Brixner 235 - August 2009

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Haus & Garten

Jahrgang 20 · August 2009

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

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EXTRA

Archäologischer Lehrpfad in Brixen

Spuren von gestern POLITIK: Wird die SVP mit zwei Listen bei den Gemeinderatswahlen antreten? PORTRAIT: Don Hugo Senoner und seine Versuche, Grenzen zu überwinden SSV BRIXEN BEHINDERTENSPORT: Sektion im Aufschwung WIRTSCHAFT: Warum der Acquarena-Parkplatz Kurzparkzone bleibt


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Editorial

Politik & Gesellschaft 04 | SVP-Listen: Aus dem Gleichgewicht 08 | Qualifizierte und flexible Kinderbetreuung

>>> 04

Menschen & Meinungen 14 | Don hugo senoner: Der Brückenbauer 21 | Pro & Contra 17 | Umfrage: „Zu strenger Denkmalschutz?“

>>> 14

Kunst & Kultur 22 | Archäologie: Spuren der Vergangenheit 27 | Toskanische Kunst

>>> 22

Freizeit & Sport 34 | Behindertensport: Wahre Helden

>>> 34

Wirtschaft & Umwelt 38 | Acquarena-parkplatz: Die Odyssee 41 | Grüne Insel im urbanisierten Raum

>>> 38

Extra 48 | Haus & Garten

>>> 48

Partei der Fraktionen? Alle fünf Jahre diskutiert die SVP in Brixen über die Möglichkeit oder gar Notwendigkeit, mit einer eigenen SVP-Stadtliste in die Gemeinderatswahlen zu gehen. „Jetzt streiten sie schon wieder“, denken sich dann viele Bürger, die an Politik nur am Rande interessiert sind. Welche Hintergründe hinter den Diskussionen stehen, bleibt ihnen meist verborgen. Wenn die „Stadtler“, zu denen auch Milland und – natürlich – Rosslauf gehören, sich eine eigene Liste wünschen, dann liegt das daran, dass etwa zwei Drittel der SVP-Stimmen aus der Stadt kommen, am Ende aber mehr SVP-Kandidaten aus den Fraktionen im Gemeinderat sitzen, weil die Wähler in den Fraktionen mehr Vorzugsstimmen vergeben als jene in der Talsohle. Die Stadt findet sich beim Studieren der gewählten Gemeinderäte nicht wieder, womit die Partei Gefahr läuft, dass sie sich immer mehr von den „Stadtlern“ entfernt und sich Alternativen sucht. Die Partei hat den Handlungsbedarf erkannt, will aber auf keinen Fall, dass sich wegen dieser Frage Gräben auftun, weil die Bevölkerung einfach keine Lust mehr auf parteiinternen Zank hat. Eine konfliktfreie Lösung, mit der alle zufrieden sein können, scheint indes nicht in Sicht – die Katze beißt sich in den eigenen Schwanz. Auf den nächsten Seiten versuchen wir, die komplizierte Thematik zu erklären. In der Redaktion sind wir sehr traurig über den Tod des ehemaligen Stadtgärtners Richard Messavilla. Er war ein Fan der ersten Stunde unserer Zeitschrift: Seit vielen Jahren besuchte er uns einmal im Monat, weil er sich für sein persönliches Archiv einen „Brixner“ ohne Adressenaufkleber wünschte, der „die schöne Titelseite eh nur verschandelt“. Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen.

Ihr Willy Vontavon

Abo-Service Sie können ein Abonnement für die Zeitschrift „Brixner“ entweder über die Zusendung dieses Abschnittes oder bequem per E-Mail vornehmen: abo@brixner.info Abonnementpreise: z Gemeinden Brixen, Vahrn, Natz-Schabs, Lüsen, Mühlbach, Rodeneck, Klausen: Der Preis des Jahresabonnements beträgt 1 Euro, zahlbar jeweils bis 31. März im Rahmen der jährlichen Abo-Aktion z Restliches Staatsgebiet: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 19 Euro, zahlbar im Voraus z Ausland: Der Preis für 12 Ausgaben beträgt 50 Euro, zahlbar in Vorauskasse ❏ Ich bin bereits Abonnent, aber meine Adresse hat sich geändert. Mein Abo-Code ______________________

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Politik & Gesellschaft

KONTROVERSE DISKUSSIONEN ÜBER ZWEI SVP-LISTEN

Aus dem Gleichgewicht Obwohl die Stadt bei jeder Wahl bedeutend mehr SVP-Wähler hat als die Fraktionen, ist sie im Gemeinderat und auch im Stadtrat in der Minderheit. Der Grund hierfür: die SVP-Wähler in Brixen und Milland vergeben bei Gemeinderatswahlen weniger Vorzugsstimmen als in den Fraktionen. Zwei SVP-Listen sollen das politische Selbstwertgefühl der „Stadtler“ nun wieder stärken – die Fraktionen aber sind erwartungsgemäß skeptisch.

M

an darf in der Gemeindepolitik nicht immer mit der Apothekerwaage unterwegs sein“, sagt Bürgermeister Albert Pürgstaller, als wir ihn zu seiner Meinung fragen über die Möglichkeit, bei den Gemeinderatswahlen 2010 mit zwei SVPListen ins Rennen zu gehen. Er weiß, dass er bis zur Entscheidung darüber einige turbulente Wochen vor sich hat, in denen er möglicherweise zwischen allen Stühlen jonglieren muss. Und er weiß, dass er in der jetzigen Phase sehr vorsichtig sein muss mit seinen Äußerungen, denn schließlich muss er der Bürgermeister von allen sein – von den „Stadtlern“ und von den „Fraktionisten“. Denn: Die „Stadtler“ sind unzufrieden. Nun ist dies keine außergewöhnliche Situation – ganz im Gegenteil. Alle fünf Jahre, meist etwa ein Jahr vor dem nächsten Wahltermin, kommt jemand mit der Rechenmaschine in der Hand und sagt, dass das Verhältnis bei den SVP-Sitzen im Gemeinderat und im Stadtrat zwischen „Talsohle“ (Brixen Stadt und Milland) und „Berg“ (St. Andrä, Afers, Elvas, Pfeffersberg, Sarns und Albeins) nicht stimmt und dass die

SVP dagegen gefälligst etwas zu tun habe. Die Stadt ist chronisch unterrepräsentiert, obwohl sie mehr SVP-Wähler stellt als die Fraktionen. Doch bei Gemeinderatswahlen zählen zunächst die Listenstimmen und dann eben die Vorzugsstimmen, und bei den Vorzugsstimmen stechen die Fraktionen die Stadt seit mindestens 20 Jahren immer wieder aus. Meist wurde nur hinter den Kulissen über diesen Umstand gemeckert, vor den letzten Wahlen im Jahr 2005 kam es dann aber zum Eklat, als der Missmut der „Stadtler“ in der Gründung des „Kleinen Edelweiß“ mündete. Das Experiment scheiterte daran, dass man in ein offenes Duell mit der „normalen“ SVP-Liste ging, auf der neben 13 „Fraktionisten“ nicht weniger als 28 „Stadtler“ gegen die Rebellen aufgestellt wurden.

„Solange Mathematik keine

Meinung ist, sondern eine Wissenschaft, hat der Missmut eine klare Begründung“, sagt Sepp Insam, der für das „Kleine Edelweiß“ kandidiert hatte und am Ende über ein Restmandat in den Gemeinderat einzog. Eine Analyse der Wahlergebnisse bringt in der Tat

zu Tage, dass die Fraktionen zwar erheblich weniger Listenstimmen brachten als die Stadt, aber am Ende immer mehr Vertreter im Gemeinderat hatten. Der Grund liegt darin, dass in den Fraktionen jeder SVP-Wähler im Durchschnitt etwa drei Vorzugsstimmen vergibt; in der Stadt sind es nur zwei. Zudem kandidieren erheblich mehr Stadt- als Fraktionskandidaten; die Summe der Vorzugsstimmen der „Stadtler“ splittert sich unweigerlich auf.

Beispiele gefällig? 1990 bekam

die SVP in der Gemeinde Brixen etwa 6600 Stimmen, wovon 4400 von der Stadt und nur 2200 von den Fraktionen kamen. In der damals 17-köpfigen SVP-Fraktion im Gemeinderat hätten dem entsprechend elf aus der Stadt und sechs aus den Fraktionen kommen müssen. Die Realität sah allerdings anders aus: Die Stadt wurde nur von acht Räten vertreten, die Fraktionen hatten neun. 1995 war die Situation ähnlich: Die Stadtler hätten wiederum elf Räte haben müssen, kamen aber nur auf sechs. Im Jahr 2000 stimmte das Verhältnis wieder nicht: Die Stadtler hätten

„Die Stadt hat das Selbstbewusstsein verloren, dass sie Politik aktiv mitgestalten kann“_ BM Albert Pürgstaller 4

auf zehn Vertreter „Anrecht“ gehabt, sie kamen aber wieder nur auf sechs. 2005 hat sich – trotz erheblicher Stimmverluste der SVP in der Stadt – am Missverhältnis nichts geändert. Der ehemalige Bürgermeister Klaus Seebacher schien bei der Besetzung des Stadtrates dieser besonderen Situation Rechnung zu tragen und holte in jede seiner Regierungen drei Stadtler: 1990 waren dies Helmuth Kerer, Kathi Trojer und Heinrich Thaler, 1995 ersetzte er Trojer mit Walter Amort, und im Jahr 2000 saßen neben Kerer noch Silvia Zanotto und Gebhard Dejaco. Zudem war mit Seebacher – und vor ihm mit Zeno Giacomuzzi – ein Stadtler Bürgermeister.

Mit der Kandidatur von Albert

Pürgstaller – einem Albeinser! – zum Bürgermeister von Brixen schien das politische Selbstwertgefühl der Stadtler einen weiteren Knacks zu bekommen: Die SVP musste sich bei den Gemeinderatswahlen 2005 in vielen Stadtsektionen von der Grünen Bürgerliste demütigen lassen, sie verpasste erstmals die absolute Mehrheit an Stimmen und durfte sich am Ende noch beim Kleinen Edelweiß bedanken, dass sie durch Insams Restmandat zumindest auf 15 von 30 Sitzen im Gemeinderat kam. Pürgstaller führte in der Folge die Strategie Seebachers nicht fort und holte lediglich die Millanderin Magdalena Amhof und Paula Bacher Marcenich vom


Foto: shutterstock

Rosslauf in die Regierung – Brixen Stadt ging vollkommen leer aus. Böse Zungen behaupteten nach der Regierungsbildung, dies sei Pürgstallers Rache gewesen für die großen Stimmenverluste der SVP in der Stadt. Möglicherweise fehlten dem Bürgermeister aber einfach attraktive Kandidaten aus dem Stadtbereich, die für die zeitraubende Aufgabe eines Stadtrats zur Verfügung standen. Vor einigen Monaten hätte der Bürgermeister dann aber zumindest beim Ausscheiden von Franz Stockner mit der Ernennung des Stadtlers Konrad Eichbichler ein Zeichen setzen können. Er entschied sich aber, auf die Ortsausschüsse der Fraktionen zu hören, die sich für Werner Prosch aussprachen – einem Landwirt aus St. Andrä, der 2005 in Milland und Brixen gerade einmal 24 Vorzugsstimmen bekommen hatte. Die Stadt selbst hatte also mit der Inthronisation Pürgstallers das Amt des Bürgermeisters und die Vertretung im Stadtrat verloren, und im Gemeinderat ist sie ebenfalls unterrepräsentiert. Und trotzdem: Man verließ sich auf die Aussage des Bürgermeisters, der wenige Wochen nach der Wahl 2005 verlautbarte, das Thema der zwei Listen „spätestens in einem Jahr durchdiskutiert zu haben“, denn „je näher die Wahlen kommen, desto schwieriger ist es, einen Konsens zu finden“. Heute gibt Pürgstaller zu, die Problematik „im Alltagsstress“ aus den Augen verloren zu haben. Dass sich die Stadtler unter diesen Rahmenbedingungen in der Vorwahlzeit besonders engagiert zum Angriff formieren würden, war indes voraussehbar wie das jährliche Defizit des Forums Brixen. Der Ortsausschuss von Brixen mit Leo Dariz an der Spitze fasste einen einstimmigen Beschluss, dass man nun endlich mit zwei Listen in die nächsten Gemeinderatswahlen gehen möchte. Damit – so die Begründung – würde die Tatsache, dass der Wähler in der Stadt weniger Vorzugsstimmen vergibt, den Stadtkandidaten nicht mehr zum Nachteil gereichen. Der Ortsausschuss Rosslauf war derselben Meinung – inklusive einiger Zweifel der Obfrau Paula Bacher Marcenich. Milland sprach sich bisher zumindest nicht strikt gegen eine zweite Liste aus. Die Fraktionen setzten sich gezwungenermaßen und verständlicherweise eher mürrisch ebenfalls mit dem Thema auseinander – und setzten einen Brief an den SVP-Koordinierungsausschuss auf, in dem

WÄHLERWILLEN CHRONISCH MISSACHTET? Die SVP hat in den vergangenen 15 Jahren in der Talsohle 24 Prozent der Wähler verloren, in den Fraktionen nur 11

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„Jetzt haben wir den Salat“, wird sich der frischgebackene Parteisekretär Philipp Achammer in der Parteizentrale in Bozen gedacht haben, als die SVP Brixen bei ihm um Vermittlung anklopfte. Er fuhr mit der Wahlstrategin Luisa Schmid vier Mal nach Brixen, sprach mit dem Leiter des Koordinierungsausschusses, Sepp Kirchler, mit den Ortsausschüssen der „Stadtler“ und mit jenen der „Fraktionisten“ und zum Schluss mit dem Bürgermeister. „Primäres Ziel muss sein, dass die SVP bei den nächsten Wahlen in Brixen wieder die absolute Mehrheit bekommt“, sagt Achammer, „und diesem Ziel müssen alle anderen Ziele untergeordnet sein“. Sprich: Wir brauchen alles, nur keinen hausinternen Streit, denn „die Leute haben es satt, dass die SVP sich andauernd mit sich selbst beschäftigt“. Günther Oberhuber, Obmann des Ortsausschusses Milland, befürchtet indes „eine Schlammschlacht“, und auch Pürgstaller sagt „bei zwei Listen einen SVP-internen Wahlkampf voraus, und zwar nicht von der feinsten Sorte“. Und: „Die Streithähne nach den Wahlen wieder in ein gemeinsames Boot zu führen ist für einen Bürgermeister keine Kleinigkeit“. Eines hat Achammer sofort erkannt: „Die zweite Liste löst bei Gott nicht alle Probleme, die die SVP in der Stadt hat“. Es brauche zusätzliche Ortsausschüsse für Kranebitt und Köstlan, damit die Schnittstelle zwischen Partei und Bevölkerung dort besser funktioniere, sagt auch Pürgstaller, und in der Stadt fehlen „Leute mit Charisma, die von der Bevölkerung getragen werden – und die sich natürlich auch für eine Kandida-

tur zur Verfügung stellen!“ Die Stadt, so will der Bürgermeister inzwischen erkannt haben, „hat das Selbstbewusstsein verloren, dass sie Politik aktiv mitgestalten kann“. Alt-Bürgermeister Zeno Giacomuzzi, übrigens auch kein Ur-Brixner, gibt Pürgstaller Recht: „Wie habe ich in den Siebziger Jahren die Stadtler gebettelt, dass sie sich doch bitteschön politisch etwas engagieren sollten“. Nun, möglicherweise haben die Stadtler diese besondere Art der „Politikverdrossenheit“ in den Genen – denn schließlich wurden sie jahrhundertelang von der Kirche beherrscht, die den Bürgern sagte, wo es lang zu gehen hatte. Vielleicht ist es aber einfach nur bequem, diese vor Jahrhunderten erlittene Genmanipulation immer wieder für das eigene Schicksal zu verwenden. Vielleicht engagieren sich die Stadtler aber auch deshalb nicht, weil sie in der heutigen Konstellation „eh keine Chance sehen, in den Gemeinderat einzuziehen – wozu soll ich also kandidieren?“

Das Wahlergebnis 2005 gibt

dieser Aussage eines ehemaligen Kandidaten Recht: Die ersten fünf „Plätze“ bei den Vorzugsstimmen gingen an Albeins, St. Andrä, Tils und Afers. Von den 14 gewählten SVP-Gemeinderäten waren lediglich drei Millander und mit Jakob Kompatscher und Paula Bacher Marcenich zwei Brixner – wobei letztere eigentlich aus Afers stammt, sich heute aber längst als „Rossläuferin“ fühlt. Helmuth Kerer, Hans Astner und Konrad Eichbichler durften nach der Ernennung der Stadträte lediglich nachrücken. Die letzten 17 Plätze (!) der 41 Kandidaten umfassenden Liste gingen an elf Brixner und sechs Millander. „Welche Entscheidung auch

Foto: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

sie verschiedene Argumente gegen die zweite Liste anführen.

Heinrich Ferretti, Obmann des Ortsausschusses Elvas: „Ich bin überhaupt nicht gegen zwei Listen. Wer dies behauptet, hat nichts verstanden“

Philipp Achammer, Parteisekretär: „Ideal wäre es, wenn man einen breiten Konsens für zwei Listen finden könnte“

immer getroffen wird – so wie beim letzten Mal kann es auf keinen Fall weitergehen“, sagt dem entsprechend Albert Pürgstaller, und auch Heinrich Ferretti, Ortsobmann des Ortsausschusses Elvas und Fraktionssprecher im Gemeinderat, ist der Meinung, dass „2005 viel zu viele Stadtkandidaten auf die Liste gesetzt wurden“. Er ist im Übrigen „überhaupt nicht gegen zwei Listen“, sagt er, „wer dies behauptet, hat nichts verstanden“. Ferretti sagt viel mehr, „wir müssen jene Entscheidung treffen, die uns wieder die absolute Mehrheit bringt“. Wenn dies mit zwei Listen funktionieren soll, dann „bitteschön, soll es eben sein“. Zwei Listen, so sagt Ferretti, hätten aber nur dann einen Sinn, wenn sie verschiedene Bürgermeisterkandidaten und verschiedene Programme hätten – „worin sollten sie sich sonst unterscheiden?“ Mit dieser Meinung ist er allerdings ziemlich allein. Leo Dariz, der sich als neuer Obmann des Ortsausschusses Brixen „in die-

ser heiklen Phase lieber nicht“ äußert, sagt, er sei auf jeden Fall für zwei Listen, aber „mit demselben Bürgermeisterkandidaten und demselben Wahlprogramm“. Die Millander diskutieren über zwei Listen „grundsätzlich nur unter dieser Voraussetzung“, und der Ortsausschuss Rosslauf sieht dies genauso. Ansonsten aber ist Ferretti, der als Sprecher aller Ortsausschüsse der Fraktionen gilt, „sehr skeptisch“, was eine zweite Liste betrifft. Man habe „die Sache nicht zu Ende gedacht“, sagt er. Gesetzt den Fall, dass ein Wähler zum Beispiel sowohl einem Stadtkandidaten als auch einem Fraktionskandidaten eine Vorzugsstimme geben möchte, so „kann er das nicht tun und wird damit verunsichert – die Gefahr ist dann groß, dass er verärgert die Opposition wählt“. Und, so Ferretti: „Welche Empfehlungen sprechen die Verbände aus?“ Dass Verbände eigentlich parteienunabhängig sein sollten, will Ferretti nicht akzeptieren: „Parteipolitisch ist das der falsche Weg“. Und über-

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Sepp Insam, SVP-Gemeinderat: „Alternative ist eine eigene Stadt-Bürgerliste außerhalb der SVP“

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haupt sei die Sache schon „falsch gestartet“, sagt Ferretti, weil „die Stadtler uns Fraktionisten mit ihrer Forderung unbewusst absprechen, dass wir auch Brixner sind“. Außerdem stehe im neuen Leitbild, dass der Berg mit der Stadt zusammenwachsen solle, und „wie soll sie das tun, wenn die Politik sie wieder auseinanderdividiert?“

Einen Konsens zu finden, eine

Lösung, bei der es „nur Gewinner“ gibt, wie Achammer es ausdrückt, scheint es also nicht zu geben. Welche Lösung auch immer angepeilt wird: Das Ziel, die Stadt in den Gremien zu stärken, gelingt nur, indem die Fraktionen geschwächt werden, und dass diese mit dieser Perspektive nur schwer zurechtkommen, ist verständlich. „Friede Freude Eierkuchen funktioniert hier nicht“, sagt auch Georg Mayrhofer, „der Krieg ist nicht vermeidbar, weil es am Ende immer um den persönlichen Ehrgeiz und um Opportunismus der Kandidaten geht, der leider meist größer ist als das Interesse für die Sache“. Man habe zwar Verständnis für den „disagio“ der Stadtler, aber „sind die Fraktionen schuld, wenn sich die Wähler in der Stadt anders verhalten als im Dorf?“ Derweil sucht Achammer verzweifelt nach einer Kompromisslösung, die er am 3. September dem Koordinierungsausschuss präsentieren will. „Ideal wäre es, wenn man einen breiten Konsens für zwei Listen finden könnte – mit zwei Mannschaften, gemeinsamem Bürgermeisterkandidaten und identischem Wahlprogramm in den Wahlkampf ziehen – das wäre theoretisch eine gute Vorgehensweise“, sagt Achammer. Auch Landeshauptmann Luis

Durnwalder, den der „Brixner“ im Rahmen seiner Sommerpressekonferenz in Pfalzen dazu befragt hat, fände an diesem Konzept viel Gutes – „weil wir ansonsten die Stadt verlieren“. Indes – dass die Fraktionen zustimmen – „daran hege ich große Zweifel“, sagt Achammer, „denn die Fronten sind jetzt schon zu verhärtet“. Dabei wäre es nur „ein Verzicht auf Privilegien, die ihnen eigentlich gar nicht zustehen“, so Insam. Sollte es zur zweiten Liste nicht kommen, könnte man zumindest durch einige „Spielregeln“ die Stadt stärken. So könnte man in der Stadt eine offene Vorwahl veranstalten, bei der die Bürger – und nicht nur die SVP-Mitglieder! – auch eigene Kandidatenvorschläge bringen könnten. Die Anzahl der effektiv kandidierenden Stadtler könnte man gewaltig reduzieren – „mehr Qualität anstatt Quantität“, sagt Pürgstaller. Auch könnte man heute schon „in einem gentlemen’s agreement“, wie Günther Oberhuber es bezeichnet, festlegen, dass je ein Stadtrat aus der Stadt, aus Milland und aus Rosslauf kommen sollte – Wahlerfolg vorausgesetzt. Achammer hält davon gar nichts: „Solche Absprachen mögen die Leute nicht“.

