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Heizung & Energie
Jahrgang 20 · Oktober 2009
Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung
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EXTRA
International Mountain Summit in Brixen
Festival der Berge DISKUSSIONSRUNDE: Kompromiss im „Fall“ Time Out in weiter Ferne PORTRAIT: Der Brixner Hans Kammerer ist Kartograph aus Leidenschaft JUBILÄUM I: Der Coro Plose C.A.I. feiert 45 Jahre seines Bestehens JUBILÄUM II: Der Kulturverein geht nach 60 Jahren zurück zu den Wurzeln
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Editorial
Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | time out: Kompromiss in weiter Ferne 12 | Brixen: Bibliothek am Domplatz 14 | Event Tschötsch: Neu gestaltetes Dorfzentrum Menschen & Meinungen 24 | Hans Kammerer: Kartograph der Berge 31 | Pro & Contra 33 | Umfrage: Ruhe, bitte!
>>> 24
Kunst & Kultur >>> 34 34 | Coro Plose: Lassù per le montagne 38 | Kunst: Wandernde Bibliothek 41 | Musik: Maestro Castiglioni 43 | Ausstellung: Kunst als Austausch 44 | Ausstellung: Für Freiheit, Wahrheit und Recht Freizeit & Sport 52 | IMS: Festival der Berge
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Wirtschaft & Umwelt >>> 58 58 | Kulturverein Brixen: Zurück zu den Wurzeln 62 | Betriebsportrait: Kahl Extra 68 | Heizung & Energie
>>> 68
Reifeprüfung nicht bestanden Ich bin jetzt in der außergewöhnlichen Situation, ein Editorial schreiben zu dürfen, das vor dem 25. Oktober in Druck geht und erst einige Tage danach den Leser erreicht. Da ich heute noch keine Ahnung haben kann, wie die Volksabstimmung vom Sonntag ausgehen wird, darf ich mir auch erlauben, einige Gedanken in die Tastatur zu hacken, ohne Gefahr zu laufen, damit meine Leser in die eine oder andere Richtung zu beeinflussen. In den vergangenen Wochen hat mich enorm gestört, dass die Einbringer der fünf Gesetzesvorlagen es tunlichst vermieden haben, auf die detaillierten Inhalte ihrer Vorschläge einzugehen. Ich werde am Sonntag nicht abstimmen, weil ich die Gesetzesvorlagen gelesen und sie zu einem bedeutenden Teil als inhaltlich und rechtlich zumindest fragwürdig bezeichnen würde. Die Einbringer haben unterschwellig dafür geworben, den Regierungsparteien einen Denkzettel zu verpassen, und die SVP hat die inhaltlichen Zweifel viel zu spät thematisiert. Einbringer und Politik haben damit bewiesen, dass sie noch nicht reif sind für dieses an und für sich tolle demokratische Instrument. Ob das Volk die notwendige Reife dafür hat? Karl Wolfsgruber ist tot. Unsere Stadt muss sich von einem ihrer Originale verabschieden, denn Wolfsgruber prägte das Stadtbild wie es vor ihm wohl nur Don Franco in ähnlichem Ausmaß getan hatte, der den Brixnern heute noch, 15 Jahre nach seinem Tod, in lebendiger Erinnerung ist. Die Brixner hatten sich an den Anblick des kleinen Männchens gewöhnt, der in leicht gebückter Haltung durch die Stadt in Richtung Albuingasse schlürfte, wo er in einem kleinen Apartment wohnte, zu dem man nur über eine steile Treppe kam mit für seine Altersgebrechlichkeit eigentlich viel zu hohen Stufen. Ich erlaube mir zu behaupten, dass der emeritierte Kanonikus unsere Zeitschrift mochte: Anlässlich unserer 100. Ausgabe im Mai 1998 gratulierte er zum Jubiläum schriftlich und verriet, dass er den „Brixner“ „aufmerksam liest und behutsam verwahrt“. Wie Don Franco, wird auch Karl Wolfsgruber uns Brixnern in lieber Erinnerung bleiben.
Ihr Willy Vontavon
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Politik & Gesellschaft
DISKUSSIONSRUNDE ZUM „FALL“ TIME OUT
Kompromiss in weiter Ferne Der Konflikt ist alt, die Interessen und Meinungen gehen weit auseinander: das Nachtleben in der Altstadt und die damit zusammenhängenden Probleme vor allem akustischer Natur. Der „Fall“ Time Out hat in den heurigen Sommermonaten die endlose Debatte neuerlich verschärft. Der „Brixner“ lud deshalb alle betroffenen Parteien zu einem Gespräch – mit dem Ziel, am Ende womöglich einen brauchbaren Kompromiss zu finden. In der Redaktion des „Brixner“ diskutierten Bürgermeister Albert Pürgstaller, Egon Bernabè für die Stadtpolizei, Markus Huber und Arno Parmeggiani als Betreiber des Pubs Time Out, Michael Gostner in Vertretung der Anrainer sowie Anton Rainer und Anina Vontavon als Sprachrohr der Jugend.
Wie sieht eigentlich das nächtliche Angebot für Jugendliche in Brixen aus? Ist es ausreichend? ANTON RAINER: Ich hatte nie Probleme mit dem Angebot in Bezug auf das Nachtleben und Ausgehen 4
in Brixen. Disoktheken und ähnliche Strukturen zum Tanzen gibt es wenige, der Rest sind die üblichen Pubs in der Altstadt. Ich weiß nicht, wieviel man von einer Kleinstadt wie Brixen erwarten darf. Würde das bestehende An-
gebot allerdings reduziert, wäre da nicht mehr sehr viel übrig. ARNO PARMEGGIANI: Wenn man über Angebote spricht, so muss man bedenken, dass es auch jemanden braucht, der das
Angebot gestaltet. Das sind zum einen Jugendliche selbst, aber auch die verschiedenen Bar- und Lokalbetreiber in der Stadt. Wenn diese Betreiber immer weniger Lust verspüren, ein Angebot zu machen, weil sie zuviel gebremst
Fotos: Oskar Zingerle
Verschiedene Meinungen: Können die Bedürfnisse von Lokalbetreibern, Anrainern und Jugendlichen gleichermaßen befriedigt werden?
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werden, dann schrumpft das Angebot zusehends. Meiner Meinung nach gibt es in Brixen zu wenig Angebot im Verhältnis zur Vielfalt der heutigen Jugendkultur. Neben der Frage der Angebotsfülle stellt sich auch die Thematik der „geeigneten“ Lokalität für Pubs und andere Lokale. Gerade im Hinblick auf das Time Out wird häufig von einer sehr ungünstigen Positionierung gesprochen. MARKUS HUBER: Ich bin dagegen, dass man die Jugend ins Abseits schickt zu feiern. So wird man das
20 Jahre alt und war früher doch wesentlich schlimmer, sowohl in Bezug auf die Häufigkeit der Öffnungen als auch in Bezug auf das Parken. Und dazu sagt der Anrainer? MICHAEL GOSTNER: Wieviele Lokale es in Brixen braucht, mag ich auf die Schnelle nicht beurteilen. Es gibt eine Reihe von Lokalen in Brixen, die längere Zeit geöffnet haben, und ich frequentiere auch einige dieser regelmäßig. Ich denke im Bezug auf das Time Out, dass dieses Lokal von der Gemeinde doch übermäßige
Gostner: Ich bin sicherlich der letzte, der die Jugend kriminalisieren will. Auch muss ich zugeben, dass ich nach einer Verbesserung der Fenster meiner Wohnung auch nur unwesentlich an übermäßiger Lautstärke durch die Besucher des Time Out leide. Vielen Nachbarn hingegen geht es wesentlich schlechter! Auch der Bürgermeister und die Sicherheitskräfte haben bei ihrem Lokalaugenschein erleben müssen, wie unmöglich sich einige Besucher aufgeführt haben. Das Time Out gleicht eigentlich mehr einer Diskothek denn einem Pub, und ich frage mich, ob das in einer Stadt wie Brixen nötig ist,
„Wir müssen verstärkt als Städte und Orte Druck machen, dass die Sperrstunden landesweit neu geregelt werden“_ BM Albert Pürgstaller Problem nicht einfach abstellen. Ich bin der Meinung, das Time Out hat sicher nicht den perfekten Standort, aber auch nicht den schlechtesten. Sicher leiden die Anrainer darunter, aber es ist auch eine Schulzone und liegt in unmittelbarer Nähe zur viel befahrenen Hauptstraße, die ja auch Lärm verursacht. Das Problem ist auch nicht neu, sondern mittlerweile
Unterstützung erfahren hat, in den letzten Jahren vor allem hinsichtlich der Parkmöglichkeiten. Huber: Was das Parken angeht, gab es früher zum Schulhof hin keine Begrenzung. Mit der Errichtung eines Zauns wurde das Parken eingeschränkt, nicht umgekehrt. Als „Entgegenkommen“ kann man dies wohl kaum werten.
dass man auf einer Terrasse, so wie etwa in Riccione, bis 2 Uhr morgens Musik haben muss. Möglich wurde dies vor allem durch die großzügige Unterstützung, die der Betreiber durch die Politik erfahren hat. Die Lukrativität des Geschäfts sei ihm auch gegönnt, die Anrainer allerdings haben ein großes Problem damit, dass sich eine Minderheit seiner Gäste nicht
so benimmt, wie es sich eigentlich gehört. Trotzdem: Brixen entwickelt sich zusehends zur Universitätsstadt, und ein Angebot für Jugendliche, um auch zu späterer Stunde noch zu feiern, wird man ohne Zweifel finden müssen. Und wo? Gostner: Ich kenne einige Universitätsstädte, in denen Feten in allen möglichen Orten gefeiert werden: in Wohnungen, Heimen und Lokalen. Aber dass dort ein ähnlicher Jubel und Trubel wie um 2 Uhr morgens vor dem Time Out stattfindet, habe ich noch nie erlebt. Im Altstadtbereich werden, etwa bei den Sommeremotionen, die Öffnungszeiten wesentlich restriktiver gehandhabt. Probleme gibt es dort trotzdem ab und zu, und einige Übertretungen wurden auch geahndet. Welche letztlich die „idealen“ Sperrstundzeiten sind, kann ich nicht beantworten, das Time Out aber liegt meiner Meinung nach sehr wohl in einer relativ dicht besiedelten Wohngegend, und deshalb geht eine Sperrstunde von 2 Uhr dort einfach zu weit. Die Anrainer haben sich heuer in besonderem Maße mobilisiert und unter anderem einen Protestbrief an die Quästur geschrieben, nachdem sie sich von der Politik 5
Politik & Gesellschaft
trotz vieler Gespräche nie richtig ernst genommen fühlten, nachdem die öffentliche Sicherheit nicht immer garantiert war, man den Betreiber immer und immer wieder auf gewisse Defizite hingewiesen hat und schließlich eine Verfügung der Gemeinde, die praktisch ins Leere verlief, das Fass zum Überlaufen brachte. In der Person des Quästors sah man letztlich die einzige Anlaufstelle, um eine Änderung im positiven Sinne herbeizuführen. Huber: Ich denke, es gab in den letzten 15 Jahren kaum einen Betrieb in Brixen, der so sehr schikaniert worden ist wie der unsere. Seit rund vier Wochen befinden wir uns quasi in einem Belagerungszustand. Unsere Mitarbeiter, die sich um ein tolles Programm für Jugendliche bemühen, werden praktisch durchgehend drangsaliert. Die müssen ja fast Angst haben vor dem Freund und Helfer. Das hat nichts mehr mit einer normalen Kontrolltätigkeit zu tun, das sind reinste Schikanen! Im Übrigen halten wir sämtliche gesetzliche Auflagen rigoros ein. Gostner: Das mag sein und für die Situation im Lokal auch stimmen, die Probleme ergeben sich aber in der Regel vor dem Lokal – vor allem dann, wenn die Gäste auch mit Gläsern umherschwirren. Huber: Da sind mir als Betreiber aber die Hände gebunden. Ich habe ja gar keine Handbabe, diese Leute vom öffentlichen Raum zu verschicken, das weißt du als Rechtsanwalt genau. ALBERT PÜRGSTALLER: In Bezug auf die Kontrollen bin ich der Meinung, dass man nicht zu repressiv sein darf, das ist in der Tat kontraproduktiv. Die Sicherheitskräfte
Anton Rainer: „Eine Aussiedelung der Pubs in die Peripherie wäre für die Jugend das falsche Signal“
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schreiten laut ihren Aussagen dann ein, wenn die öffentliche Ordnung in Gefahr ist. Ob das jeweils der Fall ist, kann ich nicht beurteilen. Ich habe aber das Gefühl, dass derzeit auf beiden Seiten zu viele Geschichten im Umlauf sind, die nur teilweise stimmen. Zum einen verbreitet man unter den Jugendlichen Episoden, die die Polizei betreffen – ich schau schon auch hin und wieder in Facebook rein und beobachte, was hier abläuft. Diese Schilderungen höre ich dann plötzlich in der ganzen Stadt – ohne dass sie von irgendjemandem hinterfragt würden. Dasselbe gilt auch auf der anderen Seite. So eskaliert die Stimmung, und das ist das Problem dabei.
Markus Huber, „Time Out“: „Seit vier Wochen befinden wir uns in einem Belagerungszustand. Das sind reinste Schikanen!“
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Parmeggiani: Schauen Sie, wenn eine Kellnerin von der Polizei vor den Leuten abgeführt und angezeigt wird, weil sie einem anscheinend betrunkenen Gast Alkohol verkauft hat, dann ist dies doch nicht mehr normal, oder? Pürgstaller: Jedes Extrem fordert eben ein anderes Extrem heraus, das ist das Problem. Den Sicherheitskräften wurde massiv vorgeworfen, dass sie hier nicht einschreiten. Irgendwann sagt die Polizei natürlich: Jetzt wenden wir die Gesetze rigoros an. Parmeggiani: Ich möchte einiges richtig stellen. Gläser darf man bei uns ab 20 Uhr keine mehr mit ins Freie nehmen. Das wird
strengstens kontrolliert. Bei anderen Pubs liegt diese Grenze beispielsweise bei 24 Uhr. Wir haben viel mehr damit zu kämpfen, dass Gäste mit „fremden“ Gläsern zu uns kommen. Besonders schlimm ist das etwa an den Tagen der Sommeremotionen. Solange es in der Stadt keinen Pfand für die Gläser gibt, wird sich diese Situation auch nicht änden. ANINA VONTAVON: Ich gehe seit nunmehr einem Jahr ins Time Out und kann bestätigen, dass die Handhabung der Gläser rigoros kontrolliert wird. Parmeggiani: In Bezug auf die Musik auf der Terrasse kann ich nur sagen, dass seit Juni die Türen
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immer geschlossen waren und deshalb keine Musik ins Freie gedrungen ist. Und was die Vandalenakte betrifft, möchte ich nur soviel sagen: Sie sind aufs Schärfste zu verurteilen, und ich möchte auch nichts beschönigen und auf gar keinen Fall legitimieren, aber im Vergleich mit anderen Städten scheint mir Brixen ja fast schon heilig zu sein. Letztlich möchte ich mich dagegen verwehren, dass man gewisse Gerüchte, die in der Stadt zirkulieren, jedoch nicht der Wahrheit entsprechen, permanent als Argumente gegen das Time Out verwendet. Ich bin persönlich davon überzeugt, dass man Probleme durch Gespräche lösen kann, und ich habe mich darum sehr bemüht. Dies ist auch der Grund, warum ich gemeinsam mit der Gemeinde ein Gespräch organisiert habe. Doch wer hat im letzten Moment abgesagt? Die Anrainer. Anstatt dessen schreiben sie einfach diesen Brief an die Quästur, ohne sich vorher mit uns zu unterhalten. Aufgrund des fehlenden Kontaktes und der dann eingetretenen Situation haben wir unsere eigene Sensibilisierungskampagne gestartet: Gegen Vandalismus, aber für das Nachtleben. EGON BERNABÈ: Wir als Polizei bemühen uns um eine sehr neutrale Vorgehensweise, gegenüber den Jugendlichen genauso wie gegenüber dem Time Out. Es gibt aber Regeln und Gesetze, die befolgt werden müssen. Die Einhaltung dieser Gesetze kontrollieren wir – sei es beim Time Out genauso wie bei anderen Lokalen, da machen wir keinen Unterschied. Beim Time Out wurden zweifach Übertretungen festgestellt, also haben wir dies dem Bürgermeister gemeldet. Huber: Wir hatten aber nie die Möglichkeit, unsere Position diesbezüglich darzulegen. Bei der zweiten Strafe hatten wir die Tür nur für einen Moment offen, das kann man nicht immer einwandfrei kontrollieren. In euren Reihen gibt es allerdings ein paar Rambos, das wissen wir, die nur darauf aus sind, solange nach Fehlern zu suchen, bis sie irgendetwas finden, das sie beanstanden können. Bernabè: Für den zweiten Abend gibt es Videoaufnahmen, die belegen, dass alle Türen geöffnet waren und die Musik lautstark bis zum Hotel Tonon hörbar war. Schauen Sie, wir als Polizei versuchen immer, neutral zu bleiben. Es stimmt auch, dass nur einige
wenige Gäste Lärm machen, und unsere Aufgabe ist es, diese Belästigung zu unterbinden. Das geht nicht gegen das Time Out, sondern gegen die wenigen Gäste, die übertrieben laut sind und dadurch die Anrainer um ihren Schlaf bringen. Das Problem des Vandalismus und Zerstörens existiert aber effektiv, das kann man nicht leugnen. Huber: Vom Vandalismus distanziere ich mich sofort und in aller Deutlichkeit. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Öffnungszeiten und dem Vandalismus? Bernabè: Durchaus! Je später die Stunde, desto eher passieren gewisse Dinge. Gostner: Auch der dann erhöhte Alkoholkonsum spielt eine Rolle! Vontavon: Die Leute, die sich daneben benehmen, würden dies nicht nur vor dem Time Out machen, sondern auch andernorts. Schließt man das Time Out, wird das Problem eigentlich bloß verlagert. Gostner: Die große Frage allerdings ist, so es dieses Problem ja offensichtlich gibt, ob man es dann in einer Gegend haben will, wo die Leute gerne schlafen würden! Huber: Alternative? Gostner: Es liegt hauptsächlich an der Politik, diese Alternativen zu finden. Es gibt etwa Zonen, die wesentlich weniger bewohnt sind, Gewerbegebiete zum Beispiel. Huber: Auch bei einigen Lokalen in Gewerbegebieten gibt es dieselben Diskussionen. Gostner: In der Zone Dantestraße wohnen aber im Verhältnis zur Fläche mehr Leute als etwa in der Altstadt. Eine ähnliche Situation aber würde man in der Altstadt wohl nicht akzeptieren. Ich verstehe, dass Jugendliche gerne zu Fuß zu den Lokalen kommen, weiß aber auch nicht, ob öffentlich mitfinanzierte Shuttledienste vom Time Out zum Max der richtige Weg sind. Dann kann ich die Lokale ja gleich dort ansiedeln, wo sie niemanden stören. Parmeggiani: Eine Reduzierung der Öffnungszeit, zum Beispiel auf 1 Uhr, würde wenig Sinn machen. Die Leute gehen gerne lang aus. Und sie sind so lange unterwegs, wie die letzten Lokale geöffnet 7
Politik & Gesellschaft
haben. Auch eine Schließung des Time Out würde das Problem global kaum lösen. Dann organisieren sich die Leute halt selbst, etwa in ihrem Keller zu Hause, oder sie gehen auf den Bachdamm oder in den Postpark. Aber ist das wirklich besser? Das bezweifle ich stark. Auch das Ansiedeln von Pubs in Gewerbegebieten wurde lange diskutiert. Das Beispiel Bozen zeigt, dass dies nicht die Lösung sein kann. Rainer: Eine Aussiedelung der Pubs in die Peripherie ist für die Jugend das absolut falsche Signal: „Wir wollen euch nicht in unserer Mitte“. Einerseits behauptet man andauernd, dass man die Jugendlichen nicht aus der Gesellschaft ausschließen möchte, und andererseits gibt man ihnen dieses Signal. Das verstärkt das Potential an Aggression und ist in diesem Sinne kontraproduktiv. Vontavon: Als junges Mädchen bleibe ich lieber in der Stadt. Ein weiter Weg in die Peripherie würde mich abschrecken. Deshalb wäre es nicht gut, alle Lokale in die Peripherie zu verbannen. Ich denke, auch den Eltern ist es
lieber, wenn sie ihre Kinder in der Nähe wissen und nicht zu später Stunde abholen müssen. Herr Bürgermeister, wie löst man das Problem? Pürgstaller: Ich spreche oft mit meinen Bürgermeisterkollegen aus ganz Südtirol, die sich alle im selben Dilemma befinden. Ich
der Mode unterworfen sind: Die Frequenzen wechseln sehr stark von Jahr zu Jahr. Ich habe mir heuer im Sommer vor Ort selbst ein Bild von der Lage gemacht. Wenn 100 Jugendliche angeregt miteinander sprechen, dann ist ein erhöhter Lärmpegel schnell erreicht, und in der Nacht wird dies noch viel stärker wahrgenommen als bei Tag. Was mich
interessanterweise haben auch viele Jugendliche selbst angemerkt, dass zuviel gesoffen wird und die Betrunkenen nicht mehr wissen, wie man sich aufzuführen hat. Was den Vandalismus betrifft, so muss ich sagen, dass wir doch einige Schäden hatten in letzter Zeit. Wir haben bereits einige Jugendliche angezeigt, auch wenn die Eltern inständig darum ersucht haben,
„Ein Kompromiss kann nur dann zustande kommen, wenn er bewirkt, dass die Leute schlafen können“_ Michael Gostner, Anrainer verstehe die Notwendigkeiten der Jugend genauso wie jene der Anwohner, die das Grundrecht auf Schlaf haben, und dieses muss auch gewährleistet werden. Allen gerecht zu werden, ist hier schwierig. In einem Gespräch mit Jugendlichen vor rund einem Jahr wurde klar, dass das Angebot in Brixen nicht wirklich berauschend ist. Als Gemeinde wurden wir von ihnen aufgefordert, entsprechend aktiv zu werden. Allerdings sieht man auch, dass die Lokale
doch einigermaßen schockiert hat, war aber, dass relativ viele Jugendliche, vor allem ab 1 Uhr, sehr stark alkoholisiert waren. In diesem Zusammenhang hat sich die Feierkultur doch sehr ungünstig entwickelt, und ich möchte auch die Betreiber auffordern, hier massiv entgegenzuwirken. Wir haben uns als Gemeindeverwalter neulich bei der Jungbürgerfeier mit den 18-Jährigen getroffen und auch mit ihnen über das „Problem“ Time Out gesprochen, und
von einer Anzeige abzusehen. Dieser Bitte sind wir nicht nachgekommen. Wer Schaden anrichtet, muss die Konsequenzen tragen. Solange sich die Jugendlichen aber im Rahmen geltender Regeln bewegen, werde ich sie verteidigen, wo ich nur kann. Laut Facebook-Initiative der Betreiber will man einen Kompromiss finden. Wie kann ein solcher Kompromiss für die Anrainer aussehen?
FAMILIENVERTRAG UND UNTERNEHMENSNACHFOLGE von Dr. Hannes Willeit,
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Jeder vierte Betrieb, vor allem in der Gastronomie, im Handwerk, in der Industrie und Landwirtschaft, steht vor einem Generationenwechsel. Dabei gehört die Regelung der Nachfolge zu den wichtigsten Führungsentscheidungen eines Unternehmens. Neben den sozialpsychologischen und den steuerlichen Aspekten gilt es vor allem, den erbrechtlichen Gesichtspunkt zu beleuchten, um den Betriebsübernehmer vor etwaigen späteren Erbstreitigkeiten zu schützen. Grundsätzlich gilt im italienischen Erbrecht das Verbot von Erbverträgen. AUSNAHMEREGELUNG Mit 16. März 2006 wurde eine Ausnahmeregelung zum allgemeinen Verbot der Erbverträge eingeführt, der Familienvertrag. Der Familienvertrag ist ein Vertrag, mit dem der Unternehmer oder Inhaber von Gesellschaftsanteilen (nunmehr bereits zu Lebzeiten), sein Unternehmen bzw.
einige oder alle Gesellschaftsanteile an einen oder mehrere seiner Nachkommen übertragen kann, ohne dass das Unternehmen oder die Gesellschaftsanteile im Falle des (späteren) Todes des Unternehmers Gegenstand der erbrechtlichen Ausgleichszahlungen darstellen. Die große Neuheit des Familienvertrages ist somit, dass der Generationenwechsel im Familienunternehmen auch vertraglich und ohne Notwendigkeit eines Testaments bereits vor dem Tode des Unternehmers von diesem, gemeinsam mit seinen zukünftigen Pflichtteilsberechtigten, geregelt werden kann. Der Unternehmer kann damit zu Lebzeiten die Übergabe seines Unternehmens planen und regeln. Er schützt durch den Familienvertrag den/die Betriebsnachfolger vor zusätzlichen Ausgleichszahlungen an die Pflichterben, welche über etwaige im Familienvertrag festgelegten Ausgleichszahlungen hinausgehen. Somit kann der/
die BetriebsübernehmerIn nicht mehr mit zusätzlichen erbrechtlichen Ansprüchen der Pflichterben zum Zeitpunkt des Todes des Erblassers belangt werden, was zum einen der Kontinuität in der Betriebsführung zugutekommt und zum anderen der Wahrung des „Familienfriedens“ dient. Diese großen Vorteile können auf normalem Erbwege oder durch ein Testament des Erblassers NICHT genützt werden, weshalb der Familienvertrag aus unternehmerischer Sicht absolut zu empfehlen ist. WILLEITIMMOjUS erstellt derartige Verträge sowie Immobilienverträge jeglicher Art (z.B. Kaufverträge, Mietverträge, Pachtverträge, Schenkungsverträge u.a.) und ist weiters auf dem Gebiet der Immobilienvermittlung, Immobilienschätzung sowie in Erbschaftsangelegenheiten mit umfassendem Service und ausgezeichneter juristischer Arbeit für Sie da.
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Gostner: Ein Kompromiss kann nur dann zustande kommen, wenn er bewirkt, dass die Leute schlafen können, und das nicht erst ab 1 Uhr! Wenn sie um 22 Uhr ins Bett gehen, sollten sie schlafen können. Das Lärmproblem selbst beginnt ja erst gegen 24 Uhr, davor ist es einigermaßen ruhig. Pürgstaller: Es gibt nicht nur das Lärmproblem Time Out, das sei angemerkt. Auch Anrainer anderer Lokale haben dasselbe Problem. Gostner: Des Weiteren finde ich es nicht richtig, dass die Allgemeinheit die Kosten dafür tragen muss, wenn sich einzelne daneben benehmen. Hier sollte es eine Kostenwahrheit geben. Dann muss man sich langsam mal überlegen, wohin sich das Nachtleben in Brixen – sowohl räumlich als auch in Bezug auf die Angebote – entwickeln soll. Ich glaube nicht, dass Pubs solange offen halten müssen, bis in der Diskothek „Max“ die Party losgeht. Die Uhrzeiten für den Aufenthalt im Freien sind entsprechend etwas zu kürzen, beispielsweise auf elf Uhr – egal, ob es sich um eine private Terrasse oder einen öffentlich besetzten Grund handelt. Ich selbst habe wenige Probleme mit dem Lärm, mehr stören mich der Unrat oder Erbrochenes vor meinem Haus. Andere hingegen können wirklich nicht schlafen! Es gibt beispielsweise einen Pub in der Altstadt, der seine Öffnungszeiten im Freien selbst beschränkt hat, aus Rücksicht auf die Anrainer. Huber: Dieser Pub hat aber insgesamt wesentlich längere Öffnungszeiten. Unser Kerngeschäft hingegen beschränkt sich auf knapp drei Stunden.
BM Albert Pürgstaller: „Solange sich die Jugendlichen im Rahmen geltender Regeln bewegen, werde ich sie verteidigen, wo ich nur kann“
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Parmeggiani: Das mag stimmen, davon bekomme ich aber als Betreiber wenig mit.
Ist es undenkbar, dass sich Brixen hier ausklinkt und eigene verkürzte Öffnungszeiten beschließt?
Parmeggiani: Ich möchte auch das Thema Gewalt zur Sprache bringen. Brixen hat diesbezüglich ja einen zweifelhaften Ruf! Aber: Seit Juni hatten wir nicht eine einzige Schlägerei innerhalb unseres Lokals!
Rainer: Die Jugendlichen würden weniger ausgehen, aber die Regelung bräuchte es landesweit. Ein Alleingang von Brixen hätte keinen Sinn.
Pürgstaller: In diesem Fall würden die Jugendlichen in Lokale von anderen Gemeinden fahren – mit
Bernabè: Aber außerhalb gab es schon den einen und anderen Konflikt...
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den Risiken, die wir alle kennen. Wir müssen verstärkt als Städte und Orte Druck machen, dass die Zeiten landesweit eingeschränkt werden. In diesem Sinne habe ich mich auch schon in meiner Zeit als Landtagsabgeordneter eingesetzt – leider ohne Erfolg.
Pürgstaller: Ich bin der Meinung, dass es für eine zeitliche Beschränkung eine landesweite Regelung braucht, ein Alleingang Brixens würde in diesem Sinne das globale Problem nicht lösen. Es hat sich leider zur Unkultur entwickelt, dass man quasi erst gegen elf Uhr ausgeht. Das Ganze fängt zu spät an, und dem kann nur eine landesweite Regelung entgegensteuern.
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Anina Vontavon: „Als junges Mädchen bleibe ich lieber in der Stadt – ein weiter Weg in die Peripherie würde mich abschrecken“
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Was würde passieren, wenn die Öffnungszeiten im Time Out von derzeit 2 Uhr zurückgestuft würde?
Pürgstaller: Wir müssen einfach schauen, die öffentlichen Ruhestörungen so gering wie möglich zu halten. Deshalb wurde auch die Idee des Shuttledienstes geboren,
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der übrigens noch nicht beschlossen wurde. Sinn dieser Initiative wäre, die Ruhestörungen zu vermeiden, denn es ist ein großes Problem, wenn die Jugendlichen in großer Zahl ziemlich lange auf ein Taxi warten müssen. Dass die dann nicht brav warten und keinen Ton von sich geben, ist logisch. Huber: Ich bin heuer erstmals wieder öfter im Time Out gewesen und möchte eine Lanze für die Jugend brechen: Ich war und bin echt erstaunt, was für eine tolle Jugend wir haben. Die unglücklichen Auswüchse sind Einzelfälle und natürlich zu verurteilen. Wie können diese vermieden werden?
