fünf Polikliniken, drei Krankenhäuser – als Karlheinz Böhm im Jahr 1981 seine Äthiopienhilfe gründete, ahnte niemand, welche Dimension „Menschen für Menschen“ einmal annehmen würde. Am Freitag, 27. März, mit Beginn um 19.30 Uhr werden Karlheinz Böhm und seine Frau Almaz im Forum Brixen zu Gast sein. Während der Benefizveranstaltung wird ein Kurzfilm über ein

kurz

notiert

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Bildungsprojekt in Äthiopien präsentiert; anschließend findet ein Podiumsgespräch mit den beiden statt. Danach übergeben die Südtiroler Raiffeisenkassen noch eine ansehnliche Spende. Der Eintritt von 12 Euro geht ebenso an die Hilfsorganisation „Menschen für Menschen“; eine Anmeldung in der Raiffeisenkasse ist erforderlich. Am Samstag hingegen findet eine Benefizgala statt, an der Almaz und Karlheinz Böhm anwesend

sein werden: Der Erlös des „1. Südtiroler Wirtschaftsballs“ unter dem Motto „Erfolg, der hilft“ geht ebenfalls an die Äthiopienhilfe sowie an die Spendeninitiative „Südtirol hilft“. Für die musikalische Unterhaltung sorgen die Big Band „Franz Posch Combo“, „Time Square“, Stargeiger Lucas Wecker, das Judit Pixner Trio und Valeria Kukuschkina am Piano. Weitere Infos oder Karten unter www.wirtschaftsball.it db

Der Technische Beirat des Landes hat dem Ausführungsprojekt zum Umbau des „Don BoscoGebäudes“ gutgeheißen und die auf knapp 4,7 Millionen Euro Kosten als angemessen bewertet. Darin untergebracht wird das italienische Musikinstitut „Antonio Vivaldi“.

Die erste Rate der Pro-Kopf-Quote an die Gemeinden – abhängig von der Einwohnerzahl – wurde nun zugewiesen; Brixen erhält dabei rund 2,5 Millionen Euro. Als Ausgleichszahlung für die Mindereinnahmen der ICI erhält die Gemeinde hingegen vom Land 167.000 Euro.

Die Südtiroler Plattform für Alleinerziehende hat mit Martin Wieland EDV-Schulung und Beratung einen ESF-Lehrgang für alleinerziehende Frauen zur Umschulung zu Bürokräften abgehalten. Kürzlich wurden den Lehrgangsteilnehmerinnen in Brixen die Abschlussdiplome überreicht.


STADTGEHEIMNISSE Foto: Oskar Zingerle

Warum geht jemand „übers Brüggele“, wenn er ins Priesterseminar eintritt?

EISACKTAL

Gerichte mit Geschichte

Die Redewendung „übers Brüggele gehen“ gründet auf die örtliche Lage des Priesterseminars, die sich früher als Insel gestaltet hatte. Auf der einen Seite war die so genannte Kreuzesinsel (Insulae Santae Crucis) vom Eisack begrenzt, auf der anderen Seite von einer Wiere. Vom Dom und von der Stadt her führte eine Brücke über die Wiere hin zum Priesterseminar; ging also jemand ins Priesterseminar, so musste er „übers Brüggele gehen“. Die Verlegung des Priesterseminars von seinem alten Standort, dem Cassianeum, hin auf die Kreuzesinsel hatte im Jahre 1751 stattgefunden – nachdem Fürstbischof Kaspar Ignaz von Künigl das alte Hospiz auf der Kreuzesinsel durch einen Tausch erworben hatte. Die Redewendung wird heute auch, unter anderem vom Priesterseminar selbst, symbolisch gebraucht: Wer „über das Brüggele geht“, entscheidet sich für den bedeutenden Schritt hin zum Priestertum. Von dieser „Insel“ aus sind die Priester dann wiederum berufen, über das Brüggele hinaus zu gehen in die „normale Welt“.

