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Einrichten & Wohnen
Jahrgang 20 · Mai 2009
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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EXTRA
Die Pläne der Comboni-Missionare in Milland
Mission Wohnzone EUROPAWAHLEN: Diskussion mit Sepp Kusstatscher und Herbert Dorfmann PORTRAIT: Domkapellmeister Heinrich Walder über seine Passion für Kirchenmusik AUSSTELLUNG: 100 Werke europäischer Zeichenkunst in der Hofburg HANDBALL: Der SSV Brixen Forst spielt in der nächsten Saison in der Serie A1
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Editorial
Politik & Gesellschaft 04 | Interview: „Südtirol ist keine Insel“ 12 | Brixen: In memoriam Hans Egarter
>>> 04
Menschen & Meinungen >>> 18 18 | Heinrich Walder: „Ich lebe im Augenblick“ 23 | Pro & Contra 25 | Umfrage: Südtiroler in Brüssel Kunst & Kultur >>> 26 26 | Ausstellung: Abstrakt und modern 29 | Theater: Napoleons Sohn 30 | Drehscheibe: „Das Lesen schmackhaft machen“ 35 | Malerei: Farbentektonik Freizeit & Sport >>> 42 42 | SSV Brixen Handball: „Wir sind ein Team!“ Wirtschaft & Umwelt 48 | Milland: Mission Wohnzone 53 | Event: Südtiroler Sparkasse 54 | Brixen: Machtlos gegen Lärm? 56 | Event: Raiffeisenkasse Eisacktal
>>> 48
Extra 62 | Einrichten & Wohnen
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Das Veto Eigentlich hätte auf den nächsten Seiten eine äußerst interessante und ausführliche Reportage über das Haus der Solidarität erscheinen sollen. Ein Mitarbeiter unserer Redaktion wohnt seit einigen Jahren im HdS, und bei einem der inzwischen zur Tradition gewordenen Pizzaabenden, die nach jeder Redaktionssitzung im Grissino zelebriert werden, waren wir auf die Idee gekommen, die langjährigen Erfahrungen dieses Mitarbeiters in eine authentische Reportage fließen zu lassen, die das Halbwissen der Bevölkerung zu den Abläufen im HdS mit klaren Beispielen aus dem Alltag bereichern sollte. Die großen Vorzüge des Hauses zu beschreiben, ohne die vielleicht noch größeren Probleme, die eine solche Struktur gezwungenermaßen mit sich bringt, zu verschweigen – diese Symbiose schien uns unendlich spannender als die Veröffentlichung eines der vielen Pressetexte aus der perfekt geölten Kommunikationsmaschinerie des Hauses. Die HdS-Leitung war von Anfang an skeptisch, willigte am Ende aber doch ein, nachdem ich ihr nach Durchsicht des fertigen Textes ein Veto-Recht zur Veröffentlichung angeboten hatte. Unser Redakteur arbeitete fast eine Woche lang am Text, der am Ende faszinierend ehrlich ausfiel, ohne die notwendigen Privacy-Regeln zu missachten und ohne auch nur den geringsten Zweifel über die Sinnhaftigkeit dieser Struktur zu lassen. So hat es uns beide überrascht, dass kurz vor Drucklegung doch noch das „Njet“ von Petra Erlacher kam. Also erscheint die Reportage nicht – was mir vor allem für unseren Mitarbeiter Leid tut, der viel Zeit in die Sache investiert hatte. Der Hausleitung darf ich vorwerfen, keinen Sinn für Transparenz und ehrlicher Information zu haben. Hätten unsere Leser nicht ein Recht darauf?
Ihr Willy Vontavon
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Politik & Gesellschaft
Fotos: Oskar Zingerle
DISKUSSION ZU DEN EUROPAWAHLEN AM 6./7. JUNI
„Südtirol ist keine Insel“ Die zwei Eisacktaler Kandidaten für das EU-Parlament, Herbert Dorfmann von der SVP und Sepp Kusstatscher von den Grünen, diskutieren über die Bedeutung der europäischen Union, den Aufgaben eines Südtiroler Vertreters in Brüssel und die Forderung nach Selbstbestimmung.
Herr Kusstatscher, eigentlich wollten Sie nach Ende dieser Amtsperiode im EU-Parlament nicht mehr kandidieren. Nun treten Sie bei der Wahl dennoch an – was sind die Gründe hierfür? SEPP KUSSTATSCHER: Der Haupt4
grund für meine erneute Kandidatur liegt darin, dass mich die Südtiroler Grünen sowie die Europäischen Grünen ersucht haben, mich nochmals der Wahl zu stellen. Zudem können bei den Grünen, im Gegensatz zur SVP, bei der Wahl drei Vorzugsstimmen abgegeben werden.
Somit waren wir der Meinung, dass ruhig zwei Grüne kandidieren können. Wenn wir wie die SVP nur eine Vorzugsstimme zur Verfügung hätten, wäre eine Doppelkandidatur natürlich politischer Selbstmord. Da wir im Wahlbündnis „Sinistra e Libertá“ antreten, ist es zudem sinnvoll,
dass mit Renate Holzeisen eine Freiberuflerin mitkandidiert, die in den Bereichen Wirtschaft und Recht zuhause ist – somit driften wir nicht ganz nach links ab. Ich glaube, dass wir uns gut ergänzen und gegenseitig Stimmen bringen, auch wenn wir ideologisch anderer Ansicht sein mögen.
BEIDE WOLLEN SIE INS EU-PARLAMENT: Herbert Dorfmann, derzeit Bürgermeister von Feldthurns, und EU-Parlamentarier Sepp Kusstatscher
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Wie kam es zu diesem Listenbündnis mit „Sinistra e Libertá?“ Sepp Kusstatscher: Dieses Wahlbündnis mit vier kleineren, sozialdemokratischen Parteien ist ein Zweckbündnis, das notwendig geworden war, nachdem in Italien die 4-Prozent-Hürde eingeführt wurde. Als Grüne werden wir diese in Italien nicht erreichen, daher sind wir auf dieses Bündnis angewiesen. Wir hätten die Liste gerne „Alleanza Eco-Sociale“ getauft, aber die Mehrheit war für „Sinistra e Libertá“ – und nun müssen wir schauen, dass die Leute auch wissen, wer hinter diesem Emblem steckt. Die SVP muss hingegen nicht die 4-Prozent Hürde bewältigen… HERBERT DORFMANN: Nein, Südtirol hat einen Minderheitensitz im EU-Parlament, dafür muss sich die SVP lediglich mit einer gesamtstaatlichen Partei verbünden – in diesem Falle mit dem Partito Democratico: Bekommt der Kandidat der Minderheitenliste mindestens 50.000
Listenstimmen, dann ist er zu Lasten des Partners gewählt – eines der Mandate der PD geht somit an die SVP. Selbstverständlich wäre uns lieber, die Wahl ebenso mit einem ganz normalen Vorzugsstimmen-System abzuwickeln, dann hätten wir uns im Vorfeld, salopp gesagt, die Basis-Wahl in der SVP sparen können. Sepp Kusstatscher: Diese Vorzugsstimmenwahl hat die SVP im Jahr 1979 selbst abgelehnt und dafür die 50.000 Stimmen für einen einzigen Kandidaten bevorzugt. Die SVP-Arbeitnehmer hatten damals gefordert, diese EinmannKandidatur abzuschaffen und verlangten 100.000 Stimmen für die Partei und damit eine ganz normale Vorzugsstimmenwahl. Für die Südtiroler ist es durchaus interessant, einen zweiten oder dritten Vertreter in Brüssel zu haben. Insofern ist dieses Ansinnen, Südtirol mit einem einzigen Vertreter festzunageln, nicht ideal: Ein Italiener oder zweiter Vertreter sind somit ausgeschlossen. Herbert Dorfmann: Die SVP hat nichts dagegen, wenn andere
Südtiroler auf anderen Listen kandidieren, zumindest ich nicht. Könnte man dieses Wahlverfahren nicht ändern und auch für den Minderheitenvertreter ein ganz normales VorzugsstimmenSystem einführen? Sepp Kusstatscher: Könnte man durchaus – aber es ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass sechs Monate vor einer Wahl keine weiteren Änderungen am Wahlgesetz durchgeführt werden. Somit wurde nur die 4-Prozent-Hürde eingeführt, der Rest ist gleich geblieben. Herr Kusstatscher, Sie haben Erfahrung mit den Abläufen des EU-Parlaments – arbeitet diese riesige Struktur eigentlich effizient? Sepp Kusstatscher: Anfangs hatte ich auch die Befürchtung, dass nichts weitergeht. Aber ich muss sagen, dass das Parlament sehr gut strukturiert ist – da erweist sich unser kleiner Landtag mit seinen 35 Abgeordneten als eher chaotisch. Wenn sich im
EU-Parlament jeder an die Regeln wie Redezeiten, Termine oder Ausschuss-Sitzungen hält, funktioniert der Apparat insgesamt sehr gut. Was mir besonders gefällt, ist die Tatsache, dass nicht geschaut wird, von welcher Partei man kommt – es gibt ja keine Regierungs- und Oppositionsparteien. Wer besser vorbereitet ist, in den Ausschüssen feilscht und Kompromisse eingeht, bringt auch mehr durch – und dies fraktionsübergreifend. Demnach herrscht im EU-Parlament also auch kein Fraktionszwang? Sepp Kusstatscher: Fraktionszwang ist dort beinahe ein Fremdwort. Natürlich stimmen bei manchen Themen der linke und der rechte Block gegensätzlich ab – aber oft verläuft die Abstimmung quer durch die Reihen. Es gibt zwar Empfehlungen von der Fraktion, aber jeder kann selbst entscheiden, wie er abstimmen möchte. Das macht die Arbeit interessanter, weil somit auch jemand von einer kleinen Fraktion etwas erreichen kann. Beispielsweise konnte ich 5
Politik & Gesellschaft
Herbert Dorfmann und Sepp Kusstatscher: „Wir brauchen kein Europa der Nationen, sondern ein Europa der Völker“
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in Zusammenarbeit mit den anderen Grünen verhindern, dass Flugbenzin weltweit streuerfrei werden soll, wie dies die Amerikaner forderten. Wir stellten einen Dringlichkeitsantrag im Verkehrsausschuss, anschließend wurde dieser im Plenum mit 80 Prozent befürwortet, und einen Tag später haben die Amerikaner ihren Antrag zurückgezogen. Im Südtiroler Landtag wird ein Antrag von der Oppositionspartei zunächst hinausgeschoben, dann legt die Regierungspartei einen ähnlichen Vorschlag vor, der genehmigt wird.
Ist dieses Beispiel mit dem Flugbenzin ein Zeichen dafür, dass die Südtiroler Vertreter im Grunde gar nicht Südtiroler Anliegen in der EU vertreten? Sepp Kusstatscher: In den Dokumenten der letzten fünf Jahre steht nicht ein einziges Mal „Südtirol“, „Trentino“ oder „Lombardei“ drin. Klar bekommt man dann die Frage gestellt, was man als Südtiroler Vertreter denn eigentlich für Südtirol tut. Das ist wie damals, als ich Landtagsabgeordneter war, und die Leute mich fragten, was ich denn im Landtag
für Villanders tun würde. Bei bestimmten Themen, beispielsweise der Verkehrsdiskussion oder der Multikulturalität, kann ich aber durchaus Zweifel aufwerfen oder Kontakte knüpfen. Herbert Dorfmann: Südtirol ist ja keine Insel, die abgeschottet vom restlichen Europa pulsiert. Es wird schon wahr sein, dass unsere Region in offiziellen Dokumenten nicht aufscheint, aber die Beschlüsse des EU-Parlaments haben sehr wohl Auswirkungen auf Südtirol, ob im Bereich Verkehr, Landwirtschaft oder dergleichen.
Es sind zwar keine spezifischen Südtiroler Angelegenheiten, haben aber auf das Leben hier sehr wohl einen Einfluss. In diesem Sinne ist es schon wichtig, dass Südtiroler Vertreter präsent sind, um Netzwerke zu knüpfen oder zu informieren. Herr Dorfmann, ist es für Sie schwierig, eventuell das Erbe von Michl Ebner anzutreten? Herbert Dorfmann: Michl Ebner hat sicher exzellente Kontakte aufgebaut, die der Nachfolger nicht einfach so übernehmen kann.
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Aber bei jeder neuen Aufgabe muss man sich einarbeiten und eigene Netzwerke aufbauen. Das EU-Parlament funktioniert nicht typisch parteipolitisch, es gibt nicht diese klassische Form von einer Regierung mit einer Mehrheit im Parlament – oder eben auch keiner Mehrheit. Das EU-Parlament ist für mich daher viel spannender und sehr viel moderner als jenes in Rom. Die EU stößt in der Bevölkerung nicht immer auf Wohlwollen. Warum tut sich Europa so schwer, breite Zustimmung zu finden und ein positives Image zu vermitteln? Herbert Dorfmann: Das Brüsseler System empfinden wir als sehr weit weg. Ich glaube, ein Besuch dort könnte Nähe schaffen und das Bewusstsein schärfen.
und Sozialabgaben, die Investoren dort betreiben Dumping im Sozialund Umweltbereich – so wird ein freier Markt auch gefährlich. Wir müssen in Europa zumindest die Steuern angleichen, damit wir innerhalb dieses zusammenhängenden Wirtschaftsraumes korrekte Verhältnisse schaffen. Wenn nun Rumänien oder die Slowakei gleiche Steuerverhältnisse wie andere EU-Staaten haben, wird ein wirtschaftlicher Aufschwung dort aber kaum stattfinden können… Sepp Kusstatscher: Kurzfristig haben diese Länder sicher eine magnetische Wirkung auf Investoren und Unternehmen, aber langfristig wird dieses System nicht funktionieren: Nach dem wirtschaftlichen Aufschwung wird dort alles kaputt sein, weil man
„Fraktionszwang ist im EU-Parlament beinahe ein Fremdwort“_ Sepp Kusstatscher, Grüne Die Menschen sehen dann, dass dort oben sich Personen bemühen, Lösungen für eine europäische Politik zu suchen. Derzeit ist die Bevölkerung stark von irgendwelchen Medien beeinflusst, die beinahe täglich gegen die EU miese Stimmung machen – dann darf man sich auch nicht wundern, dass die Leute Vorurteile gegen die EU haben. Sepp Kusstatscher: Die Gemeinde schimpft aufs Land, das Land auf den Staat und der Staat auf die EU. Es kann aber nicht alles, was schief läuft, dem EU-Parlament in die Schuhe geschoben werden – die Mitgliedsstaaten sind schon auch mitverantwortlich, es braucht ja Einstimmigkeit. Was uns blockiert, ist vielmehr die falsch verstandene Souveränität der Nationalstaaten – nationalstaatliche Egoismen, die ein gemeinsames Vorgehen verhindern. Nehmen wir als Beispiel den Bereich Steuergesetzgebung, wo sich die Staaten weigern, diesen zur EU-Kompetenz werden zu lassen. Nun haben wir zwar einen freien, europäischen Markt, aber keinen fairen Markt. Die Nachbarländer Österreich und Slowakei beispielsweise haben völlig unterschiedliche Rahmenbedingungen: In der Slowakei gibt es viel niedrigere Steuern, Löhne
beispielsweise keine Rücksicht auf die Umwelt nimmt. Klar kann eine Steuerangleichung nicht auf einmal gehen, aber stufenweise muss sie erfolgen. Herbert Dorfmann: Meiner Meinung nach müssen solche Probleme über die Regionalpolitik und nicht über die EU gelöst werden – diese besitzen ja die Kompetenz, unterentwickelte Gebiete zu fördern. Hier muss man andere Lösungen als Steuerzuckerlen finden. Ist dies nicht ein Widerspruch: Einerseits soll die EU Normen festlegen, andererseits beschwört man die Subsidiarität der einzelnen Staaten? Sepp Kusstatscher: Die Subsidiarität wird sehr wohl aufrechterhalten – die Staaten und Regionen haben ja viele Entscheidungsfreiheiten. Es ist aber doch sinnvoll, soziale Grundregeln innerhalb Europas zu harmonisieren. Herbert Dorfmann: Subsidiarität bedeutet ja nicht, dass die unteren Entscheidungsebenen über alles entscheiden, sondern dass jeder das tut, was auf seiner Ebene am sinnvollsten ist: Die EU soll die großen Richtlinien festlegen und die Details dann dahin delegieren, wo es am zweckmäßigsten ist. 7
Politik & Gesellschaft
Das Problem liegt meiner Meinung nach darin, dass wir in diesem subsidiären System zu viele Player haben, insbesondere hier in Italien: Wir haben die EU, den Staat, die Regionen, die Provinzen, die Gemeinden und mitten drin noch Bezirksgemeinschaften und so weiter – das sind zu viele Entscheidungsträger. Man wird irgendwann definieren müssen,
und die Länder entwerfen nun im Rahmen der großen EU-Richtlinien eigene Programme. Ich denke, dies hat der Landwirtschaft gut getan. Im Landwirtschaftsbereich hat die EU aber auch die größte Erfahrung, es war ja ihr erster Kompetenzbereich. Sepp Kusstatscher: Und jener, wo am meisten Geld reingebuttert
„Bei jeder neuen Aufgabe muss man sich einarbeiten und eigene Netzwerke aufbauen“_ Herbert Dorfmann, SVP ob wir ein Europa der Staaten oder der Regionen sind, ansonsten wird das ganze System langfristig nicht richtig funktionieren. Nehmen wir zum Beispiel den Bereich Landwirtschaft, der 30 Jahre lang von der EU sehr zentralistisch geführt wurde: In Brüssel wurde entschieden, ob der Bauer 200 oder 250 Euro Beitrag für seine Bergwiese bekommt. In den letzten 15 Jahren wurde jedoch ein sehr subsidiäres System eingeführt,
wird. Über 40 Prozent der Geldmittel des EU-Haushaltes fließen in die Landwirtschaft… Herbert Dorfmann: Es ist ja auch der einzige Bereich, der über die EU finanziert wird. Wenn die europäischen Staaten die Verteidigungspolitik an die EU abgeben würden, müssten sie nicht etwas mehr als 1 Prozent ihres Bruttosozialproduktes der EU überweisen,
sondern vielleicht 1,5 oder 2 Prozent – und der finanzielle Anteil für die Landwirtschaft würde prozentuell massiv zurückgehen. Selbstverständlich verzerrt diese starke Kompetenz der EU in der Landwirtschaft das Bild. Sepp Kusstatscher: Zur Landwirtschaftspolitik der EU habe ich ein etwas gespaltenes Verhältnis – ich hoffe, dass Herbert im Falle seiner Wahl Änderungen im Sinne von Franz Fischler und dessen ökosozialen Grundsätzen herbeiführt. Zurzeit wird die Landwirtschaft nur im Umfeld der internationalen Wettbewerbsfähigkeit gesehen: Die Massenproduzenten sind bevorzugt, und die Bergbauern leben fast schon von Almosen. In erster Linie sollten die Bauern jedoch eine Zuwendung erhalten, weil sie durch ihre Landschaftspflege einen wertvollen Dienst für die Öffentlichkeit leisten. Herbert Dorfmann: Indirekt ist dies eine Kritik am EU-System. Es ist ja bedenklich, dass ein Mitglied der dafür zuständigen Kommission so starken Einfluss hat – im Guten wie im Schlechten. Die heutige Landwirtschaftskommissarin
stammt aus Dänemark, gehört den Liberalen an und hat einen völlig anderen Ansatz in der Landwirtschaft als wir. Ich bin aber optimistisch, dass das gesamte EU-Parlament in Zukunft wichtiger und entscheidender wird – erste Ansätze hierfür sind ja da, beispielsweise mit dem LissabonVertrag. Wohin wird sich die EU entwickeln, und welche Rolle werden die einzelnen Staaten darin spielen? Sepp Kusstatscher: Ich sehe zwei Hauptgefahren für Europa: Zum einen das Erstarken von nationalistischen Ideen bis hin zur Fremdenfeindlichkeit – zurzeit herrscht ja in einigen Ländern ein klarer, antieuropäischer Nationalismus – und zum zweiten der Druck des Großkapitals, das wesentlich die Politik mitbestimmt. Herbert Dorfmann: Entwicklung verläuft stets in Phasen: Wenn man die letzten 20 Jahre betrachtet, dann hat es eine Zeit gegeben, wo der europäische Gedanke durch den Fall der Mauer, den neuen Mitgliedsstaaten und visionären,
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politik wie innere Sicherheit oder Steuerhoheit nur Fortschritte, wenn alle drei Volksgruppen eine gemeinsame Position finden und diese gemeinsam vertreten. Die Selbststimmung ist ein Völkerrecht, das wir nicht in Frage stellen können, und jeder Einzelne soll diese auch nutzen – aber die SVP hat sich vor 40 Jahren für die Autonomie entschieden und sieht auch keinen Anlass, diesen Weg zu verlassen. Diese Position ist von der SVP in den letzten Tagen deutlich vertreten worden. Sepp Kusstatscher: Leider auch die andere Seite, denken wir an Ellecosta oder das Mitmarschieren des Parteiobmannes bei den Schützen… Herbert Dorfmann: Wir kommen auch nicht weiter, wenn wir die Schützen als Ganzes in ein rechtes Eck abdrängen. Ich finde es richtig, dass der Parteiobmann dort dabei war und sich von einem Ausrufen einer Selbstbestimmung von Südtirol klar distanziert hat.
Herbert Dorfmann: „Wir brauchen eine zusätzliche neue Bahnlinie über den Brenner“
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europafreundlichen Politikern unheimlich schnell vorangetrieben wurde. Derzeit stagniert diese Europa-Idee etwas: Heute den Euro einzuführen, wäre wohl schlicht unmöglich. Einzelne Parteien führen ihren Wahlkampf beispielsweise nur damit, dass sie gegen Europa sind. Opportunismen und Egoismen haben in der Politik jedoch noch nie einen Schritt nach vorne bewirkt, und ich bin überzeugt davon, dass sich die Einstellung zur EU auch wieder ändern wird.
Ist die Forderung nach Selbstbestimmung für Südtirol im Grunde nicht auch eine antieuropäische Haltung? Herbert Dorfmann: In den letzten Wochen hat sich in Südtirol eine etwas eigenartige Diskussion entzündet. Die mag zwar gut sein, um Positionen zu klären, aber wir sollten nicht mit dem ethnischen Frieden im Lande spielen. Das ist höchst gefährlich. Wir erzielen in den großen offenen Fragen der Autonomie-
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Sepp Kusstatscher: Die SVP hat schon auch wesentlich mitgezündelt. Im Grunde sind es kleine, rechte Gruppen der Deutschen und der Italiener, die schüren. Seien wir doch froh, in einem Land zu Leben, wo sich mehrere Kulturen treffen, und sehen wir doch nicht immer nur die Gefahren und Ängste. Eine Selbstbestimmung und Verschiebung von Staatsgrenzen ist immer problematisch, weil damit jemand anderes in die Minderheit versetzt wird. Wir brauchen kein Europa der Nationen, sondern ein Europa der Völker. Und in Südtirol brauchen wir eine stärkere und offenere Zusammenarbeit zwischen allen Sprachgruppen.
Nehmen wir an, Sie werden in das EU-Parlament gewählt. Welchen Standpunkt würden Sie im Bereich Migration vertreten? Sepp Kusstatscher: Was zurzeit in Italien abläuft, ist nicht tragbar – wir prüfen nicht einmal, ob jemand das Recht auf Asyl hat. Da sind wir weit entfernt von dem, was nach dem Zweiten Weltkrieg an Grund- und Menschenrechten festgelegt wurde. Einerseits zwingen wir die Menschen in Afrika durch Ausbeutung zur Flucht, und dann sind wir froh über die so genannten „clandestini“, weil man sie hier ausbeuten kann wie Sklaven – das ist eine verlogene Diskussion. Eines muss uns klar sein: Wenn die Ungerechtigkeit auf Weltebene so weitergeht, können wir Mauern aufbauen so viele wir wollen. In Europa sinkt die Bevölkerung, und der Reichtum steigt, auf der anderen Seite steigen Bevölkerung und Armut – da wird es zu massiven Konflikten kommen. Wir müssen für mehr Gerechtigkeit in Afrika sorgen, damit die Menschen dort auch überleben können. Herbert Dorfmann: In Südtirol vermitteln einige politische Parteien das Gefühl, man könne das Problem der Migration zwischen Brenner und Salurn lösen. Migration ist aber ein europäisches Thema, sogar ein Weltthema. Wir haben in Südtirol zwar Mitverantwortung für die Geschehnisse, können aber nicht die Probleme der Welt lösen. Reiche Länder ziehen Arme an – das haben wir Südtiroler ja auch am eigenen Leib erlebt. Ich stimme auch damit überein, dass illegale Einwanderung und Ausbeutung zusammenhängen – aber die Lösung kann nicht darin liegen, dass wir
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Wie das Europäische Parlament funktioniert
Die Wahlen für das EU-Parlament in Italien
Das Europäische Parlament besteht aus „Vertretern der Völker der in der Gemeinschaft zusammengeschlossen Staaten“, wie es im Vertrag von Rom aus dem Jahr 1957 definiert ist. Heute sind im EU-Parlament 785 Vertreter aus 27 Ländern tätig, für 492 Millionen Europäer. Das EU-Parlament wurde im Juni 1979 erstmals gewählt; schrittweise entwickelte es sich von einer beratenden Versammlung in ein Parlament mit Gesetzgebungs- und Kontrollbefugnissen. Das Europäische Parlament ist aus historischen Gründen in Straßburg, Brüssel und Luxemburg stationiert: In Straßburg finden die zwölf monatlichen Plenarsitzungen und die Haushaltstagung statt, zusätzliche Plenartagungen sind in Brüssel, wo auch die Ausschüsse des EU-Parlaments zusammenkommen. Das Generalsekretariat und dessen Dienststellen befinden sich in Luxemburg. Im Plenarsaal sitzen die Abgeordneten nicht nach nationalen Delegationen, sondern nach ihrer parteipolitischen Zuordnung in Fraktionen getrennt. Derzeit gibt es sieben Fraktionen sowie einige fraktionslose Mitglieder; jede Fraktion hat einen Vorsitzenden, einen Vorstand und ein Sekretariat. Die beiden größten Fraktionen sind die Fraktion der Europäischen Volkspartei und jene der Sozialdemokratischen Parteien Europas. Die Abgeordneten arbeiten in den parlamentarischen Ausschüssen und Delegationen als ordentliche und stellvertretende Mitglieder. Bevor Berichte der Ausschüsse im Plenum diskutiert und abgestimmt werden, werden sie in den Arbeitskreisen der Fraktionen erörtert – häufig mit dem Ergebnis, dass Änderungsanträge im Plenum vorgelegt werden. Die Fraktionen spielen auch eine wichtige Rolle bei der Festlegung der Tagesordnung und der Auswahl der aktuellen Fragen für die Plenarsitzungen.
Am 6. und 7. Juni finden in Italien die Wahlen zum Europäischen Parlament statt. Sie erfolgt nach dem Verhältniswahlrecht: Die Wähler machen nicht nur ein Kreuz hinter einem Parteisymbol, sondern dürfen innerhalb einer Liste oder einem Wahlbündnis die Präferenz für einen Kandidaten ausdrücken. Erstmals gilt eine Sperrklausel von landesweit vier Prozent, durch die der starken Zersplitterung der italienischen Parteienlandschaft vorgebeugt werden soll. Italien ist in fünf Wahlkreise aufgeteilt und kann insgesamt 72 Vertreter wählen: Italia nord-occidentale (Piemont, Aostatal, Ligurien, Lombardei – 19 Sitze), Italia nord-orientale (Venezien, Trentino-Südtirol, Friaul-Julisch-Venezien, Emilia-Romagna – 13 Sitze), Italia centrale (Toskana, Umbrien, Marken, Latium – 14 Sitze), Italia meridionale (Abruzzen, Molise, Kampanien, Apulien, Basilikata, Kalabrien – 18 Sitze) und Italia insulare (Sizilien, Sardinien – 8 Sitze). Als Parteilisten treten an: Popolo della Libertá Partito Democratico / SVP Italia dei Valori Unione di Centro
Lega Nord Radicali Italiani
Wahlbündnisse: - Lista Anticapitalista: umfasst die linksgerichteten Parteien Rifondazione Comunista, partito dei Comunisti Italiani, Consumatori Uniti, Socialismo 2000 - Sinistra e Libertá: umfasst die gemäßigten linksgerichteten Parteien Federazione dei Verdi - Grüne, Partito Socialista, Movimento per la Sinistra, Sinistra Democratica, Unire la Sinistra - Polo dell´Autonomia: umfasst die konservativen Parteien La Destra, Movimento per le Autonomie, partito Pensionati, Alleanza di Centro. Außerdem treten eine Reihe weiterer kleinerer und regionalistischer Parteien an.
