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Immobilien
Jahrgang 20 · Juli 2009
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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EXTRA
Brixen als Keimzelle des Jazz in Südtirol
Brixen in Jazz VAHRN: Gemeinderat genehmigt den Bauleitplan PORTRAIT: Peter Gasser, Bürgermeister von Natz-Schabs SPORT: Rückblick auf die U18-Weltmeisterschaft BBT: Geldsegen für Natz-Schabs und Vahrn?
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Editorial
Politik & Gesellschaft 04 | Vahrn: Die Weichen sind gestellt
>>> 04
Menschen & Meinungen 14 | Peter Gasser: Bürgermeister ohne Rast 19 | Pro & Contra 21 | Umfrage: „Große Bereicherung“
>>> 14
Kunst & Kultur 22 | Musik: Brixen in Jazz 26 | Ausstellung Hermann Nitsch: Malen mit Blut 27 | Theater: Die Heldin von Spinges
>>> 22
Freizeit & Sport >>> 30 30 | U-18 Weltmeisterschaft: WM der Herzen 35 | ASV Albeins: Aufstieg zum Jubiläum Wirtschaft & Umwelt 40 | Bbt: Ein großer Kuchen
>>> 40
Extra 49 | Immobilien
>>> 49
Die Welt umarmt Ich muss zugeben, die Symbolkraft der vor einigen Tagen zu Ende gegangenen Leichtathletik-Weltmeisterschaft der U-18 vollkommen unterschätzt zu haben. Als ich zum ersten Mal die perfekt herausgeputzte Sportzone Süd betrat und mich zwischen den jungen Sportlern und deren Begleitern durchschlängelte, merkte ich bald, dass diese Veranstaltung so ziemlich das Bunteste war, was unsere Stadt jemals erlebt hat. 1400 junge Leute aus 176 Nationen mit den verschiedensten Weltanschauungen, Religionen, Lebenserfahrungen und aus den verschiedensten Realitäten trafen sich in unserem kleinen Städtchen, und ich bin mir sicher, dass alle – ohne Ausnahme – unseren Ort erstmal googeln mussten, um überhaupt zu erfahren, wo sich Brixen befindet. Natürlich haben die Organisatoren hervorragende Arbeit geleistet, und selbstverständlich hätte dies trotzdem nicht gereicht, wenn nicht über 500 „Volunteers“, Freiwillige, mitgeholfen hätten – mit einer Welle an Enthusiasmus, die die Stadt zum Beben brachte. Am meisten beeindruckt hat mich aber, wie freundlich alle Brixner diese jungen Leute empfangen haben: Unsere Stadt hat die Welt umarmt – und die jungen Sportler aller Rassen und Konfessionen haben dies sehr intensiv gespürt und sind nun mit einer starken Botschaft, wie Völkerverständigung gelebt werden kann, wieder nach Hause gefahren. Dass diese WM national und international überhaupt keine Bedeutung hat – die Veranstaltung und die einzige Goldmedaille Italiens war zum Beispiel den allermeisten nationalen Medien nicht einmal eine Kurzmeldung wert – ist dabei absolut zweitrangig.
Ihr Willy Vontavon
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Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
GEMEINDERAT VAHRN GENEHMIGT BAULEITPLAN
Die Weichen sind gestellt Der neue Bauleitplan von Vahrn weist den Weg für die Dorfentwicklung in den nächsten zehn Jahren und darüber hinaus.
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Foto: Oskar Zingerle
it der Genehmigung des neuen Bauleitplans hat die Gemeinde Vahrn einige richtungsweisende Entscheidungen getroffen – und, nebenbei bemerkt, in Neustift einen langjährigen Streit offenbar beendet. Nicht alle Betroffenen werden mit den daraus resultierenden urbanistischen Vorgaben glücklich sein. Als im Februar das urbanistische Leitbild von Vahrn im Haus Voitsberg der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, war das Publikumsinteresse groß. Man wollte wissen, wie sich der von der Gemeinde beauftragte Techniker, Architekt Ulrich Weger, die bauliche Entwicklung von Vahrn und seinen Fraktionen in den nächsten 30 bis 40 Jahren vorstellte. Der Großteil der Grundaussagen des Leitbildes wurde bereits damals vom Gemeinderat
Alexander Tauber: „Für den Bau eines Altenheimes haben wir uns eines der besten Grundstücke ausgesucht“
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gutgeheißen. Es gab allerdings noch einige strittige Punkte, die in der Zwischenzeit anscheinend ebenfalls gelöst wurden. Anfang Juni wurden Bauleitplan und Leitbild im Gemeinderat mehrheitlich genehmigt.
In seinen Kernaussagen zum
langfristigen Entwicklungskonzept der Gemeinde Vahrn meint Architekt Weger, dass der Ort Vahrn auf dem bereits vorhandenen Potential nur aufbauen kann, „wenn es gelingt, die in der Ortsmitte liegenden wesentlichen Entwicklungsbarrieren zu beseitigen“. Konkret meint Weger damit die längerfristige Verlegung von Autobahn und Hochspannungsleitungen und den Rückbau der Bahnlinie auf eine regionale Linie. Ohne diese wesentlichen Punkte sei langfristig ein nachhaltiges Wachstum von Vahrn nicht möglich. Die Errichtung der Westumfahrung von Brixen bringe indes nur für das Vahrner Unterdorf Vorteile. Es gibt in Südtirol keine Gemeinde, die durch die Autobahn in einer so einschneidenden Weise in zwei Teile zerschnitten wird wie Vahrn. „Vahrn ist gehemmt durch die Zweiteilung“, glaubt LeitbildAutor Weger, und folglich ist einer der wesentlichen Punkte des Leitbildes der Wunsch nach einer Verlegung der Autobahn im Vahrner Oberdorf: Zwischen Raststätte Plose und dem Fischteich sollte die Brennerautobahn in einen 2,8 Kilometer langen unterirdischen Tunnel verlegt werden. Dadurch erst sei die Grundvoraussetzung für die neue Erweiterungszone Dorfwiese in Vahrn gegeben, erklärte Weger.
Was auf den ersten Blick ver-
messen und überzogen anmutet, ist für Gemeindereferent Alexander Tauber eine strategische Vision und wäre ein entscheidender Faktor, um die Lebens- und Wohnqualität in Vahrn einschneidend zu verbessern. Zum schätzungsweise 150 Millionen Euro schweren Projekt meint Tauber dann allerdings: „Wir machen uns keine Illusionen“. Die von der Opposition vorgebrachte Alternative, Autobahn und Bahnlinie einzuhausen, wurde wegen der anscheinend gewaltigen landschaftlichen Verunstaltung einer derartigen Verbauung abgelehnt. Alle Verantwortungsträger sind sich darin einig, dass eine Verlegung der Autobahn kein leichtes und auch kein schnell realisierbares Vorhaben ist. Wenn aber auf allen Ebenen daran geglaubt und über Jahre hinweg überzeugt diese Forderung vorgebracht wird, kann auch diese Vision irgendwann real werden. So fand bereits ein erstes Treffen zwischen VizeBürgermeister Andreas Schatzer, Referent Alexander Tauber und dem technischen Direktor der Autobahn, Carlo Costa, statt. Es wurde vereinbart, einen entsprechenden schriftlichen Antrag bei der Autobahn einzubringen. Die Eintragung in den neuen Flächenwidmungsplan des unterirdischen Streckenverlaufes ist ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung.
Neben der Autobahn verläuft
die Brennerbahnlinie. Die Eisenbahnstrecke ist laut Alexander Tauber nicht so sehr das Problem: „Sollte unser Konzept mit dem Brennerbasistunnel aufgehen, was
wir alle hoffen, werden die Güterzüge durch den Tunnel fahren, und die bestehende Strecke kann als regionale Nahverkehrslinie genutzt werden“. Dies wäre sogar ein zusätzlicher Gewinn für das Dorf, und deshalb ist auch die Wiedereröffnung des Bahnhofes – in der Nähe der zentral liegenden Feuerwehrhalle – vorgesehen. Im neuen Bauleitplan wurde bereits ein entsprechender Parkplatz ausgewiesen. Mit relativ wenig Aufwand sei eine Haltestelle – wie es sie im Vinschgau mehrfach gibt – realisierbar, ist Referent Tauber überzeugt und verweist auf eine mündliche Zusicherung durch Landesrat Thomas Widmann. Ein künftig zu errichtendes Altersheim soll nach dem Willen der Gemeindeverwaltung zentral im Dorf angesiedelt werden. Obwohl im derzeitigen Landesplan nördlich von Brixen nur eine Struktur in Mühlbach aufscheint und dieses Vorhaben ebenfalls nicht recht weiterkommt, wurden im neuen Bauleitplan schon rund 4.000 Quadratmeter in unmittelbarer Nähe zum Dorfplatz für ein künftiges
ZWEIGETEILTES VAHRN: Die Autobahn zerteilt das Dorf in zwei Abschnitte; dies hemmt die nachhaltige Entwicklung
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Seniorenheim vorgesehen. Tauber dazu: „Wir wollen die betagten Mitbürger nicht irgendwo an den Dorfrand abschieben, deshalb haben wir eines der besten Grundstücke dafür ausgesucht“. Größter Vorteil der zentralen Lage seien die kurzen Wege, die die Senioren zurücklegen müssen, um für sie relevante Dienste in Anspruch nehmen zu können. An dem in den nächsten Jahren kräftig steigenden Bedarf zweifelt niemand, und deshalb gibt sich Tauber überzeugt, dass die Struktur von Mühlbach nicht ausreichen wird: „Im Einzugsgebiet von Brixen braucht es in den nächsten vier bis fünf Jahren sicherlich noch ein weiteres Altersheim“, sagt Tauber, „und dann ist es wichtig, wenn Vahrn zumindest die urbanistischen Voraussetzungen dafür bereits geschaffen hat“.
Eine Fläche von rund zwei Hek-
tar in den Dorfwiesen (zwischen Eisenbahn und Voitsbergstraße) ist als Wohnbauzone mit 50 Prozent Konventionierung einstimmig im Gemeinderat gutgeheißen worden.
Derzeit gibt es in der Gemeinde Vahrn relativ wenig Antragsteller für geförderten Wohnbau; auch die bereits im aktuellen Bauleitplan vorgesehenen Wohnbauzonen sind indes noch verfügbar. So dürfte der Bedarf bis zum Inkrafttreten des neuen Plans auf jeden Fall gedeckt sein. Mit den neuen Wohnbauzonen sollte auch für die Zukunft genügend Baugrund zur Verfügung
Die größten Diskussionen bei Bauleitplans feststeckte, schien der Verabschiedung des Bauleitplans gab es um die „Neustifter Problematik“, wie Referent Tauber die Neutrassierung der Zufahrt zur Seiserleite genannt hat. Die ursprüngliche Forderung von Neustift war der Ausbau der derzeitigen Zufahrtsstraße. Man scheiterte jedoch am fehlenden Einverständnis der jeweiligen Grundbesitzer. 20 Jahre Streit in dieser Sache haben
eine Genehmigung des Planes nur mehr von dieser ungeklärten Problematik abzuhängen. Andreas Schatzer und Alexander Tauber erhielten den „Schwarzen Peter“ und pilgerten nach Neustift. Einige günstige Umstände brachten Bewegung in die festgefahrene Situation, und nachdem beide Seiten Kompromissbereitschaft zeigten, konnte schließlich eine Einigung
„Im Einzugsgebiet von Brixen braucht es in den nächsten vier bis fünf Jahren sicherlich noch ein weiters Altersheim“_ Alexander Tauber stehen: Man kalkuliert mit einem Bevölkerungswachstum von rund 400 Personen in zehn Jahren. Angesichts der Tatsache, dass allein in den letzten drei bis vier Jahren die Bevölkerung von Vahrn durchschnittlich um jährlich 100 Personen zugenommen hat, ist diese Berechnung möglicherweise etwas zu tief angesetzt.
der Gemeinde Vahrn rund 100.000 Euro an Rechtsanwaltspesen eingebracht. Nachdem sich der SVP-Ortsausschuss und Gemeindevertreter von Neustift vergeblich um eine Lösung in dieser heiklen und mit vielen Emotionen verbundenen Angelegenheit versucht hatten und die Verabschiedung des gesamten
erzielt werden. Das Kriegsbeil scheint begraben zu sein, und eine realisierbare Lösung liegt in der Luft. Diese ist zwar nicht identisch mit dem urbanistisch besseren Vorschlag von Architekt Weger und, wie Tauber offen zugibt, „nicht die Ideallösung, aber damit sind endlich alle betroffenen Grundeigentümer einverstanden“. 5
Die neue Zufahrt zur Seiserlei-
te wird an einem Kreisverkehr starten, der bei der heutigen Abzweigung in die Köferersiedlung entstehen wird. Die fünf Meter breite Straße wird den Weinberg schneiden und am FelderGraben parallel zur Baumreihe bis zur neuen Wohnbauzone Edenhauser verlaufen, wo sie in die bestehende Straße einmündet. Talwärts wird der Törggelesteig als Einbahnstraße ausgebaut. Die Oberdorfstraße wird zur Fußgängerzone. Die alte Pacherstraße in unmittelbarer Nähe zum Pacherhof, die sich in Privatbesitz befindet und nur mit einem Durchfahrtsrecht der Gemeinde belastet ist, bleibt lediglich als Feldweg und Hofzufahrt bestehen. Von der Seiserleite zur neuen Zufahrtsstraße beim Edenhauser ist ein Fußweg vorgesehen. Um diese etwa 500.000 Euro teure Lösung zu erzielen, schloss die Gemeinde drei Raumordnungsverträge mit verschiedenen Grundeigentümern ab. So erhält der Eigentümer des Felderhofes als Ausgleich 4.000 Quadratmeter Gemeindegrund (derzeit Wald)
Altersheim Wohnbauzone Parkplatz für Zug-Haltestelle
Westumfahrung
Zwischen Eisenbahn und Voitsbergstraße wurde eine Wohnbauzone mit 50% Konventionierung genehmigt
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zum Schätzpreis. Diese Fläche kann für den Weinbau genutzt werden. Außerdem wird die derzeitige Zufahrtsstraße, die am Felderhof vorbei führt, gesperrt werden. Ein Grundstück zwischen Stiftstraße und Pustertaler Straße wird als Bauzone „Felder“
ausgewiesen, ein Grundstück des „Edenhauser“ wird ebenfalls als Wohnbauzone deklariert und zu 100 Prozent dem geförderten Wohnbau vorbehalten. Zehn Familien werden hier ihr Heim errichten können. Mit dem Pacherhof tauscht die Gemeinde etwa 900 Quadratmeter Grund. Darin enthalten ist auch der Spielplatz Seiserleite.
Für die Einwohner von Neustift bleibt vorerst alles beim Alten. Bis der neue Bauleitplan nämlich rechtskräftig ist, vergehen sicherlich noch viele Monate. Erst dann kann mit der Ausführungsplanung und mit dem Bau begonnen werden. Für die nächsten drei Jahre dürfte sich am Zufahrtsweg in die Seiserleite deshalb wohl nichts ändern.
geplante neue Zufahrt
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Politik & Gesellschaft
Autobahntunnel
< von Brixen ße
Die neue Zufahrt zur Seiserleite wird an einem Kreisverkehr bei der Köferersiedlung starten
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Seit 30 Jahren besteht nördlich des Vahrner Sees eine Motocrossbahn. Die Nutzung dieses Areals zwischen Autobahnausfahrt und Eisenbahnlinie wurde bisher ohne jegliche baurechtliche Absicherung stillschweigend geduldet; die Bahn dient zahlreichen Motocross-Begeisterten aus ganz Südtirol als Übungs- und Rennplatz. Betrieben und gewartet wird die Strecke vom Moto-AutoClub Brixen. Nun sollte auch in dieser Angelegenheit ein für alle Mal Klarheit geschaffen werden: „Entweder wir tragen die Bahn in den Bauleitplan ein, oder der Platz muss geräumt werden“, erklärt Tauber den Standpunkt der Gemeindeverwaltung. Der Standort der Anlage weitab von Wohnsiedlungen und zwischen den Lärmquellen Autobahn und Eisenbahn eingeklemmt, sollte an und für sich nicht das Problem sein, möchte man meinen. Der Lärm der Motorräder wäre für das Naherholungsgebiet des Vahrner Sees eine Belastung, stellten hingegen einige Vahrner Gemeinderäte fest. Die Verantwortlichen des Betreibervereins der Motocross-
bahn zeigten im Gespräch mit dem Bürgermeister viel guten Willen und Kompromissbereitschaft. Sie schlugen von sich aus Einschränkungen vor: Im Juli und August keine Rennen sowie Benützung der Bahn im Frühjahr und Herbst nur mittwochs und samstags. Außerdem boten die Verantwortlichen des MAC Brixen an, seeseitig Lärmschutzwände zu errichten. Der Erfolg dieser Bemühungen blieb aber aus, denn in der Diskussion im Gemeinderat konnten sich die Bahn-Befürworter nicht durchsetzen. Das bedeutet das Ende der Motocrossstrecke – für den MAC ein harter Schlag. Mit der Umsetzung will man es aber nicht so eilig haben, weshalb möglicherweise noch ein weiteres Jahr auf dem Gelände gefahren werden kann. Die einzige Alternative in Südtirol scheint für die Motocross-Freunde das Fahrsicherheitszentrum in Pfatten zu sein, doch die dortige Bahn ist noch immer nicht in Betrieb genommen worden. walter.kraler@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info Geplante Wohnbau- und Gewerbezonen der Gemeinde Vahrn Nach Genehmigung Anfang Juni ergeben sich im neuen Bauleitplan folgende Ausweisungen: Vahrn -- Wohnbauzone von 2 ha in den Dorfwiesen -- Baudichte in bestehenden Wohnbauzonen in Vahrn um 10% erhöhen (falls urbanistisch möglich) -- Dorfwiesen: 4.883 m2 für Altersheim reserviert -- Parkplatz (168 Pkw) und Wertstoffhof angrenzend an Feuerwehrhalle Neustift -- Wohnbauzone Edenhauser: 2.286 m2 - 100 % gefördert -- Wohnbauzone Felder: 1.402 m2 - 80 % gefördert Spiluck -- Wohnbauerweiterungszone: 1.125 m2 angrenzend an die bereits Bestehende - 100 % gefördert Schalders -- Wohnbauzone: 1455 m2 - 100 % gefördert -- Friedhofserweiterung: 200 m2 Gewerbegebiet (Nähe Autobahnausfahrt): 28.869 m2 -- Tourismuszone (Beherbergung) Unterplattnerhof -- Tourismuszone (Restauration) Moar in Bsack (altes Hofgebäude) Verdone-Kaserne in Vahrn: rund 1,2 ha sollen mittelfristig (nicht vor 5 Jahren) ausgewiesen werden 7
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DIE N EUE BR ENNER BAHN MIT BASIST UNNEL
ZUL AUFSTRECKEN ZUM BBT Der Bau des Brenner Basistunntels macht nur Sinn, wenn gleichzeitig dazu die entsprechenden Zulaufstrecken gebaut werden.
Die Zulaufstrecken zum Basistunnel Drei der fünf Baulose für den 193 km langen Südzulauf zum Brenner Basistunnel (BBT) liegen auf Südtiroler Gebiet. Die einzelnen Lose befinden sich in unterschiedlichen Projektphasen.
Franzensfeste – Waidbruck Dieses Baulos wurde gemeinsam mit der Umfahrung von Bozen am 30. August 2007 vom interministeriellen Komitee zur wirtschaftlichen Planung (CIPE) in Rom genehmigt. Nachdem das erste Vorprojekt zur Realisierung der beiden Abschnitte bereits 2003 erstellt worden war, soll nun nach definitiver Genehmigung des BBT die Projektierung aufgenommen werden. Dazu wird eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Landes Südtirol und der Italienischen Staatsbahnen eingesetzt. Bei ersten Treffen mit den Bürgermeistern aus den betroffenen Gemeinden wurde die Absicht unterstrichen, die Planung gemeinsam mit der Bevölkerung durchzuführen und eine kontinuierliche Projektinformation einzurichten. Das Los Franzensfeste – Waidbruck ist Teil der von der italie-
nischen Regierung definierten prioritären Projekte. Es besteht aus zwei getrennten Tunnels. Der erste reicht vom Bahnhof Franzensfeste bis zur Einfahrt in das Villnösser Tal. Dort wird die Zulaufstrecke mit Hilfe einer Brücke das Tal queren und in den Folgetunnel bis nach Waidbruck führen. In der Gemeinde Waidbruck mündet die Strecke in den bereits bestehenden Schlerntunnel. Diesem Abschnitt muss größte Aufmerksamkeit gewidmet werden, um gemeinsam mit der Gemeinde eine gute technische und nachhaltige Anbindung für alle Waidbrucker zu erarbeiten. Allgemeines Ziel ist es, im Jahr 2013 mit den Bauarbeiten an diesem Baulos zu beginnen, um es gleichzeitig mit dem BBT fertigstellen zu können.
Umfahrung Bozen Mit der Errichtung eines Tunnels zwischen Kardaun und Branzoll können alle Güterzüge südöstlich an Bozen vorbeifahren. Es werden nur mehr die regionalen und internationalen Personenzüge in den Bozner Bahnhof einfahren. Der Bau der Umfahrung ist wesentlich einfacher und
die Bauzeit kürzer als jene des Basistunnels selbst. Auch dieses Baulos soll gleichzeitig mit dem BBT abgeschlossen werden. Der Baubeginn wurde auf das Jahr 2014 festgesetzt. Der Verlauf der Trasse wurde bereits im Rahmen der Vorstudien definiert. Jetzt muss die Detailplanung erfolgen. Beim Bau des Kardauner Tunnels, dem Eisenbahntunnel auf der Bestandsstrecke kurz vor Bozen, wurden bereits bauliche Maßnahmen getroffen, um die Umfahrung von Bozen direkt im Tunnel anzuschließen.