z Erdäpfelblattln und Knödel, Schlutzer und Kaiserschmarrn – zahlreiche Gerichte aus Großmutters Rezeptbuch stehen bei der heurigen „Eisacktaler Kost“ vom 13. bis 29. März auf der Speisenkarte. Ob nach überlieferten Rezepten gekocht wird oder die Rezepte verfeinert und neu interpretiert wurden, bleibt den jeweiligen Köchen selbst überlassen. „Bereits bei der Gründung der Spezialitätenwoche im Jahr 1973 war es das oberste Ziel, die regionale Küche in den heimischen Gastbetrieben hochleben zu lassen“, erläutert Helmuth Fink, Koordinator der Spezialitätenwoche. „Diese Idee verfolgen die teilnehmenden Gastbetriebe bis heute, deshalb lautet das Motto der heurigen Ausgabe ‚Gerichte mit Geschichte´“. Ebenfalls Tradition bei der Eisacktaler Kost hat das Gewinnspiel, wobei heuer ein

Anregungen: redaktion@brixner.info

Fachausbildung zum/zur

Gourmetessen oder ein Korb mit Südtiroler Spezialitäten gewonnen werden kann. Neu ist hingegen, dass alle 17 teilnehmenden Restaurants und Hotels von Sterzing bis Villanders individuell ein Spezialpaket zur „Eisacktaler Kost“ geschnürt haben: „Einige Betriebe bieten ein besonderes Gourmetmenü mit Aperitif und Digestif an, andere bieten beispielsweise den Genuss der Gerichte in Kombination mit einer Übernachtung oder einigen entspannenden Stunden im Wellnessbereich an“, zeigt Helmuth Fink auf. Am 5. März wird die diesjährige Ausgabe der „Eisacktaler Kost“ in den Brixner Lauben mit einer besonderen „Tafel“ präsentiert: Jeder „Eisacktaler Kost“-Betrieb deckt einen Schautisch, und von 11 bis 16 Uhr haben alle Interessierten die Möglichkeit, dort ein typisches Gericht zu verkosten. db

Landesfachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“

dipl. Sozialbetreuer/-in Die SozialbetreuerInnen sind die Fachkräfte für die Betreuung, Pflege und Begleitung von alten Menschen, Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung in den Sozialdiensten. Die dreijährige theoretisch-praktische Ausbildung findet in Brixen, Bozen und Meran statt. Aufnahmebedingungen: 4 Wochen Vorpraktikum, Mittelschulabschluss und Mindestalter 18 Jahre oder 2 Jahre Oberschule bzw. 2 Jahre Vollzeitberufsbildung oder abgeschlossene Lehre. Anmeldung: Landesfachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“ Wolkensteingasse 1, 39100 Bozen Tel. 0471 973494 - Fax 0471 980728 Lfs.bz-sozialberufe@schule.suedtirol.it www.sozialberufe.berufsschule.it 45


„Preisniveau zu niedrig“

Mit welchen Schwierigkeiten haben die Eisacktaler Hoteliere zu kämpfen?

Vor allem ist es das niedrige Preisniveau. Ein großer Teil der Hotels erzielt keine Wertschöpfung, weil man sich einerseits nicht traut, die Preise anzuheben, und weil man gleichzeitig aus urbanistischen Gründen die Bettenzahl nicht steigern darf. Angemessene Preise und eine gewisse Anzahl an Betten sind aber unbedingt erforderlich, um langfristig weiter bestehen zu können. Ein Preisanstieg von auch nur 20 Prozent würde dazu führen, dass die Hotels rentabel sind und auch wieder Investitionen tätigen können. Niemand zwingt die Hoteliere, die Preise niedrig zu halten…

willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

BRIXEN

BRIXEN

Fahrverbot für LKWs

Weniger Müll

z Vom 1. März bis 15. Juli wird die Staatsstraße 12, von der Brennerstraße über die Peter-Mayr- und Dantestraße bis hin zur Kreuzung Fischzuchtweg, beinahe frei vom LKW-Verkehr sein. Die Gemeinde Brixen hat nämlich für diesen Zeitraum ein Fahrverbot für Schwerfahrzeuge von über 7,5 Tonnen erlassen, um so die Luft- und Lärmbelastung für die Anwohner einzudämmen und mehr Sicherheit für Fußgänger, Radfahrer und Schulkinder zu gewährleisten. Da bis zur Fertigstellung der Umfahrungsstraße im nächsten Jahr keine alternativen Verkehrswege vorhanden sind, werden die LKWs über den