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die Grenzen einfach öffnen. Auf europäischer Ebene müssen wir schon auch sehen, wie viele Leute hierher kommen und dann hier ein menschenwürdiges Dasein finden können.
Qualitätsstandards, die auf europäischer Ebene verfasst wurden, einhalten muss – und dies zu Recht. Bei der Bahn hingegen kann jeder mit dem Schrott fahren, mit dem er will.
Sepp Kusstatscher: Ich habe schon ein Problem, Menschen als illegal zu bezeichnen. Für uns ist es ein selbstverständliches Recht, überall hinfahren zu dürfen – schließlich haben wir einst die DDR kritisiert, weil sie Grenzen zementiert hat. Klar ist es nicht möglich, alle Migranten hereinzulassen – dann ist uns nicht geholfen, und ihnen auch nicht. Aber wir haben eine Mitverantwortung und müssen gerechtere Spielregeln aufstellen.
Sepp Kusstatscher: Ich schicke dir mal all die Abänderungsanträge, die ich beispielsweise zum Thema Lärmschutz verfasst habe und die auch deine Partei niedergestimmt hat.
Welche Position vertreten Sie in Bezug auf den Brennerbasistunnel? Sepp Kusstatscher: Meine Stellungnahme ist in diesem Bereich ja klar: Die Bevölkerung in Europa schrumpft, die Wirtschaft wächst nicht, und derzeit herrscht jede Menge Umwegverkehr über den Brenner. Bevor wir neue Infrastrukturen bauen, müssen die bestehenden verbessert werden. Tauschen wir mal die alten Lokomotiven aus, dann wäre der Güterverkehr kein Problem, und die Kapazität auch nicht. Wir brauchen in Europa doch nicht bei einer sinkenden Bevölkerung mehr Transporte! Herbert Dorfmann: Was in meinen Kopf nicht rein will, ist die Tatsache, dass ein LKW massive
Herbert Dorfmann: Man soll das eine mit dem anderen nicht ausspielen: Es braucht kurzfristige Maßnahmen auf der Schiene, ich bin aber auch davon überzeugt, dass es eine Zumutung wäre, auf der bestehenden Schiene noch mehr Güterverkehr laufen zu lassen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir eine zusätzliche neue Bahnlinie über den Brenner brauchen. Was wir versäumt haben, ist die Information der Bevölkerung: Wir hätten sie früher in das Projekt involvieren müssen. Mittlerweile hat sich meiner Meinung nach die Akzeptanz für den BBT aber schon erhöht. Eine abschließende Frage: Warum sollte man Sie in das EUParlament wählen? Herbert Dorfmann: Die SVP hat seit Bestehen des EU-Parlaments dort einen Vertreter für Südtirol, und wir haben stets versucht, eine vernünftige Politik für Europa und für Südtirol mitzugestalten. Für unser Land ist es wichtig, dass es einen Südtiroler Botschafter in Brüssel gibt, oder auch mehrere.
Sepp Kusstatscher: „Ich habe ein Problem, Menschen als illegal zu bezeichnen“
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Genauso wichtig ist es aber auch, dass es einen Botschafter für Brüssel in Südtirol gibt, um die europäische Idee weiterzubringen. Sepp Kusstatscher: Ich möchte weiterhin meinen Beitrag leisten, dass Europa ökosozialer wird und gegen die Eigendynamik des Großkapitals wirken – dafür möchte ich im Beschäftigungs-Sozialausschuss und im
Transportausschuss für eine sinnvollere Umwelt- und Sozialpolitik weiterkämpfen. Selbstverständlich möchte ich auch ein Botschafter in beiden Richtungen sein – als Vertreter eines mehrsprachigen Gebietes in Brüssel und hier als Vertreter im EU-Parlament.
doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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In memoriam Hans Egarter Stadtarchivar Hubert Mock schildert das Leben und Wirken von Hans Egarter, Symbolfigur und tragischer Held des Südtiroler Widerstandes.
A
m 20. April 2009 jährte sich zum 100. Mal der Geburtstag von Hans Egarter. Der Bauernsohn aus Niederdorf im Pustertal wollte eigentlich Priester werden – ein Wunsch, der sich nicht erfüllte. Er arbeitete in der Folge als Mesner, Verkäufer, Vertreter und Angestellter. In der Unrast seines Lebens fand Egarter Halt im katholischen Glauben, der ihm zur wichtigsten geistigen Lebensgrundlage wurde. Neben seiner etwas schwärmerischen, aber tiefen Religiosität war Egarter von Jugend an ein politischer, sehr Heimat verbundener Mensch und ein Gegner der faschistischen Unterdrückungspolitik. Es war deshalb kein Zufall, dass er sich in den 1930er Jahren in der katholischen Jugendbewegung engagierte und zeitlebens ein Naheverhältnis zur Kirche pflegte.
Im Juni 1939 vereinbarten Hit-
ler und Mussolini, die nach wie vor offene Südtirol-Frage radikal und definitiv zu lösen: Die Südtiroler sollten entweder in das Deutsche Reich umsiedeln oder in der Heimat bleiben, dann allerdings auf Unterstützung für ihr Volkstum verzichten. Während der Optionszeit gehörte Egarter zu den Gründungsmitgliedern des Andreas-Hofer-Bundes (AHB), der sich unter dem Motto „Glaube und Heimat“ mit Unterstützung von Kanonikus Michael Gamper, vielen Geistlichen und Vertretern des städtischen Bürgertums intensiv gegen die Umsiedlung in das Krieg führende „Dritte Reich“ und für den Verbleib in der Heimat einsetzte. Gegenüber den nationalsozialistisch orientierten Propagandisten für die Umsiedlung, die einen massiven Werbefeldzug inszenierten und auch vor sozialer Ausgrenzung, Boykottaufrufen und tätlichen Übergriffen nicht zurück schreckten, hatten die Dableiber-Aktivisten einen schweren Stand: Nur rund 15 Prozent der Optionsberechtigten entschieden 12
sich fürs Dableiben, allerdings haben Tausende von Optanten ihre Entscheidung nachträglich revidiert. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen im September 1943 wurde der bisherige Obmann des Andreas-Hofer-Bundes, Friedl Volgger, verhaftet und ins KZ Dachau deportiert. Hans Egarter, der seit 1942 als Redakteur für die Athesia tätig war, übernahm nun die Leitung des Bundes und koordinierte von Meran aus den Widerstand gegen die nationalsozialistische Herrschaft. Polizeiregimenter wurden unterwandert, Sabotageaktionen durchgeführt, Deserteure unterstützt. Vor allem aber hielt Egarter Kontakt zu alliierten Geheimdiensten in der Schweiz, lieferte Informationen und ließ keinen Zweifel am Ziel des AHB: Die Angliederung Südtirols an ein wiedererstandenes Österreich. Unmittelbar nach Kriegsende stand Hans Egarter am Zenit seiner politischen Bedeutung: Er gehörte am 8. Mai 1945 zu den Gründungsmitgliedern der SVP und galt den Alliierten als wichtiger Kronzeuge für die antinazistische Haltung der neu gegründeten Partei. Bei den US-Besatzern stand Egarter hoch im Kurs; in Kooperation mit ihnen spürte er in den folgenden Sommermonaten im Land versteckte heimische und auswärtige NS-Täter auf und übergab sie den Amerikanern. Diese Tätigkeit entsprach seiner Überzeugung, dass die Gerechtigkeit die notwendige Basis für den Frieden sei und die Kriegstäter zur Rechenschaft gezogen werden müssten; lautstark forderte er deshalb die Durchführung einer Entnazifizierung. Dagegen trat die SVP seit ihren Gründungstagen aus politischen Motiven für die ethnische Geschlossenheit ein. Für dieses Ziel sollten die Konflikte der Options- und Kriegszeit ausgeblendet werden, es sollte keine Optanten und keine Dableiber,
Foto: Nachlass Fausto Ruggera
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Hans Egarter zeigte auf, dass die Realität eine andere war als es das vorherrschende Bild vorgab
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keine Opfer und keine Täter mehr geben, sondern nur noch Südtiroler; eine Entnazifizierung war für die SVP schon bald kein Thema mehr. Zudem geriet in Südtirol die ethnische Frontstellung zwischen Deutsch- und Italienischsprachigen nach dem Krieg generell zum dominierenden gesellschaftlichen Faktor. Jeder, der sich mit abweichenden Vorstellungen der ethnischen Logik entzog, riskierte, zum Außenseiter, zum „Verräter“ gestempelt zu werden.
Die Folgen dieses Zeitgeistes
blieben nicht aus: Die Figur des Soldaten, der angeblich für die Heimat an fernen Fronten gestanden war, erfuhr bald eine
Aufwertung. Dagegen wurden Wehrdienstverweigerer und Deserteure als Feiglinge und Verräter beschimpft, der Andreas-HoferBund als „Drückebergerverein“ verunglimpft, und Egarter selbst sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, gegen eigene Landsleute vorgegangen zu sein; dass es sich dabei um Kriegstäter handelte, spielte keine Rolle mehr. Zumindest in Teilen der Südtiroler Bevölkerung existierte eine Mauer der Ablehnung gegen die Werte, für die der Andreas-Hofer-Bund stand, und dies erklärt, warum Hans Egarter nach 1945 innerhalb weniger Jahre im politischen Abseits landete. Seine Ambitionen einer Karriere innerhalb
der SVP erwiesen sich als Illusion, stattdessen übersiedelte er Anfang 1949 nach Brixen. In der Bischofsstadt logierte er im Haus Trattengasse 7 als Untermieter bei Maria Brugger, betreute die Lokalredaktion der Dolomiten und schrieb landeskundliche und literarische Beiträge für den Volksboten. Daneben verfasste er mehrere Theaterstücke, die mit großem Erfolg von der „Brixner Heimatbühne“ aufgeführt wurden, wie etwa das Lustspiel „Die Heiratsannonce“. Anlässlich der 1050-Jahr-Feier Brixens schrieb Egarter das Festspiel „Sturm über Gottes Bergland“, einen heimatlichen Bilderreigen, der die Zeit von der Stadtwerdung 901 bis zum Tiroler Aufstand 1809 thematisierte. Bei seiner Aufführung wirkte sogar der Domchor mit.
„politisch belasteter Mann“, wobei gerade diese Titulierung den gesellschaftlichen Wertewandel seit Kriegsende vor Augen führt: Nicht mehr die Täter aus der NS-Zeit galten als politisch belastet, sondern im Gegenteil jene, die gegen die NS-Herrschaft aufgetreten waren. Anfeindungen, Anpöbelungen und tätliche Übergriffe gegen den ehemaligen Leiter des AndreasHofer-Bundes blieben nicht aus; eines Nachts Anfang der 1950er Jahre warfen ihn Unbekannte in den Michaelsbrunnen beim Weißen Turm. Auch aufgrund dieser Erfahrungen wurde aus dem einst „lebensmutigen, freudigen und optimistischen Mann (…) ein „geschlagener, enttäuschter und schaffensmüder Mensch“, wie sein früherer Mitstreiter Vinzenz Oberhollenzer schrieb.
Neue Schwierigkeiten verlei- Die letzten Jahre im Leben des deten ihm aber bald das Dasein. Er begann zu trinken und stand im Ruf, homosexuell zu sein – ein damals noch strafrechtlich relevanter Vorwurf, den seine Gegner ausnützten, um ihn fertig zu machen. Verletzt reagierte er auf üble Nachreden, er sei ein „politischer Schmutzfink“ und ein
Komödienautors Hans Egarter entwickelten sich zu seinem persönlichen Trauerspiel. Mitte der 1950er Jahre erkrankte er, die Lunge und Herzasthma machten ihm zu schaffen, er konnte seinen Journalisten-Beruf bald nicht mehr ausüben. Zwar von seiner Hausfrau betreut, aber vom Al-
koholismus geplagt, erregte seine zunehmend ungepflegte Erscheinung Anstoß und stempelte ihn definitiv zum Außenseiter. Sogar von den alten Freunden aus den Zeiten des Andreas-Hofer-Bundes hielten nur wenige Kontakt zu ihm und unterstützten den Vereinsamten hin und wieder finanziell. Seit 1962 verbrachte Egarter die meiste Zeit im Krankenhaus. Kurz nach einer neuerlichen Entlassung aus dem Spital brach er zusammen. Zwei Tage später, am 20. Juni 1966, starb Hans Egarter an Herzversagen. Die Wahrnehmung Egarters ist seit 1945 sehr unterschiedlich – sie reicht vom Volksverräter bis zum moralischen Retter Südtirols nach dem Krieg. Hans Egarter ist gewiss eine Persönlichkeit mit Ecken und Kanten, die sich nicht zur Mythisierung eignet. Aber wenn auch die Einschätzungen Egarters bis heute unterschiedlich sind, seine Leistung ist unbestritten. Er hat mit seinen Haltungen und seinen Handlungen zweimal Zeugnis darüber abgelegt, dass die politisch-gesellschaftliche Realität im Lande eine andere war als es das herrschende Bild vorgab: Gegenüber den Alliierten, dass die
Südtiroler nicht allesamt Nazis waren, gegenüber den Südtirolern, dass in ihren Reihen nicht nur Opfer standen. Hubert Mock Leserbrief an: echo@brixner.info
info Gedenktafel für Hans Egarter Der Verein „heimat Brixen Bressanone Persenon“ hat sich bereits frühzeitig mit der in Vergessenheit geratenen Person Hans Egarter beschäftigt. Die Vollversammlung des Vereins im Jahr 2007 war seinem Gedenken gewidmet. Heuer, im Jahr des 100. Geburtstags von Egarter, hat der Verein mit Unterstützung der Gemeinde Brixen mehrere Initiativen auf den Weg gebracht. Am 20. April wurde an der Grabplatte Egarters im Brixner Friedhof eine Gedenktafel angebracht. Am 20. Juni, seinem 43. Todestag, wird eine von Historiker Hans Heiss und Stadtarchivar Hubert Mock verfasste Gedenkbroschüre der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
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Kritik an Terminverschiebungen z Antonio Bova (Il Popolo della Libertà), Elda Letrari Cimadom (Grüne Bürgerliste) und Walter Blaas (Die Freiheitlichen) kritisieren in einer gemeinsamen Aussendung die andauernd abweichenden Sitzungstermine des Brixner Gemeinderats: „Mit Erstaunen“ nehmen sie zur Kenntnis, dass „wiederum der Sitzungstermin
der nächsten Gemeinderatssitzung nicht, wie üblich, am letzten Donnerstag des Monats, sondern, ohne jegliche Vorankündigung, eine Woche früher festgesetzt wurde“. Damit entgehe der Opposition eine Woche Zeit, um Anfragen und Beschlussanträge einzureichen. Trotz mehrmaliger Anfragen der Opposition wurde zudem der
Bitte nach einem Jahreskalender für die Gemeinderatssitzungen nie entsprochen. wv
P&G
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Nahezu Vergessenes soll weiterleben z In der Parkanlage des Brixner Sanatoriums wurde kürzlich ein restauriertes Kreuz geweiht, das zum Gedenken an die hier begrabenen Soldaten der österreichischen und italienischen Armee aus den Jahren 1833 bis 1866 errichtet worden ist. „Die Krankenhausseelsorge des Krankenhauses Brixen hat eine Wiedererrichtung des Kruzifixes im Sanatoriumspark angeregt“, erläutert Bezirksdirektor Siegfried Gatscher, „der Corpus war lange Zeit im Krankenhausmagazin
kurz
notiert
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verwahrt worden. Die Mitarbeiter des Krankenhauses haben dann das passende Kreuz zum Corpus angefertigt“. Hartmut Staffler vom Geschichtsverein Brixen weist darauf hin, „dass sich auf diesem Gelände der ehemalige Brixner Militärfriedhof befindet. Hier fanden jene Soldaten ihre letzte Ruhestätte, die beim Bau der Festung Franzensfeste ums Leben kamen, aber auch gefallene Soldaten aus den Kriegen von 1859 und 1866. In den darauf folgenden Jahrzehnten
ist der Militärfriedhof jedoch einerseits durch die Umwidmung des Geländes als Baugrund für das neue Kaiser-Franz-Josef-Jubiläumskrankenhaus – das heutige Sanatorium –, andererseits durch die Wirren der beiden Weltkriege in Vergessenheit geraten“. Nach nunmehr 150 Jahren hat die Verwaltung des Krankenhauses nun durch die Errichtung des Kreuzes ein Zeichen gesetzt, um dieses nahezu Vergessene weiterleben zu lassen. db
Sie haben etwas verloren und möchten es wieder finden? Das Fundbüro der Brixner Stadtpolizei ist nun auch online erreichbar: Unter www.fundinfo.it kann ausgeforscht werden, ob das verlorene Stück in einem Südtiroler Fundamt abgegeben worden ist.
2008 waren 46 Kinder und Jugendliche in den Kinderdorffamilien und den Wohngemeinschaften des Südtiroler Kinderdorfes untergebracht. Sieben Frauen in Krisensituationen fanden Aufnahme im Haus Rainegg in Brixen, fünf Familien wurden durch die ambulanten Dienste und 226 Kinder im Therapie-Center betreut.
Der kinderärztliche Bereitschaftsdienst an Samstagen, der im Vorsorgedienst in der Romstraße 7 in Brixen zur Verfügung steht, bleibt für die Monate Juni bis September geschlossen.
NACHGEFRAGT
„Jugendbeirat anstatt Jugendrat“ Frau Amhof, in Sachen Jugendbeteiligung haben Sie das Beschreiten neuer Wege angekündigt. Wie ist der aktuelle Stand der Dinge? Eine Arbeitsgruppe mit interessierten Jugendlichen hat sich letzthin mehrmals getroffen, um über verschiedene Methoden der Jugendbeteiligung für Brixen zu diskutieren. Neulich hat es ein erweitertes Treffen mit dem Südtiroler Jugendring und Vertretern der Brixner Vereine gegeben. Michael Peer vom Jugendring hat dabei unterschiedliche Formen der Partizipation aufgezeigt. Darüber wurde intensiv diskutiert.
Welches Ergebnis kam bei diesem Treffen heraus? Im Herbst dieses Jahres werden wir in der Gemeinde Brixen ein größeres Jugendforum organisieren, bei dem in halbtägigen Workshops die wichtigsten jugendrelevanten Themen zur Sprache kommen und auch entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden sollen, die dann der Politik als Entscheidungsgrundlage dienen werden. Somit können die Jugendichen ihre Anliegen direkt deponieren und an die Politik weiterleiten. Sollte diese Form der Partizipation erfolgreich sein, könnte man sie dauerhaft installieren.
Einen ständigen Jugendrat wird es also in der bisherigen Form nicht mehr geben? Ich denke, es könnte dann eher einen Jugendbeirat geben, besetzt mit Jugendlichen selbst und mit Vertretern der Jugendvereine. Der Jugendbeirat bereitet die Jugendforen vor, hält schließlich die Ergebnisse fest, begleitet und kontrolliert dann auch die Umsetzung der Maßnahmen - als Lobby von und für die Anliegen und Bedürfnisse der Brixner Jugendlichen. Dies scheint ein gangbarer Weg zu sein.
Foto: Oskar Zingerle
MAGDALENA AMHOF, Brixner Stadträtin, über den Jugendgemeinderat Agorà, der aufgrund mangelnden Interesses von Seiten der Jugendlichen gescheitert war und der nun neu strukturiert werden sollte.
ingo.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Ein Vierteljahrhundert für die Jugend
Erstes Schuljahr für die Ganztagesschule
z Seit 25 Jahren gibt es den Jugenddienst des Dekanats Brixen. Der Schwerpunkt liegt nach wie vor in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit. Im Rahmen einer sehr sympathischen Geburtstagsfeier trafen sich Gründungsmitglieder, Vorstandsmitglieder, Vertreter der Pfarrgemeinden und der politischen Gemeinden
mit vielen Jugendlichen, um Rückschau zu halten und über Visionen zu diskutieren. Altdekan Leo Munter, der Gründer des ersten Jugenddienstes, ermutigte alle Mitarbeiter im Dienst, mit der Jugend weiterzuarbeiten. Herbert Denicolò referierte über die Herausforderungen an die Jugendarbeit in der heutigen Zeit. mk
z Seit dem Schuljahr 2008/2009 gibt es an der Grundschule „Msgr. J. Tschurtschenthaler“ im Schulzentrum Süd eine Ganztagesklasse; das erste Schuljahr nähert sich somit dem Ende, und erstmals kann Bilanz gezogen werden. In der Ganztagesschule werden die Kinder von 7.45 bis 16 Uhr begleitet, die Eltern haben dabei die Möglichkeit, ihre Kinder bereits um 15 Uhr abzuholen. In der Stunde von 15 bis 16 Uhr stehen verschiedene Wahlfächer zur Auswahl, an denen auch die Musikschule mitarbeitet. Samstags ist schulfrei. Das Mittagessen nehmen die Schüler in der Schulmensa der Mittelschule Michael Pacher ein. Die Schwerpunkte der Ganztagesschule liegen in der frühen Sprachenförderung und Bewegung. Die Muttersprache Deutsch wird intensiviert und handelnd erfahren, viele Inhalte werden über gezielte Bewegungsabläufe erlernt. Auch was den Fremdsprachenerwerb
anbelangt, setzt die Ganztagesschule auf die frühe Förderung der handlungsorientierten Sprachkompetenz: Die Anzahl der Italienischstunden wurde erhöht, Englisch wird im Wahlfach im Rahmen von Begabtenförderung angeboten. Im Schwerpunkt Bewegung gibt es eine erhöhte Anzahl an Sportstunden und vermehrt Pausen mit speziellen Angeboten. Die Kinder haben dank der zeitlich flexiblen Rahmenbedingungen die Möglichkeit, die Lerninhalte in der Schule zu erarbeiten und zu vertiefen. Dadurch entfällt größtenteils die Hausaufgabe. Durch die längere Betreuungszeit werden Familien und Kinder entlastet. db
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Machbarkeitsstudie vorgestellt die Finanzierung sämtlicher Arbeiten“. Der Verein hofft deshalb weiterhin auf Spendengelder, die für das Vorhaben „Bühlerhof“ essentiell sind. Der nunmehr dritte Entwurf einer Machbarkeitsstudie für die Renovierung und den Zubau wurde von Architekt Christian Moser in der letzten Sitzung dem Gemeinderat präsentiert. Die Unterbringung der Schule im Bühlerhof wurde fraktionsübergreifend begrüßt, die präsentierte Studie hernach wenig überraschend einstimmig genehmigt. Mit dem Wohlwollen der Lokalpolitik im Rücken wird man demnächst einen ersten entscheidenden Schritt setzen: Die Unterzeichnung des Vorvertrags steht an. Ist dieser unter Dach und Fach, beginnt die Ausarbeitung eines Bauprojekts. Läuft alles Weitere nach Plan, könnte sich die Vision verwirklichen, dass bereits im Schuljahr 2010/11 der Unterricht im Bühlerhof erfolgt. id
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WO: In den wunderschönen Parkanlagen des Vinzentinums Brixen, Brennerstraße 37 WANN: Von Montag bis Freitag 1. Woche: 29. Juni bis 03. Juli 2. Woche: 06. Juli bis 10. Juli 3. Woche: 13. Juli bis 17. Juli INBEGRIFFEN: · · · · ·
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Foto: Oskar Zingerle
z Die Waldorfschule Brixen, derzeit untergebracht im Haus der Solidarität, ist ihrem Bestreben nach einer neuen Unterkunft ein kleines Stückchen näher gekommen. Schon seit längerem peilt der „Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Brixen“ den Bühlerhof in Sarns als dauerhafte Unterkunft für die Schule an. Das Haus steht unter Ensembleschutz, und sein Zustand ist alles andere als blendend. Die Kosten für Ankauf, Renovierung und Zubau belaufen sich auf geschätzte fünf Millionen Euro. Wenngleich das Land über den neuen Rotationsfond einen Großteil der Finanzierung trägt, bleibt dem Verein noch immer eine stattliche Summe, die es aufzutreiben gilt. Mit einer ersten Spendenaktion konnten bisher rund 75.000 Euro gesammelt werden. „Eine schöne Summe Geld zwar“, wie Vereinspräsident Michael Klapfer betont, „aber leider noch nicht ausreichend für
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Foto: Oskar Zingerle
Menschen & Meinungen EIN LEBEN FÜR DIE MUSIK: Die Kirchenmusik und das Orgelspiel faszinieren Heinrich Walder seit jeher
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PORTRAIT
„Ich lebe im Augenblick“ HEINRICH WALDER, Domkapellmeister von Brixen, über seine Leidenschaft für Kirchenmusik und sein Leben in der Domstadt.
D
as Musikzimmer macht seinem Namen alle Ehre. Bücher, Stapel mit Notenblättern, CDs, eine Pergamentlampe mit Notenzeilen, ein paar Orgelpfeifen als Wandschmuck und ein Klavier, auf dem fein säuberlich gebündelt Notenbücher liegen, verströmen einen ganz besonderen Reiz. Mitten im Raum steht ein wunderschönes altes Cembalo.
einen soliden Beruf ergriffen“, lacht er. Zu Hause, da sei aber immer musiziert und gesungen worden. „So waren wir zum Beispiel allesamt beim Kirchenchor von Toblach“. Heinrich Walders älterer Bruder habe irgendwann ein Klavier bekommen, und da sei es selbstverständlich gewesen, dass auch er mit dem Klavierunterricht begonnen habe. „Eigentlich wollte
„Einen Chor zu leiten bedeutet auch, viel Energie abzugeben“_ Heinrich Walder „Leider klingt es nicht mehr so gut“, meint der Brixner Domkapellmeister Heinrich Walder. Trotzdem bekommen wir eine kleine musikalische Kostprobe. Hin und wieder verzieht der passionierte Musiker auf sympathische Art das Gesicht. Etwas schräge Töne, und seien sie auch kaum hörbar, schmerzen offensichtlich.
Musik, vor allem die Kirchen-
musik, ist der Lebensinhalt des sympathischen Pusterers, der seit 19 Jahren den Domchor leitet. Nach dem Abschluss der Oberschule konnte Heinrich Walder seinen Willen durchsetzen und ein Musikstudium beginnen. „Meinem Vater, der Briefträger war, wäre es lieber gewesen, ich hätte
ich ja Pianist werden“, erzählt er, „nachdem die Berufschancen aber nicht sehr rosig schienen, begann ich mit dem Orgelspiel“. Während des Studiums sei er dann schon „ein bisschen stuff geworden von all der Kirchenmusik, schließlich kam ich auch noch aus einem sehr frommen Elternhaus“. Nach dem Militärdienst arbeitete Heinrich Walder eine Zeit lang als Musiklehrer an der Kindergärtnerinnenschule in Bozen und an der Musikschule. „Ich wollte aber immer schon weg, wollte hinaus in die Welt“. Schließlich trat er eine Stelle als Organist und Chorleiter an der Stadtpfarrkirche im oberösterreichischen Ried an. Sieben Jahre blieb er dort, „die Stadt ist ein bisschen so wie Brixen“. Dann zog es ihn wieder in die Heimat zurück. In Brixen war die Stelle des Domkapellmeisters frei geworden. „Ehe man mir das Vertrauen schenkte, hat man mich ausführlich getestet und auch die Leute in Ried über mich ausgefragt“, erinnert er sich schmunzelnd. Das Erbe seines Vorgängers Josef Knapp anzutreten, das sei für ihn eine große Aufgabe gewesen. „Interessanterweise haben Josef Knapp, Otto Rubatscher und ich am selben Tag Geburtstag. Am 9. Februar geboren zu sein, dürfte also ein Glücksfall sein“.
An Brixen habe ihn vor allem die wundervolle Symbiose von Kunst und Musik fasziniert „und die Tatsache, dass Brixen ein kirchenmusikalisches Zentrum ist“. Die Zeit in Oberösterreich möchte er nicht missen, „aber im Grunde lebe ich im Augenblick“. Die Menschen hier seien offener, südlicher. „Mir gefällt es in Brixen“, sagt er schlicht. Seinen Pusterer Dialekt hat er fast abgelegt, „ich passe mich eben an wie ein Chamäleon“. An zwei Tagen in der Woche unterrichtet Walder am Bozner Konservatorium, die restliche Zeit kümmert er sich um den Domchor, um die Junge Domkantorei und um die Domsingschule. Er selbst sieht sich vor allem als ausführenden Musiker, das Komponieren liege ihm nicht so sehr. Als Domkapellmeister müsse er „leider auch sehr viel organisieren“. Die aufwändigste Arbeit sei es jedoch, die Programme zusammenzustellen. „Da kommen einem Zweifel, man tauscht aus, man verschiebt, man sucht nach neuer Literatur“. Wer beim Domchor mitsingen will, „der muss Farbe bekennen und auf manches verzichten können“. An die 50 Mal tritt der Domchor auf, dazu kommen mindestens noch einmal so viele Proben. Einen Chor zu leiten bedeutet
für Heinrich Walder auch, „viel Energie abzugeben“. Einen Ausgleich dazu findet er in der Natur, „ich gehe gerne Langlaufen oder fahre mit dem Mountainbike“. Sogar während der Oberschulzeit habe er manches Mal die Schule geschwänzt und sei „einfach in die Natur hinaus, weil sie der größte Energiespender ist“. Was seine Jugendzeit angeht, da ließe sich wohl so manches Abenteuer erzählen. „Ich war ein Hippie“, bekennt Heinrich Walder lachend und verweist auf eine alte Fotografie, die ihn als Mitglied der Band „Trash“, übersetzt „Müll“, zeigt. Eine Familie zu gründen, dazu habe
ihm stets die Zeit gefehlt. „Die Musik hat mich wohl zu sehr beansprucht“, lacht er.