Südtiroler Unterland Für den Abschnitt zwischen Branzoll und Salurn erfolgt derzeit die Trassenfestlegung im Rahmen einer Machbarkeitsstudie. Grundlage dieser Studie ist die Vereinbarung vom 11. Dezember 2007 zwischen Infrastrukturministerium, RFI und der Autonomen Provinz Bozen, in der auch der Abschnitt Branzoll – Trient Nord als prioritäres Baulos Nr. 5 eingestuft wurde. Zu Beginn der Planungsarbeiten wurden eine interdisziplinäre technische Steu-
erungsgruppe sowie eine Arbeitsgruppe als beratendes Gremium für die strategische Umweltprüfung eingerichtet. Die Planungsgrundlagen wurden analysiert und die Bewertungsmethodik für den Variantenvergleich festgelegt. Im Sommer 2008 lagen die ersten Trassenentwürfe vor. Diese wurden arbeitsgruppenintern und mit der Provinz Trient abgestimmt sowie der Öffentlichkeit vorgestellt. Basierend auf den eingebrachten Stellungnahmen und einer vertieften Datengrundlage wurden die Trassenvarianten überarbeitet. Aus den verschiedensten Bewertungen geht hervor, dass eine unterirdische Trasse die meisten Vorteile für das Unterland bietet. Weitere Prüfungen und Studien werden derzeit durchgeführt, so dass die schlussendlich beste Variante im Spätherbst in den Bauleitplan eingetragen werden könnte.
BBT Infopoint Nähere Auskünfte sind telefonisch 0472 971515 oder im Internet unter www.bbtinfo.eu erhältlich.
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Über die Brücke und dann… z Pünktlich zum 18. Juli ist die Andreas-Hofer-Brücke in der Rienzschlucht fertig geworden – auf den Tag genau 100 Jahre, nachdem hier die gleichnamige Hängebrücke eingeweiht wurde. Dafür lobte der Präsident der Bezirksgemeinschaft Arthur Scheidle die beauftragte Baufirma. Lob und Dank verteilten bei der Einweihung auch Bürgermeister Albert Pürgstaller und Landeshauptmann
Luis Durnwalder, der besonders auf die gute Zusammenarbeit von lokalen und verschiedenen Landesdiensten hinwies. Die Segnung nahm Dekan Albert Pixner vor. Finanziert wurde das von der Bezirksgemeinschaft Eisacktal betreute Projekt durch die Landesregierung und die Stiftung Südtiroler Sparkasse. Ihrer Funktion als Verbindungsstück der Karlspromenade mit Kranebitt
kann die neue Fußgängerbrücke leider noch nicht gerecht werden: Das fehlende Wegstück bis zur
P&G
Seeburg wird erst bis zum Herbst fertig. Ein Planungsfehler oder Nachlässigkeit? wk
Politik & Gesellschaft Eisacktal
Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Sozialdienste im Rückblick z Die Sozialdienste sind der größte Aufgabenbereich der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, deren vielfältige Tätigkeiten von 240 hauptamtlichen und 88 ehrenamtlichen Mitarbeitern bewältigt werden. In Rückblick auf das Jahr 2008 hat sich vor allem ein erhöhter Bedarf in der sozialpädagogischen Erwachsenenhilfe herausgestellt: Die Zahl der Betreuten stieg von 183 auf 251 – ein Zeichen der allgemeinen Krisensituation. Ein weiteres Indiz hierfür ist der Anstieg der finanziellen Soforthilfe, die sich im ersten Halbjahr um etwa 40 Prozent erhöhte. Auch die
kurz
notiert
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Pflegestunden zu Hause und das „Essen auf Rädern“ stieg 2008 um jeweils ein Drittel an: Insgesamt wurden 527 Menschen gepflegt und 33.000 Essen zugestellt. Im Frauenhaus haben 88 Frauen die Beratungsstelle genutzt, und 23 Frauen, teilweise mit Kindern, wurden aufgenommen – 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Rückläufig war hingegen die Zahl der zu schützenden Kinder (470 im Jahr 2008, 512 in 2007) und die Zahl der begleiteten Familien. In der Übernachtungsstätte für obdachlose Männer nächtigten 47 Männer im Durchschnittsalter
von 45 Jahren, durchschnittlich einen Monat lang. In den Einrichtungen der Seeburg, Kastell und Bartgaishof wurde 134 Menschen Arbeit und Begleitung geboten. Zu den Projekten und Initiativen gehören Bildung, Prävention
und Integration von Jugendlichen; beispielsweise verfolgt das neue Projekt „Aufsuchende Jugendarbeit“ das Ziel, Einzelgänger sozial zu integrieren. Diese Ausgaben der Sozialdienste betrugen 14,3 Millionen Euro. db
Die Brixner Selbsthilfegruppe „Fallschirm“ für Personen mit Schlaganfall und Schädel-/ Hirntrauma nahm an einem TonModellierprojekt der Stiftung Gräfin Lene Thun teil. Die Teilnehmer, vorwiegend in den Finger-, Hand- und Armbewegungen eingeschränkt, schufen dabei eine Vielzahl von Unikaten aus Ton.
Der Landesbeirat für Chancengleichheit bietet eine kostenlose Rechtsinformation zu familienund frauenspezifischen Fragen in Brixen an. Die Sprechstunde findet jeden ersten Dienstag im Monat statt, Anmeldungen sind unter Tel. 0471 411180 oder per E-Mail an frauenbuero@provinz.bz.it möglich.
Die Schützenkompanie Vahrn errichtete am Kirchweg einen Herz-Jesu-Bildstock, der an das Herz-Jesu-Gelöbnis und den Tiroler Freiheitskampf erinnert. Das Fresko wurde von Erwin Dariz gefertigt. Zudem haben die Jungschützen einen Gedenkbaum, eine Edelkastanie, in der Wiese hinter dem Bildstock gepflanzt.
NACHGEFRAGT
„Anstrengend und zeitintensiv“ Herr Lobis, Sie lösen die Transitinitiative auf und steigen aus allen parteipolitischen Gremien aus. Warum? Der bevorstehende berufliche Wechsel ist ein guter Anlass für eine Neuausrichtung. Das Engagement bei den Grünen und in der Transitinitiative war anstrengend und zeitintensiv. Ich will jetzt eine politische Pause einlegen und mehr Zeit für mich und meine Familie haben. Ich bleibe aber ein politischer Mensch und führe meinen Blog weiter. Haben Sie die Ziele, die Sie sich gesteckt hatten, nicht erreicht?
Wir haben viel in Bewegung gebracht und wichtige Themen im öffentlichen Bewusstsein positioniert. Es ist aber auch ein Fakt, dass das, was mir sehr wichtig erscheint, von vielen nicht als prioritär gesehen wird. Das ist kein Vorwurf, das muss man zur Kenntnis nehmen und sich nicht aufreiben. Davon hat niemand etwas. Sie bleiben bis zum Ende der Amtsperiode Gemeinderat der Grünen Bürgerliste. Ein Widerspruch, oder? Die Freunde von der Grünen Bürgerliste haben mich gebeten, mein Mandat zu Ende zu bringen;
Herzlichen Dank, Frau Hildegard!
das bin ich auch meinen fast 600 Brixner Wählern schuldig. Ich habe aber angekündigt, dass ich nicht mehr für den Gemeinderat kandidieren werde. Es ist ziemlich ineffizient, mit Leuten zu diskutieren, die schon vorher wissen, wie sie abstimmen werden – und denen es am liebsten wäre, wenn gar keine Debatte stattfände.
Foto: Oskar Zingerle
MARKUS LOBIS, Gemeinderat der Grünen Bürgerliste und Gründer der Transitinitiative, über seinen Ausstieg aus seiner aktiven politischen Laufbahn.
Wo sehen Sie Ihre berufliche Zukunft? Es gibt die eine oder andere Möglichkeit, ich möchte wohl überlegt entscheiden, was ich machen werde, und wo das sein wird. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Die Überraschung war perfekt, als Hildegard Falk am Samstagmorgen, dem 4. Juli, nichts ahnend die Parfümerie Elite Lutteri aufschloss. Ihr Mann hatte sie an diesem Morgen begleitet und ließ sich, da er zum eingeweihten Kreis gehörte, nicht davon abbringen, sie ganz bis zur Tür zu bringen. Den Grund sollte Hildegard gleich erfahren. Denn als sie das Geschäft betrat, ging plötzlich das Licht an, und Annegret Reiner, Birgit Ferrigato sowie das ganze Team jubelten und überbrachten ihre Glückwünsche. Waren es doch genau 35 Jahre, dass Hildegard Falk in der Parfümerie sich um das Wohl der Kundinnen und Kunden kümmerte. Eine beachtenswerte Mitarbeitertreue, die es wert war, gefeiert zu werden. Hildegard Falk ist für viele fest verbunden mit der Parfümerie Elite Lutteri. Unzählige Kundinnen und Kunden gehen zu Frau Hildegard, wann immer sie Drogerie- oder Parfümerieartikel benötigen. In den vergangenen 35 Jahren hat Hildegard Falk drei Generationen der Unternehmerfamilie des Gründervaters Ernst Lutteri miterlebt. Sie hat unter dessen Tochter Dora Ferrigato gelernt, später bei Birgit Ferrigato gearbeitet und ist seitdem für deren Tochter Annegret Reiner eine wertvolle Mitarbeiterin. Ob als geschätzte Arbeitskollegin oder als kompetente Kundenberaterin, mit ihrer außerordentlichen Liebenswürdigkeit lässt Frau Hildegard jeden Tag für alle ein bisschen heller strahlen.
Zum 35-jährigen Mitarbeiterjubiläum Brixen, Domplatz 2 • Tel. 0472 836458
gratulieren ganz herzlich Annegret Reiner, Birgit Ferrigato und Mitarbeiterinnen 11
Foto: © GMK \ www.giovannimelillo.de
Gemeinsamer Herz-Jesu-Umgang z Am Herz-Jesu-Sonntag fand in Brixen eine etwas andere Prozession statt. Auf der WidmannBrücke, wo Eisack und Rienz zusammenfließen, trafen sich rund 400 Menschen, um gemeinsam zur Schutzengel-Kirche in Stufels zu gehen. Der Ort war sorgfältig ausgewählt: Der Wegverlauf von der Widmann-Brücke über die Rappanlagen zum Herz-Jesu-Bild in der Schutzengel-Kirche und zurück ergibt nämlich die Form eines Herzens. Bei der Prozession marschierten keine Vereine oder Verbände auf, es spielte auch keine Musikkapelle, denn
das Anliegen dieser Aktion, die von einer kleinen Gruppe der Pfarrei Brixen organisiert wurde, war einfach: Menschen aller drei Sprachgruppen sollten gemeinsam das religiöse Fest des Herzens Jesu feiern, auch angesichts der oft politisch missbrauchten Herz-Jesu-Verehrung, und den Glauben an Jesus Christus als alle drei Sprachgruppen Verbindendes erleben. Die Andacht in der Schutzengel-Kirche wurde von Bischof Karl Golser, Dekan Albert Pixner und Kooperator Don Luca Cemin geleitet, der Rückweg erfolgte in aller Stille und mit
Kerzenbeleuchtung. Auf der Widmannbrücke entzündeten die Teilnehmer anschließend ein kleines Feuer, es wurde Brot geteilt, und
der Bischof gab den Segen. Aufgrund der positiven Erfahrung soll die Prozession im nächsten Jahr wiederholt werden. db
Die einen wünschten eine Verlegung des Trainingsplatzes nach Westen, den anderen waren die
Kosten zu hoch. Mit elf Stimmen wurde das Projekt schließlich trotzdem genehmigt. wk
VAHRN Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Sportplätze werden saniert z Die Vahrner Sportplätze sollen saniert werden. Der bisherige Trainingsplatz soll zu einem vollwertigen Sportplatz vergrößert und der derzeitige Belag durch Kunstrasen ersetzt werden. Damit mehr Raum für Parkplätze geschaffen werden kann, soll die Tribüne nach Süden verschoben werden, wobei die Laufbahn geopfert wird. Auch eine Erweiterung des Sporthauses ist vorgesehen. Sanitäranlagen und Umkleideräume im Untergeschoss sollen vergrößert und das Obergeschoss mit einer Terrasse versehen werden. Die
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Bar soll um eine Küche erweitert werden. Die bestehende Terrasse im dritten Stock wird geschlossen und in Zukunft als Versammlungsraum genutzt. Die veranschlagten Kosten von 1,76 Millionen Euro verteidigte Bürgermeister Josef Sigmund mit dem Hinweis, dass die Gemeinde Vahrn nur über einen Fußballplatz verfüge, die Nachbargemeinde Natz-Schabs hingegen gleich über deren fünf. Bei der Diskussion im Gemeinderat waren neben den Vertretern der Bürgerliste auch die Räte aus Schalders mit den Vorschlägen nicht sonderlich einverstanden.
Menschen & Meinungen
Foto: Oskar Zingerle
VIELSEITIG INTERESSIERT: „Ich war immer neugierig, was ich noch machen könnte“ (Peter Gasser)
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PORTRAIT
Bürgermeister ohne Rast PETER GASSER ist seit November 2007 Bürgermeister der Gemeinde Natz Schabs. Parallel zu diesem Amt leitet er eine Bankfiliale und ist Mitglied bei vielen Vereinen. Seine Leidenschaft aber gilt der Familie – und dem Fußball.
F
otos von Gemeinderatssitzungen aus den 80er Jahren schmücken die Wände, und schräg gegenüber hängen schon etwas vergilbte Ansichten der fünf Ortschaften der Gemeinde NatzSchabs und eine fünf Jahre alte Luftansicht des Gemeindegebietes. Es ist im Vergleich zur sommerlichen Hitze angenehm kühl und zugegebenermaßen etwas düster im Vorraum zum Büro des Bürgermeisters. Die Menschen geben sich die Türklinke in die Hand an diesem Vormittag. Donnerstags ist der Bürgermeister nämlich den ganzen Tag über in der Gemeinde. Natürlich warte ich ein paar Minuten, als jemand nur noch ganz schnell „den Chef“ etwas fragen möchte. Dann hat Peter Gasser Zeit. „Es muss einem gefallen und man muss es gerne tun“, meint er zu seinem Amt als Bürgermeister. Das Amt und den eigenen Beruf unter einen Hut zu bringen, sei nicht immer einfach, und „deswegen muss es einem eben auch gefallen, damit man den Menschen wirklich begegnen kann“. Wenn man es auch nicht allen recht machen kann, „man muss immer hundertprozentig hinter seinen Entscheidungen stehen“.
Tagtäglich ist der vielseitig inte-
ressierte erste Bürger der Gemeinde Natz-Schabs im Rathaus, „ungefähr von sieben bis neun Uhr, danach gehe ich zur Arbeit“. Sprechstunden gibt es zudem jeden zweiten Samstag Vormittag, „und die Leute nutzen diese Gelegenheit auch“.
„Schau, do Bürgermeisto!“ – Den Schulweg während der durchs offene Autofenster hat Peter Gasser unlängst diesen spontanen und freundlichen Ausruf gehört, als er an einer Gruppe spielender Kinder vorbeifuhr. „Da weiß man, dass man die Arbeit nicht umsonst macht“, freut er sich. Dass er Kinder sehr gern mag, spürt man im Gespräch immer wieder: „Die Familie ist für mich das Wichtigste.“ Er selber ist in einer großen Familie aufgewachsen. „Wir haben zu Hause immer mithelfen müssen, aber ganz ohne Druck. Zuerst hatten wir Vieh, dann haben wir Erdäpfel, Kraut und Ronen angebaut. Zu tun gab es jedenfalls immer etwas“. Eigentlich habe er während der gesamten Schulzeit „ein bisschen gearbeitet“, zunächst zu Hause, später beim Tourismusverein und zwei Sommer lang
Grundschulzeit hat der Bürgermeister noch recht gut in Erinnerung: „Wir sind zu Fuß von Viums nach Natz und wieder zurück gegangen, jeden Tag. Vor allem der Heimweg war immer ziemlich lang, wir haben geredet, gelacht, gestritten“. Einmal, erinnert er sich, hatte er ein Gipsbein und wurde deshalb von seinem Vater mit dem Traktor in die Schule gebracht. „Natürlich sind da alle anderen auch mitgefahren“.
Seine große Leidenschaft
war und ist wohl noch immer der Fußball. Früher hat Gasser „für Hunger und Durst Fußball gespielt“, als Stürmer natürlich, und das Tore schießen, das hat ihm unheimliche Freude bereitet. Seine Augen funkeln, als Peter Gasser vom Freundschaftsspiel
„Das Leben ist ein Erfüllen von Aufgaben und Pflichten“_ Peter Gasser als „Mädchen für alles“ in einer SOS-Kinderdorf-Ferienkolonie am Caldonazzo-See. Er habe überhaupt eine freie Erziehung genossen, „die Eltern haben uns immer vertraut“. Als Kind, da habe er Maurer werden wollen, und irgendwann hat er sich sogar eine kleine Hütte gemauert. Später aber hat sich Peter Gasser wieder von der Vision eines Handwerksberufs distanziert.
Bei einem Freundschaftsspiel traf Peter Gasser auf Torwartlegende Toni Schumacher
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der Natzner gegen Schalke 04 auf Gran Canaria erzählt. Man könnte ihn überhaupt als waschechten Vereinsmenschen bezeichnen. Feuerwehr, Musikkapelle, Komödie Brixen, die Begeisterung für die Jagd, „ich war immer neugierig und habe mich gefragt, was ich noch machen könnte“. So manches habe er im Laufe der Jahre wieder aufgeben müssen, „damit die Familie nicht unter all meinen Aktivitäten leiden muss“. Das Leben besteht für Peter Gasser aus Zeitabschnitten. So manches Mal hat er sich die Frage gestellt, ob das schon alles gewesen sei. Das habe ihm neuen Antrieb gegeben, sich weiterzuentwickeln, denn das Leben ist letztendlich „ein Erfüllen von Aufgaben und Pflichten“.
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Steckbrief
Peter Gasser wurde am 13. Juli 1964 in Brixen geboren. Er wuchs mit zwei Brüdern und drei Schwestern am Haslerhof in Viums auf. Die Grundschule besuchte er in Viums, die Mittelschule in Brixen, die Maturaprüfung legte er an der Handelsschule in Brixen ab. Nach dem Militärdienst bewarb er sich bei der Südtiroler Volksbank und erhielt sofort eine Stelle. Bis zum Ende des Jahres 2002 arbeitete er dort in verschiedenen Funktionen, unter anderem als Leiter der Geschäftsstelle in Lüsen und der Niederlassung in Sterzing. Seit 2003 ist er Direktor der Raiffeisenkasse Karneid-Steinegg, die nach einer Fusion im April 2009 in Schlern-Rosengarten umbenannt wurde. Zwischen 1998 und 1999 absolvierte er einen einjährigen Lehrgang im Fach „General Management“ beim Management Center Innsbruck, und von 1998 bis 2002 studierte er Politikwissenschaften an der Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck. 1987 trat Gasser der Jungen Generation der SVP bei, von 1994 bis 2000 war er Obmann der SVP Natz-Viums. Er war außerdem Bezirksjugendreferent und Mitglied des Parteiausschusses. Von 1995 an war er drei Perioden lang Mitglied des Gemeinderates. Am 11. November 2007 wurde er zum Bürgermeister gewählt, nachdem die bisherige Bürgermeisterin Marianne Überbacher Unterkircher zurückgetreten war. Seit 1992 ist Peter Gasser mit Martha verheiratet, die Kinder Alexia und Dominik sind 16 und 12 Jahre alt. 15
Menschen & Meinungen
Brixen
„Danke, Franco!“ z Die Brixner Stadträtin für Personal, Paula Bacher Marcenich, hat Ende Juni den Gemeindebediensteten Franco Fidanzi (4. von links) im Rahmen einer kleinen Feier in der Sportzone Süd in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet und sich für seine langjährige Mitarbeit bedankt. Fidanzi war spezialisierter
Arbeiter und hat im Jahr 1983 bei der Stadtverwaltung Brixen als Angestellter im Bauhof begonnen. Seit 1996 war er in der Sportzone tätig und verrichtete dort vielfältige Arbeiten. Mit 30. Juni hat er nach 26 Jahren die Gemeindeverwaltung offiziell verlassen, um seine Pension zu genießen. oz
M&M Menschen & Meinungen
Fotos: Oskar Zingerle
EISACKTAL
Ausgezeichnet
Der Spruch vom Much
I woaß schun, prum die Forst den Weg zur Andreas-Hofer-Brugge net fertiggstellt håt. Der Scheidle håt vergessn zi sogn: „Mandr, s’isch Zeit!“
kurz
notiert
16
z Gleich drei Eisacktaler erhalten am 15. August in Innsbruck das Gesamttiroler „Verdienstkreuz“: Helmut Kerer, ehemaliger SVPStadtrat von Brixen, wird für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in Vereinen und Verbänden sowie als Mitorganisator von kulturellen und sportlichen Großveranstaltungen geehrt. Der ehemalige SVP-Bezirksobmann Siegfried Messner aus Villnöss hat sich Verdienste um das Südtiroler Kinderdorf und um die Bezirksgemeinschaft Eisacktal erworben. Wahlbrixner Leonhard
Niedermair war Direktor der Landesberufschule Bruneck. Das Verdienstkreuz ist nach dem Ehrenring und dem Ehrenzeichen die dritthöchste Auszeichnung des Landes Tirol. Der Landtagsabgeordnete der Freiheitlichen, Thomas Egger, kritisiert in einer Aussendung, dass „schon wieder brave SVP-Funktionäre ausgezeichnet“ würden. Er schreibt,
dass das System der Vergabe dieser Auszeichnungen „einer dringenden und grundlegenden Änderung bedarf“. SVP-Landessekretär Philipp Achammer erwidert darauf in einer Pressemitteilung, dass Egger mit seiner Aussage „die verdienten Träger des Verdienstkreuzes, die sich über Jahre für unser Land eingesetzt haben, beleidigt“. wv
Der hessische Landtagspräsident Norbert Kartmann, der seinen Urlaub hier verbringt, traf sich mit Landtagspräsident Dieter Steger, Brixens Bürgermeister Albert Pürgstaller und Vize-Bürgermeister Gianlorenzo Pedron. Er beglückwünschte die Gemeinde für ihre Altstadt und den Events.