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Schauen Sie, wenn im Brixner Mittelgebirge Hotels von sehr guter Qualität den Tag Halbpension mit ausgezeichnetem Vier-GängeMenu um 50 Euro anbieten, dann kann sich dies nicht rechnen. Südtirol muss aufpassen, dass es sich nicht selbst zur Billig-Destination deklassiert. Der Gast würde beim hohen Qualitätsstandard ohne Zweifel einen leichten Preisanstieg akzeptieren. Ich will versuchen, dass zwischen den Gastwirten wieder mehr Zusammenhalt entsteht. Die meisten haben dieselben Probleme – gemeinsam sind sie leichter zu lösen.

z 11.200 Tonnen Müll jeglicher Art wurden im Laufe des Jahres 2008 durch die Abfallbewirtschaftung der Gemeinde Brixen gesammelt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Menge des gesamten Mülls somit um 0,3 Prozent leicht gesunken. Angefallen sind 3.317 Tonnen Restmüll, rund 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr. 7.127 Tonnen Abfall wurden getrennt gesammelt, was wiederum eine Erhöhung von 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Einwohner der Gemeinde sind brave Mülltrenner: Insgesamt werden 63 Prozent des gesamten

Autobahnabschnitt zwischen den Ausfahrten Brixen-Vahrn und Brixen-Industriezone umgeleitet, wobei die Gemeinde Brixen die LKW-Autobahngebühr für diesen Abschnitt rückerstattet. Ausgenommen vom Fahrverbot sind jene Fahrzeuge, die anhand von Warenbegleitscheinen belegen können, den Start- und Zielort innerhalb der „verbotenen Zone“ oder in Lüsen zu haben, sowie öffentliche Fahrzeuge wie Linienbusse, Mülltransporte oder Rettungsfahrzeuge. Nach dem 15. Juli sollen die Auswirkungen und die Ergebnisse dieses Fahrverbotes durch das Stadtzentrum bewertet werden. db

Mülls entweder in die vorgesehenen Container geworfen oder beim Recyclinghof abgegeben. Doch wo landet schlussendlich der so sorgsam getrennte Müll? Laut Bericht der Umweltdienste der Stadtwerke Brixen endet 29,6 Prozent des Mülls – 3.317 Tonnen – im Verbrennungsofen und 7,4 Prozent, also 831 Tonnen, auf der Mülldeponie. Rund 53,1 Prozent des Abfalls – immerhin 5.954 Tonnen – werden der Wiederverwertung zugeführt. 9,9 Prozent und somit 1.106 Tonnen ist kompostierter Biomüll. db Foto: Oskar Zingerle

Herr Huber, wie geht es den Hoteliers und Gastwirten in Brixen? Brixen und Umgebung hat im Vergleich zu anderen Teilen Südtirols viele hochwertige und erfolgreiche Restaurants. Woran das liegt, kann ich nicht sagen – möglicherweise ist es einfach Zufall, dass es in unserer Gegend auffällig viele Restaurantbetreiber gibt, die ihren Beruf mit viel Leidenschaft und Können ausüben. Was hingegen die Hotels betrifft, liegt leider vieles im Argen.

Foto: Oskar Zingerle

MARKUS HUBER, der neue HGV-Ortsobmann von Brixen, ermutigt die Eisacktaler Hoteliere zu einem etwas höheren Preisniveau und will den Zusammenhalt zwischen den Verbandsmitgliedern verbessern.

Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

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Polarisierendes Hotelprojekt dem Hotelprojekt werde „eine unberührte Landschaft unwiederbringlich zerstört“. Indes arbeiten derzeit sechs Architekten Projektstudien für das Hotel aus, die Mitte April präsentiert und bewertet werden sollen. Die Gemeinde hatte nämlich die inzwischen beschlossene notwendige Bauleitplanänderung mit der Auflage verbunden, dass für das zu bauende Hotel ein Planungswettbewerb ausgeschrieben werde. Die Bauleitplanänderung muss nun von der Raumordnungskommission und der Landesregierung genehmigt werden – dem Vernehmen nach will man damit aber warten, bis das Ergebnis des Planungswettbewerbs abgeschlossen ist. Im Bild: Dagmar Gnieser (Umweltbund), Peter Ortner (Heimatpflegeverband) und Karl Kerschbaumer (heimat Brixen) bei Landesrat Michl Laimer. wv