Ob die Stadtler sich anhand

der Historie dieser Problematik erneut mit Kompromisslösungen zufrieden geben, ist indes zweifelhaft. Während sich Dariz nobel zurückhält, spricht Sepp Insam, der als Vertreter der Wirtschaft im Koordinierungsausschuss sitzt, eine klare Sprache: „Alternative ist eine eigene Stadt-Bürgerliste außerhalb der SVP, die einen eigenen Bürgermeisterkandidaten hat und die sich möglicherweise sogar italienischen Kandidaten öffnen könnte“. Damit wäre man dann „der ideale Koalitionspartner“ der SVP für eine Stadtregierung, was den jetzigen italienischen Koalitionspartnern nicht schmecken dürfte. Die SVP würde – mit einer guten Stadtmannschaft auf der Bürgerliste – „die absolute Mehrheit verfehlen“, sagt Insam, womit das von allen erklärte Ziel im Grunde nicht erreicht würde. Auch Insam ist der Meinung: „Das ist nur die zweitbeste Lösung. Die beste sind ohne Zweifel zwei SVP-Listen, die nicht gegeneinander agieren, sondern in bester Eintracht nebeneinander“.

willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 7


Qualifizierte und flexible Kinderbetreuung Elisabeth Larcher, Koordinatorin der Tagesmütter Sozialgenossenschaft der Bezirke Brixen, Sterzing und Klausen, über die Aufgaben und Herausforderungen von Tagesmüttern. Frau Larcher, was können Sie uns zur Entstehung des neuen Berufsbildes der Tagesmutter berichten? ELISABETH LARCHER: Das Konzept der Tagesmutter wurde von Deutschland übernommen, und 1990 begannen in Bozen einige Frauen, dies auch in Südtirol umzusetzen. Auf der Basis der Grundidee „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ bieten die Tagesmütter eine äußerst flexible und professionelle Betreuung von

Kindern ab 9 Monaten an. Heute sind wir in ganz Südtirol aktiv, unser Team besteht aus hauptund ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Bis Jänner 2009 gab es den „Verein Tagesmütter“; aus wirtschaftlichen Gründen wurde nun eine Sozialgenossenschaft gegründet. Während es anfangs erlaubte Schwarzarbeit und später Projektarbeit war, sind unsere Frauen nun regulär angestellt und pensionsversichert. Erstmals sind auch die betreuten Kinder unfallversichert.

Welchen Vorteil bietet eine Tagesmutter im Vergleich zum Kinderhort? Wir versuchen, so gut wie möglich die Wünsche der Eltern zu berücksichtigen, beginnend bei den Betreuungs- und Abholzeiten bis hin zu Ausnahmesituationen, wo ein Kind eventuell auch einmal bei der Tagesmutter übernachten kann. Wir achten bei der Zuteilung auf die Nähe der Tagesmutter zum Wohnort oder Arbeitsplatz der Mutter, oder ob auch gleich-

altrige Kinder zusammenkommen. Manche Eltern wünschen sich auch eine bestimmte Tagesmutter. Unsere „Hauptkundschaft“ sind vorwiegend Kleinkinder bis zu drei Jahren; wir bieten aber auch Nachmittagsbetreuung für Kindergarten- oder Schulkinder an. Die Tagesmutter betreut bis zu sechs Kinder in ihrer Wohnung und legt besonderen Wert auf deren individuelle Bedürfnisse, den besonderen Wunsch nach Geborgenheit und auf eine familiäre Lebenswelt.

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Wie kommt man zu einer Tagesmutter, und was kostet der Dienst? Die Anfrage läuft über die Koordinatorin. Die Kosten für die Familie sind unterschiedlich, da die Stundensätze gestaffelt sind – sie reichen von 4,95 bis 6 Euro. Je mehr Monatsstunden beansprucht werden, umso weniger kostet es. Außerdem gibt es die Möglichkeit, abhängig von der Einkommensund Vermögenslage der Familie Beiträge vom Sozialsprengel zu erhalten. Wie ist die Situation im Bezirk Brixen? In Brixen haben wir sieben, in Vahrn drei Tagesmütter. Auslastung und Nachfrage sind sehr unterschiedlich. Das liegt auch daran, dass die Kinder nun früher in den Kindergarten eintreten und es in Brixen den von der Gemeinde betriebenen Kinderhort gibt, der natürlich viel kostengünstiger ist. Die Nachfrage ist trotz des leichten Rückgangs vorhanden – vor allem im Stadtgebiet sind die Tagesmütter meist voll ausgelastet.

und praxisnahe Ausbildung das Tagesmutter-Diplom erwerben. Dafür sind 460 Ausbildungsstunden zu absolvieren, die berufsbegleitend vorwiegend an Wochenenden in Bozen stattfinden. Die Ausbildung ist durch die Unterstützung des Landes für die Frauen kostenlos. Außerdem ist die Tagesmutter verpflichtet, jährlich eine bestimmte Anzahl von Weiterbildungsstunden zu besuchen. Diese Qualitätssicherung beinhaltet auch die systematische und kontinuierliche Begleitung durch Fachkräfte der Sozialgenossenschaft. Durch diese Aus- und Weiterbildung können wir eine professionelle und qualifizierte Kinderbetreuung garantieren. Gibt es auch Tagesväter? Leider nicht – obwohl die Möglichkeit durchaus besteht und wir begeistert darüber wären. Es gab einmal einen Mann, der sich als Tagesvater betätigt hat, doch mittlerweile sind alleinig Frauen als Tagesmütter aktiv. werner.kraler@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Was muss eine Frau tun, die sich als Tagesmutter betätigen möchte?

Fokus TAGESMÜTTER Sozialgenossenschaft vor 19 Jahren als Verein gegründet, seit 2009 eine Sozialgenossenschaft mit Sitz in Bozen Angebot: Qualifizierte Kinderbetreuung Fachspezifische Ausbildung zur Tagesmutter Kindertagesstätten für Kleinkinder bis zu 3 Jahren Weiterbildungsangebote für die Mitarbeiterinnen Kosten: gestaffelte Stundensätze von 4,95 bis 6 Euro Anfragen im Bezirk Brixen an: Koordinatorin Elisabeth Larcher, Tel. 347 4601005 Büro: Große Lauben 5, Brixen; geöffnet jeden Dienstag von 9 bis 11 Uhr

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Mit Schlafsack & Co. z Der Pfadfinderstamm St. Michael Brixen war im Juli erneut mit Zelt, Schlafsack & Co. zum alljährlichen Sommerzeltlager unterwegs, heuer auf dem Rofisboden bei Stilfes. Für die 40 Teilnehmer stand wie immer ein sehr abwechslungsreiches Programm bereit: Wanderungen, ein Besuch beim Imker in Wiesen, ein Kletternachmittag und Wasserspiele sind nur einige der Aktivitäten, die in dieser Woche

geboten wurden. Spannend wurde es bei Nachtspielen sowie beim Kochen. Eine Messfeier unter freiem Himmel gehörte ebenfalls zum Programm. Am Ende gab es viele frohe Gesichter bei den Kindern, die sich schon brennend auf das nächste Lager der Pfadfinder freuen. Informationen zu den Brixner Pfadfindern gibt es im Internet (www.pfadfinder.it) oder unter Telefon 339 1611736 (Martin). oz

P&G

Politik & Gesellschaft BRIXEN

40 Jahre Städtpartnerschaft mit Regensburg z Brixen ist mit drei Städten in einer offiziellen Partnerschaft – mit Regensburg, dem slowenischen Bled und dem tschechischen Havlickuv Brod. Während die beiden letzteren Beziehungen noch recht jung sind, besteht die Städtepartnerschaft mit Regensburg bereits seit 1969. Das heuer somit anfallende 40-JahrJubiläum wird die Gemeinde Brixen und einige Vereine der zwei Städte mit einer Reihe von Initiativen und Veranstaltungen feiern. Den Höhepunkt bilden die Feierlichkeiten am Wochenende um den 12. und

kurz

notiert

10

13. September: am Samstag mit der Einweihung der Friedenstaube von Hartwig Thaler, einer Finissage in der Stadtgalerie sowie einer Feier am Domplatz und am Sonntag mit einer Messe im Dom und der anschließenden

feierlichen Enthüllung des neuen Straßenschildes „Regensburger Allee“ am Sonnentor. Zu den bedeutendsten Rahmeninitiativen zählen der Druck einer Festschrift, die Schaffung einer von Martin Rainer entworfenen

Gedenkmedaille sowie die Herausgabe eines Sonderstempels durch den Briefmarken- und Münztauschklub. Die Gemeinde Brixen hofft auf eine rege Teilnahme der Bevölkerung an den Veranstaltungen. id

Das Fahrverbot für LKWs über 7,5 Tonnen auf der Staatsstraße durch Brixen wurde bis Ende Dezember 2009 verlängert, da es sich bewährt hat. Vom Verbot ausgenommen sind Fahrzeuge, die Brixen als Start- oder Zielort haben.

Die Volkshochschule Kulturverein Brixen ist umgezogen: Seit Anfang August befinden sich ihre neuen Räumlichkeiten in der Altenmarktgasse 4. Neu erschienen ist soeben ihr Herbstprogramm mit Weiterbildungsangeboten im Raum Eisacktal und Pustertal.

Die Südtiroler Landesverwaltung hat ihren Tätigkeitsbericht für das Jahr 2008 veröffentlicht. Darin sind umgesetzte Maßnahmen oder der Einsatz der öffentlichen Gelder dargelegt. Abrufbar ist der Bericht unter www.provinz.bz.it/taetigkeitsbericht2008

Foto: Peter Ferstl

Politik & Gesellschaft

BRIXEN


NACHGEFRAGT

„Suche nach einer endgültigen Lösung“ GIANLORENZO PEDRON, Vizebürgermeister von Brixen, über den Koalitionsstreit zwischen SVP und den zwei Partnern „Insieme per Bressanone“ und „PD“. haben wir uns erlaubt darauf hinzuweisen, dass die italienischen Fußballmannschaften nicht benachteiligt werden sollten. Sie müssen zugeben, dass die italienischen Vereine im Vergleich zu den deutschen bisher nicht besonders konstant gearbeitet haben… Schauen Sie, Fußball hat die italienische Sprachgruppe in Brixen immer schon gespielt. Ich gebe aber zu, dass es in den Vereinen in der Vergangenheit große Führungsdefizite gab. Heute ist dies anders. Wohlgemerkt: Wir reden hier nicht über ethnische Probleme! Es geht lediglich um die Verwaltung von Sportplätzen,

und wir stellen einfach fest, dass es in Brixen 190 junge Fußballer gibt, die einen Platz brauchen. Die Aussage des Bürgermeisters vor einigen Tagen war für uns sehr wichtig: Der Sportplatz Rosslauf ist eine Übergangslösung, und die Stadt begibt sich auf die Suche nach einer endgültigen Lösung. Der SSV Brixen hat auch Jahrzehnte auf seinen Platz gewartet… Das ist mir schon klar, auch unsere zwei Vereine müssen sich noch bewähren. Es ist aber wichtig, dass sie eine – wenn auch langfristige – Perspektive sehen.

Foto: Oskar Zingerle

Herr Pedron, in der letzten Gemeinderatssitzung haben Sie sich bei der Abstimmung zur Realisierung des Sportplatzes Albeins der Stimme enthalten. Warum? Im vergangenen Dezember hat Landesrat Florian Mussner den Koalitionspartnern der Brixner SVP versprochen, dass die zwei italienischen Fußballvereine „Bressanone Calcio“ und „U.S. Don Bosco“ den Sportplatz des Pädagogischen Gymnasiums „Josef Gasser“ in Rosslauf nutzen könnten. Bis heute bleibt man uns die Konvention schuldig. Als dann im Gemeinderat die Investition des Fußballplatzes von Albeins zur Diskussion stand,

willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

brixen

Vahrn

Ein Gipfelkreuz auf der Lifflspitze z Jubiläen sind prädestiniert für Aktionen und Projekte der besonderen Art. Deshalb war es nur folgerichtig, dass die Schüler der Landesberufschule Brixen „Christian J. Tschuggmall“ samt Lehrer und Direktor mit ihrer Idee, ein Bergkreuz für einen der umliegenden Gipfel zu fertigen, auf den AVS Vahrn stießen. Dieser begeht heuer sein 30-Jahr-Jubiläum. Angetan vom Vorschlag der Berufsschüler fand man mit der Lifflspitze auf 2592 Metern und oberhalb von Schalders gelegen einen geeigneten Standpunkt. Der ebenfalls vom AVS gelieferte Entwurf des Kreuzes wurde von den Schlosserlehrlingen und einer Tischlerklasse unter Aufsicht der zwei Fachlehrer Alois Unterkircher

und Johann Fischnaller angefertigt. Das 3,50 Meter hohe Kreuz besteht aus einer tragenden InoxStahlkonstruktion und dazwischen liegenden Massivholzträgern aus einheimischem Lärchenholz. In die Querbalken des Kreuzes sind die Worte „Friede – Freude – Freundschaft“ eingefräßt. Am 26. Juli wurde das neue Gipfelkreuz in aller Früh montiert und nach einer feierlichen Bergmesse gesegnet. AVS-Ortsstellenleiter Pepi Obermarzoner dankte dabei allen am Projekt Beteiligten, vorab den Schülern und Lehrern der Berufsschule. Abgerundet wurde die Jubiläumsfeier mit einem gemütlichen Grillfest auf den Almwiesen oberhalb der Schafhütte. id

z Die Südtiroler Krebshilfe Bezirk Eisacktal und das Brustgesundheitszentrum Brixen-Meran führen ab September ihre Patientenschulung „Mehr wissen. Fachexperten informieren PatientInnen“ fort. Die bisherigen Vorträge stießen bei den Betroffenen auf großes Interesse, sodass im Herbst wiederum drei Experten zu unterschiedlichen Themen referieren und anschließend noch offene Fragen beantworten werden. Den Auftakt gestaltet am 24. September Thomas Lanthaler, Oberarzt an der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Krankenhaus Brixen, der über die Möglichkeiten der Schmerztherapie informieren wird. Primar Arthur Scherer (im Bild) von der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe erläutert am 28. Oktober die Tumornachsorge und Prävention von Brustkrebs aus medizinischer Sicht, und die Psychotherapeutin Clara Astner beleuchtet am 12. November bei ihrem Vortrag „Das Leben wiedergewinnen“ die

Foto: Oskar Zingerle

Mehr über Krebserkrankungen wissen

Nachsorge aus psychologischer Sicht. Alle Vorträge finden um 19.30 Uhr im Forum Brixen statt, der Eintritt ist kostenlos; eine Simultanübersetzung ins Italienische ist gewährleistet. Zu den bisherigen Vorträgen sind schriftliche Dokumentationen erhältlich, die im Bezirkssitz der Südtiroler Krebshilfe in der Brennerstraße 1 in Brixen, bei den Vortragsabenden oder auf www.krebshilfe.it/broschueren bezogen werden können. Zudem ist vor kurzem das neue Veranstaltungsprogramm der Südtiroler Krebshilfe Bezirk Eisacktal-Wipptal erschienen, das alle Kurse, Aktionen und Dienstleistungen der Vereinigung für den Herbst 2009 beinhaltet. db

vahrn

z Am Vahrner Flahwiesenweg, gegenüber dem Hotel Clara, wird demnächst mit dem Bau des letzten Wohnblocks begonnen. Zahlreiche Familien haben in dieser neuen Siedlung im Löwenviertel bereits ihr Zuhause gefunden. Bei der Planung wurde auch an die jungen Bewohner gedacht: Demnach sollten auf der Decke der Tiefgaragen und der Heizzentrale drei unabhängige Areale für Kinder und Jugendliche entstehen. Während bisher zwei davon, Bolz- und Volleyballplatz, realisiert wurden, ist vom Kinderspielplatz noch immer nichts zu sehen. Der Ballspielplatz ist nach heftigen Protesten von „beschossenen“ und geschädigten Anrainern 12

mittlerweile nach allen Seiten mit Netzen abgesichert. Unabhängig davon besteht direkt daneben die Möglichkeit, Volleyball zu spielen. Viele Mütter, die seit langem hart auf das versprochene Areal für die Kleinen warten, fragen sich, wo wohl der Haken an der Sache sei: Bereits im Jahre 2006 ließ die Gemeinde eine Detailplanung des Kinderspielplatzes erstellen, wonach neben verschiedenen typischen Spielgeräten auch ein kleiner, künstlicher Hügel mit Hangrutsche, Balancierstamm und Spielhütte errichtet werden sollten. Der Plan von Michael Gasser sieht in dem von Hecken umgebenen Spielplatz auch einen Brunnen mit angrenzender Pergola vor. Die Stahlkamine der darunter liegenden Heizzentrale

Foto: Oskar Zingerle

Sorgenkind Kinderspielplatz

sollten auf allen Seiten mit einer Kletterwand verkleidet und so sinnvoll genutzt werden. Referent Josef Tauber gibt offen zu, mit der Situation hier selbst nicht glücklich zu sein: „Die Fertigstellung des Kinderspielplatzes wird durch noch ausstehende Arbeiten der Baufirma Pürgstaller verzögert. Es muss noch eine Abwasserableitung errichtet werden, wobei die isolierte Decke der Tiefgaragen durchbohrt wer-

den muss“. Mittlerweile seien die bestellten Spielgeräte eingetroffen, können aber nicht montiert werden. „Wir machen aber mächtig Druck auf die Baufirma“, erläutert Tauber. Es wird sich zeigen, wie ernstzunehmen das Versprechen des Gemeindevertreters ist, wonach bis spätestens Schulbeginn der Spielplatz für die Kinder fertiggestellt sein wird. db


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Foto: Oskar Zingerle

Menschen & Meinungen ÜBER GRENZEN GEHEN: „Ich war manchmal ein etwas unbequemer Zeitgenosse“ (Hugo Senoner)

–––––––––– PORTRAIT

Der Brückenbauer DON HUGO SENONER, Pfarrer in Mühlbach, über seine Zeit in Brixen, Brenner und Berlin, seine Glaubenskrise und den unablässigen Versuchen, Grenzen zu überwinden.

A

uf den Fensterbänken stehen herrlich blühende Orchideen. Pfarrer Hugo Senoner hat ganz offensichtlich den sprichwörtlichen Grünen Daumen, und er freut sich über 14

die Blütenpracht. So wie er sich darüber freut, in Mühlbach Pfarrer sein zu dürfen. „Meine Freude am Glauben habe ich erst hier so richtig wieder gefunden“, gesteht er. „Hier erfahre ich Zuspruch

durch die Menschen, hier gibt es ein gemeinsames Denken und Handeln“.

Einfach war der Weg des streitbaren Priesters mit der großen

Leidenschaft für Historisches ganz gewiss nicht immer. Er hat immer wieder Grenzen ausgelotet, ist immer wieder auf Grenzen gestoßen. „Ich war wohl manchmal ein etwas unbequemer Zeitgenosse“,


Zweifel darüber, ob seine Entscheidung richtig gewesen war, kamen ihm nur ein einziges Mal während seiner Zeit als junger Kooperator in Gossensass. Er war damals gerade aus Berlin zurückgekehrt, nachdem er unmittelbar nach seiner Priesterweihe am Kurfürstendamm die Urlaubsvertretung für zwei Kapläne übernommen hatte. „Ein mir bekannter Pfarrer hatte mich einfach dorthin mitgenommen“, erinnert er sich. Er war müde, ausgelaugt, die Zeit in Berlin hatte ihn sehr geprägt. Während seiner Studienjahre hatte Hugo Senoner nämlich jeden Sommer dort verbracht und für den „Versöhnungsbund“ gearbeitet, eine Vereinigung aus Ländern, die von Deutschland im Zweiten Weltkrieg angegriffen worden waren. Anstatt anzuklagen, wollte der Bund ein Zeichen der Versöhnung setzen und beim Wiederaufbau von Kirchen und Gebäuden behilflich sein. „So habe ich also als Handlanger und Maurer gearbeitet, stand am Gerüst und schaufelte tonnenweise Sand“. Franzosen, Italiener, Engländer, Holländer, Iraker und Ägypter – im Versöhnungsbund gab es keine Grenzen zwischen den Menschen. Er habe in dieser Zeit viele Bekanntschaften gemacht, erzählt Hugo Senoner, und er habe in der geteilten Stadt auch so manche gefährliche Situation durchlebt. Als italienischer Staatsbürger hatte er keine besonderen Schwierigkeiten, in den Osten zu gelangen, und so wurde er immer wieder losgeschickt mit Post, Medikamenten oder theologischem Material: „Ich war jung und habe nicht lange über irgendwelche Gefahren nachgedacht“. Bei einem riskanten Transport von im Osten verbotenen kirchlichen Standardwerken, die über einen

„Alle Grenzen haben Löcher, und man kann über Grenzen hinweg Gemeinschaft anbieten“_ Don Hugo Senoner riesengroßen Umweg vom Vatikan in die damalige Tschechoslowakei gelangen sollten, verstaute er die Bücher in seinem Auto und fuhr quer durch die DDR. „Auf polnischem Boden habe ich den tschechischen Geistlichen schließlich die Bücher übergeben. Hätte man mich erwischt, wäre ich wohl für zehn Jahre nach Sibirien gekommen, aber ich hatte offensichtlich einen ganz besonderen Schutzengel“. Eines hat er aus den abenteuerlichen Situationen auf jeden Fall gelernt: „Alle Grenzen haben Löcher, und man kann auch über Grenzen hinweg Gemeinschaft anbieten“. Ordensschwestern, die er in Berlin kennen gelernt hatte, baten ihn darum, im Sankt-GertraudenKrankenhaus Dienst zu tun. So arbeitete er als Krankenpfleger auf der Station für Kreislaufgeschädigte. „Konkrete Ausbildung gab es keine, man hat mir einfach gezeigt, was ich zu tun hatte“. Es waren vor allem Heimkehrer aus der russischen Gefangenschaft, die auf dieser Station lagen und an den Folgen von Erfrierungen litten.