Generalvikar Josef Matzneller wurde zum Kanonikus und Domprobst ernannt und Leo Munter, Dekan in Rente, als Bußkanoniker im Dom und als Rektor der Wallfahrtskirche in Zinggen. Der neue Pfarrseelsorger von Albeins und Sarns heißt P. Sebastian Hopfgartner.
Mit einem unerwarteten Geburtstagsständchen wurde der Millander Pfarrer Alois Pitscheider überrascht: Zahlreiche Millander kamen, um ihm zu seinem 65. Geburtstag zu gratulieren und ein Ständchen zu spielen.
O o op s
Leser kochen für Leser
Buchweizen-Pizzoccheri mit Käse
mein Hoppala
Laura Letrari, Schwimmerin
Den Falschen erwischt! Als ich vor ungefähr einem Monat an einem freien Augenblick beim Trainingslager der Schwimmer in Rosolina Mare am Strand gemütlich mein Sonnenbad genoss, näherten sich drei meiner Teamkollegen und erlaubten sich einen Scherz: Sie schütteten mir einen Kübel voll eiskaltem Wasser über den Kopf. Herausgerissen aus meinem Schlummern sprang ich hoch, packte den ersten „Kollegen“ und warf ihn ins Wasser. Als mein angeblicher Teamkollege wieder auftauchte und die Welt nicht mehr verstand, staunte ich nicht schlecht: Ich hatte einen vollkommen unschuldigen Passanten erwischt und ihn samt Kleidung ins Wasser geworfen. Ich war angesichts der peinlichen Situation einfach nur sprachlos und entschuldigte mich beim völlig durchnässten und verdutzten Passanten, der mir inzwischen hoffentlich nicht mehr böse ist... Meine drei „schuldigen“ Kollegen waren übrigens auch einigermaßen erschrocken.
> Zutaten 400g Pizzoccheri aus Buchweizen 200g Kartoffel 125g Butter 200g Wirsing 160g Bergkäse, halbfett 150g Parmesan Knoblauch, Salbei
> Zubereitung Die Kartoffel in Würfel und den Wirsing in kleine Stücke schneiden. Beides ins kochende Salzwasser geben, nach fünf Minuten die Pizzoccheri aus Buchweizen hinzufügen. Alle drei Zutaten 12 bis 15 Minuten kochen lassen und anschließend das Wasser abseihen. Nun werden die gekochten Kartoffel, der Wirsing und die Pizzoccheri in drei Schichten in eine flache Form geschichtet: Zwischen jeder Schicht wird der Bergkäse und
Brixen
sondern auch bei der Jury. Diese kürte De Villas Mini aus über 1.000 Fahrzeugen zum „Best new Mini“. Die Fahrt von Brixen nach Silverstone in seinem Mini und den dreitägigen Aufenthalt in England wird Fabio De Villa dabei wohl nicht so schnell vergessen. Mit ihm nahmen etwa 100 weitere Italiener die Strapazen der teuren und anstrengenden Reise auf sich. Mit ihrer Pasta und dem Kaffee „made in Italy“ fanden die Mitglieder des italienischen Miniclubs sofort Anhänger aus der ganzen Welt. oz
der Parmesan beigefügt. Anschließend die Butter erhitzen, den Knoblauch und den Salbei darin schwenken. Die Knoblauch-Salbei-Butter nun über die Pizzoccheri gießen – fertig! Guten Appetit!
Nach einer anstrengenden Bergtour füllt Hilde Comploi aus Milland ihre Kraftreserven mit diesen leckeren Bandnudeln aus Buchweizen samt Bergkäse wieder auf.
„Best new Mini“ aus Brixen z Alle zwei Jahre findet an irgendeinem Ort der Welt ein großes Treffen aller Liebhaber der legendären Automarke Mini statt. Dieses Jahr feiert der Mini seinen 50. Geburtstag, und das traditionelle MiniTreffen wurde in Silverstone/ England abgehalten, der Geburtsstätte des kleinen Flitzers. 27.000 Besucher bestaunten über 12.000 Minis der alten und neuen Generation. Das Auto des Brixners Fabio De Villa errang dabei besondere Aufmerksamkeit – und zwar nicht nur bei den Zuschauern,
mmh!
Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Voting
Ihre Meinung online
Ergebnis der Online-Umfrage:
„Ist Brixen eine attraktive Einkaufsstadt?“
ja
56%
nein 44%
Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:
„Sollten die Ordnungskräfte in Brixen schärfer gegen besonders laute Motorräder mit nicht genehmigten Auspuffanlagen vorgehen?“ Stimmen Sie mit! www.brixner.info 17
Menschen & Meinungen
LAMMento BRIXEN/BERLIN
a-h1n1
z „Kaum zu fassen!“ – Mit diesen Worten kommentiert der Foto: Lucas Zanotto
„Das ist ein Skandal! Unglaublich!!“, sagt der Franz, und dabei dreht er den Kopf ein paar Zentimeter und ganz langsam nach links und nach rechts, drei mal hintereinander. Synchron dazu rührt er den Löffel in seinem skandalträchtigen Macchiato, schon seit mindestens einer Minute. Seine Aufmerksamkeit gilt einem Zeitungsbericht im „L’Espresso“. „Ein bisschen Moral tät unserem Ministerpräsidenten nicht schaden!“, sagt er, als er das Fragezeichen in meinem Gesicht entdeckt. Moral! Wenn ich das schon hör!, sage ich. In Zeiten wie diesen, in denen die Bigotterie grassiert wie noch nie und die Welt voller Pharisäer zu sein scheint. Er kann mit Patrizia und Clarissa und Noemi und Alessia und wie sie alle heißen tun und lassen was er will, sage ich. Dass er aber dafür Posten und politische Ämter vergeben soll, das stinkt mir gewaltig. Das ist die politische Relevanz in diesem Skandal. „Aha“, sagt der Franz, der inzwischen seinen Macchiato gekippt und zum nächsten Zeitungsbericht weitergeblättert hat, „da gibt es möglicherweise einen Zusammenhang!“ Ich versteh mal wieder gar nix. „Er hat sich infiziert“, sagt der Franz erklärend, „mit dem Virus!“ Dem Virus? „Ist doch logisch! Der Silvio hat a-h1n1!! Die Symptome sind eindeutig!!!“ A-ha was? „Mensch“, sagt der Franz, und dabei zieht er eine bewusst mitleidige Miene auf, „du lebst offensichtlich hinter dem Mond! Er hat die Schweinegrippe, der arme!“ Schweinegrippe? Hoffentlich kringelt sich dabei nicht das Schwänzchen…
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in Berlin lebende Brixner Lucas Zanotto den Gewinn des Goldenen Löwen für Design in Cannes, ein Award der Superlative in der Werbebranche. Grundlage seines Erfolgs waren die Fernsehfilm-Einspieler „Nick idents“ für das Deutsche Kinderfernsehen Nickelodeon. Der freischaffende „MotionGrafik-Künstler“ hat mit diesen witzigen und bereits kultigen Kurzgeschichten offensichtlich den Nerv des Kinderfernsehens getroffen – in einem aus technischer Sicht besonderem Mix aus „Stop Motion“ und 3D Animation, was zu dem besonderen Look geführt hat. Den Preis konnte Lucas Zanotto leider nicht selbst entgegennehmen: Zu viel Arbeit war am Tag der Verleihung zu erledigen. Gefeiert hat er ihn mit dem Grafik-Team von Dyrdee Media in Berlin trotzdem. Unter www.lutas.it können die kurzen Spots angesehen werden. id
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Pro& Contra Ist der Stöcklvaterweg in Mühlbach ein geeigneter Standort für den Bau eines Alten- und Pflegeheimes?
Ja Die Gemeinde Mühlbach hat in den letzten Jahren mehrere mögliche Standorte für den Bau eines Alten- und Pflegeheimes ausfindig gemacht und nach eingehender Diskussion sowie in Einklang mit dem Amt für Senioren sich für die Wiese oberhalb des Stöcklvaterweges zwischen der Villa des Dr. Georg Rogen und dem Hotel Hohenlinden entschieden. Das Areal befindet sich in einer Hanglage, in der das Bauen zwar etwas teurer ist, aber bei entsprechender Planung eine hervorragende Wohnqualität bietet. Die Steigung des Stöcklvaterweges ist gering und kann auch älteren Personen durchaus zugemutet werden. Es gibt weitere Altersheime, die in einer Hanglage gebaut wurden, zum Beispiel jenes von Tramin. Mit den Nachbargemeinden gab es immer wieder Kontakte und Besprechungen. Die Kostenkalkulation basiert auf Erfahrungswerten anderer Bauten: Pro Bett werden 115.686,35 Euro angenommen. Zuzüglich weiterer Einrichtungen wie Garagen, Kapelle, Personalzimmer, Grundankauf und Einrichtung betragen die geschätzten Gesamtkosten 11.925.000 Euro. Etwa 6,5 Millionen Euro würden durch einen Landesbeitrag abgedeckt. Somit verblieben noch knapp 5,5 Millionen Euro zu Lasten der beteiligten Gemeinden. Sicher ist dies ein beträchtliches Kapital, aber angesichts der Wichtigkeit einer solchen Einrichtung müssten besondere Anstrengungen gemacht werden. Die Gemeinde Mühlbach als Standortgemeinde könnte sich in einem angemessenen Rahmen auch mit einem höheren Anteil beteiligen. Sie kann aber sicher nicht erneut die gesamten Kosten übernehmen, wie sie es beim übergemeindlichen Sanitäts- und Sozialstützpunkt getan hat. z
RUDOLF CERBARO, Bürgermeister von Vintl: „Im Gemeinderat Vintl ist der Wunsch geäußert worden, sich erneut mit der Standortfrage zu befassen“ Nein Der Gemeinderat Vintl hat sich mehrmals mit der Beteiligung an der Errichtung eines Alters- und Pflegeheimes in Mühlbach befasst. Es hat diesbezüglich mehrere Aussprachen und Informationstreffen in Mühlbach gegeben. Man ist sich einig, dass eine solche Einrichtung dringend notwendig ist. Laut Berechnung des Amtes für Senioren besteht in der Gemeinde Vintl derzeit ein Bedarf von 16 Pflegebetten. Der Standort für das geplante Gebäude am Stöcklvaterweg in Mühlbach wird jedoch als ungeeignet betrachtet. Er befindet sich in steiler Hanglage abseits des Dorfzentrums, für ältere Menschen nur mühevoll erreichbar, ganz zu schweigen von Personen im Rollstuhl. Auch für Besucher könnte die Steigung des Stöcklvaterweges ein Hindernis darstellen. Wegen des steilen Geländes würden sich auch die Baukosten für den Aushub und die Absicherung der Baugrube stark erhöhen. Die Gemeinde Vintl ist zudem über die Ausweisung nicht informiert worden. Der Gemeinderat ist der Auffassung, dass ein Altersheim in der Nähe des Dorfzentrums entstehen sollte, was für die Heimbewohner und für deren Besucher von Vorteil wäre. Im Gemeinderat Vintl ist der Wunsch geäußert worden, dass sich die vier betroffenen Gemeinden mit der Standortfrage nochmals befassen sollten, um einen geeigneteren, baukostengünstigeren Bauplatz ausfindig zu machen. Es gibt bereits konkrete Vorschläge in Vintl und Rodeneck, auch in Natz-Schabs ist man auf der Suche nach einem geeigneteren Standort. Es handelt sich hier nicht um Kirchturmpolitik, sondern um eine Entscheidung im Interesse des Steuerzahlers sowie der später zu betreuenden Personen. z
Foto: Harald F. Kienzl
FRANZ GRUBER, Bürgermeister von Mühlbach: „Bei entsprechender Verbauung bietet der Stöcklvaterweg eine hervorragende Wohnqualität“
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Menschen & Meinungen
Echo
Leser schreiben uns
Vorschläge über Vorschläge Gemeinderat Dissinger hat eine Ergänzung zum Artikel über die Gemeinderatssitzung zur Genehmigung des Masterplans nachgereicht, „Brixner“ 233, S. 4
Klauspeter Dissinger, GBL-Gemeinderat
Neun der Vorschläge, die im Masterplan zum Thema Verkehr gemacht werden, wurden von mir als Bereichsprecher für Verkehr der Grünen Bürgerliste im Laufe der letzten fünf Jahre bereits als Beschlussantrag im Gemeinderat eingebracht. Alle neun wurden jedoch von den Regierungsparteien SVP, Insieme und PD abgelehnt. 29. November 2005: Anbindung des Ostteils der Stadt an den Citybus (ursprünglich abgelehnt, 2008 dann doch realisiert). 6.November 2006: Überirdische weitläufige Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen Stadtzentrum und Rosslauf. 9. November 2006: Einhausung der Autobahn im Wohnbereich. 9. Jänner 2007: Verbesserung der Gehsteigsituation. 5. Februar 2007: Sperrung der unteren Runggadgasse, Widmannbrückengasse und Widmannbrücke für den Durchzugsverkehr. 31. März 2007: Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h im Mischverkehr zum Schutz der Radfahrer. 8. Dezember 2008: Citybusverbindung an Sonn- und Feierta-
gen. 6. Februar 2009: Überdachte Fahrradständer. 3. Juni 2009: Geschwindigkeitsbegrenzung von 40 km/h im Stadtbereich zum Schutz der Fußgänger und Radfahrer. Neun konstruktive Beschlussanträge, abgelehnt von einer Mehrheit, die der Opposition ständig destruktives Verhalten vorwirft. Meine Meinung zu den weiteren Verkehrsvorschlägen des Masterplans: Die Verlegung des Bahnhofs nach Norden erscheint mir nicht prioritär. Mein Gegenvorschlag: benutzerfreundliche Gestaltung des bestehenden Bahnhofs, mit ausreichend überdachten Fahrradständern und Parkplätzen für Pendler. Den Mittelanschluss erachten wir als überflüssig. Die 15 Millionen Euro sollten in sinnvollere Projekte investiert werden, zum Beispiel benutzerfreundlicher Zugang zum Parkhaus und zum Burgfrieden mittels weitläufiger Über- oder Unterführung der Staatsstraße oder Entfernen der Hochspannungsleitungen in Milland. Der Denkmal- und Ensembleschutz verbietet die Errichtung von Parkplätzen in der Nähe des Hofburggartens. Mein Vorschlag: Ankauf und benutzerfreundliche Gestaltung des derzeit nur zu 22 Prozent ausgelasteten Parkhauses durch die Gemeinde. Das Parkhaus ist weniger als 1 Kilometer vom südlichen Stadteingang und nur zwei Gehminuten vom Altstadtkern entfernt und würde bei optimaler Nutzung weitere Parkplätze im Süden der Stadt überflüssig machen. Die Seilbahn nach St. Andrä sollte nicht vom Parkhaus starten (um dann die ganze Stadt zu überqueren), sondern von der Sportzone Süd. Die
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Zweckmäßigkeit der Südspange sollte neu überdacht werden, wenn Milland und die Mozartallee durch den Bau der Seilbahn nach St. Andrä entlastet werden. Die Umfahrung Köstlan für den Verkehr nach und von Lüsen lehnen wir ab, da sie ein nicht wieder gutzumachender Eingriff in die Landschaft in der Nähe der Alten Durst wäre.
Unsere Jugend – ein Risikofaktor?
Peter Liensberger, Brixen
Verfolgt man die öffentliche Diskussion zum Thema Jugend, so drängt sich einem sehr schnell folgende Frage auf: Ist unsere Jugend nicht mehr unser Hoffnungsträger, sondern ist sie ein Risikofaktor geworden? Ihren Niederschlag im öffentlichen Diskurs findet sie überwiegend in Negativschlagzeilen wie Alkoholkonsum, Gewaltbereitschaft, Vandalismus, Drogen. Dabei gäbe es so viele positive Beispiele, worüber es wert wäre, regelmäßiger und ausführlicher zur berichten: freiwilliges und ehrenamtliches Engagement in den verschiedenen Organisationen im In- und Ausland, freiwillige und unbezahlte Praktika in Unternehmen, Jugendmusik, Jugendtheater, Bildung, Sport – um nur einige zu nennen. Unsere Kinder und Jugendlichen haben sich diese diskriminierende und stigmatisierende Darstellung nicht verdient. Warum werden sie andauernd zu Sündenböcken unserer Gesellschaft degradiert? Warum können wir ihnen nicht mit Anerkennung und Respekt für das, was sie leisten, begegnen? Wertschätzung, Respekt und Anerkennung sind Werte, die Kinder und Jugendliche am meisten von Seiten vieler Erwachsener vermissen. Gestalten wir ihr Aufwachsen nicht noch schwieriger als es schon ist. Unterstützen wir sie stattdessen durch Wertschätzung bei der Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft.
Unästhetische Glaskästen? Zum Artikel „Mission Wohnzone“, „Brixner“ Nr. 232, S. 48
Leonhard Hofmann, Spanien
Als Leser der Zeitschrift „Brixner“ möchte ich mich zum Artikel „Mission Wohnzone“ äußern. Ich war ein bisschen schockiert, als ich die Pläne der ComboniMissionare für die Wohnzone in Milland sah. Ein Land wie Südtirol, das inmitten einer grandiosen Bergwelt liegt und meines Wissens auch sehr viel Wert auf Tradition legt, sollte nicht solche unästhetischen Beton-Glaskästen in die Landschaft setzen. Das ist weit entfernt vom alpenländischen Baustil. Ich denke, auch mit traditioneller Bauweise kann man heute umweltgerecht und energiebewusst bauen. Allerdings wäre der Gewinn möglicherweise etwas geringer. Wenn ich aber den gesamten Artikel lese, muss ich allerdings feststellen, dass der sozialen Verpflichtung gegenüber den schwächeren Gesellschaftsschichten von den ComboniMissionaren keine Bedeutung zugemessen wird. Leider zählt in der heutigen Zeit nur Erfolg und Geld, und das geht bis in die Kirchen hinein. Ich bin sicher, es gibt auch in Südtirol Architekten, die noch an Landschaft und Tradition denken und dem entsprechend planen. Hoffentlich gibt der SVP-Ortsausschuss seinen Widerstand nicht auf, denn die moralische Unterstützung der Mehrzahl der alpenländischen Bevölkerung im In- und Ausland hat er mit Sicherheit.
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
Umfrage
„Große Bereicherung“ Die Dolomiten in den Provinzen Südtirol, Trentino, Belluno, Udine und Pordenone wurden vor einigen Wochen von der UNESCO in die Liste des Weltnatur- und -kulturerbes aufgenommen. Welche Auswirkungen hat dies auf Südtirol? Wir haben uns in der Stadt umgehört.
„Sicher wirkt es sich für Südtirol positiv aus, dass die Dolomiten jetzt zum Weltnaturerbe zählen, aber ich glaube nicht, dass Südtirol einen großen Nutzen daraus ziehen wird, da die Dolomiten schon genug Werbung haben“, sagt Michael Sparber. „aber für das Land ist es eine tolle Sache!“
„Südtirol wird jetzt international bekannter“, freut sich Maria Cristina Toss. „Dadurch werden sicher mehr Touristen kommen, um die Dolomiten anzuschauen, und das wirkt sich für alle positiv aus. Aber es wäre sehr wichtig, dass alle rücksichtsvoll mit unserer Natur umgehen und dass sie zum Beispiel nicht einfach Müll liegen lassen, denn damit wird unsere Natur kaputtgemacht“.
„Die Einstufung als Weltnaturerbe ist eine große Bereicherung für Südtirol und hat touristisch gesehen sicher einige positive Auswirkungen“, denkt Filippa Schatzer. „Aber meiner Meinung nach wird Südtirol dadurch grundsätzlich nicht aufgewertet. Ich hoffe, dass die Südtiroler und auch die Touristen jetzt mehr auf die Dolomiten Acht geben“.
Manuela Sasso meint, dass „es sein könnte, dass jetzt mehr Maßnahmen und Verbote zum Schutz der Dolomiten getroffen werden, die den Tourismus auch ein bisschen einschränken könnten. Die Südtiroler achten schon ziemlich auf ihre Berge. Aber ich denke, dass sich die Skigebiete nicht mehr so erweitern dürfen und dass auf den Bergen weniger gebaut werden wird“.