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Steckbrief
Heinrich Walder wurde am 9. Februar 1955 in Toblach als zweiter von drei Geschwistern geboren. Nach der Grund- und Mittelschule besuchte er die Lehranstalt für kaufmännische Berufe in Bruneck und legte dort 1975 die Maturaprüfung ab. Nebenbei nahm er Orgelunterricht bei Otto Rubatscher, dem damaligen Domorganisten in Brixen. 1975 begann er ein Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien. In dieser Zeit war er auch Organist und Chorleiter an der Pfarre am Tabor in Wien. 1979 erhielt er das Diplom in Kirchenmusik, 1980 das Diplom für Orgel. Den Militärdienst leistete Heinrich Walder als Klarinettist bei der Militärkapelle in Orvieto und Brixen ab. 1992 gründete er das Ensemble VocalArt Brixen, von 1993 bis 2007 leitete er die diözesane Kirchenmusikschule Brixen. Außerdem ist er Mitglied der Orgelkommission. Von 1998 bis 2002 war er Dozent für Kirchenmusik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen. In den letzten 25 Jahren gab es zudem eine rege Konzerttätigkeit, außerdem war Heinrich Walder Referent und künstlerischer Leiter von zahlreichen Veranstaltungen im Bereich der Kirchenmusik und des Chorsingens. 19
Menschen & Meinungen
BRIXEN
Goldene hds-Ehrennadel z Margit Felder erhielt die Goldene Ehrennadel des Handelsund Dienstleistungsverbandes hds. Verliehen wurde ihr diese Auszeichnung bei der diesjährigen Hauptversammlung des Verbandes auf Schloss Maretsch; neben ihr wurden drei weitere Südtiroler Kaufleute und Dienstleister ausgezeichnet. Margit Felder führt seit 1973 eine Boutique
in der Altenmarktgasse und war für viele Jahre ehrenamtlich für den Verband tätig: Von 1988 bis 2000 war sie Ortsobfrau, von 1994 bis 1998 Bezirkspräsidentin des Eisacktales und im Exekutivausschuss auf Landesebene. „Unter ihrer Führung konnten in Brixen zahlreiche wichtige Anliegen der Kaufmannschaft vorangetrieben werden, die der gesamten Stadt
zugute gekommen sind – dazu zählen die Öffnung der Geschäfte am Samstagnachmittag, die Organisation des Weihnachtsmarktes, die Asphaltierung der Parkplätze, die Parkplatzbewirtschaftung oder die Einsetzung der Straßenvertretungen. Zudem konnten Initiativen in den jeweiligen Straßen der Stadt organisiert werden“, so die Vertreter des hds. db
M&M Menschen & Meinungen
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Neuer OEW-Vorsitzender
Der Spruch vom Much
I woaß schun, prum’s net so leicht wår, an nuin Stådtråt zu findn. Viel buggln, wianig Schoder...
kurz
notiert
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Alois Hinteregger wurde als Obmann des Bezirkes Eisacktal des HGV bestätigt. Der Hotelier aus Lüsen steht dem Bezirk seit 1997 vor, seit 2001 ist er auch Vizepräsident des HGV. Zum Obmann des Bezirkes Brixen und Umgebung wurde Helmuth Tauber aus Feldthurns gewählt.
z Die OEW, Organisation für Eine solidarische Welt, wählte Patrick Kofler zum neuen Vorsitzenden. Der 36-jährige Unternehmer aus Brixen löst damit Elisabeth Grießmair ab, die die OEW seit sieben Jahr leitete. Als Schwerpunkt seiner dreijährigen Amtszeit nennt Kofler die Immigrationsthematik: „Ich bin weder für noch gegen die Einwanderung: Sie passiert einfach, und wir können sie nicht verhindern. Es geht viel mehr darum, wie wir damit umgehen”. Als weiteren Schwerpunkt sieht Kofler eine nachhaltigere Form der Entwicklungszusammenarbeit:
„Diese muss sich in Zukunft stärker an der Wirkung vor Ort orientieren und weniger an dem, was uns hier oder anderen Geldgebern gefällt. Die OEW ist eine der wenigen Einrichtungen, die das Globale mit dem Lokalen verbinden“. Südtirol könne sich nicht einfach von globalen Trends lossagen und abschirmen: „Wir können nicht so tun, als gäbe es den Rest der Welt nicht. Mit der voranschreitenden Globalisierung ist es für uns unabdingbar, die globalen Zusammenhänge zu erkennen, um daraus lokale Handlungsansätze abzuleiten“. db
Anna Pezzei, Elisabeth Thaler, Elisabeth Innerhofer und Adolf Erlacher erhielten für ihre 25-jährige Arbeit im Kinderdorf das goldene Ehrenzeichen. Karlheinz Erckert, Siegfried Messner und Walter Weitschek nahmen das silberne Ehrenzeichen für über 15-jährige ehrenamtliche Mitarbeit entgegen.
Markus Amplatz aus Teis ist der neue Vorsitzende der SVPArbeitnehmer im Eisacktal, seine Stellvertreterin ist Renate Baumgartner. Die beiden lösen Magdalena Amhof und Hubert Rungger ab.
O o op s
Leser kochen für Leser
Spinatlasagne
mein Hoppala
> Zutaten für vier Personen
Elda Letrari Cimadom, Brixner Gemeinderätin der Grünen Bürgerliste
„Tessera!“ Es war im Oktober 1976, als Hansjörg und ich auf der Hochzeitsreise in Brindisi das Schiff bestiegen, das uns nach Griechenland führen sollte. Damals war es streng definiert, wie viel ausländisches Geld man mit sich führen durfte. Da wir doch etwas mehr als erlaubt bei uns hatten, war ich beim Betreten des griechischen Schiffes sehr nervös. Sicherheitshalber hatte ich Hansjörg unser ganzes Geld anvertraut und ihm gesagt, er solle vorgehen, ich wolle nichts mit ihm zu tun haben, sollte er Schwierigkeiten bekommen. Er kam problemlos durch die Kontrollen. Als ich an der Reihe war, zeigte ich meine Dokumente und wurde nickend gebeten, weiterzugehen. Ich ging und kam zu einem weiteren Beamten, der „tessera“ zu mir sagte. Schnell zeigte ich meinen Ausweis wieder, und wieder wurde ich gebeten, weiterzugehen. Erneut kam ich beim zweiten Beamten an, der wieder „tessera“ zu mir sagte. Nachdem ich noch zweimal ganz konfus von einem zum anderen Beamten mit meiner „Tessera“ hin und her gelaufen war, hatte mein Mann Erbarmen: „Jetzt geh‘ doch endlich weiter, wir haben Kabine Nummer 4, und das heißt auf griechisch ‘tessera’!“
200 Gramm Lasagneblätter (jene, die vorher nicht gekocht werden müssen) 1 kg Spinat 100 Gramm geriebener Parmesan eine halbe Zwiebel 1 Knoblauchzehe etwas Muskatnuss, Salz und Pfeffer Bechamel-Sauce: 50 Gramm Butter 50 Gramm Mehl 1/2 Liter Milch Salz und Pfeffer
> Zubereitung Spinat waschen und kurz kochen, dann gut abtropfen lassen und fein hacken. Die Zwiebel kurz anrösten, den Knoblauch pressen und beifügen. Den Spinat, Muskatnuss, Salz und Pfeffer hinzugeben, gut umrühren, zur Seite stellen und abkühlen lassen. Für die Bechamel-Sauce etwas Butter
Spiel ins Leben bringen Ideen und Kontakte über die Grenzen hinweg aufzubauen, aufrecht zu erhalten und so ein weltweites Netzwerk zu schaffen“. Dabei wäre es durchaus möglich, dass eines Tages auch in Südtirol eine internationale Tagung zum Thema organisiert wird. Zunächst wird sie sich aber wieder ihren Seniorentheatergruppen widmen: Anfang Juli werden die „Bartholomeis“ aus Brixen und das Seniorentheater der Kassianibühne Percha nach Deutschland reisen, um dort am 3. Europäischen Seniorentheater-Festival in Pforzheim teilzunehmen. db
in den Topf geben und mit dem Mehl anschwitzen, dann mit der kalten Milch aufgießen und unter ständigem Rühren langsam köcheln lassen. Den Ofen auf 200 Grad Celsius vorheizen. Eine feuerfeste Form mit Butter ausfetten und nun mit einer Schicht Lasagneblätter und einer Schicht Spinat füllen, es folgt eine Schicht Bechamel-Sauce und der Parmesankäse – in dieser Reihenfolge fortfahren, bis die Zutaten fertig sind. Die oberste Schicht sollte aus Bechamelsauce und viel Parmesankäse bestehen, darauf einige Butterflocken verteilen. Die Lasagne zirka 30 Minuten backen. Gutes Gelingen!
Passend zur Frühlings- und Sommerzeit hat Maria Fischnaller aus Brixen ein schmackhaftes Gericht in ihrer Rezeptesammlung, das mit frischem Spinat doppelt so gut schmeckt.
BRIXEN
z Die Brixnerin Maria Thaler Neuwirth wirkte als Referentin an der Internationalen Fachtagung „Pflegestufe Kunst“ mit. Diese prominent besetzte Tagung in Köln stellte neue Ansätze der künstlerisch-kulturellen Bildung in der Altenarbeit und Pflege sowie die internationale Entwicklung in diesem Bereich vor. Maria Thaler Neuwirth, Referentin für Seniorentheater im Südtiroler Theaterverband und Leiterin verschiedener Seniorentheatergruppen, berichtete dabei über ihre Erfahrungen bei der Theaterarbeit in Pflegeheimen und den Aufbau der Theaterarbeit für Senioren. „Leben ins Spiel – Spiel ins Leben bringen“ war der Titel ihres Referates, das beim Publikum auf große Resonanz stieß. „Die Tagung hat zahlreiche interessante Aspekte behandelt, wie Kunst und Kultur in der Pflege integriert werden können“, erzählt Maria Thaler, „ein Resultat war die Forderung, Erfahrungen,
mmh!
Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
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Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:
„Spüren Sie in letzter Zeit vermehrt ethnische Spannungen in Südtirol?“ Stimmen Sie mit! www.brixner.info 21
Menschen & Meinungen
LAMMento BRIXEN
Der neue Stadtrat
Lauter Dummköpfe
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Foto: Oskar Zingerle
„Provokation!!“, schreit der Franz plötzlich lautstark in die Runde, und Frieda erschrickt dabei derart heftig, dass die zwei Macchiati, die sie gerade auf unseren Tisch stellen wollte, plötzlich in eine gefährliche und kaum noch kontrollierbare Schieflage kamen. Im letzten Augenblick gelang es Frieda doch noch, die zwei Tassen sicher auf die Tischplatte zu bringen und so eine klare Provokation und die entsprechende Gegenreaktion zu verhindern. Unsere Konfektion war jedenfalls gerettet. „Provokationen sind doch lediglich ein Mittel, um sein Gegenüber zu verunsichern“, sagt der Franz mit einigen Dezibel weniger Lautstärke, „man provoziert so lange, bis das Opfer endlich reagiert“. In der Ruhe liegt die Kraft, sage ich daraufhin, wenn man mit seiner Meinung und mit seinem Dasein gefestigt ist, reagiert man nicht auf Provokationen. „Du hast Recht“, sagt der Franz, „auf den Provokateur zu reagieren ist ein Zeichen von Schwäche. Wer heftig reagiert, hat schon verloren“. Andererseits muss man schauen, warum der Provokateur provoziert, sage ich weiter, und Frieda schüttelt den Kopf, was wir beide auch schon als Provokation deuten könnten. „Fazit: Wer provoziert, ist entweder ein Dummkopf oder hat eine klare Strategie im Kopf“, sagt der Franz, „er will, dass sein Opfer auf eine Weise reagiert, die am Ende dem Provokateur zugute kommt“. Und wer reagiert, ist auf jeden Fall ein Dummkopf, sage ich, weil er diese Strategie nicht einmal erkennt. „Lauter Dummköpfe“, sagt Frieda, und irgendwie sind wir uns überhaupt nicht sicher, wen sie damit meint.
z Seit der Gemeinderatssitzung vom 21. Mai ist Werner Prosch offiziell der neue Stadtrat von Brixen und folgt damit auf den zurückgetretenen Franz Stockner. Prosch hatte bei den Gemeinderatswahlen 2005 immerhin 278 Vorzugsstimmen erhalten und war ein Jahr später für Silvia Zanotto in den
Gemeinderat nachgerückt, als diese die Präsidentschaft des Forums Brixen übernahm. Werner Prosch ist 36 Jahre alt und seit zehn Jahren Landwirt. „Eigentlich hatte ich eine erste Anfrage aus Zeitgründen abgelehnt“, gibt Prosch zu, „aber am Ende habe ich mich nach den Absagen von Obexer und Unterrainer und vor allem, nachdem ich einen starken Rückhalt im Ortsausschuss, in meiner Familie und in der Bevölkerung von St. Andrä gespürt habe, doch zugesagt“. Vor Prosch war Gemeinderat Konrad Obexer für den Stadtratsposten im Gespräch, der sich aber von Anfang an aus beruflichen Gründen nicht für dieses Amt bereit erklären wollte. Danach wählte der Koordinierungsausschuss nach einer vorsichtigen Zusage Sepp Unterrainer, der damit seinen Posten als VizePräsident in der Bezirksgemeinschaft Eisacktal abgeben hätte müssen. Am Tag nach der Wahl zog sich aber auch Unterrainer wieder zurück. Ob Werner Prosch nun dieselben Kompetenzen Stockners übernehmen wird, steht indes noch nicht fest. Der neue Stadtrat möchte sich vor allem dafür einsetzen, „die in St. Andrä anstehenden Projekte weiterzubringen“. Er steht den vier Hotelprojekten in den Koja-Wiesen und im Dorf „grundsätzlich sehr positiv gegenüber“. wv
Pro& Contra Würde sich das ehemalige Telecom-Gebäude als neuer Sitz des Hauses der Solidarität eignen?
Service
- Internet
Foto: Ingo Dejaco
Hardware - Software -
Ja Tra le varie soluzioni prospettate, l’edificio ex Telecom si rivela quella più idonea, tenuto anche conto del fatto che è pur sempre una soluzione provvisoria, in attesa della disponibilità di una struttura ex demanio statale, in corso di dismissione. Infatti l’edificio in oggetto è di recente costruzione, si trova in una zona ai margini del centro, dispone di posti macchina e di spazi esterni, richiede interventi strutturali alquanto contenuti ed è immediatamente disponibile. Rispetto ad altre soluzioni prese in esame è quella che obbiettivamente meglio si presta, anche dal punto di vista urbanistico, per la destinazione richiesta. Va altresì precisato, che tra le proposte alternative da più parti presentate, alcune non erano attuabili. Inoltre certe valutazioni fatte su determinati edifici, erano poco attendibili. Come pure devo ribadire che il sostegno finanziario alla HdS va equamente ripartito fra tutti gli enti cointeressati e non devono gravare quindi solo sul Comune di Bressanone, il quale sta certamente facendo la sua parte. Pertanto le considerazioni o meglio le ipotesi fatte sull’edificio di Via Roncato circa la gratuità della locazione sono da ritenersi affermazioni di parte e, quindi, non condivisibili. Nel rinnovare il pieno appoggio a qualsiasi iniziativa tesa a salvaguardare la sopravvivenza della struttura, e la continuità del prezioso servizio offerto dai volontari della casa della solidarietà, è mio dovere essere altrettanto attento nei riguardi della comunità locale e delle risorse finanziarie del Comune. Pertanto sarò favorevole a qualsiasi proposta che preveda il coinvolgimento e la corresponsabilità di tutti gli enti territoriali. z
DIETMAR PATTIS, Bezirksjugendreferent der Jungen Generation
Nein Die Uhr tickt! Nur mehr wenige Wochen hat das HdS in Milland ein Dach überm Kopf. Als zurzeit einzigen Alternativstandort wurde von der Gemeinde Brixen bereits vor Monaten das ehemalige TelecomGebäude genannt. Doch Fakt ist, dass sich dieses Haus nicht wirklich für die Zwecke des HdS eignen würde. Auch die HdS-Führung unterstrich mehrmals, dass dieses Gebäude für sie nicht zur Diskussion stehe. So fragen wir als JG uns, warum dieser Vorschlag noch immer nicht vom Tisch ist? Das Haus ist zu klein, muss noch umgebaut werden, und wer die Umbaukosten und die Folgekosten übernimmt, ist in keinster Weise klar. Mehr als kritisch sehen wir auch die Tatsache, dass sich dieses Gebäude in Privatbesitz befindet, die Umbauarbeiten für die Übergangslösung würden somit längerfristig von der öffentlichen Hand finanziert. Im Sinne ehrlicher Politik darf es nicht sein, dass mit Steuergeldern der Ausbau privater Gebäude finanziert wird. Auch muss das Gebäude noch einer anderen Zweckbestimmung zugeführt werden, was wiederum dem Privatinvestor zu Gute käme. Es ist sinnvoller, eine Struktur im Besitz der öffentlichen Hand gänzlich umzubauen, die nach dieser angestrebten Übergangslösung für Vereine oder etwa andere Organisationen zur Verfügung steht. Auch wenn die Kosten dafür jene des Ex-TelecomGebäudes um einiges übersteigen dürften, so ist dies dennoch eine langfristige Investition für die Öffentlichkeit. In diesem Sinne regen wir an, die Entscheidung bezüglich des ExTelecom-Gebäudes zu verwerfen, etwa eine Anmietung der Reatto-Kaserne in Erwägung zu ziehen und klare Verhältnisse zu schaffen. z
Foto: Harald F. Kienzl
DARIO STABLUM, Stadtrat in Brixen
Menschen & Meinungen
Echo
Leser schreiben uns
„Nicht informiert worden“ Johann Rabensteiner, St. Andrä
Ihr Artikel bezüglich der Causa Stockner bedarf einiger Präzisierungen. Als Anrainer der nun ausgewiesenen Bauzone bin ich nie von den Verkaufsabsichten der Besitzer informiert worden, weshalb ich dieses Recht nie hätte in Anspruch nehmen können. Gerne hätte ich um 100.000 Euro ein Geschäft getätigt, das mir innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren 913.500 Euro eingebracht hätte und noch eine Restfläche von knapp 13.000 Quadratmeter Grund. Die Zufahrt allerdings hätte Herr Baron gerne von meinem Grund abgeknapst, um noch mehr Reibach machen zu können. Anm. d. Red.: Herr Rabensteiner hat Recht. Eine nochmalige Nachfrage beim ehemaligen Stadtrat Franz Stockner hat in der Tat ergeben, dass die Anrainer nicht aktiv über ihr Vorkaufsrecht informiert wurden, sondern dass der angehende Verkauf des Grundstückes lediglich unter Vorbehalt ins Grundbuch eingetragen wurde. Herr Rabensteiner hätte sich also innerhalb eines Jahres im Grundbuch informieren müssen, um sein Vorkaufsrecht in Erfahrung zu bringen. Im ersten Gespräch mit unserer Zeitschrift hatte Stockner wörtlich gesagt: „Sobald die ganze Situation in St. Andrä bekannt-
gegeben wurde, hätte jeder Anrainer die Möglichkeit gehabt, in diesem Zeitraum das Grundstück zu kaufen. Die Anrainer wurden genau informiert, wie der Werdegang der Zone war. Wenn jemand nachgeschaut hätte, hätte er das Vorkaufsrecht in Anspruch nehmen können“.
„Lügenbaron von Münchhausen“? Zur Titelgeschichte „Affäre mit Fragezeichen – die Causa Stockner und ihre Hintergründe“, „Brixner“ Nr. 231, S. 4
Walter Blaas, Gemeinderat der Freiheitlichen
In der Aprilausgabe beleuchtet der „Brixner“ in der Causa Stockner Hintergründe, Folgen und offene Fragen, deren es wirklich viele gibt. Der Journalist kann die Affäre von einer anderen Perspektive betrachten und mit Personen sprechen, was mir in dieser Form nicht möglich wäre. Von persönlichen Angriffen unter der Gürtellinie gegenüber politischen Konkurrenten habe ich schon bisher stets abgesehen, weshalb die gute Gesprächsbasis, auf die ich großen Wert lege, mit allen Fraktionen, Gemeindeund Stadträten samt Bürgermeister intakt ist. Ich habe nie lauthals den Kopf des Stadtrates gefordert, sondern ihm den Rücktritt nahe gelegt (siehe Pressepapier und Pressemitteilung) – wie mir scheint ein kleiner, aber doch entscheidender Unterschied. Tatsache ist: Die Staatsanwaltschaft hat von sich aus
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Ermittlungen eingeleitet, ich habe Unterlagen hinterlegt und meine Aussagen hierzu gemacht. Mehr und mehr wird ein System sichtbar, in dem ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen Politik und gewieften Geschäftemachern über Jahre hinweg sehr viel Geld eingebracht und bei den Beteiligten kein Unrechtbewusstsein hinterlassen hat. Leider hat sich der Bürgermeister in diesen Fällen nicht gegen die alten Seilschaften durchsetzen können oder wollen. Dies schadet nun nicht nur den beteiligten Personen, sondern der Politik insgesamt, weshalb (Schaden)Freude bei mir nicht aufkommt. Abschließend sei mir erlaubt festzuhalten, dass einige Aussagen des Baron von Unterrichter mich eher in die Märchenwelt des Lügenbaron von Münchhausen versetzen.
Keine politische Richtung? Andreas Gottlieb Hempel zum Bericht „Fauler Kompromiss?“, „Brixner“ 231, S. 58
Andreas Gottlieb Hempel
In der April-Ausgabe des „Brixner“ werde ich im Zusammenhang mit der Planung zum Friedhof Milland folgendermaßen zitiert: „Die SVP kennt offensichtlich nicht die fundamentalen Prozesse demokratischer Meinungsbildung. Sie glaubt, mit Machtgehabe und Arroganz das gute und schlechte Wetter machen zu können“. Diesen Satz habe ich weder gesagt noch geschrieben. Er stellt auch nicht meine Meinung dar. Hier wurde journalistisch miserabel recherchiert, um mich offenbar zu diffamieren. Ich bin davon überzeugt, dass alle Parteien in Südtirol auf demokratischer Grundlage arbeiten. Ich habe auch in der SVP zahlreiche Freunde, deren sachbezogene demokratische Arbeit ich sehr schätze und denen Machtgehabe und Arroganz nicht nachgesagt werden können. Ich bedaure allerdings, dass gerade in Brixen keine bessere parteiübergreifende Diskussionskultur entstanden ist, die auf
kommunaler Ebene zielführender wäre als ständige Konfrontation und Rechthaberei. Mit meiner Arbeit als Architekturprofessor mit Europaprojekten für Südtirol, Vortragender und Autor versuche ich der jeweiligen Sache gerecht zu werden und mache keine Parteipoltik. Ich versuche mich kritisch für eine gute Entwicklung des Planens und Bauens in Südtirol einzusetzen. Dabei geht es mir um das jeweilige Problem. Ich brauche mich keiner politischen Richtung anzudienen wie ganz offensichtlich der „Brixner“, der dazu auch noch Fehlinformationen benutzt.
Lob und Bitte
Maria Kiebacher Leitner, Brixen
Jeden Donnerstag erwartet die Frauen der Brixner Damensauna ein tolles Verwöhnprogramm. Das heißt, für ein paar Stunden alle Hektik und Sorgen draußen lassen und sich einlassen in die Oase der Ruhe und Erholung. Es ist wirklich ein Urlaub im Kleinen, ein Krafttanken für den Alltag. Spezialaufgüsse mit Cremen, Masken und Peelings, Tee und frisch zubereitetes Obst und Gemüse machen das Wohlfühlprogramm zum Erlebnis. Einen Wunsch hätten wir aber noch: Die Verlängerung der Öffnungszeit (für Damen) bis 22 Uhr! Also auf diesem Wege ein großes Dankeschön dem AcquarenaTeam Werner, Emmerich und Co. – macht weiter so!
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
Umfrage
Südtiroler in Brüssel Als Minderheit wird Südtirol bei der Entsendung eines Vertreters in das EU-Parlament besonderes Recht eingeräumt. Aber kann unser Abgesandter – oder auch mehrere – in Brüssel gegen die Übermacht der großen Parteien überhaupt etwas ausrichten?
„Ein Südtiroler Parlamentarier in Brüssel kann sehr viel bewegen“, glaubt Alfons Antenhofer. „Säße kein Südtiroler drinnen, könnte man grundsätzlich nichts bewegen. Ich will nicht behaupten, dass unser Kandidat die großen Probleme lösen kann, aber es ist alles besser als nichts. Ich habe keine speziellen Wünsche an einen künftigen Südtiroler EUParlamentarier.“
„Kleinigkeiten kann ein Südtiroler in Brüssel schon bewegen“, glaubt Ignaz Engl. „Es ist sicher kein Schaden, dass wir einen Vertreter entsenden; alles besser, als nicht präsent zu sein und nicht mitreden zu können. Je mehr Vertreter aus Südtirol im EU-Parlament sitzen, desto besser, aber alle müssen zusammenarbeiten. Wenn jeder in eine andere Richtung zieht, bringt es nichts“.
Marika Putzer ist zwar „keine Expertin in Sachen Politik, aber ich denke schon, dass ein Südtiroler Vertreter in Brüssel etwas bewegen kann. Transit wäre zum Beispiel ein Thema, für das sich unser Kandidat im EU-Parlament einsetzen sollte, oder auch für das bessere Zusammenleben der Minderheiten und der Migranten in unserem Land. Ich werde auf jeden Fall zur Wahl gehen“.
Maria Dezordo sieht die Sache aus einem anderen Blickwinkel: „La nostra realtà può essere un esempio molto positivo anche nei confronti di altre realtà. Per esempio, conosco dei catalani che invidiano la nostra situazione di convivenza. Il nostro rappresentante potrebbe portare questa esperienza nel parlamento europeo ed ampliare il nostro modello”.
Luca Canali hat eigentlich seine „Zweifel über das, was Politiker überhaupt machen, aber auch viele kleine Akzente können im EU-Parlament zu einem Ergebnis führen. Ein Südtiroler kann also schon etwas bewegen, wobei der Brennerbasistunnel nicht das Wichtigste ist. Unser Kandidat sollte nicht zu lokalbezogen, sondern eher alpenländisch denken“.
„Unsere Politik ist so ein zerstrittener Haufen, dass man den Glauben daran total verliert. Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt wählen gehe“, ist Hermann Plankensteiner verärgert. „Ich glaube nicht, dass ein Südtiroler im EUParlament viel bewegen kann. Auch in Vergangenheit hatte ich nicht das Gefühl, dass viel passiert ist. Von unserem Vertreter würde ich mir wünschen, dass er verstärkt auf die Berglandwirtschaft setzt“.
„Es ist schon wichtig, dass ein Südtiroler in Brüssel sitzt“, ist Laurent Stella der Meinung. „Noch besser wäre es, säßen zwei oder gar drei Kandidaten aus unserem Land im EU-Parlament. Ich wünsche mir vom Südtiroler Vertreter, dass er sich unter anderem für den Schutz und die Erhaltung der Autonomie einsetzt“.
„Bei so vielen Parlamentariern wird der Einzelne nicht viel zu sagen haben“, befürchtet Franz Mair. „Ich weiß nicht, wie es im EU-Parlament zugeht. Ob die Südtiroler Vertreter in Vergangenheit etwas bewegt haben, weiß ich auch nicht, aber geschadet hat’s sicher nicht. Ich werde jedenfalls die Gelegenheit wahrnehmen und zur Wahl gehen“.