Arno Parmeggiani, „Time Out“: „Ich ärgere mich, dass die Jugend zum Sündenbock für alles gemacht wird, was in dieser Gesellschaft falsch läuft“
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Huber: Durch Sensibilisierung der Jugendlichen selbst beispielsweise. Der Vandalismus sollte tabu sein. Die Jugendlichen sollten begreifen, dass sie alle für die wenigen Ausfälle draufzahlen. Die Politik und die Sicherheitskräfte haben indessen beiderseits massiv an Image eingebüßt. Die Vorgehensweise hat bei Jugendlichen zu
kontraproduktiven Reaktionen geführt – dabei wäre ein anderes Vorgehen im Sinne des Dialogs möglich gewesen. Pürgstaller: Die Politik kann bei einem derartigen Problem eigentlich nur alles falsch machen! Aus Sicht der Betreiber sind wir diejenigen, die schikanieren. Aus Sicht der Anrainer sind wir jene, die den Wirt schützen und fördern – noch dazu einen Parteikollegen. Aus Sicht der Jugendlichen sind wir Politiker sowieso für alles verantwortlich, auch für die Aktivitäten der Sicherheitskräfte. So gesehen ist es schon mal beruhigend, dass wir eh nichts richtig machen können und schon von vorneherein alles falsch ist, was wir tun (schmunzelt). Aber im Ernst: Den großen Spagat zu schaffen ist hier schwierig. Wir wollen die Jugend fördern wo möglich, aber den Jugendlichen muss bewusst sein, dass es auch Regeln gibt. Das Wohnen in der Stadt ist natürlich nicht mit jenem im landwirtschaftlichen Grün zu vergleichen. Wenn ich in der Stadt wohne, nehme ich eine gewisse Bewegung in Kauf.
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Gibt es auf der Seite der Betreiber aber Verständnis für die Anrainer, und gibt es noch Verbesserungspotential? Huber: Wir haben sehr viel unternommen, um die Situation zu verbessern. Andererseits möchte ich fragen: Hat es je einmal Verständnis für den Betreiber gegeben, der in diesen Betrieb massiv investiert hat? Bis jetzt habe ich das noch nie gehört, in keiner einzigen Diskussion. Und das Alkoholproblem einzig den Betreibern zuzuschreiben finde ich auch maßlos überzogen. Pürgstaller: Aber bitteschön, ihr seid sehr wohl mitverantwortlich! Schaut doch mal mit offenen Augen, wem da zu später Stunde noch Alkohol verabreicht wird. Huber: Wenn sie bei uns nichts mehr bekommen, gehen sie eben zu ihrem Auto oder Motorrad, wo sie die Schnapsflaschen haben. Pürgstaller: Das entbindet dich doch nicht von deiner Verantwortung als Wirt! Du hast die Verantwortung natürlich nicht alleine, da müssen wir alle gemeinsam schauen, bei den Familien angefangen. Wird das Problem Alkohol und Jugend von den Betreibern etwas bagatellisiert? Huber: Uns wäre es auch lieber, wenn alles zwei Stunden früher zu Ende ginge. Es wurde bereits vieles probiert, aber es ist ein Trugschluss zu glauben, dass das mit neuen Regeln funktioniert. Im Übrigen tut mir die heutige Jugend Leid, wenn ich sehe, wie eingeschränkt sie ist. Da hatten wir früher doch wesentlich mehr Freiräume.
Michael Gostner, Anrainer: „Das Time Out liegt in einer relativ dicht besiedelten Wohngegend, und deshalb geht eine Sperrstunde von 2 Uhr dort einfach zu weit.“
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Parmeggiani: Zu unserer Verantwortung auch soviel: In unserem Betrieb sind, im Unterschied zu vielen anderen, die drei billigsten Getränke nichtalkoholische! Und ich merke, dass diese Maßnahme greift. Viele Jugendliche bestellen nichtalkoholische Cocktails, die fast um die Hälfte günstiger sind als die alkoholischen. Außerdem verkaufen wir keinerlei hochprozentige Flaschen. Andernorts ist dies Praxis. Ich schiebe die Verantwortung mit Sicherheit nicht ab, im Rahmen unserer Möglichkeiten haben wir aber einiges getan. Bernabè: Die nächtlichen Probleme in der Stadt gibt es fast ausschließlich
Egon Bernabè, Stadtpolizei: „Der Alkohol ist eindeutig die Hauptursache für die Vandalenakte“
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mit jenen Jugendlichen, die alkoholisiert sind. Der Alkohol ist also eindeutig die Hauptursache für die Vandalenakte.
andauernd zum Sündenbock für alles gemacht wird, was in dieser Gesellschaft falsch läuft. Das kann’s einfach nicht sein.
Pürgstaller: Um diesem Problem Herr zu werden, ist es bestimmt nicht der Königsweg, alles nur zu verbieten. Wir setzen maßgeblich auf die Sensibilisierung. Und das fängt bei den Eltern an, geht weiter zu den Betroffenen selbst und hört bei den Betreibern auf. Alle sind gefragt, hier Eigenverantwortung zu zeigen.
Pürgstaller: Es geht hier nicht nur um die Jugend! Wenn ich beispielsweise schaue, was bei den Sommeremotionen oder beim Altstadtfest passiert: Da läuft derselbe Film ab, mit Beteiligung der Erwachsenen. Die derzeitige Entwicklung macht die Kultur des Feierns einfach kaputt, das ist sehr schade.
Parmeggiani: Die aktuelle Diskussion hätte viel früher schon stattfinden müssen. Ich ärgere mich vor allem, dass die Jugend
ingo.dejaco@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Bibliothek am Domplatz Während sich dieser „Brixner“ bereits in der Druckmaschine befindet, wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit der Gemeinderat am 29. Oktober für eine Ansiedelung der neuen Stadtbibliothek beim Finanzgebäude am Domplatz entscheiden. Der „Brixner“ beleuchtet die Hintergründe.
D
ie äußerst langatmige politische Entscheidungsfindung zum neuen Standort der Brixner Stadtbibliothek scheint nun ein Ende zu haben: Die Ratsfraktion der Südtiroler Volkspartei, die im Brixner Gemeinderat 15 der 30 Mitglieder stellt und gemeinsam mit den zwei italienischen Koalitionspartnern die absolute Mehrheit hat, untersuchte im Laufe der vergangenen Monate die Problematik des Bibliotheksstandortes und hat in ihrer Sitzung vom 28. September die drei noch in Frage kommenden Möglichkeiten analysiert und endgültig bewertet.
Rückblende: Die Brixner Stadtbi-
bliothek ächzt seit Jahren oder gar Jahrzehnten unter den miserablen Bedingungen ihres derzeitigen Standortes am Domplatz. Der Geschäftsführer des Bibliotheksverbandes Südtirol, Daniel Weger, brachte es am 13. Jänner 2009 im Rahmen einer Informations- und Diskussionsveranstaltung in der Cusanus Akademie auf den Punkt: „Es ist, als ob ich eine Vier-Zimmer-Wohnung mit Bücherregalen vollgestopft hätte“. Bei derselben Veranstaltung, über die der „Brixner“ in seiner Ausgabe Nr. 229 übrigens ausführlich berichtet hat, präsentierte Bibliotheksdirektor Bruno Kaser seine Vorstellungen, welche Funktionen eine neue und moderne Bibliothek haben könnte und erläuterte auch das dafür notwendige Raumprogramm. 1.500 Quadratmeter Fläche seien für die Realisierung notwendig – vorzugsweise als Neubau, weil man sich damit nicht „den Zwängen eines bestehenden Gebäudes fügen müsste“, wie Weger zustimmte. Bereits im Vorfeld hatte Bürgermeister Albert Pürgstaller eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die die vorher in Frage kommenden sechs Standorte untersuchen sollte. Die Arbeitsgruppe präsentierte am selben Abend das Ergebnis ihrer Bewertungen und sprach sich klar für eine neu zu errichtende Struktur in der Zone Priel aus. An zweiter Stelle wurde die Möglichkeit einer Umsiedelung der Bibliothek in das 12
Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Dieses Gebäude der Diözese in der Brunogasse muss einem modernen Neubau weichen
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Finanzgebäude und das angrenzende Gerichtsgebäude am Domplatz gereiht. In der nachfolgenden Diskussion kamen neben vielen zustimmenden Wortmeldungen allerdings auch einige kritische Stimmen, die vor den Folgen einer „Aussiedelung“ der Bibliothek aus der Altstadt in die Zone Priel warnten. Bürgermeister Pürgstaller war verunsichert und versprach, die Thematik noch einmal zu studieren und innerhalb September im Gemeinderat eine endgültige Entscheidung zu treffen.
Nun lag der Ball an der SVP-
Ratsfraktion, die sich in den vergangenen Monaten mehrmals dem Thema widmete. Am Ende standen folgende drei Möglichkeiten zur Auswahl: Ein Neubau in der Zone Priel am Areal des heutigen Parkplatzes der Acquarena, ein Umbau des Finanzgebäudes am Domplatz mit neuem Zubau an der Brunogasse sowie – als dritte Möglichkeit – die Verwendung des heutigen Gemeindegebäudes am Maria-Hueber-Platz samt Einbindung des angrenzenden Schlachthofes. Das Raumprogramm von Direktor Bruno Kaser ließe sich bei allen drei Möglichkeiten realisieren – am leichtesten natürlich in der Zone Priel, wo man mit einem weißen Blatt Papier
an die Planung herangehen und das zu errichtende Gebäude den Bedürfnissen der Bibliothek anpassen könnte. Das Brixner Architektenbüro Kerschbaumer, Pichler & Partner hat gemeinsam mit 24 weiteren Berufskollegen in einer detaillierten Machbarkeitsstudie, die der SVP-Ratsfraktion am 28. September auch präsentiert wurde, auf Eigeninitiative eine Lösung erarbeitet, die, wie erwähnt, ebenfalls dem zukünftigen Raumprogramm der Bibliothek Rechnung trägt. Die Studie sieht die Sanierung des bestehenden Finanzgebäudes am Domplatz sowie einen viergeschossigen modernen Neubau anstelle des Gebäudes der Diözese in der Brunogasse vor. Dieser Neubau sollte mittels eines Lichthofes an die zwei benachbarten Altbauten, dem Finanzgebäude und dem Gerichtsgebäude, angeschlossen werden. Der 20 mal 20 Meter große und 15 Meter hohe Bau, so die Vorstellungen der Architekten, „bieten auf etwa 300 Quadratmetern Nettofläche pro Etage große Außenwandflächen mit hellen Lese- und Arbeitsplätzen und mit einer schönen Aussicht auf umliegende Grünbereiche und eine historische Kulisse ersten Ranges“, wie es in der Machbarkeitsstudie wörtlich heißt.
Bereits einen Monat vorher, am 20. August, traf eine Delegation der Architekten Umberto Tecchiati vom Amt für Bodendenkmäler und Waltraud Kofler-Engl, Direktorin des Amtes für Bau- und Kunstdenkmäler. Diese stellten klare Bedingungen: So müsse das ehemalige Finanzgebäude in seiner äußeren Gestalt und inneren Raumaufteilung erhalten bleiben; der Garten im Süden des Gebäudes müsse von jeder Verbauung freigehalten werden. Beiden Bedingungen stimmten die Architekten zu. Uneinig ist man sich – auch heute noch – in den nächsten Punkten: KoflerEngl ist der Meinung, der Neubau dürfe im Osten die Flucht des Gerichtsgebäudes nicht überschreiten, und die Gebäudehöhe dürfe auf keinen Fall die Trauflinie des ehemaligen Finanzgebäudes überragen – was soviel bedeutet, dass das neu zu errichtende Gebäude maximal drei Stockwerke anstatt der geplanten vier haben dürfe und dass jede Etage etwas kleiner als geplant sein müsse. „Diese zwei Punkte müssen noch mit der Denkmalpflege diskutiert werden“, gibt auch Architekt Karl Kerschbaumer zu, „unsere Machbarkeitsstudie entspricht einem Grundsatz der Denkmalpflege, wonach ‚moderne Anbauten, sofern
Karl Kerschbaumer und Harald Pichler: „Chance einer fruchtbaren Verbindung von Alt und Neu“
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denkmalverträglich, sich vom Altbestand abheben und in zeitgenössischer Formensprache ausgeführt werden müssen’“. Waltraud Kofler-Engl war für eine Stellungnahme für den „Brixner“ nicht erreichbar.
Die Frage des derzeit noch feh-
lenden „Nulla Osta“ des Denkmalamtes war indes auch der heftigste Diskussionspunkt in der SVP-Ratsfraktion, denn ohne das „Entgegenkommen“ des Denkmalamtes ließe sich das Raumprogramm der neuen Bibliothek nicht mehr unterbringen – die Lokale wären schlicht zu klein. „Wie können wir darüber entscheiden, wenn diese Frage noch offen ist“, klagten mehrere Fraktionsmitglieder, und auch Bürgermeister Albert Pürgstaller äußerte große Zweifel – auch über eventuell vorhandene archäologische Schätze, die einen Baubeginn hinauszögern könnten. Kerschbaumer relativierte die Problematik: „In diesem Fall müsste man eben versuchen, zumindest eine Etage des angrenzenden Gerichtsgebäudes für die Bibliothek zu nutzen“. Die Fraktionsmitglieder beruhigte diese Möglichkeit nicht wirklich: Die Nutzung des Gerichtsgebäudes ist vom Eigentümer, dem italienischen Staat, bereits für Zoll und Friedensgericht verplant. Überhaupt sei die Realisierung der Bibliothek an diesem Standort „kompliziert“, wie Pürgstaller es in der Ratsfraktionssitzung zurückhaltend definierte: Das Finanzgebäude wurde zwar inzwischen von der Gemeinde Brixen mit der Verpflichtung zur Renovierung angemietet, aber der Mietvertrag endet in 20 Jahren, und niemand weiß heute, ob dieser Vertrag im Jahr 2029 auch verlängert werden kann. Das Gebäude der Diözese in der Brunogasse könnte im Tauschweg erworben werden – erste informelle Gespräche mit dem
Diözesanverwalter Franz Kripp sind vielversprechend verlaufen, aber Entscheidungen sind noch keine getroffen worden. Auch weiß man heute nicht, welche Bodenschätze sich im Untergrund befinden. Sollte das Gerichtsgebäude auch gebraucht werden, müsse man außerdem mit dem Staat verhandeln – eine, wie man weiß, Sysiphusarbeit. Und über allem pendelt das Damoklesschwert des Denkmalamtes.
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In möglicher Erwartung solcher
zeitverzögernden Schwierigkeiten holte Bürgermeister Albert Pürgstaller im letzten Augenblick noch einen Trumpf aus dem Ärmel und verkündete der SVP-Ratsfraktion, dass es eventuell die Möglichkeit gebe, die Bibliothek in der Alten Post anzusiedeln, wo derzeit der Bürgerschalter und einige Gemeindeämter untergebracht sind. Zudem könne man „endlich auch den dahinsiechenden Schlachthof einer sinnvollen Nutzung zuführen“ und ihn zu diesem Anlass renovieren. Vom Leiter der technischen Dienste der Gemeinde, Alexander Gruber, ließ er das Raumprogramm prüfen und eine Kostenschätzung erstellen, die ebenfalls der Ratsfraktion vorgestellt wurde. „Ich erwarte mir von dieser Lösung eine raschere Fertigstellung“, sagte Pürgstaller, „auch wenn man der Bevölkerung erklären müsste, warum man die Gemeindeämter aus den vor wenigen Jahren erst bezogenen Büros wieder aussiedeln würde“. Ein Vergleich der veranschlagten geschätzten Kosten der drei Varianten ergab, dass sie sich unter Einbeziehung der entsprechend notwendigen Renovierungen nur unbedeutend voneinander unterschieden: Für den Neubau am Domplatz schätzten die Architekten grob Kosten von 3,8 Millionen Euro, der Neubau in der Zone Priel würde etwa 3,6 Millionen Euro kosten, und die Variante Maria-Hueber-Platz hätte laut dieser Schätzungen annähernd dieselben Kosten zur Folge. Die fast drei Stunden dauernde Abschlussdiskussion in der SVPRatsfraktion wurde sehr kontrovers und teilweise recht emotional geführt. Größter Fürsprecher der Variante Domplatz war Helmuth Kerer, der seit einigen Jahren mit Sorge beobachtet, wie „ein Amt nach dem anderen aus der Altstadt ausgesiedelt wurde“ und die Besucherfrequenz im Zentrum entsprechend nachließ. Konrad Eichbichler hingegen äußerte sich „sehr besorgt über die Errichtung
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Die von einer Architektengruppe erarbeitete Machbarkeitsstudie sieht den Standort der neuen Bibliothek im ehemaligen Finanzgebäude (1) und in einem zu errichtenden Neubau (2) vor – mit eventuell notwendiger Einbeziehung des Gerichtsgebäudes (3)
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eines neuen und modernen Gebäudes in diesem historisch so sensiblen Bereich“. Außerdem befürchtet er durch die komplizierten Rahmenbedingungen, dass sich die Fertigstellung der Bibliothek „in die Länge ziehen könnte“.
Am Ende stimmten neun SVP-
Ratsfraktionsmitglieder für die Lösung Domplatz und sieben für die Variante Maria-Hueber-Platz – eine denkbar knappe Entscheidung. Die von der seinerzeit eingesetzten Arbeitsgruppe favorisierte Lösung Priel wurde grundsätzlich abgelehnt – was nach Bekanntgabe dieser Entscheidung vor allem beim Bibliotheksrat heftiges Kopfschütteln hervorrief: „Erst richtet man eine Arbeitsgruppe ein, die zum Schluss kommt, dass ein Neubau in der Zone Priel die beste Lösung sei, und auch der Bibliotheksrat hatte sich einstimmig für einen Neubau ausgesprochen“, sagt Hermine Larcher, Mitglied des Bibliotheksrates und der Arbeitsgruppe, „und dann übergeht man diese Meinungen einfach. Wozu haben wir eigentlich gearbeitet?“ Die Lösung Domplatz sei für Larcher „sehr kompliziert; es wäre schade, wenn sich in der nächsten Zeit herausstellen würde, dass diese Variante doch nicht realisierbar sei und inzwischen die Zone Priel anderweitig verplant wäre“, sagte Larcher auf Anfrage des „Brixner“. Auf keinen Fall dürfe man „den Prielgrund für andere Zwecke verplanen, solange die Lösung Domplatz nicht fix ist“.
Pürgstaller, der auch Vorsitzender des Bibliotheksrates ist, ist mit der Entscheidung ebenfalls nicht besonders glücklich, aber „die Ratsfraktion hat nun einmal so entschieden, und jetzt werde ich mit aller Kraft eine Realisierung vorantreiben“ – sofern es am 29. Oktober eine Mehrheit auch im Gemeinderat gibt, wovon aufgrund des Fraktionszwanges auszugehen ist, von dem sich Eichbichler übrigens für diese Entscheidung entbinden ließ. Sobald dieser „Brixner“ die Leser erreicht, dürfte eine Entscheidung in diesem Sinn bereits getroffen sein.
Bis die neue Bibliothek bezugs-
fertig ist, vergehen ungeachtet der möglichen Zeitverzögerungen noch mindestens drei bis vier Jahre: Pürgstaller möchte sich dem Wunsch der Architektengruppe nach einem internationalen Architekturwettbewerb anschließen, danach kommt die Detailplanung, und dann kann – in etwa zwei Jahren – gebaut werden. Für den Bau werden noch einmal ein bis zwei Jahre notwendig sein. „Jetzt brauchen wir eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem zuständigen Denkmalamt und auch mit dem Amt für Bodenschätze“, sagt Pürgstaller. Und: „Wenn von allen Seiten die Bereitschaft da ist, eine funktionstüchtige und moderne Bibliothek zu realisieren, dann wird die Idee auch umsetzbar sein“. willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 13
Fotos: Oskar Zing erle
Politik & Gesellschaft
Statt der Banddurch Luis Durnwalder die schneidung öffneten Georg Mayrh ofe Tore des neuen Ge bäudes durch ein r, Albert Pürgstaller und en Druck auf die Fe rnbedienung
event
Neu gestaltetes Dorfzentrum Tschötsch verfügt nun über einen neuen Dorfplatz und zahlreichen Neubauten wie einem Vereinshaus, dem Schulsportplatz und einer Löschwasser- und Beregnungsanlage. Anfang Oktober erfolgte die festliche Einweihungsfeier. z Eine Reihe von Neubauten lockte Anfang Oktober viele Einheimische und Gäste nach Tschötsch: Bei einer gut besuchten Feier wurden das neu errichtete Vereinshaus, der Schulsportplatz, der kürzlich entstandene Dorfplatz sowie eine Löschwasser- und Beregnungsanlage eingeweiht. Mit all diesen Einrichtungen verbesserte sich zusehends die Lebensqualität der Tschötscher.
Der Dorfkern von Tschötsch
setzt sich nun harmonisch aus dem neu errichteten Vereinshaus, der Grundschule und der Kirche zusammen. Im Erdgeschoss des Neubaus befindet sich das Gerätehaus der Feuerwehr, darüber liegen die Bibliothek, ein
Probenraum des Kirchenchores, ein Jugendraum und ein großzügiger Vereinssaal. Gemeinderat Georg Mayrhofer begrüßte auf dem neu gestalteten Dorfplatz die vielen Gäste, darunter Landeshauptmann Luis Durnwalder, Landesrat Hans Berger, Bürgermeister Albert Pürgstaller, Pfarrer Luis Gurndin, eine vielköpfige Delegation der Stadtverwaltung sowie Vertreter der Ordnungskräfte, der Forstverwaltung, des Zivilschutzes und mehrere Feuerwehren. Die Musikkapelle Peter Mayr, der Chor und eine Schülergruppe boten die passende musikalische Umrahmung. Bürgermeister Albert Pürgstaller lobte die problemlose Abwicklung des Neubaus und freute sich, dass das Projekt im Budgetrahmen
der veranschlagten 1,7 Millionen Euro blieb. Luis Durnwalder thematisierte in seiner Rede das Dorfleben, das in anderen Bergregionen Europas sehr düster aussehe: „Deshalb bin ich froh, dass in Südtirol durch entsprechende Einrichtungen eine gesteigerte Lebensqualität geschaffen wird, die einer Abwanderung in Richtung Stadt entgegenwirkt“, erläuterte der Landeshauptmann.
Neu in Betrieb geht zudem eine Beregnungs- und Löschwasseranlage für Tschötsch: Diese
Schriftführer Klaus Leitner 14
besteht aus zwei großen Zisternen, die zusammen 650 Kubikmeter Wasser aus dem Bärenbach speichern. Genutzt wird das Wasser zur landwirtschaftlichen Beregnung und zur Speisung der Löschwasserhydranten.
Landeshauptmann Luis Durnwalder
Gemeinderat Georg Mayrhofer
Bürgermeister Albert Pürgstaller
Feuerwehrkommandant Stefan Kerschbaumer
Landesfeuerwehrpräsident Rudi Hofer
Landesrat Hans Berger
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Kulinarische Begegnung z Die Gemeinschaft im Haus der Solidarität (HdS) in Milland ist reich an Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen. Dem entsprechend groß ist auch die Vielfalt an Gerichten und Mahlzeiten, die alltäglich zubereitet werden. Eine erweiterte Darbietung der verschiedenen Köstlichkeiten aus aller Welt mit einem gemeinsamen Essen im Anschluss wurde im Haus der
Solidarität oft schon organisiert. Es bietet den Hausbewohnern die Möglichkeit, ein Stück ihrer Kultur in Form einer Mahlzeit zu präsentieren. Gerade die Migranten aus den Ländern des Südens, die von unserer Gesellschaft selten positiv gesehen werden, haben in Form dieses kulinarischen Ausflugs die Möglichkeit, sich in einem anderen Licht zu präsentieren als man sie im Alltag gewohnt ist.
Sie können dadurch Respekt und Anerkennung genießen, während jene, die sie nicht oder nur schlecht kennen, etwas mehr über sie und ihre Kultur selbst erfahren. Die Initiative der kulinarischen Begegnungsmöglichkeit möchte das Haus der Solidarität wieder aufgreifen und ab November in regelmäßigen Abständen anbieten, und zwar an jedem ersten Freitag im Monat. Am ersten Abend wird
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Sedik Sadoun (im Bild) aus dem Irak, der seit einiger Zeit im HdS wohnt und in Brixen arbeitet, aufkochen. Alle Interessierten können daran teilnehmen – vorherige Anmeldung vorausgesetzt: Telefon 0472 830441. id
Politik & Gesellschaft MÜHLBACH
Foto: Oskar Zingerle
Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Der Klang, der in die Seele dringt z Sie ist in etwas ungewöhnlichen blau-gelben Farbnuancen gehalten, hat über 900 Pfeifen – und man sagt von ihr, dass ihr Klang ganz tief in die Seele dringt. Die neue Pirchner-Orgel in der Pfarrkirche St. Helena in Mühlbach hat so manche Qualitäten, die überzeugen. Bereits 2003 dachte man daran, den Zubau der Pfarrkirche, der Ende der 70er Jahre errichtet worden war, um eine Orgel zu bereichern. Die Orgel am Chor in der alten Pfarrkirche
kurz
notiert
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war schon lange defekt, und lange Zeit hatte man sich mit einem Harmonium, einer so genannten Tretorgel, und später mit einer Truhenorgel begnügt. Am letzten Sonntag im Oktober wurde nun die Königin der Instrumente durch den Vorsitzenden der diözesanen Orgelkommission, Pater Urban Stillhard, geweiht. An der Orgel saß Michael Chizzali aus Viums, der Kirchenchor sang die Messe zu Ehren des Hl. Joseph Freinademetz von Josef Knapp.
Die Fakultät für Bildungswissenschaften beteiligt sich wieder an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“. Jeder kann sein Geschenkspaket bis zum 15. November in der Eingangshalle im Unigebäude Brixen abgeben; nähere Infos, was und wie geschenkt werden kann, unter www.geschenke-der-hoffnung.org.
Am Abend gab es ein berührendes Konzert mit Leonhard Tutzer aus Bozen, der Werke von Georg Muffat, Samuel Scheidt,
Johann Gottfried Walther, Johann Sebastian Bach und Johann Ludwig Krebs erklingen ließ. oz
Das Südtiroler Kinderdorf bietet wiederum Weihnachtsbillets aus Werken namhafter Südtiroler Künstler an. Der Reinerlös dient der Unterstützung des Kinderdorfes. Auskünfte und eine Infobroschüre sind unter www.kinderdorf.it abrufbar.
Bei einer Grillparty im Jugendhort feierten und diskutierten an die 20 Jungbürger der Gemeinde Brixen, Jahrgang 1991, gemeinsam mit Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte. Die Stimmung war so gut, dass Gemeinderat Bruno Festini sogar zur Gitarre griff und gemeinsam gesungen wurde.
NACHGEFRAGT
„Wenn aus Spiel Ernst wird…“ DORIS THALER, Psychologin und Psychotherapeutin am Therapiezentrum Bad Bachgart, über die Gefahr des Glücksspiels und über die entsprechenden Symptome.
vom
problematischem Glücksspielverhalten ist fließend. Häufig merken die Spieler zu spät, dass ihr Spielverhalten Probleme mit sich bringt.
um weiterspielen zu können, oder wenn Kredite laufen, die mit dem Spielen zusammenhängen…
Foto: Oskar Zingerle
Frau Thaler, für die meisten Menschen stellen Glücksspiele nur ein harmloses Freizeitvergnügen dar. Wann wird aus dem Spiel bitterer Ernst? Ernst wird es für jene Menschen, die immer öfter dem Nervenkitzel erliegen und irgendwann mehr Geld verspielen als sie besitzen. Sie geraten in eine Art Zwang, der sie zu immer häufigerem Spielen mit immer höheren Geldeinsätzen treibt. Sie nutzen jede Gelegenheit, um zu spielen, vernachlässigen ihren Beruf, ihre Familie und die sozialen Kontakte. Der Übergang von einem Glücksspielverhalten mit Unterhaltungs- und Spaßcharakter zu
Wo kann jemand Hilfe bekommen, wenn er dem Drang nach dem Glücksspiel nicht mehr zu widerstehen vermag? Ich möchte vorausschicken, dass Spielsucht eine behandelbare Krankheit ist. Unter anderem kann man sich kostenlos und anonym bei den Diensten für Abhängigkeitserkrankungen in den Gesundheitsbezirken und im Therapiezentrum Bad Bachgart in Rodeneck informieren.
Woran merkt jemand, dass sein Spielverhalten problematisch geworden ist? Es gibt eine ganze Reihe an Anhaltspunkten, die auf eine Abhängigkeit hindeuten, so zum Beispiel, wenn jemand schon einmal seine Arbeit versäumt hat, um spielen zu können, wenn jemand mit dem Vorsatz spielt, mit dem Gewinn Schulden zu begleichen, wenn sich jemand schon öfter „pleite“ gespielt hat, wenn jemand schon oft andere angepumpt hat,
marlene.kranebitter@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Gute Hoffnung, jähes Ende z Trauer macht einsam. Einen Weg aus der Isolation bietet die Initiative „Frauen helfen Frauen“, die seit 16 Jahren jeden November in der Cusanus Akademie ein Trauerseminar für Eltern, die ein Kind verloren haben, anbietet. „Im geschützten Rahmen einer Gemeinschaft von verwaisten Müttern und Vätern machen wir uns auf die Suche nach neuen Kraftquellen im Umgang mit dem oft unerträglichen Schmerz und der bitteren Einsamkeit nach dem Tod ihres Kindes“, erläutert Annemarie Bacher Schilcher, die das Trauerseminar seit jeher betreut. Erfahrene Fachkräfte – heuer sind es die Krankenhausseelsorgerin Marianne Grassl aus Weilheim und der Theologe und Psychotherapeut Josef Torggler aus Bozen – begleiten die Eltern mit liebevollen Abschiedsritualen und hilfreichen Übungen zum besseren Verständnis ihrer Trauer.