Margareth Oberhauser hofft, „dass jetzt vielleicht auch mehr österreichische Touristen zu uns kommen werden. Und natürlich wird Südtirol jetzt ein perfekter Ort für Bergbegeisterte. Ich bezweifle allerdings, dass die Südtiroler jetzt besser auf ‚ihre’ Dolomiten aufpassen, die Touristen geben sich da wahrscheinlich mehr Mühe“.
„Dass die Dolomiten jetzt zum Weltnaturerbe gehören, ist toll!“, sagt Inge Schranzhofer erfreut. „Ich kann noch nicht einschätzen, ob und was sich für Südtirol ändert, aber ich denke, die Auswirkungen werden positiv sein. Natürlich hoffe ich auch, dass der Schutz der Berge besser geregelt wird und dass sich noch mehr Südtiroler für ihre Heimat begeistern“.
„Dass die Dolomiten jetzt zum Weltnaturerbe gehören, bringt uns noch mehr Werbung, und deshalb werden sicher noch mehr Leute nach Südtirol kommen“, findet Miriam Baur. „Aber mir wäre auch wichtig, dass etwas zum Schutz der Berge getan wird, zum Beispiel, dass man die Bergsteiger nicht mit dem Auto auf den Berg fahren lässt, man könnte ja einen Shuttledienst organisieren“.
Andreas Mair ist überzeugt davon, dass „es touristisch gesehen große Auswirkungen haben wird und dass jetzt viel mehr Menschen unsere Berge besichtigen werden. Für den Schutz der Berge muss aber nicht mehr viel getan werden, weil sie auch durch das Weltnaturerbe an Wichtigkeit gewinnen und somit alle besser auf sie achten werden.“
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Kunst & Kultur
NACH INNEN LAUSCHEN: Die Improvisation, das Reagieren auf Impulse und der Dialog der Musiker machen jedes Jazzkonzert zum Unikat (im Bild: Achille Succi)
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BRIXEN ALS KEIMZELLE DES JAZZ IN SÜDTIROL
Brixen in Jazz
Beim 27. Südtiroler Jazzfestival vernahm man auch in Brixen erstmals ein breiter gestreutes Jazzfieber. Dabei ist Brixen bereits seit Jahrzehnten eine der Keimzellen des Jazz in Südtirol.
U
ngewöhnte Töne schweben über den Domplatz. Keine traditionelle Marschmusik, kein klassischer Chorgesang, kein sakrales Orgelspiel, keine Coverversion eines aktuellen Sommerhits. Jazz liegt in der Luft, und mit ihm ein Hauch von unbeschwerter Leichtigkeit und mediterranem Sommerfeeling.
„Die Atmosphäre während
des Südtiroler Jazzfestivals in Brixen war eine ganz besondere“, schwärmt Norbert Dalsass, Mitorganisator des Festivals und selbst Vollblut-Jazzer, „teilweise ist das Publikum von einem Konzert zum anderen mitgepilgert, und es ist erstmals gelungen, die breite Öffentlichkeit für den Jazz zu interessieren“. Dies ist keine Selbstverständlichkeit: Jazzmusik fristet nach wie vor ein Nischendasein. Bei früheren Ausgaben des Südtiroler Jazzfestivals wurden in Brixen nur einige wenige Konzerte abgehalten, zumeist im geschlossenen Raum. Dieses Mal suchten die Organisatoren ein breiteres Publikum: Unter dem Motto „Jazz and the cities“ sowie „Jazz & Banking by Sparkasse” fanden allein 17 Konzerte in Brixen statt – in Gastbetrieben, in den Straßen der Altstadt, am Millander Dorfplatz, in der Sparkassen-Filiale. Geboten wurde zumeist geschmeidiger Jazz, mit starker Beteilung von renommierten Südtiroler JazzEnsembles und in Symbiose mit kulinarischen Spezialitäten vom Sushi bis hin zum Fruchttörtchen. „Nicht nur einzelne Konzerte abzuhalten, sondern einem kulturellen Leitfaden zu folgen, war eines der Hauptziele. Dabei war ich wirklich überrascht, dass die Mitorganisatoren und Gastwirte sich sofort beim ersten Gespräch begeistert gezeigt haben und ihr Mitwirken zusagten“, erläutert Dalsass. Noch vor wenigen Jahren, bei der 1100-Jahr-Feier der Stadt im Jahr 2001, fiel die Idee
eines breiteren Jazzfestivals in der Altstadt aufgrund mangelnden Interesses ins Wasser.
Jazz sei zu intellektuell, lautet
eines der häufigsten Gegenargumente, wobei beim Wörtchen „intellektuell“ kein schmeichelhafter Unterton mitklingt. So ganz von der Hand zu weisen ist dies nicht: Es gibt Jazz, der allgemein verdaulich auch die breitere Masse anspricht, und Jazz, bei dem eine tiefere Auseinandersetzung oder Vorkenntnisse den Verdauungsprozess sehr wohl erleichtern. Dennoch gilt wie bei jeder anderen Musik auch: Jazz muss mit den Füßen gehört werden, nicht mit dem Verstand.
Seinen Ursprung hat der Jazz,
entstanden um 1900 in den USA, in der Mischung aus unterschiedlichen Musiktraditionen der als Sklaven nach Amerika deportierten Schwarzen: Improvisation, das Frage-und-Antwort-Schema, die Worksongs oder die rhythmische Komplexität sind prägende Elemente der afrikanischen Musik. Aus der europäischen Musik flossen hingegen vor allem die Harmonien sowie bestimmte Formen wie Märsche mit ein. Zunächst wurde der Klang vorwiegend vom Instrument bestimmt, ab den 1960er Jahren änderte sich dies mit der Entwicklung von elektronischen Mitteln schlagartig. Auch die Vermischung mit anderen Elementen wie Rock, Pop oder Klassik veränderten den „Ursprungsjazz“. Anfang der 90er Jahren lassen sich so gut wie keine Stilrichtungen à la New Orleans Jazz, Bebop oder Swing in ihrer Reinkultur mehr ausmachen, eine einheitliche Definition des Jazz ist kaum mehr möglich – jeder ist irgendwie zwischendrin, die Grenzen sind fließend, die Tradition trotzdem noch allgegenwärtig. Neue Tendenzen werden vielmehr von
herausragenden Musikern geprägt als von Stilrichtungen: Die Musik wird von einzelnen Persönlichkeiten entwickelt und gespielt, Komposition und Interpretation fallen zusammen: Das Spiel bedeutender Jazzer ist nach wenigen Takten an deren Spielweise und Art der Improvisation erkennbar – und dies unwiederholbar, sofern das Konzert nicht auf CD gebrannt wurde. Partituren sind, wenn überhaupt, nur ein Grundgerüst, worüber sich ein Wechselspiel der Musiker entfaltet, eine einzigartige Improvisation. Die persönliche Freiheit des Musikers und das Reagieren auf Impulse war und ist für alle Stilrichtungen des Jazz stets grundlegend: „Jazz
vielfältig und abwechslungsreich. Wir geben uns Mühe, die neuen Tendenzen in ihrer gesamten Bandbreite sowie gefestigte Jazz-Klassik zu präsentiert, von bekannten Stars wie auch von jungen Talenten. Und das in einem Ambiente, dass es dem Zuschauer ermöglicht, seine volle Aufmerksamkeit auf die Musik zu richten – das ist auch für den Künstler die wichtigste Basis für ein gelungenes Konzert“, erläutert Dalsass, der auch das Jazzprogramm in der Dekadenz organisiert. Zu den Anfangszeiten pilgerten Jazzliebhaber aus Verona, Trient, aus dem gesamten Süd- und Nordtirol hinunter in den Dekadenzkeller, dem Geheimtipp in der
„Jazz ist nicht nur Musik, Jazz ist eine Philosophie“_ Norbert Dalsass ist nicht nur Musik, Jazz ist eine Philosophie. Hier treffen eigenständige Persönlichkeiten aufeinander, die bereit sind, in einen lebendigen Dialog mit anderen Musikern zu treten“, versucht Norbert Dalsass das Wesen des Jazz zu fassen. In der Improvisation begegnen sich die verschiedenen Welten, tauschen sich aus, fügen sich neu zusammen – und dies ist bei einem Konzert nicht nur hörbar, sondern ebenso sicht- und spürbar.
Brixen war und ist seit Jahr-
zehnten eine Keimzelle für den Jazz in Südtirol. Der Anreiterkeller der Gruppe Dekadenz war in den Achtzigern über einen längeren Zeitraum hinweg der einzige Veranstaltungsort in Südtirol, wo kontinuierlich Jazzkonzerte auf dem Programm standen. „Seit dem Jahr 1985 liegt unsere Aufgabe darin, ein qualifizierter Begleiter in der Verbreitung des Jazz zu sein. Das Angebot ist, wie aus der Liste unserer Gäste ersichtlich,
Szene. Die intime Clubsituation des Kellers lockte zahlreiche Stars aus aller Welt an, von der amerikanischen Jazz-Virtuosin Carla Bley über den Saxophonisten Lou Donaldson bis hin zu italienischen Jazzgrößen wie Franco Ambrosetti oder Sandro Satta. Zahlreiche Jazz-Combos machten auf ihrer Konzerttournee zwischen Mailand und München in Brixen Station, „zudem bildete sich ein Netzwerk, das unter den Musikern einen Dominoeffekt auslöste und sie nach Brixen lockte“, schildert Dalsass. Gejazzt wird bei den jährlich etwa 10 bis 15 Konzerten in allen möglichen Stilrichtungen, wobei auch neuere Tendenzen nicht ausgespart werden.
In den über 20 Jahren Jazzpro-
gramm in der Dekadenz hat sich das Publikum verändert: Nachdem die „Erstgeneration“ teilweise weggebrochen ist, herrschte erstmals etwas Flaute bei den dekadenten Jazz-Abenden. In den 23
Kunst & Kultur Die Dekadenz und die Brixner Formation Jazz Fantasy (im Bild mit Franco und Gianluca Ambrosetti) zählen zu den Jazz-Urgesteinen in Südtirol
–––––––––––––––– Maßen. Galt der Jazz früher sogar als etwas anrüchig, etwas suspekt und etwas oppositionell, so ist er heute salonfähig geworden – was sich zudem auf das Publikum auswirkte. „Der Jazz ist jedoch immer noch ein Nischenprodukt und wird dies wohl auch bleiben“,
Foto: Oskar Zingerle
vergangenen Jahren jedoch ist wiederum ein Aufwärtstrend zu verzeichnen: Zunehmend mischen sich auch Jugendliche zwischen das alteingesessene DekadenzPublikum. Eine neue Generation an Jazzliebhabern wächst heran, wenn auch in überschaubaren
Ein „paralleles Leben als Jazzmusiker“ führt Norbert Dalsass seit seiner Oberschulzeit
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! U E N
konstatiert Norbert Dalsass. Auch wenn sich die Nischen, in denen Jazz zu hören ist, in Südtirol wesentlich vermehrt haben: Heute bieten Veranstaltungsorte wie beispielsweise die Laurin Bar in Bozen, der Kleinkunstkeller Carambolage oder das Stadttheater Bruneck ein kontinuierliches Jazzprogramm an; Festivals wie das Südtiroler Jazzfestival oder MeranoJazz etablierten sich als internationale Jazzhighlights auf hohem Niveau. „Jazz ist im Grunde Provinz-Musik, das weltläufige Programm einer Minderheit, die im Vergleich zu den vielen Zweigen der E- und U-Musik nur selten ins Rampenlicht rückt. Jazz steht aber auch als Beleg dafür, dass Provinz nicht kulturelle Ödnis, Hinterwäldlertum und Reaktion bedeuten muss, sondern dass die Enge auch Energie ausbildet. In der Kleinstadt Brixen spüren viele Musiker
diesen Grundcode ihrer Musik mitunter deutlicher als in der vielfältigen Szene von Großstädten“, schreibt Hans Heiss in einem Beitrag zum 20-Jahr-Jubiläum der Dekadenz im Jahr 1990, in dem er neben der Provinzialität auch die Intimität des Dekadenz-Kellers und die dortige Gastfreundschaft als Erfolgsfaktoren ausmacht. „Als Nährboden war und ist die Dekadenz sicherlich wichtig“, erläutert Dalsass, „wir werden auch weiterhin ein Jazzprogramm anbieten – im Herbst beispielsweise haben wir den Schwerpunkt Frauenjazz, und im Jahr 2010, zum 30-JahrJubiläum der Dekadenz, warten sicherlich weitere Höhepunkte auf das Publikum“.
Jazz Fantasy ist eines jener
Ensembles, die den Nährboden Dekadenz genutzt haben. Im Jahre 1993 schlossen sich Roman Hinteregger am Schlagzeug,
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Großer Graben 7 - Brixen
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Michele Giro am Klavier und Norbert Dalsass am Kontrabass zusammen und begannen in der Dekadenz ihre Jazzkarriere. Ihre Musik, großteils selbst komponierte Stücke, werden von feinfühligen, melodischen Linien getragen. Während eines Konzerts lassen sich die Drei von gegenseitigen Impulsen in der Improvisation tragen – gleich gespielt wird nie was. Jazz Fantasy veröffentlichte bereits mehrere CDs und gewann internationale Wettbewerbe. Parallel zur Konzerttätigkeit steht das Trio mit berühmten Jazzgrößen wie Franco Ambrosetti, Tino Tracanna, Sandro Satta oder Florian Bramböck auf der Bühne und erarbeitet dafür eigene Konzertprogramme. „Wir haben mit den über 15 Jahren unseres Bestehens eine lange, konstruktive Phase hinter uns und verfügen über ein gewisses Maß an Stabilität und eigenen Charakter“, schildert Norbert Dalsass. Die Musiker beteiligen sich jedoch auch an anderen Musikprojekten und spielen in weiteren Südtiroler oder internationalen Formationen mit: Im Projekt „Transalpin“ beispielsweise schlossen sich die Brixner mit
Musikern aus der Schweiz und Norditalien zusammen. So wie die Alpenregionen die Charakter der einzelnen Musiker geformt hatte, so gestaltete sich dann auch ihre Musik: Volkstümlich anklingend, mit unüblichen Strukturen und modernen Klängen versetzt war der musikalische Beitrag aus der Schweiz, erzählend und bildhaft die Kompositionen aus Bergamo und interaktiv lebendig die Musik aus Brixen. Und neue Projekte der Jazzer sind bereits in Sicht.
Der musikalische Jazznach-
wuchs lässt hingegen etwas auf sich warten. Vereinzelt gibt es zwar einige Initiativen, doch so richtig konnte sich keine neue Formation mit jugendlichen Musikern etablieren – abgesehen von den aktiven Südtiroler JazzUrgesteinen, die auch nicht wenige sind. „Ein Grund hierfür liegt sicherlich an den fehlenden Auftrittsmöglichkeiten“, meint Norbert Dalsass, „neben den vier oder fünf traditionellen Veranstaltungsorten haben Jazzmusiker in Südtirol fast keine Chance, ein Konzert zu geben. Auftritte in Pubs oder Gastbetrieben kommen für sie
Beim diesjährigen Südtiroler Jazzfestival bespielten internationale und einheimische Jazzensembles vermehrt den öffentlichen Raum
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gar nicht in Frage“. In Brixen sei früher noch der Jazz-Keller in der Bäckergasse ein Lokal gewesen, in dem dessen Besitzer Wolfgang Pramstraller jungen Jazzbands einen Auftritt ermöglichte, erinnert sich Dalsass, „ein Netzwerk fehlt jedoch nach wie vor“. Und dennoch: „Wer Jazz machen möchte, wird seine Kanäle finden. Diese Eigeninitiative ist dann auch zu
fördern“. Dass der Jazz weiterhin seinen Platz in Südtirol erobern wird, steht für Norbert Dalsass außer Frage: „Gute Grundlagen dafür sind gegeben, diese sind jetzt nur noch zu festigen.“
doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
PROVINCIA AUTONOMA DI TRENTO
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AUSSTELLUNG
Kunst & Kultur
Malen mit Blut Auf den Leinwänden in der Brixner Stadtgalerie klebt Blut. Es handelt sich um die Bilder des international bekannten Wiener Künstlers Hermann Nitsch.
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ass in der Bischofsstadt Brixen ein Messgewand ausgestellt ist, erstaunt kaum. Dass Blutflecken darauf kleben, etwas mehr. Die Ausstellung in der Stadtgalerie ist ein Streiflicht auf einen Künstler, dessen Werk ein Spagat zwischen katholischer Frömmigkeit und aktionistischer Raserei ist. Man mag ihn als extremen Künstler bezeichnen. Denn: Beim Aquarellmalen handelt man sich normalerweise nicht drei Gefängnisstrafen und mehrere Prozesse ein. Und tatsächlich: Hermann Nitsch ist extrem, auch im etymologischen Sinne des Wortes. Damit ist der äußerste Punkt, der Grenzwert eines Bereiches, gemeint. Die Wiener Aktionisten der 60er und 70er Jahre, zu denen auch Nitsch gehörte, wollten zu den Grenzen der Kunst und der sozialen Normen vorstoßen – um sie zu sprengen. Sie taten es in provokanten Kunstaktionen unter Einsatz ihres eigenen Körpers. Daher der Name „Body Art“. Nitschs Besonderheit: Er malte mit Blut.
In der Stadtgalerie sind meh-
rere Werke aus dieser Periode zu sehen. Dabei ist die „Farbe“ nicht sorgfältig aufgetragen, sondern regelrecht auf die Leinwand geschüttet. Daher auch ihr Name „Schüttbild“. Die Farbe zu schütten kann als Steigerung der dynamischen, gestischen Malerei der Nachkriegszeit angesehen werden. Wie gesagt, Nitsch ist extrem. Blut als Farbe zu verwenden bricht ein Tabu und kann als brutal angesehen werden. „Der Künstler hält der Menschheit einen Spiegel vor“, meint der Kurator Alex Pergher. Dabei verweist er auf die zahlreichen Kriege, die unseren Planeten bis an den heutigen Tag erschüttern. Einige Bilder waren ursprünglich Teil einer Kunstaktion. So das ausgestellte Schaftuch, das Produkt einer „blutigen“ Performance aus dem Jahre 1984. Ein solches Fragment aus seinen orgiastischen Kontext zu entnehmen und in ein bürgerliches Museum einzufrie26
ren, wirkt etwas befremdend. Der Kritik „Schmieren kann ich auch“ entzieht sich diese Ausstellung hingegen auf zweierlei Weise: Für den Kenner durch die Sicherheit und Konsequenz des Gestus in den Schüttbildern. Für den Laien durch die Graphiken, die von zeichnerischer Virtuosität zeugen. Seine atemberaubenden Lithographien zeigen plastisch dargestellte Kühe und deren Innereien, aseptisch auseinander genommen und pummelig stilisiert. Das graphische Talent, zusammen mit der unerschrockenen Übertretung sozialer Tabus und künstlerischer Konventionen, machen Nitsch zu einer Galionsfigur der liberalen Nachkriegskunst.
Hermann Nitsch sucht die Ekstase im Formlosen
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Große Künstler stürmen die Zu-
kunft, schlagen ihre Wurzeln aber in die Vergangenheit – so auch Nitsch. Die zugestandenermaßen eigenwillige Auseinandersetzung mit alten Mythen und dem Christentum durchzieht sein Werk. Im Jahre 1971 kaufte er das Schloss Prinzendorf in Niederösterreich. Hier veranstaltete er auch das bekannt gewordene mehrtägige Orgien- und Mysterien-Theater: eine provokante Interpretation der romantischen Vorstellung des Gesamtkunstwerkes; rituelle Schlachtungen von Tieren, symbolische Kreuzigungen, gregorianische Choräle und Saufgelage. All das unter großzügigem Einsatz von Fleisch, Eingeweiden, liturgischen Utensilien und vor allem Blut.
Tonnen von Stierblut wur-
den über die Jahre von großen LKWs ins Schloss gekarrt. Das ausgestellte Malhemd aus dem Jahre 1986, das die Form eines Taukreuzes hat, erinnert daran. „Der Tod Gottes ist mit der Verzehrung seines Fleisches verbunden und, dem Mythos folgend, wird seine Auferstehung nur durch die Einverleibung stattfinden“, so Nitsch zu den Aktionen. Der Wiener Künstler hat sich bereits
in frühen Jahren intensiv mit Philosophie und Theologie auseinandergesetzt. Seine aktionistischen Nachstellungen der Eucharistie entkleiden den Ritus von seiner zivilisatorischen Sublimation und lassen das Gottesmahl in seiner Archaik ungeschminkt wiedererstehen. Ein Teil der Aktionen ist dabei dem griechischen Weingott Dionysos gewidmet. Es werden Trauben gestampft, Eier und Gedärme – natürlich in Begleitung eines erlesenen roten Tropfens. Nitschs Landesgenosse und quasi Namensvetter Friedrich Nietzsche sah in den uralten dionysischen Ritualen Griechenlands die Grundlage alles Maß- und Regellosen in unserer Kultur. Ein ähnlicher Ansatz findet sich auch bei Nitsch. Und hier unterscheidet er sich von aller katholischen Ästhetik: Diese war stets ordnungs- und formbedacht. „Nur was Form hat, kann zur Ekstase führen“, meint Hans Urs von Balthasar, der wohl bedeutendste zeitgenössische Ästhetik-Theoretiker aus dem katholischen Lager. Nitsch ist sein Antipode. Die in der Ausstellung zu sehenden Schüttbilder sowie die aus Flecken
bestehenden Ölbilder der 90er Jahre sind eine kompromisslose Auflösung der Form. Mit anderen Worten, Nitsch sucht die Ekstase im Formlosen. Als vor Jahren der brutale Film „Kill Bill“ des amerikanischen Regisseurs Quentin Tarantino präsentiert wurde, fragte man ihn, ob er als arrivierter Filmemacher es nicht irgendwann Leid sei, mit Blut herumzuspritzen. „Ich halte nichts von Regisseuren, die im Alter verweichlichen“, so seine Antwort. Auch Hermann Nitsch ist einer der wenigen seiner Generation, die selbst nach der Sturm-und-Drang-Phase der Siebziger Jahre der künstlerischen Form und den sozialen Tabus weiterhin den Kampf ansagen. Zahlreiche Kunstaktionen sowie ein in der Galerie zu sehendes Schüttbild aus dem Jahr 2007 zeugen davon. Unbeschadet Nitschs großer Verdienste kann hinterfragt werden, ob heute, in einer Zeit spiritueller Orientierungslosigkeit, diese Formen und Werte destabilisierende Kunst noch zeitgemäß ist. andres.pizzinini@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
THEATER
Die Heldin von Spinges E
in paar Kinder laufen herum, spielen und streiten miteinander, barfuß und ungekämmt und noch etwas verschlafen. Es ist früher Morgen am Jochenhof in Spinges. Aus dem Stall dringen fordernde Tierlaute, weiter oben am Hang räkeln sich ein paar Musikanten, die die Nacht im Freien verbracht haben, reiben sich den Schlaf aus den Augen. Es ist der Tag der Schlacht bei Spinges im Jahre 1797. Kathi geht ihrer Arbeit als Magd nach, während durch den Nebel immer stärker die Geräusche eines furchtbaren Kampfes zu hören sind.