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Kunst & Kultur
ALS MODERN kann die Ausstellung in der Brixner Hofburg bezeichnet werden, insofern vorbereitende Skizzen als fertige Ausstellungsexponate dargeboten werden
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100 WERKE EUROPÄISCHER ZEICHENKUNST
Abstrakt und modern
Die Brixner Hofburg zeigt Zeichnungen großer europäischer Künstler des 16. bis 20. Jahrhunderts. Eine Gelegenheit, den Entstehungsprozess eines Kunstwerkes zu beobachten.
D
ie Ausstellung „Meisterwerke der Zeichnung“ ist modern. Das bedeutet nicht unbedingt, dass Gummikühe mit Neonröhren als Hörner aus den Fenstern der Hofburg abgeseilt werden. Die Modernität liegt auch nicht darin, dass einige Exponate aus dem 20. Jahrhundert stammen, oder dass manche Bilder fast abstrakt sind. Modern ist diese Ausstellung deshalb, weil die Zeichnung – ursprünglich eine vorbereitende Skizze – als fertiges Ausstellungsexponat dargeboten wird. Und das „Unfertige“ als fertig zu erachten, entspricht dem modernen ästhetischen Empfinden. In diesem Sinne: eine gelungene Ausstellung. Der florentinische Künstler Jacopo da Pontormo (16. Jahrhundert) wurde danach befragt, welche der beiden Künste, die Malerei oder die Bildhauerei, hochwertiger sei. Er antwortete, „dass es nur eines gibt, was wirklich erhaben und zugleich das Fundament von beiden ist, und das ist die Zeichnung. Alle anderen Gründe sind diesem einen gegenüber kraftlos, denn schaut nur, wer diese beherrscht, der ist ein Meister in der einen wie in der anderen“. Selbst in der zeitgenössischen Kunst ist die Zeichnung grundlegend. Ein Beispiel sind die Wiener Aktionisten, die ihre Performances als Zeichnungen skizziert haben. Kurz, die Zeichnung scheint das formale Fundament der Kunst zu sein.
Die Zeichnungen in der Hofburg stammen allesamt aus der graphischen Sammlung des Nordico-Museums in Linz. In dieser
Ausstellung wurden die Werke je nach dem Herkunftsland der Künstler auf sechs Räume verteilt. Eine fragliche Entscheidung, zumal die zeitliche Epoche den Typus der Zeichnung mehr beeinflusst hat als das geographische Territorium. Der an den Ausstellungsräumen anliegende Gang enthält Werke aus Deutschland. Es handelt sich vorwiegend um religiöse Motive, die im Zuge der Gegenreformation im süddeutschen Raum entstanden sind. Bemerkenswert ist eine liebliche Landschaftsdarstellung des Romantikers Caspar David
Brunnenentwürfe von Tommaso Laureti bezeichnend. Man ersieht daraus, was die Zeichnung damals war: ein Mittel zum Zweck des vollendeten Kunstwerkes. Auch Vasaris bekannte Chronik der Künstler aus dem 16. Jahrhundert erinnert uns, welch erstrangigen Stellenwert die vorbereitende Zeichnung damals hatte. Der nächste Saal enthält Künstler aus dem französischen Raum und weist eine Dominante des 19. Jahrhunderts auf. Mit wenigen Strichen umriss Toulouse Latrec eine Dame und einen Mann beim Abendessen. Das Nasenloch des
Nebenan brüllt Daumiers „Skiz-
zenblatt mit Kopf eines schreienden Mannes“ dem Besucher in die Ohren. Gibt es einen Meister der Zeichnung, so ist er es. Dieser einfühlsame und philanthropische Franzose verstand es, durch die Zeichnung die Körper der Menschen zu verzerren, um ihr Wesen hervortreten zu lassen: Er erfand die Karikatur. Groteske Züge weisen auch die Werke von Franz Sedlacek und James Ensor auf, die sowohl zum Lachen als auch zum Weinen einladen. Die Größe Degas und Delacroix beschränkt sich in dieser Ausstellung
„Die Unmittelbarkeit des gezeichneten Strichs lässt den Künstler vor dem Besucher wiedererstehen.“_Andres Pizzinini Friedrich. Ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert ist ein Werk des Biedermeierkünstlers Carl Spitzweg und eines von Moritz Schwind zu sehen. Sein dreiteiliger Melusinenzyklus ist eine Augenweide für den Betrachter. Fürs 20. Jahrhundert hebt sich Max Pechsteins kantige Darstellung einer pelzbemäntelten Dame hervor.
Italien träumt von der Antike. In
diesem Raum herrschen mythologische Motive aus der Zeit der Renaissance vor. Die „klingenden Namen“ wie Bernini und Giovanni Tiepolo bleiben im Hintergrund. Dieser venezianische Titan der Malerei bescheidet sich hier mit der Darstellung eines liegenden Ochsen in der Landschaft. Fürs 16. Jahrhundert sind die
feinen Herrn am Tisch, ein flink gezeichnetes Kügelchen, resümiert auf fulminante Weise seine laszive Wollust. Erst jetzt entfaltet die Zeichnung ihre spezifischen expressiven Möglichkeiten: Die Unmittelbarkeit des Strichs und der unfertige Charakter des Dargestellten entfachen im Betrachter Suggestion, Ahnung und Ideenassoziation. Indem die Zeichnung gezeigt hat, was andere Ausdrucksmittel nicht konnten, wurde sie zum eigenständigen Kunstwerk. Erwähnenswert ist auch Paul Signacs impressionistische Hafenlandschaft „La Rochelle“. Hier ist der zeichnerische Strich eine graphische Schlinge, um die Flüchtigkeit des Augenblicks in der freien Natur einzufangen.
hingegen auf die Anwesenheit ihrer Namen. Im Raum der Niederlande herrscht wenig Einheitlichkeit. Der Meister Anton Van Dyck zeigt, wie mit wenigen Strichen eine Figur plastisch wiedergegeben werden kann. Von Peter Paul Rubens ist ein schwungvoll dargestellter „Kopf eines Mannes“ zu sehen. „Die Verstoßung der Hagar“ von Ferdinand Bol leistet indessen der rührenden Geschichte aus der Bibel auf künstlerische Weise Folge. Der letzte Raum ist „Österreich“. Wessen Gemüt sich bisher nicht erfreut hat, wird es spätestens jetzt tun. Von Oskar Kokoschka sind zwei Mädchenakte und zwei Akte älterer Menschen – Mann und Frau – zu sehen. Die Nacktheit 27
Kunst & Kultur
Stellvertretend für die Exponate aus dem 20. Jahrhundert hebt sich Max Pechsteins kantigen Darstellung einer pelzbemantelten Dame hervor
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Giovanni Tiepolo, der venezianische Titan der Malerei, bescheidet sich hier mit der Darstellung eines liegenden Ochsen in der Landschaft
Wer in der Ausstellung „Meister-
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ist nicht heroisch wie in den Darstellungen der Renaissance. Sich ihrer Blöße bewusst, scheinen die Figuren nicht recht zu wissen, wohin mit ihrem Fleisch auf der Einöde des Papiers. Aus derselben Gruppe der Wiener Sezession sind jeweils eine Darstellung von Egon Schiele und Gustav Klimt zu sehen – zwei große Zeichner, deren hier gezeigte Werke alle Achtung verdienen. Alfred Kubin ist mit zwei Exponaten vorhanden und macht wirklich Spaß.
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In „Sturm über Asien“ werden Soldaten der deutschen Wehrmacht sprichwörtlich durch den russischen Winter gepeitscht. In diesem illustrativen, graphischen Stil hat die Zeichnung ihre eigene Funktion. Die Distanzierung von einer realistischen Darstellung entfacht den traumhaften und phantastischen Taumel des Betrachters. Auch Klemens Broschs makabere „Siesta der Henker“ kann nicht übersehen werden. Eine Gruppe
von Henkern döst breitbeinig unter hängenden Leichen mit aufgesperrtem Maul. Würde man ein Detail aus diesem graphischen Zickzack vergrößern, so könnte das Werk als ein Vorgänger des abstrakten Künstlers Mimmo Rotella angesehen werden, der mit einem Bic-Kugelschreiber ganze Leinwände gleichmäßig voll„kratzelte“. Auch in August von Pettenkofens zornigem Werk „Der abgestürzte Zigeunerjunge“ ist die Abstraktion vorweggenommen.
werke der Zeichnung“ die Farbe vermisst, ist eingeladen, sie durch eigene Vorstellungskraft zu komplettieren. Wie schon gesagt, die Ausstellung ist modern. Nicht die Farbe, sondern die Unmittelbarkeit des gezeichneten Strichs lässt den Künstler vor dem Besucher wiedererstehen. Dadurch wird auch der Entstehungsprozess des Werkes greifbar. Mit anderen Worten: Der Betrachter schaut dem Künstler bei der Arbeit auf die Finger.
andres.pizzinini@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
THEATER
Napoleons Sohn Die Schultheaterproduktion „Napoleyoung“ am Brixner Realgymnasium nahm sich den Sohn eines Helden zum Thema – den Sohn von Napoleon Bonaparte.
B
ei der Suche nach einem geeigneten Theaterstück für Jugendliche gilt es, viele Aspekte zu bedenken. Einerseits soll die Geschichte jugendnah sein und Identifikation zulassen, andererseits soll gerade das Theaterspiel die Möglichkeit eröffnen, in eine andere als die eigene Rolle zu schlüpfen. Der Textumfang sollte nicht zu groß, die Zahl der zu besetzenden Rollen nicht zu klein, Requisiten und Bühnenbild möglichst nicht zu aufwändig herzustellen sein.
In dem Stück „Napoleyoung“
von Edmond Rostand und Jo Roets in einer Übersetzung von Uwe Dethier, das die beiden Klassen 4 A und 4 BS des Realgymnasiums Brixen Anfang Mai unter der Regie des Brixner Regisseurs Helmuth Kaufmann in der Aula ihrer Schule zur Aufführung brachten, haben sie neben den genannten Vorzügen auch noch jenen der historischen Glaubwürdigkeit und der dramatischen Spannung vorgefunden. Hauptfigur des Stückes ist nicht der große Feldherr und Kaiser der Franzosen, sondern sein schwächlicher Sohn Franz, der nach der Niederlage und dem einsamen Tod seines Vaters gegen seinen Willen am Wiener Hof festgehalten wird. Neben den historisch gesicherten Fakten des 1811 geborenen Herzogs von Reichstadt, der 1832 früh verstarb, ohne Frankreich je wieder gesehen zu haben, interessiert in diesem Stück vor allem die psychologische Seite des von seiner Mutter verzärtelten und von Metternich unter Verschluss gehaltenen Sohnes, den es nach den Heldentaten seines Vaters drängt. So entwickelt sich das Drama eines Jugendlichen zwischen Rebellion und Selbstzweifeln, bis es in einer erschütternden Vision vor Augen führt, was auf dem Schlachtfeld vom Heldentum übrig bleibt: Gewalttaten an Unschuldigen, sinnloses Blutvergießen im Namen einer Idee. Die stringent auf den Tod des jungen Herzogs zusteuernde Handlung hat Helmuth
Neben den historisch gesicherten Fakten über Napoleons Sohn Franz interessiert in diesem Stück vor allem die psychologische Seite des von Metternich unter Verschluss gehaltenen Fürsten
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Kaufmann in kontrastreichen Szenen auf die Bühne gebracht. Als Bühnenausstattung (Hartwig Thaler) dient eine gigantische, aus runden Stahlelementen aufgestapelte Pyramide, die mit drei Stühlen und einem Thronsessel in silbrigem Grau das Interieur der Wiener Hofburg lediglich andeutet. Historisch authentisch wirken die Kostüme von Sieglinde Michaeler und Walter Granuzzo, die durch sorgfältig eingesetzte Requisiten wie Fächer, Masken und Hüten aus Zeitungspapier noch besser zur Geltung kommen. Ideenreich auch die live eingespielte Musik, die von Mitgliedern der Rockband „The Intact Offbeats“ (Anton Rainer, Giovanni Calderisi, Leo Großrubatscher, Guglielmo Cantelli) bald als Stimmungselement, bald als Geräuschkulisse besondere Effekte erzielt.
Den jungen Napoleon gibt
überzeugend in seinen schwankenden Stimmungen Gregor Bodner, seine Cousine Napoleone
wird facettenreich dargestellt von Claudia Peintner. Als Vertreter des Wiener Hofes geben Klaudia Mur die dem Amusement völlig hingegebene Mutter Marie Louise und Michael Ralser den machtbesessenen Fürsten Metternich. Große Sorgfalt ließ Kaufmann auch den Nebenrollen
angedeihen. Ein gelungenes Schulprojekt und ein interessanter Beitrag in einem Jahr, das sich mit historischen Helden und zeitgemäßem Heldentum noch öfters auseinanderzusetzen haben wird. barbara.fuchs@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
>> Heißhunger auf was Rundes?
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INTERVIEW
Kunst & Kultur
„Das Lesen schmackhaft machen“ Der Verein „Drehscheibe – Arbeitskreis Kinder- und Jugendliteratur“ will bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die Freude am Lesen wecken. Ruth Schmidhammer und Elisabeth Flöss erläutern, wie man zum Lesen anregt, woran man ein gutes Kinderbuch erkennt und welche Trends im Kinder- und Jugendbuchsektor derzeit vorherrschen. Frau Schmidhammer, wie weckt man insbesondere bei Kindern die Freude am Lesen? RUTH SCHMIDHAMMER: Die Leseförderung sollte zum einen das Lesen schmackhaft machen und zum anderen zum Umgang mit Büchern anleiten. Die Freude am Lesen kann mit ganz simplen Mitteln geweckt werden, beispielsweise mit dem Erzählen, Anlesen oder Vorlesen von Büchern. Kindern sollte die Möglichkeit geboten werden, Bücher auf emotionale Weise zu erschließen:
Beim Vorlesen erfährt das Kind, dass sich jemand Zeit für ihn nimmt und ihm eine Geschichte erzählt – somit entsteht und festigt sich eine Beziehung zwischen dem Vorlesenden und dem Kind, und zudem wird mit dem Buch ein angenehmes Gefühl verbunden. ELISABETH FLÖSS: In erster Linie zählen die Beziehung und die Interaktion; mit einem Videospiel kann ich beispielsweise nicht wirklich kommunizieren. Aber übers Buch kann ich miteinander
reden und Beziehung schaffen, die Gefühlswelt wird stärker angesprochen. Zudem spielt auch die Sprache eine fundamentale Rolle: Kinder festigen durch das Vorlesen ihr Sprachgefühl und erweitern ihren Wortschatz. In Bilderbüchern regen die Illustrationen, die ja heute oft richtige Kunstwerke sind, zudem die Kreativität und Phantasie an. Worin liegt für Sie die Stärke eines Buches, abgesehen von der sprachlichen und inhaltlichen Dimension?
Ruth Schmidhammer: Die Stärke des Buches liegt für mich darin, dass es ein ruhiges Medium ist – eine Ruhe, die dem Kind heute häufig verloren gegangen ist. Wir haben öfters die Erfahrung gemacht, dass sich selbst in chaotischen Klassen Stille einstellt, sobald wir mit unserem Lese-Projekt beginnen. Beim Papiertheater beispielsweise, bei dem wir mit ganz einfachen Mitteln die Geschichte eines Buches erzählen, schauen die Kinder sofort fasziniert zu, es kehrt Ruhe ein. Dies ist eigentlich erstaunlich – die Kinder sind ja
Raus aus der Jacke und rein zu uns! Wir helfen Ihnen einzusteigen und aufzusteigen. Sie betreuen die attraktivsten Kunden der Stadt.
Außergewöhnliche/s Friseurin oder Friseurlehrmädchen Bitte melden! Plosestraße 38 Brixen Tel. 0472 830838 30
Wenn Eltern möchten, dass ihr Kind liest, sollten sie also so früh wie möglich mit gutem Beispiel vorangehen? Ruth Schmidhammer: Wie Untersuchungen bestätigen, wünscht sich fast jedes Elternteil, dass sein Kind liest. Die Wichtigkeit des Lesens ist jedem bewusst – mit der Vorbildhaltung sieht es manchmal allerdings anders aus. Elisabeth Flöss: Das Leseverhalten der Eltern und der Stellenwert des Buches in der Familie spielen sicher eine Rolle, inwieweit auch das Kind Freude am Lesen gewinnt. Manche Kinder lesen ungern, und das Lesen bereitet ihnen mehr Mühe als Freude. Wie kann man diese Lesemuffel unterstützen? Ruth Schmidhammer: Das Lesenlernen ist für Kinder ein sehr schwieriger Prozess. Jene Kinder, die sich mit der Lesetechnik schwer tun und denen das Lesen daher auch keine Freude bereitet, kann man unterstützen, indem man ihnen oft vorliest. Eltern sollten mit dem Vorlesen nicht aufhören, wenn die Kinder in die Schule kommen und selbst lesen können – gerade die schwächeren Leser genießen das Vorlesen sehr, weil sie der Geschichte so leichter folgen können. Aber natürlich kann man auch jenen Kindern, die Schwierigkeiten haben, das Lesenlernen nicht ersparen und muss sie dazu immer wieder motivieren. Viele Erwachsene lesen sehr ungern vor, weil sie Angst haben, falsch zu lesen oder zu stocken.
Foto: Oskar Zingerle
heute mehr das Actionmäßige gewohnt. Offensichtlich genießen sie aber diese stillen Momente.
Welche Tipps haben Sie dafür parat? Ruth Schmidhammer: In erster Linie zählt, dass das Vorlesen von Herzen kommt – es muss ja kein bühnenreifes Lesen und Sprechen sein. Wenn jemand wirklich beim Vorlesen Schwierigkeiten hat, könnte er zuhause laut üben oder sich beispielsweise Betonungen anstreichen – die Sicherheit kommt dann mit den Erfolgserlebnissen. Kinder sind aber grundsätzlich ein dankbares Publikum… Das Buch hat starke Konkurrenz durch neue Medien wie das Internet oder Videospiele erhalten. Welche Auswirkungen hat dies auf das Buch und das Leseverhalten von Kindern und Jugendlichen? Ruth Schmidhammer: Die Verlage versuchen beispielsweise, das neue Medienverhalten auch in den Büchern umzusetzen. Beispielsweise haben Comics auch im so genannten seriösen Bilderbuch Einzug gehalten. Das Buch und das Lesen werden aber nicht aussterben… Elisabeth Flöss: Zwischen Mädchen und Buben besteht ein großer Unterschied hinsichtlich der Nutzung der verschiedenen Medien: Buben greifen im Vergleich zu den Mädchen seltener zum Buch und sitzen eher am Videospiel. Mit zunehmendem Alter, insbesondere im Mittelschulalter, lassen bei ihnen häufig die Lust und das Interesse am Lesen nach. Für Jungen scheint es auch wenig passende Literatur zu geben… Ruth Schmidhammer: Das ist sicher mit ein Grund, warum Jungen in einem bestimmten Alter seltener zum Buch greifen. Für lange Zeit
Ruth Schmidhammer: „Die Lesefreude kann beispielsweise mit dem Erzählen, Anlesen oder Vorlesen von Büchern geweckt werden“
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orientierte sich die Kinder- und Jugendliteratur vorwiegend an Mädchen: Man griff mädchenbezogene Themen auf, und es gab mehr weibliche Protagonisten. Die Literatur hat sicher zu spät auf die Buben Rücksicht genommen; allerdings hat sich dies in den letzten Jahren schon etwas relativiert. Der Unterschied im unterschiedlichen Leseverhalten liegt eher darin, dass Mädchen alles lesen – von der Liebesgeschichte über den Actionroman bis hin zum Sachbuch. Buben hingegen lesen bestimmte Kategorien erst gar nicht, da reicht es schon, wenn beispielsweise das Buchcover sie nicht anspricht. Bevorzugt werden von den Jungen eher Fantasyoder auch Sachbücher.
Ruth Schmidhammer: Ein gutes Kinderbuch muss die Probleme der Kinder in der heutigen Zeit behandeln und die aktuelle gesellschaftliche Situation wiedergeben. Gerade aus diesen Gründen veralten Kinderbücher relativ schnell, es gibt wenige Klassiker in der Kinder- und Jugendliteratur: Ein Kinderbuch, das vor 20 Jahren ein wichtiges und gutes Werk war, kann man heute zwar noch als historisches Buch lesen – aber es trifft nicht mehr den Nerv der Zeit.
Was macht ein gutes Kinderbuch aus?
Ruth Schmidhammer: Ein schlechtes Buch erkennt man
Im Buchladen steht man heute vor einer Flut von Kinder- und Jugendbüchern. Woran kann ich mich noch orientieren, wenn ich ein gutes Buch kaufen möchte?
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Foto: Oskar Zingerle
Kunst & Kultur
Ruth Schmidhammer: Das schadet auch nicht weiter – zur normalen Leseentwicklung gehört auch die Lesereife: Das Kind entdeckt eines Tages selbst, dass das Buch langweilig ist und dass es bereits nach den ersten Seiten weiß, wie die Geschichte weiter geht. Somit hat das Kind bereits einen weiteren Schritt in der Leseentwicklung gemacht und ist dem kritischen Lesen näher gekommen. Wenn das Kind diesen Schritt selbst macht, ist dies besser, als wenn ihm die Buchwahl immer nur von oben diktiert wird. Früher dienten bestimmte Autoren oder Verlage als Qualitätsgaranten. Ist dies heute nicht mehr der Fall?
Elisabeth Flöss: „Ein Trend, der derzeit in Anmarsch ist, sind Kinderreime und Verse“
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insbesondere an den schnellen Produkten, die sprachlich und grammatikalisch fehlerhaft sind. Das fällt aber sofort auf, beispielsweise wenn es beim Lesen holpert und sich keine Sprachmelodie ergibt.
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Elisabeth Flöss: Andererseits gibt es auch schlechte Kinderbuchreihen, die immer denselben Aufbau aufweisen und in denen eigentlich nur Bausteine ersetzt wurden – die aber die Kinder doch zum Lesen animieren.
Welche Themen oder Strömungen sind im Kinder- und Jugendbuchmarkt derzeit vorherrschend? Elisabeth Flöss: Ein Trend, der derzeit im Anmarsch ist, sind Kinderreime und Verse. Vor einigen Jahren waren diese ganz verpönt, nun stoßen sie aber wieder vermehrt auf Interesse und sollten auch zum Grundbestand der Hausbibliothek gehören. Die Schüttelverse und Reime fördern das Rhythmus- und Sprachgefühl des Kindes, selbst wenn die Geschichte dahinter vielleicht banal wirkt. In Kinder- und Jugendbüchern wurden lange Zeit auch verschiedene Problematiken wie Drogenkonsum oder Umweltverschmutzung aufgegriffen – dies ist heute beispielsweise fast schon wieder obsolet. Es gibt eine Tendenz hin zum munteren, gelassenen Buch. Ruth Schmidhammer: In den letzten Jahren war die Fantasy-Welle sehr stark, so langsam kehrt man
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Ruth Schmidhammer: Autoren oder Verlage sind heute auch kein sicheres Indiz mehr. Kleine Verlage können sich beispielsweise nicht mehr am Markt halten, und die großen Verlage bringen neben anspruchsvoller Literatur auch eine ganze Reihe von Trivialliteratur heraus. Jene Handvoll Verlagsriesen, die es heute noch gibt, haben alles im Angebot – somit ist die Unterscheidung in gute und schlechte Verlage nicht mehr möglich. Wer
eine Orientierung in der Bücherflut sucht, findet auf unserer Homepage eine Liste mit empfehlenswerten Kinder- und Jugendbüchern, die jährlich aktualisiert wird.
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wieder zur Realität zurück. Wobei momentan in der Jugendliteratur sehr harte Bücher auf dem Markt sind, mit Themen wie Stalking oder Gewalt, die jedoch noch eine Stufe härter aufgearbeitet wurden. Meines Erachtens wird hier oftmals eine Grenze überschritten, auch wenn die Bücher vom Sprachlichen her sehr gut sein mögen. Weitere Bestseller sind auch Bücher zu Fernsehserien, und Hörbücher sind auch im Kommen. Findet im Bereich der Leseförderung und der Auswahl von „rein pädagogisch wertvollen“ Büchern manchmal auch eine Überpädagogisierung statt? Ruth Schmidhammer: Das hängt etwas von der Altersgruppe ab: Jugendliche wollen ihre Bücher selbst aussuchen, und das sollen sie auch dürfen. Mit kleineren Kindern wird man häufig in die Bibliothek gehen, um dort Bücher auszuleihen: Auch sie kann man getrost ihre Bücher selbst aussuchen lassen, aber man kann ja immer noch ein Buch dazugeben, das man dem Kind nahe bringen möchte, weil es sprachlich gut ist oder man es gerne vorlesen möchte. In jedem Fall sollte den Kindern ein selbständiger Gang in der Bibliothek möglich sein, sie sollten sich dort auch orientieren können; als Verein üben wir beispielsweise mit Schulklassen dieses Zurechtfinden in der Bibliothek. Elisabeth Flöss: In meinen Augen kann es gefährlich werden, wenn allzu viel Druck aufgebaut wird: Das Kind muss ein Buch lesen, eine Inhaltsangabe schreiben, einen Kommentar abgeben, und so weiter. Jedes Buch wirkt aber auf den jeweiligen Leser unterschiedlich, das Aufarbeiten,
Jeder, der die Mod. CUD, UNICO oder 730 abfasst, hat laut Ges. Nr. 296/2006 vom 27.12.2006 die Möglichkeit, durch eine zusätzliche Unterschrift 5 Promille der Einkommenssteuer einer Freiwilligenorganisation zukommen zu lassen. Der SSV Brixen bittet um Ihre Unterstützung!
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Analysieren und Zerpflücken des Buches wird oft als Strafe empfunden – und die Wirkung des einzelnen Buches ist dann dahin. Manchmal sollte man ein Buch einfach nur auf sich wirken lassen. Bei der Auswahl eines Buches kann man meiner Meinung nach aber gerne auf eine etwas gehobene Sprache zurückgreifen, es muss nicht immer die unterste Banalitätsstufe sein. Zudem lässt sich im Alltag schon viel bewirken, indem man die einzelnen Objekte gezielt beim Namen nennt und so an der Begriffsbildung arbeitet, dies ist bereichernd. Die Drehscheibe hat in Brixen das Projekt der Lesepatenschaft für Kinder mit Migrationshintergrund ins Leben gerufen. Was verbirgt sich dahinter? Elisabeth Flöss: Wir wurden darauf aufmerksam, dass in Familien mit Migrationshintergrund das Lese-
verhalten oftmals noch eine geringere Rolle spielt. Als „Drehscheibe“ versuchen wir hier, gezielt Literatur anzukaufen oder Buchempfehlungen auszusprechen, und zudem wurden die Lesepatenschaften initiiert, um bei diesen Kindern das Lesen und die Sprachentwicklung zu fördern. Hierfür haben wir Menschen gesucht, denen das Buch ein Anliegen ist und die sich von der „Drehscheibe“ diesbezüglich beraten lassen. Diese Personen lesen kontinuierlich ein oder zweimal wöchentlich einigen Kindern mit Migrationshintergrund vor – wobei zunächst auch hier eine Beziehung zwischen dem Vorleser und den Kindern aufgebaut werden muss. Diese Lesepatenschaften möchten wir gerne ausbauen – und wir suchen noch nach Menschen, beispielsweise Lehrpersonen im Ruhestand, die sich daran beteiligen möchten.
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info Die Drehscheibe Bookslam, Papiertheater, Erlebnis Familien-Lesen, Bücherklatsch, All you need is… books – bereits die Titel der Leseförderungs-Projekte der „Drehscheibe“ machen Lust aufs Lesen. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen des Arbeitskreises für Kinder- und Jugendliteratur mit Sitz in Brixen setzen sich seit vielen Jahren für die Leseförderung und die Etablierung einer Lesekultur in Südtirol ein. Drei Schwerpunkte kennzeichnen die Arbeit der „Drehscheibe“: Beratung und Weiterbildung für Erwachsene, Projektarbeit mit Kindern und Jugendlichen wie kreative Angebote zum Kennenlernen von neuer Kinderliteratur und zur spielerischen, praxisorientierten Leseförderung, sowie die Zusammenarbeit und Vernetzung mit den verschiedenen Institutionen der Leseförderung des Landes. Zudem richtet die „Drehscheibe“ jährlich den AndersenWettbewerb rund ums Lesen und Gestalten aus. Um in der Flut der alljährlichen Neuerscheinungen Orientierung zu bieten, gibt die „Drehscheibe“ jeden Herbst eine Broschüre mit empfehlenswerten Kinder- und Jugendbüchern heraus – Auszüge daraus können auf der Homepage www.drehscheibe.it eingesehen werden. Hervorgegangen ist die „Drehscheibe“ aus dem „Südtiroler Buchklub der Jugend.“ Dieser war in den frühern 1960er Jahren gegründet worden, um die Kinder- und Jugendliteratur in Südtirol zu fördern und orientierte sich am Österreichischen Buchklub der Jugend. Da es zu jener Zeit schwierig war, in Südtirol Kinder- und Jugendbücher zu beziehen, war der Buchklub damals auch ein Handelsunternehmen, das die Bücher in seiner Geschäftsstelle in Bozen vertrieb. Kontakt Drehscheibe – Arbeitskreis Kinder- und Jugendliteratur Mittelschule „Michael Pacher“ – Fischzuchtweg 5 Tel. 0472 200975, Handy 339 4170530 (Ruth Schmidhammer) Bürozeiten: Montag 8.30-11.30 Uhr, 15.00-17.00 Uhr www.drehscheibe.it, buchklub@virgilio.it Buchausstellung „Neuerscheinungen im Bereich Kinder- und Jugendliteratur“ in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Medien vom 25. bis 27. Mai in der Grundschule Milland, ganztags zugänglich
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MALEREI
Farbentektonik Hannes Vonmetz malt und spricht. Seine Worte gelten der Kunst, und seine Kunst ist nicht zuletzt von seinem literarischen Fundus inspiriert. Einige Werke des Brixner Künstlers waren vor kurzem in der Leonardo-Galerie in Bozen zu sehen.