Im Sommer 1965 machte Hugo

Senoner zudem ein Praktikum auf der Psychiatrie und lernte dort die Nöte von psychisch kranken Menschen kennen. Diese Erlebnisse haben letztendlich eine Glaubenskrise ausgelöst: „Ich zweifelte am Begriff der Sünde, ich zweifelte am Sakrament der Beichte, ich zweifelte an allem, was ich gelernt hatte“. Hugo Senoner stellte all sein Wirken in Frage. „Ich war Priester, ich habe als Priester fungiert, aber es war mir bewusst, dass ich nicht glaube“, bekennt er mit einer entwaffnenden Offenheit. Der Glaube sei erst viel später wieder gekommen, „nach drei existentiell sehr schweren Jahren der Glaubenskrise, die mir meine persönlichen Grenzen deutlich vor Augen führte“, als er eine Gruppe von Gläubigen nach Umbrien begleitete. Während einer Meditation unter dem klaren Sternenhimmel „wurde mir sozusagen ein Tuch von den Augen genommen“. Hugo Senoner hatte wieder Boden unter den Füßen.

Dieses Erlebnis sei aber erst der Anfang gewesen, „ich habe lange weiter an mir arbeiten müssen, denn der Alltag gestaltete sich ziemlich schwierig.“ Nach einem Jahr voller Herausforderungen in Gossensass, „es waren dort sehr viele Soldaten stationiert, und Sprengstoffattentate hatten Land, Leute und natürlich den italienischen Staat in Aufruhr versetzt“, kam Hugo Senoner nach Brixen. Er sollte die italienische Seelsorge übernehmen, „dabei wäre ich eigentlich viel lieber nach Berlin zurückgegangen“. Er folgte jedoch dem Ruf des damaligen Generalvikars Johannes Untergasser und wurde „mit preußischer Grundausstattung auf die Italiener losgelassen“. Fünf Jahre lang sei im Grunde alles schief gelaufen, „bis es mein innerstes Anliegen wurde, die italienische Mentalität kennenzulernen“.

Don Hugo organisierte Arbeits-

aufenthalte mit italienischen Jugendlichen aus Brixen in der Toskana, in Apulien, auf Sardinien. Er versuchte für die rund 4000

Italiener in Brixen eine gemeinsame kulturelle Basis zu schaffen, die Vereine an einen Tisch zu bringen und gemeinsame Wurzeln zu schlagen. Das Oratorium Don Bosco war schließlich das äußere Zeichen für eine neu entstandene gemeinsame Identität. Don Hugo wollte dem Oratorium eine Seele geben und errichtete mit Jugendlichen eine kleine Kapelle im Inneren des Gebäudes mit einer wundervollen Freskoarbeit seines Bruders Wilfried. „Es war ein Geschenk an die italienische Volksgruppe – ein Geschenk, das jetzt nach dem Verkauf des Gebäudes einfach niedergerissen werden soll“. Dass die Italiener mit dem Verkauf des Oratoriums wohl auch ein klein wenig ihre gemeinsamen Wurzeln verkauft haben, erfüllt ihn mit Wehmut. Die Italiener, „die untereinander sehr zerstritten waren“, an einen Tisch zu bringen, war sehr mühevoll und letztendlich auch politisch nicht erwünscht, „ich wurde also immer mehr zum roten Tuch“. Hugo Senoner wurde schließlich in die Gemeinde Brenner versetzt

Foto: Oskar Zingerle

gibt er unumwunden zu. Grenzen in friedlicher und weitblickender Absicht zu überschreiten, war ihm stets ein Anliegen, „auch wenn ich so manches Mal gescheitert bin“. Als Pfarrer ist er direkt und ehrlich, auch was sich selbst angeht. Ein Jahr vor der Matura, am Josefitag des Jahres 1960, „da ist es in mir während der Messe einfach so aufgeblitzt. Eine innere Stimme sagte mir, dass ich Priester werden sollte“. Als Hugo Senoner seinem Vater von dem Wunsch, Theologie zu studieren, erzählte, sagte dieser dazu „gar nichts“. Die Mutter hingegen schien sich zu freuen.

Nach vielen Zweifeln fand Don Hugo Senoner wieder zum Glauben zurück.

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Steckbrief Foto: Oskar Zingerle

Menschen & Meinungen

– um nicht zu sagen verbannt. „Da setzte dann in der italienischen Seelsorge das große Weinen ein, 3000 Unterschriften wurden dem Bischof vorgelegt, damit ich in Brixen bleiben könnte.“ Viele seiner Schäfchen kannten Don Hugo von Kindheit an, das verbindet.

Es gab aber kein Zurück mehr,

und Don Hugo traf am Brenner wieder auf Grenzen, deren Überwindung ihm zunächst keine Angst machte. Er organisierte eine grenzüberschreitende Fronleichnamsprozession und ein Treffen der Religionen, denn „wenn wir im Dopolavoro gemeinsam bei Tisch saßen, warum sollten wir uns nicht auch auf religiöser Ebene begegnen können?“ Don Hugo wollte der Gemeinde Brenner wieder Leben einhauchen und damit eine Basis für die Seelsorge schaffen. Eine kleine verfallene Kapelle an der Grenze – ein Relikt aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg, das weder die deutsche noch die italienische Bevölkerung interessierte – ließ er renovieren und gab ihr den Namen „Kapelle der Mutter zum guten Rat“. Ein Name, „passend für alle, die an der Grenze leben oder über die Grenze gehen“. Etwas Gemeinsames hatte er schaffen wollen und ein Zeichen für den Wiederaufbau seiner trostlosen Gemeinde setzen: „Damit war ich wohl den Geschäftsleuten, die zwar ihr Geld am Brenner machten, es aber anderswo investierten, zu nahe getreten“. „Don Hugo attacca i commercianti“ stand in der Zeitung. Es begann ein Kleinkrieg, und eine Hetzjagd setzte ein, „sodass ich schließlich psychisch vollkommen am Ende war und den Bischof um Versetzung bat“. Alle seine Gesuche für Mühlbach, Terenten, Stein-

Hugo Senoner wurde am 12. August 1941 als ältester von neun Geschwistern in Brixen geboren. Die Volksschule besuchte er in St. Ulrich im Grödental, die Mittelund Oberschule im Johanneum in Dorf Tirol. Nach der Maturaprüfung studierte er Theologie, davon drei Jahre in Trient und zwei Jahre in Brixen. Am 29. Juni 1966 wurde er im Dom von Brixen zum Priester geweiht. Nach einem Jahr als Kooperator in Gossensass übernahm er für 23 Jahre die italienische Seelsorge in Brixen. 1990 kam er als Pfarrer in die Gemeinde Brenner und schließlich 1997 nach Mühlbach.

mannwald und Neumarkt wurden zunächst abgelehnt, „sodass ich schon dachte, jetzt wollen sie mich richtig strafen“. Schließlich entsandte man ihn dann doch nach Mühlbach, „und ich lernte eine ganz andere Möglichkeit der Seelsorge kennen“. Er traf auf Vereine, die miteinander reden, und auf eine Bevölkerung, die sich mit dem Pfarrer auseinandersetzt. „Seit ich in Mühlbach bin, geht es mir wieder gut“.

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Umfrage

Zu strenger Denkmalschutz? Schutz, Pflege und Erhaltung von Bau-, Boden-, und Kunstdenkmälern sind Aufgaben und Ziele des Denkmalschutzes, und öfters stehen sie damit im Widerspruch zu manchen Bauvorhaben. Wir haben uns erkundigt, welche Wichtigkeit die Brixner dem Denkmalschutz beimessen.

„Unsere Altstadt wird sicher nicht zu viel geschützt“, findet Markus Kirchler, „aber manchmal ist es etwas übertrieben, wenn ganze Bauprojekte monatelang gestoppt werden, weil man einen archäologischen Fund gemacht hat. Einerseits ist der Denkmalschutz natürlich wichtig für unsere Kultur, aber man sollte es nicht übertreiben“.

Alexander Holzmann denkt, dass „bei uns viel für den Denkmalschutz getan wird. Wenn es einen guten Grund gibt, ein Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen, finde ich es gut – aber man sollte schon auch Platz für Neues schaffen und vor allem keine Baupläne unnötig behindern“.

„Die Bauwirtschaft hat ein bisschen zu viele Freiheiten, und manchmal wird zu wenig Zeit damit verbracht, archäologische Funde auszuwerten“, findet Andreas Neuwirth, „allerdings wäre es für mich als Bauherrn auch ein Problem, wenn mein Bau deswegen für lange Zeit gestoppt werden würde. Es ist also ein zweischneidiges Schwert…“

„Im Allgemeinen wird die Brixner Altstadt gut geschützt, ein gutes Beispiel dafür ist das Astra-Kino, das nicht abgerissen werden darf“, meint Christine Ogriseg. „Ich finde es gerechtfertigt, dass manchmal Bauten wegen archäologischer Funde gestoppt werden, weil es immer Erinnerungen und Zeugnisse der Vergangenheit sind, die man nicht einfach ignorieren darf“.

„Der Denkmalschutz könnte manchmal schon etwas lockerer sein“, meint Günther Messner. „Aber ich finde es meistens gut, dass uns alte Gebäude erhalten bleiben. Bei archäologischen Funden geht aber manchmal alles ein bisschen zu langsam, und da sollte in Zukunft schon darauf geachtet werden, dass schneller weitergebaut werden darf und dass weniger Geld in die Ausgrabungen investiert wird“.

„In Südtirol werden Denkmäler wirklich ausreichend geschützt“, antwortet Georg Mair. „Meines Erachtens ist es allerdings manchmal übertrieben, Bauten für mehrere Monate oder sogar Jahre aufzuhalten, weil es hin und wieder wichtiger wäre weiterzubauen als nach archäologischen Funden zu suchen“.

Fotos: Oskar Zingerle

„Ich finde es richtig, dass manche Bauherren manchmal Einschränkungen in Kauf nehmen müssen, um alte Gebäude oder archäologische Funde zu schützen“, sagt Edith Monopoli. „Unsere Altstadt wird meiner Meinung nach ausreichend geschützt, und das ist auch richtig so, denn sie sollte uns so erhalten bleiben wie sie jetzt ist“.

Kuno Pizzinini ist überzeugt davon, dass „es zu diesem Thema verschiedene Meinungen gibt. In unserem Land gibt es sicher sehr vieles, was schützenswert wäre, aber man sollte jede einzelne Sache für sich bewerten und nicht alles in einen Topf werfen. Durch den Fund von archäologischen Überresten werden oft ganze Bauten gestoppt, und das wirft Bauherren um Jahre zurück. Das ist ein großes Problem, vor allem finanzieller Natur“.

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Menschen & Meinungen

IN EIGENER SACHE

Ihr schönstes Kinderfoto z Der September ist für den „Brixner“ und seine Leser traditionell der „Kinder-Monat“. Auch heuer können Sie uns Ihr schönstes Kinderbild zuschicken. Unter allen Einsendungen wählt unsere interne Jury ein Siegerbild, auf dessen Absender eine von Elektro Reichhalter dankenswerterweise zur Verfügung gestellte Digitalkamera wartet. Wie jedes Jahr erwarten wir uns eine ganze

Flut an Bildern, von denen wir aber erfahrungsgemäß leider nicht alle veröffentlichen können – wir bitten im Voraus um Verständnis. Senden Sie Ihr schönstes Kinderbild, versehen mit dem Namen des Kindes, dem Wohnort sowie Telefonnummer, entweder per E-Mail an kinderfoto@brixner.info, per Post an die Redaktion „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen oder bringen Sie das Bild

persönlich in der Redaktion vorbei. Die Dateigröße digital eingesandter Bilder sollte 500 KB nicht unterschreiten. Einsendeschluss ist der 5. September. oz

M&M Menschen & Meinungen vahrn

Auf nach Calgary!

Der Spruch vom Much

I woaß schun, prum die Laura zu friah einighupft isch. Sie wollt net zu spät unkemmen...

kurz

notiert

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z Calgary, ich komme! Jede freie Minute nutzt zurzeit der 22-jährige Zimmerer Erich Gruber aus Spiluck, um sich auf die Berufsweltmeisterschaft vom 1. bis zum 7. September in Calgary/Kanada vorzubereiten. Nach seinem ersten Platz bei der Landesmeisterschaft des Handwerks 2008 in Bozen und dem dritten Platz bei der Europameisterschaft 2006 in Luxemburg ist laut Gruber die Goldmedaille bei der BerufsWM – trotz der starken weltweiten Konkurrenz – fällig. „Ich möchte Weltmeister werden“, ist sein großes Ziel. Seine Stärken sieht er in der

großen Motivation und seiner guten räumlichen Vorstellungsgabe. Der Berufswunsch Zimmerer stand für ihn schon von Kindesbeinen an fest: „Mein Vater ist bereits Zimmerer, und ich habe schon immer gerne mit Holz gearbeitet“. Eine besondere Stütze ist für den ehrgeizigen Zimmerer sein Fachexperte Ulrich Kaser, mit dem er sich bereits seit Monaten auf die Wettkämpfe in Kanada vorbereitet, und sein Chef Gottlieb Oberrauch von der Zimmerei Oberrauch GmbH in Schalders. Nähere Informationen zur BerufsWM unter www.worldskills.it. wv

Am 16. August jährte sich zum ersten Mal der Todestag von Bischof Wilhelm Egger. Viele Menschen gedachten seiner bei einem Gottesdienst in Brixen; zudem erschien über ihn ein Buch, das von Josef Gelmi verfasst wurde und viele Erinnerungen an den Bischof festhält.

Gregor Beikircher ist der neue Direktor des Pädagogischen Gymnasiums „Josef Gasser“ in Brixen und wechselt somit vom Realgymnasium Bruneck hierher. Die Leitung der Handelsoberschule Brixen übernimmt Markus Liensberger, der bisher in Klausen tätig war.

Monica Oberrauch heißt die neue Allgemeinmedizinerin in Natz. Die Hausärztin eröffnete ihre Praxis in der Grundschule Natz; danach wird sie in die alte Grundschule übersiedeln.


O o op s

Leser kochen für Leser

Brasilianischer Fischeintopf

mein Hoppala

> Zutaten 500 g Fischfilet (Seelachsfilet) 500 g Gambas, Shrimps, Crevetten 2 Zehen Knoblauch 3 Tomaten, geschält, entkernt 2 Zwiebeln 1 rote Paprikaschote 2 EL Olivenöl 200 ml Kokosmilch, ungesüßt 2 EL Öl (rotes Palmöl) Salz und Pfeffer Paprikapulver Koriander Zitronensaft

Markus Lobis, Gemeinderat in Brixen

Überraschung mit Haken Vor kurzem betrat ich ein Brixner Gemüsegeschäft und sah vorne am Verkaufstisch einen stämmigen Glatzkopf beim Salatkaufen. Das konnte nur der Egon Herbst sein, ein netter Kumpel aus Villanders, dachte ich mir. Nachdem die Villanderer bekanntermaßen nicht zu den Weicheiern zählen, beschloss ich, den Egon – der mich nicht gesehen hatte – mal so richtig zu überraschen, nahm alle meine Kraft zusammen und schlug ihm freundschaftlich, aber recht bestimmt auf die Schulter, natürlich nicht ohne ziemlich laut zu fragen, ob denn in Villanders kein Salat mehr wachse. Bis zu diesem Punkt war die Überraschung perfekt gelungen. Die Sache hatte nur einen kleinen Haken: Der Herr mit Glatze war nicht Egon Herbst und mir beim schockiert-überraschten Umdrehen so unbekannt wie ich ihm. Gottseidank ist es dann ohne Revanchefoul ausgegangen! Ich danke dem netten Herrn heute noch für seinen Großmut...

> Zubereitung Fischfilets vorbehandeln: mit Zitronensaft besprenkeln, salzen, pfeffern, ausgepressten Knoblauch und Koriander draufgeben. Zwiebeln würfeln und in einem großen Topf glasig in Olivenöl braten, danach Tomaten und Paprika würfeln und dazugeben und so lange braten, bis keine Flüssigkeit

mehr austritt. Dann die ungesüßte Kokosmilch und, wenn vorhanden, das rote Palmöl dazugeben und kochen, den Fisch würfeln und mit den Gambas in den Topf geben und noch etwa 10 Minuten garen. Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Koriander abschmecken. Dazu Reis servieren – am besten eignet sich der Patnareis, da er ein bisschen klebt. Zubereitungszeit: ca 45 Minuten

Roselì de Amorim Fernandes stammt aus Rio de Janeiro und wohnt seit drei Jahren in Brixen. Der brasilianische Fischeintopf ist ein typisches Gericht ihres Ursprungslandes; durch die Veröffentlichung im „Brixner“ würzt sie unsere Brixner Küchen mit etwas brasilianischem Temperament.

BRIXEN

Wenn die 59er feiern…

Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

danach gab es auf der sonnigen Terrasse des Restaurants Kreuztal verschiedene Knödelvariationen. Am Nachmittag wanderten die über 100 „Jubilare“ zur Rossalm, wo ein Kuchenbuffet vorbereitet worden war. Den Abend verbrachte man wieder im festlich gedeckten Bergrestaurant Kreuztal bei Grillspezialitäten, Tanz und Musik. Um 3 Uhr früh ging es dann wieder per Umlaufbahn nach St. Andrä – Alessandro Marzola ließ die Bahn eigens für die 59er laufen. wv

Voting

Ihre Meinung online

Ergebnis der Online-Umfrage:

„Sollten die Ordnungskräfte in Brixen schärfer gegen besonders laute Motorräder mit nicht genehmigten Auspuffanlagen vorgehen?“

ja Foto: Oskar Zingerle

z Die Feiern zu den runden und „halbrunden“ Jubiläen des Jahrganges 1959 haben Kultcharakter: Zum 40. feierte man im Lido, fünf Jahre später im Garten des Hotel Elephant, und heuer entschied sich das Organisationskomitee für die Plose. Die 59er aus Brixen und Vahrn trafen sich bei strahlendem Wetter an einem Samstag Vormittag zum Aperitif im Grissino, danach fuhr man per Bus nach St. Andrä und per Umlaufbahn nach Kreuztal. In der Kapelle der Familie Erler las Dekan Albert Pixner die Messe, und

mmh!

71%

nein 29%

Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:

„Sollte die SVP bei den nächsten Gemeinderatswahlen mit einer zusätzlichen Stadtliste antreten?“ Stimmen Sie mit! www.brixner.info 19


Menschen & Meinungen

LAMMento

BRIXEN

Bezirksvorsitzender der Althandwerker

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„Heiß!“ – Der Franz schrie richtiggehend auf, als er an seinem Macchiato nippte, sodass die Gäste von Friedas Bar einen Augenblick lang ihre Köpfe in die Richtung drehten, wo der Franz und ich saßen, und Frieda zuckte hinter dem Tresen nur gleichgültig mit den Achseln, als ob sie sagen wollte: „Ein Kaffee muss heiß sein, sonst ist er kalt, und welcher Idiot mag schon kalten Kaffee?“ Die Hitze tut eben nicht allen gut, zitiere ich aus der heutigen Zeitung ein passendes Zitat von unserem Landesluis. „Der Arnold bringt den Luis stets zum Glühen“, hat der Franz beobachtet, „dabei schlägt er ja lediglich vor, einen Landesrechnungshof einzurichten – zur Kontrolle der Tätigkeit der Landesregierung eben“. „Was ist daran falsch?“, mischt sich Frieda ein, und ich vermute, sie stellt sich nur deshalb hinter Arnold, weil der bei den Landtagswahlen ein so bäriges Fotoalbum verschickt hat. „Der Luis rechnet sich eben aus“, sagt der Franz, „dass der Landesrechnungshof draufkommen könnte, dass die eine oder andere Rechnung nicht stimmen könnte“. Sel isch wohr, denke ich mir, und gleichzeitig überlege ich, wer den Safety Park und das Thermenhotel günstig erwerben möchte. „Den Vogel abgeschossen hat aber der Pius“, überrascht uns Frieda, „denn ausgerechnet er findet Arnolds Vorschlag eine Schnapsidee. Dabei müsste er sich doch eigentlich mit dem Arnold verbünden, wenn er sich nicht selbst anlügen wollte“. Kein Wunder, sage ich, denn der Arnold dringt damit präpotent in das Revier vom Pius ein, Macht braucht Kontrolle, verstehst du?