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z Das Hotelprojekt der Gebrüder Sanoner in den Kojawiesen in Mellaun polarisiert: Der Verband für Kaufleute und Dienstleister sieht das zu entstehende Hotel als „Antriebfeder für weitere notwendige Investitionen im Tourismusbereich“ und in diesem Projekt auch „wichtige Impulse für die gesamte Wirtschaft“. Der Tourismusverein Brixen schreibt in einer Aussendung, ein wichtiges Argument für die Realisierung sei, dass der Betrieb „das qualitative Image der Region steigert und somit den Standort Brixen in allen Bereichen aufwertet“. Entgegengesetzter Meinung sind der Verein heimat Brixen, der Heimatpflegeverband und der Umweltbund Brixen, die 2516 Unterschriften aus ganz Südtirol gegen den Bau des Hotels in den Koja-Wiesen in Mellaun gesammelt haben. In einem offenen Brief an Landesrat Michl Laimer schreiben die drei Vereine, mit

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Viele haben sich getraut! Viele junge Ehepaare sind unserem Aufruf gefolgt und haben uns ein Foto von ihrer Hochzeit gesendet. Ein Brautpaar darf sich nun über ein romantisches Abendessen zu zweit freuen.

I

n der Gemeinde Brixen haben sich im Jahr 2008 insgesamt 78 Paare das Jawort gegeben, entweder vor dem Traualtar oder im Standesamt. Zahlreiche junge Ehepaare haben uns für unsere Fotoaktion ihr schönstes Hochzeitsbild gesendet – so viele, dass wir leider gar nicht alle eingesandten Bilder veröffentlichen konnten. Wir danken allen, die mitgemacht haben, und wünschen

Extra

Braut & Bräutigam

FOTOAKTION

ihnen einen glücklichen, gemeinsamen Lebensweg. Auf das Abendessen bei Kerzenschein im Romantik Hotel Stafler in Mauls dürfen sich Claudia und Siegfried Heidegger freuen, die sich am 30. August 2008 in der Kirche Maria im Sand in Milland getraut haben. Mit ihnen gefreut hat sich sichtlich auch ihr Sohn Philip Peter. Wir gratulieren herzlich!

Foto: Ingrid Heiss

Andrea und Juri Hinteregger, Neustift

Claudia und Siegfried Heidegger mit Philip Peter, Milland

Foto: Florian Peer

Nadia und Andrea Tescaro, Franzensfeste

Kathrin und Horst Oberrauch, Brixen

Sandra und Roland Kaser, Brixen 50

Astrid und Philipp Durnwalder, Raas

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Barbara und Markus Oberrauch, Brixen 51


Braut & Bräutigam

Karin und Roland Kerschbaumer, Brixen

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Gilda und Markus Mölgg, Franzensfeste

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Johanna und Paul Delmonego, Vahrn

Foto: Paul Peter Gasser

Monika und Erwin Steger, Meransen

Edith und Matthias Rainer, Brixen

Margit und Reinhard Fundneider, Mellaun

Kathrin und Klaus Gasser, Latzfons

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Claudia und Stefan Oberrauch, Raas

Monika und Hans Finatzer, Brixen

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Doris und Armin Siller, Sterzing

Angelika und Alex Ladurner, Raas Astrid und Ossi Obexer, Viums

Monika und Andrea Depaoli, Brixen

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Impressum

Eine „Blaue Montag“-Steuer

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Dietmar Pattis (dp) Elisabeth Stürz (es) Andres Pizzinini (ap) Günther Eheim (gevs) Ingo Dejaco (id) Andrea Bodner (ab) Christine Mathá (cm) Lisa Ari (la) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Brennerstraße 32, I-39042 Brixen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. März 2009 Nächster Redaktionsschluss: 6. März 2009 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 54

Februar 1909

Ein Köpenickstückl aus Brixen Brixen, Dienstag, den 2. Februar 1909 Am Freitag spielte sich in Stufels bei helllichtem Tage unter aller Augen ein Stückchen ab, das, im Grunde genommen, die bekannte Köpenickgeschichte noch übertrifft, mit dem Unterschied, dass der verursachte Schaden ein kleiner ist und direkt die Privatperson des Herrn Bürgermeister und nicht die Stadtkasse trifft. Der Vorfall ist kurz folgender: Bekanntlich wird gegenwärtig das dem Bürgermeister gehörende sogenannte Hubenbauernhaus an der oberen Schutzengelgasse für den Ausbau der neuen Kranebitterstraße niedergerissen, und in großer Menge liegen Balken, Bretter und Schindeln im rückwärtigen Hofraum. Freitags mittags sah man auf einmal einige Leute Holz wegtragen. Es kamen immer mehr dazu, und schließlich waren vielleicht bei 50 Personen: Weiber, Kinder und sogar Packträger. Alles schleppte, ohne lange um Erlaubnis gefragt zu haben, Holz fort, soviel jeder nur tragen konnte. Es ging zu wie in einem Ameisenhaufen. Endlich fiel die Geschichte doch einer Frau, welche das merkwürdige Treiben von ihrem Fenster aus beobachtet hatte, auf und sie verständigte sofort die Direktion der Anstalt, welche selbstverständlich der Gratisaufräumerei ein jähes Ende bereitete. In einer Stunde hätten die Leute das ganze Holz vertragen gehabt. Sehr bezeichnend ist hiebei die gefallene Bemerkung: „Oh mei, da ist nichts dahinter, das Holz gehört ja lei dem Bürgermeister!“