„Ich komme aus der Land-
schaftsmalerei“, antwortet er auf die Frage nach dem Typus seiner Kunst. Es ist ein unentschlossenes, mit Widerwillen ausgesprochenes Geständnis. Sowohl geographisch als auch künstlerisch scheint er keine klar umgrenzte Heimat zu haben. Nicht von ungefähr sind einige seiner Bilder Alfred Wegener gewidmet. Der deutsche Wissenschaftler hatte entdeckt, dass die Oberfläche unseres Planeten in ständiger Bewegung ist. Die Tektonik der Kontinentalplatten findet in der Farbentektonik von Vonmetz ihr künstlerisches Pendant. Da in den Werken die dritte Dimension, die Tiefe, kaum zum Vorschein kommt, spielt sich diese Kunst auf der Oberfläche ab. Die Farben breiten sich aus, schieben gegeneinander und überlappen sich. Wie die Platten der Erdoberfläche. Nichts anderes ist moderne Malerei. „Ich habe in Brixen nicht mehr sehr viele Freunde. Mich nur in einer Bar niederzukübeln und den Mädls dabei hinterher zu glotzen reizt mich nicht“. Lieber spricht Hannes Vonmetz über Kunst. Über die Machenschaften
der Galerien, über den erstaunlich unscheinbaren Kleidungsstil der fortschrittlichsten Künstler, über den Unterschied zwischen „Entertainern“ und „Gottessuchern“ in der Kunst, über Südtirol. Die Passion des Frosches hat man in der Kunstwelt vernommen. „Südtirol hat damit international einen biederen Eindruck hinterlassen“, versetzt er kopfschüttelnd. Eines ist sicher: Vonmetz ist gut informiert. Eine umfassende Bildung gehört in seinen Augen zur Werkzeugkiste eines jeden respektablen Künstlers. Bei ihm scheint die Kiste ein ganzer Container zu sein.
Seine eigenen Bilder betitelt
er nicht als „abstrakt“. „Ich glaube nicht an die Abstraktion“, meint er und erklärt, dass jedem Bild vielmehr ein Gegenstand zu Grunde liege. Zumindest bei seinen eigenen Bildern behält er Recht. Horizontale Linien gliedern die Kompositionen und suggerieren dem Betrachter eine Landschaft. Dabei hinterlässt der Pinselstrich seine Spur, und auch die Farbe rinnt. Von den Seiten dringen etwas betulich aufgetragene Flächen und Linien ein und lähmen zuweilen den gestischen Schwung der Bilder. Stilistisch steht der Künstler in der Tradition der deutschen Neoexpressionisten und der italienischen Transavanguardia. Diese unmittelbare, teilweise „schmutzige“ Darstellungsweise sollte in den 80er Jahren der Malerei aus ihrer Krise helfen und sie auf eine neue Basis stellen. Auch Vonmetz glaubt wie diese Künstler an die Malerei: „Malerei gibt es seit 30.000 Jahren und wird es immer geben“. Der Fotographie zum Trotz.
Ähnlich wie bei den genannten
Strömungen finden sich auch bei Vonmetz Bezüge zur Mythologie, wie einige seiner Bildertitel bezeugen. Die griechischen Göttergeschichten treten bei ihm allerdings nur am Rande, als Bildertitel auf. Weder in der
Seine eigenen Bilder bezeichnet Hannes Vonmetz nicht als abstrakt, sondern erklärt, dass jedem Bild ein Gegenstand zugrunde liege
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Darstellungsweise noch in den „dargestellten Objekten“ ist etwas aus der Antike zu finden. Hannes Vonmetz bleibt dem Betrachter eine – künstlerische – Erklärung schuldig, warum Titel wie „Persephone meets Hades“ mehr sein soll als ein Gelehrtenstreich. Insgesamt kann Vonmetz’ Kunst allerdings als überzeugend bewertet werden. Da er sich in Südtirol befindet, ergreift er die Gelegenheit, um nach Padua weiterzufahren. Hier besichtigt er zum wiederholten Mal die Capella degli Scrovegni, eine von Giotto ausgemalte Kapelle. Eine kuriose Angewohnheit für jemanden, der sich im Sinne der Moderne damit bescheidet, „Formen und Farben“ zum Inhalt seiner Kunst zu erklären. Ein Hoffnungsschimmer, der uns daran glauben lässt, dass sich eines
Tages die Farben mit Gott und die Menschen mit der Kunst versöhnen werden. andres.pizzinini@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Foto: Oskar Zingerle
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ange war er weg. Jetzt ist er wieder da. Nur kurz, für die Ausstellung. Dann reist Hannes Vonmetz zurück nach Düsseldorf, wo sich sein vorübergehendes Domizil befindet, oder weiter, wohin auch immer es ihn verschlägt. Welchen Standort er für seine Zukunft aussuchen wird, kann er jetzt noch nicht sagen. Die Leonardo-Galerie in Bozen war die erste, die an ihn glaubte. Im Jahr 2003 stellte er dort aus und hatte damit ein Sprungbrett in die internationale Kunstszene. „Das hab ich nicht vergessen“, meint der junge Maler. Das ist auch einer der Gründe, warum dort seine Bilder vor kurzem wieder hingen. Seit seiner ersten Ausstellung hat er viel gesehen, ist gereist, und auch seine Bilder haben sich verändert.
Hannes Vonmetz: „Eine umfassende Bildung gehört zur Werkzeugkiste eines jeden respektablen Künstlers“
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Kunst & Kultur
FILM
Film über Peter Mayr z In und um Brixen dreht Sora Film derzeit einen Film über den Freiheitskämpfer und Mahrwirt Peter Mayr. Das Drehbuch hierzu stammt vom Brixner Karl Mittermaier, der gemeinsam mit dem Filmemacher und Kameramann Willi Rainer aus Albeins auch Regie führt; der Text wurde von Carla Wild verfasst. Die Mitglieder der Brixner Schützenkompanie „Peter Mayr“ wirken als Komparsen mit,
in der Rolle des Peter Mayr wird Thomas Delmonego zu sehen sein. Der 30-Minuten-Streifen soll im Herbst im Sender Bozen der RAI ausgestrahlt werden. Der am Ritten geborene Peter Mayr gilt als Vertrauensperson von Andreas Hofer und zählte zum „Generalstab“ des Aufstandes gegen die Bayern und Franzosen, ab 1804 führte er das Gasthaus in der Mahr in Brixen. Am 20. Februar 1810,
beinahe zeitgleich mit Andreas Hofer, wurde der zum Tode verurteilte Peter Mayr erschossen.
Im Bild: Karl Mittermaier, Wili Rainer und Thomas Delmonego. db
Ticket und im Organisationsbüro am Hans-Gamper-Platz 3 in Algund statt. Weiters geben die Organisatoren des Volksschauspiels eine spezielle, doppelseitig geprägte Silber-Gedenkmedaille mit einem Durchmesser von 40 Millimetern und einem Gewicht von 40 Gramm in einer limitierten Auflage von 2.009 Stück heraus, die von Medaillen Aurum in Schlanders geprägt worden sind. Der Preis für eine Medaille beträgt 95 Euro, wobei auch eine Kleinstauflage in Gold hergestellt wurde. Für den Entwurf und die Gestaltung der Münze konnte
Friedrich Gurschler, der bekannte Künstler aus Unsere Frau in Schnals, gewonnen werden. Die Medaillen und die Karten können ebenso im Organisationsbüro,
täglich von 10 bis 12 Uhr, sowie an den Abendkassen des Volksschauspiels erworben werden. Weitere Infos im Internet: www.andreashofer2009.info db
Das Zugluft-Open Air findet am 6. und 7. Juni beim HdS in Milland statt. Auf dem Programm stehen Konzerte von acht Bands, Spezialitäten aus anderen Ländern, Tanzperformances, Filmprojektionen, Ausstellungen, Kinderbetreuung, Beduinenlounge und vieles mehr.
Am 29. Juni endet das Paulusjahr der katholischen Kirche. Aus diesem Anlass bringt das Bibelzentrum Neustift in Zusammenarbeit mit den Musical-Festspielen Schloss Hartberg das Musical „Paulus – Saul von Tarsus“ am 12. und 13. Juni zur Aufführung.
Mit Paul Flora ist einer der bedeutendsten Künstler Tirols kürzlich verstorben. Im Diözesanmuseum Hofburg Brixen ist ab 26. Juni in der Ausstellung „spitz.fedrig“ ein weiter Bogen durch das geistreiche und vielfältige Schaffen des Zeichners und Karikaturisten zu sehen.
K&K Kunst & Kultur
THEATER
Volksschauspiel Anno 2009 z Unter der Regie von Erich Innerebner und der künstlerischen Leitung von Ivo F. Egger feierte das Volksschauspiel „Andreas Hofer Anno 2009“ am 15. Mai in Algund Premiere. Mit über 300 Darstellern, über 600 Mitwirkenden und insgesamt 15 Aufführungen bis Ende Juni wird „das historische Andreas Hofer Volksschauspiel zum feierlichen Mittelpunkt der Gedenkfeiern des großen Tiroler Freiheitskampfes vor 200 Jahren“, wie die Organisatoren mitteilen. Der Kartenvorverkauf findet in allen Athesia Buchhandlungen bei Athesia-
kurz
notiert
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NACHGEFRAGT
„Neue Darstellung der Geschehnisse“ EGON DAPORTA, Leiter des Organisationsteams zur Aufführung des Freilichttheaters „Das Mädchen von Spinges?“, über die geplante Produktion in der Mühlbacher Klause. Herr Daporta, bereits im Jahr 1980 behandelte die Heimatbühne Mühlbach die Person Katharina Lanz in einem Theaterstück. Wie ist die Idee, ein Stück über die Freiheitskämpferin erneut aufzuführen, zustande gekommen? Zum Tiroler Gedenkjahr will die Heimatbühne Mühlbach mit dem Theaterstück „Katharina Lanz“ ihren Beitrag leisten. Das Stück unterscheidet sich stark von jenem, das 1980 aufgeführt wurde, wenngleich die genaue Geschichte um das Mädchen von Spinges sehr umstritten ist. Es gibt verschiedene Quellen, die jedoch stark
voneinander abweichen. Deshalb auch der Titel „Das Mädchen von Spinges?“. Eine neue Darstellung der Geschehnisse rund um die Person Katharina Lanz wird unter der Regie von Georg Kaser gezeigt und lässt einige Fragen offen. Als Kulisse für die Freilichtaufführung dient die Mühlbacher Klause. Verursacht die dort vorbeiführende Straße nicht akustische Probleme? Einen idealeren, geschichtsträchtigeren Ort konnten wir nicht finden. Wir werden die Tore der renovierten Klause schließen und entlang der Straße eine
Lärmschutzwand errichten, damit der Straßenlärm nicht lauter ist als die dargestellten Freiheitskämpfe. Die Beschaffung der Kostüme und Requisiten war angesichts der Menge an Schauspielern und des historischen Hintergrunds sicher nicht leicht… Bei der Einkleidung der 50 mitwirkenden Schauspieler war uns Minna Piazzesi behilflich. Hinter den Kulissen arbeiten Dutzende Personen für den reibungslosen Ablauf der aufwändigen Produktion. oskar.zingerle@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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ROCKMUSIK
Kunst & Kultur
Mando Diao zum Schulschluss!
THEATER
Dekadenz in Salzburg z Das Theaterstück „Fein hätten wir’s haben können“ der Gruppe Dekadenz wurde zum internationalen Festival „Treff. Punkt Theater“ in Holzhausen bei Salzburg eingeladen: Am 21. Mai spielte Ingrid M. Lechner ihre Rolle als Anna Ladurner-Hofer, die ihr Leben an der Seite ihres Ehemannes, dem Freiheitskämpfer Andreas Hofer, Revue passieren lässt; Regie führte hierbei die künstlerische Leiterin der Dekadenz, Ingrid Porzner. Wie bereits bei den Aufführungen in Südtirol, fand das Stück auch beim Festivalpublikum in Österreich großen Anklang und zahlreiche lobende Worte. Neben der Dekadenz traten beim internationalen Festival auch Gruppen aus Tschechien, Ungarn, der Slowakei und Deutschland auf
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und präsentierten ihre aktuellen Inszenierungen. Das traditionsreiche Festival hat sich darauf spezialisiert, Inszenierungen aus den Nachbarländern von Österreich in deren Sprachen und besonderen Charakteristik einzuladen. „Wir haben uns über die Einladung sehr gefreut und sind gerne als Vertreter Südtirols aufgetreten!“, erzählt Ingrid Porzner. Das Theater Holzhausen spielt und organisiert seit über 50 Jahren Theateraufführungen, seit 20 Jahren veranstaltet das Ensemble gemeinsam mit dem Salzburger Amateurtheaterverband und in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung des Landes Salzburg internationale Theaterfestivals, wobei „kein gegeneinander Spielen, sondern der kulturelle Austausch stets im Mittelpunkt stehen“. db
z Es ist noch gar nicht so lange her, dass die schwedische Band „Mando Diao“ die Rock’n’RollWelt eroberte. 2004 erschien ihr Debütalbum „Bring ‘Em In“, und die nächsten Alben folgten Schlag auf Schlag. „Hurricane Bar“ und „Ode To Ochrasy“ erreichten mühelos Gold-Status, und mit ihrem vorletzten Album „Never Seen The Light Of Day“ verblüfften Mando Diao Fans und Kritiker gleichermaßen. Im Februar erschien mit „Give Me Fire“ nun ihr fünftes Studioalbum – und es enthielt ein Lied, das seither um die Welt ging und auch hierzulande im Radio pausenlos gespielt wird: „Dance with somebody“. Jetzt kommen die rockenden Schweden nach Südtirol: Sie bilden am Samstag, 13. Juni, den Headliner zum „School’s Out Open Air“ in Bozen. Dieses Festival, das von der
Liederszene Südtirol veranstaltet wird, steht seit nunmehr elf Jahren für ausgelassene SchulschlussStimmung, laute Rockmusik, Dutzende Nachwuchsmusiker und ausgezeichnete Organisation. Auch heuer werden 13 Südtiroler Nachwuchsbands im Vorprogramm von Mando Diao spielen. Das Open Air beginnt um 15 Uhr, Mando Diaos Auftritt ist für 23 Uhr vorgesehen und dauert etwa 90 Minuten. Das School’s Out Open Air wird von den drei Kulturassessoraten der Autonomen Provinz Bozen und von der Stiftung Sparkasse unterstützt. Medienpartner sind der Radiosender Die Antenne und die Tageszeitung Dolomiten. Kartenvorverkauf bei Disco New und Baba’s in Bozen, in allen Athesia-Filialen und im Internet: www.rocknet.bz wv
NEU IM REGAL Wandern und verkosten Oswald Stimpfl, profunder Südtirolkenner und Verfasser zahlreicher Südtirolführer, war gewissermaßen als Vorkoster im ganzen Land unterwegs: Mit seinem Buch „Südtirol für Genießer“ legt er nunmehr eine Vielfalt von Wandervorschlägen vor, die er mit ausgesuchten Einkaufs- und Einkehrtipps verbindet. Auf der Suche nach regionalen Produkten – viele nach biologischen Richtlinien produziert – war er in Bäckereien und Kellereien, in Hofläden und Almkäsereien, bei Imkern und Schokoladeherstellern zu Besuch und hat vom Magenzuckerle bis zur Bio-Kaminwurze allerhand Selbstgemachtes entdeckt und getestet. Das Buch beinhaltet insgesamt 47 Wandervorschläge mit rund 100 Einkaufstipps und führt durch ganz Südtirol: Auf 192 Seiten findet der Leser zahlreiche stimmungsvolle Farbfotos, nützliche Informationen zu Anfahrt, Gehzeiten und Öffnungszeiten. Im Anhang finden sich ein Produkteregister und
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20 Jahre Böhmische von Natz z Am 8. Jänner 1989 trafen sich einige Musikanten der Musikkapelle Natz im Hotel Sun – Franz Huber hatte sie eingeladen, um über die Gründung einer Böhmischen zu sprechen. Alle Anwesenden waren schnell vom Vorhaben überzeugt, und bereits bei dieser Sitzung wurde beinahe die gesamte Besetzung auf die Beine gestellt: Franz Huber und Sigi Mair am Tenorhorn/ Bariton, Philipp Peintner an der Tuba, Andreas Peintner am Schlagzeug, Franz Tauber und Kurt Peintner am Horn, Franz Pirstaller und Hartmann Mair spielten Klarinette, Martin Peintner und Engelbert Bacher die Trompete, Josef Putzer und Gerhard Töll das Flügelhorn. Bald schon begannen die Musikanten mit den ersten Proben, die vom Kapellmeister Franz Pirgstaller geleitet wurden. Auch der erste offizielle Auftritt ließ nicht lange auf sich warten: Der langjährige Flügelhornist Ossi Peintner heiratete im Frühjahr 1989 seine Lebensgefährtin
Erika Rogen, und die Böhmische von Natz marschierte dabei selbstverständlich auf. Der Bekanntheitsgrad der Böhmischen nahm schnell zu: Obmann Franz Huber, der damals als Postbote in Brixen arbeitete und stets von „insra Pemischn“ schwärmte, sorgte für so manchen Konzertauftritt im In- und Ausland, beispielsweise beim Internationalen Ärztekongress in Verona, beim Fest der Eisenbahner in Nürnberg oder beim Rosenheimer Herbstfest – sogar einen Fernsehauftritt auf RAI UNO kann die Böhmische verzeichnen. Nach einigen Jahren musste die Besetzung leicht verändert werden, aus Zeitgründen springen auch immer wieder Musikanten aus anderen Musikkapellen ein, um alle Auftritte zu bewältigen. Beim traditionellen Frühschoppen am Pfingstmontag, 1. Juni, feiert die Böhmische von Natz nun ihr 20-jähriges Bestehen – und dankt gleichzeitig allen, die am Erfolg mitgewirkt haben. db
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THEATER
Kunst & Kultur
Sapperlot! z „Helden – aus unserer Sicht“ lautet das Motto des 5. Internationalen Treffens für Jugendtheater „sapperlot“ in Brixen, das sich damit thematisch an das heurige Gedenkjahr anlehnt. Alle zwei Jahre laden das Theaterpädagogische Zentrum Brixen (TPZ) und der Südtiroler Theaterverband zu diesem internationalen Austausch, an dem Jugendtheatergruppen aus aller Welt teilnehmen. Heuer sind Ensembles aus Deutschland,
Österreich, Litauen, Malta, Israel, Belgien, aus der Slowakei und aus den USA mit dabei. Vom 1. bis zum 3. Juli zeigen die Jugendlichen im Forum Brixen sowie im Jugendhaus Kassianeum Theaterstücke rund ums Heldentum, oftmals über das heldenhafte Handeln in alltäglichen Situationen. Die Aufführungen sind in der Muttersprache der jeweiligen Gruppen, aufgrund ihres bildhaften Charakters und ihrer Ausdruckskraft jedoch für ein internationales
Publikum verständlich. Detaillierte Informationen zu den Stücken sowie den Aufführungsterminen findet man auf der Homepage des TPZ www. tpz-brixen.org und in unserem Veranstaltungskalender. wv
DENKMAL/LITERATUR
In Gedenken an Josef Michaeler z „Durch dieses Denkmal bleibt sein Wirken unvergesslich“, freute sich der Neffe von Josef Michaeler bei der Enthüllung des Denkmals für den ehemaligen Generalvikar, der im Jahr 2007 verstorben ist. Gestaltet wurde das Kunstwerk, das an der Außenseite der Pfarrkirche von Natz angebracht ist, von Werner Kofler aus Neumarkt. Bei der Segnung war auch Bischof Karl Golser anwesend, der Josef Michaeler als „Mann der Kirche, dem es stets um das Wohl der Kirche ging“ bezeichnete. Erschienen ist zudem
das Buch „Josef Michaeler (19272007): Memoiren eines Priesters in bewegter Zeit“, das von Josef Gelmi im Weger-Verlag publiziert wurde. Das Buch schildert die Lebenserinnerungen von Josef Michaeler: an sein Studium und den Militärdienst, seine Zeit als Hofkaplan, bischöflicher Sekretär, Direktor des Verwaltungsamtes und als Generalvikar unter den Bischöfen Joseph Gargitter und Wilhelm Egger. „Es handelt sich um die äußerst interessanten Erinnerungen eines Menschen, der selbst nicht nur Geschichte erlebt,
sondern auch geschrieben hat“, erläuterte der Herausgeber Josef db Gelmi.
MUSIK
Geballte Ladung Nachwuchsmusikanten z 21 Jugendkapellen mit insgesamt 663 Jungmusikanten kommen am 6. und 7. Juni in Mühlbach zum 3. Südtiroler JugendkapellenTreffen zusammen. Beim Wettbewerb im Graf-Meinhard-Haus werden die Nachwuchsmusiker ihr Bestes geben, zudem wird ein begleitendes Fest veranstaltet. Im Vordergrund steht das gemeinsame Musizieren, das Kennenlernen und Spaßhaben. „Es wird ein richtiges Familienfest werden, bei dem auch Nicht-Musikanten herzlich eingeladen sind und sich möglicherweise von der Begeisterung des Musizierens anstecken lassen“, freut sich Barbara Kerer, Leiterin des Organisationsteams. Für ein umfangreiches Spieleangebot sorgt die Musikkapelle Schabs, 40
die Bürgerkapelle Mühlbach ist für die Gastronomie zuständig. „Zu einem richtigen Familienfest gehören auch familienfreundliche Preise – es gibt unter anderem ein Glas Saft um 50 Cent“, kündigt Christoph Zingerle, Obmann der Bürgerkapelle Mühlbach, an. Im Rahmen des Treffens werden auch die Jungmusikerleistungsabzeichen des Bezirkes Brixen in den Stufen Bronze und Silber verliehen. Außerdem konzertieren am Samstagabend zum Abschluss des Seminars die Absolventen des Kapellmeisterlehrganges, und am Sonntagnachmittag findet ein großer JugendkapellenUmzug durch den Mühlbacher Ortskern statt. oz
MUSIK
Altes und Neues beim MGV z Der Männergesangverein Brixen 1862 (MGV) blickt auf ein ereignisreiches Jahr zurück – und voller Optimismus in die Zukunft: Besonders erfreulich erweist sich für den MGV dabei die Tatsache, dass der Walthersaal in „Vereinsbesitz“ übergeht. Seit dem Jahr 1874 dient der historische Raum dem MGV in der Altenmarktgasse als Vereinssitz und Probelokal. Nun wurde zwischen der Südtiroler Sparkasse, der Gemeinde Brixen und dem MGV ein Kaufvorvertrag geschlossen: Die Sparkasse veräußert den Saal an die Gemeinde, die diesen wiederum an den MGV weitergibt – wobei der Walthersaal in „Sparkassensaal im Walterhaus“ umgetauft wird. Neu ist auch ein Teil des Vorstandes, der vor kurzem gewählt wurde: Obmann Alfred Ellecosta, Martin Oberrauch, Michael Pattis, Eugen Reinthaler und Patrick
Eheim wurden als Vorstandsmitglieder bestätigt, neu in den Ausschuss kamen Pius Gritsch, Andreas Oberrauch und Manfred Villscheider. Den scheidenden Vorstandsmitgliedern Hubert Baumgartner und Karl Jöchler dankte der Obmann für ihren Einsatz zum Wohle des Vereins.
Neben diesen Neuigkeiten widmete sich der MGV auch „Altgedienten“: Das silberne Ehrenzeichen für 15 Jahre Vereinszugehörigkeit erhielten Georg Pallua, Michael Pattis und Paul Oberhofer. Im Bild: Der neue Vorstand des MGV mit Chormeister Christian Unterhofer. db
1. Südtirol in Europa vertreten 2. Lebensqualität schützen 3. Lebensraum erhalten und gestalten MUSIK
z Südtirols Rock- und Popszene bewährt sich auch international – zumindest bei Bandwettbewerben. 2007 hatten die Eisacktaler Pamstiddn Kings beim Finale des International Live Award den hervorragenden dritten Platz nach Südtirol geholt, und heuer konnte dieses Ergebnis sogar noch verbessert werden: Die Funkrockband 4Twenty aus Brixen erreichte mit sehr knappem Rückstand zum Sieger „Skaputnik“ aus Österreich den 2. Gesamtrang – bei über 1000 teilnehmenden Bands aus halb Europa! Dabei hat es zum ganz
großen Sieg nur deshalb nicht gereicht, weil die österreichische Formation – erwartungsgemäß – mehr Rückhalt vom Publikum erfuhr. Die hochkarätige Jury hatte nämlich 4twenty mit großem Punktevorsprung zur besten und professionellsten Band gewählt. Das Zusammenlegen der beiden Wertungen ergab dann den knappen Vorsprung von „Skaputnik“. Das soll den Erfolg der Brixner Band „mit Kopfnickgarantie“ nicht schmälern. Als Gewinner des Italien Live Award wurden ihnen 1000 Euro überreicht. Zudem haben sie jede Menge an Sachpreisen mit
nach Hause genommen. Und: Ein Auftritt beim bekannten Donauinselfest ist ihnen garantiert. Die Band wird außerdem am 13. Juni beim School’s out Open Air in Bozen als letzte einheimische Band direkt vor Mando Diao spielen. Der International Live Award ist der größte Bandwettbewerb Europas. Die Vorausscheidungen in Südtirol werden von der Liederszene Südtirol organisiert und von den drei Kulturassessoraten der Autonomen Provinz Bozen Südtirol sowie von der Stiftung Sparkasse unterstützt. wv
Ich will mich für eine Europäische Union der Menschen, für eine lebendige Europaregion Tirol und für ein erfolgreiches Südtirol einsetzen. Mehr Infos unter: www.svpartei.org www.herbert-dorfmann.eu
Herbert Dorfmann
Am 6./7. Juni für Europa!