Foto: Oskar Zingerle

Sel isch wohr

z Die Gruppe der Althandwerker im Landesverband der Handwerker (LVH) hat seit kurzem einen Bezirksvertreter für Brixen: Johann Erlacher, früherer Transportunternehmer aus Vahrn, wurde zum neuen Vorsitzenden der Althandwerker des LVH-Bezirks Brixen gewählt. Erlacher ist neben dieser neuen Funktion derzeit auch der stellvertretende Bezirksobmann aller Handwerker im Bezirk Brixen. Er kann dabei auf eine langjährige, ehrenamtliche Laufbahn im LVH zurückblicken: Für lange Zeit war Johann Erlacher Frächterobmann, Obmann der LVH-Berufsgruppe Transport und Mitglied des LVHExekutivausschusses; von 1994 bis 2004 hatte er das Amt des Vizepräsidenten des Verbands inne. Zum stellvertretenden Bezirksvorsitzenden der Althandwerker wählten die im LVH-Bezirksbüro in Vahrn versammelten Althandwerker Helmuth Stockner, Inhaber einer Metzgerei in Brixen. Beide Vertreter werden künftig die Althandwerker ihres Bezirks im Landesausschuss vertreten. Diese sind eine Nebenorganisation des LVH und zählen derzeit rund 1.200 Mitglieder. Die Organisation bietet den pensionierten Handwerkern eine Plattform für den Austausch, die Interessenvertretung und für gemeinsame Aktivitäten. oz

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Pro& Contra

Ja Die Altstadt ist das krönende Juwel von Brixen und einer der schönsten Stadträume Tirols. Sie bedarf sorgfältiger Pflege und schonenden Umgangs. Zwar bieten Denkmal- und Ensembleschutz wichtige Schutzschirme, die jedoch nicht immer ausreichen. Der an die energetische Sanierung von Häusern gekoppelte, von der Landesregierung verabschiedete Kubaturbonus mit 200 Kubikmeter Mehrkubatur und einer Erhöhung der Gebäude um einen Meter ist ein zwiespältiges Angebot: Die energetischen Vorteile und der Raumgewinn sind große Vorzüge, dazu die Aufträge für Bauunternehmer und Handwerker. Gravierende Auswirkungen aber drohen, wenn in historischen Ortskernen einzelne Hausbesitzer die Vorzüge des Kubaturbonus nutzen und so die traditionelle Dachlandschaft unter Druck gerät. Die Bedenken hat sich Klausen zu eigen gemacht, wo der Gemeinderat die Innenstadt und Gufidaun als Sperrzone vom Kubaturbonus ausgenommen hat. In Brixen hingegen, dessen Stadtkern ähnlich hohe Qualitäten aufweist, hat der Stadtrat das Dekret der Landesregierung ohne Einschränkung übernommen. Damit drohen Eingriffe in das Erscheinungsbild des Stadtkerns, dessen Qualität der Masterplan in höchsten Tönen rühmt. Die Entscheidung stellt der denkmalpflegerischen und städtebaulichen Sensibilität unserer Stadtväter und -mütter kein gutes Zeugnis aus. Die Grüne Bürgerliste wird die Auswirkung des Kubaturbonus im Altstadtkern sorgfältig verfolgen. Wir sind die letzten, die energetische Sanierung ablehnen und sind auch im Hinblick auf Solarpanele im Stadtzentrum gesprächsbereit. In diesem Fall aber hätten wir von der Stadtspitze ein entschiedenes Eintreten für das Herzstück unserer Stadt erwartet. z

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BM ALBERT PÜRGSTALLER (SVP): „Dieser Kubaturbonus verändert nicht das Stadtbild“

Nein Die Richtlinien der Landesregierung – Kubaturbonus durch energetische Sanierung – sind eine sinnvolle Maßnahme, die zwei Ziele verfolgt: Bestehende Altbauten sollen energetisch saniert werden, damit weniger Energie verbraucht wird und unsere Mitbürger weniger Wohnnebenkosten haben. Zum zweiten wird durch diese Maßnahme auch die lokale Wirtschaft angekurbelt. Dass die Grüne Bürgerliste für das Altstadtgebiet im Norden vom Hotel Elephant bis im Süden zu den Patres, im Westen vom Josefsmissionshaus bis im Osten zum Kurhaus Guggenberg diesen Kubaturbonus vorenthalten möchte, ist für mich nicht nachvollziehbar. 200 Kubikmeter Kubatur entsprechen in etwa 60 Quadratmeter Wohnfläche. Dass dieser Kubaturbonus nicht das Stadtbild verändern muss, dürfte einsichtig sein: Wieviele nicht genutzte Dachböden gibt es bereits heute, wieviele würden ihre Balkone oder auch Stiegenbereiche gerne schließen, wie viele Gebäude außerhalb der Laubenhäuser gibt es, bei denen eine Teilanhebung des Daches oder eine Gaubenbildung nicht den Stadtbildcharakter nachhaltig beeinträchtigen würde? Jede Baumaßnahme in der Wiedergewinnungszone, die die äußeren Umrisse verändert, muss sowieso entweder vom Denkmalamt oder von der Ensembleschutzkommission genehmigt werden, bevor die Baukommission ihre Entscheidung hierzu trifft. Nachdem die neu dazu gewonnenen Räume nur für Wohnzwecke genutzt werden können, bedeutet dies zudem eine Belebung der Altstadt. Aus all diesen Gründen hat der Stadtrat beschlossen, die von der Grünen Bürgerliste beantragte Einschränkung nicht zur Anwendung zu bringen. z

Foto: Harald F. Kienzl

ELDA LETRARI CIMADOM, Grüne Bürgerliste: „Es drohen gravierende Auswirkungen auf die Altstadt“

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Foto: Oskar Zingerle

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Sollte die Brixner Altstadt vom „Kubaturbonus“ ausgeschlossen werden?

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Kunst & Kultur

ARCHÄOLOGISCHER LEHRPFAD IN BRIXEN

Spuren der Vergangenheit

Zwischen Stufels und Elvas wird in den nächsten drei Jahren ein archäologischer Lehrpfad realisiert; der erste Teil soll bereits im kommenden Herbst fertiggestellt sein. Der reichhaltige Fundus an Zeugnissen der Vergangenheit wird für kleine und große Wanderer greifbar gemacht und anschaulich präsentiert.

I

n der Umgebung von Brixen gibt es eine Reihe von Wanderwegen, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Allein das Besondere, die „Attraktion“, fehlte bisher. In der Gemeindeverwaltung und in der Bezirksgemeinschaft Eisacktal machte man sich zudem darüber Gedanken, wie man die Verbindung von Stufels mit dem Stadtzentrum einerseits sowie jene von der Talsohle mit Elvas und dem Hochplateau andererseits verstärken könnte. 22

Brixen und seine Umgebung sind reich an archäologisch bedeutsamen Funden und Ausgrabungen. Es lag also nahe, die bestehenden Wanderwege zu nutzen, um sowohl Kindern als auch Erwachsenen im Zuge einer Wanderung die zahlreichen in der Gegend von Stufels und dem Elvaser Bühel gefundenen Zeugnisse der Vergangenheit näher zu bringen. Die Idee des archäologischen Lehrpfades war geboren. Ein Anziehungspunkt soll

er werden und, so die engagierte Stadträtin Paula Bacher Marcenich, „etwas, wofür die Leute auch von auswärts kommen“.

Seit drei Jahren wird an diesem

Projekt gearbeitet. Im Zuge einer Begehung, an der sich neben den Verwaltern auch Archäologen und Planer beteiligten, wurden einige Rastpunkte ausfindig gemacht, die sowohl für Kinder, Jugendliche und Erwachsene attraktiv sein sollen und natürlich einen Bezug

zu den lokalen archäologischen Ausgrabungen haben. Mit der Planung wurden Architekt Wolfram H. Pardatscher und die Künstlerin Margit Klammer beauftragt. Das Team aus Meran wirkte bereits bei der Gestaltung der bekannten Gärten von Trauttmansdorff mit. Klammer hat außerdem einen starken persönlichen Bezug zum Brixner Projekt, stammt sie doch selbst vom Natzner Hochplateau. Mittlerweile liegen die Ergebnisse in Form von Vorschlägen vor, und


Foto: Gianni Rizzi

VERGANGENHEIT ERWANDERN: Der ArcheoPfad führt an außergewöhnlichen Schalensteinen und Reliefstrukturen vorbei.

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mit der Umsetzung der künstlerischen und architektonischen Attraktionen kann begonnen werden.

Schritt für Schritt sollen die

einzelnen Stationen im Laufe der nächsten drei Jahre errichtet werden. An Infostelen künftig erhältliche Broschüren und Lehrmaterial für Schulen werden mit Hilfe der zuständigen Landesämter erarbeitet. Die Kosten für den archäologischen Lehrpfad dürften sich über etwa 300.000 Euro belaufen, weshalb auch an eine Beteiligung von Sponsoren oder an eine Zusammenarbeit mit der Berufsschule gedacht wird, die die eine oder andere Attraktion fertigen könnte. Die Route ist bereits definiert worden; elf Haltepunkte wurden fixiert. „Ob noch eine Station dazukommen oder eine weggelassen wird, kann ich noch nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen“, legt sich Paula Bacher Marcenich nicht fest. Bekanntlich ist für ein wirksames Vermarktungskonzept ein Logo unabdingbar. Der „Archeo Lehrpfad“ hat auch ein solches erhalten; es dient der Kommunikation sowie als Leitsystem. Wie Margit Klammer erklärt, leitet sich das Zeichen aus der Wegführung durch Stufels ab, dem Ausgangspunkt des Lehrpfades. Das Wort „Archeo“ steckt senk-

recht in einer Art Schale, die ein Grabungswerkzeug symbolisiert, aber auch ein Bild vermittelt, das sich an die Mulden der Schalensteine anlehnt.

Heute ist der Archeo Lehrpfad

freilich als solcher noch nicht erkennbar – denn schließlich sollen die Arbeiten zur Gestaltung erst beginnen. Trotzdem machen wir uns auf zu einem virtuellen Rundgang auf dem rund acht Kilometer langen Pfad. Zum Großteil werden wir uns auf den mit „1“, „2“ und „10“ (Pinázweg) markierten Wanderwegen bewegen. Wir starten in Stufels an der Adlerbrücke. Hier trifft man gleich auf ein Kuriosum: Die noch an einer Hausmauer sichtbaren in Metall geprägten Wegmarkierungen des AVS gehören zu den wenigen noch erhaltenen Exemplaren aus den 50er-Jahren und wurden damals von Wien eingeschmuggelt. Vor uns befindet sich der Hotelkomplex „Grüner Baum“ – die erste archäologische Fundstelle mit Relikten aus der Eisenzeit. Wir

biegen rechts ab und spazieren durch die Rappanlagen, wo eine Übersichtstafel in drei Sprachen Auskunft über den Parcours und die einzelnen Rastpunkte gibt. Vom Eisackufer hinüber zur Rienz, und schon erreichen wir das Hotel Dominik. Bei den Umbauarbeiten wurden hier Reste von römischen Thermen gefunden. Die Funde sind zwar zu besichtigen, aber in Privatbesitz. Blickt der interessierte Wanderer in südöstliche Richtung, kann er in der Höhe die Kirche von Karnol erkennen, wo man Siedlungsreste aus der Bronzezeit fand. Durch die Unterdrittelgasse, ehemals eine römische „Via“, schwenken wir in die Untere Schutzengelgasse. Beim Straßenbau im Jahre 1906 wurden Gebäudereste aus der Zeit 500 v. Chr. und unter einigen Häusern Reste aus der Jungsteinzeit, der Eisenzeit und der Römerzeit gefunden. Darauf weisen Hinweisschilder an den betreffenden Gebäuden und eine Infotafel hin. Durch die Schlipfgasse – sie überlagert eine alte

Römerstraße – erreichen wir die Elvaserstraße. Zwei Gebäude an diesem Eck sind bedeutsam: Villa Kranebitt und Haus Lutz. Letzteres steht auf Resten eines Gebäudes aus der Eisenzeit.

Es geht nun etwas bergan über

den Ortnerweg bis zur Elvaserstraße, die wir beim Temlhof überqueren und in den Pinàzweg einbiegen. Vorbei an Apfelplantagen und Nussbäumen erreichen wir den Parkplatz des Guggerhofes. Über mit markanten Trockenmauern gesäumten Feldwegen wandern wir weiter in Richtung Elvas und gelangen zum ersten Rastplatz. Es gibt hier eine herrliche Rundsicht, Bänke und Tische zum Verweilen – und einen uralten Schalenstein. Die Experten vermuten, dass nur ein Teil des wahrscheinlich wesentlich größeren Schalensteins ans Tageslicht ragt. Teilweise ist er von einer großen Föhre und ihren Wurzeln verdeckt, zum Teil steckt er in Jahrhunderte alten Erd- und Humusschichten. Das Planerteam schlägt vor, hier einige hölzerne

„Das Archeo-Pfad wird etwas, wofür die Leute auch von auswärts kommen werden“_ Stadträtin Paula Bacher Marcenich 23


Kunst & Kultur

Pallisaden im römischen Stil zu errichten. Nur unweit des Rastplatzes finden wir den zweiten Schalenstein mit einer außergewöhnlichen Reliefstruktur. Zu diesen Schalensteinen gibt es unter Fachleuten ganz unter-schiedliche Meinungen. Wegen der bereits einsetzenden Frostschäden wurde der Bildstein hier überdacht. Ein hölzerner Aussichtsturm wird uns in Zukunft die einmalige Möglichkeit bieten, mehrere archäologisch interessante Punkte anzuvisieren, und gewährt eine umfassende Aussicht über den Brixner Talkessel.

W W W. D Y N A M I C - D A N C E . C O M

EinschrEibungEn Für Mitglieder Montag 14. SepteMber DienStag 15. SepteMber 18:00-20:00 Uhr

Für neue Mitglieder Mittwoch 16.SepteMber DonnerStag 17. SepteMber 18:00-20:00 Uhr

Nun erreichen wir die höchste Erhebung auf dem Weg nach Elvas: Das Wetterkreuz auf dem Pinàzbühel befindet sich auf 853 Metern Meereshöhe. Archäologen konnten um diese Hügelkuppe in tieferen Erdschichten einen Ringwall aus Holz nachweisen. Wir stehen nun auf dem Picknickplatz vor einer großen begehbaren Sonnenuhr. Der Ort hat etwas Archaisches, erinnert irgendwie an Castelfeder. Wir folgen dem Maratschweg in Richtung Elvas. Unterhalb des Mesner-Waldes erblicken wir fünf Reihenhäuser. Bei den Aushubarbeiten fand man

hier bedeutende Bajuwarengräber. Diese Anregung nahm das Planungsteam dankbar auf: Ein detailgetreuer Nachbau eines Bajuwarengrabes soll uns in längst vergangene Zeiten versetzen.

Am nördlichen Dorfrand von

Elvas steht in unmittelbarer Nähe zu einer Quelle eine riesengroße Weide. Am Brunnen können wir durstige Wanderer uns laben und im Wasserbecken zum Kneippen die müden Beine erfrischen. Etwas weiter nördlich liegt der Laugensee. Was kaum jemand weiß: Dieser unscheinbare kleine

info

rosMinischule Brixen WidMannBrückengasse 1

D E S E I N . I T

T A n Z s A i s O n 2 0 0 9 / 10

Eisacktaler Themenwege im Brixner Raum

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Wandern ist besonders in jenen Ländern, die an die Alpen grenzen, sehr beliebt und ein zentraler Wirtschaftsfaktor des Sommertourismus. In Europa sind alle landschaftlich reizvollen Regionen weitgehend durch gewartete und markierte Wanderwege erschlossen. Südtirol ist eine ideale Region für Wanderer: Zahlreiche schöne Wanderrouten führen durch eine abwechslungsreiche und vielseitige Landschaft und vermitteln den Besuchern eindrucksvolle Naturerlebnisse. 17000 Kilometer markierte Wanderwege durchziehen Südtirol. Die Strecken haben unterschiedlichste Charaktere: Familienwanderungen, Genusswanderungen, aussichtsreiche Höhenwege, Almwanderungen, Themenwege und natürlich auch hochalpine Bergtouren stehen zur Auswahl. Dank des milden und sonnigen Klimas im Süden unseres Landes sind Spazier-

gänge zwischen Rebhügeln und Obstgärten besonders für Familien mit Kindern geeignet. Bereits seit Jahren bemüht sich die Bezirksgemeinschaft Eisacktal, „das Wandern nach Interesse und Spezialgebiet attraktiv zu machen“, wie der zuständige Referent Willi Überbacher erklärt. Auf dem Arbeitsplan stehen zehn sogenannte Themenwege im Eisacktal (siehe Skizze). Die Ziele des Vierjahresprogrammes (2009-2012), „Eisacktaler Wege neu begehen“, sind dabei vielfältig. So geht es nicht nur darum, historische Wege vor dem Verfall zu retten und Verbindungswege wieder zu reaktivieren, sondern auch, siedlungsnahe Erholungsangebote zu schaffen. Dabei wird großer Wert darauf gelegt, dass Wanderangebote entstehen, die ohne Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Nicht zuletzt soll ein Beitrag zur Verkehrsberuhigung

und damit zur Verbesserung der Lebensqualität geschaffen werden. Ein weiteres Ziel ist es, die vorund frühgeschichtliche Zeit des Brixner Gebietes mit den zahlreichen archäologischen Fundplätzen bekannt zu machen. Ganz im Sinne des „sanften Tourismus“ soll das mittlere Eisacktal durch eine sanfte Erschließung und Nutzung mit Themenwegen aufgewertet werden. Damit verbunden sein dürfte eine überregionale Aufmerksamkeit, was für den Bezirk eine Imagesteigerung bedeutet und sich für zahlreiche Betriebe sicherlich als wirtschafticher Nutzen niederschlagen wird. Ein Großteil der Wege existiert bereits und ist nur mehr aufzubereiten und zu gestalten. Die Finanzierung des Projektes ist gesichert: 70 Prozent der Gelder übernehmen EU und Staat im Rahmen des ländlichen Entwicklungsplanes, die restlichen 30 Prozent


muss die jeweilig beteiligte Gemeinde beisteuern. Die einzelnen Arbeiten werden vom Amt für Forstwirtschaft durchgeführt. Willi Überbacher bezeichnet die Zusammenarbeit mit der Forstbehörde als „vorbildlich“. Einige der geplanten Themenwege sind bereits realisiert, andere stehen kurz vor Fertigstellung. So wurde im Juli die Andreas-Hofer-Brücke in der Rienzschlucht eingeweiht, die die Karlspromenade mit Kranebitt und dem Wegnetz auf dem Natzner Hochplateau verbinden wird. Das derzeit fehlende Wegstück von der Brücke bis zur Seeburg wird in den nächsten Monaten realisiert. Bis dieser „Brixner“ mit der Post verteilt wird, werden auch die letzten Schilder am Raier-MoosWeg in Raas angebracht worden sein. Projektkoordinator Leo Unterholzner bestätigt, dass noch ein weiterer Themenweg im heurigen Herbst fertiggestellt werden soll: der Geschichtsparcours von Brixen über Vahrn zur Franzensfeste bis zur Römerstraße am Blasbichl. Beginnend beim geschichtsträchtigen Lachmüller-Haus im Stadtzentrum, vorbei an Relikten aus der K.u.K.Zeit (ehemalige Militärgebäude in der Dantestraße) und am Soldatenfriedhof in Vahrn bis zur imposanten Festung in Franzensfeste kann Geschichte im wahrsten Sinn des Wortes „erwandert“ werden. Angedacht wurde auch ein weiterer Geschichtsparcours von Brixen über den Nössingbühel in Neustift bis nach Aicha. Erst in den nächsten Jahren verwirklicht werden die Themenwege in Tschötsch und in Albeins: der Keschtnweg, der Kirchenweg und der Weinbergweg. Hier treffen sich Kastanie und Wein: Ausgehend

vom Parkplatz beim Ziggler wandert man durch die Weinberge südlich von Brixen zum Kuenhof, weiter nach St. Jakob und zum Hoadnhof, um dann durch die Kastanienhaine von Tschötsch wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Mit eingebunden sind sogenannte Kraftplätze (Menhirsteine) und geschichtsträchtige Stätten (Mahr). Eine Neutrassierung erfährt auch der bekannte Keschtnweg von Vahrn, der innerhalb 2010 großteils neu angelegt und somit aufgewertet werden wird: An Burgerhof und Unterebner vorbei führt er auf gleicher Höhenlinie nach Cyrill. Durch den fast durchwegs flachen und steigungsfreien Verlauf soll dieser Wanderweg auch für ältere Leute ganzjährig attraktiv werden. Zwei längere und anspruchsvollere Strecken sind zwischen Schabs, Viums, Mühlbach und Rodeneck vorgesehen. Beide Themenwege treffen sich am Schloss Rodenegg. Geplant ist in diesem Zusammenhang auch die Wiedereröffnung des ehemaligen Zugangs zum Rundlkraftwerk. Bereits bestehend sind die Wege von Milland über Albeins nach Klerant und eine kurze Rundstrecke in Mellaun. An dieser an interessanten Aussichtspunkten reichen Strecke sind nur Hinweisschilder und Informationen für die Wanderer anzubringen. Zu den geplanten Vorhaben zählt auch die Rundwanderung von Albeins nach Teis. Großes Interesse an der Aufwertung ihrer Wanderangebote haben mittlerweile auch die Gemeinden von Klausen und dem unteren Eisacktal gezeigt. wk

25


Kunst & Kultur

Wasserspeicher ist Namensgeber der Laugenkultur, also der Spätbronzezeit im Alpenraum. Mittlerweile sind wir im Dorf angelangt und kommen am Hotel Hofstatt vorbei: Bei den Aushubarbeiten wurde hier ein Landhaus aus der Römerzeit ausgegraben. Die überdachten Mauern selbst befinden sich in Privatbesitz; es wird aber eine für uns zugängliche Schautafel geben, wo dieser Fund dokumentiert ist. Wenige Meter weiter passieren wir die neue Grundschule von Elvas. An der Ostseite präsentieren sich in vandalensicheren Schaukästen verschiedene Fundstücke aus dem Ort und der näheren Umgebung. Neben der Kirche liegt ein öffentlicher Parkplatz. An dieser Stelle könnte man die archäologische Rundwanderung auch in umgekehrter Reihenfolge beginnen. Deshalb gibt es hier, ebenso wie an der Adlerbrücke in Brixen, neben der Infotafel einen Schaukasten und Infostelen mit den Broschüren zum Archeo-Lehrpfad.