In drei Bildern hat die Heimat-
bühne Mühlbach das Leben der Katharina Lanz dargestellt, frei nach einem Volksstück von Hans Heiden-Herrdegen aus dem Jubiläumsjahr 1909, und manchmal mit einer Spur zu viel Sarkasmus gewürzt. Regisseur Georg Kaser wollte die Geschichte hinterfragen, das Heldenhafte nicht ganz so ruhmreich darstellen. Die Tiroler Landstürmer wirkten dabei leider etwas einfältig, fast schon blutrünstig. So mancher Witz, ob angebracht oder nicht, so manche leichte Ironie, die eigentlich hätte zum Nachdenken
auffordern sollen, ging dadurch verloren, dass man ständig zwischen Tragik und Satire hin- und hergeworfen wurde. Die Schlussszene mit der überzeichneten Predigt des Kuraten wirkte irgendwie befremdend, fast schon irritierend. Die Geschichte der Heldin von Spinges sollte wohl in Frage gestellt werden, eine Geschichte, die in den drei Bildern recht deutlich und auch historisch belegt dargestellt wurde. In der Tat gibt es mehrere Versionen vom Leben der Katharina Lanz. Welche die wahre ist, bleibt auch nach der Aufführung in der Mühlbacher Klause ein Geheimnis. Durchwegs hervorragend waren die rund 50 Laiendarsteller, die mit einer beeindruckenden Leichtigkeit und zum Teil mit einer entwaffnenden Natürlichkeit ihr Bestes gaben. Die Mühlbacher Klause, jener Ort, wo im November 1809 erbitterte Kämpfe ausgetragen wurden, war für die Aufführung eine phantastische Kulisse. Mit einfachen Mitteln gelang es, die Zeit um mehr als 200 Jahre zurückzudrehen, sogar der Straßenlärm wurde bald vom Kampfgetümmel aufgesogen. Das Spingeser Schlachtlied, das recht geschickt
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Foto: Oskar Zingerle
Die Heimatbühne Mühlbach präsentierte unter der Regie von Georg Kaser das Freilichttheater „Katharina Lanz: Das Mädchen von Spinges?“ in der Mühlbacher Klause.
Die Heimatbühne Mühlbach versuchte, die heldenhafte Geschichten über Katharina Lanz zu hinterfragen
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in die Bilder hineingewoben wurde, blieb einem noch lange im Ohr hängen.
Großartig waren auch die tech-
nischen Effekte, die einem das Gefühl gaben, nicht nur in der ersten Reihe, sondern mittendrin
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zu sitzen und zumindest für kurze Zeit daran zu glauben, dass es die Tiroler Jeanne D’Arc, die unerschrockene Heldin von Spinges mit ihrer Heugabel, wirklich gegeben haben muss. marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Kunst & Kultur
Musik
Brixner Blasmusiksommer z Anspruchsvolle Blasmusik in einem stimmungsvollen Ambiente bietet der Brixner Blasmusiksommer: Fünf bekannte Blasmusikkapellen aus dem In- und Ausland konzertieren dabei im Brixner Herrengarten. Das Eröffnungskonzert am 1. August bestreitet die Bürgerkapelle Brixen. Weiters haben
innerhalb August die Bürgerkapelle Gries, die Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg, die Musikkapelle Villnöß sowie die Stadtmusik Lienz ihren musikalischen Auftritt. Die Konzertreihe wird heuer zum zweiten Mal von der Bürgerkapelle Brixen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, dem Tourismusverein
Brixen und dem Diözesanmuseum Hofburg Brixen organisiert. Der Eintritt zu den Konzerten ist
frei, die Termine finden Sie in unserem Veranstaltungskalender „timer“. db
aus Barbian, „Ohmygods“ aus Naturns, „IntoXication“ aus Bozen und „Painwords“ aus Düsseldorf. Im Oktober erscheint die neue CD von „Frei.wild“, im November folgt eine 14-tägige Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Danach verschanzt sich das Quartett wieder im Studio für neue Aufnahmen; zwischen Weihnachten und Neujahr folgt eine „Christmas-Tour“. „Frei.wild“ spielen damit allein im heurigen Jahr 65 Konzerte in halb Europa – Südtirol ist nicht dabei. „Hier sind die Rahmenbedingungen für Veranstalter zu schwierig
geworden“, erklärt Burger auf Anfrage. So konzentriert sich die Band auf ihre Karriere in Deutschland: Der neue Manager Stefan Harder, ein erfahrener A&R-Beauftragter großer Plattenfirmen,
„öffnet uns neue Möglichkeiten, von denen wir bisher nur geträumt hatten“, sagt Burger. Das Konzert in Innsbruck am 8. August beginnt um 18 Uhr; Infos im Internet: www.frei-wild.net. wv
Das Herbarium „Rupert Huter“ im Vinzentinum zählt zu den bedeutendsten botanischen Sammlungen im Alpenraum. Für die Restaurierung der 132.000 Pflanzen umfassenden Sammlung hat das Land nun eine Million Euro zur Verfügung gestellt.
Die Kupfer-Schalen von Laurenz Stockner sind bis zum 12. September in der Galerie für Angewandte Kunst in München zu sehen. Die Galerie ist ein anerkanntes Forum für zeitgenössisches Kunsthandwerk von internationalem Rang.
Bei den „Brixner Orgelkonzerten“ konzertiert am 4. August der Brixner Domorganist Franz Comploi gemeinsam mit seinem Sohn Philipp Comploi, Preisträger verschiedener Wettbewerbe. Am 18. August hingegen spielt der Sieger des Brixner DanielHerz-Orgelwettbewerbes Stefan Donner aus Mistelbach.
K&K Kunst & Kultur
ROCKMUSIK
Frei.wild live in Innsbruck z Der Aufstieg der Brixner Deutschrock-Band „Frei.wild“ mit Philipp Burger, Jochen Gargitter, Christian Fohrer und Jonas Notdurfter geht ungebremst weiter: Nach einem Konzert in Hamburg am vergangenen Wochenende spielen „Frei.wild“ in diesen Tagen beim weltgrößten Metalfestival in Wacken in Schleswig-Holstein. Am 8. August präsentieren sich Philipp Burger & Co. erstmals in Österreich: Im Rahmen des zum ersten Mal stattfindenden „Fetzen & Geschrei“Festivals spielt die Brixner Band neben „Reach Us Endorphine“
kurz
notiert
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NACHGEFRAGT
„Zeichen für Frieden und Versöhnung“ Herr Thaler, wie können wir uns dieses Kunstwerk vorstellen? Auf halber Höhe zwischen Brixen und St. Andrä befindet sich inmitten des Waldes ein unbenutzter Stützpfeiler der alten Ploseseilbahn. Eines Tages entdeckte ich diesen Pfeiler, der an seinem oberen Ende horizontal zweiseitig und symmetrisch verbreitert ist. Er hat stark ausgebildete Schultern, und aus diesen sah ich in Gedanken Flügel wachsen. So entstand die Idee, mithilfe dieses Pfeilers eine Friedenstaube zu gestalten – ein weitum sichtbares Zeichen des Friedens und der Versöhnung. Das Kunstwerk
wird aus Eisen und Stahl gefertigt und hat eine Höhe und maximale Breite von 15 Metern. Die Einweihung erfolgt am 12. September im Rahmen des 40-Jahr-Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Brixen und Regensburg.
Zusammenlebens suchen. Zudem wird die Friedenstaube ein Erinnerungsdenkmal an den Besuch von Papst Benedikt XVI. in Brixen sein, mit dem Segen von Bischof Karl Golser und einem Zitat des Papstes.
Gibt es einen bestimmten Grund, warum Sie Frieden und Versöhnung thematisieren? Friede und Versöhnung sowie Achtung und Respekt sind Grundthemen meiner Arbeit und finden sich auch in anderen Werken wieder. In Zeiten wie diesen ist es verstärkt notwendig, dass wir füreinander mehr Verständnis aufbringen und Wege des
Wie finanzieren Sie dieses Kunstwerk? Die Finanzierung erfolgt alleinig durch private Stifter: Etwa zehn Unternehmen aus Brixen leisten ihre finanzielle oder geistige Unterstützung, einen finanziellen Beitrag erbringt zudem die Stiftung Südtiroler Sparkasse.
Militär, Landschaften, Tradition, Tirol bis hin zum unscheinbaren Alltagsleben. So breit sein Spektrum an Themen, so klar umrissen ist sein Stil: Ein scharfer, gerade gezogener Federstrich, der in klassischen Parallelschraffuren die abgebildeten Gegenstände zum Leben erweckt. Die Plastizität des Dargestellten ist dabei stets
verhalten, doch um die Gefühle zu berühren, braucht es keine detailgetreue Darstellung, die Elemente müssen lediglich gekonnt zusammengestellt werden. Das hat Leo Tolstoj gesagt, Paul Flora hat es gezeigt: Seine narrative Fähigkeit ist von ungeahnter Durchschlagskraft. Sein Werk ist mehr als schön, es ist rührend. Heimatverbundene
Foto: Oskar Zingerle
HARTWIG THALER, Künstler aus Brixen, über das monumentale Kunstwerk „Friedenstaube – Flügel der Versöhnung“, das oberhalb von Brixen entstehen wird.
doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
AUSSTELLUNG
Der lustige Tiroler z Das Brixner Diözesanmuseum präsentiert Federzeichnungen des vor kurzem verstorbenen Vinschger Künstlers Paul Flora. Es ist die Rückschau auf einen Meister, der das Land in den Alpen über die wirren Zeiten nach dem zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart zeichnerisch begleitet hat. Paul Flora stammte aus Glurns im Vinschgau, hat die Kunstakademie in München besucht und lebte seit 1945 in Innsbruck. Er arbeitete für verschiedene international bekannte Zeitungen als Karikaturist, darunter „Die Zeit“, „New York Times“ und „The Observer“. 1950 nahm er an der Kunstbiennale in Venedig teil, und 1953 begann er die Zusammenarbeit mit dem Diogenesverlag, mit dem er über 30 Bücher herausgab. Am 15. Mai 2009 ist er in Innsbruck verstorben. Floras Motive sind so unterschiedlich wie das Leben selbst: von Politik, Geschichte,
Tiroler und Liberale haben sich unlängst zum Thema Kunst mit scharfen Leserbriefen beschossen und gegenseitig in die Hölle gebetet. Diese Ausstellung lädt zu einer Schweigeminute ein. Paul Flora hat gezeigt, wie man Heimatliebe mit Moderne zusammenführt. Sein Geheimnis: Humor. ap 29
Foto: Oskar Zingerle
Freizeit & Sport ENTHUSIASMUS UND FREUDE AM SPORT: Die Jugendweltmeisterschaften bereiteten den Zusehern viel Spaß, aber vor allem den siegreichen Athleten (hier die Siegerin im Weitsprung Minjia Lu)
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RÜCKBLICK AUF DIE U18-WELTMEISTERSCHAFT
WM der Herzen
Die sechste Ausgabe der U18-WM der Leichtathletik „Südtirol 2009” war eine Weltmeisterschaft der Rekorde und der Herzen: Athleten aus 176 Nationen sorgten nicht nur für sportliche Höchstleistungen, sondern auch für eine einzigartige Begegnung von Kulturen.
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Anzahl der Länder von 180 auf 176 – in Marokko im Jahr 2005 waren es noch 177 Staaten. Trotzdem: Diese WM war ein Sportfest der Extraklasse, die größte Sportveranstaltung, die jemals in Südtirol stattgefunden hatte. In allen Straßen und Gassen von Brixen begegnete man Athleten und deren Betreuer, unübersehbar mit ihren durchtrainierten Körpern und dem Erkennungspass an der Brust, den alle – so schien es zumindest – weder bei Tag noch bei Nacht ablegten. Die Farben- und Sprachenvielfalt präsentierte sich besonders bei der Eröffnungsfeier am Domplatz, einem der Höhepunkte der gesamten WMWoche. Hier wurde den meisten Zuschauern wohl zum ersten Mal das Ausmaß dieser WM bewusst: Beim farbenprächtigen Einmarsch der Nationen schienen die Schilder der Staaten unzählbar. Japanische Sportler reihten sich an die Athleten aus Namibia, Sportler aus dem Irak versuchten Kontakt mit jenen aus Nepal aufzunehmen, jeder wollte jeden kennenlernen. Da
nicht alle der englischen Sprache mächtig sind, verständigte man sich oft in der Zeichensprache, mit Händen und Füßen.
Wie wichtig diese WM auch für
den Leichtathletik-Weltverband war, unterstrich die Anwesenheit von IAAF-Präsidenten Lamine Diack aus Senegal und seines ersten Vizepräsidenten, des legendären Stabhochspringers Sergej Bubka.
Weltrekordhalter im Weitsprung Mike Powell aus den USA und der dreifache Weltmeister und Weltrekordhalter über 800 m, Wilson Kipketer aus Dänemark, waren auch Südtirols LeichtathletikSportgrößen Alex Schwazer, Silvia Weissteiner, Gertrud Bacher und Christian Obrist anwesend, die die Flagge des Gastgeberlandes Italien auf den Domplatz trugen. Einziger Wermutstropfen dieser
„Die wahren Helden dieser WM waren die freiwilligen Helfer“_ BM Albert Pürgstaller Aber auch sehr viele Ehrengäste und Prominente fanden sich am Domplatz ein. Neben mehreren ehemaligen Weltklasseathleten wie die Hallen-Weltrekordlerin im Hochsprung, Kajsa Bergqvist aus Schweden, die Olympiasiegerin 2004 über 800 m und 1.500 m Kelly Holmes aus Großbritannien, der
Eröffnungsfeier war, dass nicht alle der schätzungsweise 5.000 Zuschauer gute Sicht auf das Podium hatten und die Lautsprecheranlage zu wünschen übrig ließ. Neben den vielen sportlichen Ereignissen schrieb die WM auch jede Menge lustige Anekdoten, von denen viele aber wahrscheinlich
Foto: Thomas Oberrauch
s war eine Weltmeisterschaft der Rekorde: Vom 8. bis zum 12. Juli wurden in Brixen die neuen Jugendweltmeister der Leichtathletik gekürt, die möglichen Stars von morgen. Insgesamt gingen 1.331 Athleten bei dieser U18-Weltmeisterschaft an den Start. Sportliche Höhepunkte waren zwei Weltrekorde: Einer geht auf das Konto der USStaffel mit der Rekordzeit von 1:50.33, die zweite Bestmarke fixierte die Äthiopierin Itaa Korahubsch mit 6:11.83 über 2.000 m Hindernis. In Brixen fielen auch sieben WM-Bestleistungen und 31 Jahres-Weltbestleistungen. Als erfolgreichste Sportlerinnen dieser WM erwiesen sich die erst 15-jährige Jodie Williams aus Großbritannien (100 und 200 m) und Kirani James aus Grenada (400 und 200 m). Beide gewannen als einzige Athleten je zwei EinzelGoldmedaillen. Doch „Südtirol 2009“ stellte sich auch für das Gastgeberland Italien als eine Rekord-WM heraus: Alessia Trost eroberte im Hochsprung das erste U18-Gold für Italien, Giovanni Galbieri über 100 m und Josè Bencosme über 400 m Hürden gewannen jeweils Bronze – drei Medaillen hatte Italien bei einer U18-WM noch nie errungen. Nach vier Mal USA stand Kenia wie schon 1999 an der Spitze der Medaillenwertung: Die Ostafrikaner gewannen sechs Mal Gold, sieben Mal Silber und ein Mal Bronze. Dahinter folgen die USA (6/5/5) und Großbritannien (4/1/1). Im „ewigen“ Medaillenspiegel führen somit weiterhin die USA (34/25/20) vor Kenia (29/27/9) und Russland.
Auch die Anzahl der beteiligten Länder bei einer Jugend-WM war rekordträchtig – bis sich herausstellte, dass die Teilnehmer aus Aruba, Kambodscha, Nepal und Oman trotz Anmeldung nicht in Brixen ankamen. Damit sank die
Die amerikanische Staffel lief in Brixen eine neue Weltrekord-Zeit von 1:50.33
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Foto: Oskar Zingerle
Freizeit & Sport
Die farbenprächtige Eröffnungsfeier tauchte den Domplatz in ein buntes internationales Fahnenmeer
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Foto: Willy Vontavon
nie in die Öffentlichkeit dringen werden. Einige sind dennoch im Umlauf, beispielsweise jene über die Mannschaft aus Uganda: Als es nach der Eröffnungsfeier stark zu regnen und sogar leicht zu hageln begann, wich die ugandische Mannschaft zunächst verschreckt zurück. Dann stellte sie sich aber mitten auf die Straße, um die Kugeln aus Eis zu fangen, in den Mund zu nehmen und zu Wasser
schmelzen zu lassen. Auch fotografierten sie sämtliche öffentliche Wasserquellen und Brunnen. Andere afrikanische Athleten hielten mit ihrem Fotoapparat hingegen den Eisack fest und fragten die Betreuer, wieso man nicht versuche, das Wasser aufzuhalten und es zu nutzen. IAAF-Präsident Lamine Diack hingegen wartete am Samstag Abend in der Talstation der Umlaufbahn – vergeblich – darauf, dass
seine Kabine anhält, um einsteigen zu können. Für uns alltägliche Technik war vielen Besuchern der Stadt absolut fremd. Während die gesamte Altstadt einem großen Athletendorf ähnelte, konzentrierten sich die Wettkämpfe auf die Sportzone am Fischzuchtweg. Aufgrund der Größe der Veranstaltung wurde der Eingangsbereich umgeleitet, und die Zuschauer mussten nordwärts in die Anlage eintreten. Der gesamte Bereich vom Lido, inklusive Klaus-Seebacher-Sportplatz, war den Athleten als „Warm-Up-Area“ vorbehalten – ein Bereich, der von einigen später etwas kritisiert wurde, zum Beispiel vom deutschen Journalisten Christian Fuchs, der auf der Homepage www.leichtathletik.de den Aufwärmbereich als „etwas zu sehr improvisiert“ beschrieb. Der Eintritt für das Publikum war verboten, hier bereiteten sich die Athleten auf den größten Auftritt ihrer noch jungen Karriere vor. Einige Teams bauten
eigene Massagezelte auf, auf dem Kunstrasenplatz hatte man für das Training eine eigene Hochsprungund Weitsprunganlage und eine Trainingsbahn errichtet. Auf einem Riesenplakat des Internationalen Leichtathletikverbandes (IAAF) auf der Mauer des Seebacher-Sportplatzes verewigten sich die Athleten mit ihren Autogrammen.