„Die Schwellenangst, zu einer solchen Veranstaltung zu gehen, ist im Allgemeinen sehr groß“, erklärt Annemarie Bacher Schilcher, „während in der Vergangenheit vorwiegend Frauen unser Angebot der gemeinsamen Trauerarbeit angenommen haben, konnten wir im letzten Jahr vergleichsweise auch viele Männer begrüßen – und zwar junge Männer unter 30 Jahren, die den Verlust eines Frühgeborenen oder eines Babys gemeinsam mit ihrer Partnerin und der Gruppe zu bewältigen versuchten“. Für die Partnerschaftsbeziehung ist das gemeinsame Trauern ein wichtiger Schritt, denn nicht selten führt die extrem große Belastung zur Trennung, hervorgerufen durch unterschwellige Schuldzuweisungen oder unterschiedliches Trauerverhalten. „Der Freundes- und Bekanntenkreis der Mutter ist da auch oft keine Hilfe, weil sie nicht wissen, wie sie mit der Trauer des Anderen umgehen sollen“, so Annemarie
Bacher Schilcher. Das Trauerseminar findet vom 6. bis zum 8. November statt; weitere Auskünfte erteilt die Initiative „Frauen
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BRIXEN
Familienfreundliche Stadt z Bei einem Treffen des Gemeindesozialausschusses von Brixen und dem Landesrat für Soziales, Richard Theiner, wurde ausführlich über die Familienpolitik auf Gemeinde- und Landesebene diskutiert. Stadträtin Paula Bacher Marcenich präsentierte zunächst neben der ordentlichen Tätigkeit der Gemeinde Brixen im Bereich der Kinderbetreuung die verschiedenen Initiativen und Aktionen, die von der Gemeinde Brixen in den letzten Jahren auf den Weg gebracht worden sind – darunter der Familienpass, die Familienvortragsreihe in Zusammenarbeit mit dem Land und der Freien Universität Bozen-Brixen, der Babyrucksack für Neugeborene und einige weitere Verbesserungen, die den Familien zugute kommen. „Diese Projekte hatten und haben eine hohe Breitenwirkung, kosten aber nur wenig Geld“, erläuterte Paula Bacher Marcenich, „und ich freue mich, dass diese vielen Bemühungen von den Brixner Familien wenigstens teilweise wahrgenommen werden“. Richard Theiner lobte die Brixner Familien-
politik und bezeugte, dass er nur wenige Gemeinden kenne, die sich in diesem politischen Tätigkeitsfeld mit Brixen messen könnten. Hernach skizzierte der Landesrat die Vielfalt an gesellschaftspolitischen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Thema Familie – von der Förderpolitik über die Beratung bis hin zur Bildung. „Wir müssen weiterhin alle erdenklichen Anstrengungen unternehmen, damit Familie als positiver Wert und weniger als Belastung empfunden wird“, betonte Theiner zum Abschluss seines Kurzreferats über den Stellenwert der Familie in unserer Gesellschaft. Einige Vertreter des Gemeindesozialausschusses sowie Mitglieder der anwesenden Familienverbände nutzten sogleich die Gelegenheit, um Fragen, Erfahrungen, Bedürfnisse und Visionen vorzubringen. Die Themenvielfalt der Diskussionen reichte dabei von der Kleinkinderbetreuung, dem Kindergeld, der Pflege über die Tarifpolitik bis hin zu Information und Familienbildung. db
EISACKTAL
Gebrauchtkleidersammlung der Caritas z Der Tag der gelben CaritasSäcke ist heuer der 7. November: Mit Hilfe von über 3.000 Freiwilligen sammelt die Caritas an diesem Tag in ganz Südtirol Kleider, Haushaltswäsche, Schuhe und Taschen ein. Der Erlös aus der Sammlung kommt dieses Mal der Freiwilligenarbeit, der Hospizbewegung, der Arbeit mit obdachlosen Menschen und dem Solidaritätsfond zugute. Die Vorbereitungen für die Sammlung sind bereits im vollen Gange: Insgesamt werden derzeit rund 400.000 gelbe Gebrauchtkleidersäcke verteilt, zudem sind sie in den einzelnen Pfarreien erhältlich. Sinnvollerweise sollten die gelben Säcke nicht als Restmüllentsorgung angesehen werden: Nur gut erhaltene Kleider, paarweise zusammengebundene Schuhe, Taschen und Haushaltswäsche können anschließend dem weltweiten Gebrauchtkleidermarkt
weitergegeben werden. Minderwertige Bekleidung, Stofffetzen oder löchrige Schuhe sollten hingegen in den Restmüll wandern und nicht in die Gebrauchtkleidersammlung. Im vergangenen Jahr haben die Südtiroler mehr als 1.176 Tonnen vorwiegend gut erhaltene Gebrauchtkleider abgegeben. Für die Caritas bedeutete dies Einnahmen von über 167.000 Euro, die sie für Menschen in Not in Südtirol einsetzen konnte. Die Kleidersäcke sollten am 7. November an den angegebenen Sammelorten – entweder auf der Straße oder an eigenen Sammelstellen – deponiert werden. Die gesammelten Textilien und Schuhe leitet die Caritas dann an die Firma Tesmapri bei Florenz weiter, die unter der Einhaltung von ökologischen und sozialen Richtlinien die Kleidung verwertet. db
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Zwei Jahre Rente pro Kind? z Nach wie vor bekommen Frauen statistisch gesehen nur knapp die Hälfte der Rente von Männern. Grund dafür sind Arbeitsunterbrechungen für Kinder oder Pflege, die Reduzierung der Arbeitszeit auf Teilzeit, die Arbeit in Niedriglohnsektoren und fehlende Aufstiegschancen eben aufgrund von Fehlzeiten durch Mutterschaft. „Damit sind wir nicht einverstanden“, sagt die SVP-Ortsfrauenreferentin von Brixen, Eva Oberlechner, „wir fordern eine Anerkennung von mindestens zwei Jahren Rente pro Kind!“ Der Zeitpunkt dieser Forderung kommt nicht von ungefähr: Nachdem die Regierung für die öffentlichen Bediensteten das Rentenalter der Frauen bereits auf 65 Jahre
erhöht hat und Minister Renato Brunetta eine Erhöhung auch für die Privatwirtschaft angekündigt hat, verlangen die Frauenorganisationen eine Erhöhung auch der Rentenbezüge für Frauen. „Solange die Rentensituation für Frauen dermaßen mager ist, ist für uns eine Erhöhung des Rentenalters allein nicht akzeptabel!“, so Martha Stocker (SVP). Auf Initiative der SVP-Frauenbewegung sammeln die Katholische Frauenbewegung, die KVW-Frauen, der Katholische Familienverband, die Bäuerinnen, der Beirat für Chancengleichheit, die LVH-Frauen, die SVP-Arbeitnehmer, der Arbeitskreis Eltern Behinderter, die Mütterrunde und der Gemeindejugendausschuss in der Gemeinde Brixen vom 7. bis zum 15. November Unterschriften
und fordern, dass mindestens zwei Jahre Rentenanerkennung pro Kind gewährleistet werden. Die
Unterschrift kann im Internet auch digital abgegeben werden: www.danke-mami.it. wv
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NEUSTIFT
Europäische Jakobswege im Blickpunkt z Der Jakobsweg ist mehr als nur ein Weg, der nach Spanien führt: Der Jakobsweg oder besser die Jakobswege sind in den letzten Jahren zu einem Netz geworden, das ganz Europa umspannt und auf dem sich Menschen aus ganz Europa treffen. Ein Teil dieses Netzes ist der Jakobsweg Südtirol, der sich von Winnebach hin zum Brenner erstreckt. Schnittpunkt ist das Kloster Neustift, und in ebendiesem wurde vor kurzem das transnationale Plenumstreffen „Europäische Jakobswege“ abgehalten. Vertreter aus Deutschland, Österreich und der Schweiz berichteten dabei über den derzeitigen Stand der Projektphase „Europäische
Jakobswege 2009-2013“; Peter Sader, der Projektkoordinator für den Südtiroler Jakobsweg, erläuterte die Maßnahmen, die in Südtirol bis 2011 umgesetzt werden sollen und erzählte über Schulprojekte zum Thema. Auf dem Tagungsplan standen weiters ein Impulsvortrag zum Pilgern, Infos über das Ausbildungsprogramm der Pilgerbegleiter und die Vorstellung von bestehenden Kooperationen und Partnerschaften, unter anderem mit Tschechien, Polen und Ungarn. Ein besonderes Erlebnis für die Teilnehmer war dabei eine kleine Wanderung durch das Lichterlabyrinth auf dem Stiftsplatz des Klosters. db
BRIXEN
Foto: Ingo Dejaco
Nachbarschaftliches Fest
z Stadtteile wie der Rosslauf in Brixen, die in wenigen Jahren relativ schnell gewachsen sind, zeichnen sich meist auch dadurch aus, dass man seine Nachbarn häufig nur vom Namen an der Türklingel kennt. Die Pfarre Brixen hat deshalb Ende September im Rosslauf erstmals ein großes Fest für die „Dorfgemeinschaft“ organisiert mit dem Ziel, Begegnung zu fördern und das soziale Netzwerk auszubauen. Durch ungezwungenes Beisammensein in lockerer Atmosphäre war es möglich, Neuzugezogene kennenzulernen und sich zu amüsieren, über Sprachund Religionsgrenzen hinweg. Mit einer Messfeier in der Pfarre begann das Programm, am zentralen
Spielplatz des Stadtteils fand schließlich das gut besuchte Fest statt, das bis zum späten Nachmittag dauerte. Als Rahmen stand ein Wattturnier genauso am Programm wie ein FußballTurnier, eine Schatzsuche sowie eine vielfältige Kinderbetreuung durch das Elki und den VKEBus. Die musikalische Umrahmung übernahmen Gruppen vor Ort, von der Böhmischen über ein A-capella-Quartett bis hin zum Liedermacher. Die Organisatoren zeigten sich mit dem Ablauf des Festes mehr als zufrieden, weshalb sie eine neuerliche Auflage im kommenden Jahr bereits ins Auge gefasst haben. id
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Politik & Gesellschaft
BRIXEN
Ziele erfüllt,Verein aufgelöst z „Auch die Millenniumssäule wurde nicht im Jubeljahr 1901, sondern erst acht Jahre später, im Jahr 1909 aufgestellt”, kommentierte der Präsident des Vereins „Prihsna 901-2001”, Zeno Giacomuzzi, die leichte Verspätung des Erscheinens der zwei Bände des Brixner Stadtbuchs. Die Herausgabe desselben war denn auch der Grund, warum Ende der 1990er Jahre zunächst ein Komitee und dann schließlich ein Verein gegründet worden war. Der Historiker
Hans Heiss erkannte früh das Potential des näher rückenden Stadtjubiläums und setzte erste Weichen. Neben dem Stadtbuch wurde dem Verein alsbald auch die Rolle zur Koordination der Jubiläumsfeierlichkeiten übertragen. Über 100 Projekte und Initiativen wurden im Jubeljahr 2001 von den Brixner Vereinen und der Gemeindeverwaltung auf den Weg gebracht, die an Vielfalt und Kreativität einen Meilenstein in der Stadtgeschichte setzten. Nun, acht Jahre nach
dem Höhepunkt der Feierlichkeiten und nach Abschluss der letzten bürokratischen Formalitäten, hat sich der Verein in einer kürzlich einberufenen Vollversammlung aufgelöst. Neben den Erinnerungen an ein einzigartiges
Ereignis bleibt das Stadtbuch als gelungenes Werk erhalten. Einige Bilder und der Nachlass zum Jubeljahr wurden indes dem Südtiroler Landesarchiv zur dauerhaften Verwahrung übergeben. id
im Gesundheitswesen, da der Generationenvertrag in Zukunft nicht mehr durchführbar sein werde. In der anschließenden Podiumsdiskussion standen die Referenten den Fragen der Anwesenden Rede und Antwort. Danach waren die Besucher eingeladen, sich über die Angebote des ÖBPB
„Zum Heiligen Geist“ zu informieren, die die Mitarbeiter an verschiedenen Informationsständen vorstellten. Ein weiteres Highlight stellte eine Bilderausstellung dar, die einige Heimbewohner gemeinsam mit dem Künstler Jochen Gasser realisiert hatten. db
BRIXEN
Chancen und Herausforderungen des Alters z Beim Tag der Offenen Tür des Öffentlichen Betriebes für Pflege- und Betreuungsdienste (ÖBPB) „Zum Heiligen Geist“ in Brixen beleuchteten kürzlich verschiedene Referenten die Chancen und Herausforderungen des Alters. Professorin Elfriede Fritz widmete sich dem Thema Demenz als wichtigste Ursache für das Entstehen von Pflegebedürftigkeit und befürwortete eine getrennte Betreuung von Demenzkranken in stationären Einrichtungen. Primar Christian Wenter meinte, die weit verbreitete Vision von „alt, älter, kränker, teurer und kollektiv unfinanzierbar“ sei nicht ganz so dramatisch zu sehen: Er bemängelte, dass sehr wenig
von den Chancen des Alters und von möglichen Lösungsansätzen gesprochen werde. Weiters sei nicht der alte Mensch der teuerste Patient, sondern jener zwischen 50 und 60 Jahren. Karl Tragust, Direktor der Abteilung Sozialwesen, sagte in seiner Rede, dass das große Thema der Zukunft nach der Pflegesicherung die Grundsicherung sei, da man über das Rentenwesen die Grundbedürfnisse nicht mehr absichern könne. Zur Finanzierung stünden die Berechnungen noch aus, doch eine „Rationalisierung des Bestehenden“ müsse reichen. Bernhard Güntert, Institutsvorstand der privaten Gesundheitsuniversität Hall in Tirol, plädierte für die Suche nach neuen Finanzierungsmodellen
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Menschen & Meinungen
Foto: Oskar Zingerle
KARTOGRAPH AUS LEIDENSCHAFT: Der Brixner Hans Kammerer hat Dutzende Wanderkarten gestaltet
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PORTRAIT
Kartograph der Berge HANS KAMMERER kennt Berge, Täler und Wege Südtirols und des Dolomitengebietes wie seine Westentasche: Der Brixner ist Kartograph aus Leidenschaft. Seit rund 20 Jahren betreibt der 77-Jährige diese Tätigkeit hauptberuflich.
D
as Zeichnen wurde Hans Kammerer in die Wiege gelegt: „Im Vorschulalter konnte ich bereits ein Pferd zeichnen, was ja sogar für einen Erwachsenen recht schwierig ist“. Obwohl er sich schon mit 13 Jahren mit den Grundsätzen der Kartographie befasste, die ihm seine ältere Schwester erklärte, gab es für ihn erst viele Jahrzehnte später die Möglichkeit, dieses Talent auch beruflich zu nutzen. Angefangen hatte alles mit dem Nachzeichnen einer Wanderkarte in jungen Jahren beim Alpenverein: „In der Nachkriegszeit gab es nur Karten bis 1:100. Sie waren gut, aber es fehlten viele Details“, erinnert er sich. Damals hat er dann das erste „rote Netz“ aus Wanderwegen für eine Südtiroler Wanderkarte des bekannten Verlages Freytag&Berndt gezeichnet – natürlich ehrenamtlich, wie viele andere Tätigkeiten auch, die er immer neben seinem eigentlichen Beruf ausführte.
Rund 40 Jahre lang war Hans
Kammerer aktives Mitglied der Brixner AVS-Sektion und im Ausschuss tätig. Dabei hat er nicht nur zahlreiche Wände und Gipfel in den Alpen und Dolomiten erwandert und bestiegen, sondern auch viele Arbeitsstunden in die Planung und Herstellung von Hinweisschildern, Orientierungstafeln, die Wegeverwaltung und Markierungsarbeiten investiert. „Allerdings habe ich in all diesen Jahren nie die Probleme gehabt, die derzeit aktuell sind“, meint Kammerer. Er klingt überzeugend. „Ich habe immer schon zweisprachige Schilder angefertigt, dort wo es brauchte, habe aber nie übertrieben. Jeder kann dies heute noch auf den TabaccoWanderkarten nachlesen“. Die Berge haben Hans schon als Bub fasziniert: „Als ich auf die Plose hinaufschaute, dachte ich mir, da müsste man einmal hinauf kommen“. Einige Jahre später
unternahm er mit Schulkameraden die ersten Touren in die Dolomiten und näheren Alpengipfel. Als die Sache immer gefährlicher wurde – Kammerer kletterte Wände bis zum fünften Schwierigkeitsgrad –, reduzierte sich die Anzahl der Begleiter. Sein langjähriger Kletterfreund Richard Messavilla ist vor kurzem erst verstorben. An ihre gemeinsamen Radtouren und Bergabenteuer erinnert sich Hans noch sehr gut, wenn er verrät: „Wir haben sonntags oft Viechereien gemacht!“ Um auch weitere Entfernungen am Wochenende zurücklegen zu können, sparte der junge Hans – er hatte mittlerweile seine Tischlerlehre abgeschlossen – auf ein Motorrad. Er war einer der ersten in der Gegend, der so ein Vehikel besaß. Damit waren Tagestouren auch in die Brenta-Gruppe oder in die österreichischen Alpen
die bei Bergsteigern bekannte „Handbremse“: Mit der Lust aufs Klettern war’s vorbei.
In die Berge zieht es ihn seit-
her nur mehr selten, meist aus beruflichen Gründen. Trocken meint er: „Heute geh’ ich nur mehr, wenn ich muss oder wenn man mich fragt“. Obwohl er in jungen Jahren „weit aussi“ ziehen wollte, weil ihm „die politischen Verhältnisse hier nicht besonders gepasst haben“, hat er es nie geschafft, seine Heimatstadt auf Dauer zu verlassen. Es waren wohl die Umstände, die ihn in Brixen festnagelten.
Es ist noch sommerlich warm
an diesem Herbsttag hier in Milland. Hans Kammerer zeigt sich sehr aufgeschlossen, ja er ist genau gesagt kaum zu bremsen, doch irgendwie erweckt er den
vorbei ist, denn „da hat man mich gewaltig reingelegt“. Ein begnadeter Geschäftsmann ist der Hans wohl nicht, und auch die etwas unglückliche Lage des Ladens mag wohl dazu beigetragen haben, „dass es oft am Monatsende kaum zum Leben reichte“. Mit dem Verkaufen von Zeitungen und Zigaretten sei er nicht ausgelastet gewesen, und darum beschäftigte Hans sich eben nebenbei mit Zeichnen und ehrenamtlichen Tätigkeiten. So ist es auch verständlich, wenn er heute sagt: „Der Umstieg war für mich ein Vergnügen. Ich hatte ja eine Perspektive. Und ich hatte das Gefühl, jetzt bin ich angekommen“. Das Positive an der Trafik war aber die Tatsache, dass Hans dadurch einige Menschen kennen lernte, die für seine heutige Tätigkeit von großer Bedeutung waren. So begann etwa
„Ich sammle schöne Erlebnisse – die wiegen nichts, brauchen keinen Platz, sind niemandem im Wege – und ich kann sie sogar mitnehmen“._ Hans Kammerer möglich: „Die 3.000er in den Zillertaler Alpen haben wir alle im Kommandostil geklettert, also ohne Übernachtung“. Was heute bei den Freeclimbern die Regel ist, nämlich ohne technische Hilfen steilste und schwierigste Wände nur mit Händen und Füßen – also frei – zu klettern, praktizierte Hans Kammerer bereits vor 60 Jahren. Angst hatte er dabei nie – bis zu jenem schicksalhaften Tag in den 60er Jahren: Kammerer stürzte in einer Dolomitenwand in Hochabtei ab. Der ungesicherte Kletterer aus Brixen hatte ein Riesenglück, lediglich mit einem gebrochenen Knöchel in einer Felsspalte stecken zu bleiben. Doch in seinem Kopf sorgte dieses Erlebnis für
Eindruck, nicht sehr oft Gelegenheit zu ausführlichen Gesprächen zu haben oder zu suchen. Er legt auch wenig Wert auf Bekanntheit und sieht sich als „Einzelgänger schon von Kind auf“. Um dies zu unterstreichen, erzählt Hans, wie er als Kind – ohne zu Hause etwas zu sagen – mit den Hauspatschen alleine in den nahen Wäldern am Pfeffersberg umherstreifte. Viele Brixner werden sich an Hans Kammerer als Besitzer eines Zeitungs- und Tabakladens in der Trattengasse erinnern. Diesen erstand er 1960 von einem Sizilianer, als es ihm im Tischlerberuf zu eng wurde. Er selbst ist heute froh, dass diese für ihn ungute und wenig ruhmreiche Epoche
die Zusammenarbeit mit dem friaulischen Verleger Tabacco auf diesem Wege: „Er kam zu mir in den Laden, um seine Karten zu verkaufen“. Als ersten Auftrag hat Kammerer dann für Tabacco alle 50er Wanderkarten von Südtirol neu gezeichnet. „Die sind heute noch im Umlauf“, freut sich der Brixner.
Der Hans ist auch ein Sammler,
aber einer der ganz besonderen Art: „Ich sammle schöne Erlebnisse. Die kann mir keiner nehmen. Sie wiegen nichts, brauchen keinen Platz, sind niemandem im Wege – und ich kann sie sogar mitnehmen“. Sagt’s und lacht verschmitzt. Aus vielen dieser schönen Erinnerungen sind in 25
Menschen & Meinungen
begleitet“, denn schließlich sind „alle Kinder geraten“ und seine diesbezüglichen Ängste hätten sich als unbegründet erwiesen.
Steckbrief
50 Jahre lang bearbeitete er
Hans Kammerers lebte seine Leidenschaft für die Berge in zahlreichen Klettertouren aus
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den 90er Jahren zahlreiche Wander- und Tourenführer für den Tappeiner-Verlag entstanden. Für Tappeiner besorgt er auch die kartographische Aufbereitung von Luftaufnahmen zu Bildwanderkarten. Dass er bereits in den 50er Jahren ins Autorenregister des A.-Weger-Verlages von Brixen eingetragen wurde, verrät Kammerer nicht ohne Stolz. Selbstverständlich hat er alle beschriebenen Wege und Strecken auch selbst begangen, um Verlauf, Hütten und Details zu überprüfen. „In Cortina etwa kenn’ ich das gesamte Wege- und Steigenetz bis zu den 3.000ern hinauf; dasselbe aber ebenso in ganz Südtirol“.
Auf seiner Webseite stellt sich
Kammerer vor als „Gebietskenner mit über 50 Jahren Bergerfahrung und 30 Jahren Markierungsreferat im gesamten Einzugsbereich der Brixner AVS-Sektion, inbegriffen das Gebiet der heutigen Ortsstellen Villnöss, Vintl, Mittewald, Mühlbach, Feldthurns und Vahrn“. Besonders stolz ist Hans auf die Redaktion des neuen Kartenwerkes Südtirol-Dolomiten im Maßstab 1:25.000 für den Tabacco-Verlag. Zu seinen Kunden
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und Auftraggebern zählen auch zahlreiche Tourismusvereine und Verbände in Südtirol und Österreich, für die er touristische Ortspläne für Hotelführer anfertigt und Wandertexte gestaltet oder Wandervorschläge für den Tourismus verfasst. Handgemalte Panoramabilder zur Gestaltung von Bildwanderkarten und Werbebildern zählen zu seinen Spezialitäten. Hans Kammerers Reich ist ein kleiner Raum im Keller seines Wohnhauses in Milland. Hier verbringt er den Großteil der Woche vor den Bildschirmen. Seitdem er den Laden in der Trattengasse abgegeben hat, arbeitet er mit viel Begeisterung und Leidenschaft unermüdlich und gewissenhaft an touristischen Ortsplänen, großräumigen Luftaufnahmen für Bildwanderkarten, lokalen Wanderkarten mit besonderer Thematik oder thematischen Karten für geschichtswissenschaftliche Arbeiten. Bei so viel Arbeit ist es wohl kein Wunder, dass für soziale Kontakte und Familie wenig Zeit verbleibt. Hans heiratete 1966 und ist Vater von vier Kindern. Er bezeichnet sein Familienleben als „von einer guten Portion Glück
Filme und Folien auf dem selbst gebauten Lichttisch, heute dient dieser nur noch als Ablage. Als in den 80er Jahren die ersten Zeichen- und Grafikprogramme für den Heimcomputer erschwinglich wurden, tauschte Hans sofort Bleistift und Folie mit Maus, Scanner und Computer. „Das war für mich wie ein Schuss nach vorne“, sagt er und verrät, dass ihm der Umstieg auf die neue Technologie überhaupt nicht schwer gefallen sei. Was vorher in mühevoller Kleinarbeit geschaffen wurde, gelang ihm plötzlich fast spielend. Er ist auch heute noch technisch auf dem neuesten Stand. Mittlerweile sind alle Wanderwege hierzulande mit GPS vermessen worden, und so stünde dem Kartographen eigentlich genauestes Datenmaterial zur Verfügung, „wenn es denn die Landesverwaltung verkaufen würde. Seit fünf Jahren ist hier alles blockiert, während es in Trient keine Probleme gibt“, bemängelt Kammerer. Im September wurde Hans Kammerer 77 Jahre alt, aber es ist keine Spur von Müdigkeit, keine Lust auf weniger Arbeitsdruck an ihm zu erkennen. Seine Augen leuchten, wenn er sagt: „Ich hab den Beruf, der mir wirklich zusagt, erst mit 60 Jahren erreicht“. Hans liebt seine Arbeit und möchte noch viele Pläne und Karten gestalten dürfen, wie etwa die Nordtirol-Straßenkarte, die ihn zurzeit intensiv beschäftigt. Fast so, als hätte er einiges nachzuholen. walter.kraler@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Hans Kammerer wurde als jüngstes von fünf Kindern am 20. September 1932 in Brixen geboren. Bereits mit elf Monaten verlor Hans seinen Vater, als sechsjähriger Bub auch die Mutter. Obwohl die Faschisten beabsichtigten, die vier Geschwister auf verschiedene italienische Waisenheime aufzuteilen, gelang es, dies zu verhindern, und so wuchs Hans mit seinen Schwestern bei einer Tante in Brixen auf. Nach vier Jahren in der italienischen Volksschule kam er 1943 in die vierte Klasse der deutschen Volksschule. Die nötigen Grammatik-Kenntnisse der deutschen Sprache vermittelte ihm seine ältere Schwester zu Hause. Zwischen 1943 und 1945 erlebte er – damals in der Nähe des Brixner Bahnhofs wohnhaft – zahlreiche Bombardements der Alliierten mit. Hans besuchte die dreijährige Brixner Bürgerschule (entsprach der heutigen Handelsoberschule) und begann anschließend eine Tischlerlehre. Unterbrochen von 18 Monaten Militärdienst, arbeitete er zwölf Jahre in einer Tischlerei in Brixen. 1960 übernahm er eine Trafik in der Trattengasse, die er bis 1989 führte. 1966 heiratete Hans eine Lehrerin aus dem Pustertal; in den folgenden Jahren kamen seine beiden Söhne und Töchter zur Welt, und es erfolgte der Bau des Eigenheimes in Milland. Seit 20 Jahren ist er als freischaffender Kartograph tätig.
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Menschen & Meinungen
BRIXEN / BRUNECK
Südtirols Verkaufstalent Nr. 1 z Ende September gab es den ersten Südtiroler Berufswettbewerb für junge Verkaufstalente, den das Berufsbildungszentrum Bruneck gemeinsam mit dem Handelsund Dienstleistungsverband hds initiiert hatte. 14 begeisterte Verkäuferinnen und Verkäufer maßen sich darin, ein kundenorientiertes Verkaufsgespräch zu führen und parallel dazu einen Italienisch sprechenden Kunden zu betreuen.
Die beiden Erstplatzierten kommen von der Landesberufsschule Tschuggmall in Brixen und besuchen dort die Fachschule für Handel und Verwaltung: Simon Senoner aus dem Grödental bestach durch seine ansteckende Begeisterung für Käsespezialitäten, und Martin Messner aus Villnöss überzeugte beim Verkauf von Laufschuhen. Auf den Wettbewerb vorbereitet worden waren Simon
und Martin von ihren Fachlehrern Brigitte Tschurtschenthaler aus St. Andrä und Patrick Eheim aus Brixen. Auf Platz drei landete Nathalie Klettenhammer vom Berufsbildungszentrum Bruneck. Am Tag, bevor dieser „Brixner“ in Druck ging, fand auch der
Internationale Berufswettbewerb für Jungverkäufer „Junior Sales Champion International“ in Salzburg statt, an dem 23 Verkaufstalente aus Österreich, Bayern, der Schweiz und Südtirol teilnahmen, und Simon Senoner hat diesen Wettbewerb gewonnen. mk
M&M Menschen & Meinungen SCHABS
Der Customizer
Der Spruch vom Much
I woaß schun, prum der Bursch net zruggtretet. Sem war de Kandidatur a schlechts Gschäft gwesn...
kurz
notiert
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z Der Schabner Hubert Plaickner gehört zu den drei Gewinnern des „Audi Customizing Clubs“. Es handelt sich dabei um einen von Audi im Internet initiierten Ideenwettbewerb für Audi-A3-Zubehörteile. Die Sieger besuchten auf Einladung von Audi im September die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt, wo ihre Ideen besprochen und vertieft wurden. Die Ergebnisse werden im kommenden Frühjahr am Wörthersee umgesetzt und ein exklusives Showcar präsentiert. Hubert Plaickner ist beim heurigen VW-Treffen am Wörthersee auf die Aktion
aufmerksam geworden; der gelernte Grafiker hat seine Ideen mit Photoshop skizziert und sich dann zum Wettbewerb eingeschrieben. Seinem Entwurf liegt die Idee eines
Audis im Hot-Rod-Style zugrunde, der durch mattgraue Lackierung die besonderen Zubehörteile, wie beispielsweise Weißwandreifen, unterstreichen soll. oz
Christoph Stampfl aus Rodeneck wurde zum neuen BezirksInnungsmeister der Bäcker gewählt, sein Stellvertreter ist der Brixner Benjamin Profanter. Der bisherige Innungsmeister Helmut Profanter stellte sich nicht mehr der Wahl, um der Jugend den Vortritt zu geben.
Arno Parmeggiani ist der neue Vorsitzende des SVP-Jugendgemeindeausschusses. Seine Stellvertreter sind Michael Hofer und Alexandra Gasser. Der Ausschuss soll alle Jugendgruppen auf Gemeindeebene koordinieren und ist auch in der SVP-Ratsfraktion vertreten.
Christian Walcher aus Brixen ist der neue Direktor des Schulsprengels Mühlbach und folgt damit auf den langjährigen Direktor Manfred Niederbacher, der nun die Lehranstalt für Wirtschaft und Tourismus in Sand in Taufers leitet. Walcher bestand im Sommer den Wettbewerb für die Aufnahme von Schulführungskräften.
O o op s
Leser kochen für Leser
mmh!
Rindschnitzel nach Fischerart
mein Hoppala
> Zutaten (für 4 Personen)
Georg Mayrhofer, Gemeinderat
Eh nie zu Hause… 1995 kandidierte ich zum ersten Mal für den Gemeinderat, und just zu diesem Zeitpunkt war meine Frau von unserem dritten Kind schwanger. Der vorausgesagte Geburtstermin stimmte in etwa mit dem Tag der Gemeinderatswahlen überein, und da ich in der Vorwahlzeit andauernd unterwegs war, hoffte ich insgeheim, dass Michael erst nach den Wahlen das Licht der Welt erblicken würde. Nun nehmen Kinder richtigerweise für den Start ins Leben wenig Rücksicht auf die Termine der Eltern, und so kam Michael etwa eine Woche vor den Wahlen. Einige Tage später besuchte ich gemeinsam mit unseren zwei Kindern meine Frau und das Neugeborene, und ich hörte, wie meine Frau zu unserer Ältesten sagte: „Pass während meiner Abwesenheit gut auf dein kleines Schwesterchen auf“. Die Kleine sagte darauf mit entwaffnender Ehrlichkeit: „Und Papi ist auch nie zu Hause!“ – Ich wollte im Boden versinken, meine Frau aber reagierte überraschend locker – sie wusste, dass ich die Großeltern „engagiert“ hatte.
4 Rindschnitzel 750 Gramm Pelati oder passierte Tomaten 40 Gramm Sardellen 1 Bund Petersilie 5-6 Knoblauchzehen Salz und Pfeffer
> Zubereitung Die Petersilie und den Knoblauch fein schneiden. Die Rindschnitzel in
die kalte Pfanne legen, Pelati oder passierte Tomaten, Sardellen, Petersilie, Knoblauch, Salz und Pfeffer dazugeben. Die Pfanne zudecken und auf kleiner Flamme etwa eine Stunde köcheln lassen, ab und zu umrühren. Tipp: Mit Kartoffelpüree, frischem Weißbrot und einem guten Glas Rotwein servieren!
An Wochenenden und Feiertagen, wenn die Großfamilie zu Gast ist, kocht Rita Kiebacher aus Brixen gerne und ausgiebig. Immer wieder mal steht dann das obige Rezept auf dem Speiseplan, da sich Klein und Groß mit Vorliebe darauf stürzen.