Der gut beschilderte Rückweg

führt uns gleich unterhalb der Kirche vorbei an einem grünen

Die einzelnen Stationen des Archeo-Pfades sollen im Laufe der nächsten drei Jahre errichtet werden

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Wiesenkeil mit wunderbarer Aussicht auf das Brixner Becken, und wir entdecken ein Relikt der einstmaligen Römerstraße. Das uralte Kopfsteinpflaster tritt mit gewaltig tiefen Karrenrinnen zu Tage, die den regen Warenverkehr zur Römerzeit und in den folgenden Jahrhunderten erahnen lassen. Als besondere Attraktion werden wir

Theater.Pädagogisches.Zentrum www.tpz-brixen.org | 0472 80 23 05

Einschreibungen

Theater, Tanztheater und Video 26

auf dem angrenzenden Rastplatz den Nachbau eines römischen Streitwagens finden. Etwas nordwestlich dieser Römerstraße befindet sich die sogenannte Kreuzwiese, wo man ein ausgedehntes von der Jungsteinzeit bis ins frühe Mittelalter bewohntes Siedlungsareal ausgegraben hat. Nur wenige Minuten von der Römerstraße etwas weiter talwärts befindet sich, abseits des Wanderweges, ein weiterer Schalenstein, im Volksmund „Hexenrutsche“ genannt. Die stark abgeschliffene Rinne im Felsen entstand durch das Hinabrutschen von Menschen über die Kreuzplatte. Einige der im Quadrat angeordneten Neunergruppen von Schalen wurden dabei teilweise abgetragen. Hier stehen wir auf einem Kraftplatz, der sicherlich nicht nur die Kinder fasziniert. Zwischen Weinbergen und Apfelwiesen gelangen wir in langen Serpentinen wieder hinunter nach Kranebitt und weiter zum Eisackufer. Die letzte Station ist bei der Baustelle der Tiefgarage am Beginn der Elvaserstraße. Die Baugrube wurde ein Jahr lang von den Spezialisten der Firma Giovanni Rizzi systematisch untersucht, eine relativ große prähistorische Siedlung konnte freigestellt werden. Auf Schautafeln werden die reichlichen Funde aus Eisen- und Bronzezeit ausführlich dokumentiert. Unsere virtuelle Wanderung auf dem archäologischen Lehrpfad schließt dort, wo sie begonnen hat – in Stufels.

Wenn es gelingt, die Vorschläge des Planungsteams zeitgerecht umzusetzen, wird der Archeo Lehrpfad ohne Zweifel eine Be-

reicherung für Brixen und Umgebung werden und als Touristenattraktion viele Gäste aus Nah und Fern anziehen. Mit dem Ötzi-Museum von Bozen kann Brixen damit zwar nicht konkurrieren, aber sich im Zuge einer gemütlichen Wanderung mit der Vergangenheit dieses Gebietes anzufreunden ist auf alle Fälle eine Reise nach Brixen wert. walter.kraler@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

info Alpenverein - CAI Ab Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu einer zunehmenden Institutionalisierung des Wanderns durch Wandervereine und Gebirgsvereine. In Südtirol leisteten CAI und AVS Pionierarbeit in der Erschließung der Natur durch Wanderwege, Karten, bei Markierung, Errichtung von Wegweisern, Schutzhütten und Aussichtstürmen. CAI (Club Alpino Italiano): 1863 in Turin gegründet; heute italienweit 308.000 Mitglieder. 21 regionale und 2 provinziale Gruppierungen (Bozen und Trient). AVS (Alpenverein Südtirol): 1946 Gründung des AVS, heute 32 Sektionen mit 59 Ortsstellen und 47.700 Mitgliedern. Beide Vereinigungen sind Mitglied im Club Arc Alpin, dem Dachverband der Alpenvereine im Alpenraum, und im UIAA, der Internationalen Union der Alpinismusvereinigungen.


Foto: Oskar Zingerle

Ausstellung

Toskanische Kunst Drei Toskaner Künstler stellen im Kunstraum des Hotels Goldener Adler ihre Bilder und Keramikskulpturen aus, die sich auf verschiedenartige Tendenzen beziehen.

D

er Florentiner Giuseppe Chiari (1926-2007) war ursprünglich Pianist und Komponist und vertrat in den 60er-Jahren die Idee einer Synergie zwischen den verschiedenen Kunstformen, im Gegensatz zur traditionellen, puristischen Abgrenzung der einzelnen Künste. Er beteiligte sich 1962 am FluxusFestival von Wiesbaden, 1963 wurde in New York sein „Teatrino“ in einer von Charlotte Moorman und Nam Jun Paik organisierten Konzertreihe aufgeführt. In der Folge trat er der „Gruppo 70“ bei, die sich der visuellen und konkreten Poesie verschrieben hatte. Im Jahr 1960 veröffentlichte Chiari sein Buch „Musica senza contrappunto“; 1973 folgte das Werk „Musica madre“, worin er für die totale Kunst plädiert – einer Kunst, in der sich Musik und visuelle Kunst synergetisch verbinden und verflechten. Der im Mai 2007 verstorbene Künstler bearbeitete malerisch Partituren ebenso wie Musikinstrumente und organisierte Performances, in denen Musik, Gestik, Sprache und Bild einheitlich zusammen wirken. Im Adler Art sind von Giuseppe Chiari verschiedene Kompositionen mit bemalten Musikinstrumenten zu sehen, in denen er neodadaistische Einflüsse in die Fluxuskunst involviert.

gezielte Einfügung von Blattsilber, Kupfer oder anderen Metallen in seine Bilder mit ihren chromatischen, durch die Oxydierung veränderten Lichteffekten sowie eine typisch toskanische Plastizität der Komposition machen den Künstler zum Gründer der „Neorenaissance“, in der die klassische, florentinische Kunsttradition neu belebt und interpretiert wird. Auch der Keramikkünstler Paolo Staccioli, der auf der Ausstellung nur mit wenigen Werken vertreten ist, kommt aus der Toskana und zeigt in seinen Terrakotta-Skulpturen die klassizistischen Einflüsse der heimatlichen Kunsttradition. Die Ausstellung der drei Künstler ist noch bis Ende August zu sehen. christine.matha@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Giuseppi Chiari involvierte in seinen Werken neodadaistische Einflüsse in die Fluxuskunst

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Auf einer anderen, sehr sub-

tilen Ebene arbeitet Andrea Stella. Auch er ist gebürtiger Florentiner, Jahrgang 1950, und wohnt abwechselnd in Florenz und Athen, den zwei Wiegen der europäischen Kunst. Stella greift auf das Handwerk der kunstvollen Einlegearbeiten zurück und befasst sich eingehend mit dem Studium künstlerischer Techniken der Metallverarbeitung und seinen faszinierend geheimnisvollen alchemischen Verwandlungen. Die 27


FUSSBALL hERREn

SSV BRIXEN DaS SpoRtlIchE aNgEBot 2009-2010 www.ssv-brixen.info Trainingsangebot 2009/2010 Oberliga Junioren A-Jugend Reg. B-Jugend Reg. A-Jugend Prov. B-Jugend Prov. c-Jugend A c-Jugend B D-Jugend A/B D-Jugend c/D Fußballschule

Trainingstage Di, Mi, Fr Mo, Di, Do Di, Fr Mo, Mi Di, Fr Mo, Mo, Do Mo, Mi, Do Mo, Do Mo, Do Mo, Do Mi, Fr

Zeiten 19.30 Uhr 19.30 Uhr 18.00 Uhr 18.00 Uhr 18.00 Uhr 18.00 Uhr 14.30 Uhr 14.30 Uhr 16.00 Uhr 17.30 Uhr 14.30 Uhr

Trainingstage

Zeiten

Mi Fr Mi

19.30 Uhr 16.00 Uhr 19.30 Uhr

Mi

16.00 Uhr

Heimspiele Sonntag Samstag, 17.00 Uhr Sonntag, 10.30 Uhr Sonntag, 10.30 Uhr Samstag, 19.00 Uhr Samstag, 16.00 Uhr Samstag, 15.00 Uhr Samstag, 15.00 Uhr Freitag, 16.00 Uhr Samstag ?

SchWIMMEn

FUSSBALL DAMEn

Trainings- und Spielort: SpA Klaus Seebacher – Info: Mauro Monti, Tel. 331 371 44 77, E-Mail: mauro.monti@ssv.brixen.it Trainingsangebot 2009/2010 U8 (Jhg 2001 - 2003) U 10 (Jhg 1998 - 2000) U 14 (Jhg 1995 - 1997) U 19 Serie B

Trainingstage Mi + Fr Mo + Do Di + Fr Mo Do Di, Do + Fr

Trainingszeit 16.00 - 17.15 Uhr 16.00 - 17.30 Uhr 16.00 - 17.30 Uhr 19.30 - 21.00 Uhr 18.00 - 19.30 Uhr 19.30 - 21.00 Uhr

Trainingsbeginn Mi,16.09.2009, 16.00 Uhr Mo, 24.08.2009 16.00 Uhr Di, 18.08.2009, 16.00 Uhr Mo, 17.08.2009, 19.30 Uhr Heimspiele: Sonntagnachmittag

Trainings- und Spielort: SpA Klaus Seebacher – Info: Florian Demetz, 349 198 56 31 E-Mail: ssvbrixendf@hotmail.de Schwimm- und Aquafitnesskurse zu 10 Einheiten Babyschwimmen Volksschüler / Kindergarten Volksschüler / Kindergarten Erwachsene Aquagym / Aquafitness Aquajogging / Aquafitness Schwangerschaftsgymnastik im Wasser

Trainingstage Mo, Di, Fr Di, Mi, Fr Sa Di Mo, Fr Do Mo

Schwimmen und Aquafitness für Ältere Schwimmen und Aquafitness für Ältere Trainingsgruppen ganzjährig Erwachsene Erwachsene Leistungs- und Trainingsgruppe I (1996 und älter) Leistungs- und Trainingsgruppe II (1997 - 2000) Leistungs- und Trainingsgruppe III (2001 und jünger) Schwimm-Masters

Mo / Fr Mo / Fr Mi Mo, Do Mo, Mi, Fr Mo, Mi, Fr Mi, Fr

Zeiten zw. 09.10 u. 12.00 Uhr Kurseinheiten zu 30 Min. 16.00 - 17.00 Uhr oder 18.10 - 19.00 Uhr 09.10 - 12.00 Uhr 19.10 - 20.00 Uhr 19.10 - 20.00 Uhr 18.30 - 19.20 Uhr 17.10 - 18.00 Uhr ab 24.08.09 bis Ende September Anmeldung bei Kursleiterin Katarina Hirsemann 09.00 - 10.00 Uhr für Anfänger 10.00 - 11.00 Uhr für Fortgeschrittene 19.30 - 20.30 Uhr 19.30 - 20.30 Uhr 18.00 - 19.30 Uhr 16.30 - 18.00 Uhr 15.30 - 16.30 Uhr 2 x wöchentlich

1 x wöchentlich 2 x wöchentlich

Tage u. Uhrzeit werden mit der Gruppe vereinbart

TURnEn

Beginn der Schwimmsaison: 01.09.2009 Kurse und Trainings können bei genügend Einschreibungen ab vorgenanntem Datum beginnen. Einschreibungen werden im Büro des SSV Brixen Schwimmen, Erdgeschoss Aquarena, Mo + Mi + Fr, jeweils von 18.00 bis 20.00 Uhr entgegengenommen. Trainingsangebot 2009/2010 Abenteuerspielstunden I (4-6 Jahre, begrenzte Teilnehmerzahl) Abenteuerspielstunden II (4-6 Jahre, begrenzte Teilnehmerzahl) Gym 4 Kids I (ab 6 Jahren, begrenzte Teilnehmerzahl) Gym 4 Kids II (ab 6 Jahren, begrenzte Teilnehmerzahl) Jugend Turn- & Sportgruppe (Mittel- und Oberschüler, begrenzte Teilnehmerzahl) Fit über 50

Trainingstage Trainingszeit Wird noch bekannt gegeben Wird noch bekannt gegeben Fr 15.00 - 16.00 Uhr Fr 16.15 - 17.15 Uhr Do 18.15 - 19.15 Uhr Mi 19.30 - 20.15 Uhr

Beginn

02.10.2009 02.10.2009 01.10.2009 07.10.2009

BADMInTOn

Trainingsort: Kunstturnhalle Sportzone Süd, Brixen – Einschreibungen: 16. + 17. September 2009 von 17.00 - 19.00 Uhr in der Halle Telefonische Anmeldungen können aus organisatorischen Gründen nicht angenommen werden!! Info Mo - Fr von 18.00 - 20.00 Uhr: Gabi Mellauner, 349 09 73 352, E-Mail: gabi.mellauner@bzgeis.org Trainingsangebot 2008/2009 Kinder Jugendliche Sportgruppe Freizeit 1 Freizeit 2 Schnupperstunden für Kinder Schnupperstunden für Jugendliche Anfängerkurs für Erwachsene

Tage Di + Do Di Mo Mo Do Di Di 5 x Di

Trainingszeit 17.30 - 19.00 Uhr 19.00 - 20.30 Uhr 19.00 - 20.30 Uhr 20.30 - 22.00 Uhr 20.30 - 22.00 Uhr 17.30 - 19.00 Uhr 19.00 - 20.30 Uhr 20.30 - 22.00 Uhr

Tage

Trainingszeit

Tage

Trainingszeit

Do Di

17.30 - 19.00 Uhr 20.30 - 22.00 Uhr

Do

19.00 - 20.30 Uhr

Trainingsort: Pluri Turnhalle des ital. Schulzentrums in der Mozartallee Anmeldungen und Info: Helmuth Sigmund Tel. 329 896 35 623 oder Tel. 0472 834 505, Sektionsleiter: Bernhard Thomaser, Tel. 349 283 48 62 Ein starkes Team wie wir unterstützt gerne den SSV-Brixen in seiner Jugendarbeit.

Denn Sport braucht Unterstützung.


LEIchTAThLETIK hAnDBALL JUGEnD

Trainingstage Leichtathletik für Volksschüler

Trainingstage Mo + Do ab 21.09.2009

Zeiten 17.00 - 18.15 Uhr

Leichtathletik für Mittel- und Oberschüler

Mo + Do ab 21.09.2009

17.30 - 19.00 Uhr

Trainingsort: Sportzone Süd, bei Schlechtwetter in der Handballhalle Sportzone Süd, bei Schlechtwetter in der Handballhalle

Anmeldung und Info: Ilse Ogriseg, Tel. 340 630 55 06, E-Mail: ilseogriseg@hotmail.com oder Bruno Capello 339 84 58 338 Trainingsangebot Ballspielstunde (Jahrgang 2002 und jünger) U 10 (Jahrgänge 2001/2000) U 12 (Jahrgänge 1999/1998) U 14 (Jahrgänge 1997/1996) U 16 (Jahrgänge 1995/1994) U 18 (Jahrgänge 1993/1992) U 16 (Jahrgänge 1995/1994) U 18 (Jahrgänge 1993/1992)

Elterninformationsabend 16.09.2009, 17.00 Uhr, in der Halle der Sportzone Süd 16.09.2009, 17.00 Uhr, in der Halle der Sportzone Süd 16.09.2009, 17.00 Uhr, in der Halle der Sportzone Süd 31.08.2009, 19.30 Uhr, in der Halle der Sportzone Süd 24.08.2009, 19.30 Uhr, in der Halle der Sportzone Süd (nur für Buben!) 24.08.2009, 19.30 Uhr, in der Halle der Sportzone Süd (nur für Buben!) 31.08.2009, 19.30 Uhr, in der Halle der Sportzone Süd (nur für Mädchen) 31.08.2009, 19.30 Uhr, in der Halle der Sportzone Süd (nur für Mädchen)

BEhInDERTEnSPORT

BOGEnSchIESSEn

VOLLEyBALL

yOSEIKAn BUDO

Anmeldungen und Info: Otto Forer, Tel. 335 573 60 66, Erich Federspieler, Tel. 335 84 82 042 oder Email: 0034_brixen@figh.it Die Trainingsangebote der Sektion Yoseikan Budo werden ab 01. September auf der Homepage www.ssv-brixen.info/yoseikanbudo veröffentlicht. Nähere Informationen erteilen Hannes Schwienbacher, Tel. 347 25 77 946 für das Erwachsenentraining und Oskar Baumgartner, Tel. 338 1459835 für das Kindertraining. Anmeldungen sind ab Mo, 14.09.2009 zwischen 17.30 und 19.30 Uhr täglich im Büro des SSV Brixen, Hartmannplatz, möglich.

Trainingsangebot 2009/2010 Kleine Ballspiele (1. - 3. Klasse Grundschule) Minivolley (ab 3. Klasse Grundschule) Volleyball für MittelschülerInnen Volleyball für OberschülerInnen Volleyballtraining (Jhg. 1997/1998) Volleyballtraining Jugend (Jhg. 1995 und älter)

Trainingstage Mo Mi + Fr Di + Do Di + Do Mo, Mi + Fr Mo, Mi + Fr

Trainingszeit 17.30 - 19.00 Uhr 17.30 - 19.00 Uhr 17.30 - 19.00 Uhr 19.00 - 20.30 Uhr 17.30 - 19.15 Uhr 19.15 - 21.15 Uhr

Trainer Melanie Holzknecht Sarah Velco Thomas Schmidhammer Walther Unterleitner Silke Gruber

Sämtliche Trainingseinheiten finden in der neuen CONI-Halle Brixen/Dantestraße statt. Trainingsbeginn: Mo, 21. September 2009; keine Anmeldung erforderlich; erste Schnupper-Trainingsstunden kostenlos. Etwaige Änderungen werden auf der Homepage www.ssv-brixen.info/volleyball bekannt gegeben. Info: Walther Unterleitner, Tel. 339 76 02 430 oder 0472 200 693 Trainingstage Dienstag Freitag Samstag

Zeiten (unverbindlich) 18.30 - 20.30 Uhr 18.30 - 20.30 Uhr 16.00 - 18.00 Uhr

Trainingsort Oktober - April Realgymnasium Dantestrasse Realgymnasium Dantestrasse Pluri Turnhalle des ital. Schulzentrums in der Mozartallee

Trainingsort April - Oktober Militärsportplatz Vahrn Militärsportplatz Vahrn Militärsportplatz Vahrn

Erforderliches Alter: 10 - 99 Jahre; Die Ausrüstung (Bogen, Pfeile, Zubehör) wird von der Sektion zur Verfügung gestellt. Anmeldung und Info: Armin Theiner, Tel. 0472 83 73 14, im Geschäft Pro Natura in Brixen oder beim Training Trainingsangebote 2009/2010

Trainingstage

Paralympics: für Körperbehinderte Tischtennistraining Schwimmkurse und -training Bogenschießen

1x bis 2x wöchtentlich Abends Fr Abends an den Trainingstagen der Sektion Bogenschießen

Special Olympics: für Menschen mit mentaler Beeinträchtigung Fußballtraining für Jugendliche und Erwachsene Fr Sport und Spaß für Kinder Mo, Di oder Fr halt dich Fit - Montagsturnen (2 Gruppen) Mo Tanzen für Jugendliche Schwimmen für Kinder (Anfänger, Einzelbetreuung) Schwimmen für Erwachsene (Anfänger, leicht Fortgeschrittene) Schwimmtraining für Fortgeschrittene (2 Gruppen)

Zeiten

TrainerIn Trainer des ASV Milland TT Trainer der Sektion Schwimmen

Oswald Waldthaler Sandra Profanter

Fr

13.30 - 14.30 Uhr Nachmittags 17.00 - 18.00 Uhr oder 18.00 - 19.00 Uhr 18.00 - 19.00 Uhr

10 x 25 Min.

Termine werden individuell vereinbart

Trainer der Sektion Schwimmen

10 x 25 Min. Di

Termine werden individuell vereinbart 16.00 - 16.50 Uhr oder 17.00 - 17.50 Uhr

Trainer der Sektion Schwimmen

Saro Scaggiante Carmen Niederkofler

Trainer der Sektion Schwimmen

Bewegungsangebote für Kinder im Rollstuhl und / oder schwer behinderte Kinder werden bei Bedarf organisiert. Anregungen für weitere Angebote werden gerne entgegengenommen. Anmeldung und Info: Michaela Kofler-Pichler, Tel. 0472 83 38 89 oder Tel. 333 471 47 07 Ein starkes Team wie wir unterstützt gerne den SSV-Brixen in seiner Jugendarbeit.

Denn Sport braucht Unterstützung.