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4twenty in Wien erfolgreich
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„Wir sind ein Team!“
Foto: Oskar Zingerle
SSV BRIXEN HANDBALL STEIGT IN DIE SERIE A1 AUF
Nach dem freiwilligen Abstieg des Forst SSV Brixen Handball vor zwei Jahren steigt die erste Mannschaft nun in die Serie A1 auf – der zweithöchsten Liga Italiens. Der „Brixner“ hat sich mit Sektionsleiter Reinholf Engl und Pressesprecher Heinrich Federspieler über Chancen und Ziele der nächsten Saison unterhalten. Der SSV Brixen Handball hat in der soeben abgeschlossenen Saison in der Serie A2 kein einziges Spiel verloren. Das ist doch einmalig in der Geschichte des Vereins, oder? REINHOLD ENGL: Das ist richtig. Brixen ist aber auch zum ersten Mal nach 33 Jahren wieder aufgestiegen; in den vergangenen Jahrzehnten spielte Brixen immer in der höchsten Liga – bis zum freiwilligen Abstieg in die
Reinhold Engl: Darüber waren wir uns von Anfang an nicht sicher, weil wir die Liga und die entsprechenden Mannschaften nicht kannten. Vor allem aber sind wir mit einem vollkommen neuen Konzept in die Serie A2 gegangen: Wir wollten grundsätzlich auf Ausländer verzichten und eine reine Brixner Mannschaft aufbauen. Solange wir noch in der Elite-Liga waren, spielten vier Ausländer, und da blieb nur noch wenig Platz für einheimische jun-
„Dieser Strategiewechsel hat der Mannschaft absolut gut getan“_ Sektionsleiter Reinhold Engl Serie A2. Die derzeit involvierten Spieler sind alle jünger als 33, was der Situation noch mehr Gewicht verleiht. Dabei wäre dieser Aufstieg in die Serie A1 eigentlich schon für die vergangene Saison geplant gewesen… HEINRICH FEDERSPIELER: …da hat uns Triest noch im letzten Augenblick einen Strich durch die Rechnung gemacht und uns den Titel vor der Nase weggeschnappt. Wenn man bedenkt: Von den 42 Spielen der vergangenen zwei Saisonen haben wir insgesamt nur zwei Spiele verloren… Das ist ein klares Zeichen dafür, dass die Mannschaft für die Serie A2 überqualifiziert ist… 42
ge Talente. Jetzt haben wir einen Kader von 18 Leuten, die einen enormen Teamgeist entwickelt haben. Dieser Strategiewechsel hat der Mannschaft absolut gut getan, und das Publikum reagierte mit der Zeit geradezu euphorisch. Diese zwei Jahre in der Serie A2 haben wirklich Spaß gemacht, die junge Mannschaft hat enorme Fortschritte gezeigt und viel dazugelernt. Das waren also auf keinen Fall zwei verlorene Jahre! Jetzt haben wir nicht nur gute Spieler, sondern vor allem ein tolles Team, das einen unglaublichen Zusammenhalt hat. Und jetzt? Reinhold Engl: Jetzt führen wir unser gemeinsames Abenteuer in der Serie A1 fort. Das ist
immerhin die zweithöchste Liga in Italien. Wir haben mit allen Spielern einen Dreijahresvertrag abgeschlossen, unser Team wird also bis auf Davide Slanzi, der den Handballsport aufgeben möchte, unverändert bleiben. Unser Ziel für die Serie A1 ist, im nächsten Jahr nicht abzusteigen, im Jahr darauf uns in der Liga zu profilieren und im dritten Jahr vorne mitzumischen. Unser Ziel ist es nicht, in die Elite-Liga aufzusteigen, denn: Wir wollen uns auf einheimische Spieler beschränken. Unsere Mannschaft hat ein unglaubliches Potential – es sind junge Spieler, die noch viel lernen können. Wenn wir es schaffen, das Team unverändert drei Jahre lang zusammenzuhalten, dann denke ich, dass wir wirklich gute Ergebnisse erzielen können. Euer Fokus liegt also nicht unbedingt in der Rückkehr in die Elite-Liga, sondern im Aufbau eines guten Teams mit ausschließlich einheimischen Spielern und mit entsprechender ausgezeichneter Jugendarbeit… Reinhold Engl: Genau. Das ist unser Ziel für die nächsten drei Jahre. Unbedingt in die höchste Liga kommen zu wollen, hat für ein Städtchen wie Brixen wenig Sinn. Abgesehen vom Geld – eine Elite-Liga kostet mindestens 500.000 Euro – hätte es keinen Sinn, weil wir dazu gezwungen wären, einige Ausländer zu engagieren. Das wiederum würde unsere in den letzten zwei Jahren erarbeitete Strategie vollkommen umwerfen. Dazu macht dem Vor-
stand, den Trainern, den Spielern und den Zuschauern die derzeitige Situation zu viel Spaß. Wir hatten heuer durchschnittlich 400 Zuschauer – und das in der Serie A2! Damit bestätigt sich Brixen immer noch als die Handballhauptstadt Südtirols… Heinrich Federspieler: Ohne Zweifel. Bozen und Meran, die in der A1 gespielt haben, haben weniger Zuschauer als Brixen. Das Publikum hier lebt und liebt den Handballsport.
ALLE SPIELE GEWONNEN: Der SSV Brixen Handball blickt auf eine ausnehmend erfolgreiche Saison zurück (im Bild: Ivan Stuffer)
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Brixen spielt im nächsten Jahr in derselben Liga wie Meran und Bozen – da wird es eine Reihe spannender Derbys geben… Reinhold Engl: Zu Bozen und Meran müssen wir noch die Halbderbys mit Bassano und Mezzocorona dazu rechnen, das wird in der Tat spannend. Die Zuschauer können sich freuen… Der Zusammenschluss der Südtiroler Mannschaften in einen gemeinsamen HC Südtirol ist immer noch kein Thema?
Reinhold Engl: Dieses Projekt ist sehr schwer zu realisieren. Ein HC Südtirol müsste in der EliteLiga spielen und hätte natürlich den Anspruch, auch Italienmeister zu werden und international eine Rolle zu spielen. Da wären wir wieder im selben Dilemma: Zum sportlichen Erfolg braucht es derzeit mehrere Ausländer. Ich würde sagen, das Beste ist, zunächst abzuwarten, wie sich der Handball in Italien entwickelt und die Entscheidung pro oder contra einer gemeinsamen Südtiroler Mannschaft aufzuschieben.
Heinrich Federspieler: Viel mehr als ein HC Südtirol schwebt mir ein HC Eisacktal vor – ganz im Stil des Pustertaler Eishockeyvereins HC Bruneck. Es gibt im Eisacktal eine ganze Reihe ausgezeichneter Mannschaften und Spieler, und es wäre schon interessant, diese Kräfte zu bündeln.
ein gleichberechtigtes Trainergespann sein. International wird diese Vorgehensweise immer mehr praktiziert: Ein Trainer ist für die Taktik zuständig, der andere für die Technik. Daneben haben wir mit Bernhard Thaler einen ausgezeichneten Konditionstrainer.
Bleibt der Mannschaft auch der Trainerstab bestehen?
So ist der Handballsport in Brixen derzeit für die Spieler auch keine Frage der Gagen…
Reinhold Engl: Michl Niederwieser war im letzten Jahr erster Trainer und Hubi Nössing Co-Trainer. Im nächsten Jahr werden die beiden
Reinhold Engl: Nein, auf keinen Fall. Wir zahlen den Spielern zwar kleine Summen aus, die 43
Foto: Ingo Dejaco
Freizeit & Sport
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Die erste Mannschaft des SSV Brixen Handball
Die Bier-Brauerei Forst bleibt der Mannschaft als Sponsor erhalten? Reinhold Engl: Dieses Unternehmen hat zu uns gehalten, auch wenn wir freiwillig abgestiegen sind. Ich bin davon überzeugt,
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Foto: Oskar Zingerle
Heinrich Federspieler: Früher gab es in Brixen exakt diese Situation: Brixen ist Meister geworden mit Michi Kovacs als einzigem Ausländer. Kovacs war eine Integrationsfigur, von der alle einheimischen Spieler viel gelernt haben. Eigentlich wäre doch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit eine Teilung der ersten Liga in zwei Kreise sinnvoll…
Pressesprecher Heinrich Federspieler und Sektionsleiter Reinhold Engl: „Brixen ist nach wie vor Handballhauptstadt“
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sinnvoll sein, in der Serie A2 zu verbleiben? Reinhold Engl: Man muss wirklich schauen, wie sich die EliteLiga in Italien entwickeln wird. Ich glaube nicht, dass sie in der derzeitigen Form zukunftsträchtig ist. Derzeit besteht die Liga fast ausschließlich aus süditalienischen Mannschaften, die teilweise ausschließlich mit
Ausländern arbeiten. Theoretisch wäre auch möglich, dass die Elite-Liga wieder abgeschafft wird und wir automatisch wieder in der höchsten Liga spielen. In der ersten Liga muss aber dann die Regel gelten, dass maximal ein oder zwei Ausländer pro Mannschaft spielberechtigt sind – dann können wir an eine Zukunft des Handballsports in Italien denken.
Reinhold Engl: Natürlich! Es sollte einen Kreis Nord und einen Kreis Süd geben, und am Ende gibt es eine kurze Play Off, in der der Italienmeistertitel entschieden wird. Allein an Reisespesen würden sich alle Mannschaften enorme Summen sparen. Ob man sich im italienischen Verband allerdings zu diesem geradezu logischen System durchringen wird, bleibt fraglich… Der italienische Handballverband dümpelt schon eine Weile vor sich hin… Reinhold Engl: Darüber brauchen wir gar nicht zu reden. Handball wird in Italien absolut
unprofessionell betrieben, es hat überhaupt keinen Sinn, darüber zu reden…
willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info Der SSV Brixen Handball hat soeben die Meisterschaft der Serie A2 ohne Punkteverlust abgeschlossen und steigt somit in die Serie A1 auf, wo die Mannschaft in der nächsten Saison unter anderem auf Bozen, Meran, Mezzocorona und Bassano trifft. Die erste Mannschaft wird trainiert von den Handballlegenden Michl Niederwieser und Hubi Nössing sowie vom Konditionstrainer Bernhard Thaler. Neben der ersten Mannschaft betreiben insgesamt 160 Kinder und Jugendliche im Rahmen der verschiedenen Mannschaften des SSV Brixen den Handballsport. Sektionsleiter ist Reinhold Engl, Pressesprecher Heinrich Federspieler.
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Start in Brixen z Am 14. Mai machte Brixen wieder einmal Bekanntschaft mit dem traditionsreichen „Giro d’Italia“, der heuer seinen 100. Geburtstag feierte. Erstmals rauschte der Tross aber nicht nur durch Brixen durch, sondern startete direkt vom Parkplatz Priel in Richtung Mayrhofen im Zillertal. Durch die Altenmarktgasse auf den Domplatz, dann durchs Sonnentor über die Romstraße fuhren die Radprofis auf die Dantestraße in Richtung
Pustertal. Die Zeitnehmung begann bei der Maria-Hilf-Kirche. Mit über 240 Kilometern war diese Etappe eine der längsten des diesjährigen Giro. Als erster kam der Italiener Michele Scarponi in Mayrhofen an. Wer allerdings der wahre Star der Veranstaltung ist, zeigte sich bereits in Brixen deutlich: Neben dem Amerikaner Lance Armstrong wirkten die übrigen Giro-Teilnehmer wie Statisten. Der Giro-Tross
hinterlässt übrigens nicht nur begeisterte Zuschauer, sondern auch jede Menge Müll. Im Laufe des
Nachmittags wurde der PrielParkplatz von dem vielen Unrat wieder befreit. oz
Abschluss bildete ein Staffellauf, an dem sich jeder Anwesende, vom Betreuer bis hin zum Ehrengast, beteiligte. „Am Sportfest nahmen neben den Schulklassen rund 45 Athleten mit Behinderung teil. Es war eine gelungene Veranstaltung, bei der eine wirkliche Begegnung zwischen den Menschen stattfand“, erzählt Michaela Kofler von der Sektion Behindertensport des SSV Brixen. Vorbereitet wurde der Sporttag von den drei Klassen der Oberschule für Soziales mitsamt den Turnlehrern Barbara Letrari und Werner Crepaz sowie anderen
Lehrpersonen. „Anwesend war auch Hugo, das Maskottchen der Jugend-WM, das einige Athleten zum Hinkuscheln und andere zum Weglaufen reizte“, erzählt Michaela Kofler. Das Siegen war
bei dem gelungenen Sportfest gar nicht mal so wichtig – alle gingen mit einer von den Schülern gebastelten Medaille und zahlreichen neuen Erfahrungen nach Hause. db
Der ASV Milland feiert am letzten Mai-Wochenende in der Sportzone Milland sein 35-jähriges Bestehen. Auf dem Programm stehen ein Fußballturnier für Jung und alt, die Vorstellung aller Sektionen und selbstverständlich ein Festakt.
Mit viel Freude wurde die Landesmeisterschaft in Schwimmen für Menschen mit mentaler Beeinträchtigung in der Acquarena ausgetragen. Es beteiligten sich 80 Athleten, darunter 26 vom SSV Brixen Sektion Behindertensport.
Sergey Bubka, erfolgreichster Stabhochspringer aller Zeiten, brachte sich mit anderen Ehrengäste, einer IAAF-Delegation und Südtiroler Sportprominenz auf den neuesten Stand der Vorbereitungen für die U18-Weltmeisterschaft in der Sportzone Süd – und zeigte sich erfreut über die aktuelle Lage.
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Integratives Sportfest z Ein ganz besonderes Sportfest organisierten die 4. Klassen der Oberschule für Soziales in Brixen in Zusammenarbeit mit dem SSV Brixen Sektion Behindertensport: Beim „2. Brixner Sportfest“ trafen sich in der Sportzone Süd Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, um sich gemeinsam einen Vormittag lang sportlich zu betätigen. Jede Mannschaft setzte sich aus zwei Schülern und drei Behindertensportlern aus Brixen, Bruneck und Sterzing zusammen, die verschiedene Stationen mit Sport- und Geschicklichkeitsaufgaben zu bewältigen hatten. Den
kurz
notiert
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NACHGEFRAGT
„Wir wollen sofort wieder aufsteigen!“ STEFAN KIRCHLER, neuer Sektionsleiter der Handballdamen des SSV Brixen, über seine Beweggründe zur Annahme dieses Amtes und seine Ziele. Herr Kirchler, die Damenmannschaft des SSV Brixen Handball ist nach einem Jahr soeben von Italiens höchster Liga, der Serie A1, in die Serie A2 abgestiegen. Ausgerechnet jetzt übernehmen Sie die Führung des Vereins – wie kam es dazu? Seit Februar dieses Jahres bin ich im Vorstand des SSV Brixen Handball Damen. Die bisherige Sektionsleiterin Helga Dejaco suchte aus privaten Gründen einen Nachfolger. Da habe ich mich angeboten, wobei ich mich gerne dieser neuen Herausforderung stelle. Frau Dejaco wird weiterhin dem
Vorstand erhalten bleiben und mir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wie kommt ein Bozner dazu, einem Brixner Verein als Sektionsleiter vorzustehen? Mich zieht es handballmäßig nach Brixen, da ich mit einem der Vorstandsmitglieder befreundet bin und mich nun gerne im Verein einbringe. Handball gespielt habe ich selbst eigentlich nur in der Mittelschule. Seitdem bin ich zwar kein aktiver Handballer, aber ich schaue mir verschiedene Spiele immer wieder gerne an. Aus diesem Grund bin ich auch häufig nach Brixen gekommen.
Welche Veränderungen der Mannschaft stehen für die nächste Saison an? Um von Veränderungen zu reden, ist es noch etwas zu früh. Derzeit kann ich nur sagen, dass Trainer Ernani Savini bestätigt werden wird. Einige Spielerinnen werden zwar wechseln, aber die StammMannschaft bleibt großteils erhalten. Durch den heurigen Abstieg spielen wir nun in der Serie A2, wobei ich diese kommende Meisterschaft nur als Zwischenziel sehe. Wir streben den sofortigen Wiederaufstieg in die Serie A1 an. thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
DIVERSES
Neue Vereinslokale z Der SSV Brixen und der Wintersportverein Brixen (WSV) verfügen über neue Vereinslokale: Die Gemeinde Brixen hat den SSV mit seinen elf Sektionen und den WSV mit seinen vier Sektionen neue Räumlichkeiten am Großen Graben, im ExHartmannsheim, zur Verfügung gestellt. Diese Zuweisung war mittels eines Mietvertrages beim Wohnbauinstitut möglich. Die beiden Vereine können diese Räume für die nächsten sechs Jahre nutzen: „Dadurch hat für uns eine wichtige und neue Ära begonnen, denn durch die räumliche Nähe und der Bereitschaft zur Zusammenarbeit können in Zukunft neue Synergien
zwischen dem SSV und dem WSV genützt und vertieft werden“, erläutern die beiden Vereinspräsidenten Helmuth Kerer vom WSV und Ralf Dejaco vom SSV Brixen. Für die Mitglieder sind beide Vereine nun auch in der Innenstadt erreichbar. Das große Ziel bleibt jedoch eine definitive Zuweisung von Räumlichkeiten in der Sportzone Süd. Im Bild: Helmuth Kerer, Präsident des WSV Brixen, Ralf Dejaco, Präsident des SSV Brixen, Vizebürgermeister Gianlorenzo Pedron, Hansjörg Auer, Vizepräsident SSV Brixen, und Josef Fischnaller, Brixner Gemeindesekretär, bei der Unterzeichnung des Vertrages. db
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Wirtschaft & Umwelt
ÄNDERUNG DES DORFBILDES: Das für den Abriss bestimmte 11.000 Kubikmeter große Xaverianum und, rechts davon, der 2005 renovierte Ansitz Platsch
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Mission Wohnzone
MILLAND
Die Comboni-Missionare wollen das Xaverianum in Milland, den heutigen Sitz des Hauses der Solidarität, abreißen und die entsprechende Kubatur für eine Wohnzone nutzen. Der SVP-Ortsausschuss von Milland stellt sich quer.
C
omboni-Pater Anton Pramstrahler kann sich noch gut daran erinnern, wie er als Schuljunge half, das Xaverianum in Milland zu bauen: „Das war in der zweiten Hälfte der Fünfziger Jahre. An die 100 Studenten des Internats im Alter von 11 bis 15 Jahren teilten sich mehrere Jahre lang zwei Schichten – die einen studierten, die anderen halfen am Bau“. In jener Zeit war das Comboni-Missionshaus unter anderem Scholastikat der Comboni-Kongregation – das heißt, dass hier die künftigen Priester der Comboni-Gemeinschaft ausgebildet wurden. Fast 30 Jahre lang diente das Xaverianum als Schülerheim, bis es 1988 durch das Entstehen neuer Schulen und besserer Straßenverbindungen in Südtirol überflüssig geworden war. Zehn Jahre lang wurde es danach von der Autonomen Provinz als Schulstätte angemietet, dann blieb es eine Weile leer. 48
Heute ist das 11.000 Kubikmeter Seither verwaltet ein privater Verein deutschsprachige, die wiederum große Xaverianum in exponierter Lage in Milland die Heimstätte des Hauses der Solidarität. Die Idee dazu hatte Comboni-Bruder Bruno Haspinger im Jahr 2002: „Er wollte gemeinsam mit mehreren Ordensgemeinschaften ein Zentrum aufbauen, eine Art Lebensgemeinschaft von sozial schwachen Personen“, erinnert sich Provinzial Josef Altenburger. Bis zur Unterzeichnung eines Leihvertrages zwischen Haspinger und der Comboni-Gemeinschaft hat es über 70 Sitzungen gebraucht, um der Idee konkrete Formen zu geben, aber: „Es hat sich dann nicht so verwirklichen lassen wie Bruno das geplant hatte“, sagt Pramstrahler. Diözese, Caritas und auch die anfangs involvierten Kapuziner zogen sich zurück, und „übrig blieb Bruno Haspinger, der mit dem Projekt bald überfordert war“ und 2005 schließlich nach Brasilien zog.
das Haus der Solidarität. Altenburger ist sozusagen einer der fünf „Chefs“ der deutschsprachigen Provinz der Comboni-Gemeinschaft. Die Missionarskongregation geht auf die Initiative von Bischof Daniel Comboni zurück, der 1831 in Limone am Gardasee geboren wurde und in Verona die ersten zwei Gemeinschaften gründete. Neben der Verkündigung des Evangeliums haben sich die Comboni-Missionare vor allem den solidarischen Einsatz für Geschwisterlichkeit und Menschenrechte auf die Fahne geschrieben. 3500 Frauen und Männer der ComboniFamilie arbeiten in über 40 Ländern der Erde. Etwa drei Millionen Euro gehen jährlich in die Mission, die von einem Spenderkreis von weltweit 300.000 Personen kommen. Die Gemeinschaft ist organisatorisch in 31 Provinzen strukturiert, und eine dieser Provinzen ist die
fünf Niederlassungen in Deutschland, zwei in Österreich und eben eine in Südtirol umfasst.
Die Comboni-Gemeinschaft
leidet unter mangelndem Nachwuchs: „Wir haben den Höhepunkt längst überschritten“, gibt Altenburger zu, „die deutschsprachige Provinz besteht nur noch aus 94 Ordensbrüdern, die einen Altersdurchschnitt von 67 Jahren haben“. Diese dramatische Entwicklung bereitet den Combonis große Sorgen: „Die komplexen Strukturen, die vor Jahrzehnten aus einem klaren Bedarf heraus entstanden sind und seinerzeit entsprechend sinnvoll waren, sind heute meist nutzlos“. So stehen die Provinzoberen seit Jahren der großen Aufgabe gegenüber, wie sie ihr Eigentum „gut in die Zukunft bringen sollen“, wie sich Altenburger ausdrückt.
In der deutschsprachigen Provinz führten die Combonis insgesamt fünf Internate, die „inzwischen alle umgebaut und einem neuen Zweck zugeführt wurden“. Einige Immobilien in Deutschland sind auch verkauft worden. Milland liegt Altenburger aber besonders am Herzen, denn „schließlich handelt es sich hier um die älteste Niederlassung der Provinz und um eine historische Schnittstelle zwischen Nord und Süd“.
Bereits im Jahr 2000 haben die
Provinzoberen eine Bestandsaufnahme ihres Eigentums in Auftrag gegeben und erste Konzeptionsgespräche für die zukünftige Nutzung geführt. Das Comboni-Missionshaus in Milland besteht aus mehreren Gebäuden: dem Ansitz Platsch, dem klobigen Xaverianum und einigen kleineren Landwirtschaftsgebäuden sowie der Ruine eines alten Stadels, der 1990 abgebrannt ist. „Diese Strukturen sind so nicht mehr verwendbar“, kam man bald zum Schluss. Für die eigene Nutzung reichte der Ansitz Platsch aus, den man 2005 mit 5,7 Millionen Euro grundlegend saniert und renoviert hat. Die Autonome Provinz hat 15 Prozent dieser Kosten mitgetragen – „der Rest erfolgte durch Eigenfinanzierung“. Seit Mitte November 2006 ist der Ansitz wieder im Betrieb und dient den in der ganzen Welt tätigen Comboni-Brüdern und ihren Gönnern als Urlaubsdestination und „als Rückzugsort für Mitbrüder, die vom missionarischen Einsatz kommen“. Für das Xaverianum hingegen ist aufgrund seiner Dimension eine alternative Nutzung „schwierig zu finden“. Außerdem habe man errechnet, dass „allein energietech-
nische Maßnahmen für das riesige Gebäude 1,5 Millionen Euro kosten würden“. Zudem entspricht das Gebäude heute nicht mehr den derzeitigen Brandschutzbestimmungen – „was uns als Eigentümer und auch die derzeitigen Nutzer in ein Dilemma bringt: Wer ist eigentlich verantwortlich, wenn etwas passieren sollte?“, mahnt Altenburger, denn schließlich hat das HdS einen Teil der Räumlichkeiten sogar einer Schule weitervermietet. Nachdem man einen Verkauf des Xaverianums abgelehnt und auch eine Vermietung an das Land für Schülerwohnungen kein Interesse fand, kam man auf die Idee der Kubaturverlegung: „Dieses Recht haben wir laut den geltenden Gesetzen“, sagt
unbequemeren Weg. „Bitte bedenken Sie: Wie jeder andere haben auch wir eine Verantwortung gegenüber unserem Eigentum“, sagt Altenburger. Und: „Mit dem Verkauf der Kubatur refinanzieren wir auch den Umbau des Ansitzes. Das ist doch fair, oder?“
Viel mehr als um Geld geht es
den Comboni-Brüdern also um das architektonische und urbanistische Konzept, das Koordinator Heinrich Ferretti „Dorf in Dorf“ nennt: Das Xaverianum soll abgerissen werden, mit der entsprechenden Kubatur soll in etwas entfernterer Lage vom Ansitz Platsch eine Wohnzone entstehen, und die Landwirtschaft soll durch teilweise neue Gebäude reaktiviert
suchen, die allerdings klare vertragliche Richtlinien zu befolgen hätte: Nach Fertigstellung des Ausführungsprojektes müssten die Baukosten ermittelt und die Verkaufspreise der Wohnungen genau definiert werden, damit der Bauträger so wenig wie möglich Gewinn aus dieser Operation trägt. Zielgruppe ist „die Mittelschicht, denn die wird derzeit aus dem Förderungssystem des Landes ausgeschlossen“. Und: „Die Wohnungen sollen zu sozialen Preisen abgegeben werden“. Was immer dies auch heißen mag, denn die von den Architekten ins Auge gefasste Bauweise ist zwar außergewöhnlich attraktiv, aber weder grundsparend noch kostengünstig. Allein die umfangreichen
„Das Projekt nimmt, so schön es auch ist, viel zu viel Grund in schönster Lage in Anspruch“_ Günther Oberhuber, SVP-Ortsausschuss Milland Altenburger. Also wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben mit der Vorgabe, die Kubatur des Xaverianums möglichst umweltschonend und familienfreundlich zu nutzen. Die Missionare waren bald dem Vorwurf ausgesetzt, mit ihren Immobilien Bauspekulation zu betreiben. „Schauen Sie“, sagt Josef Altenburger, „uns geht es doch nicht darum, so viel Geld wie möglich aus dieser Situation zu holen. Da müssten wir ganz anders verfahren“. Er will damit sagen, dass diese Kubatur auch einfach dem Meistbietenden feilgeboten werden könnte. Mit dem Architekturwettbewerb ging man den
werden. Das Siegerprojekt des Architekturbüros „Solarchitects“ aus Bozen sieht für das „Dorf im Dorf“ 35 Wohnungen in 13 verhältnismäßig kleinen Gebäuden und in verschiedenen Größen vor, die ausschließlich dem konventionierten Wohnbau zugeführt werden sollten. Das Konzept der Gebäudeanordnung orientiert sich an der Fane-Alm in Vals: Die 13 Gebäude bilden ein kleines Dorf mit eigener Spielzone, einem Gemeinschaftsbereich und – dank genügend unterirdischen Parkraums – ohne Verkehr. Da die Comboni-Brüder nicht selbst Bauherren sein wollen, würden sie eine Bauträgergesellschaft
unterirdischen Parkräume würden mit großer Wahrscheinlichkeit die Baukosten in die Höhe schnellen lassen. Die größere Hürde, die das Vorhaben vor sich aufgebaut sieht, ist allerdings der politische Widerstand: Zur Realisierung benötigt man eine Baukonzession. Bürgermeister Albert Pürgstaller und der SVP-Ortsausschuss von Milland mit Günther Oberhuber an der Spitze haben sich allerdings klar gegen dieses Projekt ausgesprochen – und damit auch bei manchen Bürgern Kopfschütteln verursacht, da einerseits das Konzept griffig erscheint und andererseits damit der Comboni-Kongregation geholfen werden könnte. 49
Wirtschaft & Umwelt
Plan des Direktors der KlimaHaus Agentur, Norbert Lantschner, zur energetischen Sanierung des Gebäudes. Man hatte für dieses Pilotprojekt, so Oberhuber, im Land auch schon Geldmittel zur Verfügung gestellt, aber die Comboni-Missionare winkten ab – möglicherweise, weil sie befürchteten, zwar kurzfristig die strukturellen Probleme des Gebäudes zu lösen, damit aber einer langfristigen Konzeption jeden Spielraum zu nehmen.
Vor allem hätte Altenburger in
Die Comboni-Missionare planen den Abriss des bestehenden Xaverianums und die Realisierung einer Wohnsiedlung nördlich davon. Oben die Ist-, unten die Plansituation
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Seit Oktober 2008 liegt das grundsätzlich nicht: „Die Comboni- gegenüber ihren Problemen: Es Projekt in der Baukommission – eine endgültige Entscheidung wurde noch nicht getroffen. Günther Oberhuber sagt auf Anfrage, dafür brauche es eine Bauleitplanänderung. Parteikollege Heinrich Ferretti hingegen verweist auf das Landesraumordnungsgesetz vom 11. August 1997, das im Absatz 19 des Artikels 107 bei bestehenden Kubaturen die Ausweisung von „landwirtschaftlichen Wohnsiedlungen“ oder, wie Ferretti es definiert, „die Neuorganisation bestehender Wohnkubatur“ vorsieht. Eine Bauleitplanänderung sei nicht notwendig, und Ferretti versteht das Zögern der Baukommission
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Missionare haben ganz einfach ein Recht auf diese Genehmigung“. Mit großer Wahrscheinlichkeit zögert die Baukommission aufgrund der politischen Brisanz der Operation: „In Milland sind bereits verschiedene Wohnbauzonen mit insgesamt etwa 100 Wohnungen geplant, zudem wissen wir heute schon, dass auch auf dem Schenoni-Areal um die 150 Wohnungen entstehen werden“, sagt Günther Oberhuber. 250 Wohneinheiten in fünf oder höchstens zehn Jahren – damit dürfte der Bedarf allemal gedeckt sein. „Mit allem Respekt gegenüber der sozialen Ausrichtung der Missionare und
kann nicht sein, dass wir eine der schönsten Wiesen in Milland mit verhältnismäßig kleinen Gebäuden zupflastern. Das Projekt nimmt, so schön es auch ist, viel zu viel Grund in schönster Lage in Anspruch“. Überhaupt hat Oberhuber wenig Verständnis für das Ansinnen der Comboni, das Xaverianum abzureißen: „Dieses Gebäude hat eine kulturelle und historische Bedeutung und gehört mittlerweile zum Ortsbild“. Am liebsten wäre Oberhuber, wenn die ComboniMissionare umdenken und das Gebäude renovieren würden. So gab es vor Jahren bereits einen
diesem Fall wohl wenig Argumente gegen einen weiteren Verbleib des Hauses der Solidarität im Xaverianum gehabt. „Wir haben dem HdS nun sieben Jahre lang das Haus kostenlos überlassen“, sagt Altenburger, „jetzt sehen wir keine Zukunft mehr in dieser Form der Nutzung“. Natürlich „erwarten die Verantwortlichen, dass es immer so weiter geht und wir bei jeder Fälligkeit den Vertrag verlängern, aber das ist doch keine langfristig sinnvolle Vorgehensweise“, argumentiert Altenburger und denkt dabei wohl auch an die notwendigen Aufrüstungen des Hauses, damit es keine Gefahrenquelle mehr darstellt. Mit großer Wahrscheinlichkeit müssen also am 30. Juni die 48 Bewohner des HdS das Haus verlassen – „viele von ihnen stehen dann auf der Straße“, mahnen die Verantwortlichen. Mit ihnen verlieren auch die Tauschbörse des Eltern-Kind-Zentrums „Pumuckl“ ihre Bleibe, die OEW und die Freie Waldorf-Schule. Die Verantwortlichen des Hauses der Solidarität verlangen seit Monaten
Anton Pramstrahler: „Als Bub habe ich mit meinen Mitstudenten das Xaverianum aufgebaut“
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von der Politik eine ihnen zusagende Alternative, die sich aber bis heute nicht finden ließ. Nicht für alle ablehnenden Bescheide der HdS-Führung hat die Politik indes Verständnis.