Die eigens für die WM reno-
vierte Leichtathletikanlage in der Sportzone Süd war kaum wiederzuerkennen. Zum einen waren in allen vier Himmelsrichtungen Zuschauertribünen errichtet worden, die Platz für mindestens 5.000 Zuschauer boten. Zum anderen sah das Publikum auf dem gesamten Platz verschiedenste Sportgeräte, Messgeräte oder Erkennungslinien – der Hauch von olympischen Spielen im Kleinformat wehte über die Anlage. Die Zuschauertribünen der Sportzone waren alle fünf Tage gefüllt, die Wettkämpfe wurden von etwa 150 akkreditierten
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Als emotionale Höhepunkte
stellten sich die Siegerehrungen heraus, die über die gesamten Wettkampftage im Stadion abgehalten wurden. Mucksmäuschenstill wurde es in diesen Momenten. Die drei erstplatzierten Athleten der jeweiligen Disziplin schritten aufs Podium, begleitet von den Fanfarenklängen der eigens für die WM komponierten Hymne aus der Feder der zwei Brixner Musiker Alessandro Roselli und Marco Lavoriero. Nachdem die Athleten von verschiedensten Ehrengästen die Medaillen umgehängt bekommen hatten, erklang die Nationalhymne des neuen Weltmeisters, und gleichzeitig wurden die Landesfahnen der drei Erstplatzierten in die Höhe gezogen. In diesen Augenblicken standen alle sportlichen Tätigkeiten still, die Zuschauer erhoben sich respektvoll von ihren Sitzen. Allgegenwärtig wieselte das Maskottchen „Hugo“ in doppelter Ausführung auf den Tribünen und auf dem Platz herum und schlich sich in die Herzen der Zuschauer und der Athleten. Für Staunen sorgte auch das ferngesteuerte Spielauto, das über den grünen Rasen flitzte und die geworfenen Speere und Hammer
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Presseleuten und Fotografen mitverfolgt. Mehrere Wettkämpfe fanden jeweils gleichzeitig statt, und um als Zuschauer nicht den Überblick zu verlieren, wurden die im Moment wichtigsten Entscheidungen auf einem eigens angebrachten Großbildschirm angezeigt. Diese Bilder gingen dann auch teils live, teils zeitversetzt, über die TV-Sender Rai Sport Piú und Eurosport sowie über das Internet um die ganze Welt. Wer als Zuschauer auf der großen Tribüne oder bei den kleineren Tribünen nahe am Wettkampfgeschehen stand, spürte wahrlich die einzigartige Atmosphäre, die von diesen Wettkämpfen ausging. Sie waren mehr als nur ein sportliches Event, es war eine Begegnung der Völker, der Kulturen, der Sprachen – ohne Barrieren. So wurde der Metallzaun, der bei Fußballspielen in Italien per Gesetz vorgesehen ist, für die WM kurzerhand beseitigt. Damit war die Leichtathletik für die Besucher zum Greifen nahe. „Es wurden im wahrsten Sinne des Wortes Zäune entfernt: einmal in den Köpfen der Menschen und ein zweites Mal im Stadion selbst”, wird Fidal-Landespräsident Armin Bonamico später erklären.
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Freizeit & Sport
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Foto: Oskar Zingerle
zur Basisstation zurückbrachte. Bei den Laufwettbewerben wurden öfters Athleten gesichtet, die – im Gegensatz zu den professionellen Laufschuhen der Konkurrenten – barfuß liefen. Mit Matteo Didioni aus Brixen startete beim 100-Meter-Lauf der einzige Athlet aus Südtirol. Da es beim vorhergehenden Lauf gleich vier Fehlstarts, drei Disqualifikationen und reichlich Tränen gab, musste sein Start ständig verschoben werden. Didionis Einsatz dauerte dann nur 11,45 Sekunden: Als Fünfter seines Vorlaufs schied er vorzeitig aus. Für den U16-Italienmeister war dennoch ein Traum wahr geworden, denn ein Spitzenergebnis war aufgrund einer nicht ganz ausgeheilten Verletzung nicht zu erwarten gewesen. Viele der 15- bis 17-jährigen Athleten und deren Betreuer waren zum ersten Mal im Ausland. Von der Schönheit der Gegend zeigten sie sich überrascht, und manch einer wunderte sich hin und wieder. So verblüffte der Trainer des Teams aus Bangladesh beispielsweise die Team-Hostess mit einer besonderen Frage: Er zeigte mit
Wo es glückliche Gewinner gibt, muss es immer auch traurige Verlierer geben
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dem Finger von der Sportzone hinauf nach St. Andrä und fragte, wie die Häuser auf diesen hohen Bergen denn befestigt seien, damit sie nicht herunterrutschen. Einige waren das erste Mal in ihrem Leben fern von der elterlichen Wohnung und kannten nicht den Sinn von Klopapier. Andere hingegen kannten zwar den Gebrauch von Klopapier, wussten aber nicht genau, wo man dieses entsorgen sollte und ließen es einfach am Boden liegen. Aber auch die Brixner traten oftmals ins Fettnäpfchen: So saß ein Hotelier mit seinen Gästen aus
Japan beim gemeinsamen Abendessen und leitete den Abschluss mit einem Schnäpschen und dem für uns gewohnten „Cin Cin” ein. Als darauf die japanischen Burschen zu kichern anfingen und die Gesichter der Mädels rot anliefen, ahnte der Hotelier Schlimmes: Dieser Ausdruck steht im Japanischen für das männliche Geschlechtsteil...
Wie viele Brixner über die
Freundlichkeit der jungen Athleten schwärmten, so zeigten sich diese über die große Gastfreundlichkeit der Brixner Bevölkerung überrascht. Der familiäre Charakter und die freudige Atmosphäre schienen sich gegenseitig zu übertragen. Ein Team aus Südamerika erkundigte sich beim OK-Büro sogar, ob die Brixner Bevölkerung denn bezahlt worden wäre, da alle so hilfsbereit und freundlich gegenüber den Gästen aus aller Welt sind. Da Brixen nicht viele Einwohner hat, war es für die Jugendlichen naheliegend gewesen, dass alle Brixner für ihre Unterstützung entlohnt würden. Verantwortlich für das gute Gelingen waren die drei WM-Macher Rudi Rienzner als OK-Chef, EventManager Stefano Andreatta und Bruno Cappello als technischer Direktor. Um die tausend Kleinigkeiten kümmerten sich an die 500 bis 600 freiwillige Helfer, die großteils die gesamte Woche im Einsatz waren und mit ihren roten Erkennungsleibchen der WM ihren Stempel aufdrückten. Die größte Herausforderung hatte Claudio Zorzi und seine Mitarbeiter im Bereich Transport zu bewältigen: Während bei der Ankunft alle WM-Gäste an verschiedenen Tagen eintrudelten, galt es am Montag nach den Wettkämpfen, etwa 2.000 Gäste aus 176 Ländern einzusammeln und zu den jeweiligen Abflughäfen zu bringen – eine Mammutleistung. Stefano Andreatta bestätigte einige Tage später, dass alles reibungslos
abgelaufen sei. Beinahe alle Gäste konnten zum Flughafen gebracht werden – beinahe deswegen, weil drei Athleten aus verschiedenen afrikanischen Ländern die Gelegenheit ergriffen hatten und untergetaucht sind.
Die WM hat jedenfalls alle Er-
wartungen übertroffen und rief viel Begeisterung hervor – bei den Veranstaltern, den Zuschauern, den Athleten und der IAAF, die den Brixnern ein sehr gutes Zeugnis ausstellte. Größere Zwischenfälle während der WM gab es nicht. Im Vorfeld hatte man bereits die größten Schwierigkeiten gelöst – beispielsweise mit allen 176 Ländern zu kommunizieren, wobei einige von ihnen über keinen Sportverband oder Internetanschluss verfügen. Die Austragung der U18-Jugendweltmeisterschaft war ein Wagnis für alle Beteiligten gewesen, sowohl für den LeichtathletikWeltverband IAAF als auch für das Städtchen Brixen. Die Südtiroler Sportgeschichte ist zwar reich an großen Erfolgen, auch bezüglich der Organisation von Großveranstaltungen wie die Ski-WM und der Ski-Weltcup in Gröden und Alta Badia, die Eishockey-WM, die Handball-WM, die BiathlonWM in Antholz und viele weitere Veranstaltungen – aber im Bereich Leichtathletik, und dann noch in dieser Größenordnung, wurde Neuland betreten. Niemals zuvor wurde eine so kleine Stadt wie Brixen mit der Austragung einer Leichtathletik-Weltmeisterschaft beauftragt. Niemand wusste, wie es ausgehen würde. Dass die WM schlussendlich ein riesengroßer Erfolg und zu einem weltweiten Modell werden würde, hat ganz Brixen in der einen oder anderen Form miterlebt.
thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
FuSSball
Aufstieg zum Jubiläum Rechtzeitig zum 40-jährigen Vereinsjubiläum feiern die Fußballer der ASV Albeins mit dem Aufstieg in die 1. Amateurliga auch ihren größten sportlichen Erfolg.
B
ereits seit 1959 wird in Albeins vereinsmäßig Fußball gespielt. Aufgrund der spärlichen Bevölkerungsdichte kicken die Albeinser meist auf mäßigem Niveau, seit dem Jahr 2001 in der 2. Amateurliga. Und auch vor Beginn der heurigen Saison wollten sich die „Albeser“ eigentlich irgendwo im Mittelfeld ihrer Liga ansiedeln.
Kurz vor Meisterschaftsbeginn
stießen allerdings aus heiterem Himmel drei Neuzugänge zum Verein, und die Albeinser hatten plötzlich das Glück auf ihrer Seite: Mehmet Lekaj, Arjon Ljekici aus Bosnien und Isuf Camema aus Albanien, alle in Bozen wohnhaft, suchten sich gerade einen Verein zum Fußball Spielen und wurden beim Brixner Vorstadtclub fündig. Vor allem der Albaner Camema entpuppte sich alsbald als hilfreiche Verstärkung und erfolgreicher Torlieferant. Die neu zusammengewürfelte Mannschaft musste sich in der Hinrunde noch harmonisieren und kam erwartungsgemäß mit fünf Zählern Rückstand zum führenden ASV Lüsen lediglich auf den fünften Zwischenrang. In der Rückrunde allerdings begann die Albeinser Mannschaft um Trainer Werner Brugger eine kuriose Aufholjagd und konnte sich zum Schluss mit zwei Punkten Vorsprung auf Lüsen und mit drei Punkten Vorsprung auf Aicha den Sieg in der 2. Amateurliga, Gruppe B, holen.
Der größte Erfolg in der 40-jäh-
rigen Vereinsgeschichte war somit perfekt. „Möglich war dies vor allem durch den vorbildlichen Zusammenhalt und das gute Trainingspensum aller Spieler”, erläutert Sektionsleiter Manuel Prosch. Herausragender und damit erfolgsentscheidender Spieler war der Neuzugang Isuf Camema, der für jedes dritte Tor der Albeinser sorgte und damit den Dorfverein in die 1. Amateurliga schoss. Mit seinen 15 Saisontoren holte sich
Die Fußballer des ASV Albeins erzielten heuer den größten Erfolg in ihrer 40-jährigen Vereinsgeschichte
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Camema zudem den Titel des Torschützenkönigs aller Kreise der 2. Amateurliga. Aber auch der Einsatz und Kampfgeist der restlichen Mannschaftsspieler kann sich sehen lassen: „Wir haben eine gute Mischung aus jungen und älteren Spielern“, so Sektionsleiter Prosch, „wobei sich zu den einheimischen Spielern auch einige Ex-Juniorenmeister des SSV Brixen dazu gesellten“. Überhaupt scheint die Zusammenarbeit mit den umliegenden Fußballvereinen sehr gut zu klappen, zumal auch einige in Albeins wohnhafte Spieler bei Vereinen in Brixen, Milland und Vahrn „unter Vertrag“ sind. „Irgendwann einmal werden wir versuchen, alle Albeinser Spieler wieder zurückzugewinnen, um eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen zu können“, stellt Manuel Prosch in Aussicht.
Um im nächsten Jahr in der 1.
Amateurliga bestehen zu können, sind bereits einige Verstärkungen geplant: So werden aller Voraussicht nach Torwart Peter Prader vom ASV Natz, Abwehrspieler Daniel Hilpold vom SSV Brixen,
Mittelfeldspieler Ivan Troiani vom Bozner Boden und die Stürmer Fabian Plaickner vom ASV Vahrn sowie Michael Brugger und Michael Federspieler, beide reaktiviert, zum ASV Albeins stoßen. Während die zwei Bosnier wegfallen, ist der Verbleib des Torschützenkönigs Camema gesichert. Als Ziel für die nächste Saison geben Sektionsleiter Manuel Prosch und Neo-Präsident Jörg Pirchstaller an, dass aufgrund des Kaders „eine Position im mittleren bis oberen Feld“ möglich sei. Jörg Pirchstaller, der im Februar dieses Jahres den Präsidentenposten von Urban Sullman übernommen hat, strebt neben dem sportlichen Erfolg auch die Verlegung des Albeinser Fußballplatzes an: „Die Umkleidekabinen müssen aufgrund ihrer veralteten Infrastruktur unbedingt neu errichtet werden, daher wird gleichzeitig der bestehende Fußballplatz etwas verschoben, gedreht und vergrößert“. Das erste Baulos, die Verschiebung des Platzes, ist bereits genehmigt, und die Arbeiten dazu werden aller Voraussicht nach bereits in den nächsten Wochen beginnen. Pirchstaller und Prosch
hoffen jedenfalls, „die neue Saison auf dem neuen Fußballplatz beginnen zu können“. thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info ASV Albeins Sportart: Fußball Mannschaften: Kampfmannschaft, Freizeitmannschaft, Altherren Jugend: keine Mannschaften Vereinsgründung: 1959 Vereinsfarben: blau/weiß/rot Mitglieder: etwa 75 Hauptsponsor: Südtiroler Volksbank Sponsoren: 38 verschiedene Kleinsponsoren Ausschuss: Vereinspräsident: Jörg Pirchstaller Vizepräsident: Hannes Tinkhauser Sektionsleiter: Manuel Prosch Kassier: Stefan Harrasser Schriftführer: Astrid Pirchstaller weitere Ausschussmitglieder: Julia Brunner, Michael Mitterrutzner 35
Freizeit & Sport
Handball
Erfolgreicher Nachwuchs z Die U18-Mannschaft Buben „Jugendzentrum Eisacktal“ konnte zu Ende der Spielsaison einen schönen Erfolg einfahren: Die Jungs besiegten bei der VSSRVD-Landesmeisterschaft ihrer Altersklasse den Regionalmeister Youngsters Meran mit 19:14 und holten sich somit den Landesmeistertitel. Zudem wurde Michael Ploner als bester Tormann
ausgezeichnet. Doch auch der noch jüngere, weibliche Handballernachwuchs war sehr erfolgreich: In der Kategorie U12 holten sich die Mädchen des Jugendzentrums Eisacktal ebenso die Goldmedaille und damit den Landesmeistertitel. Sie gewannen alle ihre Spiele und setzten sich im Finale gegen den SC Algund A mit 14:11 durch. db
F&S Freizeit & Sport WSV BRIXEN
Neuer Vorstand z Der Wintersportverein Brixen Sektion Ski hat bei seiner Jahreshauptversammlung im Juni den neuen Sektionsvorstand gewählt. Nach erfolgtem Tätigkeitsbericht wurde dem scheidenden Ausschuss für die hervorragende Arbeit der letzen Jahre volle Anerkennung ausgedrückt. Die anschließende Neuwahl hat folgendes Ergebnis gebracht: Fabian Rabl, Johanna Reifer, Barbara Kleon, Manuela Gasser, Markus Villscheider, Heidi Wegmann, Martin Hofer und Bruno Knoflach befinden sich im neuen Ausschuss. Sie werden die
kurz
notiert
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Tätigkeiten der Sektion Ski für die nächsten drei Jahre leiten. Der Sektionsausschuss hat Fabian Rabl zum Sektionsleiter und Barbara Kleon zur Stellvertreterin ernannt. Der Präsident des WSV Brixen, Helmuth Kerer, dankte dem scheidenden Ausschuss und gab seiner Freude Ausdruck, dass es mit dieser Neuwahl gelungen sei, ein junges Team aus Eltern und ehemaligen Athleten zu bilden. Der neue Ausschuss hat die Tätigkeiten bereits aufgenommen; die Vorbereitungen für die kommende Wintersaison 2009/2010 sind bereits im Gange. av
Sabine Gandini holte sich beim Bergrennen „Krone Kitz Horn Challenge“ den Sieg. Für die Strecke von Kitzbühel auf das Kitzbühler Horn benötigte die aufstrebende Brixnerin 41.01 Minuten und war damit 1.22 Minuten schneller als die Zweitplatzierte.
1500-m-Spezialist Christian Obrist gewann das 800-m-Finale eines internationalen Meetings in Saragossa und ließ damit Olympia-, WM- und EM-Finalisten hinter sich. Er gewann mit einer Zeit von 1:48:68 – trotz Trainingsrückstands aufgrund einer Achillessehnen-Entzündung.
Bei den Italienmeisterschaften der Masters im Schwimmen schnitt der SSV Brixen hervorragend ab: Stefan Dejaco, Christa Huber und Fred Dissertori kehrten mit insgesamt einer Gold-, drei Silber- und drei Bronzemedaillen nach Brixen zurück.
NACHGEFRAGT
„Mit Leib und Seele dabei“ JOSEF TRATTER, 44-jähriger Spielertrainer des ASV Milland Fußball, über den neunten Aufstieg seiner Karriere und seine Liebe zum Fußball. Herr Tratter, Sie sind als Spieler und Trainer ein Vorbild für viele Fußballer und schafften heuer als aktiver Spieler bereits zum neunten Mal den Aufstieg – was ist das für ein Gefühl? Es ist eine wunderschöne Erfahrung, zumal ich diese Erfolge nicht nur mit einer Mannschaft, sondern mit fünf verschiedenen Mannschaften feiern konnte: Sowohl mit Brixen, Vahrn, Schabs, Raas und jetzt Milland bin ich in die jeweils höhere Kategorie aufgestiegen. All diese Erfolge freuen mich ungemein. Welches war aber aus Ihrer Sicht der größte Erfolg?
Als größten Erfolg würde ich zweifelsohne unseren Meisterschaftssieg in der Landesliga mit dem SV Schabs vor fünf Jahren bezeichnen, da dieser Sieg für eine so kleine Dorfgemeinschaft wie Schabs eigentlich außergewöhnlich und im Grunde unvorstellbar ist. Als schönsten Erfolg hingegen möchte ich persönlich den heurigen Sieg mit der Millander Mannschaft nennen, da wir sowohl in der Meisterschaft als auch im Pokal siegten. Nun werde ich ein weiteres Jahr als Spielertrainer beim ASV Milland dazuhängen, wobei wir versuchen werden, den Klassenerhalt zu schaffen.
Sie gelten als ein ausgesprochen fleißiger Fußballer, der bei jedem Spiel großen Kampfgeist zeigt. Was treibt Sie eigentlich an, woher nehmen Sie diese Energie? Ich bin mit Leib und Seele Fußballer und werde weitermachen, solange ich mich fit fühle und das Fußballspielen mir Freude bereitet. Da der Sport sehr viel Zeit beansprucht, bedarf es aber auch einer Familie, die einen unterstützt. Und bei meiner Familie finde ich den nötigen Rückhalt, für den ich mich recht herzlich bedanken möchte. thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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WIE WO WAS weiß 37
Freizeit & Sport
TRIATHLON
Rund um den Vahrner See z 750 Meter Schwimmen, 15 km Radfahren auf dem Mountainbike und 5 km Laufen – diese sportliche Herausforderung bietet wiederum der Vahrner See Triathlon, der heuer zum dritten Mal ausgetragen wird. Die Veranstaltung wird von Privatpersonen organisiert: „Wir treten bewusst nicht als Verein auf, da der Wettkampf ansonsten vom Triathlonverband ausgeschrieben und der Charakter der Veranstaltung sich schnell verändern würde“, erläutern die Initiatoren Bernhard Thaler, Günther Innerebner und Stefan Gasser. Im Vorjahr nahmen einige in Südtirols Ausdauerszene bekannte Athleten teil. „Im heurigen Jahr rechnen wir mit noch mehr Topathleten. Hauptziel ist es aber, einen „Jedermann(frau)-triathlon“ auszutragen“, schildern die Organisatoren. So nahmen
Foto: www.bergmarathon.at
der Homepage www.3athlon.bz erledigen; hier finden sich auch nähere Infos zum Streckenprofil.