AUSSTELLUNG

Kunst & Kultur

Handwerker der Farbe z Gotthard Krupp und Bülent Alev aus Berlin, Laura Facchinelli aus Venedig und Klaus-Jürgen Wittig aus Brixen sind Mitglieder der internationalen Künstlergruppe „Handwerker der Farbe“. Ihnen gemeinsam ist, dass sie unabhängig von den Materialien aus der Farbe die Form bilden. Stimmung und Aussagen der Bilder werden vorrangig durch die Farbe ausge-

drückt, und damit erschließt sich der Inhalt des Bildes. „Die Wiederentdeckung der Farbe als zentrales Mittel der bildenden Kunst ist eine Aufgabe und Herausforderung – gerade in einer Zeit, die durch Bildüberflutung gekennzeichnet ist“, erzählt Klaus-Jürgen Wittig, der aus Berlin stammt, in Brixen wohnt und Mitglied des Kunstkreises St. Erhard ist. Einige ihrer

Werke zeigen die Künstler nun in der Ausstellung „Farb Zeit Räume“, die am 25. September in der Engelsburg des Klosters Neustift eröffnet wird. db

K&K

Foto: Oskar Zingerle

Kunst & Kultur

AUSSTELLUNG

Totems z Die Stadtgalerie Brixen präsentiert derzeit eine Rückschau auf den Südtiroler Bildhauer Adolf Vallazza, dessen Name weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Vallazza wurde 1924 in St. Ulrich in Gröden geboren und hat dort die Kunstschule besucht. Das kreative Talent wurde ihm von seiner künstlerisch gesinnten Familie bereits in die Wiege gelegt. Obwohl er keine akademische Ausbildung genossen hat, rezipiert der Grödner Bildhauer durchwegs die internationale Kunstszene in seinen Arbeiten. Die Integration des Sockels zu einem Teil der

kurz

notiert

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Skulptur, die Präsentation des Materials in seiner eigenen Poetik sowie die Archaik der Totemähnlichen Skulpturen legen dafür Zeugnis ab. Das verwendete Material ist durchwegs Holz. Die Risse erinnern an das Alter des Materials, und die Maserungen geben den Werken eine Richtung. Muster und geheimnisvolle Grapheme winden sich dabei im Holz; es sind Spuren eines gediegenen menschlichen Eingriffes. Die Skulpturen sind ungefähr menschengroß und gliedern harmonisch den überschaubaren Raum der Galerie. Die Gesamtwir-

Werke der Brixner Künstler Hans Knapp, Claudio Olivotto, Josef Rainer, Sergio Sommavilla und Hartwig Thaler sind ab 3. September in einer Gemeinschaftsausstellung mit Regensburger Künstlern in der StadtGalerie Brixen zu sehen. Ab 15. September hingegen zeigt die Galerie ausgesuchte Skulpturen von Martin Rainer.

kung ist „a misura d’uomo“, um es mit den Worten der Klassiker zu sagen. Auch der symbolische Eintrittspreis von zwei Euro scheint „a misura d’uomo“ zu sein. Trotzdem hält er angeblich verschiedene potentielle Besucher fern. Gut

daran ist, dass dadurch das Bewusstsein geweckt wird, dass es sich hier um Kunst handelt und das Galeriepersonal nicht mit Fragen nach dem Preis der „putzigen Holzsouvenirs“ belästigt wird. ap

Am 19. September findet in ganz Südtirol wiederum die Lange Nacht der Museen statt. Verschiedene Museen bieten hierzu ein Sonderprogramm für Nachteulen – die detaillierten Infos werden unter www.provinz.bz.it/kulturabteilung/museen oder bei den einzelnen Museen abrufbar sein.

Die Heimatbühne St. Andrä feiert heuer ihr 50-Jahr-Jubiläum und zugleich, am 25. September um 20.30 Uhr, die Premiere der Komödie mit Musik „Ratsch und Tratsch“ unter der Regie von Christoph Gostner.


NACHGEFRAGT

„Wenn ein Tiroler nachdenkt…“ LUKAS LOBIS, Kabarettist und Schauspieler, über sein erstes Solokabarett „BUMMS – Ein Tiroler denkt nach“, das er im September in der Dekadenz dem Brixner Publikum vorstellen wird. Herr Lobis, worüber denkt ein Tiroler denn nach, insbesondere im heurigen Gedenkjahr? Zugegeben, der Titel ist absurd. Ein Tiroler, der nachdenkt, ist in der Tat revolutionär. Nachdenken und Gedenken haben miteinander ja nicht viel zu tun, das sehen wir gerade heuer an vielen Beispielen. Daher habe ich für das Kabarett bewusst diesen provokanten Titel gewählt. Und wenn ein Tiroler einmal nach- und gedenkt, macht es gleich BUMMS? Der Knall aus einer Schusswaffe oder einem anderen lärmenden

Gerät ist absolut notwendig, wenn ein Tiroler nach- und gedenkt. Er zeigt sich dann extrem konzentriert, verliert den Boden der Tatsachen und driftet in Sphären ab, die mit dem irdischen Leben nicht viel zu tun haben – da muss er dann schon mit einem kräftigen BUMMS zurückgeholt werden. Oder, um es mit einem Zitat aus dem Stück „Alpträumer“, bei dem ich kürzlich mitgespielt habe, zu sagen: Von Besinnung zu Besinnung formt sich Gesinnung. Hat es bei Ihnen auch BUMMS gemacht, das erste Mal ganz alleine auf der Bühne?

Die Angst vor dem BUMMS war auf alle Fälle da. In den letzten Jahren stand ich häufig mit Thomas Hochkofler an meiner rechten Seite auf der Bühne, und bei den ersten Aufführungen alleine verspürte ich dort rechts schon einen leichten Phantomschmerz. Mein erstes Solokabarett war ein Schritt ins Ungewisse, Himmel und Hölle liegen hier nah beieinander. Aber das Kabarett ist beim Publikum gut angekommen, und nun freue ich mich besonders auf die Aufführungen in Brixen, die sind eine Herzensangelegenheit von mir. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

PROVINCIA AUTONOMA DI TRENTO

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Kunst & Kultur

NEU IM REGAL

Südtirol für Insider und für Kinder Gleich zwei seiner Südtirolführer hat der Südtirol-Kenner Oswald Stimpfl auf den neuesten Stand gebracht: zum einen den 300 Seiten starken Band „Südtirol für Insider“, wo selbst Einheimische noch manche Neuigkeit herauslesen können, und zum anderen den Erfolgstitel „Südtirol für Kinder“ mit 75 Tipps für Ausflüge zu Fuß, mit dem Rad, hoch zu Ross oder im Boot. In „Südtirol für Insider“ beschreibt Stimpfl in über 3000 Einträgen – und ohne übertriebene Schönfärberei – Kulturschätze und Museen, Veranstaltungen, Märkte und Feste, gibt Tipps zum Sport-

und Wellnessangebot sowie Empfehlungen zum Übernachten, Einkehren, Einkaufen und Relaxen. Der reich bebilderte Band ist nach Bezirken und Talschaften gegliedert, farbige Orientierungshilfen sowie Pläne und Karten erleichtern den Überblick. Für „Südtirol für Kinder“ war der Autor mit ebendiesen unterwegs und regt zum Besuch beim Vogeldoktor oder zum Lamatrekking, zur Erkundung von Bergstollen oder Ritterburgen ein. Und damit es so richtig kurzweilig wird, sind die Ausflugstipps mit Geschichten zum Schmunzeln oder Staunen angereichert.

Oswald Stimpfl: Südtirol für Kinder. Vollständig überarbeitete Neuausgabe. 12,50 Euro

Oswald Stimpfl: Südtirol für Insider. Sehenswertes, Gastlichkeit, Sport, Wellness 300 S., 16,80 Euro

Kunst

schule g n i s m o torei n a Brixner D k m o eD und Jungeu belebt! werden n An junge Sängerinnen und Sänger: —Wer Lust am gemeinsamen Singen hat und dafür gleichzeitig eine hervorragende Ausbildung in Anspruch nehmen will, ist in der Domsingschule genau richtig! Hier lernt man das Singen nach Noten, eine umfassende Musiklehre, den richtigen Gebrauch der Stimme und das Singen in der Gruppe. Individuelle Stimmbildung ist ebenfalls im Schulungsangebot dabei. Ab dem 8. Lebensjahr sind alle herzlich willkommen! Der Unterricht findet jeweils am Dienstagnachmittag von 16.00 bis 18.00 Uhr statt. Erster Treff ist am 29. September um 16.00 Uhr im Probelokal des Brixner Domchores im Gebäude der Musikschule Brixen. —Bereits geübte Sängerinnen und Sänger treffen sich in der Jungen Domkantorei „VocAllegro“. Dieser besteht aus Jugendlichen, die das Neue Geistliche Lied, aber auch anspruchsvollere Chorliteratur pflegen. Zu besonderen Anlässen dürfen sie gemeinsam mit dem Domchor eine Messe im Dom oder ein Konzert gestalten. Wer Freude am Chorsingen erleben will, aber auch Freundschaften knüpfen und Geselliges unternehmen will, ist herzlich willkommen! Geprobt wird jeweils am Samstag von 18.00 Uhr bis 19.15 Uhr. Wer sich für eines der beiden Angebote (oder für beide) interessiert, möge sich bitte bei Herrn Heinrich Walder melden: Tel. 347/5754518 oder per E-Mail an heinrich.walder@dnet.it.

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Erfolg in Bayern z Der Brixner Kunstschmied und Künstler Laurenz Stockner eröffnete Ende Juli in der Galerie für Angewandte Kunst in München eine große Werkschau mit seinen Schalen aus heimischem Kupfer. Bei der Vernissage würdigte Gerhard Hojer, Galerie-Leiter und Vorsitzender des Bayerischen Kunstgewerbevereines, die handwerkliche und künstlerische Ausdruckskraft der Arbeiten: Selten werde die Bedeutung der Schale als symbolische Formfigur so vertieft wie bei Laurenz Stockner, der ihn als Grenzgänger zwischen Handwerk und Kunst fasziniert habe. Die Variabilität innerhalb

des selbst gesetzten Formenrepertoires sei ebenso erstaunlich wie die Sorgfalt der Materialbehandlung. Laurenz Stockner ist in Bayern längst kein Unbekannter mehr: 2007 erhielt er den Bayerischen Staatspreis für Gestaltung im Handwerk. Nach seiner Einzelausstellung „Schalenformen“ auf Schloss Tirol (2008), einer Filmdokumentation und Auftritten auf der Grassimesse in Leipzig und einem ausführlichen Artikel in der Kölner Zeitschrift „Handwerk & Design“ ist der Münchner Auftritt ein weiterer Schritt hin zur internationalen Anerkennung des Künstlers und Handwerkers. db


Foto: Florian Puff

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Vorhang auf in der Dekadenz z Nach der Sommerpause öffnet die Dekadenz Mitte September wiederum die Kellertür. Auf dem Herbstprogramm steht die bewährte Mischung aus Kabarett, Comedy, Theater und Jazz, sowohl von ausländischen wie auch von einheimischen Künstlern. So präsentieren beispielsweise Lukas Lobis und Thomas Hochkofler (im Bild) jeweils ihr erstes Solokabarett: Bei Lobis denkt ein Tiroler nach, und bei Hochkoflers „Nacktprogramm“ lässt sich das Böse nicht aufhalten. Weiters vollzieht Georg Kaser die Hin- und Herrichtung des Andreas Hofer, der Pusterer Sebastian Baur spricht und singt erotische Texte von Liebe, Leidenschaft und Wahnsinn auf Puschtrarisch, und Magdalena Schwellensattl schlüpft in die Rolle von Zarah Leander. Als TheaterEigenproduktion präsentiert die Dekadenz hingegen die skurrile Komödie der französischen Autorin Yasmina Reza „Der Gott

des Gemetzels“ unter der Regie von Fabian Kametz – ein Stück, das mit Friedensverhandlungen beginnt und im Beziehungskrieg endet. Neu im Programm sind zwei „Poetry Slam“-Abende: Autoren können hierbei ihre selbst verfassten Texte in jeglicher Form vorstellen, von Rappen, Singen über Spielen ist alles erlaubt. Das Publikum entscheidet dann den Favoriten des Abends. Interessierte Schreiber, die daran teilnehmen möchten, können sich unter info@ dekadenz.it anmelden oder weitere Infos einholen. Als berühmte Gäste aus dem Ausland stehen zudem die preisgekrönten Kabarettisten Christoph Sieber und Michael Krebs erstmals auf der Dekadenz-Bühne. Das Jazzangebot hingegen steht im Herbst unter dem Motto „Frauenjazz“: Eingeladen sind vorwiegend Jazzerinnen aus aller Welt, von Südtirol über Sibirien nach Südindien, Senegal und zurück in die Schweiz. db

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Freizeit & Sport

BEHINDERTENSPORT

Wahre Helden

Die Sektion Behindertensport im SSV Brixen erlebt derzeit einen großen Aufschwung. Vor zehn Jahren stand die Sektion mit nur einem Athleten kurz vor dem Aus. Nun zählt der Verein an die 60 Athleten, die mit großem Einsatz dabei sind.

W

eltweit hat sich letzthin im Bereich des Behindertensports sehr viel bewegt. Viele neue Verbände bildeten sich oder definierten ihre Zielsetzung neu. Erklärtes Ziel der Vereine ist, Menschen mit einer körperlichen Einschränkung oder mit einer mentalen Beeinträchtigung für den Sport zu begeistern und ihnen eine bessere Integration in die Gesellschaft zu ermöglichen.

Gebiet. Vor etwa zehn Jahren schlitterte die Sektion des SSV Brixen allerdings in eine Krise, da mit der Tischtennisspielerin und Mono-Ski-Fahrerin Christina Ploner nur mehr eine Athletin im Verein eingeschrieben war. Mittlerweile arbeitet aber die neue Sektionsleiterin Michaela Kofler Pichler mit viel Elan und Enthusiasmus mit und schaffte es, eine sehr rege Vereinstätigkeit aufzubauen.

Der Sektion gehören mittlerweile 60 bis 70 Athleten jeder Altersgruppe an, wobei der Großteil von ihnen eine mentale Behinderung aufweist. Michaela Kofler Pichler war selbst in früheren Jahren eine gute Schwimmerin, ist aber nun auf den Rollstuhl angewiesen und musste sich „erst in die Materie einlesen und das Funktionieren der verschiedenen Verbände studieren“. Der SSV Brixen ist im Verband C.I.P. (Co-

mitato Italiano Paralimpico) für Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung und im Verband F.I.S.D.I.R. (Federazione Italiana Sport Disabilità Intellettiva Relazionale) für Menschen mit einer mentalen Beeinträchtigung eingeschrieben. Ziel des Verbandes C.I.P. ist es, die Athleten in die „normalen” Verbände der jeweiligen Sportart einzugliedern, damit diese als „normale“ Sportler angesehen werden. Der erste Schritt

Bereits seit 20 Jahren bietet

die Sektion Behindertensport im SSV Brixen den Menschen mit besonderen Bedürfnissen die Möglichkeit, Sport zu betreiben. Südtirolweit hat der Verein große Pionierarbeit geleistet und gehört zu den Vorreitern in diesem 34

„Barrieren abbauen und sich gegenseitig kennen und schätzen lernen“_ Michaela Kofler Pichler, Sektionsleiterin SSV Brixen Behindertensport


MIT FREUDE DABEI: Die Sektion Behindertensport des SSV Brixen ermöglicht Menschen mit körperlichen oder mentalen Beeinträchtigungen eine sportliche Freizeitbeschäftigung

–––

in diese Richtung wurde bereits mit den Sportarten Tischtennis, Kanu und Reiten gemacht.

Für die Menschen mit einer

Foto: Giancarlo Scardoni

Körperbehinderung bietet der SSV Brixen neben Tischtennis und Ski auch Schwimmkurse und Schwimmtrainings an. Bei den Bogenschützen nahm Armin Theiner, der zudem auch die Sektion Bogenschützen des SSV Brixen leitet, an den Paralympischen Italienmeisterschaften teil und konnte in der Kategorie „Compound“ den hervorragenden vierten Platz belegen. Vielfältig sind auch die Möglichkeiten für Menschen mit einer mentalen Beeinträchtigung. Angeboten werden beim SSV Brixen hierbei mehrere Sportarten, wobei stark auf die Interessen und

Fähigkeiten der Athleten eingegangen wird. Sehr gut besucht werden die Schwimmkurse und das Schwimmtraining. Einer der Höhepunkte war die Teilnahme an der Landesmeisterschaft, die vom SSV Brixen in Zusammenarbeit mit der Sektion Schwimmen und dem Verein Lebenshilfe im April in der Acquarena stattgefunden hat: Von den 80 Teilnehmern kamen 26 aus Brixen. Bei den Italienmeisterschaften holten sich die zwei Brixner Kathrin Oberhauser und Marco Scardoni die Goldmedaille. Der Zufall wollte es, dass beide Athleten dasselbe Geburtsdatum aufweisen, weswegen anfangs die Vereinsverantwortlichen fälschlicherweise von einem Tippfehler ausgegangen waren. Kathrin Oberhauser zeigte auch bei den anschließenden

Kathrin Oberhauser und Marco Scardoni, hier mit Trainerin Katharina Hirsemann, holten sich bei der Italienmeisterschaft Gold

––––

„Global Games 2009“ in Liberec in Tschechien gute Leistungen und konnte die eigene Bestzeit deutlich verbessern. Der Weg zu den Paralympics 2012 in London ist zwar noch lang, aber Oberhauser und Scardone bereiten sich mit ihrer Schwimmtrainerin Katarina Hirsemann bereits darauf vor.

keitsspielen bewältigt werden. Das Ziel, „Barrieren abzubauen und sich gegenseitig kennen und schätzen zu lernen“, kann hier laut Sektionsleiterin Michaela Kofler Pichler „auf ideale Weise erreicht werden“.

Beim Montagsturnen und im

thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

Sommer bei „Fit & Fun“ wurde bei Sport, Spiel und Spaß mit Übungsleiter Saro Scaggiante an der Fitness gearbeitet. Die Tanzgruppe des Vereins bereitet sich mit Tanzlehrerin Carmen Niederkofler das ganze Jahr über auf ihren großen Auftritt bei der Abschlussvorstellung der Gruppe „City Rock“ vor. Auch die Fußballer trainieren fleißig für die Teilnahme an verschiedenen Turnieren; eine eigene Meisterschaft gibt es mangels Mannschaften leider nicht. Trainiert wird regelmäßig in der Turnhalle der Seeburg unter den Anleitungen von Trainer Oswald Waldthaler. Zu einem großen Erfolg entpuppt sich zudem das Abhalten des „Brixner Sportfestes“, das heuer bereits zum zweiten Mal stattgefunden hat. Die teilnehmenden Mannschaften bestehen aus je zwei Schülern und drei Athleten mit Beeinträchtigungen. Gemeinsam müssen verschiedene Stationen mit Sport- und Geschicklich-

info SSV Brixen Sektion: Behindertensport Gründungsjahr der Sektion: 1989 Verband: C.I.P. für Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung F.I.S.D.I.R. für Menschen mit einer mentalen Beeinträchtigung Sektionsleiterin: Michaela Kofler Pichler Kontaktadresse: SSV Brixen, Hartmannsheim Großer Graben Tel. 0472 833889 Handy 333 4714707 Eingeschriebene Athleten: 60-70 Sportarten: Schwimmen, Fußball, Turnen, Leichtathletik, Bogenschießen, Tanzen, Tischtennis 35


LEICHTATHLETIK

z Der Brixner Christian Obrist ist zum Auftakt der LeichtathletikWeltmeisterschaft in Berlin im 1500-m-Vorlauf ausgeschieden. Bis zur 1100-m-Marke lief der Olympia-Finalist an vorderster Front, dann folgte allerdings ein „Sekundenschlaf“, den Obrist teuer bezahlen musste: Innerhalb eines Augenblicks hatte er plötzlich zehn Konkurrenten vor sich. Am Ende fehlten ihm als Achter 35 Hundertstel auf den rettenden fünften Platz von Belal

Mansoor Ali aus Bahrain, den Obrist im Halbfinale von Olympia bezwungen hatte. Der Brixner war zu Beginn der Sommersaison aufgrund einer Entzündung der Achillessehne gehandicapt. „Ein 1500-m-Rennen ist wie ein Roulette“, sagt Obrist in einer ersten Reaktion, „diesmal war das Glück eben nicht auf meiner Seite. Natürlich bin ich etwas enttäuscht, andererseits war das Teilnehmerfeld diesmal so hochkarätig wie wv noch nie.“

F&S

Foto: Giancarlo Colombo

Freizeit & Sport

Obrist ausgeschieden

Foto: Oskar Zingerle

Freizeit & Sport

NORDIC WALKING

Mit zwei Stöcken unterwegs z Nordic Walking hat in den letzten Jahren viele Anhänger gefunden, denn diese Sportart kann fast das ganze Jahr über sowohl von jungen als auch von älteren Menschen betrieben werden. Der Tourismusverein Natz-Schabs hat darin eine Chance erkannt und im vergangenen Jahr ein NordicWalking-Streckennetz von 40 Kilometer Länge eingerichtet. Dieses erste Baulos des „NaturAktivParks“ wurde Ende Juli feierlich eingeweiht. Die sportlichen Gäste und Einheimischen können an den drei Ausgangspunkten Natz, Raas oder Viums zwischen zehn Rund-

kurz

notiert

36

strecken mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden wählen. Übersichtstafeln und ein informativer Startwürfel erleichtern dort jeweils die Wahl der richtigen Strecke. Das gesamte Streckennetz, für das man vor allem vorhandene Wanderwege genutzt hat, war von einer Arbeitsgruppe des Tourismusvereins und dem Unternehmen „max 2“ aus Innsbruck erarbeitet worden. Zusätzlich zu den Rundkursen wurde in Viums eine Übungsstrecke errichtet und eine 12,8 Kilometer lange Laufstrecke fix ausgeschildert. Jeder Kurs ist mit einem

speziellen Leitsystem ausgestattet, das über die exakte Richtung und die bereits absolvierten Kilometer informiert. Eigene Entspannungsund Bewegungspunkte runden das attraktive Angebot ab. 2010 sollen weitere 20 Kilometer Nordic-Walking-Strecken in Schabs und Aicha realisiert werden. Damit wird der „NaturAktivPark“ in der Gemeinde Natz-Schabs vollständig. Neben der Gemeinde und der Provinz wurde das Projekt auch von der Raiffeisenkasse Eisacktal und dem Milchhof Brixen finanziell unterstützt. amm

Anfang August wurde in der Zone Kampill in Milland ein neuer Basketballplatz eröffnet, womit die Gemeinde den Anfragen einiger Jugendlichen nachgekommen ist. Zugänglich ist der Platz für alle; verwaltet wird er vom ASV Milland.

Die Entscheidung über den Bau der Kletterhalle in der Zone Priel fällt voraussichtlich am 27. August. Bei der Gemeinderatssitzung werden verschiedene Bau- und Finanzierungskonzepte vorgestellt.