MELLAUN
Urlaubsziel als zweite Heimat z Seit 50 Jahren sind Pfarrer Raimund Arnold und seine Haushälterin Berta Bürgmann aus Ast bei Waldmünchen in Bayern Stammgäste in Mellaun – ein seltenes Jubiläum, das kürzlich auch entsprechend gefeiert wurde. Über die Bekanntschaft mit dem Deggendorfer Kirchenmusikdirektor Fritz Goller, der seinerseits ein Neffe des in St. Andrä geborenen Komponisten Vinzenz Goller war, kam Arnold als junger Kaplan im Jahre 1959 erstmals in diese Gegend. Alljährlich und oft auch mehrmals im Jahr kehrten die beiden
seitdem hierher zurück und haben in Mellaun, wie Pfarrer Arnold selbst in seinen Dankesworten sagte, ihre „zweite Heimat gefunden“. Landesrat Hans Berger überbrachte die Grüße der Landesregierung und wies in seiner Ansprache auf die große Bedeutung hin, die der Besuch von Gästen aus dem deutschen Sprachraum für Südtirol in den schweren Nachkriegszeiten nicht nur in finanzieller, sondern auch in moralischer Hinsicht hatte. Die Feier bot den zwei Geehrten Gelegenheit, frühere Gastfamilien und Freunde wiederzusehen und anhand von Lichtbildern manche gemeinsame Erinnerungen aufzufrischen. Im Bild: Berta Bürgmann und Pfarrer Raimund Arnold mit Landesrat Hans Berger und der Gastfamilie Psaier-Stockner von der Pension „Summererhof“ in Mellaun. wv
Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info
Voting
Ihre Meinung online
Ergebnis der Online-Umfrage:
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Ja oder Nein? Wir möchten Ihre Meinung wissen! Ein Klick auf unserer Homepage www.brixner.info genügt – und Sie sehen sofort, wie die Internetgemeinde bisher abgestimmt hat. Natürlich dürfen Sie nur eine Stimme abgeben – wir überprüfen dies auf technischem Weg. Das endgültige Ergebnis lesen Sie im nächsten „Brixner“. Die aktuelle Frage des Monats:
„Sollten die Sperrstunden in Wohngebieten landesweit vorverlegt werden?“ Stimmen Sie mit! www.brixner.info 29
Menschen & Meinungen
BRIXEN
LAMMento
Sie windet sich Gedankenverloren schüttelte der Franz den Kopf, während er seine Gedanken an die Posse über die Wählbarkeit des Wipptaler Landtagsabgeordneten verlor und gleichzeitig die Aufmerksamkeit Friedas gewann, die endlich seiner Bitte nach heißem Tee nachkam, den er heute nach dem unerwartet heftigen Temperatursturz dem eigentlich gewohnten Macchiato vorzog. „Es ist doch nicht die Frage, ob er wählbar war“, sagte er, „sondern, ob er wählbar war!“ Aha, sag ich, du sprichst mal wieder enigmatisch. „Schau“, löst der Franz auf, „unabhängig davon, ob er für 11.002 Leute wählbar war, war er doch gleichzeitig auch für 29.3613 Wähler nicht wählbar“. Ich verstehe, antwortete ich in Richtung Franz, das vom Burschen andauernd strapazierte Argument der 11.002 Vorzugsstimmen reicht dem entsprechend also nicht aus, um seine Wählbarkeit über das geltende Wahlgesetz zu stellen. Aber was ist mit dem grundsätzlichen passiven Wahlrecht, das man ja niemandem absprechen darf? „Niemandem? Mein Freund, da gibt es klare Regeln, wer darf und wer nicht darf“, sagt der Franz, „zum Beispiel muss man den Kinderschuhen entwachsen sein oder zumindest volljährig“. Wer die Regeln zur Wählbarkeit ignoriert, ist wörtlich genommen im Grunde doch ein Ignorant, flapse ich, und Frieda grinst unmissverständlich. „Oder er kann nicht lesen“, sagt sie. Und was macht die Partei? „Sie windet sich – wie immer, wenn’s peinlich wird“, sagt der Franz, „aber die Grünen sind auch nicht besser: Die haben sich demonstrativ die Schwimmreifen übergestreift“ Ob sie ihren eigenen Untergang damit verhindern können?
Wolfsgruber und Hohenegger verstorben z Der emeritierte Kanoniker und Domprobst Karl Wolfsgruber sowie Kanonikus Josef Hohenegger sind verstorben. Karl Wolfsgruber, geboren am 2. Juni 1917 in Percha, wurde im Juni 1941 in Brixen zum Priester geweiht. Nach einigen Jahren als Kooperator in Welsberg studierte er in Wien Geschichtswissenschaften, wo er 1947 promovierte. Im Anschluss wirkte er als Präfekt im Cassianeum sowie als Diözesanarchivar. Er unterrichtete zunächst im Vinzentinum und im Priesterseminar, im Jahre 1957 ernannte man ihn zum Kanonikus von Brixen, von 1967 bis 1975 war er Domdekan und bis 1992 Dompropst in Brixen. Als Landeskonservator (1972-1983) und Direktor des Diözesanmuseums – von 1989 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1998 – war Karl Wolfsgruber ein profunder Kunstexperte und nahm stets interessiert am kulturellen Leben von Brixen teil. Karl Wolfsgruber verstarb
Josef Blasbichler
am 20. Oktober 2009 im Alter von 92 Jahren. Josef Hohenegger wurde am 2. März 1914 in Graun im Vinschgau geboren und am 29. Juni 1938 in Brixen zum Priester geweiht. Er wirkte als Kooperator in Toblach, Sterzing und St. Valentin auf der Haide sowie als Pfarrer in Taufers im Münstertal. 1957 wurde er zusätzlich zum Diözesanassistenten der katholischen Aktion ernannt; diese Aufgabe hatte er bis 1973 inne. Josef Hohenegger war Direktor des Missionsamtes und Geistlicher Assistent der Pfarrhaushälterinnen, von 1968 bis 1979 war er als Leiter des Bildungshauses in Sarns tätig. Zudem wirkte Hohenegger von 1978 bis 1991 als Kanonikus in Brixen und verfasste zahlreiche Radiobeiträge. Im Jahre 1991 ging Josef Hohenegger in den Ruhestand und wirkte weiterhin vor allem als gefragter Beichtvater. Er verstarb am 19. Oktober im Alter von 95 Jahren. db
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Pro& Contra War die Wahl von Christian Egartner in den Landtag aus Ihrer Sicht rechtskonform?
Ja Das Südtiroler Wahlgesetz besagt, dass ein Unternehmer, der mit einem Vertrag von großer wirtschaftlicher Bedeutung ans Land gebunden ist, nicht wählbar ist. Christian Egartner war zum Zeitpunkt seiner Wahl gesetzlicher Vertreter einer Gesellschaft, die mehrere öffentliche Aufträge mittels Wettbewerb gewonnen hat. Auf den ersten Blick alles klar, auf den zweiten nicht. Es handelt sich bei der Gesellschaft nämlich um eine Bietergemeinschaft. Was heißt das? Über 20 heimische Baufirmen haben sich zu einem Konsortium zusammengeschlossen, weil jede von ihnen allein zu klein wäre, um an großen Ausschreibungen teilnehmen zu können. Diese Bietergesellschaft führt keine Bauarbeiten durch, sie leitet die Gelder des Landes unmittelbar an die einzelnen Firmen weiter und behält einen minimalen Prozentsatz, um ihre Verwaltungsspesen abdecken zu können. Die Gesellschaft baut nicht und sie macht keine Gewinne. Christian Egartner hat das Konsortium zudem ehrenamtlich geführt. Über solche Fälle sagt das Wahlgesetz nichts. Die Frage also lautet: Wollte der Gesetzgeber in der Tat die gesetzlichen Vertreter von Bietergesellschaften vom passiven Wahlrecht ausschließen, obwohl diese weder Arbeiten ausführen noch die Gelder des Landes behalten? Oder besagt das Gesetz nicht vielmehr, dass – wenn schon – die Chefs jener Firmen ausgeschlossen werden müssten, die das Geld erhalten und die Arbeiten ausführen? Eine berechtigte Frage, die rein sachlich diskutiert werden sollte. Das war nicht möglich, weil parteipolitisch argumentiert wurde. Kein Ruhmesblatt für unsere Demokratie, die auf Bürgerrechte immer achten sollte. z
Internet
ANDREAS PÖDER, Landtagsabgeordneter der Union für Südtirol: „Die SVP und Egartner sollten Größe beweisen und freiwillig auf den Landtagssessel verzichten“ Nein Christian Egartner war am 26. Oktober 2008 nicht als Landtagsabgeordneter wählbar. Das Landtagswahlgesetzes besagt: „Nicht wählbar sind (…) diejenigen, die direkt oder als gesetzliche Vertreter von Gesellschaften oder privaten Unternehmen aufgrund von Werk- oder Lieferverträgen oder Konzessionen oder administrativen Ermächtigungen von großer wirtschaftlicher Bedeutung (…) gegenüber der Region oder den Provinzen gebunden sind“. Egartner war zum Zeitpunkt der Wahl Präsident des Verwaltungsrates der „Conbau“, eines Baukonsortiums, das Aufträge in großem Umfang von der öffentlichen Hand erhielt. Das Landesgericht hat in erster Instanz klar entschieden, dass Egartner nicht wählbar war, weil Vorteilnahme und Interessenskonflikte damit verbunden waren. Das Landtagswahlgesetz wurde von der SVP beschlossen, also wusste sie um Bedeutung und Auswirkung des Gesetzes. Egartner hätte vor der Kandidatur von seiner Conbau-Präsidentschaft zurücktreten müssen, dann hätte er Landtagsabgeordneter werden können. Es ist unverständlich und nicht glaubwürdig, dass die SVP-Wahlkampfzentrale und alle Rechtsberater dies nicht erkannt haben. Die SVP hat durch die Kandidatur Egartners das eigene Landtagswahlgesetz verletzt und zudem noch die 11.000 Egartner-Wähler an der Nase herumgeführt. Jetzt nachträglich noch schnell das Gesetz für Egartner rückwirkend anzupassen, wäre eine zweite Ohrfeige: Während jeder Bürger sich an Gesetze halten muss, werden für SVPAbgeordnete Gesetze nachträglich noch zurechtgeschneidert. Die SVP und Egartner selbst sollten Größe beweisen freiwillig auf den unrechtmäßig erworbenen Landtagssessel verzichten. z
Foto: Harald F. Kienzl
ELMAR PICHLER ROLLE, Vorsitzender der SVP-Fraktion im Südtiroler Landtag: „Wollte der Gesetzgeber die gesetzlichen Vertreter von Bietergesellschaften vom passiven Wahlrecht ausschließen?“
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Menschen & Meinungen
Echo
Leser schreiben uns
„Mehr Rücksicht erwünscht“ Leserbrief zum Fahrverhalten der Chauffeure der City-Busse
Brigitte Pupp, Raas
Täglich mache ich Begegnungen mit City-Bussen in Brixen und Umgebung. Wird den Fahrern dieser gelben Fortbewegungsmittel bei der Einstellung eine Krone überreicht, so dass sie sich als Könige der Straßen fühlen? Sie sitzen nämlich auf ihrem Thron und beherrschen das bürgerliche Straßenvolk mit ihrem arroganten Fahrstil. Gut und schön, sie müssen ihre Fahrplanzeiten einhalten und haben deshalb bestimmte Vorrechte, aber dass dadurch die Straßenverkehrssicherheit für andere Fahrzeuglenker beeinträchtigt wird, sehe ich nicht ein. Diese gelben Flitzer kommen um die Kurven gerast, und wenn man an engen Stellen nicht schnellstens den Rückwärtsgang einlegt, befindet man sich fünf Zentimeter Auge in Auge mit dem gelben Ungetüm. Einen Rückwärtsgang scheinen diese Fahrzeuge überhaupt nicht zu besitzen, auch dann nicht, wenn es sich nur um einige Meter handelt! Sie würden einem am liebsten von der Straße drängen. Wenn man ihnen dann gehuldigt und den nötigen Platz gemacht hat, prescht das Fahrzeug vorüber, ohne den anderen Verkehrsteilnehmer weder eines Blickes noch
VOM
eines Zeichens der Dankbarkeit zu würdigen. Wenn sich einer dieser Busse auf dem Bushalteplatz neben der Fahrspur befindet und Passagiere ein- und aussteigen lässt, rate ich jedem zur Vorsicht, da dieser gelbe Minikoloss gleich herausdrängen könnte, ohne auf herannahende Fahrzeuge zu achten und ohne den Blinker zu betätigen. Ein bisschen mehr Rücksicht und Freundlichkeit gegenüber den anderen Verkehrsteilnehmern könnte wirklich nicht schaden!
„Verpasste Chancen“ Eine „Vision“ zum Vahrner See
Dietmar Pattis, Vahrn
In den letzten Monaten befasste sich der Vahrner Gemeinderat des Öfteren mit der Diskussion über eine Eintragung der nördlich von Vahrn bestehenden Motocrossbahn in den Bauleitplan. Im Zuge dieser Diskussion wurde auffallend oft die Einzigartigkeit und Schönheit des Vahrner Sees betont. „Zurecht“, würde jeder Ortskundige stolz sagen, doch in wieweit können wir Vahrner Bürger mit der bestehenden Zone „Vahrner See“ wirklich zufrieden sein? Meine Vision: Der Vahrner See gilt in Wanderführern als Geheimtipp unter Sportlern, aber auch alle lokalen Gastwirte werben in ihren Prospekten für den wunderschönen See. Aber: Geplagt von alljährlichen Badeverboten, dem Lärm des Zuges und
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der Motorsportler können wir nicht wirklich von Erholung pur sprechen. Das Badeverbot ist zeitlich begrenzt, den Lärm des Zuges hoffen wir im Zusammenhang mit dem Bau des Brennerbasistunnels zu mildern, und die Motorsportler ziehen – in dieser Vision – an einen anderen Standort um. Aber vor allem das Seerestaurant zeigt sich gezeichnet vom Wandel der Zeit. Wenige Wanderer suchen die Zone rund um den denkmalgeschützten See des Restaurants wegen. Anzudenken wäre doch ein modernes und innovatives Restaurant mit Seeterrasse, angegliedert an eine der womöglich schönsten Erholungszonen des Landes. In Kombination mit einem Rad-, Wander- oder etwa einem Fitnessweg ist das Restaurant mit Grünzone der absolute Magnet für Familien, Jung und Alt. Wir schaffen somit einen Freizeitort der Generationen, der Entspannung und der Ruhe. Vorausgeschickt, dass keine Hotelzone entsteht, wäre es ein großer Schritt in Richtung Zukunft. Aber bekanntlich hat auch der von der Bezirksgemeinschaft realisierte Radweg einen Umweg um den Vahrner See gefunden. Und im derzeitigen Zustand der Zone Vahrner See müssen wir uns langsam schon fragen: Wie viele Chancen wollen noch verpasst werden? Der Gemeinde sind die Hände gebunden, das „Stückl heile Welt Vahrner See“ ist privates Eigentum. Wünschenswert wäre ein realistisches Umdenken im Sinne der Allgemeinheit und der Attraktivität Vahrns. Der See ruft danach.
„Nicht auf Wanderwegen“ Ein Leserbrief zum Downhillfahren am Ploseberg
einer riesigen Federgabel möglichst steile, anspruchsvolle Wege und Steige in hohem Tempo bergab zu fahren. Das Ganze kann x-mal wiederholt werden, da man sich das mühsame Hochstrampeln erspart. Am Ploseberg benutzen die Downhiller als Abfahrtsstrecke den Wanderweg Nr. 17, der im unteren Teil als Nr. 5 auch nach Freienbühel führt. Der Weg Nr. 17 ist der einzige Wanderweg, der von Brixen nach Kreuztal führt und wird häufig und gern sowohl von Einheimischen als auch von Touristen begangen. Downhiller, die mit hohem Tempo zu Tal brausen, sind natürlich eine Gefahr für Wanderer, außerdem beschädigen sie durch ihre aggressive Fahrweise massiv die Wege. Eine gemeinsame Wegnutzung ist daher einfach nicht tragbar. Bei einem Treffen zwischen Vertretern des AVS, des CAI, des Tourismusvereins, der Grünen Bürgerliste und den Downhillfahrern mit der Gemeindeverwaltung haben sich AVS, CAI und GBL für die Ausweisung einer eigenen Downhillstrecke ausgesprochen, während die Vertreterin des Tourismusvereins erstaunlicherweise die Downhiller in der Nutzung der beiden Wanderwege Nr. 5 und 17 als Downhillstrecke unterstützt hat, da ihrer Meinung nach „eh kaum jemand auf diesen Wegen geht“. Ich bin jedoch nach wie vor der Ansicht, dass es unbedingt getrennte Wege braucht, wenn beide Freizeitaktivitäten am Ploseberg möglich sein sollen. Alternativen zu den Wanderwegen Nr. 5 und 17 gäbe es für die Downhiller wohl genug, zum Beispiel unter der Seilbahntrasse, am Rande der Trametschpiste, unter dem Trametschsessellift oder auf der alten Trasse des Trametschskiliftes. Hier muss die Gemeindeverwaltung endlich aktiv werden, wie von mir seit zwei Jahren gefordert.
Klauspeter Dissinger, Gemeinderat der GBL
Das Downhillfahren am Ploseberg erfreut sich zunehmender Beliebtheit, besonders bei der Jugend. Downhillfahren ist ein reiner Abfahrtssport, der einiges an Geschicklichkeit und Mut erfordert. Man lässt sich samt Rad mit der Seilbahn auf den Berg befördern, um dann mit Hilfe
Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brenner straße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info
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Ruhe, bitte! Jugendliche gehen gerne aus und meist bis in die Morgenstunden nicht gerne nach Hause. Die Anrainer der Pubs und Nachtlokale können aber wegen des dadurch verursachten Lärms oft nicht schlafen. Wäre die Vorverlegung der Sperrstunde eine mögliche Lösung? Wir haben uns umgehört…
„So wie ich, kommen viele Jugendliche von Auswärts nach Brixen, um hier auszugehen“, erklärt Marina Mulser. „Wenn das Nachtleben jetzt hier auch noch zum Erliegen gebracht wird, wo sollen wir dann hingehen? Die Lokale haben eh nur zweimal die Woche so lang offen. Samstags immerum Mitternacht nach Hause zu gehen kann ich mir nicht vorstellen.“
Für Alma Calliari „müssten die Pubs nicht unbedingt bis drei Uhr offen halten, aber schon mindestens bis ein Uhr. Die zwei Abende pro Woche, in denen etwas los ist, sollen sich die Leute ein bisschen zusammenreißen und nicht übermäßig Lärm erzeugen. Trinkverbote bringen nichts, Vandalismus muss man also anders in den Griff bekommen.“
„Verlegt man die Sperrstunde nach vorne, gehen die Jugendlichen nicht früher aus dem Haus und dann dem entsprechend früher nach Hause“, ist Burkhard Ploner überzeugt. „Den Jugendlichen soll man schon Lokale bieten, die bis ein oder zwei Uhr offen haben, sonst würden sie sich in jedem Fall Alternativen suchen und womöglich selbst Mitgebrachtes auf öffentlichen Plätzen konsumieren“.
„Den Anrainern brächte die Vorverlegung der Sperrstunde möglicherweise schon eine Verbesserung der Lebensqualität“, vermutet Cindy Gasser. „Ich selbst bin aber froh, wenn die Pubs ein bisschen länger offen haben als bis Mitternacht. Das Aussiedeln von solchen Lokalen außerhalb der Zentren bringt den Nachteil, dass man diese zu Fuß nicht erreichen kann und ins Auto steigen muss“.
„Ci vogliono locali per i giovani, ma ho notato che c’è molta maleducazione”, bemängelt Gianfranco Venturi. „Se i locali, dove i giovani escono di sera, sono nel centro storico, danno parecchio fastidio. Pure al Max, non essendo estrema periferia, ci sono problemi. Potrebbe rimanere invariato l’orario se tutti cercassero di avere un pò di buon senso”.
Ivan Salvadei versteht gut, „dass die Anrainer von Lokalen, die nachts geöffnet halten, unter der Ruhestörung leiden, aber die Jungen müssen auch irgendwo hin, und wenn man ihnen die Lokale im Zentrum nimmt, fahren sie eben mit dem Auto irgendwo hin und setzen sich den Gefahren der Straße aus. Wenn schon, dann müsste man ein Lokal anbieten, das nicht direkt im Wohngebiet liegt und deshalb länger geöffnet bleiben kann“.
Sarah Martinello möchte auf keinen Fall, dass „die Sperrstunden der Lokale vorverlegt würden. Nächtlicher Vandalismus kann natürlich nicht toleriert werden und sollte dem entsprechend durch Kontrollen und Strafen unterbunden werden. Ich weiß nicht, ob man früher ausginge, wenn die Lokale früher schließen würden. Vielleicht wäre es einen Versuch wert, dann müssten aber im ganzen Land dieselben Regeln gelten“.
„Zu überdenken“ ist die Situation laut Erich Mussner „auf alle Fälle. Für die Anrainer besagter Lokale ist es sicher eine enorme Belastung. Einerseits sollen die Stadtzentren belebt werden, andererseits soll dies keinen Lärm verursachen. Die Umgebung und die Strukturen müssen also so angepasst werden, dass alle damit leben können. Es ist ein Problem, das auch die öffentliche Hand lösen muss“. 33
Kunst & Kultur
45 JAHRE CORO PLOSE C.A.I.
Lassù per le montagne…
45 Jahre Coro Plose C.A.I. ist zwar kein runder Geburtstag, und dennoch ist es Grund genug, um sich am langen Bestehen des Chores zu erfreuen und sich beim treuen Publikum zu bedanken.
D
ie Geschichte des Coro Plose C.A.I. beginnt im fernen Jahr 1964, als ein paar singfreudige junge Männer aus Brixen zusammentrafen, um
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einen Männerchor zu gründen. Der Chor widmete sich seit jener Zeit vorwiegend dem italienischen alpinen Liedgut und ersang sich durch großen Einsatz, Fleiß und
der puren Freude am Singen einen ausgezeichneten Ruf – nicht nur in Südtirol oder Italien, sondern auch bei internationalen Wettbewerben.
Am Anfang war weder Noten-
material vorhanden noch ein geeigneter Probenraum. Also wich man kurzerhand auf die kleine Landzunge am Zusammenfluss
ITALIENISCHE CHORKULTUR MIT HOHEM NIVEAU: Der Brixner Coro Plose begeistert seit 45 Jahren sein Publikum
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von Eisack und Rienz aus, so dass die ersten Proben vorerst zwischen den beiden Flüssen unter freiem Himmel stattfanden. Gesungen wurde das klassische Repertoire von Wander- und Bergsteigerliedern, vorwiegend in italienischer Sprache, und so sollte es sinnge-
Chor-Frischlingen entsprechend zu instruieren und zu führen. Es wurde fleißig geprobt, und bald schon erreichte der Chor ein Niveau, das sich sehen und vor allem hören lassen konnte. Es folgten musikalische Ausflüge in zahlreiche Städte und Kulturplätze Italiens,
italienischen Popmusik die Türklinke in die Hand gaben. Zu jener Zeit nahm der Chor auch schon an regionalen und nationalen Wettbewerben teil, wo sogar auch ein erster Platz belegt werden konnte. 1992 wurde „Arie dai monti“ in Form einer Musikcassette
„Der CD-Titel „Tra due fiumi“ erinnert an die Anfänge des Coro Plose an den Ufern zwischen Eisack und Rienz“_ Giovanni Piovesan, Präsident des Coro Plose mäß auch musikalisch bald steil bergauf gehen, denn Mario Cattoi übernahm bereits ein Jahr nach der Gründung die Leitung des Chores. Er war damals einer der wenigen Chormitglieder, die eine musikalische Ausbildung vorzuweisen hatten, und er verfügte auch über das nötige Gespür und Feingefühl, um eine Horde von
und bald war der Coro Plose bei verschiedenen Gastspielen gern gesehen. Dies alles sollte die Zusammengehörigkeit und die Freude am Singen noch mehr fördern und stärken. Sogar eine Single wurde damals in den bekannten Studios der „Dischi Ricordi“ in Mailand aufgenommen – eine Adresse, wo sich auch die großen Stars der
produziert. Weitere Highlights in der Chronik des Chores sind zwei Auftritte für die damaligen Staatspräsidenten Sandro Pertini und Luigi Scalfaro, als diese jeweils in Südtirol ihren Urlaub verbrachten.
1995, nach 30-jähriger erfolgreicher Leitung des Coro Plose, musste Mario Cattoi aus
gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen. Ihm folgte der damals erst 21-jährige Ilario Sedrani. Unter dem Motto „Ein neuer Besen kehrt besser“ kam ein neuer und jugendlicher Schwung in den Chor, und man wagte ab nun auch, neues musikalisches Terrain zu beschreiten. Zu den traditionellen Stücken wurden jetzt auch Werke zeitgenössischer Komponisten und aus der Popularmusik in das Programm aufgenommen. Dies führte zu einem signifikanten Anstieg des Repertoires und bewirkte auch gleichzeitig, dass dadurch ein wesentlich breiteres Publikum erreicht wurde. Der Coro Plose hatte inzwischen ein gutes Niveau erreicht und brauchte den Vergleich zu namhaften Chören von internationalem Rang nicht mehr zu scheuen. Im Jahre 1997 wurde das anspruchsvolle Publikum im „Salone dei Cinquecento“, dem größten Saal im Palazzo 35
Kunst & Kultur
Im September wurde anläss-
Der Coro Plose kann auf eine lange Tradition zurückblicken
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Vecchio in Florenz, im Handumdrehen erobert. Ein Jahr darauf gab es in Finnland eine Auszeichnung beim Internationalen Chörefestival in Vaasa, und bald darauf erschien die erste CD mit dem Titel „Cantare col cuore“. Knapp ein Jahr später holte sich der Chor den ersten Platz beim Europäischen Chöre-Contest in Barcelona. Der Chor befand sich nun auf dem vorläufigen Höhepunkt.
Mario Cattoi leitete den Chor von 1964 bis 1995
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Das Jahr 2002 war von zwei 200 hochrangige Vertreter des wichtigen Terminen geprägt, bei denen sich der Coro Plose als Organisator und Gastgeber für den Wettbewerb „Sul sentiero delle note“ und der Großtagung mit dem Titel „Il canto di ispirazione popolare: verso quale futuro?“ betätigte und hierzu namhafte nationale und internationale Musikexperten, Dirigenten und Komponisten gewinnen konnte. Im selben Jahr wurde außerdem der neue Vereinssitz im Untergeschoss der Rosminischule an der Widmannbrücke bezugsfertig und bietet dem Chor seitdem – kurioserweise wieder fast unmittelbar am Zusammenfluss von Eisack und Rienz – ein neues Zuhause. Seit 2003 unterliegt die Chorleitung abwechselnd den beiden Maestri Ilario Sedrani und Gianfranco Bogana. Bogana, erfahrener Chorleiter und selbst aktives Chormitglied, bringt wertvolle Unterstützung in die Chorleitung und sorgt außerdem für weitere neue Impulse. Neben vielen Konzerten und Gastspielen organisierte der Chor 2005 erneut eine Großveranstaltung in Brixen: einen zwei Tage dauernden Nationalen Kongress, an dem über
italienischen Chorgesanges teilnahmen. Hier wurde nicht nur viel vorgetragen und diskutiert, sondern natürlich auch viel gesungen und gefeiert. Beeindruckender Moment war dabei ein gemeinsames Abschlusskonzert unter der Mitwirkung aller Teilnehmer. Nun kann der Coro Plose auf eine lange, bewegte und erfolgreiche Zeit zurückblicken, was die Chorleitung unter Präsident Giovanni Piovesan zur Feier eines „kleinen Jubiläums“ bewogen hat. 45 Jahre Coro Plose C.A.I. ist zwar kein runder Geburtstag, dennoch ist es Grund genug, um sich am langen Bestehen des Chores zu erfreuen und sich beim treuen Publikum zu bedanken. Gleichzeitig soll auch die Botschaft transportiert werden, dass es in einem Chor nicht nur um gelegentliches Singen geht, sondern um die Gemeinschaft, um Ausflüge und Gastspiele mit ihren vielen zusätzlichen Eindrücken und Freundschaften mit Gleichgesinnten, das gemeinsam zu erreichende Ziel und nicht zuletzt auch ein Gefühl der Geborgenheit, was ja generell eine wichtige Komponente eines jeden Vereins darstellt.
lich der 45-Jahr-Feier im Forum Brixen ein feierliches Konzert geboten, an dem auch der Chor Bachis Sulis aus Aritzo auf Sardinien teilgenommen hat. Ein guter Moment, um sich persönlich bei den vielen Fans zu bedanken und sich auch dem Nachwuchs zu widmen und dabei den ein oder anderen jungen Sänger zu rekrutieren. Gleichzeitig wurde auch die neueste CD „Tra due fiumi“ vorgestellt, dessen Titel sich sinngemäß an die Anfänge des Coro Plose an den Ufern zwischen Eisack und Rienz und gleichermaßen an das erfolgreiche Zusammenspiel und den daraus entstehenden Einflüssen der beiden Maestri Sedrani und Bogana anlehnt. Aufgenommen wurde die CD übrigens im für derartige Aufnahmen prädestinierten Proberaum der Musikkapelle Feldthurns.
klaus.ramoser@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info Bisher erschienene Tonträger des Coro Plose C.A.I. 1974: „CoroPlose“ - Single 1983: „Coro Plose“ - LP 1985: „Coro Plose in concerto“ - LP 1992: „Arie dai monti“ - MC 1999: „Cantare col cuore“ - CD 2009: „Tra 2 fiumi“ - CD Weitere Infos unter: www.coroplose.it
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Die benno-barth-stiftung präsentiert ihr erstes Projekt zur Förderung der zeitgenössischen Kunst: Ein mobiles Containermöbel vom Künstlerteam Krüger & Pardeller.
B
enno Barth war ein engagierter Grenzgänger zwischen den Disziplinen von Technik, Architektur, Kunst und Design. Er arbeitete als selbständiger Bauingenieur in Brixen, war Lehrbeauftragter an der Akademie für Design und an der Freien Universität Bozen, setzte sich im Bereich des Heimatschutzes und der zeitgenössischen Kunst ein. Im Mai 2007 verstarb Benno Barth an den Folgen einer schweren Erkrankung. Sein Vermögen, so setzte es Benno Barth testamentarisch fest, solle für in Not geratene Menschen sowie zur Förderung der zeitgenössischen Kunst verwendet werden – die benno-barth-stiftung wurde noch im selben Jahr gegründet. Nachdem die Stiftung im vergangenen Jahr bereits mehrere Benefiztätigkeiten erfolgreich abwickeln konnte, setzt sie nun ein weiteres Ansinnen von Barth um: die Förderung von zeitgenössischer Kunst.