Theoretisch wäre auch der An-
kauf des Xaverianums durch das Land möglich, das nach der notwendigen Renovierung das Gebäude dem Verein HdS zur Verfügung stellen könnte, aber diese Operation würde für die Comboni-Brüder finanziell einen großen Nachteil bringen: „Wenn das ‚Dorf im Dorf’
Provinzial Josef Altenburger: „Wir sehen keine Zukunft mehr in der derzeitigen Nutzungsform des Xaverianums“
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realisiert wird, erlösen die Comboni-Missionare vielleicht an die 5 Millionen Euro“, rechnet Oberhuber vor. Diesen Preis könnte das Land für den Erwerb des Xaverianums nie rechtfertigen. Josef Altenburger ist sowieso fest davon überzeugt, dass „für dieses Gebäude, das im Übrigen nicht unter Denkmalschutz steht, eine Renovierung nie sinnvoll sein kann“.
„Wir wissen, dass wir den Abriss des Xaverianums und den Bau der Wohnzone auf Dauer nicht verhindern können“, sagt Günther Oberhuber, aber das derzeitige Projekt werde keine Mehrheit finden: „Wenn schon, dann müsste die Wohnzone sparsamer mit Baugrund konzipiert werden und an derselben Stelle entstehen, wo heute das Xaverianum steht“. Das derzeitige Projekt sieht nämlich eine Verbauung des schönsten Teils der Wiese nördlich des Xaverianums vor, und „wir wollen hingegen versuchen, den Grünstreifen unterhalb der Karlspromenade als schützenswerte Naherholungszone zu erhalten“. Auch sieht er keinen Sinn darin, zwischen Ansitz Platsch und neuer Wohnzone eine 5000 Quadratmeter große Wiese zu belassen – „das ist Zersiedelung pur“. Diesen Kompromissvorschlag hat der Ortsausschuss den Eigentümern bereits unterbreitet – diese aber wollen am derzeitigen Plan festhalten – weil sie sich im Recht sehen. „Sie versprechen sich davon eben einen höheren Erlös“, sagt Oberhuber, das „ist verständlich“.
Und er glaubt auch zu wissen, warum die Comboni-Missionare das Geld dringend zu benötigen scheinen: „Die Renovierung des Ansitzes hat mehr gekostet als geplant war“. Deshalb brauchen die Comboni-Brüder nun dringend Mittel, die nicht vorgesehenen Mehrkosten abzudecken. Dabei hatte die Gemeinde vor einigen Monaten bereits einmal geholfen, als sie 6.286 Quadratmeter landwirtschaftliches Grün der Comboni in Baugrund umwidmete – hier entstehen gerade 32 Wohnungen. „Eigentlich wollten wir mit dem Ausweisen neuer Zonen bis zur Aktualisierung des Bauleitplans und der Definition des Masterplans zuwarten“, sagt Oberhuber, aber „am Ende hat der Gemeinderat die Zone dann doch ausgewiesen, weil es auch die entsprechenden Interessenten für geförderten Wohnbau gab“. Diese Umwidmung hat den ComboniMissionaren über 2,1 Millionen Euro eingebracht.
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Dekan Albert Pixner, Direktor Helmut Plankl, Zonenleiter Hermann Gruber, Dario Stablum, Gianlorenzo Pedron, BM Albert Pürgstaller, Paula Bacher Marcenich, Sparkassenpräsident Norbert Plattner, Ralf Dejaco und Vizepräsident Enrico Valentinelli bei der Banddurchschneidung
EVENT
Neue Sparkasse in Brixen Der Neubau der Südtiroler Sparkasse am Großen Graben in Brixen wurde am 16. Mai feierlich eingeweiht. Gleichzeitig erfolgte die Vertragsunterzeichnung, mit welcher die Sparkasse den historischen Walthersaal an die Stadtgemeinde sowie an den Männergesangsverein (MGV) Brixen abtritt. z „Die Sparkasse in Brixen ist eigentlich die älteste Bank am Platze, da sie am 11. Oktober 1871, also vor genau 138 Jahren, als „Sparkasse der Stadt Brixen“ gegründet worden ist“, erinnerte Sparkassenpräsident Norbert Plattner in seiner Ansprache. Das neue Sparkassengebäude, das sich mit zurückhaltender Eleganz harmonisch ins Stadtbild einfügt, wurde als Klimahaus B konzipiert. „Für ein Bürogebäude bedeutet dies einen hohen Standard“, erläuterte Projektant Ralf Dejaco. Bürgermeister Albert Pürgstaller äußerte sich erfreut über den neuen Sitz der Sparkasse, der das Stadtzentrum aufwerte. Anschließend nahm Dekan Albert Pixner die Segnung der Räumlichkeiten vor.
Gleichzeitig mit der Einweihung wurde auch der Kaufvorvertrag zwischen Sparkasse, Stadtgemeinde und dem MGV Brixen unterzeichnet. Die Sparkasse veräußert damit den historischen, denkmalgeschützten Walthersaal an die Stadtgemeinde sowie an den MGV Brixen. Im Gegenzug erhält der historische Raum die neue Bezeichnung „Sparkassensaal im Waltherhaus“. MGV-Obmann Alfred Ellecosta dankte dem Präsidenten der Sparkasse für dieses Entgegenkommen.
Der Männergesangsverein Brixen und das Hörnerquartett Ladinia Die neue Geschäftsstelle im Brixner Stadtzentrum
Für musikalische Unterhaltung sorgte die Band „Secco“
In der neuen Sparkasse ar-
beiten insgesamt 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, nachdem neben der Geschäftstelle unter der Leitung des Direktors Helmut Plankl dort auch die Firmenkundenberatung unter der Leitung von Thomas Wielander und die Privatkundenberatung unter der Leitung von Marcello Cobelli untergebracht sind, wobei letztere zwei für das gesamte Eisacktal, Wipptal und Gröden zuständig sind.
Sparkassenmitarbeiterin Ornella De Nigro und Helmuth Plankl bei der Banddurchschneidung
Die Veranstaltung lockte viele Besucher an
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Die Mitarbeiter der Sparkasse Brixen mit Sparkassenpräsident Norbert Plattner 53
Machtlos gegen Lärm? Lärm wird als Belastung wahrgenommen. Gleichzeitig wächst die Erkenntnis, wann und wie man Lärm einschränken kann – aber nicht immer können zufriedenstellende Ergebnisse erreicht werden.
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ärm wird definiert als ungewollter Schall, der Personen stört, gefährdet und deren Gesundheit schädigt“, erklärte Georg Pichler, Direktor im Amt für Luft und Lärm, auf einer vom Amt organisierten Tagung in der Cusanus Akademie. „Lärm entsteht im Kopf. Das Tosen eines Wasserfalls kann ebenfalls gut und gerne 70 Dezibel betragen und damit gleich viel Lärm wie mehrere vorbeifahrende Autos verursachen. Trotzdem wird der Wasserfall nicht als unangenehm wahrgenommen“.
Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Lärmschutzwände erfüllen ihren Zweck nur, wenn das Haus auf gleicher Höhe oder unterhalb der Straße steht
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Gegen Lärm vorzugehen, er- eine Verringerung des Lärms asphalt, die Reduzierung der
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weist sich als schwierig: Lärm stinkt nicht, strahlt nicht und hinterlässt auch keine giftigen Rückstände. Trotzdem schädigt er: Zahlreiche Studien belegen, dass Lärm eine Belastung für die Menschen darstellt. Vor allem in den Nachtstunden kann Lärm die Tiefschlafphasen von Menschen stören und ihre Gesundheit somit langfristig schädigen und schwächen. Ein Großteil des belastenden Lärms ist Verkehrslärm, verursacht von PKWs, LKWs, Motorrädern und Zügen. Wie laut dieser Lärm ist, hängt von vielen Faktoren ab: Geschwindigkeit, Zustand der Verkehrsmittel und Verkehrswege, und vor allem der Topographie. „Steht ein Haus unterhalb einer Straße, dann sind das gute Voraussetzungen, um mit Hilfe einer Lärmschutzwand
zu erreichen. Befinden sich die Straße und das Haus auf gleicher Höhe, erreicht man mit Hilfe einer Lärmschutzwand im Parterre eine Reduzierung von etwa 11 Dezibel und im ersten Stock nur mehr eine Verringerung von 6 Dezibel. Befindet sich das Haus aber an einem steilen Hang oberhalb der Straße, dann nützt eine Lärmschutzwand gar nichts mehr“, erläuterte Georg Pichler. Wie kann man also gegen Lärm vorgehen? Grundsätzlich unterscheidet man drei Maßnahmen: jene, die an der Lärmquelle ansetzen, die den Ausbreitungsweg beschränken oder die am Empfänger installiert werden. Typische Maßnahmen für die Reduzierung des Lärms an seinem Entstehungsort sind Flüster-
Geschwindigkeit oder lärmarme Reifen. Aber nicht überall können diese Gegenmittel ihre Wirkung entfalten: „Flüsterasphalt auf einer Ortsdurchfahrt ist sinnlos, denn er funktioniert nur bei hohen Geschwindigkeiten. Auf der Autobahn zeigt er hingegen seine Wirkung – dort hat die hohe Geschwindigkeit sogar einen Selbstreinigungseffekt, weil die geschlossenen Poren wieder geöffnet werden“. Will man den Ausbreitungsweg einschränken, wird meist an Lärmschutzwände gedacht. Die Autobahngesellschaft hat mittlerweile an zahlreichen Streckenabschnitten solche Wände installiert und über die Jahre dazugelernt, wann und wie eine Lärmschutzwand funktionieren kann. Die häufige Präsenz von
Lärmschutzwänden hat aber auch dazu geführt, dass viele vom Lärm betroffenen Menschen glauben, diese seien ein Allheilmittel. Dabei helfen in stark exponierten Gebäuden oft nur Maßnahmen am Empfänger, beispielsweise Schallschutzfenster, mit denen man den Lärm um bis zu 40 Dezibel verringern kann. Das Problem dabei: Sobald das Fenster geöffnet wird, ist der Effekt natürlich verschwunden.
Wer sein Haus neu errichtet,
ist übrigens selbst in die Pflicht genommen. Pichler betont, dass bei Straßenlärm seit dem Jahr 2004 die Inhaber der Baukonzessionen an den neu zu errichtenden Gebäuden für ausreichenden Lärmschutz sorgen müssen. Bei den vom Zuglärm betroffenen Gebäuden reicht diese Schwelle gar bis 1998 zurück. Nur jene, deren Gebäude vor diesen Stichdaten errichtet wurden, können darauf drängen, dass von Seiten des Landes oder der Eisenbahngesellschaft RFI Lärmschutzmaßnahmen realisiert werden. Als Grundlage dazu dient das Lärmkataster, das vom Amt für Luft und Lärm ausgearbeitet und im Internet auf dem „Geobrowser Pro“ auf den Seiten der Landesabteilung Raumordnung für alle Interessierten zugänglich ist. Das Kataster verdeutlicht klar die Lärmbelastungen entlang der Hauptverkehrsrouten, wobei man zwischen zwei Belastungsstufen unterscheidet: zum einen die Strecken mit mehr als sechs Millionen Fahrzeugen pro Jahr und zum anderen jene mit drei Millionen Fahrzeugen jährlich. „Es gibt in Südtirol mit der Mebo nur eine Strecke, die von mehr als sechs Millionen Fahrzeugen im Jahr befahren wird. Für dieses Gebiet existiert neben den Erhebungen des Lärmkatasters ein bereits ausgearbeiteter Aktionsplan, der innerhalb der nächsten fünf Jahre umgesetzt werden soll. Für das 350 Kilometer umfassende Streckennetz mit mehr als drei Millionen Fahrzeugen jährlich befindet sich ein Aktionsplan in Ausarbeitung“, erklärt Pichler. Insgesamt sind davon in Südtirol an die 150 Zonen mit etwa 20.000 Anrainern betroffen.
Neben den Erhebungen über den Status quo gilt es, in zukünftige Planungen auch neue Erkenntnisse über Lärmschutzmaßnahmen einfließen zu lassen. Dass sich in diesem Bereich
viel entwickelt, zeigte Referent Frank Groß von den „Lions Pro Rheintal“ auf. Groß lebt im oberen Rheintal, ein landschaftlich beeindruckendes Gebiet, durch das der Rhein in einem breiten Bogen fließt. Topographisch besteht das Rheintal aus vielen tiefen Taleinschnitten mit steil ansteigenden Felsen unweit des Rheinufers. An beiden Seiten des Flusses führt eine zweigleisige Bahnstrecke entlang: „Auf diesen vier Gleisen fahren stündlich 16 Güterzüge, 400 Züge am Tag und 140.000 Züge im Jahr. Die Lärmbelästigung liegt bei 110 Dezibel“, erklärte Frank Groß, „neben dem Lärm stellen die starken Erschütterungen für die Anwohner ein weiteres Problem dar“. Allein der Taltunneleffekt, der durch die mehrfache Reflektion des Lärms zwischen Zug und Felsen entsteht, trägt mit 25 Dezibel am Gesamtlärm bei. „Daneben manifestieren sich noch der Multitrasseneffekt, also jener Lärm, der entsteht, wenn Züge aneinander vorbeifahren, und die Auswirkungen der Kurven, die Züge ebenfalls lauter werden lassen“.
Der Lärm ließe sich jedoch ver-
ringern, wie Frank Groß anhand einer umfangreichen Maßnahmenliste aufzeigt – beispielsweise durch eine langsamere Fahrweise der Züge, das regelmäßige Schleifen der Schienen oder das Warten der Güterzüge. Aber auch eine geräuscharme Oberkonstruktion des Gleisbettes und der Schienen, ein Schienendämpfer, der in regelmäßigen Abständen direkt an der Schiene angebracht wird, könnten zur Lärmreduzierung beitragen. Auch neue, 36 bis 72 Zentimeter hohe Schallschutzwände, nur einen halben Meter neben dem Gleisbett positioniert, könnten je nach Situation zwischen drei und bis zu 35 Dezibel schlucken. Klarerweise kosten diese Maßnahmen eine Menge Geld, aber wie Groß betont, wird „der Mensch den Lärm eines Tages bekämpfen wie einst Pest und Cholera“. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
lebensräume Direkte Demokratie Im Herbst wird ein Referendum zur Direkten Demokratie abgehalten werden, bei dem alle Bürger aufgerufen sind, sich an der Abstimmung zu beteiligen. Direkte Demokratie ist die Erinnerung an den ursprünglichen Anspruch der Demokratie – die Idee der „Volksherrschaft“. Unser System ist das der repräsentativen Demokratie, in dem wir unsere Vertreter für einen bestimmten Zeitraum in das Parlament wählen. Heute jedoch wird der Wunsch laut, neben der repräsentativen Demokratie auch die Möglichkeit der Volksabstimmung (der plebiszitären Demokratie) zu haben, damit das Volk nicht nur alle fünf Jahre um seine Meinung gefragt wird – nämlich immer nur dann, wenn es um die Erneuerung von Gemeinde-, Landes- oder Staatsparlament geht, sondern die Möglichkeit hat, über wichtige Themen direkt mitzuentscheiden. Dabei würden bei wichtigen Weichenstellungen für die kommenden Generationen die Bürger mit einbezogen. Weitreichende Entscheidungen, wie über den globalen Handel, Atomenergie oder unser Rentensystem, aber auch die auf lokaler Ebene, wie Entscheidungen über Umwelt, Verkehr, Energie, sollten von einer breiten Basis der Bevölkerung mitentschieden werden. Damit ist Direkte Demokratie auch als eine Bildungsveranstaltung zu verstehen, denn jeder einzelne ist angehalten, sich zu informieren und eine Meinung zu bilden. Die öffentliche Diskussion wird angeregt – ein enorm wichtiger Bestandteil von Demokratie! Ein nicht unbedeutender Nebeneffekt ist die Sensibilisierung von Menschen für Politik und die Identifikation mit politischen Entscheidungen. Das Verständnis für politische Entscheidungen und deren Umsetzung steigt. Im Unterschied zu Wahlen würden die Menschen sich bei Bürgerentscheiden mit Sachthemen auseinandersetzen. Wünschenswert wäre ein Mischverhältnis von plebiszitärer (direkter) und repräsentativer Demokratie, denn auch Direkte Demokratie birgt ihre Tücken, nämlich dann, wenn sie als Legitimierung von Forderungen in manipulativer Weise genutzt wird, um die Massen zu mobilisieren, und wenn sie dabei auf eine inhaltliche, sachbezogene Argumentation verzichtet. Der Ruf nach direkter Demokratie ist der Wunsch nach unmittelbarer Mitbestimmung, was aber auch ein Missverständnis über die Grenzen direkter Demokratie auslösen kann. Denn auch die perfekte plebiszitäre Demokratie kann es nicht geben, wohl aber kann die Grenze zwischen plebiszitärer und repräsentativer Demokratie verschoben werden. Denn über die Grenzen repräsentativer Demokratie und ihre Unzulänglichkeiten muss eigentlich die politische Diskussion geführt werden.
Dieser Beitrag stammt vom Verein „heimat brixen bressanone persenon“, der sich seit seiner Gründung im Jahre 2004 um die kulturelle und soziale Entwicklung der Stadt und ihres Umfeldes bemüht. Internet: www.heimat.bz
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Wirtschaft & Umwelt
Präsident Rudi Rie nzner
er, udi Rienzn Barchi, R tzner a c u L r itterru er, Nota Karl Leitnerbacher, Walter M Erich Üb Karl Leitner konnte zufriedenstellende Zahlen präsentieren
EVENT
Traditionelle Werte mit Zukunft Im Jahr der Neuwahlen nahmen knapp 500 Mitglieder an der Vollversammlung der Raiffeisenkasse Eisacktal im Forum Brixen teil. Präsident Rudi Rienzer konnte nicht nur zufriedenstellende Geschäftsergebnisse für 2008 präsentieren; die Arbeit seines Teams wurde von den Mitgliedern mit einem erneut hohen Zuspruch bei der Wahl belohnt. z Im Mittelpunkt der Vollversammlung standen traditionelle Werte wie Verantwortung, Fairness, Besonnenheit und Nachhaltigkeit: Werte, die gerade in den heutigen Krisenzeiten eine ganz besondere Bedeutung gewonnen haben. „Noch vor kurzem galten wir als unzeitgemäß. Heute sind wir, mit unserem Fokus auf Werten, mit unseren überschaubaren Strukturen und unserer traditionell gelebten Kundennähe zum Vorzeigemodell geworden“, erklärte Präsident Rudi Rienzner zu Beginn der Vollversammlung, die ganz im Zeichen von Stabilität und Sicherheit für Raiffeisenkunden stand. Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise, die das letzte Jahr auch an Südtirol nicht spurlos vorüberzog, konnte Direktor Karl Leitner durchaus zufriedenstellende Zahlen präsentieren. Besonders hohe Zuwächse erzielte die Raiffeisenkasse bei den direkten Kundeneinlagen, die mit einem Plus von 10 Prozent auf 342 Millionen Euro anstiegen. Im starken Gegensatz dazu stand die Entwicklung bei den vermittelten Wertpapieren, deren Volumen mit einem Minus von 25,9 Prozent auf 55,2 Millionen Euro sank. Die fortdauernden Turbulenzen auf den Finanzmärkten mit den nicht endenden Kurseinbrüchen an den Börsen führte zu einer 56
allgemeinen Vorsicht der Anleger und einer Verlagerung der Geldanlagen in Richtung risikoarmer direkter Einlagen wie Sparbücher, Sparbriefe und Obligationen. Die Kundenausleihungen stiegen um 1 Prozent auf 314 Millionen Euro. Mit der Reingewinnzuweisung von 1,1 Millionen Euro erreichte das bilanzielle Eigenkapital der Raiffeisenkasse zum Jahresende knapp 50 Millionen Euro.
Bei den Neuwahlen wurden
die folgenden Mitglieder des Verwaltungsrates bestätigt: Helmut Amort, Hansjörg Auer, Hermann Goller, Peter Kostner, Albert
Obrist, Erich Überbacher, Josef Vonklausner, Manfred Mair Widmann und Martin Zingerle. An die Stelle von Christine Oehler Peintner, die in den Aufsichtsrat wechselte, trat Markus Huber. In der ersten Verwaltungsratssitzung nach den Neuwahlen wurden Rudi Rienzner als Präsident sowie Erich Überbacher als erster Vizepräsident wiedergewählt. Zweiter Vizepräsident wurde Helmut Amort. Die Aufsichtsräte Walter Mitterrutzner (Präsident) und Emil Burger wurden für drei weitere Jahre im Amt bestätigt; für den nach 24 Jahren ausscheidenden Bruno Zanotto wechselte die ehemalige
Verwaltungsrätin Christine Oehler Peintner in den Aufsichtsrat. Zu den weiteren Höhepunkten der Vollversammlung zählten die Ehrungen für die 30- und 50-jährige treue Mitgliedschaft bei der Raiffeisenkasse und der Vortrag „Raiffeisen, eine stabile und erfolgreiche Organisation“, in dem der neue Generaldirektor des Raiffeisenverbandes, Paul Gasser, über das Erfolgsmodell Raiffeisen sprach: „Besonders in der Finanzkrise und ungeachtet der Medienkritik verkörpert keine andere Bankengruppe so glaubhaft Werte wie Stabilität, Sicherheit und Vertrauen“.
Der neue Verwaltungsrat: Markus Huber, Peter Kostner, Albert Obrist, Hermann Goller, Rudi Rienzner, Josef Vonklausner, Erich Überbacher, Hansjörg Auer, Helmut Amort, Martin Zingerle, Manfred Mair Widmann (v.l.n.r.)
Ehrung für 30-jährige Mitgliedschaft
Der neue Aufsichtsrat: Emil Burger, Christine Oehler Peintner, Walter Mitterrutzner (Präsident)
Willi Catulli und Horst Hofer
Erster Vizepräsident Erich Überbacher, Präsident Rudi Rienzner, zweiter Vizepräsident Helmut Amort (v.l.n.r.)
Elfriede Stampfl und Johann Gasser
Paul Gasser, Generaldirektor des Raiffeisenverbandes, sprach über das Zukunftsmodell Raiffeisen
Helmuth Stockner und Helmut Kerer
Markus Huber
Ehrung des ausscheidenden Aufsichtsrates Bruno Zanotto (im Bild: Bruno Zanotto mit Karl Leitner, Rudi Rienzner und Walter Mitterrutzner)
Walter Mitterrutzner, Präsident des Aufsichtsrates
Emil Burger, Bruno Zanotto, Josef Vonklausner
Karl Leitner und Walter Mitterrutzner 57
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Frisches vom Bauern z 14 Bauernhöfe aus Brixen und Umgebung beteiligen sich am diesjährigen Brixner Bauernmarkt am Hartmannsplatz. Sie verkaufen allerlei Produkte, die selbst angebaut und hergestellt wurden und teilweise Bioqualität aufweisen. Die Palette reicht von frischem Gemüse, Speck und Wurst, Gewürz- und
Teekräutern, Käse, Honig bis hin zu Speiseeis vom Bauernhof. Alle Mitgliedsbetriebe des Brixner Bauernmarktes sind an die Qualitätssicherungsmaßnahmen der Arbeitsgemeinschaft gebunden und dürfen das Logo „Frisch vom Bauernhof“ führen. Der Bauernmarkt wird heuer bereits zum 14. Mal abgehalten; die Stände
finden sich bis Ende November jeden Samstag von 8 bis 13 Uhr am Hartmannsplatz. Neben dem Verkauf backen die Bäuerinnen dort auch Tirtln und Krapfen, die vor Ort verspeist werden
W&U
können. Wer Samstagvormittag keine Zeit für den Einkauf findet, kann selbst auf den beteiligten Bauernhöfen einkehren, um sich dort mit den Produkten einzudecken. db
Wirtschaft & Umwelt BRIXEN
Zufriedenstellendes Ergebnis z Trotz der laut Pressekommunique wetterbedingten „schlechtesten Sommersaison seit der Eröffnung“ hat die Acquarena 2008 ein zufriedenstellendes Jahresergebnis eingefahren: 389.000 Eingänge wurden gezählt – immerhin um etwa 2.000 mehr als im Vorjahr. Insgesamt erwirtschaftete die Führungsgesellschaft Acquarena GmbH einen Umsatz von 2,56 Millionen Euro, dem Betriebskosten von 2,19 Millionen Euro gegenüberstehen. Nach Berücksichtigung der Mieten ergibt die hinterlegte Bilanz „ein kalkuliertes und erwartetes Defizit“ von 543.000 Eu-
kurz
notiert
58
ro – um 231.000 Euro mehr als 2007. Die Steigerung des Defizits liegt in der Tatsache begründet, dass die Acquarena GmbH im Sommer 2007 den Pachtvertrag für den Parkplatz nach einem Gutachten des EuGH stornieren musste – seither führt die Gemeinde den Parkplatz selbst und kann nun die entsprechenden Einnahmen zur Abdeckung des Verlustes der Acquarena GmbH heranziehen: „Die Einnahmen vom Parkplatz sind höher als der Verlust der Acquarena“, erklärte Bürgermeister Albert Pürgstaller im Rahmen einer Pressekonfe-
Im März 2010 wird vom Tourismusverein Brixen die „BrixenCard“ eingeführt. Diese ermöglicht dem Gast die freie Nutzung oder Besichtigung der wichtigsten Brixner Sehenswürdigkeiten, Verkehrsmittel und den Besuch von Kultur- und Wanderprogrammen.
renz. Die Immobilie der beliebten Freizeitstruktur ist nach wie vor im Eigentum der Stadtwerke, die sich die Baukosten durch Mieten von der Acquarena GmbH refinanzieren lassen. Für 2009 bietet die Acquarena längere Öffnungszeiten am Abend für Sportler, gezielte Rabatte für Stammkunden, eine Neuordnung des im Sommer problematischen Radparkplatzes und
einige Sicherheitsvorkehrungen: So werden für den gesamten Freibereich hochauflösende Kameras installiert, die bei Vandalenakten oder Diebstählen zur Identifizierung der Täter beitragen werden. Mit Unterstützung der Stiftung Sparkasse wurde zudem ein Defibrillator angekauft, der bei Herzpatienten lebensrettend eingesetzt werden kann. wv
Aus Spargründen wurden die Öffnungszeiten der Minirecyclinghöfe im Rosslauf und in Milland eingeschränkt: Jener in Rosslauf ist ab Mai jeden Freitag von 11 bis 13 Uhr und von 15 bis 17.30 Uhr, in Milland jeden Samstag von 8.30 bis 11.30 Uhr und von 15 bis 17 Uhr geöffnet.
Die Vahrner Gastwirte spenden den Erlös ihres Preiswattens den Kirchenchören von Vahrn, Neustift und Schalders: Sie laden die Mitglieder der Chöre zu einer Cäcilien-Marende ein. Am WattTurnier, das bereits zum 20. Mal ausgetragen wurde, nahmen rund 80 Spieler teil.
Foto: Oskar Zingerle
Wann wurde im Glockengießerhaus die letzte Glocke gegossen?