Der SSV Forst Brixen Handball ist in die A1-Saison gestartet. Unter den Trainern Michl Niederwieser und Hubert Nössing finden die ersten Testspiele bei Turnieren in Bozen, Meran und beim „Miki Kovacs-Gedächtnisturnier” vom 11. bis zum 13. September in Brixen statt.


NACHGEFRAGT

„Bin sportlich gewachsen“ Frau Letrari, bei der SchwimmWeltmeisterschaft der allgemeinen Klasse Ende Juli durften Sie bei drei Wettbewerben starten. Für ein Spitzenergebnis hat es leider nicht gereicht… Dafür habe ich aber viel gelernt und bin sportlich gewachsen. Zudem habe ich an mir selbst eine neue Art an Aufregung kennengelernt und gelernt, wie ich damit umgehen soll. Bei den Wettkämpfen habe ich unzählige neue Weltrekorde live gesehen und Emotionen mit meinen Teamkollegen geteilt. Ich habe viele Schwimmer aus verschiedenen Ländern kennengelernt und ihre

Lebenseinstellung und Trainingsmethoden verglichen. Sie sind mit der italienischen Nationalmannschaft im gleichen Team wie Doppelweltmeisterin und Weltrekordhalterin Federica Pellegrini. In der Presse hat sie Sie öfters gelobt... Wir sind nicht nur im selben Team, sondern wir teilen uns bei den Wettbewerben auch dasselbe Zimmer. „Fede“ und ich sind mittlerweile öfters zusammen, sei es im Zimmer, im Wasser als auch in der Freizeit. Wir haben einen ähnlichen Charakter und helfen uns gegenseitig, wo es geht. Sie lernt mir sportlich sehr viel, und

ich gebe ihr im Gegenzug die gewisse Ruhe und Konzentration, die sie braucht, um ihr Gleichgewicht zu finden.

Foto: Willy Vontavon

LAURA LETRARI, derzeit Südtirols größtes Schwimmtalent, über ihre Teilnahme an der SchwimmWeltmeisterschaft in Rom und über ihre persönliche Beziehung zur Weltrekordhalterin Federica Pellegrini.

Was sind Ihre nächsten Pläne und Ziele? Mitte August war ich in Kanada bei der Militär-WM, wo ich einige Goldmedaillen holen konnte. Dies war für das heurige Jahr meine letzte große Anstrengung. Für die nächste Saison steht die EM und die WM in der Kurzbahn an, im Sommer geht es zur EM in der Langbahn. Für diese Rennen muss ich mich erst noch qualifizieren. thomas.oberrauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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Wirtschaft & Umwelt

RECHTSSTREIT UM ACQUARENA-PARKPLATZ

Die Odyssee

Der „Garante della Concorrenza e del Mercato“ rügt die Gemeinde, weil sie sowohl Parkplatz als auch Acquarena gemeinsam in Konzession vergeben hat. Folgen von diesem Gutachten erwartet man in der Gemeinde nicht.

Z

unächst die schlechte Nachricht: Der Acquarena-Parkplatz wird auch in Zukunft Kurzparkzone bleiben – wenn auch mit einigen technischen Hilfsmitteln, die das Bezahlen der Parkgebühren ein bisschen praktischer machen werden. Das am 24. Februar 2008 eigentlich als „Übergangslösung“ eingeführte und vor allem von den Brixner Kaufleuten scharf kritisierte Parkzahlsystem kann nicht wieder geändert werden, weil die Gemeinde Brixen damit ein „ähnliches Projekt“ realisieren würde wie das Parkhaus in der Dantestraße. Der Acquarena GmbH kann die Gemeinde den Parkplatz auch nicht direkt zur Führung übergeben, weil sie diesen Dienst öffentlich ausschreiben müsste. Alles verstanden?

päischer Gerichtshof in Brüssel. Eigentlicher Ursprung des Rechtsstreits war die Idee des ehemaligen Bürgermeisters Klaus Seebacher, die Stadtwerke Brixen mit dem Bau des Hallenbads zu beauftragen – unter anderem auch deshalb, weil die Stadtwerke zum Unterschied zur Gemeinde die entsprechende Mehrwertsteuer absetzen konnten und Seebacher dadurch eine Reduzierung der Kosten sah. Nach Fertigstellung waren die Stadtwerke die Eigentümer der Acquarena und stotterten fortan die Darlehen der Baukosten ab. Die Führung der neuen Struktur übergaben die Stadtwerke der neu gegründeten Acquarena GmbH – eine 100-prozentige Tochtergesellschaft.

Ein Teil der Kosten der Acquarena sollten über die Einnahmen des

Die Thematik ist in der Tat direkt angrenzenden Parkplatzes komplex und kompliziert – so kompliziert, dass sich in den vergangenen Jahren unzählige Rechtsanwälte, Gutachter und Richter damit beschäftigt haben, inklusive Verwaltungsgericht in Bozen, Staatsrat in Rom und Euro38

abgedeckt werden, weshalb die Gemeinde den Stadtwerken den Parkplatz in Konzession gab; diese überließen wiederum die Führung des Parkplatzes der Acquarena GmbH. Diese an und für sich logische Vorgehensweise rief die

Parking Brixen GmbH auf den Plan, die 1992 einen Konzessionsvertrag mit der Gemeinde abgeschlossen hatte, mit dem sie sich verpflichteten, in der Dantestraße ein Parkhaus zu errichten. Ein Passus dieses Vertrages war allerdings sehr schwammig formuliert: Sollte die Gemeinde in Zukunft „ein ähnliches Projekt (wie das Parkhaus, Anm. d. Red.) realisieren wollen, wird dem Konzessionsnehmer der Vorzug bei der Zuweisung der neuen Einrichtung eingeräumt“. Dass die Gemeinde den Stadtwerken einen Parkplatz in Konzession gibt, war in den Augen der Parking Brixen GmbH, übrigens eine Tochtergesellschaft der Seeste AG des Sterzinger Unternehmers Michl Seeber, eine klare Verletzung des Vertrages. „Die Stadtwerke gehören der Gemeinde“, argumentierte der Bürgermeister, „also haben wir es hier mit einer Inhouse-Vergabe zu tun“. Die strittige Frage wurde 2005 beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Brüssel geklärt: Die Stadtwerke seien kein Sonderbetrieb der Gemeinde, sondern als Aktiengesellschaft ein eigenstän-

diges Unternehmen, weshalb die Konzession des Parkplatzes über eine Ausschreibung hätte erfolgen müssen.

In der Zwischenzeit hat die

Gemeinde die Anteile der Acquarena GmbH von den Stadtwerken erworben. Damit erhoffte die Gemeinde, den Parkplatz nun ohne Ausschreibung an die Acquarena GmbH vergeben zu können, was dann auch geschah. Das Verwaltungsgericht in Bozen akzeptierte auch diese Variante nicht, worauf die Gemeinde den Parkplatz ab nun selbst führen musste. Wenn die Parking Brixen GmbH auf die Parkraumbewirtschaftung der Stadtwerke und der Acquarena GmbH so empfindlich reagierte, dann liegt dies in einem weiteren Passus des Konzessionsvertrages für das Parkhaus aus dem Jahr 1992 begründet, in dem die Vertragsdauer mit „29 Jahren“ definiert wurde. Der erste Vertragsentwurf beinhaltete noch „29 + 29 Jahre“, aber diese Formulierung akzeptierte seinerzeit der Notar nicht, weil ein Konzessionsvertrag mit der Gemein-


Foto: Oskar Zingerle

AUF DAUER KURZPARKZONE: Die Gemeinde kann das Parkzahlsystem des Acquarena-Parkplatzes aus rechtlichen Gründen nicht ändern

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de per Gesetz eine Laufzeit von maximal 29 Jahren haben konnte. Also einigten sich der damalige Bürgermeister Klaus Seebacher und Michl Seeber auf eine Vertragsdauer von 29 „und einer Option von weiteren 29 Jahren“. Seebachers Nachfolger, Albert Pürgstaller, gab Martin Klapfer, dem Geschäftsführer der Parking Brixen GmbH, allerdings bald zu verstehen, dass er nicht gewillt sei, die Laufzeit zu strecken. „Seeber hat hier einen klaren Fehler gemacht“, sagt Pürgstaller, „er konnte nicht erwarten, dass eine Gemeinde 29 Jahre nach Vertragsabschluss einem privaten Unternehmen einfach so den Vertrag verlängert“. Auch Klapfer gibt heute zu: „Das war ein Fehler, wir hätten den Vertrag in dieser Form nie unterzeichnen dürfen“.

Einige Schwierigkeiten beim

Bau des Parkhauses hatten der Parking Brixen einen Strich durch die Rechnung gemacht – die Mehrkosten waren in 29 Jahren nicht zu amortisieren. Dass die Gemeinde ihnen dann auch noch mit einem eigenen Parkplatz „Konkurrenz“ machen würde, ließ die Einnahmen des Parkhauses, so Klapfer, weiter schrumpfen. So versuchte Klapfer, die Gemeinde zu überzeugen, dass es vielleicht einfacher sei, die Konzession auch nur um einige Jahre zu strecken, damit die Parking Brixen „dieses Projekt zumindest kostendeckend abschließen könnte“. Sollte die Gemeinde nicht einverstanden sein, würde die Parking Brixen GmbH weitere rechtliche Schritte unternehmen. „Auch wenn ich möchte – ich kann den Vertrag nicht verlängern“, sagt Pürgstaller. Es gehe nicht an, dass die Gemeinde einen Vertrag mit

einer privaten Firma zu dessen Gunsten ändere – „am nächsten Tag hätte ich den Rechnungshof im Haus“. So sah sich die Gemeinde am (vorläufigen) Ende der Rechtsodyssee gezwungen, den Acquarena-Parkplatz wieder selbst zu führen, und zwar als Kurzparkzone, weil eine solche von der Parking Brixen nicht mehr anfechtbar war. Die „Ähnlichkeit“ mit dem Parkhaus war nicht mehr gegeben.

Klapfers Anwalt Karl Zeller gab

nicht auf und forderte am 2. Februar dieses Jahres ein Gutachten der Wettbewerbsbehörde ein. Aus seiner Sicht hatte die Gemeinde Brixen gleich mehrfach gegen das Wettbewerbsgesetz verstoßen: weil sie mit der Beauftragung der Stadtwerke zu Bau und Führung der Acquarena „den Wettbewerb verzerren“ würde, weil sie damit andere private Betreiber von Schwimmbädern benachteiligen würde und weil sie mit der Führung des Parkplatzes auch der Parking Brixen schaden würde. Der „Garante della Concorrenza e del Mercato“ gab ein für die Gemeinde negatives Gutachten ab: Eine „ausnahmsweise zulässige Direktvergabe“ sei nur dann statthaft, wenn es sich um einen einzigen Dienst handle. Im Fall der Acquarena aber wollte man sowohl Hallenbad als auch Parkplatz in Konzession vergeben; wenn aber „mehrere Dienste ver-

geben werden, müsse „immer eine öffentliche Ausschreibung erfolgen“. In einem Promemoria schreibt Zeller, dass aus seiner Sicht die direkte Vergabe des Parkplatzes ohne öffentliche Ausschreibung nicht mehr möglich sei. Der rechtliche Druck, den die Parking Brixen jahrelang ausübte und der dem Unternehmen große Kosten verursachte, hat indes nicht zu einem Einlenken des Bürgermeisters geführt. „Die Strategie der Parking Brixen war, uns zu einer Verlängerung der Konzession des Parkhauses zu bewegen und dafür die Rekurse und Rechtsstreite einzustellen“, sagt Pürgstaller, „aber ich wiederhole: Ich hätte gar keine Möglichkeit gehabt, hier einzulenken. Es gab keinen Handlungsspielraum“. Karl Zeller schreibt, dass die Parking Brixen „die angedachte Gegenleistung nach dem Gutachten des Garante nicht mehr bieten kann“, weil die entsprechenden Urteile inzwischen rechtskräftig seien.

Die Parking Brixen könnte nun

versuchen, das Parkhaus der Gemeinde zu verkaufen, aber Pürgstaller sieht auch darin ein Problem: „Die Gemeinde kann eine Immobilie zwar erwerben, aber die Bewertung muss auf reale Berechnungen fußen“. Auch hier wäre ein Entgegenkommen „politisch nicht argumentierbar“. Martin Klapfer hingegen überlegt

schon, einen neuen Rechtsstreit einzugehen, weil die Gemeinde mit dem Parkplatz Priel die Rahmenbedingungen für das Parkhaus geändert habe: „Es kann doch nicht sein“, sagt er, „dass die Gemeinde einen Konzessionsvertrag für ein Parkhaus abschließt und wenige Jahre später dem Parkhaus mit einem eigenen Parkplatz Konkurrenz macht“. Pürgstaller sieht auch dieser Klage gelassen entgegen: „Wenn schon, dann müssen wir prüfen, ob Parking Brixen sämtliche Vertragsklauseln erfüllt hat“. Die nächsten Probleme könnten indes entstehen, sobald die Gemeinde das für die Zone Priel geplante Parkhaus errichten will. Sollte die Gemeinde das Parkhaus nicht selbst (als Kurzparkzone!) führen wollen, ist dafür nun – zumindest diese Erkenntnis ist nach dem jahrelangen Rechtsstreit gereift – eine öffentliche Ausschreibung notwendig, die, sollte Parking Brixen sich daran beteiligen und nicht gewinnen, möglicherweise wieder mit der Klausel des unglücklichen Vertrages von 1992 kollidieren würde.

willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

„Auch wenn ich möchte – ich kann den Konzessionsvertrag des Parkhauses nicht verlängern“_ BM Albert Pürgstaller 39


Wirtschaft & Umwelt

lebensräume Die Marke Brixen „...daemmernde stille, melancholisches glockengebimmel, die schafe trippelten nach ihren staellen, die menschen nach ihren kirchen...“ (Heinrich Heine) „... .b.(rixen) verschlaeft sogar den weltuntergang...“ (Norbert C. Kaser)

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Es ist endlich soweit: Brixen wird aus dem viel zitierten Dornröschenschlaf wach geküsst. Mit der neuen „Marke Brixen“ kann auf dem Weltmarkt geworben und gehandelt werden. In „Leitbild Brixen“ und Masterplan „Brixen 2020“ ist dafür gute Vorarbeit geleistet, in Hunderten von Seiten sind Grundlagenmaterial, Stärken und Schwächen, Chancen und Risiken zusammengetragen worden. Die beauftragte Werbeagentur kann aus dem Vollen schöpfen, um Brixen von der schönsten Seite darzustellen und der Welt zu zeigen. Was wird da wohl hergezeigt? Natürlich die so genannte heile Welt: die Altstadt mit Dombezirk, wo Papst Benedikt im Urlaub war, mit dem Kreuzgang, mit dem Finsterwirt, wo der Dalai Lama gespeist hat, mit den Lauben und seinen Geschäften. Eine schöne Kulisse gibt Brixen schon her. Ob da ein Blick dahinter und außen herum auch Platz findet? Auf die Stadtbibliothek, die leer stehende Altstadtkubatur, auf eine überfüllte Ausländerwohnung in Stufels, auf das Astra Kino, den Zugbahnhof, die Stadteinfahrten, flankiert von Gewerbegebieten im Süden und Norden? Und neben der Stadt das Thema Berg: der Ploseberg mit weitem Blick auf das Weltnaturerbe Dolomiten, ein intaktes Mittelgebirge mit strahlenden Urlaubern auf einem vorbildlich renovierten Bauernhof, alte Wanderwege durch intakte Naturlandschaften und herbstliche Rebterrassen: Idylle in Reinkultur. Andere Bilder erparen wir der Welt: die Wochenendautokolonnen im Winter von Brixen nach St. Andrä und zurück, die vielen pseudotiroler Bauernhäuser neben den leer stehenden alten, die überdüngten Wiesen, die wuchernden Neubausiedlungen in St. Andrä, das noch nicht gebaute Hotel auf den Kojawiesen. Brixen braucht natürlich seine Marke, muss sich weltweit gut vermarkten; wie sonst kann Brixen die geplanten 1.000 Gästebetten füllen?

...denn Qualität zählt

Wir fragen uns nur: Ist Werbung die vordringlichste konkrete Auswirkung von drei Jahren Arbeit an Leitbild und Masterplan? Wann kommt der Maßnahmenkatalog als Abschluss des Masterplans, von dem sich die Bürger der Stadt konkrete Verbesserungen für Brixen versprechen können?

Dieser Beitrag stammt vom Verein „heimat brixen bressanone persenon“, der sich seit seiner Gründung im Jahre 2004 um die kulturelle und soziale Entwicklung der Stadt und ihres Umfeldes bemüht. Internet: www.heimat.bz

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BRIXEN

Grüne Insel im urbanisierten Raum Der Fischzuchtteich in der Brixner Sportzone ist der naturnahe Lebensraum für eine Vielzahl von Tierarten. Manch seltener Gast ward hier im Laufe des Jahres gesehen. Eine biologische Dokumentation.

A

konstantem Zustand“, beschreibt Biologe Declara die Prozesse der Veränderung des Binnengewässers, das früher in eine Grünlandschaft eingebettet war. „Mittlerweile ist das Areal rund um den Teich urbanisiert worden, mit den entsprechenden Folgen vor allem für die Fauna“. Amphibien etwa sind deutlich seltener geworden, während hingegen Vögel aller Art die grüne Insel sowohl als Rastplatz beim Durchzug als auch als dauerhaften Lebensraum nutzen. „Offensichtlich ist der Teich im Flugplan einiger Zugvögel fest verankert“, so der Biologe über seine im Jahr 2008 gemachten Beobachtungen, die er tagebuchartig festgehalten hat. So konnte Declara etwa bei den allseits bekannten Dauergästen der Stockenten und Mandarinenenten mehrere geglückte Bruten bis

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zum Herbst verzeichnen. Daneben waren aber auch viele seltenere Gäste am Gewässer anzutreffen. Diese beobachtete er oft nur an einem einzigen Tag, manchmal hingegen über mehrere Wochen Foto: Ingo Dejaco

„Ein Teich befindet sich nie in

Der in Europa selten gewordene Eisvogel machte das ganze Jahr über am Brixner Lido Station

Foto: Andreas Vettori

ndreas Declara kommt ziemlich ins Schwärmen, wenn er von seinen Beobachtungen am Fischzuchtteich erzählt. Der Biologe kennt den Brixner „Tümpel“ wie kein anderer. Als Kind schon hat es ihm Freude bereitet, Flora und Fauna des nahe gelegenen Teiches zu erkunden. Mit den Augen des Biologen erspäht er heute besondere Tierarten und veranschaulicht, wissenschaftlich fundiert, die verschiedenen Entwicklungen, die der Teich in den letzten Jahren genommen hat. Nicht von ungefähr hat ihn deshalb auch die Gemeinde Brixen als Berater hinzugezogen, als man vor wenigen Jahren ein Renaturierungsprojekt für den etwas heruntergekommenen Teich startete. Ziel dabei war es, den einmaligen Lebensraum für Pflanzen und Tiere inmitten der Stadt neu zu beleben und naturnah zu gestalten.

Der Biologe Andreas Clara beobachtet sorgfältig die Entwicklung des Fischzuchtteiches

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hinweg. Den gesamten Monat Februar hindurch etwa wurden drei Knäkenten und eine Bläßralle gesichtet. Am 25. März konnten zwei Spießenten, am 27. März eine Bekassine sowie am 28. März ein Dunkler Wasserläufer beobachtet werden. Des Weiteren ließen sich drei Reiherenten Mitte März und zwei Krickenten den gesamten Februar und März hindurch am Fischzuchtteich nieder. Vier weitere Krickenten erschienen dann erneut am 1. November, und am 12. April machten zwei Löffelenten auf ihrer Zugroute in Richtung Norden in der Fischzucht Rast. Ein Teichrallenpaar bewohnte von Anfang März bis August das südliche, mit Schilf bewachsene Ufer, und bei diesem Vogelpaar stellte sich ein geglückter Bruterfolg ein.