Foto: Jürgen Eheim
Kunst & Kultur
Wandernde Bibliothek
Container (2009) nennt sich das
Möbelobjekt, das als erstes Projekt der benno-barth-stiftung am Brixner Sitz der freien Universität Bozen vorgestellt wird. „Wir haben mit dem Künstlerteam Krüger & Pardeller Kontakt aufgenommen, um ein mobiles Bibliothekskonzept zu entwickeln“, erläutert Marion Piffer Damiani, Kuratorin und Mitglied des Stiftungsrates. Anstoß für diese Idee war zum einen der facettenreiche Bibliotheksfundus von Benno Barth, der sich von technischen Fachbüchern bis hin zu Gedichtbänden erstreckt. Das Möbelobjekt soll nun einen Teil dieser Bibliothek einer breiten Öffentlichkeit präsentieren und somit unter anderem den sozialen Gedanken des Stifters nach außen tragen sowie auf die Stiftung selbst aufmerksam machen. „Bei diesem Containermöbel handelt es sich um ein flexibles und modulares System, das, immer wieder neu bestückt, als autonomer Arbeitsplatz funktioniert und der Stiftung die Möglichkeit bietet, mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren“, schildert Marion 38
Skulptur oder Möbel? Die wandernde Bibliothek der benno-barth-stiftung
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Piffer Damiani. „Das mobile Bibliotheksmöbel bewegt sich zwischen einem Designobjekt und einer Skulptur – und verweist damit auch auf das Interessensgebiet von Benno Barth, der sich stets im Kontext von Kunst, Architektur und Design bewegte“. Die wandernde Bibliothek besteht aus herausnehmbaren Boxen, die Bücher aus der Bibliothek von Benno Barth enthalten. Integriert sind eine Arbeitsfläche sowie eine Sitzgelegenheit, sodass am Möbel direkt gelesen, geschrieben oder in den Büchern gestöbert werden kann. Das wandernde Möbel wird zunächst in der Bibliothek am Sitz der Freien Universität Bozen in Brixen installiert und verbleibt dort für ein Semester. Danach wird der „Container“ weiterwandern, um an anderen Orten auf die Stiftung aufmerksam zu machen – „auf
subtil-künstlerische Weise und mit einer Diskretion, wie sie dem Stifter zu Eigen war“, so Filippa Barth, Präsidentin der Stiftung.
Die Arbeiten des Künstler-
teams Krüger & Pardeller – so auch dieses neueste Werk – thematisieren dabei seit 2004 das Spannungsverhältnis zwischen autonomer Skulptur und Serviceleistung, das Spiel zwischen Funktionalität und Autonomie, zwischen industrieller Fertigung, Handwerk und künstlerischer Autorschaft. Doris Krüger und Walter Pardeller bewegen sich somit in einem höchst aktuellen Spannungsfeld: jenem zwischen bildender Kunst, Architektur und Design. Anlässlich der Installation des „Containers“ wird sich der Kunsthistoriker und Professor für moderne und zeitgenössische
Kunst an der Universität Zürich, Philip Ursprung, in einem Vortrag ebendieser Diskussion stellen: Absorbiert das Design die Kunst? Oder umgekehrt? Von der Öffnung der Grenzen zwischen Design und Kunst ist ja bereits seit langem die Rede – doch was wäre, wenn es sich dabei nicht um eine friedliche Annäherung, sondern um einen Machtkampf der zwei Disziplinen handelt? Kann es sein, dass Design im weitesten Sinne die Rolle der Kunst als zentrale Instanz von Sinnstiftung übernimmt? Das Referat von Philip Ursprung sowie die Installation des Container von Krüger & Pardeller erfolgen am Donnerstag, 12. November, um 19 Uhr in der Freien Universität Bozen/Sitz Brixen – alle Interessierten sind dazu eingeladen. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Foto: © Tourismusverein Klausen, Klausen n, Barbian, FFeldthurns, Villanders
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MUSIK
Maestro Castiglioni Niccolò Castiglioni (1932-1996) war ein Ausnahmemusiker. Er schrieb Musik, die trotz struktureller Komplexität durch unbeschreibliche Einfachheit besticht. Was die wenigsten wissen: Der Komponist hatte Brixen zu seiner Wahlheimat gemacht. Das Festival für zeitgenössische Musik „transart“ widmete dem Komponisten eine Hommage.
W
enn die Musiker des „Klangforum Wien“ zu ihren Instrumenten greifen, bekommen Liebhaber Neuer Klänge feuchte Augen. Das Ensemble gehört zu den international führenden Interpreten dieser Sparte und verwandelte kürzlich die wunderbar authentische Werkhalle der Alupress schon in den ersten Takten in ein großes Konzerthaus. Hochprofessionell und sensibel interpretierte das Trio aus den Reihen des Ensembles das Werk „Flying carpet“ des Südtiroler Komponisten Eduard Demetz. Handwerklich souverän, kraftvoll und dennoch voller hochemotionaler Linien ist dieses Stück „gestrickt“ und diente als „Prolog“ zu den anschließenden Castiglioni-Stücken.
Etwas schrullig, aber umso sym-
pathischer, auf einen Stock gestützt, mit filigran hoher Stimme, immer ein freundliches Wort auf den Lippen: Ich sehe und höre Castiglioni vor meinem inneren Auge beziehungsweise Ohr, wie er durch die Brixner Lauben stapft. Der Gedanke, dass die wenigsten Brixner mitbekamen, welche Persönlichkeit von 1984 bis zu seinem Tod 1996 – vorwiegend in den Sommermonaten – unter den Kleinen Lauben wohnte, kann mancher Mailänder, der ihn als Professor am dortigen Konservatorium erlebte, kaum glauben. Aber der Komponist war bescheiden, liebte das Einfache, wollte keinen Trubel. So konnte man ihn morgens nach der Messe noch
Komponist Niccolò Castiglioni bei der Arbeit
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Das „Klangforum Wien“ verwandelte die Werkhalle der Alupress in ein Konzerthaus
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lange still in der Kirche sitzen sehen, erzählt Carlo Milesi, ein guter Freund Castiglionis. Gern besuchte er das Kapuziner-Kloster. Er liebte unsere Berge und die Natur, die ihn zu seinen kompositorischen Einfällen inspirierten und zu philosophischen Gedanken anregten. In einer das transart-Konzert einführende Podiums-Gesprächsrunde erzählte Eduard Demetz, dass der Komponist das Komponieren mit einem weißen Blatt verglich. Zu viele Kästchen seien nicht gut, hatte er gemeint, würden zu viel einschränken. Diskussionsteilnehmerin Silvia Cesco hatte Tonbandaufnahmen des Komponisten mitgebracht. Die Gitarristin hat seinerzeit Proben mit Castiglioni aufgenommen und wusste damals noch gar nicht, welchen Wert diese einmal bekommen würden. Die Stimme des Komponisten vorweg zu hören verlieh
dem Konzert in der Alupress eine wunderbar persönliche und private Note. Das Stück „tropi“ (1959) erreichte dem entsprechende Wirkung und zeugt von der stilistischen Bandbreite des Komponisten. Schimmernd instrumentiert, lässt er die Klänge des Ensembles zu Eiskristallen werden und die Aufmerksamkeit durch spannungsgeladene Bögen nie los. Das anschließende „Capriccio“ lässt das Temperament des anscheinend so ruhigen Maestro Castiglioni erahnen und zauberte Lächeln auf die Gesichter der Zuhörer. In gewissermaßen andere Sphären führte „Risognanze“ (1989) durch tatsächlich traumhafte Klangflächen. Es wirkt durch ausgefeilte Spieltechniken geradezu transzendent. Das Klangforum interpretierte diese Kunstwerke in der Alupress-Halle unter der resoluten und gleichzeitig Ruhe verbreitenden Hand seines Dirigenten Emilio Pomárico gewohnt mitreißend und mit sensationeller Genauigkeit. Auch die Uraufführung von Martino Traversas „Landscape“ kam dadurch zu seiner verdient klanguniversal spannenden Wirkung.
Es ist unbeschreiblich schön,
dass dieses Hommage-Konzert in der Alupress Brixen stattfinden konnte. So mancher gute Freund aus Castiglionis Zeit in Brixen saß im Zuschauerraum und lauschte der Musik, der Sprache Niccolò Castiglionis. Clara Sattler etwa erzählte mir noch kurz vor dem Konzert von den Vorlieben des Komponisten für Lammfleisch und Reinmichl-Kalender. Es gibt so manche „Brixner Anekdote“ rund um das Leben des Wahlbrixners, die von seiner großen Sympathie und seiner traumhaften, nur positiv zu versehenden Infantilität zeugen. „Auf den ersten Blick“ verliebte sich Niccolò Castiglioni in Brixen – „eine Liebe, die sich im Lauf der Jahre noch verstärkte“. Seine Entdeckungsreise durch Brixen wurde leider allzu früh beendet. Seine Musik, seine Werke und geistigen Kinder aber sind immer wieder neu überraschend und können immer neu entdeckt werden. manuela.kerer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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AUSSTELLUNG
Kunst als Austausch E
lisabeth Oberrauch stellt sich auch diesmal der landläufigen Auffassung entgegen, dass Bilder an der Wand hängen müssen, um zur Geltung zu kommen, und platziert sie in die Mitte des Kunstraums. Damit erzielt sie beim Betrachter eine neue Art, sich dem Kunstobjekt zu nähern und mit ihm in „Berührung“ zu treten. Kein Monolog des Künstlers soll es sein, sondern durch die veränderte Betrachtungsweise will die Autorin einen Dialog mit dem Kunstwerk in die Wege leiten: „Es soll etwas im Betrachter auslösen“, sagt sie selbst dazu.
Der Titel „Luftbrücke“ drückt
hier nicht nur die ästhetische Form der Bildaufhängung aus, obgleich diese langen, frei im Raum schwingenden Leinenbilder, die an chinesische Schriftrollen erinnern, durchaus eine luftige Wirkung erzeugen. Mit der Luftbrücke will die Künstlerin auch die Funktion des Kunstwerkes als „Brückenbauer“ zwischen dem Autor und dem Betrachter – dem Nutznießer – hervorheben, weil durch den Austausch zwischen dem Schaffenden und dem Rezipienten eine Bereicherung für beide entstehen kann. Man kann durch ihre Bilder also hindurchgehen, sie von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachten, und je nach Blickpunkt ist auch die Wirkung der Bilder verschieden. Auf von ihr selbst grundierter Leinwand entstehen malerische Gesten und Formen, die eine vielfältig nuancierte Palette umfassen und sich allesamt auf gelebte Eindrücke beziehen. Im Bild „Afrika“ (Leinwand - Pigment/Acryl) sind beispielsweise die warmen Erdfarben vorherrschend; in „Tanz“ stellt sie mit wenigen meisterhaften Pinselstrichen auf einer aufgerauten und somit plastisch gewordenen Grundierung das Fließende der Körperbewegung im Tanz dar, wobei man an Vogelschwingen erinnert wird. In „Schnee“ wiederum überzeugt die gelungene Reduzierung auf kleine Farbeinbrüche
in Schwarz-Weiß mit sanften, grau-blauen Zwischentönen. Elisabeth Oberrauch sucht in ihrer künstlerischen Tätigkeit alle Austauschformen, sie ist Initiatorin vieler interdisziplinärer Workshops, in denen die Bildende Kunst mit Musik, Literatur und Tanz in Verbindung gesetzt wird und neue Wege in der Interaktion von verschiedenen Kunstgattungen begangen werden. In ihrem Anwesen in St. Konstantin bei Völs ist Elisabeth Oberrauch Ideatorin und Leiterin des „Klang-Farben Ateliers“, in Zusammenarbeit mit dem „Schlern International Music Festival“ und dem Natur-Kunst-Projekt „GO – Garten Oberrauch“. Das Illustrationswerk der vielseitig begabten Künstlerin umfasst bisher zwölf Bücher für in- und ausländische Verlage. Diese Erfahrung brachte sie auf eine neue und äußerst interessante Idee: Es ging ihr darum, das Buch in der Vielfältigkeit seiner gebundenen Form aufzuspüren und persönlich neu zu interpretieren. So haben wir im Nebenraum der Galerie die Möglichkeit, außer dem Bild „Gefäß“ (Leinwand und Gewebe) auch die einzigartigen Buchobjekte zu sehen, in denen die Malerin sich zudem noch mit den verschiedensten Techniken der handwerklichen Buchbindung befasst. Oberrauch hat in Venedig nicht nur Grafik studiert, sondern die Buchbinderei mit all ihren Finessen bei einem Meister dieser Zunft gelernt.
In ihren Buchobjekten beschäf-
tigte sie sich auf dreierlei Arten: Erstens entwirft sie die Gestaltung der Seiten – ein Buch wird zerlegt und als Flechtwerkcollage wieder neu zusammengestellt. Zweitens verwendet sie altes, beschriftetes Pergament und erstellt den Buchrücken in der Tradition der Langstichheftung. Und drittens erreicht sie durch eine Leinwandverhüllung, nach ägyptischem Vorbild, das verborgene Innenleben in der Verpuppung anzudeuten. So verwandelt sie auch ein altes Gebetsbuch durch Hinzufügen
Foto: Oskar Zingerle
Die Meraner Künstlerin Elisabeth Oberrauch stellt noch bis zum 31. Oktober in der StadtGalerie von Brixen ihre Bilder in Form einer Installation aus.
Die Künstlerin Elisabeth Oberrauch platziert ihre Werke in die Mitte des Kunstraums
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von Gold und Farblasur, und immer sind diese besonderen „Bücher“ von ihr handgebunden – in den verschiedenen, aus Ost und West stammenden Buchbindungstechniken. Außer einem „Künstlerbuch“ für Kinder in 20 Exemplaren zeigt sie ihre „Tagebücher für Ästheten“ – ein weiteres Juwel, in dem sich künstlerische Inspiration und großes handwerkliches Können zu einer perfekten Einheit verbinden. Auch hier handelt es sich um eine Integration von Unikaten, in denen alte Karten, handgeschöpftes Papier und alte Fundstücke von Tapeten zu neuem Leben erweckt werden.
Es ist das erste Mal, dass Werke
dieser vielseitig tätigen Künstlerin auf Einladung des Kunstkreises St. Erhard in Zusammenarbeit mit Alex Pergher in der Brixner StadtGalerie ausgestellt werden. Auch die Eröffnung der Ausstellung verlief auf originelle Weise: Die Schauspielerin, Musikerin und Tänzerin Simone Oberrauch sorgte mit einer Tanzperformance mit Musik – am Saxophon war Bruno Demetz – für eine harmonische Auflockerung und erntete großen Beifall vom anwesenden Publikum. christine.matha@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info 43
Für Freiheit,Wahrheit und Recht Anlässlich des Tiroler Gedenkjahres findet noch bis zum 29. November in Schloss Tirol unter dem Titel „Für Freiheit, Wahrheit und Recht“ eine Sonderausstellung zu Joseph Ennemoser und zum Brixner Jakob Philipp Fallmerayer statt. Wer aber war Fallmerayer?
D
isce puer, virtutem ex me, verumque laborum!“ – Von diesen Worten begleitet, betreten tagtäglich über 500 Schüler des Brixner Realgymnasiums ihre Schule in der Dantestraße. Das Zitat, das mit großen Buchstaben an der Wand des Eingangsbereichs geschrieben steht, soll die Schüler jedoch nicht ausschließlich an die Wichtigkeit des Lateinunterrichts erinnern – in erster Linie ermahnt es sie zu Tugend und zu echtem Bemühen, dass sie von ihm lernen sollten. Doch nur die wenigsten Schüler können wohl ohne größere
Schwierigkeiten den Urheber dieser „Lernhilfe“ benennen: Der Ausspruch stammt von Jakob Philipp Fallmerayer, einem Privatgelehrten, Wissenschaftler, Journalisten, Schriftsteller, Reisenden und Orientalisten, dessen Bezug zu unserer Stadt nicht bei der Namensgebung unseres Realgymnasiums endet. Fallmerayer wurde „aus Brixnerstaub geknetet“, wie er es selbst gerne ausdrückte.
Jakob Philipp Fallmerayer wur-
de nämlich am 10. Dezember 1790 auf einem kleinen, der damaligen Gemeinde Tschötsch zugehörigen
Weiler geboren. Gefördert durch ein großzügiges Stipendium des Brixner Bischofs Karl Franz von Lodron war es ihm möglich, ein umfassendes humanistisches Studium an der Universität in Landshut sowie ein Studium der orientalischen Sprachen in Salzburg zu absolvieren. Fallmerayer beendete sein Studium mit 23 und trat für fünf Jahre der bayrischen Armee bei, wo er bis Ende des Krieges diente. Im Jahre 1826 erhielt er einen Lehrauftrag an der Universität in München, wo er als Professor für Philologie und Universalhistorie
mit dem preisgekrönten Werk „Geschichte des Kaisertums in Trapezunt“ (1827) den Grundstein seiner literarischen Karriere legte. Während jenes Werk in Fachkreisen anerkennend aufgenommen wurde, endete sein zweites Werk, „Geschichte der Halbinsel Morea“ (1830), in einer großen Kontroverse. Fallmerayer vertrat darin die umstrittene These, dass das Volk der antiken Griechen bereits im Mittelalter vollständig ausgerottet und durch slawische Völker verdrängt worden war. So schrieb er: „Das Geschlecht der Hellenen ist in Europa
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doch der Staatsdienst blieb ihm ab sofort verwehrt. Von nun an war er hauptsächlich Journalist und schrieb als freier Mitarbeiter der Augsburger Zeitung Feuilletons und Essays zu meist politischen Themen. Für Fallmerayer war dies keine große Herausforderung, hatte er doch schon in der Vergangenheit für die von Joseph Ennemoser gegründete „Innsbrucker Zeitung“ Artikel verfasst.
In den Jahren 1840 bis
Der Brixner Jakob Philipp Fallmerayer (1790-1861): Seine Geburtsstadt blieb ihm zeitlebens fremd
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ausgerottet, (…) denn auch nicht ein Tropfen edlen und ungemischten Hellenenblutes fließt in den Adern der christlichen Bevölkerung des heutigen Griechenlands“ – für die in der damaligen Zeit zahlreichen hellenischen Gruppierungen war diese Aussage eine bodenlose Frechheit. Doch Fallmerayer blieb stur und änderte seine Meinung nicht.
Fallmerayer fand trotzdem einen Weg, den Anfeindungen der Wissenschaft zu entfliehen: Er lernte den russischen General Alexander Iwanowitsch Ostermann-Tolstoi kennen und unternahm mit ihm seine erste Reise durch Griechenland und durch den Vorderen Orient. Als Fallmerayer 1834 nach München zurückkehrte, hatten sich die Gemüter zwar etwas beruhigt,
1842 und 1847 bis 1848 unternahm Fallmerayer zwei weitere große Orientreisen, die ihm als Quelle für sein wohl größtes Werk dienten: „Fragmente aus dem Orient“ (1845). 1848 saß er dann als Abgeordneter im Frankfurter Parlament: In der Nationalversammlung stimmte der Brixner nach einer heftigen Debatte für eine Trennung von Kirche und Staat und für die Glaubensfreiheit. Nach seiner Pensionierung als Universitätsprofessor verbrachte er seine letzten Jahre in München. Fallmerayer verstarb 1861 im Alter von 70 Jahren und wurde auf dem Münchner Friedhof begraben. Seine ursprüngliche Heimat hatte er nie vergessen; er kehrte zwar häufig nach Brixen zurück, doch die Stadt blieb ihm zeitlebens fremd. Das letzte Mal besuchte Fallmerayer im Jahr 1951 unsere Stadt.
Die Biographie Fallmerayers
und auch jene des Hirtenbuben und späteren Medizinprofessors Joseph Ennemoser dienen derzeit einer Ausstellung in Schloss Tirol als Grundlage zum besseren Verständnis des schwierigen Werdegangs von den
Tiroler Freiheitskämpfen über den Vormärz bis zur Nationalversammlung in der Paulskirche und dem Frankfurter Parlament. Ennemosers politisches Engagement setzte 1809 ein, als er auf Seiten Andreas Hofers als dessen Geheimschreiber mitkämpfte; der Brixner Fallmerayer saß, wie erwähnt, 1848 als Abgeordneter im Frankfurter Parlament. Wie beide diese ereignisreiche Zeit von 1809 bis 1848/49 erlebten, ist Thema der Ausstellung, die noch bis zum 29. November besichtigt werden kann. Obwohl seine Werke über die Geschichte Griechenlands schon vor seinem Tod widerlegt wurden, bleibt Fallmerayer dennoch als großer Geograph und Literat in Erinnerung. Er war seiner Zeit weit voraus und stellte sein Leben einzig und allein in den Dienst der Wissenschaft und der Gesellschaft. So endet das ursprünglich von dem römischen Autor Vergil stammende obige Zitat mit den nachdenklichen Worten: „Fortunam ex aliis“ – „Ein glückhaftes Leben aber lerne von anderen“. anton.rainer@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
info Sonderausstellung im Schloss Tirol: „Für Freiheit, Wahrheit und Recht!“ Joseph Ennemoser und Jakob Philipp Fallmerayer: Tirol von 1809 bis 1848/49 Geöffnet bis 29. November 2009 täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr Info: www.schlosstirol.it
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Kunst & Kultur
AUSSTELLUNG
Goldkunst trifft Malkunst z Eine außergewöhnliche künstlerische Begegnung findet im November im Schmuckatelier „Christa P“ in Stufels statt: Unter dem Motto „3x Etwas“ gestaltet die Bozner Künstlerin GPG, Giovanna Piol Gasser, an 3x3 Tagen das Atelier jeweils neu. Zu sehen sind dabei Kunstwerke aus Farbe, Gold oder Silber von GPG und der Goldschmiedin Christa
Plößnig, dessen Schmuckatelier in der Unteren Schutzengelgasse heuer sein 10-jähriges Bestehen feiert. Zum Abschluss jedes Ausstellungszyklus’ wartet eine Besonderheit auf Groß und Klein: Mal malt Giovanna Piol Gasser vor Ort kleine Glücksbringer, mal gibt es arabische Instrumentalmusik und kulinarische Köstlichkeiten aus dem Orient,
mal erzählt Hermann Barbieri ein Märchen. Das detaillierte Programm und die Termine finden Sie in unserem Veranstaltungskalender. db
K&K Kunst & Kultur
FILM
Lebenswelten in Nepal und Südtirol z Die vor etwa zwei Jahren aufgeführte Theaterproduktion „Josef und seine Brüder“ mit der Theaterpädagogin Elfi Troi war der Anstoß zu einem Entwicklungsprojekt in Nepal, das ebenfalls durch Elfi Troi betreut wurde. Die Eintritts- und Spendengelder, die durch die Aufführungen und anderer Projekte an der Mittelschule des Herz-JesuInstitutes in Mühlbach gesammelt werden konnten – insgesamt etwa 9.000 Euro – kamen einem Projekt in Kathmandu an der Progressive English Preparatory School und an der Namuna English School
kurz
notiert
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zugute: Talentierten Kindern aus wirtschaftlich problematischen Verhältnissen wurde damit ein Schuljahr an diesen Schulen bezahlt. Zudem erhielten die Mütter einen Kleinkredit, um damit eine Ziege anzukaufen. Der Kredit wird mit dem erwirtschafteten Geld abgezahlt; dieses wird dann wiederum für den Ankauf einer Ziege für andere Familien verwendet. Thomas Troi, Betreuer der Videowerkstatt Bluebox am Theaterpädagogischen Zentrum Brixen, reiste gemeinsam mit Elfi Troi im März und Juli 2008 nach
Kathmandu, um einerseits die Übergabe der Spendengelder filmisch festzuhalten und andererseits einen Dokumentarfilm über die verschiedenen Lebenswelten von Mädchen in Nepal und in Südtirol zu drehen. Der daraus entstandene Film „Zwei Welten. Mädchenrealitäten in Südtirol und Nepal“ stellt die sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den beiden Ländern gegenüber: Thomas Troi lässt im Film die jungen Nepalesinnen und Südtirolerinnen zu Wort kommen, sie erzählen von sich und ihren
Mit einer Lesereihe des Schauspielers und Kinderbuchautors Patrick Addai aus Ghana wurde der Kinderlesesommer der Stadtbibliothek Brixen abgeschlossen. Die teilnehmenden Kinder waren dabei von den bunten Erzählungen Addais fasziniert.
Aus 205 Texten hat die Redaktion der Edition „Leselust“ 45 ausgewählt, um diese in der Anthologie „Begegnungen 2009“ zu veröffentlichen. Darunter befindet sich auch ein Text der Brixnerin Christine Mathà mit dem Titel „Flüchtige Bekanntschaft“.
Möglichkeiten, von ihrer Kultur und ihren Werten – und immer wieder stellt sich die Frage nach Zufriedenheit und Glück. Erstmals gezeigt wird der Dokumentarfilm Anfang November in Brixen, Sterzing, Bruneck und Bozen – die Infos hierzu finden sich in unserem Veranstaltungskalender. db
Zum sechsten Mal organisiert die OEW ein Filmfestival für Oberund Berufsschüler. Vom 16. bis zum 21. November sind Filme rund um das Thema Heimat zu sehen. Eine Schülerjury wählt den besten Film, der dann am 21. November im Forum Brixen gezeigt und prämiert wird.
NACHGEFRAGT
„Intensives Theatervergnügen!“ HELENE LEITGEB, Leiterin der Programmentwicklung im Bildungshaus Kassianeum, über das 2. Kunterbunte Klein Kunst Festival für Kinder und Erwachsene. Frau Leitgeb, mit welchen Neuerungen wird die zweite Auflage des Klein Kunst Festivals im jukas über die Bühne gehen? Das 1. Kunterbunte Klein Kunst Festival dauerte vier Tage und umfasste 19 Vorführungen. Es war ein riesiger Erfolg und wurde von 1.700 kleinen und großen Theaterfans besucht. Um diesem regen Interesse nachzukommen, haben wir das heurige Festival ausgebaut: Es erstreckt sich nun über fünf Tage und bietet über 30 Veranstaltungen. An wen sind die Aufführungen gerichtet?
Die Vormittagsveranstaltungen sind für Kindergartenkinder und Schüler gedacht. Es freut mich sehr, dass sich so viele Kiga-Gruppen und Schulklassen bereits angemeldet haben! An den Nachmittagen und am Wochenende erwarten wir Familien: Je nach Aufführung sind Kinder ab vier, fünf oder sechs Jahren willkommen. Am Sonntag gibt es sogar Vorstellungen für Kinder ab 3 Jahren. Der Sonntag war in den letzten Jahren immer besonders stark besucht – damit möglichst viele dieses Festival auskosten können, wird diesmal in mehreren Räumen parallel gespielt.
Und was wird alles zu sehen sein? Da gibt es spannendes Improvisationstheater, bei dem das Publikum bestimmt, in welche Richtung sich die Geschichten entwickeln. Ein wunderschön poetisches Papiertheater bietet Therese Thomaschke, komisches Märchentheater mit musikalischen Einlagen zeigt das Tamalan Theater. Am Wochenende gibt es ganz viel Puppen- und Figurentheater, Objekttheater mit sprechenden Gurken, Birnen und anderen Gegenständen, Kasperltheater und Clownerie. doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Kunst & Kultur
THEATER
POETRY SLAM
Ein unmoralisches Angebot
Teilnehmer gesucht!
z Der berühmte deutsche Autor Michael Ende („Die unendliche Geschichte“, „Momo“) steht im Kampf der Werte – Menschlichkeit versus ökonomische Realität, Freiheit und Spiel versus Funktionalität – klar auf der Seite der Schwächeren. In seinen Werken verteidigt er Moral und Kunst in einer Welt, in der das Materielle immer mehr die Oberhand zu gewinnen scheint. So wirft er auch in seiner moralischen Fabel für Erwachsene „Das Gauklermärchen“ unter anderem die Frage auf, was Kunst, Künstler und Imagination der Konsumwelt entgegensetzen können. Das Freie Theater Bozen (FTB) bringt dieses Stück nun auf die Bühne, Regie führte Gabriele Langes. Die Schauspielerin, Gründerin und Leiterin des FTB wechselte hierfür die Bühnenbretter gegen den Regiestuhl ein und präsentiert mit „Das Gauklermärchen“ ihr Regiedebüt. Erzählt wird in dem Stück die Geschichte einer kleinen, beinahe bankrotten Zirkustruppe, die sich für oder
gegen ein unmoralisches Angebot entscheiden muss. Angesichts der Versuchung, sich für einen lukrativen Werbeauftrag von einem wenig werbewirksamen, behinderten Kind zu trennen, greift Clown Jojo in die Märchenkiste und entwirft mit der poetischen Kraft der Sprache „Bilder gegen das Nichts“, indem er Phantasie und Realität wirkungsvoll miteinander verknüpft. Das Freie Theater Bozen zeigt seine diesjährige Herbstproduktion am 17. November im Forum Brixen. db
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können sein, wie sie sind: Inhaltlich wie formal gibt es keine Eingrenzungen. Alles ist erlaubt, von Prosa über Lyrik bis hin zu Kabarett – und dies in jeder Sprache dieser Welt. Frech oder verstörend darf der Text dabei ruhig sein, aber rassistische oder diskriminierende Texte werden von vorneherein ausgeschlossen. Für die Präsentation der Texte haben die Teilnehmer auf der Bühne zehn Minuten Zeit. Bewertet wird der PoetrySlam-Auftritt vom Publikum und nicht von einer Fachjury. Alle Interessierten können sich bei der Gruppe Dekadenz weitere Infos einholen oder anmelden: info@dekadenz.it, Betreff „Poetry Slam“, oder unter Telefon 320 1123462. db
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Wer kennt heute noch die Stampe, die Trute oder die Fangga – alles Frauenfiguren aus früherer Zeit? Wie wurde einst die weise Frau zur gefährlichen Hexe, die es zu bekämpfen galt? Margareta Fuchs und Veronika Krapf, seit Jahren leidenschaftliche Märchen- und Sagenerzählerinnen, haben 150 geheimnisvolle Frauen-Sagen aus Nord-, Ost- und Südtirol und dem Trentino zusammengetragen und veröffentlicht. „Von wilden & weisen Frauen“ nennt sich ihr Buch, das neben den Sagen viele spannende Hintergrundinformationen und Schwarz-Weiß-Illustrationen beinhaltet. Die ausgewählten Sagen rücken dabei die weibliche Seite der Märchen und Mythen in den Vordergrund: Sie erzählen von vergessenen Königinnen und Seherinnen, von wilden, unzähmbaren und frommen, heiligen Frauen, von Schamaninnen und Dienstmägden, von Sinnlichkeit und Zerstörung. Neben den Lesegenuss, den das Buch bereitet, haben die Autorinnen zudem durch ihre Arbeit diese besonderen Frauengestalten vor dem Vergessen bewahrt. Margareta
Margareta Fuchs / Veronika Krapf: Von wilden und weisen Frauen. 150 geheimnisvolle Frauen-Sagen aus Tirol. loewenzahnverlag Innsbruck 2009, 328 Seiten, 19,95 Euro Der „Brixner“ verlost zwei Exemplare des Buchs: Für die Teilnahme bitte eine E-Mail an echo@brixner.info senden.
Fuchs und Veronika Krapf stellen das Buch am Dienstag, 17. November, um 20 Uhr in der neuen Bibliothek in Tschötsch vor.
KABARETT
Satirisch, schräg… Siffri! z Die erste öffentliche Heldenerscheinung Südtirols steht an, in Originalsprache und ohne Untertitel. Schon seit Wochen fiebern unzählige Gläubige aller Rassen und Religionen diesem besonderen Heldenabend entgegen... Bleibt die Frage: Welcher Held wird laut Proporz erscheinen? Gute Karten hat der Mann mit Bart, aber erstens kommt es anders und zweitens als man gedenkt – jedenfalls im zweisprachigen Kabarett „Siffri – oder glücklich das Land, das keine Helden nötig hat / ovvero felice il popolo che non ha bisogno di eroi“ der beiden Südtiroler Schauspieler Monica Trettel und Günther Götsch. Die zwei Kabarettisten werden unter anderem das Geheimnis lüften, warum ausgerechnet ein offener Hosenladen das ganze Leben auf den Kopf stellen kann und wieso gerade Südtiroler Boden ideal
für Erscheinungen jeglicher Art ist. Wie hisst man zu den Klängen der Südtirolhymne welche Fahne, unter Berücksichtigung der Schnittmenge in der Farbenlehre? Ein höchst mathematischpolitischer Abend nicht nur für all jene Tiroler, die als Italiener ohne Umlaut in die Ferne reisen und in der Heimat im Kirchenchor singen. „Das Kabarett möchte dem deutsch- und italienischsprachigen Publikum die komplexe Geschichte Tirols in vereinfachter Form darlegen sowie anhand praktischer Südtiroler Lebensweisheiten einen Aufklärungsversuch zum besseren Verständnis von Knödeln und Lederhosen geben“, erläutert Günther Götsch, „die Widersprüchlichkeiten unserer Südtiroler Gesellschaft werden dabei der Nährboden für eine deftige Portion Komik und Unterhaltung sein“. Die Aufführungen des Kabaretts finden am 18. November im Haus Voitsberg in
Vahrn und am 19. November im Dürer-Saal in Klausen mit Beginn um 20.30 Uhr statt; weitere Infos unter www.guenthergoetsch.eu.
Tickets können unter der Rufnummer 339 5636891 reserviert werden. db
Dienstag, 3.11.08
Spiegeln
10.00 Geführte Wanderung von Unterinn nach Lengstein mit Hans Peter Demetz Clown Malona im Altersheim von Ritten (Klobenstein) 20.00 Offizielle Eröffnung mit LR Sabina Kasslatter Mur in Ritten Kabarett von und mit Susan La Dez: „Spieglein, Spieglein“ Musik Marco Facchin Anschließend heimische Kost Mittwoch, 4.11.08
Namhaft
10.00 Geführte Wanderung von Lengstein nach Barbian mit Chasper Pult (CH) Clown Malona im Altersheim von Villanders 20.00 Buschenschank Unteraichnerhof in Barbian – Konzert: Männerchor Barbian „Bleibmer banond“ Frauenchor Coro di Vermaill aus dem Trentino
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Donnerstag, 5.11.08
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10.00 Geführte Wanderung von Barbian nach Villanders mit Benno Baumgarten Clown Malona im Altersheim von Klausen 20.00 Lesung mit Katja Renzler und Jörg Zemmler im Silberbergwerk Villanders, Gesang Giorgia Bracchi Freitag, 6.11.08
Gottesfürchtig
10.00 Geführte Wanderung von Villanders über Säben nach Feldthurns mit Waltraud Engl Clown Malona im Altersheim von Feldthurns 19.30 Nachtwanderung von Klausen zum Kloster Säben Konzert in der Liebfrauenkirche mit dem Chor Vocalists Le Pleiadi Danach gebratene Kastanien
Samstag, 7.11.08
Spiegel der Kulturen
9.00-16.00 Niglmarkt in Feldthurns 13.30 Kinderprogramm 20.00 Orientalischer Abend im Schloss Velturns mit Inflamed, Alp Bora und Bauchtanzeinlage Danach marokkanische Kost Sonntag, 8.11.08
Weinseelig
9.30 Dankgottesdienst in der Pfarrkirche von Feldthurns begleitet von Alp Bora 11.00-17.00 Niglsunntig in Feldthurns Törggelen auf der Dorfstraße mit herbert pixner & friends
Programmänderungen vorbehalten. Eintritt kostenlos, Spende willkommen.
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Musikalisch überzeugend z Unter dem Titel „Wie lieb sind mir deine Wohnungen, Herr Zebaoth!“ leistete der Domchor Brixen unter der Leitung von Heinrich Walder, unterstützt von dem Domorchester, der jungen Domkantorei VocAllegro und dem VocalArt Brixen, seinen musikalischen Beitrag zum dreitägigen Symposion „Musik und Religion als Heimat“, organisiert von der Brixner Initiative „Musik und Kirche“. Auf dem Programm standen mit dem „Lobgesang op. 52“ und der Vertonung des 114. Psalms („Da Israel aus Ägypten zog“) zwei Werke von Felix Mendelssohn, sowie mit dem Titel gebenden „Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth“ eine Komposition von Johannes Brahms. Vollendet wurde die musikalisch äußerst überzeugende Darbietung durch die herausragenden Leistungen der
Foto: Konrad Eichbichler
MUSIK
Solisten Clara Sattler (Sopran), Maria Erlacher (Sopran) und Kurt Azesberger (Tenor). ar
BRIXEN
Brixtown die Fünfte! z Bereits zum 5. Mal geht heuer an zwei Abenden im November die inzwischen schon traditionelle und zu den musikalischen Highlights in Brixen zählende „Brixtown Music Night“ über die Bühne. Klaus Ramoser hat zusammen mit der Liederszene Südtirol für Freitag, 20. und Samstag, 21. November jeweils um 20.30 Uhr wieder eine Reihe ausgezeichneter Musiker aus Brixen und Umgebung eingeladen, um dem Publikum einen unvergesslichen Abend mit Musik aus verschiedenen Stilrichtungen zu bereiten und es abermals zu begeistern. Fester Bestandteil der Konzerte ist die inzwischen auf sieben Mann angewachsene
„Brixtown Band“ mit Ingo Ramoser (Keyboards), Hannes „Hank“ Schwienbacher (Bass), Hannes Walder (Schlagzeug), Robby Motta (Percussions), Peter Raffin (Sax), Berni Brugger (Trompete) und Initiator, Koordinator und Moderator des Abends Klaus Ramoser (Gitarre). Die „Brixtown Band“ wird neben eigenen Songs auch wieder mit viel Spielfreude die mitwirkenden Künstler begleiten. Dazu zählen heuer Tanja Wachtler, Silvia Sellemond, Angelika Profanter, Ricarda Janissen, Bruno Festini, Marc Giugni, Marco Biolcati, Christian Dejaco, Albert Dejaco, Benno Costabiei und Bernie Stauder – sowie der ein oder andere Überraschungsgast. Außerdem wird es heuer zum fünften Jubiläum der
„Brixtown Music Night“ eine Tanzperformance durch Mitglieder von Dynamic Dance geben, und das neu gegründete DomCorps um Roman Hinteregger wird das Publikum zu später Stunde noch
einmal richtig wachrütteln. Veranstaltungsort bleibt der Saal im Jugendheim in Milland. Karten im Vorverkauf im Tourismusverein Brixen sowie im Internet: www.brixtown.it. wv
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Freizeit & Sport Abenteuer PUR: Das IMS bietet all jenen eine Plattform, die von oder mit dem Berg leben
–––––––––––––––– 1. INTERNATIONAL MOUNTAIN SUMMIT IN BRIXEN
Festival der Berge
Brixen wird vom 3. bis zum 8. November Veranstaltungsort der ersten Ausgabe des „International Mountain Summit“ sein – einem Berg-Festival der besonderen Art mit einer Reihe von Veranstaltungen und mit der Beteiligung der Szene-Stars aus der ganzen Welt.
D
ie zerklüfteten Gipfel der Dolomiten locken seit jeher die besten Bergsteiger der Welt an. Im Herzen der Dolomiten, wo südlicher und nördlicher Wind aufeinander trifft, ist Begegnung. Dort ist der richtige Boden für einen Meinungsaustausch über den Berg – und genau das will 52
der International Mountain Summit (IMS) sein, der vom 3. bis zum 8. November in Brixen stattfinden wird. „Eine Plattform für Bergbegeisterte und Berginteressierte; ein Ort der Zusammenkunft für alle, die von oder mit dem Berg leben“, sagt das Veranstalterduo Markus Gaiser und Alex Ploner.
Die beiden verfolgte vor etwa zwei Jahren die Vision einer Veranstaltung, die möglichst in Brixen stattfinden sollte und die international Beachtung finden sowie authentisch sein sollte. „Auf der Suche nach einem passenden Thema sind wir nach längerem Überlegen und verschiedenen
Gesprächen auf das Thema ‚Berg’ gestoßen“, sagt Ploner, „und wir waren ziemlich verwundert, als wir feststellen mussten, dass es derzeit keine größere Veranstaltung in Südtirol gibt, die sich mit diesem Thema beschäftigt und dafür international Beachtung findet“.
In den sechs Tagen des Interna- „’s Bergfescht“ statt mit Musik der Eisendle, Simone Moro – und Gipfeltreffen der bedeutendsten tional Mountain Summit wird den Besuchern so einiges geboten: Im Bereich „IMS-Talk“ präsentieren Bergstars Bilder, Videos und Vorträge. Im Bereich „IMS-Congress“ finden Fachvorträge und Diskussionen zu den Themen „Berge und Sicherheit“ sowie „Berge und Gesundheit“ statt. Unter dem Motto „IMS-Walk“ können Teilnehmer mit Extrembergsteigern die Berge rund um Brixen erwandern. Im Bereich „IMS-Boulder Festival“ wird in der Handball-Halle geklettert. Außerdem gibt es in einem Zelt am Parkplatz der Diskothek „Max“ unter dem Titel „IMS-Expo“ eine Verbrauchermesse mit Neuigkeiten aus dem Outdoor- und Bergbereich, und „abgeklettert“ wird ebenfalls – in geselligem Rahmen in der Altstadt. Als krönender Abschluss findet am Samstag, 7. November, im Forum Brixen
Südtiroler Spitzbuam und der Band Stix aus Nordtirol. Auch die besten Bergsteiger der Welt und zahlreiche Promis werden erwartet. Der IMS bietet allen Berginteressierten die Möglichkeit, die bekanntesten Bergsteiger der Welt persönlich kennenzulernen und sich mit ihnen auszutauschen. Die Liste der internationalen Sportler, die zum IMS eingeladen sind, ist lang und namhaft. Chris Bonington und Doug Scott aus Großbritannien, die Österreicher Peter Habeler und Heinz Zak, die US-Amerikaner Lynn Hill und Steve House, die Deutschen Alexander Huber und Ines Papert sowie die Schweizer Roger Schäli und Stephan Siegrist. Ebenfalls angemeldet haben sich natürlich auch Südtiroler und Italiener: Christoph Hainz, Maurizio Zanolla, Hans Kammerlander, Hanspeter
selbstverständlich „primus inter pares“ Reinhold Messner.
Das IMS steht vom Zeitpunkt
und von der Strategie her de fakto ganz im Sinne des „Abkletterns“, einem alten Ritus aus der Kletterszene aus dem letzten Jahrhundert: Nach der Saison kamen jeweils im Spätherbst Kletterer und Bergsteiger zusammen, um gemeinsam die erfahrenen Bergerlebnisse zu besprechen, eine letzte Kletterpartie zu unternehmen, zu feiern und sich mit Informations- und Ideenaustausch auf das nächste Jahr vorzubereiten. Abklettern hat also viel Tradition, auch wenn es in den vergangenen Jahrzehnten etwas außer Mode geraten ist. Der IMS will das Abklettern wieder zelebrieren: Vision der Veranstalter ist, dass sich der Summit zu einem alljährlichen
Alpinisten und Vereine entwickelt, deren Spektrum rund um den Berg kreist. Als Auftakt ist am 3. November um 19.30 Uhr im Saal Prihsna im Forum ein hochgradig besetzter runder Tisch geplant, um den sich die bekanntesten Bergsteiger zusammen mit AVS-Leuten, Journalisten und Bergführern setzen, um über das Thema „Alpinismus gestern – heute – morgen“ zu diskutieren; Moderator ist Ernst Vogt vom Bayrischen Rundfunk. Bis zum Ende der Woche wird es in den verschiedenen Sälen des Forums Brixen nicht weniger als 18 „Talk“-Runden geben: Vorträge und Multivisionsshows, unter anderem von Sir Chris Bonington, der über seine Jahre am Everest berichten wird, oder auch von Reinhold Messner, der unter dem Titel „Passion for limits“ aus seiner 53
Foto: Oskar Zingerle
Freizeit & Sport Anfang Juni wurde das Projekt IMS bei einer Pressekonferenz in der Hofburg in Anwesenheit zahlreicher Berg- und Klettergrößen vorgestellt
––––––––––––––––––––
Jugend in den Dolomiten, vom Himalaja, dem Nordpol, Grönland und seinen Bergmuseen erzählt – und einen Blick in die mögliche Zukunft der Alpen wagt.
der Berge verschaffen, aber auch den Sportlern untereinander eine Möglichkeit bieten, sich zu treffen und miteinander zu reden.
Experten und namhafte Referenten werden ihre Kenntnisse und Erfahrungen sowie Vorschläge, Einwände und Verantwortungen, aber auch Erlebnisse und kreative Einfälle rund um den Berg vorstellen. Es wird über Bergsicherheit, Berggesundheit, Bergorganisationen und Bergmenschen geredet, erzählt und diskutiert. Die Kongresse sollen Bergbegeisterten Erfahrungen und Anregungen in Form von Vorträgen und Diskussionen vermitteln und angehenden Berginteressierten einen ersten Einblick in die faszinierende und vielseitige Welt
Wanderungen mit den verschiedenen Top-Bergsteigern auf der Plose, im Villnösstal, in den Sarntaler Alpen und im Geislergebiet. Die Wandertage mit prominenter Betreuung bieten von Mittwoch bis Sonntag die Möglichkeit, mit Berggrößen in den Bergen zu wandern. Abfahrt ist jeden Tag um 8.30 Uhr am Busbahnhof Brixen, die jeweilige Rückkehr ist für 15.30 Uhr geplant. Die Teilnehmerzahl ist pro Tour auf 50 Personen begrenzt. Ein Treffpunkt für die Jugend wird vor allem das Boulder-Festival: Die Sporthalle der Sportzone
Ein besonderes Highlight im Fünf Kongresse sind geplant: IMS ist „IMS-Walk“ – gemeinsame
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Süd wird zu diesem Zweck zu einer überdimensionalen Kletterhalle umfunktioniert, deren Herzstück eine 25 Meter breite weltcuptaugliche Boulderwand darstellt. Unter „Bouldern“ versteht man das Klettern ohne Kletterseil und Klettergurt an Felswänden – oder eben in der Kletterhalle in Absprunghöhe. „Der IMS will mit dem Boulder Festival besonders jungen Menschen einen Anreiz geben, mehr in den Bergen zu unternehmen“, sagt dazu Alex Ploner, weshalb Schüler, Familien und Kinder Boulderschnupperkurse besuchen können. Höhepunkt wird der „IMS Cup 09“ sein, bei dem sich die weltbesten Boulderer wie der vierfache Weltcupsieger Killian Fischhuber oder die Weltmeisterin Anna Stöhr messen werden.
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info IMS – International Mountain Summit Gipfeltreffen der weltweit besten Bergsteiger in Brixen 3. bis 8. November Den Besuchern wird zu verschiedenen Eintrittspreisen ein umfangreiches Programm mit spannenden Kongressen, Vorträgen und Fachdiskussionen sowie einem Aktivprogramm samt Outdoormesse geboten. Veranstaltungsorte: Forum Brixen Sporthalle Sportzone Süd Parkplatz der Diskothek „Max“ Infos: www.ims.bz
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16 der bekanntesten Bergsportler der Welt treffen sich in Brixen Gleich nebenan, auf dem Parkplatz der Diskothek Max, wird ein Messezelt für die Verbrauchermesse „IMS Expo“ aufgebaut, bei der die neuesten Produkte der Outdoor-Szene gezeigt und angeboten werden. Aussteller bieten unter anderem Reisen an und alles, was man zu deren erfolgreichen Durchführung benötigt.
Zum Einstieg in den IMS finden
Cineasten am 31. Oktober, 1. und 2. November ein interessantes Filmangebot im Forum Brixen. So werden am Samstag um 20 Uhr die mehrfach ausgezeichnete
Reportage „Sherpas – die wahren Helden im Himalaya“, am Sonntag um 18 Uhr die Reportage „Meine Drei Zinnen“ und um 20 Uhr die besten Kurzfilme des Englischen Filmfestivals Kendal gezeigt. Filmischer Höhepunkt wird am Montag um 20 Uhr der Dokumentarfilm „Sturz ins Leere“. „Diesen Film muss man gesehen haben“, sagt Alex Ploner. Der Eintritt ist frei. So wie den Profis eine Plattform geboten wird, um Themen zu besprechen und gemeinsame Wege zu finden, so will der IMS in Zukunft auch den Vereinen wie
zum Beispiel den Alpenvereinen oder der Bergrettung ein Podium bieten, um deren Anliegen und Ansichten zu besprechen und zu präsentieren. Ploner hofft, die Vereine in den kommenden Ausgaben des IMS noch enger einbinden zu können.
„Es ist ein Plus für Südtirol als
touristische Destination und als Land der Berge, dass der IMS in Brixen stattfindet“, sagt Alex Ploner, „wir wollen ein Erlebnis für alle Besucher und Akteure schaffen“, und der IMS bietet Möglichkeiten, um sich über Berge und die Faszination
der Bergsportarten kundig zu machen. Gesellschaftlich soll der IMS Ähnlichkeiten und Parallelen zwischen den verschiedenen Alpenregionen deutlich machen – nicht nur regionale, sondern internationale. „Berge dürfen keine Grenzen bilden. Berge sind Herausforderungen, die es zu erklimmen gilt, um über die eigenen Grenzen hinwegsehen zu können“.
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Freizeit & Sport
TRIATHLON
In Regensburg am Start z Anlässlich des Jubiläums der Städtepartnerschaft Brixen-Regensburg nahmen sechs Brixner am Triathlon in Regensburg teil. Daniela und Manuela Ianesi, Konrad Hilpold, Thomas Fink, Florian Schaller, Bernhard Thaler und Andreas Schroffenegger traten zusammen mit 400 Triathleten bei bestem Wetter die olympische Distanz an und nahmen die 1,5 Kilometer Schwimmen,
40 Kilometer Radfahren und 10 Kilometer Laufen in Angriff. Die Schwimmstrecke befand sich in einem Seitenarm der Donau, die Radstrecke führte mit 330 Höhenmetern in das idyllische Hinterland von Regensburg. Die abschließende Laufstrecke wurde in einem Rundkurs im Zentrum von Regensburg absolviert. Die Brixner Delegation schlug sich tapfer, und die Ergebnisse
können sich sehen lassen: Während Thomas Fink und Daniela Ianesi in ihrer Alterskategorie mit dem jeweils dritten Rang einen
F&S
Podestplatz ergattern konnten, holte sich Manuela Ianesi als insgesamt zweitbeste Dame den Sieg in ihrer Alterskategorie. to
Freizeit & Sport
EISHOCKEY
HC Bressanone-Brixen unter neuer Führung z Roberto Padovani stand 25 Jahre lang dem Brixner Eishockeyverein „Hockey Club BressanoneBrixen” als Präsident vor. Diese Ära ging im vergangenen Sommer zu Ende; auf einer Vereinssitzung im Juli wurde Padovanis Rücktritt angenommen. Nun wird der Verein von Mauro Caterisano als Obmann und Moreno Baldessari als Obmannstellvertreter geführt. Der neu gewählte Vorstand besteht zudem aus Gildo Gusella, Lorenzo Sutti, Stefan
kurz
notiert
56
Scantamburlo, Roberto De Colle und Fulvio Salina Callegari. Vor kurzem haben die neuen Vereinsverantwortlichen beschlossen, für die Saison 2009/2010 nur die Tätigkeit im Jugendsektor mit Teilnahme an den Landesmeisterschaften U8, U10, U13 und U15 auszuüben. Anlässlich der 40-jährigen Städtepartnerschaft Regensburg-Brixen wird demnächst ein internationales U15Turnier organisiert, zu dem auch der H.C. Regensburg eingeladen
Bei den EM-Qualifikationsspielen im Handball der Damen waren auch zwei Brixnerinnen im Team der italienischen Nationalmannschaft: Sandra Federspieler, die seit Beginn dieser Saison beim Spitzenclub Salerno spielt, sowie Anika Niederwieser vom SSV Brixen Handball Damen.
wird. Außerdem organisiert der HC Bressanone-Brixen Eislaufkurse, die unter der Leitung von Cheftrainer Walter Belli abgehalten werden. Interessierte können sich unter der Handynummer 333 2062472 melden. to
Plose-Spieler Thomas Knoflach verzeichnete im Fußball-Derby gegen Milland das 444. Meisterschaftstor seines Clubs in der Landesliga. Es war das erste Derby beider Mannschaften seit der Neugründung des SV Milland.
Isuf Camema vom ASV Albeins und Filippo Orrú von der SG Mühlbach/Vals sind mit jeweils fünf Toren die derzeitigen Torkönige der 1. Amateurliga, Gruppe B. Mit vier Toren ist ihnen unter anderem Gianluca Cecere von Rodeneck dicht auf den Fersen.
NACHGEFRAGT
„Mein vierter Ironman” GABI WINCK, frischgebackene Vize-Italienmeisterin im Triathlon der Ironman-Distanz auf Elba, dem aufgrund der vielen Höhenmeter zweithärtesten Triathlon ganz Europas, über ihre Erfahrungen und Ziele. Frau Winck, Sie erreichten beim Ironman auf Elba mit einer Zeit von 13:31 Stunden den zweiten Platz in der Kategorie der 45- bis 50-Jährigen. Welche Herausforderungen hatten Sie zu bewältigen? Das Rennen war sehr hart, da ich mich ab Mitte Juli nicht mehr darauf vorbereiten konnte. Um 7 Uhr stürzte ich mich mit etwa 260 Triathleten in die 3,8 km lange Schwimmstrecke in der Bucht von Campo nell’Elba. Die anschließende Raddisziplin von 180 km und 3.000 Höhenmetern verlangte einiges ab. Die Hitze und der heftige Scirocco-Wind machten die Sache auch nicht
leichter, und ich kam bald arg in Krise. Der Marathon verlief dagegen nahezu flach, und beim Laufen ging es mir dann wieder besser. Mit dem zweiten Platz bin ich natürlich überglücklich! Wieviele Ironman-Rennen haben sie bereits hinter sich? Meinen ersten Ironman absolvierte ich 2005, jener auf Elba war mein vierter. Heuer im Juli startete ich bereits in Roth, Deutschlands bekanntesten Ironman, und war dort aufgrund der gleichmäßig verlaufenden Strecke um etwa zwei Stunden schneller als auf Elba. Wöchentlich trainiere ich zirka acht bis zwölf Stunden. Eingeschrieben
bin ich beim Läuferclub Bozen, aber ich trainiere hauptsächlich beim Schwimmclub Brixen. Welche sind Ihre nächsten Ziele? Für das nächste Jahr habe ich mir ein ganz „wildes“ Ziel gesteckt: Ich möchte am Inferno-Triathlon in der Schweiz teilnehmen. Bei dem gilt es, 3 km zu schwimmen, 98 km mit dem Rennrad und 30 km mit dem Mountainbike zu fahren und abschließend einen Halbmarathon im Berglauf zu absolvieren. Insgesamt werden 5.200 Höhenmeter zurückgelegt. thomas.oberauch@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
BOGENSCHIESSEN
Treffsichere Italienmeisterin z Sarah Chiti, beste Athletin der Sektion Bogenschießen des SSV Brixen, hat Ende September ihren bisher größten Erfolg erzielt: Sie gewann die Italienmeisterschaft in der Disziplin „Jagd und Feld“ in Camigliatello Silano, Kalabrien, und kann sich nun amtierende Italienmeisterin nennen. Anvisiert werden in dieser Disziplin Ziele in meist unbekannter Entfernung im freien Gelände. Die außerordentliche Leistung dürfte der Brixnerin die Einberufung in die italienische Nationalmannschaft
für Turniere auf europäischem und Weltniveau eingebracht haben, da sie sich gegenüber weitaus geübteren Gegnerinnen behaupten konnte. Bereits ihr hervorragender dritter Platz bei der Italienmeisterschaft auf 70 Meter im August in Turin wies auf eine Steigerung ihrer Treffsicherheit hin. In dieser Disziplin war Sarah heuer bereits mehrmals mit dem italienischen Nationalteam in verschiedenen World-Cup-Turnieren erfolgreich. to
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Wirtschaft & Umwelt
60 JAHRE KULTURVEREIN BRIXEN
Zurück zu den Wurzeln
60 Jahre Tätigkeit haben den Brixner Kulturverein zu einer beliebten und gefragten Adresse in Sachen Kultur und Weiterbildung für die Bevölkerung von Brixen und seiner Umgebung gemacht. Nach so vielen Jahren Aktivität im kulturellen Bereich, geprägt von der ständigen Neuorientierung und Erweiterung des Bildungsangebotes für alle Bevölkerungsschichten und auch Umstrukturierungen im Verein selbst, ergeben sich nun neue Perspektiven durch den vor wenigen Monaten erfolgten Zusammenschluss des Bereiches Weiterbildung mit dem VHS (Verband Südtiroler Hochschulen).
S
eit vielen Jahrhunderten ist die Kulturstadt Brixen als älteste Stadt Tirols ein Zentrum von Kultur und Bildung, eine hervorragende Heimstätte der Kunst. Auch der Kulturverein Brixen kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Der Start im Jahre 1949 erfolgte auf Anregung des damaligen Brixner Bürgermeisters Natale Dander, der Major Albert von Persa beauftragte, eine entsprechende Vereinigung ähnlich den Volkshochschulen von Bozen und Meran zu gründen. Nach der leidvollen Kriegszeit sollte auch in Brixen der Neubeginn eines kulturellen Lebens der deutschen Sprachgruppe angegangen werden. Von Persa fand in Robert Deflorian, Domkapellmeister Angelo Alverà, Hans Staffler, Valerius und Pia Dejaco, Alois Staindl und Midl Kofler engagierte Mitstreiter, die im Kulturverein wahre Pionierarbeit leisteten und zu Wegbereitern für die Weiterbildungstätigkeit in Brixen wurden. Gymnasialprofessor Alois Staindl übernahm 1953 die Vereinsführung und hatte diese dann fast 30 Jahre lang inne. In Ermangelung eines größeren Startkapitals versuchte man zunächst, mit einheimischen Kräften Vorträge, Konzerte und Rezitationsabende zu gestalten, wobei bereits damals das – leider bis heute andauernde – Raumproblem aktuell war. In Themenauswahl und Angebot orientierte man 58
sich an klassischen bildungsbürgerlichen Werten und der Pflege der Volkskultur. Auch die Musik war damals schon ein Schwerpunkt im Tätigkeitsbereich des Kulturvereins. Besonders großen Publikumsanklang fanden die zahlreichen Reiseberichte von qualifizierten Referenten, woran sich die derzeitige Präsidentin Christine Mader Magagna noch sehr gut erinnern kann: „Ich war schon als Mädchen fasziniert von diesen Lichtbildervorträgen, die uns einen Blick in die große weite Welt ermöglichten. Es gab ja noch kein Fernsehen, und so wartete ich schon sehnsüchtig auf den nächsten Vortrag“.
Erfolgreiche Aufbauarbeit. Die Verantwortlichen des Kulturvereins nahmen bereits in den 50er Jahren Verbindung mit der Meraner und Bozner Urania auf, doch während jene sich 1952 im Verband der Volkshochschulen Südtirols zusammenschlossen, entschloss man sich in Brixen, zwar gemeinsame Angebote zu nutzen, jedoch eigenständig weiter zu arbeiten. In Ermangelung eines entsprechenden Angebotes führte der Kulturverein ab den späten 50er Jahren in Brixen auch Musikkurse durch und trat an die Stelle der bisher von der Gemeinde geführten „Musikschule Brixen“. Die Musikkurse erfreuten sich großen Zuspruches und wurden 1962 vom Südtiroler Kulturinstitut übernommen.
Die Bibliothek des Kulturvereins musste auf Grund der Raumnot nach einigen Jahren aufgegeben werden. In den späten 60er Jahren wollte man durch gezielte Aktionen ein jüngeres Publikum ansprechen und initiierte die „Musischen Wochen“. Bis zum Ende der 70er Jahre hatten Fragen der Weiterbildung in Brixen auf Grund der akuten Schulraumnot nur einen untergeordneten Stellenwert. Das wachsende Bildungsbedürfnis stützte sich damals noch auf das Angebot von Cusanus Akademie und KVW. Mit den Jahren veränderten sich die Voraussetzungen – und auch die Gesellschaft. Die Inhalte und Schwerpunkte im Bildungsbereich mussten den Fortbildungswünschen der Bevölkerung im Einzugsgebiet angepasst werden, denn zunehmend verspürten die Menschen das Bedürfnis nach beruflicher und persönlicher Weiterbildung. Die Entwicklung der Stadt Brixen zu einem Bildungszentrum des Landes verstärkte diese Tendenzen erheblich. Im selben Maße wuchs auch das Interesse an einer kreativen Freizeitgestaltung. Der Kulturverein stand vor einer neuen Herausforderung. Entsprechend wurde das Kursangebot auf die neuen Bildungsziele abgestimmt. Das erweiterte Angebot mit Fremdsprachkursen, allgemeinbildenden Kursen und solchen im Bereich der Freizeitgestaltung fand regen Zuspruch
bei der Bevölkerung. Veränderungen ergaben sich auch in der Zielgruppe, wo vermehrt Frauen und Jugendliche ihr Interesse für die Weiterbildungsangebote des Kulturvereins bekundeten.