Foto: Oskar Zingerle
STADTGEHEIMNISSE
BRIXEN
Die letzte Glocke im Glockengießerhaus an der Brennerstraße wurde im Jahr 1866 von Jakob Graßmayr gegossen – es ist die „Große“ von Welschnofen, die auch heute immer noch die Menschen zur Kirche ruft. Die Glockengießerei in Zinggen war damals im Besitz der Familie Graßmayr, die ursprünglich aus dem Ötztal stammte: Meister Hans hatte den Betrieb im Jahre 1591 erworben, und die Gießerei blieb fast 300 Jahre lang im Besitz seiner Familie. Zwischen den Jahren 1637 und 1866 wurden dort rund 154 Glocken angefertigt. Kurz nach dem Guss der letzten Glocke wurde die Glockengießerei verkauft, im Jahr 1890 erwarb der Katholisch-politische Pressverein das Haus von den damaligen Besitzern Hermann Ostheimer und Anna Kravogl. Die „Gloggenhütte am Roßlauf ob Brixen“ existiert nachweislich seit der Mitte des 15. Jahrhunderts und gehörte ursprünglich der Stadtpfarrkirche. Außen ist das Haus mit Gemälden geschmückt, die von einem db Mitglied der Familie Graßmayr stammen. Anregungen: redaktion@brixner.info
Vitalpaket zur WM z Anlässlich der in wenigen Wochen stattfindenden Leichtathletik Jugend-Weltmeisterschaft hat Profanter’s Backstube ein neues Produkt entwickelt. Mit dem „Bio-WM-Dinkele“ rührt Ideator Benjamin Profanter aber nicht nur die Werbetrommel, sondern unterstützt mit dem Verkauf der neuen Brotsorte auch den Südtiroler Sport: Von jedem verkauften Bio-WM-Dinkele gehen 20 Cent direkt an die Südtiroler Sporthilfe. Das neue Brot ist ein echtes Vitalpaket aus Keimkraft, Urdinkel und Amarant. Wertvolle Keimlinge aus zehn verschiedenen Körnern bringen mehr Geschmack, Vitamine, Spurenelemente und längere Frische. Prominenter Testimonial für die
Aktion ist kein geringerer als Spitzenleichtathlet Christian Obrist. Das spezielle Sportlerbrot gibt es ab sofort in allen ProfanterFilialen Südtirols. Während der Weltmeisterschaft wird es auf dem Brixner Domplatz und im Stadion angeboten. Bei der Präsentation des Bio-WM-Dinkele im Rahmen einer Pressekonferenz in der Sportzone Süd freuten sich Organisationschef Rudi Rienzner, Stefan Leitner und Christine Oehler Peintner von der Südtiroler Sporthilfe sowie Stadträtin Magdalena Amhof und Christian Obrist mit Benjamin Profanter über die gelungene Symbiose aus Produktinnovation und Sportsponsoring. oz
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Service für Radfahrer z Fahrradfreundliche Betriebe im Eisack- und Wipptal haben sich zur Angebotsgruppe „eisackbike“ zusammengeschlossen. Insgesamt 37 Unternehmen bilden diesen Verbund, darunter Beherbergungsbetriebe, Bike-Geschäfte und Verleihe, Aufstiegsanlagen, Berghütten oder Restaurants, die allesamt mit besonderen Angeboten für Fahrradfahrer aufwarten. So verfügen die Hotels
beispielsweise über eigene Fahrradräume und Serviceecken oder bieten eigene Biker-Pauschalen an, und in den Restaurants wird speziell abgestimmte Tourenverpflegung angeboten. „Mit Hilfe dieser Kooperation können wir im Eisacktal ein abgerundetes Leistungspaket von der Übernachtung über geführte Touren bis hin zum Reparaturservice anbieten“, erläutert Peter Righi, Direktor des Tourismusverbandes Eisacktal.
Nach dem Bike Opening Ende April in Natz wird am 13. Juni der „Bike Day“ auf dem Rosskopf organisiert: Hierbei stellen renommierte Bikefirmen ihre neuesten Modelle zum Testen zur Verfügung, zudem werden ein X-Country-
Sprintrennen und diverse Fahrtechnik-Kurse abgehalten. Derzeit ist ein Faltprospekt in Ausarbeitung, das sämtliche Adressen der fahrradfreundlichen Betriebe sowie zwölf Tourenvorschläge beinhaltet. db
DIVERSES
VAHRN
Sichere und stressfreie Urlaubsfahrt
Wieder badetauglich
z Sommerzeit ist Ferienzeit – und viele starten mit dem Auto zu ihrem Feriendomizil. Damit die Erholungszeit nicht mit einer stressigen und unsicheren Autofahrt beginnt, haben die Kfz-BlauschildBetriebe einige Tipps parat. Sie raten zu einer richtigen Planung der Reiseroute, wobei Staus, Ausweichrouten und Fahrpausen eingerechnet werden sollten. Damit das Auto unterwegs nicht liegen bleibt, muss rechtzeitig ein UrlaubsCheck vorgenommen werden: Einiges kann zwar selbst überprüft werden, aber die Bremsanlagen, Stoßdämpfer und elektrische Anlage sollte ein Kfz-Fachmann unter die Lupe nehmen. Zu achten ist zudem auf ein richtiges Beladen des Fahrzeugs: Schweres nach unten und keine losen Gegenstände obenauf – diese können bei plötzlichen Bremsmanövern
nämlich zu gefährlichen Geschossen mutieren. Damit das Auto nicht überladen wird, hilft nur eines: überlegt die Koffer packen! Vor dem Start sollten zudem Kopien von wichtigen Dokumenten angefertigt und getrennt vom Original verwahrt werden. Auch hilft es, die Verkehrsvorschriften in anderen Ländern zu studieren, um so Strafzettel zu verhindern. Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, sollte geprüft werden, ob die Haftpflichtversicherung verschuldete Schäden im Ausland ausreichend abdeckt. Die beste Startzeit ist übrigens morgens – Nachtfahrten sind anstrengender, und die Leistungsfähigkeit eines übermüdeten Fahrers sinkt zwischen drei und vier Uhr morgens auf den Nullpunkt. Weitere Tipps auf www.info-auto.it oder bei den Blauschild-KfzWerkstätten. db
z Da die erneuten Wasseranalysen, durchgeführt von der Landesumweltagentur, unbedenkliche Ergebnisse erbracht haben, kann im Vahrner See heuer doch wieder geschwommen werden. Der See war aufgrund der in der vorhergegangenen Badesaison durchgeführten Analysen im Sinne des entsprechenden Gesetzes für nicht badetauglich erklärt worden. Ende April und Anfang Mai wurden an der Nordseite des Sees bei der Liegewiese nun erneut Proben entnommen
und das Wasser als unbedenklich erklärt. Dennoch werden im Zeitraum mit dem höchsten Besucherzustrom, also im Juli und August, die Kontrollen intensiviert und in Abständen von zehn Tagen durchgeführt, wie die Landesumweltagentur bekannt gibt. Um das Wasser rein zu halten, sind die Besucher angehalten, keine Hunde im See schwimmen zu lassen, nicht frisch mit Sonnencreme eingeschmiert ins Wasser zu gehen und dort auch nicht zu urinieren. db Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
EISACKTAL
Starthilfe Neue Unternehmen in und um Brixen
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Der langjährige Hobbyfotograf Peter Pfeifhofer hat Anfang Mai sein Fotostudio in der Hartwiggasse eröffnet. Er bietet Studio- und Außenaufnahmen und steht auch als Fotograf für Hochzeiten und Events zur Verfügung. Noch bis zum 7. Juni bietet er 50 Minuten Fotoshooting für nur 22 Euro. Terminvereinbarung telefonisch oder per E-Mail.
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NACHGEFRAGT
„Grundsätzlich positiv gestimmt!“ PAULA BACHER MARCENICH, Brixner Stadträtin, über die Ausweitung des Brixner Familienpasses und die damit verbundenen finanziellen Ermäßigungen für Familien auf weitere Gemeinden im Eisacktal.
Was halten die beteiligten Partner wie Vereine oder Kaufleute von einer möglichen
Ausweitung auf die umliegenden Gemeinden? Unsere Umfrage hat gezeigt, dass die Kaufleute diesem Vorhaben positiv gegenüberstehen. Ein Vorteil unseres Passes besteht ja darin, dass die Kaufleute für den Beitritt nichts bezahlen müssen. Mit unserem Modell erreichen wir, dass Familien günstiger einkaufen können und die Kaufkraft im Ort bleibt. Sollten Familien aus anderen Gemeinden auch Vergünstigungen, beispielsweise beim Besuch der Acquarena, erhalten, dann müssen wir uns mit der jeweiligen Gemeinde über einen Beitrag einigen, damit die Gemeinde Brixen etwaige
Verdienstausfälle nicht alleine tragen muss.
Foto: Oskar Zingerle
Frau Bacher, gibt es Überlegungen, die Vorteile des Familienpasses auch Familien aus den umliegenden Gemeinden zugute kommen zu lassen? In der Tat hat die Bezirksgemeinschaft Eisacktal in zwei Besprechungen den umliegenden Gemeinden die Funktionsweise des Passes erläutert und abgeklärt, ob sie diesen Familienpass übernehmen möchten. Die befragten Gemeindevertreter waren prinzipiell positiv gestimmt.
Wie sieht nun der Zeitplan aus? Die Gemeinden haben den Auftrag erhalten, in den eigenen Gemeinden Partner zu suchen, die ebenfalls Vergünstigungen für den Familienpass anbieten wollen. Damit würden wir einen echten Eisacktaler Familienpass schaffen. Dann gilt es, die weitere organisatorische Umsetzung zu klären. Wenn alles gut geht, wird der Familienpass Ende des Jahres auch an Familien außerhalb der Gemeinde Brixen verteilt. annamaria.mitterhofer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Ein Bad muss kein großer, luxuriöser Tempel sein. Ein Bad muss ästhetisch sein, seinen Besitzer widerspiegeln und täglich Körper und Seele erfrischen – tagein, tagaus, morgens und abends. Zudem muss ein modernes Bad den heutigen Ansprüchen an Material und Oberfläche entsprechen. Ästhetik, Benutzerfreundlichkeit und leichte Reinigung sind keine Gegensätze mehr. Das erfordert ausgereifte Technik und erstklassige Verarbeitung, kurz: die gelungene Verbindung von Design
und Funktionalität ist im Bad ein entscheidender Faktor. Dazu trägt wesentlich die Duschkabine bei, die aus jedem Badezimmer ein Erlebnis macht.
duka hat Design und Funktionalität zum Bestandteil seiner Unternehmensphilosophie gemacht und setzt auf Know-how und Erfahrung. Dem Trend zu mehr Lebensqualität und Individualität im Bad trägt duka mit einer vielseitigen Produktpalette Rechnung. Heute stehen 18 Modelle mit Hunderten
von Ausführungen zur Verfügung. Wem das nicht genügt, kann auf Sonderanfertigungen nach Maß zurückgreifen. Gestalten Sie Ihr Bad so, dass Sie es Morgen für Morgen und Abend für Abend mit Freude betreten; dass Sie es immer wieder als Ihre Oase des Mit-sich-Seins aufsuchen und dort verweilen wollen. Dann wird Ihr Bad ohne Zweifel der Ort, um täglich Lebenskraft zu tanken und anschließend die Schönheiten des Lebens zu genießen.
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DUKA
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Zuhause ist es am schönsten! Nach dem Alltagsstress erholt man sich am liebsten in den eigenen vier Wänden. Um sich daheim wohlzufühlen, sollte die Einrichtung auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt sein. Die Tischlerei Franz Rigger realisiert maßgeschneiderte Wohlfühlwelten zum Entspannen und Genießen. So einzigartig wie die Menschen, so individuell sind ihre Bedürfnisse und Wünsche auch beim Wohnen. Der Tischlerbetrieb Franz Rigger in Natz realisiert ganz persönliche Wohlfühlräume – von traditionell bis modern. Die Planung erfolgt mittels computerunterstütztem 3D-Planung, die den Kunden fotorealistische Einblicke in ihr künftiges Wohlfühlambiente vermittelt. Großen Wert legt die Tischlerei auf Kreativität und Funktion, ganz nach dem Unternehmensleitsatz „Gegenwärtig arbeiten und die Zukunft erkennen“. Auf Wunsch übernimmt sie auch die komplette Raumausstattung samt Koordination aller handwerklichen Leistungen, vom Verlegen der Fußböden über Malerarbeiten
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Dabei verwendet die Tischlerei nur hochwertiges Naturmaterial und bevorzugt heimische Holzarten – darunter das Zirbenholz, dessen positive Eigenschaften seit Jahrhunderten geschätzt und genutzt werden. Verschiedene Studien, wie jene des Joanneum Research Graz, belegen die Hochwertigkeit dieses Holzes in Bezug auf die Verminderung der Herzfrequenz:
Der Zirbenduft hat positive Auswirkungen auf Kreislauf, Schlaf, Regeneration und Pulsfrequenz – für das Schlafzimmer also mehr als ideal. Ob aus Zirbenholz oder aus anderen hochwertigen Massivhölzern: Die Tischlerei Rigger realisiert maßgeschneiderte Wohlfühlräume – auch für Sie!
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Neue Textilien im Wohnbereich setzen wohnliche Akzente und schaffen ein Ambiente zum Wohlfühlen. Textile Raumgestaltungselemente sind voll im Wohntrend. Von Vorhängen über Polstermöbel und Dekorationskissen - Stoffe bringen Wohnlichkeit und Atmosphäre in den Wohnraum. Eine große Auswahl an erlesenen Dekor- und Möbelstoffen findet man bei Firma Sedis in Schabs, beispielsweise die exquisite Textillinie „Hommage“. Diese Dekor- und Möbelstoffe eröffnen gänzlich neue Perspektiven in der Raumgestaltung, von klassisch elegant, avantgardistisch zurückhaltend bis hin zu glamourös opulent. Mit einer reichen Palette an Farbthemen und Dessins
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Einrichten & Wohnen
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Maßgeschneidert und einzigartig Die Tischlerei Oberhuber in Schabs realisiert individuelle Wohnträume auf Maß. Möbelhäuser mögen vielleicht mit Schnäppchen trumpfen, doch selten passen die Standardlösungen perfekt zu den Vorstellungen der Kunden und in die vorbestimmten Räume. Soll es hingegen ganz nach Vorstellung und auf Maß gehen, wendet man sich am besten an einen Tischler, vorzugsweise an eine Vertrauenstischlerei, die über Erfahrung und beste Referenzen verfügt. Die Tischlerei Oberhuber in Schabs zählt zu den Vorzugsadressen, wenn es um Qualitätsmöbel und Einrichtungsideen nach Maß geht. In rund 25 Jahren hat sich das Unternehmen von einem Zweimannbetrieb zu einer Tischlerei mit 17 Mitarbeitern hochgearbeitet. Heute präsentiert sich die Tischlerei Oberhuber als traditionsreiches Familienunternehmen mit viel Erfahrung und dem routinierten Weitblick für zeitgemäßes Wohnen. Im Rahmen eines Interviews
Das Führungsteam der Tischlerei Oberhuber: Konrad Oberhuber mit Ehefrau Alberta, Siegfried Oberhuber und Sohn Christian
geben die Unternehmensgründer Siegfried und Konrad Oberhuber Antwort auf die Frage nach ihrem Erfolgsgeheimnis. Wie schaffen Sie es, Ihre Kunden immer wieder von neuem zu begeistern? Siegfried Oberhuber: Im Laufe der Zeit haben wir viel Feingespür für Kundenwünsche entwickelt. Denn nur, wenn wir die Kundenwünsche kennen, gelingt es uns, individuelle Wohnträume zu realisieren. Aus diesem Grund legen wir besonderes Augenmerk auf Vorgespräche und nehmen uns viel Zeit für die Wünsche unserer Kunden, beraten und geben ergänzende Tipps. In solchen Gesprächen kristallisieren und konkretisieren sich Lösungen, denen wir in der Planung Form und Maß geben. Welche Tätigkeitsbereiche bieten Sie Ihren Kunden an? Konrad Oberhuber: Wir planen und fertigen auf Maß, was auch immer man sich zum Wohlfühlen aus Holz wünscht. Dazu gehören Einrichtungen für Privat, Gewerbe und Gastbetriebe, wie Bäder, Schlafzimmer, Wohnzimmer, Garderoben, Küchen, Büros, Ausstellungs- und Aufenthaltsräume,
In 25 Jahren von einem Zweimannbetrieb zu einem traditionsreichen Familienunternehmen mit 17 Mitarbeitern Speisesäle, Rezeptionen, Ferienwohnungen oder Einzelstücke. Planen Sie alles selbst, und welche Empfehlung geben Sie künftigen Kunden? Konrad Oberhuber: Wir planen überwiegend selbst, übernehmen aber auch Ausführungsarbeiten von Architekten. Grundsätzlich empfehlen wir eine frühzeitige Planung der Einrichtung, bei Neubau oder Umbau am besten noch vor der Bauphase, damit die verschiedenen Anschlüsse von Anfang an richtig positioniert werden. Das spart Bauherren viel Zeit und Geld und schont die Nerven.
Was macht eine Einrichtung der Tischlerei Oberhuber so einzigartig? Siegfried Oberhuber: Jede unserer Einrichtungen ist passgenau auf die Wünsche und Vorstellungen des Kunden zugeschreinert und damit in jeder Hinsicht so individuell und einzigartig wie sein Besitzer. Von traditionell, klassisch, rustikal bis modern, kombiniert mit verschiedensten Materialien wie zum Beispiel Glas, Edelstahl, Gips oder Stein, von preisgünstig bis extravagant – wobei stets gilt: Qualität wird vorausgesetzt, von uns garantiert, und das zu einem fairen Preis.
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eröffnet neue Perspektiven in Sachen barrierefreies Wohnen. Fenster mit Spezialgriffen, die sehr tief am Rahmen angebracht sind, erleichtern nicht nur Rollstuhlfahrern, sondern auch Kindern und Senioren den Alltag. Dank verlängerter Hebelarme lassen sich solche Fenster ohne viel Kraftaufwand öffnen oder in Kippstellung bringen. Fenster mit beliebig feststellbaren Öffnungsweiten sind leicht zu reinigen
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und bieten ein echtes Sicherheitsplus. Ebenfalls ein Komfortgewinn sind Fenster mit Unterlicht, also einem fest verglasten Unterteil. Sie schaffen auf den Fensterbänken in Küche und Bad zusätzliche Stellfläche und lassen durch Absenkung der Brüstungshöhe mehr Licht in den Raum. Bei Parallel-Schiebekippfenstern, deren Flügel sich nicht drehen, sondern zur Seite gleiten, müssen die Fensterbänke zum Öffnen des Fensters nicht mehr umständlich abgeräumt werden. Das Bedürfnis nach mehr Komfort vereint mit ästhetisch wirkungsvoller Qualität lässt sich besonders bei den Sky-Schiebetüren finden: ohne Stolperfalle mit einem stufenlosen Übergang ins Freie bieten Sky-Schiebetüren ein barrierefreies Wohnen. Eine große bis zum Boden reichende Scheibe, die den herkömmlichen feststehenden Flügel ersetzt, lässt zudem den Raum mit der Natur verschmelzen und garantiert einen grenzenlosen Ausblick!
MÖBEL SCHRAFFL
Wohnen im Einklang mit Natur und Design Wohnen ist kein Zustand, sondern ein Gefühl. Denn nur wer sein Zuhause mit den Sinnen erlebt, erfährt hier seine Oase der Ruhe. „Geselligkeit wird wieder großgeschrieben. Der Rückzug ins eigene Heim ist in unserer schnelllebigen Zeit für uns alle ein wichtiger, wiederkehrender Aspekt geworden“, erklärt Karl Kandidus Schraffl vom Möbelhaus Schraffl aus Bruneck. „Wir alle wollen uns in unserem Heim wohlfühlen und den oft allzu hektischen Arbeitsalltag in einem angenehmen und entspannenden Ambiente mit allen Sinnen genießen. Dabei spielt die sorgfältige Auswahl der Einrichtung eine wichtige Rolle“.
Karl Kandidus Schraffl Das traditionsreiche Einrichtungshaus achtet bei der Auswahl seiner Möbel bewusst auf hohe Qualität, zeitloses Design und naturbelassene Materialien. Seit
einigen Jahren schon arbeitet der Familienbetrieb, der nun bereits in der vierten Generation geführt wird, mit dem renommierten Ökodesign-Möbelhersteller „Team 7“ zusammen. Die feine Manufaktur, die dieses Jahr ihren 50. Geburtstag feiert, steht für echte Handwerkskunst aus Österreich, hochwertiges Naturholz – gefertigt im Einklang mit Mensch und Natur – und ein klares zeitloses Design. Die Oberflächen der Möbel sind lediglich mit lösemittelfreiem Kräuteröl behandelt – so fühlen sie sich nicht nur angenehm weich an, sondern sorgen gleichzeitig für eine gesunde Raumluft. Auf der etwa 1000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche im Möbelhaus Schraffl in Bruneck werden ausgesuchte Wohnideen von „Team 7“ in einem modernen und edlen Ambiente präsentiert. Ein echter Blickfang bildet beispielsweise die „Cubus“-Wohnwand von „Team 7“. Diese besticht nicht nur durch die Verbindung von puristischem Design und moderner Technik – die pfiffigen Winkelschiebetüren gewähren obendrein erstklassigen Benutzerkomfort, vor allem für HifiGeräte. Sie überzeugt auch mit ihrer enormen Planungsvielfalt.
Zahlreiche Elemente können hier kombiniert werden und ermöglichen die Kreation einer Wohnwand ganz nach individuellen Vorstellungen.
„Cubus“-Wohnwand Seit Jänner 2009 findet man bei Möbel Schraffl eine neue, im Pustertal und Eisacktal einzigartige „Ligne Roset“-Ausstellung. Die französische Firma steht für Qualität, Design und Innovation. Die Produkte decken eine breite Palette von Einrichtungsgegenständen über Sitzmöbel und Wohnmöbel bis hin zu textilen Accessoires und Dekorationsartikeln ab. Als Pionier und kritischer Beobachter der gesellschaftlichen Veränderungen beschreitet „Ligne Roset“ immer wieder neue Wege, mit Kreationen von namhaften Designern und jungen Talenten aus vielen Ländern. In dem neuen Ausstellungsraum werden verschiedene Produkte präsentiert, wie beispielsweise die
klassische Smala-Liege in edlem, natürlich pigmentierten Rindsleder mit ihren klaren und einfachen Formen, die zum Ausruhen einlädt. Erhältlich in verschiedenen Ausführungen vom eleganten Sofa bis hin zum Schlafsofa mit verstellbaren Rücken- und Seitenteilen erfüllt sie jeden noch so anspruchsvollen Wunsch. Bei Möbel Schraffl finden Sie neben „Team 7“ und „Ligne Roset“ noch viele weitere namhafte Firmen, beispielsweise Rolf Benz, Minotti, Leicht, Ewe, Poliform, Gruber & Schlager oder Tonon – jede einzelne in einem angenehmen und hochwertigen Ambiente stilvoll in Szene gesetzt. Das angesehene Unternehmen bietet nicht nur ein breites Sortiment hochwertiger Qualitätsmöbel aus allen Wohnbereichen, in der seit 1865 bestehenden hauseigenen Tischlerei werden auf Wunsch auch individuelle Maßanfertigungen realisiert.
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Impressum handgreiflich, wie notwendig eine Schulung der Tiefbaumeister gerade in dieser Hinsicht wäre. So hat denn menschlicher Unverstand im 20. Jahrhundert glücklich das zerstört, was die Erde durch Jahrtausende pietätvoll in ihrem Schoße der Nachwelt aufbewahrt hatte.
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Dietmar Pattis (dp) Elisabeth Stürz (es) Andres Pizzinini (ap) Günther Eheim (gevs) Ingo Dejaco (id) Christine Mathá (cm) Lisa Ari (la) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Brennerstraße 32, I-39042 Brixen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. Juni 2009 Nächster Redaktionsschluss: 6. Juni 2009 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 70
Mai 1909
Ein neuer Telephonanschluss in Brixen Brixen, Donnerstag, den 13. Mai 1909 Der Bedeutung entsprechend, zu welcher die Firma Anton Kahl in Brixen heute emporgestiegen ist, haben sich die Inhaber derselben bemüßigt gefunden, dem Telephonverkehr sich anzuschließen. Die Firma führt die Nr. 68. Nachdem sie als eines der ersten und solidesten Häuser für Herren- und Damenmodewaren, Konfektion und Herren-Maßschneiderei gilt, so dürfte es keinen Zweifel geben, dass sich die relativ kleine Auslage auch rentiert. Für Geschäftsleute insbesondere ist es von großem Wert, wenn sie untereinander telephonisch verkehren und ihre Bedürfnisse auf schnellster Weise befriedigen können. Viele ältere Firmen werden es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn sie über kurz oder lang von aufstrebenden, modern denkenden, oft jüngeren Geschäftsleuten überflügelt und auf diese Weise benachteiligt werden.
Brixener Fremdenverkehr Brixen, Donnerstag, den 6. Mai 1909 Für die Verbesserung der Spaziergänge ist in letzter Zeit vieles geschehen. In nächster Nähe der Widmanmbrücke hat am linken Eisackkai der Verschönerungsverein zwei Bänke neu aufgestellt. Der immer rührige Kurverein hat zu beiden Seiten des Eisacks, von der Fischzuchtanstalt angefangen, am rechten Ufer acht Bänke und am linken Ufer vier Bänke neu aufgestellt und so Einheimischen wie Fremden die Promenade angenehmer gestaltet. Durch den Kurverein wurde der Plabacher Waldweg, in die kühle Rienzschlucht hinabführend, in Angriff genommen und dürfte bis Mitte Mai fertiggestellt und mit sechs Sitzbänken versehen sein. Weiters hat Herr Fischer in Klerant in anerkennenswerter Opferwilligkeit
einen schönen Weg von Milland nach Klerant hergestellt, der der Vollendung entgegengeht. Auch die durch die Stadt begonnene Promenade an der Lehne des Kranebittberges schreitet in der Ausführung gut vorwärts und verspricht schon jetzt, ein neuer Anziehungspunkt für Fremde zu werden. Seit zwei Tagen wird an der Anbringung des großen Kartenbildes von Brixen und Umgebung, welches der Alpenverein herstellen ließ, am Weißen Turm gearbeitet.
Heidnisches Hüttendorf in Stufels Brixen, Dienstag, den 6. Mai 1909 Leider viel zu spät haben wir am Sonnabend die Wahrnehmung gemacht, dass gelegentlich des Erddurchstiches beim Bau der
neuen Elvaser Straße hinter dem abgebrochenen Huebenhaus in Stufels 1 bis zwei Meter unter dem heutigen Grasboden die deutlichen Spuren einer ausgedehnten prähistorischen Siedlungsstätte, eines charakteristischen Hüttendorfes, aufgedeckt wurden. Das Material der sogenannten Kultur- und Fundschicht ist bereits zum größten Teil weggeführt. Einige Webstuhlgewichte aus Ziegel, Lehmbewurf mit deutlichen Flechtwerkabdrücken und Gefäßfragmenten konnten wir noch retten. Ganze Gefäße, Bronzenadeln, Fibeln und ähnliche Geräte wurden, nach Aussage der Arbeiter, an verschiedenen Stellen gefunden, jedoch aus Unkenntnis zerschlagen und dann weggeworfen. Auch eine kreisförmige Trockenmauer (Zisterne?) wurde bloßgelegt und ohne weiters abgetragen. Dieser Vorfall zeigt
Kletterkursuse in Brixen Ein Kletterkurs für angehende Alpinisten ist das neueste, was das emporstrebende Brixen den Freunden des gesunden Bergsportes und Kurgästen (Damen und Herren) bietet. Animiert und empfohlen von Herrn Bürgermeister Dr. v. Guggenberg, beabsichtigt nämlich der in Brixen (Kleinen Lauben Nr. 9, II. Stock) wohnende Maler und behördlich autorisierte Bergführer Benjamin Vallazza einen Kurs abzuhalten, in welchem über jede Art des Felskletterns sowie über die so wichtige Seiltechnik an verschiedenen felsigen Stellen in der Umgebung Brixens praktischer Unterricht erteilt wird. Wir begrüßen diesen Kurs, denn er trägt ohne Zweifel einerseits zur Reklame für Brixen, anderseits zur Verminderung von Unglücksfällen bei, und wir wünschen Herrn Vallazza recht guten Erfolg. Anmeldungen können in seiner oben angegebenen Wo h n u n g oder in der Malerwerkstätte Jakob Frena (August Tröbinger-Haus) erfolgen.
Die Zeitungsartikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
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