Familienabend beim Finsterwirt Brixen, Donnerstag, den 4. Februar 1909 Ein echter Familienabend nach Alttiroler Brauch vereinigte gestern abends die Sodalen der Marianischen Kongregation in

den Räumen der Künstlerstube beim Finsterwirt. Man hatte ein reichhaltiges Programm vorgesehen, dessen gutes Gelingen den idealen Lohn für den Eifer des Herrn Wiesthaler bildete. Die Musikerfamilie Prinoth sorge mit ihren flotten Weisen für die richtige Stimmung. Die Herren Zeller, Struckl jun. und Herr Wiesthaler

hielten komische Vorträge, von einem Ecktische aus ließen Natursänger Volkslieder ertönen, und allgemeines Gaudium rief das Kasperltheater der Herren Wiesthaler und Mitterer hervor. Mit großer Aufmerksamkeit und Spannung wurde dem Tombolaspiel gehuldigt, für das hübsche Gewinste ausgesetzt waren. Ein Prinoth jun. war der glückliche Gewinner des ersten Preises. Nach dem offiziellen Teil saß man noch plaudernd beisammen bei dem bekannt guten Tropfen des Herrn Mayr, an manchen Tischen begann man auch wohl einen „Watter“ oder „Bieter“. Herrlich erstrahlte im vollen Lichtglanze der prächtige Kronleuchter, und fein schmunzelnd betrachtete Ritter Oswald von seinem eisernen Ringwalle aus die fröhlichen Menschen um sich.

Einen originellen Steuervorschlag machte in der gestrigen Wählerversammlung in Elvas der Vorderiggerbauer von Neustift, indem er den Abgeordneten Frick empfahl, eine „Blaue Montag“Steuer zu beantragen, die eine vorzügliche Einnahmequelle für das Land bedeuten würde.

Fasching in Brixen Der „Sommernachtstraum“ des Männergesangvereins wird zweifelsohne am Samstag die Waltersaalräume wieder füllen. Wie uns mitgeteilt wurde, werden viele Damen und Herren in Kostümen erscheinen, und zwar als Sommergäste aus allen Herren Ländern, als Tennisspieler, Matrose und Luftschiffbremser, als Strandgigerl, Bergfex oder waschechter B e r g k r a x l e r, manche Dame als Sennerin oder Salonbäuerin; auch der Goaßer und Almbua dürfen nicht fehlen. Das Gesamtbild wird jedenfalls sehr bunt sein.

Die Zeitungs­artikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige ­Kuriositäten werden ohne ­Korrektur beibehalten.


Illegale Müllentsorgung lohnt sich nicht!

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BEZAHLT WERDEN MUSS IMMER So mancher glaubt, sich durch das Abstellen von Müll am Straßenrand Geld sparen zu können. So kommen jedes Jahr tausende Kilo Abfall zusammen, die die Umwelt gefährden und teuer eingesammelt werden. Diese Kosten werden als Fix-Anteil am Müllentsorgungstarif unter allen Bürgern aufgeteilt. Außerdem wird jedem Haushalt eine Mindestmenge berechnet, die unabhängig ist vom tatsächlich entsorgten Müll. Also den Müll lieber ordentlich entsorgen!

Grüne Nummer

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Neue Residence in Nähe des Dorfzentrums von Feldthurns mit fantastischer Panoramasicht in sonniger und ruhiger Wohngegend. Ausgezeichnete Bauausführung durch einheimische Handwerker mit optimaler Wärmedämmung (Klimahaus „A“). Übergabe Dezember 2009.

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