Neue Schwerpunkte. Mit zwie-
spältigen Gefühlen nahmen die kulturinteressierten Brixner Ende 1980 zur Kenntnis, dass die bewährte Führung des Vereins zurücktrat. Die damalige Stadträtin Kathi Trojer setzte sich mächtig ein und gewann mehrere junge Oberschullehrer, die Weiterentwicklung des Kulturvereins in die Hand zu nehmen. In der Folge übernahmen Hugo Pfeifer, zwei Jahre darauf Franz Maneschg und später auch der damalige Kulturstadtrat Heinrich Thaler die Obmannschaft. Zusammen mit dem auch neu dazugestoßenen Konrad Eichbichler wurde mit dem Konzertangebot ein neuer Schwerpunkt in der Kulturarbeit geschaffen. In enger Zusammenarbeit mit dem Musikfachmann Josef Lanz, künstlerischer Leiter
KONZENTRATION AUF DAS URSPRÜNGLICHE KERNGESCHÄFT: Der Kulturverein Brixen Musik verzichtet auf den Bereich Weiterbildung und beschränkt sich auf die Organisation von Kulturveranstaltungen. Im Bild: das sorbische Nationalensemble Bautzen im April 2009
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von „Musik Meran“ und der „Initiative Musik & Kirche“, erstellte Eichbichler alljährlich ein attraktives Konzertprogramm von beachtlichem Niveau. Das Spektrum der mitunter sehr hochwertigen Veranstaltungen reichte vom kammermusikalischen Duo bis zu
saal. Den beträchtlichen organisatorischen Aufwand bewältigt der engagierte Musikliebhaber auch mit Hilfe seiner Familie in unzähligen ehrenamtlichen Arbeitsstunden in seiner Freizeit. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Seit 2005 koordiniert
ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu wecken“, sagt Eichbichler, und fügt hinzu, dass es wichtig für die Attraktivität eines Kulturprogramms sei, neben einheimischen und weniger bekannten Künstlern einige herausragende Musik- oder Theater-Events anzubieten. Sehr
„Das Duo Eichbichler-Lanz ist ein ausgesprochener Glücksfall für uns in Brixen“_ Christine Mader-Magagna, Präsidentin des Kulturvereins Brixen Musik Konzerten großer Ensembles mit musikalischen Werken von der Renaissance bis zur zeitgenössischen E- und U-Musik. Freilich musste man mit dem noch unzureichenden Angebot an Konzertsälen in Brixen zurechtkommen. Zumindest in dieser Hinsicht gibt es seit dem Jahr 2001 keine Probleme mehr: Der Saal Prihsna im Forum Brixen eignet sich nach einigen akustischen Korrekturen hervorragend auch als Konzert-
und gestaltet Konrad Eichbichler für den Kulturverein zudem das „Forum Cultur“ – eine Plattform, in der die Gemeinde Brixen, das Forum Brixen, Pro Cultura und der Kulturverein gemeinsam ihre Musik- und Theaterveranstaltungen dem Publikum in Form eines Jahresprogramms mit Abo-Möglichkeit präsentieren. „Die Idee dahinter ist, die Bürger unabhängig von ihrer Muttersprache für Kultur zu interessieren und dabei auch
vorteilhaft für die breite Akzeptanz in der Bevölkerung dieser Kulturangebote ist die gute Zusammenarbeit mit der Musikschule in Brixen. In der im September eröffneten Saison 2009/2010 warten neben bereits traditionellen Konzertterminen wie dem Cäcilienkonzert wieder einige besondere „Schmankerln“ auf das Publikum. So wird mit einem Festkonzert des südkoreanischen Pianisten
William Youn am 27. Oktober der neue Bösendorfer Konzertflügel im Forum Brixen übergeben. Das Neujahrskonzert am 5. Jänner gestaltet die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg, und am 21. Jänner konzertiert die junge russische Ausnahmepianistin Anna Gourari in Brixen. Bestimmte große Künstler und Ensembles würden natürlich das Budget des Kulturvereins völlig überfordern, weshalb Eichbichler vorhandene Synergien nutzt: „Ohne Zusammenarbeit mit Meran, Schlanders oder Toblach müssten wir auf so manche Musik-Highlights auf dem Programm verzichten“.
Notorische Raumprobleme. Ab 1984 verfügte der Kulturverein erstmals über einen angemessenen Sitz mit den nötigen Schulungsräumen im gemeindeeigenen Gebäude am Domplatz, das zuvor Sitz der Handelsschule war und damals das „Kleine Kulturhaus“ genannt wurde. Nicht lange konnte der Kulturverein jedoch auf so großes Entgegenkommen der 59
Wirtschaft & Umwelt
Gemeindeverwaltung zählen: Ein neuer Bürgermeister vertrat andere Schwerpunkte im Rathaus und hatte andere Pläne mit dem Gebäude am Domplatz. Ein neuer Sitz für den Kulturverein war die Folge. Man übersiedelte an den Großen Graben. Hier begannen nach Ansicht von Christine Mader Magagna die bis heute andauernden finanziellen Engpässe des Vereins, der nun plötzlich für Mieten für sämtliche Verwaltungs- und Schulungsräume bezahlen musste. Im Dachgeschoss eines Gebäudes in der Hofburggasse schuf man durch entsprechende kostenintensive Baumaßnahmen zwei Räume für Schulungszwecke. Erst kürzlich wurden diese allerdings auch für gehbehinderte Personen zugänglich, nachdem im Gebäude ein Aufzug errichtet wurde. Eingemietet hat sich der Kulturverein auch in der Kammerhube. Nachdem im Forum Brixen durch die Verlegung der Büros ins Erdgeschoss Räume frei geworden waren, setzte man im Kulturverein große Hoffnungen auf die Bemühungen von Bürgermeister Albert Pürgstaller, der als kulturell aufgeschlossener und interessierter Mann bekannt ist. Er versuchte, dem Kulturverein dort eine Heimat zu schaffen. Leider ist daraus nichts geworden, was laut Konrad Eichbichler „nicht dem Bürgermeister angelastet werden darf“. Präsidentin Mader Magagna ist tief enttäuscht: „In jedem kleinen Dorf rundum steht ein Kultur- oder Vereinshaus, und dort sind auch die Vereine drin. Nur die famose Kulturstadt Brixen bietet uns diesbezüglich keine Lösung“. Liegt es vielleicht an den politischen Verhältnissen im Rathaus? Tatsache ist, dass „Pro Cultura“, das italienischsprachige Pendant des Kulturvereins, den
Christine Mader Magagna: „In jedem Dorf steht ein Vereinshaus, und dort sind auch die Vereine drin. Nur die famose Kulturstadt Brixen bietet uns diesbezüglich keine Lösung“
––
eigenen Sitz in der Schlachthofgasse in einem gemeindeeigenen Gebäude hat.
Großer Quantensprung. War
man in der Kulturarbeit bisher mit ehrenamtlicher Tätigkeit, Gemeindebeiträgen und Sponsorengeldern durchgekommen, erforderte der gesteigerte Arbeitsaufwand in den 80-er Jahren nun unbedingt hauptberufliche Mitarbeiter: Aus einem reinen Kultur- war ein Weiterbildungsbetrieb geworden. Dieser Quantensprung war für die Vereinsleitung eine harte Belastungsprobe. Die Krise im Jahre 1986 wurde auch dank der unermüdlichen Stadträtin Kathi Trojer gemeistert, die sich als Vorsitzende zur Verfügung stellte. Der Brixner Theatermann Josef Lanz wurde als Geschäftsführer verpflichtet, und bereits nach dem ersten Jahr konnte er 1988 dem Plenum des Kulturvereins eine
Konrad Eichbichler zur Initiative „Forum Cultur“: „Die Idee dahinter ist, die Bürger unabhängig von ihrer Muttersprache für Kultur zu interessieren“
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eindrucksvolle Bilanz vorlegen: Von 400 Kursstunden im Jahr 1986 war man auf über 1.800 Fortbildungsstunden gekommen – eine mehr als respektable Leistung bei einem Halbtagesgehalt. Ab 2.400 Weiterbildungsstunden im Jahr übernimmt das Land Südtirol die Kosten für das Personal. Um diesen hohen Anforderungen und den damit verbundenen Verpflichtungen gerecht zu werden, musste daher ein qualifizierter pädagogischer Mitarbeiter eingestellt werden. In dieser Funktion lösten sich in der Folge eine Reihe von jungen und dynamischen Frauen ab: Marlene Messner, Marisa Vallazza, Doris Brunner, Magdalena Amhof, Astrid Crepaz und Caroline Pranter. Das Angebot des Kulturvereins wurde weiter ausgebaut, der Schwerpunkt „Lebenshilfen“ mit einer breiten Palette von Bioenergetik bis zur Radioästhesie kam dazu.
Wie schnell sich die einzelnen Schwerpunkte im Bildungsangebot verschieben, verdeutlicht Christine Mader Magagna an einem Beispiel: „Während unsere Computerkurse vor acht Jahren noch bei allen Altersklassengroßen Zuspruch fanden, sind es jetzt fast nur noch die Senioren, die daran interessiert sind. Das geht alles so schnell!“ Mit erheblichem Arbeitsaufwand unterzog sich der Kulturverein auch einer Qualitätskontrolle und erhielt 1998 das EFQM- Zertifikat, das hohe Qualität in der Planung, Durchführung und Auswertung der Veranstaltungen bescheinigt. Eine erfolgversprechende Perspektive schien der ab 2001 angebotene Dienst als Bezirksservicestelle für die Bildungsausschüsse des Eisack- und Wipptales. Brixen war bei dieser vom Amt für Weiterbildung geförderten Initiative die zweite Servicestelle in Südtirol. Allerdings wurde diese Tätigkeit bereits nach vier Jahren vom Landesamt wieder aus dem Kulturverein ausgelagert. Es fehlten somit auch die damit verbundenen Fördergelder. Eine erhebliche finanzielle Belastung für den Kulturverein stellten auch die relativ häufigen Wechsel der weiblichen Führungskräfte dar. Die Rahmenbedingungen auf dem Weiterbildungssektor im Raum Brixen, wo bekanntlich neben dem Kulturverein die Cusanus Akademie, der KVW und das Bildungshaus Neustift aktiv sind, sind in den letzten Jahren zunehmend schwieriger geworden. Auch das chronische Loch in den Finanzen war wohl mit ausschlaggebend dafür, dass man sich in Brixen nach jahrelanger erfolgreicher Zusammenarbeit mit den Volkshochschulen entschloss, den Stier bei den Hörnern zu packen und den Zusammenschluss zu suchen.
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lebensräume Deutsch und Taitsch Nicht nur Menschen, sondern auch Sprachen sind „mehrsprachig“. Das ist hier nicht nur in dem Sinn gemeint, in dem es in den 70er Jahren gebraucht wurde, nämlich, dass es im Deutschen lateinische (datum), polnische (dalli, dalli), walisische (penguin), italienische (ambiente) Wörter gibt, sondern dass auch die deutsche Sprache in sich eine große Vielfalt aufweist. Wer „Deutsch“ sagt, der kann nämlich Binnendeutsch (deutschländisches Deutsch), österreichisches, Schweizer oder Südtiroler Deutsch meinen – oder eben auch Taitsch, also den bei uns gängigen Dialekt, in dem fast alle Südtiroler deutscher Muttersprache aufwachsen und den sie unter sich fast zu 100 Prozent gebrauchen. Der Bereich Weiterbildung wird nun vom Verband der Volkshochschulen betreut – das Büro in Brixen bleibt aber bestehen
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Die Fusionsgespräche mit dem Verband der Volkshochschulen Südtirols zogen sich hin. In mühevollen Verhandlungen – wobei auch das künftige Bildungsangebot diskutiert und abgeklärt werden musste – einigte man sich darauf, dass mit 2009 der gesamte Weiterbildungsbereich sowie Büro- und Personalkosten vom VHS übernommen werden. Das Programm wird nach wie vor in Brixen erstellt. Die neu bezogenen geräumigen Büroräume in der Altenmarktgasse 4 sind nun eine Zweigstelle des VHS-Büros von Bozen. Die neue Leiterin Caroline Pranter und ihre Mitarbeiterinnen betreuen hier zusätzlich auch die Volkshochschulen im Pustertal.
Wie geht’s weiter? Der Kul-
turverein Brixen Musik, so die neue Bezeichnung, kann sich in Zukunft wieder auf sein ursprüngliches Kerngeschäft konzentrieren: Kultur und Kunst. „Man fusioniert ja heute überall. Da spart man eben eine Menge an Spesen“, sagt die Präsidentin des Kulturvereins Brixen, die mittlerweile auch zur Vizepräsidentin im VHS gewählt worden ist. Christine Mader Magagna lässt aber auch einige Reibungspunkte erkennen, wenn sie meint, dass es für die bisher autonom agierenden Brixner künftig immer wieder nötig sein wird, den Konsens
mit der VHS-Leitung in Bozen zu finden. Auf das derzeitige Programm und die Zukunftspläne des Kulturvereins angesprochen, verrät Frau Magagna: „Das heurige Jahr ist mit Musik ausgebucht; das nächste Jahr wollen wir uns nach Möglichkeit auch Kunstprojekten widmen, wobei die ganze Stadt mit einbezogen werden soll“. Sie vergisst nicht darauf hinzuweisen, dass dies alles nur möglich ist, wenn „das nötige Kleingeld“ zur Verfügung steht, und verweist auch auf die bisher geleistete hervorragende Arbeit im Musikbereich: „Das Duo Eichbichler-Lanz ist sicherlich ein ausgesprochener Glücksfall für uns in Brixen“. Was die finanzielle Situation ihres Kulturvereins betrifft, der ihr „etliche schlaflose Nächte bereitet hat“, ist die Präsidentin wieder zuversichtlich: „Nicht zuletzt auf Grund des Vertrauens und der Unterstützung der heimischen Banken wird bald auch dieses Problem keines mehr sein“. Zweifelsohne wurde und wird der kulturelle Fingerabdruck von Brixen maßgeblich durch die Veranstaltungen des Kulturvereins geprägt. Wir wünschen es uns und dem jubilierenden Verein, dass dies weiterhin so bleiben möge. Ad multos annos, Kulturverein Brixen! walter.kraler@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Im Unterschied zu den oben erwähnten Formen des deutschen Standards sind die Dialekte kleinräumig, haben also nur eine geringe Reichweite, dienen im Normalfall nur der mündlichen Kommunikation und sind nicht für alle Bereiche des Lebens, wie etwa Technik und Wissenschaft, moderne Lebens- und Arbeitsformen, ausgebaut. Das hat dazu geführt, dass sie lange Zeit als minderwertige Sprachformen abgetan wurden. Wenn man jedoch bedenkt, dass sich etwas von der Verachtung, die einer Sprache entgegengebracht wird, immer auf ihre Sprecher überträgt, ist diese Einstellung unerträglich. Wir vergessen gerne, dass Homer und Dante in ihrem Dialekt geschrieben haben, dass Dialekte also, linguistisch gesehen, vollwertige Sprachen sind, auch wenn sie für uns nicht mehr ausreichen. In Südtirol ist das noch einmal komplizierter, weil ja zur inneren Mehrsprachigkeit (Dialekt – Hochdeutsch) die äußere (Deutsch – Italienisch) dazukommt. Nun ist es eben so, dass der Dialekt identitätsstiftend wirkt und seine kleine Sprechergruppe eng zusammenschließt, gleichzeitig aber auch die, die ihn nicht sprechen, ausschließt. Wenn wir in Südtirol eine funktionierende Gesellschaft werden wollen, müssen wir auch sprachlich aufeinander zugehen, indem die einen ein passives Verständnis des Dialekts erwerben und die anderen sich in der Kommunikation einer Umgangssprache so weit annähern, dass wir einander verstehen.
Dieser Beitrag stammt vom Verein „heimat brixen bressanone persenon“, der sich seit seiner Gründung im Jahre 2004 um die kulturelle und soziale Entwicklung der Stadt und ihres Umfeldes bemüht. Internet: www.heimat.bz
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Wirtschaft & Umwelt
BETRIEBSPORTRAIT
Traditionsgeschäft Kahl in neuem Kleid S
eit dem Jahr 1863 ist das Geschäft der Familie Kahl unter den Großen Lauben ein fester Bestandteil der Brixner Shoppingwelt. Anni und Günter Kahl übernahmen im Jahr 1975 den Betrieb von ihren Eltern Helene und Franz Kahl und vergrößerten die Verkaufsfläche von zirka 150 auf über 700 Quadratmeter. Das zweistöckige Geschäft entwickelte sich zur beliebten Einkaufsadresse: Wer qualitätsvolle Bekleidung oder Wäsche für die ganze Familie suchte oder seine Wohnung mit neuen Heimtextilien ausstatten wollte, ging zum „Kahl“.
2009 war das Jahr der Verände-
rungen für das Traditionsgeschäft Kahl. Am 5. März dieses Jahres eröffnete die Familie Kahl den ersten Jack Wolfskin-Store in Italien am Großen Graben in Brixen und Ende Mai einen weiteren in Sterzing. Am 31. Mai schlossen sich
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für einige Wochen die Türen des „Kahl“ unter den Großen Lauben, um eine Umstrukturierung des Traditionsgeschäftes zu vollziehen. Das Wäschesortiment wurde von den bisherigen Räumlichkeiten ausgesiedelt und zog Anfang Juni in das neue Wäsche-Fachgeschäft „Kahl Bodywear“ in die Regensburger Allee, schräg gegenüber dem Sonnentor. Ende Juli präsentierte sich dann das Stammhaus unter den Lauben im neuen Kleid: Die Familie Kahl eröffnete auf zwei Etagen den neuen und zu diesem Zeitpunkt größten Esprit-Store Italiens mit einer vielfältigen Auswahl an Bekleidung, Schuhen und Accessoires für Damen und Herren. Auch wenn der Name „Kahl“ nun nicht mehr an der Hauswand steht: Die neuen Geschäfte werden weiterhin von der Familie Kahl geführt; Markus Kahl und seine Lebensgefährtin Christina Weinert zeichnen sich nun für die
Fotos: Oskar Zingerle
Das heurige Jahr war für das Traditionsgeschäft Kahl ein Jahr der Veränderungen: Aus dem Stammhaus unter den Großen Lauben und am Großen Graben entwickelten sich ein Jack Wolfskin-Store, ein Esprit-Store sowie das Wäsche-Fachgeschäft „Kahl Bodywear“. Markus Kahl, Geschäftsführer der Kahl KG, erläutert die Hintergründe dieser Umstrukturierung.
Markus Kahl: „Im Prinzip hat sich lediglich das Eingangsschild geändert“
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Weiterführung des Traditionsgeschäftes verantwortlich. Beide können dabei auf fundiertes, kaufmännisches Know-how setzen und jede Menge Erfahrung mit einbringen: Während Christina zuletzt als Filialleiterin einer Schweizer Bekleidungshandelskette unter anderem in Hamburg und Hannover gearbeitet hat, kann Markus Kahl nach seinem Studium zum Textilbetriebswirt auf langjährige Berufserfahrung im Bekleidungssektor, unter anderem als Produktmanager bei „SportScheck“ in München, zurückgreifen. Vor 3 Jahren zog es ihn mit Christina und Kindern zurück nach Brixen, um hier den elterlichen Betrieb schrittweise zu übernehmen. Die Neuorientierung sah er dabei als eine Notwendigkeit, um den Traditionsbetrieb erfolgreich in die Zukunft führen zu können: „Die vielen unterschiedlichen Abteilungen und die große Anzahl an Lieferanten wurden immer schwieriger zu verwalten, und die zunehmende Konkurrenz in Brixen brachte natürlich auch Umsatzeinbußen mit sich,“ erläutert Markus Kahl. „Uns war klar, dass wir in Zukunft nicht mehr auf allen Hochzeiten tanzen könnten - wir mussten uns auf bestimmte Bereiche konzentrieren und dafür starke Partner finden.“ Sehr schnell fiel die Wahl auf die international erfolgreichen Marken Jack Wolfskin und Esprit, mit denen Markus Kahl bereits vor Jahren erste Gespräche geführt hatte.
Dass sich das Traditionsge-
schäft Kahl dieser Veränderung unterziehen musste, steht für Markus Kahl außer Frage: „Wenn man den Markt beobachtet und feststellt, welche Geschäfte in Süd-
tirol schließen und welche eröffnen, dann sieht man recht deutlich, dass die sogenannten Ketten langsam auch bei uns die Oberhand gewinnen. Dieser Prozess hat in Deutschland schon vor vielen Jahren begonnen und dürfte auch dort noch nicht den Höhepunkt erreicht haben.“ Auch wenn so mancher mit etwas Wehmut an den „alten Kahl“ zurückdenken mag und andere beklagen, dass durch die Schließung wiederum ein Stück Individualität verloren gegangen sei: „Diese Entscheidung hat der Kunde selbst getroffen“, hält Markus Kahl entgegen, „wir wundern uns in Südtirol immer, warum so viele Einheimische zum Shopping nach Innsbruck fahren und erklären uns das damit, dass es dort günstiger sei. Meiner Meinung nach ist das aber nicht der Grund: Die Kunden fahren nach Innsbruck, weil sie dort jene Geschäfte und Marken vorfinden, von denen sie täglich in der Werbung hören, die es aber bei uns nicht gibt: Angefangen bei IKEA, H&M, McDonalds und nicht zuletzt auch Jack Wolfskin und Esprit. Viele Kunden haben uns erzählt, wie froh sie darüber seien, dass es nun endlich auch in Brixen einen Jack Wolfskin- sowie einen großen Esprit-Store gibt und sie nicht mehr extra nach Innsbruck fahren müssen!“
Die Familie Kahl hat sich dem-
nach auf die neuen Rahmenbedingungen des Einkaufens eingestellt und führt ihre Tradition nun dahingehend fort, „indem wir seit fast 150 Jahren für unsere Kunden da sind und ihnen zeitgemäßes Angebot bieten.“ Der Wechsel hin zu bekannten Marken-Stores bringt
für Markus Kahl ansonsten kaum Veränderungen mit sich: „Im Prinzip hat sich lediglich das Eingangsschild geändert, sodass mit Ausnahme des Wäschegeschäftes in der Regensburger Allee der Name Kahl nach außen hin nicht
mehr sichtbar ist. Unser freundliches Personal, unser Service und auch die gewohnte Qualität unserer Produkte sind selbstverständlich unverändert!“ doris.brunner@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
Jack Wolfskin, Esprit & Kahl Bodywear Jack Wolfskin: Draußen zu Hause Jack Wolfskin ist die Marke für Menschen, die sich „draußen zu Hause“ fühlen. Das in Deutschland führende Outdoor-Label bietet Bekleidung, Schuhe und Ausrüstungsgegenstände für Damen, Herren und Kinder in zahlreichen Ländern weltweit. Jack Wolfskin verbindet dabei innovative Outdoor-Technologien mit einem Design, das
nicht nur gut aussieht, sondern auch den besonderen Ansprüchen der unterschiedlichen OutdoorDisziplinen gerecht wird. Jack Wolfskin-Stores: Brixen, Großer Graben 27, Tel. 0472 208189 Sterzing, Gänsbacherstraße 1, Tel. 0472 970480
Esprit: Qualität an erster Stelle Im Jahr 1968 verkauften Susie und Doug Tompkins ihre erste EspritKollektion aus dem Fond ihres Kombis heraus – und heute findet man die Marke Esprit in über 40 Ländern weltweit. Ein Team internationaler Designer entwirft jeden Monat neue, topaktuelle Kollektionen für zwölf Produktlinien,
darunter Women & Men Casual, edc, Collection sowie Schuhe und Accessoires – damit ist für Jung und Alt das passende Kleidungsstück dabei. Esprit-Store: Brixen, Große Lauben 24 Tel. 0472 971036
Bodywear Kahl: Feines für Tag und Nacht Das neue Wäsche-Fachgeschäft „Kahl Bodywear“ bietet modische Tag- und Nachtwäsche für Damen und Herren der Marken Calida, Mey, Calvin Klein, Tommy Hilfiger, Esprit sowie Strumpfwaren von Falke.
Kahl Bodywear: Brixen, Regensburger Allee 10 A (gegenüber dem Sonnentor), Tel. 0472 970274
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Foto: Shutterstock
Wirtschaft & Umwelt
EISACKTAL
Vom Armenbrot zur Kultfrucht z Zum Herbst im Eisacktal gehört seit jeher die Kastanie. Bis zur Neuzeit war die Frucht sogar ein wichtiges Nahrungsmittel, sodass der Kastanienbaum auch „Brotbaum“ genannt wurde. Im Eisacktal, das von Kastanienhainen durchzogen wird, widmen sich gleich zwei Veranstaltungen der nussigen Frucht: Der „Keschtnigl“ ist eine sechstägige Veranstaltungsreihe,
die vom 3. bis zum 8. November in Feldthurns stattfindet und bei der neben abendlichen Konzerten und Lesungen vor allem geführte Wanderungen eine zentrale Rolle spielen. Zum Höhepunkt des Keschtnigls kommt es am 6. und 7. November mit dem Niglmarkt am Samstag und dem traditionellen Niglsunntig in Feldthurns. Ebenfalls ganz im Zeichen der
Kastanie stehen die Eisacktaler Kastanienwochen vom 23. Oktober bis zum 8. November: Auf Initiative des Tourismusverbands Eisacktal haben sich einige Gastbetriebe entlang des Keschtnwegs zusammengeschlossen und bieten
W&U
während dieser Spezialitätenwochen besondere Kastaniengerichte. Von der Vorspeise bis zum Nachtisch zeigen sich die Eisacktaler Gastwirte kreativ und verwöhnen Feinschmecker mit allerlei Kastanienvariationen. oz
Wirtschaft & Umwelt BRIXEN
Fünf Forderungen z Der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds) von Brixen fordert die Gemeindeverwaltung auf, konkrete Maßnahmen zur Erhaltung einer attraktiven und lebendigen Handelsstadt umzusetzen. Dazu haben vor kurzem der hds-Koordinator von Brixen, Hans Peter Federer, und Bezirksleiter Michael Kerschbaumer dem Bürgermeister Albert Pürgstaller einen Fünf-Punkte-Forderungskatalog übergeben, den im Vorfeld 123 Brixner Kaufleute und Dienstleister unterschrieben hatten. „Zu den Punkten gehören eine bessere Erreichbarkeit der
kurz
notiert
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Stadt und Parkmöglichkeiten auch im Süden”, erklärt Federer. Weiters wünschen sich die Kaufleute zwei Gratisparkstunden in der Stadt mit nachfolgendem Tarif von einem Euro für jede weitere Stunde. Zudem müssten wichtige Ämter und öffentliche Einrichtungen in der Innenstadt bleiben oder rückgeführt werden. Die Bibliothek müsse am Domplatz bleiben. „Als fünften Punkt fordern wir, dass der Mittelanschluss realisiert werden muss“, so der hds-Koordinator. „Brixen sollte nicht an Attraktivität und Anziehungskraft verlieren. Die Stadt wird täglich
Der „Finsterwirt“ in Brixen ist laut einer von der italienischen Zeitschrift „Class“ veröffentlichten Wertung das „miglior Ristorante storico“ Italiens. Gepunktet haben die Atmosphäre der denkmalgeschützten Räumlichkeiten und die Symbiose der jungen Südtiroler Küche mit mediterranen Einflüssen.
von zahlreichen Brixnern, Menschen aus der näheren Umgebung und Gästen aufgesucht. Somit wird die Innenstadt aufgewertet und belebt“, sagte Michael Kerschbaumer. Daher müsse alles darangesetzt werden, damit auch in Zukunft Maßnahmen und
Initiativen zur Aufwertung der Stadt und des Zentrums umgesetzt würden. Bürgermeister Albert Pürgstaller versicherte den Vertretern des hds, die geforderten Maßnahmen genau zu studieren und sich nach Möglichkeit für eine Umsetzung einzusetzen. wv
Die Autobahnausfahrt Brixen Süd soll ab 2012 als vollwertige Ausfahrt in Betrieb gehen. Derzeit können diese Ausfahrt nur Fahrzeuge benutzen, die von Norden kommen oder nach Norden einfahren.
54 Müllsünder sind heuer von der Stadtpolizei belangt worden. Beamte in Zivil und Mitarbeiter der Stadtwerke überwachen regelmäßig die Sammelstellen und konnten dabei die illegalen Müllentsorger aufdecken. Die Geldstrafen belaufen sich von 80 bis hin zu 250 Euro.
STADTGEHEIMNISSE Woher stammt der Wilde Mann? Im ersten Stock des Eckhauses in der Brixner Altstadt, wo Große und Kleine Lauben sowie die Säbener-Tor-Gasse aufeinander treffen, thront eine dreiköpfige, am ganzen Körper behaarte Männerskulptur mit Stab – der so genannte Schwarze oder auch Wilde Mann. Die schwarze Holzfigur könnte einst als Wirtshausschild für das Hotel „Zum Schwarzen Adler“, das sich in diesem Haus befand, gedient haben. Eine eindeutige Erklärung für die Symbolhaftigkeit der Figur, deren drei Köpfe in die drei Gassen blicken, hat man allerdings nicht: Vermutet wird ein Zusammenhang mit dem doppelgesichtigen Janus, dem römischen Gott des Anfangs und des Endes, der Ein- und Ausgänge, der Türen und der Tore. Der Sage nach soll der Wilde Mann am Karfreitag Gold spucken, und zwar mit jedem seiner drei Köpfe. Da an diesem Tag aus Gedenken an das Leiden und Sterben Jesu jedoch die Glocken schweigen, wartet man hier vergeblich auf die Goldmünzen... db Anregungen: redaktion@brixner.info
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Wirtschaft & Umwelt
EISACKTAL
Winter-Check für mehr Sicherheit z Nasses Laub, diffuses Licht, erster Schnee – gerade in der Herbst- und Winterzeit erfordert das Autofahren erhöhte Aufmerksamkeit und ein Fahrzeug, das diesen Bedingungen angepasst ist. So wird es nun Zeit, die Winterreifen anzulegen: Sie verbessern gegenüber den Sommerreifen die Fahrbahnhaftung und verkürzen auf vereisten oder verschneiten, trockenen oder nassen Straßen den Bremsweg, sobald die Außentemperatur stark unter 7 Grad sinkt. Auch die High-Tech-Systeme ABS und ESP arbeiten optimal nur mit dem richtigen Reifen. Eine klare Sicht auf die Straße erhöht ebenso die Sicherheit im
Straßenverkehr – umso wichtiger ist es nun, die Fahrzeugbeleuchtung und die Scheibenwischanlage zu kontrollieren. Abgenutzte Wischblätter sollten ausgetauscht und Frostschutzmittel in die Scheibenwaschanlage gefüllt werden. Da zu hoch eingestellte Scheinwerfer nicht nur den Gegenverkehr blenden, sondern auch die eigene Sicht verringern, sollten sie mit einem speziellen Gerät eingestellt werden. All diese Kontrollen führen derzeit die Blauschild-Fachwerkstätten beim WinterCheck durch, zusätzliche Tipps und Ratschläge finden sich in einer eigenen Broschüre. Nicht zu vergessen ist auch, das Fahrzeug winterfest mit Schneeketten, Arbeitshandschuhen,
Eiskratzer, Türschloss-Löser, Starterkabel, Taschenlampe und Decke auszurüsten. Denn schließlich gilt: Wer sein Fahrzeug gut
auf den Winter vorbereitet, beugt Überraschungen vor und trägt zur Sicherheit auf unseren Straßen bei! db
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NACHGEFRAGT
„Kombination Barockstadt/Skiberg“ ALEX AICHNER, Ur-Brixner und Wahl-Salzburger, zu seinem Auftrag zur Schaffung der „Marke Brixen“ und zu den nächsten Aufgaben. Die Plose wurde in dieses Markenkonzept integriert. Warum? Brixen ist eine schöne Barockstadt mit großem historischem Wert. Allerdings gibt es in Mitteleuropa viele schöne Barockstädte, aber die Kombination zwischen Barockstadt und einem 2.500 Meter hohen Skiberg ist einzigartig. Die Plose hilft uns also, die Einzigartigkeit der Marke Brixen zu verdeutlichen. Durch die Plose wird Brixen noch markanter und spezifischer, und dies verleiht der Marke Kraft. Ihr Auftrag sieht die Schaffung der Markenstrategie vor, aber derzeit fehlt noch ein Medienbudget
zur Verbreitung der Marke… Natürlich braucht es nun auch ein Budget, damit die erarbeitete Botschaft auch bekannt gemacht werden kann, möglichst sogar international. Wir haben immer gesagt, dass eine Marke auch leben muss. Genauso wichtig ist aber, dass diese Marke von der ganzen Stadt und von allen Wirtschaftstreibenden gelebt wird. Deshalb wollen wir die Marke Brixen der Bevölkerung vorstellen, und zwar am Abend des 13. November im Forum Brixen. Dazu laden wir alle Brixner herzlich ein.