Eine telefonische Anmeldung ist bei Bernhard Thaler, Rufnummer 389 6716210, möglich. db
BERGLAUF
EISHOCKEY
Sieg beim Traunseemarathon
Tigers auf Sand
z 70 Kilometer und 4.500 Höhenmeter macht man nicht alle Tage, und wenn, dann lässt man nicht gleich beim ersten Mal die gesamte Konkurrenz hinter sich. Die 30-jährige Brixnerin Barbara Sullmann nahm heuer erstmals am Bergmarathon „Rund um den Traunsee“ teil, holte sich mit
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an den ersten zwei Auflagen vorwiegend Hobbysportler teil, die sich teilweise erstmals an einen Triathlon herantasteten. Heuer wird am 30. August um 10 Uhr am Vahrner See gestartet, wo sich auch die Wechselzone und das Ziel befinden. Den Zuschauer bietet sich an den Liegewiesen also ein abwechslungsreicher Einblick ins Rennen. Nach dem Zieleinlauf verlagert sich das Programm zum Gasthof Vahrner See. Dort unterhalten sich die Teilnehmer, Angehörigen und Zuschauer bei der Nudelparty. Anschließend finden die Preisverteilung und eine Verlosung statt. Die ersten zehn Klassifizierten bei Damen und Herren werden prämiert, die weiteren Sachpreise unter den Teilnehmern verlost. Die Anmeldungen sind bereits angelaufen, die maximale Teilnehmerzahl beschränkt sich auf etwa 70 Athleten. Wer sich anmelden möchte, kann dies auf
einer Zeit von 11.36 Stunden den Sieg – und zwar mit 12 Minuten Vorsprung zur Zweitplatzierten! Bei diesem Marathon, den die Veranstalter als Europas schönsten Erlebnislauf anpreisen, gilt es, alle Gipfel rund um den Traunsee zu besteigen. Der Start erfolgt mit Stirnlampe zwischen 3 und 4 Uhr in der früh von Gmunden aus und führt über Gelände, Wanderwege und Klettersteige. Barbara Sullmann, von Beruf Krankenpflegerin, ist seit langer Zeit „skitourensüchtig“, hat mit dem Berglauf aber erst in den lezten Jahren begonnen. Barbara trainiert großteils in der heimischen Umgebung, geht mehrmals wöchentlich zum Radlsee, mal von Brixen, mal über Schalders oder auch schon mal vorher von Brixen rauf zur Plose, dann wieder runter übern Domplatz und auf der anderen Talseite rauf zum Radlsee. „Ab einem bestimmten Moment“, so das Konditionswunderkind, „gehen die Beine von alleine...“. to
z Die Fangemeinde der Brixner Eishockey-Freizeitmannschaft „Tigers“ wächst und wächst. Clubpräsident Thomas Oberegger hatte kürzlich zum Kleinfeldfußballturnier nach Neustift geladen. 20 Mannschaften hatten sich dort eingefunden und spielten den ganzen Tag um die begehrte „Tigers-Trophäe“. Schlussendlich setzte sich die
Mannschaft mit dem prophezeienden Titel „Siegermannschaft“ gegen die „jungen Wilden“ im Elfmeterschießen durch. Das wirkliche Training der Tigers auf dem Eis beginnt im Herbst. Interessierte und begeisterte Hockeyspieler melden sich bei Thomas Oberegger unter Telefon 340 2759977. dp
AQUATHLON
Guter Start in die neue Saison z Bei den vor kurzem abgehaltenen Aquathlon-Regionalmeisterschaften in Predazzo war der Schwimmclub Brixen mit 23 Athleten am Start und konnte mit einem deutlichen Vorsprung den Regionalmeistertitel in der Mannschaftswertung für sich gewinnen. Einzelsiege in den verschiedenen Altersklassen gab es für Eva Spögler vom Jahrgang 2000, Lea Pliger vom Jahrgang 1995 und Lisa Schanung vom Jahrgang 1993. Bei den Aquathlon-Italienmeisterschaften in Piacenza mussten die jungen Triathleten zuerst eine
Laufstrecke, dann eine Schwimmstrecke und anschließend wieder eine Laufstrecke zurücklegen. Bei der Kategorie „cadetti“ (800 Meter Laufen, 350 Meter Schwimmen und wieder 800 Meter Laufen) erreichte Lea Pliger den sechsten, Verena Steinhauser den siebten und Romy Rogen den 23. Platz. Durch ihre Einzelleistungen konnten sie in der Mannschaftswertung den überraschenden zweiten Platz erobern. Auch bei den DuathlonItalienmeisterschaften, bei denen die Athleten eine Lauf-, dann eine Radstrecke und wieder eine Laufstrecke ohne Pause zurücklegen
müssen, erreichten die Brixner Teilnehmer gute Ergebnisse: In der jüngsten Kategorie (800 Meter Laufen, 6 Kilometer Radfahren und wieder 800 Meter Laufen) konnte Lea Pliger den hervorragenden zweiten Platz erobern. Im gleichen Wettkampf belegte Verena Steinhauser den neunten Platz. Bei
den Knaben erreichte Tobias Mitterrutzner in der gleichen Kategorie als zehnter ebenso einen Top-ten-Platz, Max Schanung wurde 25., Philipp Rottensteiner 40. und Timur Lauschmann 59. Im Bild: Romy Rogen, Verena Steinhauser, Lea Pliger. to
BEHINDERTENSPORT
KLETTERN
Italienmeister im Schwimmen
Hoch hinaus
z In Pugnochiuso am Gargano fand vor kurzem die Italienmeisterschaft für Menschen mit besonderen Bedürfnissen statt. Südtirol war durch Kathrin Oberhauser und Marco Scardoni vom SSV Brixen und mit Haymo Töchterle und Daniela Forer von der Lebenshilfe Pustertal vertreten. Alle vier Südtiroler Athleten konnten dank ihrer enormen Begeisterung, ihres Einsatzes und der ausgezeichneten Betreuung des Trainerstabes hervorragende Ergebnisse erzielen: Kathrin Oberhauser (im Bild) holte sich die Goldmedaille über 50 Meter Rücken, und Marco Scardoni wurde Italienmeister über 50 Meter
Schmetterling. Kathrin und Marco hätten mit Leichtigkeit auch je eine zweite Goldmedaille über 50 Meter Brust gewinnen können, verpassten dieses Traumziel aber wegen eines Fehlstarts. Oberhauser wurde zudem in die Nationalmannschaft einberufen und wird an den „Global Games“ in Liberec in Tschechien teilnehmen. Diese Einberufung ist der Lohn für ihr Können und dem harten Training und zugleich eine Anerkennung für die vorzügliche Arbeit des SSV Brixen Sektion Behindertensport unter der Leitung der Sektionsleiterin Michaela Pichler Kofler und der Trainerin Katharina Hirsemann. to
z Sportklettern liegt im Trend, und Südtirols Jungkletterer befinden sich derzeit auf einem Höhenflug. Bei verschiedenen Wettbewerben im In- und Ausland feiern die jungen Kletterbegeisterten Siege und auffällig
gute Platzierungen. Unter diesen Spitzenathleten im Südtiroler Raum befinden sich derzeit auch einige Brixner vom AVS Brixen. Andrea Ebner feierte erst kürzlich beim „Youth Color Climbing“, einem internationalen Kletterbewerb in Imst, unter 175 Teilnehmern aus 14 Nationen den zweiten Gesamtrang. Ein Geheimfavorit im heimischen Klettersport ist auch der erst neunjährige Vahrner Moritz Sigmund: Er schaffte beim kürzlich stattgefundenen U14-Italiencup in Marina di Ravenna den Klassensieg im Speedklettern. Auch Juri Unterkofler, ebenfalls vom Team AVS Brixen, hat bei nationalen Wettbewerben bereits von sich hören lassen. dp
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Wirtschaft & Umwelt UMSPANNWERK IN VAHRN: Technische Probleme, kein alternativer Standort sowie hohe Kosten machen die Umsiedlung noch ungewiss
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GELDSEGEN FÜR NATZ-SCHABS UND VAHRN?
Ein großer Kuchen
Weniger Lärm für Aicha, weniger Elektrosmog für Vahrn: Der Brennerbasis-Tunnel macht es möglich. Der interministerielle Ausschuss für Wirtschaftsplanung verlangt, dass 50 Millionen Euro für Umweltausgleichsmaßnahmen investiert werden.
F
alls in den nächsten Wochen die Finanzierung für den Brennerbasistunnel endgültig fixiert wird, erwartet die vom Bau betroffenen Gemeinden Vahrn, Natz-Schabs, Franzensfeste, Freienfeld und Pfitsch ein Geldsegen in Form von Umweltausgleichsmaßnahmen. Dabei handelt es sich um Maßnahmen, die das Ziel haben, die vom Bau verursachten Eingriffe auszugleichen. Dafür stehen im Projektgebiet insgesamt 50 Millionen Euro bereit.
Die Vorschläge für die einzelnen
Maßnahmen sind im Wechselspiel zwischen der BBT-SE und den Gemeinden entstanden und mittlerweile in Form eines Rasters auch bewertet worden. Dabei wurde jeder einzelne Vorschlag hinsichtlich seiner technischen, verwaltungstechnischen und bürokratischen Problematik sowie der umweltbezogenen Gesamtwertigkeit und der Kosten beurteilt. Daraus wurde eine Gesamtprioritätenliste ermittelt. Für besonders komplexe Projekte wurden bereits Machbarkeitsstudien erarbeitet, um die möglichen Kosten und technischen Probleme besser abschätzen zu können. Die Ergebnisse dieser Bewertung liegen nun in den Gemeinden vor. Jeder Gemeinderat muss für die seine Gemeinde betreffenden Maßnahmen ein Gutachten abgeben, das noch innerhalb Juli an die UVP-Kommission des Landes weitergeleitet werden soll, die letztendlich die Entscheidung über die tatsächliche Realisierung trifft.
Für die Gemeinde Vahrn wurden 13 Maßnahmen entwickelt und bewertet. „Sehr hohe“ Priorität
erhielten drei Maßnahmen, die die Instandsetzung von Trockenmauern vorsehen. Sechs Maßnahmen wurden mit Priorität „hoch“ versehen. Unmittelbar auf die Umwelt zielen zwei Maßnahmen: Die erste steht für das Anlegen eines bachbegleitenden Gehölzstreifens beim Hinterrigger, der als Schutzwald einen erweiterten Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten darstellen würde, und die andere betrifft eine Abdichtung am Schrüttensee. Weitere als hoch bewertete Maßnahmen sind der Bau einer neuen Unterführung zum Vahrner See, das Anlegen einer Wasserleitung vom Riolbach in
mehreren Maßnahmen. „Wertvoll“ sei die positive Bewertung für die unterirdische Verlegung der Hochspannungsleitung, die nach den vorliegenden Machbarkeitsstudien in einer Länge von 1410 Metern südlich und 782 Meter nördlich des Umspannwerkes unter die Erde verschwinden sollen. Nicht einverstanden ist er mit der niedrigen Bewertung für die Verlegung des Umspannwerkes, denn die Gemeinde Vahrn strebt schon lange die Auslagerung dieses Werkes an. „Im Bewertungsraster werden technische Probleme, Schwierigkeiten beim Finden eines neuen Standortes sowie die hohen Kosten
schließlich müsse die Vahrner Feuerwehr oft zu Buschbränden ausrücken, die durch den Funkenflug der Bremsen an den Güterzügen verursacht werden.
Der Gemeinderat von Natz-
Schabs hat sich bereits zu den vorgeschlagenen Maßnahmen beraten. Für diese Gemeinde wurden insgesamt sechs Projekte ausgearbeitet, von denen vier mit einer hohen Priorität versehen wurden. Dazu gehören ein Vorschlag zur Nutzungsextensivierung der Eisackinsel unterhalb von Aicha, die einen erweiterten Lebensraum für Tiere und Pflanzen mit sich
„Ich erwarte, dass der Vahrner Gemeinderat auf die Verlegung des Umspannwerkes beharren wird.“_ Vizebürgermeister Andreas Schatzer Franzensfeste bis zum Hinterrigger und die unterirdische Verlegung der oberirdischen Hochspannungsleitung nördlich und südlich des Umspannwerkes beim Vahrner Bahnhof. Mit niedriger Priorität wurden vier Maßnahmen versehen. Dabei handelt es sich um Brandschutzmaßnahmen entlang der Brennereisenbahn und um zwei Lärmschutzmaßnahmen im Streckenabschnitt Neuhäuslerhof und Hörndlehöf sowie entlang des Wohngebietes von Vahrn. Ebenfalls mit einer niedrigen Priorität wurde die Verlegung des Umspannwerkes beim Vahrner Bahnhof versehen. Der Vahrner Vize-Bürgermeister Andreas Schatzer freut sich über die positiven Bescheide zu
angegeben, aber trotzdem erwarte ich, dass der Gemeinderat in seiner Stellungnahme auf dieser Maßnahme beharren wird“, erklärt Schatzer. Was die niedrige Priorität der Lärmschutzmaßnahmen betrifft, so zeigt Schatzer für die Begründung Verständnis. Darin wird aufgezeigt, dass es hier eine Koordination zwischen Eisenbahn und Autobahn braucht und dass es bereits Pläne der Autobahngesellschaft für einen verbesserten Lärmschutz gibt. „Uns ist es letztendlich egal, wer diese Maßnahmen verwirklicht. Wichtig ist, dass die Situation für die Anrainer verbessert wird“, meint Schatzer dazu. Auch die mit einer niedrigen Priorität versehenen Brandschutzmaßnahmen hält er für wichtig, denn
bringen soll, und ein Projekt zur Errichtung von unterirdischen Wertstoffsammelstellen in allen Fraktionen. Auch das Auflassen der von der Eisenbahn besetzten, aber nicht mehr benötigten Areale in Schabs und Aicha gehört zu diesen als hoch bewerteten Maßnahmen; diese Areale können dann einer neuen Zweckbestimmung zugeführt werden. Neben diesen mehr oder weniger leicht zu bewerkstelligenden Maßnahmen stand vor allem die geplante Lärmschutzwand im Mittelpunkt der Diskussion, die für Aicha endlich eine deutliche Verringerung des Lärms mit sich bringen soll, der von den Zügen auf der zweigleisigen Brennerlinie verursacht wird. 41
Wirtschaft & Umwelt
lebensräume Was ist direkte Demokratie? Die Politikverdrossenheit der Bürger nimmt zu, weil die Abgehobenheit der Politiker offensichtlich ist und ihre Distanz zu den Wählern größer wird. Für die Zukunft unserer Demokratie sind zwei Entwicklungen denkbar: Die Bürger ziehen sich weiter von der politischen Bühne zurück und überlassen etablierten Politikern alle Entscheidungen. Dies wird die Unzufriedenheit und das Ohnmachtsgefühl aber kaum mindern. Eine positive Entwicklung scheint nur möglich zu sein, wenn die Bürger wieder direkt in Entscheidungen einbezogen werden und die Gestaltung ihres täglichen Lebens wieder selbst in die Hand nehmen. Werden bei Wahlen einmal in fünf Jahren Parteien und Personen bestimmt, die für uns entscheiden sollen, so erlaubt es eine Demokratie direkter Art, sich in viel kürzeren zeitlichen Abständen über konkrete Projekte oder Gesetzesvorhaben, also sachbezogen, auszusprechen. Bürger, die diese Möglichkeit nutzen wollen, können sich in Gruppen zusammenschließen, die oft weit mehr Sachkenntnis besitzen und dem Problem näher sind, und können die gesamte Bevölkerung über ihr Anliegen in einer Volksabstimmung entscheiden lassen. Im Unterschied zu den Gemeinde- oder Landtagswahlen kann sich der Bürger also mit direkter Demokratie öfters und vor allem zu konkreten Themen Geltung verschaffen. Die Anwendung der direkten Demokratie in der Schweiz, den USA und in anderen Ländern zeigt, dass sie ein wirkungsvolles Instrument ist und dass die Menschen sich wieder stärker politisch vertreten fühlen – und zwar nicht durch eine Partei oder Interessengemeinschaft, sondern durch sich selbst. Wird den Bürgern eines Landes die Möglichkeit gegeben, über schwerwiegende Entscheidungen abzustimmen, als ob sie selbst im Landtag oder Parlament sitzen würden, so werden sie eine einmal getroffene Entscheidung stärker mittragen können, da sie diesmal selber um ihre Meinung gefragt worden sind und ihr Vertrauen nicht allein in eine Partei legen mussten. In der direkten Demokratie wird jeder gefragt.
Andreas Schatzer: „Wichtig ist, dass die Situation für die Anrainer entlang der Auto- und Eisenbahn verbessert wird“
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Dazu hat die BBT-SE mehrere Machbarkeitsstudien erstellt. Im Maßnahmenkatalog werden zwei Varianten zur Diskussion gestellt; eine sieht für einen Teilabschnitt die Einhausung der Brennereisenbahn vor, während die andere unterschiedlich hohe Lärmschutzwände entlang der Eisenbahnstrecke vorschlägt. Diese zweite Variante wurde in der Bewertung mit einer hohen Priorität versehen, während die Einhausung als niedrig eingestuft wurde. Ugo Bacchiega von der BBT-SE erklärt dazu, dass die Einhausung der Brennereisenbahn technisch äußerst schwierig zu realisieren wäre. Schließlich müsste dies bei laufendem Betrieb geschehen, und der vorhandene Platz sei wegen der daneben verlaufenden Staatsstraße extrem knapp bemessen. Zudem würde die Variante etwa ein Drittel mehr kosten als jene, die 4 bis 6 Meter hohe Lärmschutzwände von der Festung bis in die Nähe der
Peter Gasser: „Die Gemeinderäte forderten eine zweite unabhängige Meinung zur Einhausung der Eisenbahn ein“
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Autobahneinfahrt vorsehen würde. Bei dieser höher bewerteten Variante würde man den Felsen mit schallschluckendem Material verkleiden, um die lärmsenkende Wirkung zu erhöhen. Laut Bacchiega zeigen die Machbarkeitsstudien für beide Varianten die gleichen Ergebnisse, weshalb das günstigere Projekt die höhere Priorität erhalten hat.
Die Gemeinderäte von Natz-
Schabs zeigten sich skeptisch und forderten eine zweite unabhängige Meinung ein. Schließlich ist Aicha der Ort, der die Hauptlast am Bau des BBT zu tragen hat und soll deshalb auch prioritär Nutznießerin der Ausgleichsmaßnahmen sein. Die Entscheidung über die zu realisierende Variante liegt letztendlich bei der UVPKommission. Ebenfalls nur mit einer niedrigen Priorität versehen wurde die Maßnahme, die die Schaffung eines Parkes im Ex-Nato-Areal von Natz-Schabs betrifft. Diese
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Die vom Bau des BBT betroffenen Gemeinden können auf Umweltausgleichsmaßnahmen in der Höhe von 50 Millionen Euro hoffen
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Bewertung ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die BBT-SE kaum bis gar keinen Einfluss auf die Entscheidungen des italienischen Verteidigungsministeriums nehmen kann, die nach wie vor Eigentümerin
des Areals ist. Trotzdem will Bürgermeister Peter Gasser die Hoffnung nicht ganz aufgeben und meint, „die veranschlagten 900.000 Euro für einen solchen Park wären auf alle Fälle zu gering bemessen“.
Noch innerhalb Juli wollen alle des BBT eintreffen, kann mit der betroffenen Gemeinden eine Stellungnahme abgeben, wozu sie sich auch untereinander abstimmen werden. Sollte wie erwartet in den nächsten Monaten die endgültige Zusage zur Finanzierung
Umsetzung der Maßnahmen sofort begonnen werden.
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Gemeinde Vahrn
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Foto: Willy Vontavon
Sommergefühle in der Altstadt z Abschalten und den Abend genießen – unter diesem Motto lädt Brixen wiederum zu den „Sommeremotionen“ am Donnerstagabend. Ein buntes Rahmenprogramm für Klein und Groß, viele Leckereien zum Essen und Trinken und ein abwechslungsreiches Musikprogramm locken auch heuer zahlreiche Leute in
die Altstadt. Am 30. Juli und bei der letzten „Brixner Sommeremotion“ am 6. August sind zudem zwei Modenschauen zu sehen: zunächst die „Fashion night by Peter Öhler“ im Hofgarten, und im August die Schau des Voodoo Store unter den Großen Lauben. Um sicher nach Hause zu kommen, befördert der Citybus Nightliner
die Gäste bis 1.30 Uhr nach Milland, Sarns, Albeins oder in die Gegenrichtung nach Vahrn. db
W&U Wirtschaft & Umwelt BRIXEN
Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
BRIXEN
Fahrgastzahl verdoppelt z Die Umstellung der CitybusLinie 3 brachte eine Verdoppelung der Fahrgäste mit sich. Die Citybusse der alten Linie 3 waren wöchentlich von rund 1300 Fahrgästen genutzt worden, die neue Linie befördert nun in fünf Tagen beinahe 2700 Personen. Pro Tag sind damit 534 Fahrgäste auf der Linie 3 unterwegs, während es vor der Umstellung im Dezember gerade einmal halb so viele waren. Positiv fällt auch der Vergleich mit der Linie 2 auf: Bei Einführung dieser Linie hatten rund 2200
kurz
notiert
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Fahrgäste pro Woche das Angebot des Citybusses genutzt und damit fast 500 weniger als jene, die das neue Angebot der Linie 3 annehmen. Die Umstellung der Linie 3 verfolgte das Ziel, vor allem den Brixner Osten besser zu bedienen und das Weinbergviertel Haller sowie die Seiserleite in Neustift an die Stadt anzubinden. In den unterschiedlichen Vierteln wird das Angebot der Linie 3 jedoch unterschiedlich angenommen: Die Auswertungen der Daten von Mai und der Vergleich mit
Februar ergeben, dass im Viertel Haller die Zahl der Fahrgäste abgenommen hat, während man
im Viertel Seiserleite eine starke Zunahme feststellt. db
Die mykologische Beratungsstelle beim Dienst für Hygiene und Gesundheit, Dantestraße 51 in Brixen, berät kostenlos die privaten Pilzesammler über die Genießbarkeit ihrer Fundstücke. Die Beratung erfolgt jeden Montag und an den zwei darauf folgenden geraden Tagen der Woche von 15.30 bis 16.30 Uhr.
Der erste zahnärztliche HighTech-Laser in Südtirol steht in der Praxis des Zahnarztes Dietrich Lüling in Mühlbach: Das neuartige Gerät ermöglicht es, zahnärztliche Therapien deutlich schonender, sicherer und effektiver durchzuführen. Zur Einweihung kam der Präsident des Deutschen Zentrums für Laserzahnheilkunde, Gerhard Will.
Für den Internationalen Mountain Summit werden Botschafter der Berge gesucht: Leute, die gerne wandern, sollten auf den Berghütten Infomaterial über die Veranstaltung hinterlegen. Dafür können sie im Herbst als Ehrengäste Bergsteigergrößen nahe sein. Infos unter Tel. 346 6903130.