Auch der in Europa selten gewordene Eisvogel sowie Graureiher machten während des

gesamten Jahres am Lido in der Fischzucht Station – die optimal geschaffenen Lebensraumbedingungen sind die Voraussetzung dafür. Hingegen konnte der Seidenreiher nur einmal am 12. Mai nordwärts auf seinem Durchzug zu seinen angestammten Brutgebieten erspäht werden. Sogar eine Rohrdommel nutzte am 5. Juni den Rohrkolbenbestand des Teiches, um hier ungestört eine kurze Rast inmitten der Stadt einzulegen. Ab Oktober schließlich wählten zwei Höckerschwäne den Fischzuchtteich als ihren Aufenthaltsort. Laut Auskunft von Andreas Declara sind all diese Beobachtungen „ein Indiz dafür, dass naturnahe Lebensräume, auch inmitten der Stadt, sehr wertvolle Rückzugsorte für verschiedenste Tierarten darstellen“. ingo.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 41


Wirtschaft & Umwelt

Brixen

Die 2007 von Sieglinde Michaeler und Walter Granuzzo im Auftrag der „Initiative Brixen“ ins Leben gerufene Aktion „Brixner Weihnachtsengel“ geht in die zweite Runde: Nachdem Alexandra Gasser nun zwei Jahre „im Amt“ war, wird in den nächsten Wochen die Wahl zum „2. Brixner Weihnachtsengel“ durchgeführt. Bewer-

bungen nimmt noch bis zum 30. September der Tourismusverein Brixen entgegen; gesucht wird ein Mädchen zwischen 16 und 19 Jahren, das für die nächsten zwei Ausgaben als Symbolfigur für den Brixner Weihnachtsmarkt gelten wird. Eine Jury wählt unter den vorgeschlagenen Kandidatinnen den Weihnachtsengel aus, der

Foto: Arnold Ritter

Weihnachtsengel gesucht dann bei der feierlichen Eröffnung am 26. November um 17 Uhr am Domplatz zum ersten Mal dem Publikum präsentiert werden wird. Im Engelskostüm wird sich der „Brixner Weihnachtsengel“ samt Gefolge zudem jeden Samstag unter die Besucher des Marktes mischen, um die Kinder mit kleinen Geschenken zu überraschen. wv

W&U

Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt MÜHLBACH

Osteinfahrt für den Verkehr freigegeben z Durch eine Unterquerung der Bahnlinie und die neu gestaltete Ostkreuzung wird in Mühlbach der Verkehr nun sicherer und flüssiger geführt. Landeshauptmann Luis Durnwalder und Bautenlandesrat Florian Mussner haben den neuen Straßenabschnitt am 31. Juli eröffnet. „Der Bau der Unterführung Mühlbach ist für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer wichtig. Außerdem ist die Unterführung ein Teilprojekt zum Ausbau der Pustertaler Straße und ermöglicht einen flüssigeren Verkehr“,

kurz

notiert

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sagte Durnwalder. Unter der Regie des Bautenressorts wurde die bereits vor 20 Jahren begonnene 60 Meter lange Bahnunterführung weitergebaut und um 50 Meter verlängert. „Die gefährliche Ausfahrt von Mühlbach in Richtung Bruneck wurde durch eine sichere Einfädelspur ersetzt“, erklärte Mussner. Außerdem könne der Bahnübergang, der aufgrund der verdichteten Fahrpläne eine große Verkehrsbehinderung und zudem eine Gefahr darstellen würde, geschlossen werden. Auch der

Radweg führt durch die Unterführung. Obwohl die Straße für den Verkehr geöffnet wurde, dauern die Fertigstellungsarbeiten noch bis Herbst an. Dann sollen auch Lärmschutzwände angebracht werden, kündigte Florian Muss-

ner an. Zudem würde der Bereich bei der Kreuzung und oberhalb des Ost-Tunnels von Mühlbach begrünt. Die Arbeiten haben rund 5,5 Millionen Euro gekostet und wurden vom Unternehmen Pac AG durchgeführt. oz

Die Citybus-Haltestellen der Linie 1 und 2 „Alte Vahrner Straße“ und „Elisabethsiedlung“ in Vahrn bleiben aufgrund von Bauarbeiten an der nördlichen Alten Vahrner Straße bis zum 5. September geschlossen. Als Alternativen gelten die Haltestellen „Löwenviertel“, „Krankenhaus“ oder „Melix“.

Das Krankenhaus Brixen hat wiederum die Auszeichnung „bollino rosa“ für Frauenfreundlichkeit erhalten. Ausschlaggebend hierfür waren unter anderem das Brustgesundheitszentrum und die Mädchensprechstunde an der gynäkologischen Ambulanz des Brixner Krankenhauses.

Das Vinzentinum wird erweitert: Geplant ist der Umbau der alten Turnhalle im Westen und Teile des Nebengebäudes im Osten. Entstehen werden hier neue Räume für die Schüler und Lehrer sowie Lagerräume.


STADTGEHEIMNISSE

Foto: Oskar Zingerle

Drei abgerundete Steine an der Ecke des Meinl-Hauses unter den Großen Lauben oder gerundete Ecken an verschiedenen Gebäuden in Stufels – bei den Häusern in Brixens ältesten Stadtteilen trifft man immer wieder auf Häuserecken, die mit Steinen geschützt sind oder eine Rundung aufweisen. Diese verstärkten oder abgerundeten Häuserecken dienten früher dazu, das Gebäude an den damals stark befahrenen Hauptdurchzugsstraßen vor Beschädigungen durch die vorbeiziehenden Fuhrwerke zu schützen. Zugleich erleichterten die abgerundeten Ecken den Fuhrleuten das Lenken des Fahrwerkes durch die engen Gassen und schmalen Durchgänge der Stadt, beispielsweise durch den engen Schlipf im Verkehrsknotenpunkt Stufels, wo die Pustertalerstraße ausgehend von der Adlerbrücke über Stufels und Kranebitt nach Schabs weiterführte, oder eben in der Achse Kreuztor (heute Sonnentor) – Kleine und Große Lauben – Michaelstor, auf der der Verkehr aus Bozen auf der sogenannten Kreuzstraße in die Altstadt mündete. db

Anregungen: redaktion@brixner.info

Foto: Oskar Zingerle

Warum haben manche Altstadthäuser abgerundete Ecken?

BRIXEN / VAHRN

Mobil mit Pauschalpreis z Die „Brixen-mobil+Karte“ wurde von den Gemeinden Brixen, Vahrn und Lüsen gemeinsam mit dem Landesressort für Mobilität entwickelt. Ziel der Initiative ist es, Einheimische dazu zu motivieren, für Fahrten oder Ausflüge in Brixen und Umgebung vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen und das eigene Fahrzeug in der Garage zu lassen. Die Karte erfreut sich zunehmender Beliebtheit: In den Monaten Juni und Juli 2009 wurden rund 3.500 Brixen-mobil+Karten verkauft, die meisten davon am Bürgerschalter der Gemeinde Brixen sowie im Tourismusverein Brixen. Zum Pauschalpreis von 18 Euro kann mit der Karte zwischen

30. Mai und 2. November 2009 ein erweitertes Angebot genutzt werden. Zusätzlich zu den bereits im vergangenen Jahr angebotenen Linien des Citybusses Brixen, der Buslinie bis St.Andrä/Palmschoß, St. Leonhard und Lüsen kommen heuer auch noch die Buslinien bis Würzjoch, Villnöß und NatzSchabs dazu. Eine weitere Neuigkeit bestand darin, dass heuer erstmals auch die Einwohner der Gemeinde Vahrn die Karte erwerben konnten. Neben den Busfahrten ist auch die Nutzung der Bergbahn auf die Plose inbegriffen. Jeder Karteninhaber kann im Sommer – auch täglich – eine Berg- und Talfahrt mit der PloseBahn machen. oz

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z Die Landesabteilung Wasserschutzbauten hat in Zusammenarbeit mit dem Denkmalpflegeamt die Uferschutzbauten in der Nähe des Klosters Neustift erneuert. Auf der Grundlage eines Projektes von Alexander Pramstraller galt es, bestehende Uferschutzbauten längs des Eisacks im Bereich des Klosters Neustift in Stand zu setzen. Die Bauten stammen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Zusammenhang mit der Klosteranlage musste man hierbei dem Ensembleschutz gerecht werden; so wurden beispielsweise Trockenmauern fachgerecht erneuert. „Wir haben die Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Bau- und Kunstdenkmäler gesucht, um vor allem bei den Instandsetzungsarbeiten an der denkmalgeschützten, neugotischen Wiere aus dem 15. Jahrhundert fachgerecht vorzugehen. Von diesem Fachwerkhaus wurde das Wasser aus dem Eisack für das Kloster abgeleitet“, erläutert der stellvertretende Abteilungsdirektor Arturo Magno. Verbessert wurden auch Sicherheit und Erholungswert im Neustifter Eisackabschnitt; beispielsweise wurde eine zusätzliche Rechenanlage aus Holz im Ableitungsbereich errichtet, um Material oder Äste abzuhalten. Auf dem

Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

Neustift

Klostergrund wurden längs des Flusses Bereiche mit Sitzgelegenheiten aus Stein geschaffen, die zum Verweilen einladen sollen. Für die Erneuerungsund Verbesserungsmaßnahmen hat das Land Südtirol 120.000 Euro ausgegeben. oz

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Noch keine Entscheidung wurde bereits in Wohnzone umgewidmet; nun könnte auch der zweite Teil des Grundes mit erheblichem Gewinn an die Bauherren veräußert werden. Die SVP-Ratsfraktion scheint sich zum derzeitigen Zeitpunkt einig zu sein, trotz dieser „politischen Brisanz“ die Bauleitplanänderung einzuleiten, denn schließlich müsse man bei urbanistischen Entscheidungen „den technisch besten Weg gehen“, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, wer der Eigentümer ist. Dieser wurde von mehreren Raumplanern als der beste bestätigt. Eine definitive Entscheidung ist indes noch nicht gefallen: Bevor die Gründe ausgewiesen werden, möchte man die drei Investoren um zusätzliche Informationen und eventuelle Wirtschaftlichkeitsrechnungen bitten, damit am Ende nicht „ein Grund ausgewiesen wird, der dann unverbaut bleibt.“ Zudem wird ein gesamter Raum- und Infrastrukturenplan für diese Zone eingefordert. wv

z Die Ratsfraktion der Südtiroler Volkspartei diskutiert in diesen Wochen intensiv über eine Bauleitplanänderung, mit der die urbanistischen Voraussetzungen geschaffen würden, damit in St. Andrä die drei im Raum stehenden Hotelanlagen realisiert werden könnten. Bekanntlich bestehen Pläne von drei Investoren: Die Firma Alpina Tourdolomit möchte in unmittelbarer Nachbarschaft zur Talstation der Umlaufbahn ein Hotel errichten, und das Unternehmen Pantex aus Vintl und die Well.com GmbH aus Brixen haben ebenfalls die Absicht, auf zwei Grundstücken zu bauen. Eines der in Frage kommenden drei Grundstücke war in den vergangenen Monaten im Zusammenhang mit dem Rücktritt des ehemaligen Stadtrats Franz Stockner ins Gespräch gekommen: Ein heute als Wald eingestufter Grund ist Eigentum von Stockners Schwiegertochter Angelika Fischnaller und Rita Fischnaller, der Frau von Baron Rudolf von Unterrichter. Ein Teil des besagten Grundstückes

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Mühlbach

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Foto: Oskar Zingerle

z Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr erfuhr die Mühlbacher Modenschau heuer ihre zweite Auflage – und konnte die Zuschauer auf dem zum Bersten gefüllten Rathaus- und Kirchplatz erneut begeistern. Die beteiligten Betriebe Modezentrum Pallhaus, Schuhe Pertinger und Sport Mode Maria hielten an dem Konzept fest, ausschließlich lokale Laien-Modelle auf den Laufsteg zu schicken. Einen Crash-Kurs in Sachen Catwalk erhielten die Models, von denen der Großteil bereits bei der Modenschau vor einem Jahr mitgewirkt hat, erneut von der ehemaligen Miss Südtirol, Petra Unterfrauner. Aufgrund der großen Zuschauermenge wurde die Modenschau heuer per Video

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Neue Forderungen der Gemeinden z Die Gemeinden Natz-Schabs und Vahrn haben Ende Juli ihre Stellungnahmen zu den vorgeschlagenen Umweltausgleichsmaßnahmen der BBT-Gesellschaft verfasst. Darin betont die Gemeinde Natz-Schabs, dass vor allem jenen Maßnahmen der Vorzug gegeben werden soll, die die Lebensqualität von Aicha verbessern – der Lärmschutzwand entlang der Brennereisenbahn kommt dabei besondere Bedeutung zu. Bürgermeister Peter Gasser unterstreicht in seinem Schreiben, dass sich die Bevölkerung von Aicha nur von einer Einhausung eine tatsächliche Verbesserung erwartet. Die von der BBT-Gesellschaft favorisierte Lärmschutzwand wird kritisch bewertet; die Gemeinde verlangt deshalb, die Wirksamkeit einer solchen Lärmschutzwand von unabhängigen Technikern prüfen zu können. Die Gemeinde Natz-Schabs hat zudem in ihrer Stellungnahme eine zusätzliche Maßnahme aufgenommen: den

Foto: Oskar Zingerle

Wirtschaft & Umwelt

VAHRN / NATZ SCHABS

Bau eines Speicherbeckens oberhalb von Aicha, der eine bessere Nutzung des Beregnungswassers in Aicha erlauben würde. Umfangreich sind die von der Gemeinde Vahrn vorgeschlagenen Änderungen: Der Vahrner Gemeinderat findet wenig Gefallen an einem Bach begleitenden Gehölzstreifen beim Hinterrigger, vielmehr soll das Geld für das fehlende Teilstück des Radweges

vom Riggertal hinauf nach Schabs verwendet werden. Außerdem beharrt die Gemeinde Vahrn auf Brandschutzmaßnahmen entlang der Brennereisenbahn und betont die Bedeutung der Verlegung des Umspannwerkes. Diese Verlegung war von der BBT-Gesellschaft wegen der technischen Schwierigkeiten niedrig bewertet und entsprechend weit hinten gereiht worden. Zudem gefordert wird die

unterirdische Verlegung der Hochspannungsleitung in den Norden bis an das Ende der Gewerbezone bei der Autobahnausfahrt. Ebenso soll die Hochspannungsleitung nach Osten bis zum Golser Bühel unterirdisch verlegt werden. Die letzte Forderung beinhaltet die Finanzierung einer Machbarkeitsstudie für die Verlegung der Brennerautobahn in Vahrn. amm

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„Unser Bier hat voll eingeschlagen“ ROLAND GANTERER, Erlebnis-Gastronom in der Sachsenklemme, über das Andreas-Hofer Bier und seine neue Gasthaus-Brauerei. Herr Ganterer, wie kommt man auf die Idee, ein eigenes Bier zu brauen und es nach Andreas Hofer zu benennen? Die Idee zum eigenen Bier und zum entsprechenden Gasthaus in der Sachsenklemme besteht schon seit mindestens zehn Jahren, aber einige widrige Rahmenbedingungen haben eine rasche Realisierung bisher verhindert. Jetzt hat es endlich geklappt! Warum es nach dem Freiheitskämpfer benannt wurde, brauchen wir in der Sachsenklemme nicht zu erklären, glaube ich. Zugrunde liegt der Idee aber meine Leidenschaft, eigenständig zu sein. Wir haben

unser eigenes Wasser, erzeugen unsere Energie selbst, backen unser eigenes Brot – und brauen jetzt auch unser eigenes Bier. Was ist das Besondere am Andreas-Hofer-Bräu? Unsere Biere werden ausschließlich aus Rohstoffen aus biologischem Anbau hergestellt. Die drei Biersorten werden weder filtriert noch hitzebehandelt; so bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Das Bier hat voll eingeschlagen; unsere Gäste sind begeistert. Es schmeckt anders als man es gewohnt ist; plötzlich bestellen Gäste ein Bier, die bisher nie Bier tranken.

Wieviel Bier brauen Sie in der Sachsenklemme? Wir brauen etwa 2.000 Liter pro Woche. Allerdings schenken wir das Bier ausschließlich in unserem neuen Gasthaus in der Sachsenklemme und in unserer Pizzeria in Sterzing auf. Ob sich dies wirtschaftlich rentieren wird, muss die Zukunft erst noch zeigen – im Moment haben wir viele Neugierige, die unser Bier einfach einmal probieren möchten. Die Reaktionen der Gäste sind aber derart positiv, dass wir mit sehr viel Zuversicht in die Zukunft blicken. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info

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verarbeitet und wieder in die Rasenoberfläche eingebracht. Dadurch bleiben wichtige Nährstoffe im Boden erhalten. Ob eckig oder rund, aus Holz, Stoff oder Metall – im OBI-Gartenbereich findet man garantiert seine künftige Lieblingssitzgelegenheit im Freien. Damit die gewünschten Möbel auch in der Handhabung praktisch sind, sollte man sich vorab überlegen, ob die Gartenmöbel das ganze Jahr über einen festen Stammplatz erhalten oder nach Belieben umpositioniert und im Winter verstaut werden. Davon hängt es ab, ob die Möbel witterungsbeständig, leicht trag-

bar und vielleicht sogar stapelbar sein sollen.

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Lust aufs Grillen. Vor Anschaffung eines Gartengrills sind jedoch ein paar wichtige Fragen zu klären: Grillt man lieber zu Hause oder unterwegs? Wie wichtig ist echtes Grillfeuer, wie aufwändig darf die Reinigung sein? Die Beantwortung dieser Kriterien erleichtert die Wahl im großen Grillsortiment. Mit diesen und vielen weiteren Gestaltungsideen macht OBI den Sommer extralang.

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Über 700 Festteilnehmer aus Brixen und Umgebung

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Dietmar Pattis (dp) Elisabeth Stürz (es) Andres Pizzinini (ap) Günther Eheim (gevs) Ingo Dejaco (id) Christine Mathá (cm) Walter Kraler (wk) Anina Vontavon (av) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Brennerstraße 32, I-39042 Brixen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 18. September 2009 Nächster Redaktionsschluss: 4. September 2009 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 50

Brixen, Samstag, den 28. August 1909

August 1909 (ganz im Zeichen des Gedenkjahres von 1809!)

Der Wiener Andreas HoferVerein in Brixen Brixen, Donnerstag, den 26. August 1909 Der aus Tirolern bestehende Andreas-Hofer-Verein in Wien veranstaltet aus Anlass der Jahrhundertfeier in Innsbruck eine Sonderfahrt nach Tirol. Nach den Festlichkeiten unternehmen die Teilnehmer eine Reise nach Südtirol und werden am Montag, den 30. August, um 7.14 Uhr abends in Brixen eintreffen, hier nächtigen und bis Dienstag nachmittags in unseren Mauern weilen. Das Detailprogramm werden wir in der Samstagsnummer veröffentlichen. Dass die Stadt und kompetente Faktoren (Vereine usw.) für einen würdigen Empfang und angenehmen Aufenthalt unserer lieben Landsleute aus Wien entsprechende Vorkehrungen treffen werden, ist selbstverständlich, denn gerade der Andreas-HoferVerein hat sich voriges Jahr beim Jubiläumsfest in Wien auch der Tiroler in geradezu aufopferungsvoller Weise angenommen. Eine uniformierte Jungschützentruppe, 30 Knaben stark, wird die Brixener Standschützen beim Festzug in Innsbruck begleiten. Der Gedanke ging von Herrn Dr. Lutz aus, und es ist nur zu bedauern, dass derselbe nicht in allen Städten und Märkten verwirklicht wurde, denn dann wäre eine Truppe von mindestens 1000 Knaben, so recht das „Jungtirol“, zustande gekommen, deren Aufmarsch gewiss helle Begeisterung hervorgerufen hätte. Was ist aber eine Abteilung von 30 Schulbuben gegen 35000 Schützen und Tausenden von Konstumierten! Turnlehrer Menghin hat sich und die Buben ehrlich geplagt, die kleine Truppe exerziert aber wirklich stramm. Heute abends wird sie gemeinsam mit der Bürgerkapelle nach der Mahr marschieren, um eine Art Generalprobe abzuhalten.

Fahrtermäßigung für Festteilnehmer Um verschiedene Anfragen zu beantworten und um gleichzeitig Missverständnissen vorzubeugen, teilen wir auf Grund verlässlicher Informationen Folgendes mit: Anrecht auf Ermäßigung haben alle angemeldeten Korporationen (Veteranenvereine, Schützenkompanien, Musikkapellen, Kostümgruppen), jedoch nur in Uniform. Diese müssen, falls sie der Ermäßigung teilhaftig werden wollen, den am Samstag um 6.19 Uhr früh von Brixen abgehenden Separatzug zur Hin- und Rückfahrt benützen, welcher am Montag um 2.45 früh von Innsbruck retour fährt. Die Fahrt hin und zurück, Stempelgebühren eingerechnet, kostet für diese Kr. 3,40. Immatrikulierte Standschützen und die an der Kai-

serserenade mitwirkenden Sänger erhalten auf Personenzügen gegen Vorweis des Matrikelscheines und des Zertifikates des Landesschießstandes bzw. der Legitimation des Tiroler Sängerbundes 50% Ermäßigung; das heißt, sie können mit der einfachen Fahrkarte auch wieder retour fahren, dürfen aber nicht den Sonderzug benützen. – Alle übrigen Teilnehmer haben keine Begünstigung und dürfen nur die fahrplanmäßigen Züge benützen. Das steuerfreie Gewerbe der Taschendiebe wird bei der Landesfeier wieder gute Tage haben. Möge jeder selbst gewisse Vorsichtsmaßregeln treffen, sei es, dass er das Geld in verschiedene Taschen verteilt oder einen Teil irgendwo deponiert, um nicht unter Umständen auf einmal ohne Geld dazustehen.

Zur offiziellen Teilnahme an den Jahrhundertfestlichkeiten zu Innsbruck haben sich gemeldet: Von Brixen: 60 Standschützen mit einer Jungschützenkompanie von 30 Knaben mit Fahne, 50 Reservisten mit Fahne, 50 Veteranen mit Fahne, 35 Mann der Bürgerkapelle und 26 Herren in Altbrixener Tracht; von Vahrn: 30 Mann der Musikkapelle mit Fahne; von Neustift: 15 Schützen mit Fahne; von Natz: 40 Reservisten und 30 Mann der Kapelle mit Fahne; von Lüsen: 80 Mann Schützen mit Fahne; von St. Andrä: 40 Schützen und 40 Reservisten mit Fahne; von Afers: 25 Reservisten mit Fahne; von Albeins: 16 Reservisten mit zwei Fahnen; von Schalders: 30 Reservisten mit Fahne; von Mühlbach: 60 Reservisten mit zwei Fahnen; von Meransen: 24 Reservisten mit Fahne; von Rodeneck: 45 Reservisten mit Fahne. Im ganzen 726 Mann (30 Knaben) und 30 Fahnen.

Die Zeitungs­artikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige ­Kuriositäten werden ohne ­Korrektur beibehalten.


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1895 wurde das Haus vom Künstler Josef Rifesser im für Südtirol üblichen Renaissancestil erbaut. Heute wird die Villa Rifesser neu saniert, dabei werden die Deckenstrukturen und ein Teil der ursprünglichen Böden beibehalten. Insgesamt entstehen 15 Wohneinheiten in unmittelbarer Stadtnähe. Die Wohnungen sind auch ideal als Investition, da die Mieteinnahmen steuerfrei sind. Weiters können 36% der Sanierungskosten als Steuerguthaben verrechnet werden. Gerne Informieren wir Sie im Detail. Übergabe: Dezember 2009.

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