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Herr Aichner, wozu braucht Brixen eine Marke? Wir leben in einem immer härter werdenden Wettbewerb der Städte und Regionen, und es ist wichtig, dass sich die Städte in diesem Wettbewerb klar positionieren und profilieren. Brixen muss sich als Marke profilieren, vor allem auch innerhalb der Marke Südtirol: Diese bewirbt bekanntlich Gesamtsüdtirol, ohne eine Stadt oder einen Bezirk zu bevorzugen. Die Frage ist also: Wie schafft es Brixen, innerhalb der Marke Südtirol, die ja bekanntlich die „Magie der Vielfalt“ propagiert, sein Publikum zu holen?
willy.vontavon@brixner.info Leserbrief an: echo@brixner.info
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Neun Maturanten z Seit nunmehr 15 Jahren kooperiert die Landesberufsschule Tschuggmall mit Höheren Technischen Lehranstalten (HTLs) in Nordtirol, um den Absolventen einen stimmigen Zugang zur Matura zu ermöglichen. Heuer ging wieder eines der gelungenen Projekte zu seinem guten Ende: Neun Maturanten bekamen aus den Händen des Landesschulinspektors Kurt Falschlunger und des zuständigen Direktors der HTL Fulpmes, Franz Schwienbacher, ihr Diplom. Zwei Kandidaten, Martin Salcher und Stefan Seiwald, erhielten ihr Diplom mit der Note „ausgezeichnet“. Das Besondere an dieser Feier war
heuer die runde Zahl an Maturanten, die erreicht wurden: Ewald Braunhofer aus Sterzing war der 100. Maturant der Tschuggmall. Braunhofer arbeitet beim Sterzinger Unternehmen Leitner – übrigens gemeinsam mit zwei anderen Kollegen derselben Firma, die ebenfalls ihr Diplom erhielten. Die Vorbereitung auf die Matura geschieht berufsbegleitend durch den Besuch der Technikerschule für Fertigungstechnik an der Landesberufsschule, die Absolventen der Fachschulen für Metalltechnik offensteht. Im Bild: Direktor Martin Rederlechner, acht der neun Maturanten und Franz Schwienbacher. wv
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Bis Mitte 2009 waren in Südtirol laut GSE (Gestore Servizi Elettrici) fast 2.000 Solarstromanlagen in Betrieb – Tendenz steigend. Garantierte Einspeisevergütungen und sinkende Anlagenpreise zeigen: Die Investition in Photovoltaik lohnt sich. Ein Interview mit Martin Gschliesser, Kundenberater bei ecosolaris.
Herr Gschliesser, die Anzahl der Photovoltaik-Anlagen in Südtirol steigt, bleibt aber deutlich hinter vielen anderen Ländern zurück. Wie erklären Sie sich diese Entwicklung?
MARTIN GSCHLIESSER: Als Tochterfirma der bayerischen „Öko-Haus“ kennen wir dieses Phänomen aus über 10-jähriger Erfahrung und mehr als 10 MW installierter Solarstromanlagen nur allzu gut. Der ökologische Gedanke alleine reicht noch nicht aus. Erst eine solide Grundlage auf Basis eines Energieeinspeisegesetzes hat beispielsweise in Deutschland einen regelrechten Boom ausgelöst. In Südtirol stimmen
uns die meist ausgezeichneten Klimabedingungen optimistisch – diese sind mit den sonnenreichsten Gegenden Deutschlands vergleichbar. Dort betreiben wir seit Jahren Anlagen mit Höchsterträgen. Das italienische EinspeiseGesetz „Conto Energia“ hat in der Vergangenheit viele Kunden verunsichert. Wir glauben, dass man mit dem heuer novellierten Gesetz auf dem richtigen Weg ist: Die meisten Anlagenbetreiber wissen heute, dass sie sich auf die von der GSE verwalteten Vergütung über 20 Jahre verlassen können.
Ab wann lohnt sich eine Photovoltaikanlage? Schon eine Dachfläche von 30 Quadratmetern bietet sehr attraktive Renditen. Vor dem Bau einer Anlage sollte man sich aber eine umfassende, realistische und vor allem verständliche Wirtschaftlichkeitsberechnung vorlegen lassen. Und worauf sollte man bei der Anschaffung besonders achten? Bei derzeit weit mehr als 1.000 verschiedenen PhotovoltaikModulen auf dem Markt empfehlen wir grundsätzlich die Verwendung von Markenmodulen
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Pionier mit Weitblick Finstral schreibt 40 Jahre Erfolgsgeschichte und präsentiert sich heute als multinationales Unternehmen mit zwölf Niederlassungen in ganz Europa, 1.300 Mitarbeitern und Verkaufsaktivitäten in 15 europäischen Ländern. Den Grundstein für das erfolgreiche Unternehmen in Unterinn am Ritten wurde von Franz Oberrauch gelegt, der nach dem zweiten Weltkrieg eine kleine Tischlerei in Unterinn betrieb. Mitte der 60er Jahre entdeckte Sohn Hans auf einer Handwerksmesse in München ein neu entwickeltes Kunststofffenster, woraufhin eine Vertriebslizenz erworben wurde. Im Jahr 1969 gründete Hans Oberrauch mit Max Lintner die Finstrahl OHG und spezialisierte sich auf die Produktion hochwertiger Kunststofffenster und -türen. Die väterliche Tischlerei wurde aufgelassen, Vater Franz und Schwester Christine übernahmen die Buchhaltung bei Finstral. Schon bald begann Finstral mit der Eigenentwicklung von Profilen. Fachhändler in Deutschland wurden auf die Qualitätsprofile aufmerksam, woraus sich profitable Geschäftsbeziehungen ergaben. Die Produktionsfläche am Ritten wurde erweitert, 1976 trat Bruder Luis in das Unternehmen ein. In der zweiten Hälfte der 70er Jahre wurde eine Produktionshalle in Scurelle im Trentino angekauft; damit begann ein Expansionskurs, der bis in die Gegenwart anhalten sollte und wesentlicher Teil der Erfolgsstrategie des Unternehmens wurde. Ende der 70er wurde eine Filiale in Deutschland gegründet, es folgten Verkaufsexpansionen in Richtung Schweiz, Frankreich und Österreich und in weitere europäische Länder. Parallel dazu wurde die Produktion in Südtirol ausgebaut – zunächst mit einem weiteren Produktionswerk am Ritten, wenige Jahre später in Kurtatsch und in Schabs. Anfang bis Mitte der 90er Jahre kamen Produktionsniederlassungen in Villnöss und in Barbian sowie zwei weitere Werke in Deutsch-
land dazu. Im Jahr 2000 wurde die Produktion in Borgo Valsugana für Alu-Haustüren und Alu-Fenster und -Türen eröffnet, 2002 entstand ein hochmodernes Profilelager in Kurtatsch.
Im Jahr 2008 wurde ein Glasproduktionsbetrieb südlich von Verona eröffnet, 2008/2009 die Produktion in Deutschland erweitert und der Firmensitz am Ritten ausgebaut. „Die Vielzahl der Werke mag als Herausforderung in der Organisation und vor allem der Logistik erscheinen“, erklärt Luis Oberrauch, „aber jedes unserer Werke ist auf bestimmte Produkte spezialisiert und kann sich somit ganz auf dessen Besonderheiten und die speziellen Anforderungen konzentrieren.“
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intervallen. Die von Windhager entwickelte und europaweit patentierte vollautomatische Pelletszuführung rundet das Komfortpaket ab. Dank modernster Verbrennungstechnologie punktet „BioWINplus“ zudem mit einem konstant hohen Wirkungsgrad, niedrigem Brennstoffverbrauch und sauberster Verbrennung.
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und noch sparsamer soll künftig das Holzheizen mit dem robusten Holzvergaserkessel „LogWIN“ werden.
Der kompakte Wärmeerzeuger im modernen Design weist gleich mehrere Besonderheiten auf, wie etwa eine völlig neue und besonders sparsame Holzverbrennungstechnologie. Diese stellt auch bei unterschiedlichen Holzqualitäten eine dauerhaft sparsame und saubere Verbrennung sicher. Eine verschleißteilarme Konstruktion und die Verwendung hochwertiger Materialien wie zum Beispiel Edelstahl sorgen zusätzlich für Langlebigkeit und mehr Sicherheit. Der „LogWIN“-Holzvergaserkessel ist
in fünf Leistungsstufen von 13 bis 49,9 kW erhältlich und eignet sich für Scheitholz bis zu einer Länge von 50 cm, für naturbelassenes Restholz sowie für Holzbriketts. Sowohl „BioWINplus“ als auch „LogWIN“ lassen sich einfach mit weiteren Wärmeerzeugern wie etwa einer Solaranlage oder einer bestehenden Ölheizung kombinieren. Informationen zu den zwei Neuheiten von Windhager erhält man beim Heizungsfachhändler Imperial, Rienzfeldstraße 29 in Bruneck.
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Energie aus der Tiefe Die Erdwärme, auch Geothermie genannt, ist eine umweltfreundliche Energiequelle. Ebenso wie mit der Sonne mittels Solarkollektoren kann mit der Wärme aus der Tiefe geheizt und gekühlt werden. Je tiefer man in das Innere der Erde vordringt, umso wärmer wird es. Bei uns in Mitteleuropa nimmt die Temperatur um etwa 3 Grad pro 100 Metern Tiefe zu. Diese Wärmeenergie wird dem Erdreich bei Temperaturen im Bereich zwischen 8 und 15 Grad entzogen und mit einem speziellen Kompressor, der in die Wärmepumpe eingebaut ist, auf hohe Temperaturen von zirka 50 bis 60 Grad Celsius gebracht. Anschließend wird sie für das Heizsystem oder das Warmwasser genutzt. Dies erfolgt in einem geschlossenen Kreislauf, in dem ein dafür vorgesehenes Präparat – ein Kältemittel – ständig verdampft, verdichtet und erneut kondensiert wird. Im Prinzip funktioniert die Wärmepumpe also wie ein Kühlschrank. Mit diesem Prinzip können etwa drei Viertel der benötigten Energie mittels Wärmepumpe aus kostenlosen Energiequellen gewonnen werden; lediglich ein Viertel der Energie – zur Steuerung und zum Betrieb des Kompressors – kommt aus dem Stromnetz. Das Geniale an diesem Prinzip ist weiters, dass die verfügbare Erdwärme auch zum Kühlen in den Sommermonaten verwendet werden kann.
Meist wird die Energie mittels
einer Tiefenbohrung gewonnen. In den Bohrungsschacht mit einem Durchmesser von 15 Zentimeter werden in der Regel, etwa für ein Einfamilienhaus, zwei Sonden senkrecht bis 100 Meter Tiefe eingebracht und später mit der Wärmepumpe verbunden. Der Vorteil hier liegt in der konstanten Temperatur im tiefen Erdreich, die für effiziente Auslastung und Sparsamkeit der Wärmepumpe sorgt. Spezielle Bohrfirmen übernehmen in Abstimmung mit dem Planer und Installateur die Ausführung. Allerdings muss bereits
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frühzeitig geprüft werden, ob eine Tiefenbohrung in der jeweiligen Zone auch erlaubt ist. Werden bei schlecht tragendem Untergrund Bohrpfähle zur Verbesserung der Statik eingesetzt, können in diese auch Rohrleitungen, so genannte Energiepfähle, zur Nutzung der Geothermie integriert werden. Als Alternative bietet sich die Versorgung der Wärmepumpe mit einem Flächenkollektor an, der aber ein Grundstück von rund 200 Quadratmeter voraussetzt. Dabei wird in etwa einem Meter Tiefe ein Rohrsystem verlegt. Der Flächenkollektor wird komplett in die Erde eingebettet, und der Garten darüber kann problemlos mit nicht tiefwurzelnden Blumen oder Rasen gestaltet werden. Weiters gibt es Lösungen für die Nutzung von Grund- oder Seewasser mittels Tauchkollektoren oder durch LuftWärmepumpen.
Bei der Hausplanung ermög-
licht eine Wärmepumpe neue Perspektiven. Es braucht nämlich keinen eigenen Heizraum, keinen Lagerraum für Brennstoffe, keinen Kamin und auch keinen Abluftschacht. Der Platzbedarf beschränkt sich für die Anlagen auf etwa drei bis fünf Quadratmeter. Die Firma „Innerhofer – Bad und Haustechnik“ führt Wärmepumpen verschiedener Marken, unter anderem der renommierten Fachhersteller „IDM Energietechnik / Suntek“ und „Danfoss“.
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An wen soll man sich für Sanierungen wenden, werden hierfür doch die verschiedensten handwerklichen Fertigkeiten benötigt? Martin Oberhofer in Viums hat sich auf Sanierungen spezialisiert und bietet einen kompletten Rundum-Service. Im Rahmen von Sanierungen können die unterschiedlichsten Arbeiten anfallen, von Abbrucharbeiten, Maurerarbeiten, Bodenaufbauten, Gerüstbau, Vollwärmeschutz, Verputzarbeiten bis hin zur Außengestaltung. Martin Oberhofer in Viums ist Fachmann für Sanierungen und Ansprechpartner für alle diesbezüglich anfallenden Arbeiten. Der gelernte Maurer und Verputzer hat sich im Laufe der Jahre auf Vollwärmeschutz spezialisiert und übernimmt mit einem Team von vier Mitarbeitern Sanierungen in jeder Größenordnung im Eisacktal. Bei Bedarf – oder um sonstige Arbeiten wie beispielsweise Maler- und Gipsarbeiten abzudecken – erfolgt die Ausführung in Zusammenarbeit mit einheimischen Firmen, deren Arbeitsweise er gut kennt, sodass Martin Oberhofer stets beste Bauqualität gewährleisten kann. Die umfassende Abwicklung ist seine große Stärke; seine zahlreichen zufriedenen Kunden schätzen darüber hinaus seine Beratung, Zuverlässigkeit, Genauigkeit und saubere Ausführung und empfehlen ihn gerne weiter. Und auch die TopHaus AG, einer der führenden Südtiroler Baustoffhändler mit Beratungsstelle für Sanierungen, zählt Martin Oberhofer zum Kreis ihrer ausgewählten spezialisierten Unternehmen im Bezirk Eisacktal und vermittelt Kunden an ihn. Zu einem seiner letzten Projekte gehört die Sanierung eines
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Altbaus in Milland. Bauherr Stefano Pergher ließ das ehemalige Haus seiner Großeltern kürzlich ausbauen und sanieren. Herr Pergher, welche Arbeiten haben Sie durchführen lassen, und welche davon hat Martin Oberhofer ausgeführt? STEFANO PERGHER: In den letzten Monaten wurde das Dachgeschoss ausgebaut, das Haus an die Fernwärme angeschlossen sowie eine energetische Sanierung durchgeführt. Martin Oberhofer übernahm die Außendämmung und Wärmeisolierung. Das Haus ist über 100 Jahre alt, es war kaum isoliert. Da das Haus zudem in leichter Hangbauweise gebaut ist, befindet sich das Parterre teilweise unter der Erde, so dass auch eine Isolierung des Fundaments erforderlich war. Dazu haben Martin und sein Team das Erdreich rund um das Haus ausgebaggert und das Fundament freigelegt. Erst haben sie Rohre verlegt, um das sich dort ansammelnde Wasser abzuleiten, danach wurde der Bereich mit Isolierglassteinen aufgefüllt und mit Schotter abgedeckt. Anschließend haben sie das Gerüst für die Zimmerer aufgestellt, sodass diese den Holzaufbau im Dachgeschoss abschließen konnten, und danach begann die eigentliche Außendämmung.
Dazu wurde der alte Putz mit einer Spezialmaschine abgeschliffen, die Oberfläche grundiert und die Dämmplatten angebracht, abschließend folgten die Verputzarbeiten. Als letztes wurden Rasengittersteine auf den mit Schotter aufgefüllten Außenbereich rund um das Haus verlegt, sodass dieser künftig frei vom Erdreich bleibt. Was war Ihnen bei der Sanierung besonders wichtig? Ich hatte mich frühzeitig informiert und hatte deshalb bereits konkrete Vorstellungen über das zu verwendende Dämmmaterial. Als ich nach einem Fachmann für Dämmungen suchte, konnte ich in den verschiedenen Branchenverzeichnissen keine spezialisierten Firmen finden. Über eine Werbeanzeige bin ich auf Martin Oberhofer gestoßen. Mein Planer hat mir später weitere Firmen genannt. Bei den Angeboten lag Martin preislich im Mittelfeld, er machte jedoch einen äußerst kompetenten Eindruck. Sind Sie zufrieden mit seinen Arbeiten? Sehr! Insbesondere die Genauigkeit, mit der gearbeitet wurde, hat mich immer wieder erstaunt. Die alten Mauern waren etwas schief, doch Martin hat sie sehr gut
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„Wir übernehmen kleinere und größere Sanierungen, von Badsanierungen, Wärmeisolierungen bis hin zu aufwändigen Renovierungen sowie Rohbauten. Durch saubere und zuverlässige Ausführung gewährleisten wir hochwertige Ergebnisse und langlebige Qualität für unsere Kunden. Nutzen Sie unsere Erfahrung und unsere Kompetenz für Ihr nächstes Sanierungs- oder Bauvorhaben.“
ausgeglichen. Oft schien mir, als ob er und seine Männer arbeiteten, als ob es ihr eigenes Haus wäre – sie gaben sich nur mit der perfekten Lösung zufrieden. So begannen sie beispielsweise im August mit den Verputzarbeiten bereits um 6 Uhr früh, weil sie sagten, dass der Putz in der Sonne nicht gleichmäßig trocknen würde und Flecken zurückbleiben könnten. Und als die Arbeiter der Fensterfirma kamen, um die Fensteröffnungen vorzubereiten, stellten sie fest, dass die Verputzarbeit so perfekt ausgeführt war, dass eine weitere Bearbeitung gar nicht nötig war. Auch der Zimmerer bemerkte, als er die durchgeführten Mauerarbeiten vor Anbringung der neuen Dachtrame begutachtete, dass er es nicht gewohnt war, dass Maurer so genau arbeiteten. Demzufolge würden Sie Martin Oberhofer weiterempfehlen? Jederzeit!
Sanierung eines Altbaus in Milland: vorher und nachher, derzeit noch ohne Balkon
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Gute Gründe für einen Kachelofen Sie möchten ein gesundes und angenehmes Raumklima, niedrige Heizkosten und Unabhängigkeit von den steigenden Preisen für Gas und Öl? Dann entscheiden Sie sich am besten für einen Kachelofen! Moderne Zentralheizungen wälzen die Raumluft um. Dies erzeugt Luftbewegung – die so genannte Konvektion: Staub und Krankheitskeime werden aufgewirbelt, und die Umgebungswände bleiben kalt. Deshalb werden Zentralheizungen oft bis aufs Höchste aufgedreht, verbrauchen viel Energie und geben erst bei hoher Raumtemperatur ein Gefühl von Wärme. Gesünder sind Heizungssysteme mit hoher Wärmestrahlung und geringer Konvektion, so beispielsweise Kachelöfen. Strahlungswärme ist gesunde Wärme. Grundsätzlich ist klar, dass
Wärme gut zur Behandlung von verschiedensten Erkrankungen geeignet ist. Aber dass durch die angenehme Strahlungswärme der Kacheln so massive Beeinträchtigungen wie Schmerzschübe von Rheumapatienten positiv beeinflusst werden können, war bisher weitgehend unbekannt. Eine Studie der rheumatologischen Ambulanz des AKH Wien und der Medizinischen Universität Wien konnte dies nachweisen.
Kachelofen heizt in der Übergangszeit besonders wirtschaftlich und umweltfreundlich. Unabhängigkeit von den steigenden Gas- und Ölpreisen ist ein weiterer Vorteil eines Kachelofens. Was tun, wenn es im September schon kalt wird und die Zentralheizung erst ab Oktober in Betrieb geht? Mit einem Kachelofen entscheiden Sie, wann geheizt wird.
Umweltfreundlichkeit zeichnen zudem Kachelöfen aus. Ein
für jeden Wohnstil. „Da ein Kachelofen den Mittelpunkt eines
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Wohnraumes darstellt, muss er den Bedürfnissen des Kunden angepasst sein,“ erklärt Roland Prosch. „Die Größe des Kachelofens wird genauestens berechnet, damit er die gewünschte Heizleistung bringt. Viel Zeit nehmen wir uns für das Kundengespräch, damit der Kunde wirklich ‚den’ Kachelofen für sich findet. Da wir alle Kacheln selbst herstellen, sind der Form- und Farbgebung kaum Grenzen gesetzt. Und nicht zu vergessen: Auf die inneren Werte kommt es an! Deshalb legen wir großen Wert auf höchste Qualität im Innenausbau“.
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Ein Kachelofen ist der Mittelpunkt Ihres Wohnraumes. Da dürfen Sie ruhig anspruchsvoll sein! Kachelöfen von Prosch Keramik sind schön, einzigartig, beständig und voller Wärme. Der ideale Mitbewohner für Sie. Prosch Keramik · Gewerbezone Förche, Schabs www.prosch-keramik.it · info@prosch-keramik.it · Tel. 0472 412 288 75
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TopHaus AG, ein Unternehmen der Progress-Gruppe, ist für Hauseigentümer die zentrale Anlaufstelle zur Gebäudesanierung. Das Unternehmen in Brixen bietet ein Energie-Spar-Paket, mit dem sich künftig bis zu 80 Prozent der Energiekosten einsparen lassen. Das Angebot umfasst den Lokalaugenschein durch qualifizierte KlimaHaus-Energieberater vor Ort, eine exakte Berechnung der derzeitigen Energieverluste und die Ausarbeitung von Sanierungsvorschlägen mit entsprechender Kostenkalkulation. Bei Auftragserteilung erfolgt die Ausführung der Maßnahmen durch qualifizierte und speziell geschulte Fachbetriebe.
Decken und Fenstern ab. In einem ungedämmten Haus sind diese Oberflächen kalt und tragen damit maßgeblich zur Unbehaglichkeit selbst bei erhöhter Raumtemperatur bei, da sich unterschiedliche Temperaturzonen in den Räumen bilden. Eine optimale Wärmedämmung erhöht die Oberflächentemperatur und garantiert gleichbleibende Wohlfühltemperaturen.
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Förderung von 55 Prozent amortisieren sich die Investitionskosten bereits nach wenigen Jahren – bei gleichzeitig dauerhafter Energieersparnis und reduzierten Heizkosten. Eine Sanierung bringt ein angenehmes Wohlfühlklima mit sich. Ob man sich in den Räumen wohl fühlt, hängt entscheidend von der Temperatur der Oberflächen von Innenwänden, Böden,
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Die Sonne schickt uns keine Rechnung Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Ungewissheit ist eine sichere Einnahmequelle unverzichtbar. Mit der Solarenergie starten Sie in eine profitable Zukunft. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um neue Wege zu gehen! Das Prinzip der Photovoltaik ist einfach: Eine Solarzelle wandelt das Licht der Sonne in elektrischen Gleichstrom um. Eine Reihenschaltung von Solarzellen ergibt ein Solarmodul, und mehrere Solarmodule ergeben einen Photovoltaik-Generator. Ein sogenannter Wechselrichter macht aus dem „hausgemachten“ Gleichstrom netztauglichen Wechselstrom, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann. Denn die auf dem eigenen Grund „eingefangene“ Sonnenenergie lässt sich bestens verkaufen. Ein Zähler hält fest, wieviel Solarstrom von einem
Unternehmen oder Privathaushalt produziert wird und schreibt ihn auf dessen Stromkonto gut.
Der Betrieb ist einfach. Man
benötigt nur ein geeignetes Dach oder eine Freifläche für sein „Solarkraftwerk“. Solarmodule sind robust und haben in der Regel eine Leistungsgarantie von bis zu 30 Jahren. Man kann davon ausgehen, dass die Module 30 bis 40 Jahre „arbeiten“, wobei die Amortisierung der Anlage in weniger als zehn Jahren erfolgt. Die Investition in die PV-Anlage bedeutet langfristig nicht nur mehr
Unabhängigkeit von steigenden Energiekosten: Durch die auf 20 Jahre festgeschriebene staatliche Förderung erhält man zudem eine sichere und lukrative Möglichkeit, Photovoltaik als Wertanlage zu nutzen.
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neuerbare Energie und produziert auf dem Firmengelände im Gewerbepark Plose in Vahrn erfolgreich „grünen“ Strom. Das junge und gut ausgebildete Team bietet umfangreiche und individuelle Beratung, Planung und Wirtschaftlichkeitsberechnung
für die Installation von Photovoltaik-Anlagen, einschließlich Abwicklung aller bürokratischen Formalitäten. Die Kunden erhalten maßgeschneiderte Lösungen, wobei nur hochwertige und technologisch führende Produkte namhafter Hersteller verwendet werden. Auch nach Übergabe der Anlage steht die Firma Pattis für Wartung und Anlagenüberwachung zur Verfügung. Die Firma Pattis bietet dies und noch viel mehr: von der Elektroinstallation über die Gebäudeautomation bis hin zur Beleuchtungsanlage.
Impressum Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixen.net Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info Assistenz Chefredaktion: Doris Brunner (db), Tel. +39 0472 060211 doris.brunner@brixner.info Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Titelbild: Robert Boesch Mitarbeiter der Redaktion: Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Thomas Oberrauch (to) Annamaria Mitterhofer (amm) Manuela Kerer (mak) Dietmar Pattis (dp) Elisabeth Stürz (es) Günther Eheim (gevs) Ingo Dejaco (id) Christine Mathá (cm) Klaus Ramoser (kr) Anton Rainer (ar) Anina Vontavon (av) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Verena Campestrini, Tel. +39 0472 060209 verena.campestrini@brixmedia.it Druck: Athesia Druck GmbH, Brennerstraße 32, I-39042 Brixen www.athesia.it Der nächste „Brixner erscheint um den 20. November 2009 Nächster Redaktionsschluss: 6. November 2009 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 78
Oktober 1909
Millenniumsdenkmal in Brixen Brixen, Samstag, den 2. Oktober 1909 Die Vorarbeiten für das Millenniumsdenkmal vor der Hofburg gehen nun rasch vorwärts. Der Sockel ist bereits aufgestellt, die hohe Säule kommt nun daran. Die Seitenreliefs aus Bronze sind schon vor mehreren Tagen eingetroffen, die große Bischofsfigur dürfte in nächster Zeit eintreffen. Damit man das Denkmal vom Pfarrplatz aus gut sehen kann, wird man ein oder zwei Kastanienbäume opfern müssen. Ebenso wäre es sehr gut, wenn im Hintergrund die kahle Mauer bis zum Sockel erniedrigt und mit einem Gitter versehen würde, damit die grünen Bäume rückwärts einen dunklen Hintergrund bilden könnten. Auf einen der wichtigsten Momente in der Geschichte des Bistums Brixen scheint man bei der Auswahl der Reliefbilder ganz vergessen zu haben, nämlich auf die kaiserliche Belehnung Bischof Hartwigs mit der Grafschaft Noritals (Eisack-, Wipp- und mittleres Inntal) anfangs Juni 1027, womit eben die Bischöfe von Brixen zu Reichsfürsten ernannt wurden und die Grundlage zum späteren und heutigen Fürstentum Brixen gelegt worden war.
Trinkwassermisere in Mühland Brixen, Donnerstag, den 7. Oktober 1909 Die Trinkwassermisere in Mühland scheint endlich einer befriedigenden, längs herbeigesehnten Lösung entgegengehen zu wollen. Zu diesem Zwecke begab sich gestern eine Kommission unter Leitung des Herrn Bezirkshauptmannes zur Erforschung der Missstände an Ort und Stelle. Hierauf fand eine Gemeindeausschusssitzung statt, an welcher Herr Bezirkskommissär v. Strehle und der Bezirksarzt Dr. Prantner teilnahmen und wobei der Bau
einer Trinkwasserleitung beschlossen wurde. Der Landesausschuss wird die Ausarbeitung des Projektes vornehmen. So wird auch endlich Mühland von einer argen Plage befreit und darf getrost in die Zukunft blicken.
Diebstahl Brixen, Samstag, den 9. Oktober 1909 In der Nacht am Mittwoch nächtigte in Brixen der Handlungsreisende Vigil Ennemoser aus Meran beim „Unterdrittel“. Im selben Zimmer mit ihm schlief der vazierende Kellner Michael Bauer. Letzterer erhob sich früher vom Lager und ließ hiebei Ennemosers Uhr und Socken samt einem Schlüssel mitgehen. Der Gauner vertauschte seine alten Schuhe mit den neuen Ennemosers. Dieser bemerkte
erfolgreich bekämpfte, da er auch die Ursache der Krankheit in der Übertragung durch Mosquitos fand. Er hatte dank seiner fürsorglichen Behandlung und Maßregeln auf seinem Schiffe, dem „Orion“, nicht einen einzigen Kranken, der an gelbem Fieber litt, während auf anderen Fahrzeugen oft die Hälfte der Passagiere zu Grunde ging. Wir gratulieren Herrn Dr. Peer zu seinem schönen Erfolge.
Abermals militärische Ausschreitungen in der Nacht Die letzte Nacht ging es bis gegen 2 Uhr früh wieder sehr laut zu. Die Skandalmacher waren, wie kürzlich, abermals betrunkene Militäristen, diesmal Kaiserjägerreservisten. In einem hiesigen Gasthause zechten ihrer acht ganz fidel, bis die Rechnung auf Kr. 10 belief. In einem günstigen Moment verdufteten sie lautlos. Es waren italienische Reservisten. Gegen 1/2 2 Uhr früh überfielen unter den Lauben zwei Reservisten eine heimgehende Aushilfskellnerin und zerrten sie an den Zöpfen herum. Auf ihre Hilferufe eilte die Polizei herbei und befreite sie von den betrunkenen Rohlingen.
die Tat sofort nach Abgang des Gauners und machte die Anzeige bei der Sicherheitswache. Den Bemühungen des Wachmannes Stöger gelang es, den gefundenen Dieb am Bahnhofe festzunehmen. Derselbe wurde dann dem Bezirksgericht überstellt.
Ein Sohn unserer Stadt als erfolgreicher Bekämpfer des Gelbfiebers Brixen, Dienstag, den 12. Oktober 1909 Herr Dr. Josef Peer, gewesener Schiffsarzt, macht den wissenschaftlichen Zeitungen die Mitteilung, dass er der erste gewesen, welcher das gelbe Fieber
Die Zeitungsartikel auf dieser Seite wurden von Günther Eheim aus der „Brixener Chronik“ entnommen, die 1888 gegründet wurde und bis 1925 erschien. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.
Illegale Müllentsorgung lohnt sich nicht!
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