STADTGEHEIMNISSE Foto: Oskar Zingerle
Warum ist das Pfaundlerhaus so reich verziert? Das Pfaundlerhaus am Brixner Pfarrplatz sticht durch seine prächtige Fassadengestaltung im Stile der Frührenaissance ins Auge – und dies war wohl auch das Ansinnen seiner ehemaligen Besitzer. Das dreistöckige Gebäude, das um zirka 1580 die meisten Häuser der Stadt überragte, ist ein Symbol des Aufstiegs der savoyardischen Handelsfamilie Goreth. Diese war im Jahr 1520 nach Brixen ausgewandert und arbeitete sich von Wanderhändlern zur städtischen Oberschicht empor. Somit zählte sie in der Mitte des 16. Jahrhunderts zu den bürgerlichen Aufsteigern der Brixner Gesellschaft, wobei das Bürgertum in dieser Zeit neben Geistlichkeit und Adel seine Position zunehmend festigen konnte. Das „Gorethhaus“, heute Pfaundlerhaus genannt, steht für dieses Emporkommen: Bereits für die damalige Zeit war es besonders prunkvoll ausgestattet und demonstrierte offen die Macht und den Reichtum der Besitzerfamilie. Neben dem Pfaundlerhaus erwarb die Familie Goreth weitere Häuser in Vahrn sowie die Seeburg oberhalb der Stadt. db Anregungen: redaktion@brixner.info
BRIXEN
Brixen auf dem Weg zur Marke z Nach dem „Leitbild Brixen“ und dem Masterplan „Brixen 2020“ wird jetzt ein weiterer Schritt gesetzt, der unsere Stadt fit für die Zukunft machen soll: Die oft beschworene „Marke Brixen“ wird Realität. Sieben Werbeagenturen aus Südtirol/Italien, Deutschland und Österreich wurden zur Präsentation für dieses prestigeträchtige Projekt eingeladen. Den Zuschlag erhielt schließlich die alexaichner.communication aus Salzburg, die sich für dieses Projekt mit dem Marketingprofi Günther Reifer verstärkt hat. Bemerkenswert ist, dass dieses Team internationale Marketingerfahrung mit starkem Bezug zu Brixen verbindet. Aichner (im Bild rechts) ist schließlich in Brixen aufgewachsen und war hier auch als Kabarettautor und Mitbegründer der Gruppe Dekadenz tätig. In den letzten Jahren war er Kreativchef und Gesellschafter der größten Werbeagentur Salzburgs. Dabei arbeitete Aichner national und international für so renommierte Marken wie Miele, Jaguar, Range Rover, Internorm, Swarovski Optik, kika und die Marke Salzburg.
Er beriet aber auch Südtiroler Unternehmen wie Falkensteiner, Salewa und Thun. Seit zehn Jahren arbeitet der Kommunikationsprofi auch für die renommierte Bozner Einrichtungsmarke Selva. Deren Marketing- und Vertriebsleiter Günther Reifer, der seit vielen Jahren in Brixen lebt, ist Aichners Partner bei der Entwicklung der Marke Brixen. „Dieser Auftrag ist für die uns ein besonderes Projekt, an das wir auch mit viel Emotion herangehen“, sagt Aichner. Und: „Ein nachhaltig wirksames Markenversprechen und eine klare Markenpositionierung für Brixen zu finden ist enorm spannend und auch schwierig“, denn schließlich müsse man in diesem Prozess zwei unterschiedliche Themen wie die Stadt Brixen und den Berg Plose zu einer einheitlichen Marke verbinden. „Das ist zum einen die spezielle Problematik dieser dualen Marke – aber zum anderen auch die Chance, etwas wirklich Eigenständiges und Markantes zu schaffen“, betont Reifer. Man darf gespannt sein, welches Ergebnis im Oktober der Öffentlichkeit präsentiert wird. wv
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Foto: Oskar Zingerle
Wirtschaft & Umwelt
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Mühlbach
Kirchplotzfescht statt Gåssnkuchl z Die traditionelle „Mühlbåcha Gåssnkuchl“ ist heuer zum „Mühlbacher Kirchplotzfescht“ mutiert. Auch wenn sich das Fest jetzt nicht mehr über die KatharinaLanz-Straße erstreckt, sondern ausschließlich auf dem Kirchund Rathausplatz von Mühlbach stattfindet, hat sich am Konzept nichts geändert: Kulinarische Vielfalt, gepaart mit Live-Musik, beschert Feriengästen wie
Einheimischen ein paar schöne Stunden unter freiem Himmel. Jeden Mittwoch legen sich Mühlbacher Gastwirte und Vereine für das Wohl der Kirchplotzfescht-Besucher ins Zeug. Am 12. August wiederholen die Mühlbacher Kaufleute die im vorigen Jahr äußerst erfolgreiche Modeschau unter der bewährten Federführung der ehemaligen Miss Südtirol Petra Unterfrauner. oz
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Der Sportclub bietet Frauen jeden Alters ein von Experten entwickeltes Trainingsprogramm mit regelmäßigen 30-minütigen Einheiten, um sich ganzheitlich in Form zu halten. Am Sonntag, 2. August, 10 bis 14 Uhr, lädt das Mrs. Sporty-Team Maria Rastner, Markus Blasbichler und Mitarbeiterinnen zu einem kleinen Umtrunk.
Das Restaurant Goldener Adler ist unter neuer Führung. Die sizilianischen Gastronomen Enzo und Nuccio bieten mediterrane Küche mit sizilianischen Fisch- und Fleischspezialitäten sowie jeden Donnerstag ein Vier-Gänge-Menü um 25 Euro. Geöffnet ist von 11.30 bis 15 Uhr und von 18 bis 23 Uhr, Montag ist Ruhetag.
Vor wenigen Tagen hat ein riesiger Esprit-Store im ehemaligen Modehaus Kahl eröffnet. Auf über 500 Quadratmetern präsentiert sich die umfangreiche Modewelt von Esprit mit den Kollektionen men, women casual, women collection, edc by Esprit sowie women bodywear.
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NACHGEFRAGT
„Rucksack voller Erlebnisse“ ALEX PLONER, Mitveranstalter des „International Mountain Summit“ in Brixen, zur Veranstaltung und zu den Gründen, warum die Standortwahl auf Brixen gefallen ist. Herr Ploner, was ist der „International Mountain Summit“? Diese Veranstaltung bringt die besten und bekanntesten Bergsteiger, Boulderer und Kletterer der Welt vom 3. bis zum 8. November nach Brixen. Wir wollen mit dem „International Mountain Summit“ in Brixen eine Art Bergplattform ins Leben rufen, bei der sich alljährlich im Herbst Bergbegeisterte aus aller Welt treffen und austauschen können. Derzeit arbeiten bei uns 24 Personen im Team, um den Besuchern, Top-Bergsteigern und Referenten die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu
schaffen. Das Forum Brixen wird zum Kongress- und Vortragszentrum, ebenso das Kino. Die Handball-Halle wird zur Boulderhalle umfunktioniert und mit einer 25 Meter breiten, weltcuptauglichen Kletterwand bestückt. Am Parkplatz in der Sportzone Süd wird das IMS Expo-Zelt aufgestellt; dort werden etwa 60 Aussteller Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema Berg präsentieren. Bei 16 Wanderungen haben die Besucher die Möglichkeit, mit den Top-Bergsteigern unterwegs zu sein und sich mit ihnen zu unterhalten. Das Medieninteresse ist sehr groß, und es haben sich schon Gäste aus den USA und
Neuseeland angemeldet. Schön wäre es, wenn am 9. November Menschen aus aller Welt mit einem Rucksack voller unvergesslicher Erlebnisse nach Hause fahren können. Warum in Brixen? Brixen ist ein sehr guter Ort für den IMS, denn es bestehen sehr gute Strukturen, die genutzt werden können. Brixen ist zentral gelegen und sowohl vom Norden wie auch vom Süden gut erreichbar. Wir wollen die Stadt stark in den IMS einbinden, ebenso die lokalen Vereine. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Zu Hause in den Eisackwiesen Vor kurzem haben in Brixen-Nord die Bauarbeiten zur Realisierung des Wohn- und Geschäftshauses „Eisackwiesen“ begonnen, das bei Fertigstellung der Umfahrungsstraße und der von der Gemeinde Brixen geplanten Verschönerung der Stadtzufahrt enorm profitieren wird. Das Wohn- und Geschäftshaus „Eisackwiesen“ in Brixen-Nord ist das neueste Imageprojekt des Bauunternehmens Hobag AG. Das Familienunternehmen mit Sitz in Sand in Taufers blickt auf eine lange Firmengeschichte zurück, die sich beachtliche 175 Jahre zurückverfolgen lässt. Hobag hat die allgemeine Entwicklung der Baubranche in Südtirol nicht nur von der Pike auf miterlebt, sondern auch wesentlich mitgestaltet und mitgeprägt. Das Unternehmen schreibt nunmehr seit sechs Generationen erfolgreich Baugeschichte.
Das Projekt „Eisackwiesen“ be-
findet sich an der Brennerstraße in Brixen-Nord, die Wohnanlage wird bei Fertigstellung innerhalb Dezember 2011 von der mittlerweile in Betrieb genommenen Umfahrungsstraße erheblich verkehrsberuhigt sein. Der
Immobilien Sader GmbH Kleiner Graben 2, 39042 Brixen Tel. 0472 201250 Fax 0472 201242 www.sader.it
Masterplan der Gemeinde Brixen sieht überdies eine Verschönerung der nördlichen Stadtzufahrt vor, mit breiten Fußgängerwegen an beiden Seiten der Brennerstraße, die von Bäumen gesäumt zur Allee umgestaltet wird. Östlich am Bauobjekt, angrenzend an den Eisack, führt der Fahrradweg vorbei, auf dem man in wenigen Fahrminuten ins Stadtzentrum von Brixen gelangt. In nächster Nähe, nur knapp 500 Meter entfernt, befinden sich das Brixner Krankenhaus, Schulen und Kindergärten sowie die Erlebnisund Freizeitanlage Acquarena mit angrenzendem Fitnesscenter.
Die Wohnanlage „Eisackwiesen“ wird in hochwertiger Klimahaus-„B“-Ausführung und mit viel Sinn für die Wohnqualität der künftigen Bewohner errichtet. „Bei all unseren Bauprojekten legen wir großen Wert auf den Schallschutz zwischen den Wohnungen sowie auf eine optimale Wärmedämmung“, erklärt Peter Pramstaller, Projektverantwortlicher der Firma Hobag AG. Unterschiedliche Grundrisse und Größen der Wohneinheiten ermöglichen ein breites Spektrum für individuelle Wünsche; große Terrassen und Fenster sowie eine benutzerorientierte Ausstattung
garantieren höchstes Genusswohnen. „Wir freuen uns, mit den „Eisackwiesen“ eine familienfreundliche und stadtnahe Wohnanlage in Brixen anbieten zu können“, so Carmen Vorhauser, Immobilienmaklerin bei Immobilien Sader in Brixen. „Der Baubeginn ist erfolgt, und erste Käufer haben ihre Wohnung bereits erworben – ein sicheres Zeichen für die Attraktivität des Projektes“. Weitere Informationen zu den „Eisackwiesen“ im Internet unter www.sader.it – oder direkt bei Immobilien Sader in Brixen, Kleiner Graben 2.
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OBEREGGER IMMOBILIEN
Eines der schönsten Projekte in Brixen nimmt Gestalt an: Nach den Grabungs- und Aushubarbeiten beginnt demnächst der Bau zur Realisierung der prestigeträchtigen Wohnanlage „Wohnen in Stufels“. Gebäude werden überwiegend über Zahlen und zwei Dimensionen definiert, der wirkliche Zweck und Inhalt leider allzu oft in den Hintergrund gedrängt. Beim Projekt „Wohnen in Stufels“ wurde ein gänzlich anderer Weg eingeschlagen: Bei der Planung berücksichtigt wurden der geschichtsträchtige Ort, die menschliche Wahrnehmung sowie die Menschen, die letztlich darin ein Heim gründen.
Extra
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Wohnen in Stufels
Stufels ist reich an Geschichte.
Bei den archäologischen Grabungen in der Bauzone traten Schichten unterschiedlicher Farbtöne und Körnungen zutage, mit unzähligen Fundstücken als Zeitzeugen verschiedener Epochen. Diese Stratigrafie mit
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sich evidenzierenden Ereignissen bestimmt auch den Entwurf der Wohnanlage „Wohnen in Stufels“ und stellt einen unverkennbaren Bezug zum Ort her: Aus den Erdschichten – umgesetzt in grob verputztem Mauerwerk – treten weiß umrahmte Baukörper hervor, um neue Geschichte an diesem bedeutungsvollen Ort zu schreiben. Ein Gebäude wird niemals nur zweidimensional wahrgenommen. Für den Betrachter gibt es keine Ansichten, wie wir sie aus Plänen kennen. Gebäude werden ergangen und erfahren, mit wechselnden Perspektiven und Eindrücken. Der Entwurf der Wohnanlage in Stufels gründet auf der imaginären Erstbegehung des Planers, die Raumgestaltung folgt
der Perzeption des Betrachters. Entstanden ist eine Wohnsiedlung des gehobenen Lebenstils, mit viel Freiraum für individuelles Wohnen und Privatsphäre.
Die Lage zwischen Stadt, Land
und Fluss macht Stufels wohl zur begehrtesten Wohngegend in Brixen. Die durch die Hanglage unterstützte Staffelung und
Verteilung der Volumen verschafft Weitblick und eine optimale Besonnung der Wohnungen, und gleichzeitig erhält die Wohnanlage trotz ihrer Dimension eine anmutende Leichtigkeit. Die Realisierung erfolgt durch die Baufirma Oberegger, der Verkauf und detaillierte Information zum Bauvorhaben durch Oberegger Immobilien.
WILLEITIMMOJUS
Sicherer Immobilienkauf und -verkauf Welche Risiken bestehen bei einem Immobiliengeschäft? Das ist eine von vielen Fragen, die sich der Verbraucher stellt, wenn es um Kauf oder Verkauf einer Wohnung geht. Der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung stellt für viele ein herausragendes Ereignis im Leben dar. In den meisten Fällen ist die Kaufabwicklung mit viel Stress verbunden. Ein voreiliger Vertragsabschluss kann jedoch dazu führen, dass einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen außer Acht gelassen werden, die man zum Schutz vor bösen Überraschungen immer beachten sollte. Dies sind unter anderem der Gang zum Grundbuchamt und Liegenschaftsregister, um sich einen Einblick über Eigentumsverhältnisse, Rechte, Lasten, Grenzen, Oberfläche, Gemeinschaftseigentum und Dienstbarkeiten zu verschaffen. Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass in der Vorkaufsphase der Käufer das volle Risiko trägt. Der Verkäufer riskiert erst nach dem Kaufakt, falls die Bezahlung noch nicht vollständig geleistet wurde und der Käufer die Wohnung bereits besetzt. Es ist ratsam, eine Bankgarantie für Zahlungen, die vor Abschluss des endgültigen Kaufvertrages anfallen, zu
verlangen. Steuerrechtlich ist zu prüfen, welche Begünstigungen es gibt, beispielsweise beim Erwerb der Erstwohnung, und welche Voraussetzungen für die Inanspruchnahme erforderlich sind.
Beim Immobilienkauf von einer
Baufirma sollte man sich über die Risiken eines etwaigen Konkurses der Baufirma informieren und absichern. Beim Erwerb der Liegenschaft in ehelicher Gütergemeinschaft oder Gütertrennung sollte man sich umfassend über Vor- und Nachteile informieren. Der endgültige Kaufvertrag muss von einem Notar unterzeichnet werden. Laut Entscheidung des Oberlandesgerichtes Trient, Außenstelle Bozen, vom 26. Mai 2004 ist es wieder möglich, in Südtirol Kaufverträge durch einen österreichischen Notar kostengünstig beglaubigen zu lassen. Dabei ist jedoch zu präzisieren, dass dieser im Gegensatz zu seinen italienischen Amtskollegen nur die Unterschrift der Vertragsparteien beglaubigt, er nimmt jedoch
keine inhaltliche Prüfung der Urkunde vor. WILLEITimmojus hat sich auf die Abwicklung von Immobiliengeschäften spezialisiert – von der Erstellung von Immobilienverträgen wie Kauf-, Miet-, Pacht- oder Schenkungsverträge, der Vermittlung von Immobilien in Südtirol und Innsbruck über die Abwicklung von Immobilienschätzungen,
Unternehmensnachfolgen und Hofübergaben bis hin zur Regelung von Erbschaftsangelegenheiten. Kunden profitieren vom umfassenden Service, einer einwandfreien juristischen Abwicklung und Schaffung von Rechtssicherheit für alle Beteiligten – in der Gewissheit, dass stets die steuergünstigste Variante für die praktische Umsetzung erarbeitet wird.
Dr. Hannes Willeit, Vertragsjurist und Immobilienvermittler
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Wertbeständige Immobilien sind krisensichere Kapitalanlagen.
Firmensitz am Domplatz Die Idee einer Investition beruht immer auf vorausschauendes Denken. Aber wer kann heute noch voraussehen, was die Zukunft bringt? Die globale Finanzwelt hat sich vielfach zu einer undurchsichtigen und komplexen Scheinwelt verändert – mit nur wenigen, die durchblicken.
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Impressum
Verhaftung eines Pfeffersberger Wilderers
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net
Juli 1909
Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Dietmar Pattis (dp) Elisabeth Stürz (es) Andres Pizzinini (ap) Günther Eheim (gevs) Ingo Dejaco (id) Christine Mathá (cm) Anina Vontavon (av) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info
Neue Orgel und Straße für Lüsen
M. Buols „Des Mahrwirts Weib“…
Brixen, Samstag, den 3. Juli 1909
…ist ein schlichtes Volksdrama, das nicht den Anspruch erhebt, vor dem strengen Auge des Geschichtsforschers oder des Bühnenkritikers zu bestehen. Es hat keinen anderen Zweck, als unsere weibliche Jugend zur Nachahmung der Gottesfurcht und der Vaterlandsliebe unserer Vorfahren zu begeistern, und es wird diesen Zweck umso leichter erreichen, als die Aufführung nicht die geringste Schwierigkeit bietet. Es kann ohne Mühe auch in einem gewöhnlichen Wohnraume oder Schulzimmer gespielt werden und eignet sich darum für Aufführungen in der Familie sowohl als auch in ländlichen Schulen. Mädchenschulen oder Pensionaten, die das heurige Jubeljahr durch eine dramatische Aufführung
Lüsen, 1. Juli. Heute wurde die vom bekannten Orgelbauer Fuetsch aus Lienz neugebaute Orgel durch eine Kommission von Sachverständigen, darunter die hochw. Herrn P. Benno Rutz und Kralinger, kollaudiert. Sowohl in den einzelnen Registern wie in den verschiedenen Kupplungen befriedigt das Werk vollends und wurde Herrn Fuetsch die vollste Anerkennung ausgesprochen. Hochwürden Herr Pfarrer Schmid und Herr Lehrer Schneider haben sich um das Zustandekommen dieses schönen Werkes, das allerdings rund Kr. 5500 kostet, unvergängliche Verdienste erworben, und noch späte Generationen werden diesen Männern Dank und Ehre zollen. – Wie man hie
Wie uns von authentischer Seite mitgeteilt wird, wurde Alois Kerschbaumer von Gereut, der letzte Woche in Wien irrtümlich in eine Irrenanstalt interniert wurde, wovon wir an anderer Stelle berichten, gestern Donnerstag wegen nachgewiesenen Wilddiebstahls verhaftet und in das hiesige Bezirksgericht eingeliefert.
Brixener Stammtischwitze Brixen, Donnerstag, den 15. Juli 1909 R.: „Ich kann nicht schlafen, wenn ich einen schwarzen Kaffee trinke“. H.: „Bei mir ist gerade das Umgekehrte der Fall. Ich kann keinen Kaffee trinken, wenn ich schlafe“. (Au!) – H.: „Meine Herrn, wissen Sie, wie sich ein Salzstangl von einem Eichhornkätzchen unterscheidet? (Alle schweigen und schütteln den Kopf). Das ist ganz einfach, man nimmt ein Salzstangl in die eine und das Eichhorn in die andere Hand, hebt beide an einen Baum und lässt los. Was dann über den Baum hinaufklettert, ist das Eichhorn, was zu Boden fällt, das Salzstangl“. (Tableau)
Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Brennerstraße 32, I-39042 Brixen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. August 2009 Nächster Redaktionsschluss: 6. August 2009 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 54
und da läuten hört, soll im Herbst bestimmt mit dem Bau der Lüsener Straße von der Brücke bei Unterdrittel bis Unterkarnol oder Mair am Bach, für welches Stück eine größere Anzahl von Serpentinen notwendig sein wird, begonnen werden. Wir Lüsener sind um jede Straße froh, die brauchbarer ist wie die heutige, im Volke herrscht aber vielfach die Meinung vor, dass sich die kolossale Steigung am sogenannten Wetzstein irgendwie ausbessern ließe, vielleicht indem man eine Serpentinenkurve auf einer Viaduktmauer gegen die Rienzschlucht bauen würde. Die übrige Strecke der Straße ist ohne große Kosten reparierbar, und so würde Lüsen ohne Riesenkosten und möglichst bald zu einer brauchbaren Fahrstraße kommen.
zu feiern gedenken, sei darum „Des Mahrwirts Weib“ bestens empfohlen.
Verwüstung in der Rappanlage Brixen, Samstag, den 10. Juli 1909 In der vergangenen Nacht wurde von ruchloser Bubenhand an einer Stelle der Eisenzaun umgerissen. An anderen Stellen wurden verschiedene Gewächse herausgerissen und in den Eisack geworfen. Solch rohen Vandalen gebührt eine Tracht Prügel. Vielleicht gelingt es, die Täter zu eruieren.
Die Zeitungsartikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
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ESPACE VITAL SPACES FOR LIFE IL LUOGO
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ESPACE VI
EISACKWIESEN
In Kürze errichtet das Traditionsunternehmen “Hobag Projekt AG“ in Brixen Zinggen, entlang des Radwegs, die neue Wohnanlage Eisackdamm mit 26 Wohnungen unterschiedlicher Größen. Übergabe: Frühjahr 2011 Klimahaus “